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Bergbau in Thüringen in Zahlen und Bildern Ergänzung 2017

Bergbau in Thüringen in Zahlen und Bildern · Bergbau in Thüringen in Zahlen und Bildern – Ergänzung 2017 4 1. Struktur und Entwicklung des Thüringer Landesbergamtes Entwicklung

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Bergbau in Thüringen

in Zahlen und Bildern

Ergänzung 2017

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Bergbau in Thüringen in Zahlen und Bildern – Ergänzung 2017 2

Thüringer Landesbergamt Puschkinplatz 7 07545 Gera Tel: 0365 7337-0 Fax: 0365 7337-105 E-mail: [email protected] Diese Ergänzung bringt die „Zahlen und Bilder“ des Thüringer Landesbergamtes auf den Stand Dezember 2017. Um die Erkennbarkeit der Entwicklung zu erleichtern, sind die Zahlen der vorangegangenen Jahre mit aufgenommen. Im Übrigen bleiben die Berichte für den Zeitraum seit 2002 auf unserer Homepage und können damit auch in Zukunft eingesehen werden. Gera, den 20.12.2018 Glück auf! Hartmut Kießling Amtsleiter

Titelfoto:

Kalksteintagebau Lohma

Weimarer Land

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Bergbau in Thüringen in Zahlen und Bildern – Ergänzung 2017 3

Inhaltsverzeichnis

Seite

1. Struktur und Entwicklung des Thüringer Landesbergamtes 4

2. Entwicklung der Bergbauberechtigungen 5

3. Betriebsaufsicht, Genehmigungsverfahren und Fördermengen 5

3.1 Betriebsaufsicht 5

3.2 Betriebsplanzulassungen und andere Genehmigungsverfahren 6

3.3 Rohstoffförderung in den Betrieben im Aufsichtsbereich des Thüringer 7

Landesbergamtes

3.4 Aktuelles Bergbaugeschehen 8

4. Schwerpunktaufgaben im Sanierungsbergbau 10

4.1 Sanierungen im ehemaligen Uranbergbaugebiet

Ronneburg 10

4.2 Sanierungsschwerpunkt Verwahrung der IAA Culmitzsch und Trünzig 11

4.3 Wasserfassung und Behandlung von Bergbauwässern 13

5. Sanierung Südharz- und Werrarevier und Abfallverwertung

über und unter Tage 14

5.1 Kalirückstandshaldenabdeckung 14

5.2 Untertägiger Versatz 14

5.3 Verwertung von Abfällen in Tagebauen zur Wiedernutzbarmachung

bergbaulich devastierter Flächen 15

5.4 Stand der Sanierungsarbeiten Merkers 16

5.5 Untertägige Abfallbeseitigung (Untertagedeponie Sondershausen) 16

5.6 GSES mbH 17

6. Altbergbau 18

6.1 Erkundung und Sicherung von Altbergbauobjekten 18

7. Besucherbergwerke und -höhlen 21

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Bergbau in Thüringen in Zahlen und Bildern – Ergänzung 2017 4

1. Struktur und Entwicklung des Thüringer Landesbergamtes

Entwicklung der Beschäftigtenzahlen

Stand gesamt Männer Frauen Beamte Angest. eD/mD gD hD

01.07. 2002 53 37 16 31 22 11 23 19

31.12. 2017 50 31 19 27 23 11 20 19

davon z. TLBA abgeordnet

3 1 2 - 3 3 - -

(ohne Bedienstete in ATZ)

Amtsleiter

Hartmut Kießling Leitender Bergdirektor

Referat 3 Bergbau über Tage

Planfeststellung

Thomas Trautvetter Bergdirektor

Referat 2 Bergbau unter Tage

Bergmaschinenwesen

Jörg Martin

Bergdirektor

Referat 1 Zentrale Dienste

Thomas O. Brand

Regierungsdirektor

Referat 4 Umweltschutz

Markscheidewesen

Steffen Layer Bergdirektor

Stand 31. Dezember 2017

Thüringer Landesbergamt (TLBA) Organigramm

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Bergbau in Thüringen in Zahlen und Bildern – Ergänzung 2017 5

