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444 LXXIII. Darstellung des Goldcyanids, Urn reioes Goldcyanid darznstellen , lost Herr D e f f e r r e, Apotheker zu Ntmes, 16 Grm. rein geschnittenes Blattgold in 80 Grm. Goldscheidewasser mit Hiilfe der Warme auP, setzt eine Liisung von 24 Grm. Cyanquecksilber in 64 Grm. destil- lirtem Wasser hinzu, verdampft alles bis zur Troche , liist den Riickstand in 192 Grm. Wasser, decantirt das unliisliche Goldcyanid , versetzt die Mutterlauge mit S Grm. Quecksilber- cyanid und verfiihrt auf die oberl beschriebene Weise. Man kann diese Procedur noch drei- bis viermill wiederholen , doch muss man das neu hinzugcfugte Wasser stets diirch etwas Kiinigswasser ansiiuern. Das gebildete Goldcyanid muss man mit destillirtem Wasser sehr sorgfliltig auswaschen. Journ. de Pharm. 1838. Janv. 27. LXXIV. Bereitung von Schzuefelkohlenstoff. Von G. J. MULDER, Lector an der Rotterdamer klinischen Schule. (Journal do Pliarmacie, tome XXIII. No. 1. Jan. 1837. S. 22.) Ich bringe in einer eisernen Quecksilberllasche neben der darin befindlichen SchraubeniifFnung noch eine andere an. In die erstere Oeffnung schraubt man eine mveimal in einen rech- ten Winkel gekriimmte kupferne Rijhre von 0,Ol Millimeter im Durchmesser ein, in die zweite bringt man eine gerade ku- pferne von demselben Durchmesser hinein. Man fiillt die Fla- sche mit KohlenstBcken, die frisch ausgegliiht und so gross sind, dass sie durch die Riihre gehen. Nachdem die gerade und gekriimmte Riilire eingeschraubt ist, wird die Flasche in einen Ofen gestellt und erhitzt, zuvor jedoch mit einem in 2 Theile zerleglen Steine umgeben, nm von der snfsteigenden Hitae nicht a11m sehr beliistigt zu werden. An der gekriimmten kupfernen Rijhre wird eine Woulff’sche Flasche angebracht, die

Bereitung von Schwefelkohlenstoff

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Page 1: Bereitung von Schwefelkohlenstoff

444 LXXIII.

Darstellung des Goldcyanids,

Urn reioes Goldcyanid darznstellen , lost Herr D e f f e r r e, Apotheker zu Ntmes, 16 Grm. rein geschnittenes Blattgold in 80 Grm. Goldscheidewasser mit Hiilfe der Warme auP, setzt eine Liisung von 24 Grm. Cyanquecksilber in 64 Grm. destil- lirtem Wasser hinzu, verdampft alles bis zur T r o c h e , liist den Riickstand in 192 Grm. Wasser, decantirt das unliisliche Goldcyanid , versetzt die Mutterlauge mit S Grm. Quecksilber- cyanid und verfiihrt auf die oberl beschriebene Weise. Man kann diese Procedur noch drei- bis viermill wiederholen , doch muss man das neu hinzugcfugte Wasser stets diirch etwas Kiinigswasser ansiiuern. Das gebildete Goldcyanid muss man mit destillirtem Wasser sehr sorgfliltig auswaschen.

Journ. de Pharm. 1838. Janv. 27.

LXXIV. Bereitung von Schzuefelkohlenstoff.

Von

G. J. MULDER, Lector an der Rotterdamer klinischen Schule.

(Journal do Pliarmacie, tome XXIII. No. 1. Jan. 1837. S. 22.)

Ich bringe in einer eisernen Quecksilberllasche neben der darin befindlichen SchraubeniifFnung noch eine andere an. In die erstere Oeffnung schraubt man eine mveimal in einen rech- ten Winkel gekriimmte kupferne Rijhre von 0,Ol Millimeter im Durchmesser ein, in die zweite bringt man eine gerade ku- pferne von demselben Durchmesser hinein. Man fiillt die Fla- sche mit KohlenstBcken, die frisch ausgegliiht und so gross sind, dass sie durch die Riihre gehen. Nachdem die gerade und gekriimmte Riilire eingeschraubt ist, wird die Flasche in einen Ofen gestellt und erhitzt, zuvor jedoch mit einem i n 2 Theile zerleglen Steine umgeben, nm von der snfsteigenden Hitae nicht a11m sehr beliistigt zu werden. An der gekriimmten kupfernen Rijhre wird eine Woulff’sche Flasche angebracht, die

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Laurent , iib. d. Dichtigkeit d. Thonarten. 445

halb mit Wasser angefiillt und mit einer Frastmischung nmge- ben ist. Wenn die Quecksilberflrsche gehiirig erhitzt ist, wer- den durch die gernde Rijhre Bruchstilcke von Schwefel hin- eingebracht und die Riihre sogleich mit einem Pfropfe ver- schlousen. Der Schwefel schmilzt, geht hineb, dorchdringt die Kohlenstiicke , und wird auf einmal wenig Schwefeel zo- gesetzt? 80 erhiilt aan wenig Gas und vie1 Schwefelkohlenstoff.

Auf diese Weise habe ich mir mehrmals cine betriichtliche Menge Schwefelkohlenstoff verschafft.

LXXV. Ueber die Dichtigkeil der bei verscliiedenaa Tempwa-

turen gebrannten Thonarten. d o n

A u g . LAURENT.

(Annales de Chimie eC de Pbysiqne, Septbr. 1837. S. 96.)

Bekanntlich haben gewisse Thonarten die Eigenthiimlich- keit, dass beim Erhitzen ihr Volumeo abnimmt und dass diese Abnahme in dem Grade erfolgt, in welchem die Temparatur, der sie unterworfen wurden, zunimmt. Hieraus lhsst sich schliessen , dass ihre Dichtigkeit in demselben Grade zunehme. Dieser Schluss ist jedoch nicht genau, und obgleich das Ge- gentheil offenbar ungereimt zu seip scheint, so findel diese Un- gereimtheit doch nur d e n Anscheine nach statt. Xch will diess sogleich beweisen.

Ich liess ein Prisma aus Kaolin, welcher in Wasser ein- geruhrt war, um ihm mehr Gleichartigkeit zu geben, giessen nnd trocknete dieses bei ungefiihr 1500.

Seine Liinge hetrug 0,236 M. Sein Gewicht 10,852 Gr. Seine Dichtigkeit (gepulvert) 2,643.

Ich setzte das Prisma 6 Stunden lang der Rothgluhhitze aus, die irn Stande w a r , eine Legirung aus 3 Theilen Silber auP 7 Theile Gold zu schmelzen.

Seine Lange war fast gleich 0,233 M. Sein Gewioht 9,852 Gr. Seine Dichtigkeit (gepulvert) 2,643.