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Beratungsstelle für ältere Menschen und Angehörige im Sachstandsbericht 1.1. 31.12.2018 Gemeinsame Trägerschaft von Caritasverband Wetzlar/ Lahn-Dill-Eder e.V.

Beratungsstelle für ältere Menschen und Angehörige · „außerhalb LDK“ erfasst. Die Beratungszahlen wurden in der Landkarte den Einwohnerzahlen der über 65- jährigen Einwohner/innen

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Beratungsstelle für ältere Menschen

und Angehörige

im

Sachstandsbericht

1.1. – 31.12.2018

Gemeinsame Trägerschaft

von

Caritasverband Wetzlar/ Lahn-Dill-Eder e.V.

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Wenn nur eine geschlechtsspezifische Bezeichnung gewählt wurde, gilt diese auch für das andere Geschlecht. Beide Bezeichnungen stehen dann gleichberechtigt ne-beneinander.

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Inhaltsverzeichnis

EINLEITUNG .............................................................................................................. 1

1. STATISTISCHE AUSWERTUNGEN ................................................................... 3

1.1. Anzahl der Beratungen .................................................................................. 3 1.2. Wohnort der Ratsuchenden .......................................................................... 3 1.3. Alter der Hilfebedürftigen .............................................................................. 5 1.4. Herkunftsländer der Hilfebedürftigen ........................................................... 6

1.5. Zugang zur Beratungsstelle .......................................................................... 6 1.6. Art der Beratung............................................................................................. 7 1.7. Beratungsanliegen ......................................................................................... 8

1.8. Pflegegrade .................................................................................................. 10

2. SPEZIFISCHE AUFGABEN .............................................................................. 11

2.1. DEMENZBERATUNG / EINZELFALLBERATUNG .......................................... 11

2.2. WOHNBERATUNG ........................................................................................... 11

2.3. EHRENAMT ...................................................................................................... 12

3. NETZWERK- UND GREMIENARBEIT ............................................................. 13

4. ÖFFENTLICHKEITSARBEIT ............................................................................ 14

AUSBLICK ............................................................................................................... 15

ANHANG .................................................................................................................. 16

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Einleitung

Die aktuellste Statistik des Statistischen Bundesamtes zur Pflegebedürftigkeit in

Deutschland stammt aus dem Jahr 2017. Laut Erhebung waren zu diesem Zeitpunkt

ungefähr 3,41 Millionen Menschen in Deutschland im Sinne des SGB XI pflegebe-

dürftig. 2015 lag die Zahl der pflegebedürftigen Menschen in Deutschland noch bei

2,9 Millionen Menschen. (vgl. Statistisches Bundesamt 2018)

(vgl. Statistisches Bundesamt 2017)

Wie aus der Grafik zu ersehen findet der Großteil der Pflege im häuslichen Umfeld,

durch Angehörige, statt. Dies ist nicht ganz unproblematisch wie der aktuelle Barmer

Pflegereport 2018 aufzeigt. So heißt es im Pflegereport, dass viele Angehörige durch

die pflegenden Tätigkeiten stark belastet sind. Es ist die Rede von Überforderung

und dem Wunsch nach Hilfe. Viele Angehörige wissen allerdings nicht, welche Leis-

tungen ihnen zustehen und an wen sie sich wenden können, um darüber informiert

zu werden. Pflegende Angehörige nehmen angebotene Unterstützungsleistungen

häufiger erst an, wenn sie bereits stark belastet sind und der eigene Gesundheitszu-

stand durch die geleistete Pflege gelitten hat. Interessant in diesem Zusammenhang

ist auch die Feststellung, dass Angebote der Betreuung oder von haushaltnahen

Dienstleistungen aus Sicht der Angehörigen die größte Entlastung bieten (vgl. Bar-

mer Pflegereport 2018).

Auch im Lahn-Dill-Kreis konnten viele der im Pflegebericht genannten Faktoren, be-

stätigt werden.

Aus diesem Grund muss in Zukunft die Öffentlichkeitsarbeit der Beratungsstelle noch

stärker in den Vordergrund gerückt werden.

Die Arbeit der Beratungsstelle war 2018 durch eine Personalveränderung im Süd-

kreis geprägt. Krankheitsbedingt konnte Anette Stoll seit Juli 2018 ihre Arbeit in der

Beratungsstelle, auf unbestimmte Zeit, nicht fortsetzen. Dies erklärt wahrscheinlich

auch die verminderten Beratungsfälle im Südkreis im abgelaufenen Jahr.

