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ERKUNDUNGEN TREFFPUNKT BA Magazin der Berufsakademie in Dresden >2/15 9. Jahrgang 4–13_ Erkundungen: Von Kooperationen mit Colleges in China über Karriere- chancen im Ausland bis hin zu Berichten aus der Praxis 14–31_ Abstracts ausgewählter wissenschaftlicher Arbeiten der Matrikel 2012

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ERKUNDUNGEN

TREFFPUNKTBA Magazin der

Berufsakademie in Dresden

>2/159. Jahrgang

4–13_ Erkundungen: Von Kooperationen mit Colleges in China über Karriere-chancen im Ausland bis hin zu Berichten aus der Praxis

14–31_ Abstracts ausgewählter wissenschaftlicher Arbeiten der Matrikel 2012

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Liebe Leserin, lieber Leser,

wieder ist ein Jahr vergangen, das voller Arbeit, He-

rausforderungen und Veränderungen war. Letzteres ins-

besondere auch im Hinblick auf die zahlreichen Asylbe-

werber, die in Deutschland eine neue Heimat suchen.

Wenn Bildung ein Schlüssel für erfolgreiche Integration

ist, dann kann die Berufsakademie Sachsen in der engen

Verzahnung von Theorie und Praxis potenziell einen

wichtigen Beitrag leisten – nicht nur hinsichtlich der Wis-

sensvermittlung für den deutschen Arbeitsmarkt, son-

dern auch für die soziale Ankunft der zu uns kommen-

den Menschen. Mit der Weiterentwicklung des an der

Studienakademie entwickelten Studien-Vorbereitungs-

programmes „Flex“ stellen wir uns dieser Aufgabe.

Vor allem bietet sich das Jahresende aber an, um

Bilanz zu ziehen und einen Ausblick auf das Jubiläums-

jahr „25 Jahre Berufsakademie Sachsen“ zu geben.

Einen kleinen Einblick in die Leistungsfähigkeit des

Wissens- und Technologietransfers gibt Ihnen die Aus-

wahl von Beiträgen der Abschlussarbeiten der Matrikel

2012, die – mit den Worten von S. Vivekananda – unter

Beweis stellen, dass eine Theorie, die im praktischen

Leben keine Anwendung finden könnte, nur wertlose Ge-

dankenakrobatik wäre.

Im Jahr 2015 ist es der Studienakademie Dresden

wieder gelungen, die Zahl der Zulassungen gegenüber

dem Vorjahr deutlich zu erhöhen. Trotz der teilweise ge-

äußerten Bedenken verschiedener Praxispartner hin-

sichtlich einer potenziell unzureichenden Eignung von

Studienbewerbern war unser Studienmodell offensicht-

lich attraktiv genug, um die geeigneten Kandidaten an-

zuziehen und zu binden. Wichtige Voraussetzungen

dafür wurden durch die abgestimmten Aktivitäten zur

Beratung von Interessenten sowie das konsequent um-

gesetzte Marketingkonzept geschaffen. Kreativität und

Engagement waren hier ausschlaggebend, was die No-

minierung für den Dresdner Marketingpreis 2015 belegt,

da die verfügbaren finanziellen Mittel für den Bereich

der Hochschulkommunikation nur sehr begrenzt sind.

Wenn die Berufsakademie Sachsen im kommenden

Jahr auf das 25. Jahr ihrer Gründung zurückblicken

kann, geht dies mit der Novellierung des Sächsischen

BA-Gesetzes einher. Auch wenn dieses noch Abstim-

mungsprozesse und die politischen Beratungen im

Landtag passieren muss, kann man heute schon fest-

stellen, dass die Novelle alles andere als nur Kosmetik

am Status quo sein wird. Vielmehr setzt der Entwurf auf

weitreichende strukturelle Umgestaltungen, die den

Handlungsspielraum erweitern und die Verantwortung

der Studienakademien erhöhen und u. a. die Vorausset-

zungen für einen Technologietransfer – über die bishe-

rigen Möglichkeiten hinaus – schaffen wollen. Gleicher-

maßen werden Voraussetzungen zur Erhöhung der

Attraktivität des Arbeitsplatzes BA für alle hauptberuf-

lich Lehrenden angestrebt, um die Qualität der perso-

nellen Ressourcen, als Voraussetzung für eine erfolgrei-

che Lehre, langfristig sicherzustellen.

Am 29.10.2015 wurde der „Förderverein der Staatli-

chen Studienakademie Dresden e.V.“ unter großer Be-

teiligung von Praxispartnern, Mitarbeitern sowie unse-

rer Studierenden gegründet. Seine Ziele bestehen u. a.

in der Unterstützung der Durchführung wissenschaftli-

cher Veranstaltungen und Forschungsvorhaben, der För-

derung der Gemeinschaft der Studierenden sowie deren

Unterstützung in ihrem akademischen Werdegang. Na-

türlich sind Sie herzlich eingeladen, sich in die Arbeit

aktiv einzubringen. Auf unserer Internetseite finden Sie

dazu alle notwendigen Informationen.

Hinzu kommen zahlreiche weitere Aktivitäten, wie

zum Beispiel Fachtagungen und soziale Events, die die

Arbeit auch im vergangenen Jahr prägten.

Ich möchte Ihnen an dieser Stelle ein frohes, ge-

segnetes Weihnachtsfest und für das neue Jahr Gesund-

heit, Erfolg und persönliches Wohlergehen wünschen.

Dies sei verbunden mit meinem Dank für die Zusammen-

arbeit und Unterstützung an die Mitarbeiter(innen) der

Staatlichen Studienakademie Dresden, unsere Praxis-

partner und alle Unterstützer.

Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre.

Prof. Dr.-Ing. habil. Andreas Hänsel

Direktor der Staatlichen Studienakademie Dresden

> 02/15 Treffpunkt BA 3

EditorialWerden Sie Mitglied im

und fördern Sie mit IhremBeitrag, Ihrer Spende oderIhrer aktiven Beteiligung dieStudierenden der Studien-akademie in Bildung, Wis-senschaft und Forschung.

Unterstützen Sie die Stu-dierenden bei der Verwirkli-chung ihrer akademischen,sozialen und kulturellenInteressen. FörderbareAktivitäten sind insbeson-dere die Organisation vonFachsymposien, Diskus-sionsrunden und Vortrags-veranstaltungen sowie dieDurchführung von For-schungsprojekten.

Durch Alumniarbeit willder Verein Studierendennach dem Abschluss ihresStudiums auf ihrem aka-demischen und beruflichenWerdegang behilflich sein.

__________________________

Mitgliedsbeitrag:Studierende: 10,-€ pro Jahr,nat. Pers.: 30,-€ pro Jahr,jur. Pers.: 200,-€ pro Jahr(Spendenbescheinigung)

__________________________

Ansprechpartner:

Dr. Daniel GembrisMitglied des Vereinsvorstandes

[email protected]

Mehr Informationen undAntrag auf Mitgliedschaft:

www.ba-dresden.deunter „Förderverein“.

Förderverein der Staatlichen Studienakademie Dresden e.V.

© Saklakova - Fotolia INHALTTitelthema: Erkundungen4_ Hallo und Nimen hao – zum Ersten I 5_ Hallo und Nimen hao – zum Zweiten I

6_ Karrierechancen im Ausland I 8_ Eine Fünf heißt „sehr gut“ I 10_ Praxis

„schnuppern“ auf Englisch I 11_ Für ein besseres Miteinander I 12_ „Jetzt

bist du mal der Michael Jackson“

Wissenschaftliche Abschlussarbeiten – Ausgewählte Abstracts14_ Agrarmanagement I 16_ Finanzwirtschaft – Bank I 18_ Finanzwirtschaft –

Versicherung I 20_ Holz- und Holzwerkstofftechnik I 21_ Statement des Instituts

für Holztechnologie Dresden gGmbH I 22_ Informationstechnik I 24_ Medien -

informatik I 26_ Steuern, Prüfungswesen, Consulting, Studienrichtung

Rechnungswesen und Consulting I 27_ Statement der BRV AG Wirtschafts -

prüfungsgesellschaft I 28_ Steuern, Prüfungswesen, Consulting, Studienrichtung

Steuerberatung I 29_ Statement von Kanzlei Dr. Schmidt und Partner, Nieder -

lassung Dresden I 30_ Wirtschaftsinformatik

Personality32_ Dozentin Marketing Dr. rer. pol. Teresa Dierkes I 33_ Dozent Mathematik

und naturwissenschaftliche Grundlagen Dr. Daniel Gembris

Praxispartner im Porträt35_ kubus IT I 36_ Bürgschaftsbank Sachsen I 37_ MAJA-MÖBELWERK GmbH

Veranstaltungen34_ Förderverein der Staatlichen Studienakademie Dresden e.V. gegründet I

38_ „Qualitätsnetzwerk Duales Studium“: Abschlusskonferenz und Publikation

des Handbuchs für ein gutes duales Studium I 39_ Berufsakademie Dresden

verabschiedet feierlich die Absolventinnen und Absolventen der Matrikel 2012 I

40_ POSTBANK verleiht den 12. FINANCE AWARD

Zu guter Letzt42_ Übrigens ... I 42_ Macht euren Doktor! I 42_ Impressum

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> 02/15 Treffpunkt BA 54 > 02/15 Treffpunkt BA

Titelthema

Sachsen meets Fernost: Die Berufsakademiein Dresden pflegt seit Längerem Kontakte nachChina, in die Provinz Anhui, genauer gesagt zu Colleges und Universitäten in Hefei, einer Stadtrund 300 Kilometer westlich von Shanghai. Einesdieser Colleges ist das Anhui Vocational and Technical College. Diese deutsch-chinesische Be-ziehung soll nun einen festen Rahmen bekommen.

Im Juli dieses Jahres besuchte der Präsident des

Anhui Vocational and Technical College, Professor Dr.

Qi Sihua, gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertre-

tern der Leitung des „Engineering Department“ sowie

weiteren Mitarbeitern die Berufsakademie in Dresden.

Nach einer Vorstellung der Berufsakademie Sachsen

als einzigartige Studienform und deren Einordnung in

die Hochschullandschaft Deutschlands durch den

Stellvertretenden Direktor der Staatlichen Studien-

akademie Dresden, Prof. Dr. Schweitzer, machte sich

die Delegation vor Ort ein Bild von der technischen

Ausstattung. In einer ersten Fragerunde konnten sich

die Gäste damit bekannt machen, wie an der BA Pra-

xispartner gewonnen werden und wie die Curricula

gestaltet sind.

Ein Letter of intent unterstreicht den Willen zurKooperation

Zwei Workshops zu den beiden Studienbereichen

Technik und Wirtschaft mit Dozierenden und Studien-

gangleitern mündeten schließlich am Nachmittag in

die Unterzeichnung eines „Letter of Intent“: Sowohl

die BA Dresden als auch das Anhui College unterstrei-

chen damit nun formal ihren beiderseitigen Willen

zum Aufbau einer Kooperation zum Austausch von

Studierenden und Dozierenden.

Zum Abschluss konnte die Delegation sich noch

einen Eindruck von der Zusammenarbeit mit den Pra-

xispartnern an der Berufsakademie Sachsen verschaf-

fen: Dazu besuchten die chinesischen Kollegen einen

Praxispartner des Studienganges Informationstech-

nik, die Firma SPEKTRA Schwingungstechnik und

Akustik GmbH in Dresden.

Und damit es nicht nur bei einem schriftlichen

Lippenbekenntnis bleibt, wollen die BA Dresden und

das Anhui College in den nächsten Schritten ihre Cur-

ricula abstimmen und darüber beraten, welche Mög-

lichkeiten für chinesische Studierende zur Aufnahme

eines Aufbaustudiums an der Berufsakademie Sach-

sen bestehen. (fw)

Das chinesische Anhui Vocational College ofPress and Publishing im chinesischen Hefei ist einweiteres College nach dem Anhui Vocational andTechnical College, zu dem die BA Dresden Kon-takte unterhält. Nun wollen beide im StudiengangMedieninformatik kooperieren.

Erst waren die Dresdner in China, nun folgten die

Kollegen aus Fernost: Nachdem die Direktion der

Staatlichen Studienakademie Dresden im November

des vergangenen Jahres u. a. das Anhui Vocational

College of Press and Publishing in Hefei, der Haupt-

stadt der Provinz Anhui in China, besucht hatte, wurde

eine chinesische Delegation zur Klausurtagung der

Staatlichen Studienakademie Dresden (StA DD) am 26.

und 27. Februar dieses Jahres in Schmochtitz einge-

laden. Das Anhui Vocational College of Press and Pu-

blishing ist eine Berufshochschule mit mehreren Tau-

send Studierenden. Der Einladung aus Sachsen

folgten Yu Chengfa, Vizedekan für Journalistik und

Kommunikation, und Duan Chun, Abteilungsleiter für

Lehre vom Anhui Vocational College of Press and Pu-

blishing.

Gegenstand des Besuchs der chinesischen Dele-

gation in Schmochtitz war es, mit den Vertretern des

Studiengangs Medieninformatik die Möglichkeiten

eines Bachelorabschlusses (Medieninformatik) in

Dresden für chinesische Absolventinnen und Absol-

venten des Vocational College of Press and Publishing

im Rahmen eines Aufbaustudiums zu erörtern. In

einem Workshop wurden die fachlichen Rahmenbe-

dingungen diskutiert und festgehalten.

Inhalt des WorkshopsZur Vorbereitung auf den Workshop wurden am ers-

ten Abend bereits Gespräche geführt, in denen es um

den Charakter und die Inhalte des BA-Studiums „Medien-

informatik“ ging. Beim Workshop selbst wurde detailliert

die fachliche Machbarkeit eines Aufbaustudiums für chi-

nesische Studierende besprochen. Es wurden die Inhalte

des Studiums am Anhui College for Press und Publishing

auf mögliche Anerkennung hin analysiert und Inhalte

herausgearbeitet, die an der BA Dresden absolviert wer-

den müssten. Bereits während des Workshops übergab

Professor Engelhardt der chinesischen Delegation Lehr-

unterlagen aus dem Medieninformatikstudium zur de-

taillierten Information.

Ergebnisse des WorkshopsRein fachlich scheint ein Aufbaustudium für chi-

nesische Studierende mit dem Ziel, einen Bachelor-

Abschluss zu erwerben, nach der ersten Einschätzung

machbar zu sein. Es zeigte sich, dass den chinesi-

schen Studierenden in Dresden vor allem Informatik-

Inhalte des Studiums, insbesondere Software-Entwick-

lung, vermittelt und auch geprüft werden müssten. Es

ist davon auszugehen, dass die Studierenden mindes-

tens ein halbes Jahr in Dresden verbringen und sechs

bis maximal acht Module zu absolvieren haben. Denk-

bar wäre auch ein Aufenthalt von einem Jahr, wenn

die Bachelorarbeit in Dresden absolviert würde, wobei

favorisiert wird, dass die Studierenden ihre wissen-

schaftliche Abschlussarbeit in China verfassen.

Aufgrund der notwendigen Vorbereitung der Kan-

didaten für das BA-Studium wird eine Gruppe von

etwa 20 bis 25 chinesischen Studierenden frühestens

in etwa einem Jahr (2016) das Aufbaustudium begin-

nen können.

Empfohlene nächste Schritte zur UmsetzungZunächst gilt es, einen Sonderstudienplan zu er-

arbeiten, der es den chinesischen Bachelorkandidaten

ermöglicht, die informatikbezogenen Module inner-

halb maximal eines Jahres zu absolvieren. In Vorbe-

reitung darauf müssen die existierenden Studienpläne

noch detaillierter abgeglichen und Veranstaltungsun-

terlagen ausgetauscht werden, da nicht in allen Fällen

eindeutig klar ist, welche Inhalte die Studierenden in

China tatsächlich vermittelt bekommen. Zudem muss

auf beiden Seiten eine abschließende Prüfung der

Durchführbarkeit des Aufbaustudiums unter den he-

rausgearbeiteten Bedingungen erfolgen.

Als nächster Schritt sind die unbedingt notwen-

digen organisatorischen Dinge zu klären, etwa der

Status des Anhui College, der Hochschul-Zugang der

chinesischen Studierenden und das Visa-Verfahren.

Es ist zudem geplant, in China einen Fachvortrag

zu halten und in Gesprächen zu prüfen, ob die fachli-

che Eignung entsprechender Kandidaten für ein Auf-

baustudium in Dresden gegeben ist und ausreichend

Deutschkenntnisse vorhanden sind.

Die chinesische Delegation des Anhui Vocational and Technical College wurde von Prof. Dr. Schweitzer willkommen geheißen. Fotos: BA Dresden

Titelthema

Hallo und Nimen hao – zum Ersten Hallo und Nimen hao – zum Zweiten

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Dr. rer. nat. Arnd Vitzthum Dozent des Studiengangs MedieninformatikBerufsakademie Sachsen – Staatliche Studienakademie DresdenTel.: 0351 44722-704E-Mail: [email protected]

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> 02/15 Treffpunkt BA 76 > 02/15 Treffpunkt BA

Titelthema Titelthema

Karrierechancen im Ausland

Schon seit Hunderten von Jahren sind geradedie Deutschen in der Welt unterwegs und suchendie Märkte für ihre Waren und Produkte. Nichterst seit es die Europäische Union gibt, nein, esreicht zurück bis ins Mittelalter, in die Zeiten derHanse und früher, als Kaufleute aus deutschenLanden in die Welt zogen und gute Waren gegengutes Geld tauschten.

Auch heute ist Deutschland stark darauf ange-

wiesen, in Kontakt mit den internationalen Märkten

zu bleiben, die Qualität der eigenen Produkte hoch-

zuhalten und die Beziehungen zu den Nachbarn, aber

auch zu Menschen in den fernen Ländern intensiv zu

pflegen. Diese Tradition ist eine wesentliche Grund-

lage für Einkommen und Wohlstand.

Die Berufsakademie Sachsen stellt sich gern in

diese Tradition. Der Treffpunkt berichtete mehrfach

über internationale Beziehungen der Studienakade-

mie Dresden und ihre Beteiligung am Erasmus-

Plus-Programm, das auf die Intensivierung und

Ausweitung internationaler Beziehungen zielt. Die

Studienakademie beteiligt sich am Sächsischen Kon-

sortium der Hochschuleinrichtungen, die gemeinsam

das Leonardo-Büro Sachsen betreiben (www.leo.tu-

dresden.de, vgl. Treffpunkt 1/2014).

Eine Ausrichtung an den internationalen Märkten

und an internationalen Projekten ist heute für jede

Hochschuleinrichtung unabdingbar. Die Studentinnen

und Studenten Deutschlands müssen auf internatio-

nale Beziehungen vorbereitet werden, denn Deutsch-

land ist auf ausländische Märkte angewiesen.

Deutschland hat nur wenige Bodenschätze, ein klein

wenig Öl in der Lüneburger Heide und ein wenig Metall

im Erzgebirge, etwas Kupfer in der Lausitz. Die Kohle

reicht zwar noch für viele Jahre, aber gerade davon

möchte man ja eher loskommen. Deutschland muss

also vor allem auf die schlauen Köpfe im eigenen Land

bauen, auf das Know-how und auf die Ressourcen der

jungen Leute. In den Köpfen der Bürger entscheidet

sich die Zukunft.

Auch die Studienakademie Dresden setzt auf die

Zukunft kluger Köpfe. Die Berufsakademie baut Schritt

für Schritt die internationalen Beziehungen aus, ak-

tuell zu China und Polen. Noch wachsen die zarten

Pflänzchen langsam. Aber die Akademie erweitert die

Möglichkeiten für Studierende und baut Brücken in

andere Länder. Auch Tschechien, die Slowakei, die

Ukraine und Ungarn kommen als Auslandskontakte

für die Berufsakademie Sachsen besonders infrage.

Dorthin haben die sächsischen Unternehmen, auch

viele Praxispartner der Studienakademie Dresden, in-

tensive Beziehungen.

Sachsen profitiert von Internationalisierung und

Globalisierung. Deutschland insgesamt profitiert in

hohem Maße. Das ist der Wettbewerbsfähigkeit der

Betriebe und der hohen Produktivität der Mitarbeite-

rinnen und Mitarbeiter zu verdanken. Aber wer im glo-

balen Wettbewerb ausruht, der fällt zurück. Darum

müssen die Kontakte weiter ausgebaut werden. Es

sollten noch viel mehr Studierende der Studienaka-

demie Dresden ins Ausland gehen. Und sie sollten aus

dem Ausland berichten, Netzwerke aufbauen und die

Kontakte pflegen. Die Kontakte von heute sind die Ge-

schäftsbeziehungen von morgen. Das wissen auch die

Praxispartner der Berufsakademie. Sie sind daher

Autor

Prof. Dr. phil. Jürgen Smettan Erasmus-BeauftragterDozent des Studiengangs Betriebswirtschaft-IndustrieBerufsakademie Sachsen – Staatliche Studienakademie DresdenTel.: 0351 44722-714Fax: 0351 44722-399E-Mail: [email protected]

Wer den Schritt wagt und sich im Ausland in den Arbeitsprozess integriert, der baut Distanz ab und Partnerschaften auf. Foto: Igor Mojzes - Fotolia.com

selbst immer wieder Initiatoren der Auslandskontakte

und entsenden ihre Studierenden ins Ausland, vor

allem natürlich jene Praxispartner, die bereits Filialen

und Niederlassungen im Ausland betreiben.

Bislang sind die Aktivitäten der Studierenden der

Studienakademie Dresden, die auf das Ausland gerich-

tet sind, aber noch deutlich zu gering. Die Potenziale

sind ausbaufähig. Daher sind alle Studierenden der

Studienakademie Dresden aufgerufen, ihre eigenen

Möglichkeiten, Wünsche und Spielräume für Aus -

landsaufenthalte auszuloten. Das müssen die Studie-

renden nicht alleine tun. Die Berufsakademie berät

und hilft bei der Anbahnung der Auslandsaufenthalte.

Weitere Unterstützung und vor allem die Antragsbe-

arbeitung leistet das Leonardo-Büro Sachsen der TU

Dresden.

Jedem Studenten und jeder Studentin der Studi-

enakademie Dresden kann nur wärmstens empfohlen

werden, einige Wochen oder Monate mit Praktika im

Ausland zu verbringen und wertvolle Arbeitserfahrun-

gen zu sammeln. Praktikumserfahrungen im Ausland

und die dort erlebten persönlichen Erfahrungen wer-

den immer im Gedächtnis bleiben. Alle Berichte von

Auslandsstudenten weisen in die gleiche Richtung.

Wer den Schritt wagt und sich aus dem Kreis der be-

hüteten Familie heraustraut, wer sich ins Ausland be-

gibt und dort nicht nur als Tourist am Strand Sand-

burgen baut, sondern sich in einen Arbeitsprozess

integriert, der baut Distanz ab und Partnerschaften

auf. In der Fremde steigt die Bereitschaft, sich auf

neue Menschen einzulassen. Nicht nur fremde Spra-

chen lernt man schneller unter Muttersprachlern,

auch Gewohnheiten, Bräuche und die Kultur der be-

suchten Länder werden vertrauter. Das Gefühl der

Fremdheit schwindet.

Spracherwerb und Berufserfahrung sind aber

nicht die einzigen Gründe, die ein Praktikum im Aus-

land zu einer Bereicherung werden lassen. Darüber

hinaus macht Auslandserfahrung auch fit. Sich mit

neuen Situationen und mit den Produktionsbedingun-

gen von Betrieben in anderen Ländern auseinander-

zusetzen macht flexibler, erhöht die Beweglichkeit

und die Anpassungsfähigkeit. Die Dinge einmal ganz

anders sehen und die Lebenswelten der anderen ken-

nenlernen erweitert den persönlichen Horizont. Es

lohnt sich für alle Studierenden, die eigenen Erfah-

rungen im Ausland zu suchen und selbst in die Welt

zu gehen. Nichts macht so stark für den internationa-

len Markt wie eine Vielfalt persönlicher Erfahrungen

schon während der Ausbildung.

Wer diesen Schritt gehen möchte, kann über die

Berufsakademie viel Unterstützung bekommen. Die

Anbindung an das Leonardo-Büro Sachsen und an das

sächsische Erasmus-Konsortium ermöglicht vielfäl-

tige Förderung von Aktivitäten im Ausland. Auch wenn

der Praxispartner keine direkte Unterstützung für

Auslandsaufenthalte gewährt, ist durch eine gezielte

Förderung über Erasmus+ ein Praktikum im Ausland

möglich. Dies gilt auch für Praktika nach dem Bache-

lor. Erasmus+ fördert je nach der schon in Anspruch

genommenen Förderung auch Praktika nach dem Stu-

dium. Die Kontingente sind noch nicht ausgeschöpft.

Daher der Appell an die Studierenden: Fragen Sie

bei Interesse im Hause nach. Es steht bei Erasmus

Interessierte BA-Studierende erhalten Informationen und Unterstützung zu Fragen rund um einen Auslandsaufenthalt

beim Auslandsbeauftragten der BA Dresden, unter www.ba-dresden.de oder direkt beim Leonardo-Büro Sachsen.

Foto: dmitrimaruta - Fotolia.com

auch eine Vielzahl von Adressen von Unternehmen in

Datenbanken bereit, die Praktikumsplätze in der gan-

zen Welt anbieten.

Die Auswahl geeigneter Praktikums- und Studien-

inhalte im Ausland sollten Sie vor allem mit Blick auf

die Vertiefung der bisherigen Studieninhalte treffen.

Sie sollten sich Unternehmen im Ausland aus Ihrer

Branche suchen. Suchen Sie gezielt Praktika, bei denen

Sie Ihre bisherige Studien- und Berufserfahrungen ein-

bringen können. Je mehr Kenntnisse Sie dem Prakti-

kumsbetrieb zur Verfügung stellen, umso anspruchs-

voller werden die Aufgaben sein, die man Ihnen

während des Praktikums überträgt. Und umso inten-

siver werden die neuen Erfahrungen und Chancen sein,

denen Sie begegnen.

Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Berufs-

akademie haben Beziehungen zu Hochschuleinrichtun-

gen im Ausland, zum Beispiel nach Polen oder China.

Sie vermitteln Ihnen gern weitere Kontakte. Darüber

hinaus können Sie eine Vielzahl von Praktikumsberich-

ten im Leonardo-Büro Sachsen einsehen und nachle-

sen sowie weitere Kontakte zu ehemaligen Praktikan-

ten aufnehmen.

Foto: contrastwerkstatt - Fotolia.com

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8 > 02/15 Treffpunkt BA

Titelthema

Eine Fünf heißt „sehr gut“

Einst erklangen hier die Befehle der preußi-schen Kommandanten, später jene der Sowjets.Längst haben sanftere Stimmen die militärischenKommandos abgelöst, mittlerweile wird in denBacksteingebäuden der ehemaligen Kaserne ge-lehrt statt gedrillt. Die hier ansässige Fakultät fürInformatik an der Westpommerschen TechnischenUniversität Stettin (Zachodniopomorski Uniwer-sytet Technologiczny w Szczecinie, kurz ZUT) ge-nießt einen sehr guten Ruf, genauso wie die ge-samte Hochschule in der polnischen Ostseestadt.

Rund 13.000 Vollzeit-Studierende besuchen der-

zeit die Stettiner ZUT. „Und sie sind hochmotiviert“,

stellt der Dresdner Professor Dr. habil. Andriy Luntov-

skyy fest. Die Begeisterung, das Interesse und der Ehr-

geiz der polnischen Studierenden haben ihn nachhal-

tig beeindruckt.

