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59 1 Rbhre gebildet wird, leistet gutc Dienste, iiiid mochte ge- iiiigeii. nie grofsere Schwerfalligkeit, welche das Instru- ment durch das Anbringen der iiufserii Rohre erhalt, wird durch den Vortlieil der griifseren Genauigkeit aufgehoben. Seit vier Jahren habe ich dieses Instrument beobachtet uiid initunter auf Bergreisen mitgenoinmen, wo es wegeii seiner Ieichten Verpackung und dcr Unver5nderliehkeit grofsc Uienste leistet. Wenn irh jedoch zuin Schlufs mein onpartheiisches Urtheil abgebeii soll, ob dieses Instrument das Keisebarometer ersetzeii konue, so inufs ich mich dahiii aussprechen, dafs fur Denjenigen, welcher sich auf seineii Keiseii den miihsameii tneteorologischen Beobaehtungen uii terzieht, die Zuverlassigkeit der Angabeii cin vie1 zu wich- tiges Moiiient ist, als dafs sic uin eine Bequeinlichkeit zu erlangen, aiifs Spiel gesetzt werdeii diirfte. Es scheint mir daher, dafs namcntlich bei den neuereii coinpendiosen Ein- richtungen des Reisebaroineters, seine Sicherheit den Be - queinlichkeiten des Taschenbaroineters vorzuziehen sey. Diesein nsmlichen Urtheile fallen das BaromBtre androide, das R e g n a ul t’sche Hyysoiiieter und alle die bisherigen siiinreichen Vorrichtungen anheim, welche zu verschiedeneii Zeiten als Ersatz des Barometers vorgeschlageii worden sind. VII. Beitrag zur Erklarung der Farben der Pola- risationsliischd durch Beugung; oon FT? Hnidinger. (Xtgetlreilt vorn Brn. VerC aus d. Sitzungsbrr. d. Wienrr Arad. 1854 Jan.) 7 k i n e Besprechung init ineinem hochverehrtcn Freunde, Hrn. Kegieriingsrathe v. Ettingshausen, iiber die Eatur der Polarisatioiisbuschel uiid die wahrscheinlichste Erkla- rung derselbeii , veranlafste mich ein Paar Erscheinungen wieder n#her iu das Aitge zii fassen, in Bezug auf das

Beitrag zur Erklärung der Farben der Polarisationsbüschel durch Beugung

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Rbhre gebildet wird, leistet gutc Dienste, iiiid mochte ge- iiiigeii. nie grofsere Schwerfalligkeit, welche das Instru- ment durch das Anbringen der iiufserii Rohre erhalt, wird durch den Vortlieil der griifseren Genauigkeit aufgehoben.

Seit vier Jahren habe ich dieses Instrument beobachtet uiid initunter auf Bergreisen mitgenoinmen, wo es wegeii seiner Ieichten Verpackung und dcr Unver5nderliehkeit grofsc Uienste leistet. Wenn irh jedoch zuin Schlufs mein onpartheiisches Urtheil abgebeii soll, ob dieses Instrument das Keisebarometer ersetzeii konue, so inufs ich mich dahiii aussprechen, dafs fur Denjenigen, welcher sich auf seineii Keiseii den miihsameii tneteorologischen Beobaehtungen uii terzieht, die Zuverlassigkeit der Angabeii cin vie1 zu wich- tiges Moiiient ist, als dafs sic uin eine Bequeinlichkeit zu erlangen, aiifs Spiel gesetzt werdeii diirfte. Es scheint mir daher, dafs namcntlich bei den neuereii coinpendiosen Ein- richtungen des Reisebaroineters, seine Sicherheit den Be - queinlichkeiten des Taschenbaroineters vorzuziehen sey. Diesein nsmlichen Urtheile fallen das BaromBtre androide, das R e g n a u l t’sche Hyysoiiieter und alle die bisherigen siiinreichen Vorrichtungen anheim, welche zu verschiedeneii Zeiten als Ersatz des Barometers vorgeschlageii worden sind.

VII. Beitrag zur Erklarung der Farben der Pola- risationsliischd durch Beugung;

oon FT? H n i d i n g e r . (Xtgetlreilt vorn Brn. VerC aus d. Sitzungsbrr. d. W i e n r r Arad. 1854 Jan.)

