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1/20 Februar/März 33. Jahrgang www.autocad-magazin.de ISSN 2191-7914 Eine Publikation der WIN-Verlag GmbH & Co. KG D, A, CH: 14,80 Euro, weitere EU-Länder: 17,00 Euro & Inventor Das Praxismagazin für Konstruktion und Planung PRAXIS Anwenderwissen: Tipps & Tricks für Konstrukteure und Architekten Simulation für das Tiefziehen: Ausschuss tendiert gegen Null MASCHINENBAU Datenmanagement: Autodesk Vault in der Praxis 26 Mechatronischer Dreiklang für autonome Transportsysteme ARCHITEKTUR VR und AR: Virtuelle Welten im Bauwesen Cloud-Dienste: Warum BIM Datenschutz benötigt AutoTURN PRO 11 Integrierte Radverkehrsplanung im Straßenraum

AutoTURN PRO 11 Integrierte Radverkehrsplanung im Straßenraum · AutoTURN PRO 11 Integrierte Radverkehrsplanung im Straßenraum. U WIN-Verlag GmbH & Co. KG:.de e t Bild: Krunja/shutterstock.com

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  • 1/20 Februar/März 33. Jahrgang www.autocad-magazin.de ISSN 2191-7914Eine Publikation der

    WIN-Verlag GmbH & Co. KG

    D, A, CH: 14,80 Euro, weitere EU-Länder: 17,00 Euro

    & InventorDas Praxismagazin für Konstruktion und Planung

    PRAXIS Anwenderwissen: Tipps & Tricks

    für Konstrukteure und Architekten

    Simulation für das Tiefziehen: Ausschuss tendiert gegen Null

    MASCHINENBAU Datenmanagement:

    Autodesk Vault in der Praxis 26

    Mechatronischer Dreiklang für autonome Transportsysteme

    ARCHITEKTUR VR und AR: Virtuelle Welten

    im Bauwesen

    Cloud-Dienste: Warum BIM Datenschutz benötigt

    AutoTURN PRO 11

    Integrierte Radverkehrsplanung im Straßenraum

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  • Editorial AUTOCAD Magazin

    Sicherheit, nicht nur im Netz

    Liebe Leser,

    in der Diskussion über die rasche Vernetzung und

    Digitalisierung fallen Sicherheitsbedenken regel-

    mäßig unter den Tisch. Anders ist die noch immer

    offene Option, den chinesischen IT-Anbieter

    Huawei für den Ausbau der europäischen 5G-Netze

    in großem Umfang zu engagieren, kaum erklärlich.

    Immerhin setzt der französische Mobilfunk-Anbie-

    ter Orange beim 5G-Umstieg auf die europäischen

    Hersteller Ericsson und Nokia. Es gibt also eine

    Alternative.

    Auf welcher Grundlage auch immer 5G einmal

    Gestalt annimmt, die digitale Vernetzung öffnet

    jedenfalls viele Türen für unliebsame Besucher. Wie

    aus einer Befragung durch die Deutsche Telekom

    hervorgeht, fielen fast zwei Drittel der deutschen

    Unternehmen schon einmal Hackerangriffen zum

    Opfer. Gerade der Maschinenbau sieht sich immer

    häufiger Attacken auf seine Produktionsanlagen

    ausgesetzt. Und was, wenn Maschinen oder

    Gebäudetechnik zukünftig mit dem Internet ver-

    bunden sind?

    Antworten darauf und auf die Frage, wie sich die

    Industrie dann wappnen kann, erhalten Besucher

    unter anderem auf den bevorstehenden Messen

    Light + Building mit der Intersec Building und

    Metav mit dem Cyber-Security-Kongress. Die Inter-

    sec Building bietet der vernetzten und sicheren

    Gebäudetechnik eine internationale Bühne. Auf

    dem Cyber-Security-Kongress werden Referenten

    über mögliche Schwachstellen in den Security-

    Konzepten und Schutzmaßnahmen für Unterneh-

    men sprechen. Mehr dazu erfahren Sie in unserem

    Schwerpunkt zu den Messen ab Seite 8.

    In Sachen Vernetzung liegt die Baubranche gegen-

    über dem Maschinenbau noch im Rückstand,

    holt aber dank BIM rasch auf. Die Daten von BIM-

    Projekten wandern zunehmend in die Cloud. Auch

    hier sollten sich die Projektverantwortlichen um

    Sicherheitskonzepte kümmern und dabei auch den

    Datenschutz und die Rechtskonformität nicht aus

    den Augen verlieren. Eine besondere BIM-Plattform

    verspricht, genau diese Gesichtspunkte in sich zu

    vereinen, wie Sie auf Seite 46 lesen.

    Und schließlich berichten wir nicht nur über Cyber

    Security, sondern wie auf Seite 10 bis 11 und 17

    auch über die reale Sicherheit im Alltag – ob auf

    dem Radweg oder im Tunnel.

    Viel Spaß beim Lesen,

    Andreas Müller, leitender Redakteur

    1/20 AUTOCAD & Inventor Magazin 3

  • SZENE6 News & Neue Produkte Neues aus der Branche

    8 Bühnen für die Sicherheit Vorschau auf die Messen Light + Building und METAV

    GIS & INFRASTRUKTUR10 Wie Fahrradwege sicherer werden Titelstory: Mit AutoTURN Pro Fahrverlauf von Fahrrädern simulieren

    12 Zusammenhänge aufzeigen MuM MapEdit Professional in der Praxis

    14 BIM bahnt den Weg Pilotprojekt Bundesstraße B 87

    17 Von der BIM-Planung bis zum Unterhalt Digitalisierung im Tunnelbau

    PRAXIS18 Tipps und Tricks Die AutoCAD-Expertenrunde

    22 Einzeiliger Text per Dialogfeld ACM-TEXT.LSP

    22 Hohlkegel und Abwicklung KEGEL_ABW.LSP

    23 Schnelle Drehung ACM-SDREHEN.LSP

    23 Zeichnungsreihenfolge von Objekten OBJEKTREIHENFOLGE.LSP

    24 Block-Update ACM-BLOCKUPDATE.LSP

    24 Leiterregal für Einrichtungsplaner LREGAL.LSP

    25 Zweiflügeliges Fenster mit Drehflügel rechts ZWFLF_OLFEST_DREHDRKLI.LSP

    25 Grafische Doppellinien aus Polylinien GRAPHDLINIE.LSP

    MECHANIK26 Mechatronischer Dreiklang Antriebe für fahrerlose Transportsysteme

    28 10.000 Meter über Meer – Motor läuft Kleine Elektromotoren für Flugzeuge

    30 Sicher verbunden mit dem Kanalroboter Schleifringe von Servotecnica im Einsatz

    32 Weniger konstruieren, schneller produzieren Dirk Langenohl, Key Account Manager bei der norelem Normelemente KG

    AUTOCAD Magazin Inhalt

    01/2020

    SZENE: Zwar hat sich die Stimmung in der Industrie verdüstert, aber die Messen sorgen für Lichtblicke. Denn das Thema Sicherheit, ob im Bauwesen oder in der Metallverar-beitung, hat immer Konjunktur, wie die Light + Building in Frankfurt und die METAV in Düsseldorf beweisen werden. Messe Frankfurt GmbH

    MECHANIK: Autonomes Fahren ist im Kommen. Damit sich dies unfallfrei vollzieht, sind Lösungen gefragt, die in Bruchteilen einer Sekunde zum Stillstand der Fahrzeuge führen. Ein Beispiel, wie der Notstopp mit Hilfe kompakter Gaszugfedern funktioniert, kommt aus einer besonders unter jungen Akademikern populären Rennserie.

    ARCHITEKTUR & BAUWESEN: Auch die Bauindustrie profitiert von der digital geschaffenen Wirklichkeit. Im Interview sprechen die Topcon-Experten Alok Srivastava, Director Product Management, und Duncan McCormick, Business Development Manager Subscriptions EMEA, über die Vorteile von Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR). Bild: Topcon

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    AUTOCAD & Inventor Magazin 1/204

  • GIS & INFRASTRUKTUR: Im Pilotprojekt des BMVI unter Federführung der DEGES wird ein 14 Kilo-meter langer Streckenab-schnitt der B 87 zwischen Eilenburg und Mockreh-na in der Vorplanung mittels BIM untersucht. Das Unternehmen Schüßler-Plan ist an der Erprobung und Entwick-lung der BIM-Methode direkt beteiligt. IB&T unterstützt Schüßler-Plan als Entwicklungspartner.

    INVENTOR MAGAZIN: Multicad-fähige PDM-Systeme sind fest in den im Maschinenbau gängigen CAD-Systemen integriert. Die Schirmer Maschinen GmbH aus Verl nutzt diesen Vorteil effizient für Konstruktionen, die zu 80 Prozent im Sondermaschinenbau verankert sind. Bild: Schirmer Maschinen GmbH

    REDAKTIONELL ERWÄHNTE FIRMEN IN DIESER AUSGABE: ACE Stoßdämpfer S. 36-37, Ampaire S. 28, Autodesk S. 7, 56, Autoform S. 58-59, Blickle Räder + Rollen S. 42-43, Cadenas S. 40, Carl Cloos S. 41, CoreTechnologie S. 6, Deutsche Bahn S. 7, Dr. Erich Tretter S. 38-39, DSD Noell S. 54-55, Ebm-Papst S. 40, Formula Student S. 36-37, Freudenberg Sealing Technology S. 40, Heinrich Kipp Werk S. 34-35, Hochschule München S. 37, IAV GmbH S. 37, ISD Group S. 52-53, ISO S. 7, Jakob Antriebstechnik S. 41, Joby Aviation S. 28, Kisters S. 6. Maxon Motor S. 28-29, Mensch und Maschine S. 12-13, Messe Frankfurt S. 8, municHMotorsport S. 36-37, N+P S. 54-55, Nabtesco S. 41, Norelem S. 32-33, NTN SNR S. 40, Nvidia S. 56, Procad S. 50-51, ProKASRO S. 30, Schirmer Maschinen S. 52-53, Servotecnica S. 30-31, Sumitomo S. 26-27, Tarakos S. 6, TKD S. 41, Topcon Positioning S. 48-49, Trumpf S. 7, TÜV Süd S. 46-47, Uniscon S. 46-47, VDW S. 9, WSCAD S. 43-45

    14

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    INVENTOR MagazinInhaltFür Abonnenten: AUTOCAD-Magazin-Tool-CD mit LISP-Programmen und Top-Tools für AutoCAD und Inventor sowie einigen Demo- Versionen verschiedener Applikationshersteller

    Titelanzeige: Transoft Solutions B.V. EuropeTransoft Solutions entwickelt innovative Software zur Planung der öffentlichen Infrastruktur und bietet marktführende Software zur Schleppkurven-, Parkplatz-, Kreisverkehr- und Flughafen-planung an. Seit 1991 hat sich Transoft Solutions auf Lösungen konzentriert, die es Planern ermöglichen, effektiv, qualitativ und zeitsparend zu arbeiten. Das Portfolio von Transoft Solutions bietet Planungs-, Simulations-, und Designlösungen, wird in über 150 Ländern eingesetzt und hilft mehr als 50.000 Kunden bei der Lösung unterschiedlichster Fragstellungen.

    Mehr Informationen zur Transoft Solutions finden Sie auf https://www.transoftsolutions.com/de

    Transoft Solutions B.V. EuropeWijnhaven 60, 3011 WS Rotterdam, NiederlandeTelefon: +31 10 258 78 78E-Mail: [email protected]

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    34 Besten bedient mit Holz statt Erdöl Konstruktionselemente nachhaltig produziert

    36 Autonomes Fahren sicher im Rennen Gaszugfedern für Notfallbremssystem

    38 Auf Spezielles ausgelegt Interview mit Rainer Ott, Produktmanager bei Dr. Tretter

    40 News & Produkte Lösungen aus der Industrie für die Konstruktion

    42 Gestählt durch Wind und Wetter Schwerlast-Lufträder und Spurkranzräder

    SOFTWARE43 Immer aktuell und am richtigen Ort Dr. Axel Zein, WSCAD, im Gespräch

    ARCHITEKTUR46 Warum BIM Datenschutz braucht Digitalisierung im Bauwesen

    48 Virtuelle Welten im Bauwesen Duncan McCormick und Alok Srivastava, Topcon, über Virtual und Augmented Reality

    INVENTOR MAGAZIN50 Push statt Pull Modernes CAD-Datenmanagement informiert pro-aktiv

    52 Daten optimal verknüpfen PDM im Sondermaschinenbau

    54 Mit intelligentem Datenmanagement Wassermassen bändigen Autodesk Vault in der Praxis

    56 Das schnellste aus zwei Welten Rendering auf CPU und GPU

    58 Ausschuss tendiert gegen Null Simulation für das Tiefziehen von Spülbecken

    SERVICE60 Einkaufsführer

    64 Applikationsverzeichnis

    65 Schulungsanbieter

    RUBRIKEN3 Editorial

    19 Tool-CD mit LISP-Programmen und Demoversionen

    66 Impressum

    66 Vorschau

    1/20 AUTOCAD & Inventor Magazin 5

  • AUTOCAD & Inventor Magazin 1/206

    Online-Zusammen-arbeit: Einfacher mit 3D-CAD-Daten

    Online-Zusammenarbeit ist mit 3D-CAD-Daten oft kompliziert, da man es teils mit großen Baugruppen und enormen Datenmengen zu tun hat. Anwender würden von einer web-basierten Lösung profitieren, bei der es lediglich einen Browser für den Zugriff braucht, ohne die Notwendigkeit, die Daten immerzu mit sich herum tragen zu müssen. Es gibt einige Cloud-basier-te Lösungen, aber VisShare von Kisters verspricht eine Lücke zu schließen, weil sich damit die Serverkomponenten lokal, im eigenen Netzwerk (on-premi-ses), installieren lassen. Das empfiehlt sich für alle, die gerne das System und die Daten unter eigener Kontrolle halten möchten. VisShare ist eine Multi-CAD-fähige Web-Umgebung für Fertigungsunternehmen. Anwender können einfach ein Projekt anlegen, Personen zuweisen und CAD-Daten per Drag & Drop hinzufügen. Dann können sie einen Link auf ein einzelnes 3D CAD-Modell teilen oder Personen den Zugriff auf das Projekt gewähren.

