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„Wofür sollen wir lernen, wenn wir keine Zukunft haben?“ Eine diskursanalytische Studie über die Darstellung Greta Thunbergs in Die Zeit und der FAZ Fredrika Öhman Institutionen för slaviska och baltiska språk, finska, nederländska och tyska. Examensarbete 15 hp Tyska Kandidatkurs (30 hp) Höstterminen 2019 Handledare: Daniel Wojahn.

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„Wofür sollen wir lernen, wenn wir

keine Zukunft haben?“

Eine diskursanalytische Studie über die Darstellung Greta Thunbergs in Die Zeit

und der FAZ

Fredrika Öhman

Institutionen för slaviska och baltiska språk, finska, nederländska och tyska.

Examensarbete 15 hp

Tyska Kandidatkurs (30 hp)

Höstterminen 2019

Handledare: Daniel Wojahn.

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„Wofür sollen wir lernen, wenn wir keine Zukunft haben?“

Eine diskursanalytische Studie über die Darstellung Greta Thunbergs in Die Zeit und der FAZ

Fredrika Öhman

Zusammenfassung

Klimawandel ist eines der größten Probleme unserer Zeit und es wird jeden Tag darüber

berichtet. Greta Thunberg wurde schnell ein internationales Symbol des Kampfes für das

Klima und landete auch plötzlich im Mittelpunkt der Diskussionen. Ziel dieser Studie ist zu

untersuchen, wie Greta Thunberg in den zwei deutschen Zeitungen Die Zeit und Frankfurter

Allgemeine Zeitung dargestellt wird und wie das Bild entstanden ist. Es handelt sich um eine

diskursanalytische Studie deren Ausgangspunkt das Lehr- und Arbeitsbuch Linguistische

Diskursanalyse von Sylvia Bendel Larcher bildet.

Nyckelord/Keywords

Greta Thunberg, Diskursanalyse, Klimawandel, Schwänzen

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Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung ............................................................................................................................ 1

2 Theorie und Forschungsstand ............................................................................................. 2

2.1 Diskurs und Diskursanalyse ........................................................................................ 2

2.2 News Discourse und Sozialkonstruktivismus .............................................................. 3

2.3 Forschungsstand .......................................................................................................... 4

3 Material ............................................................................................................................... 6

4 Methode .............................................................................................................................. 8

4.1 Diskursanalyse ............................................................................................................. 8

4.1.1 Themenanalyse ..................................................................................................... 8

4.1.2 Benennung ............................................................................................................ 9

4.1.3 Der Name ............................................................................................................. 9

4.1.4 Generische Bezeichnungen ................................................................................ 10

4.1.5 Handlungsbeschreibungen ................................................................................. 11

5 Analyse ............................................................................................................................. 11

5.1 Themenanalyse .......................................................................................................... 11

5.2 Benennungen ............................................................................................................. 19

5.3 Der Eigenname Greta Thunberg ................................................................................ 20

5.4 Charakteristische Bezeichnungen .............................................................................. 20

5.4.1 15/16-Jährige ..................................................................................................... 20

5.4.2 Schwedin ............................................................................................................. 21

5.5 Tätigkeitsbezeichnungen ........................................................................................... 22

5.5.1 Schülerin ............................................................................................................. 23

5.5.2 Aktivistin ............................................................................................................. 23

5.6 Handlungsbeschreibungen ......................................................................................... 24

5.6.1 Direkte Verben im Anschluss an GTs Namen ................................................... 24

5.6.2 Schwänzen/demonstrieren/protestieren ............................................................. 25

5.6.3 Indirekte Verben ................................................................................................. 28

5.7 GT in Verhältnis zu anderen ...................................................................................... 28

5.7.1 Kind .................................................................................................................... 28

6 Ergebnis ............................................................................................................................ 29

6.1 Die Zeit ...................................................................................................................... 29

6.2 FAZ ............................................................................................................................ 29

7 Zusammenfassung und Diskussion ................................................................................... 30

8 Literaturhinweise .............................................................................................................. 32

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1 Einleitung

Jeden Tag berichten die Zeitungen in der ganzen Welt über den Klimawandel und darüber,

dass wir schon vor 10 Jahren etwas dagegen hätten unternehmen sollen. Doch zwischen all

den Nachrichten von Naturkatastrophen und Klimakrise, gibt es auch Nachrichten über eine

schwedische Klimaaktivistin, die die Welt in zwei Lagern gespaltet hat.

Die Hauptperson des Klimakampfes ist Greta Thunberg (ab hier als GT gekürzt) und sie ist

eine 16-jährige Klimaaktivistin (Facebook/Instagram, Greta Thunberg 14/3-19), die jeden

Freitag seit dem 20. August 2018 einen Schulstreik vor dem Schwedischen Reichstag in

Stockholm durchführt. Der Grund ihres Schulstreiks ist, dass sie (schwedische) Politiker und

andere Entscheidungsträger darauf aufmerksam machen möchte, dass Schweden das

Klimaabkommen von Paris nicht erreichen wird. GT plant zu streiken, bis die schwedische

Politik in Linie mit dem Übereinkommen steht.

Klimawandel, Klimakrise und Flugscham sind Wörter, die unsere heutige Gesellschaft und

den Nachrichtenfluss prägen. Die Krise hat mehrere Lösungen, aber trotzdem geht es zu

langsam, meint GT. Ein junges Mädchen, das nicht nur die Entscheidungsträger in Schweden,

sondern auch in der ganzen Welt, unter Druck setzt. Ihr Streik hat mit dem Hashtag

#FridaysForFuture viel Aufmerksamkeit in der ganzen Welt bekommen und es hat dazu

geführt, dass sich auch SchülerInnen in anderen Ländern ihrem Streik angeschlossen haben.

Einer der bisher größten Streiks hat am 15. März 20191 stattgefunden, als mehr als 100

Länder teilnahmen.

GT ist in kurzer Zeit ein großes Symbol für den Klimakampf unter jungen

KlimaaktivistInnen geworden und hat mehrere Nachfolger auf der ganzen Welt bekommen.

Einerseits wird GT in den Medien mit Pippi Langstrumpf verglichen, einem Charakter, den

man mit einem sehr starken und eigensinnigen Mädchen verknüpft. Anderseits schreiben auch

viele Zeitungen viel über das Schwänzen der jungen DemonstrationsteilnehmerInnen und,

dass GT Schwänzen ermutige. Zwei ganz verschiedene Beschreibungen und Bilder, die eine

ganz unterschiedliche Auffassung und Meinung von GT darstellen.

1Stand April 2019. Im Laufe dieser Arbeit ist die Bewegung größer geworden und größere Streiks haben stattgefunden.

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Jeden Tag wird etwas über GT geschrieben, sowohl positive als auch negativen Sachen.

Einer der Hauptdiskussionen in Schweden ist, dass GT zum Schwänzen auffordert, was einige

natürlich nicht gut finden, aber auch, dass GT für eine PR-Kampagne genutzt wird.

Das Ziel der Arbeit ist, zu untersuchen, wie GT in den deutschen Zeitungen Die Zeit und

Frankfurter Allgemeine Zeitung dargestellt wird und welches Bild von GT vermittelt wird.

Diese Fragen werde ich mit Hilfe des Buches Linguistische Diskursanalyse von Sylvia Bendel

Larcher untersuchen.

2 Theorie und Forschungsstand

In meiner Analyse gehe ich von Theorien über Diskurs, News Discourse und

Sozialkonstruktivismus aus.

2.1 Diskurs und Diskursanalyse

Diskurs wird unter verschiedenen Forschern und Sprachwissenschaftlern fleißig diskutiert und

es gibt nicht nur eine Definition oder eine Erklärung des Begriffes. Nach einer Perspektive

bezieht sich der Begriff Diskurs auf die Herstellung von fließendem Text und Dialog und wie

eine Sprache in einer bestimmten Situation genutzt wird (Meibauer 2007:134). Diskurs

könnte auch als eine soziale Handlung gesehen werden, und wie eine Sprache in der

Gesellschaft funktioniert (Hentschel/Weyydt 2003:8). Beide Definitionen sagen, dass es sich

um das Jetzt handelt und wie die Sprache heute genutzt und verstanden wird.

Die wichtigsten Personen für die Diskursanalyse sind Michel Foucault und Ruth Wodak.

Sie meinen, dass ein Diskurs eine Art Machtmittel sei und, wenn man eine Sprache als eine

soziale Handlung sehe, führe es dazu, dass die Texte oder Reden, die von den Situationen,

sozialen Strukturen oder Zeitungen produziert werden, geformt werden könnten. Sprache als

soziale Handlung bedeutet, dass die Diskurse von einem ideologischen Effekt beeinflusst

werden könnten und, dass es ein zugrundeliegendes Ziel oder eine Absicht hinter den

Diskursen gibt (Wodak/Meyer 2016:6).

Bei einer Diskursanalyse ist es auch wichtig zu bestimmen, worüber gesprochen oder

geschrieben wird und wie. Wie eine Person dargestellt wird oder in welchem Verhältnis oder

in welcher Situation eine Person platziert wird, könne dazu führen, dass Macht sich

verschiebe, das Gleichgewicht verschwinde und (soziale/ethnische usw.) Gruppen

gegeneinander gestellt werden könnten. (Wodak/Meyer 2016:5)

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Eine Diskursanalyse ist jedoch eine Analyse der Information, die vermittelt wird, wie sie

vermittelt wird und warum. Die Information könnte sowohl kulturell und gesellschaftlich

beeinflusst sein als auch von früherer Kenntnis des Themas auf der Seite des Empfängers

geprägt sein.

Diskurs ist eine soziale Handlung und dies bedeutet, dass es einen Grund dafür gibt, wenn

man eine Sprache nutzt. Man kann seine Umgebung beeinflussen, man kann über etwas

informieren usw. Eine Diskursanalyse ist nie neutral. Eine Person, die eine Diskursanalyse

macht, ist von ihren früheren Kenntnissen eines Themas immer geprägt und diese Kenntnisse

hinterlassen deswegen einen Abdruck in der Analyse. Die Analyse und Interpretation von den

Texten hängen sowohl von den LeserInnen aber auch von den VerfasserInnen ab. Damit ist es

auch wichtig zu verstehen, in welchen Kontexten die Diskurse vorkommen (Larcher 2015:19-

22).

Mein Ausgangspunkt ist, dass Diskurs eine Art Kommunikation und/oder Information ist,

die von einem Punkt bis zu einem anderen durch eine soziale Handlung vermittelt wird. Diese

Information könnte unbewusst oder bewusst von sowohl dem Absender als auch dem

Empfänger beeinflusst sein. Es ist für diese Studie bedeutsam, herauszufinden, wie Diskurse

in dem Material auftreten, wie oft und wie diese Diskurse die Darstellung von GT

beeinflussen.

Es gibt viele verschiedene Kommunikationsformen aber in dieser Studie nutze ich

Zeitungen als Grundlage.

