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HOLZKULTUR 21 BAUKOMPETENZ FÜR ARCHITEKTEN PLANER UND BAUHERREN AUSGABE 01/19 Infrastrukturbauten Flughafen – einzigartig in Asien Grünes Zentrum Energetische Schulsanierung Air-Cargo-Center Hochbauten aus Vollholz Sportanlage in Elementbauweise Sozialer Wohnbau Alpiner Holzbau

BAUKOMPETENZ FÜR ARCHITEKTEN PLANER UND BAUHERREN · Sozialer Wohnbau mit vorgefertigten Fassadenelementen 34 Schneehüenerstock-Flyer auf 2.700 m 38 Vorschau 42 HOLZKULTUR 21 BAUSTOFF

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AUSGABE 01/19 Infrastrukturbauten Flughafen – einzigartig in Asien Grünes Zentrum Energetische Schulsanierung Air-Cargo-Center Hochbauten aus Vollholz Sportanlage in Elementbauweise Sozialer Wohnbau Alpiner Holzbau

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Mactan Cebu International Airport 04Grünes Zentrum mit Holz-Beton-Verbunddecken 10

Energetische Schulsanierung Niederwalgern 16 Vienna International Airport – Air-Cargo-Center 22

Wohn- und Gewerbebauten aus Vollholz 26 Sportanlage in Elementebauweise in Innsbruck 30

Sozialer Wohnbau mit vorgefertigten Fassadenelementen 34 Schneehüenerstock-Flyer auf 2.700 m 38

Vorschau 42

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S Holz ist ein wunderbarer Werkstoff. Seit mehr als 90 Jahren, einer Zeit, in der Themen wie Umweltbe-wusstsein und designorien-tierte Holzkonstruktionen noch keine Relevanz hatten, bauen wir mit Leidenschaft auf den ökologischen Baustoff Holz. Mitte der 60er-Jahre begannen wir mit dem Verleimen von Brettschichtholzträgern, seit Ende der 80er-Jahre werden vorgefertigte Dach- und Wandelemente produziert.

Aktuell verzeichnet der Ingenieurholzbau interna-tional einen starken Auf-wärtstrend. Nicht nur für die Architekten des Mactan Cebu International Airports, unseren Partner IDA aus Hongkong, sondern für Pla-ner und Bauherren rund um den Globus nimmt er einen immer höheren Stellenwert ein. Holz ist ein Baustoff, der entsprechend seiner natür-lichen Eigenschaften und auch im Verbund mit ande-ren Materialien völlig neue

Dimensionen für zukunfts-weisende und ressourcen-effiziente Konstruktionen eröffnet.

Bauen mit Holz bedeutet, extrem schnell, präzise und robust zu bauen – mit herausragend ästhetischen Ergebnissen unter höchsten ökologischen und energe-tischen Prämissen. Holz sorgt für eine wohlige und entspannte Atmosphäre, bietet ein ausgezeichnetes Klimaverhalten und ermöglicht eine abfallfreie Kreislaufwirtschaft.

Wir sehen uns in der Ver-antwortung zur Bewahrung und Verbesserung unseres Lebensraumes für zukünftige Generationen, für unsere Kinder. Mit diesem Anspruch müssen wir überdenken, wie in Zukunft gebaut werden soll. Holz ist der einzige Baustoff, der nachwächst und der beim Wachsen Kohlendioxid verbraucht. Die Verwendung von Holz mildert nicht nur unsere

Einflussnahme auf den Pla-neten, sondern trägt sogar dazu bei, die Folgen der Industrialisierung des 20. Jahrhunderts rückgängig zu machen. Holzbau ist sowohl gesund für unseren Lebens-raum als auch gesund für den Menschen. In Holz-gebäuden zu leben und zu arbeiten ist gut für die Gesundheit und Seele.

Herzlichst,

Peter RubnerPräsident der Rubner Gruppe

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N Die Erweiterung des zweit-größten Flughafens der Philippinen um einen neuen Terminal mit einer Fläche von 65.000 m2 für internationale Flüge ist abgeschlossen. Der Flughafen ist der zweitgröß-te auf den Philippinen und fungiert als Gateway zu den touristischen und wirtschaft-lich aufblühenden Inseln im Süden. Die Kapazität wurde auf jährlich 12 Millionen Pas-sagiere mehr als verdoppelt, der Flughafen zählt nun zu den modernsten in Süd-Ost-Asien.

Der Terminal 2 war von IDA Hong Kong ursprünglich auf Stahlbau ausgerichtet. Man wollte den ankommenden und abfliegenden Gästen je-doch etwas Besonderes bie-ten, Besucher in einer ganz speziellen, resortähnlichen Atmosphäre empfangen und verabschieden. In einer lichten Architektur und den Baumaterialien sollte sich „Freundlichkeit und Warm-herzigkeit der Philippinen“ widerspiegeln. Die Wahl fiel aus gestalterischen, öko-logischen und traditionellen Gründen auf Holz. Die Holz-verarbeitung ist seit Jahrhun-derten auf den Philippinen stark verankert.

Das Besondere an der Kons-truktion: In ganz Asien gibt es kein weiteres Flughafen-gebäude, dessen Tragwerk und Dachstruktur komplett aus Holz gefertigt wurde. 4.500 m3 Brettschichtholz wurden für die innen wie außen architektonisch prägende, wellenförmige Tonnendach-Tragstruktur mit einer Höhe von 15 m und Spannweite von 30 m benötigt. Die dazu notwen-digen 23 m langen Bogen-binder-Hälften wurden von Rubner Holzbau am Standort Ober-Grafendorf (AT) vor-gefertigt. Die Bauteile wur-den in drei Tranchen über den Rhein-Main-Donau- Kanal und Antwerpen auf die Philippinen verschifft und in Lapu-Lapu City auf der Insel Mactan unter der Leitung von Rubner Holzbau in nur fünf Monaten montiert.