Professor Luntovskyy nutzte seine vorlesungs-

freie Zeit im Mai dieses Jahres, um auf Einladung der

Stettiner Kollegen und mittels des ERASMUS-Pro-

gramms einmal im Ausland zu lehren. Seine Gastvor-

lesung drehte sich um „New Chapters on Network Ser-

vices and Distributed Systems“ (Neue Kapitel zu

Rechnernetzservices und Verteilten Systemen). „Fast

90 Studierende vom zweiten bis zum vierten Jahr-

gang (vom 4. bis 8. Semester) haben die Vorlesungen

besucht; etwa 30 von ihnen wurden auch benotet und

mussten an einem Testat teilnehmen“, so Professor

Luntovskyy. Die polnischen Zensuren bedeuten dabei

genau das Gegenteil von denen in Deutschland. „Die

beste Note ist eine Fünf, die schlechteste eine Zwei,

die Eins wird faktisch eingespart, die Halbepunkte

sind zulässig“, sagt Professor Luntovskyy. Ihn selbst

wundert das nicht, er kennt das noch aus seiner Kind-

heit. Denn der Informatiker ist gebürtiger Ukrainer –

und auch in Kiew freuen sich die Studierenden am

meisten über eine Fünf als Äquivalent von „sehr gut“.

Mag sein, dass ihm seine Herkunft etwas gehol-

fen hat, sich in Stettin sofort etwas heimisch zu füh-

len, vor allem, was die Sprache angeht. „Das Ukraini-

sche ist dem Polnischen manchmal etwas ähnlich,

sodass ich im Alltag schon das eine oder andere ver-

standen habe“, sagt Professor Luntovskyy. Seine Vor-

lesung hat er dennoch auf Englisch gehalten – und

war gleich noch einmal beeindruckt, diesmal von den

sehr guten Sprachkenntnissen der jungen Polen. Die

Stettiner Studierenden profitieren allerdings auch von

ihrem Umfeld: An der Informatik-Fakultät sind dank

des Erasmus-Programms oft internationale Dozentin-

nen und Dozenten zu Gast. Und außerhalb des Campus

haben sich viele IT-Firmen niedergelassen, die oft

auch weltweit tätig sind. „Die Studenten jobben in die-

sen Betrieben und finanzieren sich so ihr Studium“,

sagt Professor Luntovskyy.

Entstanden ist die Verbindung zu Polen auf einer

Fachtagung in Misdroy (Międzyzdroje), die Professor

Luntovskyy so gut wie jedes zweite Jahr besucht.

„Dort habe ich vor einigen Jahren die polnischen Kol-

legen kennengelernt“, erinnert er sich. Schnell stand

fest: Man sollte mehr voneinander lernen, am besten

natürlich vor Ort. „Ich möchte auch gern, dass die

Stettiner die Berufsakademie Sachsen in Dresden ken-

nenlernen. Doch der Aufbau des dualen Studiums mit

Vorlesungs- und Praxisphasen und, vor allem, dessen

Intensität macht die Austauschorganisation etwas

schwierig“, so Professor Luntovskyy. Er selbst will sei-

nen Exkurs in den Nordosten im nächsten Jahr trotz-

dem wiederholen, um die Kooperation der BA Dresden

mit der Stettiner ZUT und der Fakultät Informatik zu

vertiefen. Und er wird glatt ein bisschen nostalgisch,

wenn auch mit einem Augenzwinkern. Denn ganz ab-

gesehen von dem anspruchsvollen Arbeitsauftrag und

den interessanten Austauschperspektiven ist es noch

etwas anderes, das ihm gut gefällt: die zurückhal-

tende Ostseenatur, freundliche Kollegen, die Hafen-

stadt Stettin sowie … die polnischen Piroggen. Diese

seien nämlich fast so gut wie die in der Ukraine.

Autorin

Sylvia MiskowiecRedakteurinDresdner Magazin Verlag GmbH ObjektredaktionOstra-Allee 18, 01067 Dresden Tel.: 0351 4864-2491E-Mail: [email protected]

Prof. Andriy Luntovskyy war Gastdozent an der Westpommerschen Technischen Universität Stettin. Foto: privat

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> 02/15 Treffpunkt BA 1110 > 02/15 Treffpunkt BA

Titelthema

Für ein besseres MiteinanderWelche Rolle spielt die Familie, was sollte man

in Verhandlungen lieber nicht tun und sagen, wiebleibt man immer höflich – und was ist das über-haupt? Was bei uns zur Etikette gehört, kann ineinem anderen Land ganz andere Wirkungenhaben. Der Schlüssel zu alledem: Verständnis undWissen, zusammengenommen könnte man sagen:interkulturelle Kompetenz.

„An diesem Thema kommt man im Berufsleben

kaum vorbei“, sagt Prof. Dr. Jürgen Sachse, Leiter des

Studienbereiches Wirtschaft und Studiengangleiter

Wirtschaftsinformatik an der Staatlichen Studienaka-

demie Dresden. Daher hat die BA einen fächerüber-

greifenden Lehrgang vom Daetz-Zentrum im erzgebir-

gischen Lichtenstein entwickeln lassen: Interkulturelle

Kompetenz (IKK). „Wir haben es bewusst nicht ‚Kom-

munikation‘, sondern ‚Kompetenz‘ genannt“, so Pro-

fessor Sachse. „Denn das umfasst noch viel mehr, es

geht um ein tieferes Verständnis von Kultur und Le-

bensweise.“

Das Modul startete im vergangenen Wintersemes-

ter für die 6. Semester der Wirtschaftsinformatik und

den Studiengang Finanzwirtschaft-Versicherung und

war schnell ausgebucht – obwohl die Seminare außer-

halb des normalen Unterrichts stattfanden, teils auch

am Wochenende. Und auch das Urteil war durchweg

positiv, sagt Prof. Dr. Sachse: „Es ist das am besten

bewertete Modul überhaupt, es gab durchweg nur Ein-

sen von den Studierenden, in allen Bereichen.“ Von

daher wurde schnell mit viel Elan an einer Neuauflage

gearbeitet, die im aktuellen Semester stattfindet. Die

Leiterin des Moduls, Dr. phil. Anja Centeno Garcia,

bringt selbst jede Menge Auslandserfahrung mit – und

Gastdozenten, die aus ihrer Heimat, von der dortigen

Wirtschaft und Kultur berichten. Sechs bis acht Stun-

den stehen jeweils unter dem Motto eines bestimmten

Landes, aus dem der Dozent kommt. „Im vergangenen

Kurs waren eine Chinesin und eine gebürtige Mosam-

bikanerin zu Gast, im aktuellen Semester werden wir

noch eine Dozentin aus Russland begrüßen können“,

freut sich Prof. Dr. Sachse. Gelehrt wird nicht nur in

den Räumlichkeiten der Studienakademie Dresden,

sondern auch außerhalb. So ging es für die Teilneh-

mer das letzte Mal etwa ins Fremdsprachenzentrum

der TU Dresden und auf thematische Exkursion durch

die Stadt. Die Studierenden arbeiten zudem viel mit

der E-Learning-Plattform Opal.

Professor Sachses Traum ist es, das IKK-Modul

künftig für alle Studiengänge und für Masterstudie-

rende zu öffnen. Angesichts der Stundenplanhoheit

der Studiengangleiter und -leiterinnen und der Suche

nach geeigneten Dozierenden dürfte das eine Mam-

mutaufgabe werden – aber mit dem richtigen Ver-

ständnis füreinander sicher eine lösbare.

Autorin

Sylvia MiskowiecRedakteurin Dresdner Magazin Verlag GmbH

Autor

Martin LiebschStudent im Studiengang Finanzwirtschaft-Bank,Matrikel 2013Berufsakademie Sachsen – Staatliche Studienakademie DresdenTel.: 0351-44722-640 E-Mail: [email protected]

In der Nacht um 2 Uhr begaben sich 15 Studierende der Seminargruppe 1, Matrikel 2013des Studiengangs Finanzwirtschaft-Bank, auf denWeg, um die Finanzmetropole London zu besich-tigen und neue Inspirationen für den weiterenVerlauf des Studiums zu gewinnen.

Unter der ausgezeichneten Reiseleitung unseres

Kommilitonen Dietrich Eisold starteten wir von Dres-

den über Berlin-Schönefeld. Unser Ziel London-Gat-

wick erreichten wir in weniger als zwei Flugstunden.

Nach dem ersten gemeinsamen Underground-Surfen

kam unsere Seminargruppe trotz des zeitigen „Auf-

stehens“ munter im Hostel an. Gemeinsam mit unse-

ren beiden Dozenten ließen wir den ersten Tag an der

White Hart Lane der Tottenham Hotspurs mit einem

Premier League Spiel angenehm ausklingen.

Die Highlights der Exkursion waren die Besuche

von Amundi Asset Management in der City von London

und von Standard & Poor´s im Finanzdistrikt Canary

Wharf. Während Amundi uns vor allem die verschiede-

nen Asset-Klassen, ihre Kundengruppen und Risikoma-

nagementsysteme detailliert vorstellten, überzeugte

der Vortrag bei Standard & Poor´s durch die detail-

lierte Darstellung des Ratingprozesses. Am Beispiel

einer ausgewählten Bank wurden uns die einzelnen

Einflussfaktoren auf die Ratingnote erläutert. Natürlich

hat die kulinarische Umrahmung während der Vor-

träge, der wertschätzende Umgang mit uns Studieren-

den wie auch die Ausstattung der Büro- und Geschäfts-

räume einen bleibenden Eindruck bei uns angehenden

Bankern hinterlassen und insgeheim auch von ange-

nehmen Entwicklungsperspektiven träumen lassen.

Amundi Asset Management

Vortrag von Amundi Asset Management Big Ben Fotos: BA Dresden

Bank of England Foto: BA Dresden

Praxis „schnuppern“ auf Englisch

Thematisch abgerundet wurde unsere Exkursion

mit einem Besuch bei der Bank of England, bei dem

uns die Zentralbankpolitik und die Auswirkungen

von Deflation und Inflation auf die Volkswirtschaft

in Erinnerung gebracht wurden. Keiner von uns ließ

die Gelegenheit aus, den im Museum liegenden Gold-

barren in die Hand zu nehmen bzw. anzuheben.

Als erfreulich und nützlich empfanden wir, dass

wir zusätzlich zu den fachlichen Kenntnissen und

praktischen Erfahrungen auch unsere Kompetenzen

der englischen Sprache durch ausführliche Gesprä-

che und Rückfragen bei Mitarbeitern von Amundi und

Standard & Poor‘s anwenden und ausbauen konnten.

Neben den bankfachlichen Reizen, die der euro-

päische Finanzplatz Nummer 1 zu bieten hatte,

wurde auch die Möglichkeit des Sightseeings in der

britischen Hauptstadt genutzt. Selbstverständlich

haben wir uns gemeinsam Big Ben, Westmister

Abbey und den Buckingham Palace angesehen. An-

dererseits konnten wir uns ein Bild vom zweitgröß-

ten Karneval der Welt im Stadtteil Notting Hill ma-

chen – leider bei typischem Londoner Regenwetter.

Bei einer nächtlichen Tour durch London wurden wir

auch auf die Historie und die Berühmtheiten der bri-

tischen Metropole aufmerksam gemacht. Die Horror-

geschichten um das gruselige Treiben von Jack the

Ripper haben uns genauso in den Bann gezogen wie

der Besuch der Winkelgasse aus dem Roman „Harry

Potter“.

Nach vier ereignisreichen Tagen, die uns auch als

Seminargruppe näher zusammengeschweißt haben,

stand der Rückflug in die sächsische Heimat an. Wir

bedanken uns für die spannende Zeit, die interessan-

ten Vorträge und Gespräche bei den drei Finanzinsti-

tuten Amundi, Standard & Poor’s und Bank of England,

die Unterstützung durch die Berufsakademie Sachsen

und empfehlen jeder Seminargruppe, die Chance zum

Besuch in London wahrzunehmen.

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> 02/15 Treffpunkt BA 1312 > 02/15 Treffpunkt BA

Titelthema

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„Jetzt bist du mal der Michael Jackson“

Greta Granek inmitten ihrer Kollegen in Ghana Foto: privat

Die Verarbeitung bei Samartex Timber and Plywood Company Ltd. Foto: privat

Die Holz- und Holzwerkstofftechnik-Studentin Greta Granek war für ein Semester in Ghana und hat bei Samartex Timber and Plywood Company Ltd. eine etwas

andere Arbeitswelt kennengelernt.

„Die waren ziemlich gut im Fußball.“ BevorGreta Granek für ein Semester nach Ghana ging,wusste sie nicht viel über das Land in Westafrika– außer, dass sich die Nationalmannschaft immerganz wacker bei Fußball-Weltmeisterschaften ge-schlagen hatte. Nichtsdestotrotz war klar: „Ichmöchte unbedingt ein Auslandssemester ma-chen.“

Die zu der Zeit noch 21-Jährige studiert Holz- und

Holzwerkstofftechnik an der Berufsakademie in Dres-

den, war zum Zeitpunkt des Entschlusses im 4. Semes-

ter. Im Sommer 2015 sollte es rausgehen in die Welt,

die Genehmigung ihres deutschen Praxispartner-Be-

triebs hatte sie, drei Wochen Extra-Urlaub von der Stu-

dienakademie ebenso. Greta sondierte Aushänge, ließ

sich Informationen geben und landete schließlich bei

dem Angebot, nach Ghana zu gehen.

In Ghana arbeitet Samartex Timber and Plywood

Company Ltd., eine deutsch-ghanaische Firma, die für

den nationalen und internationalen Markt sowohl Holz-

einschlag betreibt als auch die geschlagenen Hölzer zu

Furnieren, Sperr- und Schnitthölzern sowie Hobelwaren,

wie etwa Dielen, weiterverarbeitet. Rund 2.150 Ange-

stellte sind für Samartex tätig. Unter ihnen gibt es

immer einige Studierende aus dem Ausland. „Ich war im

Hobelwerk, in der Managementabteilung“, sagt Greta.

Sie konnte sich vom ersten Tag an einbringen, „auch

wenn das erst einmal ein Sprung ins kalte Wasser war“.

Denn einerseits war die Arbeit anders als daheim und

andererseits war da die Sprache: „In der Firma wurde

Englisch gesprochen, allerdings natürlich mit einem an-

deren Akzent und vielen Fachbegriffen.“ Beim ersten

Morning Meeting verstand die Studentin daher recht

wenig. Am Ende ihres Aufenthalts dagegen erschien es

ihr seltsam, Dinge ins Deutsche zu übersetzen.

Auch die Arbeitsweise war am Anfang gewöh-

nungsbedürftig – bei Samartex hat der Arbeitstag von

Montag bis Freitag zehn Stunden. Auch am Wochen-

ende wird gearbeitet, immerhin nur halbtags. Ausge-

glichen wird das Ganze durch vier freie Tage am Stück

aller vier Wochen. „Gar nicht so schlecht“, urteilt

Greta. Denn in dieser Zeit bekam sie ein Auto und

einen Fahrer von der Firma gestellt und konnte so

durchs Land reisen, entdeckte Nationalparks und ru-

hige Strände.

So exotisch Ghana für die Dresdnerin war, so exo-

tisch wirkte auch sie auf die Ghanaer. „Ich war einmal

mit im Wald, wo riesige Bäume noch mit der Motorsäge

gefällt wurden“, erinnert sie sich. „Natürlich wurde ich

von den Arbeitern angeschaut. Ein Kollege meinte la-

chend: ‚Siehste, Greta, jetzt bist du mal der Michael

Jackson.‘“ Doch damit konnte Greta umgehen, denn

selbst solche Augenblicke waren geprägt von großer

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Herzlichkeit. Zusätzlich habe ihr Freude bereitet, dass

ihre Arbeit helfen konnte. „Die Firma ist riesig, die Ar-

beiter hatten kaum einen Überblick, was außerhalb

ihres kleinen Bereichs passiert, wie wichtig ihr Job für

die weitere Wertschöpfung ist“, erzählt Greta. Also er-

arbeitet die Studentin mit ihrer Kollegin und dem Ab-

teilungsleiter Führungen. Gehalten werden diese dann

auf Twi, einer der Landessprachen Ghanas. Die Aktion

kommt so gut an, dass es sogar Danksagungen gibt.

Darüber hinaus ist Greta mit zuständig für die Betreu-

ung der riesigen Maschinen, installiert eine neue

Schleifmaschine, wühlt sich durch die Handbücher.

Dreimal am Tag gibt es für die Studierenden auf

Firmenkosten Essen. Samartex ist FSC-zertifiziert, das

heißt auch, dass sich das Unternehmen um soziale Be-

lange seiner Belegschaft kümmert. Die Arbeiter erhal-

ten neben einem Essen eine kostenlose Unterkunft,

gratis Strom und Wasser, im eigenen Hospital kümmert

man sich um Kranke. „Ich hatte mein eigenes Zimmer

im Studentenhaus, das zur Managersiedlung gehört“,

so Greta. Ein kleiner Bonus war auch dabei: Ums Put-

zen und Wäschewaschen musste sie sich nicht küm-

mern. Und was schätzt man noch so, fernab der Hei-

mat? „Die deutsche Gründlich- und Pünktlichkeit

während der Arbeit“, gibt Greta lachend zu. „In Ghana

braucht alles etwas mehr Zeit – was ich privat aller-

dings eher gut finde.“

Würde sie es wieder tun? Die Antwort kommt sehr

schnell: „Auf jeden Fall!“ Wer sich von dieser Begeis-

terung anstecken lassen will und entdecken möchte,

dass Ghana nicht nur ganz gut bei der WM war, son-

dern auch eine Möglichkeit für ein Praxissemester bie-

tet, der kann sich auch gern an Greta Granek selbst

wenden: Kontakt über den Studiengang Holz- und

Holzwerkstofftechnik, Tel.: 0351 44722-530 oder per

E-Mail: [email protected].

Sylvia Miskowiec

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> 02/15 Treffpunkt BA 1514 > 02/15 Treffpunkt BA

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Abstracts: Agrarmanagement

Auswertung der Betriebsanalyse „Nachhaltiger Ackerbau“

nach DLG-Standard und Ableitung von Verbesserungsvorschlägenfür die Betriebsorganisation

DLG e.V. (Herausgeber) (2015): Nachhaltige Landwirtschaft.DLG Zertifikat. Verfügbar unter: http://www.nachhaltige-landwirtschaft.info/energieintensitaet.html (30.04.2015).

Grunert, M. (2015): Phosphor- und Kaliumversorgung säch-sischer Ackerböden. Verfügbar unter: http://www.landwirt-schaft.sachsen.de/landwirtschaft/download/DuF_PK_2013_02_21_ freigegeben_FIN.pdf, Seite 1 (07.07.2015)

Packeiser, M. (2010), Nachhaltigkeitsmanagement in land-wirtschaftlichen Betrieben am Beispiel des DLG-Nachhal-tigkeitsstandards. Verfügbar unter: http://www.uni-trier.de/fileadmin/forschung/iutr/Graduiertenkolleg/Packeiser.pdf, 29.05.2015

Springer Gabler Verlag (Herausgeber), Gabler Wirtschafts-lexikon, Stichwort: ökologische Nachhaltigkeit, Verfügbarunter: http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/21339690/oekologische-nachhaltigkeit-v2.html, (24.03.2015)

Springer Gabler Verlag (Herausgeber), Gabler Wirtschaftsle-xikon, Stichwort: ökonomische Nachhaltigkeit, Verfügbarunter: http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/21339691/oekonomische-nachhaltigkeit-v2.html, (24.03.2015)

Springer Gabler Verlag (Herausgeber), Gabler Wirtschafts-lexikon, Stichwort: soziale Nachhaltigkeit, Verfügbar unter:http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/21339692/soziale-nachhaltigkeit-v2.html, (24.03.2015)

Literaturverzeichnis:

Autoren

VerfasserinRebekka Müller Pentzig, B.A.Absolventin des Studiengangs Agrarmanagement

Praxispartner:Landbewirtschaftung Wesenitztal GmbH

Matrikel 2012 (Abschlussjahrgang 2015)

Co-AutorenBetreuer Praxispartner:Dipl. Ing. agr. Marco BirnstengelBetriebsleiter Wesenitztal GmbH

Betreuer Studienakademie:Prof. Dr. agr. Joachim RühlStudiengangleiter Agrarmanagement

Kontakt zum StudiengangTel.: 0351 44722 661E-Mail: [email protected]

Die Themenwahl begründet sich nicht nur in der

Aktualität des Themas, sondern vor allem in seiner

Vielfältigkeit. Die Zertifizierung „Nachhaltiger Acker-

bau“ nach DLG-Standard greift nicht nur den Bereich

der Pflanzenproduktion auf, sondern auch die Bereiche

der Betriebswirtschaft, des Personalmanagements und

der Öffentlichkeitsarbeit. Diese Arbeit befasst sich mit

der Auswertung der Betriebsanalyse „Nachhaltiger

Ackerbau" nach DLG-Standard. Ziel dieser Arbeit ist die

Verbesserung der Betriebsorganisation der Landbe-

wirtschaftung Wesenitztal GmbH durch die Entwick-

lung konkreter Handlungsempfehlungen. Im Rahmen

der vorliegenden Arbeit werden die durch die DLG-Zer-

tifizierung „Nachhaltiger Ackerbau“ analysierten Stär-

ken und Schwächen des Betriebes hinsichtlich ihrer

Auswirkung auf die Realisierung der unternehmeri-

schen Zielstellung dargestellt und gewichtet.

Handlungsempfehlungen zur Verbesserung derBetriebsorganisation der LandbewirtschaftungWesenitztal GmbH

a) Anbaustruktur verändern

� Es ist durchaus sinnvoll, den Zwischenfruchtan-

bau auf dem aktuellen Niveau von 7 bis 9 Prozent

der Ackerfläche zu halten. Dabei sollten die An-

bauflächen so rotieren, dass bevorzugt Flächen

mit einem geringeren Humus-Saldo für den Zwi-

schenfruchtanbau gewählt werden.

Quelle: in Anlehnung an DLG e.V., Fachzentrum Land- und Ernährungswirtschaft (2015), Seite 6

Ökologie Ökonomie Soziales

Methode 1 Indikatoranalyse auf Indikatoranlayse, Indikatoranalyse,

Schlagebene, Datenbasis Datenbasis Datenbasis

Ackerschlagkartei Jahresabschluss Betriebsleiterfragebogen

Methode 2 Indikatoranalyse auf Selbsterklärung Selbsterklärung

Schlagebene, Datenbasis (Stichprobenüberprüfung) (Stichprobenüberprüfung)

Ackerschlagkartei

Methode 3 Indikatoranalyse auf Selbsterklärung Selbsterklärung

Fruchtfolgeebene (Stichprobenüberprüfung) (Stichprobenüberprüfung)

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Geschäftsführer:

Silvio WeißSteuerberater

Anja LanghansSteuerberaterin

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Folgende Tabelle informiert über die untersuchten Indikatoren in Abhängigkeit der gewählten Methode:

� Nach Wegfall der Zuckerrübenquote ab 2016/2017

bieten sich Zuckerrüben zum Anbau an. Diese

Frucht hat nicht nur eine gute Vorfruchtwirkung,

sondern stellt eine weitere Blattfrucht neben

Winterraps und Öllein in der Fruchtfolge dar.

� Eine weitere Alternative zum Rapsanbau ist der

Anbau von Lupinen. Ein sehr großer Vorteil der

Lupine ist die Anrechnung der Anforderung im

Greenig.

b) Düngungsmanagement verbessern

� Verträge über die Abnahme von Gülle mit dem

Nachbarbetrieb sichern, um auch in Zukunft die-

sen wertvollen organischen Dünger einsetzen zu

können. Außerdem besteht durch die neue

Dünge verordnung für das Unternehmen die

Chance auf weitere Gülleabgaben von anderen

landwirtschaftlichen Betrieben.

� Über die Anschaffung eigener Technik zur Gülle-

ausbringung sollte nachgedacht werden. Tritt die

neue Düngeverordnung wie angekündigt in Kraft,

so werden die Lohnunternehmer mit Gülleausbrin-

gung im Dienstleistungssortiment an die Belas-

tungsgrenze kommen. Den Zuschlag erhalten

dann wahrscheinlich überwiegend Unternehmen

mit Großaufträgen. Das wird für die Landbewirt-

schaftung Wesenitztal GmbH zu einem Problem,

das über eigene Kapazitäten gelöst werden kann.

� Einsatz von Technik zur teilflächenspezifischen

Düngung. Ein gutes Düngungsmanagement hat

drei Ziele: Erträge steigern, Kosten senken und die

Umwelt schonen. Dies sollte mit der sensorge-

stützten Bestandsführung möglich sein.

c) Ausbildung von Fachkräften zur langfristigenSicherung von Mitarbeitern

� Der Fachkräftemangel ist ein grundlegendes Pro-

blem in der Landwirtschaft. Junge, gut ausgebil-

dete Mitarbeiter finden sich nur schwer auf dem

Arbeitsmarkt, es sei denn das Unternehmen tritt

selbst als Ausbildungsbetrieb auf. In diesem Be-

reich bestehen viele Chancen für den Betrieb.

SchlussbemerkungenDie Zertifizierung und ihre Auswertung haben

ergeben, dass die Landbewirtschaftung Wesenitztal

GmbH ein nachhaltig wirtschaftender Betrieb ist. In

fast allen Indikatoren schneidet das Unternehmen

gut bis sehr gut ab. Die durch die Zertifizierung auf-

gedeckten Problemfelder können teilweise gelöst

werden und wurden mit der Betriebsleitung ausge-

wertet.

Es konnte festgestellt werden, dass in den letz-

ten Jahren viel für die Nährstoffversorgung der

Böden und die Bodenfruchtbarkeit getan wurde. Die

Handlungsempfehlungen zielen in erster Linie auf

die Lösung der Problematik Stickstoff-Saldo und

Pflanzenschutzintensität ab. Vor allem die Verände-

rung der Fruchtfolge durch erhöhten Zwischen-

fruchtanbau und den Anbau von Lupine und Zucker-

rüben kann sich positiv auf beide Problemfelder

auswirken.

Die Möglichkeit, in Zukunft als Ausbildungsbe-

trieb zu fungieren, ist ebenfalls als Anregung ange-

dacht und sollte nicht ganz aus den Augen verloren

werden.

Page 9: BA-Treffpunkt 0215 Layout 1 - web.ba-dresden.de · ERKUNDUNGEN TREFFPUNKT BA Magazin der Berufsakademie in Dresden >2/15 9. Jahrgang 4–13_ Erkundungen: Von Kooperationen mit Colleges

rung eines individuellen und persönlichen Dialogs zwi-

schen Unternehmen und potenziellem Bewerber.

Grundsätzlich ist zu empfehlen, zunächst die Präsenz

auf den zentralen Kommunikationsplattformen aus -

zubauen und die Gewährung einer vertiefenden

Information, z.B. auf dem Portal YouTubes anzubieten.

Die Entwicklung eines Weblogs wie auch die Integra-

tion des Nachrichtendienstes WhatsApp ist nach er-

folgreichem Anlauf der Social-Media-Aktivitäten des

Unternehmens in Erwägung zu ziehen. Da der Markt

für Social-Media-Anwendungen einer ständigen Wei-

terentwicklung unterliegt, sollte weiterhin die immer-

währende Identifikation von neuartigen Social-Media-

Tools nicht vernachlässigt werden.

2. Erstellung einer Content-Strategie

Der Inhalt ist als Substanz des Social-Media-Auf-

trittes zu verstehen. Dementsprechend erweist es sich

als wesentlich, im Rahmen des Social-Media-Einstiegs

einen Plan für die Erstellung, Lieferung und Publika-

tion von Contents anzufertigen. Nach Auskunft der

Umfrageteilnehmer sind insbesondere die nachfol-

genden Themengebiete gewichtet nach den erzielten

Umfragewerten in die Strategie aufzunehmen.

