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4 NET-Journal Jg. 18, Heft Nr. 5/6 Mai/Juni 2013 An der 41. Genfer Erfindermes- se vom 10. bis 14. April gab es für Energiefreaks ein Highlight. Doch davon später! Die Messe glänzte wieder einmal durch eine Präsen- tation des Erfindergeistes par ex- cellence, wie aus dem folgenden Bericht hervorgeht. Tausend Erfindungen Auf einer Fläche von 8’500 m 2 prä- sentierten 725 Erfinder aus 45 Län- dern ihre Produkte, 24% unter ihnen unabhängige Erfinder und Forscher, 76% waren von Vertreter von Firmen, Forschungsinstituten und Universitä- ten, 38% stammten aus Europa, 58% aus Asien und dem Nahen Osten und 4% aus anderen Kontinenten. Die am besten vertretenen Staaten an dieser Erfindermesse waren Chi- na, Saudi-Arabien, Russland, Rumä- nien, Thailand, Iran, Frankreich, Po- len, Deutschland, die Schweiz, Ko- rea, Kroatien, Malaysia, Spanien, Moldavien, Italien usw. Wie die Presseabteilung bekannt- gab, würden 98% der Aussteller die Genfer Erfindermesse empfehlen und wurden 2012 Lizenzen für 45 Mio USD verkauft. Man erwartete dieses Jahr keine geringeren Zahlen. Wie immer checkte sich die Re- daktorin im Pressebüro ein, bekam den Katalog, den ihr Mann und sie dann nach Erfindungen durchforsch- ten, welche sie selber und die Leser am meisten interessieren dürften. Im Katalog fanden sie einige, wussten aber zugleich, dass die Messe auch noch andere Überraschungen für sie bereithalten würde und nicht nur sol- che, die direkt mit neuen Energie- technologien zu tun hatten. Drogen an Bord! Zum Beispiel ein LKW-Transporter mit komplettem Messlabor und aus- fahrbarer Scan-Einrichtung, die über die Komponenten eines Flugzeugs wie Rumpf, Tragflächen, Motoren positioniert werden kann und von oben die gesamten Innereien mittels Röntgenstrahlen von verschiedenem Energielevel durchleuchten und gra- fisch in verschiedene Farben umset- zen kann. Trainierte Fachleute können dann anhand der Farben und Auflösung leicht erkennen, ob und wo zum Bei- spiel organisches Material platziert ist, zum Beispiel auch Drogen. Diese Detektierung ist mit normalen Rönt- genapparaten nicht möglich, wie sie etwa bei der Eingangskontrolle an Flughäfen üblich sind. Etwas verwirr- lich, aber durchaus attraktiv war, dass die Fachleute, die am rumäni- schen Stand der Firma MB Telecom Ltd. diese Erfindung präsentierten, samt und sonders in Pilotenunifor- men gekleidet waren, obwohl ihre Funktion eine andere war. Begegnung der Kreativen: Begeisternde 41. Genfer Erfindermesse Hereinspaziert! Die Redaktorin vor dem Eingang zur Erfindermesse. Die Erfindung betrifft nicht das Flugzeug im Vordergrund, sondern einen Lastwa- gen im Hintergrund, welcher mit dem “Roboscan 2M Aeria-X-ray Aircraft Scan- ning System ausgerüstet ist, um Drogen usw. an Bord detektieren zu können. Der Redaktor lässt sich von einem “Pilo- ten” über das Drogendetektiersystem informieren.

Begeisternde 41. Genfer Erfindermesse · 2013. 6. 15. · Wie die Presseabteilung bekannt-gab, würden 98% der Aussteller die Genfer Erfindermesse empfehlen und wurden 2012 Lizenzen

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  • 4 NET-Journal Jg. 18, Heft Nr. 5/6 Mai/Juni 2013

    An der 41. Genfer Erfindermes-se vom 10. bis 14. April gab es fürEnergiefreaks ein Highlight. Dochdavon später! Die Messe glänztewieder einmal durch eine Präsen-tation des Erfindergeistes par ex-cellence, wie aus dem folgendenBericht hervorgeht.

    Tausend Erfindungen

    Auf einer Fläche von 8’500 m2 prä-sentierten 725 Erfinder aus 45 Län-dern ihre Produkte, 24% unter ihnenunabhängige Erfinder und Forscher,76% waren von Vertreter von Firmen,Forschungsinstituten und Universitä-ten, 38% stammten aus Europa, 58%aus Asien und dem Nahen Osten und4% aus anderen Kontinenten.

    Die am besten vertretenen Staatenan dieser Erfindermesse waren Chi-na, Saudi-Arabien, Russland, Rumä-nien, Thailand, Iran, Frankreich, Po-len, Deutschland, die Schweiz, Ko-rea, Kroatien, Malaysia, Spanien,Moldavien, Italien usw.

    Wie die Presseabteilung bekannt-gab, würden 98% der Aussteller dieGenfer Erfindermesse empfehlenund wurden 2012 Lizenzen für 45Mio USD verkauft. Man erwartetedieses Jahr keine geringeren Zahlen.

    Wie immer checkte sich die Re-daktorin im Pressebüro ein, bekamden Katalog, den ihr Mann und siedann nach Erfindungen durchforsch-ten, welche sie selber und die Leseram meisten interessieren dürften. ImKatalog fanden sie einige, wusstenaber zugleich, dass die Messe auchnoch andere Überraschungen für siebereithalten würde und nicht nur sol-che, die direkt mit neuen Energie-technologien zu tun hatten.