2.2 News Discourse und Sozialkonstruktivismus

In dieser Studie gehe ich von Zeitungsartikeln aus. Nachrichten als Diskurse sind eine Art

sozialer Handlung, die in der Gesellschaft vorkommt und die zeitlich an genau diesen

Zeitpunkt geknüpft sind.

Nachrichten selbst sind nicht neutrale Diskurse, weil sie ein Ergebnis der Auffassung einer

spezifischen Situation auf der Seite der Journalisten darstellen. Die LeserInnen bekommen

eine Nachricht darüber, was die Journalisten als nachrichtenwürdig empfinden.

(Bergström/Boréus 2012:296). G. Bergström und K. Boréus sprechen hier von

Sozialkonstruktivismus und sagen, dass verschiedene kulturelle und gesellschaftliche

Ausgangspunkte mehrere Auffassungen von der Welt erschüfen, die alle wahr sein könnten.

Sie meinen auch, dass wir in einer Informationsgesellschaft lebten, in der eine große Menge

an Texten produziert werde. Wenn diese Texte gelesen werden, könnten sie das Denken und

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die Handlung der Menschen beeinflussen und verändern. Nachrichten spielten deswegen eine

große Rolle in der Gesellschaft und in einer Demokratie, weil sie eine Informationsquelle für

die Menschen seien (Bergström/Boréus 2012:17). Diese Theorien sind relevant für diese

Studie, weil wir GT nicht persönlich kennen und, weil wir die meiste Information über GT

aus Zeitungen und Artikel bekommen. Meine Auffassung von GT ist so korrekt wie die

Auffassung der VerfasserInnen.

2.3 Forschungsstand

Dieses Thema ist sehr aktuell und es wird jeden Tag über GT neu berichtet, und deswegen

gibt es (noch) keine Forschung über GT und die Darstellung von ihr. Da das Ziel von dieser

Arbeit ist, eine Diskursanalyse von der Darstellung GT zu machen, habe ich versucht,

ähnliche Studien oder Artikeln zu finden. Die zwei folgenden Artikel behandeln die Fragen,

wie Mädchen in der (politischen) Öffentlichkeit dargestellt und genutzt werden und auch

welche Diskurse in den britischen Berichten über Malala Yousafzai in den Jahren 2012/2013

vorgekommen sind.

Der Artikel von Rosie Walters an der Universität Bristol2 ist eine diskursanalytische Studie,

in der Walters untersucht, wie fünf britische Onlinezeitungen über Malala Yousafzai (ab hier

als MY gekürzt) berichtet haben. Meine Studie und dieser Artikel ähneln sich in sowohl der

Ausführung als auch im Thema. GT und MY wurden fast über Nacht weltweit bekannt, sie

sind junge Mädchen, die mit Aktivismus beschäftigt sind und sie werden auch fast als Ikonen

ihrer jeweiligen Bereiche angesehen.

In Walters Studie (Walter, 2016) behandelt die Autorin Diskurse über sowohl MYs Alter,

Geschlecht, Nationalität als auch Aktivismus u.a. In ihrer Studie stellt sie fest, dass die

Zeitungen MYs Alter und sie als ein Mädchen statt als Teenager so sehr hervorhoben, dass

MYs Aktivismus unterminiert werde, weil es scheine, als ob MY keinen größeren Einfluss

oder Autorität habe (Walter, 2016). Walters Ergebnis zeigt, dass die Zeitungen trotzdem MY

und ihre Emanzipation bewundern. Doch ist auch zu sehen, dass das systematische Nutzen

von Diskursen, wo die pakistanische Gesellschaft mit Taliban3 und MYs Jugend und

unschuldige Person gegeneinander gestellt werden, dazu führe, dass die pakistanische

2‘Shot Pakistani girl’: The limitations of girls education discourses in UK newspaper coverage of Malala Yousafzai,

2016

3 Walter nutzt dieses Wort in ihrer Studie.

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Gesellschaft herabgesetzt werde und böser dargestellt werde (Walter, 2016). Diese Diskurse

passten in die britische Auffassung von der westlichen Welt, dass sie die Oberhand habe,

wenn es um Menschenrechte gehe (Walter, 2016).

Walters endet ihre Studie mit einem Zitat aus einer Rede von MY, das ganz deutlich zeigt,

wie über MY berichtet worden ist.

“[…] I don’t want to be the girl who was shot by the Taliban, I want to be the girl

who struggled for her rights.“ 4

Anita Ruth Biressi von der Media, Kultur und Sprache Abteilung an der Universität

Roehampton hat einen Artikel über junge „gute“ Mädchen (Biressi, 2018) (Ab hier als good

girls bezeichnet) verfasst und wie sie genutzt werden, um eine spezifische Politik zu

unterstützen und repräsentieren. In ihrem Artikel untersucht sie good girls in der politischen

Öffentlichkeit seit den 90ern und beschreibt die Charakteristik der good girls und wie sie in

der Öffentlichkeit dargestellt und genutzt worden sind.

“The good girl is figured as serious (interested in history, politics, democratic

process, equality), educated (qualified, the book in her lap, putting pen to paper),

industrious and articulate and mature for her years. She lends a “fresh face” to

feminism, or to politics or to the political scene at large.” - Biressi 2018:405

Obriges Zitat ist Biressis Ergebnis wie good girls dargestellt werden und als Beispiel dafür,

nutzt sie Jackie Evancho (ab hier als JE bezeichnet). JE ist eine (damals) 16-jährige Sängerin,

die nach ihrer Teilnahme an America’s Got Talent mit nur 10 Jahren bekannt wurde. Sie ist in

Amerika sehr bekannt und JE wird als ein unschuldiges girl next door gesehen, das keine

Skandale ausgelöst hat. Sie hat bei der Inauguration von Donald Trump gesungen und Biressi

meint, dass ihre unschuldige Ausstrahlung, und auch ihre Hautfarbe, von Donald Trump

genutzt wurde, um sein eigenes Image („Make America Great Again“) zu verstärken (Biressi

2018:406). Als sie nebeneinander auf der Bühne gestanden haben, schien es, als ob JE (und

damit alle jungen Mädchen) Donald Trumps Politik unterstütze. JEs eigenes Image und ihr

Alter haben auch dabei geholfen, Donald Trumps Image zu humanisieren aber auch zu

4 ‘Shot Pakistani girl’: The limitations of girls education discourses in UK newspaper coverage of Malala

Yousafzai, 2016.

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verjüngen. Fast allen Politiker leben nach dem Motto, dass Kinder die Zukunft sind und

deswegen versucht Donald Trump sich zu verjüngen, um mehrere Leute zu überzeugen und

Stimmen zu beschaffen.

“Girls are increasingly addressed as active subjects and future citizens. In a

postfeminist context they are regarded as entrepreneurial and self-motivated. Girls

are also increasingly prominent as advocates of social reform and economic

development. It seems then that girls are, in many ways, central to the political

scene.” – Biressi 2018:399

3 Material

Diese Diskursanalyse habe ich mit Hilfe von Onlineversionen der Zeitungsartikel und

Reportagen über GT gemacht. Um die Analyse zu begrenzen, habe ich nur Artikel von Die

Zeit, einer liberalen Wochenzeitung, und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, einer

konservativen Tageszeitung, verwendet. Ich habe diese Zeitungen gewählt, weil beide zu den

größten Zeitungen Deutschlands gehören, aber auch, weil sie für zwei verschiedene politische

Ideologien stehen (liberal – konservativ). Aufgrund der zwei verschiedenen politischen

Orientierungen hoffe ich, dass sich die Sprachbenutzung unterscheidet und, dass

unterschiedliche Bilder von GT vermittelt werden.

Noch ein Grund dafür, warum ich diese Zeitungen gewählt habe, ist, dass die Zeitungen in

Deutschland anerkannt sind und sie große Anforderungen an sich stellen, einer stilistischen

Form der Artikel zu folgen, aber auch quellenkritisch zu sein. Darum habe ich

Nachrichtenartikel und Reportagen über GT als Primärmaterial gewählt und keine Kolumnen,

debattierende Artikel oder ähnliche Textformen, um den Einfluss eigener Meinungen von

einzelnen VerfasserInnen zu vermeiden.

Ich habe die Suchfunktionen der Seiten der jeweiligen Onlinezeitung genutzt, um die

gewählten Artikel zu finden. Umso relevante Artikel wie möglich zu finden, habe ich nur

„Greta Thunberg“ als Suchwort angegeben und weiterhin habe ich nur solche Artikel gewählt,

in denen GT genannt wird.

In dieser Arbeit werden Die Zeit und die Frankfurter Allgemeine Zeitung nur als die

Zeitungen bezeichnet. Wenn es um eine einzelne Zeitung geht, wird der Name oder die

Abkürzung der Zeitung erwähnt. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung wird damit in dem Text

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als FAZ abgekürzt. Das Material besteht aus insgesamt 20 Texten, d. h. zehn von jeder

Zeitung.

FAZ

Artikel Publiziert Gesichtet VerfasserIn Wortanzahl

FAZ1. 18.01.2019 09.06.2019 Unbekannt 547

FAZ2 20.01.2019 20.04.2019 Markus Wehner 847

FAZ3 01.02.2019 09.04.2019 Paula Haase 716

FAZ4 12.02.2019 27.03.2019 Matthias Wyssuwa 1037

FAZ5 20.02.2019 18.05.2019 Leonhard

Schillbach 778

FAZ6 28.02.2019 09.04.2019 Matthias Wyssuwa/

Eckert Lohse 376

FAZ7 04.03.2019 18.05.2019 Patrick Bernau/

Winand von

Petersdorff-Campen 1284

FAZ8 22.03.2019 20.04.2019 Jakob Gutmann 303

FAZ9 29.03.2019 10.04.2019 Unbekannt 316

FAZ10 30.03.2019 10.04.2019 Unbekannt 563

Tabelle 1: Materialüberblick FAZ 6767

Die Zeit

Artikel Publiziert Gesichtet VerfasserIn Wortanzahl

Z1 02.01.2019 27.03.2019 Anne Backhaus 984

Z2 25.01.2019 15.04.2019 Constanze Kainz 1641

Z3 30.01.2019 15.04.2019 Karin Ceballos

Betancur 520

Z4 21.02.2019 15.04.2019 Unbekannt 337

Z5 01.03.2019 27.03.2019 Unbekannt 353

Z6 14.03.2019 18.05.2019 Unbekannt 389

Z7 29.03.2019 18.05.2019 Unbekannt 298

Z8 29.03.2019 18.05.2019 Hannes Soltau 998

Z9 03.04.2019 15.04.2019 Claudia

Schumacher 1479

Z10 06.04.2019 10.04.2019 Unbekannt 341

Tabelle 2: Materialüberblick Die Zeit 7340

Das Material bezieht sich auf einen Zeitraum von 1. Januar 2019 und dem 7. April 2019. Die

Artikel sind nur Reportagen oder Nachrichten über GT und keine Kommentare oder

Kolumnen wie bereits genannt wurde. Ich habe alle Artikel als PDF-Datei gespeichert, um zu

vermeiden, dass die Artikel im Laufe dieser Arbeit geändert werden.

