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IV. B e o b a c h c IC n g c n iiber die GefchwindigAeicen des Scballs und des Windes und iiler PulverJignale, aogak voo einer CommiE. d. Pad: Akrd. d. WiE. im J. 1758; mit Bemerknngen von G i 1 b e r t. so ale diefe Beobachtungen auch lind, Lo fkheint man fie do& bb jetzt Fir die PbyIik no& nicht fo benutzt zu haben, wie lie es verdienten. Ich darf daher hoffen , dafs meine Lefer die folgende Dar- fiellung derfelben , uncl die Bsmerkungen , zu de- nen fie mir Veranlaflung geben , hier nicht ungern linden werden. Sie Gnd eine der friihaen expen.. mentalen Unterruchungea, die mit dem Geilte der Genauigkeit und der UnrGcht gemacht lind, durch welche die neueren phyGkal. Arbeiten Gch To vortheil- haft vor den alteren auszeichnen; und das ifi dar- S~US leicht erklarlar, dafs lie von praktirchen Afiro- nonien herriihren, deren Sinn fh das Emctc durch die Cradmelrungen , welche lie ausgefiihrt hatten, noch verfeinert worden war, namlich von Cafl'ini de Thury, Maraldi und La Caille, Mit- gliedern der Yarifer Akademie der M'iEenl'chaften, denen diefe Beobachtuogen von der Akadrmia Aonrl.d. Phrfik. n, 44 Sr. 2 J. ~813. Sr.6. M

Beobachtungen über die Geschwindigkeiten des Schalls und des Windes und über Pulversignale

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Page 1: Beobachtungen über die Geschwindigkeiten des Schalls und des Windes und über Pulversignale

IV. B e o b a c h c IC n g c n

iiber die GefchwindigAeicen des Scballs und des Windes und iiler PulverJignale,

aogak voo einer CommiE. d. Pad: Akrd. d. WiE. im J. 1758;

mit Bemerknngen von G i 1 b e r t.

s o ale diefe Beobachtungen auch lind, Lo fkheint man fie do& bb jetzt Fir die PbyIik no& nicht fo benutzt zu haben, wie lie es verdienten. Ich darf daher hoffen , dafs meine Lefer die folgende Dar- fiellung derfelben , uncl die Bsmerkungen , zu de- nen fie mir Veranlaflung geben , hier nicht ungern linden werden. Sie Gnd eine der friihaen expen.. mentalen Unterruchungea, die mit dem Geilte der Genauigkeit und der UnrGcht gemacht lind, durch welche die neueren phyGkal. Arbeiten Gch To vortheil- haft vor den alteren auszeichnen; und das ifi dar- S ~ U S leicht erklarlar, dafs lie von praktirchen Afiro- nonien herriihren, deren Sinn fh das Emctc durch die Cradmelrungen , welche lie ausgefiihrt hatten, noch verfeinert worden war, namlich von Cafl ' ini d e T h u r y , M a r a l d i und L a C a i l l e , Mit- gliedern der Yarifer Akademie der M'iEenl'chaften, denen diefe Beobachtuogen von der Akadrmia

Aonrl.d. Phrfik. n, 44 Sr. 2 J. ~ 8 1 3 . Sr .6 . M

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w3ri:n a u j e t r a g e n worden, und an die fich an- dere geiibte tleobachter angefchlofleii hatten. C a f- l i n i d c Th ti ry ftattete iiber fie der Akademic a111

16. April 1758 den Bericht a b , aus welchem ich das Folgende entlehne.

&Ian liatte liinf Ucobachtungsiirter urn Paiis aLisgel'uclit, die einer uon dem a u d w n gerehn wer- den knnnten , uncl deren gegenkitige Lage und Entfttrnung durcli die friilier angertellten Meflun- grn dvs Rleridians i ind . des Parallelkreil'es dcr Pn- ril'er Sternwarte niit Iiinliiiglicher Genauigkeit be- ka:,nt waren. Die e r h n liciiien yon I;eobachtiin- gen wurden in der Richtung des Aleridians der kai- rerlichen Sternwartt: angeliellt , 'auk dem niirdlich bei Paris liegenden AZoiz&rnartrs, am Furs der Pp- .ramide, durcli welche der Meridian der Sternwaxte .gcht, aut' der Sterrzwnrte felbli, auf dem SchloITe L.'X.ay, das ziemlich in dern Rleridiane der Stern- warte liellt *), und aai F d s e des Thurms des Flek- kens Morit-lehet-y, welcher an der Strarse nacli Orleans, 3 geograph. Meilen liidlich von der Stern- .warre, etwas wefilich yon den1 Meridiane der- Ielben liegt. Ich haLe die Lage diefer vier BeoL achtungsiirter auf Taf. I1 i n Fig. 4 apgedeutet. Man lirht, clah die drei erfien fich in gerader Linie u n d zwar in dem durch o o bczeichneten Alcridiaae der Sternwarte befinden. Der letzte liegt lo weit Ieitwlirts, dafs, wenn der Schall Gch mit gleichfcr-

'> Diere, wiirde erh bei der zweiten Beobacbtung f f a t t der Mutlle zu Fonlenay uux HoJer gewik l t , welche su weit le i t tv i r cs 1 d g .

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[: xi9 3 miger Gerchwindigkeit verbreitet , (Hie wir das feit dieCen VerCuchen mit Gewihheit wiATen ,) die Sum- me der Zeit der Schallfortpflanzung ron der Stern- warte nach L'Hay und von da nach Mont-lehery nngefalir Q Secunde grorser feyn rrmbte, als die Zeit, in welcher der Schall unmittelbar von der Sternwarte nach Mont-lehery, und umgekehrt, ge- langte. Es Gnd nber yon einander entfernt, die Pyramide a d lllontmartre van der Steruwarte a931 Toifen, und die Sternwarte yon den, Thurm zu iMont- lehery I 1756 Toifen , folglich die Pyra- mide von dem Thurme 14636,Toifen.

Bei To grofsen Entfernungen waren Kanonen von fchwerem Kaliber nothig, follte man den Knall derfeiben auch bei wiadigem Wetter h6ren kiinnen. Die Stadt Paris lieh den Beobaclitern einen Zwiilt pfiinder, der bei jedem Schufs mit beinahe 6 Pfund Schiefspulvergeladen wurde, und einen Achtpfinder. Den errtern Rellten lie neben der Pyramide auf Nontrnarcre, mit der Miindung nach Siiden ge- kehrt, den letztern am Fufse des Thurms zu Mom- lehery, die Miindung nach Norden gcrichtet. An jedem der vier Beobachtungsiirter befanden Gch zwei Beobachter mit einer Pendeluhr und anderen Se- cundenuhren; jeder beobachtete f i r Gcli und zahlte die Pendelfchldge felbR, C a "in i d e T h u r y aus- gengmrnen , der I'eirle Pendeluhr in den Thurm zu Montrleherp Rellen und a5 bis 30 Furs davon beobachten muCste, und daher die Pendelkhlage yon einem andem laut qahlen liefo. Abends urn

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[ IS0 3 Uhr 25 Minuten fchofs man auk der Sterriwurte, 9

als Zejchen, dafs die Seobacliter fich in Stand Ietzen follten, einen Piiller (une Bofte) a b , der mit I pfund Pulver geladen war. Dann folgten zwei Kanonenl'chufle aufMontmartre u m 9" 30' untl 9n so'; und zwei KanonenfchiilTe 211 Monr- leirer:) um 10" 0' und 10" 20'.

I .

Am 13. Marz 173s wurden die erfien Beobacli- tunaan angeEtellt bei ziemlich ftarkem Nordwinde. Die beiden KanonenfchiilTe auf hfontmartre wurden deutlich gehvrt, zu i?loirr-leliery I' 22;" und I' 23",

und auf der Sterrrwurte 16' nach dem Aufblitzen des Pulvers. Die Kanonenfchiifle zu Mont-Zeheiy llvrte man an keinem der andern Beobachtungs- ijrter, obgleich man an allen dreien den Blitz dcs PuIvers fehr deutlich gefehn hatte, welches der der Richtung des Schalls entgegengeretzten liicht~1ng des W n d e s zuzufchreiben war.

