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IHRE REDAKTION Redaktion: 0 38 41/415 62 Leserservice: 0381/38 303 015 Anzeigen: 0381/38 303 016 GUTEN TAG LIEBE LESER GESICHT DES TAGES Seit Beginn der 1970er Jahre lebt Dorothea Michel in Wis- mar. Vielen Bewohnern ist sie durch ihre Tätigkeit in der Kir- chengemeinde Heiligen Geist und besonders in der Evangeli- schen Frauenhilfe bekannt. Trotz ihres Alters ist die 87-Jäh- rige immer noch aktiv und engagiert sich für so- ziale Belange. Besonders am Herzen liegt ihr die Seniorenarbeit. So ist sie ehrenamtlich im städti- schen Pflegeheim und bei den Maltesern tätig. Außerdem setzt sie sich für die Briefmarken- sammlung für den guten Zweck ein. „Von Anfang an hat die Frauenhilfe diese Aktion für die Bodel- schwinghschen Stiftungen Bethel unterstützt“, erzählt Dorothea Michel. Im September hat sie einen Karton mit 20 552 Briefmarken nach Biele- feld geschickt, der nächste stehe schon bereit. Die 87-Jährige weist darauf hin, dass die Frauen- hilfe in der Heiligen-Geist-Kirche in der Lüb- schen Straße 31 – und nicht in der Lübschen Stra- ße 46 – weiterhin Briefmarken entgegennimmt. LOKALES WETTER WIND 17° 19° 19° 2 2 11 km/h 9 km/h 07:43 18:15 15:11 23:15 20% 20% NIEDERSCHLAGSRISIKO SONNE & MOND MORGEN vormittags: nachmittags: auf: unter: auf: unter: wolkig wolkig wolkig Min. Max. N S W O N S W O Dienstag, 16. Oktober 2018 | Seite 9 WISMAR Kinderuni startet Am 26. Oktober beginnt das neue Studienjahr. Seite 13 Zelle Nummer 3 bitte schön V or Kurzem hat sich mein Handy mal wieder zu Wort gemeldet. Auf dem Dis- play erschienen Wörter, die ich noch niemals gehört, geschweige denn ge- lesen hatte. Ich sollte etwas tun, soviel war klar. Damit ich künftig noch mehr Funktionen nutzen könne, auch das hatte ich verstanden. Aber ich bin heilfroh, wenn ich damit telefo- nieren, Fotos schießen und Mails lesen kann. Neulich habe ich durch Zufall entdeckt, dass in meinem Handy auch eine Wasserwaage steckt. Ich bin mir sicher, dass ich sie nie be- nutzen werde. Es ist noch gar nicht so lange her, da mussten wir, wenn wir die Verwandt- schaft im Westen anrufen wollten, zur Post ge- hen. Man gab eine Nummer ab, und dann setzte man sich hin und wartete. Irgendwann wurde man aufgerufen, bekam eine Telefon- zelle zugewiesen und konnte dort mit den Ver- wandten sprechen, die in der Nähe von Kiel leben. Das war ziemlich umständlich, aber es funktionierte. Dann war wieder Ruhe. Wenn ich Praktikanten heute davon erzähle, schau- en sie genauso wie ich heute auf mein Handy. Von Michael Prochnow [email protected] Das Bahnprojekt in der Poeler Straße, bei dem sich Straße und Gleise nicht mehr kreuzen, verzögert sich um ein Jahr. ANIMATION: DEUTSCHE BAHN Bahnprojekt in Wismar verzögert sich um ein Jahr Vollsperrung in der Poeler Straße soll im Mai 2020 beginnen Straße sowie der Abriss der benach- barten Häuser Nummer 2, 4, 5 (Kel- lergeschoss) und 7. Eigentlich soll- ten die Arbeiten im März beginnen. Doch zwei Ausschreibungen waren erfolglos. Erst im dritten Anlauf hat- te die Bahn Erfolg. Der Verzug von fünf Monaten sei nicht aufzuholen. Das Umverlegen von Leitungen in der Poeler Straße zwischen dem alten Stellwerk und der Rabenstra- ße erfolgt vor den eigentlichen Arbeiten für die Straßenunterfüh- rung. Doch wegen der Zeitverzöge- rung beim Sichern und Abriss von Häusern gerät das Verlegen der Lei- tungen an dieser Stelle ins Stocken. Da die Zeit nicht aufzuholen sei, ha- be man sich zum jetzigen Zeitpunkt entschlossen, mit der Information an die Öffentlichkeit zu gehen. Bis Ende des Jahres sollen die Häuser gesichert sein, bis März 2019 soll der Abriss erfolgt sein. Positiver