    AUTOCAD Magazin Szene

    Neue Produkte & News

    Das Software-Unternehmen CoreTech-nologie GmbH (CT) hat die Software 3D_Evolution Simplifier um eine Funktion erweitert: Als erste Software am Markt

    TaraVRbuilder, eine Software für Produk-tions- und Logistikplanung, ist nun in Version 2020 verfügbar. Die wichtigen neuen Funktionen präsentiert der Anbie-ter auf der Messe Logimat in Stuttgart. Unter anderem lassen sich komplette 2D- und 3D-Blöcke aus dem CAD-System in TaraVRbuilder übernehmen. Das Werk-zeug für die Produktions- und Logistikpla-nung enthält wichtige neue Möglichkei-ten. So lassen sich 2D-Pläne und 3D-Sze-

    Kugelsicher: So verpackt man CAD-Modelle

    Logistik: 3D-Szenarien mit AutoCAD austauschen

    erlaubt die neueste Version die vollau-tomatische Berech-nung des Durch-messers der kleins-ten Kugel, die ein Bauteil oder eine Baugruppe umge-ben. Der Simplifier zur automatischen Erzeugung von leichten Hüllgeo-metr ie -Modellen erlaubt mit der neu-en Funktion eine zeitsparende, auto-

    matisierte Berechnung der optimalen Verpackung. Zusätzlich zur Durchmes-serberechnung nach DIN EN ISO 8062-1 können minimale Verpackungsmaße in

    narien über ein Plug-in mit AutoCAD austauschen. Alle 3D-Projekte können sofort als fotorealistische, hoch-auflösende Bilder ausge-geben werden. Der TaraVR-builder verarbeitet nun 3D-Objekte aus Cadenas-Datenbanken.

    Die Anwender des TaraVRbuilders bestücken importierte 2D-Layouts mit 3D- Modellen von Maschi-nen, Förderanlagen, Fahr-

    zeugen, Handarbeitsplätzen und sogar Personen aus Objektbibliotheken, die sich über Parameter dynamisieren lassen. Die neue Version reduziert diesen Aufwand erheblich. Ein AutoCAD-Plug-in ermög-licht die Übernahme kompletter 2D- und 3D-Blöcke aus dem CAD-System in die Software. Ein zuvor angelegtes Regelwerk in AutomationML (AML/XML) sorgt dafür, dass die Daten richtig interpretiert und dargestellt werden.

    CAD-Modelle vereinfachen und optimal verpacken. Bild: CoreTechnologie

    Mehrere Kranbrücken arbeiten dank Simulation trotz überschneidender Arbeitsbereiche kollisionsfrei. Bild: Tarakos GmbH

    Form eines Kastens errechnet und als CAD-Modell ausgegeben werden. Die Ermittlung der kleinstmöglichen Verpa-ckungsmaße, also des kleinstmöglichen Rauminhaltes, dient zum Beispiel der Optimierung von Logistikkosten sowie der Minimierung des Materialaufwandes für die Verpackung von Einzelteilen oder Baugruppen mit sehr komplexer Formge-bung. In der Vergangenheit war dies ein zeitraubender manueller Vorgang, der mit dem Simplifier nun vollautomatisch und innerhalb von Sekunden durchge-führt werden kann.

    Die Software wird von Unternehmen zur schnellen und vollautomatischen Ver-einfachung und zur Konvertierung der CAD-Modelle aller gängigen Formate wie Catia, NX, Solidworks, Creo, Inventor, Step und JT eingesetzt.

  • 1/20 AUTOCAD & Inventor Magazin 7

    Für Schweißsymbole haben sich zwei Systeme der europäischen Staaten und der Pazifikanrainer weltweit in technischen Zeichnungen etabliert. Die „ISO 2553, Welding and allied processes – Symbolic representation on drawings – Welded joints“ bringt nun beide Systeme in eins. In technischen Zeichnungen zeigt sie, wie und wo Schweißverbindungen vorzuneh-men sind, einschließlich Informationen zu Geometrie, Fertigung, Qualität und

    Tests der Schweißnähte. Sie erlaubt auch einen einfachen Vergleich zwischen den beiden Systemen. Diese fünfte Ausgabe umfasst Updates, die auf die Abstimmung mit anderen ISO-Schweißstandards zielen, und die einige Fragen rund um Lochnähte in Rund- und Langlöchern, die Dimen-sionierung der Nahtvorbereitung und verbesserte Zeichen klären helfen. ISO 2553 wurde vom technischen Komitee ISO/TC 44, Welding and allied processes,

    subcommittee SC 7, Representation and terms, entwickelt. Sie kann vom jeweiligen nationalen ISO-Mitglied oder über den ISO-Store erworben werden.

    Mit Metall-3D-Druck kann die Deutsche Bahn innerhalb kurzer Zeit Ersatzteile produzieren und auf diese Weise die Lie-

    Metall-3D-Druck für die Bahnferzeiten erheblich verkürzen. „So können wir eine bessere Versorgung mit Ersatztei-len sicherstellen und die Fahrzeuge schnel-ler wieder für unsere Fahrgäste bereitstel-len“, so Stefanie Brickwede, Projektleiterin für den 3D-Druck bei der Deutschen Bahn. „Insbesondere geht es um Teile, die mit langen Lieferzeiten verbunden sind oder gar nicht mehr erhältlich wären.“ Ziel der DB ist es, bis 2021 tausende verschiedene Ersatzteile über den 3D-Druck abrufbar zu machen.

    Ein Hersteller für 3D-Drucker in Baden-Württemberg, dessen Anlagen Ersatzteile für die DB fertigen, ist das Technologieun-

    ternehmen Trumpf. Klaus Parey, Managing Director bei Trumpf Additive Manufactu-ring: „Die Deutsche Bahn zeigt beispielhaft, wie sich mit 3D-Druck kleine Stückzahlen schnell und wirtschaftlich herstellen las-sen. Damit begegnet sie der zunehmen-den Individualisierung in der Industrie mit einem innovativen Fertigungsverfahren. Wir sehen für diese Technologie noch viel Potenzial auch in anderen Branchen.“

    Heute kann die Bahn über den 3D-Druck sogar mehr als 27 Kilogramm schwere, betriebsrelevante Bauteile aus Metall für ICE-Züge herstellen, etwa die sogenannte Kastenkulisse.

    Der A.I. Chair, gemeinsames Werk von Philippe Starck, Kartell und Autodesk, kommt in den Handel. Es ist der erste

    Generatives Design mit KI und Mensch

    Schweißsymbole: ISO aktualisiert Standard

    Die Deutsche Bahn lässt Ersatzteile auf den 3D-Druckern von Trumpf fertigen — darunter auch ein Turbinenschaufelrad für eine Dampf-lokomotive. Bild: Trumpf

    Schweißsymbole: Internationaler Standard aktualisiert. Bild: Praphan Jampala/shutterstock.com

    von Menschen und künstlicher Intelli-genz gemeinsam entwickelte Stuhl. Das Modell entstand im vergangenen Jahr mit

    Der von Philippe Starck entwickelte Stuhl A.I. Chair entstand 2019 unter anderem mit der Soft-ware für generatives Design von Autodesk. Bild: Kartell

    der Software für generatives Design von Autodesk. Der A.I. Chair, beispielhaft für generatives Design, ist das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit zwischen Kartell, Philippe Starck und dem Softwareunter-nehmen Autodesk. Das Modell wurde 2019 als erstes Designobjekt überhaupt mithilfe der Autodesk-Software für gene-ratives Design entwickelt. Generatives Design ist ein relativ neuer Designansatz, um innerhalb kurzer Zeit eine Vielzahl an Designlösungen zu bewerten. Mensch und Computer können so gemeinsam Objekte entwerfen, die über das mensch-liche Vorstellungsvermögen hinausgehen.

    Neben seinem Entstehungsprozess bringt der A.I. Chair eine weitere Beson-derheit mit: er besteht aus 100 Prozent sauberem und unbelasteten Recyclingma-terial, das Kartell vollständig aus Resten der eigenen Produktion gewinnt.

  • Rund 2.700 Aussteller werden bei der weltweit größten Messe für Licht- und Gebäudetechnik Light + Building vom 8. bis 13. März 2020 in Frankfurt am Main ihre Neuheiten präsentieren. Dar-unter sind zahlreiche Marken aus den Bereichen Licht, Sicherheitstechnik, Elek-trotechnik sowie Haus- und Gebäudeau-tomation.

    Die Anbieter zeigen Technologien und Produkte mit denen die Nutzer die Wirtschaftlichkeit von Gebäuden erhö-hen und Sicherheitsbedürfnisse befrie-digen können. Unter dem Motto „Con-necting. Pioneering. Fascinating.“ bietet die Light + Building 2020 damit einen Marktüberblick.

    Events, Sonderschauen, Führungen und Fachforen ergänzen das Messe-angebot. Themenbereiche sind unter anderem fortschrittliche E-Ladeinfra-strukturen, Building Information Mode-ling (BIM) sowie innovative Service-modelle und funktionale Ästhetik. Die Weltleitmesse Light + Building vereint

    Messen im Frühjahr

    Bühnen für die SicherheitZwar hat sich die Stimmung in der Industrie verdüstert, aber die Messen sorgen für Lichtblicke. Denn das Thema Sicherheit, ob im Bauwesen oder in der Metallverarbeitung, hat immer Kon-junktur, wie die Light + Building in Frankfurt und die METAV in Düsseldorf beweisen werden.

    AUTOCAD Magazin Szene

    alle stromgeführten Systeme der Gebäu-detechnik und fördert die integrierte Gebäudeplanung im Bereich der Wohn-bauten und Zweckimmobilien. Eine besondere Rolle spielt im zwanzigsten Jubiläumsjahr der Messe die Digitalisie-rung und Vernetzung der unterschiedli-chen Gewerke.

    Treffpunkt für den LichtmarktEin Schwerpunkt der Light + Building 2020 sind aktuelle Design-Trends im Leuchtenmarkt. Zahlreiche Aussteller zei-gen ihr innovatives Angebot an technisch designorientierten sowie dekorativen Leuchten und Lampen für Wohngebäu-de und Zweckbauten. Abgerundet wird der Bereich durch eine große Auswahl an lichttechnischen Komponenten und Zubehör.

    Firmen wie Artemide, Bega, Erco, Fagerhult Group, Flos, Iguzzini, Martinel-li Luce, Nimbus, Nordeon Group, Osram, Samsung, Seoul Semiconductor, Schré-der, Signify, Tobias Grau, Trilux, Vibia Ligh-

    ting und Zero stehen für das umfassende Lichtangebot der Light + Building.

    Bühne für intelligente GebäudetechnikEine Schlüsselrolle bei der Errichtung und dem Betrieb von intelligenten und vernetzten Gebäuden spielen die Berei-che Elektrotechnik sowie Haus- und Gebäudeautomation. Die zunehmend datenorientierte Steuerung von elektro-technischen Installationen steigert die Arbeits- und Wohnqualität. Auf der Light + Building lassen sich Technologien ent-decken, die einen niedrigen Energiever-brauch, hohen Komfort und neue Gestal-tungsideen möglich machen.

    Im Bereich Elektrotechnik sowie Haus- und Gebäudeautomation sind viele bekannte Marken vertreten. Aussteller wie ABB, Beckhoff, Busch-Jaeger, Dehn, Gira, Hager, Jung, Mennekes, OBO Better-mann, Phoenix Contact, Rittal, Schneider Electric, Siedle, Siemens, Stiebel Eltron, Wago oder Warema zeigen auf der Light + Building 2020 ihre Lösungen. Organi-sationen für Gebäudeautomatisierungs-standards, wie z.B. LON, BACnet, Enocean, Z-wave und KNX präsentieren ihren Bei-trag zur Entwicklung der Smart Buildings der Zukunft.

