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2018 Baden-Württemberg – ein Standort im Vergleich

Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

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2018

Baden-Württemberg – ein Standort im Vergleich

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Impressum

Baden-Württemberg – ein Standort im Vergleich

Herausgeber und VertriebStatistisches Landesamt Baden-Württemberg

Artikel-Nr.8036 18001

CollageStatistisches Landesamt Baden-Württemberg

© Kartengrundlage GfK GeoMarketing GmbH Karten erstellt mit RegioGraph

© Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Stuttgart, 2018

Sämtliche Veröffentlichungen sind Werke, Bearbeitungen oder Sammel- bzw. Datenbank-werke im Sinne des Urheberrechtsgesetzes und somit urheberrechtlich geschützt. Der Erwerb einer Veröffentlichung gestattet neben deren Verwendung die Vervielfältigung und Verbrei-tung – auch auszugsweise – in elektronischer Form sowie in gedruckten Veröffentlichungen mit Quellenangabe. Die Weiterverbreitung von kostenpflichtigen Produkten – speziell von Verzeichnissen – bedarf der vorherigen Zustim-mung. Die Genehmigung ist einzuholen unter [email protected]. Alle übrigen (Nutzungs-) Rechte bleiben vorbehalten. Für Thematische Karten gelten besondere Lizenzbedingungen.

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Baden-Württemberg – ein Standort im Vergleich

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Liebe Leserin,

lieber Leser,

wo steht Baden-Württemberg im nationalen und

internationalen Vergleich? Dies ist die zentrale Fra-

ge, der die Broschüre „Baden-Württemberg – ein

Standort im Vergleich“ in diesem Jahr zum nun-

mehr 15. Mal nachgeht. Sie bietet Ihnen wiederum

interessante Informationen zu allen politisch und

gesellschaftlich relevanten Themenfeldern wie Be-

völkerung und Soziales, Wirtschaft, Einkommen,

Arbeitsmarkt, Bildung, Umwelt und Verkehr sowie

öffentliche Finanzen.

Die genannten Themenfelder werden anhand von

insgesamt 42 Einzelindikatoren beleuchtet. Gemessen

wird das Land dabei mit den anderen Bundesländern

und den 28 Mitgliedstaaten der Europäischen Union.

Soweit verfügbar, werden auch Daten für die Vereinig-

ten Staaten, Japan, die Schweiz und die BRIC-Staaten,

das sind Brasilien, Russland, Indien und die Volksre-

publik China, in die Betrachtung einbezogen.

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Wussten Sie, dass Baden-Württemberg innerhalb

der EU-28 in mehrerlei Hinsicht ein Schwergewicht

darstellt? Mit seiner Einwohnerzahl von gut 11 Mil-

lionen liegt der Südwesten im oberen Drittel der

EU-Mitgliedstaaten und bei der wirtschaftlichen

Leistungsfähigkeit, also dem Bruttoinlandsprodukt

pro Kopf, gehört der Südwesten zu den Top Ten

der insgesamt 98 EU-Regionen. Auch beim verfüg-

baren Pro-Kopf-Einkommen, das den materiellen

Wohlstand der privaten Haushalte ausdrückt, belegt

Baden-Württemberg einen Spitzenplatz. Ausschlag-

gebend hierfür ist unter anderem die gute Arbeits-

marktlage. Die Erwerbstätigenquote im Südwesten

liegt so hoch wie in keinem EU-Mitgliedstaat und

als führender Innovationsstandort hat Baden-Würt-

temberg auch beim Anteil der Studierenden mit

einem Abschluss in einem mathematischen, techni-

schen oder naturwissenschaftlichen Fach EU-weit

die Nase vorn.

Auch im Bundesländervergleich gibt es Bemerkens-

wertes: Der Exportwert überschritt 2017 im Süd-

westen erstmals die Marke von 200 Milliarden Euro

und war der höchste im Bundesländervergleich. Die

öffentliche Verschuldung sank prozentual so stark wie

in keinem anderen Bundesland. Was den ökologischen

Landbau angeht, liegt Baden-Württemberg beim

Flächenanteil im oberen Drittel der Bundesländer.

Ich wünsche Ihnen nun beim Lesen viele interes-

sante Erkenntnisse und darf Sie auf unser vielfältiges

Datenangebot unter www.statistik-bw.de hinweisen.

Statistisches Landesamt Baden-Württemberg

Dr. Carmina Brenner

Präsidentin

Stuttgart, im November 2018

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Entwicklung und Realisierung Autorinnen und Autoren: Inga Autzen, Ursula Bauer-Hailer, Dr. Patrick Bremer,

Sebastian Debes, Ruth Einwiller, Nicole Gurka, Dr. Monika Kaiser, Tatjana Kampff- meyer, Marcel Nesensohn, Annette Schnetz-Geßler, Martina Stroh Repro/Druck: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg

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Inhalt

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2

Karte: Die Länder der Bundesrepublik Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

Karte: Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

Bevölkerung und Soziales

Gebiet und Bevölkerung der Bundesländer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

Gebiet und Bevölkerung der Europäischen Union . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

Ausländerinnen und Ausländer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

Eheschließungen und Ehescheidungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

Geburtenraten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

Ausgaben für Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

Ärztedichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

Betten für Langzeitpflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

Wohnbesitzverhältnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

Wirtschaft

Wirtschaftsleistung und Wirtschaftskraft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

Wirtschaftskraft ausgewählter Regionen der Europäischen Union . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

Wirtschaftswachstum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32

Wirtschaftsstruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

Lohnstückkosten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36

Exporte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38

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Forschung und Entwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40

Direktinvestitionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42

Breitbandversorgung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44

Nutzung von Cloud Diensten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46

Tourismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48

Einkommen

Verfügbares Einkommen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50

Private Konsumausgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52

Bruttolöhne und -gehälter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54

Verdienstabstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56

Arbeitsmarkt

Erwerbstätigenquote . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58

Erwerbslosenquote . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60

Jugenderwerbslosenquote . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62

Langzeiterwerbslose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64

Arbeitsvolumen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66

Atypische Beschäftigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68

Bildung

Studierende . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70

Hochqualifizierte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72

Absolventinnen und Absolventen in MINT-Fächern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74

Öffentliche Gesamtausgaben für Bildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76

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Umwelt und Verkehr

Treibhausgasemissionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .78

Erneuerbare Energien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80

Ökolandbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82

Flächenverbrauch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84

Flugreisen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86

Straßenverkehr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88

Öffentliche Finanzen

Verschuldung des öffentlichen Gesamthaushalts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90

Länderfinanzausgleich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92

Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94

Page 10: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

Karten

8

Baden-Württemberg

Hessen

Rheinland-Pfalz

Saarland

Schleswig-Holstein

Hamburg

Niedersachsen

Bremen

Nordrhein-Westfalen

Thüringen

Sachsen-Anhalt

Sachsen

Berlin

Brandenburg

Mecklenburg-Vorpommern

Bayern

Die Länder der Bundesrepublik Deutschland

88-21-17-01S© Kartengrundlage GfK GeoMarketing GmbH

Karte erstellt mit RegioGraph 2017Statistisches Landesamt Baden-WürttembergLandesinformationssystem

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Karten

9

Irland

VereinigtesKönigreich

Portugal Spanien

Frankreich

Luxem-burg

Belgien

Niederlande

Deutschland

Dänemark

Bulgarien

Griechen-land

Zypern

Malta

Italien

Kroatien

Polen

SlowakeiTschechien

Österreich

Slowenien

UngarnRumänien

Litauen

Lettland

Estland

Finnland

Schweden

88-11-13-02S© Kartengrundlage GfK GeoMarketing GmbH

Karte erstellt mit RegioGraph 2017Statistisches Landesamt Baden-WürttembergLandesinformationssystem

Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union

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10

Daten: 2017 bzw. letztes verfügbares Jahr.Datenquelle: Statistisches Bundesamt.

Bremen

Saarland

Mecklenburg-Vorpommern

Hamburg

Thüringen

Sachsen-Anhalt

Brandenburg

Schleswig-Holstein

Berlin

Rheinland-Pfalz

Sachsen

Hessen

Niedersachsen

Baden-Württemberg

Bayern

Nordrhein-Westfalen

Deutschland

Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 779 18

Gebiet und Bevölkerung der Bundesländer Bevölkerung in Mill.Fläche in km2

357 578 82,8

34 113 17,9

70 542 13,0

35 748 11,0

47 710 8,0

21 115 6,2

18 450 4,1

19 858 4,1

891 3,6

15 802 2,9

29 654 2,5

20 452 2,2

16 202 2,2

755 1,8

23 294 1,6

2 571 1,0

420 0,7

Page 13: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

11

Bevölkerung und Soziales

Mit seinen mehr als 11 Mill. Einwohnerinnen

und Einwohnern und einer Gebietsfläche von

35 750 km2 belegte Baden-Württemberg im Jahr

2017 im bundesweiten Vergleich den dritten Platz.

Nordrhein-Westfalen stand bei der Einwohnerzahl an

erster Stelle (17,9 Mill.), gefolgt von Bayern (13 Mill.),

dem flächenmäßig größten Bundesland. Das kleinste

Bundesland sowohl bei der Fläche (420 km2) als

auch bei der Einwohnerzahl (0,7 Mill.) ist Bremen.

Betrachtet man die Flächenländer nach der Einwoh-

nerdichte, so wird ein deutliches West-Ost-Gefälle

erkennbar. Baden-Württemberg belegte mit einer

Bevölkerungsdichte von 308 Menschen je km2 im

Jahr 2017 den dritten Platz unter den Bundesländern.

An erster Stelle stand das bevölkerungsreiche Nord-

rhein-Westfalen (525 Einwohner je km2), gefolgt

vom Saarland (387 Einwohner je km2).

Die niedrigsten Bevölkerungsdichten wiesen

Mecklenburg-Vorpommern (69 Einwohner je km2),

Brandenburg (84 Einwohner je km2) und Sach-

sen-Anhalt (109 Einwohner je km2) auf. Damit lagen

diese Flächenländer weit unter dem Bundesdurch-

schnitt von 232 Einwohnern je km2.

In den Stadtstaaten wohnen deutlich mehr Menschen

auf einem Quadratkilometer als in den Flächenlän-

dern. In Berlin lebten 2017 4 055 Einwohner je km2,

rund 1 000 mehr als in der Landeshauptstadt Stuttgart.

An zweiter Stelle der dicht besiedelten Stadtstaaten

steht Hamburg (2 424 Einwohner je km2), gefolgt

von Bremen mit 1 622 Einwohnern je km2.

Erstmals mehr als 11 Millionen Menschen in Baden-Württemberg

Page 14: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

12

Daten: 2017 bzw. letztes verfügbares Jahr.Datenquelle: Eurostat.

Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 780 18

Bevölkerung in Mill.Fläche in 1 000 km2

MaltaLuxemburg

ZypernEstlandLettland

SlowenienLitauenKroatien

IrlandSlowakeiFinnland

DänemarkBulgarienSchweiz

ÖsterreichUngarn

SchwedenPortugal

TschechienGriechenland

Baden-WürttembergBelgien

NiederlandeRumänien

PolenSpanienItalien

Vereinigtes KönigreichFrankreich

DeutschlandJapan

Russische FöderationBrasilien

Vereinigte StaatenEU-28IndienChina 1 379,3

1 281,9512,6326,6207,4142,3

126,582,8

67,266,2

60,546,7

38,019,517,1

11,411,010,710,610,310,19,88,88,57,15,85,55,44,84,12,82,11,91,30,90,60,5

9 597,03 287,34 554,99 833,58 515,8

17 098,2377,9357,6

638,5248,5

302,1506,0

311,9238,4

37,430,735,7

131,778,992,2

447,493,083,9

41,3111,0

42,9338,4

49,069,956,665,3

20,364,645,3

9,32,60,3

Gebiet und Bevölkerung in der Europäischen Union und ausgewählten Ländern

Page 15: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

13

Bevölkerung und Soziales

In den 28 Ländern der Europäischen Union lebten

2017 rund 512,6 Mill. Menschen und somit deut-

lich mehr als in den Vereinigten Staaten und der

Russischen Föderation zusammen. Die EU liegt,

gemessen an der Einwohnerzahl, hinter den bevöl-

kerungsreichsten Ländern China und Indien welt-

weit an dritter Stelle. In Baden-Württemberg leben

aktuell rund 11 Mill. Menschen, damit haben nur

8 EU-Länder mehr Einwohnerinnen und Einwohner

als der Südwesten.

Das bevölkerungsreichste Land der EU ist Deutschland

mit fast 83 Mill. Menschen, gefolgt von Frankreich,

dem Vereinigten Königreich, Italien und Spanien.

Damit leben fast zwei Drittel aller EU-Bürgerinnen und

-Bürger in diesen fünf Ländern. Unter den EU-Ländern

leben in Malta, Luxemburg und Zypern mit jeweils

weniger als 1 Mill. die wenigsten Menschen.

Das Gebiet der EU umfasst knapp 4,6 Mill. km2

und ist somit fast halb so groß wie China. Frank-

reich ist vor Spanien, Schweden und Deutschland

das flächenmäßig größte Land der EU. Die kleins-

ten Länder sind wiederum Malta, Luxemburg und

Zypern. Baden-Württemberg liegt im Flächenver-

gleich der EU noch vor Belgien und Slowenien im

unteren Bereich.

In der gesamten EU leben durchschnittlich 113 Men-

schen pro km2. Malta weist mit 1 510 Menschen pro

km2 die höchste Bevölkerungsdichte auf, gefolgt

von den Niederlanden (458), Belgien (372) und

Baden-Württemberg (308). In Finnland (16), Schwe-

den (23) und Estland (29) ist die Bevölkerungsdichte

am geringsten.

In der EU-28 leben fast 513 Millionen Menschen

Page 16: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

14

PolenRumänien

LitauenKroatienBulgarienSlowakeiUngarnPortugalFinnland

TschechienNiederlandeSlowenienFrankreich

GriechenlandEU-28Italien

SchwedenDänemark

Vereinigtes KönigreichSpanienMaltaIrland

BelgienDeutschland

LettlandEstland

ÖsterreichBaden-Württemberg

ZypernLuxemburg281

1401 7191 333

196279

10 6241 346

56554

4 4206 071

485841

5 04738 599

8104 639

114915511242398151

70794620

114210

Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 781 18

Ausländerinnen und Ausländer

Anzahl in 1 000

Daten: 01.01.2017 bzw. 01.01.2018.

Datenquelle: Eurostat.

Anteil an der Bevölkerung insgesamt in %

47,616,4

15,615,214,9

14,312,8

11,911,811,8

9,59,2

8,48,48,3

7,57,5

6,95,55,4

4,84,4

3,91,51,31,11,1

0,70,60,6

Page 17: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

15

Bevölkerung und Soziales

Zum Jahresende 2017 lebten in Baden-Würt-

temberg rund 1,7 Mill. Menschen mit ausländi-

scher Staatsangehörigkeit. Dies entspricht einem

Anteil von 15,6 % der Gesamtbevölkerung. Damit

besitzt das Land im Bundesländervergleich hinter

den zwei Stadtstaaten Berlin (24,7 %) und Bremen

(18,5 %), Hessen (16,8 %) sowie Hamburg (16,5 %)

den fünfthöchsten Anteil an Ausländerinnen und

Ausländern.

Von den 2017 in Baden-Württemberg lebenden

Ausländerinnen und Ausländern hatten rund die

Hälfte die Staatsangehörigkeit eines EU-Landes.

Obwohl die Zahl der türkischen Staatsangehörigen

seit fast 20 Jahren leicht rückläufig ist, blieb die

Türkei mit einem Anteil von 15 % die mit Abstand

am stärksten vertretene Nationalität, gefolgt von

Italien, Rumänien, Kroatien und Polen.

In der Europäischen Union weist Luxemburg mit

47,6 % den mit Abstand höchsten Anteil an Auslän-

derinnen und Ausländern auf. Durch die Ansamm-

lung vieler EU-Institutionen und -Behörden haben

zahlreiche ausländische Arbeitskräfte dort ihren

Wohnsitz. Innerhalb der EU besitzt lediglich Zypern

mit 16,5 % einen höheren Anteil an Ausländerinnen

und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich

hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und

Lettland. Deutschlandweit beträgt der Anteil 12,8 %.

Dagegen leben in Polen, Rumänien, Litauen, Kroatien

und Bulgarien kaum Personen mit ausländischem Pass.

Die Anteile der ausländischen Bevölkerung lagen

dort zwischen 0,6 % und 1,1 %. Im Durchschnitt aller

EU-Länder liegt der Anteil der ausländischen Einwoh-

nerinnen und Einwohner an der Gesamtbevölkerung

mit 7,5 % nicht einmal halb so hoch wie im Südwesten.

Ausländische Bevölkerung in Baden-Württemberg stark vertreten

Page 18: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

Eheschließungen und Ehescheidungen

16

PortugalLuxemburgSlowenien

ItalienFrankreichSpanien

BulgarienNiederlande

BelgienEU-28

Vereinigtes KönigreichFinnland

GriechenlandEstlandIrland

TschechienKroatien

Baden-WürttembergDeutschland

ÖsterreichPolen

UngarnDänemarkSchwedenSlowakeiLettlandMalta

RumänienLitauenZypern

Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 782 18

Eheschließungen und Ehescheidungen

Scheidungen je 1 000 Einwohner Eheschließungen je 1 000 Einwohner

Daten: 2016 bzw. letztes verfügbares Jahr.

Datenquelle: Eurostat.

7,57,4

6,86,76,6

5,55,45,45,3

5,15,15,05,04,94,84,84,8

4,64,54,44,3

3,93,83,83,7

3,53,4

3,23,23,1

2,33,1

1,50,8

3,11,7

2,43,0

2,01,7

1,82,0

1,81,7

2,40,7

2,51,0

2,51,8

1,92,1

2,01,5

2,11,9

1,61,2

2,12,2

Page 19: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

17

Bevölkerung und Soziales

In Baden-Württemberg schlossen 2016 knapp

55 000 Paare den Bund fürs Leben. Das sind fast

2 000 mehr als ein Jahr zuvor. Auf 1 000 Baden-Würt-

temberger kamen damit im Schnitt fünf Eheschlie-

ßungen, in Mecklenburg-Vorpommern waren es über

sieben, in Hamburg und Berlin dagegen lagen die

Eheschließungen je 1 000 Einwohner lediglich bei

knapp vier. Auch das durchschnittliche Heiratsalter

stieg in den letzten Jahren in Baden-Württemberg

kontinuierlich an. Bei der ersten Heirat war der

Bräutigam durchschnittlich 33, die Braut 31 Jahre alt.

