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25 1 275 ' 252 verschieden gefuhrte Strahlen berechnet. Die Reihenent- wicklung (I) liefert fur 1 = 0.570786 nach den ange- gebenen Werthen von A,, A,, A2 fur die genannte Ent- fernung die Reihe: 3 I9 2.9 74 2"" + 0. I 0 2 5"" ($)2 -0.0854"" ($)4. I. L4eusserstes Roth 0.656210 Orange-Gelb 0.570786 Grun-Blau 0.495687 Indigo-Violett 0.4340 I0 Die befriedigende Uebereinstimmung der sich hieraus fur 1 = 0.570786 ergebenden Werthe mit den aus der obigen Reihenentwicklung gefolgerten, beweist, dass in dieser letzteren gendgend viele Glieder mitgenommen wurden. Es lag die Absicht vor, die beiden Linsen an ihren inneren Flachen durcii eine dunne Schicht Ricinusol zti ver- binden, um den Niederschlag von Feuchtigkeit im Innern Fur Randstrahlen wird hiernach die genannte Ent- fernung gleich 3 I 92.99 I"", das Maximum der Entfernung, welches fur K = mK eintritt, betragt 3193.005"'", das Minimum, welches fidr centrale Strahlen stattfindet, belauft sich auf 3192.974""'. Nach den strengen dioptrischen Formeln wurden noch die folgenden Werthe der genannten Entfernung ermittelt : fur Randstrahlen, fur centr. Randstrahlen 3 192.I5 lmC' 3 I9 1.94 I "" 92.994 92.975 90.341 90.807 82.924 . 83.638 des Systems zu verhindern. Ich habe mich deshalb durch Rechnung uberzeugt, dass eine Ricinusolschicht von O.OI"" centraler Dicke nur den Einfluss hat, sammtliche Rrenn- weiten, gleichviel, welche Neigung und Farbe die Strahlen haben, um O.OOI"", bezuglich um 0.01 lmm, zu vergrossern, je nachdem man dieselben von der hinteren oder von der vorderen Flachc des Objectivs ab rechnet. Paul Harzer. - Kotzschenbroda I 886 Juli 25. Beohachtnngen des Androrneda-Nel)els. Schreiben des Herrn N. zmn Kozko& in OGyalla vom 3. October. Ich habe vor 4 bis 5 l'agen vorii Obzervator meiner Sternwarte, Herrn Ur. Rudolf von Kovesligethy, der gegen- wartig auf Urlaub ist und sich beini Baron GCiza Ton Pod- maniczky in Kis Kartal aufhalt, wo vor kurzer Zeit die schone Privatsternwnrte des Barons ferti -; ward und ein wunderschoner 7-Zoller (Merz-Cookej installirt wurde, die Nachricht erhalten, dass abermals Veranderungen im grossen Andromeda-Nebel vorgingen und dass ich ebenfalls nach- sehen und eventuell die Erscheinung constatiren solle. Leider verfuge ich etzt Moss uber einen 6-zo11. Refractor, dn mein 10-Zoller wegen Umbaus der Kuppel demontirt ist. Die Luft liess auch vieles zu wunschen ubrig, und ich muss gestehen, dass ich nichts gesehen habe. Heute Nachmittag erhielt ich ein ferneres Schreiben vom Herrn Observator und sah abermals den A4ndromeda- Nebel an. Ich bemerkte zu nieiner Verwunderung darin einen Stern, welcher ganz sicher I oter bis I 0 . 5 ~ ~ ~ Griisse ist, und kann das nur constatiren, was mir Dr. von Kovesligethy schrieb, dass man namlich den Stern mit einem Ziillner'schen Spectroskop noch vie1 besser sieht als am Ocular, cla sich sein Spectrum vom hellen Hintergrund (dem Nebel) ganz gut abhebt. Ich hielt es nicht fur rationell, die Beobachtung mit einem grossen Spectroskop fortzusetzen, da die Luft nuch manches zu wunschen ubrig liess, begab mich aber sofort in's Telegraphenzimmer der Sternwarte und rief Herrn yon Gothard am Telephon an, der mir aus Hereny einen schonen Himmel signalisirte, worauf ich ihn ersuchte, den Nebel sogleich zu photographiren, was er auch that, und will ich hoffen, dass wir in kurzer Zeit seinen Rericht an diesem Orte lesen werden. Schreiben des Herrn Eugen von Goihaipd in Hereny vom 5. October. Am 3. October wahrend einer specmoskopischen Beob- achtung des Ring-Nebels in der 1,eyer erhielt ich eine tele- phonische Nachricht von Herrn von Konkoly, dass der neue Stern im Andromeda-Nebel sichtbar zu werden anfinge. Ich schloss sofort meine unfruchtliare Fleobachtung und photogr'aphirte den' Nebel rnit der Nova, welche in der That vorhanden war. Nach einer Exposition yon 60 Mimten erschien der Nebel als eine runde, gegen die Mitte hin irnmer dichtere Nebel-Rlaterie von einem Durch- messer von circa 20" mit einem etwas nebligen Stern in der Mitte. Nachdem das Negntiv trocken geworden war, verglich ich es mit einer Aufnahnie vom 6. Sept. 1885. Da die beiden Aufnahmen mit demselben Tnstr:iment angefertigt worden sind, stimrnen alle benachbarten Sterne vollkommen uberein, auch der neue Stern fallt mit demjenigen des vorigea Jahres so gut zusammen, dass beide als identisch mit einander betrachtet werden konnen. Leider ist die 1885~' Photographie weitaus nicht so vollko'mmen wie die neue; die Sterne sind keine absolut runde Scheibchen, was die Vergleichung etwas erschwert. Ich habe den Nebel auch in der zweiten Halfte des Monats August photographirt; die Platte war. aber durch rnehrere Flecken so stark verunreinigt, dass man die Sterne nicht mehr unterscheiden konnte. Man kann rnit Vorsicht den Fleck aufsuchen, welcher dem Nebel entspricht, die Verdichtung ist - soweit die fehlerhafte Photographie es zu beurtheilen erlaubt - gut zu sehen, der Stern ist aber unsichtbar. Ich bemerke nochmals, , dass inan jener Auf- nahme nicht vie1 zutrauen darf. Ich versuchte das Spectrum zu beobachten; es hebt

