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BERUFSAUSSICHTEN Karrieren in Umweltnaturwissenschaften

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BERUFSAUSSICHTEN

Karrieren in Umweltnaturwissenschaften

Herausgeber Departement UmweltsystemwissenschaftenRedaktion Gabrielle AttingerGestaltung Karin FrauenfelderFotos Tom Kawara, Stiftung Mercator Schweiz – Jonas Jäggy, bildwild.ch, FotoliaDruck Casanova Druck und Verlag AG, ChurAuflage 3000

© ETH Zürich, Juli 2015

Kontakt

ETH ZürichDepartement UmweltsystemwissenschaftenETH Zentrum, CHN H 41Universitätstrasse 16CH-8092 Zürich

www.usys.ethz.ch

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Willkommen!Das Studium der Umweltnaturwissenschaften eröffnet ein weites Feld von beruflichen Möglichkeiten: Umweltagentu-ren, öffentliche Verwaltungen, aber auch Versicherungen, Finanzinstitute und andere Dienstleistungsbetriebe benö-tigen heute die Expertise von hoch qualifizierten Umwelt-fachleuten, ebenso natürlich die Forschung und Lehre an den Hochschulen.

Die bekanntesten Tätigkeitsbereiche für Absolventinnen und Absolventen der Umweltnaturwissenschaften an der ETH Zürich sind:

– Umweltplanung und -beratung– Öffentliche Verwaltung und Dienste– Forschung und Lehre an Hochschulen und ausserhalb der Hochschulen– Bildungswesen– Nichtstaatliche Organisationen im Umweltbereich– Banken und Versicherungen– Finanz- und Management-Beratung– Gesundheitssektor– Energie- und Wasserversorgung– Transportwesen– Medien– Industrie (Chemie, Bau, Handel)– Land- und Forstwirtschaft, Gärtnerei

Stellvertretend für alle Bereiche stellen auf den folgenden Seiten 14 Absolventinnen und Absolventen der Umweltna-turwissenschaften der ETH Zürich ihre heutige Berufstätig-keit vor; eine kleine Auswahl aus einem breiten Spektrum von beruflichen Perspektiven. Die Reihenfolge ist zufällig, denn es gibt keine wichtigen und weniger wichtigen Umwelt-berufe – jede einzelne Tätigkeit ist spannend, anspruchsvoll und auf ihre Weise einzigartig. Blättern Sie durch diese Berufswelt der Umweltnaturwissenschaften und lassen Sie sich inspirieren – vielleicht ist dieses Studium genau das richtige für Sie. Wir würden uns freuen!

Prof. Dr. Jukka Jokela

Studiendelegierter Umweltnaturwissenschaften der ETH Zürich

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Willkommen!Das Studium der Umweltnaturwissenschaften eröffnet ein weites Feld von beruflichen Möglichkeiten: Umweltagentu-ren, öffentliche Verwaltungen, aber auch Versicherungen, Finanzinstitute und andere Dienstleistungsbetriebe benö-tigen heute die Expertise von hoch qualifizierten Umwelt-fachleuten, ebenso natürlich die Forschung und Lehre an den Hochschulen.

Die bekanntesten Tätigkeitsbereiche für Absolventinnen und Absolventen der Umweltnaturwissenschaften an der ETH Zürich sind:

– Umweltplanung und -beratung– Öffentliche Verwaltung und Dienste– Forschung und Lehre an Hochschulen und ausserhalb der Hochschulen– Bildungswesen– Nichtstaatliche Organisationen im Umweltbereich– Banken und Versicherungen– Finanz- und Management-Beratung– Gesundheitssektor– Energie- und Wasserversorgung– Transportwesen– Medien– Industrie (Chemie, Bau, Handel)– Land- und Forstwirtschaft, Gärtnerei

Stellvertretend für alle Bereiche stellen auf den folgenden Seiten 14 Absolventinnen und Absolventen der Umweltna-turwissenschaften der ETH Zürich ihre heutige Berufstätig-keit vor; eine kleine Auswahl aus einem breiten Spektrum von beruflichen Perspektiven. Die Reihenfolge ist zufällig, denn es gibt keine wichtigen und weniger wichtigen Umwelt-berufe – jede einzelne Tätigkeit ist spannend, anspruchsvoll und auf ihre Weise einzigartig. Blättern Sie durch diese Berufswelt der Umweltnaturwissenschaften und lassen Sie sich inspirieren – vielleicht ist dieses Studium genau das richtige für Sie. Wir würden uns freuen!

Prof. Dr. Jukka Jokela

Studiendelegierter Umweltnaturwissenschaften der ETH Zürich

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Klimaforschung

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Nicolas GruberProfessor für Umweltphysik, ETH Zürich

Warum ich Umweltnaturwissenschaften studiert habeWeil mir Umweltprobleme sehr am Herzen lagen und ich herausfinden wollte, wie diese zustande kommen und was man dagegen tun kann. Ich wurde Mitte der 80er-Jahre vor allem durch die Debatte um das Waldsterben und die Luft-qualität auf Umweltthemen sensibilisiert und dann durch die Katastrophen von Tschernobyl und Schweizerhalle zur Überzeugung gebracht, dass dies das Thema meiner Wahl sein sollte. Ich hatte nur ein Problem: Ein solches Studi-um gab es nicht. Daher war ich drauf und dran, mich fürs Chemie- oder Physikstudium an der ETH einzuschreiben, als ich per Zufall in der Zeitung las, dass es einen neuen Studiengang in Umweltnaturwissenschaften geben sollte. Und so kam es, dass ich im Herbst 1987 mit mehr als 100 anderen Studienanfängern im ersten Jahrgang der Umwelt-naturwissenschaften sass.

Was ich heute macheIch bin Professor für Umweltphysik und beschäftige mich vor allem mit dem globalen Kohlenstoffkreislauf und seiner Interaktion mit dem Klimasystem. Die wichtigste Fragestel-lung für mich ist das Schicksal des Kohlendioxids, das die Menschheit mit der Verbrennung von fossilen Energieträgern in die Atmosphäre lässt. Für meine Forschungsarbeit ver- wende ich eine Kombination von Beobachtungsdaten und Modellierung. Thematisch arbeite ich an der Schnittstelle zwischen Physik, Chemie und Biologie, wobei immer auch wieder soziale und ökonomische Faktoren ins Spiel kommen.

