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mittendrin und miteinander Newsletter der Berufsschule Neu-Ulm 5.Jg., Extra-Ausgabe, 2006 Hurra!!! Wir haben den Titel! Extra-Ausgabe J etzt ist es ganz offiziell. Als 13. Schule in Bayern und als 272. Schule in Deutschland gehören wir seit Freitag, 24.03.06, zu dem erlauchten und engagierten Kreis der Titel- träger Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage. Europaweit sind mittlerweile mehr als 650 Schulen ausgezeichnet worden. Verdient haben unsere Schüler den Titel, weil 1.661 Schüler (83%) sich mit ihrer Unterschrift zu einem gewaltfreien und respektvollen Umgang untereinander verpflichtet haben. Bei einer so großen Unterstützung hat das Anliegen, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus keine Chance zu geben, gute Aussichten, in der Wirklichkeit Fuß zu fassen. Titelverleihung Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage. „Zu Gast bei Freunden - Schule ohne Rassismus“ 24. - 30.März 2006

„Zu Gast bei Freunden - Schule ohne Rassismus“ 24. - 30 ...s1.bsnu.de/presse-db/bsnu-presse-bs-db.nsf/7c32b9b9d4152691c1256967006d7f9d... · Den Schülern wurde während der „Marktplatz-Stunde“

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mittendrinundmiteinanderNewsletter der Berufsschule Neu-Ulm 5.Jg., Extra-Ausgabe, 2006

Hurra!!! Wir haben den Titel!

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Jetzt ist es ganz offiziell. Als 13. Schule in Bayern und als 272. Schule in Deutschlandgehören wir seit Freitag, 24.03.06, zu dem erlauchten und engagierten Kreis der Titel-

träger Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage. Europaweit sind mittlerweile mehrals 650 Schulen ausgezeichnet worden. Verdient haben unsere Schüler den Titel, weil1.661 Schüler (83%) sich mit ihrer Unterschrift zu einem gewaltfreien und respektvollenUmgang untereinander verpflichtet haben. Bei einer so großen Unterstützung hat dasAnliegen, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus keine Chance zu geben, gute Aussichten,in der Wirklichkeit Fuß zu fassen.

Titelverleihung Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage.

„Zu Gast bei Freunden - Schule ohne Rassismus“ 24. - 30.März 2006

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„Integration heißt, das Land, in dem ich lebe, als mein Landzu akzeptieren und mich mit ihm und seinen Werten zu iden-tifizieren.“

Necla Keklek, türkische Schriftstellerin

Die Titelverleihung war gleichsamdie Eröffnungsveranstaltung derProjektwoche „Zu Gast bei Freunden- Schule ohne Rassismus“, die vom

24. - 30. März stattfand. Im Foyer be-grüßte Fr. Dr. Maike Tholen unsereSchüler und unsere Ehrengäste, Hr.Georg Eberle, Regierung von Schwa-ben, Hr. Erich Josef Geßner, LandratNeu-Ulm, Fr. Gabriele Burmann, Evan-gelisch-Lutherisches Dekanat Neu-Ulm, Hr. Hohenwarter, Polizei Neu-Ulm, Hr. Robert Leichtle, TNT ExpressNeu-Ulm, Hr. Ludwig Rendle, Bischöf-liches Ordinariat Augsburg und FrauBrigitte Weiß, Katholische Aussiedler-fürsorge.

Der Schülersprecher Iris Simseckrichtet anschließend einige Worte anunsere Gäste und an die Schüler.

Das Engagement der Schüler setz-te ein Zeichen, das weit über unsereSchule und die Stadt Neu-Ulm hinaus-gehe. Mit ihren Unterschriften ver-pflichteten sich die Schüler zu einem

vorbildlichen Verhalten, in dem Ras-sismus keinen Platz habe. Darauf dürf-ten unsere Schüler mit Recht stolzsein.