Im Jahr 1980 waren Männer bei ihrer ersten Heirat

im Schnitt 26 Jahre und Frauen erst 24 Jahre alt.

Innerhalb der EU wurde bezogen auf 1 000 Einwoh-

ner in Zypern und Litauen am häufigsten geheiratet,

in Portugal, Luxemburg und Slowenien trat man am

seltensten vor den Traualtar.

In Litauen wird nicht nur sehr oft geheiratet, auch

die Zahl der Scheidungen ist höher als in den an-

deren EU-Mitgliedstaaten. Am haltbarsten waren

die Ehen in Irland, Malta und Griechenland. In

Baden-Württemberg wurden im Jahr 2016 knapp

20 000 Ehen geschieden. Dies entsprach 1,8 Schei-

dungen je 1 000 Einwohner. Über 4 % aller Schei-

dungen wurden im sogenannten verflixten 7. Jahr

vollzogen. Gut die Hälfte der Scheidungsverfahren

wurden von der Frau beantragt und rund 43 % vom

Mann. Nur etwa 6 % der Scheidungen wurde von

beiden Ehegatten beantragt.

Baden-Württemberger trauen sich immer öfter

Page 20: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

18

China

SpanienItalien

PortugalZypernMalta

Polen

Ungarn

EU-28Estland

BelgienLitauenLettland

Irland

Vereinigte Staaten

Griechenland

LuxemburgKroatienSlowakei

ÖsterreichBulgarienFinnland

SlowenienBaden-Württemberg

Deutschland

TschechienRumänien

Niederlande

DänemarkVereinigtes Königreich

SchwedenFrankreich

Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 783 18

Daten: 2016.Datenquellen: Eurostat, OECD.

Geburtenratendurchschnittliche Kinderzahl je Frau

1,921,85

1,811,791,79

1,741,691,68

1,661,641,63

1,601,601,591,591,581,57

1,541,531,53

1,481,421,41

1,391,381,371,371,36

1,341,34

1,621,80

Page 21: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

19

Bevölkerung und Soziales

In Deutschland kommen immer mehr Babys zur

Welt. 2016 stieg die Geburtenrate bundesweit

auf 1,59 Kinder. Die Geburtenrate gibt an, wie

viele Kinder eine Frau im Alter zwischen 15 und

50 Jahren durchschnittlich zur Welt bringt. Auch in

Baden-Württemberg lag dieser Wert bei 1,59 Kin-

dern je Frau. Die Geburtenrate im Südwesten stieg

von 2015 auf 2016 um 5,3 % und erreichte nach

einem Tiefstand von 1,32 im Jahr 1985 inzwischen

wieder den Wert von 1973.

Innerhalb Deutschlands wiesen Brandenburg mit

1,69 die höchste und das Saarland mit 1,49 Kindern

je Frau die niedrigste Geburtenrate auf. Ursache

für den Anstieg in allen Bundesländern dürfte

unter anderem die verbesserte Kinderbetreuung

und damit verbundene verbesserte Vereinbarkeit

von Beruf und Familie sein.

Im europäischen Vergleich lagen Baden-Württem-

berg und Deutschland im Mittelfeld. In den führen-

den Ländern Frankreich, Schweden und Irland war

in den letzten Jahren ein Rückgang der Geburten-

rate zu erkennen. Am Ende der Skala befanden sich

die Länder Südeuropas. Das Schlusslicht bildeten

Italien und Spanien mit 1,34 Geburten je Frau.

2016 kamen in Baden-Württemberg 107 500 Kinder

zur Welt, das waren immerhin 7 200 mehr als 2015.

Allerdings ist der Südwesten, wie inzwischen auch

sämtliche Länder der EU, immer noch weit von

der für eine Bestandserhaltung der Bevölkerung

erforderlichen Marke von 2,1 Kinder je Frau ent-

fernt. Diese wurde in Baden-Württemberg zuletzt

1970 erreicht.

Geburtenrate steigt

Page 22: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

20

IndienChina

RusslandBrasilienLettland

PolenUngarnEstlandLitauen

SlowakeiGriechenland

TschechienSlowenien

PortugalSpanien

ItalienFinnland

Vereinigtes KönigreichJapan

BelgienFrankreichDänemark

NiederlandeIrland

ÖsterreichBaden-Württemberg

SchwedenDeutschland

LuxemburgSchweiz

Vereinigte Staaten

Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 784 18

Daten: 2016 bzw. letztes verfügbares Jahr.Datenquellen: OECD, Arbeitsgruppe „Gesundheitsökonomische Gesamtrechnungen der Länder“.

Pro-Kopf-Gesundheitsausgaben in ausgewählten Ländern Kaufkraftparitäten in US-$

9 8327 824

6 9735 452

5 3485 2985 2735 2675 235

5 0754 773

4 6604 585

4 1644 130

3 4293 257

2 7832 771

2 4822 263

2 1701 9921 9881 966

1 7841 597

1 4021 305

762 238

Page 23: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

21

Bevölkerung und Soziales

Im Jahr 2016 wurden in Baden-Württemberg über

45,8 Mrd. Euro für gesundheitsbezogene Waren und

Dienstleistungen ausgegeben. Davon waren rund

720 Mill. Euro den Investitionen im Gesundheits-

wesen zuzuordnen. Die laufenden Gesundheits-

ausgaben, also ausschließlich den Investitionen,

beliefen sich in Baden-Württemberg auf 4 133 Euro

je Einwohner und waren damit 120 Euro geringer

als in Deutschland insgesamt. Dies dürfte unter

anderem an dem niedrigeren Durchschnittsalter der

Bevölkerung im Südwesten liegen.

Im internationalen Vergleich zeigen sich beträcht-

liche Unterschiede bei den Pro-Kopf-Ausgaben.

Vor allem in den Vereinigten Staaten, aber auch

zum Beispiel in der Schweiz, wird je Einwohner

erheblich mehr für Gesundheit ausgegeben als in

Baden-Württemberg (bei Berücksichtigung der

unterschiedlichen Kaufkraft). Dabei muss die

Gesundheitsversorgung in diesen Ländern nicht

generell besser sein. In den Vereinigten Staaten

dürften unter anderem die hohen Kosten für die

Verwaltung, teure Haftpflichtpolicen für Ärztinnen

und Ärzte sowie starke Wettbewerbsdefizite bei

Arzneimitteln Gründe dafür sein, dass die Gesund-

heitsversorgung dort zur teuersten der Welt zählt.

Um die Höhe der Gesundheitsausgaben in einem

Land besser einzuschätzen, kann das Verhältnis der

Ausgaben zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) herange-

zogen werden. In Baden-Württemberg beliefen sich

die laufenden Gesundheitsausgaben im Jahr 2016 auf

9,5 % des BIP. In Deutschland insgesamt ergab sich

ein Wert von 11,1 % und in den USA entsprachen

die Gesundheitsausgaben sogar 17,1 % des BIP.

Gesundheitsausgaben im Südwesten unter Bundeswert

Page 24: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

Ärztedichte

22

PolenVereinigtes Königreich

RumänienLuxemburgSlowenien

BelgienIrland

LettlandUngarn

KroatienFrankreich

EstlandSlowakei

NiederlandeEU-28

DänemarkTschechien

FinnlandZypern

SpanienMaltaItalien

Baden-WürttembergBulgarien

DeutschlandSchweiz

SchwedenLitauen

PortugalÖsterreich

Griechenland

Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 785 18

Daten: 2016 bzw. letztes verfügbares Jahr. Datenquelle: Eurostat.

Ärztedichte Ärztinnen und Ärzte je 100 000 Einwohner

659513

480447

427425

419414

402395

383382

377374369368

356350347346

335324321320319

307301

288284280

242

Page 25: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

Ärztedichte

23

Bevölkerung und Soziales

Die Ärztedichte gibt Auskunft über die ambu-

lante medizinische Versorgung einer Region und

ergibt sich aus der Anzahl der Allgemeinärztinnen

und -ärzte und der Fachärztinnen und -ärzte mit

unmittelbarem Dienst am Patienten, bezogen auf

jeweils 100 000 Einwohner. Beeinflusst wird sie in

Deutschland unter anderem durch Beschränkungen

bei der Zulassung. Im Jahr 2016 praktizierten über

43 900 Ärztinnen und Ärzte in Baden-Württem-

berg. Innerhalb der letzten 10 Jahre stieg die Zahl

damit um gut 7 200. Die Dichte erhöhte sich von

342 Ärztinnen und Ärzten je 100 000 Einwohner

auf 402 im Jahr 2016 (+ 18 %).

In Deutschland insgesamt erhöhte sich die Ärzte-

dichte im selben Zeitraum von 344 auf 419 und somit

um 22 %. Bundesweit betrachtet war sie insbeson-

dere in den Stadtstaaten Hamburg (614), Bremen

(541) und Berlin (529) überdurchschnittlich hoch.

Im Vergleich dazu lag der baden-württembergische

Wert sehr nahe am Mittelwert der Flächenländer,

welcher sich auf 405 Ärztinnen und Ärzte je 100 000

Einwohner belief.

Im europäischen Vergleich zeigte sich hingegen,

dass der baden-württembergische Wert über dem

Durchschnitt der 28 EU-Mitgliedstaaten (356)

lag. Die in Bezug zur Bevölkerung mit Abstand

höchste Anzahl von Ärztinnen und Ärzten fand

sich 2016 mit 659 in Griechenland, gefolgt von

Österreich mit einem Wert von 513. Deutlich

geringer ist die Ärztedichte dagegen in Luxem-

burg, Rumänien, dem Vereinigten Königreich und

Polen. In diesen Ländern lag die Anzahl der Ärz-

tinnen und Ärzte je 100 000 Einwohner jeweils

unter 300.

Ärztedichte im oberen Drittel

Page 26: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

24

Griechenland

Bulgarien

Polen

Rumänien

Kroatien

Lettland

Italien

Irland

Litauen

Tschechien

Österreich

Slowakische Republik

Dänemark

Spanien

Vereinigtes Königreich

Ungarn

Estland

Slowenien

Frankreich

Baden-Württemberg

Malta

Deutschland

Schweiz

Finnland

Belgien

Luxemburg

Schweden

Niederlande

Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 786 18

Daten: 2015 bzw. letztes verfügbares Jahr.Datenquelle: Eurostat.

Betten für LangzeitpflegeBetten in Pflegeheimen und anderen stationären Pflegeeinrichtungen pro 100 000 Einwohner

1 312

1 280

1 210

1 207

1 181

1 166

1 137

1 073

1 000

965

916

861

851

842

821

816

782

772

699

659

644

402

273

225

190

189

33

17

Page 27: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

25

Bevölkerung und Soziales

Angesichts der demographischen Alterung und

der damit einhergehenden Zunahme chronischer

Krankheiten gewann das Thema „Pflege“ zuletzt

immens an Bedeutung. Im Jahr 2015, für wel-

ches die aktuellsten Daten vorliegen, waren in

Baden-Württemberg knapp 330 000 Personen als

pflegebedürftig anerkannt. Dies entspricht 3 % der

Bevölkerung im Land. Die Pflegebedürftigkeit ist

stark altersabhängig und betrifft hauptsächlich

hoch betagte Personen. So sind etwa knapp 72 %

aller Pflegebedürftigen mindestens 75 Jahre alt.

Rund ein Drittel der Pflegebedürftigen war im

Jahr 2015 in einer stationären Pflegeeinrichtung

untergebracht. Dabei spiegelt die Kennziffer „Bet-

ten für Langzeitpflege pro 100 000 Einwohner“

wider, in welchem Umfang Kapazitäten für die

stationäre Langzeitpflege bereitgestellt werden.

2015 gab es in Baden-Württemberg 1 000 Betten

für Langzeitpf lege in Pf legeheimen und ande-

ren stationären Pflegeeinrichtungen pro 100 000

Einwohner. Damit erhöhte sich die Bettenanzahl

innerhalb der letzten 10 Jahre um beinahe ein

Viertel.

Innerhalb der Europäischen Union zeigt sich

ein deutliches Gefälle. Während beispielsweise

in den Niederlanden, in Schweden, Luxemburg,

Belgien, Finnland und Deutschland mehr als

1 000 Pflegebetten pro 100 000 Einwohner bereit

stehen, gibt es in Polen und Rumänien nicht ein-

mal 200 Pflegebetten pro 100 000 Einwohner, in

Griechenland und Bulgarien sind es sogar weniger

als 50 Betten.

Über 100 000 Betten für stationäre Langzeitpflege

Page 28: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

26

EU-28

Schweiz

Baden-WürttembergDeutschland

ÖsterreichDänemark

Vereinigtes KönigreichFrankreichSchweden

NiederlandeIrland

BelgienFinnland

ItalienZypern

LuxemburgGriechenland

SlowenienPortugalSpanien

TschechienLettland

MaltaEstland

BulgarienPolen

UngarnSlowakeiKroatienLitauen

Rumänien

Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 788 18

Daten: 2016, Abweichungen von 100 durch Runden der Zahlen.Datenquellen: Eurostat, EU-SILC.

Eigentum – durch Darlehen oder Hypotheken belastet Miete

Wohnbesitzverhältnisse Anteile in %

Eigentum – nicht durch Darlehen oder Hypotheken belastet

1 95

10 806 84

12 78

16 70

12 72

3 8020 6221 60

10 71

19 5931 47

37 39

11 6514 60

43 31

20 52

16 56

42 3041 30

33 37

61 855 10

31 34

36 28

48 1425 3026 26

20 31

39 4

27 43

101011

14

1718191919

22

2225

252626

28282829

30

313535

3738

4548

4957

31

4

Page 29: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

27

Bevölkerung und Soziales

Wohnraum gehört wie Nahrung und Kleidung zu

unseren Grundbedürfnissen. Eine Wohnung ist je-

doch weit mehr als ein Dach über dem Kopf, sie ist

vielmehr auch Lebensraum zur Verwirklichung von

individuellen Wünschen. So verwundert es nicht,

dass die meisten Menschen sich wünschen, in der

eigenen Wohnung zu leben. In der Europäischen

Union haben sich gut zwei Drittel der Haushalte

diesen Traum bereits erfüllt.

Der Anteil der Haushalte mit Wohneigentum lag

2016 in der EU-28 bei durchschnittlich fast 70 %.

Innerhalb der Mitgliedsländer unterscheidet sich

dieser Wert allerdings erheblich. Die Spanne liegt

zwischen 52 % in Deutschland und 96 % in Rumä-

nien. In Baden-Württemberg entsprach der An-

teil der Haushalte, die in ihrer eigenen Wohnung

wohnten, in etwa dem Bundesdurchschnitt. Rund

20 % der Haushalte lebten hierzulande 2016 in

einer eigenen Wohnung, die mit einem Darlehen

oder einer Hypothek belastet war. In Deutschland

betrug der Anteil der Haushalte mit einer solchen

Belastung 26 %.

In allen EU-Mitgliedstaaten überstieg der Anteil der

Haushalte, die in ihrer eigenen Wohnung lebten,

den Anteil der in Miete lebenden Haushalte. In

der Schweiz hingegen lebten mehr als die Hälfte

der Haushalte in einer Mietwohnung (57 %) und

von den eigenen Wohnimmobilien (43 %) waren

nur 4 % unbelastet von einem Darlehen oder einer

Hypothek. Ebenfalls gering ist dieser Anteil in

den Niederlanden (8 %) und in Schweden (10 %),

allerdings liegt hier der Anteil der Haushalte mit

einer eigenen Wohnimmobilie insgesamt mit 69

bzw. 65 % deutlich höher.

Wohneigentum in der EU beliebt

Page 30: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

28

BulgarienKroatien

RumänienGriechenland

LettlandUngarnPolen

PortugalSlowakeiEstlandLitauenZypern

SlowenienTschechien

SpanienItalienMaltaEU-28

FrankreichJapan

Vereinigtes KönigreichFinnlandBelgien

SchwedenDeutschland

DänemarkÖsterreich

NiederlandeBaden-Württemberg

Vereinigte StaatenSchweiz

IrlandLuxemburg

Daten: 2017. – 1) Kaufkraftstandards (künstliche Währung, die internationale Preisunterschiede eliminiert). Datenquellen: Eurostat, IWF, Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“.

Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 790 18

Bruttoinlandsprodukt in Mrd. EUR

Wirtschaftsleistung und Wirtschaftskraft

Bruttoinlandsprodukt je Einwohner in KKS1) EU-28=100

55294

60117 164

493737

370289

3 263477437

2242 328

4 3132 292

15 33611

1 7171 164

19243194223

85193

466123

27178188

4950

254183

158145

140128128125123122

117109105105104

100969693

888584

78777777

70686767

6362

49

Page 31: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

Wirtschaft

29

In Baden-Württemberg wurden im Jahr 2017 Waren

und Dienstleistungen im Gesamtwert von rund

493 Mrd. Euro erzeugt. Dies entspricht rund 44 900

Euro je Einwohner und damit knapp 14 % mehr als

der bundesdeutsche Durchschnitt von 39 500 Euro.

Verglichen mit dem Pro-Kopf-Durchschnitt in der

Europäischen Union (29 900 Euro) erwirtschaftete

der Südwesten sogar 50 % mehr. Hinter dem europä-

ischen Durchschnitt verbergen sich allerdings große

Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten. So lag

die Wirtschaftsleistung pro Kopf in Bulgarien bei 7

100 Euro und damit bei 24 % des EU-Durchschnitts.

Luxemburg erwirtschaftete je Einwohner 92 800

Euro bzw. 310 % des EU-Durchschnitts.