    Drogen an Bord!

    Zum Beispiel ein LKW-Transportermit komplettem Messlabor und aus-fahrbarer Scan-Einrichtung, die überdie Komponenten eines Flugzeugswie Rumpf, Tragflächen, Motorenpositioniert werden kann und vonoben die gesamten Innereien mittels

    Röntgenstrahlen von verschiedenemEnergielevel durchleuchten und gra-fisch in verschiedene Farben umset-zen kann.

    Trainierte Fachleute können dannanhand der Farben und Auflösungleicht erkennen, ob und wo zum Bei-spiel organisches Material platziertist, zum Beispiel auch Drogen. DieseDetektierung ist mit normalen Rönt-genapparaten nicht möglich, wie sieetwa bei der Eingangskontrolle an

    Flughäfen üblich sind. Etwas verwirr-lich, aber durchaus attraktiv war,dass die Fachleute, die am rumäni-schen Stand der Firma MB TelecomLtd. diese Erfindung präsentierten,samt und sonders in Pilotenunifor-men gekleidet waren, obwohl ihreFunktion eine andere war.

    Begegnung der Kreativen:

    Begeisternde 41. Genfer Erfindermesse

    Hereinspaziert! Die Redaktorin vor dem Eingang zur Erfindermesse.

    Die Erfindung betrifft nicht das Flugzeugim Vordergrund, sondern einen Lastwa-gen im Hintergrund, welcher mit dem“Roboscan 2M Aeria-X-ray Aircraft Scan-ning System ausgerüstet ist, um Drogenusw. an Bord detektieren zu können.

    Der Redaktor lässt sich von einem “Pilo-ten” über das Drogendetektiersysteminformieren.

  • Wie nachträglich zu erfahren war,ging der Grand Prix der 41. Erfinder-messe an die rumänische Firma MBTfür Roboscan 2M Aeria, die das hoch-entwickelte Röntgenstrahlensystemfür Flugzeuge entwickelt hat. Die Erfin-dung ist für die Zölle, die Armeen, dieFlughäfen und für die Luftfahrtgesell-schaften bestimmt. Das System er-laubt es, ein Flugzeug zu röntgen, umdort einerseits eventuelle strukturelleSchwachstellen (zum Beispiel Risse),Schäden in den inneren Organen oderden Baustoffen zu entdecken sowieanderseits unerlaubt transportierte Ge-genstände oder Materialien zu finden.

    MB Telecomn Ltd.3A Calea BucurestilorOtopeni, Ilfov075100 [email protected]

    Power-Tesla-Technologie

    Auf diese Erfindung waren dieRedaktoren durch ein Inserat imMessekatalog aufmerksam gewor-den, auf welchem Nikola Tesla miteiner leuchtenden Lampe zu sehenwar, daneben der Text: “New Light forold electric Problems” (neues Lichtfür alte elektrische Probleme).

    Am Stand von Jorge Amoros Argosvon der Polytechnischen Universität

    Valencia/Spanien war denn auch ein“Multiconverter” in Bild, Wort undPrototyp zu sehen. Es handelt sichum einen neuartigen Transformator,der auf Grund seines rotationssym-metrischen Aufbaus im Betrieb eineweitgehend gleichmässige Tempera-

    turverteilung hat. Das heisst, es ent-stehen keine thermischen Spitzenbe-lastungen, wie das bei traditionellenTransformatoren im Kernbereich derFall ist, wodurch die mittlere Strom-belastung stark eingeschränkt ist. Beider neuen Konstruktion ist es daher

    Mai/Juni 2013 NET-Journal Jg. 18, Heft Nr. 5/6 5

    Die Redaktorin ist nicht unempfänglichfür den Reiz der rumänischen “Piloten”.

    Der Grand Prix der 41. Erfindermesse ging an die rumänische Firma MBT für Robo-scan 2M Aeria, ein hochentwickeltes Röntgengerät, mit dem Flugzeuge und andereObjekte gescannt und mit dessen Hilfe Schäden im und am Flugzeug und unerlaubteBestandteile an Bord gefunden werden.

    Prinzipieller Aufbau des rotationssymmetrischen Trafos, bei dem das magnetischeFeld zwischen einem inneren Kern und einem äusseren Ring über eine Vielzahl vonSektoren übertragen wird, was eine weitgehende symmmetrische Feldverteilung undeine hohe Effizienz ermöglicht.

  • 6 NET-Journal Jg. 18, Heft Nr. 5/6 Mai/Juni 2013

    möglich, bei gleichem Gewicht desmagnetischen Materials bzw. derKupferspulen etwa 17-23% mehrEnergie zu übertragen. Das an derMesse ausgestellte Gerät machtezwar deutlich, um welchen Effekt esgehen könnte, aber es handelte sichnur um einen handgefertigten kleinenPrototypen. Auf Nachfrage teilte derErfinder mit, dass er für den Baueines grösseren Prototypen etwa 0,2Mio Euro brauchen würde.

    Jorge Amoros Argosc/Santa ma Micaelano 10_pta 14 b_cpES 46008 Valenciawww.powermulticonverter.com [email protected]

    Südafrikanisches Flair

    Am Stand des südafrikanischenErfinderverbandes gab es unter an-derem ein betonähnliches Baumate-rial von Moussa Abou zu bewundern,welches zu 60% aus regionalen undzu 40% aus importierten Materialienbesteht. Die Mauersteine sind leicht,hydraulisch, weisen abgerundeteEcken auf und sind mit einzelnenArmiereisen verbunden. Das gibt derKonstruktion eine Stabilität wie jenervon armiertem Beton.

