2
i. Auf Lebensmi~tel und Gesundheitspflege bezfigliche. 65 Mit dem /~aehweis und der Bestimmung kleinster Mengen verun~ reinigender hochmolekularer Stoffe hat sich H. Werner 1) bef~Bt und hat seine Untersuchungen am ,,chemisch reinen" ~ilchzucker 4argelegt. Er verwendet bei dem I~achweis die Klargesehwindigkeit yon Auf- sehwemmungen maBig grober Teilchen in starken SMzlSsungen. Zur Messung der Kl~rgesehwindigkeit werden zun~chst Verdfinnungsreihen des Milchzuekers, beginnend mit der fast ges~ttigten L5sung (0,4 m) hergestellt. 20 ccm dieser LSsungen werden mit i0 ccm einer Auf, sehlgmmung yon 9g Ton (Boluspulver Merck ffir medizinische An-: wenc[ung) in t00 ccm 5 m-NatriumehloridlSsung versetzt. Je 25 ccm der ~[ischungen werden in MischrShren yon i,17 cm lichter Weite geffil!t und naeh gutem Sehiittein in einem Wasserbad yon 20° (=[= 0,t0) sieh selbs~ iiberlassen. Nach einer Stunde werden die HShen der ungekl~rten Schichten abgelesen. :Die MisChrShren tragen eine 250 mm-Teilung. Die abgelesenen Werte werden in ein Kurvensystem eingetragen. Durch Vergleich der erhaltenen Kurven mit denjenigen ganz reiner Produkge 1/~Bt sieh angeben, ob Verunreinigungen mit hochmolekularen Stoffe~ wie Starke, EiweiB u. a. m. vorliegen. Durch Vergleiehsversuche l~Bt sieh dann die Menge des vorhandenen hoehmolekularen Stoffes ann~hernd ermitteln. R. Strohecker. Bei der Bestimmung des Itydroehinons nach der jodometrischen: Methode, der folgende Gleiehung zugrunde liegt: C6H4(OI-I)2 -~ J2 ~--~" C6H402 -~- 2 H" + 2 J', fiihrt naeh W. PreiB 2) die Verwendung yon Kaliumbicarbonat Ms AlkMisierungsmittel zu ungenauen Ergebnissen, weil eine teilweis~ Oxydation des 1EIydrochinons dutch Luft eintritt. Das Verfahren 1/~Bt sich brauchbar gestalten, wenn man vor der Zugabe yon Bicarbonat; Kohlens~ure bis zur S/~ttigung einleitet. /~och besser ist die Verwendung yon Dinatriumphosphat oder Natriumacetat Ms AlkMisierungsmittel. Die Versuche haben weiterhin gezeigt, dab bei bestimmter Wasserstoff- Ionen-Konzen~ration Chinon unzersetzt mit Wasserdampf fiberdestilliert werclen kann. Diese Beobachtung hat zur Ausarbeitung einer Methode gefiihrt, die die Trennung yon Hydrochinon und Chinon, bezw. die Bestimmung yon Hydrochinon gestattet, wenn man im lezten Fall ein schwaches Oxydationsmittel bei der Destillation zusetzt. In saurer LSsung verl/~uft die in obiger Formel dargestellte Reaktion yon rechts nach links, so dab also Chinon Jod freimacht. Die eingewogene Substanz wird in einem Kolben nach B. Pfyl a) in essigsaurem Wasser ge!sst. Darauf gibt man 5ccm Eisessig; 50g Natriumchlorid und 5--8 ccm 30%ige EisenehloridlSsung zu, schlieBt den Kolben mittels Destillations- aufsatzes an den Kfihler an und unterwirft der Wasserdampfdestillation. An dem Kfihler sitzt ein VorstoB, der in die Vorlage eintaucht. Als Vorlage dient eiu Jodzahlkolben, der 5ecru 0,1 n-Sehwefels/iure und 15 ccm Wasser enth/~lt. Bis zu Hydroehinonmengen yon 40 mq geniigen ~ 1) Ztschrft. f. Unters. d. Lebensm. 67, 298 (t934). -- 2) Ztschrft" f. Unters. d. Lebensm. 67, 144 (1934). -- 8) Ztschrft. f. Unters. d. Lebensm. 54, 69 (:1927); vergl, diese Ztschrft. 73, 476 (1928). Ztsehrft. f. anal. Chem. 101, 1. u. 2. Heft. 5

Bei der Bestimmung des Hydrochinons

Embed Size (px)