Beobachtungen des Andromeda-Nebels

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Page 1: Beobachtungen des Andromeda-Nebels

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verschieden gefuhrte Strahlen berechnet. Die Reihenent- wicklung ( I ) liefert fur 1 = 0.570786 nach den ange- gebenen Werthen von A,, A,, A2 fur die genannte Ent- fernung die Reihe:

3 I9 2.9 74 2"" + 0. I 0 2 5"" ($)2 -0.0854"" ($)4.

I. L4eusserstes Roth 0.656210 Orange-Gelb 0.570786 Grun-Blau 0.495687 Indigo-Violett 0.4340 I 0

Die befriedigende Uebereinstimmung der sich hieraus fur 1 = 0.570786 ergebenden Werthe mit den aus der obigen Reihenentwicklung gefolgerten, beweist, dass in dieser letzteren gendgend viele Glieder mitgenommen wurden.

Es lag die Absicht vor, die beiden Linsen an ihren inneren Flachen durcii eine dunne Schicht Ricinusol zti ver- binden, um den Niederschlag von Feuchtigkeit im Innern

Fur Randstrahlen wird hiernach die genannte Ent- fernung gleich 3 I 92.99 I"", das Maximum der Entfernung, welches fur K = mK eintritt, betragt 3193.005"'", das Minimum, welches fidr centrale Strahlen stattfindet, belauft sich auf 3192.974""'.

Nach den strengen dioptrischen Formeln wurden noch die folgenden Werthe der genannten Entfernung ermittelt :

fur Randstrahlen, fur centr. Randstrahlen 3 192. I5 lmC' 3 I 9 1.94 I ""

92.994 92.975 90.341 90.807 82.924 . 83.638

des Systems zu verhindern. Ich habe mich deshalb durch Rechnung uberzeugt, dass eine Ricinusolschicht von O.OI""

centraler Dicke nur den Einfluss hat, sammtliche Rrenn- weiten, gleichviel, welche Neigung und Farbe die Strahlen haben, um O.OOI"", bezuglich um 0.01 lmm, zu vergrossern, j e nachdem man dieselben von der hinteren oder von der vorderen Flachc des Objectivs a b rechnet.

Paul Harzer. - Kotzschenbroda I 886 Juli 2 5 .

Beohachtnngen des Androrneda-Nel)els. Schreiben des Herrn N. zmn Kozko& in OGyalla

vom 3. October. Ich habe vor 4 bis 5 l'agen vorii Obzervator meiner

Sternwarte, Herrn Ur. Rudolf von Kovesligethy, der gegen- wartig auf Urlaub ist und sich beini Baron GCiza Ton Pod- maniczky in Kis Kartal aufhalt, wo vor kurzer Zeit die schone Privatsternwnrte des Barons ferti -; ward und ein wunderschoner 7-Zoller (Merz-Cookej installirt wurde, die Nachricht erhalten, dass abermals Veranderungen im grossen Andromeda-Nebel vorgingen und dass ich ebenfalls nach- sehen und eventuell die Erscheinung constatiren solle. Leider verfuge ich etzt Moss uber einen 6-zo11. Refractor, dn mein 10-Zoller wegen Umbaus der Kuppel demontirt ist. Die Luft liess auch vieles zu wunschen ubrig, und ich muss gestehen, dass ich nichts gesehen habe.

