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47 I Mannheim, (wit dem ich mich zu meinem weiteren Studium dieser iuteressanten Gruppe won Verbindungen vereinigt habe), durch Destillatiou von baldriansaurer Magnesia mit sogenauiiter Weiuschwefelsiiure dar. Zurrmmen- Brcehungi- raroog. exponent. Ameisensaurer Aetbyloxyd Euigsaurea Methyloqd Essigsauru Asrhyloxyd Buttemurea Actbyloxyd Baldriansrures Actlryloxyd Essigsaora Amyloxyd 1.35i.70 1,*3576 1,3672 1,3778 1,3984 1,3904 Ein Blick auf diese Tabelle zeigt: 1 ) dars die Brechungsexponenten dcr swamfilcngesebten Aetherarten mit den Illirchmqsgaoichten derselben wach- sen; ma 2) dars die itoracl.ischen Aetherarfen gliiche Brechtmgsex- ponenten besitsen. Ein fortgesetztes Studium diescr K6rpergruppe wird zei- gen, ob sich diese beiden Gesetze aucb bei den tibrigen Gliedern derselben bestltigeu. Zu bedauern ist nur, dab dab das Material zur Darstelluog der meisten nocb fehlen- den Glieder so schwierig zu erwerben ist. Es ware dahcr wtiuschenswerth, wean aucb andere Cbemiker sicb durch diese Mittbeilung veranlafst sehen sollten, die obige Reihe zu vervollstitndi~en. Heidelberg, den 13. November 1890. X 11. Beobachtungen uber das Sonnenspcctrum; oon Sir Duvid Brewster. ( Compt. rend. T. XXX. p. 678.) DB die Pbiinomene des Sonuenspectrams ioirig verknfipft sind mit fast allen Zweigen der phyairclren Optik, so bin

Beobachtungen über das Sonnenspectrum

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Mannheim, (wit dem ich mich zu meinem weiteren Studium dieser iuteressanten Gruppe won Verbindungen vereinigt habe), durch Destillatiou von baldriansaurer Magnesia mit sogenauiiter Weiuschwefelsiiure dar.

Zurrmmen- Brcehungi- r a r o o g . exponent.

Ameisensaurer Aetbyloxyd Euigsaurea Methyloqd Essigsauru Asrhyloxyd Buttemurea Actbyloxyd Baldriansrures Actlryloxyd Essigsaora Amyloxyd

1.35i.70 1,*3576 1,3672 1,3778 1,3984 1,3904

Ein Blick auf diese Tabelle zeigt: 1 ) dars die Brechungsexponenten dcr swamfilcngesebten

Aetherarten mit den Illirchmqsgaoichten derselben wach- sen; ma

2 ) dars die itoracl.ischen Aetherarfen gliiche Brechtmgsex- ponenten besitsen.

Ein fortgesetztes Studium diescr K6rpergruppe wird zei- gen, ob sich diese beiden Gesetze aucb bei den tibrigen Gliedern derselben bestltigeu. Zu bedauern ist nur, dab dab das Material zur Darstelluog der meisten nocb fehlen- den Glieder so schwierig zu erwerben ist. Es ware dahcr wtiuschenswerth, wean aucb andere Cbemiker sicb durch diese Mittbeilung veranlafst sehen sollten, die obige Reihe zu vervollstitndi~en.

Heidelberg, den 13. November 1890.

X 11. Beobachtungen uber das Sonnenspcctrum; oon Sir Duvid B r e w s t e r .

( Compt. rend. T. XXX. p. 678.)

DB die Pbiinomene des Sonuenspectrams ioirig verknfipft sind mit fast allen Zweigen der phyairclren Optik, so bin

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ich veranlafst, der Acadernie eiue kurze Notiz tiber einige Resultate einer 15 jiihrigen Reihe von Beobachtungen zu fibergeben.