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In den Tabellen ist die Wortanzahl der jeweiligen Zeitung zu sehen. Dies habe ich

mitgebracht, um zu zeigen, wie umfangreich die Materialien sind und, dass sich die

Wortanzahl der jeweiligen Zeitung nicht zu sehr unterscheiden. Wenn sich die Wortanzahl zu

sehr unterschieden hätte, hätte es das Ergebnis beeinflussen können.

Der größte Mangel der Analyse ist, dass ich selbst die Artikel ausgewählt habe. Dies führt

dazu, dass ich sowohl die Ausgangslage, als auch das Ergebnis beeinflussen könnte. Als ich

die Artikel gewählt habe, habe ich darauf fokussiert, dass der Großteil des Artikels von GT

handelt. Ich nutzte nur „Greta Thunberg“ als Suchbegriff, als ich die Artikel aussuchte, um

eine Beeinflussung des Ergebnisses so weit wie möglich zu vermeiden. Das Beste wäre

gewesen, wenn ich Artikel der beiden Zeitungen, die über die gleiche Nachricht oder das

gleiche Thema berichten, gewählt hätte. Dann hätte ich ein genaueres Ergebnis bekommen

können.

Auch die Anzahl der Artikel muss kritisch betrachtet werden, weil sie nur einen kleinen

Einblick in das Bild über GT geben können. Parallel zu dieser Studie ist GT bekannter und

einflussreicher geworden.

4 Methode

4.1 Diskursanalyse

In den folgenden Stücken erkläre ich die unterschiedlichen Teile einer Diskursanalyse. Sie

helfen uns zu verstehen, wie Diskurse über GT mit der heutigen Gesellschaft interagieren,

aber auch in welchen Kontexten die Diskurse vorkommen.

4.1.1 Themenanalyse

Der Kontext und das Thema sind wichtig für die Interpretation von GT und deswegen mache

ich eine Themenanalyse, um zu bestimmen, mit welchen Zusammenhängen GT assoziiert

wird, wie und warum.

Um eine Themenanalyse durchzuführen, muss ich zuerst die Themen der Artikel

bestimmen. Um die Themen herauszufinden, habe ich die Artikel mehrmals gelesen und

Tabellen angelegt, in denen ich alle Themen aufgeschrieben habe, die ich gefunden habe. Mit

Hilfe dieser Tabellen, habe ich die Themen ausgewählt, sodass jeder Artikel in der

Themenanalyse vorkommt aber auch die Themen, die am meisten vorkommen.

Ein Thema zu bestimmen war kompliziert, weil ich sehr spezifisch sein könnte, aber es

könnte vermutlich dazu führen, dass ich zu viele Themen haben würde. Um diese Studie zu

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begrenzen, habe ich nur fünf Themen ausgewählt. Ein Beispiel von einem Thema, das

vorkommt, aber als ich nicht für relevant halte, ist „Die Goldene Kamera“5. GT ist bei der

Goldene Kamera gewesen, aber der Artikel, der darüber schreibt, hat eigentlich mehr über die

anderen TeilnehmerInnen geschrieben und was sie gemacht haben statt über GT und ihre

Teilnahme.

Der nächste Schritt ist zu analysieren, inwiefern ein Thema behandelt wird und ob die

Artikel dabei in die Tiefe oder in die Breite (Larcher 2015:73) gehen. Damit ist gemeint, ob

aus einer Perspektive detailliert berichtet wird oder ob aus mehreren Perspektiven und

oberflächlich über ein Thema berichten wird. Eine einzelne Perspektive oder ein

konzentrierter Fokus könnten dazu führen, dass die Auffassung der LeserInnen von dem

Artikel beeinflusst werden könnte. Wenn der Fokus auf dem Schule-Schwänzen liegt, statt auf

den Gründen für die Demonstrationen, werden zwei verschiedene Gefühle und Bilder

vermittelt. Mehrere Perspektiven und wenn über mehrere Sachen gleichzeitig berichtet wird,

können dazu führen, dass die LeserInnen eine umfangreichere Auffassung über den Inhalt des

Artikels bekommen können. Dieser Teil der Analyse sagt uns, was die Zeitungen und/oder die

VerfasserInnen wichtig finden und was nicht.

4.1.2 Benennung

In Linguistische Diskursanalyse (Larcher2015:63) wird eine Diskursanalyse erklärt und wie

das Verfahren einer Diskursanalyse funktioniert. Der Abschnitt, den ich verwendet habe, ist

der Teil über Nomination, auch Benennung genannt (Larcher 2015:70). In diesem Abschnitt

verstehen wir, wie Personen beschrieben werden und welches Bild durch Wertungen und

Assoziationen der Worte vermittelt wird. Ich habe mich auf diesen Teil der Diskursanalyse

fokussiert, weil dieser Teil die Frage beantwortet, wie GT dargestellt wird.

Die verschiedenen Einteilungen in dem Abschnitt werden unten beschrieben.

4.1.3 Der Name

Eigennamen und wie sie genutzt werden, können einen großen Einfluss auf das Bild einer

Person haben. Wird z. B. nur der Nachname genannt, kann dies ein erwachsenes und

autoritäres Bild vermitteln. Es ist geschlechtslos und wird damit auch achtunggebietend. Wird

aber nur der Vorname genannt, könnte dies das Gegenteil vermitteln, dass die Person eine

Untergebene ist oder, dass es sich um ein junges Kind handelt. Der Vorname könnte jedoch

5 Ein deutscher Film- und Fernsehpreis.

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auch auf eine persönliche Verbindung zu einer bestimmten Person hindeuten und damit auch

Sympathien ausdrücken.

In dieser Arbeit wird GT nur als GT von mir bezeichnet. Der Grund dafür ist, dass es zu

wiederholend wird, immer GTs ganzen Namen auszuschreiben, aber auch, weil es die

neutralste Art ist, wie ich Greta Thunberg benennen kann.

4.1.4 Generische Bezeichnungen

Meistens werden Personen auch mit sogenannten generischen Bezeichnungen benannt und

nicht nur mit dem Namen (Larcher 2015:64). Dies führt dazu, dass die Person kategorisiert

und eine spezifische Rollenvorstellung bei dem Leser/der Leserin hervorgerufen wird.

Larcher nennt drei verschiedene Arten von generischen Bezeichnungen. Welche

Eigenschaften und charakteristische Merkmale eine Person hat (Kind/Schwedin/Mädchen),

was eine Person beruflich macht (Schülerin/Aktivistin) und in welchem Verhältnis eine

Person zu einer anderen Person steht („[…] das Kind einer bekannten schwedischen

Opernsängerin und eines Schauspielers […]“6). Diese Bezeichnungen sind nicht neutral,

stattdessen können sie das Bild einer Person mit Nebenbedeutungen und Assoziationen

ausfüllen. S. B. Larcher nennt Konnotationen, assoziative Stereotype sowie kognitive Frames.

Konnotationen weisen auf lexikalisierte Wertungen eines Wortes oder Ausdruckes hin

(„schwänzen“– kein positives Phänomen). Unter assoziativen Stereotypen werden Ausdrücke

verstanden, deren Bedeutung gesellschaftlich und kulturell geprägt sind, sie sind aber nicht

lexikalisiert. Diese Ausdrücke verbreiten Assoziationen, die oftmals eine allgemeine und

meistens allgemeine bekannte Bedeutung haben (Pippi Langstrumpf – starkes Mädchen).

Ein kognitiver Frame ist durch die Wortwahl eine Art von Beeinflussung der Information,

die vermittelt wird. Die Botschaft eines Artikels ist mit kleinen Mitteln einfach gefärbt

worden. Schwänzt GT oder streikt sie?7 Die Bedeutungen dieser Verben sind sich relativ

ähnlich und in GTs Fall werden sie fleißig genutzt, um über GTs Aktivismus zu berichten.

Die Nennung der Nationalität ist auch eine Art kognitiver Frame, wie „die Schwedin GT“,

und es spielt mit den Vorurteilen und gesellschaftlichen Assoziationen des Lesers/der Leserin.

6 F4. Gesichtet: 2019-03-27

7 Streiken, Menschen arbeiten nicht, um den Arbeitsgeber unter Druck zu setzen.

Schwänzen, Schüler geht nicht zum Schulunterricht (ohne Grund). Langenscheidt, Großwörterbuch Deutsch als

Fremdsprache.

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Berufliche Bezeichnungen rufen Rollenerwartungen an eine Person aufgrund von

Vorurteilen gegenüber dem Beruf oder anderen Beschäftigungen hervor.

4.1.5 Handlungsbeschreibungen

Eine Person könnte durch ihre Handlungen beschrieben werden und die Verben könnten

sowohl assoziative Stereotypen, als auch konnotative Bedeutungen wecken.

Es gibt einen Bedeutungsunterschied, wenn ein Geschehen als eine Handlung oder als ein

Ereignis beschrieben wird, wie sich an dem folgenden Beispiel erkennen lässt: „Sie stürzte

ab“ oder „Sie war in einen Absturz verwickelt“. Im ersten Satz wird die Person als eine

aktive Akteurin beschrieben, die für ihre eigenen Handlungen verantwortlich ist. Im zweiten

Satz passiert das Gegenteil und die Person wird passiv dargestellt. Sie ist nur eine

Teilnehmerin eines Geschehens und die Verantwortung einer Handlung schwindet oder

verschiebt sich.

5 Analyse

Die Analyse beginnt mit der Themenanalyse, um zu bestimmen, in welchen Kontexten GT

vorkommt. Danach werden die Bezeichnungen für GT und ihre Bedeutungen analysiert,

zuerst die lexikalisierte Bedeutung der Bezeichnungen und dann wie die Bezeichnungen

genutzt werden, um über GT zu berichten und welches Bild über sie vermittelt wird. Der

letzte Teil der Analyse ist zu untersuchen, wie GTs Handlungen beschrieben werden.

5.1 Themenanalyse

In diesem Abschnitt werden die fünf verschiedenen Themen jeder Zeitung präsentiert. Die

aufgeführten Themen sind in der Tabelle 3 und 4 zu sehen und in welchem Artikel die

Themen vorkommen. Anhand der Themenanalyse lässt sich feststellen, in welchen Kontexten

GT vorkommt und ob diese Themen in der Breite oder Tiefe behandelt werden.

Thema 1: Dieses Thema behandelt den Hintergrund des Streiks und wie er angefangen hat.

Innerhalb dieses Themas wird auch GTs Hintergrund selbst behandelt, weil beides

zusammenhängt.

Page 16: „Wofür sollen wir lernen, wenn wir keine Zukunft haben?“1365948/FULLTEXT01.pdfEiner der Hauptdiskussionen in Schweden ist, dass GT zum Schwänzen auffordert, was einige natürlich

12

Thema 2: Dieses Thema behandelt die Bewegung Fridays for Future selbst, auch hier als

FFF abgekürzt, aber es behandelt auch Berichte über die Demonstrationen und was tatsächlich

jeden Freitag weltweit passiert. In diesem Thema sind auch GTs Äußerungen eingeschlossen.

