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UniversitätStuttgart
INSTITUT FÜR RAUMFAHRTSYSTEME
--Bedrohliche HimmelskörperBedrohliche Himmelskörper-- Kann Raumfahrttechnik Kann Raumfahrttechnik beschützen?beschützen?--
Bedrohliche Himmelskörper
Kann Raumfahrttechnik beschützen?
Prof. Dr. Ing.habil. Monika Auweter- Kurtz
Vortrag im Rahmen des Seminars
Raumfahrt aus Leidenschaft
Juni 2005
Einleitung
Die erdnahen Asteroiden und Kometen
Einschätzung der Gefahr
Möglichkeiten zur Abwehr von Katastrophen
Notwendige Voraussetzungen
Stand der Technik
Entwicklungsbedarf
Zusammenfassung
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INSTITUT FÜR RAUMFAHRTSYSTEME
--Bedrohliche HimmelskörperBedrohliche Himmelskörper-- Kann Raumfahrttechnik Kann Raumfahrttechnik beschützen?beschützen?--
Was ist damals als die Dinosaurier
ausstarben eigentlich geschehen?
•1980: Veröffentlichung von L.W. Alvarez, W.
Alvarez, F. Asaro und Helen Michel
Theorie über die Iridiumanomalie an der Grenze
zwischen Kreidezeit und Tertiär
����Asteroid mit 6-14 km Durchmesser
����Krater 150-300 km Durchmesser
•1981: Antonio Camargo berichtet über einen
Krater in Yukatan
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--Bedrohliche HimmelskörperBedrohliche Himmelskörper-- Kann Raumfahrttechnik Kann Raumfahrttechnik beschützen?beschützen?--
Chicxulub-Krater
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--Bedrohliche HimmelskörperBedrohliche Himmelskörper-- Kann Raumfahrttechnik Kann Raumfahrttechnik beschützen?beschützen?--
Kraterdurch-
messer:
damals
250-290 km
Asteroiden-
durchmesser:
9,5-14,5 km
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--Bedrohliche HimmelskörperBedrohliche Himmelskörper-- Kann Raumfahrttechnik Kann Raumfahrttechnik beschützen?beschützen?--
Was ist damals als die Dinosaurier ausstarben
eigentlich geschehen?
Man ist nun sicher:•Vor rund 65 Millionen Jahren schlug ein Himmelskörper
auf der Erde ein und schuf den Chicxulub – Krater in Mexiko mit einem Durchmesser von ca. 180 km
•Es kam zu Flutwellen, die an der karibischen Küstenlinie nachweisbar sind
•Staubwolken verdunkelten den Himmel lange Zeit mit der Folge einer Kältewelle
•Folge: Ausrottung eines beachtlichen Anteils allerdamals lebenden Arten (Schätzung: 70%)
•Die Schichtdicke der Sphärulen betrug weltweit ca. 2 cm
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--Bedrohliche HimmelskörperBedrohliche Himmelskörper-- Kann Raumfahrttechnik Kann Raumfahrttechnik beschützen?beschützen?--
Andere große Einschläge, von denen
wir heute wissen
•Den ältesten nachweisbaren Einschlag datiert man heute auf 3,47 Milliarden Jahre, die Sphärulenschicht hat eine Dicke von 20-30 cm
•Der Himmelskörper hatte einen Durchmesser von ca. 20 km
•Damals gab es an Lebensformen wahrscheinlich nur Bakterien, die aufgrund ihrer Robustheit überlebten
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--Bedrohliche HimmelskörperBedrohliche Himmelskörper-- Kann Raumfahrttechnik Kann Raumfahrttechnik beschützen?beschützen?--
Nördlinger Ries und
Steinheimer BeckenEntstanden vor 15 Millionen Jahren
Kraterdurchmesser: 24 km
Meteoritendurchmesser: 1,3 km
Sprengkraft: 141.000 Mt TNT� 2350 H-Bomben(60 Megatonnen)
Kraterdurchmesser: 3,8 km
Meteoritendurchmesser: 162 m
Sprengkraft: 270 Mt TNT � 4,5 H-Bomben
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Barringer-Krater in Arizona•Entstanden vor 50 000 Jahren •Kraterdurchmesser: 1,32 km•Asteroidendurchmesser: 30 m•Sprengkraft: 2 Mt TNT
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--Bedrohliche HimmelskörperBedrohliche Himmelskörper-- Kann Raumfahrttechnik Kann Raumfahrttechnik beschützen?beschützen?--
Tunguska, Sibirien•Entstanden 1908
Steinasteroid oder Komet
Durchmesser: 60 – 100 m
Eintrittsgeschwindigkeit:
15 km/s
Explosion in 5 – 9 km
Höhe
Sprengkraft: 10 – 15
Megatonnen TNT
Es wurden 2200 km2
verwüstet
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--Bedrohliche HimmelskörperBedrohliche Himmelskörper-- Kann Raumfahrttechnik Kann Raumfahrttechnik beschützen?beschützen?--
Asteroidenschauer
1868 in Polen
1947 in Sikote-Alin, Nähe Wladiwostok
• Asteroiden explodieren einige Kilometer über dem Erdboden
�Meteoritenschauer innerhalb einer Streuellipse
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--Bedrohliche HimmelskörperBedrohliche Himmelskörper-- Kann Raumfahrttechnik Kann Raumfahrttechnik beschützen?beschützen?--
Die erdnahen Asteroiden und
Kometen
Was sind das für Himmelskörper?