Die Beobachtungen wurden angestellt niit einein von D o l l o n d verfertigten Fernrohr, bei welchem blofs die spbarische Aberration berichtigt war. Das Objectiv hatte einen Durchmesser von 4 Zoll euglisch uud das augewaiidte Prisma war die Arbeit des Hrn. Mcrz in Miinchen; es ist glaube ich das grbkte Prisma, das jemals augcfertigt wordeu.

Da lneiue Augen fur die violettell Strahlen uncmpfind- lich sind, so konnte ich das Spectrum nicht iiber dic von F r a u n h o f e r for die brechbarsten Strablen augegebenc GrOnze ausdehnen ; alleiu dieser Mangel wird aufgewogeu diirch eine ungeineine Einpfiudliclikeit fur die rotlien Strati- len, und dadurch war icli uicht allciii im Stande, iin Orange uud im Rotli eiue grofse Auzalil iutcrcssauter Liiiien uud Strcifen von verschiedener Iiitciisitiit zii cutdcckeii, soudern auch den weiiigst brechbnrcn Thcil des Spectrums wcit iiber die Grzuzeu auszudehncn, welche F r a ii u ti o f e r den+ sclben gesteckt hat. .

Ich wtiuschtc, icli kiiunte dcr Academic die Zeicliuun- geu vorlegen , wclclic die zwisclieii deli Fraunhofer'schen liegeudeii Linien vorslellen ; allcin ich habe es unausfiihr- bar gefunden, wenigsteus in geuugender Weise, weil die Erscbeinuugen ails dunkleu oder verschiedeuartig schattir- ten Streifeu besteheii, die nicht uach der YOU F r a u n h o - f e r befolgteu Melliode durch scharfe Liiiiea dargestellt werdeii kiiuuea. Ich inufs inich dalier fur jetzt damit be- guiigen die Origiualskizzeu auf deli Tisch der Acadeinie zu legen, damit sie von deojenigeo Mitgliedern uutersucht werdeu mfigeii, die sich specie11 dnfur iutereseiren. .

Diem Skizzen reprlscutireu die Liiiien und Streifeu iu alleu Theileii des Spectrums, allein voruehmlicli wiiiische ich die Aufinerksainkeit der Academic zu leuken auf deu Theil des Spectrums, dcr jenseits der Fraunhofer'schen Griinze A liegt und, meiues Wisseas, aufser mir noch von

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Niemaud untersucbt ist, SO wie auf den interessauteu Theil des rothen Raums zwischeu den Linien A und B, worin F r a uu h o f e r nur eine mit a bezeichuete Griippc von aclit kleiuen Linieo versetzt hat.

Der neue Theil des Spectrums, der sich iiber die Frauu- bofer’scbe Griioze A erstreckt, ist fast so laug wie der Rautn zwischen A und B.

Urn dieseo R a m zu studireo, fand ich es acilhig, oicht alleiu alle Ubrigen Strshlen, die auf das Prisma fallen konn- ten, durch Absorption ruszuschliclsen, sonderii such dcii

, Kihper des Fernrobrs iuwendig mit schwanem Sommt am- zukleiden, und Uberdiefe dic zu dicke Flaesigkeit, wclche die Horohaut schltipfrig macht, durch Reizuug des Auges mittelst Ammooiakdliwpfe fortzunehmcn. Auf dicse Weise eutdeckte ich frinf Hauptlinien uud eine grolse Anzalil sclir~ii- cberer mit mehren Streifen, breiteren und schmtileren, voii sehr verschiedeuartigeo Hclligkeitrgradeu. Der inerk nor- digste Theil dieser Region des Spectrums ist eine Gruppc vou zwalf Liuien dicbt bei A uud auf der wcuiger brech- barcn Seite dicser Linic. Diese Linien sind um so melrr vou einaudcr gelreunt als sie sich von A entferuen, so d a b sie dem vou ihueo eiogenommeuen Theil dea Spectrums das Aosehen eioer cyliodrischen Concarittit erthcilen, die in eiii r o i h Solidum verlauft.

