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BAU UND PLANUNG Bauingenieurwesen Gebäudetechnik Holztechnik Geomatik und Planung Raumplanung Verkehrssysteme PERSPEKTIVEN STUDIENRICHTUNGEN UND TÄTIGKEITSFELDER

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Page 1: BAU UND PLANUNGBAU UND PLANUNG

PERSPEKTIVEN STUDIENRICHTUNGEN UND TÄTIGKEITSFELDER

BAU UND PLANUNGBAU UND PLANUNGBauingenieurwesenGebäudetechnikHolztechnikGeomatik und PlanungRaumplanungVerkehrssysteme

PERSPEKTIVEN STUDIENRICHTUNGEN UND TÄTIGKEITSFELDER

Page 2: BAU UND PLANUNGBAU UND PLANUNG

PERSPEKTIVEN | Bau und Planung

2 Inserate

Bachelorstudium

Bauingenieurwesen

Wer hier bauen kann, kann überall bauen.

Als Bauingenieurin oder Bauingenieur beschäftigen Sie sich mit der Projektierung einerBrücke, mit der statischen Dimensionierung eines Hochhauses oder mit der Energie-gewinnung durch Wasserkraft. Das Bauingenieurstudium an der HTW Chur zeichnet sich durch einen starken Praxisbezugder Dozierenden und eine persönliche Atmosphäre aus. Es stehen die Besonderheitendes Bauens im alpinen Bauen im Fokus, ohne die Sicht aufs grosse Ganze zu verlieren.

Weitere Informationen und Anmeldung:htwchur.ch/bauing

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Page 3: BAU UND PLANUNGBAU UND PLANUNG

Bau und Planung | PERSPEKTIVEN

3Editorial 3

LIEBE LESERIN, LIEBER LESER

Das Gebiet Bau und Planung ist sehr vielseitig. Das Spektrum reicht von der Planung von Tunnel, Brücken, Gleisanlagen, energie­effizienten Gebäuden, Holzkonstruktionen oder Quartieren bis hin zur Entwicklung von mobilen Kartenapplikationen. Die Fragestel­lungen sind vielseitig und komplex, und sie erfordern eine inter­disziplinäre Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Berufsleuten.

Das vorliegende Heft ermöglicht Ihnen einen Einblick in die Fach­gebiete Bauingenieurwissenschaften, Gebäudetechnik, Holztechnik, Geomatik und Planung, Raumplanung sowie Verkehrssysteme. Es zeigt Ihnen, welche Studienrichtungen an den Universitäten und Fachhochschulen angeboten werden. Studierende erzählen von ihrem Alltag an der Hochschule. Ausserdem gibt die Publikation einen Einblick in die Berufsmöglichkeiten nach dem Studium.

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre!

Karin Brühlmann

Dieses Heft enthält sowohl von der Fachredaktion selbst erstellte Texte als auch Fremdtexte aus Fachzeitschriften, Informationsmedien, dem Internet und weiteren Quellen. Wir danken allen Personen und Organisationen, die sich für Porträts und Interviews zur Verfügung gestellt oder die Verwendung bestehender Beiträge er-möglicht haben.

Karin BrühlmannStudien- und LaufbahnberaterinBIZ – Beratungs- und Informations-zentrum für Bildung und Beruf, Luzern,verantwortliche Redaktorin für diese «Perspektiven»-Ausgabe

Page 4: BAU UND PLANUNGBAU UND PLANUNG

4 Überschrift

PERSPEKTIVEN | Bau und Planung

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ALLE INFORMATIONEN IN ZWEI HEFTREIHEN

Die Heftreihe «Perspektiven: Studien-richtungen und Tätigkeitsfelder» infor-miert umfassend über alle Studiengänge, die an Schweizer Hochschulen (Univer- sitäten, ETH, Fachhochschulen und Päda-gogischen Hochschulen) studiert werden können. Die Reihe existiert seit 2012 und besteht aus insgesamt 48 Titeln, welche im Vier-Jahres-Rhythmus aktualisiert werden.Wenn Sie sich für ein Hochschulstudium interessieren, finden Sie also Informatio-nen zu jeder Studienrichtung in einem Perspektivenheft. > Editionsprogramm Seiten 78/79

In einer zweiten Heftreihe, «Chancen: Weiterbildung und Laufbahn», werden Angebote der höheren Berufsbildung vor-gestellt. Hier finden sich Informationen über Kurse, Lehrgänge, Berufsprüfungen, Höhere Fachprüfungen und Höhere Fach-schulen, die in der Regel nach einer beruf-lichen Grundbildung und anschliessender Berufspraxis in Angriff genommen wer-den können. Auch die Angebote der Fach-hochschulen werden kurz vorgestellt. Diese bereits seit vielen Jahren bestehen-de Heftreihe wird ebenfalls im Vier-Jahres-Rhythmus aktualisiert.

Alle diese Medien liegen in den Berufs- informationszentren BIZ der Kantone auf und können in der Regel ausgeliehen wer-den. Ebenfalls sind sie unter www.shop.sdbb.ch erhältlich.

Weitere Informationen zu den Heftreihen finden sich auf www.chancen.sdbb.ch und www.perspektiven.sdbb.ch.

Chemie, Kunststoff,PaPierChemie PharmaBiotechnologieKunststoffPapierOberflächentechnik

CHANCEN Weiterbildung und laufbahn

INHALT

6FACHGEBIET

7 Technisch, ökonomisch und ökolo-gisch ausgewogene Lösungen

10 Forschungsprojekte und Bachelorarbeiten

13 Bauingenieurwesen: wenn der Zahn der Zeit im Innern nagt

15 Holztechnik: Leichtigkeit im Möbelbau

16 Gebäudetechnik: Anomalien im Energieverbrauch von Gebäuden finden

17 Geomatik und Planung: neue Sicht auf die Welt

18 Raumplanung: Infrastrukturabbau mit guter Planung auffangen

20 Verkehrssysteme: sinkende Preise, mehr Fahrzeuge bei Sharing- Mobilitätsservices

22STUDIUM

23 Studiengänge in Bau und Planung26 Studienmöglichkeiten in

Bau und Planung32 Beispiele verwandter Studienfächer

und Alternativen zur Hochschule33 Wissenswertes rund ums Studium

37 Porträts von Studierenden:37 Anica Gamper, Bauingenieur-

wissenschaften39 Thomas Räuftlin, Bauingenieurwesen40 Nina Schmid, Gebäudetechnik, Energie42 Fabia Baumann, Holztechnik43 Guillem Bonet, Geomatik und Planung45 Gauthier Rüegg, Raumplanung46 Roman Zech, Verkehrssysteme

23Studium: Wer sich für Themen wie Brücken-bau, Hochwasserschutz, Holzbauten, Verkehrs-systeme, Landschaftsentwicklung oder ener-gieeffiziente Gebäude interessiert und gerne Naturwissenschaften hat, findet in diesem Bereich vielseitige Ausbildungen.

13Bauingenieurwesen – wenn der Zahn der Zeit nagt: Hält die Stahlbetonbrücke noch Jahre oder hat bereits Korrosion eingesetzt? ETH-Wissenschaftler haben herausgefunden, dass bisher untersuchte Betonproben zu klein sind, um eine verlässliche Aussage über den Zustand des Stahlbetons zu treffen.

Inhalt

PERSPEKTIVEN | Bau und Planung

Page 5: BAU UND PLANUNGBAU UND PLANUNG

5Überschrift

Bau und Planung | PERSPEKTIVEN

48WEITERBILDUNG

52BERUF

53 Berufsfelder und Arbeits markt

57 Berufsporträts:58 Franziska Flütsch, Projektinge nieurin

und Bauleiterin im Tief- und Strassenbau, Zürich

60 Patrick Roos, Projektleiter im Hochbau, Sarnen

62 Philipp Reust, Projektleiter Building Information Modelling (BIM) / Heizung Lüftung Klima, Zürich

64 Fabian Dinkel, Holztechnik Engineering, Laufenburg

66 Julia Burgermeister, Projektleiterin Geoinformatik, Schlieren

68 Thomas Lehmann, Verkehrs-ingenieur, Muttenz

70 Sarah Keller, Projektleiterin Stadtplanung, Opfikon

43Studierendenporträts: Ursprünglich wollte Guillem Bonet Orchestermusiker werden. Er in te - ressierte sich auch für Züge, Chemie, Karten, kom- plexe Systeme. In die engere Wahl kamen der Bauingenieur an der ETH Zürich und der Chemie- ingenieur an der ETH Lausanne, bevor er sich kurz- fristig für Geomatik und Planung entschied.

70Berufsporträts: Sarah Keller befasst sich als Stadtplanerin in Opfikon mit allen Aufgaben, die eine Stadt zu lösen hat: Raumplanungsaufgaben, Verkehrsplanungsaufgaben, Begleitung von Betriebs- und Gestaltungskonzepten sowie land-schaftsplanerische Aufgaben wie die Planung und Ausgestaltung von Erholungsgebieten.

.

76SERVICE

76 Adressen, Tipps und weitere Informationen

77 Links zum Fachgebiet78 Editionsprogramm79 Impressum, Bestellinformationen

ERGÄNZENDE INFOS AUF WWW.BERUFSBERATUNG.CH

Dieses Heft wurde in enger Zusammen-arbeit mit der Online-Redaktion des SDBB erstellt; auf dem Berufsberatungsportal www.berufsberatung.ch sind zahlreiche ergänzende und stets aktuell gehaltene Informationen abrufbar.

Zu allen Studienfächern finden Sie im Internet speziell aufbereitete Kurzfassun-gen, die Sie mit Links zu weiteren Infor- mationen über die Hochschulen, zu all-gemeinen Informationen zur Studienwahl und zu Zusatzinformationen über Studien-fächer und Studienkombinationen führen. www.berufsberatung.ch/bauingwww.berufsberatung.ch/gebaeudewww.berufsberatung.ch/geomatikwww.berufsberatung.ch/holztechnikwww.berufsberatung.ch/raumplanung

WeiterbildungDie grösste Schweizer Aus- und Wei ter bil-dungs daten bank enthält über 30 000 re dak-tionell betreute Wei ter bil dungs an ge bote.

LaufbahnfragenWelches ist die geeignete Weiterbildung für mich? Wie bereite ich mich darauf vor? Kann ich sie finanzieren? Wie suche ich effizient eine Stelle? Tipps zu Bewerbung und Vorstellungsgespräch, Arbeiten im Ausland, Um- und Quereinstieg u. v. m.

Adressen und AnlaufstellenLinks zu Berufs-, Studien- und Laufbahn-beratungsstellen, Stipendienstellen, zu Instituten, Ausbildungsstätten, Weiterbil-dungsinstitutionen, Schulen und Hoch-schulen.

5Inhalt

Bau und Planung | PERSPEKTIVEN

Page 6: BAU UND PLANUNGBAU UND PLANUNG

PERSPEKTIVEN | Bau und Planung

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FACHGEBIET7 TECHNISCH, ÖKONOMISCH UND ÖKOLOGISCH AUSGEWOGENE LÖSUNGEN10 TEXTE UND THEMEN ZUM FACHGEBIET

Page 7: BAU UND PLANUNGBAU UND PLANUNG

Bau und Planung | PERSPEKTIVEN

7Fachgebiet

tigen Aufgabengebiet. Bei der Lösung dieser Aufgaben ar­beiten sie eng mit Fachpersonen wie Architekten, Holz­ ingenieurinnen oder Geomatik­, Umwelt­ und Gebäudetech­nikingenieuren zusammen.

Teilgebiete der Bauingenieurwissenschaft – Beispiele:– Im Bereich Konstruktion geht es um den Entwurf, die Be­

rechnung und Ausführung sowie die Erhaltung von Trag­werken. Solche kommen bei Hochbauten (öffentliche Bau­ten, Geschäfts­ und Wohnbauten, Industriebauten) und Bauten der Infrastruktur (Brücken, Viadukte, Galerien, Tagbautunnel, Schutz­ und Stützbauwerke, Türme usw.) vor.

– Der Fachbereich Verkehrssysteme behandelt die Verkehrs­technik und Verkehrsbeeinflussung, Verkehrskonzepte und die Simulation des Verkehrssystems, öffentliche Ver­kehrssysteme sowie die Verkehrsplanung im Gesamtzu­sammenhang der Raumplanung.

– Das Teilgebiet Wasserbau und Wasserwirtschaft befasst sich mit Wasserkraftanlagen, Talsperren, Hochwasser­schutz und Flussbau sowie mit weiteren bauliche Fragen im Zusammenhang mit der Bewirtschaftung der Ressour­ce Wasser.

– Der Fachbereich Werkstoffe und Mechanik bietet die Mög­lichkeit, sich mit Entwicklung, Anwendung und Verhalten von Baustoffen wie z.B. Beton, Metallen, Holz, Bitumen oder Kunststoffen zu beschäftigen.

– Das Teilebiet Bau- und Erhaltungsmanagement umfasst lebenszyklusorientierte Projekt­ und Bauproduktionspla­nung sowie Steuerung, nachhaltiges Bauen, Instandhal­tung von Infrastrukturen, Bauunternehmens­ und Infra­strukturmanagement.

– Der Fachbereich Geotechnik behandelt die Themen Boden­Bauwerk­Interaktion, Umweltgeotechnik, Spezialtiefbau, Untertagbau in Fels und Lockergestein sowie die notwen­digen Techniken der Modellierung und der Baumethodik.

GEBÄUDETECHNIKEinwandfreie Wasserversorgung, wetterfeste Gebäude, ener­giesparendes Heizen, ein angenehmes Klima in den Gebäu­den: Dies sind Themen, mit denen sich Ingenieure und Inge­nieurinnen der Gebäudetechnik befassen. Es geht dabei um

TECHNISCH, ÖKONOMISCH UND ÖKOLOGISCH AUSGEWOGENE LÖSUNGEN

Industriebauten, mehrgeschossige Holzbauten, leistungsfähige und sichere Ver­kehrswege, zuverlässige Wasserversorgung, ruhige Quartiere zum Wohnen, digitale Kartenapplikationen – ein paar Beispiele aus einem sehr vielseitigen Fachgebiet.

Lebenswichtige Ressourcen wie Boden, Wasser und Luft wer­den immer knapper. Sich ändernde Umweltbedingungen, regulatorische Anforderungen und neue Bedürfnisse der Ge­sellschaft führen wiederkehrend zu neuen Herausforderun­gen im Bereich Bau und Planung. Fachleute aus den Gebieten Bauingenieurwissenschaften, Gebäude­ und Holztechnik, Geomatik, Raumplanung und Verkehrssysteme suchen ge­meinsam nach technisch, ökonomisch und ökologisch ausge­wogenen Lösungen, oft in Zusammenarbeit mit weiteren Fachleuten wie Architektinnen und Architekten.

BAUINGENIEURWISSENSCHAFTENIm Bauingenieurwesen stehen Bauwerke aller Art im Mittel­punkt. Es kann sich dabei um Industrie­ und Hallenbauten handeln, um Tragsysteme im Hochbau, um Fussballstadien, Tunnel, Brücken, Türme, Autobahnen, Kanalisationen, Gleisanlagen, Staudämme, Wasserkraftanlagen oder andere Spezialbauten. Dabei beschäftigt sich das Bauingenieurwe­sen mit Planung, Entwurf, Berechnung, Konstruktion und Ausführung. Bauingenieure und Bauingenieurinnen beglei­ten ein Bauwerk von der Idee über die Planung und den Bau bis hin zur Abnahme.Im Verlauf eines Bauprojekts planen und berechnen die Fach­leute die entsprechende Tragkonstruktion und befassen sich mit den dazugehörigen technischen Details. Dabei entwi­ckeln sie mit Hilfe ihrer mathematischen und bauingenieur­spezifischen Kenntnisse eine Konstruktion, die in sich stabil ist und als Ganzes standfest im oder auf dem natürlichen Baugrund steht. Eine wichtige Bedeutung haben heutzutage auch Themen wie die Sanierung, die Umnutzung bestehender Bauten und die Erhaltung von Bauwerken. Bauingenieurin­nen und Bauingenieure sind ebenso verantwortlich für eine kostenbewusste und umweltverträgliche Planung und Aus­führung sowie für einen wirtschaftlichen und nachhaltigen Betrieb und Unterhalt. Ihre Überlegungen bei der Planung gehen also weit über die Inbetriebnahme eines Bauwerks hi­naus. Während der Bauarbeiten kontrollieren sie die Ausfüh­rung auf der Baustelle. Bauingenieure, Bauingenieurinnen müssen Fragen des Landschafts­ und Naturschutzes, des Energieverbrauchs und der Nachhaltigkeit berücksichtigen. Auch Themen wie Lärmschutz oder Schadstoffuntersuchun­gen und die Sicherheit von Bauwerken gehören zum vielfäl­

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PERSPEKTIVEN | Bau und Planung

Fachgebiet8

komplexe gebäudetechnische Systeme wie Heizungs­, Lüftungs­, Sanitär­ und Klimaanlagen sowie Elektro­ und Ge­bäudeautomationsanlagen.Energie­ und Gebäudetechnikkonzep­te werden erarbeitet und in enger Zu­sammenarbeit mit Architekten und anderen Spezialisten auf dem Bau nach ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten optimiert. Das Auf­gabenspektrum rund um Gebäude­technikanlagen umfasst nicht nur die Konzeption, sondern auch die Projek­tierung, die Ausführungsplanung, die Bauüberwachung, die Inbetriebnahme und die Betriebsüberwachung bzw. ­optimierung. So befasst sich die Ge­bäudetechnik auch damit, sicherzu­stellen, dass Gebäude möglichst effizi­ent betrieben werden und ihre Energie nach Möglichkeit selbstständig und nachhaltig produzieren. Die Gebäudetechnik spielt eine wichtige Rolle in der aktuellen Klima­ und Ener­giedebatte. Im Rahmen der Energiestra­tegie 2050 des Bundes müssen der Ener­gieverbrauch und die CO2­Emissionen von Gebäuden massiv reduziert werden. Immer mehr Gebäude werden beispiels­weise künftig ihre Energie oder einen Teil davon selber produzieren. Inzwi­schen gibt es gar Häuser, die ganz ohne Heizung auskommen. Auch der Einsatz von erneuerbaren Energien ist ein wich­tiges Thema in diesem Gebiet.Teilgebiete der Gebäudetechnik sind Heizung, Lüftung, Klima, das Sanitär­wesen und Gebäude­Elektroenginee­ring. Im Bereich «Heizung, Lüftung, Klima, Sanitär» geht es unter anderem darum, mit intelligenten Gebäudetech­nikkonzepten den Energieverbrauch von Gebäuden zu senken und den Ener­giebedarf möglichst mit erneuerbaren Energien zu decken. Im Bereich Gebäu­de­Elektroengineering geht es um die Planung und Projektierung von Stark­ und Schwachstrom­, Security­, Safety­, Kommunikations­ und Lichtinstallatio­nen für komplexe Gebäude. Auch in die­sem Bereich ist das Thema Energieeffi­zienz zentral.

HOLZTECHNIKDie Nutzung erneuerbarer Rohstoffe ist aktueller denn je: Die Ressource Holz gewinnt gesellschaftlich und po­

litisch zunehmend an Bedeutung. Die Gründe für die steigende Nachfrage nach Bauten aus Holz sind vielfältig. Zu nennen ist beispielsweise die zuneh­mende Sensibilisierung der Bevölke­rung für den Umweltschutz. Holz als Baustoff liegt im Trend. Ob Gebäude, Inneneinrichtungen oder Möbel – alles dreht sich in der Holztechnik um die­sen erneuer baren Roh­ und Werkstoff und seine vielseitigen Verarbeitungs­ und Einsatzmöglichkeiten. Holz ist vielseitig einsetzbar: vom Roh­stoff über Halbfabrikate bis zu Trag­werken, Möbeln oder energieeffizien­ten Gebäudehüllen. Teilbereiche der Holztechnik sind beispielsweise der Holzhausbau, der Innenausbau, die Anfertigung von Gebäudehüllen, der Ingenieurholzbau, die Verfahrens­ und Fertigungstechnik und die Produkt­entwicklung. Zu den Aufgaben dieser Teilbereiche gehört es, Probleme im Holzhaus­ und Innenausbau zu lösen, Fertigungsprozesse in der holzver­arbeitenden Industrie zu planen oder funktionsgerechte Produkte zu entwi­ckeln.

GEOMATIK UND PLANUNGPräzise geführte Roboter und mobiles Eye Tracking gehören genauso zum vielseitigen und spannenden Fachge­biet Geomatik und Planung wie Platten­verschiebungen nach Erdbeben oder Raum­, Landschafts­ und Verkehrspla­nung. In der Geomatik geht es um das

Erfassen, Ausmessen und Darstellen unseres Lebensraums. Aus den gewon­nenen Daten werden computergestütz­te Grundlagen und exakte Modelle er­arbeitet, die zum besseren Verständnis umweltrelevanter Prozesse und für die Planung und Gestaltung unserer künf­tigen Umgebung Verwendung finden. Der planerische Bereich befasst sich mit der langfristigen und nachhal ­tigen Entwicklung von Siedlung, Land­schaft, Verkehr und Infrastrukturen. Die aufbereiteten Geodaten kommen in unterschiedlichen Bereichen zur Anwendung. Beispiele von Anwen­dungsgebieten sind: Steuerung der Ver­kehrssysteme, Bauwerküberwachun­gen, Erstellung von Karten. Geomatik setzt sich aus den Begriffen Geodäsie und Geoinformatik zusammen. Sie spannt einen weiten Bogen von den Geowissenschaften über die Ingenieur­wissenschaften und die Informatik bis hin zur Raumplanung, Verkehrspla­nung, Landentwicklung und den Um­weltwissenschaften.

Teilbereiche – BeispieleDer Fachbereich Ingenieurgeodäsie und Photogrammetrie fokussiert auf das Er­fassen, Modellieren, Analysieren und Interpretieren von räumlichen Daten.Im Bereich Satellitengeodäsie und Na-vigation steht das Thema der Vermes­sung und der Beobachtung der Erde und der Umwelt im Zentrum.Die GIS (Geoinformationswissenschaf-ten) und Kartografie analysieren kom­plexe Raumdaten und erarbeiten Geo­Applikationen. Beim Fachbereich Planung geht es da­rum, wie Landschaft und Raum unter Einbezug ökologischer, sozialer und ökonomischer Aspekte geplant und ent­wickelt werden können. Themen sind Raum­, Verkehrs­ und Umweltplanung.

RAUMPLANUNGIn der Raumplanung geht es vor allem um Themen wie Städteplanung und ­entwicklung, Infrastruktur­ und Ver­kehrssysteme, Landschaftsplanung und Landschaftsentwicklung und Re­gionalökonomie. Beispiele von Teil­gebieten der Raumplanung sind Städ­tebau, Stadtplanung, Verkehr oder Land schaft. Gegenstand sind bei­

Geomatik-Daten gelangen in vielen Gebieten zur Anwendung.

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Bau und Planung | PERSPEKTIVEN

Fachgebiet

spielsweise die Gestaltung von Quar­tieren und Siedlungen, die Planung von Verkehrswegen und ­systemen und die Beratung von Gemeinden. Es geht um Fragestellungen zur bauli­chen Dichte, zur sozialen Durchmi­schung und zur Lebensqualität in Städten und Gemeinden. Themen sind aber auch neue Tram­ und Buslinien, die Optimierung von Velo­ und Fusswegnetzen oder die Gestal­tung von verkehrsberuhigten Strassen und Plätzen. Raumplanerinnen und Raumplaner müssen die Entwicklung des Raums, also von Siedlung, Land­schaft und Mobilität, beobachten, ver­stehen und zu deuten wissen. In ihrem Denken befassen sie sich mit Möglich­keiten für die Zukunft. Die Raumpla­nung stützt sich dabei auf den in der Bundesverfassung verankerten Auf­trag an die Kantone, einen zweckmäs­sigen, haushälterischen Umgang mit dem Boden zu gewährleisten. Raumpla­ner und Raumplanerinnen verknüpfen unterschiedliche Fachdisziplinen wie Architektur, Städtebau, Ingenieur­wesen, Naturwissenschaften, Recht, Volks wirtschaft und Soziologie mitein­ander. In der Raumplanung arbeiten neben Personen mit einem Studium in

Raumplanung auch Fachleute aus ver­schiedenen verwandten Gebieten wie Bauingenieurwesen, Architektur, Geo­matik und Umweltwissenschaften oder auch Geograf/innen mit einer Weiter­bildung in Raumplanung.

VERKEHRSSYSTEMEMit der Globalisierung von Handel, Produktion und Dienstleistungen nimmt der weltweite Warenverkehr ste­tig zu. Das Gebiet Verkehrssysteme befasst sich mit dem Gesamtsystem Verkehr auf Schiene und Strasse und sowohl mit dem öffentlichen als auch mit dem motorisierten Individualver­kehr. Fragestellungen sind beispiels­weise Angebotskonzepte für Bahn­ und Bussysteme, die Gestaltung von logis­tischen Wertschöpfungsketten in In­dustrie­ und Dienstleistungsunter­nehmen oder die Erstellung von Mobilitätsangeboten in Quartieren.Teilbereiche des Gebiets sind beispiels­weise Fahrzeugsysteme, Fahrzeug­technik, Verkehrstechnik, Logistik und Verkehrsmanagement. Das Gebiet befasst sich unter anderem auch mit Anforderungen der mobilen Welt von morgen. Auch Fachleute aus Bereichen wie Geomatik, Raumplanung oder

Bauingenieurwesen befassen sich mit Fragestellungen rund um das Thema Verkehr.

AUSBILDUNG UND VERWANDTE GEBIETEDas Kapitel «Studium» in diesem Heft bietet einen Überblick über das Studi­enangebot der einzelnen Hochschulen im Bereich Bau und Planung. Teilweise umfassen die Studiengänge auch meh­rere der in diesem Kapitel vorgestellten Gebiete. Das Architekturstudium und weitere verwandte Ausbildungen wie die Land­schaftsarchitektur oder Studiengänge rund um das Thema Umwelt werden in separaten «Perspektiven»­Heften vor­gestellt.

Raumplanung, Verkehrssysteme, Städteplanung sind Bereiche, die – wie hier in St.Margrethen ersichtlich – eng miteinander verzahnt sind.

QuellenWebsites der Hochschulenwww.berufsberatung.ch

Page 10: BAU UND PLANUNGBAU UND PLANUNG

10 Fachgebiet

FORSCHUNGSPROJEKTE UND BACHELORARBEITEN

TEXTE UND THEMEN ZUM FACHGEBIET

Die Artikel auf den folgenden Seiten geben punktuelle Einblicke in die Fachgebiete. Weitere For-schungsprojekte finden Sie auf den Websites der Hochschulen.

Forschungsprojekte und Bachelorarbeiten: Kurzbeschreibun­gen der Projekte und Arbeiten zeigen, wie vielfältig die Fragen im Fachge­biet Bau und Planung sind. (S. 10)

Wenn der Zahn der Zeit im Innern nagt: Wissenschaftler/innen fanden heraus, dass bisher untersuch­te Betonproben zu klein sind, um eine verlässliche Aussage über den Zustand des Stahlbetons zu treffen. (S. 13)

Leichtigkeit im Möbelbau: Forscher/innen arbeiten an leichten, biobasier­ten Plattenwerkstoffen. (S. 15)

Anomalien im Energieverbrauch von Gebäuden finden: Forschende haben dazu die Methode des «energe­tischen Fingerabdrucks» von Gebäu­den entwickelt. (S. 16)

Neue Sicht auf die Welt: Ein Pro ­ fessor hat gemeinsam mit seiner For­ schergruppe die Neuauflage des «Schweizer Weltatlass» redaktionell betreut. (S. 17)

Infrastrukturabbau mit guter Planung auffangen: Eine Studie soll Kantonen Grundlagen liefern, um rechtzeitig auf Veränderungen im Infrastrukturbereich reagieren zu können. (S. 18)

Sinkende Preise und mehr Fahr-zeuge bei Sharing-Mobilitäts-services: Die Studie untersucht in europäischen Städten «Sharing­Kon­zepte» im Bereich der Mobilität. (S. 20)

BAUINGENIEURWESENProjekt Staudamm Val BerclaUm die Energiegewinnung der beste­henden Wasserkraftanlage Marmo­rera (Kanton Graubünden) zu erhö­hen, ist die Erweiterung der Anlage mit einem Pumpspeicherkraftwerk geplant. Das hierfür notwendige Spei­chervolumen (ca. 10 Mio. m3) soll mit­tels eines neu zu erstellenden Stau­damms im Val Bercla realisiert werden. Das Ziel der Bachelorarbeit ist es, diesen Staudamm im Val Bercla zu entwerfen. Der Entwurf erfolgt in drei Phasen. In der ersten Phase wird das Baugrundmodell erarbeitet. In der zweiten Phase werden unterschiedli­che Varianten von Staudämmen kon­zeptionell ausgearbeitet und in einem Variantenstudium gegenübergestellt. In der dritten und letzten Phase wird der Entwurf einer dieser Varianten finalisiert. Als Grundlage für dieses Projekt dienen umfangreiche geologi­sche, hydrologische und geotechnische Untersuchungen, welche im Rahmen der Untersuchungskampagne in den Jahren 1977–1982 im Bereich der ge­planten Sperrstelle, dem Stauraum und im Labor durchgeführt wurden. (ETH Zürich)

Bushof HettlingenDie Umsteigeverbindungen von Bus zu Bahn und umgekehrt am Bahnhof Hettlingen könnten wesentlich ausge­baut werden, wenn die baulichen Vor­aussetzungen geschaffen werden kön­nen. Im Rahmen der Bachelorarbeit soll eine Verkehrsführung erarbeitet werden, auf deren Grundlage in der Folge die erforderlichen Bauten ent­worfen, durchkonstruiert und bemes­sen werden. Die Studierenden analy­sieren den Bestand, formulieren die Entwurfsanforderungen und ­randbe­dingungen, erarbeiten Lösungsansätze und ­vorschläge, bemessen die Trag­

werke und ihre Bauteile, bilden diese konstruktiv durch und dokumentieren ihre Arbeit mit verschiedenen Medien. Für die Zwischen­ und Schlusspräsen­tation wird ein Arbeitsmodell erstellt. (ETH Zürich)

Zement-Forschung – die Grundlage für grüneren BetonEin internationales Team von For­schenden hat eine neue Datenbank für Molekulardynamik­Modelle geschaf­fen, welche die Eigenschaften von Ze­ment in allen Spielarten simulieren. Ziel der Datenbank ist es, Wissen­schaftler/innen und Hersteller bei der Feinabstimmung dieser Beton­Kompo­nente zu unterstützen und dadurch

nicht zuletzt die Emissionen im Her­stellungsprozess zu verringern. (ETH Zürich)

Rutschungen – Murgänge – EntwässerungsgräbenInstabilitäten wie Rutschungen und Hangmuren sind der Bevölkerung im Bewusstsein. Allein im Sommer 2005 sind durch ein verheerendes Unwetter im Voralpengebiet zahlreiche schwere Sachschäden durch Rutschungsereig­nisse entstanden. Potenzielle Rutschge­

PERSPEKTIVEN | Bau und Planung

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Bau und Planung | PERSPEKTIVEN

11Fachgebiet

biete wurden früher mit einfachen Ent­wässerungsmassnahmen stabilisiert. Reduzierte Hangpflegearbeiten führen heute jedoch zu grossflächigen Vernäs­sungen, welche Rutschgebiete reaktivie­ren können und bei starken, lang anhal­tenden Niederschlägen Spontanrutsche begünstigen. Mit verbesserten, kosten­günstigeren Methoden aus der Ingeni­eurbiologie und der Geotechnik wurden Entwässerungsmassnahmen zur Ver­hinderung von zerstörerischen Massen­bewegungen entwickelt und getestet. (Berner Fachhochschule)

GEBÄUDETECHNIKMS Diamant ist das erste klimaneutrale Kursschiff der Schweiz Die neuste Errungenschaft der Flotte auf dem Vierwaldstättersee heisst MS Diamant. Das Motorschiff bietet zahl­reiche auf den ersten Blick sichtbare Überraschungen wie die mit einer Glaskuppel überdachte Innengalerie der beiden Salons, den Nautilus­Raum mit Unterwassersicht oder die Wasser­terrasse mit einem Seewasser­Fussbad. Weniger offensichtlich ist der Anteil, den die Shiptec AG in Zusammenarbeit mit der Hochschule Luzern entwickelte. Die Fachleute des Zentrums für Integ­rale Gebäudetechnik (ZIG) und des Kompetenzzentrums Gebäudehülle der Hochschule Luzern – Technik & Archi­tektur konnten ihr Fachwissen im Be­reich der Gebäudehülle für das Schiff fruchtbar machen: Sie erarbeiteten Computermodelle für den Energiebe­darf und untersuchten den Einfluss von Variablen wie Wetter oder Anzahl Fahrgäste. Darüber hinaus entwickel­ten sie Lösungsansätze für Fragen im Bereich der Energie. Unter anderem verfügt die MS Diamant nun über ei­nen Wärmespeicher, dank dem die Wär­me der Motoren über einen längeren Zeitraum genutzt werden kann. (Hochschule Luzern)

Nachhaltige Wellness dank SonnenenergieFitness und Wellness stehen für ein wachsendes Bedürfnis unserer Gesell­schaft, das meist auf Kosten der Um­welt geht und grosse Energiemengen verschlingt. Im NEST, dem For­

schungs­ und Innovationsgebäude von Empa und Eawag, ging am 24. August 2017 als Weltneuheit eine Fitness­ und Wellness­Anlage in Betrieb, die kom­plett mit Sonnenenergie und dem sportlichen Beitrag der Nutzenden be­trieben wird. Der Schweizerisch­Liech­tensteinische Gebäudetechnikverband suissetec hat massgeblich zum Entste­hen der Anlage beigetragen.Den Energieverbrauch von Wellness­Anlagen massiv senken und die ver­bleibende Energie selber produzieren – das ist das Konzept der Unit «Solare Fitness & Wellness». Sie ist Teil von NEST, der modularen Forschungs­ und Innovationsplattform auf dem Campus der Empa in Dübendorf. (EMPA)

GEOMATIK UND PLANUNGINFRA BirdView – Luftbild-basierte dreidimensionale Infrastruktur- erfassung und -abbildungDas Forschungsprojekt soll Infrastruk­turanlagen wie Strassen, Zugtrassen, Areale, Industrieanlagen oder ober­irdische Leitungen bildbasiert, dreidi­mensional und hochaufgelöst aus der Vogelperspektive an jeden Arbeitsplatz bringen. Viele Infrastrukturbetreibende, Ingenieure, Planerinnen oder öffentliche Verwaltungen nutzen bereits heute 3­D­Geo­Bilddatendienste der Indu strie­partnerin iNovitas AG. Zurzeit werden insbesondere Infrastrukturkorridore aus der Fahrzeugperspektive digitali­siert und den Kunden zur Verfügung gestellt. Immer öfter wird jedoch der

Wunsch geäussert, die Aufnahmepers­pektive und ­abdeckung flexibel und pro­jektspezifisch anzupassen. Dieses Be­dürfnis soll mit dem Projekt INFRA BirdView durch eine zusätzliche Pers­pektive aus der Luft abgedeckt werden.Ziel des INFRA BirdView Projekts ist es, Infrastrukturanlagen aus der Vogel­perspektive über Luftbilder zugänglich zu machen. Aus diesen Luftaufnahmen werden präzis georeferenzierte hochauf­gelöste 3­D­Bilder berechnet, um den Betrachtenden einen einfachen und in­tuitiven Einblick in Infrastrukturanla­gen zu gewähren. Über einen Viewer soll eine virtuelle Befliegung der Infrastruk­turanlage ermöglicht werden, inklusive Mess­ und Erfassungsmöglichkeiten. (Fachhochschule Nordwestschweiz)

Flächenverbrauch und wichtige raumrelevante Kennziffern des Flughafens Zürich im Vergleich mit anderen europäischen FlughäfenFlughäfen weisen eine hohe Bedeutung für die Raumentwicklung auf, da sie Zentren an das internationale Fluglini­ennetz anbinden, eine hohe Wertschöp­fung erlauben und auch speziellen Nut­zungen eine hohe Erschliessungsqualität ermöglichen. Auf der anderen Seite sind Flughafenregionen Orte mit hohen Lärmbelastungen sowie potenzielle Ge­fahrenzonen. Der Flugverkehr wächst global weiter und ein Trend zum weite­ren Anstieg der Fluggäste und Flugbe­wegungen ist seit längerer Zeit zu beob­achten. Mit dieser Bachelorarbeit soll der Flughafen Zürich mit anderen euro­

Für die MS Diamant, die auf dem Vierwaldstättersee verkehrt, wurden dank Erkenntnissen aus der Gebäudetechnik Massnahmen zur effizienteren Nutzung der Energie umgesetzt.