    Die Redaktorin bat Moussa Abouum ein Foto seiner in die kameruni-sche Landestracht gehüllten ein-drücklichen Persönlichkeit. Das quit-tierte er zuerst mit dem Satz: “Ichsuche Partner, nicht Fotografen!”,aber er liess sich dennoch zum Foto-

    termin bewegen, jedoch mit etwasmürrischer Miene, die sich erst auf-hellte, nachdem ihm die Redaktorinmitgeteilt hatte, dass sie in ihremJournal einen Bericht über die Erfin-dermesse publizieren und dieses teil-weise auch von Unternehmern undInvestoren gelesen werde, die sichvielleicht auch für sein Baumaterialinteressieren könnten und mit ihmKontakt aufnehmen möchten.

    Am Rande ergab sich dann nochdie Gelegenheit eines Gesprächs mitIsmael Ekuaga Muañache, Jurist undBetreuer der Erfinder des südafrika-nischen Erfinderverbandes. Auf sei-ner Visitenkarte stand seine Adressein Yaoundé/Kamerun, was die Re-

    Der Spanier Jorge Amoros Argos mit seinem ersten handgefertigten Prototypen einesrotationssymmetrischen Transformators, der auf Grund der besseren Wärmeführungein Fünftel mehr Leistung übertragen kann.

    Moussa Abou (rechts) erhielt nicht nur in Genf Auszeichnungen für mörtelfreien Beton,sondern repräsentierte Südafrika perfekt in seiner Landestracht. Links Ismael EkuagaMuañache, Jurist und Betreuer der Erfinder des südafrikanischen Erfinderverbandes.

    Die einzelnen Mauersteine werden durchArmiereisen verbunden und gewinneneine Stabilität wie bei Beton.

  • daktoren motivierte, dem Juristenkurz ihre Erfahrungen mit dem ka-merunischen Ingenieur Edmond-Marie Letsini zu erzählen, der genauzehn Jahre davor an der GenferErfindermesse seinen autokineti-schen Generator präsentiert hatte.Es war ein “handgestricktes” Modell,welches nicht funktionierte, weil eslaut Erfinder “auf dem Transport gelit-ten” hatte. Doch das Prinzip schieninteressant. 2003 hatte er seinenElektromagnet-Motor zum Patentangemeldet. Der Motor werde, soLetsini, von Hand angeworfen undkönne mit Eigenstrom weiterlaufen.Das Gerät brauche eine Eingangslei-stung von 100 Watt und erzeuge eineAusgangsleistung von 1,5 kW.

    Tolle Aussichten jedenfalls, wes-halb die Redaktoren und Begründerder TransAltec AG mit Letsini eineZusammenarbeit beschlossen. In derFolge überwiesen sie ihm einige tau-send Euros nach Kamerun, wo er einFunktionsmodell bauen wollte. ImJahr 2004 flogen sie nach Yaoundé/Kamerun, nachdem ihnen der Erfindermitgeteilt hatte: “Der Motor ist fertig!”Doch durch die Imponderabilien, mitdenen man in Kamerun ausgesetztist, waren die Redaktoren dann schon

    nicht mehr erstaunt darüber, dass dasModell “auf dem Transport vomWohnort ins Wirtschaftsministerium”kaputt gegangen war, wo die Präsen-tation stattfinden sollte. Man kann sichdie Frustration der gekommenen Mini-ster und Ingenieure und der Gästeaus dem Ausland vorstellten! AlsEdmond-Marie Letsini später in derSchweiz Asyl beantragte, versuchtensie mit ihm und einem befreundetenIngenieur für einige zehntausendFranken einen Prototypen zu bauen.Doch bevor er fertig war, wurde dasAsylgesuch Letsinis abgewiesen, under musste zurück reisen. Siehe Nähe-res im “NET-Journal” unter: http://www. borderlands.de/net_pdf/NET0904S31-33.pdf

    Das unfertige Modell steht noch ineinem Lagerraum und wartet aufseine Optimierung. Der Jurist dessüdafrikanischen Erfinderverbandeslachte jedenfalls über ihre Story undmeinte, in Zukunft sollten sie ineinem solchen Fall ihn für Verhand-lungen beziehen...

    African Intellectual Property Organization, B.P.887Yaoundé[email protected]

    Der clevere Sauerstoffgene-rator aus Taipei

    Chao-Wen Yen am Stand der Tai-pei Chengshih University of Scienceand Technology aus Taiwan zeichne-

    te sich nicht durch grosse Kommuni-kationsfreude aus, was damit zu tunhaben mochte, dass er weder desFranzösischen noch des Englischenmächtig war.

    Doch die Erfindung hat’s in sich:Der Sauerstoffgenerator optimiert dieVerbrennung und reduziert dieSchadstoffe im Abgas. Das Gerät lie-fert in den Ansaugtrakt eine kleineMenge gekühltes Wasser und ver-mischt dieses mit Luft und Treibstoffim Verbrennungsraum. Ein thermoe-lektrischer Generator dient dazu, dasWasser vor Eintritt in den Verbren-nungsraum abzukühlen. Die Molekü-le des gekühlten Wassers spaltensich in Wasserstoff und Sauerstoffauf Grund der hohen Temperatur derVerbrennungskammer und und erhö-hen die Qualität der Verbrennung mitder Konsequenz, dass 11% Treibstoffeingespart wird und 53% wenigerStickoxide im Abgas anfallen, wäh-rend die Leistung um 12% gesteigertwird.

