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1 www.palstek.de Beiboot - Die Bauanleitung Im der nachfolgenden Bauanleitung erklärt Burkhard Schumann den Bau eines Beibootes. Alle erforderlichen Arbeitsschritte werden genau erklärt und sind durch Skizzen anschaulich dargestellt. Diese Anleitung kann auch für geän- derte Bootsformen benutzt werden. Mit etwas Geschick lassen sich auch Kanus, Paddelboote und andere Auftriebskörper bauen. Wichtig ist dafür das Arbeiten mit Modell und Pappschablonen. Arbeitsschritte : Ausführung 1 Sperrholzplatte AW 100 – 5 Millime- ter / 244 x 122 Zentimeter halbieren und beide Teile aufeinander heften (244 x 61 Zentimeter) Zeichnung des Bootes auf die Doppelplatte übertra- gen ( Maßstab 1: 10 auf 1 – 1) Einen Winkel an der geraden Kante anle- gen, alle 20 cm die Schnittpunkte ermitteln. Beim Messen gehen wir von der geraden Kante aus. Mit einer biegsamen Leiste (Strakleiste) wird der Bogen fixiert und eingezeichnet Dann zeichnen wir den Bogen für die Mittellinie des Bootsbodens ein. Mit einer Stichsäge (neues Blatt) schneiden wir nun die doppelte Platte aus (immer außerhalb des Striches bleiben, damit der Strich noch zu sehen ist). Die beiden Bodeplatten zusammenlassen und aufrecht ein- spannen (Schraubstock ersetzt die Hobelbank). Die geschweiften Kan- ten werden mit einem Strakbrett sauber nachgeschliffen (Strakbrett biegsamer Holzstreifen mit einem aufgeheftetem 40 er Schleifband, Länge ca. 50 cm). Die doppelte Bodenplatte wird nun von der Bug- seite angefangen alle 10 cm an den Kanten durchbohrt (Abstand zur Kante 5 mm, Bohrung 2 mm) Genau so verfahren wir mit den beiden Bordwänden. Die Löcher werden allerdings nur auf der geraden Unter- kante und der Bugschräge gebohrt Die Bugschräge erhält nur 4 Bohrun- gen. Jetzt die Nägel aus den aufein- andergehefteten Platten ziehen. Wir haben nun vier Bootsteile für unse- ren Knickspanter. Der Rest der Sperholzplatte bleibt für Schwert- kasten und Ablage. W i c h t i g . beim Zeichnen, Sägen und Bohren müssen die langen Platten gerade aufliegen. 2. Spiegel, Duchten und Bugplatte Diese Teile werden aus einer Sperrholzplatte AW 100 18 Milli- meter ausgeschnitten. Sie sorgen für die Stabilität des Rumpfes, da es keine Formspanten gibt. Sie werden aber erst nach dem Zusammenbau der Rumpfplatten genau eingepasst. 3. Zusammenbau der Rumpfplatten Das Verrödeln der Rumpfplatten geschieht am besten auf zwei breiten Böcken ( mit Latten verbreitern). Die beiden Bodenplatten werden auf der Mittelachse miteinander verrödelt. U-förmig vorgebogene Drahtenden werden vom Bug aus angefangen in die Löcher geführt und von unten verrödelt (siehe Skizze). Sehr gut eignet sich abisolierter Kupferdraht von alten Starkstrom- kabeln. Er lässt sich leicht biegen und schmiegt sich gut an, ohne das Holz zu beschädigen. Wir können nun die beiden Bord-

Beiboot - Bauanleitung

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Beiboot - Die BauanleitungIm der nachfolgenden Bauanleitung erklärt Burkhard Schumann den Bau einesBeibootes. Alle erforderlichen Arbeitsschritte werden genau erklärt und sinddurch Skizzen anschaulich dargestellt.