Thema 3: Dieses Thema behandelt unterschiedliche Meinungen über die Demonstrationen.

Damit im Zusammenhang stehen auch die Diskussionen über das Schuleschwänzen.

Thema 4: Dieses Thema behandelt, wenn über GT im Zusammenhang mit Autismus

geschrieben wird oder wenn ihr Asperger-Syndrom erwähnt wird.

Thema 5: Dieses Thema behandelt, wenn die Klimaziele oder der Klimawandel konkret

erwähnt werden. Damit ist gemeint, dass die Klimawandel nicht nur als ein Problem erwähnt

wird, sondern auch was wir dagegen machen soll oder was die Klimaziele eigentlich erreichen

möchten.

FAZ FAZ

1

FAZ

2

FAZ

3

FAZ

4

FAZ

5

FAZ

6

FAZ

7

FAZ

8

FAZ

9

FAZ

10

1. Der Hintergrund des

Streiks. x x x x x 5

2. Fridays for Future als

Bewegung x x x x x 5

3. Diskussion und Kritik

an dem Streik x x x x x x 6

4. Autismus x x 2

5. Klimawandel und

Klimaziele x x 2

Tabelle 3: Themakategorisierung von den Artikeln

Die Zeit Z1 Z2 Z3 Z4 Z5 Z6 Z7 Z8 Z9 Z10

1. Der Hintergrund des

Streiks x x x x x x 6

2. Fridays for Future als

Bewegung x x x x x x x x 8

3. Diskussion und Kritik

an dem Streik x x x x 4

4. Autismus x 1

5. Klimawandel und

Klimaziele x x x x x 5

Tabelle 4: Themakategorisierung von den Artikeln

Page 17: „Wofür sollen wir lernen, wenn wir keine Zukunft haben?“1365948/FULLTEXT01.pdfEiner der Hauptdiskussionen in Schweden ist, dass GT zum Schwänzen auffordert, was einige natürlich

13

Die Themen zu kategorisieren war nicht einfach, weil mehrere Themen zusammenfließen

können und sie Unterthemen zueinander sind. Ein Thema könnte „Schulpflicht“ sein, aber

dieses Thema ist stattdessen in Thema 3 kategorisiert, wegen oben genannten Ursachen. Es

kommen auch andere Themen vor, die nicht in den Tabellen enthalten sind. Wie z. B. die

Verleihung der „Goldenen Kamera“, „Obamas Kommentare“ oder „GTs bekannte Eltern.“

Diese Themen blieben aufgrund ihrer Relevanz und Quantität unberücksichtigt. Die Studie

würde auch zu umfangreich werden, wenn ich alle Themen und Unterthemen berücksichtigen

würde.

Was auch zu sehen ist, ist, dass das Thema Autismus in nur einem Artikel von Die Zeit

vorkommt und trotzdem ist das Thema in der Tabelle 4 enthalten. Der Grund dafür ist, dass

Autismus das einzige Thema ist, was in FAZ5 behandelt wird. Um diesen Artikel in der

Themenanalyse einzuschließen, fand ich es notwendig, dieses Thema in meiner Analyse zu

haben.

Wie in der Analyse festgestellt wurde, unterscheiden sich die Zeitungen, wenn man zum

Thema 5, Klimawandel und Klimaziele, kommt. Dies bedeutet, dass GT mehr in

Zusammenhängen mit dem Klima in Die Zeit gesetzt wird, als in der FAZ, deren Fokus mehr

auf den Diskussionen und Kritik an den Streik liegt. Das kann dazu führen, dass die

LeserInnen der jeweiligen Zeitungen zwei unterschiedliche Bilder von GT bekommen. Die

FAZ vermittelt ein Bild über GT, bei dem sowohl die Diskussionen über das Schwänzen als

auch die Kritik gegen die Bewegung vorkommt. Das Bild, dass Die Zeit dagegen vermittelt,

ist vielseitiger und hebt nicht nur die Kritik hervor, sondern auch den Klimawandel selbst.

Im Folgenden werden die Themen besprochen und kommentiert.

Thema 1, Hintergrund des Streiks: In sowohl der FAZ als auch in Die Zeit kommt dieses

Thema fünfmal (FAZ) und sechsmal (Zeit) vor und in den beiden Zeitungen funktioniert das

Thema als eine Erklärung oder Einleitung zu einem anderen Thema in den aktuellen Artikel.

Es ist eine Art Hauptthema, in das sich andere Themen verzweigen. Die Entstehung des

Streiks liegt in dem Hintergrund von GT, wie sich an den folgenden Beispielen erkennen

lässt:

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14

„Für Greta soll alles mit einer Dokumentation über Plastikmüll im Meer […] begonnen

haben. Die Dokumentation wurde vor einigen Jahren in der Schule gezeigt und warf

Greta aus der Bahn.“ -Z3

„Wie sie, das Kind einer bekannten schwedischen Opernsängerin und eines

Schauspielers, mit acht Jahren das erste Mal vom Klimawandel und der Erderwärmung

gehört habe. Wie sie mit elf Jahren plötzlich aufgehört hat zu reden und zu essen.“ -FAZ4

In den folgenden Beispielen wird der Hintergrund des Streiks kurz erklärt und wie alles

begonnen hat und welchen Grund es dafür gibt. Dieses Thema geht in den beiden Zeitungen

sowohl in die Tiefe, als auch in die Breite.

„Seit 24 Wochen befindet sich Greta Thunberg im Streik. Die 16 Jahre alte Schwedin

boykottiert jeden Freitag die Schule, um für den Klimaschutz zu demonstrieren.“-FAZ3

„Im August hatte Thunberg allein vor dem Reichstag in Stockholm damit

begonnen, für stärkere Klimaschutzbemühungen ihres Landes zu protestieren.“-Z5

Wie bereits genannt, geht das Thema in den beiden Zeitungen sowohl in die Tiefe, als auch in

die Breite, weil der Anfang des Streiks (Greta vor dem Reichstag) nur kurz erwähnt wird und

es könnte damit zusammenhängen, dass sich die Zeitungen nicht wiederholen möchten,

immer wieder über den Anfang des Streikes zu berichten. Aber die beiden Zeitungen gehen

auch in die Tiefe und berichten sorgfältig über den Hintergrund des Streiks und warum GT

angefangen hat, zu streiken. Sie erwähnen, wann und wie GT erstmals über den Klimawandel

gehört hat und sie interviewen auch ihre Eltern, um mehr über GTs Hintergrund zu berichten.

Die beiden Zeitungen schreiben ziemlich ähnlich über Thema 1, den Streik und der

jeweiligen Hintergründe.

Thema 2, Fridays for Future: Dieses Thema wird in der FAZ in der Breite behandelt, weil

sowohl über die Bewegung als ein Geschehen berichtet wird, als auch über die

TeilnehmerInnen und über GT. Es wird auch über Schlagwörter, Plakate und was hinter den

Kulissen passiert, informiert. Sowohl Zitate von GT als auch Interviews mit anderen

Demonstranten werden hervorgehoben. Dies verschafft ein gutes Bild über die Bewegung und

was während der Demonstrationen passiert. Die LeserInnen können dadurch möglicherweise

nachvollziehen, warum die Demonstranten unzufrieden sind und wie die Bewegung ihre

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15

Unzufriedenheit ausdrückt. Die FAZ berichtet eher oberflächlich von der Bewegung und es

wird möglich zu verstehen, welche Bedeutung GT für die Bewegung gehabt hat.

„Viele Schüler trugen Plakate mit Aufschriften wie „Opa, was ist ein Schneemann?“ und

Banner mit Appellen an die Politik, den Klimawandel einzudämmen.“-FAZ1

Die Zeit schreibt auch über dieses Thema in der Breite und die LeserInnen bekommen eine

gute Auffassung darüber wie die Demonstrationen funktionieren und was tatsächlich passiert.

„Auf dem Weg zur Demonstration kämpft sich Greta durch eine Woge aus Kameras und

Mikrofonen, Kollegen schubsen sich gegenseitig zur Seite, einer stürzt. Der Verkehr

steht.“ -Z3

„Tausende Jugendlichen [sic] stehen vor der Bühne. Die Polizei zählt 5.000. Die

Veranstalter 10.000. Immer wieder rufen sie: "Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns

die Zukunft klaut!"“-Z2

Die Zeit schreibt über dieses Thema ziemlich beschreibend und erzählend, was dazu führt,

dass GT fast in einer Art Erzählung vorkommt. Die Beschreibungen von der Umgebung

(„[…] Kollegen schubsen sich gegenseitig zur Seite, einer stürzt. Der Verkehr steht.“)

erschafft eine Auffassung der Stimmung und Die Zeit versucht, die LeserInnen zu engagieren.

In Tabelle 4 ist zu sehen, dass Die Zeit in sieben Artikeln über FFF berichtet. Die

Schlussfolgerung, die ich daraus ziehe, ist, dass Die Zeit gerne über GT und ihre Bewegung

berichten und GTs Meinung hervorheben möchte.

Thema 3, Diskussion und Kritik: In der FAZ dreht sich die Hauptdiskussion um die

Demonstrationen, d. h. ob die SchülerInnen überhaupt streiken, demonstrieren oder ob es sich

nur um reines Schwänzen handelt. Die Kritik an den Demonstrationen dreht sich nicht um das

Klima oder um Meinungen der Demonstranten, sondern es geht um die Ausführung und, wie

einige meinen, dass die SchülerInnen schwänzen.

„Der bayerische CSU-Bildungspolitiker Gerhard Waschler kritisierte: „Die Teilnahme am

Unterricht kann niemals ins Belieben Einzelner gestellt werden.“ Demos könnten auch

sehr gut unter der Woche in der schulfreien Zeit oder am Wochenende stattfinden.“ -

FAZ1

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16

„Die schulpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Anna Toman, sagte: „Alle reden

von politischer Bildung und Politikverdrossenheit, wenn aber Schülerinnen und Schüler

sich für ihre Umwelt einsetzen, werden sie bestraft. Das ist paradox.“- FAZ1

Die Meinungen über die Bewegung kommen im Zusammenhang mit Kommentaren über das

eventuelle Schwänzen vor. Sowohl Argumente dafür, als auch dagegen werden erläutert und

vier von den Artikeln behandeln das Thema tiefgreifender, mit Interviews und Berichten über

eine Studie von der Absicht der schwänzenden SchülerInnen (Siehe FAZ2). Deswegen wird

dieses Thema in der Breite behandelt, da sich mehrere Seiten äußern dürfen. Kritik wird

immer mit Lob beantwortet. Dies ist ein Zeichen dafür, dass die FAZ objektiv und sachlich

sein möchte. Doch könnte auch der konstante Fokus auf dem Schwänzen dazu führen, dass

GT mehr mit dem Schwänzen verknüpft wird, statt mit den Zielen ihres Streiks.

