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Dirk Heidemann „Das Angebot“ – Szenariobasiertes Lernen ©dh-3/2017 Autorinnen: Ann Oldiges Claudia Puglisi I. Titel: „Das Angebot“ II. Lernziele und -inhalte Die Teilnehmer/-innen erproben und reflektieren erworbenes Wissen in konkreten Führungssituationen Rolle der Führungskraft; insbesondere vor dem Hintergrund der Erstverwendung im h.D. Auflösung von dilemmatischen Situationen (Personalverteilung) Erkennen von Warn- und Alarmsignalen mit Blick auf ein Burnout-Syndrom Umgang mit dem Burnout-Syndrom in Bezug auf die Betroffenen / den Betroffenen sowie die übrigen Angehörigen der Dienststelle Die Teilnehmer/ -innen üben die Analyse komplexer Führungssituationen. Sie üben sich in der Führung kritischer Personalgespräche und entwickeln ihre Rollen-, System- sowie strategische Kompetenz weiter. III. Drehbuch a) Die Story Nach bestandener Ausbildung für den höheren Polizeivollzugsdienst wird der junge Rat / die junge Rätin als Leiter/ -in der Polizeiinspektion Karstadt verwendet. Die Phase der unmittelbaren Amtseinführung mit den notwendigen Gesprächen und Kontaktaufnahmen ist abgeschlossen. Der Führungsalltag stellt sich langsam ein. Montag, 09:00 Uhr Seite 1

Autoren: - dhpol.de Web viewDieser bringt seine Vorfreude auf eine Tätigkeit als DSL bei der PI Karstadt zum Ausdruck. ... word-Dokument „Rollenanweisung für POK Schellberg

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Dirk Heidemann „Das Angebot“ – Szenariobasiertes Lernen©dh-3/2017

Autorinnen:Ann OldigesClaudia Puglisi

I. Titel: „Das Angebot“

II. Lernziele und -inhalte

Die Teilnehmer/-innen erproben und reflektieren erworbenes Wissen in konkreten Führungssituationen

Rolle der Führungskraft; insbesondere vor dem Hintergrund der Erstverwendung im h.D.

Auflösung von dilemmatischen Situationen (Personalverteilung) Erkennen von Warn- und Alarmsignalen mit Blick auf ein Burnout-

Syndrom Umgang mit dem Burnout-Syndrom in Bezug auf die Betroffenen / den

Betroffenen sowie die übrigen Angehörigen der Dienststelle

Die Teilnehmer/ -innen üben die Analyse komplexer Führungssituationen. Sie üben sich in der Führung kritischer Personalgespräche und entwickeln ihre Rollen-, System- sowie strategische Kompetenz weiter.

III. Drehbuch

a) Die Story

Nach bestandener Ausbildung für den höheren Polizeivollzugsdienst wird der junge Rat / die junge Rätin als Leiter/ -in der Polizeiinspektion Karstadt verwendet. Die Phase der unmittelbaren Amtseinführung mit den notwendigen Gesprächen und Kontaktaufnahmen ist abgeschlossen. Der Führungsalltag stellt sich langsam ein.

Montag, 09:00 UhrIm Rahmen der wöchentlichen Frühbesprechung der Leiterin / des Leiters der PI mit dem Leiter Einsatz und dem Leiter ZKD weist EPHK Barthel auf urlaubs- und krankheitsbedingte Personalprobleme im Einsatzbereich, insbesondere in der Dienstgruppe IV, hin. Seine Forderung nach einer Unterstützung durch die Kollegen / innen des Ermittlungsdienstes wird vom Leiter ZKD zurückgewiesen.

Dienstag, 07:30 UhrAm nächsten Morgen wird PR Wetz / PR`in Wetz bei der Durchsicht der Einsatzlage u.a. auf einen nächtlichen Einsatz im Zusammenhang mit randalierenden Jugendlichen in der Innenstadt von Karstadt aufmerksam. Hierbei war es der Polizei erst nach Hinzuziehung von Unterstützungskräften aus dem PK Mainhausen gelungen, die Lage zu bewältigen.

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Kurz darauf liest PR Wetz / PR`in Wetz in der örtlichen Tageszeitung einen Artikel zum o.g. Einsatz unter der Überschrift „Hilflose Polizei“. In dem Zeitungsartikel wird angeführt, dass zwei Polizeibeamte das Geschehen zunächst nur beobachtet haben, ohne tätig zu werden.