Gewünschte InformationenDie Themen sind dabei mit individuellen Beiträ-

gen zu untersetzen. Um die Lieferung der Inhalte si-

cherzustellen, ist es nahezulegen, Mitarbeiter und ins-

besondere Auszubildende und BA-Studenten in die

Contentplanung einzubeziehen, da die Einbindung von

Personen, die der Zielgruppe altersmäßig nahe kom-

men, einen authentischen und ehrlichen Eindruck ver-

schafft. Möglichkeiten sind dabei die Einrichtung eines

digitalisierten Redaktionsbuches und/oder die Orga-

nisation einer regelmäßigen Redaktionskonferenz.

Im Weiteren ist die Publikationshäufigkeit festzu-

legen. „Wer [Social-Media-Dienste] nicht pflegt, scha-

det seiner Organisation manchmal sogar mehr, als er

hilft!“3, so beschreibt es Stuber. Es ist darauf zu ach-

ten, weder zu viele noch zu wenige Beiträge zu pos-

ten. Die Anwender können sich mit einer steigenden

Anzahl an Postings eher gestört und bedrängt als un-

terhalten und informiert fühlen. Eine pauschale An-

gabe zur Häufigkeit der zu schaltenden Beiträge ist

jedoch nicht zu machen, sondern durch jedes Unter-

nehmen entsprechend den Anforderungen des Nut-

zerkreises und den verwendeten Plattformen indivi-

duell festzulegen.

3. Implementierung in das Unternehmen

Social Media ist mit einem nicht unerheblichen

Organisationsaufwand verbunden. Einem koordinier-

ten Implementierungsprozess kommt aus diesem

Grunde eine wichtige Rolle zu. Hierbei sind Kompeten-

zen und Verantwortlichkeiten festzulegen, Maßnah-

men für die Sicherstellung eines professionellen

Arbeitgeberauftritts zu ergreifen, Schritte der techni-

schen und operativen Umsetzung in die Wege zu leiten

wie auch der Launch an sich durchzuführen.

4. Aufwand und Budget

Wie bei jedem unternehmerischen Projekt ist na-

türlich auch der Kostenaspekt zu berücksichtigen. Im

Vergleich zur klassischen Werbung ist Social Media als

ein günstiges Instrument einzustufen. Ein Engage-

ment in Social Media ist entgegen der weit verbreite-

ten Auffassung jedoch nicht kostenlos. Es fallen drei

unterschiedliche Kostenarten an: Investitionskosten,

operative Kosten und Personalkosten.

Investitionskosten sind in der Regel einmalig an-

fallend und umschließen u. a. die Aufwendungen für

die Registrierung, die technische und organisatori-

sche Einrichtung sowie die grafische Umsetzung. Den

größten Kostenanteil tragen die operativen Kosten.

Die operativen Kosten fallen regelmäßig an und um-

fassen die zeitlichen Aufwendungen für die Betreuung

und Unterhaltung der Social-Media-Dienste. Im Schnitt

benötigt man für eine angemessene Pflege und Be-

treuung sozialer Medien rund 20 Wochenarbeitsstun-

den. Aus diesem Grunde ist es anzuraten, für die Un-

terhaltung und Betreuung der ausgewählten

Social-Media-Plattformen eine zusätzliche Stelle zu

schaffen, die mit der Betreuung und Unterhaltung der

Social-Media-Dienste betraut wird. „Ob Praktikanten

oder erfahrene [...]Kräfte [die erwähnten] Spezialis-

> 02/15 Treffpunkt BA 1716 > 02/15 Treffpunkt BA

Abstracts: Finanzwirtschaft - Bank

Konzeption einer Social-Media-Marketingstrategie

zur nachhaltigen Gewinnung von Auszubildenden und Studenten der Berufsakademie für ein regionales Kreditinstitut

Autoren

VerfasserinTina Halbich, B.Sc.Absolventin des Studiengangs Finanzwirtschaft-Bank

Praxispartner:Volksbank Pirna

Matrikel 2012 (Abschlussjahrgang 2015)

Co-AutorenBetreuerin Praxispartner:M.Sc. Katerin Zinke,Mitarbeiterin im Marketing der Volksbank Pirna

Betreuerin Studienakademie:Dr. oec. Christine SchmidtStudiengangleiterin Finanzwirtschaft-Bank

Kontakt zum StudiengangTel.: 0351 44722-640E-Mail: [email protected]

KARSTENHOLZ, L. (2014): Sind digitale Technologien unver-zichtbar geworden? (15.09.2015) (online)https://webmagazin.de/web/sind-digitale-technologien-un-verzichtbar-geworden-36797000

KUNUNU (HRSG.) (2010): Social Media Kosten - Was kostetHR Social Media für Recruiting? (01.07.2015) (online)

http://blog.kununu.com/2010/04/was-kostet-hr-social-media-fur-recruiting-zahlensalat-zutaten-facebook-twitter-kununu-co-ein-rechenbeispiel-von-bis/

STUBER, R. (2011): Erfolgreiches Social Media Marketing mitFacebook - Twitter – XING & Co. 4., vollständig überarbeiteteAuflage. Düsseldorf: DATA Becker GmbH & Co. KG, 2011

WINTER, G. (2011): Social Media im Recruiting (08.12.2014)(online)www.magazintraining.com/2011/04/20/social-media-im-recruiting/

Quellen:1 vergl. Karstenholz, L. (2014)

Literaturverzeichnis:

Digitale Medien und Technologien fluten die Ab-

satzmärkte und „sind heute integraler Teil unseres

Lebens [geworden]. Sie bestimmen unser Arbeiten,

die Art, wie wir lernen, unser Konsumverhalten und

nicht zuletzt auch immer stärker unsere sozialen Be-

ziehungen“.1 Digitale Technologien sind somit unver-

zichtbar geworden. Insbesondere für die heutige Kin-

der- und Jugendgeneration, die sogenannte

„Generation Z“, oder auch „Generation Online“ ge-

nannt, gehört die Existenz digitaler Medien, mobiler

Kommunikation und des Internets zum Lebensalltag.

Vor dem Hintergrund der sich ändernden Arbeits-

märkte infolge des soziodemografischen Wandels und

des Fachkräftemangels stehen Unternehmungen

heute und zukünftig vor der Herausforderung, den ge-

sellschaftlichen Entwicklungen mittels angemessener

Lösungsstrategien zu begegnen. Eine gezielte und

nachhaltige Gewinnung von Nachwuchskräften stellt

eine erfolgversprechende Lösungsoption dar, um

auch künftig den Personalbedarf decken zu können.

Social Media bietet als zeitgemäßes Medium, an-

gewandt als ein neues und innovatives Instrument im

Personalmarketing, gute Möglichkeiten, die entspre-

chende Zielgruppe und somit die vorgegebene Ziel-

stellung zu erreichen. Aufbauend auf den Ergebnissen

einer eigens initiierten wissenschaftlichen Erhebung

unter Schülern und Schülerinnen des Landkreises

Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wird im Rahmen

der Bachelorarbeit eine Social-Media-Marketingstra-

tegie konzipiert, die sich an den Aspekten der Berufs-

orientierung sowie dem Nutzungs-, Kommunikations-

und Informationsverhalten von Schülern und

Schülerinnen in sozialen Medien ausrichtet und zur

nachhaltigen Gewinnung von Auszubildenden und

Studenten der Berufsakademie (BA) beiträgt.

Die Thematik „Berufsorientierung“ nimmt in der

Zielgruppe einen hohen Stellenwert ein. Der Großteil

der befragten Schüler und Schülerinnen beschäftigt

sich bereits in der achten und neunten Klassenstufe

mit den Möglichkeiten des künftigen beruflichen Wer-

degangs. Im Durchschnitt beginnt die berufliche Ori-

entierungsphase der befragten Jugendlichen bereits

2,88 Jahre vor dem jeweils frühestmöglichen Berufs-

eintritt. Der Berufsorientierungsbeginn der Zielgrup-

penangehörigen ist somit als frühzeitig zu erachten.

Einem langfristig ausgerichteten und kontinuierlichen

Personalmarketingkonzept kommt daher eine gewich-

tige Rolle zu. Im Rahmen der Berufsorientierung in-

formieren sich die Zielgruppenangehörigen noch pri-

mär über klassische Kanäle wie z.B. Suchmaschinen

(77,7%), Bildungsmessen (59,2%), das Berufsinforma-

tionszentrum (58,9%) oder die unternehmenseigene

Homepage (53,0%). Social Media wird als Informati-

onskanal vergleichsweise wenig genutzt. Nachfol-

gende Grafik zeigt die durch die Zielgruppe verwen-

deten Berufsinformationskanäle auf.

Genutzte BerufsinformationskanäleTrotz der dargestellten geringen Nutzungshäu-

figkeit von sozialen Medien im Rahmen der berufli-

chen Orientierung ist in der Zielgruppe ein sehr posi-

tives Stimmungsbild zum Einsatz von Social Media im

Arbeitgeberauftritt und der Arbeitgeberkommunika-

tion zu erkennen: So erachten 69 Prozent der befrag-

ten Schüler und Schülerinnen das Social Media als

eine gute Informationsbasis über potenzielle Arbeit-

geber. 57 Prozent der Umfrageteilnehmer empfinden

das Social Web sogar als sachdienlich für die Suche

nach konkreten Ausbildungsmöglichkeiten und Job-

angeboten. Somit ist zweifellos erkennbar, dass die

Zielgruppe das Potenzial von sozialen Medien im Rah-

men der Berufsorientierung wohl erkannt hat, jedoch

aufgrund von verschiedenartigen Einflussfaktoren,

wie u.a. der mangelnden Social-Media-Arbeitgeber-

präsenz in der Region, kaum auf diesen Informations-

weg zurückgreift.

Auch im Privatleben und der Freizeit sind die Um-

frageteilnehmer in Social Media aktiv. Das Videoportal

YouTube weist mit einer Nutzungsquote von beach-

tenswerten 97 Prozentpunkten die höchste Zielgrup-

penresonanz auf. Aber auch Facebook, Instagram, di-

verse Weblogs und der Nachrichtendienst WhatsApp

genießen einen hohen Zuspruch durch die befragten

Schüler und Schülerinnen. Der Nutzungsgrad von

Businessnetzwerken wie XING oder LinkedIn tangiert

hingegen gen null und ist im Ausbildungsmarketing

daher als vernachlässigenswert anzusehen. Eine Ar-

beitgeberpräsenz in sozialen Medien ist ausgehend

von der hohen Aktivitätsquote, dem positiven Stim-

mungsbild und der dahingehenden Erwartungs -

haltung der Zielgruppe als empfehlenswert einzustu-

fen. Ein Engagement im Social Web verhilft der

Unternehmung, sich einen Namen in der Zielgruppe

zu machen, das Arbeitgeberimage Schritt für Schritt

auszubauen und sich als ein attraktiver Arbeitgeber

zu positionieren.

Mit der Einführung einer Social-Media-Strategie

ist eine Reihe von organisatorischen und strategi-

schen Gesichtspunkten zu beachten. „Wer glaubt, es

reicht aus, z.B. einen Firmen-Facebook-Account anzu-

legen und ein paar Sachen auf die Welcome-Page oder

auf die Pinnwand zu stellen, der irrt“2, so beschreibt

es Friedwagner. Für die Konzeption und Implementie-

rung sollten daher die nachfolgend aufgeführten

Sachverhalte unbedingte Beachtung finden:

1. Auswahl der Social-Media-Plattformen

Bei der Auswahl der Social-Media-Plattformen

empfiehlt sich die Herstellung eines Zielgruppenbe-

zuges: Es nützt dem Unternehmen wenig, eine Social-

Media-Präsenz auf Plattformen aufzubauen, die nur

wenig oder gar nicht durch die Zielgruppe genutzt

werden. Wie in den Ausführungen erkenntlich, erwei-

sen sich vor allem die sozialen Medien YouTube,

Facebook, Instagram, diverse Weblogs als auch Whats -

App als relevant für das dargestellte Projekt-

vor haben. Da die Einführung eines Social-Media-

Marketingkonzeptes jedoch einer Anpassung von

Unternehmensprozessen und organisatorischen

Strukturen sowie weiterhin finanzieller Investitionen

bedarf, ist es anzuraten, zunächst überschaubare

Etappen zu definieren und die Social-Media-Präsenz

darauf aufbauend Schritt für Schritt auszubauen.

Einer Analyse der unternehmerischen Nutzungsmög-

lichkeiten der aufgeführten sozialen Medien kommt

hierbei eine bedeutende Rolle zu: Facebook und Ins-

tagram bieten sich als sogenannte zentrale Kommu-

nikationsplattformen an, auf denen Informationen ge-

sammelt und aggregiert werden können. Eine Präsenz

im Videoportal YouTube als auch die Gestaltung eines

Corporate Weblogs ergänzen und vertiefen die in den

Basisplattformen gegebenen Informationen. Der mo-

bile Nachrichtendienst WhatsApp eignet sich ange-

sichts seiner Charakteristik als Instrument zur Gewäh-

tenpositionen einnehmen, hängt von der Ernsthaftig-

keit eines Unternehmens ab, Social Media langfristig

in die eigene Kommunikationsstrategie zu integrieren.

Diese Haltung drückt sich unter anderem in der Höhe

der Budgets aus.“4

5. Quantitative und qualitative Erfolgsmessung

Nach Beginn der operativen Umsetzung ist zeit-

nah und wiederkehrend eine Erfolgskontrolle durch-

zuführen. Hierbei kommen verschiedenartige Indika-

toren und Verfahren der quantitativen und qualitativen

Erfolgsmessung zur Anwendung. Beispielhaft seien die

Veränderung von Fans, Followern und Abonnenten,

Klicks, Views und Shares sowie der Anzahl eingehender

Bewerbungen angeführt. Ebenso kommen Kennzahlen

zur Messung der Reichweite und des Dialogs sowie des

Involvements und User Engagements in Betracht. Mit-

hilfe der Erfolgskontrolle lässt sich in Erfahrung brin-

gen, ob die Strategie tatsächlich Anklang gefunden hat

und ob ggf. Anpassungen notwendig sind.

Durch Anwendung der in der Bachelorarbeit vor-

geschlagenen Maßnahmen kann die Rekrutierung von

Auszubildenden und Studenten der Berufsakademie

nachhaltig verbessert werden.

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> 02/15 Treffpunkt BA 1918 > 02/15 Treffpunkt BA

Abstracts: Finanzwirtschaft - Versicherung

Erarbeitung einer Handlungsempfehlung für die Kapitalanlageentscheidung

eines Versicherungsunternehmens unter Berücksichtigung der Wirkung der Risikodiversifikation in Abhängigkeit von Marktentwicklungen

Die Kapitalmärkte waren in der Vergangenheit

von starken Schwankungen geprägt. Die zunehmende

Globalisierung und die damit verbundenen Verflech-

tungen der Kapitalmärkte zwingen auch Versiche-

rungsunternehmen dazu, regelmäßig ihre Portfolio-

strukturen zu überprüfen. Aus diesem Grund

beschäftigt sich diese Arbeit mit der Untersuchung

des Portfolios eines speziellen Versicherungsunter-

nehmens, fokussiert auf den Bereich der Lebensver-

sicherung.

Im ersten Teil dieser Arbeit werden zunächst der

Begriff Risikodiversifikation und die damit verbunde-

nen Begrifflichkeiten Korrelationskoeffizient und Kor-

relationsmatrix geklärt. Im Bereich der Finanzwirt-

schaft bedeutet der Begriff Diversifikation die

Streuung des Vermögens. Jede Kapitalanlage ist un-

terschiedlichen Risiken ausgesetzt. Risiken können

z. B. Währungsrisiken oder Zinsänderungsrisiken sein.

Die Versicherungsunternehmen müssen diese Risiken

mit entsprechendem Risikokapital unterlegen. Durch

Streuung des Vermögens kann das Gesamtrisikoprofil

reduziert werden, da nicht jedes Risiko zur gleichen

Zeit eintritt bzw. nicht jede Kapitalanlage auf Markt-

einflüsse gleich reagiert. Mithilfe von Diversifikation

kann also das Risiko eines Portfolios bei gegebener

Rendite minimiert oder bei gegebenem Risiko die Ren-

dite maximiert werden. Da sich diese Arbeit rein auf

die Risikodiversifikation beschränkt, liegt der Fokus

auf einer bestmöglichen Risikostreuung.

Eine wichtige Kenngröße zur Messung der Diver-

sifikation ist der Korrelationskoeffizient. Der Korrela-

tionskoeffizient ist ein statistisches Maß, welches den

linearen Zusammenhang von zwei Merkmalen misst.

Im Prinzip kann man anhand der Korrelation zwischen

zwei Anlagen erkennen, inwieweit die Renditen dieser

Anlagen voneinander abhängig sind. Das Ergebnis des

Korrelationskoeffizienten ist immer auf einen Werte-

bereich zwischen -1 und +1 begrenzt. Ein Wert von +1

bedeutet einen exakten Gleichlauf der Entwicklung,

welcher immer zwischen genau zwei gleichen Anla-

gen der Fall ist. Bei Korrelationen, die sich nahezu bei

+1 bewegen, hängen die Anlagen demzufolge oft von

gleichen Marktentwicklungen ab. Bei einem Wert von

-1 weisen die Anlagen eine genau gegenläufige Ent-

wicklung auf und bei einem Wert von null besteht eine

völlig unabhängige Entwicklung. Um einen möglichst

großen Diversifikationseffekt zu erhalten, sind Anla-

gen zu empfehlen, die zueinander eine Korrelation

zwischen -1 und 0 besitzen. Denn in diesem Bereich

ist die Renditeentwicklung der Anlagen unabhängig

bis gegensätzlich zueinander. Die Zusammenfassung

paarweiser Korrelationskoeffizienten von mehr als

zwei Merkmalen erfolgt in einer Korrelationsmatrix.

Im Rahmen der Arbeit wird das Verhalten von Anla-

geklassen (=Assetklassen) am Kapitalmarkt über ver-

schiedene Zeiträume hinweg in der Theorie unter-

sucht, um anschließend einen Vergleich zu den

Kapitalanlagen bzw. der hausinternen Korrelations-

matrix des betreffenden Versicherungsunternehmens

zu ziehen. Denn gerade in Krisenzeiten, wie z. B. der

Finanzmarktkrise 2008, hat sich gezeigt, dass gerade

bei extremen Marktverwerfungen auch die Korrela-

tion zwischen einzelnen Anlageklassen ansteigt. Aus

diesem Grund wird in der Arbeit das Verhalten von As-

setklassen bei unterschiedlichen Marktlagen bzw. zwi-

schen verschiedenen Zeithorizonten betrachtet. Ein

Beispiel für eine verwendete Korrelationsmatrix von

Assetklassen in der Theorie ist Abbildung 1.

Die Konzentration in der Arbeit liegt ausschließlich

auf Anlageklassen, die Korrelationen nahe null bzw. im

negativen Bereich zueinander aufweisen (in der Abbil-

dung rot markierte Korrelationen). Allerdings ist zu be-

achten, dass jedes Versicherungsunternehmen seine

eigenen Assetklassen besitzt und das Ergebnis der Kor-

relationskoeffizienten von der Zeitspanne der verwen-

deten historischen Daten abhängig ist.

Anhand der Untersuchung historischer Korrela-

tionen und der hausinternen Korrelationsmatrix wer-

den im weiteren Verlauf der Arbeit Umbuchungssze-

narien definiert, um Potenziale zur Risikominderung

Autoren

VerfasserinNicole Imhof, B.Sc.Absolventin des Studiengangs Finanzwirtschaft-Versicherung

Praxispartner:Sparkassen-Versicherung Sachsen

Matrikel 2012 (Abschlussjahrgang 2015)

Co-AutorenBetreuer Praxispartner:Marko Hanke, Leiter des Bereichs Unternehmens-entwicklung der Sparkassen-Versicherung Sachsen

Betreuerin Studienakademie:Prof. Marion Eltzsch, Studiengangleiterin des Studiengangs Finanzwirtschaft-Versicherungs-management

Kontakt zum StudiengangTel.: 0351 44722-621E-Mail: [email protected]

Abbildung 1, Quelle: J.P. Morgan Asset Management

Eberhard, J./ Schöning, S. (2012): Asset Allocation Ansätzezur Bildung von international diverzifizierten Portfolios -eine Analyse auf Basis historischer Daten, Lahr, S. 6, in: https://www.akad.de/fileadmin/akad.de/assets/PDF/WHL_Schriftenreihe/WHL-Schrift-33.pdf (15.05.2015).

Kaiser, H./Vöcking, T. (2002): Strategische Anlageberatung-Assetklassen und Portfoliomanagement, Betriebswirt-schaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden.

Menzel, T./ Rodenwaldt, J. (2012): Asset Allocation - So gestalten Sie Ihr Portfolio sicher und profitabel - in jeder Lebenslage, Campus Verlag GmbH, Frankfurt am Main.

Prätsch, J./Schikorra, U./Ludwig, E. (2012): Finanzmanage-ment-Lehr- und Praxisbuch für Investition, Finanzierungund Finanzcontrolling, 4. Auflage, Springer Gabler, Heidelberg.

Söhnholz, D./Rieken, S./Kaiser, D. G. (2010): Asset Allocation,Risiko-Overlay und Manager-Selektion - Das Diversifikati-onsbuch, Gabler Verlag, Wiesbaden.

Strauß, M. (2008): Wertorientiertes Risikomanagement inBanken-Analyse der Wertrelevanz und Implikationen fürTheorie und Praxis, GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden.

Literaturverzeichnis:

innerhalb der bestehenden Kapitalanlagen aufzuzei-

gen. Dazu erfolgt eine Anpassung des aktuellen Risi-

komodells, um anschließend Umbuchungen innerhalb

des bestehenden Portfolios vornehmen zu können.

Um eine Aussage über die Diversifikation zu treffen,

wird als Bezugsgröße der Diversifikationseffekt vor

und nach Diversifikation verwendet. Das Risikomodell

berechnet aus allen Kapitalanlagen heraus, mithilfe

des Value at Risk, ein Risiko vor und nach Diversifika-

tion. Value at Risk ist eine Risikomessgröße, die für

einen bestimmten Zeitraum den Maximalverlust eines

Portfolios für eine festgelegte Wahrscheinlichkeit

prognostiziert. Die prozentuale Veränderung des Ri-

sikos von vor zu nach Diversifikation ist dann der Di-

versifikationseffekt. Feste Vergleichsgröße zu jedem

Umbuchungsszenario ist der Diversifikationseffekt im

bestehenden Portfolio. Durch den Bezug zum Aus-

gangsportfolio werden nach jeder Umbuchung Aussa-

gen getroffen, ob sich der Diversifikationseffekt posi-

tiv, negativ oder neutral verändert hat.

Das Ziel der Bachelorarbeit ist die Ableitung einer

Handlungsempfehlung für den Kapitalanlagebestand

des betreffenden Versicherungsunternehmens. An-

hand der durchgeführten Berechnungen und Aussa-

gen über die Veränderung des Diversifikationseffektes

wird im letzten Teil der Bachelorarbeit dann auch eine

Handlungsempfehlung erstellt. Dabei wird zwischen

„keine Handlungsempfehlung“ und „Handlungsemp-

fehlung“ unterschieden, also welche Umschichtungen

sind im Portfolio nicht zu empfehlen und durch welche

Umschichtungen kann Diversifikationspotenzial ge-

nutzt werden.

Die Zusammenfassung aller durchgeführten Be-

rechnungen wird in einem sogenannten Punktwolken-

diagramm vorgenommen. Das Punktwolkendiagramm

in Abbildung 2 ist ein simuliertes Beispiel, welches nicht

die Ergebnisse der Bachelorarbeit widerspiegelt. Das

Beispiel dient lediglich zum Verständnis der Aussagen

in der Bachelorarbeit. Alle beispielhaft dargestellten

Ergebnisse der Berechnungen sind durch die einzelnen

Punkte im Diagramm abgebildet. Die x-Achse stellt

dabei den Diversifikationseffekt dar und X% ist der Di-

versifikationseffekt des Ausgangsportfolios. Liegt ein

neu berechnetes Portfolio links dem X%-Wert, so be-

sitzt dieses eine schlechtere Diversifikation als das

Ausgangsportfolio und umgekehrt. Auf der y-Achse ist

das Risiko nach Diversifikation beispielhaft dargestellt.

Auch hier ist der X€-Wert das Ausgangsrisiko nach Di-

versifikation. Oberhalb des X€-Wertes wird das Risiko

durch die vorgenommenen Umschichtungen erhöht

und unterhalb vermindert. Das aktuelle Portfolio befin-

det sich also in dem Punkt, wo die beiden roten Linien

sich treffen. Interessant sind Umschichtungen, die in

die beiden Quadranten fallen, wo die Pfeile hinzeigen.

Im rechten oberen Quadranten würde das Portfolio zwar

mehr Risiko eingehen, aber trotzdem einen größeren

Diversifikationseffekt erzielen. Auch der untere rechte

Quadrant ist interessant, indem mit weniger Risiko grö-

ßeres Diversifikationspotenzial genutzt werden kann.

Welches neue Portfolio nach den Umschichtungen

infrage kommt, muss jedes Unternehmen für sich ent-

scheiden. Schlussfolgernd existiert kein perfektes

Portfolio, jeder Anleger besitzt andere Risikolimite

bzw. Renditeerwartungen und sollte versuchen, das

Portfolio nach seinen Kriterien auszurichten.

Abbildung 2, Quelle: Eigene Darstellung

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Belege suchen

war gestern –

und wie bucht

man heute?

S T E U E R B E R AT E R

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> 02/15 Treffpunkt BA 2120 > 02/15 Treffpunkt BA 2120

Abstracts: Holz- und Holzwerkstofftechnik

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Sachsenküchen Hans-Joachim Ebert GmbHDresdner Straße 78 · 01744 Dippoldiswaldewww.sachsenkuechen.de

Um sich langfristig auf dem Markt behaupten zu

können, ist es heute gerade für klein- und mittel-

ständische Handwerksbetriebe von großer Bedeu-

tung, sich durch Alleinstellungsmerkmale von der

Konkurrenz unterscheiden zu können und für sich

verändernde Anforderungen des Marktes offen zu

sein. Der Fokus potenzieller Kunden wird so primär

auf spezifische Produkteigenschaften gelenkt, und

der Wettbewerb muss nicht vorrangig über die

Preise geführt werden. Die in der Arbeit von Herrn

Schremmer konzipierte Haustür mit Hochwasser-

schutzeigenschaften ist die Basis für ein solches

Sonderelement zur Erweiterung des bestehenden

Angebotsspektrums. Aufgrund der immer deutlicher

auftretenden Auswirkungen des Klimawandels wird

angenommen, dass sich zukünftig mit der Hochwas-

serschutztür eine Marktlücke erschließen lässt.

