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460 Berieht: Analyse organischer Stoffe Bd. 182 Natriumhydrogensulfit (als Reagens fiir Carbonylverbindungen) und mit Queck- silber(II)-chlorid (als Reagens ffir Mercaptane) getestet. In der TestlSsung beianden sieh Aldehyde, Alkohole, Ketone sowie ein Mereaptan. -- Arbeitsweise. Nachweis von Carbolnyverbindungen. 1 ml der w~Brigen 2~ Probel6sung wird mit 0,4 g festem Natriumbisulfit versetzt, 15 rain stehen gelassen und mit 3 ml Tetraehlor- kohlenstoff extrahiert. Von dem Extrakt werden 30/~I ehromatographiert [fixe Phase: Dinonylphthalat auf Chamotte (30--60 mesh); mobile Phase: Helium]. Zum Vergleich extrahiert man aueh die urspriingliehe Probe]6sung nnd ehromato- graphiert sie. Die fehlenden Zaeken weisen auf Carbonylverbindungen hin. -- 2Vachweis vo~ Mercaptanen. 1 ml der Probel6sung wird mit 0,4 g festem Queek- silber(II)-chlorid versetzt, 30 min stehen gelassen und mit 3 ml Tetraehlorkohlen- stoff extrahiert. Der Extrakt wird chromatographiert. 1 Analyt. Chemistry 3~, 1098--1100 (1960). Depts. Dairy Husbandry and Che- mistry, State Univ. l~anhattan, Nan. (USA). G. KAINZ Bei der Aeetylgruppenbestimmung zur Strukturaufkliirung organischer Ver- bindungen verwenden R. It. BE~SOlV und 1~. B. Tu~]~ 1 mit 1~C markiertes Essigsaureanhydrid. Dadurch eriibrigen sich gegenfiber den klassischen Veffahren die ttydrolyse der Acetylderivate, die DestiH~tion sowie die Titration, auBerdem kann das acetylierte 1V[aterial unver/~ndert ffir weitere Arbeiten benutzt werden. -- An der Carboxylgruppe markiertes Anhydrid wird mit 90~ Ausbeu~e aus ge- schmolzenem l~C-Natriumacetat und Acetylchlorid dureh 24stiindiges RiickfluB- kochen in trockenem Ather dargestellt. -- Arbeitsweise. 1 mMol Substanz wird in I ml wasseffreiem Pyridin mit 2 mMol markiertem Anhydrid je erwarteter Hydi'oxy- gruppe versetzt und 4 Std auf 125~ erhitzt. Naeh Abk/ihlen gieBt man die Mischung in 50 ml kaltes Wasser und spfilt mit 50 ml Ather in einen Schfittel- trichter. Die Atherschicht wird 3 real mit verd. Salzs/~ure, 1 real mit verd. ~Natron- l~uge extrahiert, mit Wasser and ges/~tt. NaCI-LSsung gewaschen, durch wasser- ffeies Na2SO ~ gefiltert und getrocknet. Nach dem Vertreiben des Athers werden nicht kristallisierende Produkte in Benzol gelSst and an 15 g aktivierter Kiesel- s/~ure chromatographiert. Das acetylierte Produkt wird dutch Benzol-Chloroform eluiert. -- Die Acetylierung kann auch in Gegenwart yon Iqatriumacetat durch- geffihrt werden: 0,1 ml markiertes Anhydrid wird mit etwas weniger ats der theo- retischen Menge i n Natronlauge versetzt, das Gemiseh ge~rocknet, geschmolzen and rein vermahlen. Dazu gibt man 1 m~ol der Probe und 2 mMol markiertes Anhydrid je erwarteter ttydi'oxygruppe, erhitzt 4 Std auf 125~ und verf/~hrt wie beschrieben, unterlaBt jedoch die Extraktion mit Salzs/~ure. -- Zur )/[essung der Radioaktivit/~t werden 5--20 mg des Acetylprodukts in Dimethylformumid zu 1 ml gel6st und d~von 0,5 ml im Durehflul]zahler gemessen. Bei Verwendung eines Flfissigkeitsscintillationsz/ihlers ist die efforderliche Probenmenge noeh geringer. Die Genauigkeit betr/~gt 1--4~ . t Analyt. Chemistry 82, 1464--1465 (1960). Radioisotope Res. Lab., Veterans Adminlst. Hosp., Houston, Tex. (USA). A. NIEMA~r Zur quantitativen Bestimmung verschiedener Epoxide in wiillriger oder or- ganiseher L(isung benutzt B. J. GvnzI~owIcz ~ Dodee~nthiol. Man mischt 2 his 2,5 royal Epoxid und 40 ml 0,1 n Dodecanthio116sung (hergestellt nach BEESI~G 2) in einer 250 ml-Jodierungsflasche. Naeh Zugabe yon 3 ml alkoholischer Kalilauge bis zur alkalischen Reaktion wird die Flasche versehlossen, geschfittelt und 20 rain sich selbst iiberlassen. Die ]~eaktion wird dann (lurch Zugabe yon 10 ml Eisessig und 100 ml Propanol-2 beendet. Unmittelbar d~r~uf wird mit 0,1 n Jodl6sung ~ bis ~uf schwach Gelb (mindestens 30 sec bleibend) titriert, l~an 1/~Btreine Dodecan-