    Intersec BuildingDie Intersec Building, die internationale Plattform für vernetzte Sicherheitstech-nik, setzt einen weiteren Schwerpunkt der Messe. Als integraler Teil der Light + Building baut Intersec Building in Hal-le 9.1 mit internationalen Marktführern und Entrepreneuren Brücken zwischen Wissen und Praxis. Doch auch über die Intersec Building hinaus finden sich bei zahlreichen Ausstellern der Light + Building Angebote aus dem Bereich der Sicherheitstechnik. Das Intersec Forum bietet als Fachkonferenz ein zusätzli-ches Format für den Austausch über aktuelle Entwicklungen der vernetzten Impressionen von der Light + Building. Bild: Messe Frankfurt GmbH

    AUTOCAD & Inventor Magazin 1/208

  • Sicherheitstechnik in der Gebäudeau-tomation.

    Anbieter von Sicherheitstechnik auf der Light + Building sind unter anderen Abus, Assa Abloy, Axis, Gretsch-Unitas, Hikvision, Mobotix und Siemens. Aus dem Bereich der Notbeleuchtung zeigen CEAG, Inotec, Gessler und RP-Technik ihre neuen Lösungen.

    Die Light + Building wird von den Fachverbänden ZVEI (Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie) und ZVEH (Zentralverband der Deut-schen Elektro- und Informationstechni-schen Handwerke) unterstützt. Beide Ver-bände sind mit eigenen Ständen auf der Messe vertreten.

    Die Light + Building findet vom 8.-13. März 2020 in Frankfurt am Main statt.

    Metav 2020: Cyber Security Kongress Fast täglich schrecken Meldungen über Hackerangriffe die Öffentlichkeit auf. Nahezu zwei Drittel der deutschen Unternehmen wurden bereits mindes-tens einmal gehackt, so das Ergebnis einer Befragung der Deutschen Telekom. Auch der Maschinenbau verzeichnet einen deutlichen Anstieg von Angriffen auf seine Produktionsanlagen. Steffen Zimmermann, Leiter Competence Cen-ter Industrial Security im VDMA, spricht von mehr als einem Drittel der befragten Mitglieder in einer VDMA-Umfrage, die von Produktionsausfällen berichten und mehr als der Hälfte der Firmen, die Kapi-talschäden aufgrund von Hackerangrif-fen beklagen. Spätestens jetzt müssten bei den Unternehmen alle Alarmglocken schrillen. Bessere Prävention lautet das Gebot der Stunde. Und im Schadensfall sollten die Kontaktdaten von Experten, die schnell helfen können, griffbereit vorliegen.

    Natalia Oropeza, Chief Cyber Securitiy Officer der Siemens AG, hält die Keyno-te auf dem Cyber Security Kongress von VDMA und VDW am 11. März 2020 auf der METAV in Düsseldorf. Sie wird über Security im Zeitalter von Industrie 4.0 sprechen und die Notwendigkeit, Securi-ty by Design zu gewährleisten. Das gelte für die gesamte Lieferkette, um Vertrau-enswürdigkeit sicherzustellen. Die Indus-trie, Hersteller und Anwender, benötigen dafür Transparenz der Technologien und möglichst homogene Anforderungen in unterschiedlichen Märkten.

    Verantwortung für Datensicherheit?Weil künftig die Mehr-zahl der Maschinen an das Internet ange-schlossen sein wird, stehen alle Beteilig-ten, das sind Maschi-nenhersteller, Kom-ponentenlieferanten, Maschinenbetreiber und ggf. auch Dienst-leister, vor ganz neu-en Herausforderun-gen. Ging es bisher in erster Linie um Pro-duktivität, Robust-heit, Langlebigkeit und Zuverlässigkeit, rückt nunmehr zusätzlich die IT-Sicherheit in den Blick. Die Praxis zeigt, dass vielfältige Sicher-heitsschwachstellen bestehen können. „Im Produktionsalltag stellt häufig nicht der große Hackerangriff die Gefährdung dar“, sagt Dr. Alexander Broos, Leiter Forschung und Technik im VDW. „Viel-mehr ist es der tägliche, unvermeidli-che Datenaustausch, z.B. über die USB-Schnittstelle der Steuerung, der das Einfallstor bietet.“ IT-Experten hätten hier sehr schnell Lösungen parat, indem sie beispielsweise die USB-Schnittstelle einfach dicht machen. „Das behindert dann jedoch die effiziente Nutzung der Maschine“, sagt Broos weiter. So sind beispielsweise Servicetechniker darauf angewiesen, darüber Fehlerprotokolle auszulesen und Updates einzuspielen. Denn im Produktionsalltag seien per-manente Updates der Steuerungssoft-ware, wie etwa beim Betriebssystem im Büro-PC, eher unüblich. Lebenszy-klen von Maschinen und Steuerungen erreichen leicht zehn Jahre und mehr. Außerdem ist die Steuerungssoftware bei einem so komplexen Produkt wie der Werkzeugmaschine hochgradig individualisiert und auf die jeweilige Anwendung angepasst. Nicht zuletzt deshalb entsteht die Frage, wer denn nun für die Schließung von Sicherheits-lücken zuständig ist.

    Bernd Gehring, bei der Voith AG in Heidenheim für die industrielle Security zuständig, ergänzt: „Ältere Maschinen tra-gen das Risiko in sich, dass die Software auf einem völlig veralteten Stand ist und Hersteller oft keine Updates mehr zur Verfügung stellen. Deshalb sind Unter-

    nehmen gut beraten, sich frühzeitig auf die digitale Wartung ihrer Maschinen vorzubereiten.“ Er sieht steigenden Druck einerseits von den Betreibern, deren Sicherheitswünsche Maschinenhersteller erfüllen müssen, andererseits über Nor-men, die sichere IT-Systeme fordern. Bei Themen wie Fernwartung seien sie bei-spielsweise unabdingbar.

    Sensibilität für Sicherheitslücken erhöhenBeim Cyber Security Kongress von VDMA und VDW auf der METAV 2020 sprechen hochkarätige Referenten von Siemens, der ZF Group, vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, von Voith, Trumpf und der Deutschen Telekom unter anderem über besondere Herausforderungen in der Automobil-industrie im Hinblick auf Cyber Security, über Chancenpotenziale von Sicherheits-systemen und Lösungen zur Risikobewäl-tigung.

    „Wir sprechen insbesondere Geschäfts-führer und Produktverantwortliche aus Industrieunternehmen mit einer hohen Innovationskultur an. Sie sind besonders gefährdet, und Security ist Chef sache“, fasst Steffen Zimmermann zusammen. (anm) ■

    Cyber Security KongressWann: Mittwoch, 11. März 2020, 10.30 bis 14.30 Uhr

    Wo: METAV 2020, Messegelände Düsseldorf, Stockumer Kirchstraße 61, Halle 1, Raum 14

    Teilnahmegebühr: 89 Euro zzgl. MwSt.

    Weil künftig die Mehrzahl der Maschinen an das Internet angeschlossen sein wird, stehen alle Beteiligten vor ganz neuen Herausforderungen.

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    1/20 AUTOCAD & Inventor Magazin 9

  • Von Ilias Zafeiropoulos

    Die in Kürze erscheinende Version von AutoTURN Pro 11 ermöglicht es, den Fahrverlauf verschiedener Arten von Fahrrädern zu simulieren. AutoTURN Pro von Transoft Solutions ist die führende Anwendung für die Analyse von Schlepp-kurven und 3D-Hüllkurven. Die Integra-tion von Fahrrädern bei der Erstellung und Visualisierung eines Verkehrsnetzes erlaubt den Platzbedarf moderner Fahr-radwege zu optimieren und auch die Ver-kehrssicherheit zu erhöhen.

    Mit wachsender Einwohnerzahl und zunehmender Bevölkerungsdichte in Städten werden die Anforderungen an das Verkehrsnetz immer komplexer. Stadtplaner suchen heute nach Wegen, um die zunehmenden Ströme von Men-schen, Fahrzeugen und Gütern sicher und nachhaltig zu bewegen – und dazu gehört auch, dass bei der Umgestaltung die Infrastruktur des Radverkehrs ange-messen berücksichtigt wird.

    Stadt- und Verkehrsplaner verlas-sen sich bereits heute auf die bewährte Funktionalität von AutoTURN der Fir-ma Transoft Solutions bei der Planung

    von Verkehrsprojekten. Ob für Neubau-projekte, Sanierungsmaßnahmen oder temporäre Verkehrsmanagementpläne – die Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Software sowie deren Anwenderfreund-lichkeit haben sie zum Standardwerkzeug für Schleppkurvenanalysen gemacht.

    Viele Fahrradtypen simulierenMit der neuen Version von AutoTURN Pro können Planer sicherstellen, dass sich Autos und andere Kraftfahrzeuge neben Radfahrern in den vorgesehenen Verkehrsräumen sicher fortbewegen können. Fahrräder und andere Formen von unmotorisierten oder motorisierten

    Fahrrädern bewegen und verhalten sich anders als die Simulation von Kraft- und Nutzfahrzeugen. Die neue AutoTURN Pro-Version modelliert automatisch diese Verhaltensweisen und Schlüsselparame-ter wie Neigungswinkel und Reibungs-koeffizienten. Die Software kann sowohl Standard-Fahrräder (basierend auf den gängigen Abmessungen für Fahrräder) als auch eine Vielzahl von Fahrrädern analy-sieren, die nach individueller Spezifikation modelliert wurden. Zu den unterstütz-ten Varianten gehören neben Standard-Fahrrädern auch Fahrräder mit Frontlader, Heckanhänger oder Frontlader-Trikes.Transoft hat bestehende Designrichtli-

    Während Städte den Wandel hin zu aktiven Verkehrsmitteln vollziehen, bietet AutoTURN Pro nun eine Analysefunktionalität für Fahrräder. Planer können damit fundierte Entscheidungen für eine integrative Verkehrs- und Infrastrukturplanung treffen.

    Titelstory: Mit AutoTURN Pro Fahrverlauf von Fahrrädern simulieren

    Wie Fahrradwege sicherer werden

    Verschiede-ne Fahrrad-

    modelle.

    „In unserer Stadt sehen wir eine wachsende Beanspruchung des öffentlichen Raums durch

    Fahrräder und auch eine größere Vielfalt an Fahrrad- typen. Das bedeutet, dass wir bei der Gestaltung der

    Infrastruktur der Stadt mit mehr Vielfalt umgehen müssen. Die Fahrradsimulation von AutoTURN Pro kann

    uns dabei helfen diese Aufgabe zu meistern.“ Jan van den Driessche, Verkehrsingenieur, Stadt Rotterdam, NL

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    AUTOCAD & Inventor Magazin 1/2010

  • nien und Feldversuche einbezogen, um Algorithmen zu erstellen und zu kalib-rieren, die das Verhalten von Fahrrädern möglichst realitätsnah nachbilden. In den Feldtests [1] kamen mehrere Arten von Fahrrädern zu Anwendung. Dabei folg-ten die Probanden markierten Pfaden von 90-Grad-Kurven mit fünf und zehn Metern Wenderadius. Für jede Fahrt wur-den Geschwindigkeits- und Neigungsda-ten gesammelt. Diese Tests bildeten die Grundlage, um wichtige Parameter, wie den maximalen Neigungswinkel (maxi-male Schräglage des Fahrrads beim Ein-lenken in eine Kurve) und die Übergangs-dauer (die Zeit, die benötigt wird, um von einer geraden Strecke in eine gleich-mäßige Kurve zu steuern) definieren zu können. Wie bei mehrspurigen und mehrachsigen Fahrzeugen bereits Stan-dard, liefert AutoTURN Pro nun auch für Fahrräder automatisch und dynamisch den Platzbedarf und liefert dem Planer zuverlässige Simulationsergebnisse auf der Basis von Geschwindigkeits- und Kurvenübergängen.

    Zusätzlich zu den neuen Softwarefunk-tionen hat Transoft Solutions auch Schab-lonen für Fahrräder entwickelt, die einen Vergleich der Wendefähigkeiten verschie-dener Fahrräder und die Analyse der erfor-derlichen Abstände bei verschiedenen Geschwindigkeiten, Übergangszeiten und Schräglagen ermöglichen.

    AutoTURN Pro 11 wird im Frühjahr 2020 zur Verfügung stehen und die Qua-lität der Schleppkurvenanalyse weiter verbessern. Zusätzlich zu den neuen Funktionen der Zweiradsimulation wird AutoTURN Pro 11 Funktionserweiterun-

    gen im Bereich Layer-Management, Fahr-zeugauswahl (Filterung) in den Fahrzeug-bibliotheken, sowie erweiterte Berichts- und Überprüfungsmöglichkeiten der Geschwindigkeiten enthalten. (anm) ■

    [1] Durchgeführt von Sustrans, einer in

    Großbritannien ansässigen Wohltätigkeits-

    organisation für nachhaltigen Verkehr.

