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AZ 4125 Riehen 1 Freitag, 21. Juni 2002 Wochenzeitung für Riehen und Bettingen 81. Jahrgang / Nr. 25 Redaktion und Inserate: Verlag A. Schudel & Co. AG Schopfgässchen 8, PF, 4125 Riehen 1 Telefon 061 645 10 00, Fax 061 645 10 10 www.riehener-zeitung.ch Erscheint jeden Freitag Preis: Fr. 1.90, Abo Fr. 76.– jährlich Gemeindeausgabe Nr. 6/2002 Neubeginn: Verkehrs- verein Riehen wieder auf eigenen Beinen SEITE 3 Lesung: Eine traurige Geschichte von Andreas Schendel in der «Arena» SEITE 7 Sport: Schachgesellschaft Riehen steht als Gruppensieger fest SEITE 14 Tierisch: Wenn Fuchs und Krähe zu Abfall- räubern werden SEITE 7 Bücherzettel: Spannende Sommerlektüre für die Hängematte SEITE 9 BAUPROJEKT Der Bau eines Mehrfamilienhauses mit sieben Eigentumswohnungen soll die Erhaltung und Unterschutzstellung des «Sieglinhofes» ermöglichen Ein Neubau zur Rettung der Villa im Park Durch den Bau eines Mehrfamili- enhauses im hinteren Teil des Areales soll die Villa «Sieglinhof» an der Bahnhofstrasse 48 endgül- tig vor dem Abriss gerettet wer- den. Bauherrin ist die Basler Bau- gesellschaft BBG. Vreni Wenk, neu alleinige Eigentümerin der Villa «Sieglinhof», will das hundert- jährige Gebäude unter Denkmal- schutz stellen lassen. Rolf Spriessler An der Bahnhofstrasse tut sich et- was. Nach einem jahrelangen Erben- streit um das Areal an der Bahnhof- strasse 48 und 50 liegt nun ein Baube- willigungsbegehren für den Neubau ei- nes Mehrfamilienhauses an der Bahn- hofstrasse 50 vor. Sollte das Projekt rea- lisiert werden, so würde ein jahrelanger Wunschtraum von Verena Wenk in Er- füllung gehen. Ehemaliges Haus des Präsidenten Zur Vorgeschichte: Das Haus an der Bahnhofstrasse 48 wurde 1902 von Ot- to Wenk-Faber, der 1906–1935 Riehe- ner Gemeindepräsident war, erbaut und in den folgenden Jahren erweitert. Spä- ter bewohnte Siegfried Wenk, ein Sohn von Otto Wenk-Faber, das Haus. Sieg- fried Wenk verstarb im Dezember 1992. Es folgten jahrelange Streitigkeiten um das Erbe, das noch weitere Liegenschaf- ten umfasst. Ein Hauptstreitpunkt blieb lange die Liegenschaft Bahnhofstrasse 48 mit dem parkartigen Areal, das die Villa umgibt. Es gab Bestrebungen, das ganze Areal, das in der Zone 3 liegt, grossflächig zu überbauen, was rein zo- nenrechtlich möglich wäre. Gegen eine solche Radikallösung wehrte sich Vreni Wenk, die trotz ihrer langjährigen Tätigkeit als Klavierlehrerin in Berlin den Kontakt zu Riehen nie verloren hat, mit grosser Vehemenz. Sie sagt auch, dass ein Scheitern der jetzigen Bauplä- ne, die eine weitgehende Grünerhaltung des Gebietes garantieren würden, wohl doch noch zu einer grossflächigen Über- bauung mit Zerstörung des gesamten heutigen Baumbestandes führen würde. Erben haben sich geeinigt Vor kurzem ist es nun zu einer Eini- gung gekommen. Die Erbengemein- schaft, die aus vier Parteien bestand, verkaufte knapp die Hälfte des Areals an die Basler Baugesellschaft BBG, die an- dere Hälfte mit der Villa und den Schopfgebäuden übernahm Vreni Wenk als Alleineigentümerin. Die übrigen drei Erbparteien erhielten eine finanzielle Entschädigung. Zum Verkauf kam es, nachdem eine schonende Überbauung in greifbare Nähe gerückt war. Das Pro- jekt, das der Riehener Architekt Peter Zinkernagel unter der Bauleitung der Basler Baugesellschaft nun realisieren soll, ermöglicht es Verena Wenk, den parkartigen Charakter des Gesamtare- als zu erhalten und die Villa an der Bahnhofstrasse 48, ihr Elternhaus, samt dem dahinter liegenden Schopfbau aus Holz zu behalten. Ohne eine Teilüber- bauung des Areals wäre diese Lösung für sie finanziell nicht möglich gewesen, betont Vreni Wenk, auch die jetzige Lö- sung sei nur durch die Aufnahme einer Hypothek zu schaffen gewesen. Bahnhofstrasse unverändert Das Erscheinungsbild zur Bahnhof- strasse hin würde kaum tangiert. Alle Bäume in Nähe der Bahnhofstrasse blie- ben erhalten, geopfert werden müssten hingegen einige wenige Bäume im hin- teren Teil des Areals gegen den Kehr- platz zu, weil vom Kehrplatz her eine Rampe zur Tiefgarage gebaut werden soll, die teilweise unter dem Gebäude zu liegen käme. Der Zugang für Fussgänger würde an der Strassenecke bei der Stichstras- se, die zu der dahinter liegenden Wohnüberbauung führt, beim heute schon vorhandenen Tor erfolgen, vorbei am kleinen Riegelbau, der früher dem Baugeschäft Wenk als Büro diente und der in seiner neuen Funktion zum Ab- stellplatz für Velos und Abfallcontainer würde sowie vielleicht einen Atelier- raum beherbergen könnte. Der Riegel- bau wird den Neubau im hinteren Are- alteil von der Bahnhofstrasse her zu- sätzlich verdecken, zusammen mit den Bäumen und Sträuchern entlang der Bahnhofstrasse. «Wohnen im Park» Grundidee der nun geplanten Über- bauung ist ein «Wohnen im Park». Ar- chitekt Peter Zinkernagel hat deshalb ganz bewusst die vordere Fassadenlinie des Gebäudes hinter jene der Villa ge- setzt; das Flachdach der Attikawoh- Ihr Elternhaus an der Bahnhofstrasse 48, den «Sieglinhof», will Vreni Wenk durch eine Teilüberbauung des Areals, die den Parkcharakter weitgehend belässt, endgültig vor dem Abbruch retten. Foto: Rolf Spriessler Reklameteil nung, das den oberen Abschluss des Neubaus bildet und extensiv begrünt werden soll, ist niedriger als der Dach- first der Villa. Damit soll verhindert werden, dass der Neubau gegenüber der Villa dominant wirkt, erläutert Peter Zinkernagel. Der Parkteil zwischen der Bahnhof- strasse und dem Neubau wird mit ei- nem Servitut belegt. Das bedeutet, dass jenes Land auch zu einem späteren Zeit- punkt nicht mehr überbaut werden könnte, denn man will den Park- charakter der gesamten Anlage wah- ren. Eine spätere weitergehende Über- bauung im Areal würde den Wohnwert des nun geplanten Wohnhauses in ent- scheidender Weise beeinträchtigen, und das wolle man nicht. Vorgesehen sind im Parterre, im ers- ten Stock und im zweiten Stock des Neu- baus je zwei Wohnungen, deren genaue Zimmereinteilungen je nach Geschmack der zukünftigen Besitzerinnen und Be- sitzer noch weitgehend variiert werden könnten, und oben eine Attikawohnung mit rund um die Wohnung gehender, grosser Dachterrasse. Die Deckenhöhe soll grosszügige 2,65 Meter betragen. Die Nettowohnfläche der Wohnungen beträgt zwischen 135 und 175 Quadrat- meter. Die Wohnungen sollen als Eigen- tumswohnungen verkauft werden. An- geboten wird grosszügiger Wohnraum für höhere Ansprüche. Die Baueingabe ist bereits erfolgt. Allerdings hat «Pro Natura» eine Ein- sprache deponiert, die sich gegen die Fällung einiger Bäume im hinteren Teil des Areals richtet. Architekt Peter Zin- kernagel hofft auf eine einvernehmliche Lösung und rechnet damit, dass Mitte August mit den Bauarbeiten begonnen werden kann. Gelänge dies, so sei mit einer Fertigstellung im Spätherbst 2003 zu rechnen. Denkmalschutz als Ziel Vreni Wenk möchte die Villa unter Denkmalschutz stellen lassen. Ein dies- bezüglicher Antrag wurde schon vor Jahren gestellt, kam aber nicht vor- wärts, weil drei der vier Erbparteien ge- gen eine Unterschutzstellung waren. Ei- ne Unterschutzstellung, die gegen den Willen der betreffenden Eigentümer er- folgt, ist zwar möglich, kommt aber nur ganz selten vor. Dass eine Unterschutz- stellung Sinn machen würde, hatten Verantwortliche der Denkmalpflege schon vor Jahren bestätigt, denn das Haus sei für seine Zeit ein bedeutender Zeuge. Über den Denkmalschutz hinaus möchte Vreni Wenk ihren Teil des Par- kes in die Schonzone einweisen lassen. Das Parterre und den zweiten Stock der Villa möchte Vreni Wenk selber nut- zen, für den ersten Stock sucht sie einen Mieter. An zwei Gärtner vermietet hat sie derzeit das Schopfgebäude schräg hinter dem Haus. Situationsplan mit dem nun vorgeschlagenen Projekt: Oben sieht man das Mehrfamilienhaus mit dem aufgesetzten Attika- Geschoss (dunkel), links unten das zu sanierende ehemalige Baugeschäftsbüro, halbrechts die Villa und rechts oben den Schuppen. Die Zufahrt zur Tiefgarage soll über den Kehrplatz links oben erfolgen. Abbildung: zVg

BAUPROJEKT Ein Neubau zur Rettung der Villa im Park

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AZ 4125 Riehen 1 Freitag, 21. Juni 2002

Wochenzeitung für Riehen und Bettingen81. Jahrgang / Nr. 25Redaktion und Inserate:Verlag A. Schudel & Co. AGSchopfgässchen 8, PF, 4125 Riehen 1Telefon 061 645 10 00, Fax 061 645 10 10www.riehener-zeitung.chErscheint jeden Freitag Preis: Fr. 1.90, Abo Fr. 76.– jährlich

Gemeindeausgabe Nr. 6/2002

Neubeginn: Verkehrs-verein Riehen wieder auf eigenen Beinen

SEITE 3

Lesung: Eine traurigeGeschichte von AndreasSchendel in der «Arena»

SEITE 7

Sport: SchachgesellschaftRiehen steht alsGruppensieger fest

SEITE 14

Tierisch: Wenn Fuchsund Krähe zu Abfall-räubern werden

SEITE 7

Bücherzettel: SpannendeSommerlektüre für die Hängematte

SEITE 9

BAUPROJEKT Der Bau eines Mehrfamilienhauses mit sieben Eigentumswohnungen soll die Erhaltung und Unterschutzstellung des «Sieglinhofes» ermöglichen

Ein Neubau zur Rettung der Villa im ParkDurch den Bau eines Mehrfamili-enhauses im hinteren Teil desAreales soll die Villa «Sieglinhof»an der Bahnhofstrasse 48 endgül-tig vor dem Abriss gerettet wer-den. Bauherrin ist die Basler Bau-gesellschaft BBG. Vreni Wenk, neualleinige Eigentümerin der Villa«Sieglinhof», will das hundert-jährige Gebäude unter Denkmal-schutz stellen lassen.

Rolf Spriessler

An der Bahnhofstrasse tut sich et-was. Nach einem jahrelangen Erben-streit um das Areal an der Bahnhof-strasse 48 und 50 liegt nun ein Baube-willigungsbegehren für den Neubau ei-nes Mehrfamilienhauses an der Bahn-hofstrasse 50 vor. Sollte das Projekt rea-lisiert werden, so würde ein jahrelangerWunschtraum von Verena Wenk in Er-füllung gehen.

Ehemaliges Haus des PräsidentenZur Vorgeschichte: Das Haus an der

Bahnhofstrasse 48 wurde 1902 von Ot-to Wenk-Faber, der 1906–1935 Riehe-ner Gemeindepräsident war, erbaut undin den folgenden Jahren erweitert. Spä-ter bewohnte Siegfried Wenk, ein Sohnvon Otto Wenk-Faber, das Haus. Sieg-fried Wenk verstarb im Dezember 1992.Es folgten jahrelange Streitigkeiten umdas Erbe, das noch weitere Liegenschaf-ten umfasst.

Ein Hauptstreitpunkt blieb lange dieLiegenschaft Bahnhofstrasse 48 mitdem parkartigen Areal, das die Villaumgibt. Es gab Bestrebungen, dasganze Areal, das in der Zone 3 liegt,grossflächig zu überbauen, was rein zo-nenrechtlich möglich wäre. Gegen einesolche Radikallösung wehrte sich VreniWenk, die trotz ihrer langjährigenTätigkeit als Klavierlehrerin in Berlinden Kontakt zu Riehen nie verloren hat,mit grosser Vehemenz. Sie sagt auch,dass ein Scheitern der jetzigen Bauplä-ne, die eine weitgehende Grünerhaltungdes Gebietes garantieren würden, wohl

doch noch zu einer grossflächigen Über-bauung mit Zerstörung des gesamtenheutigen Baumbestandes führen würde.

Erben haben sich geeinigtVor kurzem ist es nun zu einer Eini-

gung gekommen. Die Erbengemein-schaft, die aus vier Parteien bestand,verkaufte knapp die Hälfte des Areals an

die Basler Baugesellschaft BBG, die an-dere Hälfte mit der Villa und denSchopfgebäuden übernahm Vreni Wenkals Alleineigentümerin. Die übrigen dreiErbparteien erhielten eine finanzielleEntschädigung. Zum Verkauf kam es,nachdem eine schonende Überbauungin greifbare Nähe gerückt war. Das Pro-jekt, das der Riehener Architekt Peter

Zinkernagel unter der Bauleitung derBasler Baugesellschaft nun realisierensoll, ermöglicht es Verena Wenk, denparkartigen Charakter des Gesamtare-als zu erhalten und die Villa an derBahnhofstrasse 48, ihr Elternhaus, samtdem dahinter liegenden Schopfbau ausHolz zu behalten. Ohne eine Teilüber-bauung des Areals wäre diese Lösungfür sie finanziell nicht möglich gewesen,betont Vreni Wenk, auch die jetzige Lö-sung sei nur durch die Aufnahme einerHypothek zu schaffen gewesen.

Bahnhofstrasse unverändertDas Erscheinungsbild zur Bahnhof-

strasse hin würde kaum tangiert. AlleBäume in Nähe der Bahnhofstrasse blie-ben erhalten, geopfert werden müsstenhingegen einige wenige Bäume im hin-teren Teil des Areals gegen den Kehr-platz zu, weil vom Kehrplatz her eineRampe zur Tiefgarage gebaut werdensoll, die teilweise unter dem Gebäude zuliegen käme.

Der Zugang für Fussgänger würdean der Strassenecke bei der Stichstras-se, die zu der dahinter liegendenWohnüberbauung führt, beim heuteschon vorhandenen Tor erfolgen, vorbeiam kleinen Riegelbau, der früher demBaugeschäft Wenk als Büro diente undder in seiner neuen Funktion zum Ab-stellplatz für Velos und Abfallcontainerwürde sowie vielleicht einen Atelier-raum beherbergen könnte. Der Riegel-bau wird den Neubau im hinteren Are-alteil von der Bahnhofstrasse her zu-sätzlich verdecken, zusammen mit denBäumen und Sträuchern entlang derBahnhofstrasse.

«Wohnen im Park»Grundidee der nun geplanten Über-

bauung ist ein «Wohnen im Park». Ar-chitekt Peter Zinkernagel hat deshalbganz bewusst die vordere Fassadenliniedes Gebäudes hinter jene der Villa ge-setzt; das Flachdach der Attikawoh-

Ihr Elternhaus an der Bahnhofstrasse 48, den «Sieglinhof», will Vreni Wenk durch eine Teilüberbauung des Areals, dieden Parkcharakter weitgehend belässt, endgültig vor dem Abbruch retten. Foto: Rolf Spriessler

Reklameteil

nung, das den oberen Abschluss desNeubaus bildet und extensiv begrüntwerden soll, ist niedriger als der Dach-first der Villa. Damit soll verhindertwerden, dass der Neubau gegenüberder Villa dominant wirkt, erläutert PeterZinkernagel.

Der Parkteil zwischen der Bahnhof-strasse und dem Neubau wird mit ei-nem Servitut belegt. Das bedeutet, dassjenes Land auch zu einem späteren Zeit-punkt nicht mehr überbaut werdenkönnte, denn man will den Park-charakter der gesamten Anlage wah-ren. Eine spätere weitergehende Über-bauung im Areal würde den Wohnwertdes nun geplanten Wohnhauses in ent-scheidender Weise beeinträchtigen, unddas wolle man nicht.

Vorgesehen sind im Parterre, im ers-ten Stock und im zweiten Stock des Neu-baus je zwei Wohnungen, deren genaueZimmereinteilungen je nach Geschmackder zukünftigen Besitzerinnen und Be-sitzer noch weitgehend variiert werdenkönnten, und oben eine Attikawohnungmit rund um die Wohnung gehender,grosser Dachterrasse. Die Deckenhöhesoll grosszügige 2,65 Meter betragen.Die Nettowohnfläche der Wohnungenbeträgt zwischen 135 und 175 Quadrat-meter. Die Wohnungen sollen als Eigen-tumswohnungen verkauft werden. An-geboten wird grosszügiger Wohnraumfür höhere Ansprüche.

Die Baueingabe ist bereits erfolgt.Allerdings hat «Pro Natura» eine Ein-sprache deponiert, die sich gegen dieFällung einiger Bäume im hinteren Teildes Areals richtet. Architekt Peter Zin-kernagel hofft auf eine einvernehmlicheLösung und rechnet damit, dass MitteAugust mit den Bauarbeiten begonnenwerden kann. Gelänge dies, so sei miteiner Fertigstellung im Spätherbst 2003zu rechnen.

Denkmalschutz als ZielVreni Wenk möchte die Villa unter

Denkmalschutz stellen lassen. Ein dies-bezüglicher Antrag wurde schon vorJahren gestellt, kam aber nicht vor-wärts, weil drei der vier Erbparteien ge-gen eine Unterschutzstellung waren. Ei-ne Unterschutzstellung, die gegen denWillen der betreffenden Eigentümer er-folgt, ist zwar möglich, kommt aber nurganz selten vor. Dass eine Unterschutz-stellung Sinn machen würde, hattenVerantwortliche der Denkmalpflegeschon vor Jahren bestätigt, denn dasHaus sei für seine Zeit ein bedeutenderZeuge. Über den Denkmalschutz hinausmöchte Vreni Wenk ihren Teil des Par-kes in die Schonzone einweisen lassen.

Das Parterre und den zweiten Stockder Villa möchte Vreni Wenk selber nut-zen, für den ersten Stock sucht sie einenMieter. An zwei Gärtner vermietet hatsie derzeit das Schopfgebäude schräghinter dem Haus.

Situationsplan mit dem nun vorgeschlagenen Projekt: Oben sieht man das Mehrfamilienhaus mit dem aufgesetzten Attika-Geschoss (dunkel), links unten das zu sanierende ehemalige Baugeschäftsbüro, halbrechts die Villa und rechts oben denSchuppen. Die Zufahrt zur Tiefgarage soll über den Kehrplatz links oben erfolgen. Abbildung: zVg

Freitag, 21. Juni 2002 Nr. 25 2

Gemeinde Riehen

VerkehrspolizeilicheAnordnungenPermanente Massnahmen –Zulassung Velo gegen Einbahn-verkehr

Im Zusammenhang mit der Zulas-sung von Velos/Motorfahrrädern im Ge-genverkehr in den nachstehend ange-führten Strassenteilstücken werden diefolgenden verkehrspolizeilichen Anord-nungen erlassen:

Im Hirshalm— Zwischen Bäumlihofstrasse und Go-

tenstrasse: Zulassung von Velo-/Mo-fa-Gegenverkehr in Richtung Bäum-lihofstrasse;

— Bei der Einmündung in die Bäum-lihofstrasse: kein Vortritt für den neuzugelassenen Velo-/Mofa-Gegenver-kehr.