Bereinigt man das Bruttoinlandsprodukt je Ein-

wohner um die unterschiedliche Kaufkraft in den

Mitgliedsländern, so reduziert sich das wirtschaft-

liche Gefälle zwischen den Ländern etwas. Den-

noch rangieren selbst nach Kaufkraftstandards

(KKS) die Mitgliedstaaten aus dem Osten Europas

mit ihrer Wirtschaftskraft deutlich unterhalb des

EU-Durchschnitts, während Länder aus Zentral- und

Nordeuropa auf den oberen Plätzen des Rankings zu

finden sind. Auch haben Länder wie Griechenland

aufgrund der Eurokrise stark an Wirtschaftskraft

eingebüßt. Lag das BIP pro Kopf gemessen in KKS

2008 noch bei 93 % des EU-Durchschnitts, so waren

es 2017 nur noch 67 %. Deutschland erwirtschaftete

2017 123 % des EU-Durchschnitts, Baden-Würt-

temberg sogar 140 %. Damit liegt der Südwesten

5 Prozentpunkte hinter den Vereinigten Staaten.

Baden-Württembergs Wirtschaftskraft kaufkraft-bereinigt 40 % über dem EU-Durchschnitt

Page 32: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

30

Severna i yugoiztochna Bulgaria (BG)Macroregiunea doi (RO)

Alföld és Észak (HU)Region Wschodni (PL)

Macroregiunea patru (RO)Voreia Ellada (EL)

Macroregiunea unu (RO)Kentriki Ellada (EL)

Makroregion Pólnocny (PL)Yugozapadna i yuzhna tsentralna Bulgaria (BG)

Hrvatska (HR)Mecklenburg-Vorpommern (DE)

Sachsen-Anhalt (DE)Brandenburg (DE)

Thüringen (DE)Sachsen (DE)

EU-28Schleswig-Holstein (DE)

Niedersachsen (DE)Rheinland-Pfalz (DE)

Saarland (DE)Berlin (DE)

Nordrhein-Westfalen (DE)Ostösterreich (AT)

Åland (FI)Westösterreich (AT)

West-Nederland (NL)Hessen (DE)

Baden-Württemberg (DE)Bayern (DE)

Östra Sverige (SE)Bremen (DE)

Île de France (FR)Éire (IE)

London (UK)Région de Bruxelles-Capitale (BE)

Hamburg (DE)Luxembourg (LU)

Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 790 18

Bruttoinlandsprodukt je Einwohner in KKS1), EU-28 = 100

Wirtschaftskraft ausgewählter Regionen*)der Europäischen Union

Daten: 2016. – *) NUTS-Ebene 1, die in Deutschland den Bundesländern entspricht. – 1) Kaufkraftstandards (künstliche Währung, die internationale Preisniveauunterschiede eliminiert).Datenquelle: Eurostat.

257200200

188183

175155

145143142142142

137131

127122

118114

111108

101100

949189

8684

606058

54535251

4845

4237

Page 33: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

Wirtschaft

31

Der Südwesten zählte auch 2016 zu den leistungs-

fähigsten Regionen Europas. Um 42 % lag das Brutto-

inlandsprodukt je Einwohner in Kaufkraftstandards

über dem EU-28-Durchschnitt. Damit kommt Ba-

den-Württemberg auf Platz 10 unter allen 98 Regio-

nen der EU. Diese Regionen sind mit den deutschen

Bundesländern vergleichbar.

Das Großherzogtum Luxemburg, die Hansestadt

Hamburg und der Großraum Brüssel waren auch

2016 die mit Abstand wirtschaftlich stärksten Re-

gionen. Hier übertraf die Wirtschaftsleistung den

EU-Durchschnitt um mehr als das 2,5-Fache bzw. das

Doppelte. Unter den zehn wirtschaftsstärksten Regi-

onen finden sich die Bundesländer Bremen (Platz 7),

Bayern (Platz 9) und Hessen (mit Baden-Würt-

temberg geteilter zehnter Platz). Die ostdeutschen

Bundesländer erwirtschaften zwischen 94 % (Sach-

sen) und 84 % (Mecklenburg-Vorpommern) der

durchschnittlichen EU-Wirtschaftsleistung.

Elf Regionen mit einer Wirtschaftskraft von höchs-

tens 60 % des EU-Durchschnitts liegen im Osten

Europas. Darunter befinden sich drei Regionen

aus Rumänien, zwei aus Griechenland, Polen und

Bulgarien. Je eine Region liegt in Kroatien und

Ungarn. Alles in allem konnte die Ungleichheit

zwischen den Regionen Europas zu den Vorjahren

etwas reduziert werden. So beträgt der Abstand

zwischen dem ersten (Luxemburg) und letzten

Platz (Severna i yugoiztochna Bulgaria) im Ran-

king noch 220 Prozentpunkte. Dennoch verfügt

die letztgenannte Region durchschnittlich gerade

einmal über 37 % der EU-weiten Wirtschaftsleistung.

Baden-Württemberg belegt Platz 10 der wirtschaftsstärksten Regionen Europas

Page 34: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

32

JahresdurchschnittlicheVeränderung des realenBIP 2008 bis 2017

Reale BIP-Veränderung2017 gegenüber demVorjahr

SchweizGriechenland

ItalienVereinigtes Königreich

BelgienJapan

FrankreichDeutschland

Vereinigte StaatenSchweden

LuxemburgDänemark

Baden-WürttembergEU-28

PortugalFinnland

NiederlandeKroatien

ÖsterreichSpanien

SlowakeiBulgarien

LitauenZypernUngarn

TschechienLettland

PolenSlowenien

EstlandMalta

RumänienIrland

Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 792 18

Veränderung in %

Wirtschaftswachstum

Datenquellen: Eurostat, IWF, Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“.

4,12,4

4,20,7

0,63,3

0,11,5

1,10,2

1,31,9

2,40,3

0,9– 0,2

0,90,0

– 0,10,8

1,30,6

1,91,6

1,41,2

0,80,5

0,91,1

– 0,6– 2,9

1,4

7,26,9

6,44,94,9

4,64,5

4,34,0

3,93,8

3,63,4

3,13,0

2,92,9

2,82,7

2,42,32,32,32,32,32,22,2

1,71,71,7

1,51,41,1

Page 35: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

Wirtschaft

33

Die baden-württembergische Wirtschaftsleistung

(BIP) erhöhte sich 2017 real um 2,3 % zum Vor-

jahr. Damit lag das Wachstum leicht über den

deutschen Werten (2,2 %). Mit dieser Zuwachsrate

befindet sich der Südwesten in guter Gesellschaft

mit anderen großen Volkswirtschaften wie den

Vereinigten Staaten oder Schweden, die ebenfalls

um 2,3 % wuchsen. Frankreich lag 2017 mit einem

realen Wirtschaftswachstum von 2,2 % gleichauf

mit Deutschland und konnte nach einer Durst-

strecke von 5 Jahren wieder um mehr als 2 %

wachsen. Das Vereinigte Königreich und Italien

belegten mit Wachstumsraten von 1,7 und 1,5 %

die hinteren Plätze.

In den EU-28-Staaten erhöhte sich die Wirtschafts-

leistung um 2,4 %. Kleine Volkswirtschaften wie

Irland, Rumänien oder Malta lagen mit Wachstums-

raten von deutlich über 6 % wieder an der Spitze

der betrachteten Länderauswahl. Schlusslichter

waren Griechenland und die Schweiz mit realen

Zuwachsraten von 1,4 bzw. 1,1 %. Im längerfristigen

10-Jahresvergleich ist der Wirtschaftseinbruch durch

die Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 sowie

die sich anschließende Erholungsphase enthalten.

Fast alle betrachteten Länder wiesen hier im Durch-

schnitt positive Wachstumsraten auf. Insbesondere

Italien und Griechenland bilden die Ausnahme.

Dort schrumpfte die Wirtschaftsleistung um 0,6

bzw. 2,9 %. Insgesamt lagen die realen Zuwachsraten

2017 mit Ausnahme der Schweiz deutlich über dem

Durchschnittswachstum der letzten zehn Jahre. Ba-

den-Württembergs Wirtschaftsleistung wuchs von

2008 bis 2017 um 1,3 %, das Bruttoinlandsprodukt

Deutschlands um 1,2 %.

Südwesten und Deutschland wachsen synchron

Page 36: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

34

ZypernLuxemburg

MaltaGriechenland

Vereinigte StaatenNiederlande

FrankreichVereinigtes Königreich

BrasilienBelgienLettlandPortugal

DänemarkSpanien

ItalienEU-28

SchwedenSchweizKroatienFinnlandEstland

BulgarienÖsterreich

IndienLitauenJapan1)

DeutschlandUngarn

SlowenienRumänienRusslandSlowakei

PolenTschechien

IrlandBaden-Württemberg

China

Daten: 2017. – 1) 2016.Datenquellen: Eurostat, Weltbank, Bureau of Economic Analysis, Cabinet Office, Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“.

Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 791 18

WirtschaftsstrukturAnteile der Wirtschaftsbereiche an der Bruttowertschöpfung insgesamt in %

Dienstleistungen Land- und Forstwirtschaft;Fischerei

Produzierendes Gewerbe

51,660,360,260,763,162,062,362,064,864,868,169,367,154,070,467,469,169,170,173,473,773,574,073,375,875,473,777,273,279,278,878,579,979,085,286,985,5

40,539,338,637,034,5

34,333,333,233,131,3

31,029,5

29,428,9

28,328,3

28,228,226,2

26,025,024,923,823,8

22,922,4

22,422,1

21,520,219,519,419,1

17,013,712,8

12,5

7,90,41,22,32,43,64,44,82,13,90,91,23,4

17,11,34,32,72,73,70,71,21,62,12,91,32,23,90,75,30,71,72,10,94,01,10,32,0

Page 37: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

Wirtschaft

35

Viele Betriebe im Produzierenden Gewerbe ha-

ben ihre Produkte unter anderem durch gezielte

Forschungs- und Entwicklungsausgaben auf die

Bedürfnisse des Weltmarktes abgestimmt. Daher

exportieren Unternehmen aus dem Produzierenden

Gewerbe überproportional viele Erzeugnisse ins

Ausland. Durch diese konsequente Spezialisierung

gelang es dem Südwesten, den Anteil des Produzie-

renden Gewerbes an der Bruttowertschöpfung seit

Mitte der 90er Jahre nahezu konstant zu halten.

Knapp ein Drittel der Bruttowertschöpfung ging

2017 auf das Konto des Verarbeitenden Gewerbes.

Mit den übrigen Wirtschaftszweigen wie beispiels-

weise dem Bausektor (4,9 % an der Bruttowertschöp-

fung) steht das Produzierende Gewerbe für 39,3 %

der gesamten Bruttowertschöpfung. Im Ranking

lässt Baden-Württemberg Länder mit einer starken

Industriebasis wie Tschechien oder Polen hinter

sich. 2017 verfügte nur China über einen leicht

höheren Anteil.

Andere Länder haben ihre Spezialisierung in ande-

ren Sektoren vorgenommen. So entfallen auf den

Dienstleistungsbereich in den Vereinigten Staaten

fast 80 % der Wirtschaftsleistung, während es im

Südwesten knapp 20 Prozentpunkte weniger sind.

Der hohe Industrieanteil in Baden-Württemberg

muss bei einer zunehmenden Digitalisierung in

Zukunft aber keinen Nachteil darstellen. Zwar dürf-

ten die US-amerikanischen Tech-Konzerne bei der

Softwareentwicklung einen deutlichen Vorsprung

gegenüber Unternehmen aus dem Südwesten haben.

Beim „Internet der Dinge“, also der Vernetzung von

Produkten und Internet, benötigt es nicht nur die

passende Software, sondern ausgereifte Industrie-

produkte, wie sie der Südwesten bereitstellen kann.

Industrieanteil an der Wertschöpfung bleibt im Südwesten hoch

Page 38: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

36

90

100

110

120

130

140

150

201720162015201420132012201120102009200820072006200520042003200220012000

Deutschland

EU-28

Baden-Württemberg

Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 794 18

Daten: 2017.Datenquellen: Eurostat, Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“.

Lohnstückkosten Entwicklung der nominalen Lohnstückkosten in ausgewählten EU-Ländern

2000 = 100

Irland

Griechenland

Frankreich

Italien

Page 39: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

Wirtschaft

37

Die Kennziffer Lohnstückkosten setzt die ange-

fallenen Lohnkosten ins Verhältnis zur Arbeits-

produktivität und gilt als anerkannter Indikator

zur Beurteilung der Wettbewerbsfähigkeit einer

Volkswirtschaft. Im Rahmen internationaler Wett-

bewerbsvergleiche informiert vor allem die Verän-

derung der Lohnstückkosten darüber, ob und ggf.

in welcher Größenordnung sich die arbeitsbezogene

Kostenposition eines Landes gegenüber seinen

Wettbewerbern verändert hat.

Beispielsweise stiegen die Lohnstückkosten in Ba-

den-Württemberg während der Wirtschafts- und

Finanzkrise der Jahre 2008/2009 mit 10,7 % wesent-

lich stärker als im Durchschnitt der 28 EU-Länder

(+ 2,8 %). Dies war vor allem auf den vergleichsweise

geringen Beschäftigungsabbau zurückzuführen, da

viele baden-württembergische Unternehmen stärker

auf arbeitsplatzerhaltende Maßnahmen wie etwa

Kurzarbeit zurückgegriffen haben.

Im Zeitraum 2000 bis 2017 lag der Lohnstück-

kostenzuwachs in Baden-Württemberg mit 18,6 %

jedoch unter dem EU-Durchschnitt (+ 20,3 %).

Zurückzuführen ist dies hauptsächlich auf die

moderateren Lohnsteigerungen, die während des

genannten Zeitraums hinter denen der betrachteten

Vergleichsländer zurückgeblieben sind. Gegen-

über 2016 verzeichneten Rumänien (+ 9,1 %) und

Ungarn (+ 5,8 %) die größten Zuwachsraten der

Lohnstückkosten. Mit einem Plus von 1,6 % stiegen

die baden-württembergischen Lohnstückkosten

ebenfalls stärker als im EU-Durchschnitt (+ 0,1 %).

In Irland lagen die Lohnstückkosten hingegen gut

3 % unter dem Niveau des Vorjahres.

Unterdurchschnittlicher Lohnstückkostenanstieg

Page 40: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

38

Restliche EU-Länder

Ungarn

Belgien

Tschechien

Spanien

Polen

Italien

Österreich

VereinigtesKönigreich

Niederlande

Frankreich

Daten: 2017, vorläufige Werte.Datenquelle: Statistisches Bundesamt.

Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 797 18

Anteile in % nach Zielländern

Exporte Baden-Württembergs

7,7

7,1

5,5

4,7

4,6

3,1

3,0

2,8

2,7

2,4

8,4

Insgesamt201,5 Mrd.

EUR

Restliche Welt

Rep. Korea 2,2

China 7,3

Schweiz 7,7

Vere

inig

teSt

aate

n

12,2

EU-2752,0

16,4

Japan 2,2

Page 41: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

Wirtschaft

39

Die Exporte Baden-Württembergs überschritten im

Jahr 2017 mit einem Wert von über 201 Mrd. Euro

erstmals die 200-Milliarden-Marke und konnten zum

vierten Mal in Folge den Spitzenplatz im absoluten

Vergleich der Bundesländer behaupten.

Rund 105 Mrd. Euro oder 52 % aller Ausfuhren

gingen im vergangenen Jahr in die 27 Partner-

länder der Europäischen Union, darunter alleine

68 Mrd. Euro in die Eurozone. Die Nachfrage nach Wa-

ren „Made in Baden-Württemberg“ stieg im Ausland

insgesamt um 5,6 %, in der Europäischen Union um

6,3 % und in der Eurozone sogar um 7,1 %. In die

Vereinigten Staaten, Baden-Württembergs wichtigs-

tem Handelspartner, wurden Waren in Höhe von

25 Mrd. Euro exportiert. Frankreich lag mit 16 Mrd.

Euro auf Platz 2 der Hauptabnehmerländer, dicht

gefolgt von der Schweiz und China mit jeweils

rund 15 Mrd. Euro sowie den Niederlanden mit

14 Mrd. Euro.

Obwohl die Exporte von Kraftwagen und Kraftwa-

genteilen das zweite Jahr in Folge einen Rückgang

aufwiesen, blieben sie mit 46 Mrd. Euro die wich-

tigste Warengruppe der baden-württembergischen

Exportwirtschaft. Die Kfz-Nachfrage ist hauptsäch-

lich in den Vereinigten Staaten, China und dem

Vereinigten Königreich gesunken. Die Nachfrage

nach Maschinen, der zweitwichtigsten Gütergrup-

pe, stieg um 8,2 % auf 41 Mrd. Euro. Die heimische

Exportindustrie profitierte unter anderem auch von

starken Exportzuwächsen in Höhe von 14,4 % bei den

pharmazeutischen Erzeugnissen (24 Mrd. Euro). Die

drei genannten Gütergruppen ergaben zusammen

mehr als die Hälfte des gesamten baden-württem-

bergischen Exportwerts.

Südwest-Exporte auf Rekordhoch

Page 42: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

40

Lettland

Zypern

Litauen

Luxemburg

Malta

Kroatien

Bulgarien

Slowakei

Rumänien

Estland

Slowenien

Ungarn

Griechenland

Portugal

Polen

Tschechien

Dänemark

Irland

Belgien

Niederlande

Österreich

Spanien

Finnland

Italien

Baden-Württemberg

Vereinigtes Königreich

Frankreich

Deutschland

Daten: 2015, Frankreich: 2013, für Schweden lagen keine Daten vor. Datenquelle: Eurostat.

Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 796 18

Anteil am Wirtschaftssektor insgesamt in %

FuE-Aufwendungen im IKT-Sektor

Mill. EUR

11,1

15,5

14,5

14,2

16,5

38,8

13,8

12,1

11,0

10,5

32,5

12,9

18,0

14,7

19,8

24,48,1

11,5

34,5

13,8

16,0

12,4

16,949,2

3,7

11,9

51,8

9,8

6 741

4 754

4 178

2 620

2 130

1 570

956

910

841

746

725

662

318

295

205137

90

75

48

48

41

40

33

18

13

13

104

Page 43: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

Wirtschaft

41

Die fortschreitende Digitalisierung verändert unsere

Gesellschaft und das wirtschaftliche Handeln. Der

Einfluss des Informations- und Kommunikations-

technologiesektors (IKT-Sektor) auf die Wertschöp-

fung und damit auf den Erfolg unserer Volkswirt-

schaft nimmt zu. Damit rücken Investitionen in

Forschung und Entwicklung (FuE) im IKT-Sektor

immer stärker in den Fokus. Der IKT-Sektor setzt

sich aus Wirtschaftszweigen des produzierenden

Gewerbes, des Handels mit IKT-Gütern und sol-

chen Wirtschaftszweigen zusammen, die in ihrer

Haupttätigkeit Serviceleistungen im Bereich der

Informationstechnik und Telekommunikation

anbieten.

