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190 Gestaltuiigszustande des Eisens. Bereitung von Kalisalpeter aus Natronsalpeter. 20 Theile kaustische arnerikanische Pottasche (rohe Pottasche des Handels) und 13 Th. Natronsalpeter werden, jedes fur sich, in so vie1 Wasser gelost. dass die Losung ein spec. Gewicht von 1,4 zeigt. Beide Flussigkeiten wer- den bis auf 80-95O C. erhitzt und in ein Krystallisations- gefass geschuttet, worin aber die Temperatur nicht unter 30,' C. sinken darf Schon bei der ersten Krystallisation erhalt man 7-9 Th. Kalisalpeter. Dies Verfahren ist in England einem Herrn R o t ch patentirt worden. (Bull. de la SOC. d'encour. Mars 1852. p. 220. - Polyl. Centrbl. 1852. Ueher die Gestaltungszustande des Eisens. Das Eisen hat seit langerer Zeit die Aufmerksamkeit des Dr. J. N. v. F u ch s auf sich gezogen, da die Fortschritte der Wissenschaft die Eigenthumlichkeiten, die das Eisen in seiner Gestaltung zeiqt, noch nicht genugend aufgeklart haben, so dass es no& manche Beziehungen giebt, die unbekiedigt lassen. Hieriiber spricht sich nun v. F u ch s folgendermaas- sen aus. Man unterscheidet, wie bekannt ist, Roheisen, Stab- eisen und Stahl, zwischen welchen es wieder mehrere Modificationen giebt. Ganz reines Eisen ist keine von allen Sorten ; man findet Kohlenstoff. Silicium, Aluminium, Man- gan, Arsenik, Phosphor, Schwefel, Stickstoff darnit vereinigt. Diese Sloffe, welclie nie zusamnien in einer Sorte vor- komrnen, rnodificiren mehr oder weniger die Eigenschaften des Eisens und machen es, wenn sie ein gewisses Mini- mum ubersteigen, zu manchen technischen Zwecken un- brauchbar. Der Kohlenstoff ist darunter der wichtigste, welcher nie fehlt und fast inimer von Silicium begleilet ist, welches theilweise dieselbe Function wie der Kohlen- stoff hat. Am meisten Kohlenstoff enthalt das Roheisen, vorzug- lich das sogenannte SpieSeleisen, am wenigsten das Stab- elsen, und zwischen beiden steht der Stahl. Bei keinem findet ein bestimmtes und constantes Verhaltniss zwischen Eisen und Kohlenstoff stalt, welches auch hinlanglich be- weist, dass die Verbindung des Kohlenstoffs rnit Eisen keine innige chemische sein kann. Der Kohlenstoffgehalt war also dasjenige, was man ins Auge fasste, in cler Meinung, die Natur der so sehr in ihren iibrigen Eigenschaften von einander abweichenden No. 10. p. 216.) MI-.

Bereitung von Kalisalpeter aus Natronsalpeter

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Page 1: Bereitung von Kalisalpeter aus Natronsalpeter

190 Gestaltuiigszustande des Eisens.

Bereitung von Kalisalpeter aus Natronsalpeter. 20 Theile kaustische arnerikanische Pottasche (rohe

Pottasche des Handels) und 13 Th. Natronsalpeter werden, jedes fur sich, in so vie1 Wasser gelost. dass die Losung ein spec. Gewicht von 1,4 zeigt. Beide Flussigkeiten wer- den bis auf 80-95O C. erhitzt und in ein Krystallisations- gefass geschuttet, worin aber die Temperatur nicht unter 30,' C. sinken darf Schon bei der ersten Krystallisation erhalt man 7-9 Th. Kalisalpeter. Dies Verfahren ist in England einem Herrn R o t ch patentirt worden. (Bull. de la SOC. d'encour. Mars 1852. p . 220. - Polyl. Centrbl. 1852.

Ueher die Gestaltungszustande des Eisens. Das Eisen hat seit langerer Zeit die Aufmerksamkeit

des Dr. J. N. v. F u ch s auf sich gezogen, da die Fortschritte der Wissenschaft die Eigenthumlichkeiten, die das Eisen in seiner Gestaltung zeiqt, noch nicht genugend aufgeklart haben, so dass es no& manche Beziehungen giebt, die unbekiedigt lassen.

Hieriiber spricht sich nun v. F u ch s folgendermaas- sen aus.

Man unterscheidet, wie bekannt ist, Roheisen, Stab- eisen und Stahl, zwischen welchen es wieder mehrere Modificationen giebt. Ganz reines Eisen ist keine von allen Sorten ; m a n findet Kohlenstoff. Silicium, Aluminium, Man- gan, Arsenik, Phosphor, Schwefel, Stickstoff darnit vereinigt. Diese Sloffe, welclie nie zusamnien in einer Sorte vor- komrnen, rnodificiren mehr oder weniger die Eigenschaften des Eisens und machen es, wenn sie ein gewisses Mini- mum ubersteigen, zu manchen technischen Zwecken un- brauchbar. Der Kohlenstoff ist darunter der wichtigste, welcher nie fehlt und fast inimer von Silicium begleilet ist, welches theilweise dieselbe Function wie der Kohlen- stoff hat.

Am meisten Kohlenstoff enthalt das Roheisen, vorzug- lich das sogenannte SpieSeleisen, am wenigsten das Stab- elsen, und zwischen beiden steht der Stahl. Bei keinem findet ein bestimmtes und constantes Verhaltniss zwischen Eisen und Kohlenstoff stalt, welches auch hinlanglich be- weist, dass die Verbindung des Kohlenstoffs rni t Eisen keine innige chemische sein kann.

Der Kohlenstoffgehalt war also dasjenige, was man ins Auge fasste, in cler Meinung, die Natur der so sehr in ihren iibrigen Eigenschaften von einander abweichenden

No. 10. p . 216.) MI-.