Wo kommen sie her?
Was wissen wir über sie?
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--Bedrohliche HimmelskörperBedrohliche Himmelskörper-- Kann Raumfahrttechnik Kann Raumfahrttechnik beschützen?beschützen?--
Asteroiden•Die meisten Asteroiden befinden sich im Planetoidengürtel zwischen den Bahnen von Jupiter und Mars.
•Durch Bahnstörungen befinden sich einige Asteroiden auf Bahnen, die die Erdbahn kreuzen oder ihr nahe kommen, die „erdnahen Asteroiden“.
•Die meisten Asteroiden bestehen aus Gestein mit hohen Anteilen von Fe, Ni und C-Verbindungen. Wenige sind rein metallisch.
•Die Größe der erdnahen Asteroiden ist sehr unterschiedlich, bis zu 40 km Durchmesser.
•Die meisten dieser erdnahen Asteroiden sind für uns ungefährlich, könnten uns aber wertvolle Rohstoffe liefern.
•Jenseits von Neptun gibt es einen zweiten Ring von Planetoiden, den Kuiper-Gürtel.
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Erdnahe Asteroiden in Resonanz mit der Erde
Merkur
ErdeMars
Sonne Venus
•Umlaufzeit um die Sonne ca. 1 Jahr
•Leicht zu erreichen, daher sind sie geeignete Erkundungs- und Übungsobjekte
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--Bedrohliche HimmelskörperBedrohliche Himmelskörper-- Kann Raumfahrttechnik Kann Raumfahrttechnik beschützen?beschützen?--
Erdnahe Asteroiden in Resonanz mit der Erde
•Sind bei den Lagrange-Punkten der Erde Asteroiden?
•Es gibt Asteroiden auf stabilen Hufeisenbahnen.„Möchtegern Monde“!
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--Bedrohliche HimmelskörperBedrohliche Himmelskörper-- Kann Raumfahrttechnik Kann Raumfahrttechnik beschützen?beschützen?--
KometenBestandteile: Eis, Staub, CO2,
organische Verbindungen
•ca. 45 000 AE von der Sonne entfernt bilden sie die Oortsche Wolke.
•Durch Bahnstörungen könnensie ins Innere des Sonnen-systems gelangen.
•In Jupiternähe: Ausbildung des Schweifs, von dort noch 3-4 Jahre zu uns.
•Größe der erdnahen Kometen: 100m bis einige 10 km.
•Ist ihre Umlaufdauer >200 Jahre, werden sie als langperiodisch bezeichnet.
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Erdnahe Objekte -Asteroiden und Kometen
•Alle Objekte, die der Erde nahe kommen, werden als NEOs (Near Earth Objects) bezeichnet.
•Ihre Größe ist sehr unterschiedlich, sie reicht bis zu einigen 10 km.
•Die meisten Objekte zeigen ein flaches Spektrum mit schwacher Struktur und eine geringe Albedo (0,03 –0,08).
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--Bedrohliche HimmelskörperBedrohliche Himmelskörper-- Kann Raumfahrttechnik Kann Raumfahrttechnik beschützen?beschützen?--
Einschätzung der Gefahr
Welche Objekte können uns gefährlich
werden?
Wie viele gibt es von der Sorte?
Wie groß ist die Gefahr eigentlich?
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Einschätzung der Gefahr
•Untersuchungen der Mondoberfläche zur Bestimmung der Trefferhäufigkeit der Erde
-von der Erde aus
-durch die Apollo-Astronauten
•Aufnahmen militärischer Überwachungssatelliten werden herangezogen (zurück bis 1994)
•Warum gibt es bei uns viel weniger Krater als auf dem Mond?
•Wir haben ein Schutzschicht -
unsere Atmosphäre!
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Was passiert eigentlich beim Eintritt in die Erdatmosphäre?
•Typische Eintrittsgeschwindigkeiten:
-Asteroiden: 15 km/s – 25 km/s
-Kometen: bis zu 73 km/s
•Bewegungsenergie:
-proportional zur Masse des Objektes
-proportional zum Quadrat seiner Geschwindigkeit
•Abbau der Bewegungsenergie durch:
-Abbremsung in der Atmosphäre (Luftwiderstand ~d2)�Erhitzung der Luft und des Eintrittskörpers�Zerbrechen des Objektes�Explosion des Objektes
-Aufschlag�Erdbeben�Tsunami�Aufschmelzen und Kraterbildung�Staubwolken
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•Mikrometeoriten mit einem Durchmesser kleiner als100 µm kommen nicht zum Glühen, schweben herunter.•Meteoriden verglühen, zerfallen oder explodieren.•Meteoriten erreichen den Erdboden.
