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2028 H. Paulsen, M. Schultz, J.-D. Klamann, B. Waller und M. Paal Liebigs Ann. Chem. 1985, 2028-2048 Bausteine von Oligosacchariden, LXVI Synthese von 0-Glycopeptid-Blocken des Glycophorins Hans Padsen*, Michael Schultz, Jorg-Dieter Klamann, Birgit Waller und Michael Paul Institut fur Organische Chemie der Universitat Hamburg, Martin-Luther-King-Platz 6, D-2000 Hamburg 13 Eingegangen am 14. Februar 1985 Eine Blocksynthese zu 0-Glycopeptiden ist durch Umsetzung des Disaccharidhalogenides 10 mit L-Serin- oder L-Threonin-haltigen Peptid-Derivaten moglich. So ergibt die Umset- zung von 10 mit 8 stereoselektiv das L-Ser-L-Ser-Derivat 15, an das a-glycosidisch zwei Disaccharid-Reste geknupft sind. Diese Methode wird jedoch durch geringe Loslichkeiten von Peptid-Derivaten in Dichlormethan begrenzt. Universeller anwendbar ist eine stufen- weise Synthese von 0-Glycopeptiden, bei der selektiv entblockierte Derivate von Disaccha- rid-Aminosauren nach den Methoden der Peptidchemie verknupft werden. So ergibt die Reaktion von 25 mit 29 in Gegenwart von EEDQ das Glycopeptid 30. Als bestes Entacy- licrungs-Reagenz fur die Deblockierung der Saccharid-Einheiten im letzten Schritt hat sich Kaliumcyanid/Methanol/Ethanol bewahrt. Hiermit erfolgt auch Abspaltung der Benzoyl- gruppen ohne P-Eliminierung oder Racemisierung des Peptidteiles. Building Units of Oligosaccharides, LXVI ’! - Synthesis of 0-Glycopeptide Blocks of Glycophorine A block synthesis to 0-glycopeptides can be realized by reaction of the disaccharide halide 10 with either L-serine- or L-threonine-containing peptide derivatives. Thus, the reaction of 10 with 8 yields stereoselectively the L-Ser-L-Ser derivative 15 in which two disaccharide residues are a-glycosidically linked to the peptide. However, this method is limited by the low solubilitics of peptide derivatives in dichloromcthane. A more general procedure rep- resents the step-by-step synthesis of 0-glycopeptides in which selectively deblocked deriv- atives of disaccharide amino acids are combined by using the methods of peptide syntheses. An example is the reaction of 25 with 29 in the presence of EEDQ yielding the glycopeptide 30. The reagcnt potassium cyanide in methanol/ethanol proved to be the most suitable dcacylation reagent for the deblocking of the saccharide units in the last step. The benzoyl groups can be removed without p-elimination or racemization of the peptide part. In Glycoproteinen erfolgt die Verkniipfung der Kohlenhydrat-Sequenz mit der Protein- kette entweder N-glycosylisch uber L-Asparagin, oder 0-glycosidisch iiber L-Serin und L-Threonin ’). Ein Element der Fundamentalstruktur der 0-Glycoproteine 1st in 1 wieder- gegeben. Dic hierin enthaltene sogenannte Core-A-Struktur besteht aus dem &(1 -.+ 3)- glycosidisch verknupften Disaccharid aus o-Galactose und N-Acetyl-D-gaiactosamin, das wiederum a-glycosidisch an L-Serin oder L-Threonin geknupft ist ’). f~ VCH Verlagsgesellschaft mbH, D-6940 Weinhcim, 1985 01 70 - 2041/85/1010 - 2028 $ 02.50/0

Bausteine von Oligosacchariden, LXVI. Synthese von O-Glycopeptid-Blöcken des Glycophorins

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2028 H . Paulsen, M. Schultz, J.-D. Klamann, B. Waller und M . Paal

Liebigs Ann. Chem. 1985, 2028-2048

Bausteine von Oligosacchariden, LXVI

Synthese von 0-Glycopeptid-Blocken des Glycophorins

Hans Padsen*, Michael Schultz, Jorg-Dieter Klamann, Birgit Waller und Michael Paul

Institut fur Organische Chemie der Universitat Hamburg, Martin-Luther-King-Platz 6 , D-2000 Hamburg 13

Eingegangen am 14. Februar 1985

Eine Blocksynthese zu 0-Glycopeptiden ist durch Umsetzung des Disaccharidhalogenides 10 mit L-Serin- oder L-Threonin-haltigen Peptid-Derivaten moglich. So ergibt die Umset- zung von 10 mit 8 stereoselektiv das L-Ser-L-Ser-Derivat 15, an das a-glycosidisch zwei Disaccharid-Reste geknupft sind. Diese Methode wird jedoch durch geringe Loslichkeiten von Peptid-Derivaten in Dichlormethan begrenzt. Universeller anwendbar ist eine stufen- weise Synthese von 0-Glycopeptiden, bei der selektiv entblockierte Derivate von Disaccha- rid-Aminosauren nach den Methoden der Peptidchemie verknupft werden. So ergibt die Reaktion von 25 mit 29 in Gegenwart von EEDQ das Glycopeptid 30. Als bestes Entacy- licrungs-Reagenz fur die Deblockierung der Saccharid-Einheiten im letzten Schritt hat sich Kaliumcyanid/Methanol/Ethanol bewahrt. Hiermit erfolgt auch Abspaltung der Benzoyl- gruppen ohne P-Eliminierung oder Racemisierung des Peptidteiles.

Building Units of Oligosaccharides, LXVI ’! - Synthesis of 0-Glycopeptide Blocks of Glycophorine

A block synthesis to 0-glycopeptides can be realized by reaction of the disaccharide halide 10 with either L-serine- or L-threonine-containing peptide derivatives. Thus, the reaction of 10 with 8 yields stereoselectively the L-Ser-L-Ser derivative 15 in which two disaccharide residues are a-glycosidically linked to the peptide. However, this method is limited by the low solubilitics of peptide derivatives in dichloromcthane. A more general procedure rep- resents the step-by-step synthesis of 0-glycopeptides in which selectively deblocked deriv- atives of disaccharide amino acids are combined by using the methods of peptide syntheses. An example is the reaction of 25 with 29 in the presence of EEDQ yielding the glycopeptide 30. The reagcnt potassium cyanide in methanol/ethanol proved to be the most suitable dcacylation reagent for the deblocking of the saccharide units in the last step. The benzoyl groups can be removed without p-elimination or racemization of the peptide part.

In Glycoproteinen erfolgt die Verkniipfung der Kohlenhydrat-Sequenz mit der Protein- kette entweder N-glycosylisch uber L-Asparagin, oder 0-glycosidisch iiber L-Serin und L-Threonin ’). Ein Element der Fundamentalstruktur der 0-Glycoproteine 1st in 1 wieder- gegeben. Dic hierin enthaltene sogenannte Core-A-Struktur besteht aus dem &(1 -.+ 3)- glycosidisch verknupften Disaccharid aus o-Galactose und N-Acetyl-D-gaiactosamin, das wiederum a-glycosidisch an L-Serin oder L-Threonin geknupft ist ’).

f~ VCH Verlagsgesellschaft mbH, D-6940 Weinhcim, 1985 01 70 - 2041/85/1010 - 2028 $ 02.50/0

Bausteine von Oligosacchariden, LXVI 2029

Die Einheit 1 kommt im Glycophorin A v0r4). Dieses stellt das Hauptglycoprotein der menschlichen Erythrozytenmembran dar”. Etwa 30% des Glycoproteins der Erythrozyten besteht aus Glycophorin A. Dieses enthalt 13 1 Aminosauren, von denen 15 0-glycosidisch, wie in 1, und eine N-glycosylisch mit Kohlenhydratketten verbunden sind6). Alle Kohlen- hydrat-tragenden Segmente befinden sich im exozellularen Raum, oberhalb der Membran und kommen in den Endbezirken der Peptidkette gehauft vor. Die N-terminalen Aminoslu- ren sind L-Leucin oder L-Serin, an die sich Segmente von 1 anschliei3en. Die endstandigen Strukturen der Glycophorinkette sind Trager der N- und M-Antigenitat ’).

d-o-NeupSAc d-D-Neup5Ac

6 I 1 I

i 3

p- o-Galp- (1- 3 ) - d - D- GalpNAc - ( l - O ) - L-Ser / L-Thr

Wird Glycophorin A rnit Neuraminidase behandelt, so werden die in 1 vorhandenen beiden Neuraminsaure-Reste abgespalten, und das Disaccharid aus D-Galactose und N-Acetyl-D-galactosamin wird freigelegt. Diesem Disaccharid wird dann eine T-Antigenitat zugesprochen (Thomsen-Friedenreich-Phan~men)~~~). T-antigene Stukturen, die in freier Form im Gewebe nicht auftreten, wurdcn in Krebsgewebcn gefunden. Diese Struktur wird daher als krebsassoziiertes Antigen angesehen lo). In der vorliegenden Arbeit haben wir Gly- codipeptide synthetisiert, die Teilsegmente des Glycophorin A sind und die T-antigene Strukturen tragen.

Blocksynthese rnit Dipeptiden Fur die Darstellung des Disaccharid-Halogenides 10 ist von uns vor kurzem

ein auBerst leistungsfahiges Verfahren entwickelt worden ll). Der Disaccharidblock 10 erwies sich als vorziiglich geeignet fur eine Glycosidierungs-Reaktion mit L-Serin- oder L-Threonin-Derivaten, bei denen die Aminogruppe durch Benzyl- oxycarbonyl ( Z ) und die Carboxygruppe als Benzylester geschiitzt waren Die Glycosidierungs-Reaktion verlief hier nach dem In-situ-Anomerisierungsver- fahren 13) mit hoher Selektivitat und lieferte die a-glycosidisch verknupften Pro- dukte. Hieraus lieBen sich nach Entblockierung die beiden freien Disaccharid- Aminosiuren herstellen. Es ergab sich die Frage, ob der Syntheseblock 10 gleich- falls fur die Glycosidierung von L-Serin- oder L-Threonin-haltigen Peptiden geei- gnet war. Voraussetzung fur eine derartige Technik der Verknupfung von Koh- lenhydratblocken mit Peptidblocken muBte eine hohe Selektivitat der a-Glyco- sidierung sein.

Als Dipeptide wurden die Derivate von L-Leu-L-Ser 3 und L-Ser-L-Ser 8 ein- gesetzt. Zunachst wurde die Glycosidierung rnit einem Monosaccharid erprobt. Hierfur mu& nach unseren Erfahrungen j4), das P-Halogenid 2 eingesetzt werden, da mit dem entsprechenden a-Bromid keine befriedigende Selektivitat der Gly- cosidierung zu erwarten ist. Die Umsetzung von 2 rnit 3 in Gegenwart von Sil- bercarbonat/Silberperchlorat als Katalysator in Dichlormethan/Toluol fuhrt mit hoher Selektivitat (a: j3 wie 15: 1) und 72proz. Ausbeute zum gewunschten Gly- copeptid 4. Die Hydroxygruppe in 3 1st etwas weniger reaktiv als in Serin-Deri-

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H . Paulsen, M . Schultz, J.-D. Klamann, 8. Waller und M . Paal 2030

vaten, die Reaktion verlauft jedoch glatt bei etwas hoheren Temperaturen. Die Entblockierung von 4 laBt sich analog zum entsprechenden L-Serin-Derivat durch- fuhren. Reduktion rnit Natrium-tetrahydroborat”’ und Acetylierung fuhrt zu 5. Durch Hydrierung von 5 ist der Peptidteil zu 6 zu entblockieren. Die Entacety- lierutlg des Zuckerteils erfolgt rnit Natriummethylat bei pH = 10.5, wobei noch keine P-Eliminierung eintritt und das freie Glycopeptid 7 isoliert werden kann. Vergleichbare Glycopeptide wurden auch von Ferrari und Pavia’6’ auf anderem Wege synthetisiert.

-

Acow Ac 0 N3

2 +

.Cl

1 L- Leu

d- o-Galp NAc- (1-0 I-L- Ser

ZHN, CH- CHz.OH.

oc; + 2 x 2 0 NH

‘C02Bzl HO-CH2-CH

a

AcO OAc 7

ZHN, lo ‘&Ac

CH-CH2

NH

‘C02Bzl

AcO

‘ c y - C F i

9 Z- -COOCH2C6H5

Bei der Umsetzung von 8 rnit 2 traten Schwierigkeiten auf, da 8 infolge seiner relativ hohen Polaritat in dem fur Glycosidsynthesen anzuwendenden Losungs- mittel Dichlormethan/Toluol nur sehr wenig loslich ist. Der Anteil an Dichlor- methan wurde daher erhoht und die Reaktion in heterogener Phase durchgefuhrt. Dadurch verlangerte sich die Reaktionszeit erheblich, und ein Teil von 2 geht durch Zersetzung verloren. Sobald jedoch durch Monoglycosidierung die Loslichkeit verbessert ist, erfolgt unmittelbar die zweite Glycosidierung, so daD nach chro- matographischer Reinigung das Produkt 9 mit 45% isoliert werden kann. Das ’H-NMR-Spektrum von 9 zeigt, daD nur a-Glycosylierung eingetreten war. Der Zucker-Rest am Z-Ser-Teil zeigt fur 1-H ein Signal bei 6 = 5.08 rnit J1,2 = 3.5 Hz und der am Ser-OBzl-Teil fur 1-H ein Signal bei 6 = 4.91 rnit J1,2 = 3.5 Hz, wie es fur cc-Formen zu erwarten ist. Dieser Befund lehrt, da13 prinzipiell eine selektive Glycosidierung des Serin-Peptides unter Herstellung zweier cx-glycosidischer Ver- knupfungen in einer Stufe moglich ist.

Fur die Keaktion des Disaccharidhalogenides wurde das cc-Bromid 10 eingesetzt, das wesentlich weniger reaktiv als 2 ist und daher im Sinne einer In-situ-Anome-

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Bausteine von Oligosacchariden, LXVI 203 1

risierung reagieren sollte. In der Tat fuhrt die Umsetzung von 10 mit 3 in Gegen- wart von Silbercarbonat/Silberperchlorat ausschlieDlich zum gewunschten a-gly- cosidisch verknupften Glycopeptid 11 mit 70proz. Ausbeute. Die kleine Kopp- lungskonstante von 1-H bei 6 = 4.93 von J1,* = 3.6 Hz zeigt die a-glycosidische Verknupfung an. Die Entblockierung der Disaccharid-Peptide erfordert jeweils auf das Substrat abgestimmte Bedingungen.