    Taipei Chengshih University of Science and TechnologyNo 2, Xueyun Rd., Peitou, 112 Taipei, Taiwan, [email protected]

    Mai/Juni 2013 NET-Journal Jg. 18, Heft Nr. 5/6 7

    Blick von oben über einen Teil der Erfindermesse.

    Der Erfinder Chao-Wen Yen aus Taiwanpräsentiert dem Redaktor seinen Was-serstoffmotor und wird dabei durch eineDolmetscherin ins Englische übersetzt.

  • 8 NET-Journal Jg. 18, Heft Nr. 5/6 Mai/Juni 2013

    Wasserstoffgenerator zurVerbesserung der Verbren-nung aus Polen

    Mit diesem Zusatzgerät, das elek-tronisch zugeschaltet werden kann,lässt sich eine Wasserstoff-/Sauer-stoffmischung generieren, die in ge-eigneter Menge dem Eingangskollek-tor des Motors zugeführt wird. Dieses

    Verfahren ermöglicht es, die Effizienzdes Verbrennungsprozesses zu ver-bessern, womit gleichzeitig der Anteilgiftiger Stoffe im Abgas um 30%reduziert werden kann.

    Nach Aussage des Erfinders istallerdings kein Rückgang des Treib-stoffverbrauchs festzustellen.

    Adam MajczakEcole Polytechnique de Lublinul. Nadbystrzycka 38D20-618 Lublin/[email protected]

    Erdbatterie aus Malaysia

    Diese Erfindung liess das Herzjedes Freaks von Naturenergien hö-her schlagen. Es handelt sich umeine Batterie, deren Elektroden infeuchte Gartenerde gesteckt werdenund die dann sofort Energie liefert.Die eine der Elektroden besteht ausKupfer und die andere aus Magne-sium. Zwischen diesen beiden Metal-

    len ergibt sich eine relativ hohe Po-tenzialdifferenz. Diese Batterie mussnicht nachgeladen werden. Sie liefertgenügend Energie für Verbrauchermit geringem Strombedarf, zum Bei-spiel kleine Lämpchen und Leucht-dioden. Selbstverständlich lassensich diese auch in der Wohnung imBlumentopf oder im Plastikbehälter“betreiben”.

    Was der Erfinder allerdings nichtweiter erläuterte, ist die Lebensdauer

    dieser Batterie. Sie ist vermutlichdadurch begrenzt, dass bei Stromab-gabe in Verbindung mit dem Elektro-lyten Magnesiumhydroxid gebildetwird, womit sich die Magnesiumelek-trode mit der Zeit verbraucht. Soberichteten wir mehrfach über dasBio-Kraftwerk von Dipl.-Ing. EduardHaas mit Magnesiumbatterien (auchim Auto einzusetzen), zum Beispiel inNr. 1/2 1999 des “NET-Journals”.

    Kem TerendakSungai Udang76200 Melaka/[email protected]

    Methanol aus Erdgas

    Jährlich werden gewaltige Mengenvon Erdgas an Erdöllagerstättennutzlos abge-fackelt, wasauch zur Erwär-mung der Erd-a t m o s p h ä r eund zur Luftver-s c h m u t z u n gbeiträgt. DiesesGas kann ohneweiteres prak-tisch verwendetwerden.

    Diese Tatsa-che hat denErfinder Mo-hammad RezaMoinshizadenvon der irani-schen Pars In-ventor Groupmotiviert, einSystem zu entwickeln, das aus Erd-gas Methanol und gleichzeitig Stromerzeugt. Der Einsatz dieses Systemist nicht nur bei Erdölfeldern möglich,sondern auch bei verschiedenstenIndustrien, wo Gas abgefackelt wird.Nach Auffassung des Erfindersermöglicht seine Erfindung einenwesentlichen Beitrag zur Verringe-rung der Luftverschmutzung, wobeikeine Kosten entstehen. In gewisserWeise sieht der Erfinder sogar dieMöglichkeit, seine Erfindung weiter-zuentwickeln, um Autos nur mit Was-ser betreiben zu können. Wie die bei-den Erfindungen zusammen hängen,war allerdings nicht zu vernehmen.

    [email protected]

    Der Erfinder Adam Majczak zeigt hier einFoto des Zusatzgeräts im Auto, welcheszur Verbesserung der Abgaswerte einge-setzt werden kann.

    Eine ganze Auswahl von Erdbatterienhatte der Mit-Erfinder Hafizuddin BinAbdul Rahman mitgebracht.

    Eine Erdbatterie im Plastikgehäuse bringtkleine Lämpchen zum Glühen.

    Hier wird gezeigt, wie die Energie der Erd-batterie (links) in eine Kondensatorbankgeleitet wird, um kurzzeitig auch grössereLeistung zur Verfügung zu haben.

    Abgefackeltes Gasnutzen statt in die Um-welt entweichen las-sen - das ist die cleve-re Idee des iranischenErfinders MohammadReza Moinshizaden.

  • Das erste mobile Kleinwas-serkraftwerk zum Selbstbau- aus der Schweiz

    Mobilepowerbox wurde in derSchweiz von Fachleuten mit langjäh-riger Erfahrung im Kleinwasserkraft-werksbau entwickelt, mit dem Ziel,ein flexibles, robustes und kompak-tes System zum Selbstbau auf denMarkt zu bringen.

