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358 fereiizeii noch beobachtet, wenii der Gangunterscliied fur die blaueii Strahlen im Spectrum nahe bei der Linie F. 1737 Wellenllngen betrug. Durcli Reflexion an den beidcn Oberflachen einer diirinen Glasplatte wurdeii die Interferenzen noch nach- gewiesen als der Gangunterscliied die Zalil 3406 Wellen- langen erreichte. Mit Krystallblattchen wurde das I’hdnomen bis zii merkwiirdigen Dicken verfolgt, so z. 3. gab eine der Axe parallele Bergkrystallplatte von 54””’,6 Dicke, so wie eine ebenfdls der Axe parallele Kalkspathplatte von 4mm,79 Dicke sehr hiibsche Interferenzphanomenc, ohwohl dcr Gangunterschied bei der ersten 1082, und bei der zwei- ten 1692 Wellenlangen betrug I). Am Scblusse dieses ersten Theils unserer Arheit zei- gen wir, wie man aus dieser Beobachtungsweise genaue Data iiber die Dispersion der Doppelbrecliung ableiten kann. Dieses Studiuin bietet ein besonderes Interesse bei der circularen Doppelbrechung des Bergkrystalls, indern es erlaubt, das merhwiirdige von Hrn. B i o t gefundeue Gesetz fur die Drehung der Polarisatioiisebeneii der rer- schiedenen Strahlen in dieseni Krystall einer Priifung zu unterwerfen. --- X. Beobuchtungrn iiber Cnpilluritd; ~on Henry. In der Sitzung der American Philosophical Society, zu Philadelphia, voin 20. Juli v. J., gab 1-11.. Prof. Henry, 1) So weit skli aus dcr kuraen Andeutung dey Verfahrens der HH. F. und F. entnclimen I&, mijchte man dasselbe fur Krystallbkiitcheu wohl fur riemlich identisch Iialten durfen niit dcm von Baron Wrede angewandten (Ann. Bd. 33, S. 366), nuf dessen Nutzen fur die Lehre von den Interferenzen icll grlegentlich in dies. Ann. Bd. 41, S. 516 aufrnerksam maclite. P.

Beobachtungen über Capillarität

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fereiizeii noch beobachtet, wenii der Gangunterscliied fur die blaueii Strahlen im Spectrum nahe bei der Linie F. 1737 Wellenllngen betrug.

Durcli Reflexion an den beidcn Oberflachen einer diirinen Glasplatte wurdeii die Interferenzen noch nach- gewiesen als der Gangunterscliied die Zalil 3406 Wellen- langen erreichte.

Mit Krystallblattchen wurde das I’hdnomen bis zii merkwiirdigen Dicken verfolgt, so z. 3. gab eine der Axe parallele Bergkrystallplatte von 54””’,6 Dicke, so wie eine ebenfdls der Axe parallele Kalkspathplatte von 4mm,79 Dicke sehr hiibsche Interferenzphanomenc, ohwohl dcr Gangunterschied bei der ersten 1082, und bei der zwei- ten 1692 Wellenlangen betrug I ) .

Am Scblusse dieses ersten Theils unserer Arheit zei- gen wir, wie man aus dieser Beobachtungsweise genaue Data iiber die Dispersion der Doppelbrecliung ableiten kann. Dieses Studiuin bietet ein besonderes Interesse bei der circularen Doppelbrechung des Bergkrystalls, indern es erlaubt, das merhwiirdige von Hrn. B i o t gefundeue Gesetz fur die Drehung der Polarisatioiisebeneii der rer- schiedenen Strahlen in dieseni Krystall einer Priifung zu unterwerfen.

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X. Beobuchtungrn iiber Cnpilluritd; ~ o n H e n r y .

I n der Sitzung der American Philosophical Society, zu Philadelphia, voin 20. J u l i v. J., gab 1-11.. Prof. H e n r y ,

1 ) So weit skli aus dcr kuraen Andeutung dey Verfahrens der HH. F. und F. entnclimen I&, mijchte man dasselbe fur Krystallbkiitcheu wohl fur riemlich identisch Iialten durfen niit dcm von Baron W r e d e angewandten (Ann . Bd. 33, S. 366), nuf dessen Nutzen fur die Lehre von d e n Interferenzen icll grlegentlich in dies. A n n . Bd. 41, S. 516 aufrnerksam maclite. P.

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von Princeton, Nachricht von einigen Beobachtungen iiber Capillaritat, die er in Zusatz zu den friiher der Gesell- schrrft mitgetlieilteii angestellt hatte.

I m J. 1839 uberreichte er die Kesultate einiger Ver- suche uber die Durchdringlichkeit des Blei's fur Queck- silber I) , und spatere Beobachtungen liefsen ihn glauben, dafs auch andere Metalle in Bezng auf einander diese Eigenschaft besifzen mochten. Sein erster Versuch, diese MuthmaCsung zu priifen, wurde mit Hiilfe des Dr. P a t - t e r s o n in der Miinze der Vereinigten Staaten angestellt. Zu dein Ende wurde ein Goldkugelchen auf eine Platte Eisenblech gelegt und der Hitze des Probirofens ausge- setzt, allein der Versuch war ohne Erfolg; denn wiewohl das Gold weit uber seinen Schmelzpunkt erhitzt ward, so zeigte es doch keine Anzeige von Eindringen in die Poren des Eisens. Spater kam ihm der Gedanke, daCs wohl ein anderes Resultat erhalten wire, wenn man die beiden Metalle vor dem Erhitzen in Adharenz zu eioan- der gebracbt hiitte, so dafs kein Oxyd sich zwischen den Oberflachen bilden konnte. Zu dem Ende erkiindigte sich Prof. H. bei Hrn. C o r n e l i u s , in Philadelphia, ob derselbe wohl in seiner ausgedehnten Lainpenfabrik beim Bearbeiten des mit Silber plattirteu Kupfers ein Ver- schwinden des Silbers auf dcin Kupfer in der Hitze wahr- genoinmen hstte. Er erbielt zur Antwort, dafs wenn die plattirtc Platte uber eine gewisse Teinperatur erhitzt wurde, das Silber iinmer verschwande iind eine Kupferflache ent- blijfst zuriicklasse; auch dab es allgernein der Glaube der Arbeiter sey, dafs das Silber bei dieser Teinperatur ver- dampfe.