I 11 R 1 = N 3 ; R 2 z Z ; R 3 = B ~ I J ~ , , H ~ S

12 Rl=NHAc;R2=2; R3=Bzl 2 AczO 13 RlnNHAc;R2=R3=H J p d l c , H2 BzO

NH31MeOH L-Leu

p- D- 6 a l p - I1 - 3 I - d- D - Gal p N A c - I1 - 0) - L- Se r I OAc

10 I 14

f 8

AcO OBz

OPC 0

15 R ' = N 3 ; R 2 = Z ; R 3 = B z l 1 . ~ ~ 5

16 RI=NHAc ,R2=Z;R3=E l r l '2 AcZO

17 R1 = N H A c ; R 2 = R 3 = H I p d / c , ~ ~

NH3/MeOH

I ~ - ~ - G a l p - ( l - 3 ) - d - ~ - G a l p N A c - l l - O l - ~ - S e r

~ - ~ - G a l p - l l - 3 ~ - d - o - G a l p N A c - I l - O ~ - ~ - ~ e r

18

Die Reduktion der Azidogruppe ist hier in guter Ausbeute mit Schwefelwas- serstoff in Pyridin/Wasser moglich'q. Die Nachacetylierung ergibt 12. Die sonst angewandte Reduktion mit Natrium-tetrahydroborat fuhrt bei I1 stets zur Bil- dung unerwiinschter Nebenprodukte. Eine Entblockierung des Peptidteiles gelingt durch Hydrierung von 12 mit Palladium/Wasserstoff zu 13. Bei der Entacylierung

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des Zuckerteils traten zunachst Schwierigkeiten auf. Die 0-Acetylgruppen lassen sich rnit Natriummethylat (pH = 10.5) sehr leicht abspalten, nicht jedoch die Benzoylgruppen. Hierfur sind hohere Alkalikonzentrationen oder langere Reak- tionszeiten erforderlich, wobei die P-Eliminierung unter Abspaltung des Zucker- teils schon stark in Erscheinung tritt. Die Entacylierung von 13 gelingt mit Am- moniak/Methanol bei 20 "C (3 Tage). Unter diesen Bedingungen wird einheitliches Glycopeptid 14 isoliert, das die Endsequenz des Glycophorin A N-Antigen-Typ darstellt.

Bei der Umsetzung von 10 rnit 8 ist wiederum die geringe Loslichkeit von 8 in Dichlormethan/Toluol nachteilig. Trotzdem lassen sich 2 Mole 10 mit 8 umsetzen, und man gelangt in einer simultanen Reaktion zum Glycopeptid 15. Durch ein 2D-Protonen-korreliertes NMR-Spektrum von 15 lieBen sich solche Protonen beider Disaccharid-Reste analysieren, die eine unterschiedliche chemische Ver- schiebung aufweisen. Die beiden Signale der anomeren Protonen 1 -H von Z-Ser- Teil bei 6 = 5.11 rnit J1,2 = 3.8 Hz sowie 1-H vom Ser-OBzl-Teil bei 6 = 5.06 mit J1,* = 3.8 Hz zeigen einwandfrei an, da13 bei beiden Glycosidverknupfungen die a-Form vorliegt. Produkte rnit P-glycosidisch verkniipften Saccharid-Resten lassen sich nicht nachweisen. Die Reaktion verlauft somit auch an mehreren Hy- droxygruppen stereoselektiv.

Zur Entblockierung von 15 wurden die Erfahrungen an 11 herangezogen. Die Reduktion der Azidogruppe in 15 verlauft am gunstigsten rnit Schwefelwasser- stoff "). Die anschlieDende Acetylierung ergibt 16, das durch katalytische Hydrie- rung am Peptidteil zu 17 entblockiert werden kann. Die Entacylierung ist hier auch das diftizilste Problem, da die weniger reaktiven Benzoylgruppen ohne P-Eliminierung abgespalten werden mussen. Dies gelingt ebenfalls mit Ammoniak/ Methanol. Man gelangt dann zum einheitlichen entblockierten Produkt 18, das als Baustein im Glycophorin A vorkommt.

Eine stereoselektive Blocksynthese von 10 mit L-Serin- oder L-Threonin-haltigen Peptiden ist somit moglich. Limitierungen ergeben sich durch die begrenztc Los- lichkeit der Peptid-Derivate in Dichlormethan und anderen fur die Glycosidsyn- these verwendeten Losungsmittel. Die Begrenzungen zeigten sich auch mit dem 8 entsprechcnden Derivat von L-Thr-L-Thr. Dieses Derivat wies ebenfalls eine schlechte Loslichkeit auf, und es gelang nicht, ein 15 entsprechendes Kupplungs- produkt rnit 10 herzustellen. Die Synthese aus Kohlenhydrat- und Peptidblock bleibt somit auf spezielle Falle beschrankt.

Stufenweiser Aufbau durch Peptidsynthese von Disaccharid-Aminosauren Als Alternative zur Blocksynthese bietet sich ein stufenweiser Aufbau aus Di-

saccharid-Aminosauren an, bei dem der Aminosaure-Tcil nach den Methoden der Peptidsynthese zu Glycopeptiden verknupft wird. Als Aminosauren wurden das L-Serin-Derivat 19 18) und L-Threonin-Derivat 21 eingesetzt. Beide enthaltcn an der Aminogruppe eine Z-Blockierung und an der Carboxygruppe einen tert-Bu- tylester, die wechselseitig partiell entblockierbar sind. Einen ahnlichen Weg geben Bencomo und Sinay an, jedoch wurde uber experimentelle Details und Charak- terisierungen bisher nicht berichtet.

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Bausteine von Oligosacchariden, LXVI 2033

19

20

1. HIS / 2. A c 2 0

BZO /

OAc NHR’ OxC H$$

C02R2

ACO

OAC

2 2

ACO AcoeL OAc

30 R ’ = Z ; R ~ = ~ B U 31 R1 . z ; R ~ = H J H C O ~ H

32 R 1 = R 2 = H 3 p d / H t o 2 H

K C N l M e O H l E t O H I ~ - o - G a l p - ( l - 3 l - d - ~ - G o l p N A c - ( l - O l - ~ - T h r

p-0- Galp- (1-33)-d-D- GalpNAc - (1 -0)- L - Ser I

3 3

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Die Glycosidsynthese von 10 mit 19 und 21 verlauft im Gegensatz zu den entsprechenden Benzylestern nicht vollstandig stereoselektiv. Durch sorgfaltige Optimierung konnte fur die Umsetzung von 10 mit 19 ein Anomerenverhaltnis a: /3 wie 5 : 1 und fur die Umsetzung von 10 rnit 21 ein solches wie 8: 1 erreicht werden. Die Reaktion wird bei - 50°C in Dichlormethan/Toluol (1 : 1) mit etwa molaren Mengen Silberperchlorat durchgefuhrt. Nach chromatographischer Rei- nigung sind 20 und 22 rnit etwa 70% zu isolieren. Im nachsten Schritt ist die Azidogruppe zu reduzieren. Dies gelingt wiederum am besten rnit Schwefelwas- serstoff in Pyridin/Wasser”). Nach Acetylierung erhalt man die Derivate 23 und 26 mit uber 90proz. Ausbeute.

In 23 und 26 kann wechselseitig im Aminosaureteil entweder die Aminogruppe oder die Carboxygruppe freigesetzt werden. Durch katalytische Hydrierung an Palladium/Kohle in Eisessig/Methanol (2: 5) ist bei 20 bar die Z-Gruppe abzu- spalten. Man gelangt rnit etwa 85% aus 23 zu 25 und aus 26 zu 27. Es zeigte sich, daB die Verbindungen rnit freier Aminofunktion relativ instabil sind und sich in Losung innerhalb von Tagen zersetzen. Auch bei - 2 O T waren sie nur begrenzt haltbar.

Fur die selektive Abspaltung des tert-Butylesters erwies sich die normalerweise eingesetzte Trifluoressigsaure als ungeeignet 20), da hierbei Nebenprodukte auftra- ten. Dagegen gelang sie rnit 98proz. Ameisensaure*”. Die Reaktion verlauft quan- titativ und ohne Nebenprodukte. Man erhalt 24 aus 23 und 29 aus 26. In eleganter Weise kann man dieses Verfahren auch benutzen, um eine an der Aminosaure vollstandig entblockierte Verbindung, wie 28, darzustellen. Die Entblockierung gelingt nach einem Eintopfverfahren, bei dem zunachst mit Ameisensaure der tert- Butylester von 26 abgespalten wird, dann gibt man zu der Ameisensaure-Losung Palladium-Mohr, wodurch unmittelbar Hydrogenolyse der Z-Gruppe erfolgt, hier- bei dient die Ameisensaure als WasserstoffubertrBger2’). Man gelangt so einheitlich zu 28. Dieses Verfahren ist vorzuglich geeignet, um in den Endprodukten der Gly- copeptidsynthese den Peptidteil zu entblockieren.

Die ‘H-NMR-Spektren von 24 und 29 in Chloroform und Benzol weisen eine ungewohnliche Besonderheit auf. Sie sind auDerst komplex und zeigen zahlreiche Signalverdoppelungen. Es liegen offensichtlich zwei Verbindungen im Verhaltnis 1 : I vor. Ein 2D-Kohlenstoff-Protonen-korreliertes Spektrum zeigt eindeutig, da13 zwei a-glycosidische Bindungen vorliegen. Offensichtlich sind bedingt durch die isolierte Z-Gruppe zwei Rotamere nachweisbar, obwohl bei Urethanen die Ro- tationsschwelle allgemein niedriger liegt. Wird von 24 und 29 ein Spektrum in Pyridin aufgenommen, so erfolgt einc Absenkung der Schwelle, denn man beob- achtet jetzt von beiden Verbindungen einheitliche Signale, dic rnit der Struktur bestens ubereinstimmen und sich auch vollstandig zuordnen lassen.

Fur die Peptidsynthese wird das Derivat 25 des L-Serins und 29 des L-Thre- onins herangezogen. Die Verknupfung gelingt am besten rnit EEDQ (Ethyl- 2-ethoxy-1,2-dihydro-l -chinolin~arboxylat)~~) in Dichlormethan bei - 15‘ C. Man erhalt das Kupplungsprodukt 30 rnit 7Oproz. Ausbeute. Die Struktur von 30 ergibt sich aus dem ‘H-NMR-Spektrum, das durch 2D-NMR-Spektroskopie und selek- tive Entkopplungsversuche vollstandig analysiert werden kann. Man findet die

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Signale der anomeren Protonen der Glycopeptidbindung bei 6 = 5.47 und 5.65 rnit der fur a-Glycoside typischen kleinen Kopplung J1,* von 3.6 und 3.7 Hz. Die Signale von 1'-H liegen bei 6 = 4.89 und 5.13 und geben die fur eine P-Glycosid- bindung charakteristischen groDen Kopplungen J1 .2 von 8.0 und 7.8 Hz.

Fur die Entblockierung von 30 werden die bei der Darstellung von 28 gewon- nenen guten Erfahrungen verwendet. Zunachst wird im Peptidteil rnit Ameisen- saure der tert-Butylester zu 31 abgespalten, dann erfolgt durch Zugabe von Pal- ladium-Mohr die Abspaltung der Z-Gruppe, und man gelangt zu 32. Es ist na- turlich auch moglich, die Entblockierung bei 31 zu unterbrechen, falls an die freie Carboxygruppe weitere Aminosauren oder Disaccharid-Aminosauren geknupft werden sollen.

Bei der Entacylierung der Kohlenhydratteile von 32 ergaben sich unenvartete Komplikationen. Auch hier werden die Acetylgruppen schnell, die Benzoylgruppen dagegen langsamer abgespalten, so daI3 langere Reaktionszeiten erforderlich sind. Mit den Basen NaOH, KOH, LiOH und K2C03 in Methanol 1al3t sich unter mildesten Bedingungen eine Entblockierung unter Vermeidung von P-Eliminie- rung erreichen. Das erhaltene chromatographisch einheitliche Produkt erweist sich jedoch nach dem 'H-NMR-Spektrum als ein Diastereomerengemisch im Verhalt- nis 1 : 1. Offenbar ist eine der beiden Aminosauren wlhrend der Entacylierungs- reaktion racemisiert, verrnutlich das L-Threonin rnit freier Aminogruppe. Deutlich ist im ' H-NMR-Spektrum eine Verdoppelung des L-Threonin-CH3-Signals sowie der Signale der anomeren Protonen und des N-Acetats einer Zucker-Einheit zu erkennen. Der Nachweis von nur zwei Diastereomeren im 'H-NMR-Spektrum zeigt, dal3 nur eines der drei chiralen Zentren im Peptidteil racemisiert ist. Um zu uberpriifen, ob die Racemisierung beim L-Threonin erfolgt, wurde 28 unter ver- gleichbaren Bedingungen entacyliert. Das erhaltene chromatographisch einheitli- che Produkt erwies sich auch hier nach dem 'H-NMR-Spcktrum als Diastereo- merengemisch, denn man beobachtete wiederum die charakteristische Verdop- pelung des L-Threonin-CH3-Signals. Offenbar unterliegt der Threoninteil mit freier Aminogruppe leicht einer Racemisierung.

Eine Entacylierung von 32 rnit Ammoniak/Methanol oder Triethylamin/Me- thanol erwies sich als ungeeignet. Es wurde gefunden, daD Kaliumcyanid fur ra- cemisierungsfreie Entacylierungen bestens geeignet ist 24). Mit Kaliumcyanid/Metha- no1 betragt die Racemisierung nur 20%. Mit Kaliumcyanid/Methanol/Ethanol ist 32 racemisierungsfrei zum gewunschten Glycopeptid 33 zu entacylieren. Die Ka- liumcyanid-Methode durfte sornit die Methode der Wahl sein, um bei Glycopep- tiden im Endschritt Entacylierungen vorzunehmen. Die Struktur von 33 wird eindeutig durch die Daten des 'H-NMR-Spektrums belegt. Es sei aber darauf hingewiesen, dal3 33 auDerst empfindlich ist. Beim Stehenlassen in Methanollosung wird teilweise Racemisierung, beim Stehenlassen in wal3riger Losung (beides bei 20°C) wird Zersetzung beobachtet. In Anwesenheit geringster Spuren von Aceton wird 33 irreversibel isopropylideniert.

Die hier angegebene Methode durfte sich zum universellen Aufbau von Gly- copeptiden eignen. Die Bausteine 24, 25, 27 und 29 konnen fur die Peptidver- knupfung mit beliebigen Aminosauren oder Disaccharid-Aminosluren eingesetzt

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werden, so dal3 auch die Gewinnung beliebiger Peptidsequenzen mit Kohlenhy- drat-haltigen Gruppen zuganglich wird. Inzwischen haben wir auch eine weitere Variante des hier beschriebenen Verfahrens erprobt. Anstelle der Z-Schutzgruppe la& sich gut auch die Fmoc-(9-Fluorenylmethoxycarbonyl-)Gruppe2s~ venvenden. Mit dieser Methode haben wir ebenfalls hohere Glycopeptide aufgebaut 26). Beide Verfahren durften gleichermaDen fur derartige Aufbaureaktionen gut geeignet sein. Pavia*') und Kunz'') haben auch die Fmoc-Gruppe fur ihre Untersuchungen mit Vorteil angewandt.

Der Deutschen Furschungsgemeinschaft und dem Funds der Chemischen Industrie sind wir fur die Forderung dcr Untersuchungen durch Sachmittel zu groDem Dank verpflichtet. Ferner danken wir der Behringwerke AG, Marburg, fur wirkungsvolle Unterstutzung der Untersuchungen. Herrn U. Weichert sei fur seine Mitarbeit gedankt.