Parallel dazu erhält PR Wetz / PR`in Wetz eine email vom stellvertretenden Dienstabteilungsführer der Dienstabteilung IV. Diese Dienstabteilung hatte den Einsatz in der Nacht zu bearbeiten. Der Dienstabteilungsführer weist auf die personellen Probleme in seiner Dienstabteilung hin. Er bemängelt, dass die vorgegebenen Sollstärken aufgrund von urlaubs- und krankheitsbedingten Ausfällen nicht mehr erfüllt werden können und bittet um Unterstützung. In der email ist der Bezirkspersonalrat unter CC beteiligt.

Tatsächlich fehlen in der Dienstabteilung IV derzeit urlaubsbedingt 2 Beamte. Darüber hinaus befindet sich der Dienstabteilungsführer in einer Personalentwicklungsmaßnahme und wird erst in 9 Monaten zurückkommen. Seine Aufgaben werden durch seinen Vertreter kommissarisch wahrgenommen. Aufgrund von zwei zusätzlichen krankheitsbedingten Ausfällen kann die geforderte Sollstärke ohne eine punktuelle Unterstützung durch die anderen Dienstabteilungen nicht mehr erfüllt werden. Der Personalrat nimmt in einer email Stellung zur derzeitigen Personalsituation in der PI Karstadt. Demnach haben derzeit alle Organisationseinheiten urlaubsbedingt personelle Probleme.

Dienstag, 09:15 UhrWährend PR Wetz / PR`in Wetz sich noch gedanklich mit der Situation beschäftigt, klingelt das Telefon und es meldet sich der Leiter der vorgesetzten Behörde, PD Wolf. PD Wolf thematisiert sofort die o.g. Einsatzlage und beklagt das offensichtlich verzögerte Einschreiten der Beamten / innen. Er fordert für die Zukunft eine professionellere Einsatzbewältigung. Den Hinweis von PR Wetz / PR`in Wetz auf die derzeitigen personellen Probleme im Bereich Einsatz nimmt PD Wolf auf und bietet eine sofortige Versetzung von POK Schellberg aus der Behörde zur PI Karstadt an. Nach Aussage von PD Wolf handelt es sich hierbei um einen jungen und engagierten Kollegen, der gut als DSL nach Karstadt passen würde. Die Zusendung des entsprechenden Personalbogens wird von PD Wolf veranlasst.

Dienstag, 15:50 UhrAm Nachmittag gegen 15.50 Uhr trifft PR Wetz / PR`in Wetz den Leiter Einsatz kurz auf dem Flur vor seinem Büro und berichtet ihm erfreut von dem Angebot des Behördenleiters. EPHK Bartel reagiert mit den Worten: „POK Schellberg? Nur den nicht. Der soll doch auch nur noch krank sein.“

Zurück in seinem Büro liest PR Wetz / PR`in Wetz um 17:00 Uhr eine email von POK Schellberg. Dieser bringt seine Vorfreude auf eine Tätigkeit als DSL bei der PI Karstadt zum Ausdruck. Er bittet um eine Bestätigung des ihm von PD Wolf genannten Vorstellungstermins am morgigen Tag um 10.00 Uhr.

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Mittwoch: 07:30 UhrAm nächsten Morgen findet PR Wetz / PR`in Wetz in der Postmappe den angekündigten Personalbogen von POK Schellberg. Hieraus geht hervor, dass es sich bei POK Schellberg um einen jungen, sehr engagierten und leistungsstarken Mitarbeiter handelt, welcher in den vergangenen Jahren wiederholt Personalentwicklungsmaßnahmen absolvierte und in Projekten mitwirkte. Offensichtlich wurde er hierbei intensiv durch PD Wolf gefördert. Vor drei Monaten hatte er sich im Rahmen des Auswahlverfahrens zum höheren Dienst jedoch zum zweiten Mal nicht durchsetzen können und war anschließend wieder in die Behörde zurückgekehrt. Hier ist er derzeit als Sachbearbeiter im Bereich Controlling eingesetzt. Weiter geht aus dem Personalblatt hervor, dass POK Schellberg in den letzten drei Monaten 23 Krankheitstage hatte. Er hat aktuell noch 25 Urlaubstage und 530 Überstunden.

b) Das Problem

Der Leiter der PI Karstadt wird durch verschiedene Umstände auf bestehende urlaubs- und krankheitsbedingte Personalprobleme im Bereich Einsatz aufmerksam. Insbesondere die Dienstabteilung IV ist ohne Unterstützung nicht mehr in der Lage die geforderten Sollstärken darzustellen. Seitens des kommissarischen Dienstabteilungsführers wird dringend Unterstützung gefordert. Auch der Bezirkspersonalrat wurde diesbezüglich angeschrieben.