    Transoft SolutionsTransoft Solutions entwickelt Software zur Planung der öffentlichen Infrastruktur und bietet Software zur Schleppkurven-, Parkplatz-, Kreisverkehr- und Flughafenplanung an. Seit 1991 hat sich das Unternehmen auf Lösungen konzentriert, die es Planern ermöglichen, effektiv, qualitativ und zeitsparend zu arbeiten. Das Portfolio bietet Planungs-, Simulations-, und Designlösungen, wird in über 150 Ländern eingesetzt und unterstützt mehr als 50.000 Kunden. Weitere Informationen: www.transoftsolutions.com/de/ oder [email protected] Melden Sie sich hier über den QR-Code an, um über diese Version bis zur Veröffentlichung informiert zu werden. Oder: http://go.transoftsolutions.com/bikes Übrigens, mit dem Stichwort AUTOCAD Magazin erhalten Sie zeitlich befristet einen Sonderrabatt auf AutoTURN und AutoTURN Pro.

    info

    GIS & Tiefbau AUTOCAD Magazin

    Schema-tischer Aufbau des Feld-versuchs.

    Automatische und dynamische Ermittlung des Platzbedarfs.

    Schablonen für Fahrräder ermöglichen einen Vergleich der Wendefähigkeiten.

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    1/20 AUTOCAD & Inventor Magazin 11

  • Von Roswitha Menke

    Alles hängt zusammen – das ist nicht spirituell, sondern Realität. Leitungsnetze verbinden Gebäude, die mindestens technische Ausstattungen, wenn nicht gar Maschinen und Anla-gen beherbergen, und jedes Bauwerk, jeder Anschluss, jedes Gerät hat einen festen Punkt im Raum. Wer Leitungs- und Transportnetze, Gebäude, Anlagen und Steuerungen ganzheitlich digital dokumentieren will, braucht ein System, das die Zusammenhänge zwischen Ort, Gebäude und Anlage sichtbar macht. Ein klassisches GIS reicht hierfür nicht. Deshalb hat MuM sich zum Ziel gesetzt, smarte Softwarelösungen zu entwickeln, die über das erfolgreiche MuM MapEdit

    hinausgehen und neues Arbeiten mög-lich machen.

    Die Latte liegt hochWas aber muss ein solches Informations-system für Versorger, Gemeinden, Indus-triebetriebe usw. können? Welche Daten muss es verarbeiten? Welche Möglichkei-ten zur Erfassung, Darstellung und Aus-wertung werden gebraucht? Wie muss die Benutzeroberfläche aussehen? Diese und weitere Fragen hat man mit Nutzern diskutiert und erkannt:● Das System muss unabhängig von Drit-

    ten (weiter-)entwickelt werden können.● Man braucht eine engere Verbindung

    zwischen Entwicklern und Kunden.● Aktuelle, regionale Themen müssen

    schneller als bisher integriert werden.

    ● Die Anwender erwarten klare Aussagen zur Preis- und Lizenzpolitik.

    ● Eine Lizenzversion ist ebenso interessant wie eine Software-as-a-Service(SaaS)-Lösung in der Cloud.

    In 18 Monaten zum ersten ReleaseDie Entwicklungsarbeit begann im April 2018. Eine fachlich fundierte Grundlage war vorhanden: Schließlich ist das „klas-sische“ MuM MapEdit schon seit fast zehn Jahren bei vielen Anwendern als Auskunfts- und Bearbeitungslösung für Daten mit Raumbezug im Einsatz; MuM MapEdit Mobile erfreut sich als mobi-le Lösung wachsender Beliebtheit. Ab Oktober 2019 ist nun das neue Mitglied der MapEdit-Familie auf dem Markt: MuM MapEdit Professional.

    AUTOCAD Magazin GIS & Tiefbau

    MuM MapEdit Professional

    Zeigen, was zusammenhängtDas MuM-Software-Portfolio hat Zuwachs: MapEdit Professional ist ein intelligentes Informationssystem mit allen Möglichkeiten der Erfassung, Fortführung und Analyse sowie der reinen Auskunft. Durch den integrierten AppBuilder sind eigene Entwicklungen für sämtliche MapEdit-Lösungen sehr einfach möglich. Ein ehrgeiziger Entwicklungsplan lässt auch in Zukunft weitere Innovationen erwarten.

    GIS-Erfassungsfunktionen von der Planung bis zur Dokumentation sind vorhanden, topologische Zusammenhänge werden hergestellt und Verknüpfungen mit weiteren technischen 2D- und 3D-Daten sind möglich. Al

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    AUTOCAD & Inventor Magazin 1/2012

  • CAD-Anbindung und mehrAls vollständiges GIS verfügt MapEdit Professional über eine CAD-Anbindung. Diese ist – ganz im Sinne maximaler Flexi-bilität – auf zwei Arten realisiert worden: Die Software ist als Stand-alone-Lösung verfügbar und wird zukünftig auch als Add-on für AutoCAD erhältlich sein.

    Damit steht den Anwendern neben den GIS-Funktionen auch die volle CAD-Funktionalität zur Verfügung, alle 2D- und 3D-Aufgaben können direkt mit der Soft-ware konstruiert werden. Hilfsfunktio-nen wie Objektfang und Bemaßung sind selbstverständlich. Für den optimalen Datenaustausch werden die GIS-Objekte direkt im DWG-Format aus der Datenbank in MapEdit Professional geladen.

    GIS-Funktionen integriertMapEdit Professional macht es leicht, Schemapläne zu entwickeln und Lei-tungsnetze mit Netz-Logik anzulegen und zu bearbeiten. GIS-Erfassungsfunk-tionen von der Planung bis zur Doku-mentation sind vorhanden, topologische

    Zusammenhänge werden hergestellt und Verknüpfungen mit weiteren tech-nischen 2D- und 3D-Daten sind möglich. Insbesondere können BIM-Daten aus Revit und im IFC-Format über Zusatzmo-dule gelesen und geschrieben werden.

    Auf dem Weg zum digitalen Zwil-lingDas Informationssystem kann mit ver-schiedensten Daten „gefüttert“ werden: Eine Standard-Datenbank ist immer vor-gesehen; hier können die Nutzer zwi-schen Oracle und PostGIS wählen. Die Verknüpfung mit Autodesk-Produkten ist quasi historisch gewachsen und wird in einzigartiger Weise unterstützt. Man kann zum Beispiel Fachschalen (= Appli-kationen für Wasser, Gas usw.) aus Map 3D direkt nutzen. SAP- und andere Daten lassen sich – in der Regel mit FME – inte-grieren, und es kommen viele etablierte Open-Source-Lösungen wie MapServer, SQLite, Apache Tomcat oder Cesium usw. zum Einsatz. MuM MapEdit Professional wird so zur Basis eines digitalen Zwil-

    lings für Netzsysteme und ganze Indust-riebetriebe.

    „Unvergesslich“MapEdit Professional wurde für professio-nelle Anwender entwickelt. Dabei wurde auch an jene gedacht, die nicht perma-nent am GIS arbeiten. Schließlich gibt es viele Anwender, die das Werkzeug nur gelegentlich nutzen, dann aber schnell die anstehende Aufgabe lösen müssen. Mit einer übersichtlichen, eingängigen Benut-zeroberfläche kommt MapEdit Professio-nal genau diesen Benutzern entgegen. Es gilt: Einmal lernen – immer können.

    Blick ins Entwicklungs„zentrum“Gleichzeitig mit MapEdit Professional geht auch die erste Version des MuM MapEdit AppBuilder an den Start: eine ideale Ergänzung für alle, die schnell und einfach eigene Anwendungen für MuM MapEdit (Professional, Desktop und Mobile) konfigurieren wollen. Sie erlaubt, Datenbankmodelle aufzubauen und zu ändern, Formulare und Bildschirmdar-stellungen per Klick zu designen, soge-nannte Darstellungsmodelle aus Map 3D zu importieren sowie die MapEdit-Dar-stellungskonfiguration in den MapServer zu exportieren und vieles mehr. Darüber hinaus arbeitet das Entwicklerteam an MapEdit Portal, einer HTML5-Lösung für den Zugriff mit mobilen Geräten auf Web-Portale, die Karten und Geodaten anbieten. „Natürlich denken wir auch an die Nutzer von MapEdit Desktop und MapEdit Mobile“, sagt Thomas Hiller, Geschäftsführer und Leiter Technik bei der MuM Infrastruktur GmbH. „Die Soft-ware wird ständig weiterentwickelt und präsentiert sich mit einem modernen Benutzerinterface.“ (anm) ■

    Ehrgeizig, kompetent und schnell: In nur 18 Monaten hat das MuM-Entwicklerteam MapE-dit Professional zur Marktreife gebracht.

    Als vollständiges GIS verfügt MapEdit Professional über eine flexible CAD-Anbindung.

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  • Von Joachim Hager und Dirk Stiehler

    Die Bundesstraße B 87 verläuft von Lützen-Süd an der A 38 in Sachsen-Anhalt nach Frankfurt (Oder) in Bran-denburg. Im Bedarfsplan für die Bun-desfernstraßen sind die Abschnitte von Leipzig bis Eilenburg, von Eilenburg bis westlich Torgau (vorliegender Planungs-abschnitt), die Ortsumgehung Torgau und der Abschnitt östlich Torgau für den Freistaat Sachsen (Bundesverkehrswege-plan 2030) enthalten. Diese Abschnitte dienen vor allem der Anbindung der Mit-telzentren Eilenburg und Torgau an das Oberzentrum Leipzig. Die B 87 ist somit eine der wichtigsten Verkehrsachsen in Nordsachsen für die Landes- und Regio-nalentwicklung im Freistaat.

    Grundlage in 3D Die Planung mittels BIM erfordert ein völlig neues Herangehen bei der Tras-senuntersuchung. Während bei der traditionellen Planung Korridore mit einem geringen Raumwiderstand auf zweidimensionalen Karten im Grundriss gesucht und anschließend im Aufriss betrachtet werden, erfolgt bei der BIM-

    Methode von Anfang an alles dreidimen-sional. Planungsgrundlage ist nicht mehr der Lageplan, ergänzt um einen Höhen-plan, sondern das Modell. Aus den Ver-messungsdaten wird ein digitales Gelän-demodell generiert, in das alle weiteren Informationen, wie Flächennutzung, Lei-tungsinformationen, Umweltinformatio-nen, zu integrieren sind. Dieses Bestands-modell bildet damit die dreidimensionale Grundlage für die Linienfindung. Beim Erstellen des Bestandsmodells war das Aufbereiten der vorhandenen Leitun-gen besonders schwierig, da diese in der Regel nicht vermessen sind. Die von den Medienträgern erhaltenen Grundlagen-daten waren zumeist 2D-Zeichnungen in den Formaten DWG und DXF. Schnell wird ersichtlich, dass ein gewisser Auf-wand zu betreiben ist, um daraus BIM-fähige Daten zu erhalten.

    BIM-fähige Daten erzeugenMit card_1 steht uns ein vielseitiges Arbeitsinstrument zur Verfügung, mit dem sich diese Aufgabe bewältigen ließ. Zum damaligen Zeitpunkt gab es in card_1 bereits einen Leitungsgene-rator, jedoch noch ohne die „Glaskör-

    perfunktion“ und Attribuierungsmög-lichkeit. Eine Lösung dazu fand sich schnell via CardScript. Dialogbasierend ließen sich allen 2D-Leitungslinien DGM, Überdeckungshöhen, Nennweiten und Dimensionen des Sicherheitsabstandes (3D-Glaskörper) für die 3D-Modellierung zuweisen (siehe Bild 1). Darüber hinaus wurden alle wichtigen Informationen als Attribute den 3D-Leitungen automatisch mitgegeben. Inzwischen leistet auch der card_1 Leitungsgenerator „BIM like“ die Komponenten Sicherheitsabstand und Attribuierung.

    Anforderungen – AIADie Anforderungen an die benötig-ten Modelle sowie die Definition des Planungszieles, der Festlegungen zur Planungsgenauigkeit, der Liefergegen-stände, der Prozessabläufen, beschreibt der Auftraggeber in den Auftraggeber-Informationsanforderungen (AIA). Diese enthalten unter anderem: ● BIM-Projektziele und BIM-Anwendungs-

    fälle● technische Anforderungen zu Software,

    Datenaustausch und Datenübergabe-formaten, Datenaustauschsystem (CDE),

    Pilotprojekt Bundesstraße B 87

    BIM bahnt den Weg

    Im Pilotprojekt des BMVI unter Federführung der DEGES wird ein 14 Kilometer langer Streckenabschnitt der B 87 zwischen Eilenburg und Mockrehna in der Vorplanung mittels BIM untersucht. Das Unternehmen Schüßler-Plan ist an der Erprobung und Entwicklung der BIM-Methode direkt beteiligt. IB&T unterstützt Schüßler-Plan als Entwicklungspartner.

    Bild 1: 3D-Leitungen mit Unsicherheitsbereich als Glaskörper für die Kolli-

    sionsprüfung.

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    Plan

    AUTOCAD & Inventor Magazin 1/2014

  • Modellierungsvorschriften, Genauig-keits- und Planungstiefenanforderungen (LoD), Abschnittseinteilungen, Dateina-menkonventionen, Koordinatensysteme, Eingangsdaten des AG sowie Aussagen zu 3D (Ist und Planung), 4D (Bauab-lauf und Termine), 5D (Kosten) und 6D (Lebenszyklusbetrachtungen).

