2
E. Jaekwerth: Spurenanreicherung an Aktivkohle. Ag- und TI-Pr/iparate 125 20~ Salpeters~ure aufgenommen; nach dem Zentri- fugieren wird die iiberstehende LSsung analysiert. Zur Aufreinigung wird die Ammoniumnitratl6sung auf pH 8,5 gebraeht, es wird 1 ml 0,1 ~ XylenolorangelSsung zugegeben und durch Aktivkohle filtriert. 4. Arbeitsvorsehrift zur Anreieherung yon Bi, Co, Cu, Fe, In und Pb aus Thallium(I)-nitrat 5 g TINO z werden in etwa 150 ml ~u gel6st. Die LSsung wird mit 25 ml 1 M Ammoniumnitratl6sung versetzt und der pH-Wert mit 25% iger Ammoniakl6sung auf 8,5 eingestellt. Naeh Zusatz yon 1 mI 0,1~ XylenolorangelSsung wird durch 50 rag Aktivkohle filtriert. Der weitere Analysengang entspricht dem des Silbers (Kap. 3). 5. Bestimmung der angereieherten Elementspuren dureh Hammen-Atomabsorptions-Spektrometrie Die im Zentrifugat der Kohlesuspension (Kap. 3 und 4) an- gereicherten Elementspuren wurden mit der Aeetylen-Luft- Flamme dureh At~)mabsorpbions-Spektrometrie analysiert. Anteile an ,,nichtatomarer Absorption" warden entweder zusammen mit dem dureh die Eigenveruareinigungen der Reagentien und dex KoMe bedingten Blindwert an einer Blindprobe ermittelt oder mit tIilfe einer Wasserstoff- Kontinuum-Lampe korrigiert. Die unter den Bedingungen der Anreicherungsvorsehrift ins Spurenkonzentrat gelangende Matrixmenge betrKgt etwa 1--5 nag Ag + bzw. T1 +. Me[3apparatur. Atomabsorptions-Spektrometer, Modell 1000 der Fa. Varian-Teehtron mit den zugeh6rigen Hohl- kathodenlampen. In Tab.3 und 4 sind die analytisehen Daten yon Probenmaterial und Verfahren enthalten. Wir danken der Deutschen Forschungsgemeinschaft sowie dem Fonds der ehemisehen Industrie fiir die finanzielle Unterstiitzung dieser Arbeit. Literatur 1. Jackwerth, E., Graffmann, G., Lohmar, J.: diese Z. 247, 149 (1969) 2. gackwerth, E., Lohmar, 5., Wittler, G.: diesc Z. 266, 1 (1973) 3. Jaekwerth, E., Lohmar, J., Wittler, G.: diese Z. 270, 6, (1974) 4. P~ibil,R.: Komplexone in der ehemisehen Analyse. Berlin: VEB-Verlag der Wissenschaften 1961. 5. Svoboda, V.: Chelometrie Indicators. Prag: Firmensehrift Chemapol 6. Umland, F.: Theorie und praktisehe Anwendung yon Komplexbfldnern. Frankftu't a.t~I.: Akad. Verlagsges. 1971 Prof. Dr. E. gackwerth Institut fiir Spektrochemie und angewandte Spektroskopie D-4600 Dortmund, Bunsen-Kirchhoff-Stralle 11 Bundesrepublik Deutschland Kurze Mitteilungen Bemerkungen zur bromatometrischen Bestimmung yon Carbolsiiure (Phenol) in Abwasser bei Anwesenheit yon Cyanid- bzw. Thiocyanationen Remarks on the Bromatometrio Determination of Carbolic Acid (Phenol) in Waste Water in the presence of Cyanide resp. Ttfioeyanate Ions Best. yon Phenol in Abwasser; Volumetrie; bromat~)metr., in Gegenw. yon Cyanid u. Thioeyanat H. Thietemann Eingegangen am I8. Februar t974 Im Zusammenhang mit gezielten Ammoniak- abwasseruntersuchungen yon kohleverarbeitenden Industriebetrieben wurden Anstrengungen unter- nommen, Gesamtphenole im Abwasser ohne Abtren- nung mit einem organischen L6sungsmittel bromato- metrisch zu bestimmen. Die w~hrend der Unter- suchungsperiode nach den Deutschen Einheitsver- fahren zur Wasser-, Abwasser- und Schlammunter- suehung und die direkt im Ammoniakwasser ermit- telten Gesamtphenole (naeh Fs des tI2S mit Cadmiumsulfat) ergaben im wesentlichen geringe Abweiehungen [3]. Diese dfirften wahrscheinlieh nut auf die Anwesenheit yon Cyanidverbindungen zu. riickzuffihrcn sein. Vielleich~ kSnnte auch eine geringe Bromaufnahme mSglicherweise durch Bromierungs- reaktion des benutzten ammoniumhaltigen Abwas- sers erfolgt sein, denn bei pH-Werten zwischen 4 und 9 kSnnen sieh aus vorhandenen Ammonium- ionen und freiem Brom Monobromamin und Dibrom- amin gebildet haben. Eine befriedigende Erkl~rung fiir das Verhalten bei der Bromierung von Abwasser mit einem hohen Ammoniumgehalt wird im Schrfft- turn noeh nicht erw~hnt, da es wahrseheinlieh bis zum heutigen Zeitpunkt noeh kein Reagens gibt, das es gestattet, wirklieh freies Brom neben Brom- amin zu bestimmen.