Citation preview

i. Auf Lebensmi~tel und Gesundheitspflege bezfigliche. 65

Mit dem /~aehweis und der Bestimmung kleinster Mengen verun~ reinigender hochmolekularer Stoffe hat sich H. W e r n e r 1) bef~Bt und hat seine Untersuchungen am ,,chemisch reinen" ~ilchzucker 4argelegt. Er verwendet bei dem I~achweis die Klargesehwindigkeit yon Auf- sehwemmungen maBig grober Teilchen in starken SMzlSsungen. Zur Messung der Kl~rgesehwindigkeit werden zun~chst Verdfinnungsreihen des Milchzuekers, beginnend mit der fast ges~ttigten L5sung (0,4 m) hergestellt. 20 c c m dieser LSsungen werden mit i0 c c m einer Auf, sehlgmmung yon 9g Ton (Boluspulver M e r c k ffir medizinische An-: wenc[ung) in t00 c c m 5 m-NatriumehloridlSsung versetzt. Je 25 c c m der ~[ischungen werden in MischrShren yon i,17 c m lichter Weite geffil!t und naeh gutem Sehiittein in einem Wasserbad yon 20 ° (=[= 0,t0) sieh selbs~ iiberlassen. Nach einer Stunde werden die HShen der ungekl~rten Schichten abgelesen. :Die MisChrShren tragen eine 250 mm-Teilung. Die abgelesenen Werte werden in ein Kurvensystem eingetragen. Durch Vergleich der erhaltenen Kurven mit denjenigen ganz reiner Produkge 1/~Bt sieh angeben, ob Verunreinigungen mit hochmolekularen Stoffe~ wie Starke, EiweiB u. a. m. vorliegen. Durch Vergleiehsversuche l~Bt sieh dann die Menge des vorhandenen hoehmolekularen Stoffes ann~hernd ermitteln. R. S t r o h e c k e r .

Bei der Bestimmung des Itydroehinons nach der jodometrischen: Methode, der folgende Gleiehung zugrunde liegt:

C6H4(OI-I)2 -~ J2 ~--~" C6H402 -~- 2 H" + 2 J', fiihrt naeh W. P re iB 2) die Verwendung yon Kaliumbicarbonat Ms AlkMisierungsmittel zu ungenauen Ergebnissen, weil eine teilweis~ Oxydation des 1EIydrochinons dutch Luft eintritt. Das Verfahren 1/~Bt sich brauchbar gestalten, wenn man vor der Zugabe yon Bicarbonat; Kohlens~ure bis zur S/~ttigung einleitet. /~och besser ist die Verwendung yon Dinatriumphosphat oder Natriumacetat Ms AlkMisierungsmittel. Die Versuche haben weiterhin gezeigt, dab bei bestimmter Wasserstoff- Ionen-Konzen~ration Chinon unzersetzt mit Wasserdampf fiberdestilliert werclen kann. Diese Beobachtung hat zur Ausarbeitung einer Methode gefiihrt, die die Trennung yon Hydrochinon und Chinon, bezw. die Bestimmung yon Hydrochinon gestattet, wenn man im lezten Fall ein schwaches Oxydationsmittel bei der Destillation zusetzt. In saurer LSsung verl/~uft die in obiger Formel dargestellte Reaktion yon rechts nach links, so dab also Chinon Jod freimacht. Die eingewogene Substanz wird in einem Kolben nach B. P f y l a) in essigsaurem Wasser ge!sst. Darauf gibt man 5 c c m Eisessig; 50g Natriumchlorid und 5--8 ccm 30%ige EisenehloridlSsung zu, schlieBt den Kolben mittels Destillations- aufsatzes an den Kfihler an und unterwirft der Wasserdampfdestillation. An dem Kfihler sitzt ein VorstoB, der in die Vorlage eintaucht. Als Vorlage dient eiu Jodzahlkolben, der 5 e c r u 0,1 n-Sehwefels/iure und 15 c c m Wasser enth/~lt. Bis zu Hydroehinonmengen yon 40 mq geniigen ~

1) Ztschrft. f. Unters. d. Lebensm. 67, 298 (t934). -- 2) Ztschrft" f . Unters. d. Lebensm. 67, 144 (1934). - - 8) Ztschrft. f. Unters. d. Lebensm. 54, 69 (:1927); vergl, diese Ztschrft. 73, 476 (1928).