Nebeneffekt: Für das Ver- legen der Leitungen gebe es nun- mehr einen zeitlichen Puffer. Die Bahn will die Zeit nutzen, um die technische Planung für das Trog- bauwerk (Unterführung) anzupas- sen. Im Frühjahr 2019 will die Bahn die Öffentlichkeit umfassend zum konkreten Bauablauf informieren. „Mit dem neuen Bauzeitraum werden auch die Belange des See- hafens besser berücksichtigt“, so Burkhard Ahlers. Nach Angaben des Bahnsprechers könne die Hauptstrecke für den Güterverkehr zum Seehafen „aufgrund des ver- stärkten Saisongeschäfts im Winter- halbjahr nur in den Sommermona- ten gesperrt werden“. Ursprünglich war vorgesehen, dass die Arbeiten für die Straßen- unterführung von Juni 2019 bis Mai 2020 erfolgen. Der Ausbau der Kreuzung Poeler Tor bildet den zweiten Abschnitt. Auch das wird sich nun nach hinten verschieben. Die neue Eisenbahnbrücke wird für drei Gleise gebaut. Sie ersetzt die beiden vorhandenen Bahnüber- gänge. Auch das neue dritte Gleis bindet den Seehafen an. Damit wer- den sich Bahn und Autos nicht mehr kreuzen. Die Fahrbahn Poeler Stra- ße wird abgesenkt und verläuft unter der Eisenbahnbrücke. Für Fußgänger und Radfahrer gibt es einen separaten Fuß- und Radweg. Der Baugrund in der Poeler Stra- ße gilt wegen des Torfbodens und des hohen Grundwassers als schwierig. Im Bereich der Straßen- unterführung verlief bis in die 1960er Jahre der Wallensteingra- ben, der dann umverlegt wurde. Wismar. Das Millionenprojekt der Bahn in der Poeler Straße verschiebt sich um Monate. „Wismar muss ein Jahr länger auf den Tunnel warten“, sagt ein Sprecher der Deutschen Bahn, die für das Vorhaben zustän- dig ist. Die Eisenbahnüberführung wird erst ab dem Frühjahr 2020 ge- baut. Dies sei in Abstimmung mit der Hansestadt entschieden wor- den. Das bedeutet für Autofahrer: Die Vollsperrung der Poeler Straße wird voraussichtlich ab Mai 2020 für ein Jahr erfolgen. Es soll keine zusätzliche Voll- sperrung geben. Daran ist auch der Stadt gelegen. Bürgermeister Tho- mas Beyer (SPD): „Die Deutsche Bahn ist Vorhabenträger und trifft allein die Entscheidung zum Bau- zeitenplan. Ich finde es richtig, wenn die Bahn Verzögerungen frühzeitig kommuniziert. Wichtig ist für uns und die Wismarerinnen und Wismarer, dass die Zeitspanne der Vollsperrung nicht länger sein wird, sondern sich diese um ein Jahr nach hinten verschiebt, also aufs Jahr 2020.“ Hauptgrund für die Verschie- bung sei die Sicherung der Gebäu- de Nummer 6 und 9 in der Poeler Von Heiko Hoffmann Millionenprojekt 24 Millionen Euro be- tragen die Kosten für das Vorhaben, ein- schließlich Kreuzungs- ausbau Poeler Tor. Laut Eisenbahnkreuzungsge- setz teilen sich Bahn, Bund und Stadt zu je einem Drittel die Kosten. Für Wismar sind das acht Millionen Euro. Die Stadt bekommt eine 75- prozentige Förderung, sodass sie mindestens zwei Millionen Euro be- zahlen muss. Die Poeler Straße wird auf einer Länge von 450 Metern ausgebaut. Das Trogbauwerk ist 177 Meter lang, davon sind rund 25 Meter Stra- ßenunterführung. Die Fahrbahn ist 8,50 Meter breit, der Fuß- und Rad- weg 4,85 Meter. Die Durchfahrtshöhe be- trägt 4,70 Meter. Iraner erzählen ihre deutsche Geschichte Beliebte Lesereihe wird fortgesetzt / Eine Veranstaltung findet in Wismar statt Wismar. Aufgrund des hohen In- teresses haben das Diakonische Werk Mecklenburg-Vorpom- mern und der Flüchtlingsrat MV noch einmal die Brüder Sadinam zu drei Lesungen nach Mecklen- burg-Vorpommern eingeladen. Eine findet in Wismar statt. Mojtaba, Masoud und Milad Sadinam wachsen im Iran der 1980er Jahre als Kinder regime- kritischer Eltern auf. Als ihre Mutter bei einer verbotenen Flugblattaktion aufliegt, müssen sie untertauchen und fliehen im