Die Justizministerin, Fr. Dr. BeateMerk, hat die Patenschaft für diesesProjekt übernommen. Sie ließ durchunseren Schulleiter, Hr. FriederichSackmann, eine Grußbotschaft an un-sere Schüler ausrichten. Fr. Dr. Merkbedauerte, dass sie wegen Krankheitnicht selbst bei uns sein könne. Siewürde aber in Kürze persönlich denBesuch nachholen. Ihre Botschaft kamaber klar an:• das Wissen um die Gefährdung der

Demokratie durch politischen Ex-tremismus

• das Bewusstsein der Verantwor-tung, die jeder Einzelne für die frei-heitlich-demokratische Ordnungträgt

seien die sichersten und nachhaltigs-ten Mittel, um die Menschen gegenden Virus des Extremismus immun zumachen. Wir als Schule sindbesonders prädestiniert diese Inhalte

nachhaltig zu vermitteln. Schule undBeruf seien ein Schlüssel zur Integra-tion. Gegenseitiges Verständnis undein friedliches und freundlichesMiteinander trügen besonders dazubei. Fr. Dr. Merk wünscht uns, dassdies Engagement sich auf das Klimaan unsere Schule gut und erfolgreichauswirken möge.

Hr. Werner Thome überbrachte ineinem Brief von der Bundes-koordinationsstelle Schule ohne Ras-sismus - Schule mit Courage dieGlückwünsche an die Schüler.Bernhard von Grünberg, Vorsitzenderder Aktion Courage, und die Projekt-leiterin Sanem Kleff bedauerten, beider Titelverleihung persönlich nichtanwesend sein zu können. Die Glück-wünsche aus Berlin kämen aberdurchaus mit großer Hochachtung

und vor allem von Herzen. Die Kern-botschaft dieses Briefes lautet: „DieSchule ist ein geeigneter Ort, an demsoziale sowie fachliche Kompetenzenals Schlüsselqualifikationen für Berufund Gesellschaft vermittelt werden.Die Auseinandersetzung mit dem The-ma Rassismus schafft Bewusstseins-prozesse, die dazu beitragen, die Fä-higkeit zu entwickeln, ohne Angst ver-schieden zu sein. Diese Arbeit mussund kann am besten von jungen Leu-ten selber geleistet werden. Dazu habtIhr an eurer Schule vielfache Beispie-le geliefert. Eure Aktivitäten zeigen aufbeeindruckende Weise, was jungeMenschen vollbringen können, wennLehrer, Eltern und Schulleitung siedabei unterstützen.“

Die Eröffnung des internationalenMarktplatzes nach den Ansprachenzeigte unseren Gästen in beeindru-ckender Weise, wie viele Schüler ganzverschiedener Nationen den Alltag anunserer Schule friedlich miteinanderleben. Stellwände mit Infos über dieHerkunftsländer unserer Schüler, ge-

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malte Flaggen etc. machten deutlich,welche vielfältigen Biographien dieSchüler mitbringen. InternationaleSpeisen, Musik, eine Tombola, Filmeu.v.a. gaben dem Betrachter einen il-

lustrativen Einblick in die kulturelleVielfalt an der bsnu.

Ein herzliches Dankeschön an dasTeam, das dieses Projekt auf die Bei-

ne gestellt hat, und ein ganz beson-derer Dank geht an die SMV-LehrerHermann Wurster, Michael Mayer undan den Religionslehrer WernerThome.

H. Kujawski

Namens der Regierung von Schwabenund der staatlichen Schulaufsicht be-glückwünschen wir die Schul-gemeinschaft zur Aktion „Schuleohne Rassismus - Schule mit Coura-ge“ und der damit verbundenen Titel-verleihung.Nun gilt es, dieses Motto auch zu le-ben! Taten sind gefordert. Was kön-nen Schüler, was kann eine Schule hierleisten? Eine erfreuliche Vielfalt anverbindenden Ideen wird im Foyerpräsentiert.Gestatten Sie mir, meine persönlichenHoffnungen, die ich als Gast zum heu-tigen Tag mitbringe, einzubringen?• Mögen viele Klassen mit ihren

Ein Brief

Lehrern vereinbaren: „Wir sprechenin der Schule nur deutsch.“Einander nicht verstehen führt zuMisstrauen, zu Ängsten, zurFremdenfeindlichkeit und letztlichauch zum Rassismus.

• Mögen viele private Kontakte inden Pausen oder gar in der Freizeit,etwa beim Sport, zwischen denSchülern unterschiedlicher Natio-nalität wachsen.

• Möge oft couragiertes Einschreitenin Situationen verbaler Gewalt, verbaler Diskriminierung, sowie poli-tisch oder religiös verbrämter Het-ze gelingen.

Als ehemaliger Bürger der Stadt Neu-

Ulm glaube ich an die Toleranz undWeltoffenheit dieser Stadt und der Re-gion Ulm/Neu-Ulm. Ich habe sie er-fahren.Möge die Aktion „Schule ohne Ras-sismus - Schule mit Courage“ an die-ser Schule eine nachhaltige Wirkunghaben!

