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SAMBIA Strassenhandel INDONESIEN Zweifache Vollbremsung MYANMAR Gott versus Drogenmafia ARABISCHE WELT Wo die Bibel nicht hinkommt re port AVC NR. 03 2019 AKTION FÜR VERFOLGTE CHRISTEN UND NOTLEIDENDE klare worte. starke taten. AVC Jahresevent Samstag, 15. Juni 2019 I 10.30–16.30 Uhr in der Arche I Heinrich-Bosshard-Strasse 2 8405 Winterthur I Jetzt noch anmelden

AVC re port - avc-ch.org · Editorial Liebe Leserin, lieber Leser, AVC legt Wert darauf, ganzheitlich zu helfen – so wie Jesus es uns vorgemacht hat. Soziales Engagement

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SAMBIA Strassenhandel INDONESIEN Zweifache Vollbremsung MYANMAR Gott versus Drogenmafia ARABISCHE WELT Wo die Bibel nicht hinkommt

reportAVCNR.03 2019 AKTION FÜR

VERFOLGTE CHRISTENUND NOTLEIDENDE

klare worte.starke taten.

AVC Jahresevent Samstag, 15. Juni 2019 I 10.30–16.30 Uhrin der Arche I Heinrich-Bosshard-Strasse 28405 Winterthur I Jetzt noch anmelden

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Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

AVC legt Wert darauf, ganzheitlich zu helfen – so wie

Jesus es uns vorgemacht hat. Soziales Engagement

kratzt an der Oberfläche, wenn es nicht in eine Verän-

derung des Herzens mündet. Hilfe zur Verbesserung

der Lebensumstände auf dieser Erde bleibt Stückwerk,

wenn sie nicht auch auf das ewige Leben hinweist.

Deshalb hat für uns unser dritter Auftragsschwer-

punkt eine überragende Bedeutung: AVC macht Jesus

Christus bekannt.

Wir setzen das in gedruckter Form um, indem wir

Bibeln unter die Leute bringen – am Strassenrand, im

Busch, an Universitäten... Und wo Bibeln verboten sind

oder sonst nicht hingelangen, unterstützen wir die Ver-

breitung des Evangeliums durch Broadcasting an ein

Millionenpublikum. Aber wir fahren auch durch schier

unendliche Weiten, um den nur wenigen Angehörigen

unerreichter Völker die gute Nachricht zu bringen. Wir

statten einheimische Mitarbeiter mit »mobilen Kinos«

aus und schicken sie in abgelegene Gebiete, wo diese

Medien eine noch nie dagewesene Attraktion darstellen.

Paulus schreibt an die Philipper, die Motive zur Ver-

kündigung des Evangeliums seien für ihn zweitrangig

– Hauptsache es wird verkündet. Und uns ist es einerlei,

in welcher Form wir die gute Nachricht weitergeben.

Hauptsache sie erreicht die, für die sie bestimmt ist:

Menschen, die sie noch nie gehört haben.

Viel Freude und Inspiration beim Lesen.

2 InhaltEditorial

3 Arabische WeltWo die Bibel nicht hinkommt

4 AfghanistanExplosivkraft

5 MyanmarGott versus Drogenmafia

6 IndonesienZweifache Vollbremsung

7 SambiaStrassenhandel

8 SüdsudanFaszination Kino

9 TansaniaAuf Streifzug

10 SibirienVor Gericht

12 TürkeiSehnsucht im Land am Bosporus

13 LaosTherapeutikum Bibel

14 AVC PorträtImpressum

15 AVCEvents für Sie

16 MosambikSchonungslos

Inhalt

AVCREPORT

EDITORIAL2

Titelbild:»Geht hin in alle Welt ...« (selbst wenn euch, wie in Sibirien, Temperaturen bis minus 58° C und nur ganz wenige Menschen erwarten)

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AVCREPORT

ARABISCHE WELT 3

Begeistert kehre ich vom SAT-7-Meeting in Zypern zurück. Und bin ein bisschen stolz, dass AVC als Part-ner an diesem gewaltigen Broadcasting-Projekt in die arabische Welt hinein beteiligt ist.

Die einzige Chance Millionen Menschen in islamischen Ländern leiden unter chronischen Konflikten, Unsicher-heit, (religiösem) Terror und Desillusionierung. Sie suchen nach Hoffnung, nach Liebe – nach Gott. Nach dem Gott, den zu verkünden strengstens verboten ist. Nach dem Gott, den zu verehren Sanktionen nach sich zieht. Doch wie kann die gute Nachricht zu ihnen kommen? SAT-7!

Vor 23 Jahren mit einer Satellitenübertragung von zwei Stunden pro Woche gestartet, hat SAT-7 ein erstaun-liches Wachstum hingelegt. Heute verfügt der Sender über vier Kanäle in drei Sprachen, die an sieben Tagen rund um die Uhr ein wachsendes Millionenpublikum im Mittleren Osten und in Nordafrika erreichen.

SAT-7 strahlt die klassische biblische Botschaft durch Lebensberichte und Predigten aus, bietet Hilfe in prakti-schen Themen des Alltags. SAT-7 erreicht Millionen von Menschen, die geistlich gesehen in Isolation leben, und wird für sie zum Kirchenersatz, weil weit und breit keine vorhanden und/oder deren Besuch verboten ist.

Überwältigende Echos Allein 2018 haben sich 329 000 Leute persönlich mit dem Team von SAT-7 in Verbindung gesetzt; via Facebook, E-Mail, Telefon, WhatsApp etc.

Leiter AVC Schweiz

Zum Beispiel ein Mann aus der Türkei: »Ich bin kürzlich auf SAT-7-TÜRK gestossen. Ich kenne niemanden, der mir eine Bibel besorgen könnte. Könnt ihr mir weiter- helfen? Es würde mich sehr glücklich machen. Ich würde auch gern mehr über den christlichen Glauben erfahren. Danke!«

Oder die junge Frau aus dem Iran: »Ich verfolge euer Programm SAT-7-PARS und lerne jedes Mal Neues. Aus Sicherheitsgründen bitte ich euch, nicht zu telefo-nieren, sondern mit mir per WhatsApp Kontakt aufzu-nehmen. Ich habe kürzlich den »Jesus-Film« gesehen und möchte jetzt unbedingt mehr über den christ- lichen Glauben erfahren. Ich schätze eure Hilfe sehr.«

Und noch jemand kommt zu Wort: »Ich verfolge euer Programm, seit ich acht bin. Von der ersten Sendung an war ich begeistert. Jetzt bin ich 18. Ihr seid meine zweite Familie, meine Lehrer, Schwestern und Brüder gewesen. Meine Worte reichen nicht aus, um meine Liebe zu euch zu beschreiben – und die Auswirkungen von SATZ 7 auf mein Leben.«

In weite Regionen der Welt können wir die Bibel in gedruckter Form nicht hinbringen. So senden wir die Botschaft via Broadcasting und andere elektronische Medien und erfüllen so den Auftrag von Jesus: »Geht hin in die ganze Welt …«.