    ● Management-Anforderungen, wie Ver-antwortlichkeiten und Leistungsbilder, Anforderungen zum BIM-Projektab-wicklungsplan (BAP), Kollaborations-prozess, Qualitätssicherung, Plausibili-täts- und Kontrollprüfungen, Datensi-cherheit sowie Normen und Richtlinien.

    Basierend auf diesen Anforderungen entsteht in Zusammenarbeit zwischen dem Planer und dem Auftraggeber das „Drehbuch“ für den Planungsprozess, der sogenannte BIM-Abwicklungsplan (BAP).

    Abwicklung – BAP Der Auftraggeber hat bereits mit der Angebotsaufforderung sehr detaillierte AIA übergeben, um zum Angebotszeit-punkt einen BAP als Entwurf zu erhalten und diesen zur Angebotswertung hinzu-zuziehen. Planung ist jedoch kein stati-sches Ereignis, sondern ein dynamischer Prozess. Aus diesem Grund ist der BAP laufend mit den Anforderungen abzu-gleichen und bei Bedarf fortzuschreiben.

    Open BIM Bei der Erstellung des Planungsmo-dells bis zur 6D-Tiefe, das heißt 5D plus Lebenszyklusbetrachtung, ist die Anwen-dung unterschiedlicher Softwaretypen erforderlich. Abhängig von der Planungs-phase liegt dabei der Schwerpunkt auf Trassierungs-CAD-Software, AVA-Soft-ware oder Projektmanagementsoftware. In diesem Planungsfall wurden als Tras-sierungssoftware VIS-All 3D von Softwa-reservice John zur Trassenfindung und card_1 zur Feintrassierung eingesetzt.

    Die Erstellung des gewerkeübergrei-fenden Gesamtmodells mit Kollisions-

    prüfung und Koordination erfolgt mit der BIM-Analysesoftware Desite MD von Thinkproject GmbH, die sich auch mit AVA-Software, etwa Itwo von RIB, oder Managementsoftware, wie MS-Projekt, verknüpfen lässt. Aufgrund des Pilotcha-rakters der Planung ist es erforderlich, die Software ständig anzupassen, um bisher unbekannte Anwendungsfälle adäquat abzubilden und Schnittstellen-probleme zu lösen. Dazu steht Schüß-ler-Plan mit den Softwareherstellern im engen Kontakt.

    Kollisionsprüfung Wesentlicher Bestandteil der BIM-Methode ist die automatisierte Kollisi-onsprüfung im 3D-Modell. Das Ziel ist die systematische, nahezu vollständi-ge Beseitigung von Planungskonflik-ten oder Widersprüchen. Dazu werden die 3D-Modelle aller Fachdisziplinen in einem multidisziplinären, konsolidierten Koordinationsmodell zusammengeführt. In der Straßenplanung sind darüber hinaus in den frühen Leistungsphasen (LPH1+2) Varianten zu untersuchen und zu vergleichen. Aus diesem Grund wurde ein Variantenmodell aus den Grundlagen der unterschiedlichen Fachdisziplinen in Verbindung mit den Trassenvarianten erstellt. Schnell zeigt sich hier, dass die 3D-Modelle eine beachtliche Datengrö-ße erreichen. Damit einhergehend stei-gen auch die Hardware-Anforderungen proportional. Wird nun eine automati-sierte Analyse des konsolidierten Koor-dinationsmodells bzw. Variantenmodells nach bestimmten definierten Regeln durchgeführt, lassen sich geometrische Probleme mittels der Software schema-tisch erkennen. Dabei zeigte sich schnell, dass es sinnvoll ist, mehr 3D-Objekte zu modellieren, als es für die Planungspha-se zunächst notwendig erscheint. Der Grund dafür ist, dass Informationen teil-weise mit geringeren Genauigkeitsanfor-derungen enthalten sind, als benötigt.

    Ein klassisches Beispiel ist die Darstellung von Leitungsbeständen. Die aufbereite-ten Leitungsdaten bilden meist nur eine relativ ungenaue geografische Lage ab. Würde die Kollisionsprüfung mit dem nachmodellierten 3D-Körper der Leitung gegen die Planung erfolgen, wären Fehl-interpretationen wahrscheinlich. Weiter-hin könnte der Betrachter des 3D-Modells zu dem Schluss kommen, dass die Lage die Leitungen wirklichkeitsgetreu dar-gestellt ist. Aus diesem Grund wurde ein zusätzlicher „Glaskörper“ als Unsicher-heitsbereich um die Leitungen modelliert (siehe Bild 1). Mit dessen Hilfe lassen sich bei der Kollisionsprüfung Risikobereiche definieren, die in späteren Planungspha-sen näher zu untersuchen sind.

    AutomatisierungEin weiteres Ziel der BIM-Methode ist die weitestgehende Automatisierung von Prozessen, um Verluste oder Fehler zwi-schen den Schnittstellen zu vermeiden. Innerhalb der klassischen Planungspha-sen gibt es immer wieder Informations-übergabepunkte zwischen den Betei-ligten. Dazu gehören zum Beispiel Fach-planer für Vermessung, Umwelt, Schall, Ingenieurbauwerke und Bodenuntersu-chungen. Aber auch Planungsstände für Mengen- und Kostenermittlungen wer-den zwischen den Sachbearbeitern der Verkehrsanlage ausgetauscht. Dafür sind neben geometrischen 3D-Körpern die Attribute zu übergeben und auszuwerten. Mit card_1 konnte man von Anfang an Querprofilberechnungen inklusive attri-buierbarer 3D-Körper umsetzen. Durch die enge Zusammenarbeit mit IB&T hat sich das anfänglich halbautomatisches System zum vollautomatischen weiter-entwickelt. Das bedeutet, dass die in einer Datenbank vorgehaltenen Schlüsselattri-bute direkt bei der Querprofilentwicklung vergeben werden (siehe Bild 2). Dabei ist die Vorbelegung so gewählt, dass zumeist nur der Fahrbahnaufbau per Dialog anzu-

    Bild 2: Vergabe des Schlüsselattributes aus der Datenbank bei der Querprofilentwicklung.

    GIS & Tiefbau AUTOCAD Magazin

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    1/20 AUTOCAD & Inventor Magazin 15

  • AUTOCAD Magazin GIS & Tiefbau

    passen ist. Für speziellere Bauweisen kamen eigene per CardScript entwickelte Analysetools zum Einsatz, die bereits vor und nach der 3D-Körpergenerierung eine erste Bemusterung in card_1 ermöglichen (siehe Bild 3).

    KoordinationsmodellPer CPIXML wurden die einzelnen Tras-sen / Achsen an Desite MD übergeben. Wir haben uns für die Methode „Trassen-abschnitte“ entschieden, damit bei evtl. Änderungen nicht immer ein Gesamtex-port aller Trassen an das Planungsmo-dell in Desite MD übergeben werden muss. Somit sind im Nachgang „chirurgi-sche Eingriffe“ im Koordinationsmodell möglich. Für die Übergabe der Trassen-abschnitte hat IB&T eine Stapelausgabe bereit gestellt. Nur so war es unter ande-rem möglich, in der vorgegebenen Zeit

    21 Varianten zu analysieren und letzt-endlich vier Varianten für die Vorunter-suchung auszuwählen. Am Ende würde man mehr als ca. 3 Millionen 3D-Objekte benötigen, um alle Varianten abzubil-den. Nur durch die Arbeitsweise im Bau-kastensystem ließ sich die Anzahl der 3D-Körper stark reduzieren, so dass sich mit rund 300.000 Objekten ein brauch-bares Koordinationsmodell / Gesamt-modell erzeugt werden konnte.

    Mengenauswertung Um den Workflow abzurunden, wurden eigene Menüführungen für die Menge-nermittlung via Desite MD entwickelt. Somit ist es möglich, auf Knopfdruck vari-antenbezogene Mengenauswertungen für das Programm Kosten AKVS/elKe aus-zugeben. Dort werden die Mengen auto-matisch den KBK-Nummern zugeordnet,

    was den Arbeitsaufwand bei der Erstel-lung der erforderlichen vier Kostenschät-zungen nach AKVS ungemein erleichtert (siehe Bild 4). Das Problem händischer Übertragungsfehler ist damit weitestge-hend eliminiert.

    Fazit und AusblickViele Fragestellungen sind noch offen. Die Anstrengungen auf Seiten der Poli-tik und der Wirtschaft lassen allerdings erwarten, dass sich der BIM-basierte Planungsprozess durchsetzen wird und in Zukunft als bestimmende Methode Anwendung findet. Sie bietet den Pla-nern mehr Freiraum für verschiedenste Untersuchungen und führt im Ergebnis zu einer klaren Steigerung der Qualität von Planung und Unterlagen. Letztlich kann dies für den gesamten Planungs-prozess nur positiv sein. (anm) ■

    Bild 5: Beispiel für eine Visualisierung aus dem Planungsmodell.

    Bild 3: Vergabe des Schlüsselattributes aus Datenbank bei der Bauwerkegenerierung für eine erste Bemusterung.

    AUTOCAD & Inventor Magazin 1/2016

  • Im Versuchsstollen Hagerbach wurde Ende Oktober das Tunnel Digitalisa-tion Center feierlich eröffnet. Dieses ermöglicht erstmals die Demonstration und Simulation von Planung, Tunnelbau und -betrieb in einem realitätsnahen Umfeld. Rund 40 Gäste aus der Baubran-che, bestehend aus Partnern, Auftragge-bern, Planern und Lieferanten aus der Schweiz, Deutschland und Österreich sind im Oktober des vergangenen Jahres der Einladung in das DemoCenter eines digitalen Tunnels gefolgt. Das Projekt ist eine gemeinsame Initiative von SCAUT, Amberg Engineering AG, Siemens AG, Elkuch Group AG und HBI Haerter AG.

    Komplexe Prozesse im Tunnelbau vereinfachenDas Tunnel Digitalisation Center (TDC) bie-tet die Möglichkeit, das Zusammenspiel

    und die Transformation von real zu digital live im Tunnel zu erleben. Neue Technologi-en und innovative Konzepte können so im Maßstab 1:1 demonstriert werden, was zu einem besseren Verständnis von komple-xen Abläufen und Prozessen sowie einer hohen Kosteneffizienz führt.

    Höhere WertschöpfungDer Fokus liegt dabei auf phasen- und bereichsübergreifenden Systemlösun-gen, welche die gesamte Wertschöp-fungskette respektive den gesam-ten Lebenszyklus von Tunnelanlagen umspannen – angefangen bei der Pla-nung mit BIM und der nachfolgenden Rohbau- und elektromechanischen Aus-rüstung bis hin zur Betriebsphase und digitalen Services im Unterhalt. Dabei soll insbesondere das Zusammenspiel unter-schiedlicher Partner anhand von gemein-

    samen Use Cases aufgezeigt und live vor Ort präsentiert werden.

    Automatisierung im TunnelbauNeben der Reduktion von Komplexität steht beim Tunnel Digitalisation Cen-ter die Zeitersparnis, die optimierte Wirtschaftlichkeit sowie die Erhöhung der Produktivität im Tunnelbau im Vor-dergrund. Erreicht wird dieses Ziel mit standardisiertem, effizientem Enginee-ring sowie einem hohen Grad an Auto-matisierung. Das hat zur Folge, dass Tunnel dank virtueller Inbetriebnah-men, Trainings und Simulationen früher in Betrieb genommen werden können. Die hohe Sicherheit und eine optimier-te Wartung ermöglichen zudem einen nachhaltigen und dauerhaften Betrieb des Tunnels.

    Digitale Systemlösungen im ZusammenspielDas Projekt “Tunnel Digitalisation Center” wurde vom Swiss Center of Applied Under-ground Technologies (SCAUT) initiiert. Als Industriepartner konnten die Unterneh-men Amberg Engineering AG mit seiner Expertise im Infrastrukturbau, Siemens AG für die Automation, Elkuch Group AG als Experte für Türsysteme und HBI Haerter AG für die Tunnellüftungs-Simulationen gewonnen werden. Interessenten können sich vom Mehrwert digitaler Systemlö-sungen und dem Zusammenspiel mit der Tunnelumgebung überzeugen und das Tunnel Digitalisation Center im Versuchs-stollen Hagerbach besuchen .(anm) ■

    Zahlreiche Gäste wohnten der Eröffnung des Tunnel Digitalisation Center Ende Oktober 2019 in Flums bei.

    GIS & Tiefbau AUTOCAD Magazin

    Digitalisierung im Tunnelbau

    Von der BIM-Planung bis zum Unterhalt

    Das kürzlich eröffnete Tunnel Digitalisation Center Versuchsstollen Hagerbach ermöglicht die Demonstration und Simulation von Tunnelbau und -betrieb in einem realitätsnahen Umfeld.

    Nach der Vorstellung des Digita-lisierungszentrums konnten die Gäste das Demo-Center testen und den anwesenden Experten Fragen zum Thema Tunnel Digita-lisierung stellen.