Was ich an meiner Arbeit am meisten magDas Zusammenarbeiten mit Leuten, um Herausforderungen zu meistern und Lösungen zu entwickeln. Ich bin immer wieder fasziniert davon, wie scheinbar sehr schwierige Probleme ganz einfache Erklärungen und Lösungen haben.

Was manchmal schwierig ist Auf der persönlichen Ebene empfinde ich bürokratische Hürden als die schwierigste Last. Auf der gesellschaftlichen und politischen Ebene tue ich mich schwer damit zu sehen, wie langsam der Fortschritt in der Klimapolitik ist und wie stark der Widerstand gegen die notwendige Umwandlung unseres Energiesystems ist.

Was ich sonst gerne geworden wäreIch hätte wahrscheinlich Chemie und Physik studiert. Als begeisterter Sportler habe ich mich jedoch auch immer für Sportwissenschaften interessiert.

Umweltschutz

Corinne MoserProgrammleiterin nachhaltige Forstwirtschaft Afrika, Rainforest Alliance

Warum ich Umweltnaturwissenschaften studiert habeEigentlich wollte ich eine kreative Ausbildung im Bereich Design oder Architektur machen. Doch eine Mitschülerin aus dem Gymnasium in Nyon, wo ich damals wohnte, schleppte mich mit an den Tag der offenen Tür bei den Um-weltnaturwissenschaften. Ich sollte ihr helfen, das deutsch Gesprochene zu verstehen. Ein Jahr später studierte ich selber dort.

Was ich heute macheIch arbeite bei der Rainforest Alliance, einer globalen Umweltschutzorganisation, die marktwirtschaftliche Lö-sungen zum Schutz der Regenwälder entwickelt. Wir sind der weltweit führende Anbieter von Zertifizierungen des Forest Stewardship Council (FSC). Ich bin in der Abteilung für nachhaltige Forstwirtschaft für Projekte und für unser Büro in Zentralafrika zuständig. Das Kongobecken bildet mit dem zweitgrössten Regenwald der Erde einen strategischen Schwerpunkt unserer Organisation. Bis 2014 arbeitete ich in New York, im Hauptquartier der 400-köpfigen Rainforest Alliance. Aus privaten Gründen bin ich dann nach Mexico City gezogen und erledige meine Arbeit nun in der dortigen Filiale. Unser Team in Kamerun leitet das Tagesgeschäft.

Was ich an meiner Arbeit am meisten magWir arbeiten mit zwölf Forstgemeinschaften, welche sich die Rechte auf Waldwirtschaft gesichert haben. Wir vermitteln ihnen das Wissen, um sich finanziell selbständig zu machen. Ich liebe diese Interaktion, weil ich dadurch die Wirkung unserer Arbeit unmittelbar spüre. Zudem mag ich, wie unberechenbar jeder Tag ist. Denn durch den steten Kontakt mit Kamerun bin ich ganz von den dortigen Verhältnissen abhängig. Manchmal gibt’s keine Internetverbindung oder

die Strassen werden für den Präsidenten abgesperrt und kein einziger Kollege gelangt zum Arbeitsplatz. So gibt es immer viel zu improvisieren.

Was manchmal schwierig ist Ich fliege öfters nach Zentralafrika, was beträchtliche Treib-hausgasemissionen verursacht. Doch diese Reisen sind notwendig: Die Länder Zentralafrikas werden zunehmend von der Öffnung ihrer Märkte und der Globalisierung profi-tieren. Es ist unsere Aufgabe, diesen Prozess zu begleiten, damit sich diese Region entwickeln kann, ohne dass die natürlichen Ressourcen zu sehr übernutzt werden.

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Klimaforschung

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Nicolas GruberProfessor für Umweltphysik, ETH Zürich

Warum ich Umweltnaturwissenschaften studiert habeWeil mir Umweltprobleme sehr am Herzen lagen und ich herausfinden wollte, wie diese zustande kommen und was man dagegen tun kann. Ich wurde Mitte der 80er-Jahre vor allem durch die Debatte um das Waldsterben und die Luft-qualität auf Umweltthemen sensibilisiert und dann durch die Katastrophen von Tschernobyl und Schweizerhalle zur Überzeugung gebracht, dass dies das Thema meiner Wahl sein sollte. Ich hatte nur ein Problem: Ein solches Studi-um gab es nicht. Daher war ich drauf und dran, mich fürs Chemie- oder Physikstudium an der ETH einzuschreiben, als ich per Zufall in der Zeitung las, dass es einen neuen Studiengang in Umweltnaturwissenschaften geben sollte. Und so kam es, dass ich im Herbst 1987 mit mehr als 100 anderen Studienanfängern im ersten Jahrgang der Umwelt-naturwissenschaften sass.

Was ich heute macheIch bin Professor für Umweltphysik und beschäftige mich vor allem mit dem globalen Kohlenstoffkreislauf und seiner Interaktion mit dem Klimasystem. Die wichtigste Fragestel-lung für mich ist das Schicksal des Kohlendioxids, das die Menschheit mit der Verbrennung von fossilen Energieträgern in die Atmosphäre lässt. Für meine Forschungsarbeit ver- wende ich eine Kombination von Beobachtungsdaten und Modellierung. Thematisch arbeite ich an der Schnittstelle zwischen Physik, Chemie und Biologie, wobei immer auch wieder soziale und ökonomische Faktoren ins Spiel kommen.

Was ich an meiner Arbeit am meisten magDas Zusammenarbeiten mit Leuten, um Herausforderungen zu meistern und Lösungen zu entwickeln. Ich bin immer wieder fasziniert davon, wie scheinbar sehr schwierige Probleme ganz einfache Erklärungen und Lösungen haben.

Was manchmal schwierig ist Auf der persönlichen Ebene empfinde ich bürokratische Hürden als die schwierigste Last. Auf der gesellschaftlichen und politischen Ebene tue ich mich schwer damit zu sehen, wie langsam der Fortschritt in der Klimapolitik ist und wie stark der Widerstand gegen die notwendige Umwandlung unseres Energiesystems ist.

Was ich sonst gerne geworden wäreIch hätte wahrscheinlich Chemie und Physik studiert. Als begeisterter Sportler habe ich mich jedoch auch immer für Sportwissenschaften interessiert.