Kerstin Schweitzer, wiss. Mitarbeiterin am Institut für Holztechnologie Dresden

Statement Praxispartner

Autoren

VerfasserGeorg SchremmerAbsolvent des Studiengangs Holz- und Holzwerk-stofftechnik

Praxispartner:Tischlerei Schönherr, Pockau

Matrikel 2012 (Abschlussjahrgang 2015)

Co-AutorenBetreuerin Praxispartner:Dipl.-Ing. Kerstin Schweitzer, Institut für Holztechnologie Dresden gGmbH

Betreuer Studienakademie:Herr Dipl. –Ing. Manfred Leichsenring

Kontakt zum StudiengangTel.: 0351 44722-530E-Mail: [email protected]

Erarbeitung von konstruktiven Grundlagen für eine Holzhaustür

mit Widerstandseigenschaften gegenüber Hochwasserereignissen

Motivation und ZielstellungEin Hochwasser ist ein natürliches Ereignis, welches

sich auf verschiedene Wetterphänomene zurückführen

lässt. Im Zuge des Klimawandels ist das Auftreten von

extremen Wetterlagen verstärkt zu beobachten. Neben

Hochwasserereignissen an Bächen, Flüssen und Seen

treten auch zunehmend Starkregenereignisse mit nach-

folgenden Überschwemmungen auf. Flussbegradigun-

gen, Gewässerregulierungen und die zunehmenden

Flächenversiegelungen steigern zusätzlich das Hoch-

wasserrisiko. Zudem ist ein stärkeres Bewusstsein der

Bevölkerung gegenüber derartigen Ereignissen festzu-

stellen. Hochwasserereignisse bedrohen Menschenle-

ben und Eigentum. Jedes Jahr werden bei den Elemen-

tarversicherern Hochwasserschäden von mehreren

Milliarden Euro gemeldet. Aus diesem Grund erlangt der

vorausschauende bauwerksbezogene Hochwasser-

schutz zunehmende Bedeutung.

Maßgeblichen Einfluss auf die Vermeidung von

Hochwasserschäden in Gebäuden hat der Widerstand

von Bauelementen gegen eindringendes Wasser.

Dabei ist der wasserdichte Abschluss von Türen be-

sonders wichtig. Auf dem Markt sind derzeit jedoch

keine Systeme mit Widerstandseigenschaft gegen-

über Hochwasserereignissen verfügbar, die dabei

gleichzeitig heutige Anforderungen an die Bedien-

und Gebrauchseigenschaften von modernen Hausein-

gangstüren erfüllen können. Besonders in Bereichen,

wo die Gefahr von spontan auftretenden Hochwasser-

ereignissen ohne Vorwarnzeit besteht (sowohl an

Fließgewässern als auch durch Starkregenereignisse

ohne Gewässernähe), ist ein dauerhafter, bauwerks-

bezogener Hochwasserschutz sinnvoll.

Ziel ist die Entwicklung einer Hauseingangstür

aus Holz mit normalen Gebrauchseigenschaften, die

nur im Gefahrenfall ihre zusätzliche Funktion des Wi-

derstandes gegen eindringendes Wasser offenbart.

Bei dieser Arbeit steht zunächst die Entwicklung eines

Konzeptes zur Konstruktion einer Holzeingangstür im

Mittelpunkt. Unter der Prämisse, dass die Bedienei-

genschaften und die Funktionalität dieser Haustür

nicht von denen einer Haustür ohne Hochwasser-

schutzfunktion abweichen soll, werden dazu die we-

sentlichen Hauptkonstruktionselemente analysiert

und konzipiert. In dieser Arbeit werden außerdem die

Grundlagen für die Herstellung einer Holzhaustür mit

Widerstandseigenschaften gegenüber Hochwasserer-

eignissen ermittelt und damit die Voraussetzungen

für die Fertigung eines Prototyps geschaffen.

Stand der TechnikDer Türbereich ist bei Hochwassersituationen

vorwiegend gefährdet. Nach dem derzeitigen Stand

der Technik wird der Türbereich vor allem durch mo-

bile Systeme (z.B. Schotts oder Dammbalkenver-

schlüsse zur Selbstmontage) oder notfallmäßig mit

Sandsäcken gesichert. Nachteilig wirkt sich bei diesen

Konstruktionen aus, dass der Schutz nicht permanent

vorhanden ist und im „Ernstfall“ erst errichtet werden

muss. Zudem unterliegen derartige Systeme ständi-

gem Wartungsaufwand und müssen dauerhaft vorge-

halten werden. Weiterhin müssen diese Schutzsys-

teme im Hochwasserfall in Betrieb genommen

werden, was die Anwesenheit der Bewohner und evtl.

von Hilfskräften bedingt. Außerdem können diese

Schutzsysteme von Kindern, Älteren oder hilfsbedürf-

tigen Menschen in der Regel nicht ohne fremde Hilfe

angebracht werden. Diese Problemstellungen führen

im Katastrophenfall zu einem Zeitverzug, welcher

unter unglücklichen Umständen zu einem Schadens-

ereignis führen kann.

AnforderungenEine Haustür ist während einer Hochwassersitua-

tion besonderen Belastungen ausgesetzt. Diese sind

mit den Einwirkungen auf eine herkömmliche Haustür

nicht zu vergleichen und bedingen eine auf die Anfor-

derungen spezialisierte Türkonstruktion. Bei diesen

Belastungen handelt es sich unter anderem um hy-

drostatische und hydrodynamische Belastungen, wel-

che hinsichtlich der Türblattverformung beachtet

werden müssen. Weiterhin muss mit Treibgut und den

resultierenden Anprallkräften, aber auch mit Belas-

tungen durch abrasiv beladene Strömungen gerech-

net werden. Nicht zu unterschätzen ist weiterhin die

Belastung der verwendeten Werkstoffe und Verkle-

bungen durch Feuchtigkeit.

Konstruktiv sind diese Anforderungen vorrangig

im unteren Teil der Tür zu berücksichtigen. Wegen des

wirkenden Wasserdruckes kann es außerdem erfor-

derlich sein, das Gebäude ab einem definierten Pegel-

stand kontrolliert zu fluten, um Schäden an der Ge-

bäudestruktur zu verhindern. Deshalb ist die

Festlegung eines Schutzziels in Abhängigkeit vom

Gebäude erforderlich. Jedoch wird das maximale

Schutzziel durch die konstruktive Durchgangsboh-

rung des Profilzylinders begrenzt und liegt bei 1 Meter

Stauhöhe. Die hydrodynamische Belastungsgrenze

wurde mit maximal 5 m/sec. definiert.

LösungEs bietet sich an, bestehende Bauelemente aus

Holz in ihrer Konstruktion und Funktion aufzugreifen

und an die speziellen Gegebenheiten anzupassen. Zur

Lösung des Problems wurden folgende Hauptkon-

struktionselemente von Holzhaustüren separat be-

trachtet und in Abhängigkeit der Anforderungen eines

Hochwasserereignisses analysiert und angepasst:

� Dichtungssystem

� Profilgeometrie

� Haustürrohling

� Beschläge.

Die wichtigste Eigenschaft einer Haustür mit Wi-

derstandseigenschaften gegenüber Hochwasser ist

die Gewährleistung einer vollständigen Dichtigkeit der

Tür über den angenommenen Zeitraum des Hochwas-

serereignisses. In einer vorausgegangenen Untersu-

chung wurden verschiedene handelsübliche

Schlauch- und Vollprofildichtungen auf ihren Wider-

stand gegen drückendes Wasser untersucht. Diese Un-

tersuchungen zeigten, dass derzeit kein technischer

Dichtstoff auf dem Markt ist, welcher die geforderten

Eigenschaften vollständig erfüllt. In Kooperation mit

der Firma DEVENTER Profile GmbH & Co.KG wurde ein

neues Dichtprofil für diesen speziellen Anwendungs-

zweck entwickelt. Dabei gelang es, die vorteilhaften

Eigenschaften der getesteten Dichtungstypen zu kom-

binieren.

Die ermittelten Anforderungen an eine Holzhaus-

tür mit Widerstandseigenschaften gegenüber Hoch-

wasserereignissen bedingten ebenfalls eine Neukon-

zeption der Profilgeometrie, die eine Anpassung an

das neue Dichtprofil und die veränderte Lage der Be-

schläge im Bauelement ermöglicht. Zudem erfolgte

durch die außenseitige Anpassung der Profilgeome-

trie eine flächenbündige Bauweise zur Vermeidung

von strömungsbedingten Materialeinlagerungen.

Die Statik der Türblattkonstruktion ist sehr be-

deutsam für die geforderte Funktionsweise der Holz-

haustür mit Widerstandseigenschaften gegenüber

Hochwasserereignissen. Nach der Vorbetrachtung

wurde für dieses Projekt eine Rohlingbauweise mit

einem glatten, flächenbündigen Türblatt favorisiert.

Da nach einer umfangreichen Marktrecherche kein

Rohling gefunden werden konnte, welcher den Belas-

tungen standhält, erfolgte auch bei diesem Bauteil

eine Neukonzeption. Aufgrund der statischen Gege-

benheiten wurde dieser Rohling mit einer innenlie-

genden Stahlkonstruktion und verstärkten Decklagen

ausgestattet. Die Auswahl der Holzwerkstoffe für die

Rohlingkonstruktion erfolgte dabei unter besonderer

Beachtung der im Hochwasserfall zu erwartenden

hohen Feuchtebelastung.

Um die Konstruktion so einfach wie möglich zu

halten, wurde für dieses Vorhaben auf Standardbe-

schläge zurückgegriffen. Unter Beachtung der Anfor-

derungen und Gegebenheiten sind die Beschlagsteile

allerdings aus nicht korrosiven metallischen Werkstof-

fen auszuführen. Weiterhin ist zur Realisierung eines

optimalen Schließverhaltens und Gewährleistung des

angestrebten Dichtschlusses eine ausreichende Jus-

tierbarkeit der zum Einsatz kommenden Beschlags-

teile erforderlich.

Abschließend erfolgte die Auswahl und Zusam-

menstellung der einzelnen Komponenten anhand der

Erkenntnisse und Anforderungen. Unter Berücksich-

tigung fertigungstechnischer Aspekte entstand im Er-

gebnis ein Konzept für den Bau eines Prototyps.

Schlussfolgerung und Ansatzpunkte für weitereUntersuchungen

Nach der Analyse der technischen Bedingungen

ist deutlich geworden, dass sich die Belastungen für

eine derartige Tür deutlich von denen einer Holzhaus-

tür ohne Hochwasserschutzfunktion unterscheiden.

Dies daraus folgenden Rahmenbedingungen müssen

während der gesamten Produktentwicklung konse-

quent berücksichtigt werden und führen letztlich zu

einer speziell angepassten Konstruktion, bei der die

angestrebte Funktion nur durch die optimale Abstim-

mung zwischen den einzelnen Komponenten möglich

ist.

Unter Berücksichtigung der oben beschriebenen

Anforderungen wurde im Rahmen der vorliegenden

Arbeit ein Konzept für eine Holzhaustür mit Wider-

standseigenschaften gegenüber Hochwasserereig-

nisse erarbeitet. Damit wurde die Basis zur Herstel-

lung eines Prototyps und zum Nachweis der

angestrebten Produkteigenschaften geschaffen.

Generell muss dieses Bauelement als Teil eines

bauwerksbezogenen Hochwasserschutzsystems be-

trachtet werden. Der alleinige Einbau einer druckdich-

ten Tür ist für den Schutz eines Gebäudes nicht aus-

reichend.

Für die Bewohner in hochwassergefährdeten Ge-

bieten erhöht dieses Bauelement die Sicherheit und

trägt damit deutlich zur Verbesserung der Lebensqua-

lität bei.

Page 12: BA-Treffpunkt 0215 Layout 1 - web.ba-dresden.de · ERKUNDUNGEN TREFFPUNKT BA Magazin der Berufsakademie in Dresden >2/15 9. Jahrgang 4–13_ Erkundungen: Von Kooperationen mit Colleges

22 > 02/15 Treffpunkt BA

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BERATUNG | PLANUNG | FERTIGUNG | BAUSTELLENBETREUUNG | MONTAGE

> 02/15 Treffpunkt BA 2323

Abstracts: Informationstechnik

Analyse und Bewertung aktueller Multi-Layer-Gateways

hinsichtlich ihrer Sicherheitsfunktionalitäten im Kontext der aktuellen Bedrohungslage

Autoren

VerfasserDavid Häntzschel, B.Eng.Absolvent des Studiengangs Informationstechnik

Praxispartner:System-Haus-Dresden GmbH

Matrikel 2012 (Abschlussjahrgang 2015)

Co-AutorenBetreuer Praxispartner:Dipl. Ing. Thomas Beckert, Senior System Engineer

Betreuer Studienakademie:Prof. Dr. Lutz Zipfel, Leiter des StudienbereichsTechnik & Studiengangleiter Informationstechnik

Kontakt zum StudiengangTel.: 0351 44722-520E-Mail: [email protected]

Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik.(2014). Die Lage der IT-Sicherheit in Deutschland 2014.Frankfurt am Main: Druck- und Verlagshaus Zarbock Frank-furt am Main.

Frank Melber (Security Insider). (16. Juni 2015). Das Internetder Dinge – eine lockende Spielwiese für Hacker. Abgeru-fen am 5. Oktober 2015 von Security Insider: http://www.se-curity-insider.de/themenbereiche/sicherheits-manage-ment/sicherheitsvorfaelle/articles/491992/

Malenkovich Serge Kaspersky Lab. (4. November 2013). DerMorris-Wurm wird 25. Abgerufen am 5. Oktober 2015 vonhttps://blog.kaspersky.de/der-morris-wurm-wird-25/1920/

PricewaterhouseCoopers International. (30. September2014). Managing cyber risks in an interconnected world. Ab-gerufen am 5. Oktober 2015 vonhttp://www.pwc.com/gx/en/consulting-services/informa-tion-security-survey/assets/the-global-state-of-informa-tion-security-survey-2015.pdf

Stefan Krempl. (16. April 2014). Bitkom: 51 Milliarden EuroSchaden jährlich durch digitale Wirtschaftsspionage. Abge-rufen am 5. Oktober 2015 von http://www.heise.de/newsti-cker/meldung/Bitkom-51-Milliarden-Euro-Schaden-jaehrlich-durch-digitale-Wirtschaftsspionage-2609577.html

U.S. Government. (9. September 2015). National VulnerabilityDatabase. Abgerufen am 5. Oktober 2015 vonhttps://nvd.nist.gov/

Literaturverzeichnis:

Durch die maßgeblichen Entwicklungen der Advan-

ced Research Project Agency (ARPA) entwickelte sich

Anfang der 1980er-Jahre ein öffentlich zugängliches

Kommunikationsnetz. Damals diente es primär der mi-

litärischen Kommunikation und dem Informationsaus-

tausch international vernetzter Forschungszentren. Be-

reits Ende 1988 waren mittlerweile ca. 60.000 Knoten

miteinander verbunden. Etwa zu diesem Zeitpunkt in-

fizierte auch der erste publik gewordene Wurm ca. 10

Prozent des damaligen Internets. Um auf das nun lauter

werdende Bedürfnis nach Sicherheit im Internet zu rea-

gieren, begann man sich fortan auf die Entwicklung von

Firewalls und Anti-Viren-Produkten zu konzentrieren.

Mitte 2015 kommunizierten bereits 3,8 Milliarden

Systeme miteinander und die Komplexität der Vernet-

zung ist unüberschaubar geworden. Das Ziel der die-

sem Artikel zugrundeliegenden Arbeit war es, die ver-

schiedenen Sicherheitsfunktionalitäten aktueller

Netzwerk-Firewalls zu analysieren („Multi-Layer-Gate-

way“) und diese den aktuellen Angriffstechniken ge-

genüberzustellen. Ferner sollte ein Angriffsszenario

entwickelt werden, um die verschiedenen Funktiona-

litäten diverser Produkte praktisch zu testen.

BedrohungslageDie Gesamtzahl der im Jahr 2014 registrierten

Cyber-Angriffe auf Unternehmensnetzwerke belief

sich auf ca. 42,8 Millionen, wodurch allein der deut-

schen Wirtschaft ein finanzieller Gesamtschaden von

ca. 50 Milliarden Euro entstand (Bitcom). Nach Infor-

mationen des Bundesamts für Sicherheit in der Infor-

mationstechnik (BSI) beläuft sich die Anzahl der

Schadprogramme inkl. ihrer Derivate auf ca. 250 Mil-

lionen. Durch diesen Umstand ist die Bedrohungslage,

mit welcher sich ein jeder konfrontiert sieht, komple-

xer denn je geworden.

Die Ursachen von Schwachstellen sind vielseitig

und reichen von Fehlkonfigurationen über menschliche

Leichtgläubigkeit bis hin zu Softwarefehlern. Aufgrund

der hohen Komplexität heutiger Software ist es nahezu

unmöglich, jeden möglichen Eingabepfad zu validieren

und ein Programm komplett zu testen. Somit existieren

generell mehr oder weniger kritische Applikationsfeh-

ler, und es ist letztendlich nur eine Frage der Zeit, bis

einer dieser Fehler zu einer sicherheitsrelevanten

Lücke führt und ein System potenziell gefährdet.

KategorisierungDie Cyber-Attacken lassen sich anhand der Sys-

teme, auf die sie ausgerichtet sind, kategorisieren:

HTTP(S)-Server

Interne Systeme

Intermediäre Systeme

Allg. erreichbare Services.

Aufgrund der exponierten Lage, der hohen quan-

titativen Verteilung und der verhältnismäßig einfachen

Methoden, diese zu attackieren, sind Webserver die am

häufigsten angegriffenen Systeme. Hierzu zählen An-

griffsmethoden wie SQL-Injection oder verschiedene

Arten von Cross-Side-Scripting-Angriffen (XSS).

Das Merkmal der zweiten Kategorie ist, dass zur

initialen Kompromittierung dieser Netze eine (meist

unbewusste) Handlung des Users ausgenutzt wird.

Durch das Aufrufen eines Links werden z. B. präpa-

rierte Dokumente, Java-Applets oder bestimmte

Flash-Inhalte geladen, die auf unterschiedliche Ex-

ploits der jeweiligen Anwendung abzielen. So wurden

allein im letzten Jahr 76 Schwachstellen im Adobe

Flash Player identifiziert, welche dem Gefahrenpoten-

zial „High Risk“ zugeordnet wurden.

Die Kategorie der intermediären Systeme bein-

haltet neben den Netzwerkkoppelelementen auch die

Zugangskontrollsysteme und bildet das Rückgrat

einer jeden Netzinfrastruktur. Diese sind meist sehr

gut geschützt und bieten wenige Angriffsvektoren.

Meist konzentriert sich ein Angreifer auf sog. Advan-

ced Evasion Techniques (AET), um unentdeckt solche

Geräte zu passieren.

In die letzte Gruppe gehören Angriffe, welche auf

jedes erreichbare System angewandt werden können,

so z. B. Port-Scans und (Denial) Distributed-of-Service

Attacken. Diese beiden Angriffsarten werden aufgrund

der relativ einfachen Umsetzung sehr häufig ange-

wendet und sind zum einen auf die Informationsge-

winnung (über etwaige Ziele) ausgerichtet oder zielen

zum anderen auf die Nichterreichbarkeit eines Ser-

vices ab.

AbwehrtechnikenUm dieser Gefahrenlage entgegenzutreten, ver-

wenden heutige Multi-Layer-Gateways Abwehrmecha-

nismen, die weit über die traditionellen Firewall-Funk-

tionalitäten hinausgehen. Eines der wichtigsten

Features zur Blockierung von potenziellen Angriffen

wäre das Intrusion Prevention System (IPS). Dieses

analysiert jedes beliebige Byte im Datenstrom, um an-

hand vordefinierter Signaturen bestimmte Verhaltens-

muster zu finden. Darüber hinaus versteht ein IPS un-

terschiedliche Protokolle, um auf etwaige Anomalien

reagieren zu können. Mit dieser Methode können

Bedrohungen, wie SQL-Injection, XSS oder die Ausnut-

zung bekannter Exploits innerhalb der Back-End-Ap-

plikationen, gestoppt werden. Ähnlich dem Protokoll-

verständnis, haben die Anti-Viren-Engines ein

Dateiformatverständnis um komprimierte und ko-

dierte Dateiinhalte scannen zu können. Die AV-Daten-

bank enthält dabei Hashwerte bekannter Malware und

eine Heuristik, um schädliche Codefragmente zu iden-

tifizieren. Dadurch können bspw. gepackte Dateien,

PDFs oder JPG-Dateien näher untersucht werden. Das

Hauptproblem besteht darin, dass ein System vor dem

Publikwerden einer Schwachstelle, dem Entdecken

eines allgemein gültigen Angriffsmusters und dem

Einspielen der Signatur in die Datenbank, ungeschützt

ist. Um diesen designbedingten Nachteil zu beseitigen,

wurde das Threat Emulation entwickelt. Dabei wird

eine heruntergeladene Datei in einer virtuellen Um-

gebung ausgeführt, um das Systemverhalten auf un-

gewöhnliche Aktivitäten zu prüfen. Dadurch wird ver-

sucht die Ausnutzung von Zero-Day Exploits zu

verhindern. Die Data Loss Prevention (DLP) stellt eine

passive Abwehrmethode dar und versucht nicht, das

Kompromittieren an sich zu verhindern, sondern le-

diglich die Auswirkung eines erfolgreichen Angriffs zu

minieren. Dabei wird versucht, das unautorisierte Ab-

führen von Informationen zu blockieren. Als letzte

Schutzfunktion dient das Application- & URL-Filtering.

Diese Technik kennt die Verhaltensweisen unter-

schiedlichster Applikationen, was einen granularen

Blick auf die Netzkommunikation ermöglicht. Des Wei-

teren werden Listen gepflegt, in welchen Hunderttau-

sende URLs verschiedenen Kategorien zugeordnet

werden. So kann die Kommunikation zu bekannterma-

ßen schädlichen Domains blockiert werden, um so

z. B. die Verbindungsaufnahme zu bereits entdeckten

Command-&-Control Servern zu unterbinden. Ferner

werden Möglichkeiten zur Nutzerauthentifizierung ge-

boten, um Firewall-Policies nicht nur an bestimmte

Netzbereiche zu binden, sondern um das Regelwerk

auch nutzerspezifisch implementieren zu können.

AusblickDurch den Einsatz der eben beschriebenen Fire-

wall-Funktionalitäten lässt sich ein sehr hoher Sicher-

heitsstandard etablieren. Da der Großteil der Cyber-

Attacken auf bereits bekannten Mustern basiert, ist es

möglich, anhand von entsprechenden Signaturen

diese zu entdecken und zu blockieren. Doch je indivi-

dueller und zielgerichteter ein Angriff abläuft, desto

weniger lässt sich dieser abwehren. Somit zählt zu

einem ausgereiften Sicherheitskonzept weit mehr als

die bloße Implementierung technischer Schutzmaß-

nahmen. Vielmehr muss vor allem Wert auf die orga-

nisatorische Sicherheit gelegt werden. Dazu zählen

unter anderem ein klar definiertes Berechtigungskon-

zept, die Separierung des Netzwerks in verschiedene

Sicherheitsbereiche und ein mehrstufiges Firewall-

Konzept.

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> 02/15 Treffpunkt BA 2524 > 02/15 Treffpunkt BA

Abstracts: Medieninformatik

Konzeption und Umsetzung einer Anwendung zum intuitiven Erstellen von Klangstrukturen

Das Spielen eines Musikinstrumentes zu erlernen

oder eine Partitur lesen zu können, gehört seit Jahr-

hunderten zu unserem gesellschaftlichen Leben und

prägte die kulturelle Entwicklung maßgeblich. Das Er-

schaffen von Musik bringt Selbstvertrauen, trainiert

das Gedächtnis und die Wahrnehmung, fördert moto-

rische Prozesse, und das Musizieren in einer Gemein-

schaft stärkt die sozialen Fähigkeiten.

Die enorme Zahl der Lernfelder, die bereits zu Be-

ginn des musikalischen Unterrichtes präsent sind,

dürfte für viele Musik- und Instrumenteninteressierte

im ersten Moment abschreckend wirken, ihre eigene

Leistungsfähigkeit infrage stellen lassen und unter

Umständen zum Verwerfen ihrer Ideen führen.

Die Zielsetzung dieser Bachelorarbeit war die

Konzeption der Anwendung Scriabin, mit deren Hilfe

Benutzer durch die Eingabe und Manipulation von

geometrischen Formen Klangstrukturen erstellen

können. Auf Basis einer wissenschaftlichen Recherche

von relevanten Grundlagen der Musiktheorie und der

Methodik des klassischen Instrumentalunterrichts

wurde ein Anforderungskatalog erstellt. Dieser diente

gemeinsam mit weiteren gestaltungs-, klang- und in-

teraktionsbezogenen Ausarbeitungen dem Abfassen

des Konzepts.

Als funktionale und nicht-funktionale Anforde-

rungen wurden unter anderem folgende Punkte erar-

beitet:

� Die Anwendung muss für unerfahrene Nutzer ohne

spezielles Vorwissen verwendbar sein.

� Die Entwicklung erfolgt als Web-App für Desktop-

und Tablet-Geräte.

� Musiktheoretische Parameter und Klänge müssen

abstrahiert beziehungsweise durch Formen und

Analogien abgebildet werden.

� Die Erzeugung von Klängen, die Änderung der

Klangdauer und -höhe, die Beeinflussung des

zeitlichen Ablaufs, das Vorhandensein von Lösch-,

Speicher- und Ladefunktionen wie auch eine indi-

viduelle Formen- und Klangerzeugung müssen be-

reitgestellt werden.

Die Erarbeitung eines wirkungsvollen Form-

Farbe-Klang-Schemas, welches die Visualisierung der

Parameter Klangcharakteristik, Klangdauer und

Klanghöhe beinhaltete, war zentraler Bestandteil der

Konzeption.

Scriabin ist mit den vier Grundsymbolen Wolke,

Stein, Kristall und Stern ausgestattet, die in ihrem

Aussehen den verknüpften Klang verkörpern und in

runde, rechtwinklige und spitzwinklige Formen einge-

ordnet werden können. Bei der Formenfindung ist

Bezug auf die Oberflächenrauigkeit beziehungsweise

den Konturenlauf eines Objektes und der damit asso-

ziierten Empfindung genommen worden. Letztere Ein-

druckswirkung lässt sich mit der Positionierung der

Formen in einem semantischen Raum mit den Dimen-

sionen Aktivität und Stärke evaluieren, über den Test-

personen rechtwinklige Formen als passiv/mächtig,

spitzwinklige Formen als aktiv/mächtig und runde For-

men als passiv/schwach beurteilten.1 Aus diesen abs-

trahierten Empfindungen und Kategorisierungen wur-

den passende Formen und Bezeichnungen kreiert, um

der bildlichen und intuitiven Wahrnehmung des Men-

schen zu entsprechen und den verbundenen Klang so

intensiv wie möglich zu repräsentieren.

Da Scriabin aus Gründen der freien musikalischen

Gestaltung auf eine Taktstrukturierung verzichtet, er-

folgte die Festlegung der Klangdauer auf zeitlicher

Basis. Diese erfolgt durch die stufenlose Größenska-

lierung des Objektes, wobei eine große Form für eine

lange (1,2 Sekunden) und eine kleine Form für eine

kurze (0,6 Sekunden) Klangdauer steht. Aufgrund des

Verhältnisses von minimaler und maximaler Klang-

dauer von 1:2 kann – ähnlich den Prinzipien der No-

tenlehre – mithilfe von Scriabin auch notentheoreti-

sches Wissen, beispielsweise die Unterscheidung

zwischen halber und ganzer Note, in Ansätzen vermit-

telt werden.

Die Studien und Arbeiten des russischen Kompo-

nisten Alexander Nikolajewitsch Skrjabin waren nicht

nur der Impuls zur Namensgebung dieser Anwendung,

sondern lieferten auch die theoretische Grundlage für

die Bildung einer Klanghöhe-Farbe-Verbindung. Skrja-

bin ordnete die Farben des Lichtspektrums entlang

des Quintenzirkels an, tauschte die Tonarten gegen

Grundtöne der Quartenakkorde aus und schuf so ein

eindeutiges Verbindungsprinzip von Klängen zu Far-

ben.2 Die Basis für die Wahl seiner Einteilung kann

nicht abschließend geklärt werden, allerdings wird

aufgrund Skrjabins theosophischer Intention seiner

Arbeit eine künstlerisch-esoterisch beeinflusste Ent-

scheidung vermutet, die dem Ziel der Ausdrucks- und

Intensitätssteigerung seiner Musik galt.3 Die Entschei-

dung, Skrjabins Schema zu verwenden, ergab sich aus

der Faszination für seine musikalischen Werke und als

eine Würdigung seines innovativen und visionären

Schaffens.