51,7

24,3

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Versorgung der Pflegebedürftigen

Häusliche Pflege

Häusliche Pflege mitUnterstützung einesambulanten Pflegedienstes

Vollstationäre Pflege

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Seit Oktober wurde Frau Stoll von Herrn Mischa Spelkus vertreten. Nach einer ca.

vierwöchigen Einarbeitungszeit konnte Herr Spelkus die Beratungstätigkeit von Frau

Stoll in vollem Umfang übernehmen.

Durch die gute Zusammenarbeit von Frau Schmidt und Herrn Spelkus konnte der

reguläre Betrieb der Beratungsstelle für ältere Menschen im LDK seitdem wieder wie

gewohnt fortgesetzt werden.

Die Daten in beiden Standorten differieren durch die unterschiedlichen Softwarelö-

sungen in geringem Maße.

Für die Stadt Wetzlar wurde ein separater Sachstandsbericht der Infozentrale Pflege

und Alter erstellt.

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1. Statistische Auswertungen

Die statistische Auswertung der Daten erfolgte weiterhin gesondert für den Süd- und

Nordkreis, um regionale Unterschiede deutlich zu machen.

1.1. Anzahl der Beratungen

Im Zeitraum vom 1.1.2018 bis 31.12.2018 wurden insgesamt 528 Klienten beraten,

davon 194 Klienten im Südkreis und 334 Klienten im Nordkreis.

Die folgende Grafik gibt Auskunft über die Anzahl der Anfragen in den Jahren seit

der Eröffnung der Beratungsstelle.

1.2. Wohnort der Ratsuchenden

Auf der folgenden Landkarte wurden die Wohnorte der anfragenden Klienten erfasst.

Aufgrund der direkten Erreichbarkeit und der größeren Einwohnerzahlen waren die

Anfragen in den Standorten der Beratungsstelle Dillenburg und Wetzlar weiterhin am

höchsten.

Einige wenige Klienten wohnen nicht im Kreisgebiet und sind unter der Kategorie

„außerhalb LDK“ erfasst.

Die Beratungszahlen wurden in der Landkarte den Einwohnerzahlen der über 65-

jährigen Einwohner/innen (Hessisches Statistisches Landesamt, Stand 31.12.2015),

gegenübergestellt.

148

388

558

640

669

719

740

662

619

624

608

528

0 100 200 300 400 500 600 700 800

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

2017

2018

Be

ratu

nge

n G

esa

mt

Anzahl der Klienten

Anzahl der Klienten

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1.3. Alter der Hilfebedürftigen

Auch im Jahr 2018, war der Anteil der Ratsuchenden in der Altersgruppe zwischen

75 uns 85 Jahren am größten.

Südkreis

Nordkreis

Wie die Grafiken zeigen, ist die Altersstruktur der Klienten im Süd- und Nordkreis in

etwa gleich verteilt.

22

46

87

39

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

unter 65 65-75 75-85 über 85

42

72

151

69

0

20

40

60

80

100

120

140

160

unter 65 Jahre 65-75 Jahren 75-85 Jahren über 85 Jahre

Altersstruktur der Hilfebedürftigen Nordkreis

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1.4. Herkunftsländer der Hilfebedürftigen Im Südkreis (ohne Stadt Wetzlar) konnten durch den krankheitsbedingten Ausfall von

Frau Stoll keine genauen Angaben zur Anzahl von Klienten aus anderen Herkunfts-

ländern gemacht werden. Ab Oktober 2018 gab es Anfragen von Klienten aus Syri-

en, der Türkei, Russland und dem Irak.

Im Nordkreis wurden 2018 insgesamt 334 Klienten beraten, davon waren 299 Klien-

ten deutscher Herkunft und 35 Klienten aus anderen Herkunftsländern. Die Nachfra-

ge von Menschen aus anderen Herkunftsländern ist erneut gestiegen. Herkunfts-

länder waren: Türkei, Russland, Italien, Ukraine, Polen, Thailand, Phillipinen, Irak,

Vietnam, Tschechien und Syrien. Einige Klienten wurden von der Flüchtlingsberatung

des Caritasverbandes an die Beratungsstelle verwiesen.

1.5. Zugang zur Beratungsstelle Auch 2018 waren es vorwiegend die pflegenden Angehörigen oder die Betroffenen

selbst, die den Kontakt zur Beratungsstelle suchten.