Die Hauptanforderungen an das Tragwerk resultieren aus den hohen Erdbeben- und Windlasten. Stürme können in der Hurrikan- Saison Geschwindigkeiten bis zu 200 km/h erreichen.

„Die Herausforderung in der Konstruktion ist die Ausführung der Gebäude-fugen für die Bewegungen im Erdbebenfall sowie die Verankerung der Haupt-träger am Betonbau, da der Aussteifungsverband in 6,5 m Höhe endet und nicht bis zum Boden geführt werden konnte“, so Anton Wanas, als verantwortlicher Projekt-leiter. „Neben unserer tech-nischen Kompetenz konnten wir damit überzeugen, international Projekte auch rechtlich, kaufmännisch und vertraglich auf höchstem Niveau und unter den je-weils regional gültigen Rahmenbedingungen um-setzen zu können“, ergänzt Roman Fritz, Geschäftsfüh-rer von Rubner Holzbau. Gebaut wurde übrigens nicht nach asiatischen, sondern europäischen Normen, die weltweit zu den strengsten zählen.

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Der dreigeschossige Bau besteht aus einer zentralen, dreischiffigen Ein-gangshalle mit 48, auf 74 erweiterbare Check-in-Countern, dem größten

Duty-Free-Bereich in einem Abflugbereich auf den Philippinen, einem Spa, Restaurants, Bars und vielem mehr. Die weiteren, seitlich anschließenden

Gebäudeflügel setzen die wellenförmige Dachkonstruktion als Symbol für die Brandung an Mactans Küsten fort und bieten Zugang zu den Gates. Der

Ankunftsbereich befindet sich im Erdgeschoss und im zweiten Geschoss, der Abflugbereich im ersten Geschoss. Natürliche Materialien finden sich im

gesamten Terminalbereich. So kommt neben unterschiedlichen Holzarten an den Wänden der sanitären Anlagen Moos aus Italien zum Einsatz. Der

polierte Steinbodenbelag mit glitzernden Perlmutteinlagen soll den Sand an den sonnigen Stränden Cebus symbolisieren.

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Fertigstellung: 2018Bauherr: Konsortium GMR MEGAWIDE Cebu Airport Corporation (GMCAC, Philippinen)Architekten: IDA – Integrated Design Association Ltd. (Hong Kong)Holzbau: Rubner Holzbau, Ober-Grafendorf (AT)Terminalfläche: 65.000 m2

Brettschichtholz: 4.500 m3

Hauptträger: 800/1.270 mmBogenhöhe: 15 m über dem fertigen FußbodenSpannweite: 30 mBilder: Rubner Holzbau, Christopher Colinares, Carlito So, Chubby Atillo

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Das neue Grüne Zentrum Kaufbeuren-Ostallgäu bün-delt künftig Organisationen, Verbände und Selbsthilfe-einrichtungen der Land- und Forstwirtschaft in der Region unter einem Dach. Der nach Passivhaus-Stan-dard errichtete Holzbau von Rubner Holzbau Augsburg (DE) setzt mit einem begrün-ten Flachdach, Blühflächen und regionaltypischen Obstbaumsorten im Außen-bereich auch in Sachen Biodiversität Akzente.

Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF), die Landwirtschafts-schule und die bayernweit einzige, staatliche Techniker-schule für Ernährungs- und Versorgungsmanagement waren bisher dezentral organisiert. Mitte Juli 2018 begann die Verlegung in die neuen Räumlichkeiten. Gemeinsam mit den Neu-bauten des Bayerischen Bauernverbandes und des Maschinenrings Ostall-gäu bilden diese nun als städtebauliches Ensemble das „Grüne Zentrum“ im Innovapark in Kaufbeuren. Der Bevölkerung, den Land-wirten und Studierenden steht nun ein modernes, leistungsfähiges und zentral

gelegenes Dienstleistungs- und Bildungszentrum zur Verfügung, das geballte Kompetenz in allen land- und hauswirtschaftlichen Fragen bietet.

Das Grüne Zentrum besteht aus einem dreigeschossigen Verwaltungsbau und einem zweigeschossigen Baukörper, in dem die beiden Schulen untergebracht sind. Beide Gebäude sind im Erdge-schoss über einen Zwischen-bau mit gemeinschaftlich genutzten Einrichtungen miteinander verbunden. Neben Schul- und Amtsräu-men beinhaltet das Grüne Zentrum modernst ausge-stattete Praxisräume, eine Großküche zur Verpflegung der Mitarbeiter des AELF und der Schüler sowie zwei Veranstaltungssäle, die zu einem großen verbunden werden können.

Für eine größtmögliche Raumflexibilität wurden weitspannende Holz-Beton- Verbund-Decken gewählt. In die vorgefertigten Betonfertigteile waren im Werk bereits FT-Verbinder einbetoniert worden. Durch diese Hülsen konnten die Betonteile vor Ort mit den Brettschichtholzunterzügen

kraftschlüssig verschraubt werden. Die weitere Aussteifung übernehmen Brettsperrholzwände im Gebäudeinneren. Die oberste Geschossdecke wurde für den großformati-gen Elementbau angepasst und bildet den Abschluss zum darüberliegenden Kaltdach. Die Brandschutz-anforderungen erfüllt das Bauwerk durch unterschied-liche, materialspezifische Schutzmaßnahmen: über Abbrandbemessung bei sichtbaren Holzbauteilen, Gipskartonbekleidungen in Treppenhäusern oder Beschichtungen von Stahl-teilen.