Die Analyse der FuE-Aktivitäten im IKT-Sektor

zeigt, dass es bei den FuE-Investitionen in den

EU-Ländern erwartungsgemäß erhebliche Un-

terschiede gibt. So wurden 2015 im IKT-Sektor

im Südwesten FuE-Aufwendungen von 2,6 Mrd.

Euro bzw. 14 % der FuE-Aufwendungen des Wirt-

schaftssektors getätigt. Von den EU-Ländern wiesen

nur Deutschland, Frankreich und das Vereinigte

Königreich höhere FuE-Investitionen in diesem

Sektor aus. Bezogen auf die gesamten FuE-Inves-

titionen hat der IKT-Sektor unter anderem in den

Ländern Zypern, Malta, Estland und Irland eine

hohe Bedeutung. Der Schwerpunkt liegt in diesen

Ländern bei den IKT-Dienstleistungen. Gerade

im Dienstleistungsbereich bietet der IKT-Sektor

Regionen mit vergleichsweise geringen finanziellen

Mitteln gute Chancen, Innovationen zu generieren.

In diesem Segment werden nur selten kostenin-

tensive Forschungsanlagen wie beispielsweise im

Kraftfahrzeugbau oder Maschinenbau benötigt.

FuE im IKT-Sektor – große Unterschiede in der EU

Page 44: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

42

28,7

11,1

8,14,44,1

3,63,5

2,6

34,0

Öster-reich

Luxemburg

Schweiz

Frankreich

Niederlande

Japan

VereinigtesKönigreich

Vereinigte StaatenChina

Restliche LänderRestliche Länder

Öster-reichLuxemburg

Schweiz

FrankreichNiederlande

VereinigtesKönigreich

Vereinigte Staaten

Daten: 2016. – *) Unmittelbare und mittelbare Direktinvestitionen zum Jahresende.Datenquelle: Deutsche Bundesbank.

Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 797 18

Direktinvestitionen*)

Anteile in % nach Ländern

.... des Auslands in Baden-Württemberg.... Baden-Württembergs im Ausland

14,7

7,9

3,0

18,4

2,7

24,8

5,3

4,4

18,9

Page 45: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

Wirtschaft

43

Im Zuge der weiter voranschreitenden Globalisie-

rung von Güter- und Kapitalmärkten nimmt auch

die Bedeutung internationaler Unternehmensver-

flechtungen in Form von Direktinvestitionen zu.

Ende 2016 erreichten die baden-württembergischen

Direktinvestitionen im Ausland 257 Mrd. Euro, was

in etwa 54 % der Wirtschaftsleistung entsprach. Im

Gegenzug beteiligten sich ausländische Investoren

mit 49 Mrd. Euro an der baden-württembergischen

Wirtschaft. Im Bundesländervergleich belegte Ba-

den-Württemberg damit beim Auslandsengagement

seiner Unternehmen den Spitzenplatz, bei den aus-

ländischen Investitionen im Land nach Nordrhein-

Westfalen, Bayern und Hessen den vierten Rang.

Bedeutendstes Zielland für Investoren aus Ba-

den-Württemberg waren die Vereinigten Staaten,

auf die knapp 29 % aller im Ausland getätigten

Direktinvestitionen entfielen. Mit deutlichem

Abstand folgten das Vereinigte Königreich und

China. Die größten ausländischen Investitionen

im Südwesten tätigte die Schweiz, gefolgt von den

Niederlanden und den Vereinigten Staaten.

Rund 30 % der baden-württembergischen Direkt-

investitionen im Ausland betrafen 2016 das Verar-

beitende Gewerbe und dort mit 45 % schwerpunkt-

mäßig den Fahrzeugbau. Gut jeder vierte Euro

wurde im Finanz- und Versicherungsgewerbe und

jeder fünfte im Handel investiert, während 75 %

der ausländischen Investitionen hierzulande in das

Verarbeitende Gewerbe und in den Wirtschafts-

zweig Erbringung von Finanz- und Versicherungs-

dienstleistungen flossen.

Vereinigte Staaten wichtigstes Zielland baden-württembergischer Investitionen

Page 46: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

44

Daten: 2017.

Datenquelle: Eurostat.

Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 798 18

Anteil der versorgten Haushalte an allen Haushalten in %

Verfügbarkeit von Breitbandinternet

BulgarienGriechenland

RumänienLitauen

KroatienLettlandPortugal

PolenFrankreich

ItalienZypern

SlowakeiUngarn

SlowenienTschechien

SpanienBelgien

MaltaEU-28

EstlandIrland

ÖsterreichDänemark

DeutschlandBaden-Württemberg

FinnlandSchweden

Vereinigtes KönigreichLuxemburg

Niederlande 9897

939393

929292

8888

878585

848383

8282

79797979

78767676

7574

7167

Page 47: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

Wirtschaft

45

Innovationen sind heute eng verknüpft mit der

Informations- und Kommunikationstechnologie.

Eine leistungsfähige Breitbandinfrastruktur ist daher

ein wichtiger Standortfaktor. So profitieren nicht

nur Unternehmen, sondern auch die Bürgerinnen

und Bürger in ihrem Alltag von einer schnellen

Übertragung von großen Datenmengen. Die von

Eurostat veröffentlichten Zahlen geben das vor-

handene Potenzial an Breitbandinfrastruktur im

jeweiligen Land wieder, nicht aber die tatsächliche

Nutzung durch die Haushalte.

Schnelles Internet ist in vielen EU-Haushalten nicht

mehr wegzudenken. Im Jahr 2017 lag der Anteil der

Haushalte mit Breitbandanschluss bei 85 %. Dies

entspricht einer Steigerung um 2 Prozentpunkte im

Vergleich zum Vorjahr. Überdurchschnittlich gestie-

gen ist der Anteil in den Niederlanden. Mit einer

Abdeckung von 98 % haben die Niederländer den

bisherigen Spitzenreiter Luxemburg (97 %) von sei-

nem ersten Platz im EU-weiten Ranking verdrängt.

In Baden-Württemberg standen im Jahr 2017 bereits

92 % aller Haushalte ein Breitband-Internetzugang

potenziell zur Verfügung, 3 Prozentpunkte mehr als

2016. Damit lag Baden-Württemberg deutlich über

dem EU-28-Durchschnitt von 85 % und gleichauf

mit dem Bundeswert.

Unternehmen waren 2017 EU-weit fast flächende-

ckend (96 %) mit Breitbandanschlüssen versorgt.

Dänemark, Finnland, Litauen und die Niederlande

sind Spitzenreiter mit einer Abdeckung von 100 %.

In Deutschland und Baden-Württemberg nutzen

immerhin schon 95 % bzw. 96 % der Unternehmen

einen schnellen Zugang zum Internet.

Im oberen Drittel bei der Breitbandversorgung

Page 48: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

4646

BulgarienRumänien

LettlandPolen

GriechenlandUngarnZypern

DeutschlandFrankreich

LitauenÖsterreich

TschechienBaden-Württemberg

SpanienPortugal

SlowakeiLuxemburg

EU-28Italien

SlowenienEstland

KroatienBelgien

MaltaNiederlande

Vereinigtes KönigreichIrland

DänemarkSchweden

Finnland

Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 787 18

Daten: 2016. – *) Unternehmen, die kostenpflichtig Cloud Computing Dienste in Anspruch nehmen.Datenquelle: Eurostat.

Nutzung von Cloud Computing Diensten*)Anteil an Unternehmern mit mindestens zehn Beschäftigten ohne Finanzsektor in %

5748

4236

3535

2828

2323

2222

2119

1818181818

17171717

1512

988

77

Page 49: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

Wirtschaft

4747

Wirtschaft

Cloud Computing bezeichnet den Zugang zu

IT-Diensten fremder IT-Infrastrukturen über inter-

netbasierte Netzwerke. Aus Sicht der Anwender ist

es die bedarfsgerechte Nutzung von IT-Leistungen

wie beispielsweise Software, Speicherplatz oder

Rechenleistung über Datennetze.

Cloud Computing hat sich in den letzten Jahren

rasant weiterentwickelt und auch in Deutschland

Fahrt aufgenommen. 2016 nutzten 17 % aller Un-

ternehmen ab 10 Beschäftigten mit Internetzugang

kostenpflichtige IT-Dienste als Cloud Services. 2014

waren dies erst 11 %. In Baden-Württemberg stieg

dieser Wert von 14 % in 2014 auf 18 % in 2016.

Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern war

die Nutzung der deutschen Unternehmen 2016 noch

sehr verhalten. Gründe dafür könnten die Sorge um

Datensicherheit und Probleme mit der ständigen

Verfügbarkeit der Daten sein. In den nordischen

Ländern Finnland, Schweden und Dänemark war

die Verwendung von Cloud-Diensten mit Anteilen

von über 40 % weit stärker verbreitet.

Die Akzeptanz des Cloud Computings steigt mit der

Größe des Unternehmens. Immerhin setzten 38 %

der deutschen Unternehmen mit mehr als 250 Mit-

arbeiterinnen und Mitarbeitern auf Cloud-Dienste.

Deutsche Unternehmen nutzen diese Dienste vor

allem zur Speicherung von Daten (56 %), für den

E-Mail-Kontakt sowie für Office-Anwendungen und

Unternehmensdatenbanken (29 % bzw. 26 %).

Cloud Computing gewinnt an Fahrt

Page 50: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

48

RumänienPolen

LettlandLitauen

SlowakeiUngarnBelgien

BulgarienFinnland

Baden-WürttembergEstland

DeutschlandTschechienLuxemburgSlowenienDänemarkSchweden

EU-28Frankreich

NiederlandePortugal

ItalienIrland

Vereinigtes KönigreichGriechenland

SpanienÖsterreich

ZypernKroatien

Malta

Daten 2016. – 1) Hotels, Gasthöfe und Pensionen; Ferienunterkünfte und ähnliche Beherbergungsstätten; Campingplätze.Datenquelle: Eurostat.

Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 799 18

Übernachtungen in Beherbergungsbetrieben1) je 1 000 Einwohner

Tourismus

20 70018 600

18 10013 600

9 8009 400

7 3006 6006 600

6 4006 300

6 1006 000

5 800

5 6005 400

5 1004 7004 7004 700

4 0003 700

3 5003 300

3 0002 600

2 4002 2002 100

1 300

Page 51: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

Wirtschaft

49

Der Tourismus ist in der Europäischen Union ein

bedeutender Wirtschaftssektor, von dem nicht

nur die Tourismusbranche selbst, sondern auch

damit verbundene Dienstleistungsanbieter aus den

Bereichen Einzelhandel, Verkehr, Kultur und Un-

terhaltung profitieren.

Im Jahr 2016 wurden in der EU-28 über 3 Mrd. Über-

nachtungen in Hotels und ähnlichen Einrichtungen

verbracht, knapp 100 Mill. bzw. fast 4 % mehr als

noch ein Jahr zuvor. Gemessen an den absoluten

Übernachtungszahlen war Deutschland nach dem

Vereinigten Königreich, Spanien, Frankreich und

Italien 2016 das fünftbeliebteste Reiseland innerhalb

der Europäischen Union, auf die Einwohnerzahl be-

zogen lagen Deutschland und Baden-Württemberg

auf Rang 18 bzw. 20. Dabei spielten in Deutschland,

genau wie in Polen und Rumänien, mit rund 75 %

die inländischen Touristinnen und Touristen eine

herausragende Rolle. Im Gegensatz dazu lag der

Anteil der ausländischen Gäste auf Malta, Zypern

und Kroatien bei über 90 %.

Die Zahl der Übernachtungen in Beherbergungs-

betrieben des Südwestens sind gegenüber 2015 um

knapp 3 % auf rund 44 Mill. gestiegen. Der Anteil der

Auslandsgäste blieb mit 25 % unverändert. Offenbar

laden die Ferienziele im Land – dazu gehören vor

allem Schwarzwald und Bodensee – überwiegend

Urlauberinnen und Urlauber aus Deutschland zum

Verweilen ein. Wichtigstes Herkunftsland der Aus-

landsgäste in Baden-Württemberg war, gemessen

an der Zahl der Übernachtungen, im Jahr 2016 die

Schweiz. Mit einigem Abstand folgten Gäste aus

den Niederlanden, Frankreich und den Vereinigten

Staaten.

Baden-Württemberg bei Gästen aus dem Inland beliebt

Page 52: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

50

BulgarienRumänien

UngarnLettland

GriechenlandEstlandPolen

SlowakeiTschechienSlowenien

LitauenPortugalZypernIrland

SpanienDänemark

NiederlandeEU-28Italien

FinnlandBelgien

SchwedenFrankreich

Vereinigtes KönigreichDeutschland

ÖsterreichBaden-Württemberg

LuxemburgSchweiz

Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 800 18

Daten: 2016 bzw. letztes verfügbares Jahr; für Kroatien, Malta: keine Angaben. – 1) Kaufkraftstandards (künstliche Währung, die internationale Preisunterschiede eliminiert), konsumbasiert.Datenquellen: Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“, Eurostat.

Verfügbares Einkommen

in KKS1) je Einwohnerin EUR je Einwohner

43 400 26 90032 100 25 700

23 900 23 20023 000 21 70021 900 21 200

23 400 19 30020 100 18 600

23 000 18 30019 700 18 000

21 400 17 70017 300 17 20016 900 16 900

18 300 16 50022 800 16 200

14 200 15 50019 000 15 300

13 400 15 20011 500 13 700

8 300 13 10011 000 13 100

8 300 12 6008 400 12 300

6 500 12 2008 800 11 700

9 700 11 5007 100 10 0005 700 9 9004 900 9 3004 200 8 800

Page 53: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

51

Einkommen

Hinweise zum materiellen Wohlstand privater

Haushalte innerhalb einer Region oder eines Lan-

des gibt die Höhe des verfügbaren Einkommens.

In Baden-Württemberg belief sich das verfüg-

bare Einkommen je Einwohner im Jahr 2016 auf

durchschnittlich rund 23 900 Euro. Damit wies

der Südwesten im Bundesländervergleich das

dritthöchste Pro-Kopf-Einkommen auf – nach

Hamburg (24 400 Euro) und Bayern (24 000 Euro).

Mit 18 300 Euro je Einwohner war das verfügbare

Einkommen der privaten Haushalte in Mecklen-

burg-Vorpommern am geringsten.

Bei internationalen Einkommensvergleichen ist

es sinnvoll, Preisunterschiede in den einzelnen

Ländern zu berücksichtigen. Dies geschieht bei der

Darstellung in Kaufkraftstandards (KKS). Nach

Bereinigung des verfügbaren Pro-Kopf-Einkom-

mens um die unterschiedliche Kaufkraft reduziert

sich das Einkommensgefälle innerhalb der EU

merklich. Vor allem Dänemark und Luxemburg

sowie das Nicht-EU-Land Schweiz – also Länder

mit einem hohen Preisniveau – wiesen 2016 beim

verfügbaren Einkommen je Einwohner gemessen

in KKS einen deutlich niedrigeren Wert auf als

beim Pro-Kopf-Einkommen ausgedrückt in Euro.

Bei der KKS-Betrachtung verbessern sich vor

allem die osteuropäischen Mitgliedstaaten. Das

geringste Pro-Kopf-Einkommen wies Bulgarien auf,

während den Menschen in Luxemburg am meis-

ten Geld für Konsum und Sparen zur Verfügung

stand. Gleich hinter Luxemburg lag der Südwesten,

der somit auch im europäischen Vergleich einen

Spitzenplatz einnahm.

Spitzenplatz beim verfügbaren Einkommen

Page 54: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

52

BulgarienRumänien

UngarnPolen

LettlandTschechien

SlowakeiEstlandLitauen

SlowenienMalta

GriechenlandPortugalSpanienZypernEU-28Italien

NiederlandeFrankreich

IrlandBelgien

DeutschlandSchwedenÖsterreich

FinnlandBaden-Württemberg

DänemarkVereinigtes Königreich

LuxemburgVereinigte Staaten

Schweiz 38 80035 600

27 50024 000

23 00021 80021 700

21 30020 700

20 30019 20019 100

18 40018 200

16 90016 500

14 80013 900

11 80011 300

10 50010 500

8 7008 500

8 1007 9007 800

6 5005 5005 400

4 100

Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 801 18

Daten: 2016 bzw. letztes verfügbares Jahr; für Kroatien: keine Angaben. Datenquellen: Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“, Eurostat, U.S. Department of Commerce, Bureau of Economic Analysis.

Private Konsumausgabenin EUR je Einwohner

Page 55: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

53

Einkommen

Konsum ist eine Möglichkeit, wie private Haus-

halte ihr Einkommen verwenden können. Die

andere ist Sparen. Die baden-württembergischen

Haushalte konsumierten im Jahr 2016 je Einwoh-

ner Waren und Dienstleistungen im Wert von

21 800 Euro. Damit verwendeten sie 91 % ihres

verfügbaren Einkommens für den Konsum. Höher

als im Südwesten waren die privaten Ausgaben für

Konsumzwecke bezogen auf die Einwohnerinnen

und Einwohner nur in Hamburg (22 500 Euro)

und Bayern (22 000 Euro).

Zwischen den EU-Mitgliedstaaten unterscheiden

sich die privaten Konsumausgaben bezogen auf

die Einwohnerinnen und Einwohner zum Teil

erheblich. Allerdings hängen die Konsummöglich-

keiten vom Einkommensniveau in den einzelnen

Ländern ab. Die Spannweite der privaten Pro-Kopf-

Konsumausgaben reichte 2016 von 4 100 Euro

in Bulgarien bis zu 27 500 Euro in Luxemburg.