Heute Nachmittag erhielt ich ein ferneres Schreiben vom Herrn Observator und sah abermals den A4ndromeda- Nebel an. Ich bemerkte zu nieiner Verwunderung darin einen Stern, welcher ganz sicher I oter bis I 0 . 5 ~ ~ ~ Griisse ist, und kann das nur constatiren, was mir Dr. von Kovesligethy schrieb, dass man namlich den Stern mit einem Ziillner'schen Spectroskop noch vie1 besser sieht als am Ocular, cla sich sein Spectrum vom hellen Hintergrund (dem Nebel) ganz gut abhebt.

Ich hielt es nicht fur rationell, die Beobachtung mit einem grossen Spectroskop fortzusetzen, d a die Luft nuch manches zu wunschen ubrig liess, begab mich aber sofort in's Telegraphenzimmer der Sternwarte und rief Herrn yon Gothard am Telephon an, der mir aus Hereny einen schonen Himmel signalisirte, worauf ich ihn ersuchte, den Nebel sogleich zu photographiren, was er auch that, und will ich hoffen, dass wir in kurzer Zeit seinen Rericht a n diesem Orte lesen werden.

Schreiben des Herrn Eugen von Goihaipd in Hereny vom 5. October.

Am 3. October wahrend einer specmoskopischen Beob- achtung des Ring-Nebels in der 1,eyer erhielt ich eine tele- phonische Nachricht von Herrn von Konkoly, dass der neue Stern im Andromeda-Nebel sichtbar zu werden anfinge.

Ich schloss sofort meine unfruchtliare Fleobachtung und photogr'aphirte den ' Nebel rnit der Nova, welche in der That vorhanden war. Nach einer Exposition yon 60 Mimten erschien der Nebel als eine runde, gegen die Mitte hin irnmer dichtere Nebel-Rlaterie von einem Durch- messer von circa 20" mit einem etwas nebligen Stern in der Mitte.

Nachdem das Negntiv trocken geworden war, verglich ich es mit einer Aufnahnie vom 6. Sept. 1885. D a die beiden Aufnahmen mit demselben Tnstr:iment angefertigt worden sind, stimrnen alle benachbarten Sterne vollkommen uberein, auch der neue Stern fallt mit demjenigen des vorigea Jahres so gut zusammen, dass beide als identisch mit einander betrachtet werden konnen. Leider ist die 1885~ ' Photographie weitaus nicht so vollko'mmen wie die neue; die Sterne sind keine absolut runde Scheibchen, was die Vergleichung etwas erschwert.

Ich habe den Nebel auch in der zweiten Halfte des Monats August photographirt; die Platte war. aber durch rnehrere Flecken so stark verunreinigt, dass man die Sterne nicht mehr unterscheiden konnte. Man kann rnit Vorsicht den Fleck aufsuchen, welcher dem Nebel entspricht, die Verdichtung ist - soweit die fehlerhafte Photographie es zu beurtheilen erlaubt - gut zu sehen, der Stern ist aber unsichtbar. Ich bemerke nochmals, , dass inan jener Auf- nahme nicht vie1 zutrauen darf.

Ich versuchte das Spectrum zu beobachten; es hebt

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sich gut aus dem leuchtendeni Grunde ab, es ist aber I Tags darauf, a m 4., noch besser a m 5., konnte ich unrnoglich, Details wahrzunehmen.

Eine zweite -4ufnahme am 4. Oct. auf einer mit Chy- nolinroth sensibilisirten Platte zeigt den Stern noch deutlicher. Ich habe zwei Aufnahmen auf einer Platte dicht neben

denselben Stern schon sehr gut unterscheiden ; nachdem aber von den mit vie1 grosseren Instrumenten versehenen iibrigen Sternwarten keine Nachricht eingelaufen war, glaubte ich im ersten Augenblicke nicht, dass der Stern neii ware ;

einander gemacht niit 40 und 2 0 Minuten Exposition. aber die Vergleichung mit den Zeichnungen schlossen jeden Ich beatsichtige Versuche anzustellen, das Spectrum Zweifel aus, dass es die Nova sei, mit welcher ich es seit

der Nova zu photographiren; nachdem die Aufnahme des Spectrums der schwachen Wolf-Rayet'schen Sterne gelungen ist, hoffe ich auch bei der Nova befriedigende Resultate zu erzielen. Ich muss aber eine klare, dunstfreie Nacht ab- warten.

Schreiben des Herrn 3: A. von Bdrtfny in Budapest, Polytechnisches Observatorium, vom y, October.