In den Neumatten— Zwischen Keltenweg und Raura-

cherstrasse: Zulassung von Velo-/Mofa-Gegenverkehr in Richtung Kel-tenweg;

— Bei der Einmündung in den Kelten-weg: kein Vortritt für den neu zuge-lassenen Velo-/Mofa-Gegenverkehr.

Hackbergstrasse— Zwischen Dörnliweg und Rudolf

Wackernagel-Strasse: Zulassung vonVelo-/Mofa-Gegenverkehr in Rich-tung Dörnliweg;

— Bei der Verzweigung Dörnliweg:kein Vortritt für den neu zugelasse-nen Velo-/Mofa-Gegenverkehr.

Helvetierstrasse— Ganze Strasse: Zulassung von Velo-/

Mofa-Gegenverkehr in Richtung Go-tenstrasse;

— Bei der Verzweigung Gotenstrasse:kein Vortritt für den neu zugelasse-nen Velo-/Mofa-Gegenverkehr.

Gotenstrasse— Bei der Einmündung in die Helve-

tierstrasse: Linksabbiegen ausge-nommen Velos/Mofas (bisher nurLinksabbiegen).

Im Esterli— Zwischen Esterliweg und Lachen-

weg: Zulassung von Velo-/Mofa-Ge-genverkehr in Richtung Esterliweg;

— Bei der Verzweigung Esterliweg:kein Vortritt für den neu zugelasse-nen Velo-/Mofa-Gegenverkehr.

Lachenweg— Bei der Einmündung Im Esterli: Ab-

biegen nach rechts verboten ausge-nommen Velos/Mofas (bisher nurAbbiegen nach rechts verboten).

Pfaffenlohweg— Zwischen Burgstrasse und Aeussere

Baselstrasse: Zulassung von Velo-/Mofa-Gegenverkehr in RichtungAeussere Baselstrasse;

— Bei der Einmündung in die AeussereBaselstrasse: kein Vortritt für denneu zugelassenen Velo-/Mofa-Ge-genverkehr;

— Bei der Einmündung in die AeussereBaselstrasse: Rechtsabbiegen fürden neu zugelassenen Velo-/Mofa-Gegenverkehr.

Seidenmannweg— Rundverkehr im Seidenmannweg:

Zulassung von Velo-/Mofa-Gegen-verkehr im Uhrzeigersinn;

— Bei der Einmündung in den Fried-hofweg: Linksabbiegen ausgenom-men Velos/Mofas (bisher nur Links-abbiegen).

Stellimattweg— Rundverkehr im Stellimattweg: Zu-

lassung von Velo-/Mofa-Gegenver-kehr gegen den Uhrzeigersinn;

— Bei der Einmündung RundverkehrStellimattweg: kein Vortritt für denneu zugelassenen Velo-/Mofaver-kehr.

Permanente Massnahme –Einführung Begegnungszone

Im Hirshalm— Zwischen Aeussere Baselstrasse und

Bäumlihofstrasse: Begegnungszone.

Gesetzliche GrundlageFür Zuständigkeit, Signalisation, Be-

schwerderecht und Ahndung sindmassgebend: Strassenverkehrsgesetzvom 19. Dezember 1958; Verordnungüber die Strassensignalisation vom5. September 1979; kantonale Verord-nung über den Strassenverkehr vom7. Dezember 1964. Die vorstehend pu-blizierte Massnahme ist in formellerHinsicht von der Verkehrsabteilung derKantonspolizei genehmigt worden.

RechtsmittelbelehrungGegen Verfügungen der Gemeinde-

verwaltung, Abteilung Tiefbau, kann anden Gemeinderat rekurriert werden.Der Rekurs ist innert 10 Tagen seit derEröffnung der Verfügung bei der Re-kursinstanz anzumelden. Innert 30 Ta-gen, vom gleichen Zeitpunkt an gerech-net, ist die Rekursbegründung einzurei-chen, welche die Anträge und deren Be-gründung mit Angabe der Beweismittelzu enthalten hat.

Gemeindeverwaltung Riehen,Abteilung Tiefbau

WahlenKommissionen und Delegationendes GemeinderatsNeubestellung für die Amtsperiode2002/2006:

Für die Amtsperiode 2002/2006 wer-den wie folgt neu gewählt:

Ortsbildkommission:Ivo Berweger, ProtokollPaola MarantaSamuel Schultze, PräsidentGeorges Tomaschett

Kindergartenkommission:Beatrice Böni-ThormannChrista Conti, mit beratender StimmeLiselotte Dick-BrinerWilli Fischer, PräsidentRuth Kohler-FadenRolf Kunz, ProtokollUrsula Müller, mit beratender StimmeGertrud Perler, mit beratender StimmeBettina Ragaz-TammMarianne Schmid-ThurnherrSusanne Stettler-Gygax

Riehen, den 11. Juni 2002

Im Namen des GemeinderatsDer Präsident: Michael RaithDer Gemeindeverwalter: A. Schuppli

Wahlen (Korrigenda)Kommissionen und Delegationendes GemeinderatsNeubestellung für die Amtsperiode2002/2006:

Der Gemeinderat wählt nachträglichfür die Amtsperiode 2002/2006:

Museumskommission:Albin Kaspar

Riehen, den 11. Juni 2002

Im Namen des GemeinderatsDer Präsident: Michael RaithDer Gemeindeverwalter: A. Schuppli

Bürgerrat Riehen

Verhandlungen des Bürgerrates

Der Bürgerrat hat in seiner Sitzungvom 12. Juni 2002 unter anderem

— durch persönliche Gespräche dieEinbürgerungsgesuche von fünf aus-ländischen Gesuchstellern geprüft;

— das Budget 2003 der Sozialhilfe ge-nehmigt;

— Geschäftsbericht und Rechnung2001 Landpfrundhaus Riehen/Bet-tingen genehmigt;

— den «Lothar»-Abschluss zur Kennt-nis genommen und die Jungwald-pflege beschlossen.

Bürgerrat Riehen

rz. Wenn auch Leistungsbereitschaftund Einsatzwille gross waren, so liessdie Übung der Bezirksfeuerwehr Riehenvom 11. Juni doch zu wünschen übrig,wie der Stellvertretende KommandantBenno Müller festhielt. Die Ziele seiennur teilweise erreicht worden.

Im Zentrum stand der Einstieg in ei-ne Liegenschaft an der Schäferstrasse.Es galt, das Objekt mit Atemschutzgerä-

ÜBUNG Feuerwehreinsatz an der Schäferstrasse

Noch nicht alles in Perfektion

ten und unter Zeitdruck abzusuchen.Getestet wurden darüber hinaus die Be-fehlsgebung nach dem neuen Füh-rungsrhythmus «Retten – Halten – Be-heben» sowie die sichere Handhabungder eingesetzten Geräte. Eine Instrukti-on zum fachgerechten Eindecken vonZiegeldächern sowie eine Knotenlektionbildeten den zweiten Teil des Ausbil-dungsabends.

Einsatz an der Schäferstrasse: Feuerwehrleute der 5. Bezirksfeuerwehrkompa-nie Riehen im Einsatz. Foto: Philippe Jaquet

Märchenhafte Stimmung herrschte am vergangenen Samstag im FreizeitzentrumLandauer. Beim traditionellen «Landifest» konnten sich vor allem die Kindernach Herzenslust austoben – sei es als prächtig herausgeputzte Zauberfee oderbeim verwegenen Ritt auf dem Hexenbesen. Fotos: Philippe Jaquet

Zauberhut und Hexenbesen

ZIVILSTAND

Geburten

Blättler, Xena Gabriella, Tochter desBlättler, Marcel Leo, von Hergiswil NW,und der Blättler geb. Rüegger, Tamara,von Hergiswil und Baldingen AG, in Rie-hen, Käppeligasse 22.

Pausa, Janis Jens, Sohn des Peter-sen Pausa geb. Petersen, Carsten, däni-scher Staatsangehöriger, und der Pau-sa, Manuela, von Basel, in Riehen,Schützengasse 5.

Kasper, Jael Joy, Tochter des Kasper,Tonio Michael, von Klosters-SerneusGR, und der Kasper geb. Weiermann,Kathrin, von Klosters-Serneus undKleindietwil BE, in Riehen, Bäumlihof-strasse 430.

Pfirter, Shania Calista, Tochter desPfirter, Daniel, von Riehen und PrattelnBL, und der Pfister Pfirter geb. Pfister,Pascale Colette, von Riehen, Pratteln BLund Tuggen SZ, in Riehen, Wendelins-gasse 28.

Jebri, Nasir Jan, Sohn des Jebri, Ja-mel, tunesischer Staatsangehöriger,und der Jebri geb. Tena, Dahlia Natha-lie, von Basel und La Neirigue FR, inRiehen, Gstaltenrainweg 10.

Bachmann, Maura Andrina undBachmann, Lina Seraina, Zwillinge desBachmann, Rainer, von Riehen, und derBachmann geb. Kuster, Damia Esther,von Riehen und Engelberg OW, in Rie-hen, Schützenrainweg 8.

Todesfälle

Langbein, Hans, geb. 1929, von Ba-sel, in Riehen, Inzlingerstr. 160.

Steuble-Henzer, Leonie, geb. 1930,von Appenzell.

Ferretti, Hans, geb. 1938, von Be-digliora TI, in Riehen, Käppeligasse 21.

Winkler-Markees, Gertrud, geb.1910, von Basel, in Riehen, Inzlinger-str. 230.

Kraushaar-Baldauf, Elisabeth, geb.1915, deutsche Staatsangehörige, inRiehen, Inzlingerstr. 200.

Eschmann-Stark, Maria, geb. 1916,von Basel, in Riehen, Oberdorfstr. 25.

Buner-Schenkel, Kurt, geb. 1919, vonund in Riehen, In den Neumatten 39.

Vincent-Wilde, Georges, geb. 1926, vonVallamand VD, in Riehen, Im Esterli 24.

KANTONSBLATT

Grundbuch

Obere Weid 41, S E UBRP 2459,194,5 m2, Einfamilienhaus, und UntereWeid 6, MEP 2513-19-64 (= 1/68 an StWEP 2513-19 = 200/1000 an UBRP2513, 4133 m2, Mehrfamilienhaus,Autoeinstellhalle). Eigentum bisher:Wohnstadt Bau- und Verwaltungsgenos-senschaft, in Basel (Erwerb 21. 7. 2000).Eigentum nun: Samantha Ritschl, inRiehen.

Obere Weid 29, S E UBRP 2471,281,5 m2, Einfamilienhaus, und UntereWeid 6, MEP 2513-19-21 (= 1/68 an StWEP 2513-19 = 200/1000 an UBRP2513, 4133 m2, Mehrfamilienhaus,Autoeinstellhalle). Eigentum bisher:Wohnstadt Bau- und Verwaltungsgenos-senschaft, in Basel (Erwerb 21. 7. 2000).Eigentum zu gesamter Hand nun: Ursund Esther Frey, in Riehen.

Obere Weid 20, S E UBRP 2483,242,5 m2, Einfamilienhaus, und UntereWeid 6, MEP 2513-19-19 (= 1/68 an StWEP 2513-19 = 200/1000 an UBRP2513, 4133 m2, Mehrfamilienhaus,Autoeinstellhalle). Eigentum bisher:Wohnstadt Bau- und Verwaltungsgenos-senschaft, in Basel (Erwerb 21. 7. 2000).Eigentum zu gesamter Hand nun: StefanBürer und Silvia Grassi Bürer, in Riehen.

Obere Weid 24, S E UBRP 2481,246,5 m2, Einfamilienhaus, und UntereWeid 6, MEP 2513-19-17 (= 1/68 an StWEP 2513-19 = 200/1000 an UBRP2513, 4133 m2, Mehrfamilienhaus,Autoeinstellhalle). Eigentum bisher:Wohnstadt Bau- und Verwaltungsgenos-senschaft, in Basel (Erwerb 21. 7. 2000).Eigentum zu gesamter Hand nun: IvoBerweger und Ursula Christ Berweger,in Riehen.

RZ-VeranstaltungskalenderVeranstalten Sie in Riehen oder Bettingen einKonzert, eine Theateraufführung, eine Lesung,einen Diskussionsabend oder einen Vortrag?Führen Sie eine Ausstellung, ein Fest oder ei-nen Bazar durch? Zeigen Sie einen Film oderDias, organisieren Sie einen Treffpunkt oderleiten Sie einen Kurs zu einem bestimmtenThema (keine kommerziellen Kursangebote)?Dann nehmen Sie mit uns Kontakt auf, damitwir Ihren Anlass in unser Veranstaltungskalen-darium aufnehmen können. Unsere Adresseund Telefonnummer lautet: Riehener-Zeitung,Veranstaltungskalendarium Riehen/Bettingen,Postfach, 4125 Riehen 1, Tel. 061 645 10 00.Redaktionsschluss ist jeweils am Dienstag um18 Uhr. Die Redaktion

IN KÜRZE

Neuer Konrektor amGymnasium Leonhard

pd. Jakob Meyer wird per 1. August2002 Konrektor am Gymnasium Leon-hard. Er löst Peter Litwan ab, der Rek-tor der Schule wird.

Seit vier Jahren unterrichtet JakobMeyer am Gymnasium Leonhard dieFächer Deutsch, Geschichte sowie Wirt-schaft und Recht.

Zwischen 1980 und 1998 hatte Ja-kob Meyer am Gymnasium Bäumlihofunterrichtet.

Freitag, 21. Juni 2002 Nr. 25 3

RENDEZVOUS MIT …

… Thomas Meyerrs. Thomas Meyer ist Gärtner mit

Leib und Seele. Im Familienbetrieb«Meyer Söhne AG», der an der All-mendstrasse Topf- und Schnittblumenzieht und an der Hörnliallee einen Blu-menladen betreibt, ist Thomas MeyerBetriebsleiter Produktion, sein Bruderund dessen Frau führen zusammen denBlumenladen, der Vater ist Verwal-tungsratspräsident der Familien-AG.Thomas Meyer geht in seiner Arbeit auf,ist viel draussen und geniesst die guteAtmosphäre in der Firma mit ihren totalknapp zwanzig Angestellten. KollegialesArbeiten im Team und eine harmoni-sche Stimmung sind ihm wichtig.

Eine Zeit lang habe er sich auch fürBerufe wie Schreiner oder Metallbauerinteressiert, doch sein jetziger Job seisehr vielseitig und habe durchaus seinetechnischen Herausforderungen, etwawenn es darum gehe, technische Appa-raturen zu unterhalten oder zu reparie-ren. Seine Gärtnerlehre hat ThomasMeyer bei der Gärtnerei Brändle, ImHirshalm, gemacht, die inzwischeneiner Wohnüberbauung gewichen ist.Nach einer längeren Militärzeit – heuteist er im Rang eines Hauptmannes Ver-kehrs- und Transportoffizier in einemTransportbataillon – stieg er dann insFamilienunternehmen ein.

Trotz der hohen Funktion im Militärhat Thomas Meyer eine militärischeKarriere nicht angestrebt. Nachdem erzum Unteroffizier sozusagen genötigtworden war, habe er aber gedacht,nein, das könne es nicht sein. In seinerheutigen Funktion tue er nichts anderesals ein Unternehmer, der einen Fuhr-park von 150 Fahrzeugen zu disponie-ren habe. Seine Truppe erlebe er alsTeam, das die ihm gestellten Aufgabenzu erfüllen habe.

Ähnlich sieht er auch die Aufgabeder Schweizer Armee als Ganzes. DieSchweizer Armee sei keine Kriegsar-mee. Im Zentrum stünden für ihn viel-mehr die zahlreichen Dienstleistungenund Hilfseinsätze bei Katastrophen oderbei der Durchführung von Grossanläs-sen. Wichtig sei ihm, dass die Armee ei-ne Milizarmee bleibe. Gehe man Rich-

tung Berufsarmee, so riskiere man, dass«Hobby-Rambos» und «Militärköpfe»zu viel Einfluss gewinnen würden.

Seit dem 1. Juni 2002 ist ThomasMeyer neuer Präsident der FDP Riehenund tags darauf ging es gleich erstmalshoch zu und her für ihn. Der 2. Juni warder Termin der Abstimmung zu denSteuerinitiativen. Nach der für die Land-gemeinden verheerenden Abstimmungmüsse man nun auf dem Gebiet Steuernetwas unternehmen, sagt Thomas Mey-er. So solle eine einwohnerrätliche Spe-zialkommission die Finanzströme zwi-schen Basel und Riehen untersuchen.

Als weitere politische Hauptzielenennt Thomas Meyer die Verbesserungder Verkehrssituation, die Förderungder Jugend und eine Aufwertung desNiederholzquartiers. Für den Verkehrbrauche es ein Gesamtpaket, das alleAspekte wie die Zollfreistrasse, die Re-gio-S-Bahn, die Verkehrsberuhigung inden Quartierkammern sowie nicht zu-letzt den Veloverkehr mitberücksichti-ge. Auch für den Veloverkehr brauchees eine durchgehende Verkehrshaupt-achse. Um diese zu erreichen, müsse

der Veloverkehr im Rüchligweg separatgeführt werden und müsse auch imDorfzentrum eine direktere Route ent-lang der Bahnlinie möglich sein. Für dieJugend müsse man etwas mehr tun undim Niederholzquartier gelte es, neue In-frastrukturen für Hobbys und Vereins-aktivitäten zu schaffen, nachdem dasRestaurant «Niederholz» abgerissenworden ist. Allerdings würde sich Tho-mas Meyer, der selbst im Quartier auf-gewachsen ist, etwas mehr Initiativeaus der Bevölkerung wünschen, zumBeispiel aus den zahlreichen Wohnge-nossenschaften.

Politisch interessiert ist der heute 32-Jährige schon lange. «Seit ich abstim-men darf, habe ich noch keine Abstim-mung verpasst», sagt er. Gerade in derLokalpolitik könne man doch einiges be-wirken und mitentscheiden. Wirklichaktiv am politischen Leben teilgenom-men hat er bis vor kurzem aber nicht. Erinformierte sich über die Abstim-mungsthemen und bildete sich seineMeinung. Mitglied einer Partei wurde ererst, als er von Marcel Schweizer daraufangesprochen wurde, ob er nicht bei der

FDP mitarbeiten wolle. Gleich mit seinerAufnahme in die Partei Anfang 2001 ha-be er auch einen Vorstandsposten über-nommen, nämlich jenen der Mitglieder-betreuung. Dass er nur ein Jahr spätergleich im ersten Anlauf in den Einwoh-nerrat gewählt werden würde, damit ha-be er nicht gerechnet. Und dass man ihnauf Vorschlag seines Vorgängers MarcelSchweizer, der die Parteileitung nachseiner Wahl in den Gemeinderat ver-ständlicherweise habe abgeben wollen,zum Präsidenten gewählt habe, sei fürihn eine grosse Ehre.

Die Parteiwahl sei für ihn keine Fra-ge gewesen. Seine Eltern seien seit Jah-ren bei der FDP und er schätze die Of-fenheit der Partei, die in Riehen zu denvier Grossen gehöre. Er möchte dazubeitragen, die Partei durch die Integra-tion jüngerer Kräfte weiter zu stärkenund die Mitgliederbasis zu vergrössern.