In den meisten EU-Ländern wird ein großer Teil der

privaten Konsumausgaben für Wohn- und Wohn-

nebenkosten verwendet. In der EU-28 – wie auch

in Deutschland – waren es 2016 durchschnittlich

24 %. Am meisten wurde in Dänemark (29 %) für

den Bereich „Wohnung, Wasser, Strom, Gas und

andere Brennstoffe“ aufgewendet, am wenigsten

mit 10 % in Malta. Auf Nahrungsmittel und alko-

holfreie Getränke entfielen im EU-Durchschnitt

12 % der privaten Konsumausgaben. Hier wiesen

insbesondere die osteuropäischen Länder einen

überdurchschnittlichen Anteil auf.

21 800 Euro pro Kopf für private Konsumausgaben

Page 56: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

54

BulgarienRumänien

PolenUngarn

LitauenSlowakei

TschechienLettlandKroatienEstland

GriechenlandPortugalZypernMalta

SlowenienSpanien

ItalienEU-28

DeutschlandVereinigtes Königreich

FrankreichNiederlande

Baden-WürttembergÖsterreich

FinnlandSchweden

BelgienIrland

Vereinigte StaatenDänemark

LuxemburgSchweiz

Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 802 18

Daten: 2017.Datenquellen: Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“, Eurostat, U.S. Department of Commerce, Bureau of Economic Analysis.

Bruttolöhne und -gehälterin EUR je Arbeitnehmer

66 40059 100

50 40049 300

40 90040 300

39 00038 20037 500

36 80036 600

34 90034 900

34 10028 700

26 40025 800

22 80022 100

19 90016 40016 200

14 70013 90013 50013 10012 800

12 10011 600

10 7008 600

7 400

Page 57: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

55

Einkommen

Wesentliche Bestimmungsgröße für die Höhe und

Entwicklung der Einkommen sind für die meis-

ten privaten Haushalte ihre Einkünfte aus einer

abhängigen Beschäftigung. Bezogen auf die Zahl

der Arbeitnehmer ermöglichen die Bruttolöhne

und -gehälter einen Vergleich der regionalen Ver-

dienstmöglichkeiten.

Ein in Baden-Württemberg beschäftigter Arbeit-

nehmer verdiente im Jahr 2017 im Durchschnitt fast

36 800 Euro. Je nach Wirtschaftsbereich ergeben

sich jedoch Unterschiede beim Einkommensniveau.

So lagen die Verdienste in Baden-Württemberg 2017

im Produzierenden Gewerbe bei durchschnittlich

48 100 Euro und in den Dienstleistungsbereichen,

die oftmals einen vergleichsweise hohen Anteil

an marginal und Teilzeitbeschäftigten aufweisen,

dagegen nur bei 31 600 Euro.

Im Bundesländervergleich wies der Südwesten nach

Hamburg (40 800 Euro) und Hessen (37 800 Euro)

die dritthöchsten Durchschnittsverdienste auf.

EU-weit lagen die baden-württembergischen Löhne

und Gehälter auf Platz 8. Am meisten verdienten

2017 in der EU die in Luxemburg beschäftigten

Arbeitnehmer mit über 59 000 Euro. Die gerings-

ten Bruttolöhne und -gehälter bezogen auf die

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wurden in

Bulgarien gezahlt (7 400 Euro). Allerdings sind die

Lebenshaltungskosten in Bulgarien vergleichsweise

niedrig, in Luxemburg dagegen recht hoch. Als teuer

gilt auch die Schweiz. Hier waren die Bruttolöhne

und -gehälter mit durchschnittlich 66 400 Euro je

Arbeitnehmerin bzw. -nehmer besonders hoch.

Löhne und Gehälter – große Unterschiede in der EU

Page 58: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

56

Baden-WürttembergEstland

TschechienDeutschland

Vereinigtes KönigreichÖsterreich

SlowakeiPortugalFinnlandLettlandSchweiz

EU-28Niederlande

FrankreichDänemarkBulgarien

LitauenSpanienUngarn

IrlandZypern

SchwedenGriechenland

MaltaKroatien

SlowenienPolen

BelgienLuxemburg

ItalienRumänien 5,2

5,35,5

6,17,2

7,88,7

11,012,5

13,313,913,914,014,214,414,4

15,015,2

15,616,2

17,017,0

17,417,5

19,020,1

21,021,521,8

25,327,0

803 18

Unbereinigter Gender Pay GapVerdienstunterschiede von Frauen und Männern in %

Daten: 2016 bzw. letztes verfügbares Jahr.

Datenquellen: Eurostat, Statistisches Bundesamt.

Statistisches Landesamt Baden-Württemberg

Page 59: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

57

Einkommen

Verdienstunterschiede zwischen Frauen und

Männern sind seit langem ein politisch relevan-

tes Thema. Im Jahr 2016 verdienten Frauen in

Deutschland mit einem durchschnittlichen Brut-

tostundenverdienst von 16,26 Euro 22 % weniger

als Männer (20,71 Euro). Im Bundesländervergleich

weist Baden-Württemberg aufgrund seiner Vielzahl

an überwiegend von Männern besetzten indust-

riellen Arbeitsplätzen das größte Verdienstgefälle

zwischen den Geschlechtern auf. Mit 27 % lag

der unbereinigte Gender Pay Gap, das heißt die

Differenz des durchschnittlichen Bruttostunden-

verdienstes zwischen Frauen und Männern, in

Baden-Württemberg zugleich deutlich über dem

Durchschnitt der Europäischen Union (16 %).

In allen 28 Ländern der EU verdienten Frauen

2016 im Durchschnitt weniger als Männer. Aller-

dings variierte das Verdienstgefälle zwischen den

einzelnen Mitgliedstaaten um das Fünffache. Wäh-

rend der Verdienstabstand in Rumänien und Italien

zum Beispiel nur rund 5 % betrug, belief sich die

Differenz in Estland und Tschechien auf 25 %

bzw. 22 %.

Der bereinigte Gender Pay Gap, der für Deutschland

zuletzt im Jahr 2014 ermittelt wurde, zeigt, dass fast

drei Viertel des unbereinigten Gender Pay Gaps auf

unterschiedliche arbeitsplatzrelevante Eigenschaften

von Männern und Frauen zurückzuführen waren

(zum Beispiel Beruf und Branche, Führungs- und

Qualifikationsanspruch, Beschäftigungsumfang,

Berufserfahrung).

Großer Verdienstabstand zwischen Frauen und Männern

Page 60: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

Arbeitsmarkt

58

Frauen Insgesamt

Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 804 18

Daten: 2017.

Datenquelle: Eurostat.

GriechenlandItalien

KroatienSpanienBelgien

RumänienFrankreich

ZypernPolen

SlowakeiLuxemburgBulgarien

MaltaEU-28Irland

PortugalUngarn

SlowenienFinnlandLettlandLitauen

ÖsterreichTschechien

EstlandVereinigtes Königreich

DänemarkDeutschlandNiederlandeSchweden

Baden-WürttembergSchweiz

ErwerbstätigenquoteAnteil der Erwerbstätigen an der Bevölkerung im Alter von 15 bis unter 65 Jahren in %

79,877,876,975,875,274,274,174,173,6

72,270,470,170,069,368,267,867,767,767,466,966,366,266,165,664,763,963,1

61,158,958,0

53,5

75,273,5

75,471,371,571,569,770,9

66,268,2

70,268,468,5

65,861,3

64,862,462,4

55,463,162,560,359,5

61,461,2

55,858,7

55,754,0

48,944,4

Page 61: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

Arbeitsmarkt

59

Arbeitsmarkt

Im Jahr 2017 waren über 5,6 Mill. Baden-Württem-

bergerinnen und Baden-Württemberger im Alter von

15 bis unter 65 Jahren erwerbstätig. Das entspricht

einer Erwerbstätigenquote von 77,8 %. Während

81,9 % der Männer im Land einer Erwerbstätigkeit

nachgingen, waren es bei den Frauen 73,5 %. Seit

der Jahrtausendwende stieg die Erwerbstätigenquote

der Frauen um 12,2 Prozentpunkte, während die der

Männer lediglich um 4,6 Prozentpunkte zunahm.

Unter den Bundesländern konnte 2017 nur Bayern

(78,7 %) eine geringfügig höhere Erwerbstätigen-

quote als der Südwesten aufweisen. Dagegen gingen

in den beiden Stadtstaaten Bremen und Berlin

gerade einmal rund 72 % bzw. 73 % der erwerbs-

fähigen Bevölkerung einer Beschäftigung nach.

Deutschlandweit betrug die Erwerbstätigenquote

75,2 %. Im Durchschnitt der 28 EU-Mitgliedstaaten

waren im Jahr 2017 67,7 % aller Personen im Alter

von 15 bis unter 65 Jahren erwerbstätig. Dabei

konnte im EU-Vergleich lediglich Schweden mit

einer Erwerbstätigenquote in Höhe von 76,9 %

eine annähernd so hohe Erwerbsbeteiligung wie

Baden-Württemberg aufweisen. Im Gegensatz dazu

betrug die Erwerbstätigenquote in Griechenland,

Italien und Kroatien gerade einmal 53,5 %, 58,0 %

bzw. 58,9 %.

Ein großes Nord-Süd-Gefälle ließ sich ebenfalls

bei der Frauenerwerbstätigkeit beobachten. Wäh-

rend 2017 beispielsweise in Schweden, Dänemark,

Deutschland, den Niederlanden, Estland und Li-

tauen über 70 % der Frauen einer Erwerbstätigkeit

nachgingen, lag die Erwerbstätigenquote in Grie-

chenland und Italien unter 50 %.

Hohe Erwerbsbeteiligung in Baden-Württemberg

Page 62: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

60

2,82,92,9

3,84,24,44,44,64,84,94,94,9

5,55,55,75,8

6,2

Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 806 18

ErwerbslosenquoteAnteil der Erwerbslosen im Alter von 15 bis unter 75 Jahren an den Erwerbspersonen dieser Altersgruppe in %

Daten: 2017.

Datenquelle: Eurostat.

6,66,76,7

7,17,1

7,68,1

8,68,79,0

9,411,111,211,2

17,221,5Griechenland

SpanienKroatien

ItalienZypern

FrankreichPortugalLettlandFinnlandSlowakei

EU-28BelgienLitauen

IrlandSchwedenSlowenienBulgarien

EstlandDänemark

LuxemburgÖsterreich

NiederlandePolen

RumänienSchweiz

MaltaVereinigtes Königreich

Vereinigte StaatenUngarn

DeutschlandTschechien

Baden-WürttembergJapan

Page 63: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

61

Arbeitsmarkt

Arbeit ist für die meisten Menschen nicht nur eine

wichtige Voraussetzung, ihren Lebensunterhalt zu

sichern. Eine angemessene Beschäftigung bietet

darüber hinaus soziale Anerkennung und oft auch

persönliche Erfüllung. Erwerbslosigkeit ist auch

deshalb immer noch ein großes gesellschaftliches

Problem unserer Zeit.

Die Erwerbslosenzahlen im europäischen Vergleich

stützen sich auf Ergebnisse der EU-Arbeitskräfteer-

hebung, die mit den Angaben der Bundesagentur für

Arbeit in Nürnberg nur eingeschränkt vergleichbar

sind. In Baden-Württemberg waren demnach 2017

gut 174 000 Personen erwerbslos. Die Erwerbslo-

senquote, das heißt der Anteil der Erwerbslosen an

den Erwerbspersonen insgesamt, fiel in Baden-Würt-

temberg nach den bereits niedrigen Niveaus von

jeweils 3,1 % in den Jahren 2014 bis 2016 aktuell

mit 2,9 % sogar unter die Drei-Prozent-Marke.

Im Vergleich zu den 28 EU-Ländern war der

baden-württembergische Wert 2017 so niedrig

wie in Tschechien, dem EU-Mitgliedstaat mit der

geringsten Erwerbslosenquote. Die Spannweite

reichte von 2,9 % inTschechien bis 21,5 % in Grie-

chenland. Im Durchschnitt aller EU-Länder lag die

Erwerbslosenquote mit 7,6 % doppelt so hoch wie

in Deutschland (3,8 %).

Im außereuropäischen Vergleich wies Japan mit 2,8 %

eine geringfügig niedrigere Erwerbslosenquote auf als

Baden-Württemberg. Im Bundesländervergleich hatte

Baden-Württemberg nach Bayern (2,3 %) bundesweit

die niedrigste Erwerbslosenquote.

Geringe Erwerbslosigkeit in Baden-Württemberg

Page 64: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

62

JugenderwerbslosenquoteAnteil der Erwerbslosen im Alter von 15 bis unter 25 Jahren an den Erwerbspersonen dieser Altersgruppe in %

Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 807 18

Daten: 2017.

Datenquelle: Eurostat.

GriechenlandSpanien

ItalienKroatien

ZypernPortugal

FrankreichFinnlandBelgien

SlowakeiRumänienSchweden

LettlandEU-28

LuxemburgPolenIrland

LitauenBulgarien

EstlandVereinigtes Königreich

MaltaSlowenienDänemark

UngarnÖsterreich

Vereinigte StaatenNiederlande

SchweizTschechien

DeutschlandBaden-Württemberg

Japan 4,75,4

6,87,98,1

8,99,29,8

10,711,011,211,3

12,112,1

12,913,3

14,414,815,4

16,817,0

17,918,318,919,3

20,122,4

23,924,7

27,434,7

38,643,6

Page 65: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

63

Arbeitsmarkt

Der Einstieg in das Erwerbsleben gestaltet sich für

viele junge EU-Bürger weiterhin schwierig. Gerade

für junge Menschen, die am Beginn ihres Arbeitsle-

bens stehen, ist es enorm wichtig, den beruflichen

Anschluss nicht zu verlieren und damit drohender

Langzeitarbeitslosigkeit, Armut und dem Verlust

von Zukunftsperspektiven vorzubeugen. Da in der

Jugend die Zukunft jeder Gesellschaft liegt, müssen

gegebenenfalls arbeitsmarktpolitische Maßnahmen

ergriffen werden, um die Erwerbslosigkeit junger

Menschen zu verringern.

In Baden-Württemberg waren 2017 knapp 37 000

junge Menschen im Alter von 15 bis unter 25 Jah-

ren erwerbslos. Dies entspricht einer Jugender-

werbslosenquote von 5,4 %. Im EU-Vergleich ist

die Jugenderwerbslosigkeit im Südwesten und in

Deutschland (6,8 %) mit deutlichem Abstand am

geringsten. Im EU-Durchschnitt lag die Erwerbslo-

senquote mit 16,8 % mehr als dreimal so hoch wie im

Südwesten. Obwohl sich die Jugenderwerbslosigkeit

in den meisten EU-Mitgliedstaaten in den letzten

Jahren spürbar verringert hat, ist sie insbesondere

in den Mittelmeerländern Griechenland, Spanien

und Italien nach wie vor sehr hoch. So betrug die

Erwerbslosenquote der 15- bis unter 25-Jährigen in

diesen Ländern 2017 zwischen 35 und 44 %.

Unter allen hier betrachteten Staaten wies 2017

lediglich Japan mit 4,7 % eine noch geringere Ju-

genderwerbslosenquote auf als Baden-Württemberg,

unter den Bundesländern lediglich Bayern mit einer

Quote von 4,2 %.

Niedrigste Jugenderwerbslosigkeit in der EU

Page 66: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

64

GriechenlandSlowakei

ItalienBulgarien

PortugalBelgien

SlowenienIrland

FrankreichEU-28

SpanienDeutschland

RumänienKroatien

ZypernUngarn

MaltaNiederlandeLuxemburg

LettlandLitauen

TschechienEstland

ÖsterreichPolen

Baden-WürttembergVereinigtes Königreich

FinnlandDänemarkSchweden 18,5

22,624,2

25,930,231,0

33,433,5

35,037,637,638,1

39,540,240,440,641,041,441,7

44,545,045,345,3

47,549,749,9

55,057,9

62,472,8

LangzeiterwerbslosigkeitAnteil der Langzeiterwerbslosen an den Erwerbslosen insgesamt in %

Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 808 18

Daten: 2017.

Datenquelle: Eurostat.

Page 67: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

65

Arbeitsmarkt

Als langzeiterwerbslos gelten Personen, die seit

mindestens 12 Monaten ununterbrochen erwerbslos

sind. Die Problematik der Langzeiterwerbslosigkeit

liegt insbesondere darin, dass diese bereits an sich

ein Vermittlungshemmnis darstellt und die Wahr-

scheinlichkeit, eine Beschäftigung auf dem ersten

Arbeitsmarkt zu erhalten, mit zunehmender Dauer

der Erwerbslosigkeit sinkt. Für die Arbeitsmarkt-

politik ist es daher eine große Herausforderung,

die Betroffenen möglichst gut zu qualifizieren und

anschließend erfolgreich zu vermitteln.

In Baden-Württemberg waren im Jahr 2017 laut

EU-Arbeitskräfteerhebung rund 52 600 Personen

langzeiterwerbslos. Dies entsprach einem ver-

gleichsweise niedrigen Anteil an den Erwerbs-

losen insgesamt von 30,2 %. Im EU-Vergleich lag

Baden-Württemberg damit hinter drei nordeuropä-

ischen Mitgliedstaaten sowie dem Vereinigten Kö-

nigreich auf Rang 5, weit unterhalb des EU-Durch-

schnitts von 45,0 %. Deutschlandweit betrug der

Anteil der Langzeiterwerbslosen 41,7 % und war

niedriger als im EU-Durchschnitt, allerdings fast

12 Prozentpunkte höher als im Südwesten. Unter

allen Bundesländern wies Baden-Württemberg den

niedrigsten Anteil an Langzeiterwerbslosen auf.

Griechenland, das EU-Land mit der höchsten Ge-

samterwerbslosenquote, war auch beim Langzeit-

erwerbslosenanteil mit 72,8 % das Land mit dem

höchsten Wert. Dort waren 2017 annähernd drei

Viertel aller Erwerbslosen seit mindestens einem

Jahr ohne Arbeit. Gerade in Ländern mit generell

schlechten Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt

kann sich die Erwerbslosigkeit vergleichsweise

schnell verfestigen.