Am 14. Miirz war bei Sonnen-Untergang fchwa- &er WNW - Wind, der die Richtung von Monte martre nach Mont - lehery fenkrecht durchl'chnitt ; rpiiter wurde es fafi wiiidfliill, und es kam zum Regizen, welches fafi die gauze Naclit anhielt. Die Beobachter fiirchteten weder Blitz noch Knall ge- wahr ZLI werden, und waren nicht wenig verwun- dert , beide in vie1 griil'serer St5rke als am vorigen A b e d wshrzunehmen. Der auf der Sterriwarce abgebrannte Pdler tiinte weit lau ter und halite ei- nige Seainden Ian6 in der Luft fort (rerentir), ob-

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f 1st 3 gleich die Ladung nicht krker aL Tags zuvor war. Der Schall ksm nrch dem Rlitze OUT Montmorrre in 17", zu L'Hny in xiw uad t u Mom-lchery nach 68)" an, und hier halite der Knall in dem ganzen Thale und machte in der LuEt ein Gemmumel, d u einige Secunden anhiclt ').

*> Dcr Dr. D erharn , Mitgl. der Loado. Societat, r d d t in reinen Verfncben und Beobrchtungen iiber die Fortpnru- mng der Schrlls, die in den Schriften d i e h Gebllkh. vom J. 1708, B. 29, liehn , (untl riel rrhlraicher uud u m f r l h - der , aIs die von CalGni hier mitgetheilten lind, Iich rber in Genruigkrit mit ihnen nicbt rergleicbrn IrlTen,) or haba jeden Ranoomfchulr, der zu Blackheath, wo lich die Ar- iillerie iibm, rbgelcholilbn nurde, yon Oinom Kirchthurme zu UpmirZer aus cloppelt geh6rt ; und m r bei &en Boob- a c h ~ u n g ~ n am 13ten Februrr 1704, d o der Wind dem Schall gerrde antgagen wehte, fchwicher 130 tind Rirkec 13% hrlbe Secunden nrch dem Pulrerblitm; den Iotztern Schall hi& or I% sin won einmMGhle und von HiuPern bei Blackheath ruriidyoworfner Echo, 'denn rnch diefer Schrll krm in kdnm rndern Richtung rlr direct von Ulrckhealh an. - Die WrchtfchiXe der ruf der ThemIe liegendm SchiEe hfor6cno und Abendr, borte u bei hsiterer Luft &ngD der ufm hinlaufcn , und mehrere noch Meilea wait oon dem Ufer und den Hiiben wiodorhdlsn. Krnonea vom Cchwerom Kaliber. dia Abends auf Schiffen bei DrpprJbrd rhgefeuert wurden , g r b m nrehlantl~oil~ einen doppelten. drcifrchcn, rierfachco, odor uocb mebrfachsn Knrll , uad die fppiteren wuen Iruter (ma@ fonori). Noch rim Sten Mirz 1707, bgt or, habo cr eina folcho Beobrchtung go- macht; or konnu den Blitz dor r u F den Schiffen ibge- fcboDboen mnonen febn. der Sch.II krm jedermal nrch taa halben Secuoden an. und man h6rm ihn Knf ode.

lechr Ma1 r u f f o l p d o Art : f f FFp; die beiden er-

Den Koalle Cchwacber, rlr den dritten. nnd am Irutclton die briden louten. Sie bliebm uaver6nderct. we- or f cnl;l.'Meile rrdrtr odor l i d s von Coinr K r & r gins, n a

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Die beidcn KanonenkhiilTe auf Montrnartre wurden wahrgenommen aut der Sternwarte 16”, 16;”, t u L’Iiay 36”, 36”, und zu filoiit-lchery 85” nach dem Lichtblitze; die Menge des zufammenlaufen- den Volks vcrliinderte hier den zweiten Schufs ge- nau zu beobnchten. - Die beiden Kanonenl‘chiilTe zu Mont - l e h y hijrte man zu L’Hay d$’, 48” auf der Sternwurte 67;”, 6s”- nacli deal Blitze; at t t

Montmarire hiirte man weder den erlien noch den zweiten. - Der Blitz des PLtlvers errchien un-

dals an einigen Stellen uoch ein fshwJchcs Echo von reiner Kirche Iiinsuliain. Der W i n d durchlireuzte dic Richtun; des Schalls lenkrecht, die Kanonen waren all0 10550 Toi- [en von feineni Siaiidorte, d. i. niclit ganz lo weit, als die Sternwvlrtr von Mout - leliery entternt. - Vor zwei oder Jaliren, l a g e r , habe er Kaiionen euf einsm Schiffe, das zu Graiwj j i id l dg , abfeuern horen ; der Knall einer jc-

den war acht- bin zvhnfach, in fuigonden Zeitverhilminen:

f7 r7 107 r7 ?7 p, f7 f7 r7 r, und das ley blor

dtirch Echo’s von andsrn Schiffen und vom Ufer verrnlarst wordeu. Gera2e lo horte fie einer reiner Behaonten, der 4 engl. Meilen von UpminRcr wohnte. - Bci ffil\em und heiterem W e t t e r babe er i n d e h auch hiufig ein IkZurrneln hoch in der Lufc cleiii Knall enlfernrer k n o n e n vorliergehn h o r e n , und in feinern Nebel Tcy dielees Murmeln mehrers engl. Meilen weit iiber Crinen KopF bingslaufen, fo d a b cs 15” angelialten habe. Er lchreibt es den Nebeltheilen zu. welche die WellenTchlage tler L u f t nach deili Ohr der Hdrers zur i ickwXen , nach A r t der unbeltirnmten Echo’s, dar man nin Gemurmel in der L u f t nenne. - Da hei Ge- Icgenhcit von Dalton’s I d e m iiber die Dckhalfenheit un- rerer Atmolphiiri: Gch mehrore auf diele Beobachtungen Derhatn’s i i r einem a idern Sinne beeogen haben, To habe ich d i d e Celcgenheit iim la licber henuizt, fie dem Lefer PU# DerLam’r A u h u LelLIi uiitrutheilen. G.

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[ I S 3 ]

geachtet des Regens vie1 heller als Tags zuvor, wel- ches die Beobachter der aulserordentlichen Dun- kelheit diefer Nacht zuUchrieben.

Da 48"+20"- if'= 67: und 67f"+ 16:"= 84'' End, und der Schall zwirchen Mont- lehery und der Stsrnwarte nach drei Beobachtungen G8f, 674, 68", im Mittel alfo GY", und von Montmsrtre nacli Mont-lehery 85" h iogehch t hrltte, Ib waren iioch genauere Beobachtunpn zu wiinfchen , urn i ihr die GleichfGrmigkeit der ,Schallfortpflanznpg ZLI ur- tlieilen. - Tags zuvor war der Schall in 823 Se- cunden von Montmarrre nach Mont- Irhery ge- langt , der mit den1 Schall gehende Nordwind liatte ihn a l l0 urn a; Secunden befchleunigt *;.

,,Diere Beobachtungen, fogt C a f r i n i d e T h u r y , find nocli dadurch mierkwiirdig, da13 man in dieCer Nacht fowohl aut der Stcrriwarte den Knall der zu Mont - lehery abgebrannten Kanonerr,

') Der ziemlich /farha Sordwind (aflez grand) am 13. Marl legte alfo tinen Raum von virrtrholb deurfchcn Meilen oder 14636 Toilen ririt einer mittlern GelclwindigLrit zurGck, welche von der Cefchwindigkeit cler Schalls in ruhenller Luft, wie lie am 14. Mdrz war, hocbRear der Tlieil ill. den fo'lgender Bruch angiabt: '3 = 0 - - - 1 .

85 340 38 ' all0 war feine m i d . Gefcliwindigkeit b6chfins Irrt = 17; p8r. FuG. Aur def Folgenden Beobachtung lcbeint her- vorzugehn, dafa dih Zsit, in welrher Iich der Schall in ruhender Luft bei der damali(jen Temperatur von MontL rnanre nrch Mont- lehery und umgekebrt verbreitete, nur 84; Secundcn war, und daun wGrde die Gefchwiodigkeit clieles Wind- nur ,ST = 2% Ton der dcr Schrllr, oder = 143 par. PI& gewden feyn. G.