Diese Anleitung kann auch für geän-derte Bootsformen benutzt werden.Mit etwas Geschick lassen sich auchKanus, Paddelboote und andereAuftriebskörper bauen. Wichtig istdafür das Arbeiten mit Modell undPappschablonen.

Arbeitsschritte : Ausführung 1Sperrholzplatte AW 100 – 5 Millime-ter / 244 x 122 Zentimeter halbierenund beide Teile aufeinander heften(244 x 61 Zentimeter) Zeichnung desBootes auf die Doppelplatte übertra-gen ( Maßstab 1: 10 auf 1 – 1) EinenWinkel an der geraden Kante anle-gen, alle 20 cm die Schnittpunkteermitteln. Beim Messen gehen wirvon der geraden Kante aus. Mit einerbiegsamen Leiste (Strakleiste) wirdder Bogen fixiert und eingezeichnet

Dann zeichnen wir den Bogen fürdie Mittellinie des Bootsbodens ein.Mit einer Stichsäge (neues Blatt)schneiden wir nun die doppelte Platteaus (immer außerhalb des Striches

bleiben, damit der Strich noch zusehen ist). Die beiden Bodeplattenzusammenlassen und aufrecht ein-spannen (Schraubstock ersetzt dieHobelbank). Die geschweiften Kan-ten werden mit einem Strakbrettsauber nachgeschliffen (Strakbrettbiegsamer Holzstreifen mit einemaufgeheftetem 40 er Schleifband,Länge ca. 50 cm). Die doppelteBodenplatte wird nun von der Bug-seite angefangen alle 10 cm an denKanten durchbohrt (Abstand zurKante 5 mm, Bohrung 2 mm) Genauso verfahren wir mit den beidenBordwänden. Die Löcher werdenallerdings nur auf der geraden Unter-kante und der Bugschräge gebohrtDie Bugschräge erhält nur 4 Bohrun-gen. Jetzt die Nägel aus den aufein-andergehefteten Platten ziehen. Wirhaben nun vier Bootsteile für unse-ren Knickspanter. Der Rest derSperholzplatte bleibt für Schwert-kasten und Ablage. W i c h t i g .beim Zeichnen, Sägen und Bohrenmüssen die langen Platten gerade

aufliegen.

2. Spiegel, Duchten und BugplatteDiese Teile werden aus einerSperrholzplatte AW 100 18 Milli-meter ausgeschnitten. Sie sorgen fürdie Stabilität des Rumpfes, da eskeine Formspanten gibt. Sie werdenaber erst nach dem Zusammenbauder Rumpfplatten genau eingepasst.

3. Zusammenbau der RumpfplattenDas Verrödeln der Rumpfplattengeschieht am besten auf zwei breitenBöcken ( mit Latten verbreitern). Diebeiden Bodenplatten werden auf derMittelachse miteinander verrödelt.U-förmig vorgebogene Drahtendenwerden vom Bug aus angefangen indie Löcher geführt und vonunten verrödelt (siehe Skizze).Sehr gut eignet sich abisolierterKupferdraht von alten Starkstrom-kabeln. Er lässt sich leicht biegenund schmiegt sich gut an, ohne dasHolz zu beschädigen.Wir können nun die beiden Bord-

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wände an der Bugseite verrödeln.Diese werden V förmig überden Bootsboden geschoben undwerden vom Bug aus angefangen aufbeiden Seiten miteinanderverrödelt.Die oberen Bordkanten werden dabeiprovisorisch mit Querlattenauseinander gespreizt.Ideal ist es, wenn man zu viertarbeitet, damit die Seiten formgerechtgehalten werden können:2 Personen halten die Seiten, einerführt von oben die Drahtenden ein,drückt die Plattenentsprechend zusammen, währendder Vierte von unten mit der Zangeverrödelt.Die Querlatten (ca.60,110,120 Zenti-meter) an der oberen Bordwandkantegeben dem Boot Form und Halt.Ist man zu zweit, helfen Spanngurteund Schnur. Die Bootsform ist nunschon gut zu erkennen,man kann die Querlatten in dierichtige Position ausrichten und fi-xieren.