Sein politisches Engagement fülltnun einen grossen Teil seiner Freizeitaus. Entspannung findet er beim Fi-schen. «Wenn ich von meinen Fängenleben müsste, käme das nicht gut, aberich geniesse die Ruhe und Entspan-nung», schmunzelt er und ist froh, dasser am Rhein einen Fischergalgen mitbe-nutzen darf. Zum Fischen gefunden hater in Kanada, als ihn Kollegen zum Fi-schen an einem Fluss und später zumLachsfischen an einer Flussmündungins Meer mitgenommen hatten. ThomasMeyer ist ein leidenschaftlicher Kochund isst gerne gut. Auf dem Speisezettelsteht auch immer wieder Fisch.

Ein weiteres Hobby kommt im Mo-ment etwas zu kurz: das Töpfern. Undauch sein alter Ferrari, den er in der Ga-rage stehen hat, hat derzeit wenig Aus-fahrt. Obwohl er im Alltagsverkehr eherein gemächlicher Autofahrer sei, so fas-ziniere ihn der Automobilrennsportdoch sehr. Bei einem Schweizer-Meis-terschafts-Lauf auf dem Hockenheim-ring durfte er sogar schon hinter die Ku-lissen schauen, da der Chef eines Kolle-gen dort teilnahm, und auf der Renn-strecke war er mit seinem Sportwagenauch schon, aber auf der normalenStrasse könne man ein solches Auto janicht ausfahren und eigentlich sei er,wie gesagt, eher ein ruhiger Typ.

Thomas Meyer, seit wenigen Tagen Präsident der FDP Riehen, auf dem Arealder Firma «Meyer Söhne AG», wo er die Produktion leitet. Foto: Rolf Spriessler

KULTUR Generalversammlung des Verkehrsvereins Riehen

Wieder auf eigenen Füssen stehenwü. Im Zeichen des Neubeginns

stand die diesjährige Mitgliederver-sammlung des Verkehrsvereins Riehen(VVR) am Donnerstag letzter Woche imLandgasthof. Denn seit dem 1. Januar2002 ist der traditionsreiche Verein miteiner direkten Subvention der Gemein-de und einem entsprechenden Leis-tungsauftrag ausgestattet. Die notwen-dige Voraussetzung dafür geschaffenhatte der Einwohnerrat im August 2001mit seinem Beschluss, den Verkehrsver-ein vom Kulturbüro Riehen zu trennen.Damit sei, so betonte VVR-PräsidentBartolino Biondi, das unbefriedigendeUnterstellungsverhältnis beendet undder Verkehrsverein wieder zu einemklassischen Verein nach schweizeri-schem Recht geworden.

Zurück zum KerngeschäftMit Inkrafttreten des neuen «Kultur-

leitbildes» der Gemeinde Riehen sindseinerzeit auch die bisher dem Ver-kehrsverein angeschlossenen Kultur-kommissionen wie «Arena Literatur-initiative», «Kunst in Riehen» und «Ka-leidoskop» in die Selbstständigkeit ent-lassen worden. Somit galt es für dieVVR-Verantwortlichen, dem Vereinneue Betätigungsfelder zu erschliessen.Diese Suche führte den Verein in derFolge gleichsam zurück zu seinemKerngeschäft – der Organisation vonNeuzuzügerfahrten sowie der offiziel-len Riehener 1.-August-Feier. Letzteresprengte im Übrigen im vergangenenJahr den Rahmen des Gewohnten. Dennaus Anlass der 500-Jahr-Feier des Kan-tons Basel-Stadt und mit der GemeindeRiehen als Geldgeberin gab es am 1. Au-gust 2002 im Sarasinpark ein grossesFestfeuerwerk zu bestaunen.

Bereits vor einigen Jahren ins Lebengerufen wurden der mittlerweile zurTradition avancierte Neujahrsapéro aufdem Gemeindehausplatz und der nichtminder beliebte Dreikönigs-Stern-marsch. Abgerundet wurde das Pro-grammangebot des Verkehrsvereins imvergangenen Jahr mit einer Erzähl-nacht und einem Boule-Turnier – beidefanden im Sarasinpark statt, sowie ei-nem Kürbis-Wettbewerb. Nur ein mäs-siger Erfolg war der vom Verkehrs-

verein organisierten, dreiteiligen Vor-tragsreihe zum Thema «Kleine Kinder–Lust oder Last?» beschieden.

In seinem Jahresrückblick gab Bar-tolino Biondi zudem den beruflich undfamiliär bedingten Rücktritt von Annet-te Müller-Wernick aus dem Vereinsvor-stand bekannt. Trotz intensiven Be-mühungen sei es dem Vorstand bishernicht gelungen, eine Nachfolgerin bzw.einen Nachfolger für die Zurücktretendezu rekrutieren. Biondi ermunterte dierund 20 an der Generalversammlunganwesenden Mitglieder, in ihremFreundes- und Bekanntenkreis nachvalablen Kandidatinnen und Kandida-ten Ausschau zu halten. Er selbst sowiedie übrigen Vorstandsmitglieder stelltensich an der Versammlung für eine wei-tere zweijährige Amtsperiode zur Wie-derwahl und sie wurden per Akklama-tion bestätigt. Der Vorstand setzt sichsomit wie folgt zusammen: Bartolino

Biondi (Präsident), Moritz Näf, FranzOsswald (Sekretär), Susanne Trächslinund Urs Denzler (Delegierter des Ge-meinderates).

Für das ebenfalls vakante Reviso-renamt stellte sich Gabriele Tätzner zurVerfügung.

Schrumpfende ReservenBei der Präsentation der Jahresrech-

nung 2001 musste der VVR-Präsidentbekannt geben, dass wegen der ausser-ordentlichen Aufwendungen im Be-richtsjahr, insbesondere für die 1.-Au-gust-Feier, ein Defizit resultiert habe,das mit vereinseigenen Rückstellungenin der Höhe von 11’000 Franken habegedeckt werden müssen. Der Vorstandrechne aber damit, in den kommendenJahren wieder eine ausgeglichene Bi-lanz vorlegen zu können.

Der Aufwand belief sich im vergan-genen Jahr auf insgesamt rund 114’000

Franken. Davon entfielen auf die Orga-nisation der 1.-August-Feier allein an-nähernd 76’000 Franken.

Im Weiteren gab der Vorstand be-kannt, dass sich die Zahl der Mitgliederim vergangenen Jahr um 37 auf nun-mehr 424 Personen reduziert habe. Die-ser markante Rückgang sei auf die Be-reinigung der Adressdatei im Zusam-menhang mit dem Aufbau des vereins-eigenen Sekretariats zurückzuführen.Dieses wird von Franz Osswald geführtund verfügt mittlerweile über eine eige-ne E-Mail-Adresse: [email protected] oder per Fax ist das Sekre-tariat über die Nummer 061 603 80 60erreichbar.

Auf Bewährtes setzen und Neues wagenWas das Programmangebot des lau-

fenden Jahres betrifft, so setzt der Ver-einsvorstand einerseits auf Bewährteswie die Neuzuzügerfahrten (31. August,26. Oktober) und die 1.-August-Feierauf dem Eisweiher. Auch die Erzähl-nacht soll am Dienstag, 23. Juli, um 20Uhr, im Sarasinpark eine Neuauflage er-leben (Ausweichdatum bei schlechtemWetter: Donnerstag, 25. Juli, 20 Uhr).

Neuland betritt der Verkehrsvereinandererseits mit dem «Blumenball» amSamstag, 29. Juni, in der Wenkenhof-Reithalle. Bei diesem festlichen Anlasszeichnet der Verein als Co-Veranstalterverantwortlich. Einem alten Brauch fol-gend werden schliesslich bereits über-morgen Sonntag, 23. Juni, der Turnver-ein Riehen und die Turnerinnen Riehenbei ihrer Rückkehr vom Eidgenössi-schen Turnfest aus Liestal in Riehenempfangen. Auch für diesen Anlassübernimmt der Verkehrsverein das Pa-tronat. Der vom Musikverein Riehenund der Gesangssektion des TV Riehenmusikalisch umrahmte Empfangsaktbeginnt um 16.30 Uhr vor dem Park-haus Zentrum. Anschliessend werdendie heimkehrenden Athletinnen undAthleten in einem Festumzug via Rössli-gasse, Wendelinsgasse und Schmied-gasse zum Gemeindehaus-Platz geleitet.Dort wird ein Apéro offeriert. Beischlechtem Wetter wird dieser in denBürgersaal im Gemeindehaus verlegt.

VVR-Präsident Bartolino Biondi (rechts) und Sekretär Franz Osswald wollen zu-sammen mit den übrigen Vorstandsmitgliedern auch in Zukunft für ein ab-wechslungsreiches Programmangebot sorgen. Foto: Philippe Jaquet

GPK-Bericht zur Rechnung 2001

wü. Traditionsgemäss im Mittel-punkt der Junisession des Einwohner-rates steht am kommenden Mittwochdie Rechnung 2001 der Einwohnerge-meinde Riehen. Diese schliesst mit ei-nem Defizit von rund 91’000 Frankenab – bei einem Gesamtaufwand von82,801 Mio. Franken und einem Ge-samtertrag von 82,710 Mio. Franken. Inihrer Ausgabe vom 17. Mai hat die RZbereits ausführlich über die wichtigstenKennzahlen im Riehener Finanzhaus-halt 2001 berichtet.

In der Zwischenzeit liegt nun auchder Bericht der einwohnerrätlichen Ge-schäftsprüfungskommission (GPK) zurRechnung vor. Bei ihrer Überprüfunghat die GPK ihr Augenmerk insbesonde-re auf die Bewirtschaftung der gemein-deeigenen Liegenschaften gerichtet unddie Revisionsstelle Ernst & Young mit ei-ner Grobanalyse der Liegenschaften imFinanzvermögen beauftragt. Ingesamtbesitzt die Gemeinde 350’000 m2 unbe-baute und 120’000 m2 bebaute Grund-stücke. Der Gesamtwert der vermiete-ten Liegenschaften wird auf rund 110Mio. Franken veranschlagt. Um einedurchschnittliche, marktübliche Rendi-te von 4,5 Prozent zu erzielen, müssteder kalkulatorische Mietertrag 4,8 Mio.Franken betragen. Die tatsächlich er-wirtschaftete Rendite von 3,5 Prozentwird von der GPK angesichts der politi-schen Rahmenbedingungen indessenals angemessen beurteilt.

Mit Genugtuung nimmt die GPK diefast ausgeglichene Rechnung 2001 zurKenntnis. Allerdings moniert sie, dassbei insgesamt 36 Positionen Budget-überschreitungen von bis zu 69 Prozentresultierten. Kritisch beurteilt die GPKzudem die abnehmende Tendenz beimSelbstfinanzierungsspielraum. DerInvestitionsanteil von 15 Prozent liegedeutlich unter dem langjährigen Durch-schnitt von 21 Prozent. Die weitere Ent-wicklung müsse deshalb aufmerksamverfolgt werden, betont die GPK. Sierechnet vor, dass bei einer konstant blei-benden Ertragskraft jährlich rund 10Mio. Franken an Investitionen getätigtwerden könnten, ohne dass eine Neuver-schuldung drohe. Es gelte aber, den der-zeitigen Steuerertrag nachhaltig zu errei-chen, um die gute Vermögens- und Er-tragslage erhalten zu können.

Im Weiteren hat die GPK bei ihrerÜberprüfung der Rechnung zu verschie-denen Positionen detailliertere Angabendes Gemeinderates verlangt. Schliess-lich beantragt sie dem Einwohnerrat,die Rechnung und insbesondere Kre-ditüberschreitungen von insgesamt 3,8Mio. Franken, Kreditübertragungen von346’000 Franken, nicht budgetierte Ab-schreibungen von 118’000 Franken, dienicht budgetierte Bildung von Rückstel-lungen (650’000 Franken) und eineebenfalls nicht budgetierte Reservestel-lung von 2,9 Mio. Franken zu genehmi-gen.

Riehener in Zürichzum Professor ernannt

pd. Der Fachhochschulrat des Kan-tons Zürich hat den aus Basel stammen-den und in Riehen wohnhaften Wirt-schaftswissenschafter Dr. oec. PaulMeyer zum Professor ernannt. Ihm istzudem die Leitung des neu geschaffe-nen und gemeinsam mit der UniversitätZürich betriebenen Instituts für Wirt-schaft und Politik (WUP) übertragenworden. Paul Meyer hat an der Univer-sität St. Gallen Wirtschaftswissen-schaften studiert und 1974 doktoriert.Nach einem Studienaufenthalt an derColumbia-Universität New York wirkteer in leitender Position in verschiede-nen international tätigen Unterneh-men. Er ist Dozent für Volkswirt-schaftslehre an der Hochschule Zürich,für die er nun vollamtlich tätig ist.

Freitag, 21. Juni 2002 Nr. 25 5

Fondation BeyelerBaselstrasse 101Dauerausstellung Sammlung Beyeler (Kunstder Klassischen Moderne). Sonderausstellung«Claude Monet … bis zum digitalen Impressio-nismus». Verlängert bis 18. August. Führungen jeden Dienstag, 15–16.15 Uhr; Mitt-woch, 18–19.15 Uhr; Donnerstag und Freitag,15–16.15 Uhr; Samstag und Sonntag, 12–13.15Uhr und 15–16.15 Uhr.«Kunst am Mittag» über Gerhard Richter undClaude Monet am Freitag, 21. Juni, 13–13.30Uhr. Führung durch die Sonderausstellung inenglischer Sprache am Freitag, 21. Juni,17.30–18.45 Uhr. «Master Führung» mit Ve-rena Formanek (Projektleiterin Sonderausstel-lung) am Dienstag, 25. Juni, 18.45–20 Uhr.«Art + Brunch» (reichhaltiges Buffet im Restau-rant «Berower Park» mit anschliessenderFührung durch die Sonderausstellung) amSonntag, 23. Juni, 10–12 Uhr.Alle Sonderveranstaltungen auf Voranmeldungüber Telefon 061 645 97 20 oder via E-Mail un-ter [email protected]ängerte Öffnungszeiten während der Son-derausstellung: täglich 9–20 Uhr. GestaffelteEintrittspreise während der Sonderausstel-lung: Mo–Fr 9–18 Uhr: Fr. 16.– (reduziertFr. 14.–); Sa+So 9–18 Uhr: Fr. 20.– (reduziertFr. 18.–); Mo–So 18–20 Uhr: Fr. 12.– (reduziertFr. 10.–). Online-Vorverkauf: www.beyeler.com.

Kunst Raum RiehenBaselstrasse 71«impress // yourself». Junge Netzkünstlerinnenund -künstler zeigen interaktive Arbeiten, diemit rein digitalen Mitteln erzeugt wurden. EineAusstellung der Fondation Beyeler und «plugin». Öffnungszeiten: Täglich 9–20 Uhr. Bis4. August.

Spielzeugmuseum, Dorf- und RebbaumuseumBaselstrasse 34Sonderausstellung «Wasser, gefasst. Quellen,Brunnen und Kanäle in Riehen». Bis 21. Juli.

«outdoor»Freiluftausstellung im Singeisenhof, vor derDorfkirche, beim GemeindehausAusstellung mit Werken von Philippe Angot,Vincenzo Baviera, Arian Blom, Lorenzo Cam-bin, René Dantes, Beate Debus, Daniel Depou-tot, Stefan Hübscher, Karl Imfeld, ConstantinJaxy, Chris-Pierre Labüsch, Claudine Leroy,Gian-Luca Mazzotti, Jean Miotte, Volker Scheu-rer, Gil Topaz, Gillian White. Eine Idee der Ga-lerien Lilian Andrée, Mazzara, Schoeneck undTriebold. Bis 30. September.

AUSSTELLUNGEN / GALERIEN

Samstag, 22.6.FEST

«Sparsäuliplausch», Im Niederholzboden 12Fest der Siedlung «Wohnen für Körperbehinder-te», Im Niederholzboden 12, mit Pasta-Essen,Glace-Festival, Bastel- und Geschenkartikeln,Flohmarkt, Bücherstand und Kinderüberra-schungen. Der Erlös des Festes dient derDeckung der Unterhaltskosten für den Gemein-schaftsraum im Wohnbau für Behinderte.Im Niederholzboden 12, ab 12 Uhr den ganzenNachmittag

Sonntag, 23.6.EMPFANG

Rückkehr vom Eidgenössischen Turnfest 2002Empfang zu Ehren des Turnvereins Riehen ausAnlass seiner Rückkehr vom EidgenössischenTurnfest 2002 im Baselbiet. Ab 16.30 Uhr for-miert sich bei der Mündung der Rössligasse indie Baselstrasse ein Umzug, der via Wendelins-gasse und Schmiedgasse zum Gemeindehaus-platz führt. Es spielen und singen der Musik-verein Riehen und die Gesangssektion desTurnvereins Riehen. Ab 17 Uhr Ansprachenvon Gemeindepräsident Michael Raith und Ver-einsverantwortlichen. Öffentlicher Apéro bis ca.18.30 Uhr.

Montag, 24.6.TREFFPUNKT

«Träff Rieche»Regelmässiger Treffpunkt für psychisch belaste-te Menschen. Pfarreiheim St. Franziskus, Aeus-sere Baselstrasse 168. Ab 18 Uhr.

KONZERT

«singeasy»: Männerchor und MusikvereinAbendkonzert im Singeisenhof mit der Ge-sangssektion des Turnvereins Riehen und demMusikverein Riehen.Singeisenhof, 18–19.30 Uhr.Eintritt frei.

KALENDARIUMRIEHEN/BETTINGEN

UNTERHALTUNG «Blumenball» im Wenkenhof

Es darf getanzt und getafelt werden

pd. Am Samstag, 29. Juni, steigt inder Reithalle im Wenkenhof der ersteRiehener «Blumenball». Es spielt dasTanzorchester «Haifisch» in Grossbe-setzung unter der Leitung von StefanHulliger. Gastgeber ist Tilo Ahmels, dersich in Basel mit Bällen zu immer neuenThemen wie Film, Krimi, Hüte, Silvester2000 oder Bingo einen Namen gemachthat. Für ihn gibt es weit und breit kei-nen schöneren Ort für einen festlichenBall als die Reithalle im Wenkenhof.

Bestimmte Ballrituale werden auchbeim Riehener Blumenball auf ironisch-spielerische Art und Weise wieder be-lebt. So gibt es eine Ballordnung, einenHofmarschall, einen Eröffnungs- und ei-nen Abschlusstanz, die Prämierung desschönsten Blumenkostüms und übri-gens auch persönliche Ballkarten für dieDamen, die so die Herren ihrer Wahl fürbestimmte Tänze reservieren können.Willkommen sind Gäste jeden Alters,einzeln oder paarweise, mit und ohneTanzerfahrung.

Der Blumenball wird um 21 Uhr fest-lich eröffnet, aber schon am Nachmittagab 16 Uhr sind Tanz- und Blumenbegeis-terte eingeladen, in der Reithalle Tanz-schritte aufzufrischen, und, wenn dasWetter mitspielt, draussen im Hof un-term Sonnenschirm Kaffee zu trinkenoder Glace zu essen. In einem Last-Mi-nute-Kurs werden am Nachmittag

Swing, Polka und Englischer Walzer ge-zeigt. Gäste, die vor dem Ball zu Abendessen möchten, können unabhängigvom Eintrittspreis ab 19.30 Uhr ein fest-liches Überraschungsmenü buchen(Preis Fr. 50.–, Vorbestellung über Tele-fon 061 301 09 11).

Die Gäste haben Gelegenheit, dasThema Blumen auf vielfältige Weise um-zusetzen, die Herren zum Beispiel mitBlume im Knopfloch, die Damen mitblumigem Kleid oder Blumen im Haar.Wer ganz «unverblümt» kommt, wirdan der Abendkasse entsprechend not-dekoriert.