Bemerkungen zur bromatometrischen Bestimmung von Carbolsäure (Phenol) in Abwasser bei Anwesenheit von Cyanid- bzw. Thiocyanationen

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E. Jaekwerth: Spurenanreicherung an Aktivkohle. Ag- und TI-Pr/iparate 125

20~ Salpeters~ure aufgenommen; nach dem Zentri- fugieren wird die iiberstehende LSsung analysiert.

Zur Aufreinigung wird die Ammoniumnitratl6sung auf pH 8,5 gebraeht, es wird 1 ml 0,1 ~ XylenolorangelSsung zugegeben und durch Aktivkohle filtriert.

4. Arbeitsvorsehrift zur Anreieherung yon Bi, Co, Cu, Fe, In und Pb aus Thallium(I)-nitrat 5 g TINO z werden in etwa 150 ml ~u gel6st. Die LSsung wird mit 25 ml 1 M Ammoniumnitratl6sung versetzt und der pH-Wert mit 25% iger Ammoniakl6sung auf 8,5 eingestellt. Naeh Zusatz yon 1 mI 0,1~ XylenolorangelSsung wird durch 50 rag Aktivkohle filtriert. Der weitere Analysengang entspricht dem des Silbers (Kap. 3).

5. Bestimmung der angereieherten Elementspuren dureh Hammen-Atomabsorptions-Spektrometrie Die im Zentrifugat der Kohlesuspension (Kap. 3 und 4) an- gereicherten Elementspuren wurden mit der Aeetylen-Luft- Flamme dureh At~)mabsorpbions-Spektrometrie analysiert. Anteile an ,,nichtatomarer Absorption" warden entweder zusammen mit dem dureh die Eigenveruareinigungen der Reagentien und dex KoMe bedingten Blindwert an einer Blindprobe ermittelt oder mit tIilfe einer Wasserstoff- Kontinuum-Lampe korrigiert. Die unter den Bedingungen der Anreicherungsvorsehrift ins Spurenkonzentrat gelangende Matrixmenge betrKgt etwa 1--5 nag Ag + bzw. T1 +.

Me[3apparatur. Atomabsorptions-Spektrometer, Modell 1000 der Fa. Varian-Teehtron mit den zugeh6rigen Hohl- kathodenlampen.

In Tab.3 und 4 sind die analytisehen Daten yon Probenmaterial und Verfahren enthalten.

Wir danken der Deutschen Forschungsgemeinschaft sowie dem Fonds der ehemisehen Industrie fiir die finanzielle Unterstiitzung dieser Arbeit.