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k i n e Besprechung init ineinem hochverehrtcn Freunde, Hrn. Kegieriingsrathe v. E t t i n g s h a u s e n , iiber die Eatur der Polarisatioiisbuschel uiid die wahrscheinlichste Erkla- rung derselbeii , veranlafste mich ein Paar Erscheinungen wieder n#her i u das Aitge zii fassen, in Bezug auf das

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Gewicht, welches sie der einen oder der andern Erkllrungs- art verschaffen kijnnten, das Ausliischen eines linear -pola- risirten Lichtstrahls beim Durchgange durch eine das Liclit in senkrechter Riclitung auf die vorige polarisirende Platte, uiid das Drehen des Buschels durch eine i u zwei senkrecht auf einander stehenden Richtungen polarisirende Platte.

1. Aus l i i s chen d e s Lichtstrahles .

Bekanntlich polarisirt Reflexion nur theilweise, mehr oder weniger vollstandig, je nach dein Wiiikel der Zuriick- strahlung und auch nach der Natur des reflectirenden Kiir- pers. Durch Refraction in doppeltbrechenden Krystallen wird das Liclit in den beiden Strahlen absolut in zwei seukrecht gegen einander stehenden Richtungen polarisirt. Die beiden Stralileii konnen belranntlich bei starker Dop- pelbrechung, schon indein man sich dicker Platten bedient, wie ain Boppelspathe, von einander getrennt, einzeln fur sich untersucht wcerden. Turmalin, Andalusit, Herapathit, oxalsaures Platinoxydul , Knopit ( Kaliuin - Platin - Cyanur- Cyanid) lassen schon in dunnen Platten tiur eineu der linear - polarisirteii Strahlen durch, und absorbiren den an- d e r en.

Man betrachte ein aus irgend eiiier Quelle linear in der Richtung a b , (Taf. V. Fig. 11) vollstandig polarisirtes Liclitfeld A B CD, zuin Beispiel im durchfallenden Lichte einen der @ere nach gelegten Turmalinkrystall, so dals P Q dessen Axe ist, oder ein Nicol’sches Pristna, dessen 18ngere Diagonale die Richtung NO hat. In beiden Fiillen erscheint der gelbe Biischel in verticaler Stellung, von der Sehrichtung , wo iminer inan hiiiblickt, aufwarts nach MN und abwarts nach M O gerichtet. Der Mittelpunkt M ist dcr hellste, jeder folgende dunkler in den Riclituiigen M N und 110, er ist der dunkelste, jeder folgende heller in den Richtungen M O uiid M Q . Uebereinstiininend init der Beob- achtung an Kanten, welche Flachen voii verschiedener Be- leucbtungs- Intensitat begranzen, entstehen jenseits der Eut- fernung des deutliclisten Sehens, von Hell gegen Dunkel

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fortschreitend, die gelben Beugungsfarhensgume, vom Dua- kel gegen Hell fortschreitend, die blauen oder violetten Farbensaume. Ich glaube diese Uebereinstimmung der Far- bentiine in einer Mittheilung fiber das Interferenz - Schach- brettmuster I ) genau nachgewiesen zu haben, so wie in einer spateren Mittheilung *) auch die Thatsache, d a b die Farbe des gelben Biischels wirklich aus der von Gelh durcll Roth vorschreitenden Halfte des Spectrums, also unzweifd- haft aus den Tonen der gelben BeugungsrInder besteht, weil im homogenen blauen, linear -polarisirten Lichte der Biischel nicht gelb, sondern schwarz ist.

Man betrachte nun das Lichtfeld (Taf. V. Fig. 11) durch eine ganz genaue parallel gestellte gleichartige Platte, so dafs der Biischel der neuen Platte in der Lage vollkoinmeii mit demjenigen des Lichtfeldes iibereinstimmt. Man wird wieder einen gleich gestellten Biischel sehen, hbchsteiis bei Anwendung eines tiberhaupt stark lichtabsorbirenden Kry- stalles, die ganze Erscheinung etwas dunkler.

Man drehe aber nun die Platte, die Sehrichtung als Axe betrachtet, um 90° herum, wodurch sie also die Stel- lung Taf. V. Fig. 12 erhalt. Dann fallt, gerade vom Mittel- punkt begiunend, die Folge der gelben Saume der zweiten Platte oder der Biischel auf die Folge der blauen Shine, oder der begleitenden RIume des Lichtfeldes ; in diesen ist aber kein Gelb enthalten, also kann nichts iibrig blei- ben als Schwarz, wiihrend umgekehrt die Folge der blauen Saume auf die Folge der gelben fallt, die ebenfalls kein Blau enthalten, also auch nur den noch ubrigen Farbenrest ausloschen und Schwarz zurucklassen kann.