In einem vom 2. Oct. datirten Briefe schreibt mir Dr. von Kovesligethy Fulgendes : ))In dem Androrneda-Nebel zeigen sich wieder Anzeichen yon Veranderungen. .x Auf Grund dieser am 3. d . M. erhaltenen Nachricht untersuchte ich noch an demselben Abend besagten Nebel niit dem 5-Zoller ; die Verdichtung zeigte sich schon im ersten Xugen- blicke getheilt. Steinheil'sches Ocular, Vergr. 1 2 0 , I , 3-4. Zeichnung.

dem 3 . d. M. zu thun habe, wie ich es auch den hiesigen Blattern mittheilte.

Am 6. Oct. l o h 53"' sah ich den Stern auf einige Augenblicke zwischen Wolken; seine Grosse schatzte ich 9-10". Um 1 3 ~ 3om klarte sich der Himmel a u f und ich erhielt mit dem Steinheil'schen Ocular ein sehr schones Bild; Grosse = 9". Mit einer starkeren 250-fachen Ver- grosserung zeigte die Nova noch immer eine bestimmte Sterngestalt, wohingegen der ubrige Theil ganz verschwommen war. L 4.

8. Oct. gh 3om. Sehr starkes Mondlicht, bewolkter Himmel. Ich sehe nur die Nova, weitere Unregelniassig- keiten am Nebel beobachte ich nicht. l a h 10"' stort noch sehr der Mond, die Grosse des Sterns ist circa 8". L 3-4.

Z u s a t z d e s H e r a u s g e b e r s

Xus den Mittheilungtn der Herren v. Konkoly und v.Gothard geht .durchaus nicht klar hervor, ob nur der alte sternartige Kern 10-1 I" oder der neue Stern vom vorigen Jahre beobachtet worden ist.

Was die Mittheilung des Herrn v. Bartfay betrifft, so schien dieselbe sehr auffallig, d a Dr. E. Lamp am 5. Oct. in dem 8-zolligen Refractor nichts Besonderes a n dem Andromeda-Nebel wahrgenommen hatte. Eine langer an- dauernde Aufklarung des Himmels erlaubte noch gestern

Nacht einr Prufung, allerdings bei hellem Mondschein, vor- zunehmen, die ebenfalls ein negatives Resultat hatte. Weder Dr. Lamp am 8-zolligen Refractor, noch ich am 5-zolligen Sucher, vermochten etwas Besonderes in dem Nebel zu sehen. Es ergingen iibrigens noch denselben Abend tele- graphische Anfragen nach Potsdam und Bonn. Xus Bonn erhielt ich bereits heute fruh Antwort, wonach dort bei massig klarer Luft am' I I . Oct. ebenfalls nichts Besonderes gesehen wurde.

Kiel 1886 Oct. 1 2 . K?,.

Beobachtung des Cometen 1886 . . . (Finlay) auf der Sternwaite des Coll. Roni. in Rorn. 1886 Ottobre I 6h 57'98' T. m. Roma dn = -omy?9y dd = +4' 61'9 (9)

a app. = 17~14"124y1 (9.464) d a p p . = -26O 18' gay2 (0.882)

Stella di comparazione (1886.0): a = 1 7 ~ 14"'21?17 +1473 6 = -zh023'41'1 +4?8 C o r d . 2 . C . 17hgz7.

Nella Circolare di Vienna No. 62 leggesi per errore di stampa - 2 6 O 28' 5 2 ? 2 in luogo di -26O 18'52Y2. Roma 1886 Ottobre 8. I?, MiZZosevick.

Beobachtungen des Corneten 1886 . . (Barnard-Hartwig).*)

1886 Oct. 6 1 6 ~ 5 7 ~ 5 3 ' M. Z. Kop. 1 0 ~ 3 9 ~ 3 5 8 4 5 (9.495n) - A u f ' d e r S t e r n w a r t e i n K o p e n h a g e n .

-

2 ' 7 9 53 2 - - + I ' I I ' 23y1 (0.859) Die AR. ist gut; die Decl. beruht nur auf einer Vergleichung in sehr starker Dammerung.

C F. Pecliiilr. A u f d e r S t e r n w a r t e i n W i e n .

1886 Oct 7 1 6 ~ 4 1 ~ 4 2 ~ M. Z. Wien 1oh41"36?31 ( 9 . ~ 7 7 ~ ) +I" 19'501'7 (0.815) Comet recht hell. S. Oppenhez'm.

*) Zu besserer Unterscheidung von d e q Cometen 1886 I1 (Barnard) nach den beiden ersten Entdeckern bezeichnet. Uebrigens hat Herr KY. Pechule den Cometen ebenfalls am 6 . October fruh (Mittwochs) in heller Dammerung entdeckt, aber den Ort nicht mehr feststellen konnen.