Aufgrund der guten Vernetzung vermitteln die sozialen Dienste der Krankenhäuser,

Pflegedienste sowie Ämter und Behörden, die Ratsuchenden an die Beratungsstelle.

Durch Öffentlichkeitsarbeit konnten weitere Kontakte generiert werden.

Südkreis

73

53

26

11

11

4

3

3

3

2

2

1

1

1

0 10 20 30 40 50 60 70 80

Sohn/Tochter

Betroffener

Ehepartner

Schwiegersohn/Schwiegertochter

sonstige Angehörige

Sonstige

Neffe/Nichte

Ehrenamtliche

Enkel/Enkelin

Nachbarn

andere Beratungsstellen

Sozialer Dienst im KH

Ämter und Behörde

professionell Pflegende

Zugang zur Beratungsstelle

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Nordkreis

1.6. Art der Beratung

Die telefonische Beratung stellte weiterhin den größten Anteil dar. Der Anteil der

Hausbesuche ist im Vergleich zum letzten Jahr leicht gesunken. Währenddessen

wurden mehr Klienten schriftlich informiert. Dies geschah hauptsächlich über E-Mail,

was besonders den berufstätigen Angehörigen, die Rat suchten, entgegenkam.

Südkreis

121

96

45

16

8

8

8

8

7

5

5

3

2

2

0 20 40 60 80 100 120 140

Sohn/Tochter

Betroffener

Ehepartner

sonstige Angehörige

Ehrenamtliche

Neffe/ Nichte

Nachbarn

Ämter und Behörden

Schwiegersohn/Schwiegertochter

professionell Pflegende

Betreuer/ Betreuungsbehörde

Enkel/Enkelin

andere Beratungsstellen

Sozialer Dienst Krankenhaus

Zugang zur Beratungsstelle

telefonische Beratung

75%

Beratungsstelle 11%

Hausbesuche 5%

schriftl. Info 9%

Art der Beratung Südkreis

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Nordkreis

1.7. Beratungsanliegen

Im Südkreis dominierten wie im vergangenen Jahr, die Beratungen zur häuslichen

Versorgung und Beratungen zu den sozialen Leistungen von Ämtern und Behörden.

Einen starken Zuwachs gab es bei der vorsorgenden Beratung, der Demenzberatung

und bei Hilfen zur Antragsstellung. Es gab 2018 einen Rückgang bei den Wohnbera-

tungen.

Die restlichen Beratungsanliegen hatten eine relativ gleichbleibende Nachfrage im

Vergleich zum Vorjahr.

telefonische Beratung

53%

Beratungsstelle 20%

Hausbesuche 11%

schriftl. Info 16%

Art der Beratung Nordkreis

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Südkreis

Nordkreis

häusliche Versorgung 24%

Soziale Leistungen/Ämter/B

ehörden 20%

Demenzberatung 15%

besondere Versorgungssituation

en 2%

rechtliche Informationen

1%

sonstiges 2%

Wohnberatung 4%

vorsorgende Beratung

6%

Entlastung pflegender

Angehöriger 7%

Hilfe bei Antragstellung

7%

vollstationäre Pflege 7% teilstationäre Pflege

4%

Ehrenamt 1%

Beratungsanliegen

häusliche Versorgung 26%

Soziale Leistungen/Ämter/Be

hörden 17%

Demenzberatung 8%

Wohnberatung 8%

besondere Versorgungssituation

en 5%

rechtliche Informationen

6%

teilstationäre Pflege 9%

Entlastung pflegender

Angehöriger 4%

vollstationäre Pflege 5%

vorsorgende Beratung

1%

Hilfe bei Antragstellung

9%

Ehrenamt 2%

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Wie im Südkreis waren die häusliche Versorgung und Anfragen zu sozialen Leistun-

gen bei Ämtern und Behörden auch im Nordkreis der häufigste Grund für eine Kon-

taktaufnahme. Die Schwerpunkte der Wohnberatung und der Demenzberatung lie-

gen gleichauf, mit 8%.

In der Gruppe besondere Versorgungssituationen sind Verwahrlosung, gerontopsy-

chiatrische Krankheitsbilder, Sucht, Hospiz/Trauerarbeit und Reha erfasst worden.

1.8. Pflegegrade

Die Verteilung der Pflegegrade unter den Ratsuchenden ist im Süd- und Nordkreis

identisch. Der größte Anteil der Ratsuchenden besaß keinen Pflegegrad.