In dem zwischen A uud B liegenden Stack des Spec- trums, in dessen Mitte F r a u u h o f e r die wit a bczeich- uete Gruppe vou acht Liuien gesetzt hat, laasen sich drei Theile nnterecbeiden: 1) der zwischen der Liuie A uiid der ersten Linie der Gruppe liegende Thoil, dcn man mit A 1 bezeichnen Laon; 2) die Gruppe o sclbst oder der Raum zwischen 1 und 8~ 3) der Theil zwischen dcr letz- ten Linie 8 dieoer Gruppe und B oder 8B. In dcr Skizzc, welcho icli im Allgemeineu vou dew Haum AB gegebca, habe ich die Liaien oach einetn Maalsetabe gezogcii, dcr eioetu Spectrum von I1 enel. Fule huge esrlepricht. Ueber- diets habe ich der Gruppe a wegeu d w besondercii Inter- esses, welches eie verdient, uach ei~om drei Ma1 grbfsercu

474 Maafsstabe, also entsprechend einem Spectrum vou oier tcnd dreifsig Fulls Lange, gezeichuet. Die Linien, welche diese Gruppe enthalt, 36 an der Zabl, erforderu eine sehr deutliche Auseinauderlegung des gaiizen Rauins, und die- selbe VergrBfserungsscale ist nothwendig, um die belleu und dunklen Raume zwischen den Liuien sichtbar zu machen. Der Theil Ba oder vielmehr B8 entbelt dicht bei B eiue Gruppe aequidistanter recht scharfer Liuien, die von B durcb einen schinalen gliinzenden Raum getreunt ist. Die Li- nien werden in dem Maafse schwacher als sie a naher kom- men und bilden drei belle und drei dunkle Streifen vou sehr verscbiedener Breite. Der Theil A 1, der bei F r a u n- h o f e r das Ende des Spectrums bildet und in welchem der- selbe keine Liuien augiebt, ist uugemeiu scbwierig aufzu- lasen. Nach vielen unfruchtbaren Versuchen ist es mir gelungen, iu dcr Mittc dieses Rauuis neun bis sehn sehr schwachc Streifen zu eutdecken, so wie aucli gegen seine beiden Eudeii A uud 1 hiu eine kleiue hnzalil schlniilerer und scliarferer Streifen.

Beim Soiinenuutergiing, im September 1811, war die Linie A sehr bedeutcud ausgebreitet, so dafs sie eiu brei- tes dunkles Rand bildete, aber sehr merkwiirdig war der mittliche Theil dieses Streifens oder Bandes, der etwa eiu Drittel des Gauzen eiiinahm, dunklcr als das Uebrige und deutlich getrennt von deli beiden aiidereii Dritteh, zwischen welchen es lag, so dafs es eiue grofsere Neigung zur Ab- sorption verrieth als die anliegeuden Tbeile.

Bei Untersuchung dieser schwer auflBslichen Theile des Spectrums gelang es mir, Liuien, welche sonst unsicbtbar gewesen waren, dadurch zu eutdecken, dafs icb sie mit einem Prisma betrachtete, dessen Brechungsebene mit der Richtung der Linie zusammeafiel. Ein noch bcsseres Re- sultat erhielt ich bei Auwendung einer cylindrischen Linse von knner Brennweite, die als ein System sehr vieler Pris- men von verschiedenen Brechungswinkeln angeseben wer- den kann. Wenn mau die verscbiedeuen Punkte des schlecht begramten Randes einer Linie iu einer einzigen Ebene

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bricht , besteht der Effect gewissermafsen in einer Yolitur dieses Randes, wodurcb er dann sichtbar wird.