Was passiert eigentlich beim Eintritt in die Erdatmosphäre?
•Große Objekte (>ca. 1 km) können zerbrechen oder explodieren aufgrund der Schwerkraft (Roche-Grenze).
•Täglich wird die Masse der Erde um ca. 40 Tonnen erhöht.
•Jährlich gibt es 20-30 Explosionen der kt-Klasse(Hiroshima-Bombe 13 kt).
•Jährlich erreichen 10.000-50.000 Meteoriten den Erdboden.
•Verhalten ist abhängig von:
•Dichte•Durchmesser •Geschwindigkeit
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Einschätzung der Gefahr•Wie viele größere Objekte gibt es von der Sorte in Erdnähe?
•Welche Gefahr geht von diesen Objekten aus?
•Druckwellen
•Kratererzeugung
•Feuerbrünste
•Erdbeben (80 m Eisenasteroid, v=30 km/s �Stärke 7)
•Tsunami (80 m Eisenasteroid v=30 km/s �Wellenfront mit ca. 40 m Höhe)
•Staubwolken umkreisen die Erde. Reduzierte Sonneneinstrahlung und Kälte sind die Folgen.
Folgende Gefahren gehen von Objekten auf Kollisionskurs aus:
•Wie häufig sind Kollisionen?
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Einschätzung der Gefahr
Wie groß ist die Gefahr eigentlich?
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Objekt der 1 km-Klasse nächstes Jahr einschlägt ist
1:100 000
Geht man von einer Lebenserwartung von 100 Jahren aus,
so ist die Wahrscheinlichkeit, einen NEO-Einschlag der 1 km-Klasse zu erleben,
3 mal größer als 6 Richtige im Lotto,wenn man 100 Jahre lang jedes Wochenende spielt.
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Historischer Überblick1932 Entdeckung des ersten erdnahen Asteroiden (1932HA) durch Karl Reinmuth
Initiative zur Erfassung und Untersuchung gefährlicher Objekte•Sind alle gefährlichen Objekte bekannt?•Wer kümmert sich um die Überwachung unserer Nachbarschaft?
•Wer sorgt für unsere Sicherheit?
1973 Erstes Suchprogramm
Erst in den 90er Jahren wurde man sich weltweit der Bedrohung bewusst.
Die Suchprogramme sind bis heute nicht intensiv:•2008 werden erst 90% der Asteroiden mit d>1 km bekannt sein.
•Nach kleinen Objekten wird derzeit nicht gesucht.
•Nach großen Kometen mit langen Umlaufperioden wird nicht gesucht.
•Seit 1996 gibt es kein Suchprogramm auf der südlichen Halbkugel mehr.
Ein großer Teil der Entdeckungen werden von Amateuren gemacht.
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Initiative zur Erfassung und Untersuchung gefährlicher Objekte•Wer kümmert sich um die Überwachung unserer Nachbarschaft?
•Wer sorgt für unsere Sicherheit?
USA
•Auswertung von Aufnahmen militärischer Überwachungssatelliten
Seit 1994 werden 60-80% der Erde beobachtet, ca. 30 Objekte zwischen 10 m und 100 m gefunden
Verschiedene Suchprogramme
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Initiative zur Erfassung und Untersuchung gefährlicher Objekte
•Erkundung verschiedener Objekte
-Galileo (mit deutscher Beteiligung) – Bilder und spektroskopische Untersuchungen der Asteroiden Gaspraund Ida
-ISEE3/ICE wurde auf den Weg zum Halley gebracht
-Near-Shoemaker – 2001 Bilder des Asteroiden 433 Eros, Untersuchung seiner geologischen Zusammensetzung, Bestimmung der Masse, des Magnetfeldes, der Schwerkraftverteilung und der Schwerpunktslage, erstmals Landung und Vorbeiflug am Kometen Hayutake und am C-haltigen Asteroiden Mathilde
•Wer kümmert sich um die Überwachung unserer Nachbarschaft?
•Wer sorgt für unsere Sicherheit?
USA
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--Bedrohliche HimmelskörperBedrohliche Himmelskörper-- Kann Raumfahrttechnik Kann Raumfahrttechnik beschützen?beschützen?--
Initiative zur Erfassung und Untersuchung gefährlicher Objekte
•Missionen mit Materialrückführung – in Vorbereitung und Planung
-Stardust:
Start 1999, Begegnung mit dem Kometen Wild-2, Vorbeiflug in 150 km Abstand zum Kern, Massenspektrometrie und Probenentnahme, Probenrückführung zur Erde
-Mars-Sample-Return:
zusammen mit Frankreich unter Beteiligung des IRS, Probenrückführung vom Mars
•Wer kümmert sich um die Überwachung unserer Nachbarschaft?
•Wer sorgt für unsere Sicherheit?