Südkreis

Nordkreis

1 12%

2 28%

3 12%

4 5%

5 1%

beantragt 13%

kein PG 29%

Pflegrade Südkreis

1 8%

2 23%

3 11%

4 5%

5 2%

kein Pflegegrad 34%

beantragt 17%

Pflegegrade

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2. Spezifische Aufgaben Wie in den Jahren zuvor werden in diesem Kapitel die Themen mit besonderer Be-

deutung für die Beratungsstelle behandelt.

2.1. Demenzberatung / Einzelfallberatung

Die Anzahl der Demenzberatungen ist zum Vorjahr leicht angestiegen. Die Demenz-

beratung ist sehr zeitintensiv und benötigt häufig mehrere Beratungstermine. Die

häufigsten Anfragen zum Thema Demenz kommen von pflegenden Angehörigen, die

schon über einen längeren Zeitraum den demenziell Erkrankten unterstützen. Die

Fragestellungen beziehen sich häufig auf die Themenfelder „Umgang mit herausfor-

dernden Verhaltensweisen“ und „Entlastungsangebote für pflegende Angehörige“.

Oftmals berichten Ratsuchende über kognitive Auffälligkeiten ihrer Angehörigen und

benötigen Informationen über den Ablauf der Diagnostik bei Demenzerkrankungen.

Neben der Einzelfallberatung waren die Mitarbeiterinnen in verschiedenen Netzwer-

ken zum Thema Demenz, vertreten, welche unter Punkt 4 Netzwerk- und Gremien-

arbeit, aufgelistet sind.

Fallbeispiel Demenzberatung:

Herr F. hat die Beratungsstelle aufgesucht und wollte über die kognitiven Verände-

rungen seines Vaters (74J.) beraten werden. Es gab Verhaltensauffälligkeiten im

kognitiven Bereich, in der medizinischen Versorgung und im finanziellen Bereich.

Nach einem intensiven Gespräch wurde Herrn F. geraten, die gesundheitliche Ver-

fassung seines Vaters bei einem Neurologen überprüfen zu lassen. Gleichzeitig wur-

de ein Antrag auf Pflegegrad gestellt, der nach einigen Wochen mit einem Pflege-

grad drei positiv entschieden wurde. Das Ergebnis beim Neurologen ergab eine de-

menzielle Erkrankung. Da Herr F. berufstätig ist und der Vater vermehrt Betreuung

benötigt, wurde eine hauswirtschaftliche Hilfe implementiert und eine Tagespflege an

zwei Wochentagen organisiert. Zum einen konnte dadurch eine Entlastung für Herrn

F. geschaffen werden, zum anderen eine gute Betreuung des Vaters organisiert wer-

den.

2.2. Wohnberatung

Trotz intensiver Öffentlichkeitsarbeit konnten keine neuen ehrenamtlichen Wohnbera-

ter gewonnen werden. Wiederrum zeichneten sich die vorhandenen ehrenamtlichen

Wohnberater durch großes Engagement aus. Im regelmäßig stattfindenden Kontakt

mit den ehrenamtlichen Wohnberatern, wurden Veränderungen und Neuigkeiten

ausgetauscht, sowie auf Wunsch Fallbesprechungen durchgeführt.

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Häufig entschieden sich die Ratsuchenden für Hilfsmittel und kleine häusliche Ver-

änderungen und gegen eine größere Umbaumaßnahme. Gründe für die Entschei-

dung gegen eine größere Umbaumaßnahme waren unterschiedlicher Natur. Einer-

seits scheuten die Ratsuchenden vor der Aufwendigkeit von Umbaumaßnahmen zu-

rück, andererseits konnten viele Ratsuchende die finanziellen Folgen von Umbau-

maßnahmen nicht stemmen. Einfache Tipps und kleine Veränderungen konnten aber

häufig schon zu einem sichereren Zuhause führen.