Wo die Bibel nicht hinkommt

Als AVC unterstützen wir SAT-7. Spenden Sie auf unser AVC-Konto mit dem Vermerk »SAT-7«.

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AVCREPORT

AFGHANISTAN4

Explosiv- kraft

Seit Jahren hören wir fast täglich von Menschen, die im Iran zu Jesus Christus finden. Ähnliches ereignet sich zunehmend in – Afghanistan!

»Shuttle« mit Mission Eine junge Frau besucht einen christlichen Grundkurs, der von AVC unterstützt wird. Sie berichtet: »Auf Shoppingtour treffen meine Mutter und ich für gewöhnlich Frauen, die ihren Einkauf müh-sam nach Hause schleppen oder voll bepackt auf Taxis warten. Also bieten wir ihnen Mitfahrgelegenheiten an. Unterwegs reden wir mit unseren dankbaren Mitfah-rerinnen über Gott. Das ist zwar riskant, aber bisher haben alle aufmerksam zugehört. Und einige haben schon Jesus in ihr Leben eingeladen! Bieten wir ein Neues Testament an, wird dieses oft unter Freuden-

NN* Mitarbeiter AVC

tränen angenommen. Dann fragen sie nach unserer Kirche und wo sie mehr über Gott erfahren können. Aus Sicherheitsgründen können wir ihnen allerdings lediglich eine Telefonnummer mitgeben.«

Zwei Männer – vier Ehefrauen Ali* und Eraj*. Beide haben vertrackte Familiensituationen: Ali erscheint mit seinen beiden Ehefrauen samt Nachwuchs bei einem Glaubensgrundkurs. Beide Frauen zeigen sich offen für das Evangelium. Auch Eraj ist mit zwei Gemahlinnen beglückt, taucht jedoch mit nur einer von ihnen auf. Alle drei Frauen nehmen den christlichen Glauben an. Dann kehrt Eraj nach Hause zurück und überrascht die zuhau-segebliebene Frau dermassen durch seine auffallende Veränderung, dass auch sie sich für Jesus entscheidet.

Alis Stiefsohn, mit einer spannungsgeladenen Bezie-hung zu ihm, kann den Wandel in seiner Familie nicht fassen – und wird Christ.

Alle sind heute konsequent unterwegs – und illustrieren: Kein familiäres Chaos ist für Gottes Liebe unüberwindbar.

Herzverändernde Facts Farhad* schnappt das Evan-gelium in einer von AVC mitgegründeten Gemeinde für Flüchtlinge in der Türkei auf. Anfänglich inszeniert er einen geheuchelten Glauben an Jesus, weil er sich so bessere Asylchancen im Westen erhofft. Doch dann mutiert sein Theater zur echten Nachfolge: »Die Bot-schaft von Jesus hat mich überzeugt! Ich und meine Frau haben ihn in unser Leben aufgenommen und engagieren uns jetzt in der Gemeinde, in der Sonntags-schule, in Zellgruppen und auf Evangelisationsreisen in andere Städte.« Farhad nimmt mit seiner Sippe Kontakt auf und führt ein paar Verwandte zum Glauben an Jesus. Sein Herz brennt für seine Heimat, für die Menschen, die noch nichts von Jesus gehört haben. Farhad engagiert sich jetzt im »Callcenter« für ein Evangelisations- und

Kursprogramm, betreut Anrufer aus dem Iran und Afghanistan und führt sie im Glauben weiter.

Die Gemütsstimmung der Machthaber im Iran und in Afghanistan dürfte sich kontrastreich von der Begeisterung der Christen abheben. Denn Feuer, Mut und Hingabe der einen trägt dazu bei, dass die Untertanen der anderen ebenfalls Feuer fangen.

* Namen aus Sicherheitsgründen geändert oder nicht genannt

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Gott versus Drogenmafia

Die durch die repressive sozialistische Militärdiktatur erzwungene Isolation Myanmars provozierte eine der langandauerndsten internen Unruhen der Welt.

Im Fadenkreuz der Drogenmafia Doch die Festungs-wälle bröckelten. Die Einheimischen erhielten 2013 Zugang zu den sozialen Medien und Ausländer erleich-terte Einreisebedingungen. Ein rasanter sozio-ökono-mischer und technologischer Aufschwung nahm sei-nen Lauf. Doch die meisten jungen Menschen waren zu wenig qualifiziert, die zahlreichen neuen Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu packen.

Und im Hintergrund lauert die Bedrohung weiter, für die Myanmar berüchtigt ist: Drogen. Der Norden Myanmars belegt nach Afghanistan weltweit den traurigen zweiten Rang im Mohnanbau. Drogen wurden früher von Besat-zungsmächten gezielt verabreicht, um Widerstand zu eliminieren. Und auch heute bringt der blühende Handel mit Methamphetaminen, berauschenden Substanzen und Pillen Zerstörung von Leben und Zukunft.

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AVCREPORT

MYANMAR

Unser Mitarbeiter in Myanmar sagt: »Myanmar ist jetzt offen. Die Leute wollen Englisch lernen. Deshalb drucken und verteilen wir zweispra- chige burmesisch-englische Bibeln.«Beteiligen Sie sich – durch die Finan- zierung von zehn, hundert, tausend oder mehr Bibeln à 5 CHF.

Im Fadenkreuz Gottes Nicht nur die Drogenmafia hat Jugendliche im Fadenkreuz, auch Gott und sein Bodenpersonal. Und das schon lange vor Öffnung des Landes, lange bevor die Umsetzung der Vision – eine Million burmesisch-englische Bibeln für Myanmar – auch nur den Hauch einer Chance hatte. »Drogen-sucht ist weit verbreitet. Die einzige Chance freizukom-men, ist durch eine Beziehung zu Jesus Christus!«

T. S. ist der Mann, der unsere Vision auf den Boden bringt: »Myanmar ist jetzt offen. Die Leute wollen Eng-lisch lernen. Deshalb drucken und verteilen wir zwei-sprachige burmesisch-englische Bibeln!« Eine Million insgesamt sollen es werden. Jugendliche lernen so im Doppelpack Englisch und Gottes Liebesangebot kennen. Anstelle der destruktiven Kicks durch Drogen erhalten sie einen konstruktiven »Kick« zum Leben.