4. Nun wird der Reihe nach Spiegel,Bugteil, Mittelducht und Heckduchteingepasst und mit Stichnägeln an-geheftet. So lässt sich alles nochkorrigieren. Für den Laien ist dasEinpassen schwierig, da alle Kantenandere Schmiegen haben, also nicht

immer rechtwinkelig sind. Wir ha-ben bei unserem Boot alle Kantenmit dem Hobel angepasst und ver-leimt. Es geht aber auch ohne Pas-sungen : Dank der Verklebung mitangedickter Epoxymasse (EpoxidHarz+ Härter+Microbaumwollfaser).Die Epoxid Masse ist Spachtel undKleber zugleich. Der Umgang mitdem Handhobel ist lernbedürftig.Surformraspel, Raspel Feile und Strack-brett tun es auch. Ideal ist ein kleinerelektrischer Handhobel. Vorschlag :um gute, passende Teile zu bekommelassen sich aus Karton Faltschablonenund Schablonen schneiden. Diesewerden auf die Hartfaserplatten über-tragen, danach ausgeschnitten undam Boot passend gemacht. DieseSchablonen werden dann für dieOriginalteile benutzt. Auf diese Wei-se werden Fehler vermieden.

5. Nachdem der Spiegel schräg ein-gepasst ist, wird von der Mitte desSpiegels zur Bugspitze eine Mittel-schnur gespannt. Wir richten dasBoot noch einmal genau aus (Abstän-de zur Mitte messen). Durch Aufle-gen einer Richtlatte quer auf dieBordwände und die darauf gelegteWasser-waage ist das einfach. Wirsollten nun das Boot fest auf denBöcken arretieren, da wir ja ohneForm arbeiten.

W i c h t i g : Bugplatte undHeckducht brauchen etwas Gefälle,damit später kein Wasser stehen bleibt(Skizze). Die Böcke bzw. die Auflage-fläche sollten nicht zu hoch sein, dawir fast nur von oben arbeiten.

6. Wenn alles richtig ausgerichtet ist,werden die Teile nacheinander vor-gebohrt und verschraubt(Senkkopf rostfrei 20 u. 25 Milli-meter ) Die Schraubenköpfe müssenversenkt sein, also die Bohrlöcheraußen mit einem Bohrfräskopf auf-fräsen. Die Stichnägel entfernen.

7. Schwertkasten nach Skizze anfer-tigen. Die2 Sperrholzseiten310x4oomm werden beidseitig auf diebeiden Holzleisten 14x14mm geleimt.Durch den Zwischenraum läuft das12 mm starke Schwert (Skizze). Aufdiesen Kasten werden unten zweiüberstehende Leisten geleimt 4o x 4ox 400 mm. In die Zwischenräumewerden passende Stücke eingeleimt.So hat der Schwertkasten eine Stand-fläche, die nun an den Bootsbodenangepasst wird. W i c h t 1 g beimAnleimen muss in den Hohlraumdes Kastens ein Klotz gesteckt wer-den, damit Druck auf den Leim-flächen bleibt (Skizze). Zum Einpas-sen des Schwertkastens muss auchdie Mittelducht eingeschnitten wer-

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den. Der Schwertschlitz wird mitzwei Bohrungen 10 mm im Boots-boden markiert. Störende Drahten-den im Boden entfernen.