Sommer 1996 mithilfe eines Schleppers nach Deutschland. Sie landen in einem Auffanglager bei Münster. Doch ihr Asylantrag wird abgelehnt und sie werden zur sofortigen Ausreise aufgefor- dert. In „Unerwünscht – Drei Brü- der aus dem Iran erzählen ihre deutsche Geschichte“ schreiben sie über ihre Flucht, den langen Kampf mit den Behörden und ihren Wunsch, endlich in Deutschland anzukommen. Trotz aller Rückschläge gelingt ihnen der Sprung aufs Gymnasium mit Einser-Abitur und anschließen- der Eliteuniversität. Doch auch hier müssen sie lernen, ihren eigenen Weg zu finden. Am Donnerstag, dem 1. No- vember, kommen Mojtaba und Masoud Sadinam mit ihrer Le- sung „Unerwünscht“ nach Wis- mar. Beginn ist um 19 Uhr in der Stadtbibliothek im Zeughaus in der Ulmenstraße 15. Alle Interes- sierten sind herzlich eingeladen. Die aus dem Iran stammenden Brüder Mojtaba, Masoud und Milad Sadi- nam. FOTO: JUERGEN-BAUER.COM Bad Kleiner Bahnhof wird gesperrt Bad Kleinen. Bahnreisende müs- sen sich aufgrund von Bauarbei- ten am Bahnhof in Bad Kleinen sowie am Schienennetz auf Än- derungen im Fahrplan einstel- len. Wie die Deutsche Bahn mit- teilt, wird der Bahnhof in Bad Kleinen vom 25. Oktober (6 Uhr) bis zum 29. Oktober (4 Uhr) kom- plett gesperrt. Grund sind Mon- tagearbeiten an den Oberleitun- gen. Außerdem werden Repara- turen am Gleisbett in Richtung Lübstorf vorgenommen. Die meisten IC-Züge von und nach Hamburg enden in diesem Zeit- raum in Schwerin. Zwischen Ros- tock und Schwerin werden Busse eingesetzt. Ebenso zwischen Grevesmühlen und Bad Kleinen. Die Fahrzeiten sind in den Aus- hängen ersichtlich. In der Poeler Straße nur in eine Richtung Wismar. In der Poeler Straße muss im Zuge des Baus der Stra- ßenunterführung eine Abwas- serdruckleitung repariert wer- den, die direkt neben der Fahr- bahn in einer Tiefe von vier Me- tern liegt. Grund ist eine Havarie. Deshalb wird die Poeler Straße zwischen Ladestraße und Raben- straße in Richtung Poel in der Zeit vom 16. bis voraussichtlich 20. Oktober zur Einbahnstraße. Stadteinwärts wird der Verkehr über den Philosophenweg um- geleitet. Alle Verkehrsteilneh- mer werden um Beachtung der Hinweisschilder gebeten. Betrunkene Fahrer gestoppt Wismar. Sechs alkoholisierte Auto- beziehungsweise Radfah- rer hat die Polizei von Freitag bis Sonntag im Landkreis Nordwest- mecklenburg festgestellt. Vier von ihnen waren in Wismar und Umgebung unterwegs, teilte die Polizei am Montag mit. So bemerkten Beamte am Freitag gegen 1.10 Uhr, wie meh- rere Personen versuchten, einem Mann auf die Beine zu helfen. Wie die Helfer sagten, habe der 29-Jährige im Kreuzungsbereich der Lübschen Straße/Am Köp- pernitztal in der Hansestadt an einer Ampel zunächst auf seinem Fahrrad gesessen und sei dann zu Fall gekommen. Ein Atemal- koholtest ergab einen Wert von 2,2 Promille. Im Zuge des Streifendienstes kontrollierten Beamte des Poli- zeihauptrevieres Wismar am Freitag gegen 20 Uhr in der Ros- tocker Straße einen 48-jährigen Autofahrer. Sein Atemalkohol wies eine Konzentration von über 1,7 Promille auf. Weil ein Autofahrer am Sonnabend gegen 20.35 Uhr mehrfach die Mittellinie der Philipp-Müller- Straße überfuhr, wurde eine Streifenwagenbesatzung der Wismarer Polizei auf ihn auf- merksam. Auch hier bestätigte sich der Verdacht der Beamten. Ein Test ergab 0,91 Promille. Auf dem A-20-Parkplatz „Sel- liner See Nord“ kontrollierten Beamte des Autobahn- und Ver- kehrspolizeireviers Metelsdorf am Sonntag gegen 0.50 Uhr einen 33-jährigen Autofahrer. Sie stellten einen Atemalkohol- wert von mehr als 1,7 Promille fest. Gegen drei der Fahrer wurden Strafverfahren eingeleitet und Entnahmen von Blutproben an- geordnet.

