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Berufsfachschule für Krankenpflege an der DiaMedClinic Neuendettelsau
Bericht aus der praktischen Ausbildung
(1. Ausbildungsjahr 1. Halbjahr)
Abgabetermin: 20.02.2012
Verfasser der Arbeit: Jens Schindler
1
Gliederung
1 Pflegeananmese
2 Krankenbeobachtung
2.1 Haut
2.1.1 Normalzustand der Haut
2.1.2 Situation der Patientin
2.1.3 geeignete pflegerische Maßnahmen
2.2 Blutdruck
2.2.1 Zustandekommen und Normalzustand des Blutdrucks
2.2.2 Situation der Patientin
2.2.3. geeignete pflegerische Maßnahmen
3 Literaturverzeichnis
4. Abbildungsverzeichnis
2
1. Pflegeanamnese
Frau K. kam zu uns auf die Station A1 aufgrund einer Humerusfraktur rechts nach einem Sturz
mit anschließender operativen Behandlung und einer Implantation einer Schulterprotese.
Frau K. hat eine Brille, die sie allerdings nicht unbedingt zum Sehen braucht.
Da Frau K. sehr dement ist und alleine wohnt, wurde sie zuhause von ihrer Schwester und einem
ambulanten Pflegedienst, der Morgens und Abends kommt, versorgt.
Trotz ihrer Demenz ist sie zur Person und zur Situation orientiert; zeitlich und örtlich war sie
zunächst nicht orientiert, wobei sie sich allerdings nach kurzer Eingewöhnungsphase in ihrem
Zimmer zurechtfand. Desweiteren trinkt Frau K. selbständig ca. 2000 ml pro Tag und nimmt
selbständig Nahrung auf, wobei sie regen Appetit zeigt. Außerdem hat Frau K. Zahnprotesen
sowohl am Unter- als auch am Oberkiefer, zu deren Reinigung sie nicht selbständig in der Lage
ist. Da Frau K. insulinpflichtiger Diabetiker ist, muss vor jeder Mahlzeit der Blutzucker
überprüft werden.
Frau K. ist kontinent, meldet sich aber immer, wenn Sie aufstehen muss, weil sie sich so
„sicherer fühle“ (Zitat Frau K), obwohl sie trotz ihres Armes gut mobil ist und auch weitere
Strecken im Zimmer laufen kann.
Bei der Körperpflege braucht Frau K. Hilfe, kann aber unter Anleitung Gesicht und vorderen
Oberkörper waschen. Intimpflege sowie „Füßewaschen“ wurde im Bett durchgeführt.
2. Krankenbeobachtung
Im Folgenden sollen nun zwei Bereiche der Krankenbeobachtung auf ihren Normalzustand und
der Situation der Patientin beschrieben werden und geeignete pflegerische Möglichkeiten
aufgezeigt werden.
2.1 Haut
Bei Frau K. gab es einige wesentliche Veränderungen der Haut, diese sollen nun aufgezeigt
werden.
3
2.1.1 Normalzustand der Haut1
„Die gesunde Haut ist elastisch, glatt, intakt, warm, rosig und trocken. Veränderungen der
Hautspannung und Hautfarbe gehören zu den physiologischen Alterserscheinungen des
Menschen.“ (Zitat, Pflege Heute, S. 344) – Das heißt nicht, dass die Haut in jedem Lebensalter
gleich ist. Kinder haben meist eine fettarme und wasserreiche Haut, wobei sich im
Erwachsenenalter verschiedene Hauttypen (fettige Haut, trockene Haut, Mischhaut) entwickeln
und im Alter verändert sich die Haut noch mehr, sodass sie sehr dünn und trocken ist, weshalb
sie häufig spannt und juckt und kaum mehr Spannung (Hautturgor) aufweist. Desweiteren ist sie
blass und kühl und es kommt rasch zu Einblutungen und Hämatomen. Die Temperatur der Haut
liegt zwischen 28 und 33°C.