„Denn ein Streikrecht steht Schülern nicht zu. Zudem impliziere der Begriff Schulstreik,

dass gegen die Schule gestreikt werde, sagt der Stadtelternbeirats-Vorsitzende Eckhard

Gathof.“ -FAZ3

Die Zeit schreibt kaum über das Schwänzen und die Kommentare an der Bewegung, obwohl

das Thema in vier Artikeln behandelt wird. Die unteren Texte sind Zitate aus den Artikeln, die

am ausführlichsten darüber geschrieben haben.

„In einigen Ländern, etwa Großbritannien, Deutschland und Hongkong, hatten Politiker

kritisiert, dass die Schüler während der Unterrichtszeit demonstrieren und auf

Konsequenzen wegen Schulschwänzens verwiesen. Bundeskanzlerin Angela Merkel

(CDU) hatte sich Anfang März wohlwollend zu den Klimaschutzproteste geäußert.“ -Z6

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hob in Zusammenhang mit den

Schülerstreiks die Bedeutung der Schulpflicht hervor. Sie begrüße das Engagement der

Schüler zwar, sagte sie der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Aber das gehöre in die

Freizeit und rechtfertige nicht das Schulschwänzen. Auch Hamburgs Schulsenator Ties

Rabe (SPD) lobte das Engagement, aber kritisierte auf Twitter das Timing der Demos:

„Niemand verbessert die Welt, indem er die Schule schwänzt.“ -Z5

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17

Diese Beispiele von Die Zeit sind die umfangsreichsten Kommentare über das Schwänzen,

und obwohl dieses Thema, ganz theoretisch, in der Breite behandelt wird, sind die

Kommentare zu gering, um ein besonderes Bild zu vermitteln. Dieses Thema nimmt keinen

großen Stellenwert in Die Zeit ein, es ist jedoch ein gutes Beispiel für die Bedeutung des

Weglassens. Die Zeit hat wenig über das Schwänzen geschrieben und durch diese soziale

Handlung könnte sie vermutlich vermeiden, ein Bild von einer Schwänzerin zu erzeugen.

Der Fokus der Diskussionen über GT ist in den ersten Artikeln der beiden Zeitungen zu

sehen. Der Titel des Beitrags FAZ1 ist „Tausende Schüler schwänzen fürs Klima“, der Titel

von Z1 lautet „Mutig und Klug“. Diese Titel können als eine Illustration von der Einstellung

der jeweiligen Zeitungen gegen GT gesehen werden.

Thema 4, Autismus: Die FAZ schreibt über Autismus, um über den Hintergrund von GT zu

berichten. Es wird geschildert, dass GT das Asperger-Syndrom hat und, dass sie es als ihre

Quelle für das Klimaengagement benennt.

„Thunberg redet offen über die Krankheit, verbindet sie mit ihrem Engagement. Es ist ein

Teil ihrer Geschichte. Für Menschen wie sie sei alles Schwarz und Weiß, hat sie erzählt.

So ist es auch bei der Klimapolitik“-FAZ4

Die FAZ schreibt über Autismus und wie Personen mit Autismus denken und funktionieren.

GT wird als ein typisches Beispiel für Autisten hervorgehoben. Sie wird von einem Psychiater

analysiert und es wird erklärt, warum GT sich in bestimmten Situationen auf eine bestimmte

Art und Weise verhält.

„Die Diskussion mit Autisten kann daher zu einer Versachlichung der Debatte führen,

von der gerade auch Personengruppen ohne Autismusdiagnose profitieren können. […]

Es geht weniger darum, wie jemand etwas sagt, sondern was er sagt und ob diesen

Aussagen Taten folgen.“ -FAZ5

Weiter wird erwähnt, wie GT wegen ihres Autismus angegriffen wird und die Zeitung schreibt

darüber, wie GT ihre Diagnose zu ihrem Vorteil nutzt. Mehrere Perspektiven werden

hervorgehoben, sowohl ein psychiatrisches Gutachten über Autismus, als auch GTs eigene

Perspektive und deswegen geht dieses Thema in die Breite.

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Nur ein Artikel von Die Zeit behandelt das Thema Autismus und es wird im Zusammenhang

mit GTs Hintergrund erwähnt. Die Zeit beschreibt GTs Diagnose als eine Stärke und, dass es

die Ursache ihres Engagements für das Klima ist.

„ ‚Hätte ich kein Asperger, wäre ich nicht so komisch, dann wäre ich vielleicht auch in

diesem sozialen Spiel gefangen, das alle anderen so begeistert.‛ Wenn Greta über

Asperger spricht, klingt Autismus wie eine Waffe für politischen Protest im 21.

Jahrhundert.“-Z3

Doch bekommt dieses Thema keinen größeren Platz in den Artikeln, weder in der FAZ noch

in Die Zeit, aber ohnehin wird GT mit Autismus und dem Asperger-Syndrom verknüpft.

Welche assoziativen Stereotype das weckt, hängt vermutlich von den LeserInnen ab oder

davon, wie es dargestellt wird.

Thema 5, Klima: Dieses Thema behandelt das Klima oder Klimawandel eingehender. Damit

ist gemeint, dass nicht nur genannt wird, dass es „Tausende Schüler sind am Freitag

bundesweit für wirksameren Klimaschutz auf die Straße gegangen […]“8 steht, sondern dass

auch konkrete Vorschläge oder Lösungen gegeben werden, wie man die Klimaziele erreichen

soll.

Die FAZ schreibt wenig über das Klima und was die Welt machen soll, um die Klimaziele zu

erreichen, und deswegen wird dieses Thema weder in der Breite noch in der Tiefe behandelt.

„Seit Anfang Dezember haben sich in Deutschland rund 100 Ortsgruppen gebildet, um

jeden Freitag für einen schnellstmöglichen Kohleausstieg und das Erreichen der

Klimaziele zu streiken” -FAZ3

Das Zitat ist das ausführlichste, was über das Klima geschrieben wurde und es ist ziemlich

nichtssagend. Die FAZ schreibt jedoch ziemlich viel über GTs Bewegung und sie ist deutlich

damit, dass es sich um einen Klimastreik handelt, aber die FAZ erwähnt nicht die Klimaziele

selbst und was die Bewegung erreichen möchte. Die ganze Bewegung und der Schulstreik

8 FAZ1. Gesichtet: 2019-06-09

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19

existieren wegen des Klimawandels, aber trotzdem wird darüber geschrieben, was um die

Bewegung herum passiert.

Die Zeit schreibt viel über das Klima und was GT macht, um ihre Klimabelastung zu senken

und deswegen wird dieses Thema in der Breite behandelt.

„Dazu gehört, dass zum Beispiel die Umweltverschmutzung durch große Kraftwerke

gestoppt wird. Und außerdem, dass sich jeder einzelne Mensch für die Umwelt einsetzt.

Greta macht das selbst. Sie versucht, so wenig Plastik wie möglich zu benutzen, kauft nur

noch, was sie wirklich braucht, und fliegt nicht mit dem Flugzeug. Und sie ruft die

Kinder in aller Welt dazu auf, bei ihrem Schulstreik mitzumachen”. -Z1

Die FAZ schreibt übers Schwänzen und die Kritik an dem Streik, während Die Zeit über das

Klima und die Bewegung schreibt. Zwei unterschiedliche Ausrichtungen der Kontexte.

5.2 Benennungen

Mit der Theorie als Grundlage für die Analyse, präsentiere ich unten meine Beobachtungen

und welche Worte und Ausdrücke ich dafür für relevant halte. Die Worte, ich gewählt habe,

sind relevant für diese Analyse, weil diese entweder in den Titeln oder in der Einleitung als

eine erste Benennung für GT verwendet wurden.

In den folgenden Tabellen 5 und 6 ist zu sehen, wie oft eine Benennung verwendet wurde.

Die wichtigste Feststellung in den beiden Tabellen ist, dass die FAZ am häufigsten GTs

Nachnamen verwendet, während Die Zeit am meisten ihren Vornamen benutzt.

FAZ Anzahl Prozent* Die Zeit Anzahl Prozent*

Thunberg 30 0,44% Greta 53 0,72%

Greta Thunberg 29 0,42% Greta Thunberg 25 0,34%

Herkunft 10 0,14% Thunberg 20 0,27%

Aktivistin 10 0,14% 15/16-Jähriger 13 0,17%

Greta 9 0,13% Herkunft 13 0,17%

15/16-Jähriger 8 0,11% Aktivistin 9 0,12%

Schülerin 1 0,01% Schülerin 3 0,04%

Tabelle 5:Benennungen, FAZ Tabelle 6: Benennungen, Die Zeit

*Prozent der gesamten Wortanzahl der jeweiligen Zeitung.

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20

5.3 Der Eigenname Greta Thunberg

In diesem Aspekt unterscheiden sich die beiden Zeitungen deutlich voneinander.

„Greta sieht müde aus, am Ziel ihrer Reise, für die sie von der Schule befreit wurde. „ -Z1

Die Zeit berichtet über „Greta“ und das führt dazu, dass Die Zeit ein jüngeres, persönlicheres

und lockeres Bild von GT vermittelt. Sie ist nur „Greta“, eine Person, die die LeserInnen

kennen und mit der, sie mitfühlen können. Es verstärkt das Bild, dass „Greta“ jung ist.

Die Zeit nutzt auch das Motto, dass Kinder die Zukunft sind und es scheint, dass Die Zeit GT

als ein Symbol des Klimakampfs verstärken möchte.

„Thunberg, die schon einmal in Hamburg mitdemonstriert hat, bleibt bis Sonntag in

Berlin.“ -FAZ9

Im Gegensatz dazu schreibt die FAZ über „Thunberg“. Wird nur der Nachname verwendet,

oder auch der ganze Name, führt das zu einem erwachseneren und autoritäreren Gefühl über

GT. Es könnte als höflicher gesehen werden und GT wird nicht so greifbar als wenn sie nur

„Greta“ ist. Doch klingt es komisch, ein Kind mit dem Nachnamen zu benennen, als ob sie

eine Professorin oder Lehrerin wäre.

5.4 Charakteristische Bezeichnungen

Unter charakteristischen Bezeichnungen verstehen wir, welche Bilder durch die Nennung GTs

Charakter oder ihrer Herkunft vermittelt werden. In diesem Abschnitt hebe ich ihr Alter und

ihre Herkunft hervor. Die folgenden Worte, die in den Tabelle 5 und 6 zu sehen sind, sind

ausgewählt, weil sie oft als eine erste Bezeichnung von GT in den beiden Zeitungen

vorkommen.