    1/20 AUTOCAD & Inventor Magazin 17

  • 1Ermittlung von Raumflächen über PolylinienFrage: Wir arbeiten mit AutoCAD 2020

    und wollen in einem Architektenplan die Raumflächen ermitteln. Die Umgrenzun-gen müssen wir aber immer manuell nach-zeichnen, was sehr aufwändig ist. Gibt es vielleicht eine Möglichkeit, die Raumflä-che komfortabler zu ermitteln? Wir haben auch schon versucht, die Fläche zu schraf-fieren, dann ragt der Türaufschlag aber immer in den Raum hinein und spart somit die Schraffur aus.

    Antwort: In 2D-Planungen stört der Türaufschlag fast immer bei der Berech-nung der eigentlichen Raumfläche. Lei-der wird hier, wie man im Bild sieht, der Türaufschlag ebenfalls als Umgrenzung

    berücksichtigt. Trotzdem kann man ver-hältnismäßig einfach mit den erstellten Polylinien weiterarbeiten. (Bild 1)

    Die blaue Umgrenzung (eine Polylinie) habe ich mit der gleichnamigen Funktion erzeugt. Einfach die blaue Polylinie ankli-cken und den Scheitelpunkt über die mul-tifunktionalen Griffe der Polylinie löschen. Durch das Entfernen dieses Scheitelpunkts werden das Liniensegment des Türblatts sowie der Bogen der Öffnung automatisch entfernt. Diese Technik funktioniert auch wunderbar mit Türen, die einen geraden Aufschlag haben.

    2Block wird mehrfach dargestelltFrage: Ich habe mir mit AutoCAD 2018

    einen Block erstellt, der immer die glei-che Größe am Papier hat, egal in welchem Maßstab ich das Layout plotte. Damit erspare ich mir das manuelle Skalieren der Blockdefinitionen vor dem Plotten. Soweit funktioniert das auch recht gut. Mich stört jedoch, dass beim Anklicken des Blocks, etwa um diesen zu verschieben, immer alle zugewiesenen Maßstäbe leicht abgeblen-det dargestellt sind. Kann man dieses Ver-halten nicht abstellen?

    Antwort: Ein Block kann genau wie alle anderen „Beschriftungsobjekte“ (Texte, Bemaßungen, Multiführungslinien usw.) als solcher definiert werden. Das haben Sie vermutlich auch gemacht, da sich der Block ansonsten nicht den Maßstab ent-sprechend anpassen würde, um immer

    eine bestimmte Größe am Papier, bezie-hungsweise beim Plotten beizubehalten.

    Um die nicht aktiven Maßstäbe beim Verschieben über die Griffe auszublen-den, verändern Sie einfach den Wert der Systemvariablen SELECTIONANNODIS-PLAY auf 0 (Null). Diese Systemvariable wirkt sich übrigens auf alle Beschriftungs-objekte aus. Meist ist die Anzeige der nicht aktiven Maßstäbe wirklich nervig, vor allem wenn es um die Bearbeitung von Maßketten geht, in denen sich kleine Maßabstände befinden.

    3Block als BeschriftungsobjektFrage: Vor kurzem haben wir unsere

    Zeichnungsvorlage so umgestellt, dass wir mit den Beschriftungsmaßstäben arbeiten können. Das funktioniert soweit ganz gut, wenngleich es hier und da noch einige Prob-leme gibt, die aber lösbar sind. Nun stellt sich für uns die Frage, welchen Sinn es hat, einen Block als Beschriftungsobjekt zu definieren. Ein Schrank etwa muss ja in jedem Maßstab die reale Größe haben. Können Sie uns hier vielleicht einen Denkanstoß geben?

    Antwort: Sie haben grundsätzlich Recht. Einrichtungsgegenstände oder Elemente einer Planung (Ventile usw.) sind nicht dazu geeignet, sich mit den Beschriftungsmaßstäben automatisch zu skalieren. Denken Sie aber zum Beispiel an Grundriss- oder Höhenkoten oder sonsti-ge Symbole, die in bestimmten Maßstä-ben anders aussehen sollen (Bild 2).

    PraxisAUTOCAD Magazin

    Bild 1: eine Polylinie mit dem Befehl UMGRENZUNG erzeugen.

    Die AutoCAD-Expertenrunde

    Tipps & TricksAlle Tipps sollen zum selbstverständlichen Umgang mit AutoCAD und seinen vertikalen Lösungen animieren, ihn vor allem erleichtern. Aus den vielen Leseranfragen haben wir die zur Veröffentlichung ausgewählt, die allen Anwendern auch einen praktischen Nutzen versprechen. Die Fragen beantwortet unser Experte Wilfried Nelkel.

    Bild 2: Beispiel einer Blockdefinition, definiert als Beschriftungsobjekt.

    AUTOCAD & Inventor Magazin 1/2018

  • Ingenieurbüros, die Infrastrukturmaß-nahmen planen, sind angehalten, ihre Kostenschätzungen für Projekte der öffentlichen Hand, die mit Fördergel-dern unterstützt werden, bundesweit im AKVS/elKe-Format abzugeben. Das gilt für Bundesautobahnen, Bundes-straßen, Landes-, Kreis- und Gemein-destraßen. Eine passende Lösung, die das ermöglicht, ist das Programm RZI Kosten AKVS/elKe.

    Funktionsüberblick Kosten AKVS/elKe:● Kostenmanagement inklusive Mengen-

    ermittlung● grafische Kostenteilung ● Eingabe von Einheitspreisen mit Preis-

    datenbankenunterstützung● Import von Massen aus Querprofilen,

    Ausdruckformate gemäß REB VB 21.003 und REB-VB 21.013

    ● Definieren und Verwalten von Kosten-fortschreibungen

    Auf der AUTOCAD & Inventor-Magazin-Tool-CD 1/2020, die Abonnenten mit ihrem Heft bekommen, befinden sich acht leistungsfähige LISP- und .NET-Programme für unterschiedliche Branchen und Einsatzgebiete. Die ge-naue Beschreibung der einzelnen Tools finden Sie auf der CD im Verzeichnis „\ACM-TOOLS\ BESCHREIBUNGSTEXTE\“ oder im Heft auf den Seiten 22 bis 25.

    LISP- und .NET-Programme für AutoCAD

    RZI KOSTEN AKVS/ELKE

    Kostenmanagement inklusive Mengenermittlung

    Die Programmoberfläche von Kosten AKVS/elKe. Bild: RZI Software

    Anbieter: RZI Software

    Weitere Informationen: www.rzi.de

    ● Aufteilung der im Planungsprozess ermittelten Kosten auf Baulose

    ● Direktdruck aller Formblätter, zum Beispiel HTML, PDF oder Office

    ● Schnittstellen wie OKSTRA, MS Excel, GAEB

    Hinweis zur 30-Tage-Test-Installation: Nach dem Start der Setup-Datei („Setup-RZI_KostenAKVS_2019_2c.exe“ im Tool-CD-Ordner \DEMOVERSIONEN\RZI_Kos-tenAKVS_2019) wählen Sie bitte Einzel-platz. Installiert wird das Dashboard „Mein RZI“, über das sich das Programm Kosten AKVS und – wenn gewünscht – weitere RZI Produkte testweise installieren lassen. Folgen Sie den Anweisungen. Mit Klick auf das Icon „Mein RZI“ auf Ihrem Desktop fordern Sie den Lizenzschlüssel an. Fol-gen Sie den Anweisungen der erhaltenen E-Mail. Klicken Sie auf „Lizenzschlüssel prüfen“ und auf „Anmelden“ und los geht es. Erste Schritte finden Sie bei YouTube unter „RZI AKVS Kurzeinweisung“.

    Kosten AKVS/elKe gehört zur Produkt-familie RZI Tiefbau, einer Software für Infrastrukturplanung, die unter AutoCAD, Map 3D, Civil 3D und BricsCAD läuft. Die RZI Software GmbH gehört zur Unterneh-mensgruppe IB&T Software GmbH.

    1/20 AUTOCAD & Inventor Magazin 19

  • PraxisAUTOCAD Magazin

    In diesem Beispiel habe ich eine Höhenko-te für einen Grundriss als Block definiert. Der linke Teil ist im Maßstab 1:50 darge-stellt, der rechte im Maßstab 1:100. Man kann das an dem Wandsegment in die-sem Bild gut erkennen. Obwohl die Wand unterschiedlich groß dargestellt wird, hat die Höhenkote immer die gleiche Größe. Ebenso habe ich die Schraffur in diesem Beispiel als Beschriftungselement defi-niert. Ich bin mir sicher, dass Sie noch wei-tere Anwendungen finden, in denen die Verwendung von Beschriftungsmaßstä-ben bei Blockdefinitionen Sinn macht.

    4Beschriftungsmaßstab 1:1000 nach BlockeditorFrage: Wir beschäftigen uns seit kurzem

    mit den Beschriftungsobjekten. Nun ist mir aufgefallen, dass im Blockeditor grundsätz-lich der Beschriftungsmaßstab 1:1000 aktiv ist, in manchen Zeichnungen eigenartiger-weise 1:1. Dieser Beschriftungsmaßstab lässt sich im Blockeditor auch nicht ändern. Zudem ist nach Verlassen des Blockeditors zu allen Beschriftungsobjekten der im Blo-ckeditor definierte Beschriftungsmaßstab hinzugekommen. Wie kann das sein?

    Antwort: Die in einer Zeichnung defi-nierten Maßstäbe sind nur Namen. Sie könnten ebenso die Beschriftungsmaß-stäbe nach Ihren Bedürfnissen umbenen-nen. Mal angenommen, Ihre Firma heißt Meier, dann benennen Sie die Maßstäbe

    in der Zeichnungsvorlage einfach in „Mei-er 1:100“ usw. um. Das hat zudem den Vorteil, dass Sie immer zwischen Ihren und fremden Maßstäben unterscheiden können. Wenn Sie in der Maßstabsliste ganz nach unten scrollen und dann auf „benutzerdefiniert“ klicken, kommen Sie zu diesem Dialogfeld. (Bild 3)

    Da es sich bei den Beschriftungsmaß-stäben nur um Text handelt, heißt der Maßstab einmal 1:1 und einmal 1:1000. Im Blockeditor wird jedoch immer der Beschriftungsmaßstab aktiviert, der die Definition „1 Papiereinheit = 1 Zeich-nungseinheit“ besitzt. Hintergrund ist die Skalierung des Layouts in Bezug zum Modellbereich. Hier gibt es einen massi-ven Unterschied zwischen AutoCAD-Vor-lagen und AutoCAD-Architecture-Vorla-gen (DWT-Dateien).

    Wir sagen, dass eine Zeichnungsein-heit (ZE) einem Meter entspricht. Also richten wir unser virtuelles Blatt auch ent-sprechend ein. Dies geschieht über den Bereich „Plot/Maßstab“ im Dialogfenster zur Seiteneinrichtung. Die Skalierung stellen wir auf 1.000 mm = 1 Einheit (ZE) ein, da ein Meter 1.000 Millimeter hat. Das heißt, wir richten unser Blatt immer in den Einheiten ein, in dem unser Modell im Modellbereich gezeichnet wurde. Wenn wir also in Zentimeter zeichnen, richten Sie den Plot-Maßstab mit 10 mm = 1 Einheit (ZE) ein.

    In AutoCAD Architecture ist es also völlig egal, welche Vorlage Sie öffnen. Es gibt:● Millimeter Aec Modell (D A CH Ctb) mm.dwt ● Zentimeter Aec Modell (D A CH Ctb) cm.dwt ● Meter Aec Modell (D A CH Ctb).dwt

    Das Layout wird IMMER in Millimeter defi-niert. Wenn Sie ein DIN-A2-Layout, das auf Basis einer AutoCAD-Vorlage erstellt wur-de, diagonal messen, so erhalten Sie die Abmessungen des Blatts in Meter (Breite = 0,594 m, Höhe = 0,420 m), also diagonal ungefähr 0,7251 m. Zeichnen Sie in Zenti-meter, so wären die korrekten Abmessun-gen in AutoCAD: Breite = 59,4 cm, Höhe = 42,0 cm und diagonal rund 72,51 cm.

    In AutoCAD Architecture müssen die Rückgabewerte immer Millimeter ergeben, damit man die hinterlegten Maßstäbe kor-rekt einstellen kann. Die Ansichtsfenster-maßstäbe interagieren übrigens mit den Beschriftungsmaßstäben. Sollte also eine Beschriftung im Layout nicht sichtbar sein, so liegt das daran, dass das nicht sichtbare

    Objekt (etwa eine Bemaßung) nicht den Beschriftungsmaßstab besitzt, der zum Ansichtsfenstermaßstab passt. (Bild 4)

    Doch nun zum zweiten Teil Ihrer Fra-ge, weshalb immer der Maßstab 1:1000 oder 1:1 (je nach Zeichnungsvorlage) auf alle Beschriftungsobjekte appliziert wird: Wenn Sie die Beschriftungsautomatik vorher deaktivieren, wird der im Blocke-ditor hinterlegte Beschriftungsmaßstab nicht zu allen Beschriftungsobjekten hinzugefügt. Die Beschriftungsautomatik besagt nämlich, dass immer der neu ein-gestellte Maßstab allen Beschriftungsob-jekten hinzugefügt wird.