Georg Eberle,Regierung von

Schwaben

Sehr geehrte, liebe Schülerinnen und Schüler, sehr geehrte Lehrkräfte der Staatlichen Berufsschule Neu-Ulm!

Gastgeber Schulleiter Fritz Sackmann und Ehrengäste

Von links: Hr. Sackmann, Fr. Neulist, Fr. Burmann, Hr. Hohenwarter, Fr. Weiß, Hr. Geßner, Hr. Leichtle,Hr. Rendle, Hr. Eberle

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• Power-Präsentation BAP-Song

Do mähst et Fröhstöcksfernsehen ahnun – selvsverständlich wie dieWetterkaat – kütt unger „ferner liefen“,wo ‘se wievill Asylante plattjemaat.Na klar, dä Mob hätt widder randa-liert, dä Bürger applaudiert: „Die Ka-nake sinn ald umquartiert, die Naachhätt sich rentiert.“ Do jehs dingBrühtsche holle, su wie jeden Morje

Arsch huh, Zäng ussenander!!

Von den CD’s „Arsch huh, Zängussenander“, 1998 und „NiedeckenKoeln“, 2004

waatste ahn dä Thek. Dö löht ‘ne Typem Blaumann Sprüch aff, bei dänne etdir nur kotzschlääsch weed. Du denks:„Nur eruss he. Wat ess bloß passiert,dat kein Sau reagiert? Wiesu ess eijanz Land ahm Kusche, als wöör etparalysiert?“ Wie wöör et, wenn dodämm „Blaumann“ jetz sähs, dat doRassistenspröch janit verträächs?

Wenn dö’n vüür dä Lück blamiers,endämm do’n einfach opläufe löhß?Un övverhaup: Wemmer selver jetdäät. Wemmer dä Zäng ensussenander kräät. Wemmer dä Arschnit huhkrieje, ess et eines Daachs zospät. Woors do dat nit, dä singemVatter nie et Stillhaale verzeije kunnt,weil dä sich domohls arrangiert hättbess hä schließlich vüür dä Trümmerestund? Wie wöör’t, wenn do ding Ide-ale langsam ens verträttte dääts, oderwillste em Ähnz drop waade, dat datirjendeiner für dich mäht? Dä Schoßess fruchtbar noch, uss dämm dieNazibrut russkroch. Jetz jillt et: Arschhuh, Zäng ussenander! Jetz, nit nähxteWoch!

Hintern hoch, Zähne auseinander!!(Übersetzt von Chrischi 1998)

Du machst das Frühstücksfernsehenan und – selbstverständlich wie dieWetterkarte – kommt unter „ferner lie-fen“, wo sie wie viele Asylanten plattgemacht. Na klar, der Mob hat wiederrandaliert, der Bürger applaudiert: „DieKanaken sind schon umquartiert, dieNacht hat sich rentiert.“„ Du gehst deine Brötchen holen, sowie jeden Morgen wartest du an derTheke. Da lässt ein Typ im BlaumannSprüche ab, bei denen es dir nur kotz-schlecht wird. Du denkst: „Nur raushier. Was ist bloß passiert, dass keine

Sau reagiert? Wieso ist ein ganzesLand am Kuschen, als wäre es paraly-siert?“ Wie wäre es, wenn du dem„Blaumann“ jetzt sagst, dass duRassistensprüche gar nicht verträgst?Wenn du ihn vor den Leuten blamierst,indem du ihn einfach auflaufen lässt?Und überhaupt: Wenn man selbst malwas tun würde. Wenn man die Zähnemal auseinander kriegen würde. Wennwir den Arsch nicht hochkriegen, istes eines Tages zu spät.Warst du das nicht, der seinem Vater

nie das Stillhalten verzeihen konnte,weil der sich damals arrangiert hat biser schließlich vor den Trümmernstand?Wie wär’s, wenn du deine Ideale lang-sam mal vertreten würdest, oder willstdu im Ernst darauf warten, dass dasirgendeiner für dich macht?Der Schoß ist fruchtbar noch, ausdem die Nazibrut herauskroch.Jetzt gilt es: Hintern hoch, Zähneauseinander!Jetzt, - nicht nächste Woche!