8. Verkleben aller TeileZum verkleben der Teile wird EpoxidHarz + Härter + Microfaser zu einerzähen Masse vermischt. Die Teilewerden nacheinander verklebt: Spie-gel, Bugplatte, Mittelducht, Heckduchtund Schwertkasten. Dazu werden dieSchrauben etwas gelöst, die Fugenwerden mit Klebmasse gefüllt unddie Schrauben wieder angezogen. Derausquellende Kleber wird mitKehlspachtel sauber verstrichen. BeimVerkleben des Schwertkastens vielKleber für die Bodenfläche benutzen.Die zwei Leisten oben stützen dieSitzducht. Zum Verkleben: Pinsel,Spachtel, Leimspritze können nur 1x benutzt werden. Nach dem Aushär-ten kann der überstehende Kastenmit der Sitzducht bündig geschnittenwerden. Auch die überstehendenPlatten am Heck werden nun abge-schnitten.

9. Verspachteln aller Längsnähte undVerbindungen.Viel Klebemasse in einem Becher

anrühren (0,5 – 1 Liter). Mit ver-schieden breiten Kehlspachteln wer-den nun die Längsnähte mit denDrahtverbindungen sowie die Ver-bindungen der anderen Bootsteileverspachtelt ( Duchten und Bug-platte auch von unten in den Eckenverspachteln).

10. LaminierenNach dem Aushärten werden allediese Längsnähte und Verbindungenauch mit Glasfaserstreifen ein-laminiert. Es gibt Gewebematten,Fasermatten und Gewebestreifen. Wirbenutzen eine normale 300 GrammGlasfasermatte. Die Matte wird übereiner scharfen Kante zu passendenStücken gerissen. So bekommen wirbeim Laminieren stufenlose Über-gänge (Stücke, die mit der Scheregeschnitten sind, lassen sich schlechtin Ecken und Rundungen laminie-ren) . Laminierharz und Härter wer-den mit einer Fellrolle auf das Sperr-holz aufgetragen, ein Mattenstückwird aufgelegt und wird mit dergetränkten Rolle mit leichtem Druckeinlaminiert . Blasen mit einem Pin-sel austupfen (Metallrollen verharzenständig). Mein Rat: zunächst nurkleine Stücke auf einfachen Flächen

einlaminieren. Nicht zuviel Harzansetzen (Topfzeit beachten). Azetonals Reinigungsmittel benutzen, fürdie Hände gibt es Reinigungspaste.Handschuhe, Maske und Arbeits-kleidung tragen, Abdeckfolie ausle-gen. Keine Faserreste rumfliegen las-sen! ! Für gute Belüftung sorgen. Vordem Laminieren wird das Holz mitG4 Haftgrund grundiert. Bei unse-rem Boot werden alle Längsnähteinnen mit zirka 10 Zentimeter brei-ten Streifenstücken laminiert. Auchdie Verbindungen, Bugplatte, Spiegelund Schwertsockel werden an-laminiert . Drei Bodenwrangen, zweitragen die Gräting, werden ebenfallseingeklebt und anlaminiert (4 Boden-wrangen im Vorschiff, 2 Wrangenachtern ) . Nach dem Aushärtenkann nun das Boot bedenkenloskieloben gelegt werden.

11 . Die Drahtreste werden abge-trennt und plangeschliffen.An den Markierungen wird derSchwertschlitz eingeschnitten und miteiner Feile saubernachgeschliffen.Alle Stoßkanten, die Kanten amSpiegel sowie der Vordersteven wer-den mit Schleifpapier leicht

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abgerundet. Das Boot wird nun Außenmit G 4 grundiert. Danach werdenauch die Außenkanten mitGlasmattenstreifen laminiert. (nunkann auch fertige Gewebestreifenbenutzen)Es lohnt sich, die ganze Außenhautdes Bootes mit Matte zu laminieren,zumal wenn das Boot langeim Wasser liegt oder im Freien ge-lagert wird. Beim Laminieren derAußenhaut können natürlich größe-re Mattenstücke aufgelegt werden( 5 - 8 kg Harz und 5 qm Mattewerden benötigt ).Der Schwertschlitz wird ausgespartund innen satt mit G 4 grundiert(dies kann man mit einemSperrholzstreifen machen, an den einsaugfähiger Lappen angeheftet ist).