Fallbeispiel Wohnberatung:

Herr H. bat um einen Termin zum Hausbesuch, um Informationen zu wohnumfeld-

verbessernden Maßnahmen zu erhalten. Er bewohnte die untere Etage seines eige-

nen Hauses, diese Etage verlief über zwei Ebenen und war mit fünf Treppenstufen

versehen. Da Herr H. nach zwei Schlaganfällen und einer Hüftoperation in der Mobili-

tät eingeschränkt ist, wollte er gerne Möglichkeiten zum sicheren Transfer zwischen

den beiden Ebenen erfragen. Sein anfänglicher Wunsch war ein Treppenlifter. Nach

eingehender Beratung konnte die Wohnung sicherer gestaltet werden, indem ein

Handlauf an der Treppe angebracht wurde. Außerdem wurden große dekorative Ge-

genstände und Teppiche in Treppennähe entfernt. Des Weiteren wurde die Installati-

on eines Hausnotrufs empfohlen. Herr H. konnte sich nach diesen Maßnahmen wie-

der sicherer in seinem Wohnumfeld bewegen.

2.3. Ehrenamt

Das Ehrenamt hat in der Versorgungsstruktur für ältere Menschen weiterhin einen

großen Stellenwert. Immer wieder sind Netzwerke von ehrenamtlichen und professi-

onellen Diensten nötig, um die Versorgung älterer Menschen in der Häuslichkeit zu

gewährleisten. Im Nordkreis kann die Beratungsstelle auf eine gute Zusammenarbeit

mit dem Freiwilligenzentrum der Caritas in Dillenburg zurückblicken.

Neben der Zusammenarbeit mit dem Freiwilligenzentrum in Dillenburg, besteht auch

eine gute Zusammenarbeit mit dem Freiwilligenzentrum in Wetzlar und verschiede-

nen Nachbarschaftshilfen.

Fallbeispiel Ehrenamt:

Frau N., deren Mann vor kurzem verstorben war, suchte die Beratungsstelle auf, um

verschiedene Problematiken zu besprechen. Frau N. stammt aus der Ukraine und

besitzt keine Angehörigen in Deutschland. Zusätzlich war ihr Freundes- und Bekann-

tenkreis stark geschrumpft, weil sie sich jahrelang um ihren schwerkranken Mann

kümmern musste. Da sich ihre Wohnung in einem desolaten Zustand befand, musste

sie sich um eine neue Wohnung bemühen. Dies war ihr auch gelungen. Im Verlauf

der Beratung stellte sich heraus, dass es keinerlei Helfer für den bevorstehenden

Umzug geben würde. In Zusammenarbeit mit dem Freiwilligenzentrum konnten meh-

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rere ehrenamtliche Helfer organisiert werden, die den kompletten Umzug geplant und

durchgeführt haben.

3. Netzwerk- und Gremienarbeit

Wie in den letzten Jahren waren die BeraterInnen in verschiedenen Netzwerken und

Gremien aktiv, die im Folgenden aufgeführt sind.

Kommunale Gremien:

AG Altenhilfeplanung LDK

Behindertenbeirat LDK

Seniorenbeiräte LDK

Verbandliche Gremien:

Dienstbesprechungen in den Verbänden Diakonie und Caritas

Teamsitzungen Beratungsstelle für ältere Menschen und Angehörige

Regelmäßige Supervisionen

Netzwerke:

Pflegestützpunkt

Facharbeitsgemeinschaft Gerontopsychiatrie

Netzwerk Sucht im Alter

Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung

Netzwerke zum Thema „Demenz“ :

AG „Leiter der Betreuungsangebote für Menschen mit Demenz im Lahn-Dill-

Kreis“

AG „Demenz im Krankenhaus“

AG „Demenzbotschafter“ Stadt Wetzlar

Fachtagung Demenz

Alzheimer Gesellschaft Mittelhessen e.V.

Alzheimer Gesellschaft Dill e.V.

Netzwerke zum Thema „Wohnberatung“:

Treffen der ehrenamtlichen Wohnberater im LDK

Hessische Fachstelle für Wohnberatung

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Die gute Zusammenarbeit mit den BeraterInnen des Pflegestützpunktes wurde auch

2018 bei drei Austauschtreffen sowie in regelmäßigen telefonischen Kontakten fort-

gesetzt. Die Beratungsstelle für ältere Menschen und Angehörige und der Pflege-

stützpunkt haben sich bei einigen Veranstaltungen 2018 im Landkreis gemeinsam

vorgestellt (siehe Öffentlichkeitsarbeit).

4. Öffentlichkeitsarbeit

Wie in den vorherigen Jahren wurden wieder monatliche Pressemitteilungen in allen

Stadt- und Gemeindenachrichten im Kreisgebiet veröffentlicht. (Liste der Themen

siehe Anhang).