Maria Hiepler und ihr Team von«Chapeau» aus Basel haben für den BallHüte und Kopfschmuck zum ThemaBlumen angefertigt, die von Modelsbeim Tanzen im Laufe des Abends vor-geführt werden. Ulrike Kiese zeigt Foto-arbeiten aus ihrer Ausstellung «flower-power-now!» Und am Sonnenglücksradist mit dem richtigen Schwung sogar einBlumentopf oder ein Tanzpartner zu ge-winnen.

Ballkarten zum Preis von Fr. 40.–(Fr. 30.– für Mitglieder des Verkehrs-vereins) sind im Vorverkauf beim Kul-turbüro Riehen, Baselstrasse 43, Tele-fon 061 643 02 73, bei «Chapeau», Ma-ria Hiepler, Barfüssergasse 6, Basel,Telefon 061 272 77 74, oder an derAbendkasse erhältlich.

Andere Tanzveranstaltungen, wie zum Beispiel den «Kriminalball», hat Tilo Ahmels schon organisiert, der «Blumenball» ist eine Riehener Premiere. Foto: zVg

ah. Im Singeisenhof finden in derkommenden Woche, von Montag, 24.,bis Freitag, 28. Juni, fünf Abendkonzer-te statt. Musikvereine und Musikgrup-pen aus Riehen präsentieren ein vielfäl-tiges Programm unterschiedlichsterMusikrichtungen. Den Anfang machtam Montag der Musikverein Riehen mitklassischem Männerchorgesang der Ge-sangssektion Turnverein Riehen. AmDienstag, 25. Juni, präsentiert die Mu-sikschule Riehen einen musikalischenReigen mit Bläser- und Schlagzeugklän-gen. Die «Marimba Compagnie Habra-ken» hat sich für den Mittwoch etwasSpezielles ausgedacht. Ihre Stücke ausFilmmusik und anderen Klassikernwerden durch die erfolgreichen Steppe-

KONZERT Riehener Musikgruppen präsentieren ihr Können

Konzertwoche im Singeisenhofrinnnen der Gruppe «stepIn», unter derLeitung von Sabine Freuler, unterstützt.Der Donnerstag, 27. Juni, ist dem Jazzgewidmet. Das Trio Mazzoti wird dabeiauch seine Spezialitäten wie Swing,Funk und Blues vorstellen. Abgeschlos-sen wird die Konzertreihe schliesslichmit den beiden Bands «Hot Cut Up Pancake» und «giftnumberseven», diedie Sparte des melodisch-melancholi-schen Rocks vertreten.

Die Konzerte finden jeweils von 18bis 19.30 Uhr statt. Für die Bewirtungbis 22 Uhr sorgen die Gastronomen imSingeisenhof (Restaurant «Aksu», Fein-kost «Scoméstibles»), und auch die Ga-lerien und Geschäfte werden bis 20 Uhrgeöffnet haben. Der Eintritt ist frei.

Dienstag, 25.6.KONZERT

«singeasy»: ein musikalischer ReigenAbendkonzert im Singeisenhof mit Beiträgender Trompeten-, Querflöten-, Klarinetten-, Gi-tarren- und Schlagzeugklassen der MusikschuleRiehen.Singeisenhof, 18–19.30 Uhr.Eintritt frei.

Mittwoch, 26.6.KONZERT

«singeasy»: Marimba und StepptanzDas Ensemble Edith Habraken spielt u.a. Film-musik aus «James Bond» und «Mission Impos-sible», Beatles-Stücke, einen Ungarischen Tanzund den Säbeltanz. Die Stepptanzschule vonSabine Freuler präsentiert mit «stepIn» ihre er-folgreichen jugendlichen Stepptänzerinnen.Singeisenhof, 18–19.30 Uhr.Eintritt frei.

KONZERT

«Fröhliches Sommerkonzert»Sarah Neher (Violine), Laszlo Forgarassy (Violi-ne) und Zsolt Nemeth (Klavier) spielen MauriceRavels «Sonate pour Violon et Piano», ScottJoplins «Ragtimes für Violine und Klavier» undStücke Béla Bartóks aus den «44 Duos für zweiViolinen».Musiksaal, Musikschule Riehen, Rössligasse 51.Karten zu Fr. 20.– (ermässigt Fr. 10.–, KinderFr. 7.–) im Vorverkauf beim Kulturbüro Riehen((Baselstrasse 43, Tel. 061 643 02 73) oder imMusikgeschäft «Pro Musica» (Baselstrasse 44,Tel. 061 641 40 77). Abendkasse ab 18.30 Uhr.

Donnerstag, 27.6.KONZERT

«singeasy»: Jazz mit dem «Trio Mazzoti»Das «Trio Mazzoti» mit Marc Rebetez (Schlag-zeug), Thierry Humbel (Bass) und Marco Maz-zoti (Klavier) spielt Swing, Bebop, Funk, Bluesund eine Prise Latin.Singeisenhof, 18–19.30 Uhr.Eintritt frei.

Galerie Lilian Andrée im Art Forum RiehenSchmiedgasse 31Ausstellung mit Werken des Malers Kurt Weber.Öffnungszeiten: Di–Fr 14–19 Uhr, Sa 10–14Uhr, So 14–17 Uhr. Bis 30. Juni.

Galerie MazzaraGartengasse 10Arbeiten auf Leinwand und Papier von HansSchnell. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.Öffnungszeiten: Fr–So 11–17 Uhr. Nur noch bis23. Juni.

Galerie SchoeneckGartengasse 12Ausstellung mit Werken von Gian-Luca Maz-zotti. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog. Öffnungszeiten: Di–Fr 13–18 Uhr, Sa 12–17Uhr. Bis 28. Juni.

Galerie Triebold AGWettsteinstrasse 4Ausstellung «Ordo Virtutum» mit Werken vonDario Alvarez Basso und Ausstellung «Har-monien I Rom» mit Werken von Pizzi Cabella,Bruno Ceccobelli, Gianni Dessi, GiuseppeGallo, Nunzio, Marco Tirelli und Vettor Pisa-ni. Öffnungszeiten: Di–Fr 10–12 und 14–18 Uhr,Sa 10–16 Uhr. Vom 21. Juli bis 12. Augustbleibt die Galerie geschlossen. Bis 31. August.

Galerie MonfregolaBaselstrasse 59Bilder und Skulpturen von Jack Jonas (Zimbab-we). Öffnungszeiten: Fr 14–18.30 Uhr, Sa 10–17Uhr. Nur noch bis 22. Juni.

Alters- und Pflegeheim HumanitasInzlingerstrasse 230Kunstausstellung der Schweizer Ärzte. Bis 30.August.

Restaurant WaldrainSt. ChrischonaAquarelle und Seidenbilder des kürzlich ver-storbenen Riehener Künstlers Bernard Liechti.Geöffnet Di–So. Bis 30. Juni.

Chrischona-MuseumSt. Chrischona, BettingenDauerausstellung: Ölbilder und Miniaturen ausdem Nachlass von Christian Friedrich Spittlersowie das Jerusalemer Tempelbergmodell vonConrad Schick. Öffnungszeiten: Sonn- und Feiertage, 13–17 Uhr.

Bibelmobil in Riehen oder: Glauben macht Spass

Am vergangenen Samstag lud die Evangelische Allianz-Sektion, Riehen-Bettingen, zu einem Kinderfest rund um das Riehener Gemeindehaus ein. Nebst der Möglich-keit zur Fahrt auf einem Plauschmobil wurde den «Kids» im Bibelmobil auf spielerische Weise die christliche Botschaft vermittelt. Fotos: Philippe Jaquet

Open-Air-Kino in Riehen

ah. Das Dorfkino Riehen organisiertam Freitag/Samstag, 28./29. Juni, mitUnterstützung der Mobilen Jugendar-beit und dem Kulturbüro Riehen eineOpen-Air-Veranstaltung auf dem Vor-platz des Gemeindehauses. Gezeigtwerden zwei ausländische Filme. AmFreitag, 28. Juni, läuft um 22 Uhr derschwedische Film «Fucking Åmål» vonRegisseur Lukas Moodysson. Am Sams-tag, 29. Juni, ist der Film «Il ciclone»unter der Regie von Leonardo Pierac-cioni zu sehen. Beginn ist 21.30 Uhr.Beide Filme dauern etwa eineinhalbStunden. Bei Regen kann auf den Ge-meindesaal ausgewichen werden.Tickets sind unter der Telefonnummer061 641 24 24 erhältlich, der Eintrittkostet Fr. 12.– bzw. Fr. 8.–.

Unterstützt wird das Open-Air-Kinovon der Riehener-Zeitung, die im Übri-gen auch als Sponsor der Abendkonzer-te im Singeisenhof auftritt.

«Räbesunntig»im Schlipf»

rz. Führungen durch die Weinberge,Degustationen und eine Festwirtschaft –das sind die lustvollen Ingredienzen desbereits zur Tradition gewordenen Rie-hener «Räbesunntig». Zu diesem ladendie Gemeinde Riehen sowie privateWeinproduzenten am Sonntag, 30. Juni,von 10 bis 18 Uhr, im Schlipf ein. DerAnlass steht unter dem Patronat desWeinproduzentenverbandes Baselland.

Führungen werden um 10 und um14 Uhr angeboten, Treffpunkt ist jeweilsbeim Eingang des Riehener Schwimm-bades an der Weilstrasse 60. Zudemkönnen die Kellereien im WeingutRinklin besichtigt werden und drei Bei-zen offerieren ihre kulinarischen Spe-zialitäten. Für musikalische Unterhal-tung sorgt die Gesangssektion des TVRiehen.

Empfang der Turne-rinnen und Turner

rz. Einem alten Brauch folgend wer-den übermorgen Sonntag, 23. Juni, dievom Eidgenössischen Turnfest heim-kehrenden Athletinnen und Athletendes Turnvereins Riehen und der Turne-rinnen Riehen mit einem festlichenEmpfang geehrt. Vom Besammlungsortbeim Parkhaus Zentrum werden dieSportlerinnen und Sportler um 16.30Uhr via Rössligasse, Wendelinsgasseund Schmiedgasse zum Gemeindehaus-platz geleitet. Dort musizieren derMusikverein Riehen und die Gesangs-sektion des TV Riehen. Auf dem Pro-gramm stehen zudem Ansprachen vonGemeindepräsident Michael Raith undder Vereinsverantwortlichen. Anschlies-send wird ein Apéro offeriert.

Familienausflug auf Schloss Lenzburg

rz. Am Mittwoch, 10. Juli, organi-siert die Pfarrei St. Franziskus einenFamilienausflug mit Besichtigung desSchlosses Lenzburg. Besammlung istum 9 Uhr in der Schalterhalle des Bahn-hofs SBB. Schriftliche Anmeldungen bis3. Juli an: Erika Hof, Schäferstrasse 64.Anmeldeformulare liegen in der KircheSt. Franziskus auf.

Sommeranfang im Labyrinth

ah. Will man es astronomisch genaunehmen, beginnt der Sommer erst heu-te, 21. Juni, um 15 Uhr 25. Dieses Er-eignis will die Basler Labyrinthgruppemit einem Gang ins Labyrinth auf demLeonhardkirchplatz feiern. Das Laby-rinth, welches von Agnes Barmettleraus Sägemehl, Tannästen, Torf, Kiesel-steinen und Blüten gefertigt wurde, sollein Ort der Begegnung und Besinnungsein. Ein Ort, wo man sich mit seinenProblemen auseinander setzen odereben den Wechsel der Jahreszeiten ge-meinsam erleben kann (vgl. dazu «Ge-dankenspiele» in der letzten AusgabeNr. 24).

Für die heutige Feier mitzubringenist eine Rose und, wer möchte, ein Som-mergedicht. Besammlung ist um 15 Uhrbeim Labyrinth.

Freitag, 21. Juni 2002 Nr. 25 7

Es ist bisweilen schwierig, sich alsjunger Autor durchzusetzen, aber An-dreas Schendel ist auf dem besten Wegdazu. «Fluchtpunkt» ist bereits seinzweiter Roman. Der erste, «Leucht-spur», erzählt die Geschichte einer Kin-derfreundschaft. Eine Thematik, die füreinen Debutroman nicht ungewöhnlichist. Um so mehr überrascht Schendelmit der Thematik seines neuen Buches,dessen Geschichte im von Deutschlandbesetzten Paris des Zweiten Weltkriegssituiert ist.

Erzählt werden die Erlebnisse einesjungen Paares, welches inmitten derKriegswirren versucht, sein privates Idyll zu erhalten. Der irische StudentSam und die norwegische Malerin Signe leben fast ohne Geld und ohne gültigePapiere in einer Mansardenwohnung inder Rue St.Denis. Tagsüber hüten sie dieNichte ihres Wohnungsnachbarn, diekleine Rebekka Blum. Ein jüdischesMädchen, das von seinen Eltern vonDeutschland nach Frankreich in die ver-meintliche Sicherheit gebracht wordenist. Das Glück dieser drei ist klein unddennoch gefährdet, und endet schliess-lich in einem Fluchtversuch.

Wie kommt nun ein junger Autordazu, sich mit einer so geschichtsträch-tigen Zeit zu befassen, kennt er denZweiten Weltkrieg doch nur vom Hören-sagen? Eine Frage, die der Autor erstam Ende der Lesung bereit ist zu beant-worten. Denn er will nicht, dass demhistorischen Aspekt zu viel Bedeutungbeigemessen wird.

Grundsätzlich, sagt Schendel, habeer einen festen Ort und eine feste Zeitgewählt, die mit seiner Biographienichts zu tun haben. So könne er vonsich selbst wegkommen. Sein konkretesInteresse an jener Zeit des ZweitenWeltkriegs aber liegt in ihren Gegensät-zen. Paris und der Nationalsozialismussind solche Gegensätze und haben den-noch vier Jahre lang zusammen aneinem Ort existiert. Dies fasziniere ihn.Zudem seien in einer solch harten Zeitextreme Formen menschlichen Verhal-tens zu erkennen, was die literarischeUmsetzung seiner Figuren besondersspannend mache.

Zu Beginn hat Schendel intensiveRecherchen betrieben, literarische undwissenschaftliche Quellen studiert, umsich einzulesen und, wie er heute sagt,

um sich selbst etwas zu beruhigen. Vie-le dieser Erkenntnisse waren im frühenManuskript eingebunden. Er habe sieaber nach und nach wieder herausge-nommen, weil sie für seine Geschichtenicht von unmittelbarer Bedeutung wa-ren. Von Bedeutung war, zu wissen,welche Zigaretten man damals gerauchthat, ob es Kühlschränke gab und welcheFilme man sich im Kino ansehen konn-te. Es sind diese Details, die eine ver-gangene Zeit zum Leben erwecken undseinen Figuren Authentizität geben. Oftwerde er darauf angesprochen, wie guter das Paris der vierziger Jahre über-mitteln konnte, dabei seien es doch nurein paar Strassennamen, lächelt Schen-del. Es hänge eben viel von der Eigenleistung des Lesers ab und davon,ob sich die Bilder im Kopf des Autorsmit denen des Lesers treffen.

Kern des Romans ist aber die Bezie-hung zwischen Sam, Signe und der klei-nen Rebekka, weshalb das Buch auchden Untertitel «Die Geschichte einerLiebe» trägt. Sie behandelt die Liebezwischen Mann und Frau und die Liebezu einem Kind. Bewusst wählte Schen-del für seine Lesung in der «Arena» diePassage aus, in der Sam und Signe sichdas erste Mal begegnen. Mit Hilfe zahl-

reicher Perspektivenwechsel, mal ausseiner, mal aus ihrer Sicht erzählt, unddurch fliessende Übergänge zwischenGegenwartserzählung und Rückblicken,stellt Schendel die Erfahrungen und Le-benseindrücke seiner Protagonistenvor. Diese vielfältige Erzählstruktur istrepräsentativ für das ganze Buch. Ein-drücke und Stimmungen werden mittelsdetaillierter Beobachtungen in klarerund dennoch tiefgründiger Weise über-mittelt. Sie veranlassen den Leser, anden Erlebnissen von Sam und Signe teil-zuhaben und mitzufühlen. Aus einemGewebe von Kleinigkeiten schafft derAutor somit eine eindrückliche und insich stimmige Atmosphäre. Es ist dieKraft seiner Figuren, die überzeugt unddie ihm wichtig ist. Ihre Liebe ist zeit-los und doch unweigerlich mit den Zeit-geschehnissen verbunden. Schendelmöchte damit zeigen, wie der Einzelne,auch wenn er noch so unauffällig zuleben versucht, durch die Ereignisseseiner Zeit geprägt, wenn nicht gar ge-schädigt wird.

Es ist eine traurige Geschichte,warnt der Autor zum Schluss. Traurigvielleicht, aber auf wundervolle und ein-fühlsame Weise erzählt.

Anaïs Henssler

LESUNG: Andreas Schendel stellt in der «Arena» seinen neusten Roman «Fluchtpunkt» vor

Die Geschichte einer Liebe

Andreas Schendel in der «Arena»: eine traurige Geschichte auf wundervolle undeinfühlsame Weise erzählt. Foto: Philippe Jaquet

Drei farbige Stelen weisen den Wegzur Galerie Schoeneck im Singeisenhof,wo der Riehener Künstler Gian-LucaMazzotti bereits zum zweiten Mal seineWerke präsentiert. Nur ein Jahr ist seitder letzten Ausstellung vergangen. Einintensives Jahr, in dem der junge Künst-ler grosse Entwicklungsschritte durch-laufen hat. Nach seiner letztjährigenAusstellung erhielt er den Förderpreisdes Kantons Basel-Stadt und wagte denwichtigen Schritt ins Ausland, wo er miteiner Berliner Galerie Kontakte ge-knüpft hat. Künstlerisch hat er sich vonder informellen Malerei abgewandt undreiht sich nun ein in die Garde der «Jun-gen Malerei».

In der diesjährigen Ausstellung prä-sentiert Mazzotti seine Auseinanderset-zungen mit dem konzeptionellen Drei-eck Natur-Kultur-Kunst. Konkret be-schäftigt er sich dabei mit dem Blick desReisenden auf die Schienenflucht, eineIdee, die ihm auf einer Zugreise nachParis gekommen ist. Die Umsetzung derSchienenperspektive aufs Blatt lässt vie-le Möglichkeiten offen, die der Künstlerauf strenge, zum Teil auch spielerischeWeise auskostet. Rhythmus und Ge-schwindigkeit sind in den Pinselstrichenfestgehalten.

Der Beschaffenheit der Eisenbahn-schiene stellt Mazzotti Gräser und fili-grane Pflanzengebilde gegenüber. Siewachsen eigentlich zwischen den Schie-nen hervor, in der Ausstellung aber sindsie bewusst räumlich getrennt. Die Ar-beiten sind von grösserem Format unddie figürliche Assoziation von überdi-mensionalen Gräsern ist wohl in derThematik gegeben, darf aber nicht alseinzige Aussage Mazzottis gewertetwerden.

Denn eines ist geblieben: Die Liebezur Linie, die im Pflanzen- und imSchienenmotiv umgesetzt wird, aberauch für sich alleine steht. Die Linie istder zentrale Bezugspunkt in Mazzottis

Schaffen und verkörpert sein Ideal derReduktion aufs Wesentliche. Eine Linieist nüchtern und aussagekräftig zu-gleich, sie ist Ausdruck der Schlichtheit,aber auch der Unendlichkeit und bietetdie für Mazzotti notwendige Interpreta-tionsfreiheit. Die Leute sollen seinerKunst nicht teilnahmslos begegnen,sondern sich mit ihr beschäftigen. Derwomöglich erste Eindruck eines «Ist dasalles?» wird für gewöhnlich schnell re-vidiert, denn bei längerem Betrachtenkann aus der scheinbaren Leere eineVielfalt von Aussagen und Bedeutungengewonnen werden, die jedem Betrach-ter persönlich sind.