5.4.1 15/16-Jährige

Das Alter als Beschreibung von GT weckt ein assoziatives Stereotyp, dass es sich bei ihr um

eine minderjährige Person handelt, die kein Stimmrecht hat und keine eigenen größeren und

wichtigen Entscheidungen ohne die Erlaubnis ihrer Erziehungsberechtigten treffen kann. Eine

Minderjährige hat keine eigene Stimme und es könnte als frech angesehen werden, dass sie

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den älteren Personen und Entscheidungsträgern widerspricht. Besonders wenn GT von Politik

spricht, da sie kein Stimmrecht hat.

„Die es geschafft hat, dass ein Kommentar von ihr zum deutschen Kohlekompromiss

nicht nur verbreitet wird, sondern den CDU-Generalsekretär sogar dazu verleitet, sie, eine

16 Jahre alte Schwedin, öffentlich anzugreifen.“ -FAZ4

In diesem Beispiel aus der FAZ wird ihr Alter genutzt, um das Gefühl von einem „David und

Goliath“-Kampf zu stärken. GT ist ein Kind und es wird von den Erwachsenen angegriffen.

„Die 15-jährige Schwedin hat sogar drei Wochen lang jeden Tag die Schule geschwänzt.

Erst wollten ihre Eltern und einige ihrer Lehrer sie davon abhalten. Dann fanden sie es

aber doch gut, was Greta macht.“ -Z1

In diesem Text aus Die Zeit wird GT als ein unbändiges Kind dargestellt, das ihren Willen

durchsetzt und das gut überzeugen kann.

In beiden Zeitungen wird GTs Alter zu ihrem Vorteil genutzt, um ein positives und starkes

Bild von GT zu vermitteln. Mit einem geringen Alter von 16 Jahren hat sie eine globale

Bewegung ausgelöst und sie redet vor den mächtigsten Entscheidungsträgern Europas. Nicht

viele 16-Jährige können das von sich behaupten.

5.4.2 Schwedin

In fast jedem Artikel über GT wird ihre Staatsbürgerschaft genannt. Das Substantiv Schwedin

hilft den deutschen LeserInnen, GT einer Kategorie zu zuordnen, durch vorgefasste

Meinungen gegenüber Schweden. Die allgemeine Auffassung des Verhältnisses zwischen

Deutschland und Schweden ist, dass die Deutschen sehr hohe Meinungen von Schweden

haben. Nach einer Studie über das Schwedenbild von Svenska Institutet9 wird das Verhältnis

als „eine unerwiderte Liebe“10 von den Deutschen gegenüber Schweden beschrieben. Die

Deutschen assoziierten Schweden mit einer bequemen, stabilen und funktionellen

Gesellschaft und wenn sich ein kleines schwedisches Mädchen über die schwedische Politik

beschwert, dann muss etwas sehr, sehr falsch sein. Das Wort Schwedin könnte daher ein

9 Svenska Institutet ist eine Staatliche Behörde, die damit arbeitet, Information über Schweden zu verbreiten aber auch

ausländische Beziehungen zu betreuen.

10 https://www.regeringen.se/49b736/contentassets/9841acbd24994a13847a4ae9288e3e6c/bilder-av-sverige-i-utlandet Seite

157.

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22

bestimmtes assoziatives Stereotype unter der Deutschen erschaffen und es könnte auch

bewirken, dass die deutschen LeserInnen einen Augenblick stutzen. Was ist eigentlich mit

Schweden passiert? Es ist eine Art Schock und es weckt das Interesse und die

Aufmerksamkeit der LeserInnen. Sowohl Die Zeit als auch die FAZ nutzen die Bezeichnung

Schwedin auf diese Weise.

Viele Deutschen denken auch an Bullerbü und Astrid Lindgren, wenn sie Schweden hören.

Unter den Deutschen ist vermutlich einer der bekanntesten jungen Schwedinnen trotzdem

Pippi Langstrumpf. Pippi ist eine Figur, die von der Verfasserin Astrid Lindgren erfunden

wurde. Pippi ist sehr stark und sie hört nicht gerne Erwachsenen zu und es ist Pippi gegen

den Rest der Welt. Wenn die Zeitungen über GTs Staatsbürgerschaft schreiben, könnte es

dazu führen, dass GT mit Pippi Langstrumpf assoziiert wird.

Die FAZ hat über GT in einer Art geschrieben, die auf Pippi Langstrumpf hinweist und hat

sogar einen Artikel mit dem Titel „Die Welt, wie sie ihr gefällt“ geschrieben. „Die Welt, wie

sie ihr gefällt“ ist das deutsche Pippi-Lied und mit gleichem Titel und der Bezeichnung als

Schwedin, ist es unmöglich die assoziative Stereotype zu Pippi Langstrumpf zu übersehen.

Auch die Beschreibung von GT als „[…] das Mädchen mit den Zöpfen […]“11 hilft, um die

Assoziation zu Pippi zu verstärken.

„Greta Thunberg, ein 16 Jahre altes Mädchen, eingepackt in einen weinroten Anorak, mit

Wollmütze und Wollschal, unter dem die langen geflochtenen Zöpfe fast verschwinden.“-

Z3

In Die Zeit gibt es keine deutlichen Hinweise auf Pippi Langstrumpf und der einzige Hinweis

ist die Nennung der Zöpfe in dem oberen Text.

5.5 Tätigkeitsbezeichnungen

Unter Tätigkeitsbezeichnungen verstehen wir Rollenerwartungen einer Person der besonderen

Beschäftigung oder Beruf. GT hat keinen Beruf, aber ich bin davon ausgegangen, dass ihre

Tätigkeit als Schülerin und der Aktivismus ihre Beschäftigungen sind.

11 F4 Gesichtet: 2019-03-27

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5.5.1 Schülerin

Das Wort Schülerin bezeichnet ihre Beschäftigung und sagt, dass sie Verpflichtungen und

Verantwortungen hat. In sowohl Schweden als auch in Deutschland gilt die Schulpflicht und

das führt zu Erwartungen an SchülerInnen.

Das Wort Schülerin ist auch wichtig für das Verständnis von GTs Streik, weil ihr ganzer

Streik darauf begründet ist, dass sie freitags nicht in der Schule ist.

In GTs Fall hängt es von den LeserInnen ab, welche Assoziation geweckt werden und dies

könnte doch eine Generationsfrage sein. Älteren Generationen könnte es ein Dorn im Auge

sein, dass eine Schülerin, die immer noch lernt und kein Stimmrecht hat, Politikern und

anderen Erwachsenen fast etwas befiehlt. Die jüngeren Generationen und andere

SchülerInnen könnten eventuell das, was GT macht, gut nachvollziehen.

Die Zeit schreibt über die Schülerin GT. „Die schwedische Schülerin hat geschafft, was

riesige Organisationen wie Greenpeace“12 und „Greta trat in den Schulstreik“13 sind Sätze

von dem gleichen Artikel. Das Wort Schulstreik sagt den LeserInnen auch, dass sie eine

Schülerin ist. Die Zeit vermittelt das Bild einer hartnäckigen, jungen Schülerin, die ihren

Willen durchsetzen möchte. Sie könnte auch als sehr motoviert und tüchtig gesehen werden.

Die FAZ nutzt nicht die Bezeichnung Schülerin, stattdessen erwähnt sie nur GTs

Vorgehensweise kurz, um ihre Beschäftigung zu bezeichnen. Zum Bespiel: „Einer schlug

einen Schulstreik vor, Thunberg mochte die Idee.“14. Im Untersuchungsmaterial wird nicht

deutlich, dass sie eine Schülerin ist und deswegen wird ein erwachseneres Bild von GT

vermittelt.

5.5.2 Aktivistin

Aktivistin ist eine Bezeichnung von GT, die sie auch selbst nutzt. Aktivist weist auf eine

Person hin, die zu außerparlamentarischen Aktionen gegen eine unhaltbare Situation

auffordert. Heutzutage ist es gewöhnlicher, dass man das Wort Aktivist in Zusammenhang mit

dem Tierrecht und dem Klimakampf hört. Das Wort Klimaaktivist könnte bei den LeserInnen

assoziative Stereotype wecken, die mit Organisationen wie Greenpeace und PETA verknüpft

sind. Doch nutzen beide Zeitungen die Bezeichnung Klimaaktivistin oder Umweltaktivistin für

12 Z3 Gesichtet: 2019-04-15

13 Z3 Gesichtet: 2019-04-15

14 FAZ4 Gesichtet: 2019-03-27

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GT und nicht nur Aktivistin. Klimaaktivist ist mit Organisationen wie Greenpeace verknüpft

und deswegen könnte GT leicht als radikal und extremistisch dargestellt werden.

„Die 16-jährige Klimaaktivistin Greta Thunberg […] hat die EU aufgefordert, sich höhere

Ziele bei der Reduktion von CO2 zu setzen.“- Z4

„Die Umweltaktivistin Greta Thunberg hat bei der Goldenen Kamera einen flammenden

Appell für die Rettung des Weltklimas gehalten. „Wir stehen jetzt an einem Scheideweg

unserer Geschichte“, sagte die 16 Jahre alte Schwedin am Samstagabend in Berlin.“ -

FAZ10

In den genannten Beispielen von sowohl Die Zeit als auch der FAZ könnte anhand von

Aktivistin ein Bild einer jungen Klimaaktivistin vermittelt werden, aber mit Hilfe des Alters

könnte die Bezeichnung verschärft werden (s. Z4).

5.6 Handlungsbeschreibungen

5.6.1 Direkte Verben im Anschluss an GTs Namen

In den folgenden Tabellen werden die Verben präsentiert, die im Anschluss an GTs Namen

genutzt werden, und wie sie damit als eine aktive Akteurin dargestellt wird. Damit gehört die

Verantwortung ihrer Handlungen nur GT und GT allein.

In der unteren Tabelle werden die Verben im Infinitiv geschrieben.

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FAZ FAZ Die Zeit Die Zeit

appellieren 1 sagen 6 anklagen 2 loben 1

aufhören 1 scheinen 1 ankündigen 1 mahnen (nicht) 1

aufrufen 2 schreiben 2 antworten 1 nehmen 1

beschreiben 1 sein 4 auffordern 2 nicken 1

besuchen 2 singen 1

aufhören 1 protestieren 1

bleiben 1 sprechen 1 aufnehmen 1 sagen 12

boykottieren 1 tun 1 aufrufen 2 schauen 1

bringen 1 verdienen 1

auftreten 1 scheinen 1

danken 1 verteidigen 1 aussehen 2 schreiben 2

demonstrieren 4 wollen 2

beginnen 1 schwänzen 2

einsetzen 1 zeigen 1

begrüßen 1 sein 8

erhalten 1 0.79% von der Wortanzahl

54 bekommen 1 sitzen 2

ernten 1 betreten 1 sprechen 1

erzählen 3 brauchen 1 stehen 2

finden 1 demonstrieren 2 tun 1

fordern 1 ertragen 1 twittern 1

gefallen 1 erzählen 1 umgehen 1

gewinnen 1 fordern 1 weinen 1

haben 3 fragen 1 verpassen 1

hören 1 gehen 1 verschwinden 1

kommen 1 halten 2 versuchen 1

offenlegen 1 herauspressen 1 verweisen 1

protestieren 1 kriechen 1 verwenden 1

reden 1 kritisieren 2 äußern 1 Tabelle 7: Verben

von FAZ

Tabelle 8: Verben

von Die Zeit 1.0% von der Wortanzahl

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5.6.2 Schwänzen/demonstrieren/protestieren

In diesem Abschnitt wird das Bild von GT unter Berücksichtigung der Verben, die genutzt

werden, um ihre Handlungen zu bezeichnen, beschrieben.