Page 12: BAU UND PLANUNGBAU UND PLANUNG

PERSPEKTIVEN | Bau und Planung

12 Fachgebiet

päischen Flughäfen verglichen werden. Dazu gehören auch die Sammlung und Interpretation von raumrelevanten Kenn ziffern sowie die Frage, in wel­chen Gebieten der Flughafen Zürich besser oder schlechter als andere euro­päische Flughäfen abschneidet. (ETH Zürich)

HOLZTECHNIKCocoboards: Bauplatten aus KokosnussfasernFür den sozialen Wohnungsbau auf den Philippinen fehlt gutes und günstiges Baumaterial. Gleichzeitig fallen beim zweitgrössten Kokosnussproduzenten der Welt jährlich tonnenweise Kokos­nussschalen an, die nicht weiterver­wertet werden. Forschende der BFH­AHB und aus den Philippinen haben nun ein Verfahren entwickelt, das die Weiterverarbeitung dieser Erntereste zu ökologischen Bauplatten ermöglicht. (Berner Fachhochschule)

Kleb- und Verbundstoffe aus Schweizer HolzrindeIn einem Projekt des Nationalen For­schungsprogramms «Ressource Holz» haben Forschende des Instituts Werk­stoffe und Holztechnologie ein Verfah­ren entwickelt, um aus Schweizer Rin­denmaterial hochwertige Tannine zu gewinnen und daraus Kleb­ und Ver­bundwerkstoffe herzustellen. Davon könnte auch der 3­D­Druck oder der Leicht­/Möbelbau profitieren. Die Rin­de heimischer Nadelhölzer hat in der Holzindustrie den Ruf eines Abfallpro­dukts. Sie wird ab Sägerei meist direkt verbrannt oder im Gartenbau als Mulch verwendet. Ein Team des Insti­tuts für Werkstoffe und Holztechnolo­gie hat innerhalb des Nationalen For­schungsprogramms «Ressource Holz» (NFP 66) nun Verfahren entwickelt, um aus Rindenmaterial hochwertige Tannine zu gewinnen und daraus Kleb­ und Verbundstoffe herzustellen. (Berner Fachhochschule)

RAUMPLANUNGSiedlungsentwicklung nach innenIst ein Gebiet bereits bebaut, führen die weitere bauliche Entwicklung und Ver­

dichtung oft zu Konflikten: Damit Ein­sprachen später nicht Planung und Umsetzung blockieren, müssen die An­sprüche der Gemeinde und diejenigen von zahlreichen Eigentümerinnen und Eigentümern in Einklang gebracht wer­den. Ein interdisziplinäres Team der Hochschule Luzern hat nun ein Vorge­hen entwickelt, das den Einbezug aller Beteiligten sicherstellt und damit für eine breite Akzeptanz sorgt. Das revi­dierte Raumplanungsgesetz schreibt vor, dass Gemeinden in bereits bebau­tem Gebiet die Reserven ausschöpfen müssen, bevor sie neue Bauzonen aus­weisen. Damit soll die weitere Zersiede­lung der Landschaft eingedämmt wer­den. Für die Gemeinden bringt dies jedoch komplexe Herausforderungen mit sich, auf die sie oft ungenügend vor­bereitet sind: Private und institutionel­le Eigentümer haben alle ihre eigenen Vorstellungen davon, was auf ihren Grundstücken und in ihrer Nachbar­schaft geschehen soll. Mit einer Pla­nung über die Köpfe der Betroffenen hinweg sind Einsprachen und Unstim­migkeiten vorprogrammiert, wenn spä­ter tatsächlich gebaut werden soll. Die Hochschule Luzern hat deshalb in Zu­sammenarbeit mit der Dienststelle Raum und Wirtschaft des Kantons Lu­zern und dem Amt für Raumplanung des Kantons Basel­Landschaft ein Vor­gehensmodell für die Quartierentwick­lung innerhalb des bestehenden Sied­lungsgebiets erarbeitet. (Hochschule Luzern)

Verkehrskonzept Innenstadt ZugDie Stadt Zug als Kantonshauptort be­findet sich in einem stetigen Entwick­lungsprozess. Durch hohe Zu­ und Weg­pendlerströme sind die bestehenden Strassen im Zentrum sowie wichtige Einfahrts­ und Ausfahrtsachsen in den Morgen­ und Abendspitzenstunden zu­nehmend überlastet. Diese Überlastung des Strassennetzes wirkt sich nicht nur negativ auf die Aufenthaltsqualität der Innenstadt aus, sondern beeinträchtigt zudem den Busverkehr. Seit der Ableh­nung des Stadttunnelprojekts durch das Stimmvolk im Jahr 2015 müssen der Kanton sowie die Stadt Zug ein neues Verkehrskonzept insbesondere für die Innenstadt entwickeln. Seitens des VCS (Verkehrs­Club der Schweiz) wurde im November 2016 ein Entwurf zur Ver­kehrsführung erarbeitet. Dieser Vor­schlag sowie weitere Führungen des Durchgangsverkehrs werden mit dieser Bachelorarbeit untersucht. (Hochschule Rapperswil)

VERKEHRSSYSTEMEKooperationsplattform für die urbane GüterlogistikGemeinsam mit der Stadt Zürich und fünf weiteren Partnern hat die ZHAW an einem innovativen Angebot für den urbanen Gütertransport geforscht. Ziel war es, mit Hilfe einer Kooperations­plattform den logistischen Aufwand ef­fizienter zu gestalten, um sowohl den Stadtverkehr als auch die Umweltbelas­

Wegen laufend zunehmender Pendlerströme musste für die Innenstadt von Zug ein Verkehrskon-zept entwickelt werden. Dieses wird nun geprüft, bevor es umgesetzt werden soll.

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tung zu reduzieren. Im Mittelpunkt des von Innosuisse (ehemals KTI) geförder­ten Projekts standen die Entwicklung eines ökonomisch und ökologisch effizi­enten Konzeptes für die urbane Güter­versorgung sowie dessen Umsetzung in einer Pilotanwendung in der Stadt Zü­rich. Das Kernstück sollte eine Koope­rationsplattform bilden, die Logistik­lösungen mit einer IT­basierten Lösung verbindet und damit eine Basis für die Kooperation von transportierenden Un­ternehmen bietet. Im ersten Unter­projekt haben die Forschenden zunächst die Problemfelder in der Güterlogistik der Stadt Zürich erfasst und daraus Handlungsfelder abgeleitet. Darauf auf ­ bauend folgte die Entwicklung verschie­dener Varianten einer Kooperations­plattform, mit dem Ziel, Sendungen in Umschlagzentren zu konsolidieren und effizient zu verteilen. (Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften)

Effiziente Parkplatzsuche dank innovativer AppPlacebook nennt sich die virtuelle Park­platzbörse, die als App schon bald Auto­fahrenden in Städten bei der Suche nach einem Abstellplatz behilflich sein könnte. In diesem Forschungsprojekt der ZHAW School of Engineering tragen zwei Insti­tute sowie Studierende aus den Studien­gängen Verkehrssysteme, Wirtschafts­ingenieurwesen und Informatik zur Entwicklung bei. Im Stadtverkehr gehört die Parkplatzsuche zu den Schattensei­ten des Autofahrens. Studien zufolge machen parkplatzsuchende Autofahren­de rund ein Drittel des Gesamtverkehrs in Innenstädten aus. Die Folge davon sind zusätzlicher Stau und CO2­Emissio­nen, die verhindert werden könnten. Im Rahmen des ZHAW­Forschungsprojekts Placebook wird evaluiert, wie mit einer mobilen Applikation und dem Einsatz neuster Technologien die Parkplatzsu­che in Grossstädten effizienter gestaltet werden kann. (Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften)

Quellenwww.bfh.ch, www.empa.ch, www.fhnw.chwww.hslu.ch, www.hsr.ch, www.zhaw.chwww.ethz.ch

BAUINGENIEURWESENWENN DER ZAHN DER ZEIT IM INNERN NAGT

Hält die Stahlbetonbrücke noch Jahre, oder hat bereits Korrosion eingesetzt? ETH-Wissenschaftler haben herausgefunden, dass bisher untersuchte Betonproben zu klein sind, um eine verlässliche Aussage über den Zustand des Stahlbetons zu treffen.

Im Juni dieses Jahres wurde die Ta­minabrücke nach vier Jahren Bauzeit eröffnet. Die Stahlbetonbrücke ist mit einer Länge von 475 Metern die gröss­te Bogenbrücke der Schweiz. Ein Bau­werk, erstellt für viele Generationen, das nun jahrzehntelang Fahrzeuge sicher über die tiefe Schlucht von Pfä­fers nach Valens bringt. Doch wie bei allen Infrastrukturbauten aus Stahl­beton, beginnt auch an diesem Werk der Zahn der Zeit von Anfang an zu nagen. Stahlbeton, das zeigen die Er­fahrung sowie zahllose Studien welt­weit, ermöglicht zwar architektonisch grossartige Bauten, doch setzen Um­welteinflüsse wie das CO2 der Atmo­sphäre und vor allem Tausalz dem Material zu. Über die Jahre dringen Chloride aus dem Salz in den Beton ein, bis diese schliesslich die Stahlbe­wehrung erreichen und die Armie­rungseisen anfangen zu rosten.Um Schädigungen frühzeitig zu erken­nen und Korrosion, also die Zerstörung des Stahls durch eindringende Chlori­de, zu verhindern, werden Stahlbeton­bauten regelmässig überprüft. Eine grosse und immer wichtigere Arbeit, wenn man an all die Brücken, Tunnel und Gebäude denkt, die in den 1950er bis 1970er­Jahren in der Schweiz aus Stahlbeton gebaut wurden.Denn je älter die Bauten werden, desto höher ist das Risiko, dass der Beweh­rungsstahl im Beton korrodiert. Durch den Einsatz von Tausalzen, die Brü­cken, Strassen und Tunnel im Winter eisfrei halten, steigt über die Jahre der

Chloridgehalt im Beton, dessen Mi­schung aus Zement, Wasser und Ge­steinsstücken von Natur aus alkalisch ist und dank seines hohen pH­Werts den Stahl in seinem Inneren eigentlich vor Rost und Korrosion schützt.

PRAKTISCH IST NICHT IMMER RICHTIG«Korrosion verursacht bis zu 90 Pro­zent der Schäden an Stahlbetonbau­ten», erläutert Ueli Angst, Professor am Institut für Baustoffe (IfB). «Und da immer mehr Bauten ein kritisches Alter erreichen, könnte deren Sanie­rung die Schweiz jährlich zwischen fünf und 20 Milliarden Franken kosten.» Die Schweiz ist mit diesem kost spie­ligen Problem nicht allein. Die meisten Industrieländer stehen vor ähnlichen Herausforderungen. Schliesslich ist Beton das weltweit am meisten verwendete, vom Menschen produzierte Material. In den USA wur­de schon vor Jahren ermittelt, dass die Kosten durch Korrosion etwa bei drei bis fünf Prozent des Bruttosozialpro­duktes liegen – indirekte Kosten durch Staus oder Produktionsausfälle nicht mitgerechnet.

Korrosion an einer Stahlbewehrung: Hier fand unter dem Beton sogenannter Lochfrass statt.

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Mit Blick auf die hohen Kosten und die grosse Anzahl an Bauten ist es ausge­sprochen wichtig, korrekt zu beurtei­len, in welchem Zustand sich ein Stahl­betonbauwerk befindet und ob bzw. wann eine Sanierung nottut. Neben der visuellen Begutachtung und zerstö­rungsfreien Untersuchungsmethoden spielen bei der Beurteilung die Ent­nahme von Betonproben eine wesentli­che Rolle, erläutert Bernhard Elsener, der sich in seiner Professur mit Korro­sion und Lebensdauer von Baustoffen beschäftigt: «Im Labor wird die Chlo­ridkonzentration in den Proben ermit­telt. Überschreitet sie nicht nur nahe der Oberfläche, sondern bis in die tie­feren Schichten des Betons hinein die kritische Schwelle von 0,4 Prozent, be­zogen auf das Zementgewicht, dann ging man bisher davon aus, dass bald Korrosion einsetzen könnte und eine Sanierung notwendig ist.»Diese kleinen Proben von typischerwei­se fünf bis 20 Zentimetern sind prak­tisch, weil sie im Labor leicht zu hand­haben sind. Eine aktuelle Studie der beiden ETH­Professoren zeigt jedoch, dass die Schlussfolgerungen aus den Untersuchungen in vielen Fällen falsch

sind. «Wir haben bei unserem For­schungsprojekt Stahlbetonprüfkörper von unterschiedlicher Grösse unter­sucht und festgestellt, dass im Labor die korrosionsauslösende Chloridkon­zentration in kleinen Proben deutlich höher ausfällt und grösseren Schwan­kungen unterliegt als bei grösseren Prüfkörpern», erklärt Angst.

NEUE FORMEL – NEUER GRENZWERT«Beton ist kein homogener Werkstoff. Der Grösseneffekt der Korrosion kann direkt durch diese Inhomogenitäten erklärt werden», erläutert Angst. «Nur die Analyse eines grösseren Proben­stücks von beispielsweise einem Meter Länge ermöglicht eine realitätsnahe Beurteilung des Zustands.» Da dies aus praktischen Gründen schwierig ist, haben die beiden Baustoffexperten der ETH Zürich eine mathematische Formel entwickelt, die den kritischen Grenzwert einer bestimmten Probe­grösse in eine beliebige andere Grösse umrechnen lässt – und damit den bis­lang fixen kritischen Grenzwert von 0,4 Prozent ersetzt.Die Ergebnisse der ETH­Studie betref­fen aber nicht nur Laboruntersuchun­

gen von Betonproben. Die Erkenntnis­se wirken sich auch auf den Einsatz von Sensoren aus, die zur Überwa­chung von Korrosion in Stahlbetonbau­ten eingebaut werden. Diese Sensoren sind meist klein und lieferten dadurch eventuell zu optimistische Daten. Für präzisere Aussagen seien mehr oder grössere Sensoren notwendig.Um künftig Schäden durch Korrosion ganz zu vermeiden, bleibe, so die Wis­senschaftler, ansonsten nur die Alter­native auf teureren, hochlegierten Stahl für Bauten umzusteigen. «Dieser kostet etwa zehnmal so viel wie norma­ler Bewehrungsstahl», sagt Elsener, «doch mit Blick auf die Folgekosten durch regelmässige Inspektionen und Sanierungen könnte er auf die Dauer günstiger sein». Zumal zunehmend Mischzemente mit noch wenig bekann­ten Dauerhaftigkeitseigenschaften ver­wendet werden, um den CO2­Ausstoss zu verringern.

QuelleInken de Wit www.ethz.ch > News und Veranstaltungen, 3.8.2017

Die neue Taminabrücke, die Päfers und Valens verbindet, von unten gesehen: Mit 475 Metern Spannweite die längste Stahlbetonbrücke der Schweiz.

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des Nationalen Forschungsprogramms NFP66 «Ressource Holz» gefördert und erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der École polytechnique fédérale de Lau­sanne EPFL, der EMPA und der Univer­sität Hamburg.

INNOVATIVE SANDWICHPLATTE Sandwichplatten werden aktuell mehr­stufig hergestellt: Zunächst werden die Decklagen und die Mittellage in sepa­raten Fertigungsschritten gefertigt, bevor sie miteinander verklebt werden. Dies ist vergleichsweise aufwändig. Der Kern der Innovation liegt darin, dass die Sandwichplatte in einem ein­stufigen und damit kostengünstigen Prozess produziert wird. Dabei haben sich die Forschenden den klassischen Spanplattenprozess zum Vorbild ge­nommen. Der Clou ist, dass die groben Mittelschichtspäne durch einen riesel­fähigen Schaum­Präkursor, also durch ein schäumbares Granulat, substitu­iert werden; die beiden Decklagen aus Feinspänen bleiben unverändert. Die dreischichtige Matte läuft wie ge­habt durch eine kontinuierliche Heiss­presse. Dabei werden zunächst die Deck­lagen verdichtet und verfestigt. Sobald der Schaum­Präkursor in der Matten­mitte seine Aktivierungstemperatur er­

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HOLZTECHNIKLEICHTIGKEIT IM MÖBELBAU

Möbel sind schwer – das merkt, wer Mitnahmemöbel kauft. Und was für Kunden schweisstreibend ist, näm-lich das Gewicht der Möbel, bedeu-tet für Hersteller und Händler Kos-ten. Das Institut für Werkstoffe und Holztechnologie der Berner Fach-hochschule (BFH) arbeitet deshalb an leichten, biobasierten Platten-werkstoffen – entsprechend dem grossen Interesse aus der Branche.

Der Leichtbau wird in der Möbelbranche immer wichtiger. Bereits heute entfällt mehr als die Hälfte des Umsatzes im eu­ropäischen Möbelhandel auf Mitnahme­möbel. Und der Verkauf von Möbeln via Internet steht erst am Anfang seiner Ent­wicklung. Es ist unbestritten: Leichtig­keit wird künftig im Möbelbau eine viel grössere Rolle spielen als heute. Leicht­bau klingt nach Hightech, nach Luft­ und Raumfahrt, nach Karbonfasern, nach Technologiekosten, nach Grundlagenfor­schung. Wenn es um Beschleunigungsre­korde im Rennsport geht, dann darf die Gewichtsreduzierung auch etwas kosten. Im Möbelbau ist die Situation indes eine ganz andere. Kaum ein Kunde wäre be­reit, für das leichtere Möbelstück mehr zu bezahlen. Alternative Plattenwerkstoffe müssen sich in Sachen Preis immer an den herkömmlichen Werkstoffen messen lassen – und die sind bereits sehr günstig.

INTERNATIONAL UND INTERDISZIPLINÄR Entsprechend diesen Anforderungen arbeiten die Forscherinnen und For­scher am Institut für Werkstoffe und Holztechnologie der BFH an einer neuen Generation von Sandwichplatten, die mit etablierten Span­ und Faserplatten wirtschaftlich konkurrenzfähig sind, die aber bei gleichen mechanischen Ei­genschaften halb so viel wiegen und dazu noch weitgehend biobasiert sind. Die Arbeit wurde zuletzt im Rahmen

reicht hat, wird die Presse leicht geöff­net. Der Schaum kann nun expandieren, die fertige Sandwichplatte durchläuft noch eine Kühlzone und verlässt dann die Presse. Dieses Verfahren wurde mittlerweile europaweit patentiert. BIOSCHAUM UND NANO-FIBRILLENSchwerpunkte des NFP66­geförderten Projekts war unter anderem die Ent­wicklung eines biobasierten Schaum­systems. Ausgehend vom Biokunststoff PLA (Polymilchsäure) können die ther­mischen Eigenschaften des Schaum­Präkursors durch Zugabe von PMMA (Polymethylmethacrylat, synthetischer Kunststoff) eingestellt werden. Als weitere Massnahme zur Optimie­rung des thermischen und mechanischen Verhaltens des Kernmaterials wurde in der letzten Projektphase untersucht, wel­che Möglichkeiten sich aus dem Beimen­gen von Cellulose­Nanofibrillen ergeben.

GEWICHT UND ÖKOLOGIE ALS PLUSPUNKTENoch sind nicht alle Hürden aus dem Weg geräumt. Das Interesse der Holz­werkstoff­ und Möbelbranche bestätigt indes: Wichtige Attribute von Möbel­platten sind ihr Gewicht und ihre ökolo gische Unbedenklichkeit. Mit der Entwicklung einer biobasierten und kostengünstigen Leicht bauplatte be­dienen die BFH­Forschenden ein zent­rales Bedürfnis der Branche.

Die neu entwickelte Platte (links) im Vergleich mit einer regulären Holzwerkstoffplatte.

QuelleProf. Dr. habil. Heiko ThömenMagazin «Spirit» der Berner Fachhochschule, Ausgabe 1/2017

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GEBÄUDETECHNIKANOMALIEN IM ENERGIEVERBRAUCH VON GEBÄUDEN FINDEN

In der Schweiz gibt es etwa 2,3 Millionen Gebäude. Sie verursa-chen nahezu die Hälfte unseres Energieverbrauchs. Besonders ins Gewicht fallen nicht sanierte Bau-ten, die über 40 Jahre alt sind. Wo aber fängt man mit Sanieren an?

Diese Frage stellt sich Besitzerinnen von grossen Gebäudeparks wie Ge­meinden, Pensionskassen, Immobili­enfirmen oder Genossenschaften. Um sie zu beantworten, haben Axel Seerig und sein Team vom Institut für Ge­bäudetechnik und Energie an der Hochschule Luzern die Methode des «energetischen Fingerabdrucks» von Gebäuden entwickelt.

So persönlich wie der Fingerabdruck eines Menschen ist, so individuell ist auch das Energieverhalten eines Ge­bäudes. Die Herausforderung besteht darin, einzuschätzen, ob dieses Ver­halten der Norm entspricht oder ob es auffällige Abweichungen gibt. Axel Seerig und sein Team kristallisierten dafür zunächst für gegen 20 Gebäude­typen wie Bürogebäude, Wohnhäuser oder Gewerbebauten die wesentlichen Parameter heraus, mit deren Hilfe der «Normalverbrauch» berechnet werden kann. Zu diesen Parametern gehören zum Beispiel die Art der Nutzung, das Baujahr, die Qualität der Gebäudehül­le oder die verwendete Gebäudetech­nik. Auf dieser Basis wurden Algorith­

men entwickelt, mit deren Hilfe sich ein Soll­Wert für das Energieverhalten vorhersagen lässt – für ein zehnjähri­ges Bürogebäude so gut wie für ein 50­jähriges Schulhaus.

MESSEN UND SIMULIERENUm nun herauszufinden, ob ein Gebäu­de von der Norm abweicht, wird einer­seits der reale Energieverbrauch ge­messen, parallel dazu läuft andererseits auf dem Computer die Simulation des Gebäudes mit den gleichen Parame­tern. Zu diesem Zweck wird das Gebäu­de dreidimensional modelliert. Dafür werden die Eigenschaften der verwen­deten Materialien, Informationen zu den technischen Anlagen, die Profile von Nutzergruppen und die Wetterda­ten eingegeben. Die Computersimula­tion zeigt nun das typische Verhalten auf. «Gibt es bei einem konkreten Ge­bäude grosse Abweichungen, ist das ein ziemlich guter Hinweis darauf, dass etwas nicht stimmt, dass also zum Beispiel eine Wärmepumpe nicht rich­tig funktioniert. So kann man erken­

Mit der Methode des energetischen Fingerabdrucks soll der Energieverbrauch von Gebäuden optimiert werden können.

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QuelleProf. Dr. Axel Seerig www.hslu.ch > Über uns > Medienmitteilungen7.3.2018

GEOMATIK UND PLANUNGNEUE SICHT AUF DIE WELT

Der «Schweizer Weltatlas» ist in ei-ner vollständig überarbeiteten Neuauflage erschienen. Neben den typischen topografischen Relief-karten findet man darin auch Kar-ten zu aktuellen globalen Themen wie Umwelt, Energie und Konflikte.

Der «Schweizer Weltatlas» begleitet seit 1910 Generationen von Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe durch den Geographieunterricht. Dabei ver­mittelt er nicht nur ein umfassendes Bild der Erde, sondern zeigt auch die spezifische Geographie der Schweiz. Jetzt ist das beliebte Lehrmittel in einer vollständig überarbeiteten Neuauflage erschienen. Die Schweizerische Konfe­renz der kantonalen Erziehungsdirek­toren (EDK), welche den Atlas heraus­gibt, hat die Neuauflage 2017 erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.Lorenz Hurni, Professor am Institut für Kartografie und Geoinformation der ETH Zürich, hat gemeinsam mit seiner Forschungsgruppe den «Schwei­zer Weltatlas» redaktionell betreut. Im

vollkommen neu konzipierten Einfüh­rungsteil geben die Forschenden Ein­blick in ihr Handwerk und erläutern erstmals, wie sie raumbezogene Daten erheben, redigieren und zu anschauli­chen Karten verarbeiten. So sollen die Schülerinnen und Schüler auch ler­nen, wie eine Karte entsteht und wie man sie liest und nutzt.

NEUE KARTEN DANK NEUEN DATEN«Wir haben grosse technologische Fort­schritte gemacht, wenn es darum geht, Daten zu erheben und aufzubereiten. Dies ermöglicht es uns, ganz neue Ar­ten von Karten zu entwickeln», erklärt Hurni. Beispiele für solch neu konzi­pierte Karten gibt es im Altas eine gan­ze Reihe: So haben Hurni und sein Team weltweit die Wirtschaftskraft städtischer Zentren berechnet und in neu gestalteten Wirtschaftskarten dar­gestellt. Weiter werden die wichtigsten Rohstoffabbaugebiete der Welt und die Intensität der landwirtschaftlichen Nutzung mit den Anteilen von Acker­ und Weidewirtschaft gezeigt. Die Wirt­

Der neue «Schweizer Weltatlas» ist eines der ersten Lehrmittel, das auf den Lehrplan 21 abgestimmt ist.

nen, welches die schwarzen Schafe im Gebäudepark sind», erklärt Axel See­rig. Um allerdings die genaue Ursache herauszufinden, braucht es meist eine Kontrolle vor Ort.

DAS VERFAHREN MASSENTAUGLICH MACHENAxel Seerig und sein Team haben ihr Tool bis jetzt vor allem an Büro­ und Wohngebäuden, an öffentlichen Verwal­tungsgebäuden und an Schulen erprobt. Ziel ist es nun, ein massentaugliches Verfahren zu entwickeln. Immobilien­firmen, Pensionskassen oder Gemein­den mit grossem Häuserportfolio sollen es in diejenigen Systeme integrieren können, die sie bereits für ihr Liegen­schaftsmanagement verwenden. Auf diese Weise können sie ihren gesamten Gebäudepark mit verhältnismässigem Aufwand auf den Energieverbrauch hin durchleuchten und die Situation dort überprüfen, wo es Auffälligkeiten gibt. Die nächsten Schritte sind zusätzliche Tests unter verschiedenen Vorausset­zungen und der Einbezug von weiteren Gebäudetypen.

GRUNDLAGENFORSCHUNG FÜR DIE ENERGIESTRATEGIE 20502013 hat der Bund sieben Kompetenz­zentren ins Leben gerufen, um die Grundlagen zu erforschen, die für die Umsetzung der Energiestrategie 2050 notwendig sind, die Swiss Competence Center for Energy Research (SCCER). Die Forschung zum energetischen Fin­gerabdruck von Gebäuden erfolgt im Rahmen des Swiss Competence Center for Energy Research on Future Energy Efficient Buildings & Districts (SCCER FEEB&D). Daran sind neben der Hoch­schule Luzern auch die Empa, die ETH Zürich sowie weitere Hochschulen und Fachhochschulen beteiligt. Das Pro­gramm befindet sich jetzt in der zwei­ten Phase. Beim energetischen Finger­abdruck geht es nun darum, die Grundidee zu konkretisieren und pra­xisreif zu machen.

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PERSPEKTIVEN | Bau und Planung

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RAUMPLANUNGINFRASTRUKTURABBAU MIT GUTER PLANUNG AUFFANGEN

Wenn es in Zürich einen Arzt mehr oder weniger gibt, fällt das kaum ins Gewicht. Ganz anders sieht es in abgelegenen ländlichen Regio-nen aus. Schliessen dort Arztpra-xen, Dorfläden oder Poststellen, kann das massive Veränderungen für die Einwohnerinnen und Ein-wohner bedeuten. Eine Studie des Instituts für Raumentwicklung an der Hochschule für Technik Rap-perswil (HSR) soll den Kantonen Grundlagen liefern, um rechtzei-tig auf solche Entwicklungen re-agieren zu können.

Viele Dinge lernt man erst zu schätzen, wenn sie weg sind. Das gilt nicht nur für Hahnenwasser in Trinkwasserqua­lität, sondern auch für andere alltägli­che Dinge – den schnell erreichbaren Hausarzt, die Poststelle im Dorf, einen nahen Supermarkt oder eine gute Bus­ oder Zuganbindung.Während in grösseren Städten das An­gebot dieser vermeintlichen Selbstver­ständlichkeiten meist gut ist, spüren ländliche Regionen bereits heute, dass die Versorgungssicherheit ins Wanken geraten kann. Poststellen, Dorfläden und Bankfilialen schliessen. Ein at­traktiver Takt der Bus­ und Zugver­bindungen fehlt.Der Grund dafür ist häufig ein finan­zieller: In dünn besiedelten Gebieten kosten solche Dienstleistungen für die Anbieter mehr als in Städten oder in der Agglomeration. Weil jeder Anbieter nur seine eigene Rentabilität bewertet, die Einwohnerinnen und Einwohner aber letztendlich alle Versorgungsinf­rastrukturen brauchen, kommt es in der Summe zu einer schlechteren Versorgungsqua lität. Noch fehlt den Gemeinden oder Kantonen ein «Früh­warnsystem», um dem mit genügend zeitlichem Vorlauf zu begegnen. Ein

solches aufzubauen und Handlungsan­sätze aufzuzeigen, ist Aufgabe des For­schungsprojekts «Künftige Versor­gungsinfrastrukturen in ländlichen Räumen» am IRAP Institut für Raum­entwicklung an der HSR.

IM NOTFALL 19 STATT 8 MINUTENDer etwas abstrakte Projekttitel wird am Beispiel des Dorfes Elm in der Ge­meinde Glarus Süd schnell greifbar: Fällt der heute noch ansässige Arzt im Nachbarort Matt weg, könnte ein me­dizinischer Notfall heikel werden. Der nächste Arzt wäre dann in Schwan­den. Statt wie heute rund acht Minu­ten bräuchten Bewohnerinnen und Bewohner aus der am weitesten ent­fernten Siedlungseinheit in Elm mit dem Auto 19 Minuten – und damit deutlich länger zum Ziel. Wäre der wegfallende Arzt in diesem Szenario nicht der einzige Leistungs­abbau, würde das tägliche Leben für die Bevölkerung in Matt und auch in Elm schnell mühsam. Was, wenn ein paar Monate nach dem Arzt auch der Supermarkt in Elm und mit ihm gleich noch die heute schon darin angesiedel­te Post agentur wegfallen würden? Lange Wege für viele alltägliche Erle­digungen der Menschen in Elm wären die Folge und dieser Gemeindeteil wäre im Verhältnis deutlich schlechter versorgt.Die Raumplaner der HSR untersuchen deshalb in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Raumentwicklung und sechs Kantonen, mit welcher Entwick­lung der Versorgung sie in ihren länd­lichen Regionen rechnen müssen. Unter der Berücksichtigung der Bevöl­ kerungsentwicklung wird mittels Szenarien aufgezeigt, ob und wo künf­tig Versorgungsengpässe entstehen können.

schaftskarte der Schweiz enthält zu­dem eine detaillierte Aufschlüsselung nach einzelnen Branchen. Die Pharma­industrie ist – nicht weiter verwunder­lich – in Basel besonders häufig anzu­treffen, die Finanzdienstleistungen konzentrieren sich hingegen in Genf, Lugano und Zürich.Auch aktuelle Themen wie Umwelt, Energie, Naturgefahren oder Konflikte bildet der «Schweizer Weltatlas» teil­weise erstmals in thematischen Karten ab. Zudem ergänzen hochaufgelöste Satel litenbilder von charakteristischen Landschaftsformen die klassischen Relief karten von Europa und Asien. Eine Weltneuheit ist die Karte vom Mount­Everest­Gebiet: Sie enthält eine aus einem digitalen Geländemodell vollkommen automatisch erzeugte Felsdarstellung im Stil der Schweizer Landeskarten. Roman Geisthövel ent­wickelte diese neuartige Rendering­Methode im Rahmen seiner Doktorar­beit in der Gruppe von Lorenz Hurni.