USA
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--Bedrohliche HimmelskörperBedrohliche Himmelskörper-- Kann Raumfahrttechnik Kann Raumfahrttechnik beschützen?beschützen?--
Initiative zur Erfassung und Untersuchung gefährlicher Objekte
•Missionen zur Erprobung neuer Technologien
-Deep Space 1:
Start 1998Ionenantrieb, autonome Navigation, Nahaufnahmen des Asteroiden Braille und des Kometen Borrelly (2001)
-Deep-Impact:
Start 2005Untersuchung des inneren des Kometen Tempel 1
•Wer kümmert sich um die Überwachung unserer Nachbarschaft?
•Wer sorgt für unsere Sicherheit?
USA
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--Bedrohliche HimmelskörperBedrohliche Himmelskörper-- Kann Raumfahrttechnik Kann Raumfahrttechnik beschützen?beschützen?--
Initiative zur Erfassung und Untersuchung gefährlicher Objekte
•Einrichtung einer zentralen Stelle beim „US Space Command“ (Planung)
•Studie über Frühwarneinrichtungen und Abwehrsystem – CAPS (Comet/Asteroid Protection System):
-Vorschlag der Einrichtung eines Frühwarnsystems im Weltall
-Entwicklung eines Abwehrsystems
•Wer kümmert sich um die Überwachung unserer Nachbarschaft?
•Wer sorgt für unsere Sicherheit?
USA
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•Deep-Impact-Penetrator
im Anflug auf den
Kometen Tempel 1
Start: 12. Januar 2005
Einschlag: 4. Juli 2005
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Initiative zur Erfassung und Untersuchung gefährlicher Objekte
JapanMUSES-C Start: 2003, Rückkehr: 2007
Missionsziele:
•Rückführung von Material eines Asteroiden, 1989 SF 36, zur Erforschung der Entstehung des Sonnensystems
•Entwicklung und Erprobung neuer Technologien:
-Ionenantrieb
-Mechanismus zum Aufsammeln von Material
-Rückkehrkapsel
-Autonome Missionsdurchführung
•Wer kümmert sich um die Überwachung unserer Nachbarschaft?
•Wer sorgt für unsere Sicherheit?
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--Bedrohliche HimmelskörperBedrohliche Himmelskörper-- Kann Raumfahrttechnik Kann Raumfahrttechnik beschützen?beschützen?--
Initiative zur Erfassung und Untersuchung gefährlicher Objekte
Europa
ESA
Missionen zur Erkundung
-Giotto – 1986 Bilder des Kometen Halley(Staubschicht, geringe Albedo, Blausäuremolekül)
-Rosetta – zunächst war eine Mission mit Materialrückführung geplant, für die wir Voruntersuchungen machten.
Nun hat man sich für Untersuchungen des Kometen 67/Churyumov-Garasimenko entschieden.
Start: März 2004, Ankunft 2014
•Wer kümmert sich um die Überwachung unserer Nachbarschaft?
•Wer sorgt für unsere Sicherheit?
UniversitätStuttgart
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--Bedrohliche HimmelskörperBedrohliche Himmelskörper-- Kann Raumfahrttechnik Kann Raumfahrttechnik beschützen?beschützen?--
Initiative zur Erfassung und Untersuchung gefährlicher Objekte
Europa
ESA
1.) Erfassung kleiner Objekte
Sonde im inneren Sonnensystem – Athen -Asteroiden
-Earthgard: zusätzliche Nutzlast für Bepi-Colombozum Merkur
-EUNEOS: Sonde knapp innerhalb der Venusbahn
•Wer kümmert sich um die Überwachung unserer Nachbarschaft?
•Wer sorgt für unsere Sicherheit?
Die ESA hat eine Studienphase durchgeführt
zu drei Themenschwerpunkten, Entscheidungen für die
nächste Ministerratskonferenz werden vorbereitet:
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Initiative zur Erfassung und Untersuchung gefährlicher Objekte
Europa
ESA
2.) Erforschung bekannter Objekt
-System zur Fernerkundung
-SIMONE: Flotte von 5 kleinen mit
Ionentriebwerken beweglicher Satelliten zur
Naherkundung
•Wer kümmert sich um die Überwachung unserer Nachbarschaft?
•Wer sorgt für unsere Sicherheit?
Die ESA hat eine Studienphase durchgeführt
zu drei Themenschwerpunkten, Entscheidungen für die
nächste Ministerratskonferenz werden vorbereitet:
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Initiative zur Erfassung und Untersuchung gefährlicher Objekte
Europa
ESA
3.) Missionen zur Technologieerprobung
-Don Quichote (Deimos Space): Untersuchung einer Ablenkstrategie durch Beschuss
-Ishtar: Radar-Tomographie, Studie zur Untersuchung des Inneren eines Asteroiden
•Wer kümmert sich um die Überwachung unserer Nachbarschaft?
•Wer sorgt für unsere Sicherheit?
•Die ESA hat eine Studienphase durchgeführt
zu drei Themenschwerpunkten, Entscheidungen für die
nächste Ministerratskonferenz werden vorbereitet:
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--Bedrohliche HimmelskörperBedrohliche Himmelskörper-- Kann Raumfahrttechnik Kann Raumfahrttechnik beschützen?beschützen?--
Was rüttelte die ESA wach?