Architektonisch geprägt werden die beiden kubus-förmigen Baukörper mit Satteldach durch horizontal gegliederte Bandfassaden auf Basis einer Holzrahmen-konstruktion und Fenster-bändern. Die vertikale Boden-Deckel-Schalung aus Fichte spielt mit sägerauen und gehobelten Ober-flächen, trapezförmigen Deckleisten und zweierlei Farbgebung und erzielt mit dem Lichteinfall auf die abgewinkelten Flächen eine besondere Ästhetik. Die transparente Architektur H

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Das Grüne Zentrum Kaufbeuren-Ostallgäu ist bereits die 18. Einrichtung dieser Art in Bayern. Das AELF Kaufbeuren ist mit seinen rund 90 Mitarbeiter- innen und Mitarbeitern für rund 2.600 landwirtschaftliche Betriebe, 19.000 Waldbesitzer, 77.000 Hektar landwirtschaftliche Fläche und 45.000 Hektar Wald im Landkreis Ostallgäu und der kreisfreien Stadt Kaufbeuren ver-antwortlich. Mit den beiden Fachzentren Rinderhaltung und Ökologischer Landbau ist es zudem überregionaler Ansprechpartner und Berater.

mit den großzügigen Glasflächen sorgt für viel natürliches Licht. So entstanden viele helle Büro- und Schulräume, in denen Holz als Konstruktionsmaterial sichtbar blieb und für eine angenehme Atmosphäre sorgt. Gleichzeitig erfüllt die energieeffiziente, hinterlüftete Außenhülle aus Holz alle Vorgaben des Bauherrn nach Energieerhaltung und Energieein-sparung. Durch die Verbindung von Pelletsheizung, hocheffizienter Wärmerückgewinnung und

Errichtung einer Photovoltaik-anlage können jährlich mehr als 40 t CO2-Ausstoß vermieden werden. Der Gebäudekomplex erfüllt sämtliche Kriterien des Passivhaus-Standards. Rubner Holzbau Augsburg verantwortete die Werk- und Montageplanung, die Optimierung des Tragwerks für Produktion und Montage, werksseitige Vorfertigung, den Transport und die Montage der Baukörper einschließlich Neben-gebäuden.

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Fertigstellung: 2018Bauherr: Staatliches Bauamt Kempten und Landratsamt Ostallgäu (DE)Architekten: Florian Nagler Architekten, München (DE)Tragwerksplanung: Planungsgesellschaft Dittrich, München (DE)Prüfstatik: IngPunkt Ingenieurgesellschaft für das Bauwesen, Augsburg (DE)Holzbau: Rubner Holzbau, Augsburg (DE)Brettschichtholz: 450 m3

Brettsperrholz: 2.300 m2

Konstruktionsvollholz: 200 m3

Außenwandkonstruktion: 1.500 m2, inklusive Dämmung, Unterkonstruktion, Boden-Deckel-SchalungHolzfenster: 1.150 m2 in Fichte (100-er Profil) als Lichtbänder in der FassadeHolz-Beton-Verbunddecke: 2.100 m2, 14/32 Brettschichtholz + 12 cm BetonStahl: 14 t, zum Teil mit BrandschutzbeschichtungBilder: www.krall-photographie.de

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Ökologische und ökonomi-sche Grundsätze stehen bei energetischen Sanierungen im Vordergrund. Die be-stehende Bausubstanz nut-zen, Werte erhalten und den Energieverbrauch senken, anstatt neu zu bauen. Bauen mit Holz ist aktiver Klima-schutz und ein wesentlicher Beitrag der Klimaschutzziele. Bis 2050 sollen die jährlichen Treibhausgas-Emissionen im Vergleich zu 1990 um 80 bis 95 % sinken. Die größte CO2-Bindung und damit ver-bunden ein erhebliches Ein-sparungspotential erfolgt im Bauwesen: Jeder Kubikmeter verbautes Holz speichert den Kohlenstoff aus einer Tonne CO2 und substituiert zudem CO2 aus den meist energie-aufwändig hergestellten, nicht nachwachsenden Bau-stoffen, die ansonsten zum Einsatz gekommen wären.

Rubner Holzbau arbeitet mit dem bei Weitem nach-haltigsten Baumaterial seit mehr als 70 Jahren. Nach-haltigkeit bedeutet auch den Erhalt und die Optimierung von bestehenden Bauten. Ob Industrie- oder Objekt-bau, jede professionell durchgeführte Gebäude-

sanierung rechnet sich langfristig. In Deutschland beispielsweise wird rund ein Drittel des gesamten Energiebedarfs für die thermische Konditionierung von Gebäuden verbraucht. Der Bedarf an Heizwärme ist hoch und wird häufig auf ineffiziente Weise gedeckt. Energetische Sanierungen bieten erhebliche Kostenein-sparungen durch optimale Dämmungen und verlängern die Nutzung von Bestands-bauten. Der gesteigerte Wohn- oder Arbeitskomfort und die damit verbunde-ne höhere Akzeptanz des Nutzers rechnet sich somit unmittelbar für den Betreiber oder Investor.