Die Reduktion «in extremis» lädt ein,sich mit den Details der Malerei zu be-fassen. «Der Strich lebt in sich selbst»,meint Mazzotti. Die Bewegung und dieGeschwindigkeit des Pinselstrichs, derFarbauftrag und die Blattaufteilung, inihnen steckt die Aussagekraft. Nurwenn alles in sich stimmig ist, kann die-se beinahe freche Nüchternheit über-

zeugen. Gian-Luca Mazzotti ist es gelun-gen. Dabei muss man auch den Mut ha-ben, ein Bild in seiner Nüchternheit fürfertig zu erklären. Für ihn sei das keinProblem, erzählt Mazzotti. Aber manchein Künstler kann es nicht lassen, hierund dort noch zu einem Strich anzuset-zen und er zerstört somit die Reinheitdes Bildes.

Seinem Ideal der Reduktion bleibtMazzotti auch in der Farbenwahl treu.Er hasse dekorative Malerei, deshalbwohl seine Vorliebe für Schwarz. DasBlau, welches in seinen früheren Wer-ken vertreten ist – natürlich «keinZüriblau» – wie Mazzotti lachend versi-chert, findet in dieser Ausstellung kei-nen Platz. Zumindest nicht in der Male-rei. Denn erinnern wir uns zurück andie Aluminiumstelen beim Eingang: Siesind farbig.

Bei seinen Installationen vertrittMazzotti ein anderes Konzept. Im öf-fentlichen Raum möchte er mit klaren,farbigen Akzenten präsent sein. MehrFreiheiten lässt sich der Künstler auchmit seiner Arbeit an den Skulpturen.Hier sei es wichtig, aber eben schwierig,die Arbeiten nicht aufs Materielle undHandwerkliche zu reduzieren. Die Linien, die auf den Holzbalken kreuzund quer eingearbeitet sind, müssen inihrer Aussagekraft genauso präsentsein wie auf dem Papier.

Die Räumlichkeiten unterstützen diePräsentation der Werke optimal und mitBeat Schoeneck ist eine gute Zusam-menarbeit entstanden, denn der Gale-rist ist bereit, auch jungen Künstlern ei-ne Chance zu geben. In der heutigenZeit keine Selbstverständlichkeit, wieSchoeneck und Mazzotti beide beteu-ern.

Die rund 20 Arbeiten, Öl auf Papier,Öl auf Leinwand und drei Holzskulptu-ren, werden noch bis am 28. Juni ge-zeigt.

Anaïs Henssler

GALERIE Gian-Luca Mazzotti stellt seine neusten Werke in der Galerie Schoeneck aus

«Die Malerei ist immer eine Linie»

Der Blick des Zugreisenden auf dieSchienenflucht und Gian-Luca Mazzot-tis künstlerische Umsetzung. Foto: zVg

UMWELT Füchse und Krähen als Kehrichtsack-Plünderer

Tierische Selbstbedienunggr. In den letzten Wochen hat sich in

den Riehener und Bettinger Strassenein unschönes Phänomen rasant ausge-breitet: Am Vorabend bereitgestellteKehrichtsäcke findet man am Morgenaufgeschlitzt vor und der Inhalt liegt je-weils über etliche Quadratmeter ver-streut auf der Fahrbahn oder auf demTrottoir. Nicht ganz selten bleiben dieausgebreiteten Überreste des täglichenKonsums dort liegen, bis die Abfuhr-equipe auf ihrer Tour vorbeikommt unddie Bescherung aufräumen muss.

Diese vor allem nächtlichen «Tät-lichkeiten» waren seit längerer Zeit ineher ruhigen Wohngebieten zu beob-achten, haben allerdings noch nie dasAusmass der vergangenen Wochen an-genommen. Die Hauptverursacher sinddie zurzeit besonders aktiven Füchse,welche Futter für ihren Nachwuchs be-sorgen müssen und im Siedlungsgebieteinen reich gedeckten Tisch finden.

Es ist längst kein Geheimnis mehr:Die Füchse leben mitten unter uns. Siehaben die Siedlungen erobert und ihreLebensweise erfolgreich an unser Um-feld angepasst. Ihre Zahl dürfte inzwi-schen beträchtlich sein.

Kehrichtsäcke werden allerdingslängst nicht nur von Füchsen alsNahrungsquelle angesehen. Besondersgründlich gehen am frühen Morgen undtagsüber auch die Rabenkrähen ansWerk und zerstreuen die Abfälle übergrosse Flächen. Kaum beteiligt sindKatzen und Marder, welche weniger aufAbfälle stehen, und auch nächtlichstreunende Hunde sind in unseren Brei-tengraden eher selten.

Sowohl Wildhüter wie die zuständi-gen polizeilichen Organe sind bemüht,die Fuchspopulation auf einem ver-nünftigen Niveau zu halten und möch-ten vermeiden, dass die Füchse zu«Haustieren» werden. Trotzdem müs-sen wir uns mit der Tatsache abfinden,dass der Fuchs unter uns lebt und im-mer wieder ungeschützte Abfälle zer-streuen wird.

Es gibt allerdings eine relativ einfa-che Abhilfe. Wird der geschlossene Keh-richtsack in einem Kunststoffkübel mitDeckel bereitgestellt, wie er für die Be-reitstellung von Gartenabfällen verwen-det werden kann, bleibt er unbehelligt.Die Mitarbeiter des Abfuhrwesens emp-fehlen diese einfache Massnahme be-reits seit einigen Jahren erfolgreich.Auch die Bereitstellung der Keh-richtsäcke in «Bags», wie sie für dieGrünabfuhr verwendet werden, vermei-det in der Regel die tierische Selbstbe-dienung. Die Unterbringung der Säckein einem der üblichen grossen Contai-ner à 600 oder 800 Liter Inhalt ist am al-lersichersten.

Die Mitarbeiter der Abfuhr haben al-lerdings eine grosse Bitte: Die Säckemüssen leicht aus den sie umgebendenGefässen zu entnehmen sein. Es solltenalso – wie bei der Grünabfuhr – keinesich verengende oder gelochte Gefässeverwendet werden. Auch sollte der Keh-richtsack nicht bereits im Kunststoffkü-bel gefüllt werden, da er sich sonst beider Leerung nur sehr mühsam aus demGefäss heben lässt. Die Mitarbeiter desAbfuhrwesens danken für das Ver-ständnis und die Mitarbeit.

ah. Frühling und Frühsommer istdie Zeit der Jungtiere. Bei einem Besuchim Tierpark Lange Erlen kann man sichdeshalb am zahlreichen Nachwuchs er-freuen. «Wir Ferkel sind am 9. Juni2002 geboren.» So etwa steht es amHäuschen der Hängebauchschweinfa-milie. Die gerade einmal zwölf Tage al-ten «Säuli» scheinen winzig und dochseien sie bereits ein gutes Stück ge-wachsen, erklärte Tierparkleiter PeterMadörin an einem Medienrundgang.Um sich bei dieser Hitze wenigstens et-was Kühle zu verschaffen, graben siesich in den Boden ein. Wird dies zulangweilig, rennen sie in emsigenSchrittchen umher und erkunden ihrGehege.

Die jungen Störche, die in der Nach-barschaft ein paar Stockwerke höherthronen, sind noch nicht flügge. Sie sitzen in ihrem Horst fest und könnenden Wetterbedingungen nicht ohne wei-teres ausweichen. Ist es heiss, kann dieMutter lediglich versuchen, mit ausge-breiteten Flügeln Schatten zu spenden.Eine grössere Gefahr für die Jungtiereist aber eine Regenperiode. Die Mütterwerden durch die Nässe zusätzlich ge-schwächt und haben Mühe mit der Nah-rungssuche, oder es droht den Kleineneine Lungenentzündung. Trotz zwi-schenzeitlich nasser Witterung freutsich die Leitung des Tierparks über 18Nachwuchsstörche. Mehr als im letztenJahr. Zehn Elternpaare haben in und

um den Tierpark Horste bezogen. Dieseneuen Störche kommen nicht mehr indie Voliere, denn der Bestand ist mitt-lerweile gesichert. Es sind somit allesfreifliegende Tiere.

Juni und Juli sind ebenfalls die Mo-nate, in der fast alle Hirscharten ihreJungen zur Welt bringen. In den erstendrei Tagen aber sind diese versteckt undnur die Mutter hat Zugang, um sie zusäugen. Dies ist zu ihrer eigenen Sicher-heit. Sonst würde es dem Nachwuchsähnlich ergehen wie letztes Jahr denPerlhühnern oder den zwei jungen,schwarzen Schwänen, die gerade erstan Ostern geschlüpft sind. Diese Jung-vögel wurden nachts von frei umherlau-fenden Füchsen geschnappt. Ein Pro-blem, welches in den letzten Jahrenwieder zugenommen hat. Man versuchtnun, mit Ablenkfütterungen die Füchsezu täuschen.

Einzig das Zwergeselfohlen ist nochnicht da. Es werde jeden Moment er-wartet und sei dann bestimmt wiederder Liebling der Kinder, meint Peter Ma-dörin.

Wer noch keine Möglichkeit hatte,sich die vielen Jungtiere anzusehen,kann dies gleich morgen Sonntag, 23.Juni, nachholen. Ab 11 Uhr findet danndie diesjährige Verlosung zu Gunstender Tiere im Park statt.

Mit solchen Traditionen ist der Tier-park eng verbunden und erfreut damitseine Besucher seit vielen Jahren. Dochauch der Blick in die Zukunft ist wichtig.Damit beschäftigt sich zurzeit die Ar-beitsgruppe «Masterplan Tierpark Lan-ge Erlen», unter der Leitung von Erlen-verein-Vizepräsident Edwin Tschopp.Mit den von der Regierung zugespro-chenen 200’000 Franken aus dem Er-trag der Christoph Merian Stiftung willman nun zügig vorwärts machen, er-klärte Edwin Tschopp. Im Projekt «Mas-terplan» geht es in einem ersten Schrittdarum, die Entwicklungsmöglichkeiteninnerhalb des Tierparkgebiets abzu-klären. Durch die spezielle Lage am Au-enwald und an der Wiese sollen die The-men Wald und Wasser mehr umgesetztwerden. Dies ist eine Betonung dernatürlichen Stärken. Das Erlebnis Natursoll besonders auch den Stadtkindernauf spielerische und nicht nur pädagogi-sche Weise nahe gebracht werden.«Übers Herz zum Kopf», meint Dr. And-reas Heldstab, der in der Arbeitsgruppeden Zolli Basel vertritt. Auch möchteman sich eventuell wieder mehr auf ein-heimische Tierarten besinnen. Dies sinderste Diskussionspunkte. Ziel ist es, bisEnde 2002 einen Rohentwurf auszuar-beiten und bis Ende 2003 die definitivenErgebnisse zu präsentieren. Danachwird je nach finanziellen Mitteln mit ei-ner Umsetzungsphase von zehn biszwanzig Jahren gerechnet.

TIERWELT Der Tierpark Lange Erlen blickt in die Zukunft

Zicklein, Kücken und Bambis

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Freitag, 21. Juni 2002 Nr. 25 9

BÜCHERZETTEL

Lektüre für die Hängematte

rz. Im Bücherzettel des Monats Junistellt Stine Lehmann, Leiterin des «Li-terarischen Forums Basel», vier Büchervor, mit denen sich’s an lauen Sommer-abenden so richtig entspannen lässt.

«Die Fakultät»In der halb verlassenen, dem Zerfall

ausgelieferten Fakultät der Geisteswis-senschaften lagert tonnenweise Ge-drucktes, in dem sich niemand mehrauskennt. Das morbide Institut für Lite-raturwissenschaften wird kaum nochfrequentiert und in seinen Archiven, gi-gantischen Labyrinthen aus Papier, sindauch schon Menschen verschollen. Derjunge Esteban Miró tritt in diesem Insti-tut seine erste Stelle als wissenschaftli-cher Assistent von Professor Conde an.Er muss ihm dort bei der Überarbeitungvon Homero Broccas Textfragmentenhelfen, die der Professor ausfindig ge-macht haben soll. Homero Brocca sollein genialer Schriftsteller gewesen sein,der, ebenso wie seine Bücher, verschol-len ist. Seine Texte sind nur noch alsGerücht und als Fragmente in endlosenVarianten vorhanden, der Urtext istnicht mehr auszumachen. Esteban ahntnicht, dass er in den gnadenlosenKampf dreier Literaturprofessoren ver-wickelt werden wird, die dem Ur-Ma-nuskript des ominösen Brocca mitabenteuerlichen Forschungsmethodenauf die Spur kommen wollen. Naiv undgleichzeitig geschickt navigiert er zwi-schen den drei Professoren und den gi-gantischen Papierhaufen hindurch, be-freundet sich mit dem ehemaligen Pro-fessor des mobilen Lehrstuhls für Logik,der jetzt als Detektiv im Auftrag der Uni-versität arbeitet, begegnet einem ge-heimnisvollen Nachtwächter und findetden Hausmeister tot auf. Er wird nichtder einzige Tote bleiben.

Der Kampf um Broccas Manuskriptespitzt sich zu. Gleichzeitig werden dieTonnagen von Papier durch einen Rohr-bruch erst nass, dann zu einem un-durchdringlichen Matsch und schliess-lich zu einer tödlichen Flut, unter derenGewicht und Wucht das ganze Gebäudeeinstürzt. Zuvor gibt die Fakultät jedochihr Geheimnis preis: Esteban entdecktdie wahre Identität Homero Broccas,und wie dieser die Literatur und den Li-teraturbetrieb über Jahrzehnte hinausan der Nase herumgeführt hatte.

«Die Fakultät» ist eine humorvolle,bösartige Kriminalsatire auf den Litera-turbetrieb mit seinen Intrigen, Ver-schrobenheiten und Eitelkeiten wichtig-tuerischer Professoren, die in ihremEhrgeiz auch nicht vor Mord und Tot-schlag zurückschrecken. Die Atmosphä-re des Zerfalls der Fakultät, die düste-ren, geheimnisvollen Räume und be-drohlichen Papierlabyrinthe erinnernan die angelsächsische «gothic novel»oder den fantastischen Roman. EdgarAllan Poe, Agatha Christie oder auchLeo Perutz klingen an in dieser gekonntund klug geschriebenen Detektivge-schichte, die mit philosophischen undsprachwissenschaftlichen Überlegun-gen verflochten ist.

Pablo de Santis schreibt in der eigen-ständigen Tradition des lateinamerika-nischen Kriminalromans, der sich inArgentinien seit Borges oder Bioy Casa-res als philosophische und sprachlicheReflexion über gesellschaftliche Phä-nomene und Zustände sowie über diefadendünne Grenze zwischen Realitätund Fiktion versteht. Der Autor verflichtall diese Ebenen geschickt, klug undsprachlich ausdrucksstark miteinanderund legt einen aussergewöhnlichen Ro-

man vor, den man nicht mehr aus derHand legt.

Pablo de Santis wurde 1963 in Bu-enos Aires geboren. Er studierte Philo-logie, arbeitete als Drehbuchautor fürsFernsehen, schrieb Comic-Szenariosund verfasste Jugendbücher. Ein weite-rer seiner Romane, «Die Übersetzung»,ist 2000 auf Deutsch erschienen.

Pablo de Santis: «Die Fakultät», aus dem ar-gentinischen Spanisch von Claudia Wuttke, 232Seiten, Unionsverlag 2002, Fr. 30.60.

«Manchmal sehe ich am Himmeleinen endlos weiten Strand»In einem kleinen Städtchen in Süd-

westfrankreich lebt die Garagistin DarjaSavary. Ihre Garage, ihre Freundschaf-ten, ihr Haus, ihr Körper, ihre Liebe – al-les zerfällt. Sie trinkt, stösst ihre Freun-dinnen dauernd vor den Kopf und mussdem Untergang ihres Lebenswerks, derGarage, wegen eines neoliberalen jun-gen Banker-Gecks zusehen. Sie trauertihren wilden Jahren, ihren toten Män-nern und ihren ausgeflogenen, etwasschräg geratenen Kindern nach undahnt, dass ihr junger Geliebter sie baldverlassen wird. Den hat sie sich ins Hausgeholt, als er ihr Auto stehlen wollte.Alain ist ein aus der Anstalt entflohenerSträfling. Er befindet sich, ebenso wieDarja, in einer schwebenden Lebens-phase. Während er sich jedoch nach ei-ner schwierigen Geschichte und langenJahren Gefangenschaft auf den Auf-bruch in ein eigenes Leben vorbereitetund bei Darja nur eine Zwischenstationeinschaltet, geht Darja auf den Zerfallzu, physisch, psychisch, emotional, be-ruflich, materiell. Sie trinkt immer mehr,bleibt immer öfter im Bett, öffnet die Lä-den tagelang nicht, nimmt das Telefonnicht ab, reagiert nicht auf das Klingelnan der Haustür. In diesem Zustand lässtsie ihr Leben Revue passieren.

Bruchstückhaft erschliesst sich denLesenden die Existenz einer exzentri-schen, eigensinnigen und kämpferi-schen Frau, die nie einer Konfrontationausgewichen, jetzt aber des Kämpfensmüde ist. In wechselnder Erzählper-spektive lässt Katharina Faber ihreHauptfigur plastisch werden, indem sieimmer wieder die Stimmen ihrerFreundinnen, ihrer Kinder, ihrer Ex-Ge-liebten und toten Männer zu Wort kom-men lässt, die Darjas Darstellungenmanchmal heftig widersprechen.

Katharina Faber hat ein ungewöhn-liches Buch geschrieben. Sie bewegtsich bei der Schilderung ihrer Verliere-rin und ihrer Nebenfiguren auf dem oftso glitschigen Parkett des Abschiedsund des Zerfalls, gleitet bei aller Ver-zweiflung ihrer Protagonistin jedochnicht in Larmoyanz ab, sondern bleibtdistanziert und differenziert. Mittelslanger, farb- und musikunterlegter Sät-ze, übergangsloser Stimmenwechselund sprachlich ausgefeilter Beschrei-bungen von Menschen und Orten findetdie Autorin mit grosser Sicherheit zu ei-nem eigenwilligen und intensiven Stil,der einen fesselnden Sog entwickelt.

Katharina Faber wurde 1952 gebo-ren. Sie studierte Medizin, verlegte sichjedoch kurz nach dem Medizinstudiumganz aufs Schreiben. Mehrere Romaneund Theaterstücke hat sie verbrannt,das vorliegende Buch ist ihre erste Ver-öffentlichung. Sie ist Mutter zweier Kin-der und lebt in Zürich.

Katharina Faber: «Manchmal sehe ich amHimmel einen endlos weiten Strand»; 303 Sei-ten; bilgerverlag 2002, Fr. 39.–.

«How to be good»Man stelle sich eine normale, klein-

bürgerliche Familie in einer normalen,englischen Stadt vor. Katie ernährtihren Mann und die beiden Kinder alsÄrztin, während David ziemlichbrauchbar den Haus- und Ehemann ab-gibt, zwischendurch vor Sarkasmustriefende Kolumnen schreibt und soauch etwas zum Einkommen beiträgt.Die Ehe der beiden ist mittlerweileziemlich ausgelaugt, Katie schläft unbe-friedigt fremd und schlägt die Schei-dung vor, die von David jedoch nicht an-genommen wird. In dieser Krise tauchtDJ GoodNews auf, ein gepiercter Geist-heiler mit leider unleugbarem Erfolg. Erheilt erst die Tochter Molly von ihremHautausschlag, dann David von seinemSarkasmus und seiner Menschenver-achtung. Der bekehrte Ehegatte ver-schenkt als Erstes den Computer seinesSohnes an ein Frauenhaus. Die Protestevon Mutter und Sohn gehen in den Ar-gumenten des Gutmenschen kläglichunter. Alle Argumente, die Katie gegenDavids und DJ GoodNews’ neue Tugen-den aufzubringen versucht, stellen sieunweigerlich ins gut gehasste Lager deregoistischen, nur auf ihren eigenen Vor-teil bedachten und im Überfluss leben-den politischen Gegner. David steckt zu-dem seine Tochter an und beide werdenzu unerträglich freundlichen, mit-fühlenden und toleranten Mitmenschen.Das ist im Kopf ja ganz in Ordnung, imAlltag jedoch ziemlich schwer auszuhal-ten. «Wir sind die ideale Kleinfamilie»,seufzt Katie. «Wir essen zusammen, wirspielen lehrreiche Brettspiele, anstattfernzusehen, wir lächeln oft. Ich fürch-te, ich könnte jeden Moment jemandenumbringen.»