Europarat1996: Resolution mit der Aufforderung, sich der
Asteroiden und Kometenabwehr anzunehmen
Vereinte Nationen1999: Unispace III Report, Vienna Declaration
European Science Foundation2001: Future of Europe in Space Research,
ESSC-ESF Position Paper
Münchner Rück2002: Aufforderung an die Versicherer, sich auf
Schäden einzustellen
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Initiative zur Erfassung und Untersuchung gefährlicher ObjekteWas hat diese Resolutionen ausgelöst?•Aufklärung der Ursache für das Dinosauriersterben•Beobachtung des Sturzes von Shoemaker-Levi auf den Jupiter 1994
•Häufige Meldungen über neuentdeckte gefährliche Objekte der letzten Jahre:
0,27199410m1994 XM112.1994
4,8716.12.20011998 WT241998
Einschlagwahrschein-
lichkeit: 1:500
203030-70m2000 SG3442000
ca. 113.08.2025800m2001 CU112001
201.2002
(unbemerkt!)
300mYB512.2001
0,220830,7-1,5km2002 ELG2002
ca. 114.06.2002
(unbemerkt!)
50-120m2002 MN17.06.2002
zunächst Einschlag
nicht ausgeschlossen
01.02.20192km2002 NT709.07.2002
1,318.08.2002800m2002 NY4014.07.2002
Geschätzte Distanz in
Mondentfernungen
VorbeiflugGrößeNameEntdeckung
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Früherkennung und Erforschung erdnaher Objekte
Wichtige Voraussetzungen für den Erfolg eines Abwehrprogrammes und zur Minimierung des Aufwandes sind:
Zur Erforschung gehört:
•Das Erkennen
•Das Ermitteln aller wichtigen Größen
•Früherkennung
•Erforschung des Objekts
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•Was wissen wir überhaupt über diese Objekte?
•Welche Informationen brauchen wir?
•Wie können wir uns die erforderliche Datenbasis verschaffen?
•Bahnvorhersage erschwert durch:
-kleine Masse
-Vorbeiflüge an Sonne, Planeten, Monden, Asteroiden und Kometen
-Sublimation
-nicht selbstleuchtend
•Zusammensetzung
-nur die Oberfläche ist direkt zugänglich
-Detektion von der Erde aus ist durch die Atmosphäre behindert
•Rotationsfrequenz aus Lichtschwankungen
Früherkennung und Erforschung erdnaher Objekte
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Konzept zur Früherkennung gefährlicher Objekte
Ziele: bei großen Objekten Zeit zur Abwehr
bei kleinen Objekten Zeit zur Evakuierung
CAPS – Studie der NASA:
-Erkennung eines Objektes >1km ∅
mind. in 5 AE Distanz (� mind. 1 J)
-Erkennung von 50m Objekte
in 0,2 AE Distanz (� mind. 1 Monat)
Früherkennung und Erforschung erdnaher Objekte
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Erfordernis: eine Überwachung im Weltall
-auf dem Mond
-von einem Lagrange-Punktdes Systems Sonne-Erde(L4 oder L5) aus
Früherkennung und Erforschung erdnaher Objekte
Bestehend aus:-hochauflösendem Teleskop mit großer Aperatur (Interferometer)-schnelle empfindliche Detektoren zur Untersuchung eines großen Spektralbereiches (UV-IR)-Laserentfernungsmessung
Fazit: -heutige Technologie reicht nicht aus
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Möglichkeiten zur Abwehr von Katastrophen
Die Zerstörung des Objektes
Die Ablenkung des Objektes
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Möglichkeiten zur Abwehr von KatastrophenZerstörung des Objektes
2 Möglichkeiten:
-Nuklearexplosion
-durch Penetration
Nachteile:
-Anzahl und Bahnen der Bruchstücke nicht vorhersehbar
-Bruchstücke sind auf ähnlichen Bahnen
Fazit: Eine Zerstörung wird man nur bei kleinen Objekten versuchen.
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Ablenkung des Objektes
Möglichkeiten zur Abwehr von Katastrophen
Sie muss umso größer sein,
je größer das Objekt ist,
je größer die Relativgeschwindigkeit des Objektes ist,
je weniger Zeit zur Verfügung steht.
Sie sollte auf eine möglichst große Fläche verteilt angreifen, um ein Zerbrechen des Objektes zu verhindern.
Die Kraft muss am Schwerpunkt angreifen.
Die erforderliche Geschwindigkeitsänderung ∆v ist umso größer, je später man eingreift.