Marktplatz

Das Rückrat der Projektwoche bildete der täglich stattfindende Marktplatz im Foyer der bsnu. Dort traffen sich von 12.00bis 12.45 Uhr alle SchülerInnen, die an diesem Tag Unterricht hatten, mit ihren Lehrern zu Aktionen, Diskussionen,Austausch usw. Hier einige Highlights aus dem vielfältigen Angebot:

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• Stand „Wirf deine Vorurteile in den Müll“

• Große Tombola

Während der Projektwoche hatdie SMV eine Tombola veran-

staltet. Dabei wurden ca. 660 Loseverkauft, was natürlich auch durch dietollen Preise begünstigt wurde. AlsHauptpreise wurden vom media-Markt ein mp3-player und ein DVD-Player im Gesamtwert von 160 € ge-sponsert. Zudem hatten wir sehr at-traktive kleinere Preise wie PC-Spiele,DVDs, Weltkarten, Musik-CDs …, dieunter anderem vom Müller-Markt ge-stiftet wurden. Der Hauptgewinn ging

an Metin Inescu. Der 2. Preis, derDVD-Player, wird vom GewinnerClaus Rathjen an seine Eltern weiter-gegeben, da er schon einen besitzt.

Als Reinerlös wurden fast 200 € ein-genommen, die einer gemeinnützigenEinrichtung zu Gute kommen werden.

H. Wurster

Den Schülern wurde während der„Marktplatz-Stunde“ oder wäh-

rend des Unterrichts mit der jeweili-gen Lehrkraft die Möglichkeit gebo-ten, sich zwei Kurzfilme zum ThemaRassismus anzusehen. Zu diesemZweck wurde der Mehrzweckraum zueinem Cinema umgestaltet.

Neben dem Kurzfilm „Selbstbedie-nung“ mit Inge Meysel wurde der„Schwarzfahrer“, der 1994 als besterKurzfilm einen Oscar erhielt, gezeigt.In gelungenen Filmdarstellungen wur-de den Schülern aufgezeigt, wie starkbereits in ihren Köpfen Vorurteile ge-genüber Ausländern verfestigtsind.

A. Kornack

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Bildergalerie 2

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• Migranten-EckeNeben Info-Tafeln zu Rumänien, Türkei, Italien, Serbien usw. wurde das Prokekt Coobjektiv vorgestellt

Ab sofort führt das KünstlerhausCoobjektiv unter der Leitung

von Wolfgang Moll und AnnetteNeulist ein neues Projekt im Neu-Ulmer Vorfeldcafé durch. Im Rahmendes von der Stadt Neu-Ulm geförder-ten Projektes gehen russland-deutsche Jugendliche gemeinsam mitder Großelterngeneration auf die Su-che nach den eigenen Wurzeln. Tat-kräftige Unterstützung findet das Un-ternehmen durch den Maler EduardHollmann, der selbst vor vier Jahrennach Deutschland übergesiedelt ist.

Wir suchen noch jugendlicheTeilnehmer/innen im Alter von 14bis 25 Jahren, die Lust haben, zwi-schen Vater-Rhein und Mutter-Wolga, auf ihre geschichtlicheSpurensuche zu gehen.

Welches Ziel möchten wir mit demProjekt erreichen?

Wir regen an, mit den Großelternins Gespräch zu kommen. Durch die

Beschäftigung mit der Geschichterusslanddeutscher Siedler kann dasProjekt Hilfestellung zum tieferen Ver-ständnis leisten. Es werden umfassen-de Medienkompetenzen vermittelt.Wir veröffentlichen die entstandenenBeiträge mit Text, Fotografie und Ton.Gleichzeitig liefert die geplante Präsen-tation der Ergebnisse in der Öffent-

lichkeit eine breite Diskussions-grundlage.

Wie wird das Projekt durchgeführt?Wir treffen uns jeden Montag von

16-20 Uhr im Vorfeld-Inn. Hier bespre-chen und erarbeiten wir Inhalte, re-cherchieren u.a. im Internet und fin-den gemeinsam mediengerechte Lö-sungen. Wir verfolgen die Wege derrusslanddeutschen Vorfahren, Groß-

eltern sowie der Eltern bis hin nachNeu-Ulm. Die Sitten, Gewohnheitenund Verhaltensweisen vieler Siedlerwerden ver-steh-bar. Begriff und Be-deutung von Heimat soll auf dieseWeise praktisch erfahrbar gemachtwerden. Wir nutzen dazu Dokumenteaus privaten Beständen ebenso wiedie Berichte der Betroffenen. Zudemknüpfen wir Kontakte zu anderenGruppen, Organisationen, Museenund Verbänden.