Bahnprojekt in Wismar verzgert sich um ein Jahr · bahn in einer Tiefe von vier Me-tern liegt. Grund ist eine Havarie. Deshalb wird die Poeler Straûe zwischen Ladestraûe und Raben-straûe

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Page 1: Bahnprojekt in Wismar verzgert sich um ein Jahr · bahn in einer Tiefe von vier Me-tern liegt. Grund ist eine Havarie. Deshalb wird die Poeler Straûe zwischen Ladestraûe und Raben-straûe

IHRE REDAKTION

Redaktion: 0 38 41/415 62Leserservice: 0381/38 303 015Anzeigen: 0381/38 303 016

GUTEN TAG LIEBE LESER

GESICHT DES TAGES

Seit Beginn der 1970er Jahrelebt Dorothea Michel in Wis-mar. Vielen Bewohnern ist siedurch ihre Tätigkeit in der Kir-chengemeinde Heiligen Geistund besonders in der Evangeli-schen Frauenhilfe bekannt.Trotz ihres Alters ist die 87-Jäh-

rige immer noch aktiv und engagiert sich für so-ziale Belange. Besonders am Herzen liegt ihr die Seniorenarbeit. So ist sie ehrenamtlich im städti-schen Pflegeheim und bei den Maltesern tätig. Außerdem setzt sie sich für die Briefmarken-sammlung für den guten Zweck ein. „Von Anfang an hat die Frauenhilfe diese Aktion für die Bodel-schwinghschen Stiftungen Bethel unterstützt“, erzählt Dorothea Michel. Im September hat sie einen Karton mit 20 552 Briefmarken nach Biele-feld geschickt, der nächste stehe schon bereit. Die 87-Jährige weist darauf hin, dass die Frauen-hilfe in der Heiligen-Geist-Kirche in der Lüb-schen Straße 31 – und nicht in der Lübschen Stra-ße 46 – weiterhin Briefmarken entgegennimmt.

LOKALES WETTER

WIND

17° 19°

19°

2 2

11 km/h 9 km/h

07:4318:15

15:1123:15

20% 20%NIEDERSCHLAGSRISIKO

SONNE & MOND

MORGEN

vormittags: nachmittags:

auf:unter:

auf:unter:

wolkig wolkig

wolkig

Min. Max.