Die Feedbacks der Mitarbeiter, die sich in der Bibelver-teilung engagieren, sind erstaunlich:

»In Sagaing haben wir kürzlich an buddhistische Studenten Bibeln verteilt. Die haben sich heimlich mit deren Botschaft auseinandergesetzt. 56 von ihnen sind Christen geworden!«

»Einer der Professoren hat uns gebeten, solche Bibeln an die Studenten zu verteilen!« Unser Mann konnte diese Reaktion kaum fassen, nachdem er eine Bibel in eine Mönchsuniversität geschleust hatte. Got-tes Wort wird den hungrigen Studenten sozusagen auf dem Goldtablet serviert.

»Ein junger Hotelgast liess eine Bibel aus seinem Hotel-zimmer mitgehen, las sie mit zunehmender Faszination. Er suchte uns auf, sagte, er sei Christ geworden. Und ob wir ihm ein Altes Testament organisieren würden.«

»Die Lektüre dieser Bibel hat uns veran-lasst, uns intensiv mit dem christlichen Glau-ben auseinanderzusetzen «, meint ein junger Student, Teilnehmer des Summer English Bible Study Clubs, der in sechs Regionen durchgeführt wird. Eine deutliche Verände-rung in den jungen Leuten war das Resultat.

Gott versus Drogenmafia. Gott stellt wieder her, was durch Drogen zerstört ist: Leben und Zukunft.

Filmclip »Liebe für Myanmar« – Kinderspielplatz I 3.10 min. QR-code oder www.avc-ch.org/fuer-sie/filme/evangelisation

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AVCREPORT

INDONESIEN6

Vollbremsung

Ich halte mich auf der Insel Jawa auf, um nach dem Ausbruch des Vulkans Merapi die Hilfe von AVC und Nehemia zu koordinieren.

Mit Vollgas ins Verderben Per Taxi lasse ich mich ins Katastrophengebiet chauffieren und will vom Fah-rer wissen, ob er bei dem Unglück auch Angehörige verloren habe. Dieser nickt: »Ja, unter den Opfern sind mehrere meiner Verwandten.« Ich hake nach: »Und wenn Sie ebenfalls gestorben wären, würden Sie sich bei Gott oder in der Hölle wiederfinden?

Der Mann tritt so heftig auf die Bremse, dass ich in Er-mangelung von Sicherheitsgurten beinahe vom Rücksitz nach vorn aufs Armaturenbrett geschleudert worden wäre. Abrupt bringt er das Taxi zum Stehen. Schweiss rinnt über sein Gesicht: »Ich wäre in der Hölle!« Dann bekennt er, dass er zwei Tage vor dem Vulkanausbruch

seine Frau und die beiden Kinder verlas-sen hat und zu seiner Freundin gezogen ist. Als gläubigem Muslim droht ihm dafür die Hölle.

Steuer herumgerissen Ich krame ein indonesisches Neues Testament aus meinem Rucksack hervor und lese ihm 1. Joh. 1,9 vor: »Wenn wir aber unsere

Sünden bekennen, dann erweist sich Gott als treu und gerecht. Er wird unsere Sünden vergeben und uns von allem Bösen reinigen.« Dann lege ich nach,

Länderbeauftragter Indonesien

Zweifache

erzähle ihm von der Vaterliebe Gottes und von Jesus Christus, der für unsere Schuld bezahlt hat. Wie ein Ertrinkender greift er nach dieser rettenden Botschaft. Gleich seinen Tränen sprudeln seine Sünden aus ihm heraus. Er bittet Gott um Vergebung und übergibt sein Leben Jesus. Und wieder weint der Mann – diesmal aus Freude. Ich sage ihm, er solle zu seiner Frau und seinen Kindern zurückfahren und sie um Verzeihung bitten, auch seine Freundin. Er verspricht, das zu tun und nimmt dankbar das Neue Testament entgegen.

Kraftstoff Bibel Drei Monate später. Wieder bin ich am Flughafen in Yogyakarta und will soeben in ein Taxi steigen. Da stürzt ein anderer Taxifahrer herbei und verwickelt meinen Fahrer in eine Diskussion. Ich erkenne ihn, es ist derjenige, der damals diese Vollbremsung hin-gelegt hatte. Also setze ich mich in sein Auto und werde gleich mit der Frage bestürmt, ob ich noch weitere Bibeln habe. Er brauche sie für die ganze Familie, einschliess-lich seiner Schwiegermutter. Der Mann ist begeistert: »Nach unserer letzten Begegnung bin ich sogleich nach Hause gefahren und habe meine Familie samt Schwie-germutter um Vergebung gebeten – auch meine Freun-din, und ich habe ihr gesagt, dass ich zu meiner Familie zurückkehren würde. Alle haben mir verziehen!«.

Seine Familie ist jetzt immer hinter ihm her, er solle ihnen aus der Bibel vorzulesen. Und alle wünschen sich, dass er ihnen eine eigene beschafft.

Unsere Nothilfe sichert physisches Überleben. Gottes Wort weitergeben bringt ewiges Leben.

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Vollbremsung

AVCREPORT

SAMBIA 7

Strassenhandel

Mitarbeiter Sambia

Täglich kämpfe ich mich auf dem Weg zu unserem Gemeindezentrum durch das Verkehrsgewühl – und pflege unterwegs Kontakte mit meinen Freunden am Strassenrand.

Freundschaft mit Zeitungsverkäufern Sie stehen dort und verkaufen Zeitungen. Zumeist junge Leute, zum Teil verheiratet, zum Teil mit Kids. Sie bauen sich an strategi-schen Standorten auf. Vor dem Kreisverkehr, an Ampeln, dort, wo Staus zu erwarten sind. In der Dreimillionen-stadt Lusaka sind kilometerlange Autoschlagen Alltag. Die meisten Zeitungsverkäufer stehen schon ab 5 Uhr morgens im Strassenlärm, in Staub- und Abgaswolken, und viele sind auch um 20 Uhr noch da. Das ist ihre ein-zige Möglichkeit, sich und ihre Familien zu versorgen.