Umweltschutz

Corinne MoserProgrammleiterin nachhaltige Forstwirtschaft Afrika, Rainforest Alliance

Warum ich Umweltnaturwissenschaften studiert habeEigentlich wollte ich eine kreative Ausbildung im Bereich Design oder Architektur machen. Doch eine Mitschülerin aus dem Gymnasium in Nyon, wo ich damals wohnte, schleppte mich mit an den Tag der offenen Tür bei den Um-weltnaturwissenschaften. Ich sollte ihr helfen, das deutsch Gesprochene zu verstehen. Ein Jahr später studierte ich selber dort.

Was ich heute macheIch arbeite bei der Rainforest Alliance, einer globalen Umweltschutzorganisation, die marktwirtschaftliche Lö-sungen zum Schutz der Regenwälder entwickelt. Wir sind der weltweit führende Anbieter von Zertifizierungen des Forest Stewardship Council (FSC). Ich bin in der Abteilung für nachhaltige Forstwirtschaft für Projekte und für unser Büro in Zentralafrika zuständig. Das Kongobecken bildet mit dem zweitgrössten Regenwald der Erde einen strategischen Schwerpunkt unserer Organisation. Bis 2014 arbeitete ich in New York, im Hauptquartier der 400-köpfigen Rainforest Alliance. Aus privaten Gründen bin ich dann nach Mexico City gezogen und erledige meine Arbeit nun in der dortigen Filiale. Unser Team in Kamerun leitet das Tagesgeschäft.

Was ich an meiner Arbeit am meisten magWir arbeiten mit zwölf Forstgemeinschaften, welche sich die Rechte auf Waldwirtschaft gesichert haben. Wir vermitteln ihnen das Wissen, um sich finanziell selbständig zu machen. Ich liebe diese Interaktion, weil ich dadurch die Wirkung unserer Arbeit unmittelbar spüre. Zudem mag ich, wie unberechenbar jeder Tag ist. Denn durch den steten Kontakt mit Kamerun bin ich ganz von den dortigen Verhältnissen abhängig. Manchmal gibt’s keine Internetverbindung oder

die Strassen werden für den Präsidenten abgesperrt und kein einziger Kollege gelangt zum Arbeitsplatz. So gibt es immer viel zu improvisieren.

Was manchmal schwierig ist Ich fliege öfters nach Zentralafrika, was beträchtliche Treib-hausgasemissionen verursacht. Doch diese Reisen sind notwendig: Die Länder Zentralafrikas werden zunehmend von der Öffnung ihrer Märkte und der Globalisierung profi-tieren. Es ist unsere Aufgabe, diesen Prozess zu begleiten, damit sich diese Region entwickeln kann, ohne dass die natürlichen Ressourcen zu sehr übernutzt werden.

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IngenieurwesenNaturschutz

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Dieter MüllerGeschäftsleiter, Parc Ela

Warum ich Umweltnaturwissenschaften studiert habeWeil mich Waldsterben, Tschernobyl und Schweizerhalle geprägt haben – und ich Teil der Lösung von morgen für die Herausforderungen von heute sein wollte. Die disziplinäre Vielfalt des Studiums hat mich überzeugt: Die Welt ist zu komplex, um sie aus nur einem Blickwinkel verstehen zu können. Was ich heute macheIch bin Geschäftsleiter des Parc Ela, dem grössten regio-nalen Naturpark der Schweiz im Herzen des Kantons Graubünden. Mit einem kleinen Team schaffe ich die Grund-lagen, damit der Naturpark Nutzen in unsere Randregion bringt – für die Natur, für die Wirtschaft, für die Menschen. Unser Ziel ist, die Region nachhaltig zu entwickeln und unser Kapital, die intakte Natur und Landschaft, zu erhalten: durch Projekte zugunsten von Natur und Landschaft, durch Bildung und Öffentlichkeitsarbeit und mit der Förderung von regionalen Produkten und dem Aufbau von naturnahen Tourismusangeboten.

Was ich an meiner Arbeit am meisten magDass wir den Naturpark, seine Rollen, Aufgaben und Mög-lichkeiten in der Praxis jeden Tag ein Stück neu erfinden. Ich kann mir kaum eine vielfältigere, abwechslungsreichere Arbeit vorstellen. Vom Tourismusmanagement bis zur Land-schaftspflege, von der Bildungsarbeit bis zur Energiepolitik der Gemeinden – das breite Aufgabenfeld macht meine Arbeit spannend und herausfordernd.

Was manchmal schwierig istDass alle von Nachhaltigkeit und Ganzheitlichkeit sprechen, häufig aber doch nur ihre Partikularinteressen meinen und damit einem Interessenausgleich im Wege stehen.

Christian NiedererSpezialist für Altlastenuntersuchungen, BMG Engineering

Warum ich Umweltnaturwissenschaften studiert habeDas Studium bietet die Möglichkeit, sich mit einer breiten Palette an naturwissenschaftlichen Disziplinen auseinan-derzusetzen. Das kam mir entgegen, denn ich interessier-te mich nicht nur für Chemie, sondern auch für Biologie und Physik. Zudem interessierte mich mehr, wie Chemie in der Umwelt funktioniert als die Chemie im Labor. Der Umwelt-Systembezug des Studiums sowie der Anspruch, Probleme nicht nur zu beschreiben, sondern auch Lösun-gen zu erarbeiten, war ein zusätzliches Argument für meine Studienwahl.

Was ich heute macheIch arbeite bei der BMG Engineering. Die BMG untersucht unter anderem Industrieareale und Deponien auf Belas-tungen, welche durch das Ablagern von allen möglichen Abfällen verursacht wurden. Kritisch ist ein Standort dann, wenn Schadstoffe ins Grundwasser gelangen und/oder Trinkwasser-Fassungen gefährdet sind. In diesem Fall muss mit Hilfe einer Risikobewertung die Gefährdung von Mensch und Umwelt abgeschätzt werden. Dabei werden unter anderem Transportmodelle eingesetzt, welche die Schad-stoffausbreitung als Funktion von Ort und Zeit im Boden wie auch im Grundwasser-Leiter simulieren. Im Sanierungsfall ist ein optimales Kosten-Nutzen-Verhältnis entscheidend.