2. Entwicklung der Bergbauberechtigungen

Entwicklung der Bergbauberechtigungen

2013 2014 2015 2016 2017

Zustimmungen zur Übertragung von Bewilligungen

4 - 5 4 -

Aufhebung, Teilaufhebung und Widerruf von Bewilligungen

5 4 3 4 1

Verlängerung der Geltungsdauer von Bewilligungen

6 3 7 6 3

Anträge auf Neuerteilung von Bewilligungen

- 1 - - -

Erteilte Bewilligungen 6 1 - - -

Genehmigung der Veräußerungen von Bergwerkseigentumen

2 1 2 2 -

Aufhebung von Bergwerkseigentumen

- - - - 1

Erteilte Erlaubnisse 2 1 2 - 1

Zum 31. 12. 2017 wurden im Thüringer Landesbergamt 356 Bergbauberechtigungen verwaltet. Davon sind 158 Bergwerkseigentume, 180 Bewilligungen, 7 Erlaubnisse und 11 bestätigte alte Rechte (grundeigen). 3. Betriebsaufsicht, Genehmigungsverfahren und Fördermengen 3.1 Betriebsaufsicht

Anzahl der Befahrungen 2013 2014 2015 2016 2017

in Tagebauen 250 273 251 248 215

unter Tage 67 78 73 68 69

sonst. übertäg. Anlagen, Halden u. Altbergbau

164 126 180 104 111

gesamt 481 477 504 420 395

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Bergbau in Thüringen in Zahlen und Bildern – Ergänzung 2017 6

3.2 Betriebsplanzulassungen und andere Genehmigungsverfahren

Zulassungen / Genehmigungen

2013 2014

2015 2016

2017

erteilte Zulassungen nach BBergG (HBPl, SBP, ABP u. a.)

354 344

332 289

286

Planfeststellungsverfahren

Scopingtermine 2 3 2 1 -

Erörterungstermine 1 1 1 2 1

Verfahren abgeschlossen - 2 1 - 3

Verfahren in Bearbeitung 15 15 14 18 16

Vorzeitiger Beginn/ FFH-, UVP- Vorprüfungen

2 3 2 1 2

Änderungen des Beschlusses - - 6 3 2

Genehmigungen nach BImSchG

15 13 13 17 8

Entscheidungen nach SprengG

53 85 93 134 120

wasserrechtliche Erlaubnisse

16 20 22 12 12

Strahlenschutzgenehmigungen

15 22 17 14 13

Genehmigungen nach ThürABbUHG

1 - 5 2 1

Umschlüsselungen nach AVV

71 60 61 35 1

sonstige Bescheide (z.B. Förder-abgabebescheide)

148 130 148 121 139

bergbauliche Stellungnahmen

472 510

539 568 534

1) korrigierte Zahl für 2012

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Bergbau in Thüringen in Zahlen und Bildern – Ergänzung 2017 7

3.3 Rohstoffförderung in den Betrieben im Aufsichtsbereich des Thüringer Landesbergamtes in tausend Tonnen

2013 2014 2015 2016 2017

Anzahl Betriebe

Roh- förderung

verwertb. Förderung

Anzahl Betriebe

Roh- förderung

verwertb. Förderung

Anzahl Betriebe

Roh- Förderung

verwertb. Förderung

Anzahl Betriebe

Roh- förderung

verwertb. Förderung

Anzahl Betriebe

Roh- förderung

verwertb. Förderung

Erdgas (in Tm

3 und Mio. kWh)