ONLINE ERGÄNZT PRINTDer gedruckte Atlas wird komplettiert durch eine Website mit zusätzlichen Materialien und Kommentaren. Inter­aktive Programm­Tools ergänzen die Karten und Infografiken und erlauben einen dynamischen, teilweise sogar dreidimensionalen Zugang zu spezifi­schen Themen wie der Form der Erde, den Kartenprojektionen oder der scheinbaren Bewegung der Sonne am Himmel. Dies ist insbesondere auch für Lehrkräfte, die den Atlas im Unter­richt spielerisch einsetzen möchten, ein grosser Zusatznutzen. Der Schweizer Weltatlas ist eines der ersten Geogra­phielehrmittel, welches auf den neuen Lehrplan 21 abgestimmt ist.

QuelleClaudia Nägeliwww.ethz.ch > News und Veranstaltungen, 16.6.2017

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WERKZEUGKASTEN FÜR DIE KANTONEDas Forschungsprojekt informiert die Gemeinden und Kantone aber nicht nur über den aktuellen Zustand und die künftige Entwicklung ihrer Regio­nen: Es stellt einen Werkzeugkasten für die Kantone bereit, der alles ent­hält, um die Entwicklung der ländli­chen Regionen besser einschätzen und frühzeitig auf negative Trends reagie­ren zu können.Eines der Werkzeuge ist die Möglich­keit, die Erreichbarkeit für jede einzel­ne Siedlungseinheit darzustellen – und nicht nur gemittelt für eine ganze politische Gemeinde. Das ist gerade bei grossflächigen Gemeinden wie zum Beispiel Glarus Süd ein entscheiden­der Unterschied in der Genauigkeit. Diese Betrachtung ermöglicht es auch, die Auswirkungen des Wegfalls von einzelnen Versorgungsinfrastruktu­ren zu simulieren und so kritische Räume oder Infrastrukturen zu iden­tifizieren, bevor das Schild «geschlos­sen» an der Tür hängt. Diese «Ampel­karte der Versorgungsqualität» zeigt

die Dimensionen der Qualität der Ver­sorgung leicht verständlich auf (siehe Grafik).So können die Gemeinden und Kanto­ne frühzeitig wichtige Fragen für raumplanerische oder politische Mass­nahmen klären: Wo und wann droht die Versorgungsqualität abzusinken? Welche Folgen sind bei mehreren weg­brechenden Versorgungsinfrastruktu­ren zu erwarten und welche Infra­strukturen können eine Stützfunktion übernehmen?Die Kantone und Gemeinden können so Massnahmen für die Stützung der ländlichen Räume ergreifen. Die nöti­gen Daten und Handlungsmöglichkei­ten für solche Entscheide zeigen Raumplanung und Raumforschung auf. Die Studie ist seit Anfang 2017 verfügbar.

QuelleProf. Dr. Dirk Engelke und Martin Schlatter, HSR Hochschule für Technik Rapperswil, Institut für Raumentwicklung, HSR Magazin 2/2016

Die Karte zeigt die Versorgungsqualität verständlich auf.

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PERSPEKTIVEN | Bau und Planung

Fachgebiet

QuelleDr. Thomas Sauter-Servaes, Studiengangleiter Verkehrssysteme Matthias Kleefoot, Public Relationswww.zhaw.ch/de/medien/medienmitteilungen 13. Februar 2018

schiedenen Städten.» So hat Zürich ge­genüber dem Vorjahr drei neue Anbie­ter dazugewonnen. Die Zahl der Leih­Fahrräder ist dort um über 200 Prozent auf insgesamt 1055 gestiegen. Die Fahrräder dieser neuen Anbieter können in der Regel frei abgestellt wer­den und sind nicht an feste Stationen gebunden. «Eine solche Art des Sha­rings wurde erst dank moderner Tech­nologien und einer fast flächendecken­den Verbreitung von Smartphones möglich», so Aeberhard. Denn Voraus­setzung für die Nutzung eines solchen Dienstes ist es, die Fahrräder zu jeder Uhrzeit zu orten und aufschliessen zu können.

LEBENDIGER CAR-SHARING-MARKT Die Nutzung von Car­Sharing­Ange­boten in europäischen Grossstädten ist nach wie vor im Trend. Die Studie zeigt, dass die Fahrzeugzahlen gene­rell zunehmen und die Preise aller An­bieter im Car­Sharing gesunken sind. «Die Preise variieren stark, sodass es sich lohnt, verschiedene Anbieter zu vergleichen», so Dünki. Die Angebote der grossen Anbieter waren dabei ins­gesamt etwas günstiger. In Zürich gibt es jedoch nach wie vor nur einen An­bieter. Und der öffentliche Verkehr ist in den meisten Städten noch deutlich günstiger als das Car­Sharing. «Der Markt ist recht lebendig: Neue Anbieter kommen dazu, andere ver­schwinden wieder von der Bildfläche», erläutert Aeberhard. Zudem hat sich die Differenz vom Car­Sharing zum P2P­Sharing weiter verringert, Car­Sharing unter Privaten blieb aber günstiger. Ausserdem befindet sich die P2P­Sharing­Branche weiter im Auf­schwung. Immer mehr Personen bieten ihr Fahrzeug auf einer Sharing­Platt­form an. In den meisten untersuchten Städten ist das Angebot vor allem für eine längere Mietdauer im Vergleich mit der klassischen Autovermietung attraktiv.

VERKEHRSSYSTEMESINKENDE PREISE, MEHR FAHRZEUGE BEI SHARING-MOBILITÄTSSERVICES

Beim Bike-Sharing sind die Preise im Sinkflug und die Flottengrössen massiv gewachsen, zeigt eine Stu-die der Zürcher Hochschule für An-gewandte Wissenschaften (ZHAW) zu Sharing-Konzepten in europä-ischen Städten. Auch beim Car-Sharing sind die Preise gesunken und die Auswahl an Fahrzeugtypen ist riesig. Neu gewinnt das Teilen von Motorollern sprunghaft an Be-deutung.

Das dritte Jahr in Folge haben ZHAW­Studierende des Studiengangs Ver­kehrssysteme die Studie «Shared Mo­bility» durchgeführt und dazu in sieben europäischen Städten bestehende Sha­ring­Konzepte im Bereich der Mobilität untersucht. Die Ergebnisse aus Zürich, Berlin, Kopenhagen, London, Paris, Wien und Barcelona zeigen, dass das Wachstum der Sharing­Economy auch im vergangenen Jahr anhielt und zu weiteren Veränderungen führte.

AUF BIKE-FLUT FOLGEN SCOOTER «Nachdem im vergangenen Jahr die Peer­to­Peer­Services – also das Car­

Sharing unter Privaten – im Fokus standen, untersucht die diesjährige Studie neu zusätzlich das Scooter­Sha­ring», erklärt Thomas Sauter­Servaes, Studiengangleiter Verkehrssysteme an der ZHAW School of Engineering. Bei diesem Modell werden Motorroller ana­log wie Fahrräder zum Sharing ange­boten. Das Scooter­Sharing befindet sich laut ZHAW­Studie in einem rasan­ten Wachstum. Besonders populär sind die Roller bereits in Berlin und Paris. In Zürich gibt es noch kein solches An­gebot. Zwischen den Anbietern beste­hen grosse preisliche Unterschiede. Die Kosten liegen, im Gegensatz zum Bike­Sharing, noch weit über dem öffentli­chen Verkehr.

BIKE-SHARING IM WANDEL Beim Bike­Sharing fanden 2017 grosse Veränderungen aufgrund des Markt­eintritts neuer Anbieter statt. «Die Flottengrössen wuchsen teilweise mas­siv», sagt Student Sandro Dünki, der das Projekt zusammen mit Marc Aeber­hard geleitet hat. «Die aggressive Ex­pansionsstrategie der meist asiatischen Anbieter überraschte die Politik in ver­

Das Teilen von Motorrollern – Scooter-Sharing – ist im Aufwind und wird jetzt untersucht.

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Bau und Planung | PERSPEKTIVEN

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STUDIUM23 STUDIENGÄNGE BAU UND PLANUNG26 STUDIENMÖGLICHKEITEN IN BAU UND PLANUNG32 VERWANDTE STUDIENFÄCHER UND ALTERNATIVEN ZUR HOCHSCHULE33 WISSENSWERTES RUND UMS STUDIEREN37 PORTRÄTS VON STUDIERENDEN

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Bau und Planung | PERSPEKTIVEN

23Studium

beitswelt nicht obligatorisch ist, wird den Studierenden emp­fohlen, sich in einem Praktikum mit den Aufgabenstellungenund Problemen der Praxis vertraut zu machen. An der EPF Lausanne gehört auf Masterstufe im Bereich Bauingenieur­wissenschaften ein obligatorisches Praktikum zur Ausbildung.

FACHSPEZIFISCHE ZULASSUNGSBEDINGUNGENDie Zulassung an die ETH ist mit einer gymnasialen Maturität oder mit der Berufsmaturität und bestandener Passerellenprü­fung gewährleistet. Wer hingegen mit einer gymnasialen Ma­turität an einer Fachhochschule studieren möchte, benötigt vor Studienbeginn ein einjähriges Praktikum im Bereich des Stu­dienfachs. Dies trifft auch für Personen zu, die eine Berufsma­turität haben, aber die Lehre in einem anderen Fachbereich gemacht haben. Auskunft über die genauen Anforderungen und Zulassungsbedingungen geben die Fachhochschulen. Viele Fachhochschulen im technischen Bereich bieten für die Suche nach einem Praktikum Unterstützung an, teilweise bieten sie vor Praktikumsbeginn Vorbereitungskurse an der Hochschule selbst an.

PERSÖNLICHE VORAUSSETZUNGENFolgende Interessen und Fähigkeiten sind für das erfolgreicheBestehen eines Studiums in diesen Bereichen von Vorteil:– Interesse an mathematisch­naturwissenschaftlichen

Zusammenhängen und an der Informatik– Aufgeschlossenheit gegenüber Fragen der Umwelt, der

Wirtschaft und der Gesellschaft– Freude an der Mitgestaltung unseres Lebensraumes– die Fähigkeit, eigene Lösungen kritisch zu hinterfragen– gutes räumliches Vorstellungsvermögen, vertiefte

Geometriekenntnisse– Freude an der Präsentation von Lösungen vor Publikum

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STUDIENGÄNGE BAU UND PLANUNG

Wer sich für Themen wie Brückenbau, Hochwasserschutz, Holzbauten, Verkehrssysteme, Landschaftsentwicklung oder energieeffiziente Gebäude interessiert und gerne Naturwissenschaften hat, findet in diesem Bereich vielseitige Ausbildungen.

Studiengänge in Bauingenieurwissenschaften sowie Geomatik und Planung werden sowohl an den eidgenössisch technischen Hochschulen (ETH Zürich und EPF Lausanne) als auch an Fachhochschulen angeboten. An der ETH Zürich (ETHZ) heisst der Bachelorstudiengang in Geomatik und Planung seit Herbst 2018 neu Raumbezogene Ingenieurwissenschaften. Ne­ben Studieninhalten in Geomatik gehören auch die Gebiete Raum­ und Verkehrsplanung zu diesem Bachelorstudiengang.Fachhochschulen bieten zusätzlich Bachelorstudiengänge in Gebäudetechnik, Holztechnik, Raumplanung und Verkehrs­systeme an. Auf Masterstufe gibt es an der ETHZ die beiden Studiengänge Raumentwicklung und Infrastruktursysteme und Integrated Building Systems.An der ETH stehen am Anfang des Studiums die mathema­tisch­naturwissenschaftlichen Grundlagen im Vordergrund. Im Verlauf der Ausbildung rücken dann Fragestellungen aus der Praxis ins Zentrum. Die Ausbildung an den Fachhochschu­len hingegen ist von Beginn an anwendungsorientiert. An den Fachhochschulen ist der Bachelorabschluss berufsqualifizie­rend, an der ETH braucht es den Masterabschluss, um als Bau­ oder Geomatikingenieur/in arbeiten zu können.Bei den Studiengängen handelt es sich um Monofächer, es kön­nen keine Nebenfächer belegt werden. Nur an der EPF Lau­sanne kann auf Masterstufe neben dem Studium der Bauin­genieurwissenschaften ein Nebenfach belegt werden.

UNTERRICHTSFORMENDas Wissen in diesen Studienrichtungen wird in Form von Vorlesungen, Übungen und Praxisprojekten vermittelt. Im Lauf des Studiums werden Exkursionen organisiert. Bei die­sen Gelegenheiten wird gezeigt, wie Aufgaben und Problem­stellungen in der Praxis gelöst werden.

STUDIENSPRACHENDie Bachelorstudiengänge werden mehrheitlich in deutscher beziehungsweise an den Westschweizer Hochschulen in fran­zösischer Sprache durchgeführt. Einzelne Veranstaltungen können in englischer Sprache stattfinden.

PRAKTIKUM WÄHREND DER AUSBILDUNGObwohl in den Studiengängen Bauingenieurwissenschaften und Geomatik an der ETH Zürich ein Praktikum in der Ar­

WISSENSWERTES RUND UMS STUDIEREN

Was sind ECTS-Punkte? Wie sind die Studien an den Hochschu-len strukturiert? Was muss ich bezüglich Zulassung und Anmeldung beachten? Was kostet ein Studium?Im Kapitel «Wissenswertes rund ums Studieren» ab Seite 33 sind die wichtigsten Grundinformationen zu einem Studium zusammengestellt.

Page 24: BAU UND PLANUNGBAU UND PLANUNG

PERSPEKTIVEN | Bau und Planung

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Bauingenieurwissenschaften an der ETH Zürich und an der EPF LausanneIm Grundstudium werden mathema­tisch­naturwissenschaftliche Grund­lagen wie Mathematik, Informatik, Mechanik und Geologie sowie ingeni­eurspezifische Grundlagen wie Systems Engineering, Betriebswirtschaftslehre und Geodätische Messtechnik vermit­telt. Weiter geht es im Bachelor mit Fä­chern wie Physik, Chemie, Hydraulik, Hydrologie, Baustatik, Werkstofflehre und baurechtliche Grundlagen. Hinzu kommen beispielsweise bauingenieur­spezifische Grundlagen in Konstruk­tion (Stahlbeton und Stahlbau), Geo­technik, Verkehr, Wasserbau und Bauverfahrenstechnik.Auf Masterstufe stehen verschiedene Vertiefungen zur Wahl (siehe Tabelle mit den Studienmöglichkeiten ab Seite 26).

Bauingenieurwesen an FachhochschulenBauingenieurwesen wird an Fach­hochschulen in der ganzen Schweiz angeboten. Modulangebot sowie Ver­tiefungen unterscheiden sich je nach Fachhochschule. Es lohnt sich deshalb, die einzelnen Bachelorstudiengänge zu vergleichen. Neben Grundlagenwis­sen in Mathematik, Physik und Infor­matik gehören Fächer wie Werkstoffe, Baustatik, Konstruktion, Umwelt, Hy­draulik, Verkehrsplanung oder Was­serbau zum Bachelorstudium. Die Stu­diengänge an den Fachhochschulen umfassen auch Sprachen und Kommu­nikation.

GebäudetechnikIn der Gebäudetechnik geht es um die Planung der haustechnischen Systeme wie Heizungs­, Lüftungs­, Klima­ und Sanitäranlagen sowie um Elektro­ und Gebäudeautomationsanlagen.

Gebäudetechnik an FachhochschulenDer Studiengang Gebäudetechnik wird in Luzern und in der Westschweiz an­geboten. Neben Grundlagenwissen in Mathematik, Physik und auch Chemie und Werkstoffen gehören je nach Ver­tiefungsrichtung unterschiedliche Mo­dule zum Bachelorstudium. Die Vertie­fung Heizung, Lüftung, Klima, Sanitär beinhaltet beispielsweise Veranstal­tungen zu Themen wie Thermodyna­

Die Hochschulen bieten teilweise Vor­bereitungskurse in Mathematik an.

ARCHITEKT ODER BAUINGENIEURIN?Studienanwärter/innen, die sich für Studiengänge im Baubereich interes­sieren, stellen sich häufig die Frage, ob ihnen ein Bauingenieur­ oder ein Archi­tekturstudium mehr entspricht, denn beruflich arbeiten Bauingenieurinnen und Architekten eng zusammen.

mik, Kälte­ und Wärmepumpentech­nik, Strömungslehre und Hydraulik, Lüftungs­ und Klimatechnik und Sani­tärtechnik. Für die Vertiefung Gebäu­de­Elektroengineering sind es Module wie Elektroengineering, Kommunika­tionssysteme, Elektrische Energiever­sorgung oder auch Licht.

HolztechnikOb Gebäude, Inneneinrichtungen oder Möbel – in diesem Studiengebiet geht es um den erneuerbaren Roh­ und Werkstoff Holz und seine vielseitigen Verarbeitungs­ und Einsatzmöglich­keiten.

Holztechnik an FachhochschulenDieser Studiengang wird von der Berner Fachhochschule in Biel angeboten. Neben Grundlagen in Mathematik, In­formatik, Technik und Physik und Werkstoffwissenschaften erwerben Stu­dierende im Bachelorstudium Kenntnis­se in Gebieten wie Betriebswirtschaft, Holztechnologie, Konstruktionslehre, Logistik, Mess­, Steuer­ und Regeltech­nik sowie Energietechnik und Bauphy­sik. Zusätzlich zur Wahl einer Vertie­fungsrichtung können Studierende sich in Fachrichtungen wie Prozessmanage­ment, Produktmanagement, Innenaus­bau, Gebäudehülle, Holzhausbau oder Ingenieurholzbau vertiefen.

Geomatik und Planung/Raumbezogene IngenieurwissenschaftenDie Geomatik erfasst, vermisst und analysiert die Strukturen und Verän­derungen unseres Lebensraums. Aus den gewonnenen Daten werden compu­tergestützte Grundlagen und exakte Modelle erarbeitet. Der Bereich Pla­nung befasst sich mit der Entwicklung von Siedlung, Landschaft, Verkehr und Infrastrukturen.

Raumbezogene Ingenieurwissenschaften ETH (ehemals Geomatik und Planung)Seit Herbst 2018 heisst der Bachelorstu­diengang in Geomatik und Planung neu Raumbezo gene Ingenieurwissen­schaften. Im Basisjahr stehen Mathe­matik, Statistik und Informatik sowie Fächer aus den Bereichen Geomatik, Raum­ und Verkehrsplanung auf dem Programm. Im zweiten und dritten

FOLGENDE ÜBERLEGUNGEN KÖNNEN FÜR DIE STUDIENWAHL HILFREICH SEIN

Bauingenieurinnen und Bauingenieure planen und gestalten technisch, ökolo-gisch und ökonomisch ausgewogene Lösungen, um die Bedürfnisse unserer Gesellschaft zu befriedigen. Sie sind ver-antwortlich für eine kostenbewusste und umweltverträgliche Planung und Ausführung sowie für einen wirtschaft-lichen und nachhaltigen Betrieb und Unterhalt unserer baulichen Infrastruk-tur. Ihr Wissen basiert auf mathema-tisch-naturwissenschaftlichen und tech-nischen Grundlagen.Der Aufgabenbereich von Architektin-nen und Architekten umfasst im weiten Umfeld des Bauens das Analysieren des Bestehenden, das darauf aufbauende ge-stalterische Denken und Handeln sowie das Begründen von architektonischen Eingriffen. Die Bedürfnisse aller Mitglie-der einer Gesellschaft müssen reflektiert, umgesetzt und im Entwerfen voraus-schauend eingebunden werden. Im Zen-trum stehen hier sowohl gestalterische, mathematische, geometrische und sozi-alpolitische Fragestellungen als auch geschichtliche und gesellschaftlich-poli-tische Zusammenhänge sowie ökonomi-sche und ökologische Faktoren.Siehe dazu auch das Perspektivenheft «Architektur, Landschaftsarchitektur».

STUDIENINHALTEBauingenieurwissenschaften/ BauingenieurwesenDie Bauingenieurwissenschaften befas­sen sich mit Konzeption, Planung, Ent­wurf und Konstruktion von unterschied­lichen Bauwerken wie Industriebauten, Tunnel, Brücken, Strassen, Gleisanla­gen, Kanalisationen usw.

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Bau und Planung | PERSPEKTIVEN

25Studium

Studienjahr liegt der Schwerpunkt auf Fächern, bei denen es um die Erfas­sung, Analyse, Visualisierung und Nutzung räumlicher Daten geht.Mit einem Bachelor in Raumbezoge­nen Ingenieurwissenschaften stehen die beiden Masterstudiengänge «Geo­matik» und «Raumentwicklung und Infrastruktursysteme» offen. Die Ver­tiefungsmöglichkeiten innerhalb der beiden Masterstudiengänge werden in der Tabelle mit den Studienmöglich­keiten auf Seite 31 ersichtlich.

Geomatik an FachhochschulenDas Studium der Geomatik wird auch an der Fachhochschule Nordwest­schweiz und in der Westschweiz ange­boten. Das Bachelorstudium umfasst neben Grundlagen in Mathematik, Physik und Informatik Fächer wie Geoinformatik, Photogrammetrie, Geodätische Messtechnik, Program­mierung, GIS & CAD, Sprache und Gesellschaft.

RaumplanungIn der Raumplanung geht es um die Ent­

wicklung und Gestaltung von Quartie­ren, Dörfern, Städten und Regionen.

Raumplanung an der ETHsiehe «Raumbezogene Ingenieurwissen­schaften»

Raumplanung an der FachhochschuleRaumplanung wird an der Fachhoch­schule Ostschweiz in Rapperswil als Bachelorstudium angeboten. Neben Themen wie Raumentwicklung, Städte­bau, Landschaftsplanung und Verkehrs­planung gehören Methoden der visuel­len Kommunikation und die Kenntnis von Planungsinstrumenten zur Ausbil­dung. Das Studium umfasst auch Modu­le in Kommunikation, Sprache, Wirt­schaft, Recht und Gesellschaft.

VerkehrssystemeDas Studiengebiet Verkehrssysteme be­fasst sich mit dem Gesamtsystem Ver­kehr auf Schiene und Strasse.

Verkehrsplanung an der ETHsiehe «Raumbezogene Ingenieurwissen­schaften»

Verkehrssysteme an FachhochschulenDer Bachelorstudiengang Verkehrssys­teme wird an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Win­terthur angeboten. Neben mathema­tisch­naturwissenschaftlichen Grund­lagen und Informatik gehören Ver­ anstaltungen zu Themen wie Verkehrs­systeme, Logistik, Mobilität und Anla­gen­ und Flottenmanagement, Siche­rungs­ und Leittechnik, Maschinen­ technik, Elektrotechnik zu Ausbildung.Für Personen mit der gymnasialen Ma­turität ist es möglich, anstelle eines Praktikums im Voraus das Bachelorstu­dium praxisintegriert zu absolvieren. Die Studierenden absolvieren ein vier­jähriges Bachelorstudium und sammeln parallel praktische Erfahrung in einem Unternehmen. Details dazu erfahren Sie direkt bei der Hochschule.

Auch in der Gebäudetechnik spielt die Digitalisierung eine wichtige Rolle.

QuellenWebsites der HochschulenBroschüren zum Studium

Page 26: BAU UND PLANUNGBAU UND PLANUNG

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PERSPEKTIVEN | Bau und Planung

Studium

Die nachfolgenden Tabellen geben einen Überblick über die Studien-möglichkeiten. Zuerst sind die An-gebote der ETH aufgelistet und danach die Studienprogramme der Fachhochschulen. Ein weite-rer Abschnitt geht zudem auf die Besonderheiten der einzelnen Stu-dienorte ein.

Die Studieninhalte werden laufend an­gepasst. Insbesondere Vertiefungs­richtungen und Masterangebote kön­nen sich immer wieder verändern. Aktuelle und weiterführende Informa­tionen finden Sie auf www.berufsbera­tung.ch sowie auf den Websites der Hochschulen.

STUDIENMÖGLICHKEITEN IN BAU UND PLANUNG

www.berufsberatung.ch/gebaeude

Weitere Informationen

www.berufsberatung.ch/bauing

www.berufsberatung.ch/raumplanung

www.berufsberatung.ch/geomatik

www.berufsberatung.ch/holztechnik

Studiengang Vertiefungsrichtungen

BAUINGENIEURWISSENSCHAFTEN

EPF Lausanne: www.epfl.ch

Genie Civil BSc

ETH Zürich: www.baug.ethz.ch

Bauingenieurwissenschaften BSc

RAUMBEZOGENE INGENIEURWISSENSCHAFTEN *

ETH Zürich: www.baug.ethz.ch

Raumbezogene Ingenieurwissenschaften BSc

BACHELORSTUDIEN AN DER ETH

BA = Bachelor of Arts, BSc = Bachelor of Science

* Seit Herbst 2018 «Raumbezogene Ingenieurwissenschaften», vorher «Geomatik und Planung»

www.berufsberatung.ch/verkehrssysteme

Page 27: BAU UND PLANUNGBAU UND PLANUNG

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Bau und Planung | PERSPEKTIVEN

Studium

Studiengang Vertiefungsrichtungen

BAUINGENIEURWISSENSCHAFTEN

EPF Lausanne: www.epfl.ch

Génie Civil MScc GéotechniqueTransport et MobilitéIngénerie structuraleHydraulique et Energie

ETH Zürich: www.baug.ethz.ch

Bauingenieurwissenschaften MSc Bau und ErhaltungsmanagementGeotechnikKonstruktionVerkehrssystemeWasserbau und WasserwirtschaftWerkstoffe und Mechanik

GEOMATIK

ETH Zürich: www.baug.ethz.ch

Geomatik MSc Ingenieurgeodäsie und PhotogrammetrieSatellitengeodäsie und NavigationGIS und KartografiePlanung

MASTERSTUDIEN AN DER ETH

MSc= Master of Science

Bei einem Studium an der ETH geht man vom Master als Regelabschluss aus. Mit dem Master wird üblicherweise auch ein Spezialgebiet gewählt, das dann im Berufsleben weiterverfolgt und mit entsprechenden Weiterbildungen vertieft werden kann. Konsekutive Masterstudiengänge

bauen auf einem Bachelorstudiengang auf und vertiefen das fachliche Wissen.In der folgenden Tabelle sind die konsekutiven Masterstu­diengänge in den Gebieten Bauingenieurwesen und Geoma­tik zu finden. Über Details zu diesen Masterstudiengängen gibt die betreffende Hochschule gerne Auskunft.

BESONDERHEITEN AN EINZELNEN STUDIENORTEN

EPF LausanneDie EPFL bietet den Studierenden ei­nen Intensiv­Französischkurs vor dem Semester an sowie weitere Sprachkur­se im Verlauf des Semesters. Im ersten Studienjahr werden einzelne Vorlesun­gen auf Deutsch angeboten. Ab dem zweiten Jahr im Bachelorstu­dium enthält die Ausbildung einen Block «Design together», in dem Stu­dierende der Fächer Architektur, Bau­ingenieurwissenschaften und Umwelt­ingenieurwissenschaften gemeinsam

Projekte erarbeiten: https://enac.epfl.ch/design_together.

ETH ZürichSeit Herbst 2018 heisst der Bachelor­studiengang in Geomatik und Planung neu «Raumbezogene Ingenieurwissen­schaften». Neben Studieninhalten in Geomatik umfasst die Ausbildung auch die Gebiete Raum­ und Verkehrs­planung.Der Studiengang bereitet auf die bei­den Masterstudiengänge Geomatik

sowie Raumentwicklung und Infra­struktursysteme vor. Der Quick Check auf der Website der ETH bietet die Möglichkeit, die Inhalte verschiedener ETH­Studiengänge zu vergleichen. Zudem bietet die ETH on­line einen Selbsteinschätzungstest Mathematik und einen ergänzenden Online­Brückenkurs Mathematik an: www.ethz.ch/de/studium/bachelor/stu­dienwahlberatung.html.

Page 28: BAU UND PLANUNGBAU UND PLANUNG

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PERSPEKTIVEN | Bau und Planung

Studium

Studiengang Vertiefungsrichtungen

GEBÄUDESYSTEME UND -TECHNOLOGIEN

ETH Zürich: www.arch.ethz.ch

Integrated Building Systems MSc

RAUMENTWICKLUNG

Université de Genève: www.unige.ch/ged

MA en développement territorial Aménagement du territoire & urbanismeArchitecture du paysageDéveloppement territorial des Suds

RAUMENTWICKLUNG UND INFRASTRUKTURSYSTEME

ETH Zürich: www.baug.ethz.ch

Raumentwicklung und Infrastruktursysteme MSc

Raum- und LandschaftsentwicklungVerkehrssysteme und -verhaltenNetzinfrastrukturen

INTERDIZSIPLINÄRE UND SPEZIALISIERTE MASTER – AN ETH UND UNI

MA = Master of Arts / MSc= Master of Science

Interdisziplinäre und spezialisierte Masterstudiengänge sind meist mit Bachelorabschlüssen von verschiedenen Stu­dienrichtungen zugänglich. Teilweise ist die Platzzahl be­

grenzt und es kommen spezielle Aufnahmekriterien zur Anwendung. Verbindliche Angaben zur Zulassung erfahren Sie direkt bei den Hochschulen.

BESONDERHEITEN AN EINZELNEN STUDIENORTEN

ETH ZürichDer spezialisierte englischsprachige Masterstudiengang Integrated Buil­ding Systems befasst sich mit dem Ge­biet der Gebäudesysteme und ­techno­logien in Bezug auf die Energiebilanz von Gebäuden und deren Einflüsse auf die Umwelt. Für diesen Studiengang bestehen spezielle Zulassungsbedin­gungen. Informieren Sie sich direkt bei der ETH. Der Masterstudiengang Raumentwick­lung und Infrastruktursysteme bietet eine vielseitige Ausbildung in Gebieten wie Verkehrsplanung, Verkehrssysste­me, Raumentwicklung, Raumnutzung, Infrastrukturentwicklung usw. Eine direkte Zulassung ist mit einem Bachelorabschluss der ETH in den Richtungen Bauingenieurwissenschaf­ten, Geomatik und Planung, Umwelt­ingenieurwissenschaften, Architektur und Raumbezogene Ingenieurwissen­schaften möglich. Andere Abschlüsse: evtl. Zulassung «sur dossier».

Page 29: BAU UND PLANUNGBAU UND PLANUNG

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Bau und Planung | PERSPEKTIVEN

Studium

Studiengang Studienort Vertiefungsrichtungen Modalität

BAUINGENIEURWESEN

BFH Berner Fachhochschule: www.ahb.bfh.ch

Bauingenieurwesen BSc Bern Vollzeit/Teilzeit/berufsbegleitend

Fachhochschule Nordwestschweiz: www.fhnw.ch

Bauingenieurwesen BSc Muttenz Vollzeit/Teilzeit

Bauingenieurwesen Trinational Bsc MuttenzKarlsruheStrasbourg(jährlich anderer Studienort)

Vollzeit

Fachhochschule Ostschweiz: www.fho.ch

Bauingenieurwesen BSc Rapperswil BaumanagementGeotechnikKonstruktionVerkehrUmweltingenieurwesenWasser

Vollzeit/Teilzeit

BauingenieurwesenBSc

Chur Konstruktiver IngenieurbauGeotechnikInfrastrukturen Wasserbau und Naturgefahren

Vollzeit/Teilzeit

HSLU Hochschule Luzern: www.hslu.ch

BauingenieurwesenBSc

Horw Konstruktion und TragwerkVerkehr und WasserGebäudehülle

Vollzeit/Teilzeit/berufsbegleitend

Zürcher Fachhochschule ZFH, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW: www.zhaw.ch

Bauingenieurwesen BSc Winterthur Vollzeit/Teilzeit

Haute Ecole Specialisée de Suisse occidentale: www.hes-so.ch

Bauingenieurwesen BSc Génie civile BSc

Freiburg/Fribourg Vollzeit

Génie civile BSc Genève ConstructionTransports et mobilitéGénéraliste

Vollzeit

Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana: www.supsi.ch

Ingeneria civile BSc Canobbio ediziagenio civile

Vollzeit/berufsbegleitend

GEBÄUDETECHNIK

HSLU Hochschule Luzern: www.hslu.ch

Gebäudetechnik BSc Horw Heizung – Lüftung – Klima – SanitärGebäude-Elektroengineering

Vollzeit/Teilzeit/berufsbegleitend

Haute Ecole Specialisée de Suisse occidentale: www.hes-so.ch

Techique des bâtiments BSc Genève Energétique du bâtimentRénovation et sécurité du

bâtiment

Teilzeit

HOLZTECHNIK

BFH Berner Fachhochschule: www.ahb.bfh.ch

Holztechnik BSc Biel Timber Structures and Technology

Process and Product Management

Vollzeit

BACHELORSTUDIEN AN FACHHOCHSCHULEN

BSc = Bachelor of Science

Page 30: BAU UND PLANUNGBAU UND PLANUNG

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PERSPEKTIVEN | Bau und Planung

Studium

Studiengang Studienort Vertiefungsrichtungen Modalität

GEOMATIK UND PLANUNG

Fachhochschule Nordwestschweiz: www.fhnw.ch

Geomatik BSc Muttenz – Geoinformatik– GIS – Umwelt – Planung– Ingenieurgeodäsie

Vollzeit/Teilzeit

Haute Ecole Specialisée de Suisse occidentale: www.hes-so.ch

Géomatique BSc Yverdon-les-Bains – Géomatique et gestion du territoire

– Construction et infrastructures– Génie de l'environnement

Vollzeit/Teilzeit/berufsbegleitend

RAUMPLANUNG

Fachhochschule Ostschweiz: www.fho.ch

Raumplanung Rapperswil – Raumentwicklung– Verkehrsplanung– Städtebau

Vollzeit/Teilzeit

VERKEHRSSYSTEME

Zürcher Fachhochschule ZFH, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW: www.zhaw.ch

Verkehrssysteme BSc Winterthur – Engineering– Verkehrsmanagement

Vollzeit/praxisintegriert

BESONDERHEITEN AN EINZELNEN STUDIENORTEN

Berner FachhochschuleIm Studiengang Holztechnik ist die Un­terrichtsprache hauptsächlich Deutsch. Einzelne Unterrichtseinheiten sind in Französisch oder Englisch.

Fachhochschule NordwestschweizBauingenieurwesen: Neben dem regu­lären Bachelorstudiengang bietet die Fachhochschule Nordwestschweiz ei­nen Trinationalen Bachelorstudien­gang in Bauingenieurwesen an. Part­nerhochschulen sind die Hochschule Karlsruhe, Technik und Wirtschaft, und das IUT Robert Schuman in Stras­bourg.