Der Tonraum von Scriabin basiert auf einer pen-

tatonischen Tonleiter und verfügt über einen Tonum-

fang von zehn Tönen. Bezogen auf ein 88 Tasten um-

fassendes Klavier entspricht die Startnote c‘ der

unteren Oktave, der 40. Taste und wird von den Noten

d‘, e‘, g‘, a‘ gefolgt. Die Töne der nachfolgenden obe-

ren Oktave besteht aus den Noten c‘‘, d‘‘, e‘‘, g‘‘, a‘‘.

Für diese Töne wurde das Farbspektrum der unteren

Oktave aufgehellt, da durch die amodale Analogie der

Helligkeit höhere Töne als heller gegenüber tiefen

Tönen empfunden werden.4

Der Anwender hat die Möglichkeit, die Dauer des

Zeitfensters zu verlängern oder zu verkürzen. Die Va-

riation des zeitlichen Ablaufs bietet ein hohes Poten-

zial zur Änderung des klanglichen Gesamteindrucks,

der Visualisierung von Klang-Zeit-Beziehungen und

der Chance auch für Anfänger, mithilfe der Verlang-

samung den eigenen Erfahrungsprozess optimieren

zu können. Das Zusammenspiel aus den Achsenpara-

metern Klanghöhe und zeitlicher Ablauf, der Form-

größe als Klangdauer und der durch die Formenwahl

bestimmten Klangcharakteristik formt den einzelnen

Klang und ermöglicht das Erschaffen von Strukturen.

Die grafische Benutzeroberfläche wurde in drei

Bereiche unterteilt. Die Formenbibliothek beinhaltet

die verfügbaren Formen sowie die Möglichkeit, aus

einem Klangportal neue Klänge hinzuzufügen. Die

Spielfläche zum Positionieren und Arrangieren der

Formen ist der zentrale Bereich der Anwendung. Funk-

tionale Elemente, welche auf die erzeugte Struktur

Einfluss nehmen, befinden sich im unteren Bereich in

der Werkzeugleiste. Diese ermöglichen beispielsweise

eine Änderung des zeitlichen Ablaufs.

Die Entscheidung für die Entwicklung eines funk-

tionalen Prototyps ergab sich aus dem stark multime-

dial geprägten Charakter der Anwendung. Formen,

Farben, Klänge und Bewegungen können mit dessen

Hilfe wesentlich aktiver dargestellt werden als durch

Mock-Ups oder Papierprototypen. Der erstellte Proto-

typ (www.scriabin-app.de) wurde aus zeitlichen und

kapazitiven Gründen auf die Entwicklung der Desktop-

Version ausschließlich für Google Chrome (Version 43

oder höher) beschränkt. So war es möglich, browser-

eigene Funktionen von Google Chrome zu nutzen, die

andere Browser nicht zur Verfügung stellen. Die Im-

plementierung erfolgte auf Basis von HTML5, CSS3

und JavaScript.

Das Konzept der Anwendung berücksichtigt

neben der Verwendung von Audio-Samples auch eine

browsergestützte Echtzeit-Klangerzeugung. Diese

wurde mithilfe der Web-Audio-API realisiert, deren

Strukturkonzept auf dem sogenannten Audio-Kontext

basiert. Dieses Objekt kann als gerichteter Graph von

Audioknoten verstanden werden, welche den Daten-

fluss von der Quelle zum Ziel beschreiben und in

Quell-, Prozess- oder Zielknoten kategorisiert werden

können.5

Die Struktur des Audio-Kontexts mit einem mo-

dularen Routing, also dem flexiblem Hinzufügen und

Verschalten von Komponenten, ist eine bewährte

Technik und basiert auf dem Prinzip des Moog Syn-

thesizers aus den 60er-Jahren. Das in Scriabin durch

den Oszillator generierte Klangsignal wird in einen

Prozess-Knoten geleitet, der für die Hüllkurvengene-

rierung verantwortlich ist. Anschließend wird der

Klang zusätzlich in eine Delay-Prozesskette geroutet,

mit Delay, Feedback und einem Filter zur Frequenzab-

senkung des Feedbacks versehen. Das so entstandene

Effektsignal wird zurück in den Delay-Knoten und da-

nach über einen Prozessknoten zur Anpassung der

Lautstärke in das Ziel geleitet. In diesem Knoten mi-

schen sich Original- und Effektanteil und das Signal

wird über die Soundkarte ausgegeben.

Aktuell ist der Entwicklungsstatus der API als

Grundentwurf (Editor‘s Draft) gekennzeichnet und un-

terliegt keiner Billigung durch das W3C, das heißt, es

können jederzeit Aktualisierungen, Streichungen oder

Ersetzungen stattfinden.6 Somit besitzt der Einsatz

der Web-Audio-API unter Umständen einen experimen-

tellen Charakter, und es bedarf einer Überprüfung der

eingesetzten Funktionalitäten nach einer Änderung

des Entwurfs. Dennoch wird die Entwicklung durch

Google und Mozilla sehr intensiv vorangetrieben, so-

dass ein Einsatz der

Web-Audio-API durch-

aus zukunftsweisend

ist.

Abschließend be-

trachtet ist es mit die-

ser Arbeit gelungen,

elementare musiktheo-

retische Grundsätze

mit der lebendigen Er-

fahrung der Musikkrea-

tion zu verbinden, ohne

die erfolgreiche Benut-

zung der Anwendung

vom musiktheoreti-

schen Wissensstand

des Nutzers abhängig

zu machen. Interes-

sante Klangstrukturen

können mit Scriabin

schnell und einfach er-

stellt werden. Gerade die Verwendung von Analogien,

Symbolen und Metaphern greift auf bereits erlernte

Interpretationen zurück, welche die intuitive Steue-

rung erleichtert. Der zielgruppenübergreifende Cha-

rakter der Anwendung bietet sowohl Lehrenden und

Lernenden, Therapeuten wie auch Patienten, Künstlern

und Interessierten die grundlegende Möglichkeit zum

individuellen Ausdruck ihrer Kreativität, ihrer Gedan-

ken und Emotionen. Der persönliche klangliche Schöp-

fungswille stand jederzeit im Mittelpunkt der Konzep-

tion und im idealen Fall setzt Scriabin so das

Fundament für eine vertiefende musikalische Ausei-

nandersetzung.

Adenot, P./Wilson C. (2015): Web Audio API. W3C Editor'sDraft 21 June 2015, Verfügbar unter: http://webaudio.git-hub.io/web-audio-api/, 02.07.2015.

Espe, H./Hautz, P./Krampen, M./Walter, K. (2005): Zur Se-mantik von Formen, Farben und Logos, Verfügbar unter:http://psydok.sulb.uni-saarland.de/volltexte/2005/484/pdf/Sem_Form_Farb.pdf, 09.06.2015.

Jewanski, J. (2006): Von der Farbe-Ton-Beziehung zur Farb-lichtmusik, in: Jörg Jewanski/Natalie Sidler (Hrsg.), Farbe -Licht - Musik. Synästhesie und Farblichtmusik, S. 131-210, Bern.

Haverkamp, M. (2006): Auditiv-visuelle Verknüpfungen imWahrnehmungssystem und die Eingrenzung synästheti-

scher Phänomene, in: Jörg Jewanski/Natalie Sidler (Hrsg.),Farbe - Licht - Musik. Synästhesie und Farblichtmusik, S. 31-74, Bern.

Seidelin, J. (2014): HTML5 Games: Creating Fun with HTML5,CSS3 and WebGL, 1. Auflage, Hoboken.

Quellen:1 Vgl. Espe, H./Hautz, P./Krampen, M./Walter, K. (2005), S. 64.2 Vgl. Jewanski, J. (2006), S. 191.3 Vgl. Jewanski, J. (2006), S. 193.4 Vgl. Haverkamp, M. (2006), S. 48.5 Vgl. Seidelin, J. (2014), S. 295.6 Vgl. Adenot, P./Wilson C. (2015).

Literaturverzeichnis:

Das modulare Studium bietet vielfältigeInhalte und breites Praxiswissen inden kaufmännischen Abteilungen einespharmazeutischen Unternehmens, u.a.in Material- und Produktionswirtschaft,Marketing sowie im Finanz- und Personal-bereich. Mehr Informationen unter:www.apogepha.de

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BA-Studiumin der pharmazeutischen IndustrieDuales Studium an der Berufsakademie Dresden -Fachrichtung Betriebswirtschaft/Studiengang Industrie

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Autoren

VerfasserThomas PretzschAbsolvent des Studiengangs Medieninformatik

Praxispartner:W4 Services GmbH

Matrikel 2012 (Abschlussjahrgang 2015)

Co-AutorenBetreuer Praxispartner:Dipl.-Ing. (BA) Torsten HatnikEntwickler W4 Services GmbH

Betreuer Studienakademie:Dr. rer. nat. Arndt Vitzthum, Dozent

Kontakt zum StudiengangTel.: 0351 44722-510E-Mail: [email protected]

Scriabinoberfläche

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> 02/15 Treffpunkt BA 2726 > 02/15 Treffpunkt BA

Anzeige

Abstracts: Steuern, Prüfungswesen, Consulting

Als Praxispartner hat die BRV AG Wirtschaftsprü-

fungsgesellschaft, Niederlassung Dresden, schon

öfter Studenten der Berufsakademie Sachsen durch

den Studiengang für Steuern, Prüfungswesen und

Controlling begleitet. Dabei eröffnet uns unsere pra-

xisbezogene Beteiligung am Studium der Studenten

die Chance, geeignete Nachwuchskräfte für die Steu-

erberatung und Wirtschaftsprüfung zu finden. Deren

Leistungsvermögen kann von uns aus ihrer prakti-

schen Tätigkeit heraus bestens beurteilt werden, ein

großer Vorteil für uns. Auch in der Rechnungslegung

stellen sich neue Bilanzierungsfragen als Folge der

sogenannten Digitalen Revolution. Bitcoins gibt es

erst seit vergleichsweise kurzer Zeit. Aber wenn sich

dieses System etabliert, dann wird die Frage der Bi-

lanzierung von Bitcoins demnächst auch vonseiten

unserer Mandanten gestellt. Insofern hat Frau Thier-

mann eine aktuelle Bilanzierungsfrage mit durchaus

interessantem steuerlichem Hintergrund, insbeson-

dere in der Umsatzsteuer, in hervorragender Form

analysiert und ist zu praktikablen Lösungen gelangt.

Steuerberater, Wirtschaftsprüfer Uwe Hellmich, BRV AG

Statement Praxispartner

Autoren

VerfasserinDipl.-Betriebswirtin Nicole ThiermannAbsolventin des Studiengangs Steuern, Prüfungswesen, Consulting

Praxispartner:BRV AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Matrikel 2012 (Abschlussjahrgang 2015)

Co-AutorenBetreuer Praxispartner: StB, WP Uwe Hellmich

Betreuer Studienakademie: StB Dr. Holm Krüger, Dozent

Kontakt zum StudiengangTel.: 0351 44722-630E-Mail: [email protected]

Bilanzierung von E-Payment-Transaktionen –eine Analyse am Beispiel von Bitcoin und Paypal

E-Payment-Transaktionen sind längst im täglichen

Leben angekommen. Allerdings stellen neue Zahlungs-

möglichkeiten, insbesondere die Verwendung von Kryp-

towährungen, den Gesetzgeber vor Herausforderungen

und führen oft zu bilanziellen Problemen. Bitcoins sind

derzeit weder zivil- noch steuerrechtlich oder durch an-

dere Regelung normiert. Sie stellen aber wirtschaftlich

eine Ersatzwährung dar, welche weder als E-Geld noch

als gesetzliches Zahlungsmittel definiert werden kann.

Bitcoins sind bei über 75.000 Unternehmen als Zah-

lungsmittel anerkannt. Die Besonderheit der Bitcoins ist

die dezentrale Verwaltung der Bestände und Transak-

tionen, da diese nicht von einer Bank oder zentralen In-

stitution ausgegeben und geführt werden. Vielmehr

werden Bitcoins durch das Netzwerk selbst hergestellt

und sind auf eine Ausgabemenge von 21 Millionen be-

grenzt. Bilanziell lassen sie sich keinem Posten zweifels-

frei zuordnen und auch die Bewertung gestaltet sich

schwierig. Die Problematik der Bilanzierung besteht

darin, dass gesetzliche Bilanzierungsnormen oder Rech-

nungslegungsstandards auf Sachverhalte angewendet

werden müssen, die der Gesetzgeber oder Standardset-

ter bei der Normsetzung noch nicht berücksichtigen

konnte.

Ansatz von Bitcoin: Zunächst ist zu erörtern, ob

Bitcoins als Wirtschaftsgut bzw. Vermögensgegenstand

anzusehen sind. Naheliegend wäre die Zuordnung zu

den immateriellen Vermögensgegenständen. Der § 266

HGB nennt lediglich einige immaterielle Vermögensge-

genstände, ohne eine aussagekräftige Definition dieser

Vermögensgegenstände zu liefern. Da es sich bei Bit-

coins wohl eher nicht um Schutzrechte im Sinne des

§ 266 (2) A I. Nr. 1 HGB handelt, ist die Frage zu klären,

ob die Bitcoins unter den Begriff der „ähnliche[n] Rechte

und Werte“ (HGB § 266 (2) A I Nr. 1) gefasst werden kön-

nen. Hierunter sind insbesondere Werte zu fassen, die

den Konzessionen nicht zugeordnet werden können und

ihnen dennoch ähnlich sind. Konzessionen können ähn-

lich wie Bitcoins gewerblich verwertet werden. Eine Ver-

wertbarkeit ist anzunehmen, da Bitcoins gegen Euro ge-

tauscht werden können. Außerdem sind sie genau wie

Konzessionen immateriell. Allerdings können Konzes-

sionen regelmäßig und unbegrenzt reproduziert wer-

den, was bei Bitcoins aufgrund der algorithmischen Be-

grenzung auf 21 Mio. Bitcoin nicht angenommen werden

kann (Vgl. REINER/HAUßER (2013): Immaterielle Vermö-

gensgegenstände (A.I.), In: Münchener Kommentar zum

HGB § 266, 3. Auflage 2013, Rn. 27).

Fraglich hierbei ist also, ob Bitcoins unter diesen

Begriff der „ähnliche[n] Rechte und Werte“ gefasst wer-

den könnten. Im Schrifttum werden auch Domains als

derartige Rechte verstanden, allerdings spielt hierbei

für die Argumentation eine Rolle, dass eine Domain

einen Anspruch gegenüber der DENIC gewährt. Eine For-

derung gegenüber einer zentralen Einrichtung, welche

Bitcoins ausgibt, besteht jedoch nicht, somit ist hier ein

wesentlicher Unterschied zu einer Domain festzustellen

(Vgl. REINER/HAUßER (2013), a.a.O., Rn. 27). Lehnt man

sich an die Definition des DRS 12 an, so ist ein immate-

rieller Vermögenswert ein „identifizierbares, nicht-mo-

netäres Nutzenpotenzial ohne physische Substanz, das

für die Herstellung von Produkten oder das Erbringen

von Dienstleistungen, die entgeltliche Überlassung an

Dritte oder für die eigene Nutzung verwendet werden

kann“ (Vgl. REINER/HAUßER (2013), a.a.O., Rn. 22). Auch

IAS 38.8 beschreibt den immateriellen Vermögenswert

als einen „nicht monetären Vermögenswert ohne phy-

sische Substanz“. Demnach kann man den Bitcoin als

immateriellen Vermögensgegenstand definieren (Vgl.

ECKERT, K.P.: Steuerliche Betrachtung elektronischer

Zahlungsmittel am Beispiel sog. Bitcoin Geschäfte, (DB

2013), S. 2110). Auch THUROW hat sich diesbezüglich auf

Ebene der IFRS- Rechtslage mit der Bilanzierung von Bit-

coins auseinandergesetzt und kam zu dem Schluss, dass

„Bitcoin[s] als kurzfristige, nicht abnutzbare immate-

rielle Vermögensgegenstände im IFRS-Abschluss zu bi-

lanzieren [sind]“ (THUROW “Bitcoin in der IFRS-Bilanzie-

rung”, (IRZ 2014) S. 197 ff.). Hierzu führt er auch aus, dass

aufgrund der hohen Wertschwankungen und des feh-

lenden amtlichen Kassakurses eine Bilanzierung als Zah-

lungsmitteläquivalent nicht möglich ist.

Die Bilanzierung der Bitcoins unter dem Posten

„[…]Guthaben bei Kreditinstituten[…]“ (§ 266 Abs. 2 B IV.

HGB) kann zweifelsfrei negiert werden, da Bitcoins nicht

von Kreditinstituten auf Konten geführt werden und

somit keine Forderungen gegenüber Kreditinstituten be-

stehen. Auch die Bilanzierung im Kassenbestand schei-

det aus, da es sich nicht um gesetzliche Zahlungsmittel

handelt (Vgl. REINER/HAUßER (2013), a.a.O., Rn. 81, 83).

Weiterhin könnte eine Einordnung als Wertpapiere

in Betracht kommen. Wertpapiere verbriefen ein Recht

des Besitzers, welche durch diese Urkunde ihr Recht gel-

tend machen können. Allerdings liegt bei Bitcoin eben

keine Verbriefung eines Rechts vor, da es keinerlei An-

spruchsgegner, z.B. in Form einer zentralen ausgeben-

den Stelle der Bitcoins, gibt (Vgl. BOEHM/PESCH: Bitcoins:

Rechtliche Herausforderungen einer virtuellen Währung

- Eine erste juristische Einordnung, (MMR 2014), S. 75).

Die BaFin vertritt die Auffassung, dass es sich bei

Bitcoins weder um E-Geld noch um gesetzliche Zah-

lungsmittel handelt. Vielmehr geht die BaFin von einer

Vergleichbarkeit mit Devisengeschäften aus (Vgl. MÜN-

ZER (2013): Bitcoins. Aufsichtliche Bewertung und Risiken

für Nutzer (BaFin)). Devisen sind im weiteren Sinne „An-

sprüche auf Zahlungen in fremder Währung an einem

ausländischen Platz, meist in Form von Guthaben bei

ausländischen Banken sowie von auf fremde Währung

lautenden, im Ausland zahlbaren Schecks und Wech-

seln.“ (GEßNER, Devisen, In: Wirtschaftslexikon, Springer

Gabler Verlag (4. Mai 2015)). Hierbei stellt sich jedoch

die Frage, ob Bitcoins als ausländische Währung im wei-

teren Sinne gelten könnten. Da sie nicht als Zahlungs-

mittel, Schecks oder Wechsel anerkannt werden, ist eine

Einordnung als Devisen eher fragwürdig.

Es bleibt festzuhalten, dass es sich bei Bitcoins um

einen immateriellen Vermögensgegenstand handelt, der

in der Bilanz angesetzt werden muss, aber keinem Pos-

ten zweifelsfrei zugeordnet werden kann. Der Ausweis

im Posten der sonstigen Vermögensgegenstände

gemäß § Abs.2 B II Nr. 4 HGB als Auffangposten ist wohl

die praktikabelste Lösung.

Bewertung und Ausweis erworbener BitcoinsDie Erstbewertung bestimmt sich handelsrechtlich

nach den allgemeinen Vorschriften gemäß §§ 253, 255

HGB. Demnach sind Vermögensgegenstände höchstens

mit ihren Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten anzu-

setzen. Die Anschaffungskosten bestimmen sich nach §

255 Abs. 1 HGB und setzen sich aus den Aufwendungen

zusammen, die aufgebracht werden, um den erworbe-

nen Vermögensgegenstand in „betriebsbereiten Zu-

stand“ zu versetzen. Hierbei ist zu beachten, dass diese

Kosten dem Vermögensgegenstand einzeln zugeordnet

werden können und eventuelle Vergünstigungen von

den Anschaffungskosten abgezogen werden. Eventuelle

Nebenkosten oder nachträgliche Kosten sind mit den

Anschaffungskosten zuzuordnen, wenn sie unmittelbar

mit der Anschaffung und der Versetzung in den „be-

triebsbereiten Zustand“ in Verbindung stehen.

Bitcoins sind homogen und werden auf speziellen

Handelsplattformen zu öffentlichen Preisen gehandelt.

Es besteht also ein aktiver Markt für Bitcoins. Somit kann

eine Bewertung zu den Marktpreisen erfolgen (Vgl. IDW

S 5 3.1 Rn. 19).

PayPalPayPal lässt sich als Zahlungsform den Micropay-

ment-Transaktionen zuordnen, die Institution PayPal

(Europe) S.à r.l. et Cie, S.C.A. wird in Deutschland als

„grenzüberschreitend tätiges Finanzdienstleistungs -

institut“ eingeordnet (BaFin: grenzüberschreitend tätige

Kreditinstitute, Stand 15. Mai. 2015). Demnach kann ein

PayPal-Guthaben im Gegensatz zu den Bitcoins als

E-Geld i.S.v. § 1 a Abs. 3 ZAG definiert werden. PayPal-

Guthaben sind somit wie Geld zu behandeln und unter

dem Posten „Guthaben bei Kreditinstituten“ zum Nenn-

betrag auszuweisen. (Vgl. REINER/HAUßER (2013), a.a.O.,

Rn 84). Trotz der klaren Normierung von PayPal kommt

es in der Praxis insbesondere bei Kreditkartenrück -

buchungen zu bilanziellen Problemen. Hierbei hat der

Käufer das Recht, bei Falsch- oder Nichtlieferung sein

gezahltes Geld zurückzufordern (PayPal (Europe) S.à r.l.

et Cie, S.C.A.: Häufige Fragen zu Rückbuchungen). In die-

sem Fall hat der Verkäufer das Risiko eventueller Rück-

buchungen bilanziell zu würdigen. Weil PayPal eine Ban-

kenlizenz hat und Guthaben nicht als Forderung,

sondern als Bankguthaben zu bilanzieren sind, kommt

eine übliche Wertberichtigung nicht in Betracht. Das Ri-

siko der Rückbuchungen bleibt dennoch bestehen und

müsste als Rückstellung für ungewisse Verbindlichkeiten

berücksichtigt werden.

Zusammenfassung:Es kann gezeigt werden, dass auch moderne Zah-

lungsmöglichkeiten mit den bestehenden bilanziellen

Normen im Jahresabschluss abgebildet werden können.

Gleichwohl ist festzustellen, dass das Fehlen jeglicher

rechtlicher Normierung im Falle von Bitcoin die bilan-

zielle Einordnung wesentlich erschwert.

Page 15: BA-Treffpunkt 0215 Layout 1 - web.ba-dresden.de · ERKUNDUNGEN TREFFPUNKT BA Magazin der Berufsakademie in Dresden >2/15 9. Jahrgang 4–13_ Erkundungen: Von Kooperationen mit Colleges

28 > 02/15 Treffpunkt BA > 02/15 Treffpunkt BA 2928

Abstracts: Steuern, Prüfungswesen, Consulting

Im Rahmen der Diplomarbeit ist es der Autorin Frau

Lisa Herrmann gelungen, ein sehr aktuelles Thema

zu analysieren und durch die Darlegung wissen-

schaftlicher Grundlagen eine gut in der Praxis ver-

wertbare Handlungsempfehlung, welche sowohl

Empfehlungen für die Kanzlei selbst als auch für die

Beratung der Mandanten umfasst, zu erarbeiten.

Trotz der Komplexität des Themas erfolgte eine an-

gemessene Würdigung der bislang von der Finanz-

verwaltung und den steuerberatenden Berufen kon-

trovers diskutierten Problemfelder. Über die

Darstellung der steuerlichen Rechtsfolgen hinausge-

hend, wurde durch die Autorin zudem die Beleuch-

tung der Auswirkungen der neuen Rechtslage im be-

triebswirtschaftlichen Kontext vorgenommen. Da uns

als Fachberatern für Apotheken und Ärzte eine kom-

petente und umfassende Beratung unserer Manda-

ten, gerade im Hinblick auf branchenspezifische Be-

sonderheiten, am Herzen liegt, stellen auch diese

Ergebnisse wertvolle Ansatzpunkte für unsere Bera-

tungsleistungen dar.

Dr. Schmidt und Partner, Steuerberater,Rechtsanwälte

Statement Praxispartner

Autoren

VerfasserinDiplom-Betriebswirtin (BA) Lisa HerrmannAbsolventin des StudiengangesSteuern, Prüfungswesen, ConsultingStudienrichtung Steuerberatung

Praxispartner:Dr. Schmidt und PartnerSteuerberater, RechtsanwälteNiederlassung Dresden

Matrikel 2012 (Abschlussjahrgang 2015)

Co-AutorenBetreuerin PraxispartnerMartina Heppt, Rechtsanwältin, Steuerberaterin bei Dr. Schmidt und Partner

Betreuer Studienakademie:Dipl.-Finanzwirt Torsten Gahler, nebenberuflicher Dozent

Kontakt zum StudiengangTel.: 0351 44722-630E-Mail: [email protected]

BMF, Schreiben vom 14.11.2014, IV A 4 – S 0316/13/10003, BStBl.2014 I, S. 1450.

Literaturverzeichnis:

Auswirkungen der neuen GoBD auf Betriebsprüfungen

Aufgrund des technischen Fortschrittes stellt der

Einsatz moderner Informationstechnik in großen, mit-

telständischen, aber vor allem auch kleineren Unter-

nehmen einen festen Bestandteil in den betrieblichen

Arbeitsabläufen dar. In den meisten Unternehmen

werden heutzutage Kassen-, Warenwirtschafts-, Zah-

lungsverkehrs- sowie Archivierungssysteme mithilfe

spezieller Programme geführt und die betrieblichen

Prozesse zunehmend digitalisiert. Anhand der Pflicht

zur elektronischen Einreichung von Steuervoranmel-

dungen, Steuererklärungen und Bilanzen wird deut-

lich, dass auch in den Finanzbehörden die Nutzung

elektronischer Datenverarbeitungssysteme längst

zum Alltag gehört.

Mit Veröffentlichung des BMF-Schreibens vom 14.

November 2014 zum Thema „Grundsätze zur ord-

nungsgemäßen Führung und Aufbewahrung von Bü-

chern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektroni-

scher Form sowie zum Datenzugriff“, kurz GoBD

genannt, sollen die Anforderungen der Finanzverwal-

tung an die im Unternehmen verwendeten elektroni-

schen Systeme zur Führung und Aufzeichnung von

Daten und Dokumenten nunmehr konkretisiert wer-

den.

Nach fast zwanzig Jahren haben die GoBD die bis

dahin geltenden „Grundsätze ordnungsgemäßer DV-

gestützter Buchführungssysteme“ (GoBS) sowie die

„Grundsätze zum Datenzugriff und zur Prüfbarkeit di-

gitaler Unterlagen“ (GDPdU) mit Wirkung zum 1. Ja-

nuar 2015 abgelöst. Die Regelungen im BMF-Schreiben

vom 14. November 2014 gelten, ungeachtet der Un-

ternehmensgröße, nunmehr für alle Buchführungs-

und Aufzeichnungspflichtigen. In der Praxis sind

damit auch steuerlich Aufzeichnungspflichtige, wel-

che ihren Gewinn durch Einnahmen-Überschuss-

Rechnung ermitteln, von den Neuregelungen betrof-

fen. Da das Zugriffsrecht der Finanzverwaltung durch

die Anforderungen der GoBD nunmehr auf die im Un-

ternehmen verwendeten Vor- und Nebensysteme er-

weitert wurde, ist zur Einhaltung der Ordnungsmä-

ßigkeitsnormen ein enormer Handlungsbedarf beim

Steuerpflichtigen, aber auch in der Steuerberatungs-

kanzlei notwendig.