Am Heck wird nun die Ruderhackeaufgeklebt und anlaminiert. DieRuderhacke sorgt für die gerade Spurbeim Rudern. Sie ist 54 Millimeterstark, denn sie muss so manchenStoß aushalten. An ihr lässt sich aucheine Transportrolle befestigen, umauch mal allein slippen zu können.Die passende Form erhalten wir mitHilfe einer Pappschablone. Die Hackewird aus drei 18 Millimeter Sperrholz-resten zusammengeleimt. Zum An-kleben auf die Heckkante muss die

Innenkante der Hacke etwas hohlsein ( Skizze). Die Außenkanten derHacke werden abgerundet.

12. Beim Laminieren des Bootskörpers

kann die Matte an der Bordkanteetwas überstehen. Das lässt sich spä-ter mit Feile und Feinsäge abtrennen.Wichtig: beim Abschneiden die Sägenur in Stoßrichtung gegen das Lami-

nat richten. Auf keinenFall Stichsäge benutzen! !Um die dünne, laminier-te Bordkante zu schüt-zen, sollte man jetztschon die umlaufendenStoßleisten einpassenund dann beidseitig ge-gen die Kanten schrau-ben.

13. Für die Stoßleisteneignen sich Kieferleisten10 x 25 Millimeter. DieLeisten müssen in gebo-genem Zustand angepasstwerden und werden amBug auf Gehrung ge-schnitten (Skizze) . Hatman nur wenig Zwin-gen, muss man von Bugaus angefangen die Leis-ten Abstand für Abstandanschrauben und dabeidie Schraubzwingenimmer wieder versetzen.Die Leisten können innassem Zustand gebogen

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werden. Die Schrauben alle 30 Zen-timeter versetzt einschrauben.

14. Beim Spachteln und Schleifenliegen die Bordwände durch die Stoß-leisten geschützt auf den Böcken. DieLeisten müssen aber abgeklebt wer-den.Das Schleifen findet besser im Freien

Sorgfalt gespachtelt und geschliffenwerden ( Polyester Feinspachtel +Härter).

15. Oberfläche Beschichtung undLackierungVorversiegelung mit eingefärbtemLack N 35 BT Schlusslack eingefärbt(Farbpaste) LT 35 SB

ren).

16. Das Ruder besteht aus Pinne,Ruderkopf und Ruderblatt. Pinne undRuderblatt müssen bei unserem klei-nen Boot aufstellbar sein (Bootsbau-sperrholz 10 Millimeter ). Der Ruder-kopf wird aus drei 10 Millimeterstarken Sperrholzteilen zusammenge-leimt. Dazwischen sitzt das Ruder-blatt. Es wird klappbar mit einemFlügelbolzen eingespannt. Die Pinnewird aus einein Hartholzstück zirka650 x 70 x 50 Millimeter angefertigt.Die Pinne erhält einen 32 Millimeterbreiten Schlitz, der den Ruderkopfaufnimmt. Ein Bolzen wird durchPinne und Kopf gesteckt. Dann wirddie Pinne handgerecht abgerundet.Ein Beschlag vom Opti wird amSchraubstock so gekröpft, dass er anden Ruderkopf passt. Die Pinne lässtsich auch mit 3 Leisten verleimen(Skizze) .

17. Das Schwert 275 x 900 Millime-ter Sperrholz AW 100 12 Millimeterwird jetzt dem Schwertschlitz ange-passt. Oben 2 Griffleisten aufleimen.Die Schwertkanten profilieren.