Hochschule LuzernStudierende der Studiengänge Bauinge­nieurwesen, Gebäudetechnik und Ar­chitektur arbeiten in gewissen Modulen zusammen. Einzelne Module werden in englischer Sprache angeboten.

Zürcher Hochschule für Angewandte WissenschaftenFür Personen mit der gymnasialen Ma­turität ist es möglich, anstelle eines vorgängigen Praktikums das Bachelor­studium in Verkehrssysteme praxis­ integriert zu absolvieren. Die Studie­renden absolvieren in diesem Modell ein vierjähriges Bachelorstudium und sammeln parallel praktische Erfah­rung in einem Unternehmen. Details dazu erfahren Sie direkt bei der Hoch­schule.

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Bau und Planung | PERSPEKTIVEN

Studium

MASTERSTUDIEN AN FACHHOCHSCHULEN

MSc = Master of Science

Nach erfolgreichem Abschluss des Bachelorstudiums kann man eine Stelle suchen oder in die bisherige Tätigkeit zu­rückkehren. Vielleicht ist aber der Wunsch vorhanden, wei­ter zu studieren und einen Master zu erlangen.

Das Platzangebot in den Masterstudiengängen der Fach­hochschulen ist häufig begrenzt. Detaillierte Informationen zu Zulassungsbedingungen und Aufnahmeverfahren erhal­ten Sie direkt bei den Hochschulen.

Studiengang Studienort Vertiefungsrichtungen Modalität

BAUINGENIEURWESEN, GEBÄUDETECHNIK, HOLZTECHNIK, GEOMATIK, RAUMPLANUNG, VERKEHRSSYSTEME

Gemeinschaftsangebot der Schweizer Fachhochschulen: www.msengineering.ch

Engineering MSc verschiedene Studienorte Je nach Hochschule stehen unterschiedliche Fachgebiete und Vertiefungsrichtungen zur Wahl. Die Studienrichtung des Bachelorabschlusses muss mit der im Master gewählten fachlichen Vertiefung verwandt sein.

Vollzeit oder berufsbegleitend

HOLZTECHNIK

BFH Berner Fachhochschule: www.ahb.bfh.ch

Wood Technology MScin Zusammenarbeit mit der Hoch-schule Rosenheim, Deutschland

Biel Management of Processes and Innovation

Complex Timber Structures

Vollzeit/Teilzeit/berufsbegleitend

GEOMATIK, BAU- UND RAUMENTWICKLUNG IN DER WESTSCHWEIZ

Haute Ecole Specialisée de Suisse occidentale: www.hes-so.ch

Ingénerie du territoire MSc Lausanne Génie civilGéomatiqueUrbanisme opérationnel

Teilzeit

Page 32: BAU UND PLANUNGBAU UND PLANUNG

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PERSPEKTIVEN | Bau und Planung

Studium

BEISPIELE VERWANDTER STUDIENFÄCHER

AUSBILDUNGEN

Bau-Polier/in (BP)

Gebäudetechnikplaner/in EFZ

Geomatiker/in EFZ

Geomatiktechniker/in (BP)

Heizungsinstallateur/in EFZ

Holzbau-Polier/in (BP)

Lüftungsanlagenbauer/in EFZ

Maurer/in EFZ

Metallbaukonstrukteur/in EFZ

Sanitärinstallateur/in EFZ

Schreiner/in EFZ

Techniker/in HF Gebäudetechnik

Techniker/in HF Holztechnik, Holzbau

Techniker/in HF Tiefbau

Zeichner/in EFZ

Zimmermann/Zimmerin EFZ

UNIVERSITÄTEN/ETH FACHHOCHSCHULEN

Architektur und Landschaftsarchitektur Architektur

Geowissenschaften Energie- und Umwelttechnik

Geografie Innenarchitektur

Umweltnaturwissenschaften Landschaftsarchitektur

Umweltingenieurwissenschaften Umweltingenieurwissenschaften

Die folgenden Studienfächer befassen sich teilweise mit ähnlichen Themen wie die im Bereich «Bau und Planung».Informationen dazu sind in den ent­sprechenden Perspektivenheften zu finden.

ALTERNATIVEN ZUR HOCHSCHULE

Zu den meisten Fachgebieten der Hochschulen gibt es auch alternative Ausbildungs­wege. Zum Beispiel kann eine (verkürzte) berufliche Grundbildung mit Eidgenössi­schem Fähigkeitszeugnis EFZ als Einstieg in ein Berufsfeld dienen. Nach einer EFZ­Ausbildung bzw. einigen Jahren Berufspraxis stehen verschiedene Weiterbil­dungen in der Höheren Berufsbildung offen: Höhere Fachschulen HF, Berufsprü­fungen (BP), Höhere Fachprüfungen (HFP). Über berufliche Grundbildungen sowie Weiterbildungen in der Höheren Berufsbildung informieren die Berufsinformati­onsfaltblätter und die Heftreihe «Chancen: Weiterbildung und Laufbahn» des SDBB Verlags. Sie sind in den Berufsinformationszentren BIZ ausleihbar oder erhältlich beim SDBB: www.shop.sdbb.ch.

Bei der Berufs­, Studien­ und Laufbahnberatung erhalten alle – ob mit EFZ­Ab­schluss, mit oder ohne Berufsmaturität, mit gymnasialer Maturität oder Fachma­turität – Informationen und Beratung zu allen Fragen möglicher Aus­ und Weiter­bildungswegeAdressen: www.adressen.sdbb.chNachstehend einige Beispiele von alternativen Ausbildungen zu einem Hochschul­studium.

Page 33: BAU UND PLANUNGBAU UND PLANUNG

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Bau und Planung | PERSPEKTIVEN

Studium

TYPISCH UNIVERSITÄT

In der Regel Zugang mit der gymnasialen Maturität

Wissenschaftlich ausgerichtetes Studium: Grundlagen- forschung und Erwerb von Fach- und Methodenkenntnissen

Meist keine spezifische Berufsausbildung, sondern Erwerb einer allgemeinen Berufsbefähigung auf akademischem Niveau

Studium in der Regel gemäss vorgegebenen Richtlinien individuell organisiert

Studium in wechselnden Gruppen

Oft Möglichkeit, Neben- und Zusatzfächer zu belegen

Master als Regelabschluss

Lernkontrollen am Semesterende

Studium als Vollzeitstudium konzipiert

TYPISCH FACHHOCHSCHULE

In der Regel Zugang mit Berufsmaturität

Angewandte Forschung und hoher Praxisbezug, enge Zusam-menarbeit mit der Wirtschaft und öffentlichen Institutionen

Oft Ausbildung zu konkreten Berufen inkl. Arbeitserfahrungen (Praktika) in verschiedenen Institutionen

Mehr oder weniger vorgegebene Studienstruktur mit wenig Wahlmöglichkeiten

Studium oft in fixen Gruppen

Studiengänge als Monostudiengänge konzipiert, Wahl von Schwerpunkten möglich

Bachelor als Regelabschluss (Ausnahmen: Kunst, Musik, Theater, Psychologie und Unterricht Sekundarstufe)

Lernkontrollen laufend während des Semesters

Studiengänge oft als Teilzeitstudium oder berufsbegleitend möglich

WISSENSWERTES RUND UMS STUDIERENDie folgenden Informationen gel-ten grundsätzlich für alle Studien- fächer an allen Hochschulen in der Schweiz. Spezielle Hinweise zu den Fachgebieten finden Sie weiter vorne im Heft bei der Be-schreibung des jeweiligen Stu- diums.

STUDIENLEISTUNGEN, ECTSAlle Studienleistungen (Vorlesungen, Arbeiten, Prüfungen usw.) werden in Kreditpunkten (ECTS) ausgewiesen. Ein Kreditpunkt entspricht einem Arbeitsaufwand von 25 bis 30 Stun­den. Bei einem Vollzeitstudium er­wirbt man 60 ECTS­Punkte pro Jahr. Die ECTS­Punkte erhält man, wenn ein Leistungsnachweis wie z.B. eine Prüfung oder ein Referat erfolgreich absolviert wurde.

BACHELOR UND MASTERAn den Hochschulen ist das Studium aufgeteilt in ein Bachelor­ und ein Masterstudium. Das Bachelorstudium dauert drei Jahre, das Masterstu­dium in der Regel eineinhalb bis zwei Jahre (90 bis 120 ECTS). Vorausset­zung für die Zulassung zu einem Mas­terstudium ist ein Bachelorabschluss in derselben Studienrichtung. An den Universitäten gilt der Mas­ ter als Regelabschluss. An den Fach­hochschulen ist der Bachelor der Re­gelabschluss. Es werden aber auch an Fachhochschulen in vielen Studien­richtungen Masterstudiengänge an­geboten. Hier gelten jedoch teilweise spezielle Aufnahmekriterien.

HOCHSCHULTYPENDie Schweiz kennt drei verschiedene Hochschultypen: Universitäre Hoch­

schulen mit den kantonalen Uni­ versitäten und den Eidgenössischen Technischen Hochschulen, Fachhoch­schulen (FH) und Pädagogische Hoch­schulen (PH). Die PH sind für die Lehrer/innenausbildungen zuständig und werden in den meisten Kantonen den FH angegliedert.

MAJOR, MINOR, MONO-, HAUPT-, NEBEN- UND ERGÄNZUNGSFÄCHERDas Bachelorstudium an einer uni­versitären Hochschule besteht entwe­der aus einem Hauptfach (Major), kom­biniert mit einem oder mehreren Nebenfächern (Minor), zwei Hauptfä­chern oder einem Monofach, wie es z. B. in vielen Naturwissenschaften und technischen Wissenschaften der Fall ist. Je nach Universität können diese Modelle leicht variieren. Auch das Masterstudium kann unterteilt

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PERSPEKTIVEN | Bau und Planung

Studium

wechseln will oder umgekehrt, kann zu fachverwandten Studienrichtun­gen zugelassen werden. Es müssen je nach Fachrichtung Zusatzleistun­ gen im Umfang von 20 bis 60 ECTS erbracht werden. Erkundigen Sie sich am besten direkt bei der Hochschule, an die Sie wechseln möchten.

ANMELDUNG ZUM STUDIUMUniversitäre HochschulenDer Anmeldetermin der universitä­ren Hochschulen ist der 30. April für das Herbstsemester. An einigen Uni­versitäten ist eine verspätete Anmel­dung mit einer Zusatzgebühr möglich. Bitte informieren Sie sich direkt an der jeweiligen Universität. Ein Studienbeginn im Frühjahrsse­ mester ist nur teilweise möglich und wird nicht empfohlen, da viele Veran­staltungen und Kurse für Erstsemes­trige im Herbstsemester stattfinden. Das Portal www.swissuniversities.ch wartet mit einer Vielzahl von Infor­mationen auf zu Anerkennung, Zulas­sung, Stipendien usw.Informationen zum Ablauf des Anmel­de­ und Immatrikulationsverfahrens jedoch sind auf der Homepage der je­ weiligen Universität zu finden.

FachhochschulenBei den Fachhochschulen sind die An­meldefristen und ­verfahren unter­ schiedlich, je nachdem, ob obligato­ rische Informationsabende, Aufnah­meprüfungen und/oder Eignungstests

stattfinden. Informieren Sie sich di­rekt bei den Fachhochschulen.

Pädagogische HochschulenBei den meisten Pädagogischen Hoch­schulen ist eine Anmeldung bis zum 30. April für das Herbstsemester mög­lich. Bitte informieren Sie sich auf den jeweiligen Websites.

ZULASSUNG ZUM BACHELOR Universitäre HochschulenBedingung für die Zulassung zum Bachelor an einer universitären Hochschule ist eine eidgenössisch an­erkannte gymnasiale Maturität oder ein gleichwertiger Ausweis sowie die Beherrschung der Studiensprache. Eine Berufsmaturität mit Passerel­ le (spezielle Aufnahmeprüfung für BMS­ und seit 2018 FMS­Absolven­ten/­innen) gilt als gleichwertig zur gymnasialen Maturität. Für die Stu­diengänge in Medizin sowie Sport­wissenschaften gibt es spezielle Eig­nungsverfahren.An den Universitäten Freiburg, Genf, Lausanne, Luzern, Neuenburg und der italienischen Schweiz ist es mög­lich, auch ohne gymnasiales Maturi­tätszeugnis zu studieren. Dabei kom­men besondere Aufnahmeverfahren zur Anwendung, die von Universität zu Universität, von Fakultät zu Fa­kultät verschieden sind. Unter an­ derem wird ein bestimmtes Mindest­ alter vorausgesetzt (30 in Freiburg, 25 in Genf, Neuenburg und Tessin).

sein in Haupt­ und Nebenfächer. Die Studienstruktur wird von der Hoch­schule vorgegeben; hier lohnt sich ein Vergleich von Studienangeboten an unterschiedlichen Hochschulen.Die Studiengänge an den Fachhoch­schulen sind als Monostudiengänge organisiert. Häufig stehen – vor allem in den letzten Studiensemestern – bestimmte Vertiefungsrichtungen zur Wahl.

ÜBERGANG BACHELOR – MASTER Innerhalb desselben HochschultypsMit einem Bachelorabschluss einer schweizerischen Hochschule wird man zu einem konsekutiven Master­studium in derselben Studienrichtung auch an einer anderen Hochschule zugelassen. Es ist möglich, dass man bestimmte Studienleistungen wäh­ rend des Masterstudiums nachholen muss. Konsekutive Masterstudien­gänge bauen auf einem Bachelorstu­diengang auf und vertiefen das fachli­che Wissen. Teilweise werden auch verschiedene konsekutive Master in Teildisziplinen einer Fachrichtung angeboten.Spezialisierte Master sind meist in­terdisziplinäre Studiengänge mit spezialisiertem Schwerpunkt. Sie sind mit Bachelorabschlüssen aus verschiedenen Studienrichtungen zu­gänglich. Interessierte müssen sich für einen Studienplatz bewerben.Joint Master sind spezialisierte Mas­ter, die in Zusammenarbeit mit ande­ren Hochschulen angeboten werden und teilweise ebenfalls nach Bache­lorabschlüssen verschiedener Studien­ richtungen gewählt werden können. Master of Advanced Studies (MAS) sind nicht zu verwechseln mit kon­ sekutiven und spezialisierten Mas­terstudiengängen. Es handelt sich hierbei um Weiterbildungsmaster, die sich an berufstätige Personen mit Studienabschluss richten (siehe Kapi­tel «Weiterbildung», Seite 48). Sie wer­den im Umfang von mindestens 60 ECTS angeboten.

Wechsel des HochschultypsWer mit einem Fachhochschulbache­lor an eine universitäre Hochschule

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35Studium

Bau und Planung | PERSPEKTIVEN

FachhochschulenWer sich an einer Schweizer Fach­hochschule einschreiben will, benö­tigt eine abgeschlossene berufliche Grundbildung meist in einem mit der Studienrichtung verwandten Beruf plus Berufsmaturität oder eine ent­sprechende Fachmaturität. In den meisten Studiengängen wird man mit einer gymnasialen Maturität auf­ genommen, wenn man zusätzlich ein in der Regel einjähriges Berufsprak­tikum absolviert hat. Ebenfalls ein in der Regel einjähriges Praktikum muss absolvieren, wer eine berufliche Grundbildung in einem fachfremden Beruf absolviert hat. In einigen Stu­ dienrichtungen werden Aufnahme­prüfungen durchgeführt. In den Fachbereichen Gesundheit, Soziale Arbeit, Kunst, Musik, Theater, ange­wandte Linguistik und angewandte Psychologie werden ergänzend Eig­nungsprüfungen durchgeführt.

Pädagogische Hochschulen Die Zulassungsvoraussetzung für die Pädagogischen Hochschulen ist in der Regel die gymnasiale Maturität. Je nach Vorbildung gibt es besondere Aufnahmeverfahren bzw. Regelun­gen. Erkundigen Sie sich direkt bei der entsprechenden Hochschule.

Studieninteressierte mit ausländischem VorbildungsausweisDie Zulassungsstellen der einzelnen schweizerischen Hochschulen bestim­men autonom und im Einzelfall, unter welchen Voraussetzungen Studieren­de mit ausländischem Vorbildungs­ausweis zum Studium zugelassen werden.

TEILZEITSTUDIUM, BERUFSBEGLEITENDES STUDIUMEin Bachelorabschluss (180 ECTS) dauert in der Regel drei Jahre, ein Masterabschluss (90 bis 120 ECTS) eineinhalb bis zwei Jahre. Je nach in­dividueller Situation kann das Stu­dium länger dauern. Wenn Sie aus finanziellen oder familiären Gründen von einer längeren Studienzeit ausge­hen, erkundigen Sie sich rechtzeitig über Möglichkeiten zur Studienzeit­verlängerung an Ihrer Hochschule. Allgemein gilt Folgendes:

UniversitätenAn den Universitäten sind die Stu­ dienprogramme als Vollzeitstudien konzipiert. Je nach Studienrichtung ist es aber durchaus möglich, neben dem Studium zu arbeiten. Statistisch gesehen wirkt sich eine Arbeit bis 20 Stellenprozent positiv auf den Studienerfolg aus. Der Kon­takt zum Arbeitsmarkt und der Er­werb von beruflichen Qualifikationen erleichtern den Berufseinstieg. Es gilt also, eine sinnvolle Balance von Stu­dium und Nebenjob während des Se­mesters oder in den Ferien zu finden.

FachhochschulenZusätzlich zu einem Vollzeitstudien­gang bieten viele Fachhochschulen ihre Studiengänge als viereinhalbjäh­riges Teilzeitstudium (Berufstätigkeit möglich) bzw. als berufsbegleitendes Studium an (fachbezogene Berufstä­tigkeit wird vorausgesetzt).

Pädagogische HochschulenViele Pädagogische Hochschulen bie­ten an, das Studium in Teilzeit bzw. berufsbegleitend zu absolvieren. Das Studium bis zum Bachelor dauert dann in der Regel viereinhalb Jahre. Fragen Sie an den Infoveranstaltun­gen der Hochschulen nach Angeboten.

FernhochschulenEine weitere Möglichkeit, Studium und (Familien­)Arbeit zu kombinie­ren, ist ein Fernstudium. Dieses erfor­dert aber grosse Selbstständigkeit, Selbstdisziplin und Ausdauer.

Weiterführende Informationen Zulassungsbedingungen zu den Hochschu-len: www.swissuniversities.ch > Hochschul-raum > Qualifikationsrahmen

Weiterführende Informationen www.fernfachhochschule.ch www.fernuni.ch

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36 Studium

PERSPEKTIVEN | Bau und Planung

STUDIENFINANZIERUNGDie Semestergebühren der Hoch­schulen liegen zwischen 500 und 1000 Franken. Ausnahmen sind 2000 Franken an der Università della Sviz­zera italiana bzw. mehrere 1000 Fran­ken an privaten Fachhochschulen. Für ausländische Studierende und berufsbegleitende Ausbildungsgänge gelten teilweise höhere Gebühren.

Gesamtkosten eines StudiumsWer bei den Eltern wohnt, muss mit 800 bis 1200 Franken pro Monat rech­nen (auswärtiges Essen nicht einge­rechnet); bei auswärtigem Wohnen können sich die Kosten fast verdop­peln. Folgende Posten sollten in einem Budget berücksichtigt werden: – Studienkosten (Studiengebühren, Lehrmittel)– Feste Verpflichtungen (Kranken­

kasse, AHV / IV, Fahrkosten, evtl. Steuern)

– Persönliche Auslagen (Kleider / Wäsche / Schuhe, Coiffeur / Körper­pflege, Taschengeld, Handy)

– Rückstellungen (Franchise, Zahn­ arzt / Optiker, Ferien, Sparen)

– Auswärtige Verpflegung (Mensa)

Zusätzlich für auswärtiges Wohnen:– Miete / Wohnanteil – Wohn­Nebenkosten (Elektrizität,

Telefon / Radio / TV, Hausrat­ / Privathaftpflichtversicherung)

– Nahrung und Getränke – Haushalt­Nebenkosten (Wasch­

und Putzmittel, allg. Toiletten­artikel, Entsorgungsgebühren)

Beitrag der ElternGesetzlich sind die Eltern verpflichtet, die Ausbildung ihrer Kinder (Ausbil­dungs­ und Lebenshaltungskosten) bis zu einem ersten Berufsabschluss zu bezahlen. Für Gymnasiasten und Gymnasiastinnen bedeutet das bis zum Abschluss auf Hochschulstufe.

Stipendien und DarlehenDas Stipendienwesen ist kantonal ge­regelt. Kontaktieren Sie deshalb früh­zeitig die Fachstelle für Stipendien Ihres Wohnkantons. Stipendien sind einmalige oder wie­derkehrende finanzielle Leistungen

Weiterführende Informationen Weitere Informationen zur Finanzierung: http://stipendien.educa.ch

ohne Rückzahlungspflicht. Sie decken die Ausbildungskosten sowie die mit der Ausbildung verbundenen Lebens­haltungskosten in der Regel nur teil­weise. Als Ersatz und / oder als Ergän­zung zu Stipendien können Darlehen ausbezahlt werden. Dies sind wäh­rend des Studiums zinsfreie Beträge, die nach Studienabschluss in der Regel verzinst werden und in Raten zurückzuzahlen sind. Ausschlagge­bend, ob man stipendien­ oder dar­ lehensberechtigt ist, ist die finanzielle Situation der Eltern.

MOBILITÄTJe nach individuellen Interessen kön­nen Module oder Veranstaltungen an Instituten anderer Hochschulen be­sucht werden. Solche Module können aber nur nach vorheriger Absprache mit den Instituten an das Studium angerechnet werden.Sehr zu empfehlen für Studierende ab dem vierten Semester des Bache­lorstudiums ist ein ein­ oder zwei­ se mestriger Studienaufenthalt im Ausland. Das Erasmus­Programm bietet dazu gute Möglichkeiten inner­halb Europas. Zusätzlich hat fast jedes Hochschulinstitut bilaterale Abkom­men mit ausgewählten Hochschulen ausserhalb Europas.Weitere Informationen zur Mobilität erhalten Sie bei der Mobilitätsstelle Ihrer Hochschule.

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37Studium

Bau und Planung | PERSPEKTIVEN

SPANNENDE EINBLICKE IN DEN BERUFSALLTAG DURCH PRAKTIKA

Anica Gamper, Master in Bauingenieurwissenschaften, 4. Semester, ETH Zürich

«Ich entschied mich für die Bauingeni­eurwissenschaften, weil die Arbeits­möglichkeiten nach Studienabschluss breit gefächert sind und mir die Studi­eninhalte am meisten zusagten. Die ETH hat einen guten Ruf und ist von meinem Wohnort Baden aus gut er­

Anica Gamper (24) interessierte sich im Gymnasium je länger je mehr für naturwissenschaftliche und technische Themen. Nach der Matu-rität mit Schwerpunktfach Mathematik/Physik wollte sie ein techni-sches Studium absolvieren und informierte sich über verschiedene Studiengänge an der ETH.

reichbar. Der Stundenplan im Bache­lor ist bis auf einige wenige Wahlfä­cher vorgegeben. In den ersten drei Semestern werden vor allem Grundla­gen in Mathematik und Physik vermit­telt. Ab dem vierten Semester setzt sich das Studium aus bauspezifischen

PORTRÄTS VON STUDIERENDEN

In den folgenden Porträts berich-ten Studentinnen und Studenten, wie sie ihre Ausbildung erleben.

ANICA GAMPERMaster in Bauingenieur­wissenschaften, ETH Zürich

THOMAS RÄUFTLINBachelor in Bauingenieurwesen, Fachhochschule Nordwestschweiz

NINA SCHMIDBachelor in Gebäudetechnik | Energie, Hochschule Luzern

FABIA BAUMANNBachelor in Holztechnik, Berner Fachhochschule

GUILLEM BONETBachelor in Geomatik und Planung, ETH Zürich

GAUTHIER RÜEGGBachelor in Raumplanung, Hochschule Rapperswil

ROMAN ZECHBachelor in Verkehrssysteme, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften

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PERSPEKTIVEN | Bau und Planung

38 Studium

Fächern wie Grundlagen in Konstruk­tion, Geotechnik und Wasserbau zu­sammen.

EINBLICK IN DIE BERUFSPRAXISIm Bachelorstudium fehlte mir der Praxisbezug und nach drei Jahren Studium hatte ich noch wenig konkre­te Vorstellungen, was eine Bauingeni­eurin macht. Die beiden Praktika, die ich zwischen Bachelor und Master machte, halfen mir diesbezüglich ei­nen grossen Schritt weiter. Zuerst ar­beitete ich vier Monate bei MWV Bau­ingenieure AG. Dort erhielt ich einen Einblick in den Alltag im konstrukti­ven Ingenieurbau. Ich verbrachte viel Zeit im Büro am PC und führte stati­sche Berechnungen durch. Es freute mich, dass ich das an der ETH erlern­te Wissen zum ersten Mal anwenden konnte. Anschliessend wechselte ich zu SNZ Ingenieure und Planer AG in Zürich Oerlikon, einem deutlich grösseren Büro. Den Hauptteil dieses Prakti­kums verbrachte ich in der Abteilung Bauleitung. Endlich konnte ich mit auf die Baustelle, um zu sehen, wie die Ar­beiten draussen aussehen. Als Studen­tin ohne handwerkliche Kenntnisse war dies extrem spannend und lehr­reich, da ich mir zuvor vieles gar nicht vorstellen konnte. An der Seite von erfahrenen Bauleitern konnte ich bei Kontrollen auf der Baustelle und Sit­zungen dabei sein und bekam einen ersten Einblick, wo die Probleme und Schwierigkeiten in der praktischen Ausführung liegen können.

PROJEKTARBEIT IM BEREICH VERKEHRSSYSTEMEDie Vorlesungen im Master finde ich spannender, da sie in der Regel praxis­orientierter sind. Wir wählen zwei der folgenden Vertiefungsrichtungen: Bau­ und Erhaltungsmanagement; Geotech­nik; Konstruktion; Verkehrssysteme; Wasserbau und Wasserwirtschaft; Werkstoffe und Mechanik. Ich habe mich für die beiden Richtungen ‹Kons­truktion› und ‹Verkehrssysteme› ent­schieden. Innerhalb der gewählten Vertiefungsrichtungen können wir die Vorlesungen selbst zusammenstellen. Zusätzlich müssen wir eine gewisse

Anzahl an Wahlfächern belegen, die wir aus anderen Richtungen oder sogar anderen Studiengängen wählen kön­nen. Ich finde es toll, dass wir uns so eine vielseitige Ausbildung erarbeiten können. Gut gefallen hat mir beispiels­weise eine Veranstaltung zum Thema ‹Traffic Engineering›, in der verschie­dene Phänomene, welche auch im All­tag auf der Strasse beobachtbar sind, erklärt wurden. Im Master müssen wir jedes Semester eine Projektarbeit schreiben, dabei recht selbstständig arbeiten und die Woche eigenständig einteilen. Kürzlich habe ich im Bereich Verkehrssysteme eine Arbeit geschrieben. Es ging dar­um, wie viel Fläche der öffentliche Ver­kehr gegenüber dem Individualverkehr in der Stadt Zürich in Anspruch nimmt und wie viel Kapazität dadurch bereit­gestellt wird. Dafür habe ich in ver­schiedenen Strassenabschnitten aktu­elle Daten des öffentlichen und privaten Verkehrs analysiert und ausgewertet. Bei den Arbeiten werden wir von Assis­tierenden gut betreut und die ETH verfügt über eine tolle Infrastruktur. Für Projektarbeiten können wir bei­spielsweise in der Bauhalle riesige Ge­rätschaften benutzen, um Versuche durchzuführen. Im Herbst starte ich mit der Masterarbeit.

EINE ZEITINTENSIVE AUSBILDUNGDas Studium an der ETH ist ein ‹Full­timejob›. Während des Bachelors ist es – wenn überhaupt – nur möglich, am Wochenende zu arbeiten, der Stunden­plan ist vollgepackt. Im Master ist die zeitliche Flexibilität grösser. Wie viel Freizeit man neben dem Studium hat, ist vom Lerntyp und den Ambitionen abhängig. Wenn ich mir Pausen und ab und zu eine Auszeit gönne, arbeite ich bedeutend effizienter. Dafür ist es wäh­rend der eingeplanten Arbeitszeit wich­tig, sich nicht ablenken zu lassen und konzentriert zu bleiben. Normalerweise dauert das Masterstudium insgesamt vier Semester, aber weil ich einen Tag pro Woche in einem Ingenieurbüro ar­beite und zudem ein Auslandsemester machte, verlängerte ich die Studienzeit auf fünf Semester. Ich bin sehr froh über diese Entschei­dung, so habe ich mehr Zeit für sonstige

Aktivitäten und durch meinen Teilzeit­job benötige ich nur wenig finanzielle Unterstützung von meinen Eltern. Ich finde es toll, dass wir unter den Stu­dierenden einen superguten Zusam­menhalt und Austausch entwickeln konnten. Durch grosse Arbeitsräume, welche uns zur Verfügung stehen, habe ich bis im Master fast alle Mitstudie­renden kennengelernt, obwohl es doch gegen 90 Leute sind. Während des Stu­diums gehört auch immer wieder die eine oder andere Studentenparty dazu, was das Knüpfen von sozialen Kontak­ten natürlich zusätzlich vereinfacht. Ein weiterer Höhepunkt in meinem Studium war mein Austauschsemester in Valencia. Es war eine wunderbare Erfahrung, an einem komplett unbe­kannten Ort ein neues Umfeld aufzu­bauen und eine neue Kultur kennenzu­lernen. Ich kann Austauschsemester sehr empfehlen.

IDEEN FÜR DIE BERUFLICHE ZUKUNFTMomentan habe ich noch keine kon­kreten Pläne für den Berufseinstieg. Glücklicherweise ist es in der Bau­branche verhältnismässig einfach, ei­nen Job zu finden. Durch die beiden Praktika wurde mir klar, dass ich mir vor allem bei der ersten Stelle Ab­wechslung wünsche. Wenn möglich möchte ich nicht die ganze Zeit im Büro verbringen, sondern sozusagen ‹an der Front› mit dabei sein. Ich den­ke, dass ich dadurch auch bedeutend schneller viele verschiedene Erfahrun­gen machen kann. Wohin es mich dann aber genau verschlägt, steht noch in den Sternen.»

Porträt Karin Brühlmann

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39Studium

Bau und Planung | PERSPEKTIVEN

VON DER LEHRE ÜBER DIE BERUFS-MATURITÄT ZUM INGENIEURSTUDIUMWährend der Berufslehre als Zeichner mit Fachrichtung Ingenieurbau erhielt Thomas Räuftlin (22) durch die tägliche Zusammenarbeit mit Bauingenieuren einen guten Einblick in diesen Beruf. Vor Studienbe-ginn sammelte er noch ein Jahr praktische Erfahrungen in einem Ingenieurbüro.

Thomas Räuftlin, Bachelor in Bauingenieurwesen, 4. Semester, Fachhochschule Nordwestschweiz

«In der Sekundarschule habe ich un­terschiedliche Berufe angeschaut, vom Flugzeugmechaniker bis zum Kauf­mann. Anwendungen der Mathematik und technisches Zeichnen gehörten in der Oberstufe zu meinen Lieblingsfä­

chern und schon als Kind war ich von Baustellen fasziniert. So informierte ich mich in der Berufsberatung über die verschiedenen Wege zum Bauinge­nieur und entschloss mich, zuerst eine Lehre als Zeichner mit Berufsmaturi­

tät zu machen und später das Bauinge­nieurstudium an der Fachhochschule in Angriff zu nehmen. Weil der Studi­enort Muttenz von meinem Wohnort gut erreichbar ist, habe ich mich für die Fachhochschule Nordwestschweiz ent­schieden.

THEORIE UND PRAXISDas erste Jahr setzt sich hauptsäch­lich aus theoretischen Grundlagenmo­dulen zusammen. Es geht vor allem darum, sich das nötige Basiswissen in Mathematik und Physik zu erarbeiten. Ab dem dritten Semester wird die Aus­bildung anwendungsorientierter. Wir haben beispielsweise damit begonnen, Bauteile zu berechnen. Dies gehört zu den Tätigkeiten, die ich sehr gerne ma­che. So breit gefächert wie der Beruf

«Von meinem beruflichen Vorwissen aus der Lehre und der anschliessenden Berufserfahrung in einem Ingen ieurbüro profitiere ich im Studium.»

des Bauingenieurs ist, so vielseitig sind auch die Module im Studium: Veran­staltungen zu Gebieten wie Statik, Geotechnik, Hydromechanik, Stahl­bau, Verkehrswesen bis hin zur Baupla­nung gehören dazu. Hinzu kommen Kurse in Gebieten wie Recht, Wirt­schaft, Sprache und Kommunikation sowie Informatik. In der Informatik befassen wir uns unter anderem mit bauspezifischer Software wie dem CAD.

WAS MICH BESONDERS INTERESSIERTDas Studium gefällt mir je länger je bes­ser – vor allem praxisorientierte The­men habe ich gerne. Neben dem konst­ruktiven Ingenieurbau interessieren mich Gebiete wie die Geotechnik und die Bauplanung sehr. Am Ende des drit­ten Semesters hatten wir eine Laborwo­che, in der wir verschiedene Versuche zur Boden­ und Hydromechanik durch­führten. Beispielsweise bestimmten wir die Bodenfestigkeit, um festzustellen, welche Last ein Boden tragen kann. An­schliessend mussten wir darüber eine Arbeit schreiben.

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Studium

BERUFSERFAHRUNGIm Studium profitiere ich von meinem beruflichen Vorwissen aus der Lehre und der anschliessenden Berufserfah­rung in einem Ingenieurbüro. Ich konn­te an Projekten in verschiedenen Fach­bereichen des Strassen­ und Bahnbaus und im konstruktiven Ingenieurbau mitarbeiten. So hatte ich Gelegenheit, sowohl im Tiefbau als auch im konst­ruktiven Ingenieurbau wertvolle Erfah­rungen zu sammeln, mehrheitlich war ich im Tiefbau tätig. Parallel zum Stu­dium arbeite ich ein paar Stunden als Hilfsassistent und es bleibt mir genü­gend Zeit für Hobbys und Sport. Wie viel Aufwand die einzelnen Studie­renden für das Studium betreiben, ist sehr individuell. Das Wichtigste ist, in den Vorlesungen mitzukommen und die dazugehörigen Übungen regelmässig zu lösen. Ich bin der Meinung, dass es sich lohnt, ausreichend Zeit in die Ausbil­dung zu investieren. Man hat nie ausge­lernt, auch nach dem Studium nicht. Im Anschluss an das Bachelorstudium möchte ich noch einen Master machen. In welchem Gebiet weiss ich noch nicht genau.»