Experimenteller Teil Alle Reaktionen wurden dunnschichtchromatographisch (Aluminiumfertigfolien, Merck,

Kieselgel 60 FZS4) verfolgt. Detektion: UV-Absorption, IOproz. ethanolische Schwefelsaure oder 0.2proz. ethanolische Ninhydrin-Losung und Warmebehandlung. Alle Losungsmittel wurden destillicrt, es wurde Petrolether rnit Siedebereich 60- 70°C verwendet. - Saulen- trennung: Kieselgel 60 (70 - 230 mesh, Merck), Gel-Chromatographie an Sephadex LH-20 mit Methanol oder an Sephadex G-25 mit Wasser als Elutionsmittel. - Optische Drehun- gen: Perkin-Elmer-Polarimeter 241 oder 243 in I-dm-Kuvetten (589 nm, Na-D-Linie). - 'H-NMR-Spektren: Bruker WH 270 oder WM 400, innerer Standard TMS. Bei Messungen in D 2 0 wurde vorher dreimal rnit D 2 0 (99.75proz.) versetzt und jeweils eingedampft. Die chemischen Verschiebungen beziehen sich auf die DOH-Resonanz = 4.64). - Ge- friertrocknung: Christ-Beta 1102.

Fur die Glycosidsynthesen wurde die Hydroxykomponente im Braunglaskolben rnit den Katalysatoren und Trockenmitteln fur einige Stunden i. Ultrahochvak. getrocknet. An- schlieDcnde Operationen erfolgten unter Stickstoff, die verwendeten Losungsmittel waren absolut wasserfrei.

N-jBenzyluxycarbonylj-L-leucyl-L-serin-benzylester (3): Zu einer Losung von Z-Leu-OH (2.21 g, 8.34 mmol) in 40 ml Dimethylformamid gibt man I-Hydroxybenzotriazol (1.28 g, 8.35 mmol), H-Ser-OBzl . HC1 (1.93 g, 8.34 mmol) und Triethylamin (0.86 g, 8.5 rnmol)*'). Man kuhlt auf 0°C und fugt unter Ruhren eine eiskalte Losung von Dicyclohexylcarbodi- imid (1.89 g, 9.17 mmol) in etwa 5 ml Dimethylformamid hinzu. Man ruhrt 2 h bei 0°C und anschliefiend noch etwa 2 h bei Raumtemp. Vom ausgefallenen A',"-Dicyclohexylharnstoff wird abfiltriert und das Filtrat i. Hochvak. vom Dimethylformamid befreit. Der Ruckstand wird mit Essigester geruhrt, wobei weiterer Harnstoff ausfallt. Es wird abfiltriert und die Essigesterphase rnit NaHC03-Losung, 5proz. KHS0,-Losung, erneut NaHC03-Losung und Wasser gewaschen. Mit MgS04 wird getrocknet, dann filtriert und eingeengt. Der Ruckstand kristallisiert aus Essigester/Petrolether; Ausb. 3.7 g (75%), Schmp. 172°C (Zers.), [a]$ =

3H, Leu-CH3b), 0.91 (d, J.,cH,cH, = 6.2 Hz, 3H, Leu-CH3a), 1.51 (m, l H , Leu-y-CH), 1.59-1.72 (m, 2H, 2 Leu-0-CH), 3.91 (dd, JpCHb,pCHa = 11.4 Hz, JpcHaPCH = 3.6 Hz, IH, Ser-P-CHb), 3.95 (dd, JpcHa,@v~ = 3.6 Hz, 1 H, Ser-P-CHa), 4.57 (m, 1 H, Leu-a-CH), 4.68 (m, 1 H, Ser-a-CH), 5.02 (d, J = 12.2 Hz, 1 H, CH2C6Hs), 5.10 (d, J = 12.2 Hz, 1 H, CH2CnHS),

Liebigs Ann. Chem. 1985

-53 (C = 0.94, CHCI3). - 'H-NMR (400 MHz, CDCI3): 6 = 0.90 (d, JyCH,CH, = 6.2 Hz,

Bausteine von Oligosacchariden, LXVI 2037

5.19 (mc, 2H, CH2C6HS), 5.38 (d, JCH,NH = 8.0 Hz, I H , Z-NH), 7.03 (d, JCH,NH = 7.0 Hz, 1 H, NH), 7.28 -7.43 (m, 10H, Aromaten-H).

C24H30N206 (442.5) Ber. C 65.14 H 6.83 N 6.33 Gef. C 65.18 H 6.80 N 6.26

N - (Benzyloxycarbonyl) -r-leucyl- 0- (3,4,6- tri-O-acetyl-2-azido-2-desoxy-a-~-galactopyra- nosy1)-L-serin-henzylester (4): Eine Losung von Z-Leu-Ser-OBzl (3) (380 mg, 0.86 mmol) in 8 ml absol. Toluol wird unter Licht- und FeuchtigkeitsausschluB bei 10°C rnit Ag2C03 (550 mg), AgC104 (55 mg), Drietite (600 mg) und gepulvertem Molekularsieb (4 A, 730 mg) geriihrt. Nach einer Stunde wird eine Losung des P-Chlorids28) 2 (300 mg, 0.86 mmol) in 3 ml absol. Toluol und 9 ml absol. Dichlormethan langsam dazugetropft. Man riihrt 20 h, verdiinnt mit Dichlormethan und filtriert iiber Celite. Es wird mit NaHC03-Losung und Wasser gewaschen. Nach Trocknen rnit MgS04 wird i. Vak. eingeengt und saulenchroma- tographisch (Essigester/Petrolether, 10: 15) gereinigt; Ausb. 471 rng (72%) Sirup, [a]$ =

6H, Leu-CH3a, Leu-CH3b), 1.52 (m, 1 H, Leu-y-CH), 1.63 - 1.72 (m, 2H, 2 Leu-P-CH), 2.08, 2.12, 2.19 (3s, 9H, 3 CH,CO), 3.56 (dd, J2,3 = 11.2 Hz, l H , 2-H), 3.95-4.13 (m, 5H, 2 Ser- 0-CH, 5-H, 2 x 6-H), 4.26 (m, l H , Leu-a-CH), 4.84 (m, 1 H, Ser-a-CH), 4.91 (d, Jl,? =

+70.6 ( C = 0.86, CHC13). - ‘H-NMR (400 MHz, CDCI,): 6 = 0.90 (d, J~cH,CH] = 6.2 Hz,

3.1 HZ,IH,l-H),5.03(d,J= ~~.~Hz,~H,CH~C~HJ),~.I~(~,J=~~.~HZ,~H,CH~C~H~), 5.17 (d, J = 12.2 HZ, 1 H, CH&HS), 5.24 (d, J = 12.2 Hz, 1 H, CH~C~HS) , 5.28 (dd, J3,4 = 3.2 Hz, 1 H, 3-H), 5.29 (d, JNH,CH = 7.9 Hz, 1 H, Z-NH), 5.39 (dd, J4,5 = 0.8 Hz, 1 H, 4-H), 7.07 (d, JYH,CH = 7.9 Hz, l H , NH), 7.22-7.39 (m, 10H, Aromaten-H).

C36H4SNS013 (755.6) Ber. C 57.22 H 6.00 N 9.26 Gef. C 57.29 H 5.91 N 9.18

N - (Benzyloxycarhonyl) -L-leucyl-0- (2-acetamido-3,4,6-tri-O-acetyl-2-desoxy-u-n-galacto- pyranosyll-L-serin-henzylester (5): Das Glycosid 4 (267 mg, 0.35 mmol) wird in 20 ml einer eingestellten Losung von NiCI2 . 6 H 2 0 (40 g) und BorsHure (20.0 g) in Ethanol (loo0 ml) geriihrt. Man gibt portionswcise eine Suspension von NaBH4 (30 mg) in Ethanol hinzu. Nach etwa 3 h ist die Reaktion beendet. Man engt i. Vak. zur Trockne ein und acetyliert rnit Pyridin/Acetanhydrid bei 0°C 24 h. Es wird i. Hochvak. eingeengt, der Riickstand mehr- fach rnit Toluol versetzt und jeweils eingedampft. Das Produkt digeriert man rnit Dichlor- methan, saugt iiber Celite ab, wascht rnit 5proz. KHSO4-L6sung, mehrmals mit NaHC03- Lasung und Wasser. Nach Trocknen rnit MgS04 und Einengen erfolgt Reinigung durch Siulenchromatographie (Essigester/Petrolether, 5: 1); Ausb. 245 mg (90%) Sirup, [a]g = +49.6 (c = 0.6, CHCI,). - ‘H-NMR (CDC13): 6 = 0.97 (d, J.~-H,CH] = 6.4 Hz, 3H, Leu- CHlb), 0.99 (d, J y c ~ , c ~ ] = 6.4 Hz, 3H, Leu-CH3a), 1.55 (m, 1 H, Leu-y-CH), 1.72 (m, 2H, 2 Leu-0-CH), 1.95, 2.01, 2.03, 2.19 (4s, 12H, 4 CH3CO), 3.94-4.13 (m, 5H, 2 Ser-P-CH, 2 x 6-H, 5-H), 4.22 (ddd, 1 H, Ser-a-CH), 4.58 (ddd, 52.3 = 11.2 Hz, 1 H, 2-H), 4.81 (d, J1,2 = 3.6 Hz, lH, I-H), 4.84 (m, l H , Leu-a-CH), 5.04 (d, J = 12.2 Hz, 1 H, CH~C~HS) , 5.18 (mc, 2H, CH&Hs), 5.31 (d, J Y H , c ~ ( = 8.0 Hz, l H , Z-NH), 5.35 (dd, J4.5 = 0.5 Hz, l H , 4-H), 6.06 (d, JNH.CH = 9.8 Hz, 1 H, NHAc), 7.08 (d, JNH,CH = 7.0 Hz, 3 H, NH), 7.30-7.43 (m, IOH, Aromaten-H).

C38H49N3014 (771.8) Ber. C 59.14 H 6.40 N 5.44 Gef. C 59.20 H 6.36 N 5.36

L- Leucyl-0- (2-acetamido-3.4,6-tri-O-acetyl-2-desox~-~-~-galactopyranosyl)-~-serin (6): Zu einer Losung dcs Peptids 5 (100 mg, 0.1 3 mmol) in 10 ml Essigsaure/Methanol (8: 1) werden 8 mg 10proz. PdjC gegeben, und es wird 3 h bei Raumtemp. hydriert. Der Ansatz wird filtriert, eingeengt, mehrmals mit Toluol/Methanol versetzt und wiedcr eingeengt. Durch Siulenchromatographie (Methanol/Essigester, 1 : 1) erfolgt eine Reinigung der Substanz; Ausb. 63 mg (89%), [a]$ = +78 (c = 0.86, CH30H). - ‘H-NMR (400 MHz, DzO): 6 = 0.83 (d. J y ~ H , c ~ r I = 6.4 Hz, 3H, Leu-CH3b), 0.85 (d, J y C H , ~ ~ , = 6.4 Hz, 3H, Leu-CHla),

Liebigs Ann. Chem. 1985

2038 H. Padsen, M. Schultz, J.-D. Klamann, B. Waller und M. Paal

1.55-1.70 (m, 3H, 2 Leu-0-CH, Leu-y-CH), 1.86, 1.91, 1.96, 2.08 (4s, 12H, 4 CH30H), 3.77

3.98 (dd, JaCH,PCHb = 7.0 Hz, IH, Leu-a-CH), 4.04 (dd, J6b,6a = 11.4 Hz, l H , 6b-H), 4.11 (dd, J68,5 = 5.4 Hz, l H , 6a-H), 4.25 (ddd, J5,6b = 7.2 Hz, l H , 5-H), 4.30 (dd, J,CH,-,CH, = 3.6 Hz, 1 H, Ser-a-CH), 4.32 (dd, J2.3 = 11.2 Hz, l H , 2-H), 4.88 (d, J1,2 = 3.6 Hz, l H , 1-H),

(dd, JBCHb,mCH = 5.2 HZ, 1 H, Ser-P-CHb), 3.82 (dd, Jp--&PCHb = 10.1 Hz, 1 H, Ser-P-CH,),

5.07 (dd, J3.4 = 3.0 Hz, l H , 3-H), 5.30 (dd, J4,5 = 0.5 Hz, l H , 4-H). C23H37N30,2 (547.6) Ber. C 50.45 H 6.81 N 7.67 Gef. C 50.57 H 6.76 N 7.58

~-Leucy~-O-(2-acetamido-2-desoxy-cc-o-galactopyranosyl)-~-serin (7): Verbindung 6 (30 mg, 0.055 mmol) wird in 3 ml absol. Methanol gelost und tropfenweise mit einer ein- gestellten Losung von NaOCH3 (aus 1 g Na) in absol. Methanol (100 ml) bis pH = 10.5 versetzt. Nach etwa 2 h ist die Reaktion beendet. Die Losung wird rnit Bio-Rad-Ionenaus- tauscher (Dowex 50-WX 8, H@ -Form) ncutralisiert, filtriert, eingeengt, uber Watte filtriert und schlicBlich lyophilisiert; Ausb. 23 mg (92%), [a]$ = +lo5 (c = 0.48, H20). - 'H- NMR (400 MHz, D20): 6 = 0.78 (d, J.,C-,CH, = 6.4 Hz, 3H, Leu-CH3b), 0.80 (d, Jy,-H,CHJ = 6.4 Hz, 3H, Leu-CH,a), 1.50- 1.64 (m, 3H, 2 Leu-0-CH, Leu-y-CH), 1.86 (s, 3H, CH3CO), 3.54 (dd, J-,CHb,fic;Ha = 11.2 Hz, 1 H, Ser-P-CHh), 3.56 (dd, Jp-Ha,aCH = 5.0 Hz, 1 H, Ser-0-

J6a.5 = 4.2 Hz, 1 H, 6a-H), 3.78 (dd, J4,5 = 0.8 Hz, 1 H, 4-H), 3.89 (m, 1 H, Leu-a-CH), 3.98 CH,), 3.69 (dd, J6b.6, = 10.4 Hz, I H , 6b-H), 3.73 (dd, 53.4 = 3.6 Hz, l H , 3-H), 3.74 (dd,

(dd, J2.3 = 10.8 HZ, 1 H, 2-H), 4.22 (dd, JaCH,-,CHh = 5.0 Hz, 1 H, Ser-a-CH), 4.69 (d, J1.2 = 3.6 Hz, 1 H, 1-H).

C17H31N309 (421.4) Ber. C 48.45 H 7.41 N 9.97 Gef. C 48.52 H 7.36 N 9.83

N- (Benzyloxycarbony1)-L-seryl-L-serin-benzylester (8): Zur Reaktionsmischung aus Z-Ser- OH (1.83 g, 7.62 mmol), H-Ser-OBzl . HCl (1.48 g, 7.62 mmol) 1-Hydroxybenzotriazol (1.28 g, 7.65 mmol) und Triethylamin (0.78 g, 7.7 mmol) in 25 ml Dimethylformamid wer- den bei 0°C 1.72 g Dicyclohexylcarbodiimid (8.38 mmol) in 5 ml eiskaltem Dimethylform- amid gegeben27'. Es wird 2 h bei 0°C und 2 h bei Raumtemp. geriihrt. Man filtriert vom ausgefallenen Harnstoff ab und entfernt das Dimethylformamid i. Hochvak. Der Ruckstand wird mehrmals rnit Essigester geruhrt, und die vereinigten Extrakte werden rnit NaCl- gesiittigten Losungen von NaHC03 und KHS04 gewaschen. Zum SchluB wascht man mit gesattigter NaCl-Losung, trocknet rnit MgS04 und engt i. Vak. ein. Der Riickstand kri- stallisiert aus heiBem Essigester; Ausb. 2.53 g (SO%), Schmp. 16OoC, [a]$ = f5.3 (c = 0.5, CHCl3). - 'H-NMR (400 MHz, CDAOD): 6 = 3.77 (d, J- ,c~~,~cH = 5.3 Hz, 2H, Serf-P-CH,,

1 H, SeZ-P-CH,), 4.29 (dd, JECH,fiCH = 5.3 Hz, 1 H, Ser'-a-CH), 4.59 (dd, J a c ~ , p C H b = 4.4 Hz,

Aromaten-H).