18. Die Riemen : die Länge richtetsich nach der Person (max. 180 cm).Auf ein Rundholz (Durchmesser 40Millimeter) werden unten zwei gera-de Flächen angehobelt. Beidseitigwerden zwei Leisten aufgeleimt. Die-

statt ( Excenterschleifer, erst grobes,dann feines Papier).Zum Schluss ein Nassschliff per Hand.Bei diesem Arbeitsschritt gibt es diemeisten Probleme: Das Spachteln undSchleifen erfordert Geduld und Aus-dauer. Eine bucklige Außenhaut störtjedes Auge. Darum muss mit viel

Alternativ : Man kann auch mitEpoxy Primer grundieren und einenentsprechenden Lack auftragen (z.B.Zwei-Komponentenlack). DieStossleisten klar grundieren und mitKlarlack lackieren ( schleifen grun-dieren leicht anschleifen verdünntlackieren leicht anschleifen lackie-

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se Flächen müssen absolut geradesein. Die Blattenden werden mit demElektrohobel, Raspel, Feile und Schleif-papier auf Form gebracht. (Das glei-che geht auch mit zwei Vierkant-hölzern 40 x 40 Millimeter. Hiermuss mehr Span abgehobelt wer-den). Als Beschlag genügt ein gängi-ger, gekaufter Kunststoffbeschlag mitRuderdollen. Den Beschlag für dieRuderdollen 15 25 Zentimeter hinterder Sitzduchtkante anbringen

19. Der Mast und die übrigen Spierenlassen sich aus fertigen Rundhölzernaus Kiefer herstellen (Länge derRundhölzer ca. 300 Zentimeter). DerMast wurde hier aus 3 Kiefernbrettern22 x 50 Zentimeter auf 66 x 50Zentimeter verleimt und nach obenhin schmaler gehobelt und abgerun-det. Um einen geraden Mast zubekommen muss immer wieder ge-fluchtet werden. In die Bugplattewird mit dem 50er Lochfräser einLoch gefräst (Unterlage beim Boh-ren). Der Mastfuß braucht eineMastducht (ein Klotz mit einemMastloch). Das Loch für den Mastwird ebenfalls mit dem Lochfräser inden Klotz vorgefräst und ausgeho-ben. Diese Mastducht wird demBootsboden angepasst und mit Hilfedes aufgerichteten Mastes ausgerich-tet, eingeklebt und verspachtelt.

20. Das Gräting liegt auf den bereitserwähnten Bodenwrangen auf. Esbesteht aus 13 Millimeter starkenBrettern, die auf Querspangen ge-schraubt oder gedübelt werden. DasGräting liegt so auf den Hilfsspantenauf, dass es nicht mehr verrutschenkann. Vorschlag: das Gräting solltezuerst mit Nägeln provisorisch zu-sammengeheftet werden. Wenn espassend ist, wird es ohne Leim ver-schraubt oder verdübelt ( Dübelschräg auf Zug eindübeln) (Bohrlö-cher : 8 Millimeter Zentrierbohrer.Dübelstangen oder Fertigdübel 8 mmBuche). Die eingeschlagenen Holz-dübel werden mit einer rückenlosenHandsäge bündig abgeschnitten. DieKanten werden abgerundet. Dieserwetterfeste Massivholzboden schütztden Bootsboden; besonders beimEinsteigen in das Boot. Lackierung:grundieren Klarlack.

21. Die Bohrungen für die Halte-schlaufen vorsichtig durchbohren

(Unterlage benutzen um ein Einrei-ßen zu vermeiden). Die Lochkantenbeidseitig anfasen. Es werden Schot-leinenreste als Schlaufen durchgezo-gen und innen verknotet. ZumAnschließen kann am Bug auch einFahrradschloss durchgezogen werden(Bohrlöcher 12 Millimeter).

22. Neue Segel sind teuer. Kommtman Gebrauchtsegel ran, lassen sichdiese leicht umarbeiten. Lugger und

Spritsegel eignen sich besonders fürkleine Dingis man braucht die Ösennur entsprechend einzustanzen, andenen das Tuch mit dünnen Leinenan die Spieren angeschlagen undangebändselt wird.

