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Schleehtere Resaltate gab die Methode bei den aromatischen Oxyaldehyden, dem Salicylaldebyd, p-Oxybenzaldehyd undVanillin. Der gr6ssere Theil dieser Aldehyde blieb auch nach m e w g e m Em&- men mit alkoholiecher Salzsiiure unveriindert und das etwa entetan- dene Acetal konnte bisher nicht isolirt 'werden, weil die beim Benz- aldebyd so leicht zum Ziele fiihrende Trennungsmethode wegen der Mslichkeit der Aldehyde eelbst in Alkali v e r s e Die vorliegenden Erfahrnngen geniigen zum Beweiae, dass dae nene Verfahren der Acetalbereitung zwar nicht bei allen, aber doch bei recht vielen aromatischen Aldehyden anwendbar ht. Die Am- nahme, welche die Oxperbindungen bilden , scbeint uns deshalb be- achtenswerth, weil man a priori hiitte erwarten diirfen, dass die elek- tronegative Oxygruppe iihnlich der Nitrogruppe die Acetalbildung be- giinstigeu wiirde. Die Einfliisse, welche hier mitspielen, sind aber offenbar complicirterer Art, und fallen auch keineswegs zusammen mit den von V. Meyer erkannten Schwierigkeiten bei der Verestemng der orthosubstituirten aromatischen Siiuren. Besonders aufftillig ist der Gegensatz zwisehen den aliphatischen und aromatischen Aldehyden, und derselbe wird noch interessanter durch die Beobachtung, dass die aromatischen Aldehyde mit lhgerer gesgttigter Seitenkette, wie der Phenylacetaldehyd, sehr leicht in Acetal iibergehen , wiihrend der un- gesiittigte Zimmtaldehyd gar keine Neigung dazu besitzt. Die be- treffenden Versuche, welche Hr. Dr. Hoffs ausgefiihrt hat, und die daraus sich ergebenden theoretischen Schliisse sollen ausfiihrlicher erst mitgetheilt werden, wenn ein griisseres Beobachtungsmaterial ge- sammelt ist. 657. 8. M. Loeaniteoh: Bemerkungen zu der Hermann- eohen Mittheilung: Die Anzahl der homeren Parame'). (Eingegangon am 15. December.) In seiner kiirzlich erschienenen Mittheilung macht H e rm an n , nachdem er die analytische Bedeutung meiner Mittheilung: Die 180- meriearten der Paraffinel), anerkannt hat, eine Bemerkung dariiber, dass meine Methode, beziiglich Anfindung der genannten Isomerie- fiille einzelner Paraffine, in Folge ihrer Complicirtheit nicht zu empfehlen, und daher die eeinige, als einfachere, vorzuziehen sei. Sowohl nach meiner als auch nach seiner Methode miissen alle Iso- meriefiille einzelner P a r a f h e systematiach ausgesucht werden, demnach also sind die beiden Methoden entweder gleich schwer oder gleicb . . .- - . - 1) D i m Berichta 30, 2423. 3 Dieee Berichte 30, 1917.

Bemerkungen zu der Hermannschen Mittheilung: Die Anzahl der isomeren Paraffine

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Schleehtere Resaltate gab die Methode bei den aromatischen Oxyaldehyden, dem Salicylaldebyd, p-Oxybenzaldehyd undVanillin. Der gr6ssere Theil dieser Aldehyde blieb auch nach m e w g e m Em&- men mit alkoholiecher Salzsiiure unveriindert und das etwa entetan- dene Acetal konnte bisher nicht isolirt 'werden, weil die beim Benz- aldebyd so leicht zum Ziele fiihrende Trennungsmethode wegen der Mslichkeit der Aldehyde eelbst in Alkali v e r s e

Die vorliegenden Erfahrnngen geniigen zum Beweiae, dass dae nene Verfahren der Acetalbereitung zwar nicht bei allen, aber doch bei recht vielen aromatischen Aldehyden anwendbar ht. Die Am- nahme, welche die Oxperbindungen bilden , scbeint uns deshalb be- achtenswerth, weil man a priori hiitte erwarten diirfen, dass die elek- tronegative Oxygruppe iihnlich der Nitrogruppe die Acetalbildung be- giinstigeu wiirde. Die Einfliisse, welche hier mitspielen, sind aber offenbar complicirterer Art, und fallen auch keineswegs zusammen mit den von V. M e y e r erkannten Schwierigkeiten bei der Verestemng der orthosubstituirten aromatischen Siiuren. Besonders aufftillig ist der Gegensatz zwisehen den aliphatischen und aromatischen Aldehyden, und derselbe wird noch interessanter durch die Beobachtung, dass die aromatischen Aldehyde mit lhgerer gesgttigter Seitenkette, wie der Phenylacetaldehyd, sehr leicht in Acetal iibergehen , wiihrend der un- gesiittigte Zimmtaldehyd gar keine Neigung dazu besitzt. Die be- treffenden Versuche, welche Hr. Dr. H o f f s ausgefiihrt hat, und die daraus sich ergebenden theoretischen Schliisse sollen ausfiihrlicher erst mitgetheilt werden, wenn ein griisseres Beobachtungsmaterial ge- sammelt ist.