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Es gibt 2 Möglichkeiten:
• Erzeugung eines Rückstoßes durch Ausstoß von Materie
• Eine Impulsübertragung durch „Beschuss“
Möglichkeiten zur Abwehr von Katastrophen
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Ablenkung des Objektes
Möglichkeiten zur Abwehr von Katastrophen
Erzeugung eines Rückstoßes durch Ausstoß von Materie
•Einsatz eines Raketenantriebes
•Gerichteter Ausstoß von Asteroiden- bzw. Kometenmaterial
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Ablenkung des Objektes
Möglichkeiten zur Abwehr von Katastrophen
Einsatz einer Rakete
Bei langer Vorwarnzeit für Asteroiden der 100m Klasse eine Möglichkeit
Probleme:
Der Raketenmotor muss samt Treibstoff auf dem Objekt landen und verankert werden.
Zur Zeit stehen nur chemische Raketen zur Verfügung.
daher: - lange Vorwarnzeit erforderlich
- sehr hoher Transportbedarf
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Ablenkung des Objektes
Möglichkeiten zur Abwehr von Katastrophen
Gerichteter Ausstoß von Asteroiden- oder Kometenmaterial
Die zur Sublimation erforderliche Energie kann aufgebracht werden:
- durch ein Geschoss
- durch Detonation
- durch Ausnutzung des Sonnenlichtes
- durch Einsatz eines Hochleistungslasers
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Möglichkeiten zur Abwehr von KatastrophenAblenkung des Objektes
Einsatz eines Geschosses
Übertragung von Impuls und Energie
Vergleich mit einer chemischen Rakete derselben Masse:
Bei einem Aufprall mit 10 km/s ist der erzeugbare Impuls um den Faktor 100 höher.
Voraussetzung ist die Kenntnis von:-Schwerpunkt-Masse-Zusammensetzung-Dichteverteilung-Oberflächenschichten
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Möglichkeiten zur Abwehr von KatastrophenAblenkung des Objektes
Eine Sprengung muss unbedingt vermieden werden
Missionen zur Technologieerprobung:
-Deep Impact (USA) 2005
-Don Quichote (ESA) Studie
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Möglichkeiten zur Abwehr von KatastrophenAblenkung des Objektes
durch Detonation
Detonation einer Nuklearbombe auf der Oberfläche oder in Oberflächennähe
Vergleich mit einer chemischen Rakete derselben Masse:
-Es kann ein bis zu 100 000fach höherer Impuls übertragen werden
Nachteile:
-ein monolithischer Körper könnte zerbrechen
-ein loser Steinhaufen wird kaum abgelenkt
-die Bombe muss im Weltall zusammengebaut werden
-die Positionierung birgt politische Risiken
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Möglichkeiten zur Abwehr von KatastrophenAblenkung des Objektes
Ausnutzung des Sonnenlichtes zur Sublimationvon Asteroiden- bzw. Kometenmaterial
Funktionsprinzip:
Durch die eingestrahlte Leistung wird eine Abtragung des Asteroiden durch Sublimation hervorgerufen.
Das abgetragene Material expandiert ins Vakuum und erzeugt als Reaktion eine Schubkraft.
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Möglichkeiten zur Abwehr von KatastrophenAblenkung des Objektes
Ausnutzung des Sonnenlichtes zur Sublimationvon Asteroiden- bzw. Kometenmaterial
Der Wirkkoeffizient (Schub/Leistung) ist abhängig von:
•Strahlungsdichte
•Thermodynamischen Eigenschaften des Objektes
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Möglichkeiten zur Abwehr von KatastrophenAblenkung des Objektes
Ausnutzung des Sonnenlichtes zur Sublimation von Asteroiden- bzw. Kometenmaterial
Erfordernisse:-hohe Temperaturen, > 2000°C-hohe Wärmeflüsse, einige MW/m2
-genaue Kenntnisse der oberen Schichten zur Optimierung des Systems-Kenntnisse der Rotation-große Spiegel
Entwicklungsstand dieser Technologie:
Studien:
1993 Melosh und Nemchinov
2002 Volker, Gritzner und Fasoulas, TU Dresden
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--Bedrohliche HimmelskörperBedrohliche Himmelskörper-- Kann Raumfahrttechnik Kann Raumfahrttechnik beschützen?beschützen?--
Beispiel (Volker, TU Dresden)
Ablenkung eines Steinasteroiden mit 1km Durchmesser um 10 Erdradien
Spiegeldurchmesser: 1,5 km
Betriebszeit: 1 Jahr
Systemmasse: 50 t
Möglichkeiten zur Abwehr von KatastrophenAblenkung des Objektes
Probleme:-lange Vorwarnzeit erforderlich-Betriebszeit über viele Jahre-Verschmutzung der Spiegel-Bewegung der Sublimationsfläche-Abschattungseffekte-hoher Transportbedarf
UniversitätStuttgart
INSTITUT FÜR RAUMFAHRTSYSTEME
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Hochleistungslaser zur Sublimation
Funktionsprinzip:
Der Laserimpuls ruft eine Abtragung von Asteroidenmaterial durch Sublimation hervor
Das abgetragene Material expandiert ins Vakuum und erzeugt als Reaktion eine Schubkraft
Möglichkeiten zur Abwehr von KatastrophenAblenkung des Objektes
Es gibt eine optimale Leistungsdichte abhängig von:
Der Einsatz eines Systems für unterschiedliche Objekte macht eine adaptive Optik erforderlich.