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W O

N

S

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Dienstag, 16. Oktober 2018 | Seite 9

WISMARKinderuni startetAm 26. Oktober beginnt das neue Studienjahr. Seite 13

Zelle Nummer 3 bitte schön

Vor Kurzem hat sich mein Handy malwieder zu Wort gemeldet. Auf dem Dis-play erschienen Wörter, die ich nochniemals gehört, geschweige denn ge-

lesen hatte. Ich sollte etwas tun, soviel war klar. Damit ich künftig noch mehr Funktionen nutzen könne, auch das hatte ich verstanden. Aber ich bin heilfroh, wenn ich damit telefo-nieren, Fotos schießen und Mails lesen kann. Neulich habe ich durch Zufall entdeckt, dass in meinem Handy auch eine Wasserwaage steckt. Ich bin mir sicher, dass ich sie nie be-nutzen werde. Es ist noch gar nicht so lange her, da mussten wir, wenn wir die Verwandt-schaft im Westen anrufen wollten, zur Post ge-hen. Man gab eine Nummer ab, und dann setzte man sich hin und wartete. Irgendwann wurde man aufgerufen, bekam eine Telefon-zelle zugewiesen und konnte dort mit den Ver-wandten sprechen, die in der Nähe von Kiel leben. Das war ziemlich umständlich, aber es funktionierte. Dann war wieder Ruhe. Wenn ich Praktikanten heute davon erzähle, schau-en sie genauso wie ich heute auf mein Handy.

Von Michael Prochnow [email protected]

Das Bahnprojekt in der Poeler Straße, bei dem sich Straße und Gleise nicht mehr kreuzen, verzögert sich um ein Jahr. ANIMATION: DEUTSCHE BAHN

Bahnprojekt in Wismar verzögert sich um ein Jahr

Vollsperrung in der Poeler Straße soll im Mai 2020 beginnen

Straße sowie der Abriss der benach-barten Häuser Nummer 2, 4, 5 (Kel-lergeschoss) und 7. Eigentlich soll-ten die Arbeiten im März beginnen.Doch zwei Ausschreibungen warenerfolglos. Erst im dritten Anlauf hat-te die Bahn Erfolg. Der Verzug vonfünf Monaten sei nicht aufzuholen.

Das Umverlegen von Leitungenin der Poeler Straße zwischen demalten Stellwerk und der Rabenstra-ße erfolgt vor den eigentlichenArbeiten für die Straßenunterfüh-rung. Doch wegen der Zeitverzöge-rung beim Sichern und Abriss vonHäusern gerät das Verlegen der Lei-tungen an dieser Stelle ins Stocken.Da die Zeit nicht aufzuholen sei, ha-be man sich zum jetzigen Zeitpunktentschlossen, mit der Information andie Öffentlichkeit zu gehen.

Bis Ende des Jahres sollen dieHäuser gesichert sein, bis März2019 soll der Abriss erfolgt sein.Positiver Nebeneffekt: Für das Ver-legen der Leitungen gebe es nun-mehr einen zeitlichen Puffer. DieBahn will die Zeit nutzen, um dietechnische Planung für das Trog-bauwerk (Unterführung) anzupas-sen. Im Frühjahr 2019 will die Bahndie Öffentlichkeit umfassend zumkonkreten Bauablauf informieren.

„Mit dem neuen Bauzeitraum

werden auch die Belange des See-hafens besser berücksichtigt“, soBurkhard Ahlers. Nach Angabendes Bahnsprechers könne dieHauptstrecke für den Güterverkehrzum Seehafen „aufgrund des ver-stärkten Saisongeschäfts im Winter-halbjahr nur in den Sommermona-ten gesperrt werden“.

Ursprünglich war vorgesehen,dass die Arbeiten für die Straßen-unterführung von Juni 2019 bis Mai2020 erfolgen. Der Ausbau derKreuzung Poeler Tor bildet denzweiten Abschnitt. Auch das wirdsich nun nach hinten verschieben.