Die erfolgreiche energetische Sanierung der Gesamtschule in Wetter im Jahr 2015 war ausschlaggebend für den Zuschlag an Rubner Holzbau in Augsburg (DE) für die Sa-nierung einer weiteren Schu-le in Hessen. Der Auftrag in Niederwalgern umfasste die komplette Gebäudehülle für die beiden viergeschossigen Betonskelettbauten aus den 1970er Jahren. Neben der optischen Aufwertung, dem Anbau für eine Mediathek,

einer Aufstockung und der Erneuerung der Gebäude-technik sollte vor allem der Energieverbrauch mit passiv-haustauglichen Komponenten die gesetzlichen Vorgaben deutlich unterschreiten.

Entscheidend für die Wahl von Rubner Holzbau war zudem die Vorgabe einer Realisierung im laufenden Schulbetrieb. Lärm- und erschütterungsintensive Arbeiten, die in die Schulzeit fielen, durften nur innerhalb der Pausenzeiten stattfinden. Gewährleistet konnte dies mit der bewährten, werks-seitigen Vorfertigung aller Bauelemente werden. So wurden die Festverglasun-gen und Fenster bereits im Werk Ober-Grafendorf (AT) unter Werkstattbedingungen in die Fassadenelemente in-tegriert. Der Vorteil: Höchst-möglicher Vorfertigungsgrad inklusive CNC-Abbund und Integration der Haustechnik unter optimalen klimatischen und technischen Bedingun-gen, eine rasche und präzise Montage auf der Baustelle und ein umgehender Wetter- schutz.

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Die großflächigen Glasfassaden wurden als Pfosten-Riegel-Elemente integriert. Die Pfosten-Riegel-Fassade erfüllt mit einem Ucw-Wert von 0,8 W/m²K die hohen Anforderungen (passivhaustauglich) an den Wärmeschutz. Für den sommerlichen Hitzeschutz und die Verdunkelung der Räume sorgen elektrisch betriebene Raffstores, die in die Fassaden-elemente eingearbeitet sind. Rubner Holzbau Augsburg erarbeitete in Abstimmung mit den Planern das Fertigungs- und Montagekonzept, verantwortete die Produktion, den Transport aller Bauelemente mit nur 13 LKW-Fuhren sowie die Montage der kompletten Gebäudehülle.

Im Vorfeld wurden bauseits die alten Fassadenriegel aus Stahlbeton demontiert, die nach innen versetzten Alu-Fenster wurden erst nach der Montage der neuen Fassadenelemente entfernt. Die neuen Fassaden stehen auf eigenen Fundamenten vor dem Bestand und wurden auf diesen zur Abtragung der ver-tikalen Lasten verankert. Zur Aufnahme der horizontalen Lasten wurden zusätzliche Stützen aus Brettschichtholz an die vor-handenen Stahlbetonstützen montiert, über die Toleranzen von bis zu 7 cm aufgefangen wurden. Für die hinterlüftete Fassade wurde das Wandelement in Holzrahmenbauweise mit verschie-denen Aufbauten ausgeführt. Aus statischen Gründen wurde beispielsweise der in die Wandelemente integrierte Hohlkasten-träger beidseitig mit OSB-Platten beplankt.

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Fertigstellung: 2018Bauherr: Landkreis Marburg-Biedenkopf Fachbereich Schule und Gebäude, Marburg (DE)Architekt: Thomas Dersch Architekt, Biedenkopf (DE)Statik: HAZ Beratende Ingenieure für das Bauwesen, Marburg (DE)Holzbau: Rubner Holzbau, Augsburg (DE)Bruttogeschossfläche: 8.698 m2

Holz-Glas-Fassade: 1.190 m2, 2.985 lfm, Fichte farblos, 60/280 mm, System Raico Therm+ U-Werte: Wandelemente 0,14 W/m2K, Pfosten-Riegel-Fassade Ucw=0,8 W/m2K,Einsatzfenster Ucw=0,85 W/m2K, Glas Ug=0,5 W/m2KFassadenelemente: 3.200 m2, 9,5 x 4,11 m, Brandschutzklasse W-30 B, Fermacell Brand-schutzplatte, Eternit Equitone Natura PRO FassadentafelBilder: Rubner Holzbau, www.krall-photographie.de

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Angesichts des dynami-schen Wachstums des Luftverkehrs müssen viele Flughäfen ihre Infrastruktur-kapazitäten erweitern um Engpässen vorzubeugen und Entwicklungschancen zu sichern.

So wurde kürzlich mit dem Terminal 2 des Mactan Cebu International Airports auf den Philippinen das erste Flughafengebäude in Asien in Betrieb genom-men, dessen Tragwerk und Dachstruktur komplett aus Holz gefertigt wurde. Eben-falls auf den Philippinen soll der neue und bereits in Bau befindliche Terminal des Clark International Airports auf der Insel Luzon mit einer Dachfläche von rund 47.000 m2 langfristig den Flughafen der Hauptstadt Manila entlasten. Den Inge-nieurholzbau beider Flug-häfen inklusive Produktion, Transport und Montage aller Bauteile verantwortet Rubner Holzbau.

Auch am Vienna Interna-tional Airport konnte man mehrmals die Expertise im Flughafenbereich unter Be-weis stellen. So wurden der Terminal 3 und Pier mit den Gates mit einer Unterkonst-ruktion aus Brettschichtholz und vorgefertigten Dachele-menten von Rubner Holzbau ausgeführt. Und der Komplex des Kommunal-zentrums West des Vienna International Airports, be-stehend aus Winterdienst- und Maintenance-Hallen inklusive zweigeschossigem Bürotrakt, überzeugte auch beim Niederöster-reichischen Holzbaupreis mit dem ,,überzeugenden Einsatz weitgespannter und wirtschaftlicher Holztrag- strukturen im Hallenbau“.