•Pulsdauer•Wärmeleitfähigkeit•Rotationsfrequenz
Wirkkoeffizient für einen 5 ns Laserpuls
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Möglichkeiten zur Abwehr von KatastrophenAblenkung des Objektes
Es gibt eine optimale Leistungsdichte abhängig von:
Der Einsatz eines Systems für unterschiedliche Objekte macht eine adaptive Optik erforderlich.
•Pulsdauer•Wärmeleitfähigkeit•Rotationsfrequenz
Wirkkoeffizient für einen 5 ns Laserpuls
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Erforderliche Energie zur Ablenkung um einen Erdradius in Abhängigkeit vom Objektradius
Möglichkeiten zur Abwehr von KatastrophenAblenkung des Objektes
Auslegung eines Lasersystems
Übertragene Energie in Abhängigkeit der Laserbetriebsdauer
1) Komet:Ø 200 m 6 Monate Vorwarnzeit
2) Asteroid: Ø 1 km 12 Monate Vorwarnzeit
11
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Vorschlag der NASA-Studie für einen ersten Schritt:Aufgabenstellung:Ablenkung eines 80 m Eisenasteroiden, der eine Geschwindigkeit von 30 km/s besitzt, wenn man noch 20 Tage Laserbetriebszeit zur Verfügung hat.
Anforderung an das Lasersystem:-56 MW mittlere Laserleistung-bei einer Laserwellenlänge von 500 nm-Pulsdauer von 10 ps-einer Laserpulsenergie von 14 MJ-bei einer Frequenz von 4 Hz
Möglichkeiten zur Abwehr von Katastrophen
Ablenkung des Objektes
Hauptproblem:
Solche Laser gibt es noch nicht!Lichtblick:
US Air Force entwickelt einen chemischen MW-Laser für den Einsatz in Kampfflugzeugen (ABL)
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Möglichkeiten zur Abwehr von KatastrophenAblenkung des Objektes
Hochleistungslaser zur Sublimation
Wo wird ein Lasersystem für die Abwehr von NEOspositioniert?
-auf der Erde
Vorteile:
•Die Masse des Lasersystems spielt keine Rolle
•Der Transport ins Weltall entfällt
•Die Energieversorgung ist unproblematisch
Nachteile:
•Absorption der Laserenergie in der Atmosphäre
•Störung durch Turbulenzen in der Atmosphäre
•Man kann das Objekt erst spät erreichen und braucht viele Anlagen zur kontinuierlichen Verfolgung
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Möglichkeiten zur Abwehr von KatastrophenAblenkung des Objektes
Hochleistungslaser zur Sublimation
-Station auf dem Mond oder in einem LagrangePunkt
Vorteile:
•Man kann die Objekte schon in großer Entfernung (1AE) erreichen
Nachteile:
•Strahlaufweitung
-Laserwellenlänge sollte klein sein
-Lasersystem mit Aperatursynthese erforderlich
•Adaptive Optik erforderlich
•Energieversorgung und Wartung ist schwierig
•Kühlung
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Möglichkeiten zur Abwehr von KatastrophenAblenkung des Objektes
Hochleistungslaser zur Sublimation
-ein System auf einem Raumschiff
Vorteile:
•Einfachere Optik
•Einsatz des Systems weit von der Erde entfernt, ∆v-Bedarf kleiner
Nachteile:
•Antrieb mit hohem Schub und hoher Austrittsgeschwindigkeit erforderlich
•Autonomer Betrieb erforderlich
•Verschmutzung der Optik
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Veränderung der Oberflächenbeschaffenheit (Yarkovski-Effekt)
Prinzip:
-da Photonen einen Impuls besitzen, kann durch einseitige Veränderung der Strahlungseigenschaften eine Kraft auf den Himmelskörper erzeugt werden durch:
•Veränderung der thermischen Emission
•Veränderung des Reflexionsvermögens für Sonnenlicht (Albedo)
Erde – 0,37 Mond – 0,07
Wolken – 0,7-0,9 Schnee – 0,5-0,9
Wasser – 0,02-0,7 Basalt – 0,05
Möglichkeiten zur Abwehr von KatastrophenAblenkung des Objektes
4
OFOFTQ σε=
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•Die erreichbare Bahnänderung ist proportional zum Quadrat der Flugzeit und umgekehrt proportional zum Radius des Objektes
•Beispiel (Spitale)
-Objektdurchmesser 1 km
-Veränderung eines glatten Steines in eine poröse Regolith-Oberfläche bewirkt:
in 100 Jahren eine Bahnänderung von 1400 km
in 300 Jahren ca. 14 000 km
Möglichkeiten zur Abwehr von KatastrophenAblenkung des Objektes
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Erforderliche Masse Staub zur Erzielung einer ausreichenden Albedoänderung:
-mindestens 25 000 t � über 500 Saturn 5
Fazit:
Man braucht genaue Kenntnis des Objektes
-Oberflächenbeschaffenheit
-Dichte
-thermische Eigenschaften (ε, λ, c)
-und mindestens 100 Jahre Zeit!