Bei der Acetylgruppenbestimmung zur Strukturaufklärung organischer Verbindungen

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460 Berieht: Analyse organischer Stoffe Bd. 182

Natriumhydrogensulfit (als Reagens fiir Carbonylverbindungen) und mit Queck- silber(II)-chlorid (als Reagens ffir Mercaptane) getestet. In der TestlSsung beianden sieh Aldehyde, Alkohole, Ketone sowie ein Mereaptan. -- Arbeitsweise. Nachweis von Carbolnyverbindungen. 1 ml der w~Brigen 2~ Probel6sung wird mit 0,4 g festem Natriumbisulfit versetzt, 15 rain stehen gelassen und mit 3 ml Tetraehlor- kohlenstoff extrahiert. Von dem Extrakt werden 30/~I ehromatographiert [fixe Phase: Dinonylphthalat auf Chamotte (30--60 mesh); mobile Phase: Helium]. Zum Vergleich extrahiert man aueh die urspriingliehe Probe]6sung nnd ehromato- graphiert sie. Die fehlenden Zaeken weisen auf Carbonylverbindungen hin. -- 2Vachweis vo~ Mercaptanen. 1 ml der Probel6sung wird mit 0,4 g festem Queek- silber(II)-chlorid versetzt, 30 min stehen gelassen und mit 3 ml Tetraehlorkohlen- stoff extrahiert. Der Extrakt wird chromatographiert.

1 Analyt. Chemistry 3~, 1098--1100 (1960). Depts. Dairy Husbandry and Che- mistry, State Univ. l~anhattan, Nan. (USA). G. KAINZ

Bei der Aeetylgruppenbestimmung zur Strukturaufkliirung organischer Ver- bindungen verwenden R. It . BE~SOlV und 1~. B. T u ~ ] ~ 1 mit 1~C markiertes Essigsaureanhydrid. Dadurch eriibrigen sich gegenfiber den klassischen Veffahren die ttydrolyse der Acetylderivate, die DestiH~tion sowie die Titration, auBerdem kann das acetylierte 1V[aterial unver/~ndert ffir weitere Arbeiten benutzt werden. -- An der Carboxylgruppe markiertes Anhydrid wird mit 90~ Ausbeu~e aus ge- schmolzenem l~C-Natriumacetat und Acetylchlorid dureh 24stiindiges RiickfluB- kochen in trockenem Ather dargestellt. - - Arbeitsweise. 1 mMol Substanz wird in I ml wasseffreiem Pyridin mit 2 mMol markiertem Anhydrid je erwarteter Hydi'oxy- gruppe versetzt und 4 Std auf 125~ erhitzt. Naeh Abk/ihlen gieBt man die Mischung in 50 ml kaltes Wasser und spfilt mit 50 ml Ather in einen Schfittel- trichter. Die Atherschicht wird 3 real mit verd. Salzs/~ure, 1 real mit verd. ~Natron- l~uge extrahiert, mit Wasser and ges/~tt. NaCI-LSsung gewaschen, durch wasser- ffeies Na2SO ~ gefiltert und getrocknet. Nach dem Vertreiben des Athers werden nicht kristallisierende Produkte in Benzol gelSst and an 15 g aktivierter Kiesel- s/~ure chromatographiert. Das acetylierte Produkt wird dutch Benzol-Chloroform eluiert. - - Die Acetylierung kann auch in Gegenwart yon Iqatriumacetat durch- geffihrt werden: 0,1 ml markiertes Anhydrid wird mit etwas weniger ats der theo- retischen Menge i n Natronlauge versetzt, das Gemiseh ge~rocknet, geschmolzen and rein vermahlen. Dazu gibt man 1 m ~ o l der Probe und 2 mMol markiertes Anhydrid je erwarteter ttydi'oxygruppe, erhitzt 4 Std auf 125~ und verf/~hrt wie beschrieben, unterlaBt jedoch die Extrakt ion mit Salzs/~ure. -- Zur )/[essung der Radioaktivit/~t werden 5--20 mg des Acetylprodukts in Dimethylformumid zu 1 ml gel6st und d~von 0,5 ml im Durehflul]zahler gemessen. Bei Verwendung eines Flfissigkeitsscintillationsz/ihlers ist die efforderliche Probenmenge noeh geringer. Die Genauigkeit betr/~gt 1--4~ .

t Analyt. Chemistry 82, 1464--1465 (1960). Radioisotope Res. Lab., Veterans Adminlst. Hosp., Houston, Tex. (USA). A. NIEMA~r

Zur quantitativen Bestimmung verschiedener Epoxide in wiillriger oder or- ganiseher L(isung benutzt B. J. GvnzI~owIcz ~ Dodee~nthiol. Man mischt 2 his 2,5 royal Epoxid und 40 ml 0,1 n Dodecanthio116sung (hergestellt nach BEESI~G 2) in einer 250 ml-Jodierungsflasche. Naeh Zugabe yon 3 ml alkoholischer Kalilauge bis zur alkalischen Reaktion wird die Flasche versehlossen, geschfittelt und 20 rain sich selbst iiberlassen. Die ]~eaktion wird dann (lurch Zugabe yon 10 ml Eisessig und 100 ml Propanol-2 beendet. Unmittelbar d~r~uf wird mit 0,1 n Jodl6sung ~ bis ~uf schwach Gelb (mindestens 30 sec bleibend) titriert, l~an 1/~Bt reine Dodecan-