Die ganz gleiche Erscheinung findet Statt, wo inimer in dem Lichtfelde man durch die Platte hinblickt, es wird also alles Licht durch die Zerlegung der Farben an den Beugungssauuren bei gekreuzten Polarisationen zerlegt.

1 ) Sitrungsbericlitc der kais. Acedemie der Wisscnschaften. Mathom.-

2) Die LGwe’schen 12inge u. S. w. Sitzungsberichte u. S. W. Juli 1852 natorw. Classe.

Bd. IX, S . 240. (Ann. Bd. 88. S. 451.)

October IE5l . (Ann. Bd. 85. S. 350.)

Poggcndorff’s Annal. Bd. XCI. 38

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Bei paralleler Stellung der Platten ist also das Maximum dee Lichtdurchganges, bei gekreuzten Platten das Minimum, oder auch absolutes Null. Zwischenstellungen geben in Folge von partiellen Neutralisirungen auch die Abstufringen der Lichtmenge, wobei aber doch der Biischel, SQ lange er nur immer sicbtbar ist, in der analysirenden Platte die unveranderte Stellung beibehalten mufs. ,4uf seine Rich- tung NO und Normale P Q mussen die Cosinusse und Sinusse des Winkels bezogen werden, welche er mit dem Buschel des Lichtfeldes einschliefst.

Der vorstehende Gang von Betrachtungen scheint mir sehr vortheilhaft, urn als Entwickelung der Natur des po- larisirten Lichtes zu dienen. Zuerst die Beobachtung der Buschel selhst i m polarisirten Lichte. D a m die Verglei- chung der Farhen mit den Farben der Brechungssiiume. HierauE die Neutralisirung der TOne und das Ausliischen der Farben durch gekreuzte Biischel, als Beweis des Gegen- satzes und dcr Ergiinzung.

2. D r e h e n d e s P o tar i sa t i o II s biis ch e Is.

Man legc auf eine das Licht vertical polarisircndc Platte cine vBllig durchsichtige Krystallplattc, in eitier Richtung gesclinitten, polirt, oder durcli Thciluug crhaltcn, melchc das Licht in zwci senkrecht auf eitiander stehende Rich- tungen polarisirt, rind zwar i n eincr solchcn J,agc, d a b eiue der Poiarisation~riclitnogeii mit der scnkrecliten Po- larisation der erstcn Platte iibrrcinstimmt. Einc Qnarzplattc, der Axe parallel gesclinitten, ein Glimtnerblatt zeigt allc Ersclieinungen. Die Taf. V. Fig. 13 stellt die bcidcii Plat- tcti vor; A R und CD sind die beiden Polnrisationsrich- tuegen der Plattc A B ; A , B , ist die Polarisationsl.iclitiiiig der linear in senkrcchter Richtang polarisirtcn IhMquelle.

L)cr Zustand, in drm sich die Platte A B bcfindet, kann als tlrr doppeltc des Zustandes dcr Plnttc Taf. V. Fig. 11 mit 1inr;irer Polarisation hetrnchtrt wcrdcn. Wzhrcnd Fiir letztcrcs die Ersclwinungcn der gelben Biischcl und blaucn Rauinc gdrrnnt sind, sinrl sie hicr vrreint. J,cgt m a n zwci

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linear-polarisirte Platten kreuzweise, so decken sich die complementaren Tiine, einer iiber dem undem uiid briilgen Schwarzr, Abgang des Lichtes, hervor. In der dipolarisirten Krystallplatte geschieht die Erganzung der complementaren Tiine dergestalt, dafs sie an jedein Orte auch neben ein- ander stehen, upd dqher beide senkrecht auf einander stc- henden Lichtstrahlenbiindel hindurchlassen , also Weirs her- vorbringen.