657. 8. M. Loeaniteoh: Bemerkungen zu der Hermann- eohen Mittheilung: Die Anzahl der homeren Parame').

(Eingegangon am 15. December.) In seiner kiirzlich erschienenen Mittheilung macht H e rm a n n ,

nachdem er die analytische Bedeutung meiner Mittheilung: Die 180- meriearten der Paraffinel), anerkannt hat, eine Bemerkung dariiber, dass meine Methode, beziiglich Anfindung der genannten Isomerie- fiille einzelner Paraffine, in Folge ihrer Complicirtheit nicht zu empfehlen, und daher die eeinige, als einfachere, vorzuziehen sei. Sowohl nach meiner als auch nach seiner Methode miissen alle Iso- meriefiille einzelner Parafhe systematiach ausgesucht werden, demnach also sind die beiden Methoden entweder gleich schwer oder gleicb

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1) Dim Berichta 30, 2423. 3 Dieee Berichte 30, 1917.

leicht. Ich gehe von einem normalen Parafin aus. Daraus entnehme ich zuemt einzelne Gruppen (CHs, a&, c8H7 . . .) und dann zwei, drei etc. eolcber, gleicher oder verschiedener, und binde sie an den Rest (Hauptkette). Nachher binde ich au ein, zwei etc. Kohlenstoff- atome je zwei gleiche oder verschiedene Seitengruppen. Zoletzt fiihre ich diese beiden Operationen zu gleicher Zeit in allen mijglichen Combinationen durchl). Auf diese Weise finde ich die Isomerie- arten auf. Wie vie1 Isomeriefille aber eine solche Art hat, das findet man mittelst der angegebenen Analyse.

Die Zahl der Isomerien steigt bei hiiheren Paraffinen sehr stark, deswegeu iet es schwer, bei hirheren Parafhen alle m6glichen 180- merien zu ermitteln, und zwar nicht nur nach meiner, sondern eben- falls nach Hermaun’scher Methode. Das ist begreiflich, wenn man sich vergegenwibtigt, dass die hohen Paraffine in Tausenden, Hundert- tausenden, j a Millionen von Isomerien existiren kijnnen. Beispiels- weise fiihre ich an, dass CSS&~ iiber vier Milliarden Isomerien hat.

Schliesslich behauptet Hermann, dass bei dem Kohlenwasser- stoff CaH26 355 und nicht, wie ich es fand, 354 Isomerien m6glich eind. Da ich aber alle 354 Isomeriefsille aufschrieb, so hiitte H e r - mann die Giite haben kannen, mir den weggelassenen anzugeben. Es muss zugegebeu werden, dass man sich bei dieser Methode ver- rechnen kann, indem einige Tsomerien fortgelassen und einige wieder mehrere Male genommen werden kijnnen, aber dies, wie gesagt, gilt fiir meine wie auch fiir die Hcrmann’sche Methode. Ich wusste um die an einigen Caylep’schen Zahlen von H e r m a n n vorgenom- menen Berichtigungen, weshalb ich die Zahl 354 mehrmaliger Prii- fuug unterzog, bevor sie in die Tabelle gelangte. Auseerdem wird diese Zahl 354 auch durch diefolgende 802 corrigirt. Wenn ich bei dem Paraffin C ~ ~ H N einen Isomeriefall iibersehen hiitte, 80 miisste auch die Zabl der Isomerien bei dem Paraffin C I Y H ~ ~ um eiue oder mehrere Einheiten geringer sein, dennoch stimmt sie mit der von H e r m a n n berechneten iiberein. Wenn ich alle die 355 Hermann- echen Isomeriefiille zur Verfigung h&tte, so wiirde ich im Stande sein, Hermanu auf die zweimal genommene aufmerksam zu machen.

I) Die Bindung jeuer Seitengruppen, die in Isomerien vorkouuaen, . _ _ . - . . -

(&HI, C4Ha . . .), ist in meiner ersten Mittheilung er6rtert.