Die Komödie kann jeden Moment ineine Tragödie kippen, denn so viel Tu-gend im eigenen Haus hält kein Menschaus. Nick Hornby macht mit seinemneuen Roman im Prinzip etwas ganzSimples: Er setzt seine Figuren einerRealität aus, die uns als Fantasie viel-leicht auch schon mal durch den Kopfgegeistert ist. Hornby lässt seine Fami-lie die edle Nächstenliebe verwirklichenund zeigt gnadenlos auf, was das fürden Alltag der Familienmitglieder be-deutet. Er tut dies auf eine ausgezeich-nete und ganz perfide Art: Mit hinter-gründigem Humor bringt er seinen Fi-guren viel Anteilnahme entgegen undschafft so eine Identifikationsebene mitdieser englischen Kleinfamilie. Horn-bys Roman liest sich leicht, vergnüglichund hinterlässt einen bittersaurenNachgeschmack zwischen lustvollemVoyeurismus und ärgerlicher Rechtha-berei. Man möchte den Autor für seingrossartiges Buch beglückwünschenund ihn gleichzeitig auf den Mondschiessen. Sein Konzept ist vollends ge-lungen.

Nick Hornby wurde 1957 in Englandgeboren und lebt in London. Er arbeite-te zunächst als Lehrer, bevor er sichausschliesslich und erfolgreich demSchreiben widmete. Seit seinem Roman«High Fidelity» gilt er als Kultautor.

Nick Hornby: «How to be good», aus dem Eng-lischen von Clara Drechsler und Harald Hell-mann; 340 Seiten; Verlag Kiepenheuer &Witsch 2001, Fr. 35.90.

«Die Sternenfrau»Paco, ein schwedisch-mexikanischer

Astronom, erhält in einem abgelegenenObservatorium in der Atacama-Wüsteeine Stelle als Assistent der Gastastro-nomen. Das ist für ihn die Gelegenheit,

vor seiner zerbrochenen Beziehung aufdie andere Seite der Welt zu flüchten.

Veronica ist nach einem Autounfallmehrere Hundert Kilometer zu Fuss ge-gangen, bis Paco sie völlig erschöpft inder chilenischen Wüste aufliest. Bloss,Veronica ist gar nicht wirklich Veronica,sondern Gateroid, die von einem ande-ren Stern kommt, über eine Reisetech-nik jenseits der Schwerkraft verfügt undsich Veronicas Körper geborgt hat. Ga-teroid ist Planetenanthropologin und er-kundet vordergründig die Erde für eineDissertation auf «Zuhause», ihrem Hei-matplaneten. Tatsächlich aber sucht sienach ihrer Schwester Metro, die einigeJahre vor ihr zur Erde gereist und dortverloren gegangen war.

Zwischen Paco und Gateroid/Veroni-ca entsteht eine vorerst stürmische Lie-besgeschichte. Paco hat jedoch Angst,vor der Liebe, vor dem Unbekannten,vor Gateroids Fremdheit, vor der Ver-antwortung, vor dem Kind, das in Vero-nicas Körper heranwächst. Veronicahingegen lernt mit Paco, dass irdischeLiebe unweigerlich an Schmerz gekop-pelt ist.

In Schweden hatte sich ebenfalls einAutounfall ereignet. Das dreijährigeMädchen Felizia wird wieder belebt. Inseinem Körper befindet sich fortan Ga-teroids Schwester Metro, die sich imKinderwesen ihres Gastkörpers verliertund in keiner ihrer Welten mehr zu-rechtfindet.

Die beiden Frauen finden nach meh-reren Reisen Gateroids, die sie in Minu-tenschnelle von Chile über Schwedennach London führen, zusammen undMetro kann «Nachhause» reisen. Vero-nica hingegen entscheidet sich für dieErde und für die Liebe und lässt sich mitihrem Kind und mit Paco auf ein Aben-teuer ein, von dem sie «Zuhause» nichteinmal geträumt hätte.

«Die Sternenfrau» ist mehr als einScience-Fiction-Roman im Astronomen-Milieu. Es geht um das Spiel mit Möglich-keiten, nicht nur denjenigen anderen Le-bens im All, sondern vor allem denen desReisens, des Suchens und Verlorenge-hens. Entsprechend sind auch Themenwie Fremdsein, Nach-Hause-Kommen,Wurzeln-Schlagen und Sich-Wiederfin-den zentral. Das ist sehr irdisch und hatmit Science-Fiction oder Ausserirdischenwenig zu tun. Einige der Metaphern, mitder die Autorin ihre Geschichte der Liebeund des Alls ausschmückt, wirken dem-entsprechend etwas bemüht. Allerdingswidersteht sie erfolgreich der nahe lie-genden Gefahr, ins Esoterische oderKitschige abzugleiten. Die Situierung ei-nes Grossteils des Romans in astronomi-sche Forschungswelten erlaubt der Auto-rin, ihr in Observatorien auf Hawaii undin Chile recherchiertes Fachvokabularunterzubringen. Daraus entstehen fürdas Laienpublikum manchmal schwerverständliche Stellen, die sich jedoch fas-zinierend lesen. Denn die Schilderungendes nächtlichen Arbeitsalltags von Astro-nomen und Astronominnen geben Ein-blick in eine unbekannte und hochinter-essante Welt, und die Beschreibungendes Nachthimmels sowie der Wüste, ih-rer Stimmungen und Farben sind ein Ge-nuss.

Mirjam Bastian Wechselmann wur-de 1969 geboren und lebt in Kopenha-gen. Sie bildete sich in London zur Film-regisseurin aus und legt mit «Die Ster-nenfrau» ihren zweiten Roman vor.

Mirjam Bastian Wechselmann: «Die Sternen-frau», aus dem Dänischen von Sigrid Enge-ler;230 Seiten; Jung und Jung 2002; Fr. 39.50.

Burgfestspiele Röttelnah. Die Spielzeit 2002 ist eröffnet.

Heute Abend um 20 Uhr 15 findet diePremiere der Burgfestspiele Röttelnstatt. Aufgeführt wird Jean Anouilhs«Einladung ins Schloss», unter der Re-gie von Klaus Koska. Weitere Vorstel-lungen werden bis zum 10. August ge-zeigt, jeweils freitags und samstags. Be-ginn der Aufführungen: 20.15 Uhr.

Vorbestellungen können nur an denAufführungstagen ab 13 Uhr unter derNummer 0049/7621 53767 oder unter0049/7621 54362 entgegengenommenwerden. Reservierungen für spätereVorstellungen sind aber durchaus mög-lich.

Feuerbrand im Hausgarten?

pd. Die Bakterienkrankheit Feuer-brand kann sich in den Hausgärten ein-nisten und dort diverse Zier- und Wild-gehölze zum Absterben bringen. Damitsteigt der Krankheitsdruck in einer Re-gion und gefährdet auch die Existenzvon Obst- und Baumschulbetrieben so-wie die typischen Obstbaumlandschaf-ten mit den Kernobst-Hochstammbäu-men noch stärker. Nun gibt es für Haus-gartenbesitzerinnen und Hausgartenbe-sitzer das neue Merkblatt «Feuerbrandim Hausgarten?». Es zeigt in Wort undBild, wie Feuerbrandbefall aussieht,welche Pflanzen davon befallen werdenkönnen und was bei Feuerbrandver-dacht zu tun ist (nicht berühren, Melde-stelle kontaktieren).

Das Feuerbrand-Merkblatt enthältauch eine Liste mit den Telefonnum-mern der Feuerbrand-Meldestellen derSchweiz. Diese Meldestellen müssen beiFeuerbrandverdacht unverzüglich be-nachrichtigt werden, denn Feuerbrandist eine meldepflichtige Pflanzenkrank-heit. Seit dem 1. Mai 2002 verbietet ei-ne Bundes-Verordnung die Produktionund das Inverkehrbringen von Zier-pflanzen, die zur Verbreitung des Feu-erbrandes besonders beitragen können.Es sind dies alle Cotoneaster-Arten undStranvaesia (= Photinia davidiana undPhotinia nussia).

Das Merkblatt kann bezogen werdenbei den kantonalen Pflanzenschutzstel-len. Von der Internetseite www.feuer-brand.ch der Eidgenössischen For-schungsanstalt Wädenswil kann dasMerkblatt direkt ausgedruckt werden.

Neue WBS-Rektorin

pd. Der Regierungsrat hat GermaineLaschinger zur neuen Rektorin der Wei-terbildungsschule Basel-Stadt (WBS) ge-wählt. Germaine Laschinger ist seit Be-ginn des Schuljahres 2001/2002 Kon-rektorin ad interim der WBS. Sie tritt ih-re neue Stelle am 1. August 2002 an.

Der bisherige Rektor Christian Grissund die neue Rektorin Germaine La-schinger bilden eine Teamleitung mit200 Stellenprozenten.

Germaine Laschinger hat in Baseldie Schulen besucht, an der UniversitätLatein, Deutsch und Geschichte studiertund sich am Lehrerseminar zur Mittel-lehrerin ausbilden lassen. Im Rahmender Vorbereitung auf die WBS absolvier-te sie eine Ausbildung für die FächerSchulmusik und Laufbahnberatung.

Die 52-jährige neue Rektorin derWBS verfügt über eine langjährige Un-terrichtserfahrung. Während 25 Jahrenwar sie als Mittellehrerin am Gymnasi-um Bäumlihof tätig. In den ersten vierJahren der WBS, 1997 bis 2001, hat sieam Standort Bäumlihof unterrichtetund sich dort auch als Schulhausleiterinengagiert.

Sie bildet mit dem bisherigen RektorChristian Griss das Leitungsteam derWeiterbildungsschule: die neue Rekto-rin Germaine Laschinger. Foto: zVg

Freitag, 21. Juni 2002 Nr. 25 10

PUBL I -REPORTAGEHANDWERK Spenglerei-Service, Installation, Fachgeschäft und Beratung

E neue Laade z’Rieche: dr Sani-Shop an dr Rössligass 40Liebe Einwohnerinnen und Einwoh-

ner von Riehen. Ab sofort finden Sie denSani-Shop der Friedlin AG Riehen neuan der Rössligasse 40. Dort bedienenwir Sie im frisch eingerichteten Laden-geschäft mit einem attraktiven Sor-timent von Artikeln rund ums Bad, dieKüche und den Sanitär-Bereich. NebenBadezimmer-Accessoires finden Siedort Garnituren, Brausen, Teppiche,Frotteewäsche sowie Küchenartikel etc.

Die Friedlin AG Riehen ist zwar um-gezogen, aber dem Standort Riehen seitihrer Gründung im Jahre 1893 treu ge-blieben. Geändert hat sich eigentlichnur die Adresse, denn kompetente Kun-denberatung – im Ladengeschäft nachwie vor durch die erfahrene Filialleite-rin Ursula Humberset – und ein breit ge-fächertes Sortiment an trendigen, funk-tionellen und modernen Artikeln – dasalles ist geblieben.

Kommen Sie doch einfach einmal ander Rössligasse 40 vorbei und werfenSie einen Blick in den neuen Sani-Shop.

Wir freuen uns auch über Besucherin-nen und Kunden, die sich nur umsehenwollen und vielleicht Ideen sammelnoder einen kompetenten Rat einholen.

Eröffnungsrabatt von 10 Prozentbis am 15. August 2002 Bis am 15. August 2002 kommen al-

le Kundinnen und Kunden, die uns imneuen Sani-Shop besuchen, in den Ge-nuss eines Eröffnungsrabattes von 10Prozent auf das gesamte Ladensorti-ment.

Da lohnt es sich besonders, z. B. aneinen neuen Duschvorhang zu denken,der nicht nur hygienischer ist als der al-te, sondern dem Badezimmer eine fri-sche, freundliche Note verleiht. FrauHumberset zeigt Ihnen eine grosse Aus-wahl von attraktiven neuen Mustern,die sich in Farbe und Stil Ihrer vorhan-denen Badezimmer-Einrichtung anpas-sen. Oder einen funktionellen Duschkopfmit verstellbaren Massagedüsen, den Sieim Sanishop mit fliessendem Wasservorgeführt bekommen, so dass Sie wis-sen, was Sie kaufen. Auch neue flauschi-ge Badezimmer-Teppiche, farblich da-rauf abgestimmte Frotteewäsche undtrendige Artikel wie Seifenspender,praktische Mischbatterien etc. verleihendem Bad neuen Glanz und Attraktivität.

Spenglerei-ServiceNeben dem Sani-Shop steht Ihnen

auch der Spenglerei-Service mit seinenerfahrenen Fachleuten zur Verfügung.Für Unterhaltsarbeiten am Haus wie

Dachrinnen, Blechdächer, Flachdächer,oder im Sanitärbereich, wenn’s tropft,stopft oder gar nichts mehr läuft. Wirsind über Telefon 061 641 15 71 auchfür Notfälle rund um die Uhr für Sie da.

Ursula Humberset, Filialleiterin desSani-Shops. Fotos: zVg

Grosse Auswahl an Accessoires und Badezimmer-Artikeln.

10 Prozent Eröffnungsrabatt imSani-Shop, Friedlin AG

Bis 15. August 2002 auf das gesam-te Ladensortiment

— Duschvorhänge— Badezimmer-Teppiche— Frotteeartikel in vielen Farben— Duschköpfe mit Massagedüsen— Mischbatterien— Badezimmer-Accessoires— Küchen-Accessoires, etc. etc.

Öffnungszeiten: Montag bis Mitt-woch, 8.30 bis 11.30 Uhr, und 14 bis 17Uhr, Donnerstag, 8.30 bis 11.30 Uhr,Freitag und Samstag bleibt der Sani-Shop geschlossen.

Anzeigeteil

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TIERWELT Wirbel um die Jungmannschaft

Hungriger Nachwuchs im ZolliSei es bei den Wölfen oder beiden Siedelwebern, der forderndeNachwuchs des Basler Zolli wirdumhegt und gepflegt. Diese Er-kenntnis sowie eine Vielfalt vonEindrücken und Impressionen zurFunktion der äusseren Tiergestaltbleibt nach dem Zolli-Apéro zu-rück.

Anais Henssler

Bei jedem Zollibesuch bestaunenwir erneut die Artenvielfalt der Tiereund die Unterschiede ihrer äusserenGestalt. Aber wieso hat das Zebra Strei-fen, ist die giftige Gelbbauchunke soknallig gelb und wie kommt der Pinguinals Vogel ins Wasser? Die zahlreichenBedeutungen, die hinter diesen äusse-ren Erscheinungen stecken, sind unswohl nur in den seltensten Fällen be-wusst. Das Tierkleid ist weit mehr als ei-ne blosse Artenzuweisung, denn es er-zählt uns etwas über die Entwicklungdes Tieres und seine Anpassung an dieUmwelt, seine Lebensweisen und seineindividuelle Stimmung. Die Ausstellung«Die Tiergestalt» im ehemaligen Fla-mingohaus fasst in einfacher und ein-drücklicher Weise die grundlegendenAussagen über die Tiergestalt aus demWerk des Basler Biologen Adolf Port-mann zusammen. Um der Theorie Pra-xis folgen zu lassen, kann man, aus-gerüstet mit einer Broschüre, auf vierRundgängen die Einzigartigkeiten derTiergestalt selbstständig erforschen.

Ein gutes Beispiel war vergangenenMittwoch im Wolfsgehege zu beobach-ten, wo gerade ein Kampf um die Rang-ordnung im Rudel entflammt war. Mitgebleckten Zähnen und lautem Knurrenschnappen drei Wölfe, inklusive desWeibchens, unerbittlich nach demjüngsten Mitglied des Rudels. Für unsMenschen scheint diese Auseinander-setzung heftig, gar grausam. Im Rudeljedoch ist die Einhaltung der Rangord-nung und das Schaffen klarer Verhält-nisse oberstes Gebot. In diesen natür-lichen Vorgang wird deshalb von denWärtern auch nur in extremen Fälleneingegriffen.

Der Versuch, sich in der Rangord-nung nach oben zu schaffen, ist fehlge-schlagen. Demütig und mit eingezoge-nem Schwanz verzieht sich der Rang-niedrigste. Er wird jedoch nicht aufge-ben und, indem er sich immer wiederder Gruppe nähert, deutet er seine Zu-gehörigkeit an und wirkt auf seine Weisemit, die Ordnung im Rudel aufrechtzuer-halten. Der Anführer des Rudels hinge-gen, der helle «Alpha»-Wolf, stolziertmit aufgestellten Ohren und gestrecktemSchwanz im Gehege umher. Er hat seineStellung erfolgreich verteidigt.

Als Zeuge eines solchen Kampfeskann man die von Portmann aufgestell-

te Innerlichkeitsregel gleich live beob-achten. An der Stellung der Ohren undder Lefzen wird die Stimmung der ein-zelnen Tiere unmissverständlich deut-lich.

Grund für die Auseinandersetzungkönnte ein falsches Verhalten gegenü-ber dem Ende April geborenen Wolfs-jungen sein, meint die Kuratorin Frede-rike von Houwald. Denn auch bei dergemeinsamen Aufzucht der Jungwölfesind die Rollen im Rudel klar verteilt.Nur das «Alpha»-Paar, welches das Ru-del führt, bekommt Nachwuchs. Diessoll die Überlebenschance junger Wölfe,welche im Freiland stark vom Futteran-gebot abhängig ist, gewährleisten. Dasganze Rudel ist in die Futterbeschaf-fung, das Spiel und die Erziehung derJungtiere eingebunden.

Die junge Wölfin des Basler Zolli hatnur ein Junges zur Welt gebracht, wasdamit zusammenhängen mag, dass siezum ersten Mal trächtig war. Die Zolli-leitung ist nicht unglücklich darüber,denn die Strapazen für eine Wolfsmut-ter, die bis zu acht Welpen gebärenkann, sind sehr gross. Der kleineschwarze Wolf mit dem weissen Fleckauf der Brust nimmt eine Sonderstel-lung ein. Er ist der kleine Kronprinz des

Rudels und wohl auch der Wonneprop-pen für so manchen Zollibesucher. Se-hen kann man ihn morgens oder amspäten Nachmittag, wann er meist insSpiel mit den anderen männlichen Wöl-fen vertieft ist.

Wem diese Szenen zu aufregendsind, kann bei wesentlich kleineren Zol-libewohnern die Jungmannschaft be-staunen. Auch bei den Siedelwebern hates zur grossen Freude der Leitung desZolli Nachwuchs gegeben, weshalb es inder Voliere auch etwas hektisch zu undher geht. Unter Dauergezwitscher imHintergrund erklärt Gerry Gulden-schuh, Kurator der Vögel, die Schwie-rigkeit der Aufzucht dieser Jungvögel.Die Siedelweber sind eigentlich Samen-fresser, doch bis zum Ausflug des Nach-wuchses werden nur Insekten gefüttert.Glück für den Zolli, dass die Heu-schreckenzucht des Etoscha-Hausesden Bedarf von zwischen 3000 und4000 Heuschrecken pro Mahlzeitdecken kann. Zurzeit sind acht Jungvö-gel aus der ersten Brut zu sehen, er-kennbar am Fehlen der kleinenschwarzen Kehlflecken. Etwa gleich viele befinden sich noch in den beidenkunstvoll gebauten Gemeinschaftsnes-tern.