SerI-P-CHh), 3.83 (dd, JBCHbPCH = 4.0 HZ, 1 H, Ser2-P-CHb), 3.93 (dd, JpCHb,BCHa = 11.0 HZ,

1H, Ser2-a-CH), 5.09 (mc, 2H, C H ~ C ~ H S ) , 5.19 (me, 2H, C H Z C ~ H ~ ) , 7.20-7.42 (m, IOH,

C21H24N207 (416.4) Ber. C 60.57 H 5.81 N 6.73 Gef. C 60.61 H 5.73 N 6.67

N- (Benzyloxycarbonyl) -0- (3,4,6-tri- O-acetyl-2-azido-2-desoxy-a-~-galactopyranosyl)-~- seryl-0-(3,4,6-tri-0-acrtyl-2-azido-2-desosy-a-~-gala~topyranosyl)-~-serin-benzylester (9): Eine Losung von Z-Ser-Ser-OBzI (8) (52 mg, 0.125 mmol) in 5 ml absol. Dichlormethan wird zusammen rnit Ag2C03 (130 mg), AgC104 (13 mg), Drietite (130 mg) und Molekularsieb (4 A, 150 mg) unter Licht- und Feuchtigkeitsausschlurj 1 h bei 20°C geriihrt. Man tropft eine Losung des P-Chlorids 2*'' (91 mg, 0.26 mmol) in 5 ml absol. Dichlormethan/absol. Toluol (3:2) langsam hinzu, ruhrt 20 h bei 2 0 T , fugt weiteres Ag2C03/AgC104 (60 mg/ 6 mg) hinzu und riihrt zwei weitere Tage. Es wird mit Dichlormethan verdiinnt, uber Celite filtriert, rnit NaHC03-Losung sowie Wasser gewaschen, rnit MgS04 getrocknet und i. Vak. eingcengt. Anschlierjend erfolgt eine saulenchromatographische Reinigung des Rohsirups

Liebigs Ann. Chem. 1985

Bausteine von Oligosacchariden, LXVI 2039

(Essigester/Petrolether, 10: 11); Ausb. 58 mg (45%) Sirup, [a]$ = +112 (c = 1.78,

3.58 (dd, J2.3 = 11.2 Hz, 1 H, 22-H), 3.66 (dd, J2,3 = 10.8 Hz, 1 H, 2'-H), 3.95-4.15 (m, 9H, 4 Ser-P-CH, 4 x 6-H, 52-H), 4.22 (ddd, J5,4 = 1.0 Hz, 1 H, 5'-H), 4.54 (m, 1 H, Ser'-a-CH), 4.86 (m, l H , Se9-a-CH), 4.91 (d, J1,2 = 3.5 Hz, 1 H, 12-H), 5.08 (d, = 3.5 Hz, 1 H, 1'-H), 5.10 (dd, JJ,2 = 10.4 Hz, IH, 3'-H), 5.13-5.28 (m, 5H, 2 CH2C6HS, 32-H), 5.35 (dd, .J4,5 = 0.8 Hz, l H , 42-H), 5.36-5.47 (m. 2H, 4'-H, Z-NH), 5.94 (d, JNH,,-- = 8.0 Hz, 1 H, NH), 7.30-7.45 (m, IOH, Aromaten-H).

CHCI,). - 'H-NMR (400 MHz, CDC13): 6 = 2.02,2.03,2.04,2.11,2.14(5~, 18H, 6 CH,CO),

C45H54Ng02~ (1042.9) Ber. C 51.82 H 5.22 N 10.74 Gef. C 51.88 H 5.17 N 10.65

N- (Benzyloxycarbonyl) -r-leucyl- 0-1 (2,3,4,6-trtra-0-acety/-j-D-galactopyranosy~)- (1 +3) -0- (2-azido-4,6-di-0-benzoyl-2-desoxy-u-~-galactopyranosyl)]-~-serin-benzylester (11): Z-Leu-Ser-OBzl (3) (187 mg, 0.42 mmol) wird rnit Ag2C03 (210 mg), AgC104 (30 mg), Drierite (350 mg) und Molekularsieb (4 A, 420 mg) bei 10°C in 5 ml absol. Toluol unter Licht- und FeuchtigkeitsausschluD geriihrt. Nach 1 h wird cine Losung von 10") (338 mg, 0.42 mmol) in 2.5 mi absol. Toluol und 7.5 rnl absol. Dichlormethan langsam dazugetropft. Man IaDt ca. 12 h rcagieren. Es wird rnit Dichlormethan verdunnt, iiber Celite filtriert, mit NaHC03-Losung sowie Wasser gewaschen, rnit MgS04 getrocknet und i. Vak. eingeengt. Reinigung erfolgt durch Saulenchromatographie (Essigester/Petrolether, 10: 11); Ausb. 340 mg (70%) Sirup, [a]? = +70.3 (c = 0.65, CHC13). - 'H-NMR (400 MHz, CDCl,): F = 0.94 (d, Jy=~,c", = 6.2 Hz, 6H, Leu-CH,a, Leu-CH3b), 1.50-1.75 (m, 3H, 2 Leu-P-CH, Leu-y-CH), 1.98, 1.99, 2.04, 2.06 (4s, 12H, 4 CH3CO), 3.69 (dd, J2.3 = 10.8 Hz, l H , 2-H), 3.80 (ddd, J4.,S. = 3.2 Hz, IH, 5'-H), 3.99-4.13 (m, 4H, 2 Ser-P-CH, 2 x 6'-H), 4.22-4.31 (m, 3H, Leu-a-CH, 3-H, 6b-H), 4.37-4.45 (m, 2H, 5-H, 6a-H), 4.78 (d, J,.,* = 8.0 Hz, l H , 1'-H), 4.88 (m, 1 H, Ser-a-CH), 4.93 (d, J1,2 = 3.6 Hz, 1 H, 1-H), 4.96 (dd, JY,& = 3.4 Hz, l H , 3'-H), 5.04 (d, J = 12.2 Hz, l H , CHZC~HS), 5.09 (dd, J2.,3, = 10.3 Hz, IH, 2'- H), 5.15 (d, J = 12.2 Hz, 1 H, C H ~ C ~ H S ) , 5.19 (d, J = 12.2 Hz, 1 H, CHzC6HS), 5.26 (d, J = 12.2 Hz, I H, CH~C~HS) , 5.27 (dd, Jc,y = 0.8 Hz, 1 H, 4'-H), 5.40 (d, JNH,CH = 8.0 Hz, 1 H, Z-NH), 5.75 (dd, 54.5 = 0.8 Hz, IH, 4-H), 6.99 (d, J K H , c H = 9.0 Hz, IH, NH), 7.15-7.63 (m, 16H, Aromaten-H).

C58H65N5021 (1168.2) Ber. C 59.63 H 5.61 N 6.00 Gef. C 59.71 H 5.72 N 5.90

N- (Benzyloxycarbonyl) -L-leucyl- 0-[ (2,3,4,6-tetra-0-acety/-j-D-galactopyranosy/) - (1-3) - 0- (2-acetamido-4.6 -di- O-benzoyl-2-desoxy-~-~-galactopyranosylj]-~-serin-benzyl- ester (12): Verbindung 11 (231 mg, 0.197 mmol) wird in 10 ml Pyridin geliist. Nach Zugabe von 1 ml Wasser leitet man etwa 3 h unter Ruhren und Eiskuhlung H2S ein. Der verschlos- sene Kolben wird 24 h bei Raumtemp. stehengelassen. Nach erfolgter Reduktion (DC: Es- sigester/Petrolether, 5 : 1) gibt man Acetanhydrid (5 ml) hinzu und riihrt 2 h. Es wird i. Hochvak. eingeengt, mehrfach rnit Toluol versetzt und wieder eingedampft. Der Riickstand wird in Essigester gelost, die organische Phase mit Wasser gewaschen, mit MgS04 getrock- net, filtriert und i. Vak. eingeengt. Der Sirup wird saulenchromatographisch (Essigestcr/ Petrolether, 3: 1) gereinigt; Ausb. 141 mg (60%) Sirup, [ x ] E = + 66.3 (c = 0.98, CHCI,). - 'H-NMR (400 MHz, CDCI,): 6 = 0.91 (d, J y c ~ , ~ l l , = 6.2 Hz, 1 H, Leu-CH3b), 0.93 (d, J.,cH,C~+ = 6.2 Hz, 1 H, Leu-CH3a), 1.51 -1.62 (m, 1 H, Leu-y-CH), 1.63- 1.74(m, 2H, 2 Leu- P-CH), 1.87, 1.92, 1.97, 2.00, 2.01 (5s, 15H, 5 CH3CO), 3.67-3.75 (m, l H , Leu-a-CH), 3.85 (dd, J ~ c H . ~ , - H = 3.8 Hz, Ser-P-CHb), 3.95-4.12 (m, 4H, Ser-P-CH,, 5'-H, 6a-H, 6'b-H), 4.22

1 H, 6a-H), 4.41 (dd, J3,2 = 11.4 Hz, 1 H, 3-H), 4.59 (d, J1.,*. = 7.8 Hz, 1 H, 1'-H), 4.63 (ddd, = 3.6 Hz, 1 H, 2-H), 4.78 (m, 1 H, Ser-a-CH), 4.89 (dd, J3.? = 10.4 Hz, 1 H, 3'-H), 5.00

(ddd, J5,6b = 6.4 Hz, 1 H, 5-H), 4.25 (dd, J6b,& = 11.8 Hz, 1 H, 6b-H), 4.35 (dd, J6&5 = 7.0 Hz,

Liebigs Ann. Chem. 1985 132

2040 H . Paulsen. M . Schultz. J.-D. Klamann, B. Waller und M . Paul

(d, J j . 2 = 3.6 Hz, 1 H, I-H), 5.06 (dd, J2,,1. = 7.8 Hz, 1 H, 2’-H), 5.15 (d, 1 H, C H ~ C ~ H S ) , 5.21 (d, 1 H, CH&iH,). 5.26 (dd, J 4 , 3 , = 3.0 Hz, I H, 4’-H), 5.42 (d, 1 H, NH), 5.65 (dd, J4,3 = 3.0 Hz, 1 H, 4-H), 6.25 (d, 1 H, NH), 7.04 (d, JNH.2 = 8.3 Hz, 1 H, NHCOCHI).

C60HnuN3022 (1184.2) Bcr. C 60.86 H 5.87 N 3.55 Gef. C 59.90 H 5.51 N 3.43

L- Leucyl-O-[ (2,3,4,6-tetra-0-acety/-~-~-ga/uctopyrunosyl)- ( 1 -+ 3) -0- (2-acetamido-4,6- di-O-benzoyl-2-desoxy-a-n-ycllactopyranosy~~~-~~-ser~n (13): Das Glycopeptid 12 (92 mg, 7.7 x 10- mmol) wird in 10 ml Essigsaure/Methanol (8:2) gcldst und in Gegenwart von 1 Oproz. Pd/C (20 mg) bei Normaldruck hydricrt (DC: Dichlormethan/Methanol, 5: 1). Es wird filtriert, eingeengt und mehrfach unter Zugabe von Toluol und Methanol i. Hochvak. eingedampft; Ausb. 64 mg (87%) Sirup, [a]$ = +81.5 (c = 1.84, CH,OH). - ‘H-NMR

6.2 Hz, l H , Leu-CH3a), 1.57-1.66 (m, l H , Lcu-P-CH), 1.69-1.77 (m, 2H, 2 Leu-P-CH), 1.89. 1.94, 2.02, 2.03, 2.06 (5s, 15H, 5 CH,CO), 3.80-3.87 (m, l H , Leu-a-CH), 3.91 (d, JI,cH,aCH = 4.2 Hz, 2H, Ser-P-CH2), 4.00-4.15 (m, 3H, 5’-H, 6’a-H, 6’b-H), 4.25 (dd, J2,4 =

(400 MHz, CD3OD): 6 = 0.98 (d, J y ( . ~ j . ~ ~ 3 = 6.2 Hz, 1 H, Leu-CH3b), 0.99 (d, JTcH,CH, =

3.2 Hz, I H, 3-H), 4.37 (dd, J6b,6a = 10.8 Hz, 1 H, 6b-H), 4.43 (dd, Jea,S = 5.8 Hz, 1 H, 6a-H), 4.46 (ddd, JS,hh = 5.6 Hz, 1 H, 5-H), 4.68 (dd, J2.3 = 11.2 Hz, 1 H, 2-H); 4.93 (d, J1.2 = 3.6 Hz, l H , 1-H), 4.96 (dd, 52.,1, = 7.0 Hz, l H , 2’-H), 5.01 (dd, J3,,4 = 3.0 Hz, l H , 3’-H), 5.30 (dd, Je.5. = 0.6 Hz, l H , 4‘-H), 5.78 (dd, -14.5 = 0.8 Hz, 1 H, 4-H).

C4jH57N3020 (960.0) Rer. C 56.30 H 5.99 N 4.38 Gef. C 55.82 H 5.78 N 4.30

1.- Leucyl- 0-[ (g-n-galactopyranosyl) - ( 1 -3) -0- (2-acetamido-2-desoxy-~-~-galactopyra- nosy / )] -~-ser in (14): Das Glycopeptid 13 (36 mg, 3.75 x lo-* mmol) wird in 4 ml absol. Methanol gelost und mit eincr gesattigten Losung von NH3 in absol. Methanol tropfenweise bis pH = 10 versetzt. Die Mischung belalit man 3 Tage bei Raumtemp. ( D C n-Butanol/ Pyridin/Essigsaure/Wasser, 4: 2: 2: 1) und engt i. Vak. cin. Nach Gelfiltration an Sephadex LH-20 und Gefriertrocknung erhalt man ein farbloses Produkt; Ausb. 15 mg (68%). [a]$ =

Leu-CH3b), 0.78 (d, JyCH,C,,8 = 8.0 Hz, 1 H, Leu-CH,a), 1.28-1.36 (m, IH, Leu-y-CH), 1.50-1.66 (m, 2H. 2 Leu-P-CH), 1.84 (s, 3H, CH3CO), 3.32 (dd, Jz,, = 9.0 Hz, 1 H, 2’-H), 3.44 (dd, J I . ,~ = 3.0 Hz, 1 H, 3’-H), 3.45-3.48 (m, 1 H), 3.51 -3.62 (m, 4H, Scr-P-CH2), 3.68-3.83 (m, 4H, 4-H, Leu-cL-CH), 3.89 (dd, J3,4 = 2.8 Hz, 1 H, 3-H), 3.90-3.95 (m, 1 H), 4.04 (dd, 1 H, 4-H), 4.15 (dd, J2,3 = 10.8 Hz, 1 H, 2-H), 4.24 (m, l H , Ser-a-CH), 4.30 (d,

+ 105 (C = 0.76, H20). - IH-NMR (400 MHz, DZO): 6 = 0.76 (d, J.,CH,(H, = 8.0 Hz, 1 H,

Jl.,2 = 8.0 Hz, 1 H, l’-H), 4.70 (d, Jl.2 = 3.6 Hz, 1 H, 1-H). C23H.llN,014 (583.6) Ber. C 47.34 H 7.08 N 7.20 Gef. C 46.87 H 6.83 N 7.05