Inzwischen sind Freundschaften entstanden. Die Händ-ler verkaufen mir ihre Zeitung, und ich schenke ihnen im Gegenzug christliche Flyer, Bücher und Bibeln, die sie umgehend an Freunde und Verwandte weiterreichen. Erlaubt es die Verkehrssituation, halten sie mich an und bombardieren mich mit Fragen über die Bibel. Einige besuchen ab und zu Gottesdienste. Doch viele können das nicht, weil sie auch am Sonntag arbeiten müssen. Für sie bleiben die kurzen Gespräche mit mir die einzige Möglichkeit, mehr über Gott und die Bibel zu erfahren. Mich fasziniert, zu erleben, wie diese Leute durch diese Begegnungen am Strassenrand im Glauben wachsen. Gottes Wort ist kraftvoll und verändert Menschen.

Vom Knastbruder zum Pastor Durch unsere Fern-sehsendungen, in denen wir unsere Gottesdienste und Programme ausstrahlen, erhalten wir grosse Resonanz. Und bis in Gefängnisse hinein verteilen wir Bibeln. Seit Jahren dürfen wir miterleben, wie manche Knastis selbst zu Leitern und Pastoren heranwachsen und ausgezeichnete Dienste tun.

Vor einigen Wochen haben wir eine Frau aus Indien kennengelernt, die kürzlich nach Sambia gekommen ist. Sie arbeitet in einem Projekt, an dem auch einige unserer Mitarbeiter beteiligt sind. Diese haben sie selbstverständlich sogleich in unsere Gottesdienste eingeladen. Seitdem taucht sie dort regelmässig auf, obwohl sie dem hinduistischen Glauben angehört. Nach fünf Wochen erwähnt sie im Rahmen eines Ge-meindefrühstücks, wie Gottes Wort beginnt, ihr Leben umzukrempeln und fügt an: »Ich brauche jetzt nur noch eine Bibel.« Da wir diesen Artikel stets auf Vorrat haben, erfüllen wir ihren Wunsch sofort und gern.

Nach dem Gottesdienst kommt sie strahlend auf mich zu, um sich zu bedanken – der Hunger nach mehr von Gottes Wort ist unverkennbar.

Und wir sind begierig, mehr Gottes Wort unter die Leute zu bringen – an den von Jesus erwähnten »Hecken und Zäu-nen« – und darüber hinaus eben auch am Strassenrand.

Zweifache

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AVCREPORT

SÜDSUDAN8

Faszination Kino

Bei meinem ersten Besuch im Südsudan, in Afrika überhaupt, stelle ich sofort fest: Hier ist alles unvor-stellbar anders.

Mangel herrscht im Überfluss Fliessendes Wasser gibts kaum – und nur wenige Brunnen, deren Inhalt die Leute täglich teils kilometerweit zu ihren Behausungen schleppen müssen. Strom? Höchstens stundenweise – dank Dieselgeneratoren und nur in überteuerten Unterkünften. Handyempfang? Äusserst sporadisch. Transportmöglichkeiten? Ausschliesslich auf holprigen Wegen, wo vereinzelt motorisierte Fahrzeuge, meist von Hilfsorganisationen, die raren Fussgänger und Eselskarren in eine Staubwolke einhüllen. Das war s.

Die wenigen Schulen schaffen es kaum, den hohen Prozentsatz an Analphabeten zu verrin-gern. Infolgedessen hilft es den Wenigsten, selbst wenn sie mal eine der landesweit raren Bibeln in die Hände kriegen sollten. Faszinierende Kinoshows Bei diesem Manko setzt unser »mobiles Kino« an: Geschwind auf dem Dorfplatz installiert, wirft unser Projektor nach Einbruch der Dunkelheit das komplett verfilmte Lukasevangelium auf die Leinwand. Mittels der Auswahl von über 1000 Sprachen

und Dialekten werden selbst grössere Sprachbarri-eren überwunden. Der Film zieht die Dorfbewohner an, öffnet Türen und wird zum Sprungbrett für unsere Evangelisten, die den berührten Zuschauern den Weg zu Gott weisen können. So erblicken neue Christen und Gemeinden das Licht der Welt.

David Stebani AVC-Volontär

Unser lokaler AVC-Mitarbeiter mit seiner »Hope Vision Organization« bildet in seinem Trainingscenter wage-mutige Pastoren und Evangelisten aus. Unter anderem lernen sie, mit diesem »Kinoequipment« umzugehen. Für mich war es ein Highlight, mitzuerleben, welchen Effekt der Jesus-Film in den Buschdörfern auslöst. Für die allermeisten Einheimischen ist ihr Freiluftkino- erlebnis eine Premiere. Angelockt durch die Beschallung strömen sie nach Sonnenuntergang in Scharen herbei, um das Geschehen gebannt und fasziniert zu verfolgen. Die Erinnerung an die Kinder, die nach dem Film be-geistert auf mich zugekommen sind, hat sich für immer in meinem Gedächtnis festgesetzt. Ihre Augen und ihr Wortschwall haben dasselbe ausgedrückt: »Danke!«

Für AVC ist es Auftrag und Privileg, die gute Nachricht weiterzugeben – und dabei alle Mittel zu nutzen.

Das »Kino im Rucksack« beinhaltet infolge des absoluten Mangels an örtlichen Infrastrukturen: ein mobiles Solarpanel, eine Outdoor- Batterie, einen Projektor, eine Outdoor-Leinwand, zwei batterie-betriebene 30 W Lautsprecher und zwei Mikrofone. Die Evangelisten tragen das 15-kg-Leichtgewicht zu Fuss bis in die hintersten Dörfer. Pro »Vorstellung« können bis 1000 Besucher erreicht werden. Die Kosten für ein Set betragen 1600 CHF.

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AVCREPORT

TANSANIA 9

Tabea Geipel steht vor ihrer vollbepackten Karosse. Ein Funkeln in den Augen. Es ist an der Zeit, mit ihrer Crew wieder in den Busch rauszufahren. »Unsere Reise führt durch wunderschöne Berggegenden im Landes-inneren bis hin zum Victoriasee. In 19 Dörfern werden wir mehr als 20 000 Schüler in Grund- und Sekun-darschulen und über 1000 Erwachsene erreichen. Wir projizieren Filme und verteilen christliche Kinderma-gazine, Johannesevangelien und Bibeln.«

Vom Kinderschreck zum Vater Sie kommen in Wairo an, ein Dorf, das ansonsten von Schlan-gen und Hyänen besucht wird. »Hier waren wir schon letztes Jahr. Einige Bewohner haben Jesus angenommen. Ich bin gespannt, was aus die-sen Leuten inzwischen geworden ist.«

Tabea wird vom Dorf-vorsteher empfangen. Er sagt, er hätte im Johannesevangelium gelesen, dass wer an Jesus glaubt, in Ewigkeit nicht sterben werde. Dann suchte er den Pastor auf, weil er genau das ha-ben wollte und übergab sein Leben Jesus. Inzwischen erlebt er, dass seine Kinder, die sich früher vor ihm verkrochen hatten, weil er oft sturzbetrunken nach Hause kam, ihm mit Freude entgegenlaufen.