Was ich an meiner Arbeit am meisten magIn meiner täglichen Arbeit wechseln sich Feldarbeiten, Modellierarbeiten, Verhandlungen mit Unternehmern und Behörden wie auch Arbeiten im Labor ab. Die Arbeit ist facettenreich, jedes Projekt ist einzigartig. Besonders interessant ist dabei, komplexe Probleme zu erfassen und zu vereinfachen, indem aus einer Vielzahl an Informationen wichtige von unwichtigen Fakten getrennt werden.

Was manchmal schwierig istAus finanziellen und logistischen Gründen kann nicht jeder Quadratmeter eines Standortes untersucht werden. Dadurch entstehen Wissenslücken, mit denen man leben muss. Nach vier Jahren Arbeit in der Forschung an der ETH musste ich mich anfänglich an den Umgang mit dem Mangel an Daten gewöhnen. Mittlerweile macht es jedoch Spass, durch Plausibilitätsüberlegungen solche Wissenslücken zu schliessen.

Wie meine Zukunftspläne aussehenIch möchte mich in Regionalentwicklung weiterbilden – und den Parc Ela noch mehr in den Köpfen und Herzen der Bevölkerung verankern.

Was ich sonst gerne geworden wäre Das war ich schon vor dem Studium: Journalist. Mit meinem Studium wollte ich gezielt meine Kommunikationskennt-nisse durch Kenntnisse über unsere Umwelt ergänzen und miteinander verbinden. Das kann ich nun im Parc Ela in Idealform.

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IngenieurwesenNaturschutz

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Dieter MüllerGeschäftsleiter, Parc Ela

Warum ich Umweltnaturwissenschaften studiert habeWeil mich Waldsterben, Tschernobyl und Schweizerhalle geprägt haben – und ich Teil der Lösung von morgen für die Herausforderungen von heute sein wollte. Die disziplinäre Vielfalt des Studiums hat mich überzeugt: Die Welt ist zu komplex, um sie aus nur einem Blickwinkel verstehen zu können. Was ich heute macheIch bin Geschäftsleiter des Parc Ela, dem grössten regio-nalen Naturpark der Schweiz im Herzen des Kantons Graubünden. Mit einem kleinen Team schaffe ich die Grund-lagen, damit der Naturpark Nutzen in unsere Randregion bringt – für die Natur, für die Wirtschaft, für die Menschen. Unser Ziel ist, die Region nachhaltig zu entwickeln und unser Kapital, die intakte Natur und Landschaft, zu erhalten: durch Projekte zugunsten von Natur und Landschaft, durch Bildung und Öffentlichkeitsarbeit und mit der Förderung von regionalen Produkten und dem Aufbau von naturnahen Tourismusangeboten.

Was ich an meiner Arbeit am meisten magDass wir den Naturpark, seine Rollen, Aufgaben und Mög-lichkeiten in der Praxis jeden Tag ein Stück neu erfinden. Ich kann mir kaum eine vielfältigere, abwechslungsreichere Arbeit vorstellen. Vom Tourismusmanagement bis zur Land-schaftspflege, von der Bildungsarbeit bis zur Energiepolitik der Gemeinden – das breite Aufgabenfeld macht meine Arbeit spannend und herausfordernd.

Was manchmal schwierig istDass alle von Nachhaltigkeit und Ganzheitlichkeit sprechen, häufig aber doch nur ihre Partikularinteressen meinen und damit einem Interessenausgleich im Wege stehen.

Christian NiedererSpezialist für Altlastenuntersuchungen, BMG Engineering

Warum ich Umweltnaturwissenschaften studiert habeDas Studium bietet die Möglichkeit, sich mit einer breiten Palette an naturwissenschaftlichen Disziplinen auseinan-derzusetzen. Das kam mir entgegen, denn ich interessier-te mich nicht nur für Chemie, sondern auch für Biologie und Physik. Zudem interessierte mich mehr, wie Chemie in der Umwelt funktioniert als die Chemie im Labor. Der Umwelt-Systembezug des Studiums sowie der Anspruch, Probleme nicht nur zu beschreiben, sondern auch Lösun-gen zu erarbeiten, war ein zusätzliches Argument für meine Studienwahl.

Was ich heute macheIch arbeite bei der BMG Engineering. Die BMG untersucht unter anderem Industrieareale und Deponien auf Belas-tungen, welche durch das Ablagern von allen möglichen Abfällen verursacht wurden. Kritisch ist ein Standort dann, wenn Schadstoffe ins Grundwasser gelangen und/oder Trinkwasser-Fassungen gefährdet sind. In diesem Fall muss mit Hilfe einer Risikobewertung die Gefährdung von Mensch und Umwelt abgeschätzt werden. Dabei werden unter anderem Transportmodelle eingesetzt, welche die Schad-stoffausbreitung als Funktion von Ort und Zeit im Boden wie auch im Grundwasser-Leiter simulieren. Im Sanierungsfall ist ein optimales Kosten-Nutzen-Verhältnis entscheidend.

Was ich an meiner Arbeit am meisten magIn meiner täglichen Arbeit wechseln sich Feldarbeiten, Modellierarbeiten, Verhandlungen mit Unternehmern und Behörden wie auch Arbeiten im Labor ab. Die Arbeit ist facettenreich, jedes Projekt ist einzigartig. Besonders interessant ist dabei, komplexe Probleme zu erfassen und zu vereinfachen, indem aus einer Vielzahl an Informationen wichtige von unwichtigen Fakten getrennt werden.

Was manchmal schwierig istAus finanziellen und logistischen Gründen kann nicht jeder Quadratmeter eines Standortes untersucht werden. Dadurch entstehen Wissenslücken, mit denen man leben muss. Nach vier Jahren Arbeit in der Forschung an der ETH musste ich mich anfänglich an den Umgang mit dem Mangel an Daten gewöhnen. Mittlerweile macht es jedoch Spass, durch Plausibilitätsüberlegungen solche Wissenslücken zu schliessen.

Wie meine Zukunftspläne aussehenIch möchte mich in Regionalentwicklung weiterbilden – und den Parc Ela noch mehr in den Köpfen und Herzen der Bevölkerung verankern.