Die Siedelweberkolonie vertilgt bis zu 4000 Heuschrecken pro Mahlzeit. DasFutter stammt aus der «Eigenproduktion» im Etoscha-Haus. Foto: Jörg Hess

Reklameteil

LESERBRIEFE

Wie weiter?Nach der für unser Dorf enttäu-

schend verlaufenen Abstimmung bleibtfestzustellen, dass die Majorisierungdurch den Kanton nun eine inakzepta-ble Grössenordnung angenommen hat.

Tatsache ist: Wenn ein Staatshaus-halt mehr Geld erhält, gibt er dieses al-ler Erfahrung nach auch aus. Die Öko-nomie dieses Haushalts ist eine offeneFrage (z.B. Rückgang der Einwohnerum 20’000,Rückgang der Staatsbediens-teten?, oder: Kaum läuft CATS rund inder Steuerverwaltung, kommt die Be-gehrlichkeit nach einer neuen Softwarefür zig hunderttausend Franken). Dane-ben ist ja neuerdings bekannt, dass un-ser Kanton die einsame Spitzenpositionbetreffend Gebühren mit über Fr.5000.– pro Kopf und Jahr einnimmt. DieAusrede mit der Zentrumsfunktion vonBasel-Stadt ist lächerlich und vor allemschon mehrfach – auch bei den Steuern– benützt worden.

Da Basel-Stadt nicht fähig ist, dieKantons- von der Gemeinderechnungzu trennen, ist der Verwendungsnach-weis der Riehener Steuergelder nichtmachbar (z.B. zahlen wir mit unserenVignetten unseren Anteil an der Keh-richtentsorgung, unser Steueranteil anden Kanton dürfte nicht nochmals dafürverwendet werden). Unser 50- bzw. neu60%-Anteil versickert einfach.

Ich meine, wir müssen rasch undlaut darüber nachdenken, ob wir die160 Meter gemeinsame Grenze mitBirsfelden nicht nutzen sollten …

Peter A. Dettwiler, Riehen

Erklärungen gesuchtDie Gesellschaft Schweiz-Israel liess

kürzlich unter dem Titel «Für eine fried-liche Existenz» einen Leserbrief in derRZ erscheinen. In dieser Zuschrift be-tont diese Gesellschaft ihre ausdrückli-che Solidarität mit dem Staat Israel. So-lidarität mit einem Staat Israel in seinenjetzigen Grenzen oder Solidarität mitder gegenwärtigen Politik Israels? Dasist die Frage und hier scheiden sich dieGeister!

Mit grossem Respekt und grosserZustimmung hat die Schweizer Bevölke-rung in ihrer grossen Mehrheit dieGründung und den Aufbau des StaatesIsrael verfolgt. Wir staunten ob der Leis-tungen der Kibutzim und viele jungeSchweizer – Juden und Nichtjuden –verbrachten längere Zeit in einem die-ser landwirtschaftlichen Kollektive, umdie dortigen Pioniere bei der Arbeit zuunterstützen. Im Rausch dieser Begeis-terung «vergass» man glatt die Tatsa-che, dass auf dem Gebiet des neuenStaates Israel auch eine arabische, vor-nehmlich ländliche Bevölkerung lebte,die mit ihrer beschaulichen Lebensartund ihren primitiven Anbau-, Handels-und Fabrikationsmethoden der moder-nen Technik, dem «Know-how» und derFinanzstärke der Ankömmlinge nichtsentgegenzusetzen hatte.

Pech für die Unterentwickelten, wür-den die einen sagen, eine völkerrecht-lich bedenkliche Entmachtung/Ver-drängung eines Volkes, die andern. Eskam, wie es kommen musste, wennzwei Welten aufeinander prallen, esfolgten Konflikte und Krieg.

Aber Israel genoss immer noch denuneingeschränkten «Segen» der westli-chen Welt. Wir waren alle froh, dasssich der neue Staat gegenüber seinenAngreifern so glänzend behauptenkonnte. Und nun kam – leider – ein neu-es, meiner Ansicht unrühmliches Kapi-tel in die Geschichte des jungen Staates:die Siedlungspolitik in den besetztenGebieten. Seit Anfang des Einmarschesder Armee bis heute – und das sind Jah-re – zerstückeln diese Siedlungen unddas hierfür errichtete Strassennetz, dieCheckpoints etc. das Land der Palästi-nenser. Der Bau dieser Siedlungen wur-de vom Staat Israel mit riesigen finanzi-ellen Mitteln finanziert und gefördert.Und er schreitet unaufhaltsam fort,trotz internationaler Proteste und demHinweis auf das geltende Völkerrecht.

Und nun komme ich zur Kernfragean jene jüdischen und christlichen Krei-se, welche dieser Politik das Wort reden:

Was sollen solche permanentenSiedlungen in Palästina? Wohlverstan-den Siedlungen, in welchen Palästinen-

ser nichts zu suchen haben. Weshalbwerden in einem besetzten Territoriumsystematisch jüdische Familien angesie-delt, welche dort dauerhaft Wohnsitznehmen, mit vom Staat vorgestrecktemGeld Häuser, Schulen, Werkstätten, Fa-briken und Synagogen errichten undmodernen Ackerbau betreiben?

Ich würde diese Frage nicht stellen,wenn es sich um Armeestützpunkte mitKasernen und Wohnungen für An-gehörige handeln würde, wie sie nachdem Zweiten Weltkrieg im besiegtenDeutschland errichtet worden sind. Daswären militärische Sicherheitsmass-nahmen, die von vornherein einen pro-visorischen Charakter haben. Aber pri-vate Siedlungen!

Wir reden immer nur von dem, wasdie eine Seite Terror der Palästinenserund die andere Seite Befreiungskrieggegen die israelische Besatzung nennt.Von den Ursachen spricht man nur nochselten. Israel hat mit seinen Siedlungenund der dazu gehörenden Infrastrukturfaits accomplis aus Stahl und Beton ge-schaffen. Anstatt Räumung ist die Weltanscheinend heute schon zufrieden,wenn über Baustopp verhandelt wird.Aber nicht einmal so weit sind wir!

Also bitte nochmals: Erklärt uns ein-seitigen Kritikern dieser Politik, weswe-gen Israel mit seiner Siedlungspolitikbegonnen hat und was es damit be-zweckt? Ich bin gespannt auf die Ant-worten und Erklärungen: Sie werdenauf jeden Fall aufschlussreich sein.

Edgar Widmer-Gartenmann, Riehen

«Ja zum Leben» hilftDer Leserbrief von Frau Silvia Riet-

schi Jenny mit dem Titel «Eine wahreGeschichte» in der RZ vom 31. Mai ent-hält Aussagen, die wir im Einverneh-men mit der Verfasserin richtigstellenwollen. Dargestellt wird die Geschichteeiner jungen Frau, welche als Schwan-gere in Not von «Ja zum Leben» zwarviel Hilfe erhalten hat; diese hat aberdrei Monate nach der Geburt offenbarabruppt gestoppt. Tatsache ist, dass die-se Frau von «Ja zum Leben» gut unter-stützt wurde, bis sich zeigte, dass siesich illegal in Basel aufhielt. Illegale Si-tuationen können und dürfen von «Jazum Leben» nicht unterstützt werden.Die beschriebene Situation, die sichübrigens vor über fünf und nicht vorzwei Jahren, abspielte, vermittelt

den Eindruck, als würde die Hilfevon «Ja zum Leben» an Mütter in Notkurz nach der Geburt enden. Dies ist je-doch nicht der Fall. «Ja zum Leben»hilft in der Regel, solange die Hilfe er-forderlich ist. «Ja zum Leben» wirdauch in Zukunft allen Müttern in Not imRahmen der Solidarität, welche durchdie Bevölkerung zur Verfügung gestelltwird, helfen.

«Ja zum Leben beider Basel»,Oskar Müggler-Schmidlin, Präsident

RZ-TelefonHaben Sie in Riehen oder Bettingen etwas Lus-tiges, Ärgerliches, Neues oder Ungewohntes ge-sehen oder erlebt, dann rufen Sie uns an. Wirrecherchieren gerne für Sie und berichten al-lenfalls mit einer Foto oder einem Artikel da-rüber. Sie erreichen uns über die Telefonnum-mer 061645 10 00, von 8 bis 12 Uhr und von14 bis 17.30 Uhr. Die Redaktion

Freitag, 21. Juni 2002 Nr. 25 13

ue. Der 19. Chrischonalauf, welcheram kommenden Mittwoch, dem 26. Juni,zur Austragung gelangt, wird wiederumals «Gaetano Cenci-Gedenklauf» ausge-tragen. Organisator ist der Ski- undSportclub Riehen. Mit Start um 19 Uhr imEhrenhof des Wenkenhofes findet gleich-zeitig auch der 13. Jugendlauf fürMädchen und Knaben der Jahrgänge1987 bis 1993 statt. Vorgängig starten um18.30 Uhr die Jüngsten mit den Jahrgän-gen 1994 und jünger zum 500 Meter mes-senden 12. Bebbilauf. Die Kategorie derWalkerinnen und Walker jeden Altersstartet ebenfalls um 18.30 Uhr über dieOriginalstrecke von zwölf Kilometern.

Die letztes Jahr eingeführte neueStreckenführung, ohne den bei denLäuferinnen und Läufern unbeliebtenKrummen Weg, ist gemäss einer Umfra-ge beliebt. Zudem erhält der Lauf eineninternationalen Anstrich, führt doch dieStrecke nach dem Erreichen des höchs-ten Punktes auf Chrischona durchs ro-

LEICHTATHLETIK 19. Chrischonalauf am 26. Juni 2002

Neue Chrischonalaufstrecke beliebtmantische Chrischonatal hinunter überdeutsches Gebiet nach Inzlingen undvon dort über den Radweg zurück aufSchweizerboden. Dadurch wird dieStrecke mit total zwölf Kilometern etwaslänger als bisher, doch wird bei Kilome-ter neun, beim Hof der Familie Fischer,ein zweiter Wasserposten eingerichtet.

Die Organisatoren dieses beliebtensommerlichen Abendlaufes rechnen miteiner regen Beteiligung der einheimi-schen Bevölkerung im prächtigen Nah-erholungsgebiet von Riehen und Bettin-gen. Alle Teilnehmer und Teilnehmerin-nen erhalten einen speziellen Erinne-rungspreis und die ersten Drei jeder Ka-tegorie können von der Basler Kanto-nalbank und der Winterthur-Versiche-rung gestiftete Preise entgegennehmen.

Der Chrischona-Bebbi-Lauf für Kin-der ab Jahrgang 1994 und jünger wirdwiederum dank der Unterstützung derBasler Kantonalbank startgeldfreidurchgeführt und jedes Kind wird ein

kleines Bhaltis erhalten. Wer die Kleins-ten schon einmal beim gemeinsamenEinlaufen und Einturnen gesehen hat,freut sich bestimmt schon jetzt auf diespezielle Stimmung im idyllischen Wen-kenpark. Es besteht die Möglichkeit,sich in einer kleinen Festwirtschaft mitGetränken und Esswaren zu verpflegen.Es wird gebeten, für die Anreise die öf-fentlichen Verkehrsmittel zu benutzen(Bus Nr. 32, Haltestelle «Wenkenhof»).

19. Chrischonalauf «Gaetano Cenci-Gedenk-lauf», 26. Juni 2002, Start und Ziel bei derVilla Wenkenhof, ProgrammAnmeldung:Ab 17 Uhr Anmeldung und Startkartenausgabefür den kostenlosen Bebbilauf sowie Startnum-mernausgabe für Jugendlauf und Chrischona-lauf in der Reithalle. Von 17 Uhr bis 18.30 Uhrsind Nachmeldungen zum Jugendlauf und Chri-schonalauf möglich.Startzeiten:18.30 Uhr Start zum Bebbilauf und KategorieWalking. – 19 Uhr Start zum Jugendlauf vor derReithalle und Start zum Chrischonalauf im Eh-renhof. – 20.45 Uhr Rangverkündigung.

SPORT IN RIEHEN

eh. Geschafft! Nachdem die Frauenden Aufstieg in die 2. Liga bereits reali-siert hatten, haben es nun auch dieMänner des TC Stettenfeld geschafft.Am letzten Samstag konnte der Aufstiegin die 1. Liga mit einem diskussionslo-sen 9:0-Sieg gegen einen überfordertenTC Waldenburg sichergestellt werden.

Die Waldenburger konnten nicht mitder stärksten Besetzung antreten, dochschmälert dies die Leistung der Mann-schaft des TCS in gar keiner Weise. Ste-fan Mayer gewann sicher mit 6:2/6:2,Michel Kneubühl mit 6:1/6:0, und auchdie anderen Spieler Dominik Kiener(6:0/ 6:0), Martin Schmid (6:0/6:1), Leo-nard Büttel (6:1/6:1) und Michael Kupri-

TENNIS Interclub-Meisterschaft 1. Liga Männer

Der TC Stettenfeld steigt auf

anczyk (6:0/6:0) hatten keinerlei Proble-me, ihre Matches zu gewinnen.

Lässt man die gesamte Saison noch-mals Revue passieren, war schon in denGruppenspielen zu erkennen, dass dies-mal der Aufstieg zu schaffen sein würde.Die neue Saison wird bestimmt härter,doch kann man sich jetzt erst einmalüber das Erreichte richtig freuen.

Die Jungsenioren konnten auch inihrem letzten Spiel keinen Sieg einfah-ren. Gegen den TC Riehen mussten dieMannen um Martin Hägeli mit einemderben 0:9 vom Platz. Dies sollte ihnenjedoch nicht den Spass am Tennis neh-men, war dies doch die erste Saison die-ser Mannschaft.

Das Männerteam des TC Stettenfeld beim Anstossen auf den Aufstieg (hintenvon links): Dominik Kiener, Michael Kuprianczyk, Leonard Büttel; (vorne vonlinks): Martin Schmid, Stefan Mayer, Michel Kneubühl. Foto: zVg

ae. Diese Interclubsaison bescherteden Riehenerinnen in der 1. Liga eineausserordentlich starke Gegnerschaftmit insgesamt um mindestens zwei Stu-fen höheren Klassierungen, als sie dieDamen des TC Riehen aufweisen. Sokam der vierte und letzte Schlussrangnach den Gruppenspielen und damit dieAbstiegsrundenteilnahme nicht überra-schend. Am vorletzten Sonntag warendie TCR-Damen um 9.30 Uhr in Fruti-gen zum Abstiegskampf aufgeboten. Beirelativ ausgeglichenem Zwischenstand(vier Einzel waren erst begonnen) muss-te die Begegnung wegen Regens abge-brochen und die Heimreise angetretenwerden. Am vergangenen Sonntag ge-lang dann den Riehenerinnen bei hoch-sommerlichen Temperaturen und herr-licher Bergkulisse dank grossem Ein-satz und Kampfgeist der Ligaerhalt mitdem Endresultat von 5:2.

TENNIS TC Riehen in Interclub-Meisterschaft 1. Liga Frauen

Klassenerhalt im zweiten Anlauf

TC Riehen, stehend von links: ElisabethThompson, Jasmine Gasser, RomySchweizer, Rebecca Hauser; kniend:Verena Aeberli, Bettina Lyner. Foto: zVg

SPORT IN KÜRZE

Riehener Jugend erfolgreich am Eidgenössischen Turnfest

rz. Mit dem zweiten Platz im dreitei-ligen Vereinswettkampf der Jugend B(Jahrgang 1990 und jünger) in der Stär-keklasse 3 lieferte der Turnverein Rie-hen am vergangenen Wochenende imRahmen des Eidgenössischen Turnfestesein Spitzenresultat ab. Die Jugendlichenerreichten eine Punktzahl von 23,91 undwurden nur vom DTV Wettingen ge-schlagen, der auf 24,17 Punkte kam. Mitvon der Partie waren Jonas Adler, StefanBernhard, Robin Brodmann, SéraphineDegen, Svenja Egli, Patrizia Eha, StefanGabriel, Stephanie Haase, Panos Karypi-dis, Janka Klötzli, Thierry Meister, Jas-mine Meister, Charlotte Müller, JessicaRaas, Samuel Roux, Tabea Sadok, Na-thalie Schmid, Marcel Sokoll, Rahel Tes-fagaber, Katharina Wepler, Nina Wol-fensberger und Lukas Zum Wald.

Bei der Jugend A (Jahrgänge 1986–1989) kam der TV Riehen in der Stärke-klasse 3 mit 25,54 Punkten auf den 16.Platz. Die Turnerinnen Riehen belegtenim dreiteiligen Vereinswettkampf der Ju-gend B in der 4. Stärkeklasse mit 22,41Punkten den guten 11. Platz. An diesemWochenende sind die Aktiven im Einsatz.

Deborah Büttel in Mannheim Zweite

rz. An der DLV-Junioren-Gala inMannheim belegte die Riehenerin De-borah Büttel am vergangenen Samstagim 3000-Meter-Rennen in einer Zeit von9:45.26 den zweiten Platz. Nachdem sieden ersten Kilometer in 3:09 und denzweiten in 3:12 gelaufen war, brach sieauf dem letzten Drittel etwas ein undverpasste so die Limite für die Junioren-Weltmeisterschaften von 9:30 dochnoch relativ deutlich. Einen nächstenLimitenversuch unternimmt sie über-morgen Sonntag in Fribourg.

Benjamin Ingold in Genf

rz. Am Swiss-Meeting in Genf vomvergangenen Samstag lief der RiehenerSprinter Benjamin Ingold die 100 Meterim Vorlauf in 10,70 Sekunden, im C-Fi-nal wurde er in 10,67 Sekunden Dritter.Mit der 4x100-Meter-Nationalstaffel ver-passte er in einer Zeit von 39,69 Sekun-den die Limite für die Europameister-schaften nur noch um 29 Hundertstelse-kunden. Gewonnen wurde der Lauf vonFrankreich in 39,19 Sekunden. DieSchweiz lief in der Besetzung BenjaminIngold, Markus Lüthi, Patric Clerc undDaniel Dubois. Dieses Wochenende istBenjamin Ingold mit seinen Natio-nalstaffelkollegen beim Europacup inSevilla im Einsatz.

Rollkunstlauf-SM in Basel

rz. Zum fünften Mal seit der Eröff-nung der Rollsporthalle Morgarten (Nid-waldnerstrasse 20, Basel) führt der Roll-schuh-Sport Basel die Schweizer Meis-terschaften im Rollkunstlaufen durch.Die Wettkämpfe beginnen heute Frei-tagabend um 17 Uhr, am Samstag dau-ern die Wettkämpfe von 9.15 Uhr bis18.30 Uhr, am Sonntag von 9.15 Uhr bis17.30 Uhr. Am Start sind zahlreicheLäuferinnen und Läufer des RS Baselund der Basilisk Regio Rollers, unter ih-nen die amtierende Schweizer Meiste-rin Evelyn Mohler (RS Basel), die ihrenvierten Titel anstrebt.

Freitag, 21. Juni 2002 Nr. 25 14

SPORT IN R IEHEN

Über 220 Kinder fanden sich am5. Juni im Schulheim «Gute Herberge»in Riehen ein, um das traditionelle in-terkantonale Fussballturnier der Schul-heime auszutragen. Das HauptanliegenFairplay wurde gelungen umgesetzt,was sich unter anderem daran zeigte,dass es keine Verletzungen und keinegelbe oder rote Karte gab. Im Vorder-grund stand die Freude am Spiel. AmTurnier beteiligten sich neben dem Ver-anstalter Schulheim «Gute Herberge»auch das Schulheim «Sommerau», die«Waldschule Pfeffingen», das Bürger-liche Waisenhaus Basel sowie das Riehe-ner Sonderschulheim «Zur Hoffnung».