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Von Polygamie zu Monogamie In Mtandika stösst Tabea auf einen alten Massai – seit einiger Zeit Christ. »Dieser lebt jetzt nur noch mit einer seiner Frauen zusammen, versorgt jedoch die anderen und deren Kinder weiterhin. Die Atmosphäre in seinem Kral ist auffallend anders als anderswo – geprägt von einer herzlichen Verbindung zwischen Jung und Alt. Und mitten im familiären Gewimmel steht der Alte, stolz mit seiner Bibel in der Hand. Und strahlt.«

Von Filmprojektion zu Baby-Christen Abenddäm-merung auf dem Dorfplatz. Vor der Geräuschkulisse zirpender Grillen, singender Vögel und schwatzender Schaulustiger baut das Team den Filmprojektor auf. »Wir präsentieren den Jesus-Film und andere wie ›Fireproof‹, ›Courageous‹ und ›Faith like Potatoes‹. Das führt regelmässig dazu, dass sich Zuschauer dem christlichen Glauben zuwenden. Ein Hit für Sekundar-schulen ist unser Film ›Gifted Hands‹. In Iringa trafen nach diesem Film fast sämtliche Schüler eine Ent-scheidung für Jesus. Dass diese echt sind, wird in der Folge dadurch illustriert, dass die Pädagogen die posi-tiven Veränderungen dieser Kids kaum fassen können.«

Im Buschdorf Wangi. Gleich hinter der Dorfkneipe verdrängt der voll aufgedrehte Sound des Jesus-Films das stumpfe Grölen und Gläserklirren. Offenbar ebenfalls mit berauschender Wirkung. Jedenfalls laden zehn junge Männer Jesus in ihr Leben ein. Fünf von ihnen suchen das Team am folgenden Tag auf. Sie wollen mehr darüber erfahren, worauf sie sich einge-lassen haben: Leben mit Jesus – und ohne Alkohol. Ihr Durst ist unverkennbar; diesmal nach Jesus.

Tabeas Fazit zu ihren Streifzügen der anderen Art: »Ich liebe es, unter Menschen >Beute< zu machen. Und es macht mich glücklich, bei der Rückkehr zu unseren >Tat-orten< zu erleben, wie diese Baby-Christen durch Jesus Christus schrittweise radikal verändert werden.«

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AVCREPORT

SIBIRIEN10

Vor Gericht

Hier herrschen die eisigsten Temperaturen seit zehn Jahren. Noch nie in meinem Leben habe ich dermassen gefroren. Mit unserem Spezialfahrzeug durchpflügen wir die Weiten Sibiriens, unterwegs zu Völkern, von denen kaum einer auch nur den Namen kennt.

Im Sperrgebiet Wir legen mehr als 12 000 Kilometer zurück. Auf manchen Streckenabschnitten mit durch-schnittlich 10 Kilometern pro Stunde. Bei solchen Bedingungen ist es fast unausweichlich, die Tugend der Geduld zur Blüte zu bringen.

Wir erreichen Belaja Gora und wollen weiter nach Chokurdakh. Das geht nur mittels Sondererlaubnis,

denn wir befinden uns im Grenzgebiet zum Polarkreis, nahe bei Alaska, fahren durch militärisches Sperrgebiet. Unsere im Januar beantragte Einreiserlaubnis steckt noch im Labyrinth der Bürokra-tie fest. Was nun? Die mit der grössten Kühnheit gesegneten Teammitglieder schlagen vor, einfach drauflos zu fahren

– im Vertrauen darauf, dass schon nichts passieren werde. Für die Inhaber eines russischen Passes wäre das ja eine Option, nicht jedoch für die beiden Deut-schen und die zwei aus Weissrussland, die eine Deportation riskieren würden.

Vitali aus Chokurdakh, der uns entgegengefahren ist, ruft kurzerhand den Chef des dortigen FSB –

Mitarbeiter AVC

ehemals KGB – an. Der meint, wir könnten bedenken-los einreisen. Die Erlaubnis in elektronischer Form reiche aus – und die könne ja eintreffen, bis wir am Ziel ankommen: »Eine Deportation ist ausgeschlossen! Im schlimmsten Fall droht euch eine Strafzahlung von 300 Rubeln (rund 8 EUR) pro Person.« Nun gut, angesichts des überschaubaren Risikos fahren wir los.

Attraktion Gerichtsprozess Gegen 2 Uhr nachts errei-chen wir Chokurdakh, ein 2500-Seelen-Dorf mitten im Nirgendwo. Im Umkreis von etwa 500 Kilometern lässt sich nichts ausmachen – ausser Schnee. Dass wir hier, und zumal mit unserem monsterartigen Vehikel auffal-len, liegt auf der Hand. Und prompt stehen um 9 Uhr morgens Polizeibeamte auf unserer Tür-schwelle, zwecks Begutachtung unserer Einreiseer-laubnis. Mit flauem Gefühl im Magen starten wir un-seren Computer, doch aus dem Maileingang starrt uns Leere entgegen. Wir werden genötigt, die polizeiliche Amtsstube aufzusuchen, wo deren Computer dassel-be Resultat liefert. Somit wird unser Fall dem Gericht übergeben, vor dem wir um 16 Uhr zu erscheinen haben.

Wir finden den Gerichtssaal gerammelt voll von Schaulustigen vor. Denn in dieser Einöde ist eine Verhandlung gegen Ausländer eine Attraktion, die es rechtfertigt, selbst die Tankstelle, die Apotheke und Dorfläden dichtzumachen, um dabei zu sein. Und für uns ist klar: Auch Jesus ist zugegen.

Ungewöhnliche Gerichtsverhandlung Mit grimmiger Miene wirft uns die Richterin vor, ohne Erlaubnis ins Sperrgebiet eingedrungen zu sein. Nachdem ich ihr entgegenhalte, wir hätten uns zuvor beim FSB gemel-

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AVCREPORT

SIBIRIEN 11

det, wird dessen ebenfalls anwesender Chef zu einer Bestätigung aufgefordert. Worauf die Gesichtszüge der Richterin etwas weicher werden. Sie fordert uns auf, zu erklären, woher wir kommen und warum wir hier sind – ohne zu ahnen, dass sie damit eine zwei-

stündige Evangelisationsveranstaltung einleiten würde.