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I I S 4 1 als zu J lon t - Zertery den Schall des auf der Stern- warte abgefeuerten Piillers geliiirt hat. Eine Col- d i e wechl'elfeitige Beobachtung iiber den Schall ik noch nie angertellt worden. Und doch war lie un- entbehrlich, urn drs Maars der Gel'chwindigkeit des Schalls mit allcr Genauigkeit zu erhalten. Denn da diefelben Urfachen, welche den Schall befchleu- nigen oder rctardiren kiinnen, in diefen beiden Iiichtungen entpgengeretzt wirken , [einige, aber nicht a h , ] To murs das Mittel aus zwei lolchen Reobachtungen das genaue Maafs der Gerchwindig- keit drs Schlrlls gcben. Hiernacli durchlief der Schall in t (ti& -!- 673) das iTt all'o nahe in CjS Se- cunden I 1756 Toit'en ; gieLt fiir die Gefchwindig- keit deffelben r73 Toi1kn.C'

Am 16. Marz mi lieitcrec Hirnmel und mXsi- ger Weft - Nord - W&- Wind, der die gerade Linie zwifchen Montmartre und Mont- lehery in fenk- rechter Hichtung durchkhnitt. Der Schui's des PGI- lers aiif der Sternwarte khallte Iange nicht fo rtark ah vor zwei Tagen; er wurde gehijrt auf Mont- rnartre 16:", zu L'Ifuy a d und zu Mont-lehery 685", nachdem man d,is Pulver hatte aufblitzen fehn. - Die KanonenkhijKe auf Montmartre folg- ten beide an€ der Sternwarte 16;", zu L'Hay 36;" und zu Mont- lelrery 8 4 " nach dem Blitzc. - Die Kanonenkhiifle zu J lon t - lehery wurden gehcrt zu L'Hay /rg", 48$", und auf Jer Sternwarte 68" nach dem Blitze. Den zweiten dierer letztern SchiilTe biirte man acf der Sternwarte niclit, und auf Mont-

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martre keinen von beiden, welch- die Beobachter dcm Gemurmel des Windes zdchreiben, das Ech zu Paris hiiren liefs, und clas ihnen voniiglich durch den von den Gebauden zuriickgeworfenen Wind verurfrcht zu Ieyn I'cbeint , wofiir lie den Beweis in der vollkommnen Stille wduend der Beobachtungen am I t { . M a n linden.

Da 164"+ 6&"= ad:", und 36;"+ 484"- p" = &a", und 16a" + ao"+ 483"- f = &$it' find, und die unmittelbare Beobachtung des Kanonen- YcbuITes auk Montmartre die Schallverbreitun(g von dort bis &font-leliery S4.t" gab, fo Geht man aur clen vollig iibereinllimmenden Refdtaten sller die- ikr Beobachtungen, dafr Ee fehr genau find, und dafs der Scba11 die einzelnenStationen alle mit glei- cher Gefchwindigkeit durchlaufen hat. Die Schall- fortpllanzung ilt alfa den Zeiten proportional ; eine Eigenkhrft , welche befonden wichtig war, durch Verluche zu erfirtea.

Auch did- Mrhl h t t e man zu Mont-tehery clen Schufs des Piillen auf der Sternwarte gehiirt, und hier den KanonenfchuL zu Mont-lehery ; dar Mittel aur beiden Beobachtungen ill 68f", in wel- &en der Schall ti756Toifen durchlief; giebt die Gefchwindigkeit ddelben 17'3 Toifen. Und da der Schall a d den 14636Toifen zwifchen Montmar- tre und Mont-lehery 84s" hinbrachte, giebt dielkr die Gekhwindigkeit dclIellen 17% [oder bei 843" 172,7] Toifen. Eine hdbe Secunde Irrthum in der Beobachtung der Zwilchenzeit zwifchen Blitz uxid

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KnaIl giebt bei einer Ib grofsen Entfcmnng, als die zmilichen Montmartre und Mont - lehery, nur einen Fehler von +, und alfo au& die Gekhwin- digkeit des Schalls nur einenyehler von I Toil'e. Da nun alle Beobachtungen, die bei Windftille oder bei eincm Winde, der die Hichtung des Schalls fenkrecht durchfchnitt, angeilellt waren , hiidiftens urn + Secunde in der Zcit voii einander abwichen, fo hielten Iich die Beobachter fiir iiberzeugt, die Gel'chwindigkeit des Schalls bis auf I Toile genau gemelren zu haben. Und als Mittel aller tiieltr Beobachtungen geben Lie, bei Windftille, oder l e i Wind, der dieRichtung tles Schalls lknkrerht durch- kreuzt, 173 Toifen oder 10% par. Furs an ').

Am 19. Marz hatte lich der Wind nach Siid ge- dreht , blies alfo in entgegeogefettzter Hichtung als am 13. Marz, und zwaf cbenfalls fehr hark. Den Po,?leflc?iufs au€ der Stcrnwarte nahm man auf Montrnartre 16" nach dem Blitze wahr, in L'Hay und Mont- lehery fah man blos den Blitz delrelben, htjrte aber den Knall nicht; eben Lo wenig hiirte man hier (ja nicht einmal auf der Sternwarte) die KanonenfcfiiiJe auf Montmarcre wvcgen des ft??LT

') Der Wahrheit noch niher wiirde man fie 172; Toir9.n reizen, (da im Mitre1 atis den Beobachrungen am 14. und 16. Mirz dPr Schall den Raum zwirchen hlont-leliery und der Srernwarte, bei Windfiille, in 68; Secuntlen zu durchlaufen fcheiiit ,) wire ed nicht ein eitles Brmiihen, bei Beobachtungen , die uur bir auf $ Zeitfecunde gehn, und bei denen die Ternporatur der Luft nicht ganz genau bekarint ifi, bic auf das Feinlte gehn zu wolleu. G.

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Jarken Siidwinds (fort grand), d d e n Richtung der des Schalls in dielen Orten entgegengelktzt war. Die beiden KanonenkhiiKe zu Mont - lehery hijrte man aber fehr deutlich zu L’IIay &“, auf der

Sternwarte 64$”, und auf Montmartre 8oiPf, nach- clem das-Pulver aufgeblitzt war. Der niir dem Schall gehende Siidwind ha t te all0 den Schall von hlont - lehery bis Montmartre urn 4 Secunden be- l’clileunigt *).

Um 10 Uhr Abends hand das Thermometer auf +So, und das Barometer auf 27” ’ I f

Am 20. Mirz wurden diele Ijeobachtunaen bei einem etbvas Jchwacheren Siidwinde, d e diefelbe Hichtung wie Tags zuvor ha t t e , fortgefetzt. A d filontrnartre wurden dcr Pii!ler der Sternwarte jfji’’, und die beiden Kanonenfchiille zu Mont- lehery I’ mN und I’ 211”; au€ der,S:ernwarte die

’) Im Vergleicb mir der Zrir der Fortpflanzung dcs Schallr bei WindRille. oder alr der Wind die Richtung der ~ c h a l l s Teakrecbt durchkreuzte, hatte der fehr f l u r k e Siidwind den Scball von Mont-lehery bis L’Hay urn af” 8U: 45y, bir xur Sternwane utn ?J’ ruf 68y und bis Montrnrrtre um 4“ 8 U f 84:’ bekhleunigt; alro Auf der erfien Endernung urn 26 = ni-, 8 U f %er zweiten urn

2 - L, auf der dritten urn .I:I = A- der Gekhwin-

digkeit der Schallr. Diefes zcigt erfienr, dafs bei dierern Tebr Rarken Siidwinde die mittleren Gefcbwindigkeiten wahrend 48, 68 und fi Secundcn ziemlich gleich waren, welcher mehr Gleichformigkeit im B l a h des Winder if€, a h man p w 6 l i d k h mnimmt, und als es am folgcnden Tage der Fall war; und meitens d d s diefer Wind wih- rend 85 Secunden im Mirtel lich mit eiosr GeEhwindip h i t von r f r . 1038 = 55 par. Fufr fortbrwegie.

19: .*, -

G.