Iu dem von F r a u n h o f e r gezeichneten Spectrum sind alle Erscheinungen durch schwarze, deutliche und scharfe Striche sngegeben. Nach meineu mit vie1 stlirkeren Ver- grOberuogskrPften gemachteu Beobachtungen besteht das Spectrum aus einer unermefslichen Anzahl von Streifen von sehr verschiedener Intensitat, getreont durch scharfe Linicn von verschiedener Breite. Sehr mbglich, dals diese Strei- fen nichts als Absorptionswirkuogen der AtmosphZre siud und daL Beobachtnngen, iu haheren Regioneu der Luft augestellt, das Spectrum so crgeben, n i e ee F r a u n h o f e r dargestellt hat I ) . Mbglich ware auch, dafs wit Grbkereu und reineren Prismen als ni r gegenwartig beaitzen die duuk- len Streifen in Linien aufgelbst werden ktlmen, wie wir die Nebelfleeke in Sterne aufgelast baben; allein bis zur Vollendung solcber Versuche haben wir das Spectrum, wic wir es gegenwKrtig sehen, als bestehend auziiuehuaeu aus Streifen vou sehr verschiedeuelr Inteositlitsgradeu , in wel- cheu, sey es durch Wirhuug der Sonnenatmospbiire oder durch die uuserer Atmosyhare, nur cin Theil des Lichtcs ausgelbscht ist.

Die Behauptung, dals die AtmosphHre der Erde in der Modification des Sonnenspeclrums eine sehr wichtige Rolle spiele, kanu nick dem leisesten Zweifel unterliegen. Ich hrbe Gelegenheit gehabt das Spectrum zu allen Tagesstundeu und bei allen SonneuhDben unserer geographischeu Breitc zu untersuchen uod babe dabci rerscbiedwe Absorptions- wirkungen der Atmosgblre beobachttt. Ich habe die da- durch eutstaudeoen Streifen kunstloa and eilig aufgezeichuet ; sic siud von bestimmten Linieu des Spectrums be@uzt uud zuweileu aufserordeotlich breit, ahnlich deoen, welche das salpetrige Gas erzeugt. Diese mit 0, m, C, B, a, A uiid M bezcichueteu Liuien verwandelu sich bei gewisseii Zustarr-

1 ) Ich lrabc sebon friiber darauf aufturrksam Scmacht (Am. Bd. 38, S. 63) doh Y r a u o h o f e r seine Btobocbtungco in riner H6be von 1600 ic’ulj ihrr dern Meere anstellte. P.

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den der Atmopbare in breite schwane Streifen und es giebt einen betrlchtlichen Raum, entsprechend dem hellsten Rauin des Spectrums, der im Moment, wo die S o m e sich in die Mitte eines glgnzenden Vorhaugs von rothem Lichte ver- senkt, fast ganz absorbirt wird.

Schon habe icb bemerklich gemacht, dafs der Kaum A B einer der interessantesteii ist. Als F r a u n h o f e r das Spec- trum eines ktinstlicben weifsen Lichts verglich mit dem der Sonne, entdeckte er die sehr merkwurdige Thatsache, dafs dieses Spectrum, wlhrend dariu keine dunklen Streifen vorhanden sind, swei helle Streifen von gelbem Licht eut- biilt, die genau coincidiren mit den beiden schwarzen Li- nien, welche die Linie D des Sonnenspectrums bilden. Ich habe eine analoge uud noch lnerkwiirdigere Eigenschaft an dem Spectrum des Licbts vou dcr Verbrennuug des Sul- peters uuf Kohle entdeckt. Uieses Spectrum zeigt glan- zeude rothe Linien, coiucidirend nicht alleiu mit deli Dop- pellinien A und B, sonderu auch mit jeder der ucht Linien, welche die Gruppe a im Fraunhofer’schen Spectrum bilden.

Auch in dem Spectrum des Lichts von der Verbren- nung des sulpetersauren Strotatiuns in der blkoholflammo babe ich zwischcn D und E glanzeude Streifen entdeckt; allein obwohl sie mit gewisseu Streifen und Lmien des Sonuenspectrums zusammenzufallen sdienen, habe icb docb diese muthmafsliche Coincidenz nicht gbnz aufser allen Zweifel setzen k6nnen.

Ich zweifle nieht, dafs bci dem Licbte nus der Vcr- brennuug verschiedener Sake udd Metalle Ihnlichc belle Linien entdeckt werden, die mit anderen Hauptstreifen des Sonuenspeatrums zusammenfallen.