    5XREF-Überschreibungen einfacher zurücksetzenFrage: Wir arbeiten mit AutoCAD 2020

    im Bereich der Haustechnik und bekom-men von Architekten DWG-Dateien zur Verfügung gestellt. In diesen Zeichnungen, die wir als externe Referenzen hinterlegen, zeichnen wir unsere Haustechnik (Sanitär, Lüftung usw.) ein. Wir zeichnen nicht in den Architektenplänen, sondern unsere Objekte sozusagen darüber.

    Nun möchten wir einen Plan auf einem einzigen Layout einmal ohne Haustechnik darstellen und in einem anderen Ansichts-fenster mit Haustechnik. Im Ansichtsfenster mit Haustechnik soll der Architektenplan in einem leichten Grau dargestellt werden, damit unsere Konstruktionen deutlich zu sehen sind. Die Ansicht der externen Refe-renz können wir durch Veränderung der Systemvariablen XDWGFADECTL einstellen. Dies würde uns schon fast genügen, wobei hier zum Beispiel rote Objekte des Architek-ten zwar immer noch rot dargestellt wer-den, jedoch etwas ausgeblendet erschei-nen. Ist es möglich, in einem Ansichtsfens-ter den Architektenplan „farbig“ zu plotten und in einem anderen den Plan komplett in einer grauen Farbe auszugeben?

    Antwort: Grundsätzlich ist so etwas schon möglich. Ein Problem tritt jedoch auf, wenn der Architekt seine Objek-te nicht mit der Farbeinstellung „Von-Layer“ gezeichnet hat. Dazu sollten sie folgendes wissen: Seit einiger Zeit lassen sich in AutoCAD nicht nur die Layer einzelner Ansichtsfenster frieren (Befehl AFLAYER), sondern auch für ein-zelne Ansichtsfenster die Eigenschaften „VonLayer“ verändern. Dies betrifft die Farbe, den Linientyp, die Linienstärke sowie die Transparenz.

    Bild 3: eine Papiereinheit = eine Zeichnungseinheit.

    Bild 4: Die Beschriftungsautomatik ist ausgeschaltet.

    AUTOCAD & Inventor Magazin 1/2020

  • Sie können also nun neben dem Frieren einzelner Layer in einem Ansichtsfens-ter sowohl die Ansichtsfensterfarbe, den Ansichtsfensterlinientyp, die Ansichtsfens-terlinienstärke als auch die Ansichtsfens-tertransparenz einstellen. Dies gilt jedoch nur dann, wenn die Objekte mit den Eigen-schaften „VonLayer“ erzeugt wurden.

    Angenommen, der Architekt hat einer roten Linie die Objektfarbe „Rot“ zuge-wiesen, so kommen Sie mit diesem Ver-fahren nicht weiter. Es gibt jedoch einen Trick, wie Sie von allen Objekten des Architektenplans die Eigenschaften auf „VonLayer“ konvertieren können. Ver-wenden Sie dazu den Befehl „XREFOVER-RIDE“ und setzen Sie den Wert auf 1. Nun werden alle Objekte in der XRef so darge-stellt, als wären sie mit den Eigenschaf-ten „VonLayer“ gezeichnet worden. Das bedeutet, dass individuell zugewiesene Werte für Farbe, Linientyp, Strichstärke usw. ignoriert werden und die Zuweisung „VonLayer“ erhalten bleibt.

    In AutoCAD 2020 gibt es hier im Bereich der XRef-Überschreibung eine weitere Neuigkeit: Wenn Sie früher die Eigenschaften der Externen Referenz überschrieben haben, war es eigentlich nicht mehr möglich, die Original-Eigen-schaften wiederherzustellen. Man konnte sich nur damit behelfen, einen Layerstatus zu erstellen. Nun wird im Layereigenschaf-tenmanager automatisch neben der Filter-kategorie „XRef“ ein neuer Filter erzeugt, der sich „XRef-Überschreibungen“ nennt. Hierhinein wandern automatisch alle XRef-Layer, deren Eigenschaften (Farbe,

    Linientyp, Transparenz usw.) überschrieben wurden. Mit einem Rechtsklick auf diesen Filtereintrag lassen sich nun problemlos die gewünschten Originaleigenschaften der XRef-Layer wiederherstellen (Bild 5).

    6Ansichtsfenstersteuerelemente nicht sichtbarFrage: Wir arbeiten mit AutoCAD und

    neuerdings auch in 3D. Nun ist uns aufgefal-len, dass die Schalter oben links im Zeichene-

    ditor oftmals nur beim Überfahren mit der Maus sichtbar sind. Dieser Effekt tritt nicht immer auf, stört uns aber gewaltig. Gibt es hierfür eine Abhilfe?

    Antwort: Scheinbar zeigt AutoCAD öfter die Ansichtsfenstersteuerelemente in Weiß an. Das bedeutet, dass der weiße Text auf weißem Hintergrund nur beim Überfah-ren mit der Maus sichtbar wird. Aus die-sem Grunde habe ich in den Optionen die Farben der Ansichtsfenstersteuerelemente auf Rot gestellt. Wechseln Sie in AutoCAD in die Optionen und klicken Sie auf die Registerkarte „Anzeige“. Hier finden Sie im linken mittleren Bereich einen Button „Far-ben …“. Hier kommen Sie in den Dialog „Zeichnungsfensterfarben“. (Bild 6)

    Verändern Sie das Benutzeroberflä-chenelement „Ansichtsfenstersteuerung“ in den Kontexten „2D-Modellbereich“, „3D-Parallelprojektion“ und „Perspekti-vische 3D-Projektion“ auf die Farbe Rot und verlassen Sie den Dialog wieder. Nun werden in jeder möglichen Darstellung die Ansichtsfenstersteuerelemente rot darge-stellt und sind somit gut sichtbar.

    Ich empfehle Ihnen, auch die Farbe des Fadenkreuzes zu verändern, da es ab und zu gar nicht oder nur schlecht sicht-bar ist. Ich verwende hierzu gerne ein Gelb (Bild 7). (ra) ■Bild 5: Überschreibungen der XRefs mit einem Klick entfernen.

    Bild 6 und 7: Beispiel einer Blockdefinition, definiert als Beschrif-tungsobjekt.

    1/20 AUTOCAD & Inventor Magazin 21

  • In der Blechbearbeitung werden oft kegelförmige Werkstücke benötigt, die man dann aus Blechtafeln ausschnei-det und in entsprechende Formen biegt. Behälter, Übergangsstücke und Lüftungskanäle lassen sich auf diese Art und Weise anfertigen. Insbesonde-re im Heizungsbau und für Lüftungsan-lagen werden zum Beispiel Reduzier-stücke aus Blech gefertigt. Auch alltäg-liche Gegenstände aus dem Haushalt wie Lampenschirme, Trichter, Gläser und Vasen haben oft eine Kegelform.

    Das hier vorgestellte LISP-Programm KEGEL_ABW.LSP zeichnet Kegel (spitz und stumpf ) oder Zylinder mit einer wählbaren Wandstärke als Volumen-körper. Nach dem Befehlsaufruf muss man nur die Fragen nach den grund-legenden Parametern beantworten. Benötigt werden die Durchmesser unten und oben, die Höhe sowie die Blechdicke des Kegels. Nachdem die-ser gezeichnet ist, stellt sich die Frage

    nach der Abwicklung. Bei „Ja“ können Sie zusätzlich festlegen, ob die Abwick-lung als Region oder Polylinie gezeich-net wird.

    Separate LayerDer Volumenkörper und die Abwicklung werden auf separaten Layern erzeugt, die das Programm automatisch anlegt. Der Kegel entsteht mit seinem Zentrum auf dem Punkt „0,0,0“ der Weltkoordina-ten. Die Abwicklung wird auf der „Welt-XY-Ebene“ abgelegt. Zum Schluss gibt einem der Befehl noch die Möglichkeit, den Kegel im Raum auszurichten. Dazu werden zwei Punktangaben erwartet. Der Kegel wird mit seiner Unterseite auf den ersten Punkt verschoben, die Oberseite weist in Richtung des zwei-ten Punkts. Da die Ansichtsrichtung, die Objektschattierung sowie die aktuelle BKS-Einstellung bei der Befehlsausfüh-rung keine Rolle spielen, lassen sich diese Punkte auch mit der Maus zeigen.

    Im Idealfall hat man eine Linie im Raum gezeichnet, deren Endpunkt sich fangen lässt. Am besten verwendet man zum Ansichtswechsel den Orbitbefehl, damit der aktuelle Befehl nicht abgebrochen wird. Am Ende wird die Zeichnung so gezoomt, dass die neuen Objekte auf dem Bildschirm vollständig sichtbar sind. (Wolfgang Raeder/ra) ■

    KEGEL_ABW.LSP

    Hohlkegel und Abwicklung

    PraxisAUTOCAD Magazin

    info Programm: KEGEL_ABW.LSP

    Funktion: Kegel mit Wandstärke zeichnen; auf Wunsch auch die dazugehörige Abwicklung

    Autor: Wolfgang Raeder

    Lauffähig ab: AutoCAD 2008

    Bezug: nur auf Tool-CD 1/2020

    Ohne Beschriftung kommt keine tech-nische Zeichnung aus. Daher bietet AutoCAD für die Texterstellung zwei Standardbefehle: DTEXT für Einzeiler und MTEXT, wenn es etwas ausführ-licher sein soll. Für kurze Einträge ist DTEXT meist die bessere Wahl. Mit die-sem Befehl kann man nach Eingabe von Startpunkt, Texthöhe (sofern diese nicht schon über den Textstil geregelt ist) und Drehwinkel den Text am Bild-schirm schreiben. Die allgemeinen Eigenschaften „Farbe“ und „Layer“ lie-fern dabei die aktuellen Einstellungen der Zeichnung.

    Mit dem Programm ACM-TEXT.LSP lässt sich ebenfalls einzeiliger Text erstellen, hier erfolgen die Festlegung der Eigen-schaften und die Eingabe des Texts über das Dialogfeld „ACM-Text“. Mit einem Klick auf den Button „Farbe...“ (beziehungswei-se auf die daneben liegende Farbschalt-

    fläche) öffnet sich der AutoCAD-Stan-darddialog zur Farbwahl.

    Die Zeichnungsebene, auf der man den Text ablegt, wird in einer Pop-up-Liste bestimmt, die alle verwendbaren Layer des aktuellen Dokuments enthält. Im Dialogfeldbereich „Texteigenschaf-ten“ sind die textspezifischen Eigen-schaften festzulegen. Für die Wahl des Textstils gibt es eine weitere Pop-up-Liste, die alle verfügbaren Stile zur Aus-wahl bietet.

    Basispunkt ändernDen Basispunkt des Textobjekts regelt die Pop-up-Liste „Ausrichtung“ – mit 13 Vari-anten von „Links“ bis „Unten rechts“. Wie groß der Text dargestellt wird, kann man im Eingabefeld „Höhe“ eintragen. Eine gegebenenfalls im Textstil festgelegte Höhe wird von diesem Wert grundsätz-lich überschrieben. Die Drehung des Texts

    lässt sich ebenfalls in ein Eingabefeld tippen. Unter „Einzufügender Text“ wird schließlich der eigentliche Wortlaut ein-gegeben. Nach dem Verlassen des Dialog-felds mit OK fordert das Tool zur Angabe des Texteinfügepunkts auf und platziert ihn dann entsprechend in der Zeichnung. (Gerhard Rampf/ra) ■

    ACM-TEXT.LSP

    Einzeiliger Text per Dialogfeld

    info Programm: ACM-TEXT.LSP

    Funktion: einzeiligen Text per Dialogfeldsteuerung erstellen

    Autor: Gerhard Rampf

    Lauffähig ab: AutoCAD 2005

    Bezug: nur auf Tool-CD 1/2020

    AUTOCAD & Inventor Magazin 1/2022

  • Editierbefehle gehören mit Sicherheit zu den meist verwendeten Befehlen eines CAD-Programms. Bereits kleine Optimierungen an Vertretern dieser Befehlsgruppe bringen daher auf Dauer einen nicht zu unterschätzenden Zeit-gewinn.

    So handelt es sich beim Auto-LISP-Tool ACM-SDREHEN.LSP um eine beschleunigte Variante des AutoCAD-Originalbefehls DREHEN, mit der sich beliebige Objekte und Auswahlsätze lediglich über die Angabe des Dreh-punkts um voreingestellte Werte schnell drehen und auf Wunsch auch gleich kopieren lassen.

    ProgrammablaufUnd so geht’s: Nach dem Befehlsauf-ruf werden zuerst in der Befehlszeile die aktuell aktiven Werte angezeigt. Anschließend fordert die Funktion zur Objektwahl mit den bekannten Stan-

    dardtechniken auf. Objekte auf gesperr-ten Layern sind hierbei wie üblich ausgeschlossen. Wurde eine gültige Auswahl getroffen, lässt sich sofort der Basispunkt der Drehung angeben. Die Objekte rotieren dann ohne weitere Nachfrage mit dem voreingestellten Drehwinkel.