N - (Benzyloxycarbonyl) -0-[ (2,3,4,6- tetra-O-acetyl-~~-~-gulac~opyranosyl)-( I-3) -0 - (2 - nzido-4.6-di-0- benzoyl-2-desoxy-cc-~-~aluctopyranosyl) J - ~-seryl-O-[ (2,3,4,6-tetra-0-acetyl- p- 11- galact apyranosyl) - f 1 -+ 3 ) -0- (2-uzido-4,6 -di- 0 - benzoyl-2-desox~-a-o-galactop2,rano- syl) I-r-serin-benzyl~ster (15): Eine Losung des Dipeptides 8 (20 mg, 0.045 mmol) in absol. Dichlormethan (2 ml) wird unter Licht- und FeuchtigkeitsausschluR bei Raumtemp. mit Ag2C03 (50 mg), AgC104 (5 mg), Drierite (50 mg) und Molekularsieb (4 A, 50 mg) geriihrt. Nach 1 h l2Dt man eine Losung dcs Bromids (75 mg, 0.092 mmol) in 3 ml absol. Dichlormethan/absoL Toluol (2: 1) langsam dazutropfcn. Man riihrt 2 Tage, verdunnt mit Dichlormethan und filtriert iiber Celite ab. Nach Waschcn mit NaHC03-Losung und Was- ser, Trocknen mit MgS04 und Einengen i. Vak. erhalt man ein Rohprodukt, das saulen- chromatographisch gereinigt wird (Essigester/Petrolether, 1 : 1); Ausb. 30 mg (36%) Sirup, [~1]20” = +86.5 (C = 0.58, CHC13). - IH-NMR (400 MHz, CDCl,): 6 = 1.89, 1.91, 1.92, 1.96, 2.00,2.02, 2.04 ( 7 ~ , 24H, 8 CH,CO), 3.68 (dd, J2.3 = 10.7 Hz. 1 H, 22-H), 3.79 (dd, J2,j = 10.7 Hz, 1 H, 2l-H). 3.80 (ddd, J5.,4. = 1.0 Hz, 1 H, 5’-H), 3.84-3.89 (m, 3H, 2 Ser’-B-CH,

Liebigs Ann. Chem. 1985

Bausteine von Oligosacchariden, LXVI 204 1

5’-H), 3.93 (dd, Jb.b.5. = 7.6 HZ, 1 H, 6’b-H), 3.99 (dd, Jvh.5, = 7.2 Hz, 1 H, 6%-H), 4.02-4.05 (m, 2H, 2 Serl-P-CH), 4.07 (dd, J6a.6.b = 11.2 Hz, 1 H, 6’a-H), 4.09 (dd, J6.a,6.b = 11.2 Hz, l H , 6‘a-H), 4.15-4.21 (m, 2H, 2 x 5-H), 4.31 (dd, J6b,5 = 7.4 Hz, lH, 6b-H), 4.32 (dd, J6b.j = 7.2 Hz, IH, 6b-H), 4.35-4.42 (m, J6a,6b = 10.0 Hz, J6a,6b = 9.2 Hz, 2H, 2 x 6a-H), 4.42 (dd, 53.4 = 3.9 Hz, 1 H, 3-H), 4.45 (dd, J3.4 = 3.0 Hz, 1 H, 3-H), 4.55 (m, 1 H, Ser-a-CH),

1 H, 3’-H), 4.94 (dd, J3..4. = 3.3 Hz, 1 H, 3’-H), 4.95 (m, 1 H, Ser-r-CH), 5.02 (d, J = 12.2 Hz, 4.71 (d, J1,,2- = 7.8 HZ, 1H, I’-H), 4.77 (d, Jl,,2, = 7.8 Hz, 1 H, 1’-H), 4.92 (dd, Jy,C = 3.3 Hz,

lH, CH&H5), 5.06 (d, Ji .2 = 3.8 Hz, l H , 12-H), 5.08 (dd, J2.3 = 10.4 Hz, l H , 2’-H), 5.08 (dd,Jy,y = 10.4 Hz, l H , 2-H) , 5.11 (d, .!I,* = 3.8 Hz, IH, 1’-H), 5.20(d, J = 12.2 Hz, l H , CHGHS), 5.23 (dd, 54,,y = 0.8 Hz, 1 H, 4’-H), 5.26 (dd, J4.,5. = 0.8 Hz, 1 H, 4’-H), 5.27 (d, J = 12.2 Hz, 1 H, C H ~ C ~ H S ) , 5.74 (dd, J .45 = 3.2 Hz, 1 H, 4-H), 5.77 (d, JNH,C- = 7.6 Hz, 1 H, Z-NH), 5.78 (dd, 54.5 = 3.3 Hz, 1 H, 4-H), 7.22 (d, J,,f ,CH = 7.9 Hz, 1 H, NH), 7.25 -7.63 (m, 22 H, Aromaten-H), 7.93 - 8.09 (m, 8 H, Aromaten-H).

C89H94N80~7 (1867.8) Ber. C 57.23 H 5.07 N 6.00 Gef. C 57.35 H 4.94 N 5.83 N - (Benzyloxycarbonyl) - 0- f (2,3,4,6-tetra-0-acetyl-/l-o-ga~actopyranosyl)- ( I +3)-0- (2-

acetamido-4,6-di- O-benzoyl-2-desox~-a-~-galactopyranosyl) ] -~ - sery l -O- [ (2,3,4,6-tetra-O- acetyl-P- D-galactopyranosyl) - ( I -3) - (2-acetamido-4,ti-di-O-benzoyl-2-desoxy-c-~-galacto- pyranosyl)]-L-serin-benzylester (16): Verbindung 15 (167 mg, 8.9 x mmol) wird in 19 ml Pyridin und 1 ml Wasser gelost. Man leitet etwa 3 h unter Eiskuhlung und Ruhren H2S ein und laBt die Mischung im verschlossenen Kolben fur 24 h bei Raumtemp. riihren. Nach Ende der Reaktion (DC: Toluol/Ethanol, 5: 1 ) gibt man 5 ml Acetanhydrid hinzu. Es wird nach 3stdg. Stehenlassen bei 20°C i. Hochvak. eingeengt und der Ruckstand mehrfach mit Toluol nachdestilliert. Der Sirup wird in Essigestcr gelost, mit Wasser gewaschen, mit MgS04 getrocknet und i. Vak. eingeengt. AnschlieBend erfolgt eine saulenchromatographi- schc Reinigung (Toluol!Ethanol, 10: 1); Ausb. 72 mg (43%) Sirup, [a18 = f70.5 (c = 1.1, CHC13). - ‘H-NMR (400 MHz, CDCI,): 6 = 1.91, 1.92, 1.94, 1.96, 1.99, 2.00, 2.02 (7s, 30H, 10 CH3CO), 3.76 (ddd, 1 H, 5’-H), 3.80-3.84 (m, 2H, 5’-H, Ser2-P-CHb), 3.90 (dd,

= 6.2 Hz, JBCHa,pCHb = 10.0 Hz, 1 H, Ser2-o-CHa), 3.95-4.08 (m, 3H, 3-H, 5-H,

J6,a.h.b = 10.8 Hz, l H , 6’a-H), 4.05 (dd, J6..&b = 11.3 Hz, IH, 6‘a-H), 4.14 (dd, .JaCH,PCHb = 4.0 Hz, 1 H, Ser-a-CH), 4.21 (dd, J3.2 = 11.0 Hz, 1 H, 3-H), 4.24-4.57 (m, 7H, 3’-H, 6a-H, 6a-H, 6b-H, 6b-H, Ser1-B-CH2), 4.64 (d, J1.2. = 7.9 Hz, 1 H, l’-H), 4.68 (d, .TI.,? = 7.8 Hz,

(m, 1 H, Ser-a-CH), 4.90 (dd, J3.,4. = 3.4 Hz, 1 H, 3’-H), 4.91 (dd, J3.,& = 3.4 Hz, 1 H, 3’-H),

10.4 Hz, l H , 2-H), 5.10(mc, 2H, CH2C6H5), 5.11 (d, Jl,z = 3.4 Hz, IH, l’-H), 5.13 (d, l H ,

5-H), 3.97 (dd, Jvb,j, = 7.0 Hz, 1H, 6’b-H), 3.98 (dd, J6.b.i. = 7.2 Hz, 1 H, 6’b-H), 4.03 (dd,

, 1 H, 1’-H), 4.72 (dd, J2,3 = 11.0 Hz, 1 H, 2-H), 4.75 (dd, J 2 3 = 10.0 Hz, 1 H, 2-H), 4.77-4.85

5.02 (d, 51.2 = 3.8 Hz, 1 H, 12-H), 5.03 (dd, Jy,3. = 10.4 Hz, 1 H, 2’-H), 5.07 (dd, J2,3. =

C H ~ C ~ H S ) , 5.20 (d, 1 H, CH&,Hj) , 5.24 (dd, Jq,5. = 1.0 Hz, 3 H, 4 - H ) , 5.27 (dd, Jq,y =

1.0 Hz, 1 H, 4’-H), 5.64 (dd, 54,s = 0.8 Hz, 1 H, 4-H), 5.67 (dd, J 4 , j 0.6 Hz, 1 H, 4-H), 5.88, 6.16, 6.65, 7.18 (4d, 4H, 4 NH).

C93H102N4039 (1899.8) Ber. C 58.80 H 5.41 N 2.95 Gef. C 57.95 H 5.12 N 2.81 0-[ (2,3,4,6-Tetra- 0-acetyl-b-D-galactopyranosyl) - ( I -, 3) -0- (2-acetamido-4.6-di-0-ben-

zayl-2-desoxy-~-~-galactopyranosyl) ]-L-seryl-O-[(2,3,4,6-tetra-O-acet~~-~-~-ga~actopyrano- syl)-(I-3)-0-(2-acetamido-4,6-di-O-benzoyl-2-desoxy--~-galact~p~ranosyl)]-1,-serin (17): Das Glycopeptid 16 (55 mg, 2.9 x lo-’ mmol) wird in 10 ml Essigsaure/Methanol (8:2) gclost und nach Zugabe von l0proz. Pd/C (10 mg) unter Normaldruck hydriert. Nach 5 h ist die Reaktion beendet (DC: Dichlormethan/Methanol, 5: 1). Der Ansatz wird filtriert und i. Hochvak. eingeengt. Zum Ruckstand wird mehrfach Toluol/Methanol gegeben und i. Hochvak. eingedampft. Man erhalt einc glasartige Substanz; Ausb. 41 mg (85%), [a]: =

Liebigs Ann. Chem. 1985

132.

2042 H . Paulsen, M . Schultz. J.-D. Klamunn, B. Waller und M. Paal

+78.8 (C = 1.07, CH3OH). - ‘H-NMR (400 MHz, CD3OD): 6 = 1.87, 1.90, 1.92, 1.98, 2.00, 2.01, 2.03, 2.04, 2.05 (9s, 30H, 10 CH3CO), 3.76-3.82 (m, 1 H, Ser’-a-CH), 3.91 -4.12 (m, 10H, 2 x 5’-H, 4 x 6’-H, 2 Ser-P-CH2), 4.21 (dd, J3.4 = 3.0 Hz, 1 H, 3-H), 4.25 (dd, J3.4 = 3.0 Hz, 1 H, 3-H), 4.33-4.54 (m, 7H, 2 x 5-H, 4 x 6-H, Ser*-a-CH), 4.68 (dd, J2.3 = 10.7 Hz, 1 H. 2-H), 4.71 (dd, J2.3 = 10.5 Hz, 1 H, 2-H), 4.92 (dd, J2.1 = 7.9 Hz, 1 H, 2’-H), 4.96 (dd, .Jr,1 = 7.8 Hz, 1 H, 2’-H), 5.03 (dd, J3,,2 = 10.4 Hz, 1 H, 3’-H), 5.12 (dd, J,.,2, = 10.5 Hz, 1 H, 3’-H), 5.28 (dd, J4.,3. = 3.6 Hz, 1 H, 4’-H), 5.30 (dd, J4.,3. = 3.6 Hz, 1 H, 4’-H), 5.77 (dd, J4.3 = 3.0 Hz, 1 H, 4-H), 5.79 (dd, J4.3 = 3.0 Hz, 1 H, 4-H).

C7RHOON4037 (1675.6) Ber. C 55.91 H 5.41 N 3.34 Gef. C 55.72 H 5.13 N 3.18

0-[ (~~-i~-Galactopyrano.syl) - (I -.+ 3)-0-(2-acetamido-2-desoxy-x-o-galactopyrunosy~)]-~- seryl-0-[ (~-D-gU~aCtOpyranoSy~)- (1 - 3 ) -0- (2-acetarnido-2-deso.xy-x-~-galactopyranosyl)]- 1.-serin (18): Zu einer Losung des Glycopeptides 17 (75 mg, 4.47 x 10 mmol) in 5 ml absol. Mcthanol gibt man tropfenweise cine gesattigte Losung von NH3 in absol. Methanol bis pH = 10. Der Kolben wird gut verschlossen und fur 14 Tage bei Raumtemp. belassen, wobei man von Zcit zu Zeit den pH erneut rnit NH3 in Methanol einstellt. Nach bccndeter Keaktion (DC: HPTLC-Fertigplatten NH2F&, Merck; Methanol/H20, 2: 1) wird i. Vak. cingedampft, der Riickstand an Sephadex G-25 chromatographiert und lyophlisicrt; Ausb. 22 mg (530/0), [a12 = + 109 (c = 0.8, H20). - ‘H-NMR (400 MHz, D20): 6 = 1.85, 1.86

2’-H), 3.44 (dd, J3..4. = 3.6 Hz, 1 H, 3‘-H), 3.45 (dd, J3.,4 = 3.2 Hz, 1H. 3’-H), 3.47-3.63 (m, lOH), 3.72-3.84 (m, 8H), 3.86 (dd, J3,4 = 3.2 Hz, l H , 3-H), 3.89 (dd, J3.4 = 3.0 Hz, l H , 3-H), 4.01 (m, 3H), 4.15 (dd, J2,3 = 11.0 Hz, 1 H, 2-H), 4.18 (dd, J2,3 = 10.8 Hz, l H , 2-H), 4.26-4.35 (m, I H , Ser-a-CH), 4.30 (d, J1.,2. = 7.8 Hz, l H , 1’-H), 4.31 (d, J , , 2 = 7.8 Hz,

(2s , 6H, 2 CH,CO), 3.33 (dd, Jr,? = 10.0 Hz, l H , 2’-H), 3.34 (dd, J?.,3. = 10.0 Hz, l H ,