1) 4 16.150 103,3 4 19.800 126,6 4 20.208 130,1 4 20.069 129,8 4 17.588 116,3

Kalisalze 2 2.169 626 2 2.586 781 2 2.546 810 2 2117 669 2 2.766 818

Steine/Erden

Gips / Anhydrit 7 959 940 7 1.094 1.088 6 1.042 1.004 8 1.117 1.084 7 1.249 1.233

Schiefer 3 213 195 3 227 193 3 245 184 3 175 200 3 296 227

Ton 13 941 830 14 1.046 945 14 885 789 13 1.095 914 12 1.113 979

Kiese u. Kiessande2) 67 7.681 7.105 63 7.227 6.566 57 7.017 6.540 56 6.929 6.389 55 7.595 7.036

Festgestein 3) 59 12.958 11.331 56 11.295 10.550 51 9.437 8.836 55 10.380 9.637 53 10.450 9.753

Summe Steine/Erden 149 22.752 20.477 143 20.889

19.342

131 18.626 17.353 137 19.696 18.224 131 20.703 19.228

Änderungen im Berichtsjahr 2017 (Stand: 25.09.2018): - Zusammenfassung von Gips und Anhydrit sowie Lehm (Ziegelton) und Spezialton

- Neuzuordnung von Feldspatsand zu Kies u. Kiessande sowie Kalkstein zu Festgestein

- Zusammenfassung auch für die vergangenen Jahre zur Vergleichbarkeit

1) Erdgas: „Rohförderung“ entspricht dem der Lagerstätte entnommenen Volumen (Vn in Tm³); „verwertbare Förderung“ ist der (aus den gemeldeten Heizwerten) errechnete Energiewert (in Mio. kWh)

2) Kiese und Kiessande sowie Formsand und Feldspatsand

3) Gesteine zur Herstellung von Schotter und Splitt sowie von Werk- und Dekosteinen, Kalkstein, Düngekalk und Dolomit

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Bergbau in Thüringen in Zahlen und Bildern – Ergänzung 2017 8

3.4 Aktuelles Bergbaugeschehen Überwachung der Abfallverwertung in den Tagebauen

127 der 219 Tagebaue verfügen über eine Genehmigung zur Verwendung von mineralischen

Abfällen für die Wiedernutzbarmachung. Durch die Verwendung von Fremderdstoffen werden die

Tagebau ganz oder teilweise wiederverfüllt oder anderweitig festgelegte Oberflächengestaltungen

vorgenommen. Für technische Zwecke (Böschungsstabilisierung oder Fahrwegebau) ist in

begrenztem Umfang die Verwendung von Beton- und Ziegelabfällen zulässig.

In den Betriebsplanzulassungen für den jeweiligen Standort ist festgelegt, welche inhaltlichen

Anforderungen die Abfälle zur Verwertung zu erfüllen haben (Z0, Z0*,

Bundesbodenschutzverordnung). Die Dokumentation der Annahme (u.a. Herkunft, analytischer

Nachweis, Transporteur) sind in den Zulassungen genauso festgeschrieben wie die

Einbaumodalitäten.

Die Überwachung der Annahme, Nachweisführung und des Einbaus erfolgt durch das Thüringer

Landesbergamt auf dreifache Art.

1. Visuelle Kontrolle

Die zuständigen Betriebsplanbearbeiter kontrollieren zu den allgemeinen Tagebaubefahrungen

auch die Verwertung von Abfällen. Durch die Kontrolle der Einbaustellen werden der optische

Zustand und die Einbautechnologie überwacht. Ebenfalls erfolgt auch eine stichprobenartige

Kontrolle der Nachweisführung.

Durch die Einstellung einer Kontrolleurin im TLBA, wurde die Voraussetzung geschaffen

zusätzliche Kontrollen durchzuführen und die Überwachung zu intensivieren.

2. Kontrolle mittels Baggerschürfe und Laboranalytik

Seit 2010 erfolgt durch das TLBA zusätzlich eine Kontrolle der bereits eingebauten Erdstoffe.