Geringer Anteil an Langzeiterwerbslosen

Page 68: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

66

Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 793 18

Arbeitsstunden je Erwerbstätigen

Arbeitsvolumen

2 0282 018

1 9731 8751 8631 8571 844

1 8211 7951 7841 7841 780

1 7401 7361 7231 7141 7101 6951 6861 671

1 6431 6371 6311 630

1 6131 609

1 5701 546

1 5221 518

1 4351 408

1 3601 351Baden-Württemberg

DeutschlandDänemark

NiederlandeLuxemburgFrankreich

Belgien1)

SchweizSchwedenÖsterreich

EU-28Finnland

SlowenienBulgarien

Vereinigtes KönigreichSpanienKanada

JapanSlowakei

ItalienIrland

UngarnVereinigte Staaten

TschechienZypern

RumänienKroatienLitauenEstland

PortugalLettland

MaltaGriechenland

Polen

Daten: 2017. – 1) 2016.Datenquelle: Eurostat.

Page 69: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

67

Arbeitsmarkt

Die Erwerbstätigen im Südwesten leisten im Ver-

gleich zu anderen Volkswirtschaften die wenigsten

Arbeitsstunden. 2017 lagen diese bei 1 351 Stunden

und damit 9 Stunden unter dem deutschen Wert

oder 279 Stunden unter dem EU-Durchschnitt. An

der Spitze des Rankings stehen Polen mit 2 028,

Griechenland mit 2 018 und Malta mit 1 973 Ar-

beitsstunden je Erwerbstätigen. Die Gründe für die

in Baden-Württemberg und Deutschland niedrige

Zahl der Arbeitsstunden sind vielschichtig. Auch

senkt der Strukturwandel vom Industrie- hin zum

Dienstleistungssektor das Arbeitsvolumen, da im

tertiären Sektor häufiger Teilzeit gearbeitet wird.

Frauen nahmen in den vergangenen Jahren ver-

mehrt Erwerbsarbeit auf, die vergleichsweise häufig

in Teilzeit arbeiteten. Auch diese Entwicklung

senkte in der Tendenz die Stundenzahl je Erwerbs-

tätigen. Zudem tragen tarifliche Vereinbarungen

sowie die Zahl an Urlaubs- und Feiertagen zu

Niveauunterschieden bei den Arbeitsstunden bei.

Forscher haben außerdem die verglichen mit den

Vereinigten Staaten hohen Sozialabgaben und

Steuern in großen europäischen Staaten als Ursa-

che für die unterschiedlich hohen Arbeitsstunden

ausgemacht. So arbeiten Erwerbstätige in den

USA knapp ein Drittel bzw. 429 Stunden mehr

als im Südwesten.

Für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit ist nicht

alleine die Höhe der Arbeitsstunden entscheidend,

sondern wie produktiv jeder Erwerbstätige in seiner

Arbeitszeit ist. Trotz geringer Arbeitsstunden liegt

der Südwesten bei der Wirtschaftskraft auf den

oberen Rängen.

Arbeitsstunden liegen im Südwesten um 17 % unter EU-Durchschnitt

Page 70: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

68

Frauen Männer

Brandenburg

Sachsen

Berlin

Thüringen

Mecklenburg-Vorpommern

Sachsen-Anhalt

Hamburg

Schleswig-Holstein

Deutschland

Bayern

Hessen

Bremen

Niedersachsen

Nordrhein-Westfalen

Baden-Württemberg

Rheinland-Pfalz

Saarland

Daten: 2017.Datenquelle: Statistisches Bundesamt.

Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 805 18

Atypische BeschäftigungAnteil atypisch Beschäftigter an den Kernerwerbstätigen des jeweiligen Geschlechts in %

37,0

36,4

35,4

34,1

33,5

33,1

32,4

32,0

30,5

29,7

22,9

20,8

20,3

20,3

19,7

18,6

16,7

12,2

12,4

12,3

12,7

12,2

20,4

12,8

8,9

12,2

11,6

13,4

13,9

15,3

14,4

15,5

12,9

11,5

Page 71: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

69

Arbeitsmarkt

Zeitarbeit, Teilzeit unter 20 Wochenstunden, Mi-

nijobs und andere atypische Beschäftigungsformen

erfüllen nur bedingt den Anspruch, den Lebens-

unterhalt voll zu finanzieren und begründen meist

nur geringe Rentenansprüche. Dennoch können sie

bewusst gewählt sein, um berufliche und familiäre

Interessen besser in Einklang zu bringen. Weit

überwiegend sind es Frauen, die atypisch beschäftigt

sind: In Baden-Württemberg lag ihr Anteil an allen

atypisch Beschäftigten im Jahr 2017 bei 71,2 %.

Im Bundesländervergleich weist der Südwesten mit

35,4 % der weiblichen Kernerwerbstätigen im Alter

zwischen 15 und 65 Jahren hinter dem Saarland

(37 %) und Rheinland-Pfalz (36,4 %) den dritthöchs-

ten Anteil atypisch beschäftigter Frauen auf. Die

häufigste Form atypischer Beschäftigung bei Frauen

ist die Teilzeitbeschäftigung unter 20 Stunden. In

Baden-Württemberg traf dies 2017 auf vier von fünf

atypisch beschäftigte Frauen zu. Die Mehrheit der

Männer hingegen gehört zur Gruppe der atypisch

Beschäftigten, weil sie einen befristeten Arbeits-

vertrag haben (53,1 %). Der Anteil der atypisch

Beschäftigten an den männlichen Kernerwerbs-

tätigen betrug 2017 in Baden-Württemberg 12,3 %

und lag damit minimal über dem bundesweiten

Durchschnitt (12,2 %).

Auch bezüglich der Ausübung von Zeitarbeit zeigen

sich in Baden-Württemberg erhebliche Unterschiede

zwischen den Geschlechtern. Während im Jahr

2017 28,9 % der atypisch beschäftigten Männer als

Zeitarbeiter angestellt waren, betrug der Anteil bei

den Frauen gerade einmal 6,3 %.

Frauen im Land häufig atypisch beschäftigt

Page 72: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

Bildung

70

Hessen

Rheinland-Pfalz

Saarland

Schleswig-Holstein

Hamburg

Niedersachsen

Bremen

Nordrhein-Westfalen

Thüringen

Sachsen-Anhalt

Sachsen

Berlin

Brandenburg

Mecklenburg-Vorpommern

Baden-Württemberg Bayern

151 000

106 000

20 000

48 000

69 000

138 000

31 000

469 000

50 000

51 000

108 000

135 000

44 000

36 000

234 000 253 000

260 000

123 000

32 000

38 000

770 000

62 000

107 000

210 000

50 000

54 000

112 000

187 000

49 000

39 000

364 000 392 000

Studierende*)

2007 2017

*) Anzahl Studierende im Wintersemester. – 2017 vorläufige Werte.

Datenquelle: Statistisches Bundesamt.22-SO-18-01S

© Kartengrundlage GfK GeoMarketing GmbHKarte erstellt mit RegioGraph 2017

Statistisches Landesamt Baden-WürttembergLandesinformationssystem

Page 73: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

Bildung

71

Bildung

Im Wintersemester 2017/2018 waren 2,8 Mill. Stu-

dierende an deutschen Hochschulen eingeschrieben,

davon 364 000 Studentinnen und Studenten in

Baden-Württemberg. Auf die Hochschulen der drei

bevölkerungsreichsten Länder Nordrhein-Westfalen,

Bayern und Baden-Württemberg entfielen 2017 zu-

sammen über die Hälfte aller Studierenden.

Rund 1,8 Mill. der Studierenden in Deutschland

waren an Universitäten einschließlich der Päda-

gogischen und Theologischen Hochschulen, rund

1 Mill. an Fachhochschulen, 36 000 an Kunsthoch-

schulen sowie 44 000 an Verwaltungsfachhoch-

schulen eingeschrieben.

Die Zahl der Studierenden in Deutschland ist in

den letzten 10 Jahren um fast 50 % gewachsen, in

Baden-Württemberg betrug der Zuwachs sogar

56 %. Mit der Aussetzung der Wehrpflicht und dem

Wegfall des Zivildienstes im Sommer 2011 nahm die

Zahl der Studierenden im Wintersemester 2011 mit

gut 7 % im Vergleich zum Vorjahr besonders stark

zu. Seitdem steigen die Studierendenzahlen zwar

weiter, die jährlichen Zuwachsraten schwächen

sich aber kontinuierlich ab. 2017 wurden noch

1,5 % mehr Studierende registriert als im Vorjahr.

Dabei fiel der Anstieg der Studierendenzahlen an

Universitäten mit knapp 1 % schwächer aus als an

Fachhochschulen mit 3 % und den Verwaltungs-

fachhochschulen mit gut 11 %.

Besonders beliebt als Studienort war 2017 Hamburg.

Die Hansestadt verzeichnete mit einem Plus von

über 6 % im Bundesländervergleich die stärkste

Zunahme, während Baden-Württembergs Studieren-

denzahl mit 0,3 % nur unterdurchschnittlich wuchs.

Anstieg der Studierendenzahlen schwächt sich ab

Page 74: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

72

Männer Frauen

Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 811 18

Daten: 2017.

Datenquelle: Eurostat.

RumänienMaltaItalien

DeutschlandKroatien

Baden-WürttembergUngarnPortugal

BulgarienTschechienSlowakei

ÖsterreichEU-28

SpanienFrankreich

GriechenlandVereinigtes Königreich

BelgienNiederlande

FinnlandLuxemburg

PolenEstlandLettland

DänemarkSchwedenSlowenien

IrlandZypernLitauen

Tertiärer BildungsabschlussBevölkerung im Alter von 30 bis 34 Jahren mit einem Hochschulabschluss in %

47,647,247,5

34,744,6

41,132,1

41,636,3

49,837,3

44,040,8

45,837,0

38,734,834,9

37,726,7

27,725,526,227,0

40,322,1

33,819,8

28,023,9

68,163,5

58,958,858,4

56,756,055,655,555,5

52,051,850,950,850,549,6

47,544,944,0

42,441,040,540,4

37,535,835,4

34,234,1

32,228,9

Page 75: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

73

Bildung

Hochqualifizierte gelten als Schlüsselfaktoren

für wirtschaftliches Wachstum, Fortschritt und

Innovation in Wissensgesellschaften. Nach der

Vorgabe des Rats der Europäischen Union sollen

bis zum Jahr 2020 mindestens 40 % aller 30- bis

34-Jährigen in der EU über eine Hochschulbildung

bzw. einen Abschluss des Tertiärbereichs verfügen.

Bereits im Jahr 2017 konnten im EU-Durchschnitt

rund 40 % aller 30- bis 34-Jährigen einen Hoch-

schulabschluss vorlegen. In Litauen, Zypern, Irland,

Luxemburg sowie in Schweden verfügte 2017

sogar mehr als die Hälfte der Bevölkerung im

Alter von 30 bis 34 Jahren über einen tertiären

Bildungsabschluss. Die geringsten Anteile wur-

den in Italien und Rumänien verzeichnet. Hier

war nur etwa jeder Vierte hochqualifiziert. Von

den 28 Mitgliedsländern der EU haben bis heute

bereits 18 die Zielmarke von 40 % Hochqualifi-

zierten erreicht.

Deutschland lag mit einem Anteil von 34 % im

Jahr 2017 deutlich unterhalb des Durchschnitts

der EU. Hierbei ist allerdings zu berücksichtigen,

dass in Deutschland die nicht als hochqualifiziert

geltende berufliche (duale) Ausbildung eine wich-

tigere Rolle spielt als in vielen anderen EU-Staaten.

In allen Mitgliedstaaten war 2017 der Anteil der

Frauen im Alter von 30 bis 34 Jahren mit einem

tertiären Bildungsabschluss höher als der entspre-

chende Anteil der Männer. Im Durchschnitt der

EU lagen die Anteile der Frauen um 10 Prozent-

punkte über denen der männlichen Bevölkerung.

In Baden-Württemberg übertraf dagegen der Anteil

der höher qualifizierten Männer den der Frauen.

Allgemeiner Trend zur Höherqualifizierung

Page 76: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

74

Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 810 18

Daten: 2016 bzw. letztes verfügbares Jahr.�

Datenquellen: Eurostat, Statistisches Bundesamt.

NiederlandeZypernBelgien

LuxemburgMalta

BulgarienDänemark

LettlandSlowakei

UngarnPolenItalien

LitauenSpanien

TschechienSlowenien

IrlandKroatien

FrankreichEU-28

Vereinigtes KönigreichSchweden

EstlandPortugal

GriechenlandRumänien

FinnlandÖsterreich

DeutschlandBaden-Württemberg

Absolventinnen und Absolventen in MINT-FächernAnteil an Absolventinnen und Absolventen insgesamt in %

40,5

36,030,3

29,528,8

28,227,9

27,526,626,3

25,625,625,325,225,0

24,023,923,8

23,322,922,8

21,220,520,5

19,718,017,9

17,1

15,914,6

Page 77: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

75

Bildung

Baden-Württemberg gilt als führender Innovati-

onsstandort in Europa. Dies ist nur möglich mit

qualifizierten Fachkräften. Absolventinnen und

Absolventen von MINT-Studiengängen (Mathema-

tik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik)

sind hierfür gefragte Technologieexperten und

finden attraktive Berufseinstiege und Karrierewege.

In Baden-Württemberg absolvierten 2016 über

36 000 Studierende einen Abschluss in einem

mathematisch-technischen oder naturwissen-

schaftlichen Fach. Der Südwesten musste damit

einen leichten Rückgang der Absolventen und

Absolventinnen in diesen Fachbereichen erfahren.

Dennoch werden hier, gefolgt von Bayern (35 000),

bundesweit immer noch die meisten Abschlüsse in

diesen Fächern gezählt.

Innerhalb Europas belegten Baden-Württemberg

und Deutschland anteilmäßig mit 41 % bzw. 36 %

die Spitzenplätze bei MINT-Absolventen und Ab-

solventinnen. Schlusslichter waren die Niederlande

und Zypern mit 15 % bzw. 16 %.

Trotz der Anstrengungen der baden-württember-

gischen Landesinitiative „Frauen in MINT-Beru-

fen“ studieren immer noch vergleichsweise wenige

Frauen MINT-Fächer. Immerhin konnte sich Ba-

den-Württemberg in der Gruppe der Bundesländer

mit einem Anteil an Absolventinnen in MINT-

Studiengängen von über 20 % hinter Bremen, Meck-

lenburg-Vorpommern und Niedersachsen platzieren

(Deutschland 19 %). Bei den Männern war der

Anteil mit 58 % fast dreimal so hoch.

Baden-Württemberg belegt Spitzenplatz bei der MINT-Bildung

Page 78: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

76

Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 812 18

Daten: 2014. – 1) Alle oben genannte EU-Länder einschließlich Griechenland.

Datenquellen: OECD, Statistisches Bundesamt.

BrasilienRussland

JapanVereinigte Staaten

Schweiz

UngarnLettland

SlowakeiPolen

TschechienEstland

PortugalSpanien

ItalienSlowenien

IrlandEU-221)

FrankreichFinnland

Deutschland

Baden-Württemberg

NiederlandeDänemark

BelgienSchweden

Vereingtes KönigreichÖsterreich

Luxemburg 18 50011 200

10 70010 200

9 8009 800

9 6009 400

9 300

8 8008 600

8 400

7 7007 500

7 2006 7006 6006 500

6 0005 7005 6005 500

4 700

13 40012 500

9 0004 600

4 300

Ausgaben für BildungseinrichtungenEUR je Schüler/Studierenden

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77

Bildung

Industrie 4.0, Big Data, Cloud Computing oder das

Internet der Dinge – diese Schlagwörter verkom-

men zu Floskeln, wenn junge Menschen nicht über

entsprechende Kompetenzen und Ausstattungen

verfügen. Dabei geht es nicht um das passive Kon-

sumieren von Internetangeboten, es geht vielmehr

darum, junge Menschen zu befähigen, als mündige

Akteure die digitale Zukunft kreativ mitzugestalten.

Insgesamt lag 2014 sowohl Deutschland als auch

Baden-Württemberg mit 9 300 Euro bzw. 9 400 Euro

Gesamtausgaben für Bildungseinrichtungen je

Bildungsteilnehmer über dem Durchschnitt aller

betrachteten Länder der EU (8 400 Euro). Die

Ausgaben je Schüler und Studierenden erstreckten

sich im Bundesländervergleich auf eine Spannwei-

te von 7 900 Euro in Schleswig-Holstein bis zu

10 600 Euro in Berlin. Unter den Flächenländern

wiesen Thüringen und Bayern mit 10 500 bzw.

10 300 Euro die höchsten Ausgaben auf.

Dennoch lag im internationalen Vergleich der

Ausgabenanteil für Bildungseinrichtungen an der

Wirtschaftskraft (BIP) sowohl in Deutschland als

auch in Baden-Württemberg unter dem Mittelwert

der EU-Staaten. Insgesamt betrug der Anteil am

BIP für Deutschland und Baden-Württemberg

4,3 % bzw. 4,1 %, während es im Durchschnitt aller

betrachteten EU-Länder 4,9 % waren. Unter den

Mitgliedstaaten der Europäischen Union investierte

2014 das Vereinigte Königreich mit Abstand den

größten Anteil seiner Wirtschaftsleistung in Höhe

von 6,6 % in die Bildung.

Ausgaben für Bildungseinrichtungen je Bildungsteilnehmer überdurchschnittlich

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78

Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 813 18

Daten: 2016, Berechnungsstand März 2018.

Datenquellen: UNFCCC-Greenhouse Gas Inventory 2016; Arbeitskreis UGR der Länder.

Gesamtemissionen an Treibhausgasen 1990 = 100

ZypernPortugalSpanien

IrlandÖsterreichSlowenien

MaltaGriechenlandNiederlande

Baden-WürttembergPolen

FrankreichFinnland

ItalienBelgien

LuxemburgKroatien

EU-28SchwedenDänemark

DeutschlandTschechien

UngarnVereinigtes Königreich

BulgarienSlowakei

EstlandRumänien

LettlandLitauen 41,7

42,745,6

48,655,556,8

60,865,565,6

72,773,174,076,176,278,480,382,582,684,784,7

88,088,488,990,9

95,1101,2

110,9112,9113,0

156,9

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79

Umwelt und Verkehr

Mit der Festlegung verbindlicher Klimaschutzziele

wollen sowohl die Europäische Union als auch

Deutschland dem Klimawandel entgegenwirken.