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c 18s 3 beiden KanonenrchiilTe auf Alontmartre ~74’’ und die zu Mont-lchery 66” nach dem Aufblitzen des Pulvers wahrgenommen, und hier wurde der Knall der letzteren Kanone ftarker , als der der erfteren &none gehdrt, obgleich jene vier Ma1 weiter von cler Sternwarte entFernt war als diere. Zu L’Hay wurde dcr Knall keines diefer SchiilTe gehdrt , wor- a11 das Getiife des Windes fchuld w a r , der hier mit IJnqeTtiini blips, wahrenrl er auf der Sterriwartc, nur fehr mlfsig war. Man Geht hieraus, bernerkt C a [ f i n i , dals Gcli die Gel‘chwindigkeit des Schalls nur dann genau linden lal‘st, wenn entweder in dem ganzen Raum. den er durchliuft , Windfiille herrkht ,. wic das bei den Reobachtungen am 14ten Marz der Fall war, oder wenn man an heiden En- den der Grundlinie zugleich die Zwil’chcnzeit zwi- fchen Licht und Knall von ExploIionen beobadtet , clie an den andern Entlen erregt worden find, und das Mittel aus beiden Beobachtungen nimmt, weil dann didelbe Urfache, die ihn in der einen Rich.. tung bekhleunigt , ihn in der entgegengefetzten ver la ng Ta m t.

Von dar Sternwarte nacli Montmartre kam

diere‘s M a 1 der Schall in 16;”, von Montmartre nach der Sternwarte dagegen in 17;”; macht eine volle Secunde Unterf‘chied , wegen des Siidwindes, dnr mit dem errten Schall und dem zweiten enrge- gengeretzt blies. Von Pvlont-lehery bis Montmartre k;im der Schall in 81;”, brachte darauf alro I ” mehr ZPit als Tags zuvor hin, wie es kyn mufste, da der

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. <

I 189 1 Siidwiad an diefern Tage an den melirfien Oartern, wo nian heobachtete, rchwicher als an, vorhwge- henden Tage war *). Dafs der Wind, leiner Rich- tung und Starke entrprechend, den Schall bekhlm- nigt oder aufhalt, Iiegt bei rlierer Beobachtnng klar am Tage. Es war, dieres durch genaue Verruche darzuthun, urn fo niithiger, da man bei friiheren Beobachtunpn in Fraokreich keinen Einflufs des

Windes aul die Gefchwindigkeit des Schalls be- merkt haben wollte.

Alle bisherigen Beobachtungen waren in der Nacht angefiellt worden, welche lich wegen ihrer Fiplternilb und Huhe zu Verl'uchen diefer Art am befien rchickt. Dafs die Gefchwindigkeit des &halls am Tage, unter iibrigens gleichm Urnltln- den, diefelbe rep, als Nrchts, wurde durch eincn Verfuch am ar. Marz kurz vor Sonnen -Untc?rgang

-1 Da die Beobachtungen der Zeiren nor bir auf lrafbeSrcundcn g e h , To kdnneo lie bei Co kleiner Entfemung , wie twviTchetl Msntmrrtre und der Stemwarte , krine geniigenden Re- fultate gebeo , nelchea cine Vetgleichung dicrer Beobach- tungen mit den vorigen behtigt. Von Mont-lehery bis sur Sternwatle hatrs diefes Ma1 der Siidwind den SctiaIl urn ay ' auf 68:" uod von Mont-lehery bir Montrnartre urn 31" auf Sl,!'' brlchleunigt; alfo 8 U f der erltrrn Ent- ferniing urn gr eder :?, auf drr ineiten urn der Go- l'chwindigkeir dcr Schrlls, welebsr f8br rnerkwirdig wiirde. da p r a d e znikhen Mont-Ichery und der Srora- warte der Wind am ungeltiimfien wnr, ware die Grrnze der Reobachtoogfehlrr fiir Folgemngm diekr Art nirht su weit geReckt Der ~euteru.hkcbtong XP Polge hatie diefer Siidmnd cine Gefchwindigkeit won = 435 (cler erliern gem if^ von 35) par. Fuh, alfa voo i a Furs we- niger 411 Tagr zuvor. G.

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c '90 1 bew5hrt. Der Wind mar k h r fchwach und niird- licli @sic trZs jbible vers le Nord) ; es liatte €ah den ganzen Tag iiber geregnet , und kurz vor Sun- nen-Untergang war der Hiinmel noch lo bedeckt, dafs lich der Thurrn von Monc-lchery von der St&nwarte aus nicht erkennen liefs. Alan richtete indefs auf ihn das Fernrohr, untl urn 00' zeigte Gch der Hlitz der Kanone zu Mont-lehery, von der Griirse des Jupiters, wenn er dtirch diefrs Fernrohr gefehn wird; und 63" fphter wurde der Knall ge- hiirt. Der zweite Kanonenkhufs wurde urn 6" 30' bei fiiller Luft gelijfi, und man zahlte zwifchen Licht und Knall etwas mehr als 68", gerade lo als bei der Beobachtung a m idten Marz, die bei ahn- liclter Witterung gemacht worden war. Mit blo- fsen Augen hatte man den Blitz Jes errten Schu1ii.s gar nicht, und den des zweiten nur eLen wahr- nehmen kijnneu.

2.

,,Wir hatten hei unfern Verruchen bemerkt, fast CaPiini de Thury, dafs ein entfernter Schall an einigen Oertern vie1 hiirbsrer RIS an antlern gleich weit entlegnen OerLern ilt, welches von dcii zwil'clienliegenden Gegenftanden , iiber die der Schall Iich for t verbieitet , herzuruliren fclieint. Es war ni;thig, uns durch Verl'uche zu vergewiL Ihrn, ob diele Verrchiedenheit einen Einfluk crul die (;el'chwindigkeit des Sciialls hat." Zwifclirn Mont- Iehery und Montmartre liege" die Stadt Paris in ilirer ganzan Ausdehnung und fehr vide

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1 Iiigei. Dagegen erlireckt Iich von Montmartre nacli Darnmartin eine weite Ebene, ohne andre 1,edeutende Hiihen, als die an beiden Enden der 1:bene. Cafini begab fich daher auf einige Tage nach Darnmartin, urn dort zu beobachten *).. Die Entfernung dieres Oxts von Montmartre ill 16079 'l'oifen, iind iihertrifit daher die grXsten der vo- rigen Entfernuugen. Die Kanone auf Montniartre wurde nach Dammarrin gericliret; man I'chofs auf Montmartre zuerl't einen Piiller alsSignal; und dann drei Ma1 die Kanone ab.

Am 2411en Mlrz herrrchte rin ziemlich Rarker Nordrvind, der ungefahr dielelbe Starke als der Stidwind an1 rgten hatte. Da man an diefern letztern Tage die Kanone auf Montmartre auf der Sternwarte nicht gehijrt hatte, To war zu erwarten, dal's man die zu Mont- Zelrery geliiRe Kanone cliefes Ma1 dort noch vie1 weniger h5ren wiirde, da der Abltand der Sternwarte von Kont- lehecy vier Ma1 lo grofs a h der von Montmartre iR. Und doch wurden zwei diefer KanonenfchiiKe a u f der Stern- warte fehr deutlich gehiirt , der eine 70$', der an- dre 71" nach dem Blitzc. Noch iiberrafchender war es, dars die-Kanone auf Montmartre zu Mont- lehery nicht hatte gehiirt werdan konnen, obgleich der Wind gerade in dierer Richtung blies. Ein ahn-

*) Dns Stidtchen Dumrnartin liegt 4 Meilen nordiiRlich voa Paris a n dsr StraTse nrch SoiKonr and Labs, im Diltrict Meaiix drs Deprrtaments der Seine and Mirnr; die Lag. drlrelben iR auf Taf. 11 Fig. 4 rngedrutet.

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r '92 1 Iicher Fall war am 20. M5rz zu L'Hay vorgekom- men, und Cafini vermuthet , d a b auch dieles Ma1 das Geriul'ch des Windes das der Kanone iibertii!it habe, obgleich der Wind niit dem Schalle kani . Die Zeit der Schallfortpflanzung zwilchen Mont- Iehery und Montmartre ifi nach defer Beobachtung um volle 6 Secunden poker, als fie arq xg. Marz bei Siidwind gefunrlen worden war (65"). Darnals hatte alfo der Wind den Schall fo bcrchleunigt und jetzt ihn To aufgehalten, dars die Gefchwindigkeit delreIben am rgten die am 24len um den zwijlftcn Theil iibertraf. Das Mittel aus beiden giebt diel'e Zeit der Schallfortpilanzung von Mont - lehery bis zur Sternwarte 67$", das iTt bis auf i'' iiberein- fiimmend mit der Befiimuiung wahrend viilliger Windftille *).