Die neue Eisenbahnbrücke wirdfür drei Gleise gebaut. Sie ersetztdie beiden vorhandenen Bahnüber-gänge. Auch das neue dritte Gleisbindet den Seehafen an. Damit wer-den sich Bahn und Autos nicht mehrkreuzen. Die Fahrbahn Poeler Stra-ße wird abgesenkt und verläuftunter der Eisenbahnbrücke. FürFußgänger und Radfahrer gibt eseinen separaten Fuß- und Radweg.

Der Baugrund in der Poeler Stra-ße gilt wegen des Torfbodens unddes hohen Grundwassers alsschwierig. Im Bereich der Straßen-unterführung verlief bis in die1960er Jahre der Wallensteingra-ben, der dann umverlegt wurde.

Wismar. Das Millionenprojekt derBahn in der Poeler Straße verschiebtsich um Monate. „Wismar muss einJahr länger auf den Tunnel warten“,sagt ein Sprecher der DeutschenBahn, die für das Vorhaben zustän-dig ist. Die Eisenbahnüberführungwird erst ab dem Frühjahr 2020 ge-baut. Dies sei in Abstimmung mitder Hansestadt entschieden wor-den. Das bedeutet für Autofahrer:Die Vollsperrung der Poeler Straßewird voraussichtlich ab Mai 2020 fürein Jahr erfolgen.

Es soll keine zusätzliche Voll-sperrung geben. Daran ist auch derStadt gelegen. Bürgermeister Tho-mas Beyer (SPD): „Die DeutscheBahn ist Vorhabenträger und trifftallein die Entscheidung zum Bau-zeitenplan. Ich finde es richtig,wenn die Bahn Verzögerungenfrühzeitig kommuniziert. Wichtig istfür uns und die Wismarerinnen undWismarer, dass die Zeitspanne derVollsperrung nicht länger sein wird,sondern sich diese um ein Jahr nachhinten verschiebt, also aufs Jahr2020.“

Hauptgrund für die Verschie-bung sei die Sicherung der Gebäu-de Nummer 6 und 9 in der Poeler

Von Heiko Hoffmann

Millionenprojekt

24 Millionen Euro be-tragen die Kosten für das Vorhaben, ein-schließlich Kreuzungs-ausbau Poeler Tor. Laut Eisenbahnkreuzungsge-setz teilen sich Bahn, Bund und Stadt zu je einem Drittel die Kosten.Für Wismar sind das acht Millionen Euro. Die Stadt bekommt eine 75-prozentige Förderung, sodass sie mindestens zwei Millionen Euro be-zahlen muss. Die Poeler Straße wird auf einer Länge von 450 Metern ausgebaut. Das Trogbauwerk ist 177 Meter lang, davon sind rund 25 Meter Stra-ßenunterführung. Die Fahrbahn ist 8,50 Meter breit, der Fuß- und Rad-weg 4,85 Meter. Die Durchfahrtshöhe be-trägt 4,70 Meter.

Iraner erzählen ihre deutsche Geschichte Beliebte Lesereihe wird fortgesetzt / Eine Veranstaltung findet in Wismar statt

Wismar. Aufgrund des hohen In-teresses haben das DiakonischeWerk Mecklenburg-Vorpom-mern und der Flüchtlingsrat MVnoch einmal die Brüder Sadinamzu drei Lesungen nach Mecklen-burg-Vorpommern eingeladen.Eine findet in Wismar statt.

Mojtaba, Masoud und MiladSadinam wachsen im Iran der 1980er Jahre als Kinder regime-kritischer Eltern auf. Als ihre Mutter bei einer verbotenen Flugblattaktion aufliegt, müssen sie untertauchen und fliehen im Sommer 1996 mithilfe eines Schleppers nach Deutschland. Sie landen in einem Auffanglagerbei Münster. Doch ihr Asylantragwird abgelehnt und sie werden zur sofortigen Ausreise aufgefor-

dert. In „Unerwünscht – Drei Brü-der aus dem Iran erzählen ihre deutsche Geschichte“ schreiben sie über ihre Flucht, den langen Kampf mit den Behörden und ihren Wunsch, endlich in Deutschland anzukommen. Trotzaller Rückschläge gelingt ihnen der Sprung aufs Gymnasium mit Einser-Abitur und anschließen-der Eliteuniversität. Doch auch hier müssen sie lernen, ihren eigenen Weg zu finden.