    Vor der Wahl des Basispunkts kann man über die Option „Einstellungen“ die Vorgabewerte in einem Dialogfens-ter verändern. Im Bereich „Richtung“ legt man fest, ob die Objekte im oder gegen den Uhrzeigersinn gedreht wer-den sollen. Die aktuelle Einstellung der eigentlich hierfür zuständigen System-variablen „ANGDIR“ wird kurzerhand außer Kraft gesetzt.

    Im „Drehwinkel“-Bereich des Dialogs stehen die drei Viertelkreis-Standard-werte „90°“, „180°“ und „270°“ für eine Schnellauswahl per Klick zur Auswahl. Für abweichende Drehungen lässt sich

    mit der Option „Frei“ ein beliebiger Winkel in ein Eingabefeld tippen. Ein Haken im Kontrollkästchen „Kopie drehen“ hat zur Folge, dass die Objekte erst kopiert und dann die Kopien gedreht werden. Alle Angaben der jeweils letzten Befehlsaus-führung werden in der Zeichnung gespei-chert und stehen beim nächsten Aufruf als Vorgaben zur Verfügung.

    (Gerhard Rampf/ra) ■

    ACM-SDREHEN.LSP

    Schnelle Drehung

    info Programm: ACM-SDREHEN.LSP

    Funktion: Objekte mit voreingestellten Werten drehen

    Autor: Gerhard Rampf

    Lauffähig ab: AutoCAD 2005

    Bezug: nur auf Tool-CD 1/2020

    Bei Verwendung von Schraffuren (spe-ziell SOLID-Schraffuren) ist die Zeich-nungsreihenfolge sehr wichtig, damit zum Beispiel keine Objekte durch eine Schraffurfläche verdeckt werden.

    Mit dem Tool OBJEKT REIHENFOLGE.LSP lassen sich Filterlisten erstellen. Pro Listeneintrag kann man einen Layerfilter für Objekte festlegen, zusätzlich noch die Optionen „alle Objekte“, „nur Schraffuren“ oder „nur SOLID-Schraffuren“. Zudem sind „oben“ oder „unten“ zu wählen, um festzulegen, ob die Objekte in der Zeich-nungsreihenfolge nach oben oder unten gelegt werden sollen. Bei gleichen Lis-teneinträgen „oben“ oder „unten“ ist die Listenreihenfolge entscheidend, welche Objekte etwa ganz nach oben kommen, welche an zweiter Stelle stehen usw.Ziel des Programms ist es, Objekte auszu-wählen und deren Zeichenreihenfolge

    zu ändern. Damit man nur gewünschte Objekte auswählen kann, werden Filter-listen erstellt. Ein Filter etwa mit dem Layerfilter „*-ANSI-*“ bewirkt, dass man nur Objekte auf einem entsprechenden Layer auswählen kann. Wenn zusätzlich die Option „nur Schraffuren“ aktiviert ist, lassen sich nur Schraffur-Objekte auswählen. Dann wird über die Eigen-schaft „nach oben“ oder „nach unten“ bestimmt, wo die gewählten Objekte abschließend in der Zeichnungsreihen-folge stehen sollen.

    Reihenfolge ändernWenn mehrere Filterlisteneinträge „[oben]“ bestehen, entspricht die spä-tere Zeichnungsreihenfolge der Objek-te der Reihenfolge in der Filterliste. Die Reihenfolge der Filterlisteneinträge kann man über die Buttons „oben“ und

    „unten“ ändern. Nach der Zusammen-stellung der Filterliste wird man aufge-fordert, Objekte auszuwählen, die den Kriterien der einzelnen Filtereinträge entsprechen. Sie werden dann in der Zeichnungsreihenfolge entsprechend geändert. (Jörn Bosse/ra) ■

    info Programm: OBJEKT-REIHENFOLGE.LSP

    Funktion: Zeichnungsreihen-folge von Objekten mit Hilfe von Layerfiltern ändern

    Autor: Jörn Bosse

    Lauffähig ab: AutoCAD 2012

    Bezug: nur auf Tool-CD 1/2020

    OBJEKTREIHENFOLGE.LSP

    Zeichnungsreihenfolge von Objekten mit Hilfe von Layerfiltern ändern

    1/20 AUTOCAD & Inventor Magazin 23

  • Wer Regale bauen will, kann dafür aus vielen Konstruktionsmöglichkeiten aus-wählen. In der Ausgabe 06/2019 haben wir eine LISP-Routine vorgestellt, mit der sich Regalseiten aus Platten konst-ruieren lassen.

    Dieses Mal sollen die Seitenteile aus Leitern bestehen. Dazu erstellt das Programm LREGAL.LSP ebensolche Regale in 3D, so wie man sie vielleicht ursprünglich aus Kellerräumen kennt. Mit ihrer offenen und leichten Bauwei-se sind sie aber auch in Wohnräumen beliebt. Ein solches Bauteil besteht aus vielen Einzelteilen, für die unzählige Eingaben nötig sind. Da alle Bauteile in einer Beziehung zueinander stehen, ist es einfacher, sich einer Routine zu bedienen, die die Größen abfragt und sämtliche Teile generiert.

    Das Programm bietet verschiedene Möglichkeiten der Gestaltung, zum Bei-spiel verschiedene Höhen, Tiefen oder Anzahl an Böden. Durch mehrfache

    Aufrufe der Routine lässt sich eine gan-ze Regalwand aufbauen und somit die räumliche Ausdehnung darstellen.

    Vorgaben über Dialogbox ändernMit dem Aufruf des Programms erscheint eine Dialogbox. Das Bild auf der linken Seite zeigt ein Leiterregal mit seinen verschiedenen Parametern. Der rechte Teil der Dialogbox enthält Eingabefelder mit realisierbaren Standardwerten. Sie können die Vorgaben mit eigenen Wer-ten überschreiben, jedoch sollten Sie die Machbarkeit im Auge behalten. Ändert sich der Wert „Höhe Regal“, ist dieser mit der Eingabetaste zu bestätigen. Der Blick auf das unterste Eingabefeld zeigt, dass sich das „Maß zwischen den Einlege-böden“ geändert hat. Klicken Sie auf OK, wenn Sie mit den Eingabewerten einver-standen sind.

    Jetzt ist der Einfügepunkt gefragt. Wollen Sie eine Regalwand erstellen und die Routine mehrmals aufrufen, so ist

    der „Einfügepunkt hinten links“ zu set-zen. Dies ermöglicht unterschiedliche Regaltiefen an der Wand entlang.

    Das Tool wurde ursprünglich für das Material Holz generiert. Dem Pro-gramm ist es aber grundsätzlich egal, mit welchen Materialien man arbeitet – Stahl und Blech etwa sind ebenso möglich. (Thomas Elbracht/ra) ■

    LREGAL.LSP

    Ein Leiterregal für den Einrichtungsplaner

    PraxisAUTOCAD Magazin

    info Programm: LREGAL.LSP

    Funktion: 3D-Regal aus Volumenkörpern

    Autor: Thomas Elbracht

    Lauffähig ab: AutoCAD 2019

    Bezug: nur auf Tool-CD 1/2020

    Um Geometrieobjekte einer AutoCAD-Zeichnung zusammenzufassen, ist es gebräulich mit Blöcken und ihren Refe-renzen zu arbeiten. Diese lassen sich innerhalb einer Zeichnung aus den Objek-ten erzeugen oder aus anderen Zeichnun-gen einfügen. Letzteres ermöglicht die Arbeit mit so genannten Blockbibliothe-ken, um Standardblöcke vorzuhalten.

    In diesem Zusammenhang gibt es zwei wesentliche Philosophien: alle Blöcke in einer Zeichnung zu speichern oder jeden Block als eigene DWG. Das Einfügen in die aktuelle Zeichnung kann dann über den INSERT-Befehl erfolgen. Eine andere Möglichkeit ist die Nutzung des DesignCenters, das sich mit dem Befehl ADCENTER oder über die Tastenkombination „Strg“ +„2“ aufrufen lässt.

    Ergeben sich aber Änderungen an den Blöcken der Bibliothek, muss man sei-ne Zeichnungen ebenfalls aktualisieren. Für die Arbeitsweise mit „Standardblock als DWG“ hilft an dieser Stelle das Tool ACM-BLOCKUPDATE.LSP. Für den Anwen-der werden durch das Programm zwei Befehle bereitgestellt: BLOCKUPDATE für alle Blöcke der Zeichnung und SBLOCK-UPDATE für einen einzelnen Block.

    Rootverzeichnis auswählenJe nach Befehlsstart wird man nun auf-gefordert, ein Rootverzeichnis mit den neuen Blöcken zu wählen, das dann inklusive der Unterverzeichnisse nach AutoCAD-DWGs durchsucht wird. Tau-chen Zeichnungen auf, deren Namen mit den Blocknamen in der aktuellen Zeich-nung übereinstimmen, wird die Block-

    definition durch den Modell bereich der entsprechenden DWG ersetzt. Dazu wird der Einfachheit halber im Hintergrund der INSERT-Befehl verwendet. Natürlich lässt sich die Aktion mit dem UNDO-Befehl auch wieder rückgängig machen.

    (Thomas Krüger/ra) ■

    ACM-BLOCKUPDATE.LSP

    Block-Update

    info Programm: ACM-BLOCKUPDATE.LSP

    Funktion: Blockdefinitionen aus gleichnamigen anderen DWGs aktualisieren

    Autor: Thomas Krüger

    Lauffähig ab: AutoCAD 2008

    Bezug: nur auf Tool-CD 1/2020

    AUTOCAD & Inventor Magazin 1/2024

  • Das LISP-Programm ZWFLF_OLFEST_DREHDRKLI.LSP zum Konstruieren von Fensterelementen kommt in der Bestandserneuerung und Restaurie-rung zum Einsatz. Mittels zeichneri-scher Darstellung werden zum Informa-tionsaustausch zwischen Lieferanten und Kunden damit schnell und effektiv Symbolzeichnungen erstellt. Nachträg-liche Reklamationen über Art und Aus-führung sollten deshalb der Vergan-genheit angehören.

    Bei der Konstruktion der zweiflüge-ligen Fenster mit Drehflügel rechts und Drehkippflügel links mit festem Ober-licht kommt die Ausführungsart IV 68 zur Anwendung. Alle wesentlichen Kon-struktionsdetails werden in der Zeich-nung aufbereitet. Auf Wunsch lässt sich die Symboldarstellung (Maßstab 1:1) in der Nachbearbeitung auch editieren und bemaßen sowie über die Zwischenablage nach Word und Excel exportieren. Nach

    dem Laden müssen sich wie gewohnt alle zugehörigen Programmdateien im aktuellen Verzeichnis oder in einem gesondert gesetzten Zugriffspfad befin-den. Mit dem Befehlsaufruf „ZWFLF_OLFEST_DREHDRKLI.LSP“ öffnet sich eine Dialogbox, in die man alle zur Rou-tine gehörenden Variablen setzen kann:

    ● RABR Rahmenaußenmaß (Breite)● RAH Rahmenaußenmaß (Höhe)● RAFLH Flügelaußenmaß (Höhe)● Fenster auf Konstruktionsdetail

    gezoomt

    Wurden alle erforderlichen Parameter festgelegt und mit OK bestätigt, wird man aufgefordert, den Einfügepunkt P1 (linke untere Ecke des Fensterelements) durch Picken oder Koordinateneingabe zu bestimmen. Durch Betätigung des „Zoomknopfs“ in der Dialogbox steht die Fensterkonstruktion jetzt zur weiteren

    Bearbeitung detailliert zur Verfügung. Das Tool übernimmt alle erforderlichen Berechnungen. Ausgehend von Fenster-breite und Fensterhöhe werden alle not-wendigen Konstruktionsdetails erstellt. Weitere Eingaben sind überflüssig, da die einzelnen Objekte durch ihre eigen-ständige Struktur auf vorgegebene Layer gelegt werden. (Dieter Ribbrock/ra) ■

    ZWFLF_OLFEST_DREHDRKLI.LSP

    Zweiflügeliges Fenster mit Drehflügel rechts

    info Programm: ZWFLF_ OLFEST_DREHDRKLI.LSP

    Funktion: zweiflügeliges Fens-ter mit Drehflügel rechts und Drehkippflügel links bei festem Oberlicht

    Autor: Dieter Ribbrock

    Lauffähig ab: AutoCAD 2020

    Bezug: nur auf Tool-CD 1/2020

    AutoCAD ist ein klassisches Konstruk-tionsprogramm und wartet nicht mit umfangreichem grafisch-künstlerischen Befehlsspektrum auf, wie professionelle Layout-, Grafik- und Zeichenprogramme. Mit ein paar Tricks lassen sich aber durch-aus grafische Effekte generieren.

    Möchte man zum Beispiel Street-Art-ähnliche Muster oder Schriftzüge für Bodenbeläge zeichnen, dargestellt als gefüllte Doppellinien mit verzogenen Effekten, kann man weder mit breiten Polylinien noch mit