1 H, 1’-H), 4.70 (d, J j , 2 = 4.0 Hz, 1 H, 1-H), 4.80 (d, Jj.2 = 4.0 Hz, 1 H, 3-11).

C34HSXN4025 (922.8) Ber. C 44.25 H 6.34 N 6.07 Gef. C 43.72 H 6.13 N 5.87

N - (Benzyloxycurhonyl) - 0-[ (2,3,4,6-tetra-0-acetyl-B-n-yalactopyranos~l)- ( 1-3) -0- (2- azido-4.6-di-O-benzoyl-2-d~.s~~xy-cc-o-yuluctopyrunosyl)]-~,-serin-tert-butylest~r (20): Z-Ser- O‘Bu’’) (19) (2.0 g, 6.77 mmol) wird in absol. Toluol/absol. Dichlormethan (110 ml, 1 : 1) gelost und rnit Molekularsieb (4 A, gepulvert, 13.5 g) unter Licht- und Feuchtigkeitsaus- schlul3 1 h bei -50°C geruhrt. Man fugt Silberperchlorat (1.0 g, 4.87 mmol) hinzu und ruhrt noch 1 h bei -50°C. Dann tropft man Bromid 10 (5.5 g, 6.81 mmol), gelost in absol. Toluol/ absol. Dichlormethan (110 ml, l : l ) , innerhalb von 1.5 h hinzu und 1aBt 20 h bei -50°C riihren. Hiernach erfolgt weitere Zugabe von Silberperchlorat (0.5 g, 2.41 mmol) und nach weiterem Riihren bci -50°C nach 43 h die Zugabe einer letzten Portion (0.1 5 g, 0.72 mmol). Nach 50 h 1st die Reaktion beendet (DC: Toluol/Ethanol, 9: 1). Es wird mit Dichlormethan (500 ml) vcrdunnt, filtriert, rnit gesiittigter NaHC03-Losung und Wasser gewaschen, mit MgS04 getrocknct und i. Vak. eingcengt; Verhaltnis a: P-Form wie 5.2: 1. Der Rohsirup wird saulenchromatographisch an Kieselgel (Essigester/Petrolether, 1 : 2) gereinigt; Ausb. a-Glycosid: 4.66 g (67%) Schaum, [a12 = +71.8 (c = 1.01, C1ICl3), Schmp. 86°C; Ausb. p-Glycosid: 0.9 g (13%). - ‘H-NMR (270 MHz, CDCI,): 6 = 1.49 [s, 9H, (CH&C], 1.91,

5’-H), 3.94 (dd, J 5 . . h h = 6.6 Hz, J6.a,$h = 11.0 Hz, 1 H, 6‘b-H), 3.95-4.02 (m, 2H, 2 Ser-p- CH), 4.10 (dd, J6.a,5. = 6.0 Hz, 1 H, 6’a-H), 4.20 (dd, = 3.4 Hz, 1 H, 3-H), 4.29-4.41 (m, 2H. 6b-H, 5-H), 4.45 (dd, J6h,6a = 10.2 Hz, JS,ha = 5.6 Hz, I H , 6a-H), 4.44 (ddd, Juce,gcH = 2.8 Hz, .InCH.PCH = 3.0 Hz, 1 H, Ser-a-CH), 4.75 (d, 51.,2. = 7.8 Hz, l H , 1’-H), 4.96 (dd, J ~ A = 3.3 Hz, l H , 3’-H), 5.02 (d, J,,* = 3.6 Hz, 1H, I-H), 5.07 (m, 2H, CH2C6H5), 5.11 (dd,

1.94. 1.99, 2.03 ( 4 ~ , 12H, 4 CH,CO), 3.80 (dd, J2.3 = 10.6 Hz, l H , 2-H), 3.91 (ddd, I H ,

J?.,? = 10.4 Hz, 1 H, 2’-H), 5.29 (dd, J4.5 = 0.9 Hz, 1 H, 4’-H), 5.68 (d, J N H , ? C H = 8.2 Hz,

Liebigs Ann. Chem. 1985

Bausteine von Olieosacchariden. LXVI 2043

l H , NH), 5.78 (dd, J4,5 = 0.8 Hz, 1H,4-H), 7.30-7.67 (m, 11H,C6H5), 7.98-8.10(m,4H, C6H5).

C49H56N4020 (1021.0) Ber. C 57.64 H 5.53 N 5.49 Gef. C 57.51 H 5.63 N 5.45

N - (Benzyloxycarbonyl) - 0-( (2,3,4,6-tetra-O-(rcetyl-~-~-galactopyranosyl) - (1 -+3)-0- (2- azido-4,6-di-O-benzoyl-2-desoxy-r-o-galactopyranosyl)/-1~-threonin-tert-butylester (22): Z- Thr-O’Bu’*) (21) (2.1 g, 6.79 mmol) wird in absol. Toluol/absol. Dichlormethan (110 ml, 1 : 1) gelost und rnit Molekularsie‘b (4 A, gepulvert, 14.0 g) unter Licht- und Feuchtigkeits- ausschlul3 1 h bei -50°C geriihrt. Man fiigt Silberpcrchlorat (0.9 g, 4.34 mmol) hinzu und riihrt fur 1 h bei -50°C. Es wird das Bromid 10 (5.5 g, 6.81 mmol), gelost in absol. Toluol/ absol. Dichlormethan (1 10 ml, 1 : I), innerhalb von 1.5 h bei - 50°C zugetropft. Nach 24stdg. Riihren bei -50°C wird erneut Silberperchlorat (0.5 g, 2.41 mmol) zugegeben und nach insgesamt 50 h nochmals die gleiche Menge. Die Reaktion ist nach 70 h (DC: Toluol/ Ethanol, 9: 1) beendet. Es wird rnit Dichlormethan (500 ml) verdiinnt, filtriert, mit gesattigter NaHC03-L6sung und Wasser gewaschen. Nach Trocknung mit MgS04 und Einengen i. Vak. wird der Rohsirup an Kieselgel saulenchromatographisch gereinigt (Essigester/Pe- trolether, 1 : 2); Verhaltnis a: P-Form wie 8.2: 1; Ausb. a-Glycosid: 5.03 g (72%) Schaum, [r*]g = +71.2 (c = 0.98, CHC13), Schmp. 76°C; Ausb. P-Glycosid 0.61 g (9%). - ‘H- NMR (400 MHz, CDCI3): 6 = 1.27 (d, JcH, ,pc i , = 6.5 Hz, 3H, Thr-CH,), 1.49 [s, 9H, (CH;);C], 1.90, 1.93, 1.99, 2.04 ( 4 ~ , 12H, 4 CH3CO), 3.75 (dd, Jz,, = 10.8 Hz, IH, 2-H), 3.91 (ddd, 1 H, 5’-H), 3.98 (dd, J5, ,6b = 6.6 Hz, 1 H, 6’b-H), 4.12 (dd, Jy,ea = 6.2 Hz, JCa,6,b = 11.3 Hz, 1 H, 6‘a-H), 4.20 (dd, J3,4 = 3.4 Hz, 1 H, 3-H), 4.24 (dd, JzCH,pCH = 1.6 Hz, 1 H, Thr-a-CH), 4.34 (dd, J5,6b = 7.9 Hz, l H , 6b-H), 4.36-4.44 (m, 2H, 5-H, Thr-P-CH), 4.51 (dd, J 6 ~ 6 b = 22.2 Hz, J5,6a = 3.2 Hz, 1 H, 6a-H), 4.77 (d, Jl.,2. = 7.8 Hz, l H , 1’-H), 4.96 (dd,

I-H), 5.14 (m, 2 H , CH2C6H5), 5.29 (dd, J4.,y = 0.8 Hz, 1 H, 4’-H), 5.56 (d, JNH,%cH = 9.6 Hz, l H , NH), 5.81 (dd, J4,5 = 1.0 Hz, l H , 4-H), 7.30-7.65 (m, 11 H, C6H5), 7.95-8.03 (m, 4H,

J4,,3, = 3.3 Hz, l H , 3’-H), 5.10 (dd, J2,,3. = 10.5 Hz, l H , 2’-H), 5.11 (d, J j , 2 = 3.7 Hz, l H ,

C6H5).

C50H5aN4020 (1035.0) Ber. C 58.02 H 5.65 N 5.41 Gef. C 57.70 H 5.65 N 5.40

N - f Benzyloxycarbonyl) - 0-[ (2,3,4,6-tetra-O-ucetyl-~-~-gaIactopyranosyl) - ( I -3)-0- (2- acetumido-4,6-di-O-benzoyl-2-desoxy-~-~-galactopyrunosyl) 1-L-serin-tert-butylester (23): Das Glycosid 20 (2.4 g, 2.35 mmol) wird in Pyridin (280 ml) gclost und mit Wasser (70 ml) sowie Triethylamin (1 ml) versetzt. In die Losung wird bei O‘C 3 h lang H2S eingeleitet. Im gut verschlosscncn GefaD wird bei Raumtemp. 18 h geriihrt. Nach beendeter Reduktion (DC: Essigester/Pctrolether, 2: 1) wird unter Kiihlung Acctanhydrid (70 ml) hinzugegeben und unter LichtausschluB 20 h bei Raumtemp. geruhrt. Es wird mehrfach mit Toluol versetzt und i. Hochvak. abdestilliert. Der Rohsirup wird saulenchromatographisch gereinigt. Der Schwefelanteil wird zuerst rnit Petrolether/Essigester (2: 1 ) ausgewaschen, dann das Produkt mit Essigestcr/Pctrolether (4: 1) chromatographicrt; Ausb. 2.35 g (96%) Schaum, [a]?; =

+67.6 (c = 1.01, CHC13), Schmp. 83°C. - ‘H-NMR (270 MHz, CDC13): 6 = 1.45 [s, 9H, (CH;),C], 1.94, 1.97, 2.02, 2.05 (4s, 15H, 5 CH,CO), 3.75 (dd, JpCHb,rrCH = 3.6 Hz, 1 H, Ser-

1 H, Ser-0-CH,), 4.05 (ddd, J o l ~ ~ , ~ ~ ~ a = 3.0 Hz, 1 H, Scr-a-CH), 4.04-4.13 (m, 2H, 6’a-H,

J5.6a = 5.7 Hz, 1 H, 6a-H), 4.41 (dd, J3.4 = 3.0 Hz, 1 H, 3-H), 4.66 (d, J1.,2. = 7.8 Hz, l H ,

3.5 Hz, l H , I-H), 5.10 (dd, JZ,,, = 10.4 Hz, l H , 2‘-H), 5.07-5.11 (m, 2H, CH2C6HS), 5.33

P-CH,), 3.89 (ddd, Jy,@b = 6.5 HZ, J5.,ea = 7.0 HZ, 1 H, 5’-H), 3.98 (dd, JpCHa,pCHb = 10.4 HZ,

6’b-H), 4.28 (ddd, 1 H, 5-H), 4.33 (dd, Jf,b,5 = 7.3 Hx, 1 H, 6b-H), 4.42 (dd, J6a,jb = 11.3 Hz,

1’-H), 4.70 (ddd, J2.3 = 11.0 Hz, 1 H, 2-H), 4.94 (dd, J3 , ,4 = 3.4 Hz, 1 H, 3’-H), 5.03 (d, 1 1 . 2 =

(dd, J 4 . 5 = 1.0 Hz, 1 H, 4’-H), 5.62 (d, J o l C H , N ~ = 8.0 Hi!, 1 H, NH), 5.70 (dd, J4.5 = 0.7 Hz,

Liebigs Ann. Chem. 1985

2044 H . Paulsen, M . Schultz, J.-D. Klamann, B. Waller und M. Paul

1 H, 4-H), 5.84 (d, J2 ,NH = 8.2 Hz, 1 H, NH), 7.34-7.63 (m, 11 H, C6H5), 7.97-8.10 (m, 4H, ChHS).

CSlHhoN20Zl (1037.0) Ber. C 59.07 H 5.83 N 2.70 Gef. C 59.00 H 5.73 N 2.68

N - (Benzyloxycarbonyl) -0-[ (2.3,4.6-tetru-O-acetyl-~-~-galactopyranosylj-( t+3j-O-(2- acetamido-4,6-di-O-benzoyl-2-desoxy-a-~-galactopyranosyl)]-~-serin (24): Verbindung 23 (637 mg, 0.61 mmol) wird unter Stickstoff in 98proz. Ameisensaure (40 ml) gelost und unter LichtausschluB bei Raumtemp. stehengelassen. Nach 16 h ist die Reaktion becndet (DC: Chloroform/Methanol, 10: 1). Die Ameisenslure wird i. Hochvak. durch Gcfricrtrocknung entfcrnt, der Sirup mehrmals nach Zugabe von Toluol/Chloroform i. Hochvak. eingeengt; Ausb. 595 mg (99%) DC-einheitliches Produkt als Pulver, [a]:: = +83.2 (c = 1.0, CHCIJ, Schmp. 106°C. - ‘H-NMR (400 MHz, C5D5N): 6 = 1.71, 1.93, 1.96, 2.13, 2.16 (5s, 15H, 5 CII,CO), 4.02 (ddd, 1 H, 5’-H), 4.30 (dd, J@b,5. = 7.2 Hz, 1 H, 6‘b-H), 4.33 (dd, JBCHb.PCHa =

l H , 6’a-H), 4.57 (dd, J ~ c H ~ , ~ C H = 4.2 Hz, 1 H, Ser-P-CH,), 4.76 (dd, J3,4 = 3.4 Hz, l H , 3-H),4.66-4.80(m, 3H,6a-H,6b-H, 5-H), 5.11 (ddd, lH:Ser-a-CH), 5.13(d,J,,,2. = 8.1 Hz, 1 H, 1’-H), 5.21 -5.30 (m, 2H. CH2C6HS), 5.41 (ddd, J2,, = 11.2 Hz, 1 H, 2-H), 5.46 (dd,

I-H), 5.71 (dd, J4.,? = 1.4 Hz, 1 H, 4‘-H), 6.16 (dd, J4,? = 0.6 Hz, 1 H, 4-H), 7.16-7.44 (m, 11 H, C6HS), 8.14-8.24 (m. 4H, C6HS), 8.44 (d, J~,NH = 8.2 Hz, 1 H, NH), 8.50 (d, J=CH,NH = 8.2 Hz, 1 H, NH).

11.0 HZ, JPCHb,aCH = 7.2 HZ, IH , Ser-p-CHb), 4.40 (dd, Jea,6.b = 11.6 HZ, J S . , ~ ; , = 6.6 HZ,

53.,4, = 3.6 Hz, 1H: 3’-H), 5.59 (dd, J2,,3. = 10.8 Hz, I H , 2’-H), 5.61 (d, J1.2 3.8 Hz, l H ,

C47H52N2021 (980.9) Ber. C 57.55 H 5.34 N 2.86 Gef. C 57.14 H 5.16 N 2.71

0-/ (2,3.4,6- Tetra- 0-acetyl-0-D-galactopyranosy1)- (I -3)-0- (2-acetamido-4.6-di-0-ben- zoy~-~-desoxy-a-D-gu~uctopyranosy~)]-~~-serin-tert-buty/ester (25): Verbindung 23 (620 mg, 0.60 mmol) wird in absol. Methanol/Eiscssig (70 ml, 5:2) gelost, mit 20proz. Pd/C (180 mg) versetzt und unter Riihren bei Raumtemp. sowie unter Druck (ca. 20 bar) 2 h hydriert (DC: Chloroform,’Methanol, 15: 1). Es wird filtriert, Toluol zugefiigt und i. Vak. cingeengt und mehrmals mit ToluoljMethanol zur Entfernung von Essigsaure nachdestillicrt. Die Reini- gung crfolgt durch Saulenchromatographie (Toluol/Ethanol, 3: 1); Ausb. 462 mg (86%) Schaum, [r]E = $64.4 (c = 0.92, CHCI,), Schmp. 8 4 T . - ‘H-NMR (270 MHz, CDC13): 6 = 1.45 [s, 9H, (CH3)3C], 1.93, 2.00, 2.01,2.04, 2.08 ( 5 ~ , 15H, 5 CH,CO), 2.22 ( s , 2H, NH2), 3.55-3.64 (m, 1H, Ser-a-CH), 3.70 (dd, ./aCH,pCHb = 4.5 HZ, JPCH~.PCH~ = 10.1 HZ, IH , Ser- P-CHb), 3.91 (ddd, 1 H, 5’-H), 3.92 (dd, J,3ctla,a~H = 3.6 Hz, 1 H, Ser-P-CH,), 4.05 (dd, Jy.6.b = 7.0 H7., J6.2,h.b = 11.4 Hz, 1 H, 6’b-H), 4.14 (dd, J5.,ea = 6.0 Hz, 1 Hz, 6‘a-H), 4.15 (dd, J3,4 = 3.2 Hz, 1 H, 3-H), 4.39 (dd, J6b.5 = 5.3 H7, J(,a,bb = 9.6 Hz, I H , 6b-H), 4.40-4.49 (m, 2H, 6a-H, 5-H), 4.71 (d, JI.,2. = 7.8 Hz, l H , l’-H), 4.74 (ddd, J2 ,NH = 8.8 Hz, = 10.9 Hz, 1 H, 2-H), 4.93 (dd, Jy.4. = 3.4 Hz, 1 H, 3’-H), 5.01 (d, Jl.2 = 3.5 Hz, 1 H, 1-H), 5.08 (dd, J2.,.(, = 10.4 Hz, 1 H, 2’-H), 5.32 (dd, Je ,y = 0.9 Hz, 1 H, 4’-H), 5.72 (dd, J4.5 = 0.5 Hz, 1 H, 4-H), 6.31 (d, 1 H, NH), 7.34-7.66 (m. 6H, C6H5), 7.97-8.13 (m, 4H, C,H,).