Probeschurf (Bild: TLBA)

Mit einem hierfür angemietetem Bagger werden Schürfe (ca. 10 m lang und 4 m tief) in den bereits

verfüllten Tagebaubereichen angelegt.

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Bergbau in Thüringen in Zahlen und Bildern – Ergänzung 2017 9

Zum Probenehmer ausgebildete Mitarbeiter des Bergamtes nehmen eine qualifizierte Probe und

schaffen diese in ein akkreditiertes Labor.

Nach Vorlage der Analyseergebnisse erfolgt deren Auswertung. Sofern Überschreitungen der

zulässigen Parameter festgestellt werden wird entschieden, ob weitere Maßnahmen bis hin zur

Auslagerung, notwendig sind.

3. Kontrolle aus der Luft mit Hubschrauber

Das Landeskriminalamt (LKA) führt zu Bekämpfung der Umweltkriminalität regelmäßige

Überwachungsflüge mittels Hubschrauber durch. Nach dem Bekanntwerden der illegalen

Abfallverbringungen in den Tagebauen Brandenburgs und Sachsen-Anhalts wurde beraten, wie

die Abfallkontrollen in den Tagebauen mit eingebunden werden können. Indem ein Mitarbeiter des

TLBA an diesen Überwachungsflügen mit entsprechender Fototechnik teilnimmt, können von den

Tagebauen und Kalihalden detaillierte Luftbilder angefertigt werden, die auch für andere

Sachverhalte eine erhebliche Arbeitserleichterung darstellen.

Vom allgemeinen Übersichtsfoto bis zur Detailaufnahme der Abfälle ist alles möglich.

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Bergbau in Thüringen in Zahlen und Bildern – Ergänzung 2017 10

4. Schwerpunktaufgaben im Sanierungsbergbau 4.1 Sanierungen im ehemaligen Uranbergbaugebiet Ronneburg Im Jahr 2017 wurde die Sanierung der Aufstandsfläche des ehemaligen Auflandebeckens Beerwalde südöstlich der Halde Beerwalde beendet. Ebenfalls abgeschlossen werden konnte die erweiterte Wasserfassung im Gessental und die Wasserfassung „Schwarzer Bär“.

Ehemaliges Auflandebecken Beerwalde mit den drei angelegten Teichen, Foto: TLBA

Es wurde mit dem Rückbau des Ersatzsammelbeckens begonnen, welches im Rahmen der „Neuverlegung und Renaturierung des Badergrabens und des Oberen Gessenbachs“ für einen begrenzten Zeitraum errichtet worden war. Auf dem Gelände des ehemaligen Betriebsteils Lichtenberg wurden zudem noch verbliebene Lager- und Montagehallen abgerissen.

Abbrucharbeiten im Betriebsteil Lichtenberg, Foto: Wismut GmbH

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Bergbau in Thüringen in Zahlen und Bildern – Ergänzung 2017 11

Großlochbohrung bei der Verwahrung des Bohrloches 2/1045 im Gessental, Foto: Wismut GmbH

4.2 Sanierungsschwerpunkt IAA-Verwahrung Culmitzsch und Trünzig Im Jahr 2017 wurde auf der IAA Trünzig im Bereich der Südostableitung der Umbau der Sickerwasserfassung abgeschlossen, abgesehen davon erfolgten im Wesentlichen Pflegearbeiten. Ein großer Teil des Beckens A wird als Weidefläche für Pferde und Schafe genutzt.

Auf der IAA Culmitzsch erfolgte die Fertigstellung der Zwischenabdeckung mit geotextilen Baustoffen und Kies. Die Konturierungsarbeiten wurden fortgesetzt und Profilierungsarbeiten im westlichen Teil des Süddammes, zur Gewährleistung der langfristigen Standsicherheit, konnten fertiggestellt werden.