Im ersten Teil der Thesis wurden die einzelnen

Neuregelungen der Verwaltungsanweisung unter-

sucht, eine Gegenüberstellung zur bisherigen Rechts-

lage vorgenommen und die zahlreichen Konkre -

tisierungen sowie Verschärfungen für den

Steuerpflichtigen und die Steuerberatungskanzlei auf-

gezeigt. Auf Grundlage der theoretischen Untersu-

chungsergebnisse erfolgte im zweiten Teil die Erar-

beitung einer Handlungsempfehlung für die

Steuerberatungskanzlei Dr. Schmidt und Partner. Da

im Rahmen des Abstracts aus datenschutzrechtlichen

Gründen eine Vorstellung der Handlungsempfehlun-

gen nicht erfolgen kann, beschränken sich die nach-

folgenden Ausführungen auf die Inhalte des ersten

Teils der Thesis.

Die wichtigsten Neuregelungen im Überblick

Nachvollziehbarkeit und NachprüfbarkeitWie durch die gesetzlichen Regeln zur analogen

Buchführung bereits bekannt, muss auch die elektro-

nische Buchführung so beschaffen sein, dass diese

einem sachverständigen Dritten innerhalb einer ange-

messenen Zeit einen Überblick über die erfassten Ge-

schäftsvorfälle sowie die Lage des Unternehmens er-

möglicht. Die Anforderungen der GoBD sehen dabei die

Sicherstellung der sogenannten progressiven und re-

trograden Prüfungsmöglichkeiten vor. Das heißt, dass

eine Prüfung der Geschäftsvorfälle, ausgehend vom

Beleg bis hin zur Steuererklärung bzw. im Umkehr-

schluss von der Steuererklärung zum Beleg, während

des gesamten Zeitraums der Aufbewahrungsdauer ge-

währleistet sein muss. Um diese Prüfungspfade auf-

rechterhalten zu können, ist auf die ordnungsgemäße

Aufbewahrung der Daten und Dokumente während der

gesamten Dauer der Aufbewahrungsfrist zu achten.

Die Art der Aufbewahrung richtet sich dabei grund-

sätzlich nach dem Ursprungsformat des Belegs. Emp-

fängt der Steuerpflichtige beispielsweise eine Kosten-

rechnung per E-Mail, so ist nach den Anforderungen

des BMF-Schreibens vom 14. November 2014 die elek-

tronische Aufbewahrung der Datei maßgebend. Ein al-

leiniger Papierausdruck und die anschließende Lö-

schung der Datei würde folglich die Nachprüfbarkeit

des Geschäftsvorfalls einschränken und einen Verstoß

gegen die Anforderungen der GoBD an die Ordnungs-

mäßigkeit der Bücher und Aufzeichnungen darstellen.

Da die Anforderungen der GoBD an die Nachvoll-

ziehbarkeit und Nachprüfbarkeit nicht nur für die elek-

tronischen Bücher und sonstigen Aufzeichnungen gel-

ten, sondern auch auf die im Unternehmen zum

Einsatz kommenden Datenverarbeitungssysteme an-

zuwenden sind, muss eine übersichtliche, vollständige

und schlüssige Verfahrensdokumentation in jedem Un-

ternehmen vorhanden sein. Erstmals erfolgen durch

die GoBD detaillierte Vorgaben zum Inhalt, Aufbau, Ab-

lauf sowie zu den Ergebnissen des Datenverarbei-

tungssystems. Da der Begriff der Verfahrensdokumen-

tation im aktuellen BMF-Schreiben an zahlreichen

Stellen erwähnt wird, ist davon auszugehen, dass die

Finanzverwaltung bei Betriebsprüfungen diese künftig

stärker ins Visier nehmen wird.

Zeitgerechtigkeit, Ordnung und UnveränderbarkeitDa zwischen Entstehung und buchmäßiger Erfas-

sung eines Geschäftsvorfalls gemäß § 146 Absatz 1 Ab-

gabenordnung und § 239 Absatz 2 Handelsgesetzbuch

lediglich ein geringes Zeitfenster bestehen soll, wird

durch das BMF-Schreiben vom 14. November 2014 nun-

mehr eine konkrete zeitliche Orientierung vorgege-

ben. Gemäß den Anforderungen der GoBD sind unbare

Geschäftsvorfälle innerhalb von zehn Tagen und Kas-

seneinnahmen und -ausgaben täglich zu verzeichnen.

Werden Waren- oder Kostenrechnungen nicht inner-

halb von acht Tagen oder einer für den Betrieb ge-

wöhnlichen Durchlaufzeit beglichen, so sind diese zu-

künftig kontokorrentmäßig zu erfassen. Der Begriff

„Erfassung“ bedeutet im Rahmen der GoBD jedoch

nicht zwingend die IT-mäßige Verbuchung der Ge-

schäftsfälle; unter bestimmten Voraussetzungen wäre

es den Anforderungen entsprechend, wenn die Erfas-

sung durch Identifikation, Sicherung und Ordnung

sämtlicher betrieblicher Belege erfolgen würde. Dies

ist jedoch nur dann möglich, wenn keine digitale Vor-

erfassung von Daten stattfindet und die Unveränder-

barkeit, Vollständigkeit, Zeitgerechtigkeit sowie Ord-

nung der Belege, beispielsweise durch geordnete

Ablage mit laufender Nummerierung in einem Akten-

ordner, sichergestellt werden kann.

Da die Erfassung von Geschäftsvorfällen im Rah-

men der Buchhaltung in der Regel nicht laufend, son-

dern periodenweise erfolgt, kann die Unveränderbar-

keit laut Meinung der Finanzverwaltung nur durch

zeitnahe Festschreibung der Daten gewährleistet wer-

den. Ein Offenhalten von Buchungsverläufen, um

eventuelle Fehler im Rahmen des Jahresabschlusses

zu korrigieren, ist nicht mehr möglich, da die GoBD

nunmehr eine Festschreibung bis zum Ablauf des Fol-

gemonats fordern. Das heißt, dass die ursprüngliche

Bearbeitungszeit der monatlichen Buchhaltung bis

zur Abgabe der Umsatzsteuervoranmeldungen in der

Praxis um zehn Tage verkürzt wird. Werden Geschäfts-

vorfälle, beispielsweise bei Einnahmen-Überschuss-

Rechnern, quartalsweise oder jährlich verbucht, ohne

dass eine Unveränderbarkeit der Daten gewährleistet

werden kann, führt dies zu einer formell nicht ord-

nungsgemäßen Buchführung. Ob ein derartiger Ver-

stoß gegen die Anforderungen der GoBD bereits zur

Verwerfung der Buchführung durch die Finanzbe-

hörde führt, bleibt abzuwarten.

Besondere Vorsicht ist weiterhin bei der Verwen-

dung von Textverarbeitungs- oder Tabellenkalkulati-

onsprogrammen, wie beispielsweise Microsoft Word

oder Excel, geboten. Da diese Programme keine Än-

derungshistorie ermöglichen, bedarf es zusätzlicher

Maßnahmen zur Sicherung der Daten und Dokumente,

welche eventuell durch die Verwendung eines Doku-

menten-Management-Systems oder durch Umwand-

lung in ein sichereres Format erzielt werden könnten.

Erfolgen keine zusätzlichen Sicherungsmaßnahmen,

kann aufgrund formeller, aber auch materieller Män-

gel der Verlust des Betriebsausgabenabzuges, aber

auch die Verwerfung der Buchführung mit der Folge

der Schätzung der Besteuerungsgrundlagen durch die

Finanzbehörde gemäß § 162 Abgabenordnung drohen.

Zur Einhaltung der vorgenannten Ordnungsvor-

schriften sollten mithilfe eines Internen Kontrollsys-

tems (IKS) verschiedene Kontrollen, wie beispiels-

weise Zugangs- und Zugriffsberechtigungskontrollen,

Erfassungskontrollen und Abstimmkontrollen, im Un-

ternehmen eingerichtet werden. Da die Anforderungen

der GoBD an das IKS im aktuellen BMF-Schreiben nur

sehr kurz charakterisiert werden, bleibt abzuwarten,

welche Erwartungen die Finanzverwaltung tatsächlich

an das System stellen wird. Auf die Einrichtung vorge-

nannter Kontrollen sollte aber bereits aus betriebs-

wirtschaftlichem Interesse des Unternehmers nicht

verzichtet werden.

FazitTrotz der Vielzahl und umfangreichen Beschrei-

bung der Anforderungen der GoBD werden im aktuel-

len BMF-Schreiben nur wenig konkrete Erläuterungen

zur praxisnahen Gestaltung getroffen. Die Umsetzung

der einzelnen Regelungen wird abhängig von der je-

weiligen Unternehmensgröße und -branche differieren

und im Einzelfall sowohl im Unternehmen als auch in

der Steuerberatungskanzlei zu erheblichen Schwierig-

keiten führen. Aufgrund der restriktiven Formulierung

einzelner Passagen der Verwaltungsanweisung bleibt

abzuwarten, inwieweit die Ermessensausübung der Be-

triebsprüfer im Rahmen der steuerlichen Außenprü-

fung überhaupt noch möglich ist. Eine rechtskräftige

Beurteilung ungeklärter Fragen wird erst durch Ver-

fahren an einzelnen Finanzgerichten und am Bundes-

finanzhof in einigen Jahren möglich sein. Um derartige

Verfahren zu vermeiden und schwerwiegenden Folgen

bereits frühzeitig entgegenzuwirken, sollten der Steu-

erpflichtige sowie der steuerliche Vertreter die Anfor-

derungen der GoBD bereits zeitnah umsetzen.

Foto: Idprod - Fotolia.com

Foto: Alfonso de Tomás - Fotolia.com

Page 16: BA-Treffpunkt 0215 Layout 1 - web.ba-dresden.de · ERKUNDUNGEN TREFFPUNKT BA Magazin der Berufsakademie in Dresden >2/15 9. Jahrgang 4–13_ Erkundungen: Von Kooperationen mit Colleges

> 02/15 Treffpunkt BA 3130 > 02/15 Treffpunkt BA

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Abstracts: Wirtschaftsinformatik

Autoren

VerfasserMario Esche, B.Sc.Absolvent des Studiengangs Wirtschaftsinformatik

Praxispartner:Schmidt & Partner

Matrikel 2012 (Abschlussjahrgang 2015)

Co-AutorenBetreuer Praxispartner:Dipl. Inf. (BA) Sebastian SchmidtGeschäftsführer Schmidt & Partner

Betreuer Studienakademie:Dr. Ing. Manfred Dienel, nebenberuflicher Dozent

Kontakt zum StudiengangTel.: 0351 44722-671E-Mail: [email protected]

Boberach, M., T. Moy und R. Neuburger (2015). Arbeiten 4.0:Digitalisierung im Mittelstand - Ein Studienüberblick. URL:http://www.arbeiten4punkt0.org/2015/06/arbeiten-4-0-digi-talisierung-im-mittelstand-ein-studienueberblick/ (besuchtam 17. 06. 2015).

Matthes, D. (2011). Enterprise Architecture Frameworks Kom-pendium: Über 50 Rahmenwerke für das IT-Management(Xpert.press) (German Edition). 2011. Aufl. Springer.

Quellen:1 Vgl. Boberach, M., Moy, T. und Neuburger, R. (2015).

Literaturverzeichnis:

Konzeption eines modularen Frameworks für die Entwicklungsstandardisierung cloudbasierter Software

zur Digitalisierung von Unternehmensprozessen

Die Digitalisierung von Geschäftsprozessen trägt

maßgeblich dazu bei, Wettbewerbsvorteile in Form von

Effizienz- und Kostenvorteilen im Unternehmen zu si-

chern. In Produktionsunternehmen gibt es schon seit

Mitte der 1960er-Jahre den Ansatz, wiederkehrende

Prozesse digital abzubilden und IT-gestützt zu steuern.

Die Umsetzung dieses Konzepts findet sich in ERP-Sys-

temen wieder. Bis heute jedoch zögern kleine und mitt-

lere Unternehmen mit der digitalen Umstellung ihrer

Geschäftsprozesse, vorrangig aus Gründen zu hoher

Kosten oder eines unkalkulierbaren Zeitaufwandes.1

Das Unternehmen Schmidt & Partner hat es sich

zur Aufgabe gemacht, kleine und mittlere Unterneh-

men in diesem Bereich zu unterstützen und die Digi-

talisierung auf Basis einer evolutionären Anpassung

durchzuführen. Damit einem Unternehmen der Um-

stieg in die digitale Welt möglichst ressourcenscho-

nend ermöglicht werden kann, ist es notwendig, die

Entwicklungsprozesse für wiederkehrende Unterneh-

mensprozesse zu lokalisieren und letztendlich zu

standardisieren. Dies wird möglich durch die Schaf-

fung eines Überblicks über die im Unternehmen wir-

kenden Prozesse und Organisationsformen. Eine

Ableitung daraus entstehender Anforderungen er-

möglicht die Abbildung in einem Softwaresystem. Der

Fokus der Arbeit lag auf der Entwicklung eines ganz-

heitlichen Rahmensystems zur effizienten Planung,

Entwicklung und Wartung spezifischer Branchenlösun-

gen auf Basis des ERP-Konzepts.

Das Ziel dieser Arbeit war es, die Entwicklungs-

prozesse bei Schmidt & Partner unter zu berücksich-

tigenden Vorgaben zu validieren und effizienter zu ge-

stalten. Es sollte erörtert werden, welche Thematiken

im Bereich einer Unternehmensbetrachtung in Hin-

blick auf IT-Softwaresysteme zu priorisieren sind. Die

Ergebnisse sollen genutzt werden, um ein Konzept zu

entwickeln, wodurch kundenorientierte Softwaresys-

teme auf Basis bestehender Infrastrukturen realisiert

werden können. Im Vordergrund der Entwicklungsme-

thodik steht die Betrachtung und Anwendung agiler

Vorgehensweisen.

VorbetrachtungZu Beginn der Arbeit sind im Rahmen einer ein-

leitenden Vorbetrachtung notwendige Fachgebiete

und Themenkomplexe erörtert worden, welche für die

nachfolgenden Analysen und Konzeptionen als Orien-

tierung dienen sollten.

Als erster Themenkomplex im Teil der Vorbe-

trachtung wurde die Anforderungserhebung erörtert.

Diese Phase soll Aufschluss darüber geben, wie ein

Unternehmen aufgebaut ist und in welche Richtung

und in welchem Umfang sich das Unternehmen ent-

wickeln möchte. Im Vordergrund der Anforderungser-

hebung steht klassischerweise die Erhebung funktio-

naler und nichtfunktionaler Anforderungen. Das Ziel

der Anforderungserhebung besteht letztendlich darin,

den Auftraggeber hinsichtlich der Langfristigkeit

eines Digitalisierungsvorhabens zu sensibilisieren und

zu ermutigen, aktiv am Entstehungsprozess mitzuwir-

ken. Um einen leichteren Einstieg in die Gesamtthe-

matik der Digitalisierung zu erhalten, wurden weiter-

hin themenspezifische Begriffe in Hinblick auf deren

Verwendung behandelt, u. a. die Einordnung von Ar-

chitekturen und Frameworks sowie die Charakterisie-

rung des Begriffs Cloud Computing.

AnalyseDieses Kapitel stellt dar, auf welcher Basis und

unter welchen Bedingungen die Spezifikation im Rah-

men der Anforderungserhebung durchgeführt werden

muss. Hierfür wurde eine Auswahl an Architekturen

und Technologien erörtert, die es ermöglicht, wieder-

kehrende Geschäftsprozesse in kleinen und mittleren

Unternehmen kategorisch abzubilden und passende

Realisierungsmaßnahmen anzuwenden. Nach den Vor-

gaben von Schmidt & Partner bestand hierbei zu kei-

ner Zeit die Forderung nach Entwicklung neuer Archi-

tekturen oder Technologien.

Die Analyse gliedert sich in vier Schritte, wobei

einerseits die Betrachtung von Unternehmensprozes-

sen aus Sicht der BWL und der IT, andererseits die IT-

technische Betrachtung hinsichtlich Architekturen

und Technologien, beides jeweils in zwei Schritten,

durchgeführt wird.

Im Rahmen von Schritt 1 wurde mithilfe des ERP-

Konzepts eine Kategorisierung von standardisierungs-

fähigen Unternehmensprozessen vorgenommen und

relevante Merkmale hinsichtlich der Eingrenzung auf

KMU erörtert. In Schritt 2 wird tiefer auf die Struktur

von Unternehmen eingegangen. Anhand des exempla-

risch gewählten und in Abbildung 1 dargestellten

„Zachman's Enterprise Application Framework“ wird

aufgezeigt, wie sich die organisationale Struktur eines

Unternehmens in eine für die IT benötigte Architektur

fassen lässt.

Schritt 3 setzt sich detailliert mit dem Thema Ar-

chitekturen in der Softwareentwicklung auseinander.

Im letzten Schritt wurde in Hinblick auf eine Nutzwert-

analyse eine Reihe vordefinierter Webtechnologien

klassifiziert. Die Ergebnisse der Nutzwertanalyse sind

in Tabelle 1 dargestellt, wobei sich die Einzelbewertun-

gen aus dem Grad der Anforderungserfüllung ergeben

(1 – Anforderung wird nicht erfüllt, 2 – Anforderung

wird teilweise erfüllt, 3 – Anforderung wird erfüllt). Aus

den Ergebnissen der Bewertung geht hervor, dass

Ruby on Rails als Basistechnologie für die Software-

technische Realisierung eines ERP-Systems zum Ein-

satz kommt.

KonzeptionDie Konzeption nutzt die vorangegangenen Er-

kenntnisse über Unternehmensorganisation und -pro-

zesse sowie die zugrunde gelegten Softwarearchitek-

turen, um einen organisatorischen und strukturellen

Rahmen für die gewählte Technologie zu schaffen.

Der organisatorische Rahmen zeigt Vorgehens-

weisen zum Entwurf, entlang möglicher Anforderun-

gen, bis hin zur Realisierung eines konkreten Systems

im Überblick auf. Für die Anforderungserhebung wird

ein Anforderungskatalog mit standardisierten Krite-

rien bereitgestellt und für die Entwurfsphase wird

näher auf die Modellierung von Geschäftsprozessen

eingegangen.

Der tragende Teil des konzipierten Frameworks

beschäftigt sich mit der Softwareentwicklung. Für die

Realisierung werden einmalige und wiederkehrende

Entwicklungsabläufe bis hin zur Bereitstellung der An-

wendung vorgestellt. Die entscheidenden Entwick-

lungsprozesse sind in Abbildung 2 dargestellt.

Abbildung 1: Enterprise Architecture, Quelle: Eigene Darstellung nach Matthes, D. (2011), S. 13

Tabelle 1: Technologien – Bewertungsmatrix, Quelle: Eigene Darstellung

AngularJS Meteor Symfony2 Phalcon Rails Metor

Einsatzbereich Client Client Server Server Server Server

Sicherheit 3 2 2 3 3 2

Persistenz 1 2 3 3 3 2

Testbarkeit 2 1 2 2 3 1

Fehlerbehandlung 2 1 3 3 3 1

Konfiguration 1 3 3 3 3 3

Lokalisation 3 1 3 2 3 1

Summe 12 10 16 16 18 10

Abbildung 2: Ablauf der Projektrealisierung, Quelle: Eigene Darstellung

Page 17: BA-Treffpunkt 0215 Layout 1 - web.ba-dresden.de · ERKUNDUNGEN TREFFPUNKT BA Magazin der Berufsakademie in Dresden >2/15 9. Jahrgang 4–13_ Erkundungen: Von Kooperationen mit Colleges

32 > 02/15 Treffpunkt BA

Grenzüberschreitende Begeisterung

Tabellen voller Zahlen, manche im Minus, einige

im Plus – es sind Kassenbestände, offene Kredite, Ab-

schreibungen, die da in den Tabellen stehen, theore-

tisch das Buch eines Unternehmens. Aber nur theore-

tisch, denn keines der Unternehmen auf dem Papier

existiert in der Praxis wirklich. Es sind für ein Planspiel

an der Staatlichen Studienakademie Dresden kreierte

Betriebe. „Planspiele offenbaren den Studierenden

den großen Zusammenhang zwischen den einzelnen

Betriebsbestandteilen, also quasi auch zwischen ver-

schiedenen Fächern ihres Studiums“, sagt Dr. Teresa

Dierkes.

Die Dozentin lehrt seit acht Jahren an der BA

Dresden, neben den Planspielen auch Marketing und

ABWL. In den Planspielen lässt sie Studierende des

Studiengangs Betriebswirtschaftslehre-Industrie im

fünften sowie die Steuern-Studierenden im sechsten

Semester Unternehmer spielen. „Das Lesen von Jah-

resabschlüssen, das Aufstellen der Finanzplanung, die

Kalkulation von Kosten werden dabei geübt und ge-

festigt“, sagt Teresa Dierkes. „Und nicht zuletzt ist die

Rivalität der Beteiligten wichtig, die Studierenden wol-

len eben gewinnen.“

Teresa Dierkes’ Herz schlägt zudem für das Mar-

keting. Und das aus gutem Grund, wie sie sagt: „Wir

werden tagtäglich damit konfrontiert. In der BA be-

trachten wir Marketing aus der Sicht des Anbieters

beziehungsweise des Unternehmens, aber wie in

kaum einem anderen Fach erleben wir auch als Kon-

sumenten, dass wir selbst das Ziel sind.“ Nicht zuletzt

machen die ständigen neuen Entwicklungen den Reiz

des Faches aus – und neue Erkenntnisse: „Die Wirkung

von Marken wurde in den letzten Jahren im Rahmen

des sogenannten Neuromarketing untersucht“, so Te-

resa Dierkes. „Dabei hat sich herausgestellt, dass be-

kannte Marken als emotionale Verstärker das Beloh-

nungszentrum im Gehirn aktivieren, was man mittels

MRT sichtbar machen kann. Gleichzeitig heißt das

aber: Areale, die für das logische Denken zuständig

sind, werden ausgeknipst.“

Um selbst immer einen Bezug zur Praxis zu

haben, ließ sich Teresa Dierkes bei einer renommier-

ten Marketingagentur zertifizieren, um Testkäufe

durchführen zu können. „Nach einem vorgegebenen

Szenario teste ich als Mystery Shopperin die Dienst-

leistungsqualität in ausgewählten Unternehmen.“

Ihre Begeisterung für Marketing und Co. teilt die

gebürtige Polin gern, nicht nur mit den Studierenden

der BA, für die sie immer ein offenes Ohr hat. Teresa

Dierkes zieht es ab und an in die alte Heimat bei Bres-

lau, auch beruflich. „Ich habe mitgewirkt, eine Part-

nerschaft mit der polnischen Hochschule für Bankwe-

sen in Breslau (Wroclaw) aufzubauen, die Chancen

bietet, Hochschul- und Wirtschaftsstrukturen im Nach-

barland besser kennenzulernen.“ Ob Sprachkurse,

Konferenzen, Kolloquien, Exkursionen oder Praktika -

Studierende sowie Dozenten beider Hochschulen kön-

nen sich auf ganz unterschiedlichen Ebenen begeg-

nen und dafür über das Erasmus-Programm auch Fi-

nanzmittel beantragen. Ein interessantes Angebot,

das speziell für ausländische Studierende von der

Hochschule für Bankwesen in Wroclaw entwickelt

wurde, ist das Masterstudium „Business Administra-

tion“. Sämtliche Veranstaltungen finden auf Englisch

statt. „Polnische Sprachkenntnisse sind nicht unbe-

dingt notwendig“, beruhigt Teresa Dierkes. „Es gibt

neben diesem Masterstudium zahlreiche weitere An-

gebote in englischer Sprache.“

Im kommenden Jahr dürfte Breslau im Übrigen

ganz besonders interessant sein: Die niederschlesi-

Fragen an Dr. Teresa Dierkes:

In den vergangenen Jahren …… ist mir immer deutlicher geworden, wie schnell

die Zeit vergeht. Ich arbeite seit über acht Jahren

als Dozentin an der BA-Dresden.

In den nächsten Jahren ...... freue ich mich auf viele interessante Begegnun-

gen mit Studierenden und hoffe auch auf die Ver-

tiefung der Kontakte zu der Partnerhochschule in

Wroclaw/Polen.

Ich entspanne am besten ...... beim Wandern, Radfahren, Lesen und einem

kniffligen Sudoku.

Bücher, die zu lesen ich empfehle:Die Biografien bekannter Personen lese ich gern,

zuletzt die von Helmut Schmidt „Was ich noch

sagen wollte“, darüber hinaus greife ich gern zu

einem guten Krimi.

Von den Studierenden erwarte ich …… dass sie Interesse an dem gewählten Studium

haben sowie zielstrebig und engagiert vorgehen.

Von mir können die Studierenden erwarten:... dass ich sie gern bei ihrem Studium unterstütze

und ein offenes Ohr für ihre Probleme habe.

Zur Person

Studium:Universität Paderborn: Dipl.-Kauffrau

Brandenburgische Technische Universität Cott-

bus: Dr. rer. pol.

Beruflicher Werdegang:1991-1992 Westfalia Becorit Industrietechnik GmbH

in Lünen – Abteilung Vertrieb

1992-1993 Finanzamt Cottbus-Mitte in Cottbus –

Veranlagungsbezirk und Anpassungsqualifizierung

zum Betriebsprüfer

1993-1998 Brandenburgische Technische Universi-

tät Cottbus – wissenschaftliche Mitarbeiterin am

Lehrstuhl für ABWL und Marketing

1999-2003 InvestitionsBank des Landes Branden-

burg in Potsdam – Liquiditätssicherung und Sanie-

rungsfinanzierung

Kontakt

Dr. rer. pol. Teresa Dierkes

Dozentin Marketing, ABWL

Tel.: 0351 44722-707

E-Mail: [email protected]

Personality

sche Metropole wird 2016 europäische Kulturhaupt-

stadt. Teresa Dierkes freut das: „Das wäre doch einmal

ein weiterer Grund, eine Exkursion nach Breslau zu or-

ganisieren.“ (SM)

Foto: BA Dresden

> 02/15 Treffpunkt BA 33

Fragen an Dr. Daniel Gembris:

In den vergangenen Jahren …… hat mich die Arbeit meines Erachtens gut auf die

Aufgaben an der Berufsakademie vorbereitet.

In den nächsten Jahren ...... kann ich hoffentlich zu einem signifikanten und

nachhaltigen Wissenszuwachs der Studierenden

beitragen.

Ich entspanne am besten ...... beim Schwimmen, Aquafitness und Radfahren an

der Elbe.