Am Donnerstag, dem 1. No-vember, kommen Mojtaba undMasoud Sadinam mit ihrer Le-sung „Unerwünscht“ nach Wis-mar. Beginn ist um 19 Uhr in derStadtbibliothek im Zeughaus inder Ulmenstraße 15. Alle Interes-sierten sind herzlich eingeladen.

Die aus dem Iran stammenden Brüder Mojtaba, Masoud und Milad Sadi-nam. FOTO: JUERGEN-BAUER.COM

Bad KleinerBahnhof

wird gesperrtBad Kleinen. Bahnreisende müs-sen sich aufgrund von Bauarbei-ten am Bahnhof in Bad Kleinensowie am Schienennetz auf Än-derungen im Fahrplan einstel-len. Wie die Deutsche Bahn mit-teilt, wird der Bahnhof in BadKleinen vom 25. Oktober (6 Uhr)bis zum 29. Oktober (4 Uhr) kom-plett gesperrt. Grund sind Mon-tagearbeiten an den Oberleitun-gen. Außerdem werden Repara-turen am Gleisbett in RichtungLübstorf vorgenommen. Diemeisten IC-Züge von und nachHamburg enden in diesem Zeit-raum in Schwerin. Zwischen Ros-tock und Schwerin werden Busseeingesetzt. Ebenso zwischenGrevesmühlen und Bad Kleinen.Die Fahrzeiten sind in den Aus-hängen ersichtlich.

In der Poeler Straße nur in eine RichtungWismar. In der Poeler Straßemuss im Zuge des Baus der Stra-ßenunterführung eine Abwas-serdruckleitung repariert wer-den, die direkt neben der Fahr-bahn in einer Tiefe von vier Me-tern liegt. Grund ist eine Havarie.Deshalb wird die Poeler Straßezwischen Ladestraße und Raben-straße in Richtung Poel in der Zeitvom 16. bis voraussichtlich20. Oktober zur Einbahnstraße.Stadteinwärts wird der Verkehrüber den Philosophenweg um-geleitet. Alle Verkehrsteilneh-mer werden um Beachtung derHinweisschilder gebeten.

Betrunkene Fahrer

gestopptWismar. Sechs alkoholisierteAuto- beziehungsweise Radfah-rer hat die Polizei von Freitag bisSonntag im Landkreis Nordwest-mecklenburg festgestellt. Viervon ihnen waren in Wismar undUmgebung unterwegs, teilte diePolizei am Montag mit.

So bemerkten Beamte amFreitag gegen 1.10 Uhr, wie meh-rere Personen versuchten, einemMann auf die Beine zu helfen.Wie die Helfer sagten, habe der29-Jährige im Kreuzungsbereichder Lübschen Straße/Am Köp-pernitztal in der Hansestadt aneiner Ampel zunächst auf seinemFahrrad gesessen und sei dannzu Fall gekommen. Ein Atemal-koholtest ergab einen Wert von2,2 Promille.

Im Zuge des Streifendiensteskontrollierten Beamte des Poli-zeihauptrevieres Wismar amFreitag gegen 20 Uhr in der Ros-tocker Straße einen 48-jährigenAutofahrer. Sein Atemalkoholwies eine Konzentration vonüber 1,7 Promille auf. Weil einAutofahrer am Sonnabendgegen 20.35 Uhr mehrfach dieMittellinie der Philipp-Müller-Straße überfuhr, wurde eineStreifenwagenbesatzung derWismarer Polizei auf ihn auf-merksam. Auch hier bestätigtesich der Verdacht der Beamten.Ein Test ergab 0,91 Promille.

Auf dem A-20-Parkplatz „Sel-liner See Nord“ kontrolliertenBeamte des Autobahn- und Ver-kehrspolizeireviers Metelsdorfam Sonntag gegen 0.50 Uhreinen 33-jährigen Autofahrer.Sie stellten einen Atemalkohol-wert von mehr als 1,7 Promillefest.

Gegen drei der Fahrer wurdenStrafverfahren eingeleitet undEntnahmen von Blutproben an-geordnet.