-1 W i h r e n d des Cehr fiarken Sddwindr am ryteo war drr Schall i n 64%' von Mont-lehery oach dor Sternwarte ge- kommen. Jetat waren wihrend eines ahnlichen Nordwitttls 70r auf diefe Schallverbreitung bingegangen. Folglich hatte der M h d in beideo Fillen zu~ammengenommeu die Gefchwindigkeit dea Schallr um zs, dar iR urn 91; par. Furs ver3ndert. War alfo die rnittlere Gefchwiuclifikeit der rehr ltarkcn Siidwindr am i p n . der Berechoung S. 187 Aom. zu F n l p , 55 par. Furs, fo war die mittlere Gc- fcfiwiodigkeit des Nordwinds am x(ffcn our 363 par. Furs ; alro fchwacher ale felbR der Siidwind am 20. Mirz. Da ihn Callini aber docli fGr uogei'ihr gleich ffark mit clrm Siid. niutle am igten angiebt, fn mufs der h'ordwind am -$ten eotweder rnehr StoTswveil'e sls der SGdwind am rgten gebla- fen haben, und deshalb bei gleichem Ungefiiirn wihrend der Stiifse, doch eine kleinere Gefchwindigkeit gchabr ha- b e n ; oder [tine Richtung kam niclrt Geniu t o n Norden her., oder er blies niclit in horizontaler Richtune;. Dic er- fiere Vcrmurhung lcheint nach den ilbrigen Umltanden der Boobackrung di r ~ ~ h r l c h e i n l i c l i e r e ;:I: fryn. G.

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c I93 1 Wihrend der vier 'L'age, welche CaOTloi Iich in

Dammartrn aufhielt , um die SchuITe der auf clem Mootmartre uod zu Mom-leliery gelijffen Kano- nen zu Icobachten, war der Wind kalt immer N o d , nach Nordwefi lich hioziehcod , und folglidi der Scldverbreitung von Montmartre und Moot-le- hery oach Dammartin wenig giinftig. Von allen KanooeofchiXea hiirte er our einen einzigeo, oam- lich am a5. Marz, als der Nordwiod etwas ijfilich und fchwacher als die Tage zuvor geworden war, obgleich er in diefer Hichtuog der Schallverbrei- tung vom Montmartre oach Dammartin entgegen blies. AuP der Sternwarte war zu derfelbeo Zeic der W'ind nordweluich. E n WindltoCI iibertiinte den erlten KanonenkhuL ; die beiden andern wa- rep abcr fehr deutlich zu hiiren, der erfie r'%", der zweite I' 34" und etwas mehr , nach dem Licht- blitze. Zu .Wont-Zehery nahrn man diefe Schiifle wahr I' a3" nach dem Blitze, und genau in derfel- ben Zeit den Knall des Piillers auf Mootmartre, ob- gleich or nur mit 9 Pfund Pulver geladen w'ar. Die erfienBeobachtungen geben die Gefchwiodigkeit des Schalls - = 171 Toifen, die rweiteo 14634 - 176+ Toifen, eine Verkhiedeoheit , welche daher riihrt, dars der R'ordoR-Wind von Dammartin nach Mootmartre falt gerade gegeo, von da nach Mont- lehery dagegen ziemlich mit dem Schalle ging. Dss Mittel aus beiden giebt 173) Toifen, alfo fall dierelbe Gefchwinndigkeit drr

(13 -

Annal. 6 Phil&. B . 4 . &.a. J. 1815 S t . 6 . N

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Schnlls, die bei WiRdfiille gefunden worden war '2.

Bei diden Beobaclitungen hatt; man Sorge getri1gc.n , den Thermometerfiand untl den Baro- meterhand aufzuzeichnen. Das Theruionieter fiantl befiiintlig zwil'chen +"," untl 6'. Die grijl'ste Baro- meterveriinderung w a r ai"', denn am 16. M i r z hatte das Barometer a u f 27" II'", und am 21. MArz auf &' 2;'l' gefianden. Dennoch war an diefen beiden Tagm die Gerchwindigkeit des Schalls diel'elbe ge- wP(en. ani errten, als cler Wind die Kchtung des Schalls fenkrecht durchfchnitt , uiitl a m ziveiten bei. Wintlliille.

R e f u I t a t e.

I ) Die Gekhwindigkeit des Schalls ill bei Windftille 173 ToiIkn **I, und ungefihr dierelbe,

') Nach diefen Beobachttingen wurtle der Schall durch tleii nsrdlichen W i n d ron Moiitmartre nach Mont - 1eher.y ver- hfllnilsrnrirsig. l i irker helclileunigt , a h von Montmartro nach Dammartin verlanglirnt. Entweder hatte daher clcr LYintl eine felir ungleiclie mittlere Geliliwindiglieit , nirnlich r o n Dammartin nuch Montmartre von KZ bis 15,

und yon RIontmicrtre bis Mont - lehery von zr bis 24

par. Furs, (wornit einzelne Windftolse , die Calfini a n - 1 G h r t , und d a g NacblaRen des Windes Gbereinzuliimmea fcheinen,) otler feine Richtuag war im Genzen nortllich, und iind nur durch lokale Urracheo zu Dammartin nard- ofilich, wie auf der Sternwartc nordweftlicli. G.

") Aus dierem Ausdruckr ilirer Refultars, lo wiu all8 Gie- len andern Ausclricken , welclie icli weggelaEcn orlcr be- ric'htigt habe , (.. B. .,VVirme und K d t e fcheinen kcinFn merhbareii Einflurs a u l die G d c h w i n d i ~ k c i t d ~ r Schnllr zu haben,") erhellt , dars die CornmiEaire der Akatfeniie den grof8en L n h L der'romperitur der Luft auF die Gerchwin-

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c 195 1 wenn der Wind die Richtung des Schalls fenkrecht d urchl'chnei (let.

2 ) Ein fiarker und ein fchwacher Srhall haben gleiohe Gefchwindigkeit. Derin cler Knan eines mit ; Pfund Pulver geladnen Piillers verbreitete lich ge- nau in derrelben Zeit, als der Knall eines mit fa&l 6 Pfund Pulver geladnen Zwijlt$Fiinders von Mont- martre bis narh Mont-lehery.

3) Der Schall hat einerlei Gefcliwindigkeit l e i lieitererri Wetter und bei Regen, am Tage und in der Nncht.

4 ) Der Scliall clurclilauft kleine Raume mic derl'elben Gefchwindigkeit als grofse, ohne auf Ent- fernungen von 16000 Toil'en wahrnehmbar retarciirr zu werden.

5) Eine Kanone magbnach einem Orte hinge: richtet , oder von demCeIben abgerichtet leyn, ihr

N a

digkeit des &balls, den docb [chon Newton zu berach- nen grlehrt hat te , .ub*rlehn baben. Nibmen wir 5J R. fiir die mittlere Teniperatur , und 173 Toifen K r daa Mit- tel der Schal lgclcbniodi~kei t bei hiller Luft nacb ibrrn Verfuchen, fo gibe das tiir eitie- Temperatur won oJ die GekhwindiRkrit des Schallr ioaG par. Fuk. Hrn. Dr Ben- senberg's Iehr vie1 zablrcichere und mit gehGrig brrich- tigtrn Tertirnuhren anxefiellte Lleobachtunger, i iber die Gefchnindigkeir d e s Schal ls , wvrlche Cch in 13. .5 und B. 1 2 der neuen Folge diekr Annalcn fintieit, liaben RJOZ

n r b e d d e l b e Hefultrt g q e b e n , uncl datlurch die Genetiij- kcit der Beobachtuogan der frroziif. Aliademiker 1L bc- wdhr t , d a h aucb die RoTultate. welrhe ich r u s denfe1- ban iibrr die Gefcbwindigkeit des Windcr gcxdgon habe, Zutraurn vardienrn. G.

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r 196 I Knall pflanzt Ech in beiden FSllen mit gleicher Ge- fchuindigkeit fort. Eben fo wenig Einflul's auf die Gel'chwindipkeit des Schalls hat ilire Neigung ge- gen den Horizont, da derSchal1 eines fenkrecht lie- henden Pijllhrs genau dieklbe Gefchwindigkeit als der ciner horizontal gerichteten Kanone hatte.

6j Der Wind berclileunigt oder verfangfanit den Schall urn eine Griirse, die lkiner e i p e n Gelchwin- cligkeit nahe gleich zu I'eyn fcheint, je nachdeni er mit dem Schall oder demfelben entgegensefetzt weht ; durch neobachtungen der Gel'chwindigkeit des Schalls Iafst fich daher die Gefchwindigkeit des Windes finden ').