23. Die Beschläge und Schotleinenrichten sich nach der Beschaffenheitdes Riggs. Hier lässt sich einigesausprobieren. Die Baumgabel, Blöcke,Fenderösen, Klampen etc. wurden

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von uns mehr aus handwerklichemEhrgeiz hergestellt. Für die Schotsollte ein einfacher Block mit Bügelund Curryklemme gekauft werden.Die selbstgefertigten Beschläge sindhier zur Anregung als Handskizzeaufgeführt.

24. Die Ablage unter der Bugplattehat sich bestens bewährt. Hier kannneben Kleinkram auch mal ein TShirt abgelegt werden. Die 5 Millime-ter Sperrholzplatte wird mit Hilfeeiner Pappschablone ausgeschnittenund eingepasst. Die Ablage erhältzwei Abschlussleisten. Der Raum fürden Mast wird ausgespart. Die Ablagemit Epoxymasse einkleben.

Anmerkungen:

Die Schräge des Spiegels ist nichtangegeben. Sie richtet sich von selbstnach der günstigen Passform undden Bodenplatten.Bei den Arbeitsmodellen geht es nichtum schöne Modelle, sondern um dasErfahren technischer Informationenvor dem eigentlichen Bauprozess. (DiePappkanten lassen sich mit feinemSchleifpapier nacharbeiten.)Werkzeuge und Material Der Arbeits-platz sollte gut vorbereitet sein. Das

herkömmliche Werkzeug reicht aus.Ein Schraubstock muss die Hobel-bank ersetzen. Bohrmaschine undElektroschleifer sind wichtig. Einelektrischer Handhobel wäre einegroße Hilfe!

Das Material ist im Handel erhältlichSperrholzplatten AW 100 sind was-serfest und man erhält sie in 4, 5,6, 9,12,18 und 22 Millimeter Stärke(auf gute Qualität achten). Rundhöl-zer für Spieren = Durchmesser 58Millimeter Fichte und 40, 35, 30, 28und 22 Millimeter Kiefer. BootsbauSperrholz ist für das Ruder und dasSchwert zu empfehlen (aber auchsehr teuer: 10 Millimeter BootsbauSperrholz (gemessert) zirka 36. Europro Quadratmeter).Das Kunststoffmaterial ist in dengroßen Malerhandlungen zu bezie-hen (VOSS CHEMIE Produkte erlau-ben auch mal kleinere Fehler imMischverhältnis). Die nötigen Anga-ben sind angegeben. Zu empfehlenist auch das WEST SYSTEM.Verbrauchsmaterial für den Arbeits-platz ist in Billigmärkten preiswert zubekommen (z.B. Abdeckfolien, Be-hälter, Spachtel, Staubmasken, Ein-weghandschuhe, Klebeband)Kehlspachtel lassen sich aus alten

Telefonkarten o.ä. zurechtschneiden.Die Kosten richten sich natürlichsehr nach den günstigsten Angebo-ten. Die Kosten beginnen bei 300.Euro, sollten aber 500. Euro nichtüberschreiten.

Anmerkungen : zum Verleimen nurwasserfesten D 3 Leim/DIN EN 204Oder Kauresin Bootsleim verwenden.Die Bezeichnungen AW 100 oderWBP verleimt,bedeuten w a s s er-f e s t. Die Qualität der Platten istaber unterschiedlich. Nur gute Qua-lität für die zu biegenden Teile wäh-len (AW 100 5 mm Meranti 244x 122 Zentimeter ca. 20. Euro) !Mehrschichtige Platten.