IAA Culmitzsch, Süddammwestseite mit ursprünglicher Kontur im Hintergrund, Foto: TLBA

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Bergbau in Thüringen in Zahlen und Bildern – Ergänzung 2017 12

Die im Jahr 2015 auf dem Becken B begonnene Endabdeckung, bestehend aus einer 1 m starken Dämm- und Dichtschicht, einer 0,4 m starken Dränageschicht und einer 2 m mächtigen Speicherschicht, wurde im Wesentlichen fertiggestellt und eine zweite Teilfläche im Südosten des Becken B begonnen. Im nachfolgenden Bild ist der teilweise endabgedeckte Bereich der zweiten Teilfläche, der sich an die Kontur des Gerinnes anschließt, zu sehen.

IAA Culmitzsch, Konturiertes Gerinne und Teilfläche zwei im Becken B, Foto: TLBA

IAA Culmitzsch, Mai 2017, Foto: Wismut GmbH

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Bergbau in Thüringen in Zahlen und Bildern – Ergänzung 2017 13

4.3 Wasserfassung und Behandlung von Bergbauwässern Zum Schutz der Grund- und Oberflächenwässer müssen an den Wismut-Standorten anfallende Bergbauwässer sehr langfristig behandelt werden. Im Bergbaugebiet Ronneburg sind dies Wässer aus dem Grubengebäude, austretende und gefasste Haldensickerwässer sowie kontaminierte Oberflächenwässer. Die Behandlung dieser Wässer erfolgt zentral in der WBA Ronneburg. In 2017 wurden insgesamt ca. 3,8 Mio. m³ Wasser gereinigt und in den Vorfluter Wipse abgegeben. Die dabei angefallenen Rückstände (ca. 10.000 m³) wurden in das Immobilisatlager 2 eingebaut. Die Generalinstandsetzung der Wasserbehandlungsanlage Ronneburg wurde 2017 planmäßig durchgeführt. Am Standort Seelingstädt erfolgte wurden im Jahr 2017 knapp 1,6 Mio. m³ Wasser (Freiwasser vom Becken A der IAA Culmitzsch, gefasste Porenwässer aus den Tailings, Haldensickerwässer und belastete Oberflächenwässer) behandelt und in den Vorfluter Culmitzsch (Pöltzschbach) abgegeben. Dabei sind ca. 1.200 m³ Rückstände angefallen, die in das Immobilisatlager eingebaut wurden.

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Bergbau in Thüringen in Zahlen und Bildern – Ergänzung 2017 14

5. Sanierung Südharz- und Werrarevier und Abfallverwertung über und unter Tage 5.1 Kalirückstandshaldenabdeckung Verwertete Abfallmengen zur Haldenabdeckung im Südharzrevier (Mengen in t)

2013 2014 2015 2016 2017

Bleicherode 222.163 189.064 126.655 174.868 179.965

Roßleben 225.808 235.027 236.732 297.519 226.113

Sollstedt 293.048 322.617 392.952 215.796 278.372

Sondershausen 467.346 439.243 467.250 451.898 341.057

Menteroda 303.230 260.066 285.569 314.943 369.137

Summe 1.511.596 1.446.017 1.509.158 1.455.024 1.394.644

5.2 Untertägiger Versatz In Kaligruben verwertete Abfallmengen in t

2013 2014 2015 2016 2017

Sondershausen 243.608 243.089 265.463 268.157 259.321

Bleicherode 302.723 271.915 250.607 236.471 212.890

Unterbreizbach 115.072 147.840 177.770 203.308 214.482

Sollstedt 58.166 88.112 101.763 106.359 133.837

Summe 719.569 750.956 795.513 816.311 820.530

Untertagedeponie Sondershausen – vgl. Punkt 5.5

050.000

100.000150.000200.000250.000300.000350.000400.000450.000500.000

2013 2014 2015 2016 2017

Me

nge

in t

Bleicherode

Roßleben

Sollstedt

Sondershausen

Menteroda

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Bergbau in Thüringen in Zahlen und Bildern – Ergänzung 2017 15