Was ich sonst gerne geworden wäre Das war ich schon vor dem Studium: Journalist. Mit meinem Studium wollte ich gezielt meine Kommunikationskennt-nisse durch Kenntnisse über unsere Umwelt ergänzen und miteinander verbinden. Das kann ich nun im Parc Ela in Idealform.

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Forschung und nationale PolitikInternationale Politik

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Sarah BlauTeamleiterin, Europaparlament

Warum ich Umweltnaturwissenschaften studiert habeUrsprünglich komme ich aus Luxemburg und habe das Studium über die Schwester einer Schulfreundin kennen-gelernt, die ich mal in Zürich besucht hatte. Da ich mich nicht entscheiden konnte zwischen Naturwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften oder Jura und mich die Umwelt-problematik sehr interessierte, habe ich dann das Studium der Umweltnaturwissenschaften gewählt, eine Wahl, die ich nie bereut habe.

Was ich heute macheIch arbeite seit meinem Studienabschluss 1998 in Brüssel und habe im Bereich der Umweltpolitik angefangen, erst als Lobbyistin für Umweltorganisationen, dann als Um-weltreferentin der Grünen Fraktion im Europaparlament. Heute arbeite ich im Team des Generalsekretärs (Chef der Verwaltung), wo ich unter anderem für interinstitutionelle Beziehungen mit der Europäischen Kommission und dem Rat – den Mitgliedstaaten – zuständig bin. Ich bereite auch die Sitzungen der Konferenz der Fraktionsvorsitzenden im Europaparlament vor, das neben dem Plenum das Haupt-entscheidungsorgan bildet.

Was ich an meiner Arbeit am meisten magIch mag es, dass ich an der Schnittstelle zwischen politischen Fraktionen und Verwaltung sitze und mit verschiedenen Leuten aus allen EU-Ländern zu tun habe. Einerseits gilt es hier oft, vielfältige Probleme schnell zu lösen, andererseits geht es auch um die Entwicklung von Visionen darüber, wie die Arbeit des Europaparlamentes in Zukunft gestaltet werden soll. Dass ich im Studium der Umweltnaturwissen-schaften gelernt habe, ohne Scheu an neue und interdiszipli-näre Fragestellungen heranzugehen, ist bei meiner jetzigen Arbeit eine grosse Hilfe.

Womit ich mich manchmal schwer tueManchmal habe ich abends das Gefühl, dass ich nichts Konkretes geleistet habe, weil die Arbeit oft darin besteht, potenzielle Probleme zu verhindern, Leute zu überzeugen, Sachen zu koordinieren. An solchen Tagen fehlt mir dann die Umweltpolitik. Da waren die Resultate fassbarer, und man hatte das gute Gefühl, nützlich zu sein.

Was ich sonst gerne geworden wäreWahrscheinlich hätte ich entweder Jura, Wirtschaft oder Politik studiert und wäre trotzdem in dem internationalen Umfeld gelandet, wo ich jetzt arbeite.

Bastien GirodWissenschaftler, ETH Zürich, Nationalrat

Warum ich Umweltnaturwissenschaften studiert habeMeine Mutter meinte: «Schau doch mal an der ETH Umwelt-naturwissenschaften an, dass könnte dir doch gefallen.» Ich ging dann an den Maturanden-Infotag und schaute mir dort zwei Studiengänge an: Maschineningenieur und Umweltnaturwissenschaften. Maschineningenieur, weil ich schon immer Freude an Maschinen und Technik hatte. Umweltnaturwissenschaften, weil mir Umweltschutz immer ein wichtiges Anliegen war. Ausschlaggebend für meine Entscheidung war schliesslich, dass die «Umweltis» einen lebensfroheren, lockereren Eindruck machten. Das hat sich später bestätigt, und ich habe meine Wahl auch inhaltlich nie bereut.

Was ich heute macheIch arbeite als Oberassistent zu 60 Prozent am Lehrstuhl für Nachhaltigkeit und Technologie (SusTec) am MTEC der ETH Zürich. Davor habe ich mein Doktorat am Lehrstuhl für die Schnittstelle von Natur- und Sozialwissenschaften gemacht und war ein Jahr an der Universität Utrecht, wo ich im Bereich der Energiemodellierung geforscht habe. Neben meiner Forschung bin ich seit dem Studium politisch aktiv. Das Studium der Umweltnaturwissenschaften war dafür sehr hilfreich, da es einen Einblick in die verschiedenen politisch relevanten Probleme gibt, weil Umweltprobleme richtig verstanden werden, und weil man lernt, System-zusammenhänge zu erkennen und zu berücksichtigen.

Was ich an meiner Arbeit am meisten magDas Schöne an der Forschung ist die Befriedigung der Neugier und die Erarbeitung von Erkenntnissen. Ein ewiges Lernen – nur produktiver als im Studium. Freude macht auch, in der Lehre die gewonnen Erkenntnisse weitergeben zu können. Die Politik ist eine interessante Abwechslung

zur Forschung. Die Gesetzmässigkeiten sind hier ganz anders. In der Wissenschaft muss man in erster Linie die Reviewer und Studenten von der eigenen Analyse überzeu-gen. In der Politik muss man Wähler, aber auch politische Gegner von Forderungen überzeugen. Zwei völlig unter-schiedliche Herausforderungen.

Wie meine Zukunftspläne aussehenWenn ich von der Zukunftsforschung etwas gelernt habe, dann dass das Humansystem sehr schwer vorhersehbar ist. Entsprechend braucht es nicht einen konkreten Zukunfts-plan, sondern verschiedene mögliche Pläne oder eben Sze-narien. Das Szenario, welches ich am liebsten realisieren würde, wäre ein Weiter-wie-Bisher. Also eine gute Mischung von Politik und Wissenschaft.

Was ich sonst gerne geworden wäreEin Unternehmen mitgründen und führen ist eine Heraus-forderung, welche mich auch fasziniert hätte. Aber wer weiss, das könnte ja noch werden.

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Forschung und nationale PolitikInternationale Politik

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Sarah BlauTeamleiterin, Europaparlament

Warum ich Umweltnaturwissenschaften studiert habeUrsprünglich komme ich aus Luxemburg und habe das Studium über die Schwester einer Schulfreundin kennen-gelernt, die ich mal in Zürich besucht hatte. Da ich mich nicht entscheiden konnte zwischen Naturwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften oder Jura und mich die Umwelt-problematik sehr interessierte, habe ich dann das Studium der Umweltnaturwissenschaften gewählt, eine Wahl, die ich nie bereut habe.