C ~ ; H S , N ~ O ~ ~ (902.9) Ber. C 57.20 H 6.03 N 3.10 Gef. C 56.82 H 5.92 N 2.97

N - (Benzylosycarbonyl) -0-[ ( 2 . 3 . 4 , 6 - t e t r a - 0 - a c e t ~ . ~ - ~ - D - g a ~ a c t o p ~ r u n o s y ~ ~ -(1+3j-O- (2- acetatnido-4,6-di-O-benzoyl-2-desoxy-a-~-galactopyranosyl~~-~-threonin-tert-~utyl~ster (26): T h s Glycosid 22 (2.5 g, 2.42 mmol) wird in Pyridin (280 ml) gelost und mit Wasser (70 ml) und Triethylamin (1 ml) versetzt. In die Losung wird bei 0°C 3 h lang H2S eingeleitet. Im verschlossenen GefaB wird bei Raumtemp. 25 h geriihrt (DC: Petrolether/Essigester, 2: 1). Es wird unter Kiihlung Acetanhydrid (70 ml) hinzugegeben und unter LichtausschluB 22 h bei Raumtemp. geruhrt. Die Aufarbeitung crfolgt wie bei 23; Ausb. 2.32 g (91 %) Schaum, [ C C ] ~ = +72.2 (c = 0.98, CHCI?), Schmp. 87°C. - ‘H-NMR (270 MHz, CDCI,): 6 = 1.28

Liebigs Ann. Chem. 1985

Bausteinc von Oligosacchariden, LXVI 2045

(d, JCH, .~TH = 6.6 Hz, 3H, Thr-CH3), 1.44 [s, 9H, (CHI)&], 1.89, 1.95, 1.99, 2.00, 2.01 (5s,

7.2 Hz, IH, 6’b-H), 4.14 (dd, J6.a,6.b = 11.2 Hz, J6.a,5. = 6.0 Hz, IH, 6’a-H), 4.17 (m, J P C , , , ~ C H = 1.2 Hz, 1 H, Thr-P-CH), 4.23 (dd, 1 H, Thr-cL-CH), 4.33-4.40 (m, 2H, 6b-H, 5- H), 4.46-4.53 (m, l H , 6a-H), 4.64 (d, J,,,* = 7.8 Hz, 1 H, 1’-H), 4.79 (ddd, J2 ,3 = 11.1 Hz,

&,3 = 10.5 Hz, l H , 2’-H), 5.14(m, 2H, CH2C6H5), 5.31 (dd, J4.,j. = 0.8 Hz, l H , 4’-H), 5.48

-

15H, 5 CHjCO), 3.87 (ddd, l H , 5’-H), 3.98 (dd, J3,4 = 3.2 Hz, l H , 3-H), 4.08 (dd, J 6 b , 5 =

l H , 2-H), 4.90 (dd, J3,,4. = 3.4 Hz, IH, 3’-H), 4.94 (d, J l ~ Z = 3.5 Hz, l H , 1-H), 5.12 (dd,

(d, JNH.?CH = 9.4 Hz, I H, NH), 5.69 (dd, J4.5 = 0.6 Hz, 1 H, 4-H), 5.95 (d, J N H . 2 = 9.6 Hz, lH, NH), 7.30-7.60 (m, 11 H, C6H5), 7.95-8.10 (m, 4H, C6H5).

C52H62N2021 (1051.1) Ber. C 59.42 H 5.95 N 2.67 Gef. C 59.30 H 6.00 N 2.67 0 - [ (2,3,4,6- Tetra - 0 - u c e l ~ ~ - ~ - ~ - g u l a c t opyrunosyl) - ( I -+ 3 ) -0- f2-acetamido-4,6-di-O-ben-

z o y l - 2 - d e s o x y - a - ~ - g a ~ a c t o p y r a n o s y ~ ~ ~ - ~ - ~ ~ r e o ~ i i ~ - ~ e r t - b u ~ y l e s f ~ ~ ~ (27): Verbindung 26 (605 mg, 0.58 mmol) wird in absol. Methanol/Eiscssig (70 ml, 5:2) gclost und mit 10proz. Pd/C (190 mg) versetzt und unter Riihren bei Raumtemp. sowie unter Druck (ca. 20 bar) 3.5 h hydriert (DC Chloroform/Methanol, 15: 1). Die Aufarbeitung erfolgt wie bei Vcrbin- dung 25. Die Substanz wird durch Saulenchromatographie (Toluol/Ethanol, 3: 1) gcreinigt; Ausb. 456 mg (86%) Schaum, [a]? = +74.5 (c = 0.98, CHC13), Schmp. 89°C. - ‘H-NMR (270 MHz, CDCI3): 6 = 1.34 (d, JPC~, .CH, = 6.5 Hz, 3H, Thr-CH3), 1.47 [s, 9H, (CH3)$J,

l H , Thr-a-CH), 3.91 (ddd. l H , 5’-H), 4.00-4.05 (m, ZH, Thr-P-CH), 4.05 (dd, J6.46.b =

6.0 Hz, 1 H, 6’a-H), 4.38 (dd, J5,6b = 7.2 Hz, 1 H, 6b-H), 4.45 (ddd, 1 H, 5-H), 4.50 (dd, JSba =

1.92, 2.00, 2.04, 2.05, 2.07 ( 5 ~ , 15H, 5 CH,CO), 2.56 (s, 2H, NHJ, 3.33 (d, JDICHpcH = 3.0 Hz,

11.0 Hz, J 5 , 6 . b = 7.4 Hz, 1 H, 6’b-H), 4.07 (dd, J3,4 = 3.0 Hz, 1 H, 3-H), 4.19 (dd, J6,%5. =

3.8 Hz, J6a,6b = 10.8 Hz, l H , 6a-H), 4.68 (d, Jj,,z = 7.8 Hz, l H , 1’-H), 4.80 (ddd, J2,3 = 10.8 Hz, l H , 2-H), 4.93 (dd, J3,,4. = 3.4 Hz, l H , 3’-H), 4.95 (d, J1.2 = 3.6 Hz, IH, 1-H), 5.04 (dd, J2,,3, = 10.4 Hz, 1 H, 2’-H), 5.28 (dd, J&,y = 1.0 Hz, 1 H, 4’-H), 5.70 (dd, J4,s = 1.2 Hz, l H , 4-H), 6.69 (d, JNH,* = 9.4 Hz, l H , NH), 7.43-7.67 (m, 6H, C6HS), 8.05-8.16 (m, 4H, C6Hs).

C44H56N2019 (916.9) Rer. C 57.64 H 6.16 N 3.06 Gcf. C 57.01 H 5.92 N 2.95 0-[ (2.3,4,6- Tetra- O-acetyl-fi-~-gulaclopyrunosyl) - ( I - 3 ) -0- (2-acetamido-4,6-di-O-ben-

zoyl-2-desoxy-r-~-galactopyranosyl)]-r-threonin (28): Verbindung 26 (32 mg, 0.03 mmol) wird unter Stickstoff in 98proz. Amcisensaure (1 ml) gclost und untcr LichtausschluD fur 16 h bei Raurntemp. stehengelassen (DC: Chloroform/Methanol, 10: 1). Dann wird, ehenfalls unter Stickstoff, Palladium-Mohr (97% Pd, 25 mg) hinmgcgeben. Es wird bei Raumtemp. 2 h geriihrt (DC: Chloroform/Methanol, 6: 1). Es wird filtriert, mchrfach mit Ameisensaure gewaschen und die Ameisensaure durch Gefriertrocknung und Abdestillicren von Toluol/ Methanol i. Hochvak. entfernt. Das reinc Produkt ist sehr cmpfindlich und verliert in Lo- sung leicht Acetatschutzgruppen; Ausb. 23 mg (89%). - ‘H-NMR (400 MHz, D3CCOCD3): 6 = 1.38 (d, JCH,.BCH = 6.6 Hz, 3H, Thr-CH3), 1.86, 1.95, 2.00, 2.07, 2.08 ( 5 ~ , 15H, 5 CH3CO), 2.41 (s, 2H, NH2), 3.92 (ddd, 1 H, Thr-cL-CH), 3.98 (dd, J6.b,5. = 6.4 Hz, 1 H, 6‘b- H), 4.12 (dd, J6.a.5, = 6.0 Hz, J6.46.b = 9.8 Hz, 1 H, 6’a-H), 4.15 (ddd, I H, 5’-H), 4.25-4.30 (m, 1 H, Thr-P-CH), 4.29 (dd, J5,6b = 8.0 Hz, 1 H, 6b-H), 4.34 (dd, J2.3 = 11.4 Hz, J3,4 = 3.4 Hz, 1 H, 3-H), 4.52 (dd, JSda = 4.0 Hz, J 6 & = 11.6 Hz, 1 H, 6a-H), 4.62 (ddd, 1 H, 5-H), 4.73 (dd, J3.,2. = 11.2 Hz, J3.,& = 3.4 Hz, l H , 3’-H), 4.95-5.05 (m, 4H, 2-H, 2’-H, 1’-H,

1.0 Hz, 1 H, 4-H), 7.44-7.69 (m, 6H, C6H5), 8.00-8.10 (m, 4H, C6HS).

N - (Benzyloxycarbonyl) - 0-[ (2,3,4,6-tetra-O-acet~..I-~-o-gulactop~~ranosyl)- (1 -3) -0- (2- acetamido-4,6-di-O-benzoyl-2-desoxy-a-~-ga~actopyranosyl~~-~-~~reonin (29): Verbindung 26 (750 mg, 0.71 mrnol) wird unter Stickstoff in 98proz. Arneisensaure (45 ml) gelost und unter

Liebigs Ann. Chem. 1985

NH), 5.14 (dd, 5W.y = 0.8 Hz, l H , 4’-H), 5.29 (d, 51.2 = 3.0 Hz, l H , 1-H), 5.82 (dd, J q =

2046 H. Paulsen, M. Schultz, J.-D. Klamann, B. Waller und M . Paal

LichtausschluD bei Raumtemp. stehengelassen. Nach 16 h ist die Reaktion beendet (DC: Chloroform/Methanol, 10: 1). Die Aufarbeitung erfolgt wie bei 24; Ausb. 697 mg (98%) Pulver, [ C L ] ~ = +75.7 (c = 1.0, CHC13), Schmp. 118‘C. - ‘H-NMR (400 MHz, CSDsN): 6 = 1.59 (d, J p ( . H , C H 3 = 6.4 Hz, 3H, Thr-CH3), 1.73, 1.93, 1.99, 2.06, 2.19 (5s, 15H,

(dd, Js,6.a = 6.2 Hz, J6.,,,6.b = 11.2 Hz, 1 H, 6a-H), 4.66 (dd, J3,1 = 3.2 Hz, 1 H, 3-H), 4.67 (dd, J 6 b . 5 = 8.5 Hz, J6h,&) = 12.2 Hz, IH , 6b-H), 4.80-4.85 (m, 2H, 6a-H, 5-H), 4.87-4.91 (m, 2H, Thr-u-CH, Thr-P-CH), 4.99 (d, J,.,? = 7.9 Hz, IH , 1’-H), 5.18-6.27 (m, 2H,

2-H), 5.53 (dd, JZ.,,, = 10.4 Hz, l H , 2’-H), 5.67-5.70 (m, 2H, 1-H, 4’-H), 6.20 (dd, J4,s = 1.0 Hz, l H , 4-H), 7.13-7.58 (m, 11H, C6H5), 7.59 (d, Jcr(.H,NH = 9.8 Hz, 1 H, NH), 7.86 (d,

5 CHjCO), 4.00 (ddd, J ~ . , S , = 0.8 Hz, 1 H, 5’-H), 4.33 (dd, Js, ,Ub 7.1 Hz, 1 H, 6b-H), 4.42

CIIZC~HS), 5.37 (dd, J3,,4 = 3.2 Hz, 1 H, 3’-H), 5.38 (ddd, J 2 . 3 = 11.0 Hz, J2,1 = 3.9 HL, 1 H,

J 2 , x H = 9.4 Hz, IH , NH), 7.81 (m, 4H, C6HS). C4RH54N2021 (995.0) Ber. C 57.95 H 5.47 N 2.82 Gef. C 57.49 H 5.13 N 2.71

N - lBenzjloxycurbony1) - 0-[ (2,3,4.6- tetra-O-acetyl-~-u-galuctopyran~sjl j - (1 -+ 3 ) -0- (2- acetar~iido-4,6-di-O-benzoyl-2-desoxy-a-~-galactopyranosyl)]-~-/ hreonyl-0-[ (2,3,4.6-letra- O-ucetyl-/j- o-galactopyranosy1)- ( I + 3 ) - 0- /2-acetamido-4,6-di-O-benzoyl-2-desoxy-r-~-gu- lac~opyranos~~l)]-~-serin-tert-butylester (30): Verbindung 25 (450 mg, 0.50 mmol) und 29 (496 mg, 0.50 mmol) sowie Ethyl-2-ethoxy-1,2-dihydro-l-chinolincarboxylat (EEDQ; 186 mg, 0.75 mmol) werden jeweils in absol. Dichlormethan (35 ml, 35 ml, 15 ml) gelost und auf - 15 “C gekuhlt. Dann werden die drei Komponenten unter FcuchtigkeitsaussehluB und unter Stickstoff bci - 15°C zusammengegeben. Man laRt unter Ruhren langsam erwarmen (ca. +5”C/2 h), nach 16 h wird erneut EEDQ (fest, 50 mg, 0.20 mmol) hinzugegeben. Nach 20 h (DC: Toluol/Aceton, 2: 1) wird mit Dichlormethan (300 ml) verdunnt, mit KHS04- Liisung (5prOZ.) ausgeschuttelt und mehrfach mit Wasser gewaschen. Es wird mit MgS04 getrocknet und i. Vak. eingeengt. Durch Saulenehromatographie (Toluol/Aceton, 2: 1) wird das Glycopeptid gereinigt; Ausb. 658 mg (70%) Schaum, [r]E = +71.7 (c = 0.97, CHCIJ, Schmp. 127°C. - ‘H-NMR (400 MHz, C,D,N): 6 = 1.51 (d, 3H, Thr-CH3), 1.52 [s, 9H,

l H , 5’-H), 4.03 (dd, J a ( . ~ , ~ c H b = 7.3 Hz, 1 H, Ser-P-CHb), 4.14 (ddd, l H , 5’-H), 4.32 (dd,