Prof. H. vermuthete, dafs das Silber, statt zu ver- dampfen, b l o t in die Poren des Kupfers cingcdrungen ware, und dafs, wcnn man die Oberfldche des Ietzteren vorsichtig durch Sauren fortndhme, das Silber wieder ziiin Vorschein kame. TJin diefs durcli Erfahrung zu bewahr- 1) Ann. Bd. 62, S. 185.

360 heiten, erhitzte Hr. C o r n e l i u s ein diclrplattirtes Stiick Kupfer an einern Ende nahe bis zum Sclimelzen; das Sil- ber verschwand an diesein Ende, und als das Metall durch verdunnte Schwefelsaure gercinigt ward, zeigte das erhilzt gewesene Ende eine gleichmafsige Kupfcrflache, wahrend das andere Ende noch seiner1 Silberiiberzug besab. Das unversilberte Ende der Platte wurde nun auf einige Mi- nuten in eine Losung yon salzsaurem Zink gebracht, wo- durch die gufsere Flache des Kiipfers entfernt, und die Oberflache des Silbers wieder bloisgelegt ward. Diese Methode cler Wiederherstellung dcs Silbers wiirde, ehe dns Versilbern durch Galvanisinus in Gebrauch kam, fur die Fabriken plattirter Waaren von grofsem Nntzen ge- wesen seyn, weil es oft geschieht, das werthvolle Gegen- staude beiin Lothen, durch Erhitzen bis zum Punkt des Verschwinden des Silbers, verdorben werden.

Es ist den Juwelieren mohl bekannt, dafs kupferne niit Gold plattirte Gcgcnstande mit der Zeit ihren Glanz verlieren, und dafs man diesen durch Siedcn mit Ammo- niak wiederherstellen kann. Diese Erscheinung wird wahr- scheinlich dadurch bewirkt, dal's das Aniinoniak auf das Kupfer wirkt, es yon der Oberflache fortliist, und das Gold, welches durch Diffusion in das Kupfer eingedrun- gen ist, entblofst.

Eine langsame Diffusion eines Metalls durch ein an- deres findet wahrscheinlicb bei den Legirungen statt. Sil- bermunzen, die l a u p in der Erde lagen, sind mit einein Kupfersatz bedeckt gefunden. D i e t lefst sich durch die Annahme erklaren, dafs die Oberflache der Munze sich mit der Kohlensaure des Bodens verbinde, uiid, nach- dein sie fortgenommen, durch eine DifFusion von Innen nus ersetzt werde. Es ist nicht unwahrscheinlich, dafs auf diese Weise im Laufe der Zeit ein bedeutender Theil des Kupfers ausgezogen, und somit die Reinheit der Munze ansehnlich erhoht werde.

Vielleicht ist aucli das Phlnomeii , welches Ausson-

361 derung (segregation) genannt wird, d. h. die Bildung von Veuersteinkoollen in Massen von kohlensnurein Kalk oder von verh:irtetem Merge1 in Thonlagern, auf ahiiliche Weise zu erk1;iren. Beiin Aufbrechen dieser Massen beob- achtet man fast immer, dafs ein Stuck einer Muschel oder sonst einer fremdartigen Substanz die Mitte einnimmt, und wahrscheinlich bildet es den Kern, um welche sich die Masse durch Attraction anhaufte. Xur hat es Schwierig- keit zu erklaren, wie die Cohasionsanziehung, welche in merkliche Entfernungen ranmerklich ist, einen solchen Effect bewirken kiinne. Urn diefs zu erklaren, wollen wir annehmen, zwei Substanzen seyen durch gegenseitige Anziehung gleichmafsig durch einander verbreitet , wie Zucker geliist in einer grofsen Menge Wasser, mo jedes Wassertheilchen eine verh~ltnifsmafsige Menge Zucker anzieht , rind das Ganze irn Gleichgewichtszustand ist. W e n n die Diffusion anfangs durch Warme unterstiitzt ward und diese Ursache der Trennung homogener Theil- clien entfernt wird, kann die Diffusion ein instabiles Gleichgawicht werden ; und die geringste aufsere Kraft, wie z. B. die Anziehung eines kleinen Muschelstiicks, kann die Ruhe storen und die unmittelbar init ihin in Contact stehenden Tbeilchen anziehen. Diefs wiirde ein Vacuum von Atoinen rings um die anziehende Masse bil- den; denn beiin Zucker z. B. wiirde rings um den Kern eine an Zucker Brmere Scliicht Wasser entstehen, diese Schicht wurde von der nachst aufseren wieder Zucker aufnehmen, und sofort durch die ganze Wasserinasse, bis der iibrigbleibende Zucher wieder gleichmafsig verbreitet ware. Der Procefs wurde sich vom Kerne ausgeliend wiederholen, und solchergestalt zuletzt eine betrachtliche Masse Zucker um denselben anhaufen. Auf diese Weise lafst sich begreifen, wie die Molecular- Attraction Wir- kungen lierv~orziibringen vermag, die nur das Resultat von in die Ferne wirkenden Krzften zu seyn scheinen kiinnen. (Proceedings of the American Phil. Soc. Vol, IV, Q. 176.)