Wenig Werkzeug macht erfinderisch.4 Schraubzwingen sind mindestensnötig. Der Elektro Handhobel kannmit einem Zusatz auch alsAbrichthobel festgeschraubt werden.Die Schleifmaschine lässt sich, einge-spannt im Schraubstock, auch zumZuschleifen kleiner Teile benutzen.Eine feste Schleifplatte mit auf-geheftetem Schleifpapier zum Abrich-ten von Holzkanten hat sich be-währt. Statt der Böcke kann manzwei Kanthölzer als „ Helling „ neh-men ( Skizze). Die Hölzer lassen sich

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in die entsprechende Höhe stellen.Klebstofflasche, Kehlspachtel, Fellrolleetc. lassen sich nur 1 x benutzen(Düse der Flasche möglichst großaufschneiden). Alte Telefonkartenlassen sich zu verschiedenenKehlspachteln zurechtschneiden.Grosse Yoghurtbecher eignen sichgut zum Anrühren. Ersatz für Teakund Mahagoni : unter den Holz-paneelen im Holzhandel findet manoft die gewünschten dünnen Massiv-holzbretter (Meranti, Gerutu, Cambalausw.), aus denen sich Leisten undGrätingholz schneiden lassen (Nutund Feder müssen an der Kreissägeentfernt werden).

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Materialliste:Holzplatten und Leisten:2 Stück 5 Millimeter Bootsbausperrholz Platte AW 100 244 x 122 Zentimeter

Meranti oder Gabun1 Stück 18 Millimeter Bootsbausperrholz Platte AW 100244 x 122 Zentimeter

(Es bleibt genügend Platz für Ruderhacke, Mastducht und Bodenwrangen)4 Stück Stoßleisten (Zum Beispiel Kiefer) 10 x 25 x 2500 Zenbtimeter

Ruder:10 Millimeter Bootsbausperrholz Mahagoni (Khaya, Sapeli - Restplatten zirka 90 x 50 Millimeter)

Ruderpinne:1 Stück Hartholz wie Esche, Buche oder verleimte Leisten 70 x 50 x 800 Millimeter

Schwertkasten:1 Stück laufender Meter Leiste Kiefer 14 x 14 x 1600 Millimeter2 Stück Leiste Kiefer oder Fichte 40 x 40 x 400 Millimeter

Schwert:1 Stück 12 Millimeter Bootsbausperrholz Platte AW 100, 75 x 900 Zentimeter, Mahagoni, möglichst Reststücke

Gräting:9 laufende Meter geschnitten auf 70 x 13 Millimeter, zum Beispiel Paneelbretter Gerutu als Ersatz für Mahagoni

Spieren:Rundholz Fichte, möglichst astfrei:Mast - Durchmesser 58 Millimeter, 2600 MillimeterBaum - Durchmesser 40 Millimeter, 2000 MillimeterSprit - Durchmesser 35 Millimeter, 2000 Millimeter

Schrauben und Beschläge:5 laufende Meter Kupferdrahtreste, Drahtstärke 1,5 Milimeter1 Ruderbeschlag Optimist inklusive Schrauben und Muttern2 Stück Riemendalben und Halterungen40 Stück Schraube V2A 4x25 Millimeter20 Stück Schraube V2A 4x30 Millimeter

Nägel 40 Millimeter und 25 Millimeter1 Stück Gewindebolzen rostfrei, Durchmesser 8 Millimeter, 50 Millimeter1 Stück Gewindebolzen rostfrei, Durchmesser 8 Millimeter, 70 Millimeter1 Stück Flügelmutter rostfrei, 8 Millimeter1 Stück Sicherungsmutter rostfrei, 8 Millimeter2 Stück U-Scheiben passend

Kunststoffe und Lacke:5 Quadratmeter GFK-Matte 300g Standart7 Liter Polyester-Harz inklusive Härter, empfohlene Topfzeit 30-40 Minuten1,5 Liter Epoxid-Harz und Härter250 Gramm Microbaumwollfaser als Füller0,5 Liter Spezialgrundierung500 Gramm Polyesterspachtel inklusive Härter0,75 Liter Epoxy-Primer0,75 Liter Zwei Komponenten-Lack0,5 Liter Bootslack0,5 Liter Universalverdünnung0,5 Liter Azeton (Verdünnung beim Laminieren)280 Gramm P3 Leim Wasserfest

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