10.6 Hz, J ~ \ c H ~ ~ C H = 3.4 Hz, 1 H, Ser-P-CHJ, 4.41 (dd, = 6.2 Hz, JvaGh = 11.0 Hz, l H , 6‘a-H), 4.45 (dd, = 6.2 Hz, J6.a6.b = 11.0 Hz, lH, 6’a-H), 4.61 (dd, J3,4 = 3.0 Hz, J3,? = 10.8 Hz, 1 H, 3-H), 4.66 (dd, J3,4 = 3.7 Hz, J3,* = 8.0 Hz, 1 H, 3-H), 4.60-4.74 (m, 4H, Thr-P-CH, 5-H, 2 x 6b-H), 4.75-4.86 (m, 4H, Thr-u-CH, 5-H, 2 x 6a-H), 4.89 (d, JI..2. = 8.0 Hz, 1 H, 1’-H), 5.13 (d, J1..2. = 7.8 Hz, I H , 1’-H), 5.22-5.29 (m. 2H, CH2C6Hj), 5.30-5.40 (m, 3H, Ser-ct-CH, 2 x 2-H), 5.37 (dd, J3..& = 3.6 Hz, 1 H, 3’-H), 5.46 (dd, J3.,4. =

(CH,),C], 1.72, 1.73, 1.95, 1.96, 2.00, 2.20, 2.21, 2.32, 2.42 ( 9 ~ , 30H, 10 CH3CO), 3.98 (ddd,

J5. ,6 .b = 7.4 HZ, I H, 6b-H), 4.33 (dd, J5.,6,h = 7.4 HZ, 1 H, 6’b-H), 4.41 (dd, J P C H 4 B C H b =

3.6 Hz, l H , 3’-H), 5.47 (d, Jl.2 = 3.6 Hz, l H , 1-H), 5.55 (dd, J2.y = 10.4 Hz, I H , 2-H), 5.59 (dd, J*,,), = 10.6 HI, 1 H, 2-H), 5.65 (d, Ji,2 = 3.7 Hz, 1 H, 1-H), 5.70 (dd, JC.5. = 0.7 Hz, 1 H, 4’-H), 5.71 (dd, Jt.5, = 0.7 Hz, 1 H, 4’-H), 6.16 (dd, J q = 0.6 Hz, 1 H, 4-H), 6.18 (dd, J1.) = 0.7 Hz, 1 H, 4-H), 7.29-7.39 (m, 13H, C6Hs), 7.48-7.56 (m, 3H, NH, C6H,), 7.81 (d, J2,”l = 9.6 Hz, 1 H, NH), 8.23-8.26 (m,. IOH, C6Hs), 8.29 (d, ./2,NH = 8.8 Hz, l H , NH), 10.02 (d, J z C H , h H = 8.8 Hz, 1 H, NH).

CYIH10hN4039 (1879.8) Ber. C 58.24 H 5.68 N 2.98 Gef. C 57.70 H 5.71 N 2.93

N - i Benzyloxycarbonyl) - 0 - [ ( 2 , 3 , 4 , 6 - t e t r a - 0 - a c e t y ~ - ~ - D - ~ a / u c t ~ p y r a n ( ~ s y ~ ~ - ( 1-3 J-0-(2- ac~~~anzido-4,6-di-O-benzoyl-2-dt.soxy-a-~-galactopyranosyl)]-~-threonyl-0-~ (2,3,4,6-tetra- 0-acet y l - f i - D-galactopyranosylj - ( 1 -3)-0- (2-acetarnido-4,6-di-O-benzoy1-2-desoxy-~-~-ga- laclopyr~nosyl/]-i.-serin (31): Verbindung 30 (30 mg, 0.016 mmol) wird unter Stickstofl und LichtausschluD in 98proz. Ameisensaure (2 ml) gelost und bei Raumtemp. stehengelassen.

Liebigs Ann. Chem. 1985

Bausteine von Oligosacchariden, LXVI 2047

Nach 70 h (DC: Chloroform/Methanol, 4: 1) wird die Ameiscnsaure durch Gefriertrocknung i. Hochvak. und mehrfaches Abdestillieren von ToluoliMethanol i. Hochvak. entfernt. Ausb. 28 mg (96%) DC-einheitliches Glycopeptid als Pulver, [a]: = +74.8 (c = 0.3, CHC13), Schmp. 141 “C. - ’H-NMR (400 MHz, C5D5N): 6 = 1.53 (d, J P C H , C H , = 6.3 Hz, 3H, Thr- CH3), 1.71, 1.73, 1.95, 1.96, 1.99, 2.00, 2.19, 2.20, 2.32, 2.48 ( ~ O S , 30H, 10 CH,CO), 4.03 (ddd, 1 H, 5’-H), 4.12 (ddd, H, 5’-H), 4.21 (dd, J(,cHb,fiCHa = 10.4 HZ, Jfic~h,rrc~ = 7.4 HZ, 1 H, Ser- P-CHJ, 4.31 (dd, Jy,@b = 7.0 Hz, 1 H, 6’b-H), 4.33 (dd, JS.,@b = 6.6 Hz, 1 H, 6‘b-H),’4.41 (dd, J6.a.5. = 6.0 Hz, J6.a,@b = 11.0 Hz, 1 H, 6’a-H), 4.45 (dd, J6.a,5. = 6.2 Hz, .I6.%@,, = 11.0 Hz, 1 H, 6a-H), 4.58-4.66 (m, 1 H, Ser-P-CH,,), 4.62 (dd;J3,2 = 11.0 Hz, J3,4 = 3.4 Hz, l H , 3-H), 4.67 (dd, 53.2 = 11.0 Hz, J3,4 = 3.2 Hz, 1 H, 3-H), 4.58-4.88 (m, 6H, 2 x 5-H, 2 x 6a-H, 2 x 6b-H), 4.71 -4.81 (m, 1 H, Thr-P-CH), 4.91 (d, J,.,2. = 7.6 Hz, 1 H, 1’-H), 5.02 (dd, J a C ~ , f i c ~ = 4.6 Hz, l H , Thr-a-CH), 5.15 (d, J1,2. = 7.8 Hz, lH, 1’-H), 5.19-5.29 (m, 2H, CH2C6H5), 5.34-5.41 (m, 2H, 2 x 2-H), 5.39 (dd, J3.,4. = 3.6 Hz, l H , 3’-H), 5.48 (dd, J3.,4. = 3.4 Hi!, 1 H, 3’-H), 5.45-5.51 (dd, 1 H, Ser-a-CH), 5.53 (d, J1,2 = 3.8 Hz, 1 H, 1-H), 5.54 (dd, Jz,y = 10.6 Hz, IH, 2’-H), 5.61 (dd, J2.3, = 10.6 Hz, IH, 2’-H), 5.70 (dd, Jy,t = 0.8 Hz, l H , 4’-H), 5.72 (dd, Jy,* = 0.8 Hz, l H , 4-H), 5.81 (d, J1,2 3.6 Hz, l H , 1-H), 6.13 (dd, J4,5 = 0.8 Hz, lH, 4-H), 6.16 (dd, J4,5 = 0.8 Hz, 1 H, 4-H), 7.25-7.54 (m, 15H, C6H5), 7.76 (d, J Z , N H = 9.6 Hz, 1 H, NH), 8.10-8.26 (rn, IOH, C6HS), 8.15 (d, J N H , a c I I = 9.5 Hz, 1 H, NH), 8.55 (d, J ; I , ~ H = 9.6 Hz, 1 H, NH), 10.01 (d, JNH,aCH = 0.1 Hz, 1 H, NH).

C87H98N4039 (1823.7) Ber. C 57.30 H 5.42 N 3.07 Gef. C 56.82 H 5.31 N 3.12

0- f (2,3.4,6- Tetra- 0-acetyl- 8-o-galactopyranosyl) - ( 1 - 3 ) - 0 - /2-acetamido-4,6-di-O-ben- zoyl-2-desoxy-a- a-galactopyranosyl)]-~- Lhreonyl-0- f (?,3,4,(i-tetra-0-acetyl-~-o-galactopyra- nosyl)]- ( 1 +3) - 0- (2-acetamido-4,6-di-O-benzoyl-2-desoxy-a-~-gulactopyranosyl)]-~-serin (32): Glycopeptid 30 (72 mg, 0.038 mmol) wird unter Stickstoff in 98proz. Ameisensaure (4.5 ml) gelost und unter LichtausschluD bei Raurntemp. stehengelassen. Nach 70 h ist die Saureschutzgruppe abgespalten, es wird Palladium-Mohr (97% Pd, 25 mg) hinzugcgeben und bei Raumtemp. 1.5 h unter Stickston geruhrt (DC: Chloroform/Methanol, 4: 1; Anfar- bung mit Ninhydrin). Es wird liltriert, mit AmeisensLure mehrfach gewaschen und die Amei- sensaure wie bei 31 entfernt. Das reine Produkt ist empfindlich und verliert sehr leicht Acetatschutzgruppen; Ausb. 63.6 mg (98%). - ‘H-NMR (400 MHz, D3CCOCD3): 6 = 1.40 (d, JBCH,CH, = 6.6 Hz, l H , Thr-CH,), 1.83, 1.86, 1.92, 1.94, 1.95, 1.97, 1.98, 1.99, 2.02, 2.04 (lOs, 30H, 10 CH3CO), 3.64 (d, J*CH,PCH = 2.4 Hz, 1 H, Thr-a-CH), 4.02 (dd, J@b,y = 5.1 Hz,

4.09‘-4.18 (m, 4H, 2 x 5’-H, 2 x 6’a-H), 4.25-4.35 (m, 4H, Ser-P-CHb, Thr-P-CH, 2 x 6b-H), 4.29 (dd, = 3.2 Hz, 1 H, 3-H), 4.39 (m, J N H , a ~ H = 9.0 Hz, I H , NH), 4.41 -4.48 (m, 3H, Ser-P-CH,, 2 x 6a-H), 4.46 (dd, J3,4 = 3.0 Hz, lH, 3-H), 4.49 (ddd, J m ~ ~ , f i ~ ~ = 2.0 Hz, J a e ~ , p c ~ = 4.4 Hz, 1 H, Ser-a-CH), 4.58 (ddd, 55.6 = 4.8 Hz, J5,6 =

JVb,@a = 10.1 HZ, IH, 6’b-H), 4.02 (dd, J@b,S, = 6.4 Hz, J@&b :: 10.2 Hz, l H , 6b-H),

7.4 Hz, 1 H, 5-H), 4.72 (ddd, J5.6 = 3.8 Hz, J5,6 = 7.4 Hz, 3 H, 5-H), 4.77 (ddd, J2,3 = 7.3 Hz, lH, 2-H), 4.80 (ddd, J2,3 = 7.0 Hz, l H , 2-H), 4.92 (dd, JT,3, = 10.4 Hz, lH, 2’-H), 4.94 (dd, J2.,3. = 7.8 Hz, 1 H, 2’-H), 4.95-5.03 (m, 4H, 2 x 3’-H, 2 NH), 4.98 (d, J,.,? = 5.0 Hz, l H , 1’-H), 5.00 (d, .11,2 = 3.4 Hz, l H , 1-H), 5.09 (d, J1.2 = 3.6 Hz, 1 H, 1-H), 5.27 (d, Ji. ,y = 8.0 Hz, 1 H, 3’-H), 5.30(dd, Jy.4 = 1.2 Hz, J44.,5. = 1.0 Hz, 1 H, 4’-H), 5.32 (dd, J3.,4. = 3.3 Hz, Jp.5. = 1.1 Hz, l H , 4’-H), 5.70 (dd, J45 = 1.0 Hz, 1 H, 4-H), 5.82 (dd, J4.5 = 1.1 Hz, l H , 4-H), 7.44-7.69 (m, 12H, C,5H5), 7.99-8.10 (m, 8H, C6HS).

0-/ (P-D-Galactopyranosy1/ - (1 + 31-0- (2-acetamido-2-deso.~~~-ci-~-galactopyranosyl) 1-L- threonyl-0-/ (p-o-galactopyranosy1)- ( 1 -+ 3 ) -0- (2-acetamido-2-desoxy-a-~-galactopyrano- syl)]-L-serin (33): Dipeptid 32 (50 mg, 0.03 mmol) wird in Methanol (10 ml) gelost, mit gesattigter Kaliumcyanid-Losung in Ethanol (1 5 rnl) versetzt und bei 21 ‘C stehengelasseo.

Liebigs Ann. Chem. 3985

2048 H . Paulsen, M . Schultz, J.-D. Klarnann, B. Wuller und M. Paal

Nach ca. 25 h f i l l t cin feiner Niederschlag aus. Unter Schiittcln wird so vie1 Methanol zugesetzt, daD er sich gerade wieder lost (ca. 8 ml). Es wird erneut Methanol zugesetzt, wenn sich Niederschlag bildet (insgesamt ca. 10 ml). Nach 75 h ist die Reaktion beendct (DC: n-Butanol/Eisessig/Pyridin/Wasser, 4: 1 : 1 : 2). Die Losung wird vorsichtig mit Ameisensaure neutralisiert (HCN!) und das Losungsmittcl i. Vak. in der Kalte cntfernt. Die Abtrcnnung der Salze erfolgt durch Saulenchromatographie an Sephadex LH-20 in Methanol; Ausb. 27 rng (97%) Pulver, [a]: = +110 (c = 0.4, HzO), Schmp. 208-C (Zers.). - ’H-NMR [400 MHz. D20, intcrner Standard MeOD (6 = 3.30)]: 6 = 1.38 (d, JBCH.CHI = 6.7 Hz, 3H, Thr-CH3), 1.99, 2.00 (2s, 6H, 2 CH’CO), 3.45 (dd, J2,’, = 9.8 Hz, 2 H , 2 x 2’-H). 3.57 (dd, JY.& = 3.0 Hz, 2H, 2 x 3’-H), 3.57-3.65 (m, 2H), 3.65-3.76 (m, SH), 3.83-4.03 (m, 7H), 3.98 (dd, J3,4 = 2.8 Hz, 1 H, 3-H), 4.04 (dd, .J3,4 = 3.0 Hz, IH , 3-H), 4.12-4.19 (m, 2H), 4.24 (dd, J2.3 = 11.6 Hz, lH, 2-H), 4.28 (dd, .12,3 = 11.3 Hz, 1 H, 2-H), 4.35-4.40 (m, 2H, Thr-!3-CH), 4.42 (d, J,.,*. = 7.6 Hz, 1 H, 1’-H), 4.425 (d, J1..* = 7.6 Hz, 1 H, 1’-H), 4.82 (d, J,,: = 3.3 Hz, 1 H, I-H), 4.98 (d, J1.2 = 3.6 Hz, l H , I-H).

C35H60N4025 (936.9) Ber. C 44.87 H 6.46 N 5.98 Gcf. C 44.18 H 6.15 N 5.83

I ) LXV. Mitteilung: H . Paulsen, M. Ifeume, 2. Gyorgydeak und K. Lebuhn, Carbohydr. Res.,

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