Porträt Karin Brühlmann

FACHÜBERGREIFENDE PROJEKTE IM TEAM PRAXISNAH ENTWICKELN

Nina Schmid, Bachelor in Gebäudetechnik | Energie, 8. Semester, Hochschule Luzern, Technik & Architektur in Horw

«Nach der Lehre wollte ich mich im Gebiet der Gebäudetechnik weiter ver­tiefen. Vor allem interessierte ich mich dafür, auch Fachwissen in den Berei­chen Lüftung und Sanitär zu erwer­ben, welches in meiner Ausbildung

Nina Schmid (24) absolvierte vor dem Studium eine vierjährige Lehre als Gebäudetechnikplanerin mit Fachrichtung Heizung. Die ersten drei Studienjahre studierte sie berufsbegleitend, um parallel zum Studium weitere Berufserfahrung sammeln zu können.

nicht vermittelt wurde. Im Studium der Gebäudetechnik ist dies gut mög­lich. Dieses wird in der Deutsch­schweiz nur an der Hochschule Luzern angeboten. Nach meinem Lehrab­schluss arbeitete ich ein Jahr im Lehr­

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PERSPEKTIVEN | Bau und Planung

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Bau und Planung | PERSPEKTIVEN

betrieb weiter und machte einen Sprachaufenthalt, um mein Englisch zu verbessern. So konnte ich im Stu­dium auch Module in englischer Spra­che belegen. Die Berufsmaturität habe ich bereits während der Lehre erwor­ben. Um nicht weit pendeln zu müssen, bin ich für das Studium von der Ost­schweiz nach Luzern gezogen.

BERUFSBEGLEITENDES STUDIUMWährend der ersten drei Studienjahre habe ich parallel zum Studium in ei­nem 50­Prozent­Pensum als Haus­technikplanerin in einem Zentral­schweizer Ingenieurbüro gearbeitet. Meine Hauptaufgabe war es, selbst­ständig Projekte im Bereich Heizung und Lüftung zu bearbeiten. Ich habe Offerten eingeholt, Projekt­ und Aus­führungsunterlagen erstellt und war auch für Fachbauleitungen und Ab­nahmen zuständig. Die Kombination aus Arbeit und Studium war manch­mal sehr anstrengend, hat sich für mich jedoch gelohnt. Im letzten Stu­dienjahr gibt es ein grosses Angebot an spannenden, berufsnahen Modu­len. Ich wollte möglichst viele davon besuchen und entschied mich deshalb, das letzte Jahr Vollzeit zu studieren.

PRAXISBEZUG NIMMT ZUInnerhalb des Studiengangs ‹Gebäude­technik | Energie› gibt es zwei Stu­dienrichtungen. Ich habe mich für die Studienrichtung Heizung­Lüftung­Klima­Sanitär (HLKS) entschieden. Die andere Richtung heisst Gebäude­Elektroengineering (GEE). Am Anfang stehen obligatorische Grundlagen­module im Vordergrund. Wir erarbei­teten dort das nötige Basiswissen in Mathematik und Physik und theore­tische Grundlagen für die Gebiete HLKS. Dieser Teil war anspruchsvoll, lernintensiv und eher ‹trocken›. Später stehen praxisnahe Anwendungspro­jekte im Zentrum. Diese werden von theoretischen Vertiefungen in den Be­reichen HLKS ergänzt. Ich finde es toll, dass wir ein grosses Spektrum an Modulen besuchen kön­nen. Schade finde ich, dass der Aspekt der Kostenbetrachtung fast gar nicht einfliesst. Gegen Ende des Studiums empfand ich die Ausbildung als ange­

nehm. Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich inzwischen viel Erfahrung mit Prüfungen und anderen Arbeits­aufträgen gesammelt hatte. Auch ge­fallen mir Module mit viel Praxisbezug besser.

PROJEKTARBEITKürzlich arbeiteten wir in einem Team von Studierenden der Studienrichtun­gen Heizung­Lüftung­Klima­Sanitär und der Richtung Gebäude­Elektroen­gineering an einem Industrieprojekt. Die Arbeit befasste sich mit der Pla­nung eines Energie­ und Gebäudetech­nikkonzepts des künftigen Neu­ und Ausbaus des Departements Technik & Architektur der Hochschule Luzern in Horw. Im Auftrag einer Baukommis­sion entwickelten wir anhand eines transparenten Evaluationsverfahrens ein Gesamtkonzept. Dieses musste verschiedenen Anforderungen an das Gebäude und Areal entsprechen und flexibel ausbaubar sein. Neben betrieb­lichen und ökologischen Zielen muss­ten ökonomische Gesichtspunkte ge­bührend berücksichtigt werden. Am Schluss verfassten wir eine Bauherren­dokumentation.

Porträt Karin Brühlmann

Spannend an dieser Arbeit war, dass wir Studierenden in der Aufgabenstel­lung selbst Nutzer im Industrieprojekt waren und so unsere Bedürfnisse be­ziehungsweise Erfahrungen einbrin­gen konnten.

IDEEN FÜR DIE BERUFLICHE ZUKUNFTAuf jeden Fall möchte ich auch künftig in der Gebäudetechnikbranche arbei­ten. Da der Abschluss des Studiums näher rückt, informiere ich mich nun über verschiedene Firmen und ihre Stellenangebote. Durch das Studium ist mein Interesse an allen Fachrich­tungen des Gebiets Heizung, Klima, Lüftung und Sanitär gestiegen. Die­ses übergreifende Interesse möchte ich auch in meiner zukünftigen Ar­beitsstelle weiterverfolgen und mich nicht nur auf eine Fachrichtung be­schränken.»

Page 42: BAU UND PLANUNGBAU UND PLANUNG

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PERSPEKTIVEN | Bau und Planung

DIE SCHALLDÄMMUNG IN HOLZBAUTEN OPTIMIEREN

Fabia Baumann, Bachelor in Holztechnik, 6. Semester, Berner Fachhochschule in Biel

Fabia Baumann (26) absolvierte nach der Maturität und einem Zwischenjahr die Berufslehre als Zimmerin. Diese Arbeit war für sie spannend und erfüllend, aber auf die Dauer körperlich sehr anstrengend. Bereits damals war ihr klar, dass sie sich später würde weiterbilden wollen.

«Im Zwischenjahr konnte ich mich für kein Studium entscheiden, da es so vie­le Möglichkeiten gab. Zudem wollte ich lieber in die Berufswelt einsteigen. Da mich Holz begeisterte, entschied ich mich nach der Lehre für das Studium

in Holztechnik an der Berner Fach­hochschule. Nach der praktischen Ar­beit in der Lehre war ich das Still­sitzen nicht mehr gewöhnt. Die theo­ retischen Grundlagenfächer wie Ma­thematik und Statik am Anfang des

Studiums fielen mir nicht so leicht. So kam es mir entgegen, dass wir auch viel über Gebiete wie Materialien, Konstruktionslehre und Management lernten. Hinzu kamen Projektarbeiten in verschiedenen Bereichen – von Mana­gement über Material­ und Maschi­nenkunde bis zu Statik. Wir haben beispielsweise einen Aussichtturm ge­staltet und berechnet.

FACHWISSEN VERTIEFENDie Ausbildung ist sehr praxisorien­tiert, nicht zuletzt auch, weil alle Stu­dierenden entweder Berufsleute sind oder ein Praktikum nach der Maturi­tät absolviert haben, um sich die not­wendigen Kenntnisse im Holzfach an­zueignen. So werden viele Fächer praxisnah unterrichtet und es gibt Projektarbeiten im direkten Kontakt mit Wirtschaftspartnern, die Möglich­keiten für den Aufbau eines guten Netz werks bieten. Den praktischen Bezug des Studiums finde ich toll und ebenso, dass ich mein Holzwissen wei­ter vertiefen konnte. Die Ausbildung ist vor allem kurz vor den Semesterprüfungen zeitintensiv. Neben Hausaufgaben und dem Lernen des Stoffes müssen dann die meisten Arbeiten eingereicht werden. Ansons­ten gibt es zwar immer viel zu tun, aber es bleibt auch Zeit, Hobbys und Kontakte zu pflegen. In den langen Semesterferien im Sommer musste ich je weils Geld verdienen, da die Zeit wäh­rend des Semesters dafür zu knapp war.

BACHELORARBEITVor dem letzten Semester absolvierte ich ein einjähriges Praktikum in Nor­wegen. Während dieser tollen Zeit lern­te ich sehr viel dazu, persönlich und beruflich, und fühle mich nun gut vor­bereitet auf die Arbeit nach dem Stu­dium. Ich war in einem Architektur­büro und hatte die Möglichkeit, so noch mehr über dieses Arbeitsgebiet zu er­fahren. Im Gegenzug konnte ich mein Fachwissen aus Statik und Holzkunde einbringen. Während des Praktikums verfasste ich in Zusammenarbeit mit dem Praktikumsbetrieb zudem meine Bachelorarbeit. Die Arbeit dreht sich um die Untersuchung der Bauakustik

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Bau und Planung | PERSPEKTIVEN

Porträt Karin Brühlmann

AUS SATELLITENBILDERN KAKAO-PLANTAGEN ERKENNEN

Guillem Bonet, Bachelor in Geomatik und Planung*, 6. Semester, ETH Zürich

Ursprünglich wollte Guillem Bonet (21) Orchestermusiker werden. Zudem interessierte er sich für Züge, Chemie, Karten, komplexe Systeme wie Takt-Fahrpläne und komplexe Informatikprogramme. In die engere Wahl kamen schliesslich der Bauingenieur an der ETH Zürich und der Chemieingenieur an der ETH Lausanne.

«Ich habe mich spontan für die ETH Zürich entschieden, mit dem Ziel, Bahn­ingenieur (Verkehrsingenieur) zu wer­den. Beim Prestudy­event am Departe­ment für Bau, Umwelt und Geomatik eine Woche vor Studienbeginn entdeck­

te ich den Studiengang Geomatik und Planung. Da dieser inhaltlich näher an den Themen Stadt­ und Verkehrspla­nung ist als der Bauingenieur, wechsel­te ich am ersten Tag den Studiengang und habe es bis heute nicht bereut!

(Schalldämmung) in einer mehrge­schossigen Überbauung in Südnorwe­gen, die genossenschaftlich organisiert und in Form einer grossen Wohnge­meinschaft geführt ist. Durch diese dichte Wohnform entstehen besondere Anforderungen an einen hohen Schall­schutz, der für Holzbauten bisher erst wenig untersucht wurde. Deshalb war noch Verbesserungspotenzial vorhan­den. In einem weiteren Teil der Arbeit untersuchte ich ein neues Konstruk­tionssystem in Massivholzbauweise. Dieses konnte ich für die Überbauung konkretisieren und verbessern. Es soll­te einerseits statisch und konstruktiv funktionieren, zudem mussten Produk­tion, Transport und Montage reibungs­los ablaufen und nicht zuletzt auch die Anforderungen an die Schalldämmung erreicht werden. Ich fand es spannend, ein für die Praxis relevantes Thema zu untersuchen und die Fortschritte am Bauprojekt direkt zu beobachten.

IDEEN FÜR DIE ZUKUNFTDie meisten meiner Mitstudierenden steigen nach dem Bachelorabschluss in die Arbeitswelt ein. Ich möchte zu­nächst in Dänemark einen Master in Architectural Engineering erwerben. Auch an der BFH gibt es Masterstu­diengänge. Mein Ziel ist es, den Hori­zont etwas zu öffnen, anstatt mich weiter im Bereich Holz zu spezialisie­ren. Zudem lerne ich gerne neue Län­der kennen.Das Berufsbild der Holzbauingenieu­rin ist vielseitig. Wohin es mich nach dem Master zieht, ist noch offen. Ver­mutlich bleibe ich im Norden, vielleicht weiterhin an einer Vermittlungspositi­on zwischen Ingenieurwesen und Ar­chitektur. Auf jeden Fall möchte ich weiterhin mit Holz zu tun haben.»

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44 Studium

PERSPEKTIVEN | Bau und Planung

Die Geomatik beschäftigt sich mit dem Erfassen, Analysieren und Visualisie­ren unseres Lebensraumes. Beim Fachbereich Planung geht es darum, die Gesellschaft optimal mit Infra­struktur zu versorgen sowie den Boden effizient zu nutzen und dafür Lösun­gen zu entwerfen und zu realisieren.

THEMEN DER GEOMATIK UND DER PLANUNGZur Geomatik gehören verschiedene Teilbereiche: Bei der Ingenieurver­messung geht es darum, Gebiete zu vermessen, um beispielsweise eine Parzelle für ein Haus abzustecken. In der Photogrammetrie ist das ‹Messen aus Bildern› Thema. Es geht darum, Objekte aus Kameraaufnahmen zu erkennen. Erkenntnisse aus diesem Gebiet werden für das autonome Fah­ren oder für Roboter in der Industrie gebraucht. Die Mathematische und Physikalische Geodäsie – auch als Satellitengeodäsie bekannt –, beschäftigt sich mit der geometrischen Form der Erde, der Form des Schwerefeldes der Erde, das zum Beispiel als Referenzhöhen für die Vermessung gebraucht wird und mit verschiedenen Verfahren zur Vermes­sung der Erde als Ganzes. Die Geoin­formatik widmet sich der Darstellung der erfassten Daten in einem Informa­tikprogramm und der Analyse der ver­schiedenen Daten. Mit Hilfe des geo­graphischen Informationssystems (GIS) können beispielsweise Überschwem­mungsgebiete bestimmt werden. Die Kartographie befasst sich schliesslich mit der Darstellung von Daten. Dieser Bereich hat eine kreative Seite, da es auch darum geht, wie Menschen Kar­ten wahrnehmen und die Informatio­nen benutzerfreundlich dargestellt werden können.Zur Planung gehören die Gebiete Raumplanung, welche sich mit der Ge­samtplanung eines Landes, eines Kan­tons oder einer Gemeinde befassen, die Stadt­/Quartier­Planung, die Land­schaftsplanung sowie die Verkehrspla­nung. Das Studium hat eine grosse Bandbreite – von der Erfassung und dem Verständnis der Erde als physika­lisch, geometrische Gestalt mit all ih­ren Prozessen wie Erdrotation, Plat­

tentektonik und Planetenbewegungen bis hin zur Gestaltung der Erde als Lebensraum für die Menschen! Mir gefällt diese Themenvielfalt sehr. Toll ist auch die Möglichkeit, sich in einzel­nen Gebieten zu vertiefen.

ÜBUNGEN MIT PRAXISBEZUGIm Vergleich zu anderen ETH­Stu­diengängen umfasst das Studium ‹Geo­matik und Planung› neben viel Theorie auch einen grossen praktischen Teil. So gibt es zum Beispiel im zweiten Se­mester Vermessungsfeldübungen und fast alle Raumplanungsvorlesungen sind praxisorientiert. In einer Übung ging es darum, wie das Quartier Zü­rich Altstetten neu gestaltet werden könnte.Die Jahrgänge sind im Geomatikstu­dium mit 10 bis 16 Studierenden klein und die Atmosphäre ist gut. So fällt es auch leicht, in Vorlesungen Fragen zu stellen. Der Frauenanteil liegt fast bei 50 Prozent. Zeitintensiv ist das Studi­um insbesondere vor den Abgabeter­minen von Projekten oder in der Lern­phase vor den Prüfungen. In stressigen Momenten braucht es Durchhaltever­mögen, aber das Studium ist eine spannende Zeit und es lohnt sich, diese Zeit zu geniessen. Mir bleibt genügend Freizeit, um beispielsweise in Orches­tern mitzuspielen. Zusätzlich arbeite ich als Hilfsassistent und kann so praktische Erfahrungen sammeln und etwas Geld verdienen.

BACHELORARBEITMeine Aufgabe für die Bachelorarbeit ist es, aus Satellitenbildern Kakao­Plantagen zu erkennen – mit dem Ziel, es ortsunabhängig möglich zu machen, die Menge an erntbarem Kakao für die jeweilige Ernte­Saison zu bestimmen. Dies soll mit Hilfe von Satellitenbil­dern der neuen ESA­Satelliten Senti­nel­2 mit einer Auflösung von 10 x 10m (in ein Pixel passt mehr als ein Baum!) durchgeführt werden. Kakao­Pflanzen sind meistens von so­genannten Schattenbäumen bedeckt. Dieses Problem soll durch neue Metho­den gelöst werden. Eine davon sind Hyperspektralbilder von Sentinel­2, die von der Vegetation der Erde reflek­tierte Signale in verschiedenen Fre­

quenzen aufnimmt. Damit sollen die Kakao­Pflanzen von anderen Pflanzen unterschieden werden können, da die­se andere Frequenzen reflektieren. Eine zweite Methode ist die des ‹deep learning› und des ‹Convolutional Neu­ral Network›. Diese erlaubt es dem Computer, Merkmale in Bildern zu ‹erlernen›, wie beispielsweise die Spek­tralsignatur der Kakao­Pflanze, um diese in Bildern wieder zu erkennen. Erlerntes aus Vorlesungen kann ich nun im Rahmen dieser Arbeit mit For­schungsergebnissen der letzten Jahre kombinieren, was ich sehr faszinie­rend finde.

NACH DEM BACHELORZwischen Bachelor und Master möchte ich zwei verschiedene Praktika machen, damit ich mich besser entscheiden kann, welche Vertiefungsrichtungen ich im Master wählen möchte. Da es bis zum Berufseinstieg noch eine Weile dauert, habe ich mir dazu noch wenig Gedanken gemacht. Wahrscheinlich bleibe ich bei meiner ur sprüng lichen Idee, in einem Ver kehrs inge nieursbüro oder bei einer Bahngesellschaft zu ar­beiten. Es reizt mich inzwischen auch, in einem Geomatikbüro zu arbeiten.»

Porträt Karin Brühlmann

* Ab Herbst 2018 heisst der Bachelorstudiengang «Geomatik und Planung» an der ETH Zürich neu «Raumbezogene Ingenieurwissenschaften».

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45Studium

Bau und Planung | PERSPEKTIVEN

RAUMENTWICKLUNG, VERKEHRS-PLANUNG UND STÄDTEBAU

Gauthier Rüegg, Bachelor in Raumplanung, 6. Semester, HSR Hochschule für Technik Rapperswil

Gauthier Rüegg (27) schloss vor dem Studium die Lehre als Zeichner in der Fachrichtung Raumplanung mit Berufsmaturität ab. Anschliessend sammelte er während vier Jahren berufliche Erfahrungen in einem privaten Büro für Raumentwicklung in der Region Zürich.

«Nach mehrjähriger Berufserfahrung hatte ich den Wunsch, mehr Verant­wortung zu übernehmen und eigene Projekte leiten zu können. Es war für mich an der Zeit, mir weiteres Wissen anzueignen und so entschied ich mich für das Bachelorstudium in Raumpla­

nung an der HSR Hochschule für Technik Rapperswil.

INHALTE DER AUSBILDUNGDas Studium besteht aus den drei Hauptthemen Raumentwicklung, Ver­kehrsplanung und Städtebau. In den

ersten beiden Studienjahren steht der Erwerb von Grundlagen in diesen Bereichen im Vordergrund. Es gibt Ver anstaltungen zu Themen wie Sied­lungsökologie, Verkehrsabwicklung, Landschaftsplanung, Mobilitätsmana­ge ment oder zu den Grundlagen des Städtebaus. Kurse zu Planungsinstru­menten wie CAD, GIS oder 3­D­Visua­lisierung gehören ebenfalls zur Ausbil­dung dazu. Die Module zu den einzelnen Themen sind so aufgebaut, dass der theoretische Teil unmittelbar in einer

«Die Module orientieren sich stark an der beruflichen Praxis. So können wir das Gelernte bei realen Gegeben-heiten anwenden und kommen mit einer breiten Palette an Themen sowie Problemstellungen in Berührung.»

praktischen Arbeit beziehungsweise Übung angewendet werden kann. Diese Arbeiten orientieren sich stark an der beruflichen Praxis. Es gibt jährlich eine sogenannte Partnerstadt, die sich als Übungsraum für die verschiedenen Kur­se zur Verfügung stellt. So können wir das Gelernte an realen Gegebenheiten anwenden und kommen mit einer breiten Palette an Themen sowie Problemstel­lungen in Berührung. Diese Vielseitig­keit gefällt mir sehr. Neben Grundlagen in Wirtschaft und Recht wird auch Wissen in den Bereichen Öffentlichkeits­arbeit/Moderation vermittelt. Die inter­disziplinäre Ausbildung ist perfekt zuge­schnitten auf den späteren Berufsalltag in der Raumplanung mit seinen breit gefächerten Aufgabenstellungen.

PROJEKTARBEITENWährend des Studiums habe ich Pro­jektarbeiten zu verschiedenen Themen geschrieben, so beispielsweise ein Ent­wicklungskonzept für den Stadtteil Winkeln und ein Güterverkehrskon­zept für die Stadt St.Gallen. In einer weiteren Projektarbeit ging es darum, ein städtebauliches Konzept für das Gebiet Eichliacker/Rieter Areal in Winterthur zu entwerfen.

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46 Studium

PERSPEKTIVEN | Bau und Planung

TIPPS FÜR DIE PLANUNG DES STUDIUMSWas neben dem Studium zeitlich noch Platz findet, ist sehr individuell. Da die Arbeiten während des Semesters durch die Professoren und Dozieren­den laufend betreut werden, verteilt sich die Arbeitsbelastung sehr gut über das ganze Semester. Wer die zur Verfügung stehende Zeit nutzt, hat auch im Vollzeitstudium genügend Freizeit. Für Personen, die auf eine regelmässige Erwerbstätigkeit ange­wiesen sind, empfiehlt sich jedoch ein Teilzeitstudium. Auf alle Fälle lohnt es sich, möglichst früh zu planen, wann welche Module besucht werden wollen. So gibt es am Ende des Studiums keine bösen Über­raschungen mit offenen ECTS­Punk­ten, die für den Bachelorabschluss noch fehlen. Im dritten Studienjahr stehen dann Planungsprojekte und die Bachelorarbeit im Vordergrund.Meine Bachelorarbeit befasst sich mit dem Thema Erneuerung im urbanen Entwicklungsgebiet der Stadt St.Gal­len. Dieses Gebiet liegt zwischen dem Olma­Messegelände und dem Kan­tonsspital – eine spannende Heraus­forderung in städtebaulicher, verkehrs­technischer und raumplanerischer Hinsicht. Nach Abschluss des Bache­lorstudiums bewerbe ich mich in einem Raumplanungsbüro, um das Erlernte anwenden zu dürfen.»

LERNEN ANHAND AKTUELLER PROJEKTE

Roman Zech, Bachelor in Verkehrssysteme, 6. Semester, ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften

Nach dem Gymnasium machte Roman Zech (24) zwei Praktika in Richtung Mobilität und Verkehr, um zu prüfen, ob dieses Arbeitsgebiet zu ihm passt. Im Studium profitiert er nun sehr vom Wissen, das er sich während dieser Zeit angeeignet hatte.

«Mein erstes Praktikum machte ich bei einem städtischen Tiefbauamt in der Verkehrsplanung. Dort erhielt ich vielseitige Einblicke in das Aufgaben­gebiet von Verkehrsingenieuren. Ich konnte Aussenaufnahmen von Ver­

kehrsführungen und Parkplätzen ma­chen und diese ins GIS­Programm übertragen. Zudem hatte ich Gelegen­heit, Teilbereiche wie die zentrale Am­pelsteuerung anzuschauen oder bei der Gestaltung von Busfahrplänen

Porträt Karin Brühlmann

Page 47: BAU UND PLANUNGBAU UND PLANUNG

47Studium

Bau und Planung | PERSPEKTIVEN

mitzuhelfen. Anschliessend arbeitete ich ein ganzes Jahr bei der SBB als Praktikant im Bereich ‹Fahrplan›. Dort konnte ich mithelfen, ein neues Konzept für Baustellensperren umzu­setzen und zu überwachen. Während dieser Zeit machte ich viele Auswer­tungen mit Excel und Reportings und war Projektleitungsassistent für einen grossen Tunnelumbau zwischen Zü­rich und Bern. Ich konnte auch einige Tage in andern Bereichen schnuppern, beispielsweise als Zugverkehrsleiter. Weil alle meine Vorgesetzten Bauinge­nieurwesen studiert hatten, entschied ich mich zuerst auch für diese Rich­tung. Die Studieninhalte gefielen mir jedoch nicht besonders und so wechsel­te ich nach einem Jahr in den Studien­gang Verkehrssysteme. Verkehrssysteme finde ich spannend, weil es einerseits um Technik geht, andererseits immer auch um Men­schen. Manchmal ist die beste techni­sche Lösung für die Leute zu kompli­ziert oder politisch nicht möglich. Ich bin selber gerne unterwegs und lernte besonders auf Auslandreisen zum Thema Mobilität viel dazu. Diese Er­fahrungen motivieren mich noch heu­te, mich für gute Lösungen stark zu machen.

PROJEKTARBEITEN IM TEAMWie bei anderen Ingenieurstudiengän­gen ist das erste Jahr des Bachelors Verkehrssysteme eher theoretisch und enthält einiges an Mathematik und Physik. Wir bearbeiteten auch schon erste, einfache Projekte in den Ver­kehrsfächern, wie etwa die Beurtei­lung der Erschliessung eines Quar­tiers mit dem öffentlichen Verkehr oder die Strassengestaltung einer Hauptstrasse. Im zweiten Jahr gibt es viele prakti­sche Inputs, auch Angewandte Statis­tik oder ‹Crash­Kurse› aus den anderen Ingenieursdisziplinen stehen auf dem Programm. Hinzu kommen eine grös­sere Studie und eine Projektarbeit, wo­bei der ganze Jahrgang die Rolle des Projektteams innehat. Ich denke, dies ist schon recht nahe am künftigen Beruf, allerdings ohne Lohn am Mo­natsende, dafür mit Credits am Se­mester ende. Im dritten Studienjahr

entscheidet man sich für einen Schwer­punkt, entweder in ‹Verkehrsmanage­ment› oder in ‹Engineering›. Ich habe mich für die Richtung ‹Verkehrs­management› entschieden, weil mich die wirtschaftlichen Aspekte des Ver­kehrs zunehmend interessieren und ich Bereiche wie Logistik und Supply Chain immer spannender finde. Das dritte Jahr umfasst zudem zwei grosse Arbeiten (eine Projekt­ und die Bache­lorarbeit) zu einem frei wählbaren Thema.

WAS MIR BESONDERS GEFÄLLTIch finde die vielfältigen Möglichkeiten für Projektarbeiten und Engagements interessant. Der Studiengang hat spannende Praxispartner und Verbin­dungen in die Branche. Viele Dozieren­de halten nur wenige Lektionen pro Woche und arbeiten grösstenteils bei

«Verkehrssysteme sind spannend, weil es einerseits um Technik geht, anderer-seits immer auch um Menschen, und manchmal ist die beste technische Lösung für die Leute zu kompliziert oder politisch nicht möglich.»

namhaften Unternehmen. Sie schätzen den Austausch mit uns Studierenden und wir lernen meist anhand aktueller Beispiele und Projekte. Weniger gefal­len haben mir die zahlreichen Grup­penarbeiten während der Semester, die meist eine unterschiedliche Anzahl Gruppenmitglieder haben, jedoch die gleichen Abgabetermine. Das erschwert das Zeitmanagement während des Se­mesters. Allerdings glaube ich, dass wir dadurch auch gewisse Projektlei­tungsfähigkeiten entwickeln. Im Vergleich zu Arbeiten im ersten Se­mester sind wir inzwischen gut ‹einge­spielt›, was die Organisation betrifft und zudem auch etwas gelassener ge­worden. Spannend finde ich, dass die Projektarbeiten oft in Zusammenar­beit mit Praxispartnern aufgegleist sind, sodass es weniger um das ‹rein wissenschaftliche› Schreiben einer Ar­

beit, sondern mehr um die konkrete Beantwortung einer Frage geht. Für mein Studium war es hilfreich, dass es mir von Anfang an gut gelang, die Zeit einzuteilen. Der Stundenplan ist in den ersten beiden Jahren fix vor­gegeben. Als Ausgleich arbeitete ich nebenher 30 Prozent in einem weniger kopflastigen Job. Für die Studienwahl empfehle ich, sich einen Schnuppertag ausserhalb der regulären Infoanlässe direkt im Unterricht zu organisieren.Im fünften Semester untersuchten wir zu zweit in einer Projektarbeit, ob es sich lohnen würde, die Bahnstrecke zwischen Neuchâtel und La Chaux­de­Fonds einzustellen und durch eine Luftseilbahn mit neuer 3­Seil­Techno­logie zu ersetzen. Weil ein langer, teu­rer Bahntunnel gebaut werden soll, haben wir geprüft, ob auch eine Seil­bahn genügen würde, die nur ein Fünftel des Tunnels kosten würde. Das Projekt war sehr vielseitig und der Projektbericht entsprechend lang. Wir haben viel gelernt, sogar einige neue Französischwörter.

IDEEN FÜR DIE BERUFLICHE ZUKUNFTDas Ende des Studiums rückt näher und es gibt einige Themen, die ich be­ruflich sehr spannend finde, beispiels­weise den interkontinentalen Güter­vekehr zwischen Europa und Asien, Seilbahnen als urbanes Verkehrsmit­tel, dynamische Preise oder auch Spe­ditionen. Es ändert sich im Moment sehr viel in der Mobilität. Deshalb braucht es Leute mit dem Studiengang Verkehrssysteme, die sowohl etwas von der Technik als auch von der Bran­che verstehen.»

Porträt Karin Brühlmann

Page 48: BAU UND PLANUNGBAU UND PLANUNG

PERSPEKTIVEN | Bau und Planung

4848

Nach rund 15 Jahren Bildung in Volksschule, beruf-licher Grundbildung oder Mittelschule und dem Ab-schluss eines Studiums liegt für viele Studienabgänger und Studienabgängerinnen der Gedanke an Weiterbil-dung fern – sie möchten nun zuerst einmal Berufspra-xis erlangen oder die Berufstätigkeit intensivieren und Geld verdienen. Trotzdem lohnt sich ein Blick auf mög-liche Weiterbildungen und Spezialisierungen, für ge-wisse Berufe und Funktionen nach einem Studium sind solche geradezu unerlässlich.

Direkt nach Studienabschluss ist es meist angezeigt, mit Be­rufserfahrung die eigenen Qualifikationen zu verbessern. Ausgenommen sind Studienrichtungen, die üblicherweise mit einer Dissertation abschliessen (z.B. Naturwissenschaften) oder in stark reglementierte Berufsbereiche führen (z.B. Me­dizin). Weiterbildungen sind dann sinnvoll, wenn sie für die Übernahme von bestimmten Aufgaben oder Funktionen qua­lifizieren. Wo viele Weiterbildungen zur Wahl stehen, emp­fiehlt es sich herauszufinden, welche Angebote im angestreb­ten Tätigkeitsfeld bekannt und bewährt sind.

FORSCHUNGSORIENTIERTE WEITERBILDUNGWer eine wissenschaftliche Laufbahn plant, muss eine Dok-torarbeit (Dissertation) schreiben. Voraussetzung dafür ist der Abschluss eines Masterstudiums. Zurzeit (Stand 2018) kann

ein Doktorat in der Schweiz nur an einer Universität erworben werden. Viele Fachhochschulen haben daher Kooperationen mit Universitäten, in denen Doktoratsprojekte möglich sind. Die Einführung von Doktoratsprogrammen an Fachhochschu­len ist in Diskussion.In einer Dissertation geht es um die vertiefte Auseinanderset­zung mit einem Thema bzw. einer Fragestellung; daraus ent­steht eine umfangreiche, selbstständige Forschungsarbeit. Ein Doktoratsstudium dauert in der Regel zwei bis vier Jahre. Viele kombinieren das Schreiben einer Dissertation mit einer Teilzeitbeschäftigung, oft im Rahmen einer Assistenz an einer Universität, zu der auch Lehraufgaben gehören. Das Dokto­ratsstudium kann auch an einer anderen Hochschule als das Bachelor­ oder Masterstudium – auch im Ausland – absolviert werden. Die offizielle Bezeichnung für den Doktortitel lautet PhD (philosphiae doctor). Auf die Dissertation kann eine weitere Forschungsarbeit fol­gen: die Habilitation. Sie ist die Voraussetzung dafür, um an einer Universität bzw. ETH zum Professor bzw. zur Professo­rin gewählt zu werden.

BERUFSORIENTIERTE WEITERBILDUNGBei den Weiterbildungen auf Hochschulstufe sind die CAS (Certificate of Advanced Studies) die kürzeste Variante. Diese berufsbegleitenden Nachdiplomstudiengänge erfordern Stu­dienleistungen im Umfang von mindestens 10 ECTS­Punkten.

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WEITERBILDUNG

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Bau und Planung | PERSPEKTIVEN

Weiterbildung 49

Oftmals können CAS kombiniert und allenfalls je nach Angebot zu einem MAS weitergeführt werden.

Mit Diploma of Advanced Studies DAS (auch University Professional UP) wer­den berufsbegleitende Nachdiplomstu­diengänge bezeichnet, für welche min­destens 30 ECTS­Punkte erreicht werden müssen.

Die längste Weiterbildungsvariante sind die Master of Advanced Studies MAS. Sie umfassen mindestens 60 ECTS­Punkte. Diese Nachdiplomstu­diengänge richten sich an Personen mit einem Studienabschluss, welche bereits in der Berufspraxis stehen.