Die aktuelle und abge-schlossene Erweiterung des Air-Cargo-Centers am Vienna International Airport er-möglicht mit einer Tragkons-truktion aus weitgespannten Brettschichtholzträgern eine

flexible und großzügige Nutzung. Ursprünglich als reiner Stahlbau ange-dacht, konnte sich das in Zusammenarbeit mit der Firma Granit ausgearbeitete Konzept für einen Holz- Hybridbau durchsetzen. Für die Halle mit den Außen- abmessungen von 210 x 75 m und einer Höhe von 9 m produzierte Rubner Holzbau rund 13.000 m2 werksseitig vorgefertigte Dachelemente, von denen etwa 1.000 m2 pro Tag montiert wurden. Die Tragkonstruktion des Satteldachs besteht aus 850 m3 Brettschichtholz. Der Dachaufbau wurde mit einem Leckortungssystem im Rinnenbereich ausge-stattet. Das flächige Detek-tionssystem ermöglicht eine lückenlose und zerstörungs-freie Feuchtigkeitskontrolle der gesamten Dachfläche.

Einer der Schwerpunkte von Rubner Holzbau im Bereich Infrastrukturbau in Holz- oder Hybridbauweise stellt seit vielen Jahren das Flughafensegment dar – vom Flughafengebäude mit Terminal, Pier und Gates über Büro- und Verwaltungsgebäude bis hin zu Hallen für Wartung und Service sowie modernsten Air-Cargo-Zentren.

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Fertigstellung: 2018Bauherr: Flughafen Wien AG, Wien (AT)Generalunternehmer: Bauunternehmung Granit, Graz (AT)Architekten: ATP architekten ingenieure, Wien (AT)Statik: ATP architekten ingenieure, Wien (AT)Holzbau und Dachkonstruktion: Rubner Holzbau, Ober-Grafendorf (AT)Brettschichtholz: 850 m3

Konstruktionsvollholz Elementrippen: 356 m3

Dachelemente: 13.000 m2

Bilder: Rubner Holzbau

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Der Baustoff Holz hat es den drei naturverbundenen Brüdern aus Abersee ange-tan. Aufgewachsen in einer waldreichen Gegend des Salzkammerguts verbrach-ten Christoph, Matthias und Stefan Mösl schon als Kinder die meiste Zeit in der freien Natur und in den an-grenzenden Wäldern. Wenig verwunderlich, dass die Passion zum Beruf wurde. Christoph, der Architekt, ist ausgebildeter Forstarbeiter. Stefan, Bausachverständiger und Spezialist für Bauabwick-lung, absolvierte zuvor eine Ausbildung zum Zimmerer. Und Matthias, heute Statiker, begeistert sich für die Tischlerei.

Für die Familie von Stefan Mösl, dem Bauherrn, stand daher von Beginn an fest: „Wohnen in der Natur und mit der Natur – Wir bauen ein Haus aus purem Holz“. Nach einer Werksbesichti-gung bei holzius in Südtirol war auch der ideale Partner dafür gefunden: „Die leim- und metallfreien Vollholz-elemente von holzius bieten neben einer natürlichen und sehr hochwertigen Optik eine Reihe von konstruktiven Vorteilen“. Eine Gratleiste mit Kanten

in Schwalbenschwanzform ist der patentierte Kern dieser einzigartigen Bauart. Dadurch wird Bauen mit Voll-holzelementen ohne Leim und Metall in garantierter Formstabilität und dauer-hafter Luftdichtheit ohne Einsatz von Folien möglich – und dies ohne sichtbare Verbindungsmittel. Die Voll-holz-Wände erreichen durch die Ausführung als mehr-lagig stehender Block eine hohe Tragfähigkeit wodurch auch mehrgeschossige Ge-bäude setzungsfrei gebaut werden können.

„holzius berücksichtigt bei seinen gänzlich leim- und metallfreien Vollholz-elementen wirklich jeden Aspekt von Baubiologie und Nachhaltigkeit. Dazu zählt, dass keine Folien und keine Dampfsperren in den Wandelementen verbaut werden. Bauchemie sucht man überhaupt vergeblich, und bei der Herstellung der Elemente wird die natürliche Wachstumsrichung des Baumes berücksichtigt“, so der Architekt Christoph Mösl zum einzigartigen Bau-system und der Grundlage für ein gesundes Raumklima über viele Generationen.

Als Anbieter patentierter, leim- und metallfreier Voll-holzelemente für Wohn-häuser gestartet, gehören auch fertige Gebäudehüllen für Mehrfamilienhäuser, öffentliche und gewerb-liche Bauten aus Vollholz in baubiologischer Ausführung zum holzius-Angebot.

„Wir wollen gesunde Wohn-räume schaffen und intakte Lebensräume erhalten. Auf diese Art und Weise wollen wir Mensch und Natur zusammenbringen“, so Firmengründer Herbert Niederfriniger. holzius setzt sich für den Fortbestand einer intakten Natur, die Schonung von Ressourcen und eine lebenswerte Um-gebung ein. Ziel ist es, die variantenreiche Vollholzbau-weise mit werksseitig vor-gefertigten Wand-, Decken- und Dachelementen auch in die Städte zu bringen und damit auch dort naturver-bundenes Wohnen und Leben zu ermöglichen.