Bücher, die zu lesen ich empfehle:Was Einstein seinem Friseur erzählte – Natur -

wissenschaft im Alltag von Robert Wolke;

How to Measure Anything: Finding the Value of

Intangibles in Business von Douglas W. Hubbard;

Guesstimation: Solving the World’s Problems on the

Back of a Cocktail Napkin, Lawrence Weinstein und

John A. Adam

Von den Studierenden erwarte ich … … Konzentration auf das Studium, ein Sichein lassen

auf die Studieninhalte

Von mir können die Studierenden erwarten … … eine sorgfältige und anwendungsbezogene Auf-

bereitung der Lehrinhalte

Zur Person

Studium:1993-1998 Studium der Physik an der TU Dortmund,

externe Diplomarbeit im Forschungszentrum Jülich

1998-2001 Physik-Promotion an der TU Dortmund,

Durchführung im Forschungszentrum Jülich

Beruflicher Werdegang:2001-2003 Postdoc im Forschungszentrum Jülich

2004-2008 Leiter der Arbeitsgruppe Magnet -

resonanz-Technologie am Institut für Technische

Informatik der Universität Mannheim

2008-2011 Mitarbeiter der Forschungs- und

Entwicklungsabteilung der Firma Bruker BioSpin

MRI GmbH in Ettlingen bei Karlsruhe

2011-2014 Lehrer für Physik und Mathematik an

einem Gymnasium in NRW

2014-2015 Lehrkraft für besondere Aufgaben und

wissenschaftlicher Mitarbeiter an der FH Bielefeld,

Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathe-

matik

Kontakt

Dr. Daniel Gembris

Dozent Mathematik und naturwissenschaftliche

Grundlagen

Tel.: 0351 44722-715

E-Mail: [email protected]

Die zwei Welten des Dr. Gembris

Foto: BA Dresden

Schwarz-Gelb, das kennt Dr. Daniel Gembris noch

von zu Hause. Der gebürtige Dortmunder ist neu in

Dresden. Dass der hiesige Fußball-Club die Farben „sei-

ner“ Borussia trägt, lässt bei dem 42-Jährigen vielleicht

sogar schon jetzt etwas Heimatgefühl aufkommen.

Seit dem 1. August ist Daniel Gembris als haupt-

amtlicher Dozent für Mathematik und naturwissen-

schaftliche Grundlagen an der Staatlichen Studienaka-

demie Dresden tätig. Seine Tür steht für die

Studierenden offen, eine kurze Mail reicht, und er hilft,

wo er kann. Der Wohnort – die Johannstadt – ist auch

kein Zufall: „So habe ich es nicht weit bis zur BA“, sagt

Gembris. In seinen Vorlesungen geht es um Algebra,

mathematische Analysis, Statistik, physikalisches

Grundwissen, Strömungsmechanik, E-Technik – „quer-

beet also“, so Gembris. Die meisten seiner Studenten

kommen aus dem ersten bis dritten Semester. Kurzum:

Lehre in den Grundlagenfächern, doch die ist dem pro-

movierten Physiker nicht fremd. Vor seinem Einstieg

bei der BA Dresden war Gembris zweieinhalb Jahre lang

Physik- und Mathematiklehrer an einem westfälischen

Gymnasium und lehrte als Mitarbeiter von Prof. Jörn

Loviscach – in der Wochenzeitung „Die Zeit“ als „You-

Tube-Professor“ tituliert - an der Fachhochschule Bie-

lefeld am Fachbereich für Ingenieurwissenschaften und

Mathematik.

Die Lehre, das ist die eine Welt. Doch es gibt noch

eine zweite, in der beziehungsweise für die Gembris

lebt: die Forschung, die Wissenschaft. Seine Augen

leuchten dann mit den bunten detailreichen 3D-Mag-

netresonanzbildern um die Wette, die er auf seinem

Bildschirm aufruft. Denn sein Arbeitsschwerpunkt vor

der Lehre war die Magnetresonanz-Bildgebung, insbe-

sondere die Diffusionsbildgebung und funktionale Bild-

gebung in Echtzeit, oder, wie Gembris es nennt: „dem

Gehirn bei der Arbeit zuschauen“. Am Forschungszen-

trum Jülich hat er im Bereich MR-Bildgebung, die man

sich als ein sehr vielseitiges, räumlich auflösendes

Messinstrument vorstellen kann, sowohl seine Diplom-

als auch seine Doktorarbeit geschrieben. Der Nutzen

solcher Forschungen ist groß: „Das Sichtbarmachen

von Hirnaktivität und Nervenbahnen kann etwa Chirur-

gen bei der OP-Planung helfen“, so Gembris. Die Ver-

quickung mit der Praxis war ihm immer wichtig, und er

hat sie auch in der Industrie umsetzen können: Nach

seiner Zeit in Jülich und an der Universität Mannheim

war er dreieinhalb Jahre in der Entwicklungsabteilung

des Forschungsgeräteherstellers Bruker BioSpin MRI in

Ettlingen bei Karlsruhe tätig.

Gembris nimmt auch gerne den Alltag unter die

Wissenschaftslupe. So geschehen im Forschungszen-

trum Jülich, in dem er mit seinen Kollegen Rekorde in

der Leichtathletik untersuchte. Wie entwickeln sich die

Höchstleistungen, wie lassen sie sich vielleicht sogar

berechnen? Die Antwort mag den fleißigen Sportler

enttäuschen: „In vielen Disziplinen entscheidet der Zu-

fall, irgendein externer Einfluss – Wind, Temperatur, Ta-

gesform –, ob ein neuer Rekord erreicht wird“, sagt

Gembris. Bis in die renommierte Fachzeitschrift Nature

schafften es seine Ergebnisse im Jahr 2002. Die neu

entwickelte Theorie hat auch Bedeutung für die Klima-

und Evolutionsforschung.

In Dresden kann Gembris seinen beiden Leiden-

schaften gut frönen. Die Lehre an der BA füllt den Be-

rufsalltag aus. Und dank der vielen Forschungseinrich-

tungen und Institute bestehen gute Voraussetzungen

für einen wissenschaftlichen Austausch. Um abzuschal-

ten, radelt er. Oder schwimmt. Sollte Gembris mal rich-

tig schnell sein, fragt er sich vermutlich, welche Rolle

der Zufall dabei gespielt hat. (SM)

Personality

Page 18: BA-Treffpunkt 0215 Layout 1 - web.ba-dresden.de · ERKUNDUNGEN TREFFPUNKT BA Magazin der Berufsakademie in Dresden >2/15 9. Jahrgang 4–13_ Erkundungen: Von Kooperationen mit Colleges

Runde vor anderen Studierenden und Mitarbeitern

mindestens einmal im Semester ihr aktuelles Projekt,

an dem sie arbeiten – und bekommen so direkt Feed-

back.

Die kubus IT ist der IT-Dienstleister für die AOK PLUS

in Sachsen, Thüringen und die AOK Bayern – rund 750

Mitarbeiter kümmern sich an mehreren Standorten

um den kompletten Betrieb der technischen Systeme

der Krankenkasse, sie sind verantwortlich für die An-

wendungsbetreuung und den Support sowie für die

Beratung und Entwicklung. Dementsprechend vielfäl-

tig sind die Aufgaben für die Studierenden in ihrer

Praxisphase. „Im Bereich Entwicklung etwa sind Las-

ten- und Pflichten-Hefte zu erstellen, Kundenaufträge

für unsere Entwickler zu formulieren und Marktana-

lysen durchzuführen“, sagt Frau Försterling.

Auch in die Bereiche IT-Sicherheit und Datenschutz

sollen die Studierenden einen Einblick erhalten,

schließlich stehen hinter allen Daten eine Menge

Menschen: 2,4 Millionen Versicherte der AOK PLUS

sowie vier Millionen Versicherte der AOK Bayern. Die

Studierenden lernen die Probleme der Kundenberater

zu Beginn in einem Praxiseinsatz an der Basis ken-

nen, das heißt: in einer AOK-Geschäftsstelle. Denn die

Mitarbeiter hier wenden sich bei IT-Problemen direkt

an die kubus IT.

Steht am Ende des Studiums die Bachelorarbeit an,

darf diese während der Arbeitszeit geschrieben wer-

den. Zwischen zwei und drei Stunden sollten die Stu-

dierenden pro Tag haben, um sich ihrer Abschlussar-

beit zu widmen. Ganz uneigennützig ist das nicht,

schließlich ist das Thema in der Regel arbeitsrele-

vant, manchmal sogar angefordert.

Wer als BA-Studierender der Wirtschaftsinformatik

oder Informationstechnik seine Praxisphasen gern

bei der kubus IT absolvieren möchte, hat nach der

schriftlichen Bewerbung (bis zum 30.09. des Vorjah-

res des Studienbeginns bei der AOK PLUS) zwei Tests

vor sich: einen schriftlichen, mit dem Allgemeinwis-

sen, Mathematik- und Englischkenntnisse abgeklopft

werden; sowie einen mündlichen, ein Assessmentcen-

ter im Bildungszentrum Waldheim. „An diesem As-

sessmentcenter nehmen auch BA-Studierende teil“,

sagt die Koordinatorin. „So können die Bewerber und

Bewerberinnen aus erster Hand erfahren, was sie er-

warten würde.“

Zahlen und Fakten

Praxispartner im Porträt kubus IT

Leistungen

> Die kubus IT GbR stellt den IT-Betrieb für

17.000 AOK-Anwender in den Bundesländern

Sachsen, Thüringen und Bayern sicher.

> Mitarbeiterzahl: 750

> Zahl BA-Studenten insgesamt: 10

> Zahl der Auszubildenden FI: 26

> Das Leistungsspektrum reicht vom komplet-

ten Betrieb der technischen Systeme über

Anwendungsbetreuung und Support bis hin zu

Beratung und Entwicklung.

kubus IT | Karl-Marx-Straße 7a | 95444 Bayreuthwww.kubus-it.de

Autorin

Sylvia MiskowiecRedakteurin Dresdner Magazin Verlag GmbH

Kontakt

Dr. Daniel Gembris

E-Mail: [email protected]

Der IT-Dienstleister der AOK Bayern und AOK PLUSDie kubus IT ist stolz. Die Ausbildungskoordinatorin

Gabriele Försterling sowie die Mitarbeiter und Füh-

rungskräfte der kubus IT GbR freuen sich mit einer

Studentin der Staatlichen Studienakademie Dresden,

die ihre Praxisphase am Dresdner Standort des IT-

Dienstleisters kubus IT absolviert hat. Neben ihrer

sehr guten Bachelorarbeit in Wirtschaftsinformatik

konnte diese Studentin den besten Abschluss in der

Studienrichtung Wirtschaftsinformatik seit deren Be-

stehen 2006 erreichen und wurde dafür mit dem Dr.-

Evelyn-Kunze-Preis ausgezeichnet. „Selbstverständ-

lich wollen wir solche guten Leute auch behalten“,

sagt Gabriele Försterling.

Eine unbefristete Übernahme der Auszubildenden und

der BA-Studierenden ist geplant, nicht nur, weil die

kubus IT in die Nachwuchskräfte investiert, sondern,

so die Koordinatorin: „Die jungen Leute haben sich in

den drei Jahren, die sie bei uns verbringen, bereits

sehr gut eingearbeitet, kennen viele Geschäftsfelder

und haben sich ein Netzwerk aufgebaut.“

Bereits im fünften Semester sollte es klar sein, in wel-

chem Bereich die Studierenden später einmal tätig

sein wollen – „und bis jetzt hat das auch so geklappt“,

freut sich Frau Försterling. Die Studierenden haben in

jedem Bereich, den sie durchlaufen, einen Ansprech-

partner. Zudem präsentieren sie in einer internen

Foto: kubus IT

> 02/15 Treffpunkt BA 3534 > 02/15 Treffpunkt BA

Mit der Gründungsveranstaltung am 29. Okto-ber 2015 wurde die Errichtung des „Fördervereinsder Staatlichen Studienakademie Dresden e. V.“zur Begleitung und Unterstützung der StaatlichenStudienakademie Dresden beschlossen. Zur Ver-sammlung waren 24 Mitglieder – darunter Vertre-ter der Praxispartner alltrotec GmbH, DanzerDeutschland GmbH und der SAP SE sowie zahlrei-che private Freunde und Förderer - anwesend; derVerein hatte bereits bis zur Gründungsveranstal-tung 39 Anmeldungen entgegengenommen.

Neben den Beschlüssen zur Errichtung des Ver-

eins, zur Annahme der Satzung und der Beitrags-

ordnung wurde Prof. Dr.-Ing. Detlef Kröppelin, Direk-

tor der Staatlichen Studienakademie a.D., als

Vorsitzender des Vorstandes gewählt. Professor

Kröppelin war seit Gründung 1991 bis 2012 Direktor

der Staatlichen Studienakademie Dresden und hatte

zudem bis zu seinem Ruhestand den Vorsitz der Di-

rektorenkonferenz der Berufsakademie Sachsen

inne. Stellvertreter im Vereinsvorstand sind Herr Dr.

rer. nat. Daniel Gembris (Staatliche Studienakade-

mie Dresden) sowie Herr Nico Herzberg (SAP SE).

Der Verein und seine Mitglieder haben in der

Satzung beschlossen, ausschließlich und unmittel-

bar den Zweck der ideellen und materiellen Förde-

rung der tertiären Bildung, der Wissenschaft und

Forschung an der Staatlichen Studienakademie

Dresden zu fördern. Zweck des Vereins ist auch die

Förderung akademischer, sozialer und kultureller

Interessen der Studierenden. Der Verein wird diese

satzungsmäßigen Zwecke insbesondere durch die

Durchführung wissenschaftlicher Veranstaltungen

und Forschungs vor haben, die Förderung der Ge-

meinschaft der Studierenden, z. B. durch Diskussi-

ons- und Vortragsveranstaltungen, sowie die Unter-

stützung der Studierenden im akademischen Wer-

degang verwirklichen. Neben den skizzierten Auf-

gaben soll insbesondere auch die Alumniarbeit an

den Förderverein gebunden sein.

Die Mitgliedsbeiträge und Spenden sowie die

ehrenamtliche Tätigkeit der Mitglieder unterstützen

die Realisierung dieser Vorhaben.

Wenn auch Sie Interesse daran haben, mit

Ihrem Beitrag und gegebenenfalls auch Ihrer akti-

ven Beteiligung die Staatliche Studienakademie

Dresden und ihre Studierenden zu unterstützen,

freuen wir uns über Ihr Interesse an einer Mitglied-

schaft. Nähere Informationen, u. a. zu Satzung und

Beitragsordnung sowie Anmeldung, finden Sie unter

www.ba-dresden.de. Mitglieder erhalten alle weite-

ren Informationen im Login-Bereich des Förderver-

eins. (fw)

Veranstaltungen

Förderverein der Staatlichen Studienakademie Dresden e. V. gegründet

Vorstandschaft des Fördervereins der Staatlichen Studienakademie Dresden (v.l.n.r.): Prof. Dr. Krüger (Rechnungsführer), Dr. Gembris (Stellvertreter im Vereinsvorstand), Vorstands-

vorsitzender Prof. Dr. Kröppelin und Schriftführer Dr. Jahn Fotos: BA Dresden

Satzung Förderverein der Studienakademie Dresden e.V.

Page 19: BA-Treffpunkt 0215 Layout 1 - web.ba-dresden.de · ERKUNDUNGEN TREFFPUNKT BA Magazin der Berufsakademie in Dresden >2/15 9. Jahrgang 4–13_ Erkundungen: Von Kooperationen mit Colleges

36 > 02/15 Treffpunkt BA

Zahlen und Fakten

Praxispartner im Porträt Bürgschaftsbank Sachsen

Leistungen

> Die Bürgschaftsbank Sachsen GmbH ist eine

Selbsthilfeeinrichtung der gewerblichen Wirt-

schaft. Ihre Aufgabe ist es, gemeinsam mit

den Hausbanken die Finanzierung erfolgver-

sprechender Vorhaben von kleinen und mitt-

leren Unternehmen in Sachsen mit Bürgschaf-

ten zu sichern.

> Mitarbeiterzahl: 57

> Zahl BA-Studenten insgesamt: 2

> Die BBS gibt Sicherheiten für Bankkredite an

kleine und mittlere Unternehmen in Sachsen

und stärkt damit deren Eigenkapital und

gleicht so Finanzierungsnachteile aus. Die

BBS verbindet Interessen von Unternehmen

und Kreditwirtschaft mit Unterstützung von

Bund, Land, Kammern und Verbänden.

Bürgschaftsbank Sachsen GmbH | Anton-Graff-Straße 20 | 01309 DresdenTelefon 0351 4409-0 | www.bbs-sachsen.de

Autorin

Sylvia MiskowiecRedakteurin Dresdner Magazin Verlag GmbH

Kleines Haus mit großer Verantwortung

„Wir sind ein kleines Haus“, sagt Geschäftsführer Mar-

kus H. Michalow. In der Tat: Die Jugendstilvilla mitten

im historischen Kern von Dresden-Striesen reicht aus,

um die gesamte Bürgschaftsbank Sachsen (BBS) un-

terzubringen, bietet geräumige Büros mit Stuckde-

cken und Parkett, durch bemaltes Fensterglas bricht

sich buntes Licht im Treppenhaus. 57 Mitarbeiter sind

für die Bürgschaftsbank und die Mittelständische Be-

teiligungsgesellschaft Sachsen tätig. Zwei Studierende

der Staatlichen Studienakademie Dresden absolvieren

hier derzeit ihre Praxisphasen.

Seit 2010 ist die BBS Partner der BA Dresden. Doch die

Arbeit der Studierenden läuft hier ein bisschen anders

ab als in einer „normalen“ Bank, wie Markus H. Micha-

low betont: „Wir sind ein Spezialkreditinstitut, haben

kein Vermögens- und Privatkundengeschäft.“ BA-Stu-

dierende der Fachrichtung Finanzwirtschaft Bank, die

ihre Praxisphasen bei der BBS durchlaufen, lernen

daher zwei Institute kennen: natürlich die Bürg-

schaftsbank, aber zuerst einmal eine normale Spar-

kasse, Geschäfts- oder Volksbank. „Bevor sie in unser

Haus kommen, sind die Studierenden anderthalb

Jahre lang bei unseren Partnern tätig, um die Banken-

welt kennenzulernen, um zu verstehen, wie Geldhäu-

Foto: BBS

ser arbeiten, wie die Abläufe sind und welche Vernet-

zungen es gibt“, sagt Markus H. Michalow. Zu ihrem

Einsatzort können die BAler gern Wünsche äußern.

„Wir versuchen, dem entgegenzukommen und etwa

eine wohnortnahe Bankfiliale anzubieten“, sagt Aus-

bildungsleiterin Sarah Erdmann.

In der Zeit bei der Partnerbank hält die BBS immer

Kontakt zu ihren Schützlingen, sei es für einen Mento-

rentag oder zur Weihnachtsfeier. „Wir wollen dafür sor-

gen, dass die jungen Leute die bestmögliche Ausbil-

dung bekommen“, so Markus H. Michalow, der die

Geschicke der BBS seit fünf Jahren lenkt und vorher

lange Zeit in einer Großbank tätig war. „Unser Fachge-

biet ist das Kreditgeschäft, die Kreditanalyse. Und wir

sind fast noch eine Manufaktur – das heißt beispiels-

weise, wir erstellen noch selbst unsere Bilanz.“

Die Bürgschaftsbank Sachsen ist eine Selbsthilfeein-

richtung der gewerblichen Wirtschaft. Gemeinsam mit

den Hausbanken versucht sie, Finanzierungen von Vor-

haben kleiner und mittelständischer Firmen mit Bürg-

schaften zu sichern. Dahinter verbergen sich viel Ver-

antwortung und hohe Anforderungen an den

studentischen Nachwuchs, wie Markus H. Michalow be-

tont: „Es ist extrem wichtig, betriebliches Geschehen

und betriebliche Zusammenhänge zu verstehen.“ Die

duale Ausbildung an der BA biete dafür jedoch gute

Chancen – und Job-Perspektiven. Wer sich gut schlägt,

der könne übernommen werden, so der Geschäftsfüh-

rer. Unterstützt werden die Studierenden auf jeden

Fall, sei es bei Studienarbeiten oder bei der Bachelor-

arbeit. „Wir bieten an, die Abschlussarbeit teilweise

während der Arbeitszeit zu schreiben – vorausgesetzt,

es ist nicht zu viel zu tun“, so Sarah Erdmann. „Alter-

nativ können in der heißen Phase des Schreibens zehn

Tage Sonderurlaub beantragt werden.“

Der Vorteil der BBS als Praxispartner liegt für Markus

H. Michalow auf der Hand: „Die Studierenden haben

zwei unterschiedliche Bankenwelten kennengelernt –

und haben somit am Ende ihres Studiums eine größere

Auswahl.“

> 02/15 Treffpunkt BA 37

Zahlen und Fakten

Praxispartner im Porträt MAJA-MÖBELWERK GmbH

Leistungen

> MAJA-Möbel produziert jährlich rund

4,6 Millionen Möbelstücke im sächsischen

Wittichenau. Seit dem Jahr 2012 gehört der

Möbel-Produzent zur Vivonio Furniture Group

mit Sitz in München.

> Mitarbeiterzahl: 650 in Wittichenau

> Zahl BA-Studenten insgesamt: 2

> Zahl der Auszubildenden: 27

> MAJA-Möbel bietet individuelle Wohn- und

Bürokonzepte zu einem hervorragenden

Preis-Leistungs-Verhältnis, die als trend -

orientierte Möbellösungen mit modernem

Design, guter Kombinierbarkeit und techni-

schen Details überzeugen. Durch die Auswahl

umweltverträglicher und energieeffizienter

Fertigungsverfahren und Werkstoffe trägt

MAJA-Möbel zur Reduzierung von Umwelt -

belastungen wie Energieverbrauch,

Emissionen, Abwasser und Abfallaufkommen

aktiv bei.

MAJA-MÖBELWERK GmbH | Gewerbepark 1 | 02997 WittichenauTelefon 035725-746-0 | [email protected] | www.maja-moebel.de

Autorin

Sylvia MiskowiecRedakteurin Dresdner Magazin Verlag GmbH

Unter Kollegen

„Vom ersten Tag an ist ein Auszubildender oder ein Stu-

dierender bei uns nicht der Azubi oder der Student, son-

dern wie jeder andere auch – ein Kollege.“ Personallei-

terin Antje Schneider macht schnell klar, was jemanden

erwartet, der bei MAJA-MÖBEL anfängt: Kollegialität und

die Möglichkeit, sofort mit anzupacken, egal, ob man

ein absoluter Neuling oder ein alter Hase ist. Das heißt

aber auch: Man trägt von Anfang an Verantwortung.

„Alles, was Auszubildende und Studierende bei uns er-

arbeiten, soll sinnvoll sein, soll in unsere Arbeitsabläufe

integriert werden, in Entscheidungsprozesse einflie-

ßen“, so Antje Schneider. Diplomingenieur Maik Pla-

mann, Ausbildungsverantwortlicher bei MAJA-MÖBEL,

pflichtet ihr bei: „Auch die Studierenden der Staatlichen

Studienakademie Dresden sind sofort ein Teil des

Teams, egal, in welchem Bereich sie beginnen.“

Drei große Einsatzgebiete können die BA-Studierenden,

die aus dem Studiengang Holztechnik kommen, durch-

laufen: In der Konstruktion/Arbeitsvorbereitung wer-

den beispielsweise technische Zeichnungen und

Konstruktionen angefertigt. Im Bereich der Qualitäts-

sicherung dreht sich viel um Prozesse und Material-

prüfung für die Möbel. Und in der Betriebsleitung ist

Wissen und Know-how bei der Planung und Organisa-

tion von Abläufen gefragt. Auch Projekte, wie z.B. der

Einkauf von Maschinen und die Bewertung, welche An-

schaffung wo nötig und möglich ist, sind hier angesie-

delt. „Während der Praxisphasen bekommen die Stu-

dierenden in den einzelnen Abteilungen einen festen

Ansprechpartner, der ihnen mit Rat und Tat zur Seite

steht“, sagt Maik Plamann. „Zudem wird an regelmä-

ßigen Terminen die aktuelle Leistungsentwicklung be-

sprochen und geklärt, wo gezielte Unterstützung bzw.

Förderung gebraucht wird, wie der Bearbeitungsstand

der Belegarbeiten ist, aber auch, wo es möglicherweise

in der Bachelorarbeit hakt.“

Seit vier Jahren ist der Möbelproduzent aus der Lausitz

Praxispartner der BA Dresden. „Wenn die Leistung

stimmt, dann bieten wir den Studierenden nach dem

Abschluss ihres BA-Studiums auch einen Arbeitsplatz

bei uns oder in der Firmengruppe an“, sagt Maik Pla-

mann. Eine Garantie gäbe es zwar nicht, doch wer drei

Jahre lang mit großem Einsatz und viel Freude bei der

Sache war, habe gute Karten für eine Festanstellung,

bestätigt Antje Schneider. Wer noch ob des Weges nach

Wittichenau mit einer Bewerbung bei MAJA-MÖBEL zö-

gert, der kann beruhigt sein: „Bisher sind die Studie-

renden zusammen gependelt und haben Fahrgemein-

schaften von Dresden zu uns gebildet“, sagt die

Personalverantwortliche. „Wir bieten aber auch kon-

krete Hilfe bei der Wohnungssuche an und haben gute

Kontakte zu Pensionen und der Stadt.“

Foto: Thomas Koehler

Zu MAJA-MÖBEL gehört noch das MAJA-Werk Kasendorf

nahe Kulmbach. Ein längerer Einsatz der BA-Studieren-

den dort ist zwar nicht vorgesehen – allerdings ist es

möglich, die Produktionsstätte zu besichtigen und bei

Projekten mit den fränkischen Kollegen zusammenzu-

arbeiten. Während in Kasendorf melaminharzbeschich-

tete Spanplatten für Office-, Media- und Living-Möbel

verarbeitet werden, kommen aus Wittichenau Großse-

rien mit lackierten und gedruckten Oberflächen. Manch

einer hat vielleicht selbst bereits ein Produkt aus säch-

sischer MAJA-Möbel-Produktion daheim stehen, ohne es

zu wissen: In Wittichenau werden nämlich unter ande-

rem auch Leichtbaumöbel für IKEA hergestellt.

Page 20: BA-Treffpunkt 0215 Layout 1 - web.ba-dresden.de · ERKUNDUNGEN TREFFPUNKT BA Magazin der Berufsakademie in Dresden >2/15 9. Jahrgang 4–13_ Erkundungen: Von Kooperationen mit Colleges

> 02/15 Treffpunkt BA 3938 > 02/15 Treffpunkt BA

Veranstaltungen

„Qualitätsnetzwerk Duales Studium“: Abschlusskonferenz und Publikation des Handbuchs

für ein gutes duales Studium

Die Berufsakademie Sachsen – Staatliche Stu-dienakademien Dresden und Leipzig haben als einevon 10 Hochschulen seit 2013 am „QualitätsnetzDuales Studium“, einer Initiative des Stifterverban-des für die Deutsche Wissenschaft, mitgewirkt.Jetzt wurde das Ergebnis der zweijährigen Arbeit ineinem Handbuch publiziert.

In einem neu erschienenen Handbuch stellt das CHE

Centrum für Hochschulentwicklung umfassende Strate-

gien und Instrumente zur Qualitätsentwicklung im dua-

len Studium bereit. Im Mittelpunkt der kostenlos herun-

terladbaren Online-Publikation stehen Verbesserungen

bei der Kooperation der beiden Lernorte Hochschule und

Unternehmen sowie bei der Verbindung von Theorie und

Praxis im Studium. Die gezeigten Maßnahmen sind ein-

gebettet in eine Analyse aktueller Daten und Diskussio-

nen bezogen auf die Durchlässigkeit zwischen berufli-

cher und akademischer Bildung. Ergänzt wird das

Handbuch durch einen separaten Band mit Arbeitsma-

terialen, der ebenfalls im Internet abrufbar ist und Fra-

gebögen, Checklisten, Musterverträge sowie andere

nützliche Dokumente enthält. Insgesamt stehen damit

ab sofort 250 Seiten kompakte Infor-

mationen zur Qualitäts-

entwicklung im dualen

Studium zur Verfügung.