Kontaktadresse und Infos:CoobjektivProjekte für MenschenWolfgang Moll & Annette NeulistGbRFon/Fax 0731-1516969Mobil 0179-1118222Mail [email protected]

Projekttreff:Montags 16-20 Uhr und nachVereinbarungStadtteilhaus Vorfeld-InnSteubenstraße 3489231 Neu-UlmFon 0731-7053809

• „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt,“so lautete das Motto der Tombola, dieim Rahmen des Schulprojekts „Schu-le ohne Rassismus – Schule mit Cou-rage“ in der Eingangshalle der BSNUdurchgeführt wurde. Der Tombola-stand war stets hervorragend be-sucht, was sowohl den engagiertenMitarbeitern als auch den tollen Prei-sen zu verdanken war. Zu gewinnengab es einen MP3-Player, einen DVD-Player, zahlreiche DVDs sowie vieleinternationale Kalender und eine gro-ße Vielfalt an Kleinpreisen. Alles inallem ein sehr attraktives Angebot anGewinnen, denkt man an die niedri-gen Lospreise von 50 Cent. Der Erlös

der Tombola wurde nach Beendigungder Projektwoche einem guten Zweckzur Verfügung gestellt. Und wer vomLosglück nicht verfolgt wurde, der

kann sich mit der alten Binsenweis-heit „Pech im Spiel – Glück in derLiebe“ trösten…

M. Brenner

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• Flüssige Leidenschaften

Ein ganz besonderer Duft zog wäh-rend der Aktionswoche durch

unser Schulhaus. Der Geruch fremd-ländischer Suppen verzauberte unse-ren Eingangsbereich mal in einen tür-kischen Markt, eine französische Bras-serie oder eine russische Küche. DerAndrang war riesig! Die Mädchen

und Jungen der BFS hatten alle Hän-de voll zu tun, die Suppe in weiße Scha-len zu füllen. Nie vergaßen sie denhungrigen Gästen Petersilie oder Sah-ne anzubieten, um den Geschmacknoch zu verfeinern.

Manch einer schlich auch gernezweimal an den riesigen Suppentopf,

um sich für gerade mal 50 Cent eineweitere heiße orientalische oder euro-päische Mahlzeit geben zu lassen.Allerdings war Eile geboten. Zuschnell war die Suppe verteilt und manhörte nur noch ein leises Schlürfendurch das Schulhaus.

K. Kindermann

In der Eingangshalle der Schule bestand für die Lehrer und Schüler die

Möglichkeit sich anhand von Plaka-ten über verschiedene Länder zu in-formieren. Die von den Schülern sehransprechend gestalteten Schauwändegaben beispielsweise Auskunft überwichtige Sehenswürdigkeiten in Itali-en, die Landschaft in Rumänien, Nati-onalgerichte in Bosnien-Herzegowina,

• Der Marktplatz mit den Augen einer jungen Referandarien betrachtet

Geschichte des Landes Serbien-Mon-tenegro oder Argumente für und ge-gen den Beitritt der Türkei in die EU.Dass diese Länder nur eine kleineAuswahl der Länder darstellten, ausdenen die Schüler der BerufsschuleNeu-Ulm kommen, zeigte eindrucks-voll die große Glaswand vor dem Se-kretariat, an die Zettel mit dem Namender Herkunftsländer der Schüler ge-

klebt waren. Das Kennenlernen derKulturen der Mitschüler ist bereits einwichtiger Schritt durch den Vorurteileabgebaut werden. So konnte jeder imEingangsbereich seine Bereitschaft,gegen Rassismus einzutreten, symbo-lisch demonstrieren, indem er imwahrsten Sinne des Wortes seine Vor-urteile (auf einen Zettel geschrieben)in eine hierfür aufgestellte Mülltonnewegwarf.

M. Walther

Im Vorfeld der Projektwoche wurdeunter den Schülern (ca. 1.300) eine

Umfrage zum Thema Rassismusdurchgeführt. Das Ergebnis zeigt, dassdie Antworten der Schüler auf Fragenzu Rassismus im weiteren und enge-ren Sinne nicht eindeutig mit pro odercontra beantwortet wurden. Die Ant-worten schwankten zwischen vollerZustimmung bis totale Ablehnung zukonkreten Sachverhalten. Trotz deseindeutigen Plädoyers der Schüler füreine Schule ohne Rassismus kommtin den Antworten aber auch die Am-bivalenz oder Unsicherheit im Um-gang mit Ausländern oder einer ras-sistischen Problematik zum Ausdruck.