Nach einem fachwissenschaftlichen Studium kann eine pädagogische, di­daktische und unterrichtspraktische Ausbildung (Lehrdiplom-Ausbildung) im Umfang von 60 ECTS absolviert

werden. Mit deren Abschluss wird das Lehrdiplom für Maturitätsschulen er­worben (Titel: «dipl. Lehrerin/Lehrer für Maturitätsschulen [EDK]»). Diese rund einjährige Ausbildung zur Leh­rerin, zum Lehrer kann im Anschluss an das fachwissenschaftliche Master­studium absolviert werden, oder sie kann ganz oder teilweise in dieses in­tegriert sein. Das gilt grundsätzlich für alle Unterrichtsfächer, unabhän­gig davon, ob der fachliche Studienab­schluss an einer Universität oder an einer Fachhochschule (Musik, Bildne­risches Gestalten) erworben wird.

Traineeprogramme, Praktika, Stages, Volontariate u.a. sind eine besondere Form der berufsorientierten Weiterbil­dung. Sie ermöglichen, sich in einem bestimmten Gebiet «on the job» zu qua­lifizieren. Je nach Tätigkeitsfeld und Programm existieren sehr unter­schiedliche Bedingungen punkto Ent­

löhnung, Arbeitszeiten usw. Im Vorder­grund steht der rasche Erwerb berufspraktischer Erfahrungen, was die Chancen auf dem Arbeitsmarkt er­heblich verbessert.

KOSTEN UND ZULASSUNGDa die Angebote im Weiterbildungsbe­reich in der Regel nicht subventioniert werden, sind die Kosten um einiges höher als diejenigen bei einem regulä­ren Hochschulstudium. Sie können sich pro Semester auf mehrere tausend Franken belaufen. Gewisse Arbeitge­ber beteiligen sich an den Kosten einer Weiterbildung.Auch die Zulassungsbedingungen sind unterschiedlich. Während einige Wei­terbildungsangebote nach einem Hoch­schulabschluss frei zugänglich sind, wird bei anderen mehrjährige und ein­schlägige Praxiserfahrung verlangt. Die meisten Weiterbildungen werden nur berufsbegleitend angeboten.

WEITERBILDUNGSMÖGLICHKEITEN IM GEBIET BAU UND PLANUNG

Je nach Arbeitsbereich und beruflicher Funktion stehen unterschiedliche Wei­terbildungsmöglichkeiten offen. Einer­seits besteht die Möglichkeit, Fach­wissen zu ergänzen. Andererseits sind viele Ingenieure und Ingenieurinnen in Funktionen tätig, in denen sie betriebswirtschaftliches Wissen benö­tigen.

CAS Bauen mit Holz, Berner Fachhochschulewww.ahb.bfh.ch

CAS Baukostenplanung, Hochschule Luzernwww.hslu.ch/de­ch/technik­architek­tur/weiterbildung/bau/cas­baukosten/

CAS Erdbebensicherheit, Hochschule Luzernwww.hslu.ch/de­ch/technik­architek­tur/weiterbildung/bau/cas­erdbeben­sicherheit/

CAS Geographische Informations- systeme GIS in der Planung, Hochschule für Technik Rapperswilwww.hsr.ch/de/weiterbildung/bau­und­planung/cas/cas­gis­in­der­planung/

MAS Mobilität der Zukunft, ETH Zürichwww.mas­mobilitaet.mavt.ethz.ch/programm

CAS Integrale Gebäudetechnik und Energie, Hochschule Luzernwww.hslu.ch/de­ch/technik­architek­tur/weiterbildung/bau/cas­integrale­gebaeudetechnik­und­energie/

Projektmanagement für Planerinnen und Planer, Hochschule für Technik Rapperswilwww.hsr.ch/de/weiterbildung/bau­und­planung/cas/cas­projektma­nagement­fuer­planerinnen­und­planer/

CAS Betriebswirtschaft für Nichtbetriebswirtschafter/innen, Fachhochschule Nordwest-schweizwww.fhnw.ch/wirtschaft

Mehr Weiterbildungsangebote finden Sie unter www.berufsberatung.ch/weiterbildung

Page 50: BAU UND PLANUNGBAU UND PLANUNG

50

PERSPEKTIVEN | Bau und Planung

Inserat

Unseren Lebensraum gestalten

Die Raumplanung in der Schweiz steht vor grossen Her-ausforderungen. Revision und Umsetzung des Raumpla-nungsgesetzes samt Integration der Infrastrukturen sind wichtige Themen der aktuellen politischen Diskussion. Zentrales Anliegen ist eine nachhaltige Gestaltung und Nutzung unseres Lebensraumes. Aufgabe der Raum-planung ist es, damit verbundene aktuelle und zukünftig bedeutsame Fragestellungen zu klären und Lösungen samt dazugehöriger Prozesse zu gestalten. Dazu bietet das MAS in Raumplanung der ETH Zürich ein umfassen-des und fundiertes universitäres Weiterbildungsangebot. Zentraler Bestandteil des Studiums sind zwei interdiszi-plinäre Studienprojekte. Sie dienen der Anwendung und Vertiefung der in Vorlesungen und Seminarien sowie aus dem individuellen Studium erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten. Vorträge renommierter Fachpersönlichkei-ten aus dem In- und Ausland sowie Studienexkursionen ergänzen das Angebot.

Weitere Informationen

www.masraumplanung.ethz.ch 044 633 40 93 Dr. Anita Grams, Studienleiterin

Das Bewerbungsfenster ist jeweils vom 1. Januar bis 30. April in Jahren mit ungerader Jahreszahl geöffnet.

Studiendauer und Abschluss

Das MAS-Programm dauert zwei Jahre. Es umfasst ca. 800 Kontaktstunden. Für die erfolgreiche Absolvierung des gesamten MAS-Programms in Raumplanung wer-den 90 ECTS-Kreditpunkte erteilt. Unterrichtssprachen sind Deutsch und Englisch. Bei erfolgreichem Abschluss wird der Titel «Master of Advanced Studies (MAS) ETH in Raumplanung» vergeben.

Die Weiterbildung wird in reduziertem Umfang auch als DAS- oder CAS-Programm angeboten (30, resp. 10 ECTS)

Adressaten

Alle drei Programme richten sich an in- und ausländische Fachleute mit abgeschlossener Hochschulausbildung in der Raumplanung nahe stehenden Fachgebieten (Architektur, Geographie, Ingenieur-, Natur-, Rechts-, Geistes- oder Sozialwissenschaften u.a.m.) sowie mit beruflicher Erfahrung im Bereich der Raumplanung und Raumentwicklung.

Zulassung

Zum Weiterbildungsprogramm kann zugelassen werden, wer über einen von der ETH anerkannten Hochschul-abschluss auf Master-Stufe oder einen gleichwertigen Bildungsstand verfügt und zwei Jahre Berufserfahrung nach dem Studienabschluss in einem raumplanungsna-hen Arbeitsfeld nachweisen kann.

MAS, DAS und CAS ETH in RaumplanungTimon Furrer, ETH

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Page 51: BAU UND PLANUNGBAU UND PLANUNG

Bau und Planung | PERSPEKTIVEN

51Inserate

Gesundes und nachhaltiges Bauen fordert umfassende Kompetenz und Knowhow.

Foto: André Huber, Wettingen

Bildungszentrum Baubiologie I Binzstrasse 23 I 8045 Zürich Tel. 044 451 01 01 I www.bildungszentrumbaubio.ch

Modularer Lehrgang zum Abschluss „eidg. Fachausweis Baubiologin/Baubiologe“. Als BaubiologIn beraten Sie Kun-dInnen zu Themen des nachhaltigen Bauens. Die Grundlagen des umfassenden nachhaltigen Bauens lernen Sie in fünf Modulen:

Besuch einzelner Module möglich

ABSCHLUSSBaubiologIn mit eidgenössischen Fachausweis

ZIeLpUBLIKUM Architektinnen und Architekten, planerInnen, HandwerkerIn-nen, BauleiterInnen, BauführerInnen, ImmobilienverwalterIn-nen.

Kriterien Materialwahl - Lösungen entwickeln - Konzepte beurteilenMaterialkonzept erarbeitenModul 4

Umsetzung der Massnahmen - Lösungen entwickeln - Berichte schreibenAusführung von Bauprojekten begleitenModul 5

Nachhaltigkeit im globalen Kontext - Grundsätze nachhaltiges Bauen - Zielvereinbarung - Abklärungen vor Ort - Messresultate

Aufträge klärenModul 1

Innenraumklima - Schadstoffe - Elektrobiologie - Radiästhesie - Radon -Aussenlärm - Tageslicht - Wasserhaushalt - Standards/Labels - Bauschäden

KundInnen im eigenen Berufsfeld beratenModul 2

Kriterien Gebäudeplanung u.a.: Ökobilanzwerte - Mehr-/Minderkosten - Lebenszykluskosten - Ausschreibungen - Gestaltung - Haustechnik

Bauvorhaben im eigenen Berufsfeld planenModul 3

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Page 52: BAU UND PLANUNGBAU UND PLANUNG

PERSPEKTIVEN | Bau und Planung

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BERUF53 BERUFSFELDER UND ARBEITSMARKT57 BERUFSPORTRÄTS

Page 53: BAU UND PLANUNGBAU UND PLANUNG

Bau und Planung | PERSPEKTIVEN

53Beruf

Schluss auch die Bauabrechnungen. Während eines Baupro­jekts arbeiten sie mit unterschiedlichsten Fachleuten zusam­men, im Hochbau insbesondere mit Architekten, und vertre­ten gegenüber der Bauherrschaft ihre Projekte in mündlicher, schriftlicher und visueller Form. Typische Tätigkeitsgebiete von Bauingenieurinnen und Bauingenieuren sind der kons­truktive Ingenieurbau, der Fassaden­ und Metallbau, der Wasserbau, die Umwelttechnik, der Grundbau und die Boden mechanik sowie das Verkehrswesen. Im konstruktiven Ingenieurbau befassen sich die Fachleute mit den tragenden Teilen von Bauwerken des Hoch­ und Industriebaus sowie von Brücken. Im Wasserbau planen und realisieren sie Bauwerke der Wasserversorgung und Wasserentsorgung sowie Wasser­energie­, Hochwasserschutz­ und Hafenanlagen. Im Grund­bau befassen sie sich vorwiegend mit der sicheren Abstützung von Bauwerken im Baugrund, mit der Baugrubensicherung und mit Untertagebauten. Sie führen geologische Unter­suchungen durch und nehmen bei Bedarf Geländestabili­sierungen vor. Auf das Verkehrswesen spezialisierte Bauin­genieurinnen sorgen für eine ökologisch und ökonomisch sinnvolle Verkehrsführung und eine technisch korrekte Pla­nung von Verkehrsträgern wie Strassen und Bahntrassees.

Bauleitung und UnternehmensführungNeben den Wünschen und Bedürfnissen der Bauherrschaft beziehen Bauingenieure und Bauingenieurinnen auch politi­sche, gesellschaftliche, ökonomische und ökologische Aspekte in die Planung eines Bauwerks mit ein. Bei der Umsetzung greifen sie auf umfassendes bautechnisches Wissen zurück. Mit der Verknappung lebensnotwendiger Ressourcen wie Bo­den, Wasser und Luft wächst die Bedeutung der Werterhal­tung sowie der Umweltverträglichkeit von Bauwerken. Um­bauten, Sanierungen und Instandhaltungen werden deshalb immer mehr zu zentralen Aufgaben für die Berufsleute. Fast drei Viertel der Neuabsolventen und ­absolventinnen finden typischerweise ihre erste Stelle nach dem Bauingenieurstu­dium in einem Architektur­, Planungs­ bzw. Ingenieurbüro. Sie haben kaum Mühe beim Übergang vom Studium in den Beruf, treffen kaum auf Schwierigkeiten bei der Stellensuche und sind meistens adäquat beschäftigt. Befristete Arbeitsverhältnisse und Teilzeitbeschäftigungen sind eher selten anzutreffen.

Die Bauwirtschaft steht im Spannungsfeld zwischen Um­welt, Technik und Wirtschaftlichkeit. Vermehrt wird Wert auf umweltbewusstes und ­verträgliches, energieeffizientes und räumlich verdichtetes Bauen gelegt. Die Anforderungen an moderne Bauten, der wachsende Bedarf nach energieef­fizientem Bauen und nach werterhaltenden Renovationen und Sanierungen sowie der grosse Termin­ und Kostendruck verlangen gut ausgebildete Fachleute. Die Bevölkerung wächst, Siedlungsräume dehnen sich aus und die Ansprüche an die Mobilität steigen – aber die Ressourcen sind begrenzt. So sind auch Lösungen für anspruchsvolle raum­ und ver­kehrsplanerische Probleme zentral. Oft wird interdisziplinär zusammengearbeitet. Für die Arbeit im Team und die Aus­einandersetzung mit verschiedenen Meinungen von Fachleu­ten und Interessengruppen spielen kommunikative Fähig­keiten eine wichtige Rolle.

BAUINGENIEUR/INBauingenieurinnen und Bauingenieure sind in Ingenieurbü­ros, Bau­ und Generalunternehmungen, in der öffentlichen Verwaltung beim Bund, bei Tiefbauämtern in den Kantonen und in der Lehre an Hochschulen tätig. Weitere Möglichkei­ten bestehen bei Verbänden, in grossen Immobiliengesell­schaften, in Versicherungen auf dem Gebiet der Risikoab­schätzung, in Banken, bei Kraftwerkbetreibern, in grossen Industriebetrieben und in öffentlichen Unternehmen, zum Beispiel bei der SBB. Bauingenieure und Bauingenieurinnen planen, konstruieren und realisieren Bauwerke des Hoch­ und Tiefbaus. Sie sind auch für Umbauten, Sanierungen und Instandhaltungsarbeiten an bestehenden Bauten zuständig.

Von der Planung bis zur BauausführungDie Tätigkeit von Bauingenieurinnen und Bauingenieuren umfasst Planung, Entwurf, Konstruktion und Ausführung von Bauwerken: Industrie­ und Hallenbauten, Tragsysteme im Hochbau, Fussballstadien, Türme, Autobahnen, Kanali­sationen, Gleisanlagen, Staudämme und andere Spezialbau­ten gehören dazu. Sie begleiten ein Bauwerk von der Idee über die Planung bis zur Abnahme. Zudem sind sie für Baubewil­ligungsverfahren und Bauausschreibungen verantwortlich, leiten oder begleiten die Ausführung und erledigen am

BERUFSFELDER UND ARBEITSMARKT

So wie es im Bereich Bau und Planung eine ganze Reihe verschiedener Studien­richtungen gibt, so zeichnet sich auch das Berufsfeld durch vielfältige Einsatz­möglichkeiten für Fachleute aus. Die Baubranche ist dabei zwar tendenziell konjunkturanfällig, die Situation für Berufsleute bei der Stellensuche aber in der Regel erfreulich – die meisten finden kurz nach dem Studium eine ange­messene Beschäftigung.

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PERSPEKTIVEN | Bau und Planung

54 Beruf

GEBÄUDETECHNIKINGENIEUR/INGebäudetechnikingenieurinnen und ­ingenieure übernehmen eine wichtige Rolle in der Entwicklung, Planung und Optimierung gebäudetechnischer An­lagen. Sie arbeiten meist in Planungs­ und Installationsunternehmen, aber auch bei Herstellern von Bauteilen und Systemen, Generalunternehmungen, Behörden oder in Unternehmen der Versorgungs­ und Entsorgungstech­nik. Ihr Einsatzgebiet liegt je nach Stu­dienrichtung entweder im Bereich Heizung­Lüftung­Klima­Sanitärwe­sen oder im Bereich Gebäude­Elektro­engineering.Diese spezialisierten Berufsleute sind im Planungsteam Ansprechpersonen, wenn es um Fragen des rationellen und umweltschonenden Energieeinsat­zes geht. Auch sorgen sie für das Funktionieren von Gebäudetechnik­anlagen wie Heizungs­ und Klimaan­lagen, von kältetechnischen und sani­tären Systemen oder Elektro­ und Gebäudeautomationsanlagen. Gebäu­detechnikingenieure und ­ingenieu­rinnen wirken bei allen Arbeitsschrit­ten mit, von den ersten konzeptionellen Überlegungen über die Projektierung, Planung, Bauüberwachung bis hin zur Inbetriebsetzung und Kontrolle der Anlagen. Mit ihrer Arbeit tragen sie dazu bei, dass in Gebäuden mit mög­lichst geringem Energieaufwand be­hagliche Raumverhältnisse herrschen. Ein weiterer Aufgabenbereich ist das Optimieren von bestehenden Anlagen.

KOMPLEXE GEBÄUDE- UND ENERGIETECHNISCHE FRAGENDie Fachpersonen für Gebäudetechnik erarbeiten Energie­ und Gebäudetech­nikkonzepte und optimieren diese nach ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten. Sie berücksichtigen besonders den effizienten Stromver­brauch und die Verwendung umwelt­verträglicher Mittel und Materialien. Gemeinsam mit den Architekten und dem Planungsteam prüfen sie den Ein­satz erneuerbarer Energiequellen wie Solarstrom, Erdwärme oder Regen­wasser. Damit leisten sie einen Beitrag an den Umweltschutz und die Verrin­gerung des CO2­Ausstosses. Bei der Planung und Projektierung gebäudetechnischer Anlagen führen Gebäudetechnikfachleute alle nötigen Be rechnungen, Dimensionierungen, Aus schreibungen und Baubegleitun­gen durch. Sie erstellen Projektdoku­mentationen und präsentieren ihre Er­gebnisse in Sitzungen. Als Füh rungs­ kräfte leiten sie die ihnen unterstellten Mitarbeitenden und sind Ansprech­personen für Architekten, Fachinge­nieurinnen, Bauherren sowie Instal­lationsfirmen. Sie besprechen Aus­ führungsdetails mit dem Montageper­sonal und den an einem Projekt betei­ligten Fachpersonen. In der Werkstatt oder direkt auf der Baustelle überwachen sie die Installa­tionsarbeiten, geben Anweisungen zur Optimierung, kontrollieren die Funk­tionstüchtigkeit von Anlagen und neh­

men diese in Betrieb. Die Berufsleute arbeiten ausserdem z.B. in Hersteller­firmen, wo sie im Rahmen der Entwick­lung gebäudetechnischer Komponen­ten die Marktbedürfnisse abklären und Laborversuche durchführen. Der Fachkräftemangel im Bereich der Ge­bäudetechnik ist zurzeit hoch. Die Neu­absolventinnen und ­absolventen ha­ben daher kaum Schwierigkeiten beim Übergang vom Studium in den Beruf.

HOLZINGENIEUR/INHolzingenieure und Holzingenieurin­nen sind Fachleute für die Verarbei­tung und Verwendung von Holz. Ihr breites Wissensspektrum eröffnet ih­nen zahlreiche berufliche Perspektiven: Sie übernehmen Führungsaufgaben in mittleren und grossen Unternehmen der Holzwirtschaft oder in benachbar­ten Branchen wie zum Beispiel der Ma­schinenindustrie, der Bauchemie oder der Klebstoffindustrie. Sie leiten Pro­jekte für kleine und mittlere Unterneh­men, arbeiten in Forschungs­ und Prüf­institutionen, in Bauingenieurbüros, bei Verbänden, als Dozierende oder im öffentlichen Dienst. Zu wichtigen Ein­satzgebieten zählen auch Aufgaben im Rahmen der Entwicklungszusammen­arbeit.

Verfahrens- und Fertigungstechnik, ProdukteentwicklungHolzingenieurinnen und ­ingenieure entwickeln und realisieren Bauten aus Holz und optimieren Fertigungsprozes­se. Sie verfügen über praktische und theoretische Kompetenzen in der Her­stellung von Halbfabrikaten (Sägerei­en, Holzwerkstoffproduzenten) und von Produkten (Schreinereien, Möbelin­dustrie, Zimmereien, Ingenieurholz­bau). Im Bereich des Ingenieurholz­baus bearbeiten Holzingenieure und ­ingenieurinnen Projekte über alle Entwicklungs­und Realisierungsstu­fen: Sie entwerfen Tragstrukturen, berechnen die Statik und erstellen Plä­ne und Präsentationen. Teilweise sind sie auch für Planung und Überwa­chung der Bauausführung verantwort­lich. Im Prozessmanagement befassen sie sich mit der industriellen Verarbei­tung von Holz. Sie konzipieren zum Beispiel Prozesse der Holzverwertung, Die immer komplexer werdende Gebäudetechnik braucht gut ausgebildete Fachleute.

Page 55: BAU UND PLANUNGBAU UND PLANUNG

Bau und Planung | PERSPEKTIVEN

entwickeln neue Werkstoffe, Verarbei­tungs­ und Fertigungstechnologien oder evaluieren, installieren und leiten Produktionsanlagen. Im Bereich des Produktmanagements verfügen sie über Kenntnisse aus den Bereichen De­sign, Fertigung und Verkauf. In Zu­sammenarbeit mit Designern und Ver­fahrensspezialistinnen entwickeln sie innovative und kostengünstige Pro­dukte. Holzingenieure befassen sich mit der Gestaltung und Ausführung von Innenausbauten. In Zusammenar­beit mit Architektinnen und Designern entwerfen und realisieren sie individu­ell zugeschnittene Ausbauten. Sie ken­nen energieeffiziente Techniken und Methoden zur Verkleidung von Bau­werken und wenden diese an bei Reno­vationen und Neubauten. Der Berufs­einstieg nach dem Studium bereitet den Holzingenieurinnen und ­ingeni­euren in der Regel kaum Probleme. Die Mehrheit ist in der Industrie tätig. Mit dem inhaltlichen Bezug zwischen Stu­dium und Beruf sind Neuabsolventin­nen und ­absolventen zufrieden.

GEOMATIKINGENIEUR/INAufgabe der Geomatikingenieure und ­ingenieurinnen ist es, wichtige Daten und Eigenschaften unserer Lebens­ und Siedlungsräume wie z.B. Boden­formen, Wasserläufe, Siedlungen, Ver­kehrs­ und Energieflüsse zu erfassen, zu analysieren und für verschiedenar­tige Fragestellungen und Anwen­dungszwecke darzustellen und zu do­kumentieren.Dazu entwickeln sie boden­, flugzeug­ und satellitengestützte Mess­ und Aufnahmeverfahren. Sie setzen diese beispielsweise zur Kontrolle von Stau­dämmen ein, in der Erdbebenfor­schung, zur Steuerung von Bau­, Um­welt­ und Industrieprozessen, in der Präzisionsnavigation, z.B. beim Tun­nelbau, zur Grundbuch­ und Landes­vermessung sowie zur Herstellung von Landkarten. Mit diesen Geodaten lie­fern sie Entscheidungsgrundlagen für die Gestaltung und nachhaltige Siche­rung unseres Lebensraums. Geogra­phische Informationssysteme (GIS) ermöglichen es, eine Fülle raumbezo­gener Informationen auf lokaler, regio­naler und globaler Ebene zu verwalten,

z.B. für Kataster (Register von Grund­stücken und Parzellen), regionale Pla­nungsprozesse oder für die Analyse und Überwachung von Gefahrengebie­ten. Spezielle Programme erlauben es, Geodaten in Form multimedialer At­lanten und virtueller dreidimensiona­ler Landschaften darzustellen und miteinander zu verknüpfen.

Planung, Umwelt, Vermessung als ArbeitsfelderDank der breiten Ausbildung mit einer starken Verankerung in den Geowis­senschaften und der Bauplanung ist das Tätigkeitsfeld der Geomatikingeni­eurinnen und ­ingenieure sehr vielsei­tig. Sie sind gesuchte Mitarbeitende in Planungs­, Ingenieur­ und Geometer­büros, z.B. in den Bereichen Geoinfor­matik, Gefahrenzonenanalyse, Erdbe­benforschung und Ingenieurbiologie (Erosionsschutz mittels Lebendverbau, naturnaher Wasserbau, Bewässerung und Drainage), Verkehrsplanung sowie nachhaltiger Landnutzung und Land­entwicklung. Weitere Möglichkeiten eröffnen sich in Industrieunterneh­men, der öffentlichen Verwaltung von Bund, Kantonen und Gemeinden sowie in Forschungsinstitutionen wie der Eu­ropäischen Weltraumorganisation ESA oder Satellitenforschungszentren; zu­dem können die Fachpersonen überall dort im Einsatz sein, wo mit geografi­schen Daten gearbeitet wird – in der Energieversorgung und Telekommuni­kation oder bei Versicherungen und

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Banken. Als Projektleitende überneh­men Geomatikfachleute eine verant­wortungsvolle Funktion: Sie sind Anlaufstelle für Auftraggebende, Mit­arbeitende, projektspezifische Fachper­sonen diverser Berufsfelder sowie Ansprechpartner für Politik und Öf­fentlichkeit. Sie akquirieren Aufträge, analysieren Probleme, formulieren Zie­le, suchen nach Lösungen, erstellen Konzepte, leiten Sitzungen und über­wachen die Arbeiten sowie die Einhal­tung von Terminen und Kosten. Geo­matikingenieurinnen und ­ingenieure finden ihre erste Stelle nach dem Stu­dium in der Regel ohne Schwierigkei­ten und innert kürzester Frist. Die Mehrheit ist bei einem Ingenieur­ oder Planungsbüro beschäftigt.

RAUMPLANER/INRaumplaner und ­planerinnen wirken mit bei der Entwicklung und Gestaltung von Quartieren, Dörfern, Städten und Regionen. Sie berücksichtigen sowohl wirtschaftliche als auch soziale und öko­logische Rahmenbedingungen und ver­suchen, divergierende Nutzungsansprü­che an den Raum abzuwägen sowie Konflikte möglichst zu vermeiden. Die Lebensqualität in einem Quartier, ei­nem Dorf oder einer Stadt hat viel mit einer guten Siedlungsgestaltung zu tun. Fachleute der Raumplanung sorgen mit ihren Lösungen für ruhige Wohnumge­bungen, gute Einkaufsmöglichkeiten, gefahrlose Schulwege und nahe Erho­lungsgebiete im Grünen. Neben der

Beim heutigen Datenhunger ist Geomatik eine gefragte Wissenschaft.

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PERSPEKTIVEN | Bau und Planung

Beruf

Ortsplanung, Stadtentwicklung, Quar­tiererhaltung und Verkehrsoptimierung befassen sie sich auch mit der Umnut­zung und Neu gestaltung von Industrie­gebieten, landesweiter Siedlungsent­wicklung, Versorgung und Entsorgung oder Landschaftsplanung. Ihre Aufgabe besteht darin, den Raum zu organisie­ren und für die Bevölkerung, Wirt­schaft, Umwelt und Natur optimal und nachhaltig nutzbar zu machen.

Analysieren und konzipieren, kommunizieren und präsentierenIm Planungsprozess setzen sich Raum­planungsfachleute mit den unter­schiedlichen Anforderungen an den Raum auseinander. Fachleute für Raumplanung begleiten auch die Um­setzung ihrer Planungen. Sie benöti­gen einerseits die Fähigkeit, Probleme und Situationen zu analysieren und sollten andererseits Interesse an der Entwicklung kreativer Lösungen und Konzepte haben. Zur Vermittlung ihrer Ideen und Konzepte setzen Raumpla­nerinnen und ­planer verschiedene Darstellungs­ und Präsentationstech­niken ein: von der Freihandskizze über die Fotomontage bis zu Computersimu­

lationen und multimedialen Präsenta­tionen. Von zentraler Bedeutung ist eine verständliche und anschauliche Dar­stellung der Planung, wenn es um die Information und die Mitwirkung der betroffenen Bevölkerungsgruppen geht.

Im Spannungsfeld von Funktionalität, Ökologie und WirtschaftlichkeitRaumplanerinnen und ­planer verfol­gen das Ziel einer harmonischen Ent­wicklung einer Siedlung, eines Orts, einer Agglomeration, einer Region oder einer Landschaft. Sie befassen sich mit baulichen Veränderungen von Gebäu­den, Strassen und Eisenbahnen sowie mit der Bewahrung der Lebensqualität in den Siedlungsgebieten. Sie stimmen raumrelevante Aktivitäten der Bevöl­kerung wie Verkehr, Erholung und Tourismus in ihren Projekten aufein­ander ab und sind um ihre möglichst landschafts­ und umweltverträgliche Umsetzung besorgt. Dementsprechend schlagen sie Lösungen vor, die nicht nur die Grundanforderungen nach Funktionalität, Sicherheit und Wirt­schaftlichkeit erfüllen, sondern ebenso vom ökologischen Standpunkt her ver­tretbar sind. Sie befassen sich aus ser­

INGENIEUR-GEOMETER/IN

Das eidgenössische Patent für Inge-nieur-Geometer/innen berechtigt, in der ganzen Schweiz amtliche Vermessungen vorzunehmen und den Titel «Patentier-te Ingenieur-Geometerin» bzw. «Paten-tierter Ingenieur-Geometer» zu führen.Zu den Hauptaufgaben der amtlichen Vermessung gehören einerseits das Er-heben der Grundstücksgrenzen und das Nachführen dieser Daten. Damit leistet die amtliche Vermessung einen wesent-lichen Beitrag zur Sicherung des Grund-eigentums. Andererseits bildet sie die Grundlage für nahezu alle anderen geo-graphischen Daten, für zahlreiche An-wendungen in Wirtschaft, Verwaltung und Privatleben und für geographische Informationssysteme. Der Master-Abschluss in Geomatik gilt als Ausweis über eine ausreichende theo-retische Vorbildung für die Zulassung zur praktischen Prüfung zum Erwerb des eidgenössischen Patentes als Ingenieur-Geometer/in. Vorausgesetzt wird zudem eine mindestens zweijährige Berufspra-xis. Details zur erforderten Vorbildung sind auf der Website www.cadastre.ch abrufbar.

Geomatikdaten werden heute in unzähligen Anwendungen verwendet.

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Bau und Planung | PERSPEKTIVEN

BERUFSPORTRÄTS

Die folgenden Porträts geben punktuelle Einblicke in Laufbah-nen und Berufsalltag im Gebiet Bau und Planung.

FRANZISKA FLÜTSCHProjektingenieurin und Bauleiterin im Tief­ und StrassenbauAF TOSCANO AG, Zürich

PATRICK ROOSProjektleiter im HochbauCES Bauingenieur AG, Sarnen

PHILIPP REUSTProjektleiter Building Information Modelling/Heizung Lüftung KlimaAicher, De Martin, Zweng AG (ADZ), Zürich

FABIAN DINKELEngineeringERNE AG Holzbau, Laufenburg

JULIA BURGERMEISTERProjektleiterin GeoinformatikAcht Grad Ost AG, Schlieren

THOMAS LEHMANN Verkehrsingenieur, Rudolf Keller und Partner Verkehrsingenieure AG, Muttenz

SARAH KELLERProjektleiterin StadtplanungStadtverwaltung, Opfikon

dem mit einer ausgeglichenen För­derung des Wirtschaftsstandortes Schweiz und mit der Vernetzung der Schweiz mit Europa. Als weitere Auf­gaben über nehmen sie beispiels weise Raumverträglichkeitsprüfungen, In du­s trie stand ortplanungen, Betriebs an­sied lungen, Stadtentwicklungsprojekte, Altstadtsanierungen und Öffentlich­keitsarbeit. Raumplanerinnen und Raumplaner sind Generalisten, die in unzähligen Tätigkeits feldern planend und koordinierend aktiv sind. Sie ar­beiten in Raumplanungs­, Verkehrs­planungs­ und Umweltplanungsbüros oder gründen solche. Sie besetzen ver­antwortungsvolle Stellen in den Bau­ und Planungsämtern von Städten oder Gemeinden und in Kantonalverwal­tungen und Bundesämtern. Vereinzelt sind sie auch in der Wissenschaft, an Hochschulen oder in Fach­ und Interes­senverbänden tätig. Die meisten Neu­absolventen und ­absolventinnen sind in einem Architektur­, Planungs­ oder Ingenieurbüro tätig. Sie bekunden kaum Mühe beim Berufseinstieg und bei der Stellensuche.

VERKEHRSINGENIEUR/INVerkehrsaufgaben technisch optimal zu lösen und gleichzeitig die Lebensquali­tät der Menschen langfristig zu gewähr­leisten, darin besteht die berufliche Herausforderung des Verkehrsingeni­eurwesens. Verkehrsingenieurinnen und Verkehrsingenieure arbeiten in der Planung, Nutzung und im Management von Verkehrssystemen. Sie befassen sich mit der Nutzung und Optimierung von Verkehrs­ und Logistikanlagen so­wie mit Forschungs­ und Entwicklungs­projekten. Anwendungsbeispiele sind neue Angebotskonzepte für Bahn­ und Bussysteme, die Gestaltung von logisti­schen Wertschöpfungsketten in Indust­rie­ und Dienstleistungsunternehmen oder die Erstellung von Mobilitätsange­boten in Quartieren.Verkehrsingenieure mit einer Vertie­fung Verkehrsmanagement sind vor­wiegend in den operativen Bereichen der Technologie tätig. Sie erarbeiten Betriebs­ und Logistikkonzepte. Ein weiteres Aufgabengebiet ist die Sicher­heit im Verkehrswesen, zum Beispiel durch die Festlegung der Kapazität im

Verkehrssystem. Dadurch soll ein ge­fährdungs­ und unfallfreier Verkehrs­ablauf gewährleistet werden. Ebenso muss die Kundschaft bei Störungen stets unverzüglich informiert werden. In Unternehmen bestimmen Verkehrs­ingenieure auch die Flottenpolitik mit, überwachen das Qualitätsmanagement und die Vorschriften zur Verkehrspoli­tik und zum Verkehrsrecht. Verkehrsingenieurinnen mit einer Vertiefung in Engineering sind für die richtige Wahl des Rollmaterials auf Schiene und Strasse verantwortlich. Sie sorgen für dessen Zertifizierung bei den Behörden und planen die Inbe­triebsetzung. Relevante Bereiche sind zudem der Unterhalt und die Repara­tur des Rollmaterials. Weiter geht es um zukunftsfähige Strukturen und Entwicklungen der Sicherungs­ und Leittechnik und von Signalanlagen. Umschlaggeräte in der Logistik sind notwendig, damit die richtigen Güter in der richtigen Menge und Qualität zur richtigen Zeit am richtigen Ort an­kommen. Mögliche Arbeitgeber sind Verkehrs­ und Transportunterneh­men, Unternehmen im Bereich Handel und Industrie, Logistik­Dienstleister, Verbände im Bereich des öffentlichen Verkehrs, Ingenieur­ und Beratungs­unternehmen, Öffentliche Verwaltun­gen. Absolventinnen und Absolventen sind gefragte Fachleute.