7) Ein Wind, der die Hichtung des Schalls renkrech t durchkreuzt , versndert feine Gelchwin- digkeit nicht merkbar.

8) Die verfchiedene Berchaffenheit des Bodens, cber den der Schall Ech verbreitet, hat keinen merklichen Einflufs auf die Gefchwindigkeit des &halls ; woraus erhellt , dafs Iich der Schall in ge- rader Linie fortpflanzt , 'ohne, wie einige gcmeint habkn, urn Gegenfisnde herum zugehn.

9) Verfchiedenheiten in dsr Schwere der Luft haben keinen merkbaren Enflub auf die Gdchwin- digkeit des Schalls **).

CaIIini rnacht am Ende reines Berichtes Hoff- nung, dafs feine Mitarbeiter und e r , bei h e m Aufenthalte im riidlichen Frankreich , wohin zu

9) S. die sr/lcAnmerkung am SchluiTe dieles Auflatzes. C. ''1 S. die ;weir. dnrnerknng abendrf. G.

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c '97 1 gehn fie im Begriffe r e p , diefe Beobachtungen in eincr andern Jahreszeit niedcrholen wiirden. Sie beabtichtigten dort die Auhahme der Siidkiifie Frankreichs und die Metlung eines Ljbgengrrdes; was lie dort iiber den Schall beobachtet haben, folgt weiterhin.

D ~ D Befchluli macht eine Aufziihlung von mehreren Fallerr, in denen, urn Entfernungen zu meKen, die man gerade nicht mit der griihten Scharfe zu d e n verlangt, man mit Vortheil die Zeit beobachten wiirde , in welcher der Schall die- fen Raum durchliuk Dazu bediirfe es mehr nicht, als drL man eine Kiigel an einem Faden fo aufhange, daIi die Lange bis zum Schwingunjp puncte 3 Pufs Linie parif. Ma& betrage, diefe in Schwingung htze , uod die Menge von Schwin- guagea zahle , welche ruf die Schallyerbreitiing d'urch die zu merende Entfernung hingehn 9. P a manrich indelb dabei auf die ZeitbeUimrauog our bis auf eine halbe Schwingung verlaQ'en ktaae, To gebe diefes Verfahren die Enferntangen in keiner griirseren Genruigkeit, als bis aufGsToifea, Urn ein Land zu termeren, rngt C&, nehme manvon ehlr Hiihe die GeGchtswinket der merkwiirdigen Oegen- ltiinde umber, ltelle dann eine Kansne dahin, and beobachte von allen diefen Ofien am die Zeit der Schailverbreitung von cfer Hahe bis 'zu ihnen, Die Breite eines Stroms bei lkiner Miindung, o d a ei-

r, Eine Sscpndennbr lalit mehr Genaui@ air rin LlCher in, Sdirriogunp gelemtea fadrnform%cr- Puulel au. G.

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I 193 1 nes Sees oder eines Morafies, den Abr ind einer Jnrel von andern oder vom fdien I m d e , u. tl. m. laflen lich auF keine leichtere We& als diefe nielTen. Bei triibem Wetter liel'se GchSchiffen durch Kanonen- I c h X e ihr A bltand von der Kiifie angclen, wodurch fie gegen SchJffbruch gefichert werden wiirden. Stellte man an zwei Oertern Kanonen , und l'cholre an dem zweiten in dtm AoSenblicke die Kanone ab, wenn man den Knall dcr erllern hi;rte, To kijnnte der Beobachter a m erfien Orte, aus derAnkunft des Knalls der zweiten, den A&and beider Oerter kin- den, auch wenn der eine von deoi andern aus nicht GchtLar ware, u. d. m.

FortJ2tm c l i p fer Reobnch t rrngen imr Jidlic%an Finultreich,

Die folgende Notiz,findet rich in einem Be- riclitc,, welchen C a l ' f i n i de T h u r y am 8. April 1739 der Akademie iiber die giodetil'chen Opera- tiopen abgeltattet hat, die rein Vater, la Caille, Maraldi- und Er in den Jahren 17.57 und 17% in Frankreich ausgefiirt hatten *). Die neue Reihe won Beobachtungen iiber die Fortpflanzung des Schalls theilt er nicht in dem Detail, wie die vorigen, mit, lcndern hebt nur ein Paarderfelben aus, welclie die friihercn beftatigen, und giebt dabei nicht einmal Monat, Tag und Stunde an. wenn fie in dem J. 1738 gemaclit worden find, welchts in tler T h a t fehr zu bedauern ifi. Solltcn vielleicht die iibrigen

fi itmoirrr de 1'Acad. des Sciences A. 1739. p. 1x9.

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'99 1 Eeobachtungen fcheinbar mit diefen hicht iiber- eingeltimmt haben, weil die Cammilhire den Ein- flul's der Temperatur der Luft auf die Gekhwin- digkeit des Schalls iiberfehen, und lie anzunierken und in Rechnungzu bringen verabraurut hatten ; und follten lie vielleicht ihre Beobachtungen lieber ha- ben unterdriicken, ah l'olche bekannt machen wollen , welche gegen die Zuoerlafligkeit der vo- rigen Zweifel hitten erregen kiinnen ?

Der neue Schauplatz war die Kiirte des Meers im tilllichen Theile des ehemaligen Langucdoc, und zwar der Leuchtthurm der Stadt Cette und der Conltantiathurm (tour de CsnJlans) zu Ai- guamortes. Die Entfernung beider von eioan- der hatten die angefiihrten Ahonomen hei ihrer Tiangulirung dcr Meereskiillen Frankreichr a25w Toifen geflrnden, a l b bedeutend gr&er als die grofste Entfernung bei den vorigea Beobachun- gen; und in der geraden Linie twifchen jenen beidcn Oertern i& nichtr alr Meei, u d wedec L a d noch Berg, denen man e k e Verminderuag oder eine andere Veranderuog in doc Gel'chwin- digkeit dea Schalls au t irgend eine Art hitte zu- I'chreiben konnen. Auf dem Einbaue (jettde) 3G Togen von den, Leuchtthurmo TOn Cette, wurdq ein 4 Pfunder gefieilt, und die Beobachtungen wurden in dcrfelben Ordnung *Is dis vorigen ge- macht. Mehrere Tage hinter cinander wu& die Kanone taglich m i Ma1 geloil, jeclermal rnit PO €'fund Pulver gelrden , uncl Beobrchter , welche mit P e n d e l h n auf dcni Thurm an Aigueomorter

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I 260 1 und an andern fchicklichen Stellen urn Cette ver- theilt waren, beobachteten, \vie vie1 Pendelfchlage zwifchem dem Aufblitzeu des Pulvers und dem Knall hingingen.

Zu Aiguesmortes wurtle diefe Zeit zivei M a t beobachtet 2’ xo”, welclies eine Gekhwindigkeit deJ Sch,ills yon 173; Toifm qieht , cler bei Paris gefundenen von 173 Toden fehr nahe komrnend. 9 ) ‘ 7 i r wollen, fagt Cafini de T~IUI-Y, hier nicht C I J P Uetd’ aller ancJ<ren Beobachtungen, die wir iiber (lea Schall gemacht haben , herretzen, prTelches vielieicht zu tang werden mijchte, und begniigen uns mit einigen Bernerkungen iiber die Rel’ultate der zu Paris und in Languedoc angefiellten Reob- a ch tu ngen. ‘

Von Mont - lehery bis zur Pyramide auf Mont- martre hatto der Schall eine Linie VOP 1.(621Toi- fen in tJ4~“ durchlaufen. Diefe Ueohachtung wur- d e durch eine auf dem Landhaufe des Hrn. Do- n i z j r gemachte befiatigt; es war von der Kanone 14635 Toifen entfernt, und der Schall kam dort an in 84”. *)

Nach einer Beobachtung , welche an demfh- ben Tage zu Aiguesmortes und zu Montpellier an- gefiellt wiirde, pflanzte Ech tler Schall durch diefe beiden Haurne in Zeiten fort, welche den Entfer- nungen proportional waren, ungeachtet er in der er- fieren langs des Meeres und in der andern iiber einen Iehr ungleichen und bcrgigen Landrtrich fortging.

*) Hier‘ Ccheinen die beiden Orte mit einander vrrwechrelr PU. r e p , w g l . S. 185. G i l b e r t.