5.3 Verwertung von Abfällen in Tagebauen zur Wiedernutzbarmachung bergbaulich

devastierter Flächen

Verwertete Abfallmengen im Tagebau

Jahr Anzahl Tagebaue1) Jahresmenge in Tonnen

2013 93 3.696.711

2014 96 3.569.218

2015 96 3.956.274

2016 97 5.534.354

2017 97 5.434.245 1) Anzahl der Tagebaue in denen Abfälle im Rahmen der Verfüllung verwertet wurden

0

50.000

100.000

150.000

200.000

250.000

300.000

350.000

2013 2014 2015 2016 2017

Sondershausen Bleicherode Unterbreizbach Sollstedt

3.000.000

3.500.000

4.000.000

4.500.000

5.000.000

5.500.000

6.000.000

2012 2013 2014 2015 2016 2017

Jahresmenge in t

Grafische Darstellung Versatz unter Tage in t

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Bergbau in Thüringen in Zahlen und Bildern – Ergänzung 2017 16

5.4 Stand der Sanierungsarbeiten im Werra-Revier (Grubenfeld Merkers) Jährliche Versatzmengen (Haufwerkversatz aus der Sicherung von Grubenbauen und Feucht-versatz aus Aufbereitungsrückständen) der K+S Kali GmbH für den Zeitraum 2013 - 2017

2012: 0,43 Mio. t davon 0,43 Mio. t Feuchtversatz 2013: kein Versatz 2014: kein Versatz 2015: 0,80 Mio. t davon 0,68 Mio. t Feuchtversatz 2016: 1,00 Mio. t davon 0,75 Mio. t Feuchtversatz 2017: 0,94 Mio. t davon 0,86 Mio. t Feuchtversatz Im Nordfeld der Grube Merkers laufen die Versatzarbeiten für die zwingend notwendige Sicherung von Grubenhohlräumen. Das Einbringen von Versatz erfolgt in diesen Bereichen seit dem II. Quartal 2015. Zusätzlich wurde im Jahr 2016 mit der Sicherung des alten Baufeldes im Nordwesten der Grube Unterbreizbach (Feld UB7) durch Einbringen von Versatz begonnen und im Berichtszeitraum fortgesetzt. 5.5 Untertägige Abfallbeseitigung (Untertagedeponie Sondershausen) Jährliche Abfallmengen der Untertagedeponie Sondershausen für den Zeitraum 2007-2017

0 0 0,12

0,25 0,08 0 0

0,68

0,75

0,86

0,00

0,50

1,00

1,50

2013 2014 2015 2016 2017Jahr

Jährliche Versatzmengen in Mio. t

Feuchtversatz

Steinsalzversatz

2.737 6.403

9.538

5.518

13.145

18.942 18.553 20.336

22.148 22.994 21.183

0

5.000

10.000

15.000

20.000

25.000

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Jährliche Abfallmengen in t

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Bergbau in Thüringen in Zahlen und Bildern – Ergänzung 2017 17

5.6 GSES mbH

In Fortführung ihrer Verwahrungs- und Versatzaufgaben hat die Glückauf Sondershausen Entwicklungs- und Sicherungsgesellschaft mbH im Jahr 2017 eine nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz genehmigte Granulieranlage errichtet und im III. Quartal in Betrieb genommen. In der Granulierungsanlage werden staubförmige Abfallstäube unter Hinzugabe von Flüssigkeiten gemischt und zu einem Granulat rolliert. Dieses Verfahren stellt eine neuartige Behandlung von staubförmigen Abfällen für die nachfolgende Verwertung als Versatzmaterial dar und ist nunmehr das Ergebnis einer zehnjährigen Entwicklungs- und Erprobungsphase. Ziel ist es, neben der Erreichung einer höheren Einbaudichte die Granulate in einer Qualität zu erzeugen, die es erlaubt, dass das dabei entstehende Material wie ein Schüttgut bei Staubfreiheit und ohne nachträgliche Reaktivität gehandhabt werden kann.