Was ich heute macheIch arbeite seit meinem Studienabschluss 1998 in Brüssel und habe im Bereich der Umweltpolitik angefangen, erst als Lobbyistin für Umweltorganisationen, dann als Um-weltreferentin der Grünen Fraktion im Europaparlament. Heute arbeite ich im Team des Generalsekretärs (Chef der Verwaltung), wo ich unter anderem für interinstitutionelle Beziehungen mit der Europäischen Kommission und dem Rat – den Mitgliedstaaten – zuständig bin. Ich bereite auch die Sitzungen der Konferenz der Fraktionsvorsitzenden im Europaparlament vor, das neben dem Plenum das Haupt-entscheidungsorgan bildet.

Was ich an meiner Arbeit am meisten magIch mag es, dass ich an der Schnittstelle zwischen politischen Fraktionen und Verwaltung sitze und mit verschiedenen Leuten aus allen EU-Ländern zu tun habe. Einerseits gilt es hier oft, vielfältige Probleme schnell zu lösen, andererseits geht es auch um die Entwicklung von Visionen darüber, wie die Arbeit des Europaparlamentes in Zukunft gestaltet werden soll. Dass ich im Studium der Umweltnaturwissen-schaften gelernt habe, ohne Scheu an neue und interdiszipli-näre Fragestellungen heranzugehen, ist bei meiner jetzigen Arbeit eine grosse Hilfe.

Womit ich mich manchmal schwer tueManchmal habe ich abends das Gefühl, dass ich nichts Konkretes geleistet habe, weil die Arbeit oft darin besteht, potenzielle Probleme zu verhindern, Leute zu überzeugen, Sachen zu koordinieren. An solchen Tagen fehlt mir dann die Umweltpolitik. Da waren die Resultate fassbarer, und man hatte das gute Gefühl, nützlich zu sein.

Was ich sonst gerne geworden wäreWahrscheinlich hätte ich entweder Jura, Wirtschaft oder Politik studiert und wäre trotzdem in dem internationalen Umfeld gelandet, wo ich jetzt arbeite.

Bastien GirodWissenschaftler, ETH Zürich, Nationalrat

Warum ich Umweltnaturwissenschaften studiert habeMeine Mutter meinte: «Schau doch mal an der ETH Umwelt-naturwissenschaften an, dass könnte dir doch gefallen.» Ich ging dann an den Maturanden-Infotag und schaute mir dort zwei Studiengänge an: Maschineningenieur und Umweltnaturwissenschaften. Maschineningenieur, weil ich schon immer Freude an Maschinen und Technik hatte. Umweltnaturwissenschaften, weil mir Umweltschutz immer ein wichtiges Anliegen war. Ausschlaggebend für meine Entscheidung war schliesslich, dass die «Umweltis» einen lebensfroheren, lockereren Eindruck machten. Das hat sich später bestätigt, und ich habe meine Wahl auch inhaltlich nie bereut.

Was ich heute macheIch arbeite als Oberassistent zu 60 Prozent am Lehrstuhl für Nachhaltigkeit und Technologie (SusTec) am MTEC der ETH Zürich. Davor habe ich mein Doktorat am Lehrstuhl für die Schnittstelle von Natur- und Sozialwissenschaften gemacht und war ein Jahr an der Universität Utrecht, wo ich im Bereich der Energiemodellierung geforscht habe. Neben meiner Forschung bin ich seit dem Studium politisch aktiv. Das Studium der Umweltnaturwissenschaften war dafür sehr hilfreich, da es einen Einblick in die verschiedenen politisch relevanten Probleme gibt, weil Umweltprobleme richtig verstanden werden, und weil man lernt, System-zusammenhänge zu erkennen und zu berücksichtigen.

Was ich an meiner Arbeit am meisten magDas Schöne an der Forschung ist die Befriedigung der Neugier und die Erarbeitung von Erkenntnissen. Ein ewiges Lernen – nur produktiver als im Studium. Freude macht auch, in der Lehre die gewonnen Erkenntnisse weitergeben zu können. Die Politik ist eine interessante Abwechslung

zur Forschung. Die Gesetzmässigkeiten sind hier ganz anders. In der Wissenschaft muss man in erster Linie die Reviewer und Studenten von der eigenen Analyse überzeu-gen. In der Politik muss man Wähler, aber auch politische Gegner von Forderungen überzeugen. Zwei völlig unter-schiedliche Herausforderungen.

Wie meine Zukunftspläne aussehenWenn ich von der Zukunftsforschung etwas gelernt habe, dann dass das Humansystem sehr schwer vorhersehbar ist. Entsprechend braucht es nicht einen konkreten Zukunfts-plan, sondern verschiedene mögliche Pläne oder eben Sze-narien. Das Szenario, welches ich am liebsten realisieren würde, wäre ein Weiter-wie-Bisher. Also eine gute Mischung von Politik und Wissenschaft.

Was ich sonst gerne geworden wäreEin Unternehmen mitgründen und führen ist eine Heraus-forderung, welche mich auch fasziniert hätte. Aber wer weiss, das könnte ja noch werden.

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UmweltbildungIndustriebehörde

Christian PonciniWissenschaftlicher Mitarbeiter, Amt für Luft, Klima und erneuerbare Energie, Baudepartement Kanton Tessin

Warum ich Umweltnaturwissenschaften studiert habeNach dem Abbruch eines anderen Studiums habe ich mit Freude den Weg genommen, der mir durch die Umwelt-wissenschaften geboten wurde. Mein Biologielehrer in der Mittelschule hatte mir gezeigt, dass die Umwelt einfach sein kann und zugleich sehr komplex. Deshalb war ich neugierig darauf, diese Komplexität aus verschiedenen Blickwinkeln, aber auch vollständig beurteilen zu lernen. Ich bin glücklich mit dieser Entscheidung, die ich damals getroffen habe. Ich fand auch eine freundliche Atmosphäre in der Fakultät vor und fühlte mich sofort sehr wohl.