Wir erklären, dass wir hier sind, um die gute Nachricht von Jesus Christus zu den aussterbenden Völkern Sibiriens zu bringen. Ich berichte von meiner persön-lichen Erfahrung, dass ich nach einem Unfall fünf Stunden tot war und wieder zum Leben zurückgekehrt bin. Die

Mitangeklagten aus Weissrussland singen Lieder. Das Ganze mutiert zu einer evangelistischen Veranstaltung mit vollem Saal, die wir niemals so hätten organisieren können.

Verurteilung Ohne Begeisterung verurteilt uns die Richterin zu einer Busse von 2000 Rubeln – rund 40 EUR – und fügt mit offensichtlicher Sympathie hinzu: »Wenn Sie das nächste Mal in Chokurdakh sind, klop-fen Sie zuallererst bei mir an, selbst wenn Sie mitten in der Nacht ankommen. Ich werde dann sämtliche Formalitäten für Sie regeln.«

Die 2000 Rubel Busse sind für uns leicht zu verkraften, und der Gedanke, der in mir hochkommt, lässt mich schmunzeln: Ungefähr so hoch wäre vielleicht die Saalmiete ausgefallen. Gott hat Humor – und ein pul-sierendes Herz für diese Menschen am unterkühlten Ende der Welt. Filmclip Mission impossible I 2.50 min.

QR-code oder www.avc-ch.org/fuer-sie/filme/evangelisation

Lebensgefährliches Hochrisiko Zwischenfälle auf der 12 000 km langen Strecke ins Niemandsland bei bis minus 58° C

Rekordverdächtig Kleinste Kirche unterwegs mit 4 x 4 Meter Grundfläche

Ereignis des Jahres Seltener Besuch aus der Zivilisation, Andreas Berglesow (r.) mit Leiterehepaar

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AVCREPORT

IRAN12

Sehnsucht im Land am Bosporus

Keiner sieht Kaya* seine über 80 Jahre an. Seine Aus-strahlung ist frisch und inspirierend.

Handfeste Argumente Sein Herz brennt dafür, Türken für die gute Nachricht zu begeistern. Das allerdings artet zuweilen in heftigen Widerstand und buchstäblich »schlagende Argumente« des Gegenübers aus. Doch aufgeben kommt nicht infrage. Unermüdlich stehen er und seine Mitstreiter auf den Strassen – soweit die Behörden dies absegnen –, verteilen Neue Testamente, sprechen Passanten an. Sie besuchen Schulen und Se-niorenheime, bringen kleine Geschenke mit und gleich-zeitig auch das grösstmögliche: die gute Nachricht.

Selten führt das zu Soforterfolgen. Doch das Wort Got-tes ist bekanntlich kraftvoll, seine Explosivkraft jedoch mitunter mit einem »Zeitzünder« versehen.

Täufer gesucht Doch wenn es zündet, kommt man-ches in Bewegung. Da ist zum Beispiel die Dame aus dem Süden der Türkei, die Kaya ihre Geschichte erzählt.

Simon Boschmann Länderbeauftragter

»Vor drei Jahren habe ich in Istanbul auf der Strasse ein Neues Testament geschenkt bekommen. Ich habe es ge-lesen – einmal, mehrmals. Erst habe ich nichts verstan-den, dann ist mir ein Licht aufgegangen. Dann habe ich mein Leben Jesus Christus anvertraut. Und weil in der Bibel steht: Wer glaubt und sich taufen lässt, soll gerettet werden, ist mein Wunsch erwacht, auch getauft zu wer-den. Doch drei Jahre lang habe vergeblich nach einem »Täufer« gesucht. Doch einmal sitze ich im Bus, lese in der Bibel und werde von einem Fremden darauf ange-sprochen, ob ich Christ bin. Auf mein Ja hin stellt er sich ebenfalls als Christ vor. Ich bin begeistert, und es platzt aus mir heraus: »Dann kannst du mich ja taufen!« Das hat er nicht gemacht, aber mich mit in seine Gemeinde mitgenommen. Dort bin ich im Wasser und mit dem Hei-ligen Geist getauft worden. Die riesigen Auswirkungen in meinem Leben sind meiner Familie nicht verborgen geblieben ist. Sie haben mich mit Fragen gelöchert, und nach kurzem hat meine Mutter – anfänglich sehr gegen meine Weichenstellung – und einige Verwandte eben-falls den Weg zu Jesus Christus gefunden.«

Die weggeworfene Bibel Ein ranghoher Offizier beob-achtet, wie jemand eine Bibel, die er soeben von Christen auf der Strasse erhalten hatte, in den Müll schmeisst. Der Offizier blickt verstohlen um sich, holt das Buch heraus und steckt es unauffällig ein. Zu Hause macht er sich hinter die Lektüre, ist zunehmend fasziniert. Und schon am folgenden Morgen sucht er die örtliche christliche Gemeinde auf und konvertiert zum christlichen Glauben.

Auf einer türkischen Insel haben Kaya und sein Team an einem einzigen Tag Tausende Evangelien verteilt!

In diesem vom Islam dominierten Staat am Bosporus ist eine Sehnsucht auszumachen. Eine Sehnsucht nach einer Beziehung zu unserem liebenden Gott. Für uns als AVC ist es ein Privileg, für diese Menschen einen Beitrag als Brückenbauer leisten zu können.

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TÜRKEI

* Name aus Sicherheits-gründen geändert

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LAOS 13

Was die Bibel »anrichten« kann, dazu hat unser Projektleiter vor Ort einige süsse Rosinchen aus dem ansonsten herben Reiskuchen christlichen Alltags in den Bergen von Laos herausgepickt.

Mae Mawh aus Sebanghieng siecht mit schwerer Diabetes im Krankenhaus in Savannakhet dahin, bis sie zum hoffnungslosen Fall erklärt und zum Sterben nach Hause geschickt wird. Dort geht ein trübsinniges Drama ab: Ihr Nachwuchs weint, hängt an ihren Lippen, um die letzten Worte nicht zu verpassen. Doch eine Tochter ist Christin, klinkt sich aus der Trübsal aus und liest statt-dessen ihrer Mutter über Tage aus der Bibel vor – mit dem Effekt, dass die Frau vollständig geheilt wird.

Ting ist jahrelang krank und arbeitsunfähig. Doch ein Familienmitglied liest ihr regelmässig aus der Bibel vor, worauf sie – als Nebenwirkung sozusagen – von ihrer chronischen Krankheit geheilt wird.

On aus dem Dorf Nongkhon ist hoffnungslose An-alphabetin, nicht aber hoffnungslos für Gott. Dieser

Leiter AVC Schweiz

schenkt ihr laufend Träume mit klaren Textangaben in der Bibel. Diese zu buchstabieren übernimmt dann ihr des Lesens kundiger Mann – und macht für seine Frau Gottes Reden verständlich.