Wohnhaus Mösl, Neubau, Abersee (AT)Fertigstellung: 2018Bauherr: Stefan Mösl, Abersee (AT)Architektur, Statik, Bauabwicklung: m3-zt, Abersee (AT)Vollholzbau: holzius, Prad am Stilfserjoch, SüdtirolVerbautes Rundholz: 260 fmNutzfläche: 350 m2

Gespeichertes CO2: 155 TonnenLeim- und metallfreie Vollholz-Elemente: 60 m3

U-Werte Außenwand: 0,16 W/m2KU-Wert Dach: 0,11 W/m2KBilder: holzius/Michael Liebert

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Kindergarten, Aufstockung, Texingtal (AT)Fertigstellung: 2018Bauherr: Gemeinde Texingtal (AT)Architektur: Architekturbüro Zwischenraum, Mank (AT)Vollholzbau: holzius, Prad am Stilfserjoch, SüdtirolNutzfläche: 963,13 m2

Leim- und metallfreie Vollholz-Elemente: 147 m3

U-Werte Wand: 0,185-0,201 W/m2KU-Wert Dach: 0,156 W/m2KBilder: holzius/Michael Liebert

Wohnhaus Zwicklhuber, Neubau, Kremsmünster (AT)Fertigstellung: 2017

Bauherr: Karl & Monika Zwicklhuber, Kremsmünster (AT)Entwurf & Interiordesign: Viernulleins, Wien (AT)

Planung & Projektabwicklung: Benesch / Stögmüller, Wels (AT)Vollholzbau: holzius, Prad am Stilfserjoch, Südtirol

Nettowohnfläche: 131 m2

CO2-Emissionsreduktion: 170 tLeim- und metallfreie Vollholz-Elemente: 83 m3

Mittlere U-Werte: 0,20 W/m2KBilder: holzius/Michael Liebert

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Bis dato war für Tennisbe-geisterte in Innsbruck (AT) die Radetzkystraße eine beliebte Adresse. Mit der Umsetzung des Projekts in der Wiesengasse 20 über-siedelt die Tennisfamilie der Sportunion nach 60 Jahren mit über 400 Mitgliedern in den Süden der Stadt. Wäh-rend am alten Standort im Rahmen des Wohnbaupro-jekts „Campagne Reichenau“ Platz für rund 1.100 neue Wohnungen geschaffen wurde, wuchs in der Nähe des Tivoli-Stadions eine neue sportliche Hochburg heran. Insgesamt entstanden neun Freitennisplätze, eine Zweifachtennishalle und vier Beachvolleyballplätze. Neben den Sporteinrich-tungen komplettieren das Restaurant, ein Vereinshaus mit Büroräumlichkeiten, diverse Lagerräume und Autoabstellplätze das Pro-jekt. Eine Spielwiese und ein Spielplatz bieten vor allem den jüngsten Mitgliedern zusätzliche Möglichkeiten, sich den ganzen Tag auszu-toben.

Bei diesem Projekt wurde vom Architekturbüro

beaufort mit funktionaler Architektur von Anfang an besonders auf Nachbarinnen und Nachbarn Rücksicht genommen: Alle Freiplätze liegen eineinhalb Meter unter dem umgebenden Gelände und bieten damit einen erhöhten Lärmschutz. Dank dieser architektoni-schen Feinheit bewegen sich die Sportler hörbar leise und Zaungäste ver-passen keinen Ballwechsel. Auch die Zuschauertribünen aus Fertigteilen verlaufen mit dem Gelände. Eine Glaswand bei der Terrasse und geschlossene Fenster-fronten beim Gastronomie-bereich nach Westen bieten zusätzlichen Lärmschutz.

Die Zweifachtennishalle fügt sich harmonisch in die Landschaft ein und bildet einen Eckpunkt in der heterogenen Umgebung. Für die gesamte Hallen- und Dachkonstruktion kommen werksseitig vorgefertigte Wand- und Fassadenele-mente von Rubner Holzbau zum Einsatz. Das Warmdach wird von einer Tragstruktur aus Brettschichtholz mit einer maximalen Spannweite

von 40 m getragen. Durch drei Lichtbänder im Hallen-dach gelangt viel Tageslicht in die Halle.

Die Tennishalle und das Clublokal sind in einer Gebäudeform gelöst. Das Zentrum der Turnerschaft ist mittig angeordnet zwischen Hallen- und Freiplätzen. Im Untergeschoss finden Um-kleide, Technik und Lager-flächen Raum. Rampe und Treppe führen direkt von Garderoben zu Tennis- und Beachplätzen. Erd- und Obergeschoss bleiben somit frei von Sand. Im Erdge-schoss umgibt eine Terrasse das Vereinslokal: Blick und Zugang zu den Außenanla-gen inklusive. Die Büros im Obergeschoss vereinen die Sportunion Tirol und die Sektionen der Turnerschaft Innsbruck. Rubner Holzbau verantwortete neben der Produktion und Montage auch die Werkplanung und Logistik.

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Fertigstellung: 2018Bauherr: IIG - Immobiliengesellschaft der Stadt Innsbruck (AT)Architekten: beaufort Architekten ZT, Innsbruck (AT)Holzbau: Rubner Holzbau, Villach & Ober-Grafendorf (AT)Wand- und Fassadenelemente: 1.000 m2

Brettschichtholz: 270 m3

Bilder: Christian Flatscher

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Lyon, südöstlich von Paris gelegen, ist die drittgrößte Stadt Frankreichs, die Hauptstadt der Region Rhône-Alpes und bildet zusammen mit Grenoble ein bedeutendes Forschungs- und Entwicklungszentrum. Aus wirtschaftlicher Sicht handelt es sich um eine der bedeutendsten Wirtschafts-regionen Europas. Wohn-raum in den begehrten La-gen des ersten, fünften und zweiten Arrondissements ist knapp, dementsprechend aktiv ist der Wohnbau in den angrenzenden Bezirken.