2.1.2 Situation der Patientin
Frau K. hat trotz ihres Alters eine leicht fettige, glatte Haut. Auffallend ist, dass sie am linken
Arm, an den Einstichstellen der Venenverweilkanülen Hämatome hat, was sie allerdings nicht
einschränkt.
Bei der Intimpflege kann man festellen, dass sie beidseits in den Leisten einen Intertrigo hat, der
vom feuchten Milleu in den Hautfalten her rührt.
Bei der Pflege der Beine im Bett ist zu erwähnen, dass die Beine sehr trocken sind und sich
Hautschuppen bilden. Weiter unten, bei der Fußpflege kann man schon beim Ausziehen der
Socken einen unangenehmen Geruch wahrnehmen, kann sehen, dass die Nägel gelblich und rau
sind, was laut Aussage einer examinierten Pflegekraft auf einen großflächigen Nagelpilz
schließen lässt. Zwischen den sehr trockenen Zehen sieht man teilweise grünliche Hautschuppen,
die sich leicht lösen lassen und an den Fußsohlen kann man die raue Hornhaut spüren und kann
grünliche Fäden sehen, die sich nur schwer lösen lassen.
2.1.3 geeignete pflegerische Maßnahmen
Gegen die Hämatome am linken Arm kann man nur abwarten, da sich die Hämatome nach einer
gewissen Zeit selbst ressorbieren, allerdings sollten sie weiter beobachtet werden und falls eine
Verschlimmerung auffällt muss ein Arzt konsultiert werden.2
Der Intertrigo beidseits in den Leisten kann behandelt werden, in dem man diese Stellen zweimal
täglich mit klarem Wasser wäscht und sorgfältig und vorsichtig trocknet, man diese Stellen 3 mal
täglich Beobachtet, man nach Möglichkeit Luft heranlässt (Beine auseinander strecken) und
1 Nach Pflege Heute – Kap. 12.5 Haut2 lt. Pflege Heute Kap. 15.9.2 Wundheilung und Wundheilungsstörungen - „Hämatome“
4
Kompressen oder Leinentücher in die Leisten legt.3
Bei den Beinen wird wie gewohnt gewaschen und mit einer Lotion eingecremt.
Die Füße sollten zuletzt, mit desinfizierender Seife und mit Einmalwaschlappen gewaschen
werden, wobei die Zehenzwischenräume wieder gut abgetrocknet werden müssen und ggf.
Kompressen eingelegt werden können und um ein feuchtes Milleu in den Zehenzwischenräumen
zu vermeiden. Bei Verdacht auf Fußpilz muss ein Arzt konsultiert werden, der ggf. ein
Antimykotikum verordnet, dass laut Beipackzettel angewendet werden muss.45
2.2 Blutdruck
Da bei Frau K. an deinen ersten beiden Post-OP Tagen starke Schwankungen im Blutdruck
festzustellen waren, soll im Folgenden darüber berichtet werden.
2.2.1 Zustandekommen und Normalzustand des Blutdrucks
Der Blutdruck entsteht durch das Herz, dass das Blut stoßweise in der Systole in die Aorta
austreibt, wobei der Druck hier bei ca. 120 mmHg liegt. Wenn das Herz in der Diastole
erschlafft, fällt auch der Druck in der Aorta auf ca. 80 mmHg ab.6
Der Blutdruck hängt von verschiedenen weiteren Faktoren ab, auf die ich hier nicht näher
eingehen will.