Sumalee aus Nongkhon ist frustriert, weil sie als Anal-phabetin die Bibel nicht lesen kann und betet zu Gott um Hilfe. Mit der Auswirkung, dass sie das Abc nicht gerade geschenkt erhält, aber es sich in erstaunlich kurzer Zeit einverleiben und somit jetzt die Bibel lesen kann.

Siha aus Nongkhon hat eine »schwere Zunge« und kennt die Grundschule nur vom Hörensagen. Doch er geht eine Beziehung mit Jesus ein. Innerhalb von nur drei Monaten kann er die laotische Bibel lesen und ist von seiner Sprechstörung geheilt.

Die Bibel ist eine Art ganzheitliches Therapeutikum, hat uns doch Gott durch Jesaia (55,11) ausrichten lassen: »Mein Wort bleibt nicht ohne Wirkung, sondern erreicht, was ich will, und führt das aus, was ich ihm aufgetragen habe.«

Die Bibel – im Kontrast zur laotisch-kom- munistischen Doktrin – wirkt Wunder.

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ImpressumAVC Aktion für verfolgte Christen und Notleidende

AVC International AVC Deutschland I www.avc-de.org AVC Schweiz I www.avc-ch.org AVC Österreich I www.avc-at.org ACP Italia I www.acp-it.org Nehemia Christliches Hilfswerk e.V. www.nehemia.org

AVC Schweiz Industriestrasse 21 I CH–2553 Safnern b. BielTel. +41 (0)32 356 00 [email protected] I www.avc-ch.orgfacebook.com/avcschweizinstagram.com/avcschweizLeiter Daniel HoferPostkonto 25-11156-1Bank UBS, 2501 Biel I BIC: UBSWCHZH80A CHF IBAN CH39 0027 2272 5267 2842 0EUR IBAN CH35 0027 2272 HM13 0090 1

AVC Deutschland/NehemiaRanstädter Straße 20 I 63667 NiddaTel. +49 (0)6043 98492-0 I Fax +49 (0)6043 [email protected] I [email protected] I www.nehemia.orgLeiter Pawel Sturz

AVC ÖsterreichKarl-Popper-Straße 16 I A-1100 WienTel +43 676 [email protected] I www.avc-at.orgVorsitzender Dr. Robert Krammer

Der AVC report ist eine Publikation von AVC InternationalVerantwortung Redaktion Angelika Hoch I [email protected] und LayoutAndreas Rossel I [email protected] AVC I istockphoto.com I 123rf.com Druck Jordi AG I Aemmenmattstr. 22 I 3123 BelpAbonnement Spenden ab 10 CHF beinhalten automatisch das Abonnement der Zeitschrift.

Zweckgebundene Spenden werden entsprechend verwendet und bei einem Überschuss für ein mög-lichst ähnliches Projekt eingesetzt.

AVC ist durch den Ehrenkodex der SEA einem verantwor-tungsvollen Umgang mit Spenden verpflichtet.

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PORTRÄT

klare worte.starke taten.

Den Winter überleben

AVC hat Flüchtlinge in Syrien

mit warmen Decken versorgt

Ich bin interessiert.Filmpräsentation mit Referat ineiner unserer VeranstaltungenEinsatz in HilfsprojektMitarbeit als AVC-Botschafter

Senden Sie mir ...AVC-report (zweimonatlich)Newsletter (E-Mail zweimonatl.)Newsletter (per Post zweimonatl.)

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AVC-report(s) zum WeitergebenAVC-Kurzporträt(s)Jahresbericht(e)Einzahlungsschein(e)

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AVC macht Jesus Christus bekannt

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AVC Auftrag und Werte

AVC investiert in Menschen und arbeitet in Kooperation mit nationalen und internationalen Partnern kompe-tent, vertrauenswürdig und zukunftsweisend auf vier Kontinenten.

1. AVC steht verfolgten Christen beiWir geben ihnen eine Stimme und helfen praktisch: mutig entschlossen wirksam.

2. AVC hilft NotleidendenWir leisten bedürfnisorientierte humanitäre Hilfe: schnell unbürokratisch effektiv.

3. AVC macht Jesus Christus bekanntWir verbreiten die christliche Botschaft: engagiert respektvoll mit Herz.

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EVENTS FÜR SIE 15 FILME I INFOS I PREDIGT I JUNI /JULI 2019Tag Datum Zeit Ort Adresse Website / Infoline ReferentSo. 2. Juni 19 8600 Dübendorf ICF Zürich, Samsung Hall, Hoffnigstrasse 1 www.icf.ch S. ErnstSo. 16. Juni 19 10.00 8400 Winterthur FCG Winterthur, Schaffhauserstrasse 133a www.fcg-winti.ch S. ErnstSo. 16. Juni 19 10.30 4242 Laufen BewegungPlus Laufen, Wahlenstrasse 81, Gebäude 77 www.bewegungplus-laufen.ch A. RosselSo. 16. Juni 19 9.30 4710 Balsthal Reformierte Kirche Balsthal Kirchstrasse 3 www.refthal.ch T. LinggSo. 23. Juni 19 10.00 9200 Gossau Family Church Gossau, Gutenbergstr. 8 www.familychurch.ch S. ErnstSo. 23. Juni 19 10.00 8564 Wäldi FEG Wäldi, Schmidholz 16 www.feg-waeldi.ch M. MosimannSo. 30. Juni 19 10.15 8640 Rapperswil-Jona ICF Rapperswil, Neue Jonastrasse 65 www.icf-rapperswil.ch S. ErnstMi. 3. Juli 19 14.30 8405 Winterthur Seniorentreff, Zentrum Arche, Heinrich Bosshard-Str. 2 www.archewinti.ch A. RosselSo. 21. Juli 19 10.00 1007 Lausanne Eglise Evangélique, Av. de Provence 24 www.eep24.ch M. MosimannSo. 21. Juli 19 17.30 1007 Lausanne ICF Lausanne, Av de Provence 24 www.icf-lausanne.ch M. Mosimann

klare worte. starke taten.