Der Band „Qualitäts-

entwicklung im dualen Stu-

dium. Ein Handbuch für die

Praxis“ basiert auf Ergebnis-

sen des „Qualitätsnetzwerks

Duales Studium“, welches der

Stifterverband für die Deut-

sche Wissenschaft im Jahr

2013 initiiert hatte und dessen

zweijährige Arbeit vom CHE koordiniert wurde. In diesem

Rahmen erarbeiteten zehn deutsche Hochschulen Lö-

sungsansätze für unterschiedliche „Qualitätsbaustellen“

im dualen Studium. Diese reichten von der strategischen

Planung über die Gestaltung von Lehr-/Lern- und Koope-

rationsprozessen bis hin zur Evaluation. Dabei wurden

auch Querschnittsthemen wie die Rekrutierung und

Entwicklung von Lehr- und Verwaltungspersonal oder

Internationalisierung und Marketing behandelt. Auf

diese Weise entstanden spezifisch auf das duale Studium

zugeschnittene Verfahren, die von Hochschulen für

Hochschulen entwickelt wurden.

Anlass für die Publikation des Handbuchs ist das

rasante quantitative Wachstum dualer Studiengänge

von rund 500 im Jahr 2004 auf rund 1500 im Jahr 2014.

Infolge dessen tauchten Fragen nach der Qualität der

einzelnen Angebote auf. Im Kreuzfeuer der Kritik ste-

hen vor allem die mitunter schwierige Zusammenar-

beit zwischen Hochschulen und Unternehmenspart-

nern sowie die lückenhafte Verzahnung der Inhalte von

beruflicher und akademischer Bildung. Die Leidtragen-

den sind in solchen Fällen die Studierenden, die sich

zwischen Theorie und Praxis hin- und hergerissen füh-

len. Hinzu kommt, dass das duale Studium als Elitestu-

dium für besonders Leistungsfähige gilt. Tatsächlich

nahmen im Jahr 2012 nur vier Prozent der Studien an -

fänger(innen) in Deutschland ein duales Studium auf.

Vor diesem Hintergrund werden Forderungen immer

lauter, diese Studienform breiteren Schichten als bis-

lang zugänglich zu machen.

So auch bei der Abschlusstagung des Qualitätsnetz-

werks Duales Studium am 29. September 2015 in Berlin.

Die Idee einer Ausweitung von Studienangeboten, die

eine Verbindung zwischen beruflicher und akademischer

Bildung herstellen, fand bei den insgesamt 200 Teilneh-

mer(innen) aus Hochschu-

len, Unternehmen, Politik

und Gewerkschaften

große Zustimmung. Un-

einheitlichkeit herrschte

jedoch in der Frage, ob

es sich dabei immer um

ein duales Studium im

Sinne von ausbildungs-

und praxisintegriert

handeln muss. Berufs-

begleitende und wei-

terbildende Studienan-

gebote können sinnvolle Alternativen darstellen. Deshalb

sollte sich der Ausbau nicht alleine auf duale Studien-

gänge konzentrieren, sondern auch andere hybride Bil-

dungsangebote an der Schnittstelle von Wissenschaft

und Beruf umfassen. Quelle: www.che.de

Cover des Handbuchs (Ausschnitt)

© Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft

Die CHE-Konferenz in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Berlin

©: David Ausserhofer/Stifterverband

Veranstaltungen

Berufsakademie in Dresden verabschiedet feierlich die Absolventinnen

und Absolventen der Matrikel 2012 Es gehört zur Tradition der Berufsakademie

Sachsen – Staatliche Studienakademie Dresden,ihre Absolventinnen und Absolventen eines jedenJahrganges feierlich zu verabschieden. So kamenauch in diesem Jahr wieder auf Einladung des Di-rektors der Staatlichen Studienakademie Dresden,Professor Dr. habil. Hänsel, die Lehrenden und Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter der BA sowie zahl-reiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissen-schaft zu diesem freudigen Ereignis mit den rund260 frisch Graduierten und deren Angehörigen zu-sammen, um der Verleihung der Urkunden undZeugnisse einen würdigen Rahmen zu verleihen.

Im Rahmen der Begrüßung durch den Direktor,

Prof. Dr. habil. Hänsel, bot diese feierliche Veranstal-

tung auch Anlass für die Würdigung von Herrn Prof.

Dr. Eberhard Zeiß. Nach langjähriger Tätigkeit als Do-

zent im Studiengang Betriebswirtschaft-Handel trat

dieser zum 1. Oktober 2015 den Ruhestand an, nach-

dem er einen Tag zuvor noch ein studentisches Pro-

jekt zum EHI Wissenschaftspreis Handel eingereicht

hatte. Professor Zeiß hatte während seiner Lehrtätig-

keit zahlreiche studentische Teams der BA Dresden

erfolgreich bei Wettbewerben begleitet, etwa 2012

zum Sieg des Professional Cup Ost der größten bun-

desweiten Managementolympiade „EXIST-Prime Cup“.

Eine etwas jüngere Auszeichnung eines studen-

tischen Teams, das sich nunmehr unter den Absolven-

tinnen und Absolventen befand, wurde ebenso aner-

kannt. So hatten Linda Semm, Anja Hirschfelder und

Roman Safronov unter Betreuung ihres Dozenten, Dr.

Eric Jahn im Studiengang Finanzwirtschaft-Bank erst

im Sommer dieses Jahres beim höchstdotierten deut-

schen Hochschulpreis, dem 12. Finance Award der

Postbank unter dem Motto „Zukunft verstehen – Zu-

kunft gestalten“ den fünften Platz von 21 teilnehmen-

den Hochschulen in Deutschland errungen.

Vor deren und weiteren Auszeichnungen richtete

der Geschäftsführer der Bürgschaftsbank Sachsen

GmbH, Herr Markus H. Michalow, das Grußwort, stell-

vertretend für die Wirtschaftsvertreter/-innen an die

Absolventinnen und Absolventen. In seiner anschlie-

ßenden Festrede betonte auch Dr. Peter Lames, Bür-

germeister der Landeshauptstadt Dresden, die Bedeu-

tung der Berufsakademie Sachsen bei der

Nachwuchs-Fachkräftesicherung der sächsischen

Wirtschaft und v.a. auch Wirtschaft in der Landes-

hauptstadt. Er verwies auf die Vorteile, die ein BA-Stu-

dium ohne Zweifel aufweist und auf die Chancen und

Möglichkeiten zur Mitgestaltung von Wirtschaft und

Politik durch die Absolventinnen und Absolventen.

In der Folge wurden die Jahrgangsbesten eines

jeden Studienganges ausgezeichnet und gesonderte

Auszeichnungen von Wirtschaftsvertretern verliehen.

Erstmalig wurde so auch der „Dr. Evelyn Kunze-Preis“

der Firma ITARICON Digital Customer Solutions für die

beste Gesamtnote und die beste wissenschaftliche

Abschlussarbeit im Studiengang Wirtschaftsinforma-

tik vergeben. Geschäftsführer Daniel Kunze über-

reichte den Preis an die Absolventin Katharina Selzer

und den Absolventen Martin Krockert.

Auch im Studiengang Informationstechnik er-

folgte eine Auszeichnung der besten Bachelorarbeit

durch einen Praxispartner, die Deutsche Telekom AG,

an den Absolventen Markus Böhme.

Der Karl-Schmidt-Preis, gestiftet vom Verband der

Holz und Kunststoffe verarbeitenden Industrie Sach-

sen e.V. (VHKS), für die beste wissenschaftliche Ab-

schlussarbeit im Studiengang Holz- und Holzwerk-

stofftechnik ging in diesem Jahr an Georg Schremmer.

Erwartungsvoll, freudig, erleichtert und dankbar

– so lassen sich die Gesichter der Absolventinnen und

Absolventen beschreiben, als sie ihre Urkunden und

Glückwünsche von den Studiengangleiterinnen und

Studiengangleitern entgegennahmen.

Rührende Worte des Dankes fand Claudia Scharf,

Absolventin im Studiengang Medieninformatik

schließlich bei ihrer Rede stellvertretend für die Ab-

solventinnen und Absolventen der Matrikel 2012 und

bringt ihre Wünsche für die Kommilitoninnen und

Kommilitonen mit einem Zitat aus dem Musical

„Fame“ auf den Punkt: „Es gibt einiges, was Erfolg

nicht ist. Erfolg ist nicht Ruhm oder viel Geld oder

Macht. Erfolg ist es, am Morgen aufzuwachen und sich

so zu freuen, auf das, was man tun wird, dass man wie

ein Irrer aus der Tür rennt. Mit Leuten arbeiten zu dür-

fen, bei denen man sich aufgehoben fühlt. Erfolg ist

mit der Welt eins zu sein und Gefühle bei den Men-

schen zu wecken. Einen Weg zu finden, Menschen zu-

sammen zu bringen, die nichts anderes gemeinsam

haben, als einen Traum. Einzuschlafen und zu wissen,

dass du dein Bestes gegeben hast. Erfolg ist Freude

und Freiheit und Freundschaft. Und: Erfolg ist Liebe.“

In diesem Sinne schließen wir uns an und wün-

schen den Absolventinnen und Absolventen alles Gute

und viel Erfolg bei allen privaten und beruflichen Vor-

haben! (fw)

Im großen Saal des Dresdner Neuen Rundkinos feiern die

rund 260 Absolventen und ihre Angehörigen sowie geladene

Gäste die Übergabe der Urkunden und Zeugnisse.

Verabschiedung von Prof. Dr. Eberhard Zeiß, hauptberufli-

cher Dozent der BA Dresden, in den Ruhestand (links).–

Die Festrede hielt Dr. Peter Lames, Bürgermeister der Lan-

deshauptstadt Dresden (rechts).

Auszeichnung der Jahrgangsbesten eines jeden Studien-

ganges Fotos: C. Jacquemin, Jott Fotografie Dresden

Auszeichnung durch die Deutsche Telekom AG für die beste

Bachelorarbeit im Studiengang IT an Markus Böhm (links).

Der Karl-Schmidt-Preis im Studiengang Holz- und Holzwerk-

stofftechnik für die beste wissenschaftliche Abschlussar-

beit ging an Georg Schremmer (rechts).

Page 21: BA-Treffpunkt 0215 Layout 1 - web.ba-dresden.de · ERKUNDUNGEN TREFFPUNKT BA Magazin der Berufsakademie in Dresden >2/15 9. Jahrgang 4–13_ Erkundungen: Von Kooperationen mit Colleges

40 > 02/15 Treffpunkt BA

Veranstaltungen

> 02/15 Treffpunkt BA 41

POSTBANK verleiht den 12. FINANCE AWARD Auswege aus der Niedrigzins-Falle / Studierende aus Gießen, Regensburg, Freiburg,

Vallendar und Dresden stellen die Preisträger

Zum 12. Mal hat die Postbank in Bonn den Finance Award verliehen, den mit 100.000 Eurohöchstdotierten deutschen Hochschulpreis. 21studentische Teams von Universitäten und Hoch-schulen aus Deutschland haben teilgenommenund sich mit dem Thema „Auswege aus dem Zins-dilemma – hat Geldanlage Zukunft?“ beschäf-tigt. Die Gewinner kommen von den Universitä-ten Gießen, Regensburg und Freiburg sowie derWHU in Vallendar und der Berufsakademie Sach-sen in Dresden.

„Niedrigzinsen sind vor allem für sicherheits-

orientierte Anleger eine große Herausforderung“,

sagte Frank Strauß, Vorstandsvorsitzender der Deut-

schen Postbank AG und Schirmherr des Awards, bei

der Preisverleihung. „Es muss uns gelingen, diesen

Kunden Produkte und Services anzubieten, die ihnen

gute Erträge bei überschaubaren Risiken ermögli-

chen. Dies wird nur möglich sein, wenn wir die Chan-

cen der Digitalisierung nutzen. Durch Digitalisierung

können wir die Kosten für unsere Kunden gering hal-

ten und die Informationsfülle der Finanzmärkte zu

ihren Gunsten nutzen. Die Preisträger haben das er-

kannt. Sie haben auf unterschiedliche Weise kom-

plexe Informationen für innovative Strategien ge-

nutzt.“

Die Preisträger und ihre IdeenDen ersten Rang mit einem Preisgeld von

50.000 Euro haben die Juroren an Nhung Hong

Dang, Lucas Hafemann und Florian Viereck von der

Universität Gießen vergeben. Zusammen mit ihrem

Dozenten Prof. Dr. Peter Tillmann haben sie 90.000

Twitter-Nachrichten zur Zinspolitik der US-Noten-

bank untersucht und ein Prognose-Modell daraus

entwickelt. Damit können sie feststellen, ob die Fi-

nanzmärkte eine frühe oder späte Abkehr der No-

tenbank von ihrer Nullzinspolitik erwarten. Und sie

können vorhersagen, wie sich dies auf die Zinsen,

Aktien- und Wechselkurse auswirkt. Der zweite Preis,

dotiert mit 25.000 Euro, ging an die Universität Re-

gensburg. Das Team um Prof. Dr. Gregor Dorfleitner,

Das Team der Berufsakademie Sachsen, Staatliche Studienakademie Dresden (von links nach rechts): Frank Strauß (Vorsitzender des Vorstands Deutsche Postbank AG; Schirmherr des Postbank

Finance Award), Dr. Eric Jahn (Betreuer), Anja Hirschfelder, Roman Safronov, Prof. Dr. Siegfried Trautmann (Laudator, Johannes Gutenberg-Universität Mainz), Linda Semm. Foto: Postbank

Interview mit der Sprecherin des Siegerteams der Berufsakademie Sachsen, Staatliche Studienakademie

Dresden, Anja Hirschfelder

Postbank Finance Award 2015: „Auswegeaus dem Zinsdilemma – hat Geldanlage Zu-kunft?“

Wie teuer ist guter Rat?Am vergangenen Freitag ist das Studieren-

denteam der Berufsakademie Sachsen, Staatliche

Studienakademie Dresden, mit dem 5. Platz beim

Postbank Finance Award ausgezeichnet worden.

In ihrem Wettbewerbsbeitrag hatten sich Anja

Hirschfelder, Roman Safronov und Linda Semm ge-

meinsam mit Betreuer Dr. Eric Jahn mit der „Er-

mittlung einer Mindestvergütung für die Honorar-

beratung auf Basis eines kostenorientierten

Ansatzes“ auseinandergesetzt. Der Preis ist mit

einer Gewinnsumme von 2.500 Euro verbunden.

Das Geld wird sowohl der Akademie wie auch dem

Team zugutekommen.

Hallo, Frau Hirschfelder und Glückwunsch!Sie und Ihre Kommilitonen der Staatlichen Stu-dienakademie Dresden haben beim diesjähri-gen Postbank Finance Award den 5. Platz be-legt.

Der 5. Platz ist top. Wir haben zum ersten Mal

mitgemacht und 16 Teams mit hervorragenden

Nachwuchswirtschaftswissenschaftlern aus ande-

ren Hochschulen hinter uns gelassen. Wir freuen

uns. Und wir sind stolz auf uns und die Staatliche

Studienakademie Dresden.

Können Sie kurz beschreiben, worum esbei Ihrem Wettbewerbsbeitrag ging?

Die Postbank hatte dazu aufgerufen, „Aus-

wege aus dem Zinsdilemma“ zu finden, und die

Frage gestellt, ob Geldanlage noch eine Zukunft

hat. Auf über 50 Seiten haben wir uns damit aus-

einandergesetzt, wie viel eine Honorarberatung

kosten muss, damit sie kostendeckend für die

Bank ist. Über drei Monate haben wir an den Er-

gebnissen gearbeitet.

Von der Gewinnsumme von 2.500 Eurogehen 70 Prozent an die Hochschule. Das istkein allzu guter Stundenlohn.

Das wäre eine Milchmädchenrechnung. Es

geht doch um viel mehr. Der Postbank Finance

Award ist der vielleicht renommierteste Nach-

wuchspreis für Wirtschaftswissenschaften in

Deutschland. Sich hier der Herausforderung zu

stellen und dann auch noch unter den „Top Five“

zu sein, ist herausragend. Und es ist ein wichtiges

„Sahnehäubchen“ für unsere Karriere. Außerdem

hatten wir einfach Lust, als Team wissenschaftlich

zu arbeiten und uns in ein Thema zu vertiefen. So

eine Gelegenheit gibt es kein zweites Mal.

Sie hätten stattdessen auch Dresden ge-nießen können …

Das ist doch Unsinn. Wir sind an der Berufs-

akademie Sachsen, Staatliche Studienakademie

Dresden, um uns das Rüstzeug für den Beruf zu

holen. Und als Zugabe für unser duales Studium

ist das wissenschaftlich-praktische Arbeiten für

einen derartig hochklassigen Wettbewerb ideal.

Außerdem: Wo trifft man – so wie wir heute – der-

artig interessante Leute?

Die Jury besteht aus europaweit renom-mierten Wirtschaftswissenschaftlern …

... Es war aber auch schön, Teilnehmer und

Teilnehmerinnen aus anderen Hochschulen ken-

nenzulernen. Außerdem waren wichtige Mitglieder

des Vorstands dabei, unter anderem Frank Strauß,

der Vorsitzende des Vorstands der Deutsche Post-

bank AG. Er hat mit den Preisträgern zum Schluss

sogar noch etwas gefeiert.

Gab es bei der Arbeit an Ihrem Beitrag soetwas wie Knackpunkte, an denen Sie beinahegescheitert wären?

Das nicht, aber wir waren zu der Zeit alle in

der Praxisphase, haben also in verschiedenen

Banken gearbeitet. Sich hier zu koordinieren war

deutlich schwieriger als ursprünglich gedacht. Au-

ßerdem ist es nicht so einfach, sich nach einem

„normalen“ Arbeitstag noch hinzusetzen und wis-

senschaftlich zu arbeiten.

Würden Sie Ihren Kommilitoninnen undKommilitonen trotzdem empfehlen, in IhreFußstapfen zu treten und sich im kommendenJahr zu beteiligen?

Wir haben eben gehört, dass es beim nächsten

Award darum gehen wird, wie Informationstechnik

und Social Media das Geschäftsmodell von Banken

beeinflussen. Das hört sich spannend an. Ich kann

mir gut vorstellen, dass jetzt einige in Dresden so

Blut lecken werden wie wir vor einem Jahr.

Quelle: Deutsche Postbank AG

bestehend aus Michael Betzinger, Anna

Christina Goerk, Katharina Käsbauer, Katrin

Maria Schmid und Julia Weigert, hat das An-

lageverhalten gemeinnütziger Stiftungen

untersucht. Deren Tätigkeit wird in der Regel

ausschließlich aus Kapitalerträgen finan-

ziert. Das Team hat überzeugende Vor-

schläge gemacht, wie Stiftungen trotz Nied-

rigzinsen akzeptable Kapitalerträge erzielen

können, ohne zu hohe Risiken einzugehen.

Damit kann der finanzielle Spielraum für ge-

sellschaftlich sinnvolle Aktivitäten verbes-

sert werden.

Über den dritten Preis und 15.000 Euro

konnten sich Danjela Guxha, Mariia Marko -

vych, Christiane Müller und Daria Saulenko

von der Universität Freiburg freuen. Die Stu-

dierenden entwarfen gemeinsam mit Prof.

Dr. Eva Lütkebohmert-Holtz ein Konzept, wie

institutionelle Anleger ihren Ertrag verbes-

sern können, indem sie Wertpapiere mit ge-

ringer Liquidität in ihr Portfolio aufnehmen.

Auch die nachfolgenden Teams auf den

Plätzen vier und fünf erhielten Preisgelder.

7.500 Euro gingen an die WHU – Otto Beis-

heim School of Management in Vallendar

und 2.500 Euro an die Berufsakademie Sach-

sen, Staatliche Studienakademie Dresden.

Eine kurze Zusammenfassung des sieg-

reichen Beitrags des Teams der Berufsaka-

demie in Dresden, bestehend aus den Stu-

dierenden Anja Hirschfelder, Roman

Safronov und Linda Semm unter Betreuung

des Dozenten, Dr. Eric Jahn, finden Sie unter

www.ba-dresden.de auf der Startseite des

Studienganges Finanzwirtschaft-Bank.

Ausgewählt wurden die Preisträger von

einer zehnköpfigen Jury aus Wissenschaft

und Wirtschaft. Den Vorsitz hatte Prof. Dr.

Erik Theissen von der Universität Mannheim.

Der WettbewerbDer Postbank Finance Award wird seit

2003 jährlich ausgeschrieben. Ziel ist es,

unter dem Motto „Zukunft verstehen – Zu-

kunft gestalten“ innovative und wissen-

schaftlich fundierte Antworten auf aktuelle

finanzwirtschaftliche Fragen zu fördern. Mit

dem Preis will die Bank Studierende ermuti-

gen, sich mit aktuellen Fragen der Finanz-

wirtschaft zu beschäftigen. Darüber hinaus

will sie den teilnehmenden Studierenden An-

regung und Hilfestellung für die weitere Stu-

dien- und Karriereplanung bieten. Das Preis-

geld fließt zu 70 Prozent in die Ausstattung

der prämierten Hochschulen.

Deutsche Postbank AG

Page 22: BA-Treffpunkt 0215 Layout 1 - web.ba-dresden.de · ERKUNDUNGEN TREFFPUNKT BA Magazin der Berufsakademie in Dresden >2/15 9. Jahrgang 4–13_ Erkundungen: Von Kooperationen mit Colleges

19. AUGUST: OFFENER CAMPUS

MESSEN 2016 1. Halbjahr

11.-12. MAI: VOCATIUM - FACHMESSE FÜR AUSBILDUNG UND STUDIUM

29. APRIL: VERSICHERUNGSWIRTSCH. SYMPOSIUM

14. JANUAR: SÄCHS. HOCHSCHULTAG -SCHNUPPERSTUDIENTAG

PROGRAMMHIGHLIGHTS 2016 bis August 2016 (Stand 10/2015)

28. APRIL: GIRLS‘ DAY

10. JUNI: DRESDNER LANGE NACHT DER WISSENSCHAFTEN

Weitere Infos unter:www.ba-dresden.de

16. MÄRZ: OSTTHÜRINGER STUDIENMESSE IN GERA

27.-30. JUNI: SCHÜLERAKADEMIE

05.02.+08.04.: JUNIOR-DOKTOR

AMMHIGHLIGHTOGRPR015)2/and 10tS016 (t 2ugusbis A

AMMHIGHLIGHT 016 S 2AMMHIGHLIGHT deden.se.ba-drwww:ers untofe InereitW

SME 1. Halbjahr016 SEN 2S 1. HalbjahrSME 1. Halbjahr016 SEN 2S 1. Halbjahr

42 > 02/15 Treffpunkt BA

Zu guter Letzt

Das Schülerprogramm JUNIORDOKTOR ist eine

Initiative des Netzwerkes Dresden Stadt der Wissen-

schaften und gibt Mädchen und Jungen der 3. bis 12.

Schulklasse einen lebendigen Einblick in Forschung,

Kultur und Ingenieurwissenschaften in Dresden. Mit

rund 100 außerschulischen Veranstaltungen wird die

ganze Breite wissenschaftlicher Arbeit gezeigt. Die

JUNIORDOKTOR-Teilnehmer besuchen über das Schul-

jahr hinweg verschiedene Workshops, Labore, Hörsä-

len oder Ausstellungen und erkunden auf diesem Weg

die Welt der Naturwissenschaften, Technik und Kultur.

Ziel ist es, nicht nur eine Menge Spaß zu haben und

zu lernen, sondern auch am Ende den Doktorhut auf-

zuhaben. Das Programm startet 2015/16 erfolgreich

ins achte Jahr.

Die Projektstaffel des JUNIORDOKTOR 2015/16 ist

bereits gestartet und endet am 10. Juni nächsten Jah-

res mit der Dresdner Langen Nacht der Wissenschaf-

ten.

Die Berufsakademie in Dresden beteiligt sich als

Mitglied des Netzwerkes und bietet zunächst folgen-

des Programm für die neunte bis zwölfte Klasse an:

Vorlesung, Experiment und Workshop: „Sonnenbrand am Holz - Qualitätssicherung in der Oberflächentechnik“am 05.02.2016 von 15:00 Uhr bis 17:00 Uhr (120 Minuten) und am 08.04.2016 von 15:00 Uhr bis 17:00 Uhr (120 Minuten)

Für den Juniordoktor und all seine Angebote

kann man sich kostenlos anmelden über die Website

http://www.juniordoktor.de/.

Macht euren Doktor!

Übrigens ...

Studierende, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Staatlichen Studienakademie Dresden sowie der Evangelischen Hoch-

schule beteiligen sich an der von der Gemeinschaft DNN, Cellex und Dresden Place to be initiierten Fotoaktion für Welt-

offenheit und Toleranz. Foto: BA Dresden

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>>ImpressumHerausgeber:Der DirektorProf. Dr.-Ing. habil. Andreas HänselBerufsakademie Sachsen, StaatlicheStudienakademie Dresden

Redaktion:Franziska Wels, M.A. (fw),Redaktionsleitung, Staatliche Studien-akademie Dresden

Dr. Thomas Graßmann (tg),Staatliche Studienakademie Dresden

Katharina Martin,Schneider + Partner GmbH

Sylvia Miskowiec (SM)Dresdner Magazin Verlag GmbH

Anzeigenleitung:Roger PetersSächsische Zeitung GmbH

Kontakt:Hans-Grundig-Straße 25 in 01307 DresdenE-Mail: [email protected]/Fax: 0351 44722-203/-299

Korrektorat:Dr. Evelyn Badaljan

Titelfoto:adam121 - Fotolia.com

Satz:DMV Dresdner Magazin Verlag GmbH

Druck:SAXOPRINT GmbHEnderstraße 92c, 01277 Dresden

Druckauflage: 3.000

Erscheinungsort: Dresden

Erscheinungstermin: zweimal jährlich

Für die Richtigkeit der Inhalte (Texte, Bilder,Grafiken) sind die jeweiligen Autoren selbstverantwortlich. Die Redaktion und der Heraus-geber übernehmen für Fehler oder Fehl-informationen keine Haftung.

Treffpunkt BAZeitschrift der Berufsakademie in DresdenHans-Grundig-Straße 2501307 Dresden

Telefon: 0351 44722-0E-Mail: [email protected]: www.ba-dresden.de

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AUSBILDUNGSANGEBOT

Für unsere Standorte in Gröditz, Riesa und Senftenberg suchen wir als Praxispartner der Berufsakademie Sachsen motivierte und teamfähige

Studienbewerber zum(r) Bachelor of Arts (B.A.)

Auszubildende zum(r) Steuerfachangestellten

Auszubildende als Kaufleute für Büromanagement

Haben Sie Interesse? Dann stehen Ihnen folgende Wege zur Verfügung:

Der klassische Weg per Post. Schicken Sie uns Ihre ausführliche Bewerbungsmappe mit Angabe Ihres frühestmöglichen Ausbildungsbeginns.

Oder per E-Mail als PDF oder Word an: [email protected]

01968 Senftenberg � Krankenhausstraße 11aTel. 0 35 73/67 90 40 � Fax 0 35 73/67 90 43 0

Prof. Friedhelm Haaseloop � Steuerberater vereidigter Buchprüfuer

01609 Gröditz � Hauptstraße 3Tel. 03 52 63/66 10 � Fax 03 52 63/66 13 3 Diplom-Betriebswirtin (BA) � Yvonne Hiller

Steuerberaterin

01589 Riesa � Hauptstraße 19Tel. 0 35 25/72 46 0 � Fax 0 35 25/72 46 18

Daniela Strauß � Steuerberaterin Fachberaterin Heilberufebereich (IFU/ISM gGmbH)

Fachberaterin Gesundheitswesen (IBG/HS Bremerhaven)

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