Möglichkeiten zur Abwehr von KatastrophenAblenkung des Objektes
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Befestigung eines SolarsegelsPrinzip:
Der solare Strahlungsdruck auf das Segel durch Reflexion des Sonnenlichts wird zum Segeln genutzt.
Die Beschleunigung ist
proportional zur Segelfläche (Fs), umgekehrt proportional zur Masse des Objekts (mo), umgekehrt proportional zum Quadrat des Abstandes zur Sonne (Rs).
Sonnensegel sollte sein:großleichthochreflektierend
2~
so
s
Rm
F
t
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∆
∆
Möglichkeiten zur Abwehr von KatastrophenAblenkung des Objektes
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Befestigung eines Solarsegels
Vorteile:
•Ungefährlich
•Vergleichsweise einfach
Nachteile:
•Die erzeugte Kraft ist gering-Nur für kleine Objekte anwendbar-Lange Vorwarnzeiten erforderlich
•Nur in Sonnennähe wirksam
•Eine Befestigung des Segels ist erforderlich
-Kenntnis der Struktur der Oberfläche ist erforderlich
•Bei Rotation des Objekts sehr schwierig
Möglichkeiten zur Abwehr von KatastrophenAblenkung des Objektes
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Zusammenfassung der Abwehrmöglichkeiten
Wenn die Vorwarnzeit kurz ist - ca. 1 Jahr - gilt:
•Man kann nur Systeme einsetzen, die bereits im Weltraum stationiert sind oder sofort gestartet werden können.
•Eine maßgeschneiderte Lösung ist nicht möglich; das System muss mit wenigen „Basisdaten“ funktionieren.
•Die erzielbaren Beschleunigungen müssen groß sein, da die verfügbare Einwirkzeit kurz ist.
•Das System muss möglichst schnell in die Nähe des Objektes transportiert werden. Der hierfür erforderliche Antrieb muss schubstark sein.
•Das System muss zuverlässig sein, für einen zweiten Versuch reicht die Zeit nicht.
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Zusammenfassung der Abwehrmöglichkeiten
Wenn die Vorwarnzeit ca. 10 Jahre beträgt:
•Man ist auf existierende Technologie angewiesen.
•Bei Verwendung eines fertigen Systems hat man mehrere Versuche.
•Man kann ein maßgeschneidertes System bauen -muss aber sofort loslegen.
•Zeit für politisches Gerangel und unsichere Finanzierung bleibt nicht.
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Zusammenfassung der Abwehrmöglichkeiten
Wenn man mehrere Jahrzehnte Vorwarnzeit hat:
•Man sollte sich trotzdem sputen, da man sonst die Zahl der Möglichkeiten wieder beschränkt.
•Man kann neue Technologien entwickeln und erproben.
•Man könnte mehrere Systeme bauen, um sicher zu gehen.
•Man sollte möglichst schnell politische und finanzielle Klarheit schaffen.
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Zusammenfassung der Abwehrmöglichkeiten
Wenn man mehr als 100 Jahre Zeit hat...
...kann man erst einmal einen Wettbewerb ausschreiben!
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Unsere Situation heute
•Wir kennen nicht einmal alle großen erdnahen Objekte mit kurzen Umlaufzeiten.
•Wir haben kein Frühwarnsystem, entdecken gefährliche Objekte oft erst, wenn sie an uns - zum Glück - vorbei gerast sind.
•Wir sind auf eine Abwehr in keiner Weise vorbereitet und bräuchten mehrere Jahre, um verfügbare Technologie einsatzbereit zu machen.
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Verfügbare Technologie im weitesten Sinne:
•Chemische Großraketen
•Nuklearwaffen
Technologien in Entwicklung:
•Hochleistungslaser
•Wiederverwendbare Transportsysteme in den erdnahen Orbit
•Elektrische Raketenantriebe
Unsere Situation heute
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ZusammenfassungUnser blauer Planet ist schützenswert!
Dazu bedarf es:
•Der weiteren Erkundung erdnaher Asteroiden und Kometen
•Des Aufbaus eines Frühwarnsystems
•Der Entwicklung eines Abwehrsystems und seiner Stationierung im Weltraum
•Der Entwicklung leistungsfähiger, kostengünstiger, wiederverwendbarer Transportsysteme für erdnahe Orbits
•Der Entwicklung neuer schubstarker Antriebe für den Transport im Weltall
Wir können das aus Sicherheitsgründen nicht
anderen überlassen!
Europa kann und muss sich an dieser Aufgabe
beteiligen!
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ZusammenfassungUnser blauer Planet ist schützenswert!
Europa kann und muss sich an dieser Aufgabe
beteiligen!
Eine technische Herausforderung, an der
wir uns am IRS bereits auf mehreren
Gebieten beteiligen!
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Beiträge des IRS
Elektrische Raketenantriebe Raumtransportfahrzeuge
Interplanetare Missionen WiedereintrittstechnologieWiedereintrittstechnologie
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ENDE