Die EU hat beschlossen, den Treibhausgasausstoß

bis 2020 um 20 % bezogen auf 1990 zu reduzieren.

Deutschland strebt bis 2020 eine ambitionierte

Emissionsminderung um mindestens 40 % an. Auch

in Baden-Württemberg hat die Landesregierung

mit dem Klimaschutzgesetz vom Juli 2013 eine

Reduktion der gesamten Treibhausgasemissionen

um 25 % bis 2020 festgeschrieben.

Aktuell zeigt die Emissionsentwicklung der Treib-

hausgase in Baden-Württemberg eine steigende

Tendenz. Die Treibhausgasemissionen lagen 2016

nach vorläufigen Berechnungen bei 78,4 Mill. Ton-

nen CO2-Äquivalenten und damit 2,4 % höher als

im Vorjahr. Zwischen 1990 und 2016 konnten die

Treibhausgasemissionen in Baden-Württemberg

um 12 % gemindert werden. Deutschland, das Land

mit dem höchsten Anteil (21 %) an den gesamten

Treibhausgasemissionen in der EU, verringerte sei-

nen Treibhausgasausstoß seit 1990 bereits um 27 %.

Europaweit (EU-28) konnten bis jetzt ca. 24 % der

Klimagase reduziert werden. Litauen, Lettland,

Rumänien und Estland konnten ihre Emissionen

um mehr als die Hälfte senken. Dagegen lagen die

Emissionen in fünf Staaten der EU, darunter in

Zypern, Spanien und Portugal noch deutlich über

dem Referenzjahr 1990. Nach dem derzeitigen Stand

werden Deutschland und Baden-Württemberg ihre

Klimaziele 2020 verfehlen.

Klimaschutz – Noch kein signifikanter Rückgang der Treibhausgasemissionen seit 1990

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Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 814 18

Daten: 2016. – 1) Vorläufige Ergebnisse.

Datenquellen: Eurostat, Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V., Energiebilanzen für Baden-Württemberg.

MaltaNiederlandeLuxemburg

ZypernBelgien

IrlandVereinigtes Königreich

PolenSlowakei

FrankreichTschechien

BulgarienGriechenland

UngarnDeutschland

Baden-Württemberg1)

EU-28SpanienEstland

SlowenienItalien

RumänienLitauen

Kroatien

PortugalDänemarkÖsterreich

FinnlandLettland

Schweden 37,137,0

30,729,7

28,724,2

23,320,8

19,116,8

16,515,5

14,313,2

12,712,4

11,710,910,7

10,39,9

9,68,8

8,17,5

6,86,3

5,34,7

3,4

Primärenergieverbrauch aus erneuerbaren Energieträgern Anteil in %

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81

Umwelt und Verkehr

In Baden-Württemberg nahm der Primärenergie-

verbrauch aus erneuerbaren Energieträgern im Jahr

2016 gegenüber dem Vorjahr um 5 % zu. Damit

erreichte ihr Anteil am Primärenergieverbrauch

nahezu 13 % und lag so hoch wie noch nie. Die

Nutzung erneuerbarer Energiequellen im Land ist

in den letzten 10 Jahren, mit kleineren Schwankun-

gen, kontinuierlich gestiegen (2006 lag ihr Anteil

bei 7 %). Auch in Deutschland insgesamt stieg der

Anteil im gleichen Zeitraum in ähnlichem Umfang.

Die Erneuerbaren kamen 2016 bundesweit auf einen

Anteil am Primärenergieverbrauch von gut 12 %.

Die Betrachtung des Energieträgermix Baden-Würt-

tembergs zeigt, dass 2016 nahezu 70 % des Primär-

energieverbrauchs aus erneuerbaren Energieträgern

durch Biomasse gedeckt wurde. Allein aus festen

und flüssigen biogenen Stoffen wie Holz oder

Pflanzenölen waren es rund 50 %. Auf die Solar-

energie entfielen rund 13 % und auf die Wasserkraft

weitere 10 %. Die Windkraft kam lediglich auf gut

2 %. Im Vergleich dazu lag der Anteil der Windkraft

deutschlandweit bei über 17 %.

Im EU-Vergleich rangierte der Südwesten im Mit-

telfeld der 28 EU-Länder und lag knapp unter dem

EU-Durchschnitt von gut 13 %. Innerhalb der Eu-

ropäischen Union variierte der Anteil erneuerbarer

Energien am Primärenergieverbrauch erheblich.

Den mit Abstand höchsten Anteil regenerativer

Energieträger erreichten Schweden und Lettland

mit jeweils deutlich über einem Drittel. Auch

Finnland, Österreich und Dänemark lagen weit

über dem EU-Durchschnitt. Dagegen waren die

Anteile in Malta, den Niederlanden und Luxemburg

am niedrigsten.

Anteil erneuerbarer Energien am Primärenergie- verbrauch in Baden-Württemberg bei knapp 13 %

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Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 815 18

Daten: 2017.

Datenquellen: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, Statistisches Bundesamt.

3,4Saarland

Hessen

Brandenburg

Baden-Württemberg

Mecklenburg-Vorpommern

Bayern

Rheinland-Pfalz

Deutschland

Sachsen

Sachsen-Anhalt

Schleswig-Holstein

Nordrhein-Westfalen

Thüringen

Niedersachsen

Ökologischer Landbau Anteil der Flächen mit ökologischer Landwirtschaft an der landwirtschaftlich genutzten Fläche in %

3,9

5,2

5,7

5,7

6,2

6,4

8,2

9,7

10,0

10,4

11,7

11,7

13,5

16,0

Page 85: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

83

Umwelt und Verkehr

Ökologische Landwirtschaft ist ein Wirtschaften im

Einklang mit der Natur. Das Ziel ist ein möglichst

geschlossener betrieblicher Nährstoffkreislauf, das

Erhalten und Vermehren der Bodenfruchtbarkeit

und die artgerechte Haltung von Tieren. Durch

den ökologischen Landbau werden natürliche

Ressourcen erhalten und geschont. Er leistet einen

bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz, zum Erhalt

und zur Verbesserung der Biodiversität und sichert

Arbeitsplätze im ländlichen Raum.

In Baden-Württemberg wurden 2017 11,7 % der

landwirtschaftlich genutzten Fläche nach den Vor-

gaben des ökologischen Landbaus bewirtschaftet.

Vor 20 Jahren lag dieser Anteil noch bei 3,5 %. Die

ökologisch bewirtschaftete Fläche stieg von 2016 auf

2017 um knapp 10 % auf 166 000 ha. Nach einem

deutschlandweit moderaten Wachstum seit 2011

erfuhr der Ökolandbau besonders in 2016 wieder

hohe Zuwachsraten. Den bisher größten Zuwachs

von 16 % verzeichnete der Südwesten von 2015

auf 2016.

Im Vergleich mit allen deutschen Flächenländern

kann sich Baden-Württemberg immerhin auf dem

vierten Rang hinter dem Saarland, Hessen und

Brandenburg platzieren. An der Spitze steht das

Saarland mit 16 %, Schlusslicht beim ökologischen

Wirtschaften ist Niedersachsen mit einem Anteil

von nicht einmal 4 %.

Ökologischer Landbau nimmt zu

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84

Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 816 18

Daten: 2016.

Datenquelle: Statistisches Bundesamt.

Mecklenburg- Vorpommern

Bayern

Thüringen

Hessen

Baden- Württemberg

Sachsen

Saarland

Brandenburg

Rheinland- Pfalz

Sachsen- Anhalt

Schleswig- Holstein

Niedersachsen

Bremen

Berlin

Hamburg

Nordrhein- Westfalen

Täglicher Flächenverbrauch für Siedlungs- und Verkehrszwecke Angaben in ha

– 8,0

– 0,9

0,2

0,3

0,8

0,9

1,7

2,2

2,9

3,0

3,1

3,5

5,0

8,7

9,3

17,8

Page 87: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

85

Umwelt und Verkehr

Die unbebaute, unzerschnittene und unzersiedelte

Bodenfläche ist eine begrenzte und deshalb begehrte

Ressource. Wird Freifläche, in der Regel landwirt-

schaftlich genutzte Fläche, für Siedlung und Verkehr

umgewidmet, so ist damit fast immer ihre bleibende

Inanspruchnahme für diese Nutzungen verbunden.

Dabei gehen ökologische Funktionen des Bodens

selbst, wie Lebensräume für Flora und Fauna, verlo-

ren. Die Flächeninanspruchnahme ist darüber hinaus

meist mit einer Abnahme der Siedlungsdichte, einer

Zunahme des Verkehrsaufkommens, des Energie-

verbrauchs und des kostenträchtigen Ausbaus von

Infrastruktur verbunden. Der Indikator „Täglicher

Flächenverbrauch“ verdeutlicht Ausmaß und Tempo

dieser Nutzungsänderungen.

Ende 2016 bezifferte sich die Siedlungs- und Ver-

kehrsfläche Baden-Württembergs auf 517 400 Hektar

(ha). Sie nahm um 1 300 ha gegenüber dem Vorjahr

zu. Dies entsprach einer Größenordnung von rund

1 800 Fußballfeldern (100 m x 70 m). Rein rechnerisch

bedeutet dies für 2016 eine Flächeninanspruchnahme

für Baumaßnahmen in den Bereichen Wohnen, Ge-

werbe, Industrie und Straßen von täglich 3,5 ha. 2006

lag dieser Wert noch bei 9,4 ha. Auch deutschlandweit

hat sich der Zuwachs an Siedlungs- und Verkehrsflä-

che in den letzten 10 Jahren deutlich abgeschwächt.

Zu beachten ist hierbei, dass die Siedlungs- und

Verkehrsfläche in erheblichem Umfang Grün- und

Freiflächen umfasst. „Flächenverbrauch“ ist demnach

nicht mit „Versiegelung“ – also dem teilweisen oder

vollständigen Abdichten offener Böden – gleichzuset-

zen. Nach Schätzung des Statistischen Landesamtes

ist in Baden-Württemberg nur knapp die Hälfte der

Siedlungs- und Verkehrsfläche versiegelt.

Gebremster Flächenverbrauch im Südwesten

Page 88: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

86

Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 817 18

Daten: 2016. – 1) Doppelzählungen sind ausgeschlossen, da nur Abflugmeldungen berücksichtigt werden.

Datenquelle: Eurostat.

SlowakeiSlowenien

PolenRumänien

Baden-WürttembergUngarn

BulgarienTschechien

EstlandLitauen

KroatienEU-28

FrankreichItalien

DeutschlandBelgienLettland

ÖsterreichFinnland

SchwedenVereinigtes Königreich

PortugalNiederlande

GriechenlandSpanien

LuxemburgDänemark

IrlandZypernMalta 11 300

10 6006 900

5 7005 200

4 2004 200

4 1004 000

3 8003 600

3 3003 100

2 7002 700

2 4002 2002 200

1 9001 800

1 7001 700

1 3001 300

1 2001 100

800 800

700 400

Personenbeförderung im LuftverkehrFluggäste1) je 1 000 Einwohner

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Umwelt und Verkehr

Das Fliegen – einst ein Menschheitstraum, dann

ein Luxus für wenige Wohlhabende – ist heute

Alltäglichkeit für viele Millionen Reisende.

Seit 2009 steigt der Fluggastverkehr in der EU stetig

an. Im Jahr 2016 reisten rund 973 Mill. Passagiere

in der EU mit dem Flugzeug, dies waren fast 30 %

Fluggäste mehr als noch 2009. Die größte Zahl

von Flugreisenden wurde mit 249 Mill. Passagieren

im Vereinigten Königreich verzeichnet, gefolgt

von Deutschland und Spanien. Bezogen auf die

Bevölkerungszahl waren die Fluggastzahlen der

Urlaubsinseln Malta und Zypern besonders hoch.

Verglichen mit 2015 stieg die Zahl der beförderten

Fluggäste im Jahr 2016 in allen EU-Mitgliedstaaten,

mit Ausnahme von Belgien und Slowenien. Von den

fünf Mitgliedstaaten mit den meisten beförderten

Personen im Jahr 2016 registrierten Spanien und

das Vereinigte Königreich die größten Zuwächse.

Insgesamt stieg die Zahl der Fluggäste in der EU

zwischen 2015 und 2016 um über 54 Mill. Passa-

giere bzw. 6 %.

Frankfurt/Main gehört zu den vier größten Passa-

gierflughäfen der EU: 2016 starteten bzw. landeten

hier knapp 61 Mill. Fluggäste. Noch größer waren

nur Amsterdam/Schiphol mit rund 64 Mill. Passa-

gieren, Paris/Charles de Gaulle mit rund 66 Mill.

Fluggästen und vor allem London/Heathrow mit

rund 76 Mill. Flugreisenden. München schaffte es

als zweiter deutscher Flughafen in die Top 10 der

größten EU-Flughäfen mit rund 42 Mill. Fluggästen.

Stuttgart/Echterdingen belegte mit fast 11 Mill.

Passagieren den 40. Rang.

Über den Wolken – Fast eine Milliarde Fluggäste in der EU

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Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 818 18

Daten: 2016.

Datenquelle: EU-Kommission.

Verkehrstoteje 1 Mill. Einwohner

SchweizSchweden

Vereinigtes KönigreichNiederlande

DänemarkBaden-Württemberg

SpanienDeutschland

IrlandFinnland

ÖsterreichEU-28

SlowakeiMalta

FrankreichEstland

ItalienZypern

PortugalLuxemburg

BelgienTschechien

UngarnSlowenien

LitauenKroatien

GriechenlandPolen

LettlandRumänienBulgarien 99,0

96,980,279,7

76,473,3

66,563,0

61,757,9

56,355,5

54,454,254,154,0

52,151,150,750,349,7

47,039,439,039,0

37,237,0

31,428,4

27,425,9

Page 91: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

89

Umwelt und Verkehr

Die Zahl der Verkehrstoten ist seit Jahren rückläufig,

obwohl der Straßenverkehr kontinuierlich zugenom-

men hat. Auf den Straßen im Südwesten waren im

Jahr 1972 noch 2 919 Verkehrstote zu beklagen – der

höchste Stand seit Beginn der Unfallstatistik im Jahr

1950. Im Jahr 2016 hatte sich diese traurige Bilanz

auf den bisher niedrigsten Stand von 405 Personen

reduziert. Aufgrund von zahlreichen technischen

Verbesserungen im Automotive-Bereich, beispiels-

weise durch höhere Standards bei passiven Sicher-

heitselementen wie Sicherheitsgurt, Airbag und die

Versteifung der Fahrgastzelle, wurde inzwischen ein

sehr hohes Schutzniveau erreicht. Auch für Neuwa-

gen vorgeschriebene Antiblockiersysteme oder das

Elektronische Stabilitätsprogramm bewirken, dass

viele Unfälle erst gar nicht passieren oder mildern

die Folgen für die Insassen. Aber auch die Senkung

der Promillegrenze, mehr Tempolimits und eine

bessere Notfallmedizin tragen zu diesem positiven

Trend bei und reduzieren die Unfallfolgen auch für

Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Personen,

die mit dem Fahrrad oder Kraftrad unterwegs sind.

In der Europäischen Union wurden – bezogen auf

1 Mill. Einwohner – in Schweden, im Vereinigten

Königreich, in den Niederlanden und in Dänemark

sowie auch in Baden-Württemberg im Jahr 2016 die

wenigsten Personen im Straßenverkehr getötet. In

diesen Ländern fielen je 1 Mill. Einwohner zwischen

27 und 37 Personen einem tödlichen Verkehrsunfall

zum Opfer. Wesentlich mehr Menschen wurden

dagegen in Bulgarien, Rumänien, Lettland und

Polen im Straßenverkehr getötet. In Relation zur

Einwohnerzahl gab es dort mehr als doppelt so

viele Todesopfer. Den traurigen Rekord erreichte

Bulgarien mit 99 Opfern je 1 Mill. Einwohner.

Straßenverkehr: weniger Verkehrstote

Page 92: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

Öffentliche Finanzen

90

Berlin

Bremen

Hamburg

Saarland

Nordrhein-Westfalen

Schleswig-Holstein

Rheinland-Pfalz

Sachsen-Anhalt

Hessen

Niedersachsen

Thüringen

Brandenburg

Mecklenburg-Vorpommern

Baden-Württemberg

Bayern

Sachsen

Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 819 18

Öffentlicher Schuldenstand*) nach Bundesländernin EUR je Einwohner

Stadtstaaten

Daten: 31.12.2017. – *) Schulden der Länder und Gemeinden/Gemeindeverbände einschließlich Extrahaushalte beim nicht-öffentlichen Bereich.

Datenquelle: Statistisches Bundesamt.

1 148

2 339

4 977

6 087

7 529

8 579

9 070

9 368

10 554

10 900

11 616

12 725

17 806

15 744

17 885

30 714

Page 93: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

Öffentliche Finanzen

91

Öffentliche Finanzen

Öffentliche Finanzen

Die öffentliche Verschuldung sank 2017 im Bun-

desdurchschnitt um 3,7 %. Im Südwesten fiel der

Rückgang mit 11,7 % mehr als dreimal so stark aus.

Insgesamt reduzierten sich damit die Verbindlich-

keiten von Land, Gemeinden und Gemeindever-

bänden um 7,3 Mrd. Euro auf nunmehr 54,7 Mrd.

Euro. Baden-Württemberg wies damit 2017 den

prozentual stärksten Rückgang der Verbindlich-

keiten aller Bundesländer auf.

Mit einem Anteil von 84 % entfiel ein Großteil

der Gesamtverschuldung im Südwesten auf den

Landeshaushalt. Die Verbindlichkeiten reduzierten

sich gegenüber dem Vorjahr um 13 % auf 46,2 Mrd.

Euro. Nur Sachsen schraubte seine Verschul-

dung 2017 prozentual noch stärker zurück. Bei

den baden-württembergischen Gemeinden sank

die Gesamtverschuldung um 4,1 % und damit

ebenfalls stärker als im Bundesvergleich (3,5 %).

Die Verbindlichkeiten der Südwestgemeinden

beliefen sich auf 8,5 Mrd. Euro. Insgesamt ist der

Gemeindeanteil an der öffentlichen Gesamtver-

schuldung im Südwesten mit 16 % sehr gering und

rangiert deutlich unter dem Bundesdurchschnitt

von 19 %.