Um die Wirkung gegenseitiger Veranderung der Lage durch Drehungen urn die Sehaxe zu untersuchen, welche durch den Punkt M der Taf. V. Fig. 14 hindurchgeht, denke man sich die Krystallplatte niit doppelter Polarisation un- beweglich, und drehe die liiiear-polarisirte Lichtquelle. Man hatte vorher sehr deutlich den Biischel entsprechend der festen Polarisation dieser Quelle in der Richtung A B wahr- genommen. Man drehe die Lichtquelle oben nach links von A gegen A , uin einen beliebigen Winkel A M A , Der gelbe Biischel bleibt sichtbar wie vorher, allein anstatt nach links, weicht er urn die namliche Winkelgriifse A MA, , = AMA, , entgegengesetzt nach reclits von A nach A, ab. 1st der Winkel AMA, = 4 5 O , so steht der dem Auge er- scheiiiende Biischel senkrecht auf dem wirklichen; ist A M A , = 90° , so liegt der Biischel horizontal in der Richtung von CD. Die hier beschriebenen Ersclieinungen sind genau von der Art als ob A B die Projection eines Spiegels, AM, der Gegenstand zur Linken desselben, A 2 M das Spiegel- bild desselbeii zur Rechten warc. Gleichzeitig wit der Spiegelflache A M wirkt die senkrecht auf derselben ste- hende CM. Wahrend durch die Wirkung von A M A, auf A , gelegt wird, briiigt GM deli Punkt A, auf B,, also in eine gerade Linie, in die Fortsetzung von A, M nach B,. Die Erscheinungen sind so charakteristisch und doc11 auch nicht schwierig aufzufindeu , da€s ich sic bereits in mei- nen ersten Mittheilungen iiber die Polarisationsbiischel be- schrieb ’).

Man kanii sie auch so darstellen, dafs inan die linear- 1 ) Poggendorff ’s Annalen Rd. 64, S. 29 und Bd. 68, S 305.

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polarisirte Licbtqaellc rrnbcwrglicli Iiirst, und die dipolari- sirte Krystallplntte dreht. Fur jede Winkeldrehung der- selben, weicht der BUs&ol iait doppclter Wiakelgeschwin- digkeit ab. Es ist cigentlich ganz das NIinliche, aber es erscheint vortheilhafter , bei einer Vergleichung mit eineni Spiegel, die Krystallplatte fest anzunehmen , da man do& auch die Spiegel an den \Vg;nden fest zu sehen gewohnt ist. Die Krystallplattc wirkt hier iibrigens rein wie eiti optischer Apparat. Sic zeigt selbst keine Biischel , iveiin inan gegeu gleichfarbiges nicht polarisirtes Licht hinsieht. Ich kann wohl billig an den gegenw3rtigen Orte von an- dern wcniger auffallenden Ersclieinungen abstrahiren, voii welchen man aualog den L 6 w e’scheii Riiigen oder den helleii Andreaskreu7,Iinien zuwcilelr Eindriicke fuhlcn durfte, Biischel aber sieht man iiicht. Die Intensitat des durch- gehenden Lichtes ist in allen Azimutheii vollkommen gleicb, deiiii was an Lichtstiirkc durch die Wiiikelbeweguiig in Bezug aul einc der Polarisationsrichtungen verloren ge- gangen ist, wird cben durch dieselbe fur die senkrecht auf der vorhergehenden steheiide wieder ergKnzt. Also bc- trachtet wan cigentlich doch iinmer nur deii durch die erstc lineare Polarisirung entstaudeneii Biiscliel, wie in dem erstcn der zwei hicr erwiihnten Fiille unmittclbar in der Lichtquelle, abcr durch einen Appnrat, der ihm unter dcn angcgebenen Fallen eiric Drehung iiach rechts oder links zu geben ver- mag, die sicli auf die Gesichtslinie wie a d cine Schrauben- axe bezieht. . Diese Drehung wird wohl auch durch nichts Aiideres hervorgebracht , als durch die Spiegelung an den SchichtungsflZchen der Krystall- Atoine niit deli Liclitather- lagen , in welcheii die Forfpflanzung der Schwingungen stattfindet.

Noch eineii Schritt weiter, und die Lichtitlierschwin- gungen znr I-Iervorbringnng eines Eildes uberhoupt, wurdeii sich als innere Reflexionen in den iiach allen Richtuiigeii in Spiegeliliichcn gcordneten Lich~thcrtheilclien darstellcn, deren L)urclrsclioittsliriie die Sehaxe ist.