Verben sind Worte, die ihr Vorgehen und ihre Handlungen beschreiben und damit sind sie

auch ein Teil von der Darstellung GTs.

Um GTs Vorgehen zu bezeichnen und über ihren Schulstreik15 zu schreiben, nutzen die

Zeitungen Synonyme. Die konnotativen Bedeutungen dieser Worte könnten das Bild von GT

einfach färben, in die Richtung, auf die der der Absender abzielt. In GTs Fall erschaffen diese

Worte einen kognitiven Frame. Wenn nur das Verb schwänzen genutzt würde, könnte ein

negatives Bild vermittelt werden. Schwänzen ist eine Art leichtes Vergehen und es handelt

sich um eine aktive Wahl der Person. Eine Person, die schwänzt, kann mit dummen,

15 Auf ihrem Schild steht es „Schulstreik“ und deswegen bezeichne ich es auch als Streik.

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aufsässigen Personen verknüpft werden, aber auch damit, dass die Person Zeit mit etwas

Unnötigem verbringt. Eine Person, die streikt, kämpft (normalerweise) gegen Unrecht, z.B.

am Arbeitsplatz. Streiken ist trotzdem auch extrem, weil man aufhört, zur Arbeit oder, in GTs

Fall, zur Schule zu gehen und diese Entscheidung auch andere Personen betreffen könnte. Es

liegt auch an der Grenze, illegal zu sein. Im Grunde genommen, handelt ein Streik um eine

Meinungsverschiedenheit und eine Person, die streikt, versucht ihre Umstände zu verbessern.

Man macht etwas Aktives, wenn man streikt oder schwänzt, aber schwänzen könnte als unreif

gesehen werden und streiken könnte mehr als ein Kampf für Verbesserung gesehen werden.

Im Vergleich zu schwänzen und streiken, könnten demonstrieren und protestieren sanfter

verstanden werden, weil diese Verben eine Art Erlaubnis ausdrücken. Diese Verben drücken

aus, dass eine Meinung geäußert wird und sie betreffen normalerweise andere Personen nicht

negativ, die nicht daran schon beteiligt sind. Diese Verben sind eine Art kognitiven Frames,

weil sie sich fast nicht voneinander unterscheiden, aber sie könnten trotzdem unterschiedlich

verstanden werden.

„Am 20. August 2018 protestierte sie zum ersten Mal vor dem Reichstag in Stockholm.

„Skolstrejk för Klimatet“ steht auf ihrem Schild.“16 - FAZ4

„Angefangen hat alles mit nur einem einzigen Mädchen, das als Erstes ein "Schulstreik

für’s Klima"- Schild gemalt hat. Greta Thunberg aus Stockholm. Die 15-jährige

Schwedin hat sogar drei Wochen lang jeden Tag die Schule geschwänzt.“17 - Z1

Diese zwei Beispiele berichten über das gleiche Geschehen, nämlich darüber, wie es alles

begonnen hat. Die FAZ nutzt protestieren und erschafft das Bild einer erlaubten

Meinungsäußerung im Gegensatz zu Die Zeit, die schwänzen betont. Das Verb schwänzen

erzeugt ein Bild, dass GT eigentlich ihre Zeit besser verbringen könne und, dass sie etwas

Unerlaubtes mache. Beide Zeitungen beschreiben in diesen Zitaten ihr Handeln als eine aktive

Handlung.

Trotz GTs Schwänzen in diesem Artikel von Die Zeit wird ein positives Bild von GT

vermittelt. Die Zeit stellt GTs Schwänzen als etwas Mutiges und Gutes dar und formuliert

auch, dass es ihr Recht sei, zu schwänzen, was wie Die Zeit meint, eine Art erlaubter Streik

sei.

16 FAZ4 Gesichtet: 2019-03-27

17 Z1 Gesichtet: 2019-03-27

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In den Artikeln von Die Zeit werden mehrere Verben (s. Tabelle 8) genutzt, die als

Ermahnungen und Befehle gelten könnten. Es gibt auch viele Verben, die mit starken

Gefühlen verknüpft sind. GT klagt an, statt zu beschuldigen. GT kritisiert, statt in Frage zu

stellen. Die Verben sind nicht so neutral, wie sie sein könnten und wenn die 16-järige GT

etwas fordert (statt wünscht), klingt es so, als ob sie sich behaupten muss, um etwas sagen zu

dürfen, aber es wird auch deutlich, dass sie zielbewusst und engagiert ist.

Was in der Tabelle 8 auch zu sehen ist, ist, dass das am häufigsten genutzten Verbe sagen

ist. Das bedeutet, dass Die Zeit GTs Meinungen und Perspektive oft hervorhebt und, dass GT

oft zitiert wird.

„Sie sei begeistert darüber, wie viele deutsche Schülerinnen und Schüler sich der

Bewegung für den Klimaschutz […] angeschlossen hätte, sagte Thunberg vor der

Veranstaltung.“ - Z5

In diesem Satz wird GT zitiert, aber ohne Anführungszeichen. Das bedeutet, dass es nicht

GTs eigene Wörter sind, sondern es ist die Interpretation des Verfassers. Doch im gleichen

Artikel wird GT noch mal zitiert und in diesem Fall werden Anführungszeichen genutzt. Die

LeserInnen sind nicht auf diese Mischung von direkten und indirekten Zitaten vorbereitet und

dann ist es möglich, dass die VerfasserInnen (bewusst oder unbewusst) die Aussagen von GT

interpretieren. Indirekte Zitate könnten eine Zusammenfassung einer Aussage sein und dann

wird das wichtigste hervorgehoben, nach der Meinung der VerfasserInnen.

Zum Material aus der FAZ in Tabelle 7 ist zu sagen, dass die Verben, die eine Art Protest oder

Ähnliches ausdrücken, ziemlich objektiv sind.

Demonstrieren kommt viermal vor, aber die konnotative Bedeutung des Wortes könnte dazu

führen, dass es sanfter aufgefasst wird, weil das Verb andeutet, dass es eine erlaubte

Handlung ist. Die FAZ bezieht damit auch keine Stellung zu der Frage, ob die SchülerInnen

schwänzen. Obwohl die FAZ das aktive Verb „schwänzen“ im vorliegenden Material nicht

benutzt, kommt das Thema über das Schwänzen ziemlich oft vor, was GT trotzdem mit dem

Schwänzen verknüpft.

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5.6.3 Indirekte Verben

Neben der Beschreibung von GT als aktive Akteurin, wird sie im Untersuchungsmaterial aber

auch als eine passive Akteurin dargestellt. In den folgenden Tabellen 9 und 10 ist zu sehen,

wie GT als eine passive Akteurin dargestellt wird und hierbei mehr als eine Teilnehmerin

einer Handlung oder eines Geschehens beschrieben wird.

FAZ Artikel Zeit Artikel

„fürs Klima auf der

Straße gehen“ FAZ1 „Fehlt […] im Unterricht“ Z1

„befindet sich Greta

Thunberg im Streik“ FAZ3

„Greta trat in der

Schulstreik.“ Z3

„an einer Schüler-

Demonstration […]

teilnehmen“ FAZ6

„ist für einen Schulstreik

[…] gekommen“ Z5

„hält […] einen Appell“ FAZ10 „[die Proteste von GT] ins

Leben gerufen worden

waren.“

Z6 „Kampf gegen den

Klimawandel

demonstriert“ FAZ 10

„Solostreik begann“ Z10 Tabelle 9: indirekte Verben FAZ Tabelle 10: indirekte Verben Die Zeit

In der Tabelle 9 zur FAZ können wir sehen, dass die FAZ verschiedene Variationen

„protestierender“ Verben nutzt. Aber, im gesamten Material aus der FAZ zeigt sich, dass die

FAZ niemals das Verb streiken genutzt hat, aber in Tabelle 9 ist zu sehen, dass es als ein

indirektes Verb vorkommt. Dies könnte bedeuten, dass die FAZ keine Bewertung des

Begriffes Streik machen möchte und damit verwendet sie andere Verben. Die Zeit nutzt das

indirekte Verb streiken und macht damit eine indirekte Bewertung, unter diesem Aspekt

betrachtet.

5.7 GT in Verhältnis zu anderen

5.7.1 Kind

Wenn GT in Verhältnis zu einer anderen Person beschrieben wird, könnte die andere Person

als wichtiger gesehen werden und, dass GT nicht unabhängig ist. Wenn die Zeitungen GT

zusammen mit ihren Eltern beschreiben, könnten auch die Rollenbezeichnungen und

assoziative Stereotypen der Eltern das Bild von GT beeinflussen. GT wird davon angesteckt.

„Die Geschichte der Greta Thunberg ist immer wieder erzählt worden. Wie sie, das Kind

einer bekannten schwedischen Opernsängerin und eines Schauspielers, mit acht Jahren

das erste Mal vom Klimawandel und der Erderwärmung gehört habe.“- F4

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Dies könnte ein Bild von einem privilegierten Kind vermitteln, weil sowohl „bekannten

schwedischen Opernsängerin“ als auch „Schauspieler“ assoziative Stereotypen bei den

LeserInnen wecken können. Sie leben ein idyllisches Leben und GT könnte auch so

aufgefasst werden, als ob sie in einer Blase lebt. Sie wird auch als Kind bezeichnet, was auch

ein junges und unreifes Bild vermitteln kann.

6 Ergebnis

Jedes Wort allein erschafft kein korrektes Bild, sondern man muss sie alle in Kombination

untereinander analysieren.

6.1 Die Zeit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Die Zeit GT als ein Mädchen beschreibt. Sie wird als

eine tüchtige Schülerin beschrieben, die zielbewusst und ein Vorbild ist. Die Zeit fokussiert

sehr auf GTs jungem Alter und vermittelt doch ein Bild von einem zerbrechlichen Mädchen,

das trotzdem tatkräftig ist, weil sie gerne ihren Willen durchsetzen möchte. Durch das

Schwänzen ist es ihr gelungen, eine große Bewegung zu begründen, die auf eine Weise auch

anarchistisch ist (wegen des Schwänzens). Jedoch schreibt Die Zeit auch über ihr Schwänzen

als etwas Positives.

GTs Alter deutet eventuell daraufhin, dass man GT von oben herab ansieht. Die Benutzung

von nur ihrem Vornamen in den Artikeln bewirkt, dass man sie als ein Kind betrachten

könnte, aber auch, dass man ihr näher kommen könnte. Die Zeit erschafft ein Gefühl von

Gemeinschaft und, dass GT eine Freundin ist.