Die Revitalisierung von Mermoz, dem südöstlich der Innenstadt gelegenen 8. Be-zirk, begann vor über einem Jahrzehnt. Auf einer Fläche von 6,5 Hektar wurden 318 bestehende Wohneinheiten abgerissen, während andere erhalten und renoviert wurden. Außerdem wurden 12 Neubauprogramme zur Diversifizierung des Wohn-angebots und der sozialen Durchmischung gestartet. Eines davon ist das soziale Wohnprojekt von Tectoniques architectes, das im Auftrag von GrandLyon Habitat entstand und als Flaggschiff

für die Revitalisierung des östlichen Zugangs zur Stadt Lyon gilt.

Die Wohnanlage setzt sich aus zwei fünfgeschossigen Gebäuden (Blöcke 21 und 26) mit den Bezeichnungen „Delta“ und „Foxtrot“ und insgesamt 55 Wohneinheiten zusammen. Block 21 mit den Einzelhandelsflächen im Erd-geschoss verläuft in urbaner Lage entlang der Avenue Mermoz, dem neuen städti-schen Boulevard. Der Block 26 schließt die nördliche Grenze der städtebaulichen Entwicklungszone ab. Die beiden Gebäude sind über ein helles Treppenhaus miteinander verbunden und beinhalten Kellerräumlich-keiten sowie Tiefgaragen-plätze.

Jede Etage beinhaltet vier Wohnungen jeweils mit Bal-konen zwischen 9 und 15 m2. Der Keller und die tragenden Wände sind aus Beton, die Trennwände und Fassaden als Holzrahmenkonstruktion ausgeführt. Beide bestehen aus werksseitig vorgefertig-ten Elementen von Rubner Holzbau. Die Architekten kombinierten matte und

satinierte, leichte und schwere Materialien. Die goldfarbenen Metall- läden der Fenster und die Balkontrennwände stehen im Kontrast zum minerali-schen, matten Effekt der Faserplatten, deren vertikale Anordnung ein sehr markan-tes Muster auf der Fassade erzeugt. Das Gefühl im Inneren ist leicht, ruhig und weich ohne Prunk. Trans-parente Balkonbrüstungen sorgen für viel natürliches Licht. Das Doppel-Dachge-schoss mit dem geneigten Dach bricht mit der hori-zontalen Linienführung, und bietet damit einen visuellen Kontrapunkt zu den umlie-genden Objekten.

Mit diesem Projekt gewann das Architekturbüro den prestigeträchtigen French Academy of Architecture und National Order of Archi-tects’ Housing Award 2018.

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Fertigstellung: 2018Bauherr: GrandLyon Habitat (FR)Architekten: Tectoniques architectes, Lyon (FR)Holzbau: Rubner construction bois, Chassieu (FR)Fassadenelemente: 2.170 m2

Bilder: Jérôme Ricolleau

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Das Bauen in den Bergen ist eine Geschichte von Wagnissen und Grenz- erfahrungen. Sie führt zurück zum Ursprung der Architek-tur. Den Menschen Schutz und Zuflucht vor der Natur zu gewähren. Das Bauen in hochalpinen Regionen ist in jedem Fall eine Herausforde-rung. Anspruchsvolle Höhen-lagen, ein unberechenbares, meist raues Klima, unweg-sames Gelände, exponierte Hanglagen, Bodenknapp-heit, schwierige Transport-möglichkeiten und starke Wetterextreme erfordern spezielles Bau-Know-how. Umso mehr, wenn es darüber hinaus um nachhaltige Lösungen mit natürlichen Baumaterialien geht.

Die Unternehmen der Rubner Gruppe haben sich diesen Herausforderungen in den letzten Jahrzehnten immer wieder erfolgreich gestellt. Bei unterschied-lichen Berg- und Talstationen von Gondelbahnen, Berg-bahnhöfen und Hotelbauten in alpinen Lagen. Auch in Andermatt (CH) im Zuge der Errichtung des sechs-

geschossigen Apartment-hauses „Gemse“ mit 19 Ferienwohnungen sowie einer Tragstruktur und De-cken aus Brettsperrholz. Das Gebäude entspricht den höchsten Anforderungen in Bezug auf Brandschutz und Schalldämmung und garan-tiert hohen Widerstand bei extremen Witterungsbedin-gungen und Schneelasten (bis 1.000 kg/m2). Nach der wunschgemäßen Realisie-rung entschied man sich in Andermatt im Rahmen der umfassenden Erweiterungen für die Schiarena Andermatt- Sedrun, dem größten Ski-gebiet der Zentralschweiz, erneut für ein Unternehmen der Rubner Gruppe als Umsetzungspartner.

Am Schneehüenerstock sollte auf 2.700 m Seehöhe eine neue Bergstation für eine 10er-Gondel- und 6er-Sesselbahn entstehen. Bei alpinen Bauten werden die Baumaterialien in der Regel mit dem LKW oder mithilfe einer Materialseil-bahn auf den Berg trans-portiert. Bei diesem Vorha-ben konnte die hochalpine

Baustelle ausschließlich mit dem Helikopter beliefert werden. Der Termin für die Übergabe stand fest, alleine das Wetter wollte davon keine Notiz nehmen. Wegen den heftigen Schneefällen, Schneestürmen und La-winengefahr mussten die Bauarbeiten immer wieder unterbrochen werden. So konnten nur wenige Tage ge-nutzt werden, um die Kons-truktion rund um die bereits vorhandene Seilbahntechnik zu errichten. Entstanden ist eine 13 m hohe Tragstruk-tur und Dachkonstruktion aus Brettschichtholz, die Wände wurden mit werks-seitig vorgefertigten, unter optimalen klimatischen und technischen Bedingungen hergestellten Wandele-menten bekleidet. Für die Montage selbst kam neben den üblichen Kränen auch der Hubschrauber zum Ein-satz. Rubner Holzbau Brixen verantwortete die Werk-stattplanung, Herstellung, Materiallieferung, Vorferti-gung, den Transport sowie die Baustellenmontage der Brettschichtholzkonstruktion inklusive Beplankung.