• Auswertung der SMV - Umfrage zu Rassismus

Das Projekt SOR-SMC ist nicht zuUnrecht langfristig konzipiert ange-legt, denn eine rassismusfreie Schulekann nie vollständig verwirklicht wer-den, aber der Weg zu diesem Ziel kanncouragiert beschritten werden. Diebsnu ist auf dem besten Wege.

Hier beispielhaft die Beantwortungeiniger Fragen:• Bist du persönlich schon mal

aufgrund deiner Hautfarbe/Religi-on/Nationalität mit Rassismus inBerührung gekommen?Antwort:ja ........................................... 297nein ....................................... 912

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mittendrin und miteinander

Beispiele

Begleitprogramm

• Würde Deutschland ohne Auslän-der besser funktionieren?Antwort:ja voll .................................... 147eher ja ................................... 290eher nein ............................... 194nein ....................................... 313keine Meinung ...................... 356

• Bist du schon mal eingeschritten/zur Hilfe gekommen, als jemand ausrassistischen Gründen angegriffenoder beleidigt wurde?

Antwort:ja ........................................... 497nein ....................................... 741

• Findest du, dass ausländische Ar-beitnehmer den Deutschen die Ar-beitsplätze weg nehmen?Antwort:ja voll .................................... 177eher ja ................................... 251eher nein ............................... 228nein ....................................... 408keine Meinung ...................... 227

H. Wurster/H. Kujawski

Auch in diesem Schuljahr konntenwir unseren Schülerinnen und

Schülern wieder ein Theaterstück ander BSNU anbieten.

Passend zum Thema der Projekt-woche spielten die Schauspieler desForum Theaters aus Wien am 04. Aprilfür 200 Schülerinnen und Schüler aus9 Klassen das Stück

Nathan der Weisevon

Gotthold Ephraim Lessing

Dass ein 230 Jahre altes Theater-stück (Uraufführung 14.04.1783 inBerlin) junge Menschen in der heuti-

gen Zeit noch fesseln kann, bewiesendie Schauspieler des Forum-Theaters

aus Wien. Sie brachten das Auf-klärungsstück in einer für Schüler ge-eigneten gekürzten Fassung und inbehutsam modernisierter Sprache aufunsere Bühne , so dass die Zuschau-er dem Inhalt des Stücks gut folgenkonnten.

Peter Arndt, der Leiter der Theater-truppe, nannte in seinen einführendenWorten die wichtigsten Lebensdatendes Dichters, erklärte den geschicht-lichen Hintergrund und wies auf sei-ne brisante Aktualität hin:

Es vergeht fast kein Tag, an demdie Zeitungen und das Fernsehennicht über Auseinandersetzungen,Kriege oder verbrecherische Tatenberichten und dieses fast immer unterEinbeziehung des religiösen und kul-turellen Aspektes.

Man denke nur an die Ereignissein Nordirland, im Irak und in Afrika.

Auch in unserer unmittelbarenNachbarschaft, wo noch immerAsylbewerberunterkünfte nicht si-cher sind und Menschen wegen ihreranderen Hautfarbe, Herkunft oderSprache oder wegen ihres ungewöhn-lichen Verhaltens aus rassistischenGründen abgelehnt werden, fehlt esan gegenseitiger Achtung, an Tole-ranz und Miteinander.

• Theater in der bsnu

Im Mittelpunkt von Lessings zeit-losem Theaterstück steht die religi-öse Toleranz dem Andersgläubigen

gegenüber.Lessing zeigt mit seinem Lehrstück,

wie der Jude Nathan, der Moslem Sul-tan Saladin und der christliche Tem-pelherr über die Grenzen der Religionhinweg am Schluss des Bühnen-geschehens Freundschaft schließenkönnen.

Die „Ringparabel“ dient dabei alsSchlüsseltext: Bei drei völlig gleichenRingen, die für die drei Religionen ste-hen, ist es unmöglich, die einzig „wah-re“ zu erkennen. Rassistische Den-ken wird damit ad absurdum geführt.

M. Titze

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mittendrin und miteinander

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In den Klassen, die diesesGesprächsangebot annahmen, gab

es nur selten Jugendliche, die persön-lich einen jüdischen Mitbürger kann-ten. Das Judentum wird uns fremd, ob-wohl doch das Christentum und derIslam die jüdische Geschichte tradie-ren. Ich selbst habe nach dem Studi-um einige Monate in Israel gelebt und

• Einblicke ins Judentumgearbeitet – ein verständlicherWunsch einer Religionslehrerin.