Im Untersuchungsmaterial wird deutlich, dass Die Zeit GTs Ziele hervorheben möchte.

6.2 FAZ

Im Unterschied zu Die Zeit beschreibt die FAZ GT als eine Kämpferin und als eine junge

Erwachsene. Der größte Unterschied zwischen den Zeitungen ist, dass GT in der FAZ älter

dargestellt wird. Das führt vermutlich dazu, dass GT ernster und seriös dargestellt wird. Noch

ein Grund dafür ist, dass GTs Handlungen gesetzlich dargestellt werden. Sie schwänzt nicht,

sondern sie protestiert und zu protestieren ist ein durchgedachter und erlaubter Beschluss.

Obwohl ihr Alter mehrmals in dem Material der FAZ erwähnt wird, wird sie nicht als ein

Kind dargestellt, sondern als eine junge Erwachsene. Die Kombination ihres Alters und ihres

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Nachnamens kann ein respektvolleres und kluges Bild von GT vermitteln und deswegen

scheint sie älter zu sein. Ihr Alter wird aber auch genutzt, um sie kleiner zu machen und um

ihren Kampf gegen die Erwachsenen zu betonen.

Obwohl des Mangels einer konkreten Schülerin als Bezeichnung, wird das Bild von GT

vermittelt, dass sie neugierig und tüchtig sei. Sie ist kein Dorn in den Augen, sondern sie

kämpft für ihre Zukunft. In den Artikeln gibt es einen Unterton, dass GT ein starkes Mädchen

sei. Sie führt ihren Kampf im Gegenwind.

7 Zusammenfassung und Diskussion

Das Ziel dieser Studie war zu untersuchen, welches Bild von GT vermittelt wurde und wie.

Wie gezeigt wurde, wird GT in Die Zeit als eine tüchtige, zielbewusste Schülerin, die andere

SchülerInnen als Vorbild sehen können, dargestellt. Sie ist ein junges Kind, das hilfsbedürftig

ist, um ihre Zukunft verbessern zu können. Es ist kein negatives Bild von GT, das vermittelt

wird, sondern es ist ein Bild von einem kleinen Mädchen, das gegen die erwachsene Welt

kämpft und das jede Hilfe braucht, das es bekommen kann.

In der FAZ wird GT als ein reifes und ernstes Mädchen dargestellt, das auch gegen die

Erwachsenen kämpft. Sie wird als stark und hartnäckig beschrieben und sie wird mit Pippi

Langstrumpf verglichen. Auch hier wird ein positives Bild von GT vermittelt und die

LeserInnen könnten finden, dass GT seriös ist, aufgrund der Verwendung ihres Nachnamens.

In den Artikeln der FAZ wird das Verb streiken nicht viel genutzt, um ihr Vorgehen zu

beschreiben. Dies könnte damit zu tun haben, dass die FAZ keine Bewertung des Begriffes

Streik machen möchte, weil dieser Begriff auch diskutiert worden ist. Deswegen nutzt die

FAZ neutralere Verben wie protestieren und demonstrieren. Es scheint, dass die FAZ in den

Berichten über GT neutral und objektiv sein möchte, aber das, was weggelassen wird, könnte

möglicherweise auch ein Zeichen dafür sein, dass die ganze Wahrheit von der FAZ nicht

erzählt wird. Die Themaanalyse zeigt, dass der Fokus der FAZ mehr auf den Diskussionen an

dem Streik liegt, statt auf dem Klimawandel und den Klimazielen. Wenn nur eine Perspektive

hervorgehoben wird, leitet es dazu, dass eine einseitige Berichterstattung entsteht. Dies ist nie

gut und dies macht auch Die Zeit, aber umgekehrt.

Die Zeit schreibt mehr über das Klima und die Bewegung, als über Kritik, was auch nicht

die beste Alternative ist. Die Zeit nutzt das Verb sagen am häufigsten im Anschluss zu GTs

Namen, was bedeutet, dass sie GT oft zitiert und, dass sie GTs Meinungen oft hervorhebt. Es

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scheint, dass GT der Zeitung gefällt und, dass sie gerne GT und ihre Ziele positiv darstellen

möchtet. Die Kombination von der Verwendung von GTs Vornamen, ihrem Alter und den

wenigen Berichten der Kritik, könnten dazu führen, dass die tatsächliche Kritik als gemein

verstanden werden könnte, weil Erwachsene ein Kind ‚angreifen‘.

In sowohl Die Zeit, als auch in der FAZ wird demnach ein positives Bild von GT

gezeichnet. Die verschiedenen Bezeichnungen werden zu ihrem Vorteil genutzt, trotz der

negativen Konnotation von Schwänzen. Der größte Unterschied zwischen den Zeitungen ist,

dass GT jünger in Die Zeit dargestellt wird und stärker und selbständiger in der FAZ.

Ich dachte doch, dass die Zöpfe eine größere Bedeutung für das Bild von GT haben würden,

denn mein eigenes Bild von GT war von den Zöpfen sehr stark geprägt. Aber es waren die

verschiedenen Nutzungen des Namens GT selber, die den größten Unterschied zwischen den

Zeitungen ausmachten. Daran hätte ich nicht gedacht, dass eine Kleinigkeit wie ein Name,

einen so großen Unterschied machen könnte.

Ich dachte auch, dass Klimaaktivistin einen größeren Teil der Analyse ausmachen würde

und, dass GT negativer dargestellt werden würde. Trotz allem ist die Bezeichnung

Klimaaktivistin, die historisch negativ geprägt ist, eine Bezeichnung, die heutzutage manche

Personen anstreben.

In meinen Materialien scheint es, dass weder Die Zeit noch die FAZ über GT „neutral“

berichten und sie sind von einer spezifischen Perspektive ausgegangen. Deswegen könnten sie

vermutlich ein Komplement zueinander sein, um eine breitere Berichterstattung zu

bekommen. Jedoch schreiben sie positiv über GT, aber sie heben nur unterschiedliche Seiten

hervor, die ganz verschiedene Darstellungen von GT erschaffen.

Es würde interessant sein, zu untersuchen, wie das Bild von GT am Anfang ihres Streikes

aussah und wie es sich bis heute verändert hat. Es würde auch interessant sein, diese

Darstellung von GT mit noch einer Zeitung, die vielleicht ein bisschen kritischer über GT

schreibt, zu vergleichen.

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8 Literaturhinweise

Artikel:

Frankfurter Allgemeine Zeitung

1. Tausende Schüler schwänzen fürs Klima

https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/tausende-schueler-schwaenzen-

bundesweit-fuers-klima-15995829.html

2. „Greta ist die Beste“

https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/greta-thunberg-kommt-nach-berlin-und-

tausende-jubeln-ihr-zu-16114861.html

3. Auf der Straße statt im Klassenzimmer

https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurter-schueler-demonstrieren-fuer-den-

klimaschutz-16018836.html

4. Die Welt, wie sie ihr gefällt

https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/klimaaktivistin-greta-thunberg-mit-16-

jahren-schon-ein-phaenomen-16036155.html

5. „In einer Krise muss man sein Verhalten ändern“

https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/greta-thunberg-bei-fridays-for-future-in-

berlin-16114219.html

6. „Das rechtfertigt nicht das Schulschwänzen“

https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/vor-klima-demo-in-hamburg-karliczek-

pocht-auf-schulpflicht-16065462.html

7. Die Jugend lehnt sich auf.

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/generationenkonflikt-junge-menschen-

protestieren-gegen-die-alten-16068905.html?premium

8. Der Greta-Effekt

https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/was-fridays-for-future-aktivisten-antreibt-

zeigt-eine-studie-16103010.html

9. „In einer Krise muss man sein Verhalten ändern“

https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/greta-thunberg-bei-fridays-for-future-in-

berlin-16114219.html

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10. „Wir stehen an einem Scheideweg unserer Geschichte“

https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/goldene-kamera-fuer-greta-

thunberg-16116866.html

Die Zeit

1. Mutig und klug

https://www.zeit.de/2019/02/klimaschutz-einsatz-kinder-demonstration-

schulstreik/komplettansicht

2. Freitag ist Streiktag

https://www.zeit.de/campus/2019-01/klimawandel-fridays-for-future-schuelerstreik-

schule-schwaenzen-berlin/komplettansicht

3. Gretas Welt

https://www.zeit.de/2019/06/klima-aktivistin-greta-thunberg-klimaschutz-

schuelerin/komplettansicht

4. Aktivistin Thunberg fordert von EU ehrgeizigere Klimaziele

https://www.zeit.de/wirtschaft/2019-02/klimaschutz-greta-thunberg-co2-reduktion-

ziele-pariser-klimaabkommen-eu

5. Greta Thunberg ruft zu weiteren Protesten auf

https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2019-03/klimastreik-greta-thunberg-

aktivistin-hamburg-schulstreik

6. Mehr als 1.000 Klimakundgebungen für Freitag angekündigt

https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2019-03/fridays-for-future-

klimaschutz-demonstration-schueler

7. "Wir wollen eine Zukunft"

https://www.zeit.de/gesellschaft/2019-03/klima-demonstrationen-greta-thunberg-

brandenburger-tor

8. Bei ihr sieht es einfach aus

https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2019-03/klimaprotest-berlin-greta-

thunberg-fridays-for-future/komplettansicht

9. Sie lassen uns echt alt aussehen

https://www.zeit.de/2019/15/fridays-for-future-schulstreik-klimaschutz-greta-

thunberg-millennials

10. Ex-Präsident lobt Klimaschutzproteste

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https://www.zeit.de/gesellschaft/2019-04/barack-obama-berlin-klimaschutz-fridays-

future

Sekundärliteratur:

Bendel Larcher, Sylvia. (2015): Linguistische Diskursanalyse. Tübingen, narr

Studienbücher.

Bergström, Göran/Boréus, Kristina (2012). Textens mening och makt. Lund,

Studentlitteratur.

Biressi, Anita Ruth (2018), From the Girl to the World: Good Girls as Political Endorsers

and Agents of Change

https://academic.oup.com/ccc/article-abstract/11/3/399/5060326?redirectedFrom=fulltext

Hentschel, Elke/Weyydt, Harald (2003). Handbuch der deutschen Grammatik. Berlin,

Walter de Gruyter Studienbuch.

Meibauer, Jörg u.a. (2007): Einführung in die germanistische Linguistik. Stuttgart,

J.B.Meltzer.

Sigurd, Bengt/Håkansson, Gisela (2007). Språk, språkinlärning och språkforskning. Lund,

Studentlitteratur.

Walters, Rosie (2016), ‘Shot Pakistani girl’: The limitations of girls education discourses in

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https://journals.sagepub.com/doi/pdf/10.1177/1369148116631274

Wodak, Ruth/Meyer, Michael (2016) Methods of Critical Discourse Studies. 3. Auflage,

London, Sage Publications.

https://www.regeringen.se/49b736/contentassets/9841acbd24994a13847a4ae9288e3e6c/bilder

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