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Fertigstellung: 2018Bauherr: Andermatt-Sedrun Sport AG, Andermatt (CH)Projektant: Pirmin Jung Ingenieure für Holzbau AG, Rain (CH)Holzbau: Rubner Holzbau, Brixen (IT)Dachfläche: 850 m2

Wandfläche: 1.550 m2

Gebäudehöhe: 13 mBrettschichtholz: 400 m3

Stahl: 20 tHelikopterflüge: 145Bilder: Rubner Holzbau, Andermatt-Sedrun

Die bei Rubner Holzbau in Brixen werksseitig vorgefertigten Bauteile wurden mit insgesamt 145 Rotationen vom Tal auf die Baustelle in einer Seehöhe von 2.700 m

gebracht. Davon 120 Rotationen mit einem Hubschrauber mit einer maximalen Traglast von 800 kg für 25 Rotationen wurde der Schwerlast-Helikopter „Kamov“ mit einer Tragkraft

von 4.000 kg eingesetzt. Die maximale Traglast der Helikopter war auch die Vorgabe für Rubner Holzbau für die Produktion und das Maximalgewicht der einzelnen Bauelemente.

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DEUTSCHLAND Am Münchner Campus am Olympiapark wird aktuell am Rück- und Neubau der Instituts-gebäude und Sporthallen für die Fakultät der Sport- und Gesundheitswissenschaften und den allgemeinen Hochschulsport gearbeitet. Beeindruckende 18 m weit wird das stattliche Vordach auskragen, dessen Tragsystem aus 40 Hohlkastenelementen besteht. Unter der Leitung von Rubner Holzbau Augsburg werden 11.690 m2 Dach- und Decken-elemente, 7.430 m2 Wandelemente, 610 m2 Holz-Beton-Verbunddecken sowie rund 1.000 m3 Brettschichtholz und 330 m3 Brettsperrholz produziert und montiert. Die Gesamtfertigstellung ist für Juli 2019 geplant.

PHILIPPINEN Der neue und bereits in Bau befindliche Terminal des Clark International Airports auf der philippinischen Insel Luzon soll langfristig den Flughafen der Hauptstadt Manila entlasten. Die Kapazität des Flughafens wird sich damit auf 8 Millionen Passagiere pro Jahr erhöhen. Der Terminal nach einem Entwurf von IDA Hong Kong soll Mitte 2020 eröffnet werden. Rubner Holzbau produziert, liefert und montiert für den Auftraggeber Megawide-GMR rund 7.000 m3 Brettschichtholz, die Dachfläche wird in etwa 47.000 m2 betragen. Visualisierungen: IDA Hong Kong.

DEUTSCHLAND Ein Ferienkonzept in völligem Einklang mit der Natur – das bietet Center

Parcs mit aktuell 24 Ferienparks in Deutschland, den Niederlanden, Belgien und Frankreich. Nach den 916 Luxusunterkünften und Apartments in

ökologischer Bauweise mit hochwertigem Holz für die weitläufige Urlaubs-welt Villages Nature® Paris errichtet Rubner Holzbau aktuell für Center

Parcs in Leutkirch im Allgäu eine weitere Anlage mit 250 Häusern in Holzbauweise. Die Montage erfolgt innerhalb des sehr kurzen Zeitraums

von neun Monaten.

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ÖsterreichRubner Holzbau GmbHRennersdorf 623200 Ober-Grafendorf, ÖsterreichTel.: +43 2747 [email protected]

Filiale VillachKanzianibergweg 149584 Finkenstein, ÖsterreichTel.: +43 4254 50 [email protected]

DeutschlandRubner Holzbau GmbHAm Mittleren Moos 5386167 Augsburg, DeutschlandTel.: +49 821 710 [email protected]

FrankreichRubner SAS36 avenue des Frères Montgolfier69680 Chassieu, FrankreichTel.: +33 472 790 [email protected]

ItalienRubner Holzbau S.p.A.Alfred Ammon Str. 1239042 Brixen (BZ), ItalienTel.: +39 0472 822 [email protected]

Rubner Holzbau Sud S.p.A.Zona Industriale83045 Calitri (AV), ItalienTel.: +39 0827 308 [email protected]

Impressum:Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: Rubner Ingenieurholzbau AG, [email protected], www.holzbau.rubner.com.Das Werk ist einschließlich aller seiner Teile urheberrechtlich geschützt. Abdrucke, auch auszugsweise, sind nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Herausgebers gestattet.Konzeption & Design: Serendipity GmbH – Agentur für Werbung | Public Relations | Events, [email protected], newsroom.serendipity.agBilder: Rubner Holzbau, holzius, Michael Liebert, Christopher Colinares, Carlito So, Enrique Farrarons, Chubby Atillo, www.krall-photographie.de, Christian Flatscher, Jérôme Ricolleau, Andermatt-Sedrun, IDA Hong Kong, Dietrich | Untertrifaller Architekten ZT, Center Parcs.