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[ 201 J

Sie hatten auf dem SchloKe Moatterrier erfi E k e n Pijller, dann mehrere Piiller auk &ma1 ab- feuern laKen. Diefer fiarkere Schall braucht ei- nerlei Zeit als der fchwachere, urn lich bis nach dem Beobachtungsorte fortzupflanzen ; ein Ver- fuch, den Lie mehrmals anllellten, um fich ton diefer Sache vvllig zu uberzeugen.

Anliang iiber PiJver&nals.

Folgende Bemerkungen uber das Licht des Schiefspulvers, wenn es fiei an der L&, oder ver- fchlolTen in h e r Kanonc oder einem Poller ent- zundet w i d , ergaben Lich CelIini’n bei den hier er- zahlten Beobachtungen.

Nie fchien dieres Licht in dem VerhPItniITe ab- zunehmen , in welchem die Entfernungen griiGer waren; oft erfchien a d der Sternwarte der Blitz der Kanone zu Mont-leherp von eben der Leh- hafttigkeit, ah das Licht der 4 Ma1 niheren Ka- none auk dem Montmartre; und zu Dammartin lah Callhi den Blitz der 28500 Toifen (7) geo- graphikhe Meilen) entfernten Kanone zu Mont- lehery deutlich, und fa& von eben der GriiCse, als den Blitz der nur 16000 Toifen entfemten K w n e aut dem Mostmartre.

Auf der Sternwarte h h man I& deutlich das Licht von I PLund Schiekpulver , das zn Mont - le- hery (in 11756 Toifen Entfernung) frei an der Lutt abgebrannt wurde, und es war kein Unterfchied darin zu merken, ah die Mengo Jes Pulvers ver- doppelt worden war.

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c 202 1 Hegenwetter , welches am Tage die entfcrntcn

Oerter unfichtbar machte, verhinderte nicht, Nachts das Licht von Pulver oder von Kanonen, die an diefenoertern abgebrannt wurden, zu fehn, und zu mehreren Zeiten Ish man es dann felbk lebhafter als bei klarem Wetter. Mit dem gewiihnlichen Feuer a d den Lcuchttbiirmen ik diefes nach CalIini's Be- nierlrung nicht dcr Fall; l'chon in mdsigen Entf'er- iiungen ilt es bei Regenwetter kaum noch zu er- kerinen; und man hat nur zu vie1 Beifpiele von SchifFbriichen, die dsdurch erfolgt find. Das Licht von einem einzigen Pfunde Pulver, das inan auE dem Leuchtthurme losbrennte , wiirde Ge orienti- rpn, und eine Kanone, die man abbrennte, wiirde iiberdem ihnen ihre Entfernung yon dem Leucht- thurme durch die Zeit zwilchen Blitz und Knall kennen lehren. Auch zu Lande kiiante man fich dierer Pulverfinale niit Vortheil bedienen, urn die Langenunterfchiede von Oertern zu beftimmen, die ziemlich unter einerlei Parallelkreis liegen, u. d. m.

Bei ihren Schallverl'uchen an der Kiifte von Languedoc Ilellten die Comrniflaire noch eine Reobachtung iiber den Pulverblitz a n , die lie nicht wenig iiberrarchte. Sie nahmen nzrnlich das Licht des aufblitzenden Pulvers an mehreren Oertern wahr, von denen der Leuchtthurm bei Cette nicht Gchtbar war, befonders auch von Mohtpellier aus, wvelches gerade in der Richtung des 130 Toilen hohen Berges von Sc. Bnrrzeli liegt; denkn un- pach te t zeigte Gch dort das Licht eben To deut-

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Iich, a h wenn man den Leuchtthurm von Cette hiitte fehn konnen.

Den Blitz von 6 Pfiind Pulocr, welche au€ den1 Gipfel des 486 Toifen hohen Mont St. Vi- ccoire lei Aix abgebrannt wurden, fahen lie fehr deutlich von dem Derge von Cette aus, der 78997 Toil'en, das ifi, beinahe e Liingengrade von clem- l'elben entfernt Ti.

BrJc Anmerkung CIC S. 196. Ill each die Me- tliode, die Gefchwindigkeit des Windes durch die Ge- fchwindigkeit der Schallverbreitung zu finden, nicht a bhne Schwierigkeit (yon der Schwierigkeit Kanonen- fchiiae zu Gebote zu haben abgerehn), fo fcheint lie doch diejenige zu feyn, die nnter allen zii den zuver- lilligfien Refultaten fiihrt. Die Folgerungen , welch8 i& aus den in diefer Abhandlnng mitgetlieilten Beob- achtungen der franzbfifchen Akademiker in nieinen beigefiigten Bemerkungen gezogen habe, gaben uns die nachffcbenden fchitzbaren Data. Es war die mitt- lere GeEhwindigkeit, auf einer Entfemung von 14636 Toifen,, eines

25 par. F a eieinlich h k e n Nordwinds, I 3. Mkz, fehr f i rken SiidwinL, 19. Miirz, 55 - khwacheren Siidwindea, so. Man, 43 - mit d e n d e n fcheinbar gleich narken

(wahrfcheinlich fehr ltofsweife wir- kendca) Nordwinds, r4. Mk, 0. 36) -

khwachen Nordoltwinds, :a bis 15 - Alle diefa Gefchwindigkeiten lind indeh wahrfcheinlich zu klein, da ,die AichtPngan der Winder in Beziehung anf die der Schdfortpfhnzun~ von den Beobacbtera

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c 201 1 niche genau befiiinmt, rondern RIS mit oder gegeir fie gehend ( d o niir rekhr ungefiihri angegeben find: \'a- gleicht man damit die Befiiminiingen, welche S m t: n-

t o n in den GcliriTten der Londner Gefellfch. der WiL renTc!,aften (f'hi/oJ Tmnsrrct. Vol. 56) iiber die Ge- fc!iwindigkeit drs \ v i d e 3 gegeben hat, uiid die von einem Girlrr Fi-eunrfe, R o u l e , herrGhren, fo wigt fic!~, d;lTs fie mit ihnen gut iibcreinliimnicn. Denn nach tiiekn ilt tler 1Vint l bei eiiier Gel'chwindigkeit von rft bis 2 2 engl. E'ufsen ein pfeaJanr brisk, und von "9 bis .% engl. F. ein v e ~ brisk gale , und high winds hnben iiber'44, und very high winds 58 bis 66 engl. Furs Gekhwindigkeit. Erfi mit 73 engl. Furs Ge- fcliwindigkeit tritt a Perm o r temp$ ein, und erfi l e i 146 engl. F. Gefcliwindigkeit ein hrr icmze , der Biurne und H i d e r umwirft.

Der Dr. D e r h a m erzBhlt, nn dem S. 181 angef. Orte, er hnbe viele Verruche iiber die Gekhwindigkeit der Winde mit Ieichten Federn, Schirrnfaamen u. dgl. angeliellt, und rchliefse .?us ihnen , dds der heftigrtc Wind in I Stunde kaum 60000 Schritt (alro jeden zu 5 engl. Fursen und 5280 F. eine engl. Meile gerechnet, 57 engl. Meilen oder in I Skcunde 83; engl.Fufs) durch- l a d e . So liabe z. B. ein gewvaltiger Sturm (crirbo), der am I I . Aug. 1705 bei Upniinfier beinalie eine Windmfihle umrtilrzte, und den er von IZ bis 14 Graden rchitzte, nach Cehr vielen wiederholten Verfuchen eine Gekhwin- digkeit von ungefzhr 66 Furs in I" oder 45 engl. Meilen in I Stnnde geliabt, dalier er nicht glauben kiinne, dnfs der..a:lerheftigfie Sturm inehr als 50 oder 60000 Schriit in einer Secunde zurficklege. Von fchwAc1ieren Win- den hitbe er welche gefunden , die I 5 , andere die 13, sndre vial inehrere, nnd nach andre did Siel weniger' Meilen, ja liaum I Cngl. Meile in einer Stunde durch-

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laufen when, ro dafs ein Hcuter, jd feltlt ein Fufi- gnnger itinen voreilen k3nne.