Nach einer Aufwärmphase für das„fremde“ Thema entstanden lebendi-ge Gespräche in den Klassen. DieJungs diskutierten eher über die poli-tische Situation zwischen Palästinen-sern und Juden. Die Mädchen hatten

mehr Interesse an Bildern und Lebens-geschichten. Meine Studienkollegin,die mich damals nach Israel begleitethat, hat einen marokkanischen Judenin Israel geheiratet. So nahmen dieMädchen regen Anteil an ihrem Le-bensweg und erhielten dadurch Ein-blicke in die jüdische Lebenswelt.

K. Künzler

Fast in jeder Klasse sitzen russland-deutsche Schüler. Sie sind Deut-

sche und doch ist ihre Heimatsprachemeist russisch. Gerade das verstehenihre Mitschüler nicht. Erst ein Blick indie Geschichte der Russland-deutschen kann diesen Widersprucherklären.

Mit Gesprächsangeboten währendder Internationalen Woche wollte ichfür mehr Verständnis werben, Begeg-nung ermöglichen. Die russland-deutschen Schüler sollten selbstRaum für ihre Lebensgeschichten er-halten. Kompetente Gäste warenebenfalls eingeladen – einmal FrauWeiss von der katholischen Aus-siedlerseelsorge, dann Herr Hollmann,ein russlanddeutscher Künstler, undschließlich Herr Moll, der zusammenmit seiner Partnerin ein Projekt für jun-ge Russlanddeutsche anbietet:„(N)irgendwo zu Hause“.

Ab 1763 hatte Katherina die Großedeutsche Landwirte und Handwerker

• Russlanddeutsche Schülerinnen und Schüler an der BSNU im Fokusangeworben, um sich im Wolgagebietund am Schwarzen Meer dauerhaftanzusiedeln. Sie lebten friedlich indeutschen Siedlungen, hatten deut-sche Schulen und deutsche Kirchen-gemeinden. Als Hitler 1941 nach

Stal ingrade i n m a r -schierte ver-änderte sichdie Haltunggegenüberden deut-schen Kolo-nien schlag-artig. Die

meisten Russlanddeutschen wurdenbei Nacht und Nebel nach Sibirien de-portiert. Viele mussten in Zwangs-lagern arbeiten. Auch die deutscheSprache wurde verboten. Unser Bun-deskanzler Adenauer konnte 1955 eineAusreise nach Kasachstan und in dieNachbarregionen erwirken. Doch auchdort wurden die Deutschen oft als Fa-

schisten beschimpft. Nach Perestroi-ka wurde endlich die Rückkehr nachDeutschland möglich. Viele wartetenjahrelang auf die Ausreise-genehmigung ins „Gelobte Land“. DieLandung war nicht immer sanft – diedeutsche Sprache, die Bürokratie unddie völlig andere Kultur.

Herr Moll empfing alle Schüler derAH 10 A mit einer Phantasiereise.„Stellt euch vor, ihr seid zwölf Jahrealt. Plötzlich teilen euch abends eureEltern mit, dass ihr umziehen werdet– 5000 km weit weg. Eine andere Spra-che, eine andere Kultur… Ihr wolltnicht, doch keiner nimmt euch ernst.Tausend Fragen und Ängste brechenauf …“ Die Gesichter der Schüler sindin sich gekehrt. Ein Begreifen vonInnen heraus – so fühlt es sich alsoan, wenn man völlig neu anfangenmuss.

Ich habe tiefen Respekt vor unse-ren russlanddeutschen Schülern, dieihren Platz in der neuen Heimat bereitsgefunden haben.

K. Künzler

• Jump / Was tun !?

In der Power Point Präsentation„WAS TUN – fraglose Tat, tatenlo-

se Frage“ wurden Texte aus der Bro-schüre der Bundeszentrale für ge-sundheitliche Aufklärung „WASTUN“ verarbeitet.Diese Broschüre bietet den Jugendli-chen Tipps zu Themen wie: Mobbing,Sexuelle Belästigung, Lebensplanung,Rassismus.In Verbindung mit der Verpflichtungs-erklärung der Religionen(Weltfriedensgebet Assisi 2002) wur-

de in der PPP ausgeführt, dass wirnicht ruhig sitzen bleiben können,wenn dergleichen Dinge anstehen (sie-he auch BAP-Song „Arsch huh“ –Hintern hoch).Wenn wir nicht bereit sind etwas zutun, kann es zu Auswüchsen kommen,wie der Kurzfilm JUMP (im Anschlussan die PPP gezeigt) vor Augen hält.