Bei der Blutdruckmessung nach Riva-Rocci mit Blutdruckmanschette und Stethoskop, kann man
die Korotkow-Töne über der Arteria brachialis ausmachen. Der erste Ton, den man beim
Ablassen des Drucks aus der Blutdruckmanschette hören kann ist der systolische Blutdruckwert
und der letzte hörbare Ton ist der diastolische Blutdruckwert. Bei Erwachsenen liegen die
Normwerte des Blutdrucks bei 120/80 mmHg mit einer oberen Begrenzung bei 140/90 mmHg.7
3 Vgl. Pflege Heute Kap 12.5.4 Pflegerische Intervention - „Intertrigoprophylaxe“4 Vgl. Pflege Heute Kap 26.8 Infektionen durch Pilze5 Vlg. Gesundheits- und Krankheitslehre S. 168 „Pilzbedingte Hauterkrankungen“6 s. Biologie, Anatomie, Physiologie 15.3.2 Der Blutdruck7 Vgl. Biologie, Anatomie, Physiolige 15.3.4 Die Blutdruckregulation - „Die Blutdruckmessung“
5
2.2.2 Situation der Patientin
Am ersten Post-OP Tag äußerte Frau K. um 5:00 Uhr morgens Schwindelgefühle, der
Blutdruckwert lag hier bei 180/80 mmHg nach der vorgezogenen Gabe ihrer blutdrucksenkenden
Medikamente wurde um 5:40 Uhr ein Blutdruck von 150/70 mmHg gemessen, der den Tag über
nur minimale Schwankungen aufwies. Als Frau K. dann um 22:40 Uhr wieder Schwindel und
Kopfweh angab, war der Wert bei 200/100 mmHg und um 23:50 Uhr bei 170/80 mmHg.
Nachdem sie dann doch irgendwann eingeschlafen war, schlief sie auch bis morgens durch.
Wobei dann bei der standartmäßigen Blutdruckmessung um 10:45 Uhr ein Blutdruck von 200/90
mmHg gemessen wurde, um 13:00 Uhr 150/100 mmHg und um 16:00 Uhr ein normaler Wert
von 120/90 mmHg. Im Laufe des Abends erhöhte sich der Wert wieder leicht, blieb allerdings
normal, sodass es keine weiteren Bedenken gab.Auffallend ist aber, dass gegen 18:30 Uhr
(Blutdruck 140/90 mmHg) die Pulsfrequenz auf 148 anstieg.
2.2.3 geeignete pflegerische Maßnahmen
Als Maßnahme um mögliche Komplikationen rechtzeitig zu erkennen muss eine engmaschige
Überwachung der Patienten stattfinden (Dokumentation nicht vergessen!) und bei
Abweichungen auf jeden Fall der zuständige Arzt konsultiert werden, sodass die Patienten nicht
eine sogenannte hypertensive Krise verfällt. Falls die Blutdruckschwankungen psychisch bedingt
sind, sollte man versuchen beruhigend auf die Patientin einzuwirken und ggf. einen nahen
Angehörigen verständigen, um die Patientin zu beruhigen. Wenn die Werte nicht besser werden
sollte über 24 Stunden eine Blutdrucküberwachung stattfinden, sodass die Patientin dann
bestmöglich ggf. von einem Internisten behandelt werden kann.
6
Abbildung 1: Blutdruckwerte lt. deutsche Hochdruckliga www.hochdruckliga.de
3 Literaturverzeichnis
• Dr. med Nicole Menche (Hrsg.): Pflege Heute – Lehrbuch für Pflegeberufe – 5., vollständig
überarbeitete Auflage, 2011, München
• Bernd Hein (Redaktionsleiter): Altenpflege konkret – Gesundheits- und Krankheitslehre – 3.
Auflage, 2007, München
• Dr. med Nicole Menche (Hrsg.): Biologie, Anatomie, Physiologie – Kompaktes Lehrbuch
für Pflegeberufe – 6., überarbeitete Auflage, 2007, München
4 Abbildungsverzeichnis
• Abb. 1 – mit freundlicher Genehmigung der deutschen Hochdruckliga e.V. (DHL) –
www.hochdruckliga.de
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Mit meiner Unterschrift bestätige ich, die vorangegangene Arbeit selbständig und
eigenverantwortlich verfasst und nur mit den angegebenen Quellen gearbeitet zu haben.
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