Foto: Abfülleinrichtung der Granulieranlage (Quelle TLBA)

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Bergbau in Thüringen in Zahlen und Bildern – Ergänzung 2017 18

6. Altbergbau und Unterirdische Hohlräume 6.1 Erkundung und Sicherung von Altbergbauobjekten

Neuhoffnungsstollen mit Segmentnatursteinausbau Geschlegelte Jahrestafel

Der Neuhoffnungsstollen in Unterwellenborn, OT Kamsdorf ist mit über 50 Metern Firstüberdeckung einer der tiefsten Entwässerungsstollen, welcher die Grubenfelder im Bereich der Ortslage Kamsdorf seit der Mitte des 17. Jahrhunderts entwässert. Seine Funktion als Wasserlösestollen ist dauerhaft zu gewährleisten, um die Sicherheit der Öffentlichkeit (Wohnbebauung, Straßen, Ver- und Entsorgungsanlagen) zu garantieren. Im Jahre 2017 wurden Aufwältigungs- und Sicherungsarbeiten im Stollen erforderlich. Die hierzu notwendigen Arbeiten gestalteten sich äußerst schwierig und aufwendig, da ein Materialtransport über den vorhandenen Fahrungsweg nicht möglich war, der Stollen an der Ortsbrust keinen zweiten Fluchtweg besaß und die Bewetterung für Spritzbetonarbeiten nicht ausreichend war. Für die Vorbereitung und Planung der Arbeiten erfolgte eine markscheiderische Vermessung des Neuhoffnungsstollens und der Situation über Tage unter teilweise sehr beengten Bedingungen. Somit waren die Voraussetzungen für eine Bohrung DN 150 für Kommunikationszwecke und Stromzuführung und eine Bohrung DN 300 für Materialtransport und Zusatzbewetterung, welche jeweils 50 Meter saiger niedergebracht wurden, gegeben. Die gewissenhafte und routinierte Bohrausführung durch die Bergsicherung Ilfeld, Außenstelle Könitz führte zum Erfolg, den ca. 0,7 m breiten Stollen zu treffen. Die Aufwältigungs- und Sicherungsarbeiten im Stollen konnten planmäßig ausgeführt werden und gewährleisten für die Zukunft eine sichere Wasserableitung aus den angeschlossenen Grubenfeldern.

Stollenverlauf mit Wassersaige Bohranlage mit Staubabsaugung

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Bergbau in Thüringen in Zahlen und Bildern – Ergänzung 2017 19

Schacht Schwarzburg in Seega, Schachtröhre mit Einbauten und Laugenstand

Das stillgelegte alte Kalibergwerk liegt in Seega, einem Ortsteil der Einheitsgemeinde Kyffhäuserland. Ab 1910 wurde der Schacht Schwarzburg auf die Endteufe von 744,6 m niedergebracht. Der Schacht wurde 1926 lediglich mit einem Betondeckel verschlossen und ist mit Lauge erfüllt. Seine Lage in einem Wohn- und Gewerbegebiet machten es erforderlich, den gesamten Umfang der Schachtanlage zu erkunden und diese Anlagenteile einschließlich der Schachtröhre dauerhaft zu verwahren. Aufgrund der noch erhaltenen Schachteinbauten kam eine Verfüllung der Schachtröhre mit kohäsivem Baustoff zur Anwendung. Die Versatzarbeiten erfolgten wechselseitig über zwei 710 Meter lange Rohrleitungen im Kontraktorverfahren. Die überschüssige Lauge wurde abgepumpt, zwischengestapelt und fachgerecht entsorgt. Der Schacht einschließlich seiner Nebenanlagen konnte somit resthohlraumfrei, dauerstandsicher und nachsorgefrei verwahrt werden. Die Sicherheit an der Tagesoberfläche ist damit dauerhaft gewährleistet. Die Flächen der Baustelle, der Lagerplätze und der Zufahrtsstraßen wurden unter Beteiligung der Gemeinde und der zuständigen Unteren Naturschutzbehörde naturschutz- und artenschutzrechtlich verträglich wieder übergeben.