    Am 2. Februar 2012 brachte die“Berner Zeitung” einen Bericht vonGertrud Lehmann über Adrian Zwah-len, der darin als “Daniel Düsentriebder Wasserkraft” bezeichnet wurde.Im Artikel stand auch, der Erfinderbrauche Partner für die Vermarktungund stehe diesbezüglich am Anfang.

    Inzwischen hat er offenbar Partnergefunden. Es wurde die AG für Was-ser und Energie AWEG in Zuggegründet, Vierfarbenprospekte wur-den gedruckt und ein grosser Standan der Erfindermesse reserviert.

    Man mag es dem Erfinder gönnen,denn was er da präsentiert, ist nichtnur ökologisch und intelligent, sondernauch clever und ein Super-Produkt fürden Markt in einer Welt, die sich früheroder später auf die Energiewende ein-stellen muss. Hauptbestandteil diesesKleinwasserkraftwerks: die Wasser-kraftschnecke (siehe Bild)!

    Die Wasserkraftschnecke

    Eine Wasserkraftschnecke ist dieenergetische Umkehr der Archimedi-schen Schraube: dank der Bewegungdurch Wasser kann Energie gewon-nen werden. Selbst Wasserläufe undFlüsse mit geringen Höhenunterschie-den von 1 bis 4 Metern eignen sich,um die Mobilepowerbox zur Energie-gewinnung einzusetzen.

    Unter Berücksichtigung einer ver-bleibenden Mindestwassermenge imFluss kann ökonomisch eine Wasser-menge pro Anlage von 500 bis 2000L/s genutzt werden.

    Die Schnecke, die mit einer riesigenSchraube vergleichbar ist, wird imContainer untergebracht; sie wirdschräg nach unten und in die Fliess-richtung des Wassers ausgerichtet.Das Wasser versetzt die Schnecke ineine Drehbewegung, während es denGewindegang hinunter fliesst. Da dasGefälle der Schnecke relativ gering ist,dreht sie sich verhältnismässig lang-sam (25 bis 40 Umdrehungen proMinute). Die Energie wird von einem

    Generator am oberen Ende derSchnecke erzeugt; dieser Generatorkann mit einem zwischengeschaltetenGetriebe ergänzt werden.

    Die Wasserkraftschnecke soll inmodularer Bauweise erstellt und über-all eingesetzt werden können. Die nor-mierte Bauweise ermöglicht, dass derContainer weltweit mit LKWs, Schiffenoder per Eisenbahn transportiert wer-den kann. Im Kanton Bern ist ein Pilot-projekt geplant.

    AG für Wasser und Energie AWEGBaarerstr. 94CH 6300 [email protected]

    Mai/Juni 2013 NET-Journal Jg. 18, Heft Nr. 5/6 9

    Die Mobilepowerbox von Erfinder Adrian Zwahlen (Mitte) wird als umweltfreundlicheund nachhaltige Lösung für im Aufbau befindliche Siedlungsgebiete angeboten. Vorndie Box, wie sie Kunden geliefert wird, unten im Bild eine Einsatzmöglichkeit.

    Die “Berner Zeitung” vom 2. Februar2012 betitelte Adrian Zwahlen als“Düsentrieb der Wasserkraft”.

    Das Wasser versetzt die Wasserkraftschnecke (WKS) in eine Drehbewegung, währendes den Gewindegang hinunter fliesst. Die Drehbewegung wird von einem Generatoram oberen Ende der Schnecke in Strom umgesetzt.

  • 10 NET-Journal Jg. 18, Heft Nr. 5/6 Mai/Juni 2013

    Winergy - farbenfrohe Wind-turbine aus der Schweiz

    Ein Blickfang innerhalb der Messewar die Windturbine von Dipl.-Ing.Jakob Hasler mit ihren horizontal sichdrehenden bunten Windflügeln aneiner vertikalen Achse. Die Konstruk-tion kann sowohl was ihre Form,Grösse als auch Farbgebung betrifft,an jegliche Umgebung angepasstwerden. Sie dient einerseits dazu,um Strom lokal zu erzeugen, derdirekt genutzt oder ins Netz einge-speist werden kann, aber auch dazu,Leute auf spielerische Weise aufalternative Energien aufmerksam zumachen. Die Gestehungskosten lie-gen bei 2’000 Euro/kW, wobei Lei-stungsgrössen zwischen 500 W und10 kW angedacht sind.

    Winergy weist gegenüber beste-henden starren Windrotoren den Vor-teil der Flexibilität der Windblätter auf,

    die mit Sicherheit auch keine Gefahrfür vorüberfliegende Vögel darstellt. Eshandelt sich hier um eine Kombinationzwischen Energieerzeugung, Designund Effizienz. Der Wirkungsgrad liegtbei rund 30%!

    Alternativ zu den einblättrigen Flü-geln hat Jakob Hasler auch einen ge-falteten Flügel entwickelt, der sich jenach Windstärke automatisch mehroder weniger öffnet und dem Wind-kraftwerk noch einen höheren Wir-kungsgrad verleiht. Dies steht zwar

    nirgends in den Unterlagen, aber erteilte dies dem Redaktor mit.

    Testeq AGJakob Hasler, Dipl.-Ing. FH/NDSSüdstr. 1CH 3110 Mü[email protected]

    Verschieben mit Druckluft

    Ebenfalls aus der Schweiz kommteine Erfindung, um grosse Behälterund hohe Gewichte mit Hilfe vonDruckluft anzuheben und mühelos zuverschieben. Die Devise heisst: “An-heben, verschieben, absenken.”