In deii oben angrfiilirten Mittlrcilungrn in Poggcii-

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d o r ff’s Aiinaleu ‘) erwlhute ich auch der Spiegelprisvnen, dreiseitiger Glasprismen, durch welclie bindurcli parhllef eiiier der Flacbeii hiublickeud, zuiizchst derselbeu und durch totale Reflexioii erttstaiideii, mau eiii Spiegclbild des Gcgeii- standes erhalt , welclieii inan durcli das Prisina betrachtet, und parallelisirte die Erscheinung des beiin Uindrelieii urn die Sehaxe erfolgenden Drelieus der Spiegelhilder init dein Drchcii der Biischel durcli kreuzweise polarisirte Krystall- platten. Diefs ist allerdings ricbtig , die Spiegelprislneii drehen die Bilder, wie die kreuzweisc polarisirten Krystall- platten die Biischel, aber sic wirkeii ganz aiiders auf die Biischel selbst. WBhrend sicli bci festgestellten Spiegel- prismeii das Bild des urn einen gcwissen Wiukel or nach eincr Richtuug, z. 13. nach liiiks , gedreliteii Gegeustatides urn deiiselbcu Winkel or iiacb recbts bcwegt, bewegt sich dcr Buschel uiii deli ganzen gleiclieii Winkel cc aber nach links, so dnfs die Lage desselben, verglicbeii init dem ur- spriiugliclieii Gegeustnudc, uuver~udcrt erscheiut, wahreiid cr verglichcn iuit dem Gegeiistaride eine doppelte Winkel- bewegung gcinacht hat, voti welcher aber die eirie Halftc der audcru entgegengesetzt ist, uiid sic also aufhebt.

Durch die totale Reflexiou an der Liingsflache des Spie- gelprismas erhalt iiamlich, ahnlicl~ eiiiigermafsea dem Vor-

. gauge bei dem F r e s 11 e 1’ scheii Prisina, die Erscliciiiung die Lage dcs Spiegelbildes voii derjenigeu, in welcher der Kirrper durch die Spiegelung selbst erscbeint.

Mit dem Biischel ubereiiistiniineiid , bleibt die Polari- satioiisrichtuiig unvcraiidert. Es i s t iu der That iiber- raschend zu sehen, wie das Bild eines Turmaliukrystalles durch Drehuiig links hinter eineu Spiegelprislna , reclils lieruingefiilirt wcrdeii kann, wiilirc~ld sich die I’olnrisations- richtui~g unveriindert der ersteii Quellc eiitsprecliend el IiZ11, uiid daher iu alleii iniigliclicn Richtuugcu vou clcin Uilde des Krystallcs abweichciid festgchalten wcrdeii kann.

Bei einfachcii Spiegelprisinca ist jede Drehuug derselbeu, oder dcs Gegciistaudcs, uiit ciiicr Winkelbewegung des 1) Bd. 63, S. 29 und Bd. 68, S. 305.

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letzterii verbunden. Combinirt inan zwei derselben, so wird durcli die doppelte Spiegeluiig aiich das Bild selbst wieder unbeweglich, mail mag die beiden Spiegelprismen init ein- ander wie immer herumdrehen, aber das Bild besitzt selbst jede bcliebige feste Lage in Reziehring auf den ursprhg- lichen Gegenstand.

Alle diese inannigfaltigen Lagen beriihren eigeutlich, wie man sicht, die Natur der Biischel nicht. Aber man inufs iiberall das Ergebni t der Spiegelung von der Wir - kung der ersten Polarisation getrennt betracliten, obwohl sie die Eindriicke gemeinschaftlich hervorbringen. G e w i t wird durch das Auslllschen des in einer Richtung linear- polarisirten Lichtstrahls vermittelst einer senkrecht auf die- selbe polarisirte Platte durch Uebereinaitderlagerung der gelben und blaueii Beugungsslume die Ansicht, dafs die Beugungssgume es sind, welche die Farben der Buschel hervorbriugeii , auf das Kraftigste unterstiitzt.

N a ch s c h r i f t. Spiegelprismen, wie die oben erwahnten, sind bekannt-

licli von Hrn. Prof. D o v e zur U~ndrehuag dcr Bilder fiir stereoskopische Apparate verwendct worden , so wie er auch die Combination zweier derselben als Reversionsprisma beschrieb (Pogg. Ann. 1851, Bd. 83, 83. S. 183 und 189). Hr. Abbe M o i g n o nahin spater die Construction des letzte- reii fur Hrn. P o r r o in Anspruch (Cosmos 1852, T. 2, p. 224). Doch unterscheiden sich die zwei Anwendungsarten dadurch, daCs bei D o v e die Hypothenuseuflachen der Pris- men der Sehaxe parallel sind, bci P o r r o aber senkrecht auf derselben stehen. W o h l trggt ubrigens auch die An- wciidung von Hrn. Prof. S t e i n h e i 1’s I’assagenprisina fur das einfache Spiegelprisina , und Hrn. Prof. P u rk i n j e’s Studien der Combination beider, mie ich es bei meiner friihcren Mittheilung (diese Aiiualen 1816, Bd. 68, S. 314) nach den Angaben des Hrn. P l aEs l erwahnte, einen Theil