Des Weiteren muss PR Wetz / PR`in Wetz zur Kenntnis nehmen, dass die polizeiliche Bewältigung eines Einsatzes im Zusammenhang mit randalierenden Jugendlichen in der Presse sehr kritisch dargestellt wird. Der Polizei wird eine Hilflosigkeit zugeschrieben, da sie erst nach Hinzuziehung von Unterstützungskräften aus dem PK Mainhausen tätig wird. Es entsteht der Eindruck, als sei die PI Karstadt nicht in der Lage, die Sicherheit in der Stadt zu gewährleisten. Auch der Behördenleiter mahnt eine professionelle Einsatzbewältigung an.

Für PR Wetz / PR`in Wetz zeigen sich zwei Baustellen. Zum einen die Forderung nach mehr Personal, zum anderen die Darstellung der Polizei in der Öffentlichkeit, insbesondere im Hinblick auf das Sicherheitsgefühl der Bewohner von Karstadt. Es gilt zu klären, ob ein Zusammenhang zwischen der personellen Gesamtsituation und dem genannten Einsatz besteht und in wieweit eine Unterstützung der AB Einsatz durch andere Organisations-einheiten der PI Karstadt erforderlich ist. Darüber hinaus muss sich PR Wetz / PR`in Wetz damit auseinandersetzen, welche Folgen die Durchsetzung einer Unterstützung aus anderen Organisationseinheiten gegen den Willen der Betroffenen nach sich zieht.

In dieser Situation kommt das Angebot des Behördenleiters gerade recht. Durch eine Umsetzung von POK Schellberg kann die personelle Situation in der Dienstabteilung IV entschärft werden. EPHK Barthel lehnt diese Personalmaßnahme mit Hinweis auf die krankheitsbedingten Fehlzeiten von POK Schellberg jedoch ab.

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Ergänzend hierzu erfährt PR Wetz / PR`in Wetz aus dem Personalbogen, dass es sich bei POK Schellberg um einen leistungsstarken, engagierten und durch PD Wolf geförderten Mitarbeiter handelt, welcher in den letzten Monaten unerklärlich viele Krankheitszeiten hatte.PR Wetz / PR`in Wetz wird sich in dem Spannungsfeld zwischen der Forderung nach Unterstützung, dem Angebot des ihm vorgesetzten Behördenleiters, der ablehnenden Haltung von EPHK Barthel und der Erwartungshaltung von POK Schellberg, der sich auf seine Funktion als Dienstgruppenleiter in der PI Karstadt zu freuen scheint, bewegen müssen. Unklar sind zudem noch die Gründe für die vielen Krankheitstage von POK Schellberg, obwohl er allgemein als leistungsstarker und engagierter Mitarbeiter anerkannt ist.

In einem Gespräch zwischen PR Wetz / PR`in Wetz und POK Schellberg werden Anzeichen / Symptome für ein mögliches Burnout-Sydrom bei POK Schellberg deutlich.

c) Die Umsetzung

1. Einstieg

Powerpoint-Präsentation „Frühbesprechung“ Photo Frühbesprechung, Inhalt der Anliegen mit Hilfe von

Sprechblasen: Personalforderung durch Barthel / ablehnende Reaktion L ZKD

Word-Dokument „Lagemeldung“ Einsatzdokumentation, Vorgangsnummer 2009 000987 654

2. Fortsetzung

PDF „Hallo Sonntag“ Zeitungsartikel – Kritik am späten Einschreiten der Polizei im

Zusammenhang mit randalierenden Jugendlichen in der Innenstadt von Karstadt

PPT „Mailverkehr“ Hinweis auf die angespannte Personallage in der Dienstabteilung IV

/ Beteiligung des Personalrates (CC) Hinweis auf die angespannte Personallage in allen Organisations-

einheiten der PI Karstadt aufgrund der Urlaubszeit

3. Fortsetzung

MPG „Gespräch Wolf“

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Kritik am Einsatz bezüglich der randalierenden Jugendlichen in Karstadt / Angebot einer Umsetzung von POK Schellberg in die PI Karstadt

Powerpoint-Präsentation „Flurgespräch mit EPHK Barthel“ Photo Treffen, Inhalt der Anliegen mit Hilfe von Sprechblasen:

Ablehnung des Angebotes durch EPHK Barthel unter Hinweis auf krankheitsbedingte Fehlzeiten von POK Schellberg+ „email POK Schellberg“

Bitte um Bestätigung des Vorstellungstermins beim L PI am morgigen Tag

2 x Word-Dokument „Personalbogen“

Weitere Unterlagen:

exel-Tabelle „Schichtplan für diesen Monat“

word-Dokument „Rollenanweisung für POK Schellberg“

Aufsatz zum Thema „Burnout“

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