    Mit dieser Erfindung ist es mög-lich, Blumentöpfe, Werkzeugschrän-ke, Waschmaschinen, Tresore usw.mühelos zu verschieben, und sie

    Jakob Hasler, Dipl.-Ing. aus dem bernischen Münsingen, erklärt dem Redaktor die Vor-teile von Winergy.

    Jakob Hasler mit dem gefalteten Flügel,der sich je nach Windstärke mehr oderweniger öffnet.

    Ein paar Luftstösse aus der Fahrradpum-pe genügen, um diesen grossen, schwe-ren Blumenstock zu verschieben.

    Durch Aufblasen eines Luftsacks lassensich schwere Behälter verschieben.

    So sieht der geheimnisvolle Unterbauaus, mit dem schwere Gewichte mühelosverschoben werden können.

  • kommt dabei aus ohne fremde Hilfs-mittel, wie Strom oder Benzin.

    Hanspeter Abegg demonstrierte anseinem mit drei Schweizer Fähnchendekorierten Stand den Lasttransportermit vier Rollen. Diese bekommenbeim Aufblasen eines Luftsackes, dersich zwischen dem Rollbrett und demdarüber angeordneten Gehäusebefindet, Bodenkontakt, so dass sichdas gesamte Gewicht - und seien esauch Hunderte von Kilos - problemlosverschieben lässt.

    Hanspeter Abegg nennt die Erfin-dung “sehr umweltfreundlich, natür-lich und ökologisch”. Und: “Alles, wasSie dazu brauchen, ist Luft. Mit einerhandelsüblichen Fahrradpumpe he-ben Sie mühelos mehrere 100 Kilo-gramm und stellen Ihren Gegenstandan einen Ort Ihrer Wahl.”

    Hanspeter AbeggLangfurenstr. 61CH 8143 [email protected]

    Der Solarkocher für Dritt-weltländer

    Am Stand der Drittwelt-Organisa-tion “One Earth Designs” wurde dernickelglänzende Solarkocher “Sol-Source” präsentiert und darüber in-formiert, dass die Sonne in einerStunde mehr Energie auf die Erdeeinstrahlt, als die Menschheit ineinem ganzen Jahr verbraucht.Davon profitieren arme, aber son-nenreiche Länder wie Tibet, China,Indien. 33 Millionen Chinesen lebenin Armut - das sind so viel wie dieBevölkerung von ganz Kanada.

    One Earth Designs arbeitet zusam-men mit Nomaden- und Landwirt-schaftsgemeinden, um Lösungen zuentwickeln, welche Gesundheit undWohlergehen fördern. Rauch ausBrennöfen ist die Haupttodesursachevon Kindern unter fünf Jahren in Ent-wicklungsländern. Hier kann der Son-nenkocher “Sol-Source” helfen.

    One Earth Designs arbeitet aufdem Gebiet der Sonnenenergie, vonWassersammlung und von Gemein-schaftsprojekten. Sie dient als Kataly-sator, um soziale und umweltbezoge-ne Innovationen auszulösen. Indemsie mit Menschen in ländlichen Gebie-ten zusammen arbeitet, setzt sie das

    Potenzial frei, das aus modernemDesign, gekoppelt mit wertvollem ein-heimischen Wissen kombiniert wird.

    Jeder Bürger dieser Welt bzw.Besucher der Messe wurde aufgeru-fen zur Zusammenarbeit. So kannjeder ein Formular ausfüllen, um Besit-zer des Solarkochers zu werden, derauch in westlichen Gebieten funktio-niert. Mit dem Kauf des Solarkochersunterstützt er zugleich die Arbeit vonOne Earth Designs. Der Solarkocherist derzeit zum Vorzugspreis von 249USD statt 399 USD erhältlich.

    Erica YoungChief Design OfficerOne Earth Group LimitedUnit 113, 1/F IC, Development Center, No. 6 Science Park West AveShatin, N.T.Hong Kong, Science Park

    Q-gel für Vergnügungsparks

    Q-gel ist eine von Elektromotorengetriebene Riesenkugel. Sie siehtaus wie ein Riesenfussball mit durch-sichtigen Scheiben. Man könnedamit auch leicht im Wasser fahren,

    informierte der österreichische Erfin-der Peter Mondl, und das hatte er -wie aus einem eingespielten Filmhervorging, auch schon mehrfachbewiesen. Q-gel würde auch zurErheiterung und als Attraktion in Ver-gnügungsparks beitragen.

    Peter MondlMozartstr. 32-4A 3383 [email protected]

    Mai/Juni 2013 NET-Journal Jg. 18, Heft Nr. 5/6 11

    Es ist zwar eine künstliche Sonne, die in der Messehalle scheint, aber sie bringt den-noch die beiden Solarköchinnen zum Strahlen. Rechts Erica Young, Chef-Designerinder Dritt-Welt-Organisation “One Earth Designs” mit Sitz in Hongkong, Peking, Shang-hai und San Francisco/USA, links die Autorin dieses Berichts.

    Der Solarkocher wird auch bereits imTibet erfolgreich eingesetzt.

    Peter Mondl hat selbst am meisten Spassan seiner Q-gel!

  • 12 NET-Journal Jg. 18, Heft Nr. 5/6 Mai/Juni 2013

    Das Highlight: Der Magnet-motor von Muammer Yildiz!