2017 war jeder Einwohner im Südwesten mit

4 977 Euro verschuldet. Niedriger fiel die Pro-

Kopf -Verschuldung nur in Bayern und Sachsen aus.

Dank der Zuwanderung in den Südwesten sank die

Verschuldung je Einwohner sogar stärker (– 12,6 %)

als der Schuldenstand. Bundesweit reduzierte

sich die Pro-Kopf-Verschuldung durchschnittlich

um 4,2 %.

Öffentliche Verschuldung je Einwohner sinkt unter 5 000 Euro

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Sachsen-Anhalt 539

Thüringen 641

Brandenburg 607

Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 820 18

Baden-Württemberg

Bayern

Hessen

Hamburg

Saarland

Schleswig-Holstein

Rheinland-Pfalz

Mecklenburg-Vorpommern

Sachsen

Nordrhein-Westfalen

Berlin

Geberländer (-) Nehmerländer

Ausgleichszahlungen in Mill. EUR

Länderfinanzausgleich

Daten: 2017, vorläufige Zahlen.

Datenquelle: Bundesfinanzministerium.

4 233

1 243

1 184

Bremen 692

Niedersachsen 696

523

392

239

198

40

2 480

2 779

5 887

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93

Öffentliche Finanzen

Öffentliche Finanzen

Im Länderfinanzausgleich unterstützen finanzstarke

Bundesländer (Geberländer) die finanzschwäche-

ren Bundesländer (Nehmerländer) mit Hilfe von

Transferzahlungen. Ziel dieser Ausgleichszahlungen

ist es, wirtschaftliche Unterschiede der einzelnen

Bundesländer auszugleichen und hierdurch die

Lebensverhältnisse im gesamten Bundesgebiet an-

zugleichen. Grundlage hierfür ist Artikel 107 des

Grundgesetzes. Die Ausgleichszahlungen werden

in der jetzigen Form noch bis einschließlich 2019

fortgeführt.

Nach vorläufigen Angaben wurden 2017 im bun-

desstaatlichen Finanzausgleich von Bayern, Ba-

den-Württemberg, Hessen und Hamburg Trans-

ferzahlungen von rund 11,2 Mrd. Euro an die

finanzschwächeren Bundesländer geleistet. Der

größte Geber im Finanzausgleich ist weiterhin der

Freistaat Bayern. Er überwies 2017 einem Rekord-

wert von 5,9 Mrd. Euro an die finanzschwäche-

ren Bundesländer und trug mit einem Anteil von

rund 53 % als Geberland zum Finanzausgleich bei.

Berlin profitiert seit Jahren in besonderem Maß

vom Länderfinanzausgleich. Im Jahr 2017 flossen

4,2 Mrd. Euro bzw. 38 % des gesamten finanziellen

Ausgleichvolumens in die Bundeshauptstadt.

Baden-Württemberg, das sich im Jahr 2017 mit gut

2,8 Mrd. Euro wieder als Geberland am Finanzaus-

gleich beteiligte, zahlt als einziges Bundesland seit

1950 ununterbrochen in den Länderfinanzausgleich

ein. Hessen ist bereits seit 1957 dauerhaft als Geber-

land im Finanzausgleich beteiligt und Bayern seit

1993. Im Jahr 2017 war Hamburg, wie bereits 2014

und 2015, wieder Geberland und trug mit 40 Mill.

Euro zum Länderfinanzausgleich bei.

Länderfinanzausgleich – vier Geberländer

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Glossar

94

ARBEitnEhmERinnEn UnD -nEhmER

Als Arbeitnehmerin bzw. -nehmer zählt, wer zeitlich

überwiegend als Arbeiterin bzw. Arbeiter, Angestellte

bzw. Angestellter, Beamtin bzw. Beamter, Richterin

bzw. Richter, Berufssoldatin bzw. -soldat, Soldatin

bzw. Soldat auf Zeit, Wehr- oder Zivildienstleistende

Person im Bundesfreiwilligendienst, Auszubildende

bzw. Auszubildender, Praktikantin bzw. Praktikant

oder Volontärin bzw. Volontär in einem Arbeits- bzw.

Dienstverhältnis steht. Eingeschlossen sind auch

Heimarbeiterinnen bzw. -arbeiter und ausschließlich

marginal Beschäftigte. Als „marginal Beschäftigte“

werden Personen angesehen, die als Arbeiterinnen

bzw. Arbeiter und Angestellte keine voll sozialver-

sicherungspflichtige Beschäftigung ausüben, jedoch

nach dem Labour-Force-Konzept der Internationalen

Arbeitsorganisation als Erwerbstätige gelten, wenn sie

in einem einwöchigen Berichtszeitraum wenigstens

eine Stunde gegen Entgelt arbeiten. Dazu zählen in

Deutschland insbesondere ausschließlich geringfügig

entlohnte und kurzfristig Beschäftigte.

AtypiSchE BESchäFtiGUnG

Zu den atypischen Beschäftigungsformen zählen

Teilzeitbeschäftigungen mit 20 oder weniger Ar-

beitsstunden pro Woche, geringfügige Beschäftigun-

gen, befristete Beschäftigungen sowie Zeitarbeits-

verhältnisse. Ausgewiesen wird hier der Anteil der

atypisch Beschäftigten an den Kernerwerbstätigen.

Kernerwerbstätige sind Erwerbstätige im Alter von

15 bis unter 65 Jahren, soweit sie nicht in Bildung

oder Ausbildung sind.

BilDUnGSStAnD

Der Bildungsstand basiert auf der international

vergleichbaren Klassifikation für das Bildungs-

Page 97: Baden-Würtemberg – ein Standort im Vergleich · und Ausländern als Baden-Württemberg. Ähnlich hohe Anteilswerte erreichen Österreich, Estland und Lettland. Deutschlandweit

Glossar

95

wesen „International Standard Classif ication

of Education“ (ISCED). Der höchste erreichte

Bildungsstand wird danach aus den Merkmalen

allgemeiner Schulabschluss und beruflicher Bil-

dungsabschluss kombiniert. Grundsätzlich wird

zwischen folgenden drei Kategorien für den Bil-

dungsstand unterschieden: „hoch“, „mittel“ und

„niedrig“. Personen mit einem hohen Bildungsstand

verfügen über einen akademischen Abschluss oder

einen Meister-,Techniker- oder Fachschulabschluss.

Berufsqualifizierende Abschlüsse und/oder das

Abitur beziehungsweise die Fachhochschulreife

gehören zur Kategorie „mittlerer Bildungsstand“.

Personen mit ausschließlich einem Haupt-/Real-

schulabschluss, Polytechnisch Oberschule und

ohne beruf lichen Abschluss beziehungsweise

Personen ohne Bildungsabschluss fallen in die

Kategorie „niedriger Bildungsstand“.

Die Zuordnung nach ISCED 2011 unterteilt nach

Primär-, Sekundär- und Tertiärbereichen. Der

Primärbereich umfasst in Deutschland Grund- und

Gesamtschulen, der Sekundärbereich die allge-

mein- und berufsbildenden Abschlüsse und der

Tertiärbereich die Studiengänge an Hochschulen

und Berufsakademien und Bildungsgänge an Fach-

schulen und Fachakademien.

BREitBAnD-intERnEtzUGAnG

Ein Breitband-Internetzugang (auch Breitbandzu-

gang, Breitbandanschluss) ist ein Zugang zum Inter-

net mit verhältnismäßig hoher Datenübertragungs-

rate von einem Vielfachen der Geschwindigkeit

älterer Zugangstechniken wie der des Telefonmodems

oder ISDN-Einwahl, die im Unterschied als Schmal-

bandtechniken bezeichnet werden. Ursprünglich

wurde mit Breitband eine Realisierungsform von

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Glossar

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Datennetzwerken bezeichnet, die heute aber veraltet

ist, sodass der Begriff daher heute sinnentfremdet

verwendet wird. In vielen Gebieten findet seit den

frühen 2000er-Jahren ein starkes Wachstum des Mark-

tes für Breitbandzugänge statt. Bislang existiert kein

allgemein akzeptierter Schwellenwert, ab welcher

Datenübertragungsrate die Breitband-Verbindung be-

ginnt. Insbesondere steigt durch die Weiterentwicklung

der Kommunikationstechnik dieser Wert beständig.

BRUttoinlAnDSpRoDUKt (Bip),

BRUttoWERtSchÖpFUnG (BWS)

Das Bruttoinlandsprodukt umfasst den Wert aller

innerhalb eines Wirtschaftsgebietes während einer

bestimmten Periode produzierten Waren und Dienst-

leistungen; es entspricht der Bruttowertschöpfung aller

Wirtschaftsbereiche, vermehrt um die Gütersteuern

abzüglich der Gütersubventionen.

BRUttolÖhnE UnD -GEhältER

Die Bruttolöhne und -gehälter enthalten die von

den im Inland ansässigen Wirtschaftseinheiten

(Betrieben) geleisteten Löhne und Gehälter der

beschäftigten Arbeitnehmerinnen und -nehmer

vor Abzug der Lohnsteuer und der Sozialbeiträge

sowie Sachleistungen, die ihnen unentgeltlich oder

verbilligt zur Verfügung gestellt werden.

ERnEUERBARE EnERGiEn

Erneuerbare Energieträger sind natürliche Energievor-

kommen, die auf permanent vorhandene oder auf sich in

überschaubaren Zeiträumen von wenigen Generationen

regenerierende Energieströme zurückzuführen sind.

Dazu gehören zum Beispiel Wasserkraft, Windenergie,

Solarenergie, Photovoltaik, Biomasse in Form von Gasen

und nachwachsenden Rohstoffen, Abfall biologischen

Ursprungs, Geothermie und Umgebungswärme.

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ERWERBSloSE, ERWERBSloSEnqUotE

Erwerbslos ist, wer nicht erwerbstätig ist, jedoch

aktiv nach einer Erwerbstätigkeit sucht und eine

solche im Erfolgsfall kurzfristig aufnehmen könnte.

Die Erwerbslosenquote errechnet sich als Anteil der

Erwerbslosen an allen Erwerbspersonen (Summe

aus Erwerbstätigen und Erwerbslosen).

ERWERBStätiGE,

ERWERBStätiGEnqUotE

Erwerbstätige sind alle Personen im Alter von

mindestens 15 Jahren, die in der Berichtswoche

mindestens eine Stunde gegen Entgelt oder zur Er-

zielung eines Gewinns arbeiten oder nicht arbeiten,

aber einen Arbeitsplatz haben, von dem sie vorü-

bergehend abwesend sind. Erwerbstätige umfassen

Arbeitnehmerinnen und -nehmer, Selbstständige

und mithelfende Familienangehörige.

Die Erwerbstätigenquote misst den prozentualen

Anteil der Erwerbstätigen an der Bevölkerung

derselben Altersgruppe.

EU-ARBEitSKRäFtEERhEBUnG

Die Arbeitskräfteerhebung der Europäischen Union

(EU AKE) wird in den 28 Mitgliedstaaten der EU

gemäß Verordnung des Rates (EEG) Nr. 577/98 vom

9. März 1998 durchgeführt.

Die AKE ist eine umfassende Haushaltsstichpro-

benerhebung, die vierteljährliche Ergebnisse zur

Beteiligung der Personen ab 15 Jahren am Ar-

beitsmarkt sowie zu Personen, die nicht zu den

Arbeitskräften zählen, liefert.

FoRSchUnG UnD EntWicKlUnG

Forschung und Entwicklung (FuE) ist die syste-

matische Suche nach neuen Erkenntnissen un-

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ter Anwendung wissenschaftlicher Methoden in

geplanter Form. Während unter Forschung der

generelle Erwerb neuer Kenntnisse zu verstehen

ist, setzt sich die Entwicklung mit deren erstmaliger

konkretisierender Anwendung sowie praktischer

Umsetzung auseinander.

FUE-intEnSität

Zur Berechnung der Kennzahl „FuE-Intensität“

werden die FuE-Ausgaben einer Region auf das

nominale Bruttoinlandsprodukt dieser Region

bezogen. Eine hohe FuE-Intensität gilt als eine

entscheidende Basis für zukünftige Innovationen

und internationale Wettbewerbsfähigkeit.

GEnDER pAy GAp

Zur Identifikation geschlechtsspezifischer Ver-

dienstunterschiede wird zwischen zwei Indikatoren

unterschieden: Der unbereinigte Gender Pay Gap

ergibt sich als Differenz des durchschnittlichen

Bruttostundenverdienstes der Männer und Frauen

im Verhältnis zum Bruttostundenverdienst der

Männer und berücksichtigt somit keine lohnbe-

stimmenden Faktoren. Beim bereinigten Gender

Pay Gap wird hingegen der Teil des Verdienstun-

terschieds herausgerechnet, der auf strukturelle

Unterschiede zurückzuführen ist (zum Beispiel

Unterschiede bzgl. der Qualifikationsgrade, der

Arbeitserfahrung oder zwischen den Berufen von

Frauen und Männern).

KAUFKRAFtpARitätEn

Kaufkraftparitäten (KKP), auch „Purchasing power

parities“ (PPPs) genannt – hier in US-$ ausgewie-

sen, berücksichtigen die Unterschiede zwischen

den internationalen Preisniveaus. Aggregate in

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KKP werden berechnet, indem man das Aggregat

in laufenden Preisen und nationaler Währung

durch die zu einem bestimmten Zeitpunkt gültige

Kaufkraftparität – hier bezogen auf US-$ – teilt.

Angaben in „PPP-Dollar“ (auch „internationaler

Dollar“ genannt) entsprechen also einer vergleich-

baren Menge an Waren und Dienstleistungen, die

auch mit US-$ in den Vereinigten Staaten erworben

werden könnten.

lohnStücKKoStEn

Die nominalen Lohnstückkosten für die Gesamt-

wirtschaft ergeben sich als Relation der Lohnkosten

(Arbeitnehmerinnen- bzw. Arbeitnehmerentgelt in

jeweiligen Preisen je Arbeitnehmerin bzw. -nehmer)

zur Arbeitsproduktivität (reales Bruttoinlandspro-

dukt (preisbereinigt, verkettet) je erwerbstätiger

Person).

ÖFFEntlichE VERSchUlDUnG

Der Schuldenstand des öffentlichen Gesamthaus-

halts auf Landesebene umfasst die Schulden der

Kernhaushalte des Landes und der Gemeinden/

Gemeindeverbände sowie deren Extrahaushalte

beim nicht-öffentlichen Bereich. Die „Schulden

beim nicht-öffentlichen Bereich“ umfassen Wert-

papierschulden, Kredite und Kassenkredite. Zu

den „Extrahaushalten“ zählen alle öffentlichen

Fonds, Einrichtungen und Unternehmen, die nach

dem Europäischen System Volkswirtschaftlicher

Gesamtrechnungen zum Sektor „Staat“ gehören.

Hauptmerkmale für eine Zuordnung zum Sek-

tor „Staat“ sind die öffentliche Kontrolle und die

Nichtmarktproduktion.

pRimäREnERGiEVERBRAUch

Der Primärenergieverbrauch ergibt sich von der

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Entstehungsseite her aus der Gewinnung von

Energieträgern im Inland, den Bestandsverän-

derungen sowie den Lieferungen und Bezügen

über die Landesgrenzen. Somit ist die Primäre-

nergiebilanz die Energiedarbietung der ersten

Stufe. Von der Verwendungsseite her ergibt sich

der Primärenergieverbrauch als Summe aus dem

Endenergieverbrauch, dem nichtenergetischen

Verbrauch, den Fackel- und Leitungsverlusten

sowie dem Saldo der Umwandlungsbilanz und

den statistischen Differenzen.

pRiVAtE KonSUmAUSGABEn

In den privaten Konsumausgaben sind die Kon-

sumausgaben der privaten Haushalte und die

Konsumausgaben der privaten Organisationen

ohne Erwerbszweck zusammengefasst. Als Kon-

sumausgaben der privaten Haushalte werden die

Waren- und Dienstleistungskäufe der inländischen

privaten Haushalte für Konsumzwecke bezeich-

net. Neben den tatsächlichen Käufen, zu denen

unter anderem Entgelte für häusliche Dienste

gehören, sind auch bestimmte unterstellte Käufe

enthalten, wie zum Beispiel der Eigenkonsum der

Unternehmer, der Wert der Nutzung von Eigentü-

merwohnungen sowie Naturalentgelte für Arbeit-

nehmerinnen und -nehmer. Die Konsumausgaben

der privaten Organisationen ohne Erwerbszweck

bestehen aus dem Eigenverbrauch der privaten

Organisationen ohne Erwerbszweck. Dazu zählen

der Wert der von diesen Organisationen produ-

zierten Güter (ohne selbsterstellte Anlagen und

Verkäufe) sowie Ausgaben für Güter, die ohne

jegliche Umwandlung als soziale Sachleistungen

den privaten Haushalten für ihren Konsum zur

Verfügung gestellt werden.

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SpAREn, SpARqUotE

Das Sparen der privaten Haushalte (einschließlich

der privaten Organisationen ohne Erwerbszweck)

umfasst den nicht konsumierten Teil des verfügbaren

Einkommens zuzüglich der Zunahme betrieblicher

Versorgungsansprüche. Die Sparquote errechnet

sich aus dem Sparen in Prozent des verfügbaren

Einkommens der privaten Haushalte (zuzüglich

der Zunahme betrieblicher Versorgungsansprüche).

VERFüGBARES EinKommEn

Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte

(Ausgabenkonzept) ergibt sich dadurch, dass dem

Primäreinkommen einerseits die monetären So-

zialleistungen und sonstigen laufenden Transfers

hinzugefügt werden, die die privaten Haushalte

überwiegend seitens des Staates empfangen; abge-

zogen werden dagegen andererseits Einkommen-

und Vermögensteuern, Sozialbeiträge und sonstige

laufende Transfers, die von den privaten Haushalten

zu leisten sind. Das verfügbare Einkommen der

privaten Haushalte entspricht damit den Einkom-

men, die den privaten Haushalten letztendlich

zufließen und die sie für Konsum- und Sparzwecke

verwenden können.

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