Literatur 1. Jackwerth, E., Graffmann, G., Lohmar, J.: diese Z. 247,

149 (1969) 2. gackwerth, E., Lohmar, 5., Wittler, G.: diesc Z. 266, 1

(1973) 3. Jaekwerth, E., Lohmar, J., Wittler, G.: diese Z. 270, 6,

(1974) 4. P~ibil, R.: Komplexone in der ehemisehen Analyse. Berlin:

VEB-Verlag der Wissenschaften 1961. 5. Svoboda, V.: Chelometrie Indicators. Prag: Firmensehrift

Chemapol 6. Umland, F.: Theorie und praktisehe Anwendung yon

Komplexbfldnern. Frankftu't a.t~I.: Akad. Verlagsges. 1971

Prof. Dr. E. gackwerth Institut fiir Spektrochemie und angewandte Spektroskopie D-4600 Dortmund, Bunsen-Kirchhoff-Stralle 11 Bundesrepublik Deutschland

Kurze Mitteilungen

Bemerkungen zur bromatometrischen Best immung yon Carbolsiiure (Phenol) in Abwasser bei Anwesenheit yon Cyanid- bzw. Thiocyanationen Remarks on the Bromatometrio Determination of Carbolic Acid (Phenol) in Waste Water in the presence of Cyanide resp. Ttfioeyanate Ions

Best. yon Phenol in Abwasser; Volumetrie; bromat~)metr., in Gegenw. yon Cyanid u. Thioeyanat

H. Thietemann

Eingegangen am I8. Februar t974

Im Zusammenhang mit gezielten Ammoniak- abwasseruntersuchungen yon kohleverarbeitenden Industriebetrieben wurden Anstrengungen unter- nommen, Gesamtphenole im Abwasser ohne Abtren- nung mit einem organischen L6sungsmittel bromato- metrisch zu bestimmen. Die w~hrend der Unter-

suchungsperiode nach den Deutschen Einheitsver- fahren zur Wasser-, Abwasser- und Schlammunter- suehung und die direkt im Ammoniakwasser ermit- telten Gesamtphenole (naeh Fs des tI2S mit Cadmiumsulfat) ergaben im wesentlichen geringe Abweiehungen [3]. Diese dfirften wahrscheinlieh nut auf die Anwesenheit yon Cyanidverbindungen zu. riickzuffihrcn sein. Vielleich~ kSnnte auch eine geringe Bromaufnahme mSglicherweise durch Bromierungs- reaktion des benutzten ammoniumhaltigen Abwas- sers erfolgt sein, denn bei pH-Werten zwischen 4 und 9 kSnnen sieh aus vorhandenen Ammonium- ionen und freiem Brom Monobromamin und Dibrom- amin gebildet haben. Eine befriedigende Erkl~rung fiir das Verhalten bei der Bromierung von Abwasser mit einem hohen Ammoniumgehalt wird im Schrfft- turn noeh nicht erw~hnt, da es wahrseheinlieh bis zum heutigen Zeitpunkt noeh kein Reagens gibt, das es gestattet, wirklieh freies Brom neben Brom- amin zu bestimmen.

126 Z. Anal. Chem., Band 271, Heft 2 (1974)

Tabelle 1. Bromierungsergebnisse Gegeben: 1000 mg Phenol/l

Gefunden mg/l Bestimmung:

im Dunkeln bei diffusem Tageslicht

Reak- tionszeit (h)