    Mit den beschriebenen Technolo-gien hatte sich die Erfindermesseeigentlich für Energiefreaks schonals ziemlich interessant erwiesen,aber “das Gelbe vom Ei” kommt erst!

    Warum wohl begegneten die Re-daktoren auf Schritt und Tritt Abon-nenten und Energiefreunden in derMesse, und zwar zum Teil von weither Angereisten? Es war eben Wo-chen vor der Messe schon bekanntgeworden, dass Muammer Yildiz, dertürkische Erfinder eines autonomenMagnetmotors, einige Prototypen ander Messe ausstellen und demon-strieren würde!

    Das war eigentlich mehr eine Ver-zweiflungstat als ein freudig geplan-tes Vorhaben. Seit Monaten hatteMuammer Yildiz nämlich über seineMitarbeiter Murat Selçuk Taluy undHalik Türkmen versucht, Universitä-ten zu finden, die bereit waren zuunabhängigen Tests seines Motors.Es fanden sich zwar drei Universitä-ten (welche, wissen wir nicht), dieInteresse zeigten, aber das Vorha-ben scheiterte an der Weigerung desErfinders, den Professoren Einblickin das Innere des Motor zu geben.

    Anderseits hatte Muammer Yildizeine Einladung des türkischen Erfin-derverbandes erhalten, seinen Motoran der Messe auszustellen. Nach denerhaltenen Absagen der Universitätennahm er die Einladung an und zeigtean der Messe zwei Prototypen, wovondie Redaktoren einen bei einer Exklu-sivdemo bereits am 3. Juli 2008 in derNähe von Nürnberg gesehen undrudimentär getestet hatten.

    In Nr. 5/6 2010 berichteten dieRedaktoren im “NET-Journal” über dieDemo, unter anderem. “Der Demo-Magnetmotor hat etwa einen Durch-messer von 50 cm und eine Tiefe vonetwa 40 cm. Das Gesamtgewicht derMaschine, die auf ein fahrbares klei-nes Transportwägelchen gestellt war,betrug laut Angabe rund 48 kg. Wieder Erfinder auf Nachfrage bestätig-te, hatte er in diesem Modell insge-samt 1980 kleinere und grössereMagnete in mehreren parallel ange-ordneten Stator- und Rotorebeneneingebaut. Die genaue Position derMagnete in den 6 breiteren und 6

    schmaleren sektoralen Baugruppenscheint entscheidend für die korrekteBetriebsweise des Motors zu sein...

    Nach dem In-Gang-Setzen desMotors durch den Erfinder beschleu-nigte der Motor sehr schnell aufseine Nenndrehzahl im Leerlauf.Dabei waren keinerlei Vibrations-oder Rüttelbewegungen zu beobach-ten, das heisst alle Komponentenschienen sehr präzise gefertigt undausgewuchtet zu sein.”

    Ein Messen der Leistung war aller-dings schwierig, da kein Drehmo-mentmessgerät und auch kein elek-

    trischer Generator angeschlossenwar. Ein einfacher Versuch, den amlinken Ende des Motors auf der Welleaufgesetzten Alu-Kupplungszylindervon Hand zu bremsen, war unmög-lich und wurde aufgegeben.

    Der Redaktor stellte später eineeinfache Abschätzung an bzw. führteein Experiment durch, aus dem sichergab, dass die elektrische Leistungetwa 0,8 kW betragen haben mag -aber das ist eine rudimentäre Schät-zung, doch bei späteren Tests sollenlaut Erfinder Langzeittests mit einerDauerlast von 500 W durchgeführtworden sein. Es stellte sich Skepti-kern natürlich immer die Frage, obetwa eine Batterie im Motor einge-

    baut sei, aber der den Redaktorengut bekannte Dr. Jorge Duarte (da-mals von der TU Eindhoven) hatteden Motor im Jahr 2010 im offenenZustand gesehen und feststellenkönnen, dass keine Batterie und keinMotor eingebaut war.

    Dr. Jorge Duarte war dann übri-gens auch einer der Besucher, denendie Redaktoren in der Messe begeg-neten und der extra wegen der Prä-sentation des Magnetmotors aus Hol-land angereist war. Im Laufe derJahre hatte er sich als vertrauens-würdiger und kompetenter techni-

    Am 3. Juli 2008 hatte Muammer Yildizden Redaktoren einen seiner Magnetmo-toren exklusiv demonstriert.

    Anordnung der Magnete aus der Patentschrift.

  • Mai/Juni 2013 NET-Journal Jg. 18, Heft Nr. 5/6 13

    Schau- und Nebenschauplätze

    Diese Hände laden ein in den “Prayer-Room” (Gebets-Raum) innerhalb desStands eines muslimischen Ausstellers.

    Savonius-Windrotor, der in einerHohlzylinderhälfte eingebaut ist,was einen höheren Wirkungs-grad ermöglicht.

    Auch der Lizenzpartner der E-Cat-Technologie fürdie französischsprachige Schweiz, Stephan Brun,hier mit Frau Claudy, war gekommen, um sich denMagnetmotor von Muammer Yildiz anzuschauen.

    “Wollen Sie reinsitzen in die Q-gel?”scheint Peter Mondl den Redaktor zu fra-gen, der eher skeptisch reagiert.

    Begegnung mit den holländischen Abon-nenten Kees van der Koppel und DickKorf, die speziell wegen Muammer Yildizangereist waren.