Ztsehrft. f. anal . Chem. 101, 1. u. 2. He f t . 5

66 Bericht : Spezielle analytische Methoden.

100--i50 c c m Destillat. Dieses wird sehliel~lich mit i - -1 ,5 g Kaliumjodid versetzt ulld mit 5 - - t0 c c m verdiinnter Sehwefels~ure angesguert. Das ausgesehiedene Jod wird mit 0,02 n-ThiosulfatlSsung titriert ( tccm Thio- sulfatlSsung = 1,145 mg Hydrochinon). Als sehr empfindliche Reaktion auf Hydrochinon neben Chinon hat sich die Kupferferroeyankalium- reaktion bewghrt. Man ]6st hierzu die Substanz in schwaeh essigsaurem Wasser, setzt einige Tropfen sehr verdfinnte Ferricyaiakaliuml6sung hinzu, schiittelt kurz um und fiigt jetzt etwa 0,i c c m Kupfersulfat]6sung hinzu. Bei Anwesenheit von Hydrochinon tr i t t eine rote F~rbung oder Fgllung auf. Der Verfasser gibt weiterhin Verfahren zum N a c h w e i s u n d z u r B e s t i m m u n g y o n t I y d r o e h i n o n u n d C h i n o n in g e r i n g s l a k e u n d S a l z h e r i n g e u an. Qualitativ weist man Hydroehinon in der Weise nach, dal~ man das Filtrat der mit Kaliulnferrocyanid- und ZinksulfatlSsung gereinigten Lake an der Wand des Reagensrohres herunter zu am- moniakal~seher Sflbernitratl6sung fliel~en IgOr. Schon kleinste Hydro- ehinonmengeu geben an der Grenzfl£che eine rote bis violette Fgrbung. GrSl]ere Mengen geben braunschwarzen Niederschlag. Bei Abwesenheit von Hydrochinon ist der gegebenenfalls entstehende Niederschlag ~ eil~ bis hel]grau. Zum Nachweis des Chinons gibt man zum anges~uerten Ffltrat KaliumjodidstgrkelSsung. Chinon gibt sofort eine Blaufgrbung, wghrend Hydrochinon erst nach ]~ngerem Stehen Blaufgrbung liefert. -- Zur qualitativen Bestimmung des Hydroehinons in tteringen wird der alkoholische Fisehextrakt mit ammoniakaliseher SilbernitratlSsung ver- setzt, die einen ~Tberschul3 an Ammoniak enthglt. Bei Anwesenheit yon Hydroehinon tr i t t sofort Gelbf~rbung auf, die in I~otbr~un fibergeht. Grol]e Mengen ttydrochinon verursaehen einen braunsehwarzen Nieder- sehlag. Eine ~hnliche F~Lrbung liefert auch Chinon, man kann jedoch Chinon dutch die Kaliumjodidst~rkereaktion erkennen. Quantitativ wird Hydrochinon folgendermal~en bestimmt: 100 g der ~m Fleischwolf zer- kleinerten Heringe werden mit 150 g entw~ssertem Natriumsulfat ver- rieben und restlos in einen 500 c c m - J o d z a h l k o l b e n gebracht. Man gibt dann 200 c c m Alkohol zu, l~l~t unter 5fterem Umschiitteln 1--1 ½ Stuuden stehen und filtriert dann dureh ein trockenes Filter in einen gewogenen Kolben. Man bringt dann den abgewogenen Alkoholextrakt (120--t10 g) unter Nachspfilen in den Destillationskolben naeh P f y l , setzt 0,5--1 ccm 5%ige Schwefels£ure zu und destilliert unter Durchleiten yon Kohlens~ure den Alkohol his auf t5- -20 c c m ab. Man l£Bt im Kohlendioxydstrom etwas erkalten und setzt dann 5 c c m Eisessig, 50 g Natriumchlorid und 7--8 c c m 30%ige EisenehloridlSsung zu und verdiinnt mit Wasser auf i50--200 c c m . Man verfghrt dann welter, wie eingangs beschrieben. -- Der Verfasser konnte zeigen, 6~1~ Hydroehinon in den tteringen Umsetzungen erleidet, wodureh der Hydroehinongehal~ yon Heringen, die mit Hydrochinon-Steinsalzgemischeu gesalzen worden sind, w£hreud dsr Lagerung herabgedriickt wird. Einige Versuche bereehtigen zu der Annahme, dal3 die Abnahme des Hydrochinons auf ]~eaktionen des dutch Oxydation aus dem I-Iydrochinon entstandenen Chinons zurfick- zafiihren sind. R. S t r o h e c k e r .