Das Turnier wurde in zwei Kategori-en – «Profis» und «Amateure» – unter-teilt, die beide von den neu eingekleide-ten Mannschaften der «Guten Herber-ge» unter dem Namen «FC Brasil» ge-wonnen werden konnten. Das Turnierwurde von mehreren Anti-Drogen-

FUSSBALL Fussballturnier der Schulheime in Riehen

Riehener «Brasil»-Doppelerfolg

Kampagnen begleitet, wozu sich Mitar-beiter der «Guten Herberge» einiges anOriginellem einfallen liessen. Im An-schluss an das Turnier fand auf demSportplatz Grendelmatte die Siegereh-rung statt, an der jedes Kind, das mit-spielte, einen Preis mit nach Hause neh-men konnte. Der Tag endete mit einemgemütlichen Grillabend, bei dem alleBeteiligten nach einem langen, heissenTag eine Wurst und ein Getränk genies-sen konnten.

In den Siegerteams der «Guten Her-berge» spielten bei den «Profis» PascalNötzold, Joël Sacker, Michel Lindemer,Anton Neziraj, Kevin Frey, SheilaSacker und Michi Stöckli sowie bei den«Amateuren» Bemvindo Nzolamesso,Joe Tsehaye, Joël Schindler, SamanthaCairoli, Patrick Bacconier, Ömer Akca-koca, Patricia Gallati, Mike Hofer undMarco Beltramini.

Armin Herzog

Siegesjubel beim «FC Brasil» der «Guten Herberge». Foto: zVg

kl. Bei wunderbarem Wetter undhochsommerlichen Temperaturen konn-te am vergangenen Wochenende dervierte Lauf des Allianz Suisse Cups inSilvaplana durchgeführt werden. DieRunde beinhaltete alles, was ein Biker-herz begehrt. Zuerst fuhr man auf einemKiesweg hinauf durch die wunderbareNatur, ab und zu fuhr man an einemBergsee entlang oder genoss den Duftder Tannen. Während der Downhillshatte man jedoch kaum Zeit, etwaswahrzunehmen. Entweder hatte die Ab-fahrt so viele Kurven, dass man sich im-mer auf das Bremsen und den Rich-tungswechsel vorbereiten musste, oderdie Abfahrt war technisch so schwierig,dass sie alles abverlangte.

Matthias Hatz brach einAm Samstag, um 17 Uhr, fiel für die

Kategorie Fun Herren endlich der Start-schuss, der wegen eines Unfalls um einehalbe Stunde hatte verschoben werdenmüssen. Inmitten des Feldes befandsich auch Matthias Hatz vom Team To-motec/VC Riehen. Er erwischte einensehr schnellen Start, doch noch auf derersten Runde fiel er erwartungsgemässzurück und reihte sich um den 20. Rangherum ein. Er kämpfte sich bei hohenTemperaturen tapfer über die drei Run-den à 6,5 Kilometer und 220 Höhenme-ter. Nach der letzten Runde, in welcherer noch viel Zeit verlor, platzierte er sichschliesslich als Zweiundzwanzigster.

Christof Leumann fing PlattenAm Sonntagmorgen ging es für

Christof Leumann vom Inoxa Biketeambereits um 9 Uhr ins Rennen. Er startete

RAD Allianz Suisse Cup in Silvaplana/«Tour de la Drôme»

Christof Leumann im Pechrasant ins Rennen. Nach der Hälfte derersten Runde, als er daran war, sich mitdem Leader zusammen abzusetzen,passierte es. Christof Leumann fuhr zuschnell in eine der vielen Kurven undversuchte sich mit Sliden noch zu retten,was ihm auch gelang. Er wollte an einerkleinen Mauer nach der Kurve anlegen,doch dort schaute ein spitzer Stein her-aus, der ihm einen platten Reifen be-scherte! So musste Christof Leumann,auf dem zweiten Platz liegend, noch vorder ersten Zielpassage aufgeben!

Katrin Leumann auf der StrasseKatrin Leumann, Centre Mondial du

Cyclisme, startete um 14 Uhr, und zwarsehr schnell. Sie konnte sich in der Spit-zengruppe mit Barbara Blatter, SabineSpitz und anderen Topfahrerinnen ein-reihen. Im Aufstieg verlor sie etwas denKontakt. In der Abfahrt konnte sie dannwieder etwas aufholen und lag nach derersten Runde auf dem hervorragendenfünften Platz. Je länger das Rennen dau-erte, desto mehr rächte sich der schnelleStart, und Katrin Leumann musste nocheinige Fahrerinnen passieren lassen.Nach vier Runden kam sie trotzdem aufdem sehr guten achten Platz ins Ziel.

Am vergangenen Montag reiste Katrinmit ihrem Team nach Frankreich undsteht seit Dienstag im Strassenrennen«Tour de la Drôme» im Einsatz, welchesüber fünf Etappen führt. In der erstenEtappe vom Dienstag von Viviers nachCruas (75 Kilometer) kam Katrin Leu-mann mit der zweiten Gruppe ins Ziel,gut zwei Minuten hinter der französi-schen Weltklassefahrerin Jeannine Lon-go, die die Etappe im Spurt gewann.

kl. Pascal und Joëlle Schmutz vomTeam Tomotec/VC Riehen bestritten amWochenende den Schwarzwaldtälercupin Freiburg im Breisgau. Die Streckewar ausgezeichnet und technisch über-raschend anspruchsvoll. Eine Rundewar 3,3 Kilometer lang und führtegrösstenteils über Singletrails, doch esgab auch Kieswege und Bachüberque-rungen, was bei diesen Temperaturenfür verdiente Abkühlung sorgte. PascalSchmutz startete in der Kategorie Ju-gend und konnte sich kurz nach demStart schon an die Spitze setzen. Er fuhr

RAD Schwarzwaldtälercup in Freiburg im Breisgau

Pascal Schmutz überlegener Siegerein einsames Rennen auf einem ande-ren Niveau. Nach drei Runden erreichteer mit über drei Minuten Vorsprung dasZiel als ausgezeichneter Sieger. Die wei-teren Fahrer kamen danach zu Pascal,gratulierten ihm und gestanden, dasssie ihm einfach nicht folgen konnten.

Joëlle Schmutz musste in der Katego-rie Fun Frauen starten und war natür-lich mit Abstand die Jüngste. Trotzdemzeigte sie ein sehr gutes Rennen, bis sienach der Bachdurchfahrt einen plattenReifen hatte und das Rennen, an zweiterStelle liegend, aufgeben musste.

Mit einem 5-2-Heimsieg gegen Lu-gano hat sich die Schachgesell-schaft Riehen bereits zwei Rundenvor Schluss den Gruppensieg inder Nationalliga-B-Ostgruppe ge-sichert. Die Riehener werden am20. Oktober zu Hause um den Wie-deraufstieg in die Nationalliga Aspielen.

pe. Die fünfte Runde der Schweizeri-schen Mannschaftsmeisterschaft 2002brachte für die Schachgesellschaft Rie-hen ein wichtiges Heimspiel gegen dieambitionierte Mannschaft von Lugano.Es war klar, dass mit einem Sieg gegendie Luganesi einer der beiden Plätze,welche für die Teilnahme an einem Auf-stiegsspiel berechtigen, vorzeitig er-reicht werden konnte. Dies gelang, undnicht nur dies: Bereits zwei Runden vorSchluss konnte Riehen die Konkurrenzin der NLB-Ostgruppe derart distanzie-ren, dass sie nicht mehr eingeholt wer-den kann. Dies bedeutet, dass dieSchachgesellschaft Riehen am 20. Ok-tober im Haus der Vereine in Riehen ge-gen den Gruppenzweiten der West-gruppe ein Aufstiegsspiel bestreitenwird. Als mögliche Gegner in Fragekommen Genf, Lausanne und RössliReinach.

Entscheidung lange offenDoch zurück zum Wettkampf gegen

Lugano. Die Gäste waren mit dem am-tierenden Schweizer Meister Roland Ek-ström (vormals bei Riehen spielend!)und dem italienischen LandesmeisterFabio Bellini angetreten. Es war dennauch klar, dass gegen Lugano der Siegan den hinteren Brettern errungen wer-den musste. Die Schwäche von Luganobesteht eindeutig darin, dass das Teamnicht über ein genügend grosses Reser-voir an Spielern verfügt, die die für dieNLB notwendige Spielstärke aufweisen.Bekanntlich zählt ein am letzten Bretterzielter Punkt genauso viel wie derjeni-ge des Spitzenbrettes! Nun, nach dreiStunden war immer noch nichts ent-schieden, im Gegenteil: Riehen bekun-

dete Mühe. Einzig Edwin Bhend, derSenior der Mannschaft, stand auf Ge-winn, während die anderen dreiSchwarzbretter nicht zu gefallen ver-mochten. Sukzessive konnten jedochauch die mit Weiss spielenden GerhardKiefer und Matthias Rüfenacht den voll-en Punkt einbringen.

Hätte nicht Georg Siegel einen takti-schen Trick seines Gegners übersehen,wäre alles frühzeitig in gute Bahnen ge-kommen. So musste aber nochmals ge-bangt werden, ob es für einen Sieg defi-nitiv ausreichen würde. Nachdem An-ton Allemann seinen Vorteil verdichtetund in einen ganzen Punkt umgesetzthatte, waren die Würfel gefallen. Diebeiden ungemütlich stehenden Stellun-gen konnten doch noch gehalten wer-den, sodass letztlich ein komfortabler5,5-2,5-Sieg resultierte. Nun geht es indie Sommerpause. Die SchweizerischeMannschaftsmeisterschaft wird AnfangSeptember fortgesetzt.

Die Resultate der 5. Runde NLB (Ost-gruppe): Riehen – Lugano 5,5-2,5 (Sie-gel – Bellini 0-1, Hickl – Ekström remis,Nemet – Dell’Agosti remis, Allemann –Rosin 1-0, Giertz – Boschetti remis, Rü-fenacht – Messa 1-0, Bhend – Colmena-res 1-0, Kiefer – Herrera 1-0), Herrli-berg – Nimzowitsch 5,5-2,5, Zürich II –Winterthur II 2-6, Bodan – Baden 5-3.Die Rangliste nach 5 von 7 Runden:1. Riehen 10/28,5, 2. Zürich II 5/21, 3. Baden und Lugano je 5/20, 5. Nimzo-witsch 5/19,5, 6. Bodan 5/19, 7. Win-terthur II 4/18, 8. Herrliberg 1/14.

SG Riehen II vorne dabeiIn der 1. Liga konnte die «Reserve-

mannschaft» der SchachgesellschaftRiehen einen weiteren Sieg vermelden.Obschon dies gegen die abstiegsgefähr-dete Mannschaft von Porrentruy eigent-lich erwartet wurde, musste alles gege-ben werden, um einen äusserst knap-pen Sieg erringen zu können. Nun ste-hen drei Mannschaften mit acht Mann-schaftspunkten an der Spitze der Grup-pe: Reinach Rössli II, Reichenstein IIund Riehen II.

Zwei dieser drei Mannschaften wer-den die Aufstiegsspiele bestreiten kön-nen. Riehen hat noch gegen beide direk-ten Konkurrenten anzutreten und hat esalso in der Hand, sich aus eigener Kraftzu qualifizieren. Den ganzen Punkt zumErfolg beisteuern konnten die souveränspielenden Matthias Balg und PeterWidmer. Eine eher unklare Positionkonnte zudem Peter Erismann für sichentscheiden. Die Resultate: Riehen II –Porrentruy 4,5-3,5 (Balg – Montavon 1-0, Hofrichter – C. Desboeufs remis, Je-ker – Staub remis, Erismann – Hassler1-0, Frech – M. Desboeufs 0-1, Widmer– L’Hostis 1-0, Mäder – Hennemann 0-1,Häring – A. Desboeufs remis). Die Rang-liste: 1. Rössli II 8/29, 2. Reichenstein II8/24, 3. Riehen II 8/22, 4. Liestal 6/22.

Riehen V spielt um den AufstiegRiehen III führt in der 2. Liga gegen

Rössli III mit 3-2, wobei noch eine Hän-gepartie offen ist. Der Wettkampf vonRiehen IV gegen Novartis steht 2-2 beizwei Hängepartien, wahrscheinlichwird er 3-3 ausgehen. Riehen V konntein der 4. Liga, in welcher nur fünf Run-den ausgetragen werden, mit einem 5-1-Sieg gegen Frenkendorf den Grup-pensieg sichern und wird nun das Auf-stiegsspiel bestreiten.

Offenes Rennen in der NLAIn der Nationalliga A gewannen alle

Spitzenklubs erwartungsgemäss, wennauch teilweise äusserst knapp. Reichen-stein darf sich als Sommermeister fei-ern lassen, allerdings nur einen Einzel-punkt vor Biel. Oder mit anderen Wor-ten: Es ist klar, dass noch immer nichtsklar ist. Insgesamt vier Mannschaftenkommen für den Titel in Frage.

Die Resultate der NLA: Sorab Basel –Wollishofen 5-3, Biel – St. Gallen 5,5-2,5,Luzern – Reichenstein 3-5, Zürich – Win-terthur 4,5-3,5, Mendrisio – Bern 4-4.Die Rangliste: 1. Reichenstein 9/26, 2.Biel 9/25, 3. Zürich 8/23, 4. Sorab 7/23,5. Winterthur 4/20, 6. Bern 4/19,5, 7.Wollishofen 3/18, 8. Luzern 3/16, 9.Mendrisio 2/16,5, 10. St. Gallen 1/13.

SCHACH Schweizerische Mannschaftsmeisterschaft Nationalliga B

SG Riehen bereits Gruppensieger

Matthias Rüfenacht (rechts) ist ein guter Punktesammler – in den bisherigen fünf Meisterschaftsbegegnungen dieser Saison (hier gegen Herrliberg) holte er 4,5 Punkte. In der Mitte Ivan Nemet. Foto: Philippe Jaquet

Freitag, 21. Juni 2002 Nr. 25 15

Pionierarbeit

«Wir leisten ein bisschen Pionierar-beit», sagt Wolfgang Eisele, Kreiskäm-merer und Betriebsleiter der Heime desLandkreises Lörrach. Anlass ist die Er-weiterung des Pflegeheimes Mark-gräflerland in Weil am Rhein und dieangestrebte Differenzierung: Denn 20der geplanten 84 zusätzlichen Plätzewerden als spezieller Pflegebereich fürParkinson-Kranke eingerichtet. Unddas ist die erste Parkinson-Pflegesta-tion in Deutschland. Parkinson-Krankebrauchen eine spezielle medizinischeVersorgung. Da sie sehr unterschied-lich auf Medikamente reagieren, isteine genaue Überwachung nötig.

Weiter entsteht in dem Neubau desPflegeheims ein spezieller Pflegebe-reich für zehn Multiple-Sklerose-Pati-enten. Hier ist der pflegerische Auf-wand besonders hoch. Das kann, nachErfahrungen aus anderen Bereichen,so weit gehen, dass eine Pflegekraftausschliesslich für einen MS-Patientenda ist, so Heimleiter Reinhard Heichel.Ausserdem müssen die Zimmer dieserPatienten grösser sein als normaleZimmer im Heim, weil das Manövrie-ren mit einem Elektro-Rollstuhl sonst

nicht möglich wäre. Ein dritterSchwerpunkt sind die Demenz-Kran-ken. Eisele rechnet für die Erweiterunginzwischen mit Kosten von rund achtMillionen Euro; pro Pflegeplatz ist eineObergrenze von 93’000 Euro ange-setzt. Das gilt auch für die differenzier-ten Angebote wie die Parkinson- unddie MS-Pflege. 20 Prozent der Investi-tionen muss der Landkreis Lörrachaufbringen. Bauginn soll 2003 sein, dieInbetriebnahme 2005.

Flammenmeer

Vier Schüler im Alter von 13 bis 16Jahren entfachten mit einer Spraydosedas Feuer, das am Donnerstag letzterWoche die Vicemooshalle an der FreienWaldorfschule in Schopfheim komplettzerstörte und einen Schaden von schät-zungsweise zwei Millionen Euro anrich-tete. Die Schüler sprühten laut Polizei-bericht mit einem Deo und entzündetenden Strahl, dabei gab es eine Stichflam-me, die eine vertrocknete Pflanze inBrand setzte und den Grossbrandauslöste. Zunächst versuchten dieSchüler, den Brand selbst zu löschen.Als das nicht klappte, liefen sie davon.Stunden später vertrauten sie sich ihren

Eltern an und gestanden bei der Polizeiihre Beteiligung an der Brandentste-hung.

Bis zum Wochenende kämpften etwa160 Feuerwehrleute aus der ganzenUmgebung gegen das Flammenmeeran. Als das Feuer ausbrach, fand in derHalle gerade ein Jugendtraining statt,doch alle gelangten rechtzeitig unbe-schadet ins Freie. Die Feuerwehr hattevier Verletzte zu beklagen. Einen Feuer-wehrmann erwischte es besondersschlimm, er stürzte während der Lösch-arbeiten von der Drehleiter und zog sichschwere Verletzungen zu. Die anderenmussten wegen Rauchvergiftungen undkleinerer Verletzungen an den Beinenbehandelt werden.

Junge Frauen suchen Schutz

In seiner Jahresbilanz 2001 siehtdas Frauenhaus Lörrach keine dramati-schen Veränderungen gegenüber denVorjahren. Aber ein Trend hat sich fort-gesetzt: Es kommen immer mehr sehrjunge Frauen im Alter von 18 bis 25Jahren ins Frauenhaus. Die Altersstruk-tur hat sich in den vergangenen Jahrendeutlich verändert. Um rund 15 Prozentstieg die Aufenthaltsdauer der Frauen,

AUS DER BADISCHEN NACHBARSCHAFT

was auf den wieder angespannten Woh-nungsmarkt zurückgeführt wird. 61Frauen fanden im Jahr 2001 Zufluchtim Frauenhaus. Fast alle von ihnen flo-hen vor ihrem Ehemann oder Partner,der sie misshandelte. Vor knapp dreiJahren wurde das Projekt «Nachgehen-de Beratung» ins Leben gerufen. Dochaus finanziellen Gründen muss das An-gebot voraussichtlich zum Jahresendeeingestellt werden.

Lörracher Weindorf

Auch dieses Jahr findet vom Mitt-woch, 19. Juni, bis Samstag, 22. Juni,das Lörracher Weindorf statt. Über 100Markgräfler Weine und Sekte werdenangeboten. Schwerpunkt bildet natür-lich der Gutedel, welcher in Ausbaustu-fen vom Qualitätswein bis zur Bee-renauslese angeboten wird. Spezialitä-ten wie Rotweine im Barrique-Ausbau,Chardonnay-Weine und im Champa-gner-Verfahren hergestellte Sekte zeu-gen von der Vielfalt der MarkgräflerWeine.

Ein besonderes Ambiente soll rundum den alten Marktplatz die Schirmga-lerie schaffen, welche abends durcheine Illumination, eine künstlerische

Beleuchtung, den Platz erhellt. DieseSchirmgalerie dient auch gleichzeitigals möglicher Unterstand, sollte derWettergott kurzzeitig das Wohlwollendes Weingottes Bacchus negativ beein-flussen. Am Samstag lädt das Weindorfzum Sektfrühstück ein. Die Preise imWeindorf sollen im Vergleich zum Vor-jahr nach unten abgerundet wordensein und sind nicht im Zuge der Eu-roumstellung nach oben hin korrigiertworden.

Die Arbeitsgemeinschaft Weindorf-Lörrach hat auch dieses Jahr keine Kos-ten und Mühen gescheut und ein viel-seitiges, anspruchsvolles Rahmenpro-gramm gestaltet. Unter anderem spieltam Donnerstagabend eine moderne fet-zige Unterhaltungsband und am Sams-tagabend treten die «The Young Ones»,eine Oldieband, auf. Damit sollen an-spruchsvolle und lustige Gäste zum Lör-racher Weindorf angelockt werden. ZurWeindorf-Eröffnung am Mittwochabendhat sich, neben Heimatdichter WernerRichter und der Lörracher Oberbürger-meisterin Gudrun Heute-Bluhm, auchdie Badische Weinprinzessin zum An-stich des ersten Weinfasses angekün-digt. Marcel Motsch