Die Schüler konnten nach der PPP unddem Kurzfilm folgendes Material mit-nehmen:

1. Broschüre der BzgA „Was tun“2. Faltblatt Neonazis (Staats-

ministerium des Inneren, Bay-ern)

3. Faltblatt Rechtsradikale Parteien(Staatsministerium des Inneren,Bayern)

4. Kopie zum Film JUMP5. Kontaktformulare zum Projekt

(N)irgendwo zu Hause und derKath. Ausländerseelsorge im De-kanat Neu-Ulm

W. Thome

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mittendrin und miteinander

Wer es als Konditormeister ver-steht die Spezialität einer Her-

rentorte in ihrer klassischen Weiseherzustellen, der weiß um die bitterenund süßen Bestandteile der Rezeptur.

So ist der Abschluss der Torte zwarein Marzipandeckel, der aber ist mitdunklem, stark entölten und somit bit-terem Kakao bestaubt.

Um an den süßen Geschmack desMarzipan und der Torte heran zu kom-men, muss man zuerst durch die Bit-terstoffe des Kakao hindurch.

Die Kombination der beidenGeschmacksstoffe macht die Torte zueinem Genus.

In unserer Projektwoche

„Zu Gast unter Freunden – Schuleohne Rassismus“ lässt sich ähnlichesbeobachten.

Den Titel haben wir jetzt erhaltenund wir feierten die Übergabe am24.03.2006 ausgiebig, wenn auch

leider ohne unsere erkrankte PatientinFrau Dr. Merk, dafür doch mit einigenGästen aus Politik, Wirtschaft, Kircheund Verwaltung.

Das mit der Erreichung des Titelsaber noch nicht alles „süß“ in unsererSchule schmeckt, wird trotzdem allenklar sein. Es macht letztlich keinenSinn die Tatsache von ausgrenzendenbis rassistischen Worten, Handlun-gen und Taten zu leugnen, die es auchbei uns gibt und von denen Schülerimmer wieder mal zu berichten wissen.Gerade jetzt mehr als vorher. Weil jetztdoch mit großer Offenheit darüber ge-sprochen wird.

Süßes und Bitteres im Leben auchunserer Schule liegen – wie bei derHerrentorte – eng beisammen. Eineganze Woche lang haben wir Gelegen-heit daran zu denken, daran zu arbei-ten und uns dieser Tatsache auch zustellen. In allen Aktionen, Plakaten,Stellwänden, Filmen, Verkaufsständenund Gesprächen liegt diese Ahnungvon „bitter und süß“.

Einige Schüler haben mir am Frei-tag gesagt, dass sie es toll fanden beider Veranstaltung dabei gewesen zusein. Auch deshalb, weil dabei – wiein der ganzen Durchführung derProjektwoche – klar wird, dass wir si-cher nie zu 100 % eine Schule ohneRassismus sein werden, aberimmerhin eine „Schule mit Courage“,wie der zweite Teil des Titels ja aus-sagt.

Übrigens. Den bitteren Kakao vonder Herrentorte kann man natürlichherunter kratzen, ehe man sie isst undso den bitteren Beigeschmack leug-nen wollen.

Es hilft aber nicht wirklich. Der bit-

Bitter und süß

tere Genuss trifft einen wieder mittendrin, im Herzstück der Torte in Formvon ungesüßten Preiselbeeren.

Also: nicht die Anzeichen von „bit-terem Leben“ streichen, ignorierenwollen. Es trifft einen erstens sowiesowieder und zweitens ist das Leben –wie die Torte – gerade in dieser Kom-bination so einzigartig.

W. Thome,Konditormeister/

Theologe

Reingewinn vom Los- und Essensverkauf:820,12 EUR

Diese Summe geht als Spende an eine Organisation, die sich gegen Rassismus wendet. Die SMVwird darüber entscheiden.

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mittendrin und miteinander

Impressum Herausgeber: Staatl. Berufsschule Neu-Ulm, Ringstr.1, 89231 Neu-Ulm, Tel.: 0731/98584-0, Fax: 0731/98584-125, [email protected]; www.bsnu.de Redaktion: Hans Kujawski, V.i.S.d.P.: Friedrich Sackmann Auflage: 300 Exemplare