    Journalisten erhalten gegen einen Bonaus dem Pressebüro am Favarger-Standein süsses Schokolade-Muster, freund-lich überreicht von Vanessa Anzalme.Chocolats Favarger SA, ch. de la Chocolaterie 2, 1290 Versoix-Genève

    Muammer Yildiz mit dem Magnetmotor imVordergrund, den er den Redaktorenbereits im Jahr 2008 exklusiv demon-striert hatte. Während bei dieser Kon-struktion die Fixierung der Einzelmagnetenicht optimal gelöst ist, scheint das Pro-blem beim weiter entwickelten Motor mitdoppelter Leistung (rechts) auf Grundeiner konstruktiven Änderung gelöst zusein.

    Das offenbar in der “Szene” unbekannte Filmteam bat den Redaktor, Muammer Yildizaufzufordern, für Filmaufnahmen den grösseren Motor einige Minuten lang laufen zulassen - eine Bitte, der er hier Folge leistete. Neben dem Erfinder stehend Murat Sel-çuk Taluy, in der Mitte Halik Türkmen, beides Mitarbeiter von Muammer Yildiz.

  • 14 NET-Journal Jg. 18, Heft Nr. 5/6 Mai/Juni 2013

    scher Berater des Erfinders erwie-sen, der inzwischen fundiert Be-scheid über die Funktionsweise desMotors weiss.

    Der belagerte Stand

    Der Stand von Muammer Yildizwar nicht nur von Energiefreaks bela-gert, sondern auch durch seriöseUnternehmer aus einigen Ländern.Wie später zu vernehmen war, mel-deten sich drei Unternehmer aus denLändern Belgien, USA und Rumä-nien, die je eine Lizenz für ihr Landbeantragten. Die Konditionen desErfinders für die Lizenzvergabesehen vor, dass eine Produktionsli-zenz 1% der jährlichen Energieko-sten eines Landes kostet. Im Falleder Schweiz wären das etwa 20 MioFranken. Des weiteren will MuammerYildiz 25% Stücklizenz auf die produ-zierten Motoren. Ob er sich allerdingsmit dieser hohen Forderung wirddurchsetzen können, ist fraglich.

    Das Interesse vieler Messebesu-cher an dieser revolutionären Erfin-dung war jedenfalls riesig, denn eswird nichts weniger angeboten alseine Technologie, die autonom fürAnwendungen zwischen 0,5 bis über500 PS mechanische Leistung liefertund in Verbindung mit einem ange-koppelten Generator kostenlosenelektrischen Strom für eine Vielzahlvon Anwendungen bietet.

    Da die Hauptantriebselemente nurhocheffiziente Neodymmagnete miteiner Lebensdauer von gut zwanzigJahren sind, ist diese Technologienahezu wartungsfrei!

    Auf die Frage der Redaktoren anHalil Türkmen, Manager von Muam-mer Yildiz, ob denn diese Erfindungkeine Goldmedaille erhalten habe,antwortete er im Namen des Erfin-ders: “Wir brauchen dies nicht, wirkennen unseren Wert!”

    Ursprünglich hatte der Erfindergeplant, den Motor fünf Tage lang imDauerbetrieb laufen zu lassen, dochwegen einiger nicht optimal fixierterMagnete von 1200 Stück konnte derMotor effektiv nur fünf Stunden imDauerlauf betrieben werden. Aber fürinteressierte Zuschauer liess er denMotor jeweils für einige Minuten lau-fen. Bei dem zweiten Prototypen, derdie doppelte Leistung von etwa 5 kWliefern soll, ist das Problem der Mag-netbefestigung konstruktiv gelöst, sodass sie sich nicht lösen können

    Das Hauptanliegen der Firma desErfinders besteht darin, Lizenzen anverschiedene Länder zu vergeben,so dass möglichst bald weltweit der-artige Energiesysteme produziertwerden können und die Problemeder Umweltverschmutzung und diewirtschaftlichen Probleme der Dritt-weltländer gelöst werden können.

    Berechnungen des Erfinders zei-gen, dass sich die Motoren in wenigerals einem bis zwei Jahren amortisie-ren. Danach sind sie eine Goldgrube!

    Zum SchlussDas war der fulminante Schlussak-

    kord einer Erfindermesse, die anson-sten neben nützlichen und sinnvollenauch mit amüsanten Errungenschaf-ten wie mit einem Urinsauger für dieDamen, einem Extrakt aus Bananenzum Lösen depressiver Spannungen,einer Toilette ohne Schutzanhaftung,einer innovativen Grillzange, bambus-verstärkten Spanplatten, einer Soft-ware für Krebsdiagnose, mit Vorhän-gen aus Spraywasser, die selbst gerin-ges Sonnenlicht zu herrlichen Regen-bögen brechen, und vielem anderemaufwartete. Es war jedenfalls die Prä-sentation des vollen Spektrums desmenschlichen Erfindergeistes, wie esjeden zu erfreuen vermochte. is

    Begegnung mit dem stets motivierten Dr.Jorge Duarte, der inzwischen die ehren-amtliche Funktion des technischen Bera-ters des Erfinders übernommen hatte.

    Der Redaktor wurde durch ein anwesendes Fernsehteam gebeten, zur Raumenergieallgemein und zum Magnetmotor im Besonderen Stellung zu nehmen.

    Begegnung am Stand des Magnetmotorsmit Sterling D. Allen von Peswiki ausUtah/USA, im Hintergrund Murat SelçukTaluy mit den Energiefreunden Dick Korfund Kees van der Koppel aus Holland.