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Bau und Planung | PERSPEKTIVEN

Quellenwww.berufsberatung.ch www.studienwahl.chWebsites der Hochschulen

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PERSPEKTIVEN | Bau und Planung

Beruf

Franziska Flütsch (27) befasst sich hauptsächlich mit dem National-strassenbau unter Verkehr, dem Bau von Werkleitungen (Elektro, Wasser, Abwasser usw.) und sonstigen Einrichtungen wie Lärm-

Franziska Flütsch, MSc Bauingenieurwissenschaften ETH, Projektingenieurin und Bauleiterin im Tief- und Strassenbau, AF TOSCANO AG, Zürich

IMMER WIEDER NEUE HERAUSFORDERUNGEN BEI DER ARBEIT

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Bau und Planung | PERSPEKTIVEN

Beruf

schutzwände und Signalportale. Sie ist an Projekten in unter-schiedlichen Phasen beteiligt: Von der frühen Planungsphase (Variantenstudium), über die Projektierungsphase bis zur Ausführung. Aktuell beschäftigt sie sich intensiv mit der Instand-setzung und dem Ausbau von National strassen.

«Meine Arbeit ist sehr abwechslungs­reich. Einerseits projektiere ich neue Projekte im Büro, wozu auch die Be­treuung der Zeichnerinnen und Zeich­ner beim Erstellen der Pläne und das Verfassen von Berichten gehören. Gleichzeitig begleite ich die Ausfüh­rung von Projekten als Bauleiterin, aktuell z.B. einen Streckenabschnitt der A1 im Raum Zürich. Neben den Baustellenrundgängen telefoniere ich viel, schreibe E­Mails und nehme an Sitzungen teil.

IM BÜRO UND UNTERWEGSWo ich mich hauptsächlich aufhalte, ist von der Jahreszeit und den Projek­ten abhängig. Vor allem im Sommer, wenn die Baustellen im Vollbetrieb sind und ich dort als Bauleiterin tätig bin, verbringe ich viel Zeit draussen auf der Baustelle oder bin unterwegs für Sitzungen. Im Winter, wenn auf den National­strassen meist nicht gearbeitet wird, verbringe ich mehr Zeit im Büro, mit der Projektierung und der Ausschrei­bung von neuen Projekten und mit Vorbereitungsarbeiten für kommende Baustellen. Bei meiner Arbeit gibt es immer wie­der neue Herausforderungen, positive wie negative. So kann es sein, dass während der Ausführung Probleme auftreten oder dass wir etwas Uner­wartetes, z.B. eine unbekannte Lei­tung, im Boden antreffen. Es müssen dann jeweils rasch wirtschaftliche Lö­sungen gefunden werden, damit die Baustelle nicht stillsteht, der Verkehr nicht ins Stocken gerät und der Bau­herr am Ende ein Bauwerk erhält, wel­ches seine Anforderungen hinsichtlich Zweck und Qualität erfüllt. Es ist im­mer wieder ein gutes Gefühl, wenn ein solches Hindernis aus dem Weg ge­

räumt werden kann und ich meinen Beitrag dazu leisten konnte. Für diese Arbeit brauche ich viel Flexibilität – insbesondere, wenn ich mit einer lau­fenden Baustelle zu tun habe. Wichtig ist es, ganzheitlich und vernetzt zu denken, auch nach links und rechts zu schauen, Prioritäten zu setzen und Entscheidungen zu treffen.

VIELSEITIGE ZUSAMMENARBEITIm Büro habe ich vor allem mit den übrigen Ingenieurinnen und Baulei­tern sowie den Zeichnern zu tun, mit denen ich gemeinsam an Projekten arbeite. Diese können auch von ande­ren Firmen sein, mit denen wir in ei­ner Ingenieurgemeinschaft zusammen­arbeiten. In Pausen oder beim Mittagessen tau­sche ich mich mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Abteilungen aus. Zudem habe ich im Rahmen der Bauleitungen Kontakt mit den Leuten der Bauunternehmungen (Arbeiter, Poliere, Bauführer), des National­strassenunterhaltes, der Gemeinden (z.B. Forst, Polizei, Werke) und natür­lich mit der Bauherrschaft (Bundes­amt für Strassen ASTRA, Kanton, Stadt). So komme ich mit vielen Fach­bereichen und Menschen in Berüh­rung. Da wir im Infrastrukturbau hauptsächlich Projekte der öffentli­chen Hand realisieren, spielt auch die Politik hin und wieder eine Rolle.

BERUFSEINSTIEG NACH DEM STUDIUMNach Abschluss des Bauingenieurstu­diums an der ETH ist die Stellensu­che relativ einfach, sofern man hin­sichtlich Arbeitsort und Fachbereich etwas flexibel ist. Ich suchte eine Stel­le im Bereich Tief­ und Strassenbau oder im Tunnelbau. Aufgrund der damaligen Stellenangebote stieg ich im Tief­ und Strassenbau ein. Vor ein­einhalb Jahren fing ich bei der AF TOSCANO als Projektingenieurin und Bauleiterin an. Die AF TOS CANO AG beschäftigt schweizweit mehr als 370 Mitarbeitende in 20 Niederlassungen. Zusammen mit unserer Schwester­firma, der AF­Consult Switzerland AG in Baden, gehört sie zum schwedi­schen Konzern ÅF AB. Die ÅF­Grup­pe beschäftigt weltweit über 10 000

Mitarbeitende in mehr als 30 Län­dern.

WERTVOLLES GRUNDLAGENWISSENBeim Berufseinstieg fragte ich mich hin und wieder: Was kann ich jetzt im Beruf von dem brauchen, was ich im Studium gelernt hatte? Vieles in mei­nem Arbeitsgebiet im Tief­ und Stras­senbau war vollkommen neu für mich. Rasch habe ich jedoch gemerkt, dass ich mein Studium als einen ‹Rucksack mit breitem theoretischen Grundwis­sen› anschauen muss, aus welchem ich situativ das entsprechende Wissen he­rausholen kann, dieses in der Praxis anwende und dann das um praktische Erfahrungen angereicherte Wissen wieder in meinen Rucksack zurückle­ge. Das vernetzte und lösungsorien­tierte Denken ist etwas sehr Wichti­ges, was ich im Studium gelernt hatte. Diese Eigenschaft hilft mir sehr im Berufsalltag. In den vergangenen zweieinhalb Jahren lernte ich zudem viel dazu. Ich schätze es, einen Beruf zu haben, der mir erlaubt, täglich Neu­es dazu zu lernen. Bauingenieurstudierenden rate ich, an den Exkursionen teilzunehmen, die im Studium angebotenen werden. Diese kurzen Einblicke in die Praxis sind wertvoll und helfen dabei, die in den Vorlesungen vermittelte Theorie zu verknüpfen und besser zu verstehen. Ich fand Baustellen schon immer fas­zinierend und eindrücklich. Als Kind habe ich gerne mit Lego gespielt und Häuser gebaut. Damals kannte ich den Beruf der Bauingenieurin noch nicht und wollte Architektin werden. Da meine Stärken aber klar im naturwis­senschaftlichen und technischen und weniger im kreativen Bereich liegen, habe ich mich für das Bauingenieur­studium entschieden.»

PorträtKarin Brühlmann

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PERSPEKTIVEN | Bau und Planung

Beruf

Patrick Roos (34) arbeitet als Projektleiter und Sachbearbeiter in ver-schiedenen Hochbauprojekten. Zudem ist er als Assistenzpartner und Stellvertreter des Filialleiters tätig. Vor allem die Fachkenntnisse im Bereich Stahlbetonbau und Tragkonstruktion sind Werkzeuge aus dem Studium, die er täglich einsetzen kann.

Patrick Roos, dipl. Bauingenieur MSc FHZ, Projektleiter im Hochbau, CES Bauingenieur AG, Sarnen

IN DER PLANUNG UND AUF DER BAUSTELLE

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Bau und Planung | PERSPEKTIVEN

Beruf

«Unser zeitintensivstes Projekt wird momentan in Schlieren im Kanton Zü­rich realisiert. Es handelt sich dabei um ein grosses Wohn­ und Gewerbege­bäude mit 200 Wohnungen. Unsere Aufgabe in diesem Projekt ist die Pla­nung des Tragwerks. Zudem begleiten und kontrollieren wir die Ausfüh­rungsarbeiten des Bauunternehmers auf der Baustelle. Neben meiner Arbeit im Büro bin ich auch öfters auf der Baustelle mit Kontrollfunktionen be­schäftigt. Bei der CES Bauingenieur AG sind alle Bauingenieure vom Be­rufseinsteiger bis zur Geschäftslei­tung in die Projekte involviert.

MEIN ARBEITSALLTAGDie meiste Zeit verbringe ich im Büro und projektiere Hochbauten. Dabei ar­beite ich eng mit Zeichnern der Fach­richtung Ingenieurbau zusammen, welche die für den Bau nötigen Scha­lungs­ und Bewehrungspläne zeich­nen. In Fachkoordinationssitzungen arbeiten wir vor allem mit Architek­tinnen und Architekten und den Fach­planern für die Haustechnik zusam­men. In diesen Sitzungen koordinieren wir die unterschiedlichen Leitungs­führungen in und durch die tragenden Bauteile. An den Bausitzungen während der Ausführung arbeiten wir mit Polieren, Bauführern und Bauleitern zusam­men. Freude bereiten mir vor allem das Projektieren und Bemessen von Trag­strukturen in Stahlbeton. Ich schätze es, dass ich auch als angehender Part­ner noch an Projekten mitarbeiten kann. In diesem Punkt sehe ich aber auch die grösste Herausforderung für meine Zukunft, dass ich neben den laufenden Projekten genügend Zeit für die Akquisition von neuen Aufträgen und die Führung der Filiale finden werde. Ich bin verheiratet und Vater von zwei kleinen Kindern. Es ist mir wichtig, dass neben meiner Arbeit die Familie nicht zu kurz kommt. So bin ich auch damit beschäftigt, eine optimale Work­Life­Balance zu finden. Der Umgang mit dem stetigen Termin­druck in der Baubranche will geübt sein und ich muss schauen, dass ich während der Freizeit immer wieder

genügend Energie tanken kann. Bei mir funktioniert dies am besten, in­dem ich Zeit mit der Familie oder mit Sport verbringe.

KOSTENDRUCKDas Unternehmen CES Bauingenieur AG beschäftigt ca. 80 Personen und besteht aus fünf eigenständigen Pro­fitcentern in Hergiswil, Aarau, Sar­nen, Schwyz/Seewen und Sursee. Die Stärken der Firma liegen in der loka­len Verwurzelung der einzelnen Filia­len sowie der unkomplizierten Zusam­menarbeit zwischen diesen. Die Kernkompetenzen liegen in den Berei­chen Konstruktiver Ingenieurbau, In­frastruktur­ und Schutzbauten. An meinem Arbeitsort in Sarnen beschäf­tigen wir uns hauptsächlich mit dem Hochbau (als Teil des konstruktiven Ingenieurbaus) und mit Infrastruktur­bauten. Obwohl der Hochbau zurzeit immer noch boomt, werden unsere Honorare ständig gedrückt. Die Tendenz der Bauherrschaften, für mehr Leistun­gen weniger zu bezahlen, nimmt leider stetig zu. Die tiefen Honorare in unse­rer Branche führen zwangsläufig zu Leistungskürzungen, welche in Zu­kunft eine unserer grössten Heraus­forderungen sein werden. Wir versu­chen hier, vor allem mit unserer Kundennähe, Flexibilität und Qualität entgegenzuhalten. Irgendwann wird der Bauboom im Hochbau vermutlich zurückgehen. Da wir in der Firma nicht nur Hochbauprojekte bearbeiten, sondern auch Infrastrukturbauten planen, kommt es vermutlich zu einer Umlagerung des Auftragsvolumens vom Hochbau zum Infrastrukturbau.

WERTVOLLES FACHWISSENZum Bauingenieurstudium kam ich über Umwege. Nach der Maturität habe ich drei Semester Physik und Mathematik an der Universität Bern studiert. Im dritten Semester wurde mir bewusst, dass die Zukunftspers­pektiven mit einem Abschluss in Phy­sik und Mathematik nicht dem ent­sprechen, was ich mir vorgestellt hatte. Nach der Rekrutenschule und während der Semesterferien verdiente ich immer wieder auf der Baustelle

mein Taschengeld. So war es für mich naheliegend, ins Bauingenieurstudi­um zu wechseln.Nach dem Bachelorabschluss an der Hochschule Luzern im Jahr 2010 stieg ich ins Berufsleben ein und arbeitete während zwei Jahren bei meinem jet­zigen Arbeitgeber als Sachbearbeiter. Ich konnte von Anfang an bei interes­santen Projekten mitarbeiten und rasch Verantwortung übernehmen. Nach einem Jahr Berufserfahrung entschied ich mich, an der Hochschule Luzern berufsbegleitend den Master zu absolvieren. Während des Master­studiums habe ich mir neben zusätzli­chem Fachwissen auch eine Arbeits­weise angeeignet, die es mir ermöglicht, komplexe Probleme und Fragestellun­gen anzugehen und zu lösen.Im Anschluss daran war ich ein halbes Jahr als wissenschaftlicher Mitarbei­ter an der Hochschule Luzern ange­stellt und konnte meine Masterthesis weiterführen und auch publizieren. Anschliessend durfte ich bei einem re­nommierten Bauingenieurbüro arbei­ten und konnte mein Fachwissen wei­ter ausbauen. Seit Februar 2017 bin ich erneut bei der CES Bauingenieur AG tätig. Mein Wissen aus dem Studi­um kann ich zu einem grossen Teil täglich anwenden. Vor allem die Fach­kenntnisse im Bereich Stahlbetonbau und Tragkonstruktion sind Werkzeu­ge, die ich täglich einsetze.Studierenden rate ich, die Zeit an der Hochschule zu nutzen, um den Rucksack für die Zukunft mit möglichst viel Wis­sen zu füllen. Ausgelernt hat man nie. Im Berufsleben findet man jedoch nicht mehr so viel Zeit, um sich Wissen anzu­eignen wie während des Studiums.»

PorträtKarin Brühlmann

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PERSPEKTIVEN | Bau und Planung

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Für seine Arbeit ist Philipp Reust (27) oft unterwegs an Sitzungen, auf der Baustelle, in Projektbüros sowie in den Büros der Firma ADZ in Zürich, Basel und Luzern. Die heutige IT-Infrastruktur macht es

Philipp Reust, BSc Gebäudetechnik FH, Projektleiter Building Information Modelling (BIM)/Heizung Lüftung Klima, Aicher, De Martin, Zweng AG (ADZ), Zürich

DIGITALE PLANUNGSMETHODEN IM ZENTRUM DER TÄTIGKEIT

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Bau und Planung | PERSPEKTIVEN

63Beruf

möglich, dass er standortunab-hängig arbeiten kann und es für ihn keine Rolle spielt, ob er zu Hause, in Luzern, in Basel oder in Zürich – an seinem Arbeits-platz – arbeitet.

«In meiner momentanen Funktion als ‹BIM­Entwickler› beschäftige ich mich vor allem mit Spezialfunktionen und nicht mit dem ‹normalen› Projektge­schäft in der Gebäudetechnik. Ich bin bei der Firma ADZ dafür zuständig, das Thema ‹Building Information Mo­delling› (BIM) zu forcieren. BIM ist, vereinfacht gesagt, die Digitalisierung der Baubranche. Dabei geht es um neue digitale Planungsmethoden, welche es unter anderem ermöglichen, Planungs­ und Bauprozesse besser aufeinander abzustimmen. So beschäftige ich mich beispielsweise mit Prozessoptimierun­gen, der Erarbeitung und der Organi­sation von internen Schulungen, Pilot­projekten, der Integration von neuen Tools bis hin zur Erstellung von neuen internen Richtlinien. Für diese Arbei­ten habe ich vor allem mit meinen Kol­leginnen und Kollegen in unserer Pla­nungsgruppe zu tun. Kundenkontakt gibt es dort, wo ich direkt im Projekt­geschäft involviert bin, beispielsweise für ein Pilotprojekt, bei welchem die neuen, digitalen Planungsmethoden direkt im realen Arbeitsumfeld getes­tet werden.

WAS MIR BESONDERS GEFÄLLTAn meinem Beruf als Gebäudetechnik­ingenieur schätze ich den Kontakt mit Menschen sehr. In der Wertschöpfungs­kette des Bauens sind verschiedenste Personen involviert: von Bauherren (Kunden) über Architektinnen, Bera­tern, anderen Fachplanern bis hin zu den Unternehmern auf der Baustelle. Die grösste Herausforderung liegt da­rin, sämtliche beteiligte Personen zu­friedenzustellen. Der Bauherr hat ganz andere Sorgen als der Unternehmer auf der Baustelle. Dies ist vielfach eine Gratwanderung, die viel Fingerspit­zengefühl erfordert. Neben Fachwissen sind in diesem Bereich vor allem auch soziale Kompetenzen gefragt.In der Baubranche stelle ich – wie auch sonst in der Gesellschaft – eine Kurz­

sichtigkeit bei Entscheidungen fest. Der Kostendruck auf dem Bau ist rie­sig und hat oft Auswirkungen auf die Bauqualität. Um die Investitionskos­ten zu senken, wird oft eine minder­wertige Bausubstanz in Kauf genom­men, was dazu führt, dass der Energiebedarf und schliesslich die Be­triebskosten des Gebäudes steigen. Da ein Gebäude nach Fertigstellung für mindestens 30–50 Jahre betrieben wird, finde ich das bedenklich. Wir in der Gebäudetechnik haben die Aufgabe, Bauherren und Investoren die bestmögliche Lösung zu verkaufen, die kostengünstig, nachhaltig und energieeffizient ist. Durch energieeffi­ziente und nachhaltige Lösungen kön­nen wir einen wichtigen Teil zur Ener­giestrategie 2050 beitragen und so einen Mehrwert für die Gesellschaft erzielen. Mir macht es grosse Freude, in diesem spannenden Umfeld zu ar­beiten.

MEIN WERDEGANGNach der Lehre als Haustechnikplaner mit Fachrichtung Heizung und einem halben Jahr Berufserfahrung ent­schied ich mich, die technische Berufs­maturität zu erwerben. Anschliessend nahm ich mir ein Jahr Zeit, um zu rei­sen, machte einen Sprachaufenthalt in Südafrika und dachte intensiv über meine Zukunft nach. Da ich meinen bisherigen Beruf als Gebäudetechniker sehr spannend fand und in dieser Branche die Möglichkeit habe, etwas zu bewegen, entschied ich mich, mein Fachwissen mit einem Bachelor in Ge­bäudetechnik (HLKS) an der Hoch­schule Luzern zu vertiefen.

AUSLANDAUFENTHALTNach meinem Bachelor­Studium an der Hochschule Luzern habe ich in der chinesischen Metropole Shanghai für ein weiteres Jahr studiert und an der Tongji Universität einen weiteren Ba­chelor Degree in Gebäudetechnik er­worben und dort auch ein Praktikum bei einem Schweizer Unternehmen ge­macht. So erhielt ich neben zusätzli­chem Fachwissen vor allem auch einen Einblick in eine komplett andere Welt. Der Einblick in die chinesische Kultur – sei es sprachlich, kulinarisch oder

auch gesellschaftspolitisch – war sehr wertvoll für mich und hat meine Le­benseinstellung und den Blick auf die Welt nachhaltig geprägt.

BERUFSEINSTIEGDie Firma ADZ durfte ich bereits wäh­rend meiner Studienzeit kennenlernen. ADZ ist sehr engagiert im Bildungswe­sen und in Verbänden, unter anderem auch an der Hochschule Luzern. Als ich nach meiner Rückkehr aus Shanghai im Oktober 2017 dieses tolle Jobange­bot bekam, konnte ich mich sofort da­für begeistern. Vom Teamwork der Mitarbeitenden und der Arbeitsphilo­sophie war ich von Anfang an begeis­tert, weshalb mir auch der Einstieg ins Berufsleben nicht schwergefallen ist. Die neuen Herausforderungen sind spannend und anspruchsvoll zugleich: Im Unterschied zum Studium muss man nun nicht mehr nur für sich sel­ber, sondern für ein ganzes Team Ver­antwortung übernehmen.Die Ausbildung an der HSLU hilft mir dabei, den vielseitigen Anforderungen im Beruf gerecht zu werden: Sei es die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Projektteam oder die systematische Lösung einer Aufgabe – im Studium wurden wir gezielt darauf vorbereitet. Studierenden empfehle ich, eine gute Work­Life­ beziehungsweise Study­Life­Balance zu pflegen. Das Leben neben dem Studium bietet viele Mög­lichkeiten, sich persönlich weiterzuent­wickeln und wichtige Kontakte fürs Leben zu knüpfen. Die unabhängige Zeit des Studienalltags ist einmalig und es lohnt sich, diese ausgiebig zu geniessen und das Maximum heraus­zuholen.»

PorträtKarin Brühlmann

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64 Beruf

PERSPEKTIVEN | Bau und Planung

Als Holzbauingenieur in einem ausführenden und produzierenden Unternehmen hat Fabian Dinkel (28) ein breites Aufgabenspektrum. Dieses reicht von der Beratung von Bauherren und Architektinnen über

Fabian Dinkel, BSc Holztechnik FH, Engineering, ERNE AG Holzbau, Laufenburg

STATISCHE UND BAUPHYSIKALISCHE FRAGESTELLUNGEN IM HOLZBAU

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Bau und Planung | PERSPEKTIVEN

Beruf

Bau und Planung | PERSPEKTIVEN

Plausibilisierungen von Trag-systemen bis hin zur genauen Ausarbeitung einzelner Kon-struktionsdetails und deren Kontrolle im Produktionswerk und auf der Baustelle.

«Die ERNE AG Holzbau ist vor allem am Bau von öffentlichen Gebäuden wie Verwaltungsgebäuden, Schulhäusern, Spitälern, Bürogebäuden oder Indust­riehallen für private Bauherren betei­ligt. Was die Bautechnik anbelangt, geht dies von einfachen Modulbauten über klassische Elementbauten bis hin zu kompletten Gebäudesystemen mit Holzbetonverbunddecken und werksei­tig integrierter Gebäudetechnik.

AUFGABENBEREICHIch erarbeite Lösungen für die techni­schen Problemstellungen rund um die Tragstruktur. Dies beinhaltet vor al­lem Aspekte der Gebäudestatik, der Bauphysik und des Brandschutzes. Ich muss auch sicherstellen und kontrollie­ren, dass die Anforderungen auf der Baustelle entsprechend umgesetzt wer­den. Als Ingenieur in einem ausführen­den Unternehmen muss ich den gesam­ten Bauprozess im Auge behalten. Die Statik eines Gebäudes wird von oben nach unten berechnet – konstru­iert und erstellt wird das Gebäude von unten nach oben. Bei einer Stütze ist es beispielsweise klar, dass diejenige im untersten Geschoss die meiste Last erfährt und für die Bemessung mass­gebend wird. Bei Deckenelementen ist dies oftmals nicht gleich auf den ersten Blick ersicht­lich, da verschiedene statische Systeme oder unterschiedliche Nutzlasten zu einer Vielzahl von Bemessungssituatio­nen führen können. Hinzu kommen Fragen rund um Konstruktionsdetails wie beispielsweise ein sichtbarer Stüt­zenkopf einer Holzstütze bei einem mehrgeschossigen Gebäude. Dies ist ein zentrales, wichtiges Detail, welches ver­schiedene Anforderungen erfüllen muss. Es stellen sich beispielsweise Fragen wie: Funktioniert die Stütze auch im Brandfall? Wie sieht sie optisch aus? Kann sie vorgefertigt werden? Heikle Details diskutieren und lösen wir gemeinsam in einer grösseren Run­

de unter Einbezug von Kollegen aus der Konstruktion, der Produktion und der Montage.

UNTERSCHIEDLICHE INTERESSENIn meiner Arbeit treffen verschiedene Interessen aufeinander. Die Architek­tur fordert schlanke und einfache Bau­teile – wir im Bereich Statik sind froh, wenn es für die Tragkonstruktion ge­nügend Spielraum gibt. Ein Beispiel dafür sind Wandstärken, die von der Architektur vorgegeben werden und eingehalten werden müssen ohne ge­nügende statische oder bauphysikali­sche Vorabklärungen. Aus wirtschaft­licher Sicht wäre es sinnvoller, diese Wand etwas stärker auszubilden als von Anfang an statische Verstärkun­gen einplanen zu müssen. In Gesprächen mit Architekten oder Bauherren muss ich jeweils herausfin­den, was die Bauherrschaft will und welche Veränderungen noch möglich sind. Oft ist es schwierig und langwie­rig, die Vorplaner von den Anpassun­gen zu überzeugen. Ein klassisches Beispiel sind nicht stringente statische Systemen über sämtliche Geschosse – namentlich verschobene Stützen oder Wände, da es für die Raumaufteilung günstiger scheint. Gerade im Holzbau führen solche Gegebenheiten jedoch zu massiv erhöhten Kosten. In meiner Ar­beit ist auch die Wahl des Materials ein wesentlicher Bestandteil. Es geht darum, bauphysikalischen Schäden vorzubeugen und den natürlichen Holzschutz sicherzustellen. Mit der richtigen Materialwahl erreichen wir auch, dass sich ein optimales Raumkli­ma einstellt. Fragen zum Brandschutz gehören bei sämtlichen konstruktiven Überlegungen dazu.

INTERNE FORSCHUNGSPROJEKTENeben konkreten Projektabwicklungen mit klaren Zielvorgaben verbringe ich einen Teil meiner Zeit mit internen Forschungsprojekten oder der Ent­wicklung von Projekten für neue Pro­dukte oder Systeme. Spannend finde ich neue Herausforderungen, für die es noch keine oder sehr wenige Referen­zen gibt. Zu Beginn ist noch vieles offen und man kann die Richtung selbst vor­geben. Eine interessante Herausforde­

rung ist auch, stets auf dem Laufenden zu sein bezüglich der Entwicklungen in der Gesamtholzbaubranche. Fast täg­lich kommen neue Produkte und Sys­teme auf den Markt.

WIE ICH ZUR HOLZTECHNIK KAMNach Abschluss des Bachelors in Holz­technik bin ich 2015 bei der ERNE AG Holzbau eingestiegen. Ich habe mein Praktikumsjahr während des Studi­ums bereits in derselben Firma absol­viert. Die ERNE AG Holzbau hat etwa 250 Mitarbeitende an vier Standorten. Nach der Maturität mit Schwerpunkt Mathematik und Physik begann ich ein ETH­Studium in Mathematik. Meine Ferien während des Gymnasiums ver­brachte ich am liebsten auf der Bau­stelle bei einer regionalen Zimmerei und konnte so viele Erfahrungen aus­serhalb des Schulzimmers sammeln. Da mich das Studium nicht erfüllte, entschied ich mich nach eineinhalb Se­mestern zurück in die Zimmerei zu gehen. Dies war im Gegensatz zur Ma­thematik etwas Handfestes. Da ich inzwischen grosses Interesse an der Holzbaubranche hatte, entschied ich mich für ein praxisbezogenes Studi­um an der Berner Fachhochschule. Ob­wohl das Studium am Anfang sehr the­orielastig scheint, ergeben sich nach der Wahl der Vertiefungsrichtungen bald konkrete Fragestellungen mit Praxisbezug. Im Studium habe ich die Werkzeuge kennengelernt, um konkre­te alltägliche Aufgaben zu lösen. Das spezifische fachliche Lernen fängt in der Berufspraxis nach dem Studium an. Es lohnt sich, Zeit in die natur­ und ingenieurwissenschaftlichen Fächer zu stecken. Fehlen nach Abschluss techni­sche Fähigkeiten, müssen diese im Be­ruf autodidaktisch und mit einem viel höheren Aufwand erarbeitet werden.»

PorträtKarin Brühlmann

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66 Beruf

PERSPEKTIVEN | Bau und Planung

Die beruflichen Schwerpunkte von Julia Burgermeister (28) sind breit gefächert und reichen von der Kundenbetreuung über Program-mieren bis zur Gestaltung von Karten. In ihrem abwechslungsreichen

Julia Burgermeister, MSc in Geomatik ETH, Projektleiterin Geoinformatik, Acht Grad Ost AG, Schlieren

DIE GEOINFORMATIK IST FASZINIEREND UND HAT ZUKUNFT

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Bau und Planung | PERSPEKTIVEN

Beruf

Bau und Planung | PERSPEKTIVEN

Arbeitsalltag ergänzen sich technische Arbeiten mit kreati-ven und kommunikativen Aufga-ben. Diese Vielseitigkeit schätzt Julia Burgermeister sehr.

«Ich arbeite bei der Firma Acht Grad Ost AG als Geoinformatikerin. Auf die Rückfrage, was das denn sei, antworte ich: ‹Kennst du Google Maps?› Wir ver­messen und dokumentieren unsere Umwelt und bilden die Realität in Da­tenmodellen und Systemen ab. Daraus entstehen intelligente Karten oder komplexe 3­D­Modelle. Mit unseren digitalen Werkzeugen im geographi­schen Informationssystem (GIS) ver­walten wir Infrastrukturen wie bei­spielsweise Strassen oder Leitungen für Trink­ und Abwasser.Als Produktmanagerin bin ich verant­wortlich fürs ‹WebGIS›, das wir für unsere Kunden massgeschneidert kon­figurieren. Zu meinen Kunden gehören Gemeinden, aber auch Kantone, Ver­bände oder grössere Firmen, welche mit vielen räumlichen Daten arbeiten. Diese können dank dem WebGIS alle relevanten Daten direkt übers Inter­net anschauen und abfragen. Ich plane die Weiterentwicklung des WebGIS und führe teilweise selbst Neuerungen ein, betreue die Kunden, führe Schu­lungen durch, beantworte Supportan­fragen und reagiere bei technischen Problemen.Daneben bin ich in der Beratung tätig. Wir unterstützen unsere Auftraggeber dabei, die vorhandenen geographi­schen Informationen besser zu nutzen, damit sie effizienter arbeiten können. Dafür analysieren wir die vorhande­nen Daten sowie die Systeme der Kun­den und gleichen diese mit ihren Auf­gaben und Prozessen ab. Ich führe zusammen mit unseren Kunden Work­shops durch, um ihre Bedürfnisse zu erkennen und mit unseren Lösungen darauf eingehen zu können.

GEMEINSAM EIN ZIEL ERREICHENGeoinformatik vereint die beiden Be­griffe Geographie und Informatik. Umfangreiche Kenntnisse über un­seren Lebensraum sind für viele Entscheide sehr wichtig und Geoinfor­matik bietet genau das. Als Geoinfor­

matikerin bilde ich die Schnittstelle zwischen ganz unterschiedlichen Ak­teuren und sehe mich auch als Über­setzerin. Ich finde es spannend, zwi­schen Parteien zu vermitteln, die aus verschiedenen Fachwelten kommen und unterschiedliche Fachsprachen sprechen, um am Schluss gemeinsam ein Ziel zu erreichen. Es ist befriedi­gend, wenn sich mein Aufwand lohnt, die Kunden zufrieden sind und positi­ves Feedback geben. Digitalisierung ist bei uns immer ein Thema. Mit optimierten Prozesse er­leichtern wir unseren Kunden, aber auch uns selbst, die Arbeit. Dies erfor­dert von allen Beteiligten Offenheit gegenüber neuen Arbeitsweisen und Werkzeugen. Meine Herausforderun­gen besteht darin, schon lange beste­hende Prozesse neu zu denken und an­zupassen. Wenn ich die diversen Vorteile gut aufzeigen kann, stossen die Ideen auf Anklang und die Arbeitswei­sen werden nachhaltig optimiert und den heutigen Begebenheiten angepasst.

MEIN ARBEITSUMFELDDie Firma Acht Grad Ost verfügt über drei Standorte in der Schweiz (Kloten, Schlieren und Altdorf) mit gesamthaft rund 60 Mitarbeitenden. Darunter gibt es Kultur­, Vermessungs­ und Geoma­tikingenieurinnen, Geometer, Geoma­tiktechnikerinnen, Geomatiker, tech­nische Assistentinnen, kaufmännische Angestellte und ein Dutzend Lehrlin­ge. Ich beteilige mich aktiv bei der Aus­bildung von Lernenden und Praktikan­ten, die mich bei der Kundenbetreuung sowie bei der Umsetzung von Karten und speziellen Kleinprojekten tatkräf­tig unterstützen. Wir betreuen Projekte von A bis Z – also von der Feldaufnahme bis ins Netz. Die Acht Grad Ost bietet alles, was mich an der Geomatik fasziniert: von der Vermessung auf der Baustelle über die Datenerfassungen im Büro bis hin zur Erstellung von Karten (ge­druckt oder online) sowie weiteren Auswertungen bis zur Bereitstellung der digitalen Daten für andere Firmen und Branchen. Ich arbeite eng mit un­seren IT­Dienstleistern zusammen, welche für uns die GIS­Server und alle Installationen bewirtschaften. Dies

sind Informatikerinnen oder Daten­spezialisten, Softwareentwickler oder Geoinformatikerinnen wie ich. Dieser Austausch ist sehr wertvoll, um gut konzipierte und beständige Lösungen zu entwickeln und bringt auch mich persönlich weiter.

MEIN WERDEGANGFür mich war bereits während des Stu­diums an der ETH der Praxisbezug sehr wichtig. Das Bearbeiten von rea­len Beispielen und die Möglichkeit, Fra­gestellungen im Team anzugehen, ge­hören für mich zu einem erfolgreichen Studium mit dazu. Praktische Erfah­rungen habe ich dann auch während meines Praktikums nach dem Bache­lorabschluss als auch studienbegleitend während des Masters gesammelt. Die Stelle bei der Acht Grad Ost habe ich gar nicht aktiv gesucht, sondern habe von einem Bekannten erst über­haupt von der Firma erfahren. Obwohl ich damals nicht im Detail wusste, was ich von meiner ersten Anstellung er­warte, passten die im Gespräch er­wähnten Themen perfekt zu meinen Interessen. So hatte ich – ohne es vor­gängig zu wissen – anstelle eines Ken­nenlern­ ein Vorstellungsgespräch.