Zudem wurden im Südkreis Artikel an die Ausgaben der Seniorenzeitungen ver-

schickt.

Außerdem wurden Flyer der Beratungsstelle an Ärzte, Kliniken, Behörden, Gemein-

den, Nachbarschaftshilfen, Frauenhilfen und Seniorengruppen versandt, um auf das

Angebot aufmerksam zu machen.

2018 wurden Vorträge und Informationsveranstaltungen zu unterschiedlichen The-

men angeboten:

So zum Beispiel zum Thema Nachbarschaftshilfe, Versorgungsstrukturen (Möglich-

keiten der ambulanten/teilstationären Versorgung), mehrere Vorträge zum Thema

Demenz und ein Vortrag zum Angebot der Beratungsstelle für ältere Menschen und

Angehörige im Lahn-Dill-Kreis. Das Thema der Öffentlichkeitsarbeit konnte 2018 im

Südkreis nicht vollumfänglich erfasst werden.

Viele Beratungen resultieren aus der Öffentlichkeitsarbeit heraus. In der Woche nach

Vorträgen und Presseartikeln, stiegen die Beratungszahlen regelmäßig an.

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Ausblick

Auch in Zukunft möchte die Beratungsstelle für ältere Menschen und Angehörige

ihre Aufgaben und Zielsetzungen, wie in diesem Bericht aufgeführt, in gewohnter

Qualität fortsetzen.

Die Schwerpunkte der Beratungsstelle liegen auch weiterhin auf der Demenz- und

Wohnberatung. Auch wenn diese Themen nur einen geringen Teil der Beratungen

ausmachten, ist es wichtig, diese spezialisiert im Lahn-Dill-Kreis anbieten zu können.

In 2019 wird das Angebot der Beratungsstelle erneut durch verstärkte Öffentlich-

keitsarbeit publik gemacht.

Pflegende Angehörige zu stärken und aufzuklären wird auch 2019 ein zentraler

Punkt der Beratung sein.

Die Beratungsstelle möchte den Angehörigen Wege aufzeigen, damit Betreuung und

Pflege eines älteren Menschen in der Familie gelingen kann, ohne dass eine Über-

forderung eintritt. Die Beratungsstelle macht sich wieder zur Aufgabe, dass ältere

Menschen und ihre Angehörigen Unterstützung bekommen, um solange wie möglich

zu Hause verbleiben zu können.

Am Schluss des Berichtes, sprechen wir bewusst einen besonderen Dank an die vie-

len pflegenden Angehörigen aus, die die Sorge und Pflege innerhalb der Familien

übernehmen und gewährleisten.

Auch 2019 soll die intensive Zusammenarbeit mit dem Pflegestützpunkt aufrecht er-

halten werden, diese besteht aus telefonischen Kontakten, Austauschtreffen, den

Besuchen und dem Mitwirken an verschiedenen Veranstaltungen.

Dillenburg, den 26.02.2019 Wetzlar, den 26.02.2019 gez. Elke Schmidt gez. Mischa Spelkus

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Anhang

Themen Pressearbeit 2018

Januar Grundlagen der Wohnberatung- Schulung startet Februar Tagespflege März Gewalt in der Pflege April Mit Demenz alleine leben Mai Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf Juni Notfallmappe Juli Wohnberatung- Wohnformen im Alter August Sucht im Alter September 24h Betreuungsangebote Oktober Vorstellung der Beratungsstelle November Essen auf Rädern Dezember Grundlagen der Wohnberatung- Schulung startet

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Presseberichte

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Träger: Caritasverband Wetzlar/ Diakonie Lahn Dill e.V. Lahn-Dill-Eder e.V. Geschäftsführer Hendrik Clöer Vorstand Mathias Rau Goethestr. 13 Langgasse 3 35578 Wetzlar 35576 Wetzlar Fon: 06441/ 9026-0 Fon: 06441/ 9013-120 Fax: 06441/ 9026-119 Fax: 06441/ 9013-111 e-mail: [email protected] E-mail: [email protected] Adressen Beratungsstellen: Standort Dillenburg Standort Wetzlar Elke Schmidt Mischa Spelkus Hintergasse 2 Langgasse 3 35683 Dillenburg 35576 Wetzlar Fon: 02771/ 8319-19 Fon: 06441/ 9013-114 Fax: 02771/ 8319-21 Fax: 06441/ 9013-111 E-mail: [email protected] E-mail: [email protected]