Aus reinen drei Jahre lnng fortgefetzren Beob- achtiingen iiber die Zrit, in welcher fich de r Schall des zu Blackhead abgefeuerten Gefchiitzes bis Upmin/lrr vrrbreitete, h a t D e r h a rn eine M e q e drei und nichrmals wiederholter Beobaditungen bei verrchiednen Winden, die er genru nach Hichrung und Stdrke (wie diefe ihrn rrhien) angiebt, mitgetheilt. Ich hnbe fie berechnet; zwifchen den Refultaten ifi rber To wenig Uebereinffimmung, dafs fch nus ihnen nicht biel mehr Folgern I i G t , a h dafi der Wind, je nachdem er mrt dern Scliall odcr gegen ihn blafi, den Schall bercchlennigt oder aufhilt , und dafs den Schall fenkrecht durchkreiizender Wind die Gefchwindigkeit deflelben nicht verindeit. Die Entfernung war iiber Gfiooo engl. Furs (IS mille paJiu), und am r4. April 1705, 5Uhr hbends, und ag.Nov. 1706, 114 Uhr Mor- gens, bei Windliille, durchlief der Schall diefen Ranm ncrch feinen Beobachtunaen in 116 halben Secunden. Am 5. April 1705 urn I Uhr Nachmittags bei mit dem Scballe blafendem Siidweltwinde von grofier Stirke (Derham bezeichnet die Stirke mit den Zahlen VOR

I bu 15, and bei dierem fetzt er 7 ) langte der Schall in I I I halben Secunden rn, gibe diefem ffarken Winde & von der Gefchwindigkeit des Schalh. Die lingfie Zeit , die er beobachtete, war 110 hnlbe Secnnden M gerade entgegenpefettt blarendem Winde, denen Stirke er mit a bezeichnet, gibe fiir diefen & von der Ge- Ghwindigkeit des Schalls. Do Thennometerrtjnde feeh- len, und die Temperatnren rehr verfcbiedcn waren, ro ldst fich khan deshalb nichts ZuverliiIliges nus sllen diefen Beobrchtnngen fo1gern.- M5chte Hr. Dr. B en- z e n be r p Cdcgonhoit h d e n ,. foho Beobacbtungerr

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[ 306 3 iiber die Schall- Verbreitung auch auf diefen interef- fanten und noch lehr wenig bearbeiteten Gegenlland auszudehnen.

G i 1 b e r t.

Zweite AnmerXimg zu S. 196. Die mehrfien der Refultate, welche die Parifer Akademiker aus ihren Beobachtungen fiber die Fortpflanzung des Schalls ziehn, hatte Jklion D e r h a m durch Beobachtungen bewihrt, welche die ihrigen an Mannigfaltigkeit I'ehr CbertreKen, ihnen aber freilich an Genauigkeit eben fo lehr nachfiehn.

I ) Zwei zu Blackhead neben einander gefiellte Kanonen, von denen die eine auf Upminfier, die an- dere nach der entgegengefetzten Seite gerichtet war, wurden am 13. Febr. 1704, von 6 Uhr Abends bis Mit- ternacht von halber zu halber Secunde, beide abge- IcholTen; zwifchen dem Blitz und dem Knall beider ging fiets einerlei Zeit hin. Der Wind kam ron durt her, und jeder Knall langte nach 120 bis xza halben Secunden an, (f. die Anmerk. auf S. 131.) - Eine Flinre mochte horizontal oder unter Winkeln von 10, 20, 30 Graden u. f. f. abgefchoflen werden, ihr Knell pflanzte licb mit gleicher Gerchwindigkeit fort.

2) Der Schlng eines Hammers und ein FliirzLe/L- Jchr~Ji, und Flinten - , Kanoneiz- und MGrfcrfchiiJe .pflanzten fich dnrch die Luft xnit gleicher Gelchwindig- kcit fort. Erliere l ra t te Derhani R U S eiiier Entfernung vun I , die zweilen von S und die letzten von unge- fiihr I 2 engl. Meilrn Leobachtet. Einen Hammerfchlag konnte er nicht Qber L engl.. Meile, einen Fliiitenfchuf~ n i c k fiber 40000 engl. E 'd i (8 rniILia p..JLum] weit h6ren. Der Knall der AKrfer war weit fcll\vicher (tor- pidiop et t'em@or) als der der h n ~ ~ n c n .

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3) Urn L;ch von der Gleichfiirmigkeit, wornit der Schall fich forfpflanzt, mit Sicherheit zu belchren, war D e r h a m nach dem Eflexer Meeresufer gereifi, und hntte dort bei Fou~@ auf dern vom Meer ange- fchwemmten Sande, der eine vollkommne viele Meiles lange Ebne bildet, eine Standlinie von 6 engl. Meilen abgemeflen. ,,Fali. am Ende jeder Meile, ragt er, Iiefs ich Flinten abfchiefsen, untl beohachtete die Zeit, ia welcher der Sctidl die Linie durchlief, nicht ohne grolje Lebensgefahr wegen der FIuth und der Dunkel' beit der Nacht; und aus diefen Beobachtungen erg& fich , clafs der Schall I engl. Meile in g i , z engl. Mei- l e ~ in 184, 5 engl. Meilen in 27) halben Secunden, uiid fo ferner durchliiuft.

4) Derharn fagt, er habe den Schall von einerlei Gefchwindigkeit gefunden, bei 'bedecktem wie bei hei- terem Mimmel , bei Schnee , Ncbel, Gewit ter, Tags und Nachts, irn Winter und im Sommer , bei Wnrme und bei KciIte (five aeJfiis vel Jrigus a h r i t , dar Thermometer war damals noch fehr unrollkommen, und felbfi bei Wetterbeobachtungen, die Derham in den PlriZoJ 12anJsct. mitgetheilt hat, kommen' keine ThermometerRinde vor), beim Steigen. und beim Fal- len des Bnrometets , kurz bei allen Zullinden der At- mofphlre, allein den Wind ausgenommen.

5 ) Dagegen will Derharn, wie K i r c h e r , eine fehr auffallende Verfchiedenheit in der StArke des Schallp nach Verfchiedenheit der Witterung wahrge- nommen haben. K i r c h e r fagt in feiner €'/.onrrrgia : hie Romoe, mirum dictu, fpirantc Borea, maximum vigorem acqnirit foniis, AuJro jacerfc i t , Eirro et Subfolano mediocriter fe haber; ~d dazu fiigt Der- h a m folgende Bemerkungen hinzu: Er haLe oft be- merkt, dafs im Sommer, we- die Luft rngefangen

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I 3 liabe warm zu werden-, der Schall ausnehmend g e fchw3cht, dagegen zu andrer Zeit, beronders im Win- ter bei fiarkem FroTt, vie1 fi'tirker und fchirfer gewefen fey. Bei Nord- urid NordoJwind fey der Schall, felblt wenn fie ihni eiitgegen bliefen , heller und fiiirker , a h wenn der Wind aus Siid oder Siidwefi blafe. Docli fey das nicht immer der Fall. - Holier und niedriget Barometerfiand habe darauf keinen zu erkennenden Einflufs. Bei regniger und nalTer Witterunp will er oft den ScIinII khw5cher gefunden haben. Am 31. Mai 1705 fey zu Upminfier die Luft reiner und dunrireier AIS je, und der Himmel fo rein gewefen, dafs er die entferntefien Gegenfiiinde leiclit und deutlich erkannte, iind doch hnbe er von den zu Blackhead gelirrten Ka- nonen an diekm Tnge nur eine einzige febr matt und fchwach hijren.kGnnen, habe er gleich den Blitz jeder deutlich gefehn, und waren gleich Wolken und Luft, von dort ber gekoinmen, letztere jedoch nur fo fchwach , dds lie die Haare kaum bewrgte. Dagegen habe er bei ganz triibem Himmel und als die Luft voll Diinlfe war, den Schall rtark, doch eben fo oft auch nur fchwach gehi;rt. Er bke die Urfache diefer Ver- rciiiedenheiten nicht ein, und iibt-rlallk es nndern, fie adzuluchen. Was indels die dichten Ncbel bctreffe, fo fey es gewifs, dafs fie den Schall aukerordentlicli rchwiichen welches unfireitig ron den dichten Kebel- theilchen herriihre. DalTelbe habe er auch von dem Scholl bemerkt: denn wenxi es fcrhneie odcr aber ge- khneit liabe, fey dsr Schdl febr gefchwicht. Sey dagegen die Oberfliche der Erde mit Eis bedeckt, wercie der Schall ftarker.

G i l b e r t .