Z u s a t z v o n : rag/1 zur PhenollSsung

1004,8 1004,8 973,4 973,4

1099,0 1067,6

1099,0 1051,9

1099,0 1051,9

1067,6 1067,6

1051,9 105t,9

1805,5 1805,5

1585,7 1570,0

1444,4 1444,4

1271,7 1271,7

1t61,8 1161,8

1130,4 1067,6 1036,2 989,1

!240,3 1240,3

1224,6 i224,6

1256,0 1130,4

1224,6 1208,9

1161,8 1130,4

2323,6 2323,6

2245,1 2229,4

1570,0 1570,0

1413,0 1413,0

1256,0 1256,0

2 1

30 10

2 1

2 t

2 1

2 1

2

rain rain

1

2 1

2 1

2 t

2 1

2 1

1000 KCN I000 KCN

500 KCN 500 KCN

250 KCN 250 KCN

100 KCN 100 KCN

50 KCN 5O KCN

1000 KSCN 1000 KSCiN

5O0 KSCN 500 KSCN

25O KSCN 250 KSCN

100 KSCN 100 KSCN

5O KSCN 50 KSCN

Die immerhin gut fibereinstimmenden Gesamt- phenolergebnisse sind im wesentlichen mit auf die Tatsache zurfiekzufiihren, dab nur in den wenigsten F~llen der qualitative Naehweis auf Thioeyanationen sehwach positiv ausfiel. Bei Anwesenheit yon sehr viel kolloidalem Schwefel kann natfirlich ein starker Verbraueh an Brom zu hohe Phenolwerte vor- t~usehen. Lediglieh die Werte einiger Proben wichen etwas stark yon den naeh den Deutsehen Einheits- verfahren ermittelten Gesamtphenolen ab. Zum Zeit- punkt der Probenentnahme erfolgte n/~mlieh gerade die Reinigung der Absetzki~sten ffir teerartige Pro- dukte, Sink- und Schwebstoffe, so dab die Proben fief gelbgefarbt waren (kolloidaler Sehwefel). Bei einigen Proben war anfiinglieh offenbar nieht mit einem UberschuB an Cadmiumsulfat gearbeitet wor- den. Bei starker phenolhaltigen Abw~ssern kann man aufgrund der Untersuchungsergebnisse durchaus die Gesamtphenole ohne Extrakt ion mit einem Benzol- Chinolin-Gemiseh bestimmen. Man mul~ allerdings

stets die Tatsache beriicksich~igen, dab phenolhaltige Abw/isser, einsehliei31ich Ammoniakabw~sser, hin- sichtlich ihrer Zusammensetzung an organischen Inhaltsstoffen mitunter stark yon der jeweiligen Fahr- weise der Produktionsbetriebe abh~ngig sein k6nnen. Man kann daher bei abwasseranalytischen Unter- suchungen prinzipiell keine allgemein giiltigen Hin- weise geben, denn jede Bestimmungsmethode wird aufgrund yon Sonderfiillen in der Zusammensetzung eines Abwassers den Analytiker immer wieder vor die Aufgabe stellen, die Untersuchungsmethoden abzuwandeln.

Anhand yon TestlSsungen konnten bei unt~rsehied- lichen Bromierungszeiten (1 und 2 h) und Zugaben von Cyanid- bzw. Thioeyanationen unterschiedlicher Konzentration die vorget~uschten Phenolwerte er- mittelt werden. Die Bestimmungen erfolgten nach den in den Deutsehen Einheitsverfahren zur Wasser-, Abwasser- und Schlammuntersuchung verankerten Reaktionsbedingungen [1 ]. Zu erw~hnen ist, wie aus der Tabelle ersichtlich, dai} dieBromierungsversuche bei diffusem Tageslicht und aueh im Dunkeln durch- geffihrt wurden (Vorlage: 5 ml Probe einer fi/1- Phenoltest-L6sung und 15 ml dest. H~O).

Piisehel u. Grubitseh [2] weisen sehon darauf hin, dab die Bromierung im Dunketn durchzuffihren ist, da sonst sehwankende Uberwerte flit die Phenole gefunden werden. Eine Reaktion zwisehen Brom mit im Substrat vorhandenen Resten yon Butylacetat oder dessen Verseifungsprodukten sell nieht allein fiir den l~ehrverbraueh an Brom verantwortlieh sein. Die Addition yon Brom an einen aromatischen Ring (z.B. Benzol) ffihrt man bekanntlich im UV.Lieht dureh. Hierbei erfolgt in der Startreakti0n eine Auf. spaltung der Brommolekiile in die sehr reaktions- f~higen Bromatome, die sieh dann naeh einem Rad/kalkettenmeehanismus an den Ring addieren kSnnen. So kann beispielsweise aus Benzol und Brom fiber versehiedene Zwischenstufen als Endprodukt Benzolhexabromid entstehen.

Ziteratur 1. Deutsche Einheitsverfahrcn zur Wasser-, Abwasser- und

Schlammuntersuehung, 3. Aufl., H. 16. Weinheim/(Berg- str.) Vcrlag Chemie GmbH. 1960

2. Piisehel, H., Grubitsch, H.: Brennstoff-Chem. 88, 266 (1957)

3. Thielemann, H.: Diss. Math.-nat. l~ak., i~Iartin-Luther- Universit~t Halle-Wittenberg 1966

Dr. H. Thielemann DDR-36 Halberstadt Wasserturmstr. 10 Deutsche Demokratisehe Rcpublik