WAS ICH IM STUDIUM GELERNT HABEIm Studium habe ich gelernt, Probleme zu analysieren und die richtigen Fragen zu stellen. Ich kann Sachen gut auf den Grund gehen und gebe nicht so schnell auf. Natürlich kommt es vor, dass ich im Berufsalltag ein Problem nicht direkt lösen kann. Dann bin ich gefordert, mir das Wissen möglichst schnell anzueig­nen – ‹learning by doing›. So hat mich das Studium mit seiner Vielseitigkeit optimal auf die Berufswelt in einer nicht minder vielseitigen Branche vor­bereitet. Geoinformatik ist super span­nend, betrifft uns alle, bietet unheim­lich viele Möglichkeiten und hat Zukunft.»

PorträtKarin Brühlmann

Page 68: BAU UND PLANUNGBAU UND PLANUNG

68 Beruf

PERSPEKTIVEN | Bau und Planung

Ein grosser Teil der Arbeit von Thomas Lehmann (31) besteht aus Verkehrssimulationen. Er beschäftigt sich hauptsächlich mit ver-kehrstechnischen Überprüfungen mit Hilfe der Mikrosimulations-

Thomas Lehmann, BSc Verkehrssysteme FH, Verkehrsingenieur, Rudolf Keller und Partner Verkehrsingenieure AG, Muttenz

VERKEHRSABLÄUFE MODELLIEREN, OPTIMIEREN UND VISUALISIEREN

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69

Bau und Planung | PERSPEKTIVEN

Beruf

Bau und Planung | PERSPEKTIVENPERSPEKTIVEN | Bau und Planung

Software VISSIM. Mit dieser Software lassen sich unter anderem verschiedene Knoten wie Kreisel, Lichtsignalanlagen oder ungeregelte Knoten sowie Autobahnen (freie Strecken, Anschlüsse, Verflechtungen) nachbauen und Verkehrsabläufe darauf simulieren.

«Ich finde es spannend, künftige Ver­kehrsabläufe zu modellieren und zu visualisieren. Ziel der Simulationen ist es, die Funktionalität eines Knotens oder eines Systems nachzuweisen, resp. Schwachstellen frühzeitig aufzu­decken. Da ich die Simulationen am Computer bearbeite, verbringe ich die meiste Zeit im Büro. Zu meinem Ar­beitsalltag gehört es aber auch, Grund­lagen für die Simulationen zu erheben. Dafür begehe ich zuerst den Bereich, welchen ich untersuchen muss, um ei­nen ersten Eindruck von der Situation vor Ort zu gewinnen. Dazu gehören beispielsweise die Erhebung der Fahr­zeugmengen, die Erfassung von Rück­staulängen und die Beobachtung von besonderen Fahrverhalten (wie z.B. das Ausweichen aufs Trottoir, um an wartenden Linksabbiegern vorbeizu­fahren).

GUTE GRUNDLAGEN SIND ZENTRALDer Leitgedanke in unserer Abteilung ist: Die Simulationen stehen und fallen mit den Grundlagen! Je genauer und umfangreicher wir diese erarbeiten, desto besser können wir die Simulati­onen anschliessend kalibrieren und umso detailliertere Aussagen können getroffen werden. Je nach Auftrag bin ich für die Erhebung der Verkehrs­grundlagen mit Zählpersonal oder auch mit Videokameras unterwegs. Wenn wir im öffentlichen Bereich fil­men wollen, müssen wir uns vorgängig mit der Polizei absprechen (Daten­schutz). Bei grösseren Erhebungen set­zen wir auch Schulklassen ein. So habe ich in meiner Arbeit ab und zu mit Schülerinnen und Schülern sowie de­ren Lehrpersonen zu tun. Manchmal sind wir bei Regen, Kälte und starkem Wind unterwegs, was das Notieren der Verkehrsmengen deutlich erschwert (nasses Papier, kalte Hände usw.).

PRÄSENTATION BEIM AUFTRAGGEBERIm Anschluss an die Grundlagener­hebung und die Modellkalibration werten wir verkehrstechnische Kenn­werte wie beispielsweise Reise­/Ver­lustzeiten und Rückstaulängen aus. Wir untersuchen verschiedene Varian­ten, stellen diese einander gegenüber und leiten daraus die Bestvariante ab. Anschliessend visualisieren wir die Ergebnisse und präsentieren diese bei unseren Auftraggebern. Dabei handelt es sich normalerweise um Vertreter von Kantonen, Gemeinden oder vom Bund (ASTRA). Immer häufiger werden für die Öffent­lichkeit Videosequenzen aus der Simu­lation aufgezeichnet. In diesen Sequen­zen fahren die Fahrzeuge auf den modellierten Strecken beziehungsweise auf den Plangrundlagen umher. Dies vermittelt einen Eindruck über die In­teraktionen aller Verkehrsteilnehmen­den untereinander: Züge/Trams, Bus­se, Lastenzüge, Last­, Liefer­ und Personenwagen, Motor­ und Zweiräder, Fussgänger usw. Insbesondere für po­litische Diskussionen gewinnen diese Videodateien immer mehr an Bedeu­tung, und fachliche Argumente können so visuell unterstützt werden. Wenn unsere Simulationsergebnisse von den Vorstellungen des Auftraggebers ab­weichen, müssen wir dies stets sehr gut begründen. Das kann zu Mehraufwand führen.

MEIN WERDEGANGVor dem Studium habe ich eine Lehre als Milchtechnologe mit Berufsmatu­rität gemacht und einige Jahre in die­sem Beruf gearbeitet. Direkt nach Abschluss des dreijährigen Bachelor­studiums ‹Verkehrssysteme› bin ich im Jahr 2015 bei der Firma Rudolf Keller und Partner Verkehrsingenieure AG eingestiegen. Das Unternehmen be­schäftigt ungefähr 45 Mitarbeitende – hauptsächlich Verkehrsplanerinnen und Verkehrsplaner. In unserer Abtei­lung sind wir zu viert. Beim Berufseinstieg wurde ich von meinen Arbeitskollegen sehr gut un­terstützt und konnte mich so schnell weiterentwickeln. Auch der eigene Einsatz ist wichtig. Neues zu lernen, beansprucht Zeit. Das bedeutet, dass

manche Arbeitstage länger als die vor­gegebenen 8,5 Stunden dauern.

WAS ICH IM STUDIUM GELERNT HABEBereits im Studium habe ich mit der Simulationssoftware VISSIM gearbei­tet und diese bei einer Projekt­ und meiner Bachelorarbeit angewendet. Wir hatten viele Projektarbeiten in Gruppen und dabei war Teamarbeit wichtig. Weiter habe ich gelernt, technische Berichte zu erstellen, und ich habe mein Know­how für die Aufbereitung von Präsentationen sowie meine Excel­Kenntnisse erweitert. Die Inhalte der Ausbildung waren sehr vielseitig. Da­durch konnte ich während der Studi­enzeit herausfinden, welche Bereiche des Gebiets Verkehrssysteme mich am meisten interessierten. Dies ermög­lichte mir zudem, eine für mich pas­sende Stelle zu suchen und zu finden. Das Vorwissen aus dem Studium kann ich täglich im Berufsalltag anwenden und immer mehr vertiefen.»

PorträtKarin Brühlmann

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PERSPEKTIVEN | Bau und Planung

70 Beruf

Sarah Keller (26) befasst sich als Stadtplanerin in Opfikon mit allen Aufgaben, die eine Stadt zu lösen hat. Dies sind klassische Raum-planungsaufgaben wie die Zonenplanung, die Begleitung von Gestal-

Sarah Keller, BSc in Raumplanung FH, Projektleiterin Stadtplanung, Stadtverwaltung, Opfikon

UNTERSCHIEDLICHE IDEEN UND INTERESSEN KOORDINIEREN

Page 71: BAU UND PLANUNGBAU UND PLANUNG

Bau und Planung | PERSPEKTIVEN

71Beruf

tungsplänen, Verkehrsplanungs-aufgaben wie die Veloplanung, Begleitung von Betriebs- und Gestaltungskonzepten sowie landschaftsplanerische Aufga-ben wie die Planung und Ausge-staltung von Erholungsgebieten.

«Meine Hauptaufgabe ist es, verschie­dene Ideen, Interessen und Projekte zu koordinieren und aufeinander ab­zustimmen. Gewisse Themen sind po­litisch motiviert, andere kommen aus der Bevölkerung oder ergeben sich aus übergeordneten raumplanerischen Vorgaben. Wenn es um Projekte vom Kanton oder von Privaten geht, sind wir eher beratend tätig. Es gibt auch Projekte, bei denen wir von der Stadt­planung federführend sind. Mir gefällt es, auf der Seite der öffent­lichen Hand zu arbeiten, da ich dort auch politische Diskussionen mitbe­einflussen kann, indem ich fachliche Aspekte einbringe und Politikern ver­schiedene Interessen vor Augen füh­re. Ich kann auch mitentscheiden, welche Projekte angegangen werden, wie sie ausgeschrieben werden und diese dann so betreuen, dass sie sich möglichst sinnvoll und zielführend entwickeln. Ich mag es zu planen, zu koordinieren und verschiedene Sachen aufeinander abzustimmen. Leider spielt das Geld in diesem Bereich eine zu wichtige

«Leider spielt das Geld in diesem Bereich eine zu wichtige Rolle: Alles muss billig sein und schneller vonstatten gehen, anstatt dass in gute Qualität investiert wird.»

Rolle. Alles sollte billiger sein und schneller vonstatten gehen, anstatt dass in eine gute Qualität investiert wird. Dem versuche ich, wo möglich, entgegenzuwirken. Politische Prozes­se sind unberechenbar und ich muss bei meiner Arbeit aufpassen, dass ich nicht zu viel Herzblut in die Projekte investiere. Am Schluss entscheidet meist die Politik. Manchmal fehlt es

mir, dass ich nicht selber Pläne ent­werfen und zeichnen kann.

ARBEITSUMFELDDie Stadt Opfikon hat ca. 20 000 Ein­wohner und 22 000 Arbeitsplätze, die Stadtverwaltung inklusiv Altersheim und Schwimmbad ca. 300 Mitarbei­tende. Die Abteilung Bau und Infra­struktur umfasst die Bereiche Tief­bau, Hochbau, Unterhalt, Umwelt und Planung. Angegliedert ist auch der Werkhof. In unserer Abteilung sind wir 13 Personen. Im Bereich Stadtent­wicklung arbeiten eine Kollegin und ich sowie unser Vorgesetzter, der zu­gleich Abteilungsleiter ist. Ich arbeite in einem 80­Prozent­Pensum. Teil­zeitarbeit ist in Raumplanungsberu­fen üblich und fast überall möglich.Grösstenteils arbeite ich am PC und habe oft Sitzungen, mehrheitlich bei uns in der Stadtverwaltung zusam­men mit Leuten, die von ausserhalb kommen. Trotzdem gehe ich zwischen­durch auch nach draussen, um mir vor Ort ein genaueres Bild zu machen oder ein Foto für eine Präsentation. Pläne und Luftbilder täuschen manch­mal im Massstab und man hat das Gefühl, etwas sei riesig gross oder sehr nah. Mit den Einwohnern von Opfikon habe ich im Alltag kaum Kontakt. Die meisten Sitzungen finden mit privaten Planungsbüros, welche für uns arbeiten, oder beim Kanton statt. Häufig handelt es sich um Kol­legen aus dem Studium oder sonstige bekannte Gesichter, da die Planer­welt sehr klein ist. Auch mit den Nachbargemeinden habe ich oft Kon­takt. So bin ich an vielen Schnittstel­len tätig.

MEIN WEG IN DIE RAUMPLANUNGNach der Maturität absolvierte ich während eines Jahres Praktika in zwei verschiedenen Raumplanungs­büros im Raum Bern. Im Anschluss an den Bachelorabschluss in Raum­planung blieb ich an der Hochschule in Rapperswil und war als Assisten­tin und im Marketingbereich des Stu­diengangs tätig. Danach trat ich mei­ne Stelle als Projektleiterin bei der Stadtplanung der Stadt Opfikon an.

Ohne Berufserfahrung ist dies unge­wöhnlich. Der steile Einstieg direkt in die Projektleitung war machbar, da ich immer schon wusste, dass ich ein­mal in der Stadtplanung arbeiten wollte, auch gerne präsentiere und Projekte vertrete. Dabei geholfen hat mir, dass ich mich auch in der Freizeit für das Thema Raumplanung/Stadt­planung interessiere und meine Ba­chelorarbeit über ein Stadtplanungs­thema gechrieben hatte. Nach dem

«Projekte sind im Raum-planungsstudium ein wichtiger Bestandteil, denn es können neben dem Erwerb von theoretischen Grund-lagen anhand konkreter Projekte realitätsnahe Erfahrungen gesammelt werden.»

Studium ist es wie in vielen Berufen nicht ganz einfach, ohne Berufserfah­rung eine Stelle zu finden. Das erste halbe Jahr war ich mehr Projektleite­rin auf dem Papier als in der Realität. Zum Glück habe ich eine tolle Arbeits­kollegin, die mich während meines Einstiegs gut begleitete. Nach einem Jahr war ich schon fast ein ‹alter Hase›. Trotzdem lerne ich mit jedem Projekt Neues dazu, da ich doch vieles zum ersten Mal mache. Am Anfang meiner Berufstätigkeit hatte ich Res­pekt davor, Texte zu verfassen und auch vor den politischen Diskussio­nen. Heute geht das jedoch recht gut, denn Übung macht den Meister.

WERTVOLLES FACHWISSENProjekte sind im Raumplanungsstu­dium ein wichtiger Bestandteil. So können neben dem Erwerb von theo­retischen Grundlagen anhand von konkreten Projekten realitätsnahe Erfahrungen gesammelt werden. Dank den Partnerstädten sind es re­ale Fragestellungen und nicht erfun­dene Übungen. Diese Projekte stossen auch bei den Partnerstädten auf Inte­resse. Einzig die beiden Komponenten Gelddruck und Politik sind im Stu­dium nicht enthalten. Zudem dauern

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72 Beruf

PERSPEKTIVEN | Bau und Planung

die Projekte in der Realität oft Jahre und drehen sich häufiger auch mal im Kreis. Bei der Studienwahl war mir klar, dass ich stark im logischen Denken bin, eher Mathematik als Sprachen mag und zugleich eine ausgeprägte soziale Ader habe und mir soziale

«Es ist toll, dass es nach diesem Studium möglich ist, je nach Stärken und Interes-sen eine Stelle mit unter-schiedlichen Arbeitsinhalten zu finden.»

Kontakte wichtig sind. In der engeren Auswahl waren damals Heilpäda­gogik und Raumplanung. Nach dem Besuchstag an der Hochschule für Technik Rapperswil (HSR) wusste ich, dass ich in der Raumplanung mei­ne Interessen verbinden kann.

Mit diesem Studium kommen ver­schiedene Arbeitgeber in Frage: Klas­sisch ist die Arbeit in einem privaten Raumplanungsbüro, möglich ist auch eine Tätigkeit bei einem Kanton, beim Bund, in einer Region, bei einem ÖV­Betrieb, in einem Architektur­ oder Landschaftsarchitekturbüro usw. Ich finde es toll, dass es je nach Stärken und Interessen möglich ist, eine Stel­le mit unterschiedlichen Arbeitsin­halten zu suchen, beispielsweise mit mehr oder weniger Auftritten vor Pu­blikum oder mit mehr oder weniger zeichnerischen Arbeiten.»

PorträtKarin Brühlmann

WIR MACHEN KARRIERE

AUF DEM BAU!

WIR MACHEN KARRIERE

AUF DEM BAU!

Inserat

Page 73: BAU UND PLANUNGBAU UND PLANUNG

73Inserate

Bau und Planung | PERSPEKTIVEN

NATÜRLICH BILINGUE !

ZWEISPRACHIGE BACHELORAUSBILDUNG (FRANZÖSISCH / DEUTSCH) AN DER HOCHSCHULE FÜR TECHNIK UND ARCHITEKTUR FREIBURG

Zweisprachige FH-Ausbildungen in Bau und Planung:

Weitere zweisprachige FH-Ausbildungen:

Kontakt:www.hta-fr.ch / [email protected] / 026 429 66 11

Sie möchten einen Schnuppertag machen:www.hta-fr.ch/schnuppertag

BAUINGENIEURWESEN

INFORMATIKTELEKOMMUNIKATIONCHEMIEELEKTROTECHNIKMASCHINENTECHNIK

ARCHITEKTUR

HOCHSCHULE FÜR TECHNIKUND ARCHITEKTUR FREIBURG

Schweizerische Bauschule Aarau Suhrenmattstrasse 48 5035 Unterentfelden Telefon 062 737 90 20 [email protected]

WEITERBILDUNG MIT ZUKUNFT Mit einem Studium zum dipl. Techniker / -in HF holen Sie sich das nötige Rüstzeug, um in einer Kaderposition Bauprojekte aktiv mitzugestalten. Das Studium dauert 6 Semester und ist praxisbezogen aufgebaut.

Unsere Bildungsgänge auf Stufe Höhere Fachschule:

Bauführerin SBA / Bauführer SBA HF mit Vertiefung in Hoch-/Tiefbau oder Holzbau

Bauplanerin SBA / Bauplaner SBA HF mit Vertiefung in Architektur, Innenarchitektur oder Ingenieurbau

Interessiert? Weitere Informationen direkt an einem unserer Informationsanlässe oder unter bauschule.ch. Wir geben gerne Auskunft über Aufnahmebedingungen, Studienaufbau und –inhalte.

bauschule.ch

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PERSPEKTIVEN | Bau und Planung

Inserat

Wir suchen innovative Nachwuchskräfte.

amstein-walthert.ch/jobs

Als eine der grössten Ingenieurunternehmungen der Schweiz für Technik am Bau planen und projektieren wir Gebäude, An-lagen und Infrastrukturbauten. Von der ersten strate gischen Planungsidee bis zum Betrieb steht der gesamte Lebenszyklus eines Gebäudes immer in unserem Fokus.

Unser Fokus kann auch Ihr Fokus werden. Wir bieten Voll- und Teilzeit stellen, Lehrstellen sowie Praktikumsplätze.

Page 75: BAU UND PLANUNGBAU UND PLANUNG

Bau und Planung | PERSPEKTIVEN

75Inserat

Zürcher Fachhochschule www.zhaw.ch/archbau

Bachelorstudium ArchitekturMasterstudium Architektur

Bachelorstudium BauingenieurwesenMasterstudium Bauingenieurwesen

Infotage jeweils im März und September

Architektur, Gestaltung und Bauingenieurwesen

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ADRESSEN, TIPPS UND WEITERE INFORMATIONEN

SERVICE

STUDIERENwww.berufsberatung.chDas Internetangebot des SDBB (Schweizerisches Dienstleistungs-zentrum Berufsbildung, Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung) ist das Portal für Berufswahl, Studium und Laufbahnfragen. Eine umfangreiche Dokumentation sämtlicher Studienrichtungen an Schweizer Hochschulen, Informationen zu Weiterbildungsange-boten und zu den Berufsmöglichkeiten nach einem Studium.

www.swissuniversities.chDas Internet-Portal von swissuniversities, der neuen Rektoren-konferenz der Schweizer Hochschulen (Universitäre Hochschulen, Fachhochschulen und Pädagogische Hochschulen). Allgemeine Informationen zum Studium in der Schweiz und zu Anerken-nungs- und Mobilitätsfragen sowie die Konkordanzliste zur Durchlässigkeit der Hochschultypen.www.studyprogrammes.chBachelor- und Masterstudienprogramme aller Hochschulen. www.swissuniversities.ch/de/services/studieren-im-ausland Allgemeine Informationen zu einem Auslandsemester, einem Studium oder Praktikum im Ausland mit umfangreicher Linkliste zu Ländern auf der ganzen Welt.

Studium in Sicht – Studienrichtungen und Berufsperspektiven, SDBB Verlag

Universitäre Hochschulenwww.unibas.ch: Universität Baselwww.unibe.ch: Universität Bernwww.unifr.ch: Universität Freiburgwww.unige.ch: Université de Genèvewww.epfl.ch: Ecole Polytechnique Fédérale de Lausannewww.unil.ch: Université de Lausannewww.unilu.ch: Universität Luzernwww.unine.ch: Université de Neuchâtelwww.unisg.ch: Universität St. Gallenwww.usi.ch: Università della Svizzera italianawww.ethz.ch: Eidgenössische Technische Hochschule Zürichwww.uzh.ch: Universität Zürichwww.fernuni.ch: Universitäre Fernstudien der Schweiz

Fachhochschulenwww.bfh.ch: Berner Fachhochschule BFH www.hslu.ch: Hochschule Luzern HSLUwww.fhnw.ch: Fachhochschule Nordwestschweiz FHNWwww.fho.ch: Fachhochschule Ostschweiz FHOwww.hes-so.ch: Haute Ecole Spécialisée de Suisse occidentale HES-SOwww.supsi.ch: Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana SUPSIwww.zfh.ch: Zürcher Fachhochschule ZFH www.fernfachhochschule.ch: Fernfachhochschule Schweizwww.kalaidos-fh.ch: Fachhochschule Kalaidos FH Zürich

Weiterbildungsangebote nach dem Studiumwww.swissuni.chwww.berufsberatung.ch/weiterbildung

PERSPEKTIVEN | Bau und Planung

Page 77: BAU UND PLANUNGBAU UND PLANUNG

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77Service

Informationsveranstaltungen zum StudiumDie Schweizer Hochschulen bieten jedes Jahr Informations- veranstaltungen für Studieninteressierte an. Dabei erfahren Sie Genaueres über Anmeldung, Zulassung und Studienaufbau. Ebenso lernen Sie einzelne Dozentinnen und Dozenten (man-cherorts auch Studentinnen und Studenten) sowie die Örtlich-keiten kennen. Die aktuellen Daten finden sich auf den Websites der Hochschulen und Fachhochschulen bzw. unter www.swissuniversities.ch.

Vorlesungsverzeichnisse, Wegleitungen, VorlesungsbesucheDie Ausbildungsinstitutionen bieten selbst eine Vielzahl von Informationen an. Schauen Sie sich mal ein kommentiertes Vorlesungsverzeichnis (auf den meisten Internetseiten der einzelnen Institute zugänglich) des gewünschten Fachbereichs an, konsultieren Sie Wegleitungen und Studienpläne oder besuchen Sie doch einfach mal eine Vorlesung, um ein wenig Uniluft zu schnuppern.

Noch Fragen?Bei Unsicherheiten in Bezug auf Studieninhalte oder Studien-organisation fragen Sie am besten direkt bei der Studienfach-beratung der jeweiligen Universität nach. Vereinbaren Sie einen Besprechungstermin oder stellen Sie Ihre Fragen per E-Mail. Dies ist auch schon vor Aufnahme des Studiums möglich. Die verantwortliche Person beantwortet Unklarheiten, die im Zusammenhang mit dem Studium auftreten können. Für Studienanfängerinnen und Studienanfänger führen viele Universitäten Erstsemestrigentage durch. Bei dieser Gelegenheit können Sie Ihr Studienfach sowie Ihr Institut kennenlernen.

Berufs-, Studien- und LaufbahnberatungDie Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung Ihrer Region berät Sie in allen Fragen rund um Ihre Studien- und Berufswahl bzw. zu Ihren Laufbahnmöglichkeiten. Die Adresse der für Sie zuständi-gen Berufs-, Studien- und Laufbahnberatungsstelle finden Sie auf folgender Internet-Seite: www.adressen.sdbb.ch.

Antworten finden – Fragen stellenAuf www.berufsberatung.ch/forum sind viele Antworten zur Studienwahl zu finden. Es können dort auch Fragen gestellt werden.

FACHGEBIET

LINKS

Bauingenieurwesenwww.sia.ch: Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein

Gebäudetechnikwww.suissetec.ch: Schweizerisch-LiechtensteinischerGebäudetechnikverbandwww.swki.ch: Schweizerischer Verein von Gebäudetechnik-Ingenieuren

Geomatikwww.arbeitsplatz-erde.ch: zahlreiche Informationen zur Geomatik (Berufsmöglichkeiten, Forschungsprojekte usw.)www.geomatik.ch: Geomatik Schweiz – Geoinformation und Landmanagement

Holztechnikwww.lignum.ch: Lignum Holzwirtschaft Schweizwww.forum-holzbau.ch: Forum Holzbau

Raumplanungwww.espacesuisse.ch: Verband für Raumplanungwww.vlp-aspan.ch: Schweizerische Vereinigung fürLandesplanungwww.densipedia.ch: Wissensplattform für die Innenentwicklung und Verdichtung in der Schweiz

Verkehrssystemewww.svi.ch: Schweizerische Vereinigung der Verkehrsingenieure und Verkehrsexperten

Bau und Planung | PERSPEKTIVEN

Page 78: BAU UND PLANUNGBAU UND PLANUNG

Die Heftreihe «Perspektiven» vermittelt einen vertieften Einblick in die verschiedenen Studienmöglichkeiten an Schweizer Universitäten und Fachhochschulen. Die Hefte können zum Preis von 20 Franken unter www.shop.sdbb.ch bezogen werden oder liegen in jedem BIZ sowie weiteren Studien- und Laufbahnberatungsinstitutionen auf. Weiterführende, vertiefte Informationen finden Sie auch unter www.berufsberatung.ch/studium.

2016 | Informatik, Wirtschaftsinformatik

2016 | Theologie und Religionswissenschaft

2015 | Kunst

2015 | Pharmazeutische Wissenschaften

2015 | Internationale Studien

2015 | Germanistik und Nordistik

2015 | Geschichte

2015 | Physik

2015 | Sport- und Bewegungswissen-schaften

2015 | Philosophie

2016 | Soziale Arbeit

2016 | Medien und Information

2016 | Biologie

Überschrift

Bild 224465053 (RM)

Spezielle KonditionenCOPYRIGHTPFLICHTIG

AnlassCalligraphy sample book with Chinese characters, China Day, Duesseldorf, North Rhine-Westphalia, Germany, Europe

LegendeKalligrafie-Musterbuch mit chinesischen Schriftzeichen, Chinatag, Duesseldorf, Nordrhein-Westfalen, Deutschland,Europa | Calligraphy sample book with Chinese characters, China Day, Duesseldorf, North Rhine-Westphalia, Germany,Europe (KEYSTONE/imageBROKER/Karl F. Schoefmann)

RechteKEYSTONE

QuelleimageBROKER

Urheber / FotografKARL F. SCHOEFMANN

Erstellungsdatum20120616

Search results http://www.keystone.ch/bild-disp/search/search.action?ts=0&...

1 von 1 09.12.15 13:18

PERSPEKTIVEN STUDIENRICHTUNGEN UND TÄTIGKEITSFELDER

ASIENWISSENSCHAFTEN UND ORIENTALISTIK

2016 | Asienwissenschaf-ten und Orientalistik

2018 | Geowissen-schaften

2017 | Altertumswissen-schaften

2017 | Pflege, Geburtshilfe

2014 | Musik und Musikwissenschaft

2016 | Medizinische Beratung und Therapie

2016 | Heil- und Sonderpädagogik

2017 | Chemie, Biochemie

2014 | Architektur und Landschaftsarchitektur

2018 | Agrarwissenschaften LebensmittelwissenschaftenWaldwissenschaften

2017 | Interdisziplinäre Naturwissenschaften

2018 | Bau und Planung

2016 | Umweltwissen-schaften

2016 | Tourismus, Hotel Mana gement, Facility Management

2017 | Medizin

2017 | Anglistik

PERSPEKTIVENEDITIONSPROGRAMM

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PERSPEKTIVEN | Bau und Planung

2017 | Soziologie, Politik - wissenschaft, Gender Studies

2017 | Sprachwissenschaft, Vergleichende Literatur- wissenschaft, Angewandte Linguistik

2017 | Theater, Film, Tanz

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IMPRESSUM© 2018, SDBB, Bern. Alle Rechte vorbehalten.

HerausgeberSchweizerisches Dienstleistungszentrum BerufsbildungBerufs-, Studien- und Laufbahnberatung SDBB, Bern, www.sdbb.chDas SDBB ist eine Institution der EDK.

Projektleitung und RedaktionChristof Hegi, René Tellenbach, SDBB

FachredaktionKarin Brühlmann, BIZ – Beratungs- und Informations zentrum für Bildung und Beruf, Luzern

FachlektoratDiana Abegglen, Studienberatung Basel

Porträtbilder von Studierenden und BerufsleutenDieter Seeger, Zürich

Bildquellen:Titelbild: JKI14 /shutterstock.comS. 6: Keystone, Christian Beutler; S. 8: Iris Krebs; S. 8: luftbildschweiz.ch; S. 10: Can Stock Photo/sframe; S. 11: Keystone, Urs Flueeler; S. 12: luftbildschweiz.ch; S. 13: ETH Zürich/Ueli Angst; S. 14: Keystone Gian Ehrenzeller; S. 15: Berner Fachhochschule, BFH-AHB; S. 16: Von alice-photo/shutterstock.com; S. 17: LMVZ/Andreas Eggenberger; S. 19: Bundesamt für Landestopographie (Siedlungseinheiten)/HSR Rappers-wil/Dirk Engelke; S, 20: Keystone/AP Betrand Combaldiue; S. 22: Anthony Frank Madrid/Shutterstock.com; S. 25: F. Mattei; S. 28, 41: Thierry Parel; S. 31: F. Mattei; S. 48, 52, 55, 56: Iris Krebs; S. 54: Frederic Meyer;

Bilder Studierende: Dominic Büttner

GestaltungskonzeptCynthia Furrer, Zürich

Umsetzung Viviane Wälchli, Zürich

Lithos, DruckKROMER PRINT AG, Lenzburg

Inseratecreativeservice agIm Alten Riet 153, 9494 SchaanTelefon +41 44 515 23 [email protected]

BestellinformationenDie Heftreihe «Perspektiven» ist erhältlich bei:SDBB Vertrieb Industriestrasse 1, 3052 ZollikofenTelefon 0848 999 [email protected], www.shop.sdbb.ch

ArtikelnummerPE1-1027

PreiseEinzelheft CHF 20.– Ab 5 Hefte pro Ausgabe CHF 17.– / HeftAb 10 Hefte pro Ausgabe CHF 16.– / HeftAb 25 Hefte pro Ausgabe CHF 15.– / Heft

Abonnemente1er-Abo (12 Ausgaben pro Jahr)1 Heft pro Ausgabe CHF 17.– / HeftMehrfachabo (ab 5 Heften pro Ausgabe, 12 Hefte pro Jahr) CHF 15.– / Heft

Mit Unterstützung des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation SBFI.

2016 | Elektrotechnik undInformationstechnologie

2015 | Rechtswissen-schaft und Kriminalwissenschaften

2015 | Kunstgeschichte

2015 | Ethnologie und Kulturanthropologie

2015 | Romanistik

2015 | Maschinenbau, Maschineningenieur-wissenschaften

2018 | Slavistik, Osteuropa-Studien

2018 | Unterricht Volksschule

2017 | Psychologie

2017 | Erziehungs-wissenschaft

2017 | Mathematik, Rechnergestützte Wissenschaften

2018 | Design

2016 | Materialwissen-schaft, Nanowissen-schaften, Mikrotechnik

2018 | Veterinärmedizin

«Perspektiven»-HeftreiheDie «Perspektiven»-Heftreihe, produziert ab 2012, erscheint seit dem Jahr 2016 in der 2. Auflage.

Im Jahr 2018 werden folgende Titel herausgegeben:GeowissenschaftenAgrarwissenschaften, Lebensmittelwissenschaften, WaldwissenschaftenVeterinärmedizinUnterricht VolksschuleSlavistik, Osteuropa-StudienDesignBau und PlanungMaschinenbau, MaschineningenieurwissenschaftenRomanistikMusik, MusikwissenschaftGeschichteArchitektur, Landschaftsarchitektur

79Service

2016 | Unterricht Mittel- und Berufsfachschulen

2017 | Wirtschafts-wissenschaften

Bau und Planung | PERSPEKTIVEN

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PERSPEKTIVEN | Bau und Planung

Inserat

Von den Sitzungstischen bis zum ersten Spatenstich und weiter bis hin zu den fertigen Netzwerken, welche die Schweiz verbindet. Wir schaffen den Rahmen dafür.

Wir bauen zusammen.

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Bau und Planung | PERSPEKTIVEN

81Inserate

Ihre Zukunft.Sie suchen eine spannende und sinnvolle Tätigkeit in einem technischen Umfeld?Wir bieten Ihnen diese zusammen mit viel-fältigen Weiterbildungsmöglichkeiten.

Stadtwerk Winterthur versorgt die Stadt Winterthur mit Wasser, Strom, Erdgas und Fernwärme. Abfallverwertung und Ab-wasserreinigung sowie Energie-Contracting, Telekom und Haustechnik runden das Angebot ab. Das Unternehmen beschäftigt 381 Mitarbeitende und 9 Lernende.

Sind Sie interessiert? Wir freuen uns auf Sie.

Stadtwerk WinterthurTelefon 052 267 69 [email protected]

HEFTI. HESS. MARTIGNONI.

ELEKTROSPICK APP

Planen 4.0 Das Mögliche ist erst der Anfang.

Sie haben Ambitionen, wir die Heraus-forderung.www.hhm.ch

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PERSPEKTIVEN | Bau und Planung

Inserat

▶ Bachelor Bauingenieurwesen ▶ Bachelor Architektur ▶ Bachelor Holztechnik

▶ Master Engineering ▶ Master Architektur ▶ Master Wood Technology ▶ CAS/MAS Weiterbildungsstudiengänge

ahb.bfh.ch/bau

Studieren, forschen, anwenden

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Bau und Planung | PERSPEKTIVEN

83Inserat

www.zhaw.ch/ifm/studiumZürcher Fachhochschule

Damit sich Menschen in Gebäuden wohl fühlen

Bachelor of Science ZFH in Facility Management

Facility Management (FM) befasst sich mit dem ganz- heitlichen Management von Gebäuden, Einrichtungen und Dienstleistungen.

Im Zentrum stehen der Bedarf und die Bedürfnisse der Nutzer von Facilities und Services sowie die professionelle Gestaltung der Prozesse, damit sich Menschen in Ge-bäuden wohl fühlen, optimal entfalten und sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können.

Ihr Studium in:

Page 84: BAU UND PLANUNGBAU UND PLANUNG

Gestalten Sie Lebensräume. Mit intelligenten Lösungen, die Kompetenz und Kreativität ausschöpfen. Und die nachhaltig Mehrwert schaffen. Mit einem der führenden Immobilien -entwickler und General-/Total unternehmer der Schweiz.

GEMEINSAM VORSPRUNG GESTALTEN

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