Gern besuchen wir Sie auch in Ihrer Kirche/Gemeinde Nehmen Sie mit uns Kontakt auf: Tel. 032 356 00 80 / [email protected]

Velo-Benefiz-TagAm Samstag, 31. August 2019 (bei schlechter Witterung 7. Sept. 2019)Fahre mit deinem Drahtesel, Rennvelo oder E-Bike zu uns nach Safnern und sammle so Geld für diese zwei Projekte: Medizinische Nothilfe im syrischen Kriegsgebiet1 Million Bibeln für MyanmarNach der Zieleinfahrt: Feier mit Musik, Verpflegung und Unterhaltung. Mehr Infos auf www.avc-ch.org

news

Passion für Jesus Erweckungswoche24.–31. August 2019 Hotel Paladina, Tessin

Mission experience I GruppenreiseSüdostasien Thailand, Kambodscha, Myanmar 20. Oktober – 3. November 2019 Kosten: 3790 CHF all incl. (EZ +620 CHF)Fragen an: Bruno Wacker I +41 79 800 77 35 [email protected] I Mario Mosimann +41 76 394 20 55 I [email protected]

Anmeldung möglichst sofort, spätest. 31. Mai 2019 an:Kultour Ferienreisen I Rossweid 2 I 8405 Winterthur+41 52 235 10 00 I [email protected]

Erleben Sie eine erholsame Ferienwoche im wunderschönen Tessin, mit Gemeinschaft, packenden Missionsberichten und impulsreichen Referaten. | Farzad und Parisa D., AVC-Projektleiter im Nahen Osten, geben uns Einblicke in ihre Arbeit und Gottes Wirken in dieser Region. Buchen Sie Ihren gewünschten Aufenthalt – für die Seminare fallen keine zusätzlichen Kosten an. Wir freuen uns! | Leitung: Bruno Wacker und Mario MosimannAnmeldung: Hotel Paladina | 6984 Pura-Lugano | [email protected] | +41 (0) 91 611 20 00

packende AVC Jahresevent 2019Samstag, 15. Juni 2019 I 10.30–16.30 UhrArche Winterthur I Heinrich-Bosshard-Strasse 2

Mit den Projektleitern N. aus Myanmar und Pastor B. aus dem SüdsudanJetzt noch anmelden per Post oder online: www.avc-ch.org/jahresevent

2019/2020 (weitere Reisen in Planung)Datum Land/Gebiet Art der Reise / des Einsatzes Kosten Verantwortl. Org.Gruppenreisen

4.-14.September 2019 Seidenstrasse Mission Experience Mittelasien (Kasachstan und Usbekistan) ca. 1500 Euro K-D. Passon DE20. Okt.–3. November 2019 Südostasien Mission Experience Thailand I Myanmar I Kambodscha 3790 CHF (EZ +620CHF) B. Wacker CH

Einsätzeauf Anfrage/nach Bedarf 2019 Griechenland Einsatz unter Flüchtlingen (Sprache: engl.) Anreise + 30 CHF/Tag G. Wittwer CHauf Anfrage/nach Bedarf 2019 Bulgarien Einsatz Obdachlose I Kindercamps (Sprache: de/engl.) Anreise + 25 CHF/Tag G. Wittwer CHauf Anfrage/nach Bedarf 2019 Nordirak Einsatz in Flüchtlingscamps I mind. 6 Wochen (Spr.: engl.) Anreise + n. Absprache S. Ernst CHauf Anfrage/nach Bedarf 2019 Italien Einsatz an verschiedenen Orten I Details auf der Website Anreise + 25 CHF/Tag C. Gautschi IT

6.–22. September 2019 Burjatien Baueinsatz für Kirche, Reha-Zentrum, Seniorenheim ca. 1000 EUR D. Sturz DEzw. 10. Dez. 2019–10. Jan. 2020 (Ost)europa »Aktion Weihnachtspäckli« (5–7 Tage) Einsatz in:

Moldawien, Albanien, Bulgarien, Rumänien, Serbien, ItalienAnreise + 40 CHF/Tag H. Lehmann CH

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MOSAMBIK

Die Folgen des Zyklons haben in Mosambik und den angrenzenden Ländern ein katastrophales Ausmass erreicht.

Ohne Limit Unsere brasilianischen Partner arbeiten seit 2006 in Mosambik, in der Provinz Tete, nahe der Grenze zu Malawi. In Kooperation mit ihnen helfen wir Betroffenen in Mosambik. Deren Leiden ist unvorstell-bar. Pastor Pio ist fast rund um die Uhr im Einsatz. Er und sein Team von ehrenamtlichen Helfern kämpfen sich zu Dörfern in abgelegenen Gebieten vor – per Boot, zu Fuss. Zu Leidtragenden des Taifuns, die alles verloren haben. Zu Menschen im Hinterland, wo sonst kaum jemand hinkommt.

Zobué ist bzw. war eines dieser Dörfer. Die Zufahrts-wege sind verschwunden, die Brücken zerstört. Zobué ist von der Zivilisation und rascher Hilfe abgeschnitten. Das Team um Pastor Pio packt einen grossen Gelände-wagen mit Lebensmitteln voll und versucht in Richtung Zobué vorzudringen. Doch zehn Kilometer vor dem Ziel steckt das Fahrzeug fest. Den Rest des Weges legen die Helfer zu Fuss zurück, Lebensmittelsäcke, Wasser- und Ölkanister gleich »Packeseln« auf ihren Schultern.

Unerwartete Prioritäten In Zobué machen die An-kömmlinge eine beeindruckende Erfahrung: »Sämtliche Häuser des Dorfes sind unbewohnbar. Unsere Ge-meindeglieder hocken unter einem Strohdach, das sie behelfsmässig über ihrer zerstörten Kirche aufgesetzt haben. Ihr Tierbestand, ihre Vorräte sind durch die Flut mitgerissen worden. Seit vier Tagen haben sie nichts

Christina Göttel Mitarbeiterin AVC

klare worte.starke taten.

Text

mehr in den Magen gekriegt. Wir finden sie vor, wie sie beten, Gott um Hilfe bitten. Dann bricht ein Begeis-terungssturm los, dass Gott sie gehört hat. Nach vier Tagen ohne Essen hätten wir erwartet, dass sie sich be-gierig auf die mitgebrachten Lebensmittel stürzen wür-den. Doch weit gefehlt. Trotz knurrendem Magen wird zuerst gesungen, getanzt und Gott geehrt – erst danach greifen sie zu. Für uns eine eindrückliche Lektion.«

Die Flut hat alles weggespült – ausser ihren Glauben und ihre Treue zu Gott.

Schonungslos

Versorgen Sie mit 60 CHF eine Familie für einen Monat mit Mais-mehl, Bohnen, Speiseöl, getrocknetem Fisch und anderen Grund-nahrungsmitteln. AVC versorgt bereits 100 Familien mit Soforthil-fe. Unsere Absicht ist, diese weiteren 500 Familien zukommen zu lassen.