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Bergbau in Thüringen in Zahlen und Bildern – Ergänzung 2017 20

Abschnittsweiser Ausbau der Versatzrohre, Betonpumpenanschluss, Laugentank

Im Jahr 2017 wurden durch das Thüringer Landesbergamt Aufträge in einer Gesamthöhe von

3.554.162,71 € für die Planung, Bauüberwachung, Erkundungs-, Sicherungs- und

Verwahrungsarbeiten im Altbergbau vergeben. Davon entfielen 590.079.89 € auf

ingenieurtechnische Arbeiten und 2.964.082,82 € auf operative Arbeiten.

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Bergbau in Thüringen in Zahlen und Bildern – Ergänzung 2017 21

Übersicht der Besucherzahlen

Nr. Name 2013 2014 2015 2016 2017

1 Erlebnisbergwerk Merkers 74.146 71.721 71.959 75.928 79.400

2 Besucherbergwerk Sondershausen 21.937 16.739 18.296 17.416 17.653

3 Schaubergwerk Finstertal, Asbach 7.792 7.228 6.038 6.211 4.921

4 Besucherbergwerk "Rabensteiner Stollen", Ilfeld 17.849 16.630 16.849 17.629 18.240

5 Schaubergwerk Marienglashöhle, Friedrichroda 62.415 70.381 67.001 65.099 58.399

6 Besucherbergwerk "Zeche am Wolfsberg", Kittelsthal 4.795 4.160 4.429 3.970 4.000

7 Besucherbergwerk Sandstein- und Märchenhöhle, Walldorf 30.000 35.000 32.304 31.908 29.982

8 Barbarossahöhle, Rottleben 61.916 72.541 72.563 80.406 83.588

9 Altensteiner Höhle, Schweina 5.000 5.000 4.470 4.000 4.000

10 Besucherbergwerk "KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora,“, Nordhausen 45.150 45.000 34.234 45.452 32.576

11 Besucherbergwerk "Hühn", Trusetal 9.000 6.417 6.610 7.700 7.000

12 Besucherbergwerk "Lange Wand", Ilfeld 1.558 877 980 1.043 916

13 Schaubergwerk „Am Aschenberg“, Bad Liebenstein 4.100 2.150 2.300 2.350 973

14 Besucherbergwerk "Volle Rose", Langewiesen 12.285 11.148 12.012 11.653 10.652

15 Karsthöhle "Am Schenkhopfenberg", Dienstedt 1.975 1.150 1.150 500 350

16 Goetzhöhle, Meiningen 1.000 2.924 5.621 2.800 342

17 Schaubergwerk Feengrotten, Saalfeld 137.500 137.500 148.000 142.200 141.000

18 Schaubergwerk Morassina, Schmiedefeld 13.362 12.171 11.636 12.602 8.910

19 Zinselhöhle Meschenbach 686 746 385 751 620

20 Parkhöhle, Weimar 12.350 14.015 15.434 15.970 14.445

21 Vereinigte Reviere Kamsdorf 4.750 5.450 5.450 5.100 5.100

22 Besucherbergwerk „Schwarze Crux“, Suhl-Vesser 5.100 4.271 5.663 5.236 4.050

Gesamt 534.666 543.219 543.384 555.924 527.117

7. Besu

cherbergwerke und –h

öhlen

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Bergbau in Thüringen in Zahlen und Bildern – Ergänzung 2017 22

Ende der Ergänzung 2017