Alexandra TiefenbacherSelbstständige Umweltnaturwissenschaftlerin

Warum ich Umweltnaturwissenschaften studiert habeEigentlich habe ich Umweltnaturwissenschaften studiert, weil ich mich nicht entscheiden konnte. Mir wurde immer ge-sagt, dass ich ein Talent für die Naturwissenschaften hätte: Biologie, Mathematik, Chemie, Physik. Doch ich konnte mich auf keines dieser Fächer festlegen. Deshalb landete ich bei den «Umweltis», was sich als Glückstreffer herausstellte. Nicht nur, weil das Umweltstudium ein Mix aus all diesen Naturwissenschaften ist, sondern weil es auch Psychologie, Recht und sogar Philosophie integriert – Fächer, die mir besonders gut gefallen haben.

Was ich heute macheIch bin selbstständig erwerbende Umweltnaturwissen-schaftlerin und habe zwei Standbeine – die Rucksackschu-le und das Onlinemagazin LAMM. Bei der Rucksackschule arbeite ich als Umweltbildnerin. Ziel der Rucksackschule ist es, so viele Menschen wie möglich in die Natur zu brin-gen, ihnen die natürlichen Kreisläufe zu erklären und die emotionale Verbundenheit mit unserer Umwelt zu fördern. Unser Kerngeschäft ist die Organisation und Durchführung von Anlässen in der Natur: Waldtage für Schulklassen, Bodentiersafaris für kommunale Ferienpassanbieter, Kin-dergeburtstage am Lagerfeuer, Ferienlager im Zelt und vieles mehr. Mein zweites Standbein, das Onlinemagazin LAMM, befindet sich noch im Aufbau. LAMM hat sich ganz der Nachhaltigkeit verschrieben. Bei unseren Recherchen und Analysen betrachten wir die Welt stets durch die Brille der Nachhaltigkeit. Vor fünf Jahren gründete ich das Maga-zin zusammen mit zwei Freunden. Heute schreiben zwölf Redaktoren für das Magazin. Ich leite die Geschäftsstelle und schreibe selber Artikel. In ein paar Jahren wollen wir unsere Arbeit über Spendengelder, Mitgliederbeiträge, Stiftungen und Crowdfundings finanzieren können.

Was ich sonst gern geworden wäre Ich kann mich daran erinnern, dass ich in der Zeit, als man sich für ein Studium entscheiden musste, den Ordner «Philosophie» von der Studienberatung zuhause hatte. Es würde mich sehr interessieren, was aus mir geworden wäre, wenn ich mich mit Hobbes und Kant herumgeschlagen hätte anstatt mit Ökobilanzen und Systemanalysen. Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben. Sobald das Online-magazin LAMM finanziell auf festen Füssen steht, werde ich wahrscheinlich nochmals die Schulbank drücken. Der ETH-Master «Geschichte und Philosophie des Wissens» reizt mich nämlich sehr.

Was ich heute macheIch arbeite als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Amt für Luft, Klima und erneuerbare Energie des Baudepartements des Kantons Tessin. In einem Team von drei Personen bin ich für die Analyse und die Bewertung von Schadstoffemissio-nen in die Atmosphäre aus Feuerungsanlagen und Industrie zuständig. Wir führen mit einem mobilen Labor Messungen bei verschiedenen Unternehmen durch, analysieren die Daten, schreiben ein Protokoll und schicken die Resultate an die Inhaber der untersuchten Anlagen.

Was ich an meiner Arbeit am meisten magIch mag diese Arbeit, weil sie mir erlaubt, die Qualität der Umwelt und der Luft im Allgemeinen zu verbessern, kurz: Ich mache etwas, das gut ist für die Leute, die im Tessin, in der Schweiz und in gewissem Sinne auch auf der ganzen Welt leben. Ich finde, eine Verbesserung, und sei sie noch so klein, ist besser als keine. Mir gefällt aber auch, dass ich die administrative Arbeit mit Aufgaben ausserhalb des Büros in unterschiedlichsten Industriebetrieben verbinden und die wissenschaftliche Analyse mit manueller Arbeit kombinieren kann.

Was ich sonst gerne geworden wäreIch arbeite gerne im Freien mit Kontakt zur Natur. Ich wäre wohl Landschaftsingenieur geworden und würde mich der Renaturierung der Umwelt widmen wie zum Beispiel der Revitalisierung von Flüssen – vielleicht mit einer eigenen Firma.

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UmweltbildungIndustriebehörde

Christian PonciniWissenschaftlicher Mitarbeiter, Amt für Luft, Klima und erneuerbare Energie, Baudepartement Kanton Tessin

Warum ich Umweltnaturwissenschaften studiert habeNach dem Abbruch eines anderen Studiums habe ich mit Freude den Weg genommen, der mir durch die Umwelt-wissenschaften geboten wurde. Mein Biologielehrer in der Mittelschule hatte mir gezeigt, dass die Umwelt einfach sein kann und zugleich sehr komplex. Deshalb war ich neugierig darauf, diese Komplexität aus verschiedenen Blickwinkeln, aber auch vollständig beurteilen zu lernen. Ich bin glücklich mit dieser Entscheidung, die ich damals getroffen habe. Ich fand auch eine freundliche Atmosphäre in der Fakultät vor und fühlte mich sofort sehr wohl.

Alexandra TiefenbacherSelbstständige Umweltnaturwissenschaftlerin

Warum ich Umweltnaturwissenschaften studiert habeEigentlich habe ich Umweltnaturwissenschaften studiert, weil ich mich nicht entscheiden konnte. Mir wurde immer ge-sagt, dass ich ein Talent für die Naturwissenschaften hätte: Biologie, Mathematik, Chemie, Physik. Doch ich konnte mich auf keines dieser Fächer festlegen. Deshalb landete ich bei den «Umweltis», was sich als Glückstreffer herausstellte. Nicht nur, weil das Umweltstudium ein Mix aus all diesen Naturwissenschaften ist, sondern weil es auch Psychologie, Recht und sogar Philosophie integriert – Fächer, die mir besonders gut gefallen haben.

Was ich heute macheIch bin selbstständig erwerbende Umweltnaturwissen-schaftlerin und habe zwei Standbeine – die Rucksackschu-le und das Onlinemagazin LAMM. Bei der Rucksackschule arbeite ich als Umweltbildnerin. Ziel der Rucksackschule ist es, so viele Menschen wie möglich in die Natur zu brin-gen, ihnen die natürlichen Kreisläufe zu erklären und die emotionale Verbundenheit mit unserer Umwelt zu fördern. Unser Kerngeschäft ist die Organisation und Durchführung von Anlässen in der Natur: Waldtage für Schulklassen, Bodentiersafaris für kommunale Ferienpassanbieter, Kin-dergeburtstage am Lagerfeuer, Ferienlager im Zelt und vieles mehr. Mein zweites Standbein, das Onlinemagazin LAMM, befindet sich noch im Aufbau. LAMM hat sich ganz der Nachhaltigkeit verschrieben. Bei unseren Recherchen und Analysen betrachten wir die Welt stets durch die Brille der Nachhaltigkeit. Vor fünf Jahren gründete ich das Maga-zin zusammen mit zwei Freunden. Heute schreiben zwölf Redaktoren für das Magazin. Ich leite die Geschäftsstelle und schreibe selber Artikel. In ein paar Jahren wollen wir unsere Arbeit über Spendengelder, Mitgliederbeiträge, Stiftungen und Crowdfundings finanzieren können.

Was ich sonst gern geworden wäre Ich kann mich daran erinnern, dass ich in der Zeit, als man sich für ein Studium entscheiden musste, den Ordner «Philosophie» von der Studienberatung zuhause hatte. Es würde mich sehr interessieren, was aus mir geworden wäre, wenn ich mich mit Hobbes und Kant herumgeschlagen hätte anstatt mit Ökobilanzen und Systemanalysen. Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben. Sobald das Online-magazin LAMM finanziell auf festen Füssen steht, werde ich wahrscheinlich nochmals die Schulbank drücken. Der ETH-Master «Geschichte und Philosophie des Wissens» reizt mich nämlich sehr.

Was ich heute macheIch arbeite als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Amt für Luft, Klima und erneuerbare Energie des Baudepartements des Kantons Tessin. In einem Team von drei Personen bin ich für die Analyse und die Bewertung von Schadstoffemissio-nen in die Atmosphäre aus Feuerungsanlagen und Industrie zuständig. Wir führen mit einem mobilen Labor Messungen bei verschiedenen Unternehmen durch, analysieren die Daten, schreiben ein Protokoll und schicken die Resultate an die Inhaber der untersuchten Anlagen.

Was ich an meiner Arbeit am meisten magIch mag diese Arbeit, weil sie mir erlaubt, die Qualität der Umwelt und der Luft im Allgemeinen zu verbessern, kurz: Ich mache etwas, das gut ist für die Leute, die im Tessin, in der Schweiz und in gewissem Sinne auch auf der ganzen Welt leben. Ich finde, eine Verbesserung, und sei sie noch so klein, ist besser als keine. Mir gefällt aber auch, dass ich die administrative Arbeit mit Aufgaben ausserhalb des Büros in unterschiedlichsten Industriebetrieben verbinden und die wissenschaftliche Analyse mit manueller Arbeit kombinieren kann.

Was ich sonst gerne geworden wäreIch arbeite gerne im Freien mit Kontakt zur Natur. Ich wäre wohl Landschaftsingenieur geworden und würde mich der Renaturierung der Umwelt widmen wie zum Beispiel der Revitalisierung von Flüssen – vielleicht mit einer eigenen Firma.

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WissenschaftssupportEnergieförderung

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Aeneas WannerGeschäftsleiter, Energie Zukunft Schweiz

Warum ich Umweltnaturwissenschaften studiert habeEine intakte Umwelt ist die Grundlage für alle Bewohner die-ser Erde. Die heutige Entwicklung muss geändert werden, sonst steuern wir auf natürliche und gesellschaftliche Kata-strophen zu. Dazu wollte und will ich einen Beitrag leisten. Dieses faszinierende Studium gibt mir viele Grundlagen, um die Veränderungsprozesse zu verstehen und mitzugestalten.

Was ich heute macheIch bin Geschäftsleiter von Energie Zukunft Schweiz, einem Zusammenschluss von Energieversorgern zur Förderung von erneuerbaren Energien und Energieeffizienz. Wir be-raten und unterstützen Energieversorgungsunternehmen dabei, ihre Geschäftstätigkeit nach den aktuellen Trends der Energiewende neu auszurichten. Als Verwaltungsrat der Industriellen Werke Basel arbeite ich zudem daran, die ökologischen Energieproduktionsanlagen wie Wind-, Solar-, und Holzkraftwerke auszubauen. Politisch engagiere ich mich als Mitglied der Grünliberalen Partei im Grossen Rat des Kantons Basel-Stadt.

Was ich an meiner Arbeit am meisten magIch mag die Abwechslung, die Zusammenarbeit mit vielen spannenden Menschen und die interessanten strategischen Fragestellungen.

Was manchmal schwierig ist Dass sich Menschen selber Grenzen setzen und so eng-stirnige Lösungen herbeiführen.

Wie meine Zukunftspläne aussehenMir ist es wichtig, die nachhaltige Entwicklung beeinflussen zu können. Aufgrund des angeeigneten Wissens werde ich wohl auch in Zukunft in diesem Themenfeld arbeiten. Ob

Gabriela WülserProjektleiterin Netzwerk für transdisziplinäre Forschung, Akademien der Wissenschaften Schweiz

Warum ich Umweltnaturwissenschaften studiert habeGanz klar: Ich wollte die (Um-)Welt retten. Inspiriert durch Greenpeace malte ich mir aus, mit wissenschaftlichen Stu-dien bewaffnet Chemie-Multis von der Verschmutzung von Flüssen und Meeren abzubringen. Die Infomappen meines Gymnasiums zu Biologie oder Erdwissenschaften fand ich dann aber irgendwie einseitig. Als mir ein Klassenkamerad eines Tages die Wegleitung der Umweltnaturwissenschaften aufs Pult legte, war für mich schlagartig klar, dass ich das studieren wollte. Was ich Kleinstadtkind an der weltberühm-ten ETH suchen sollte, war mir zwar vorerst ein Rätsel, aber da es ein solches Studium nur da gab, musste ich es pro-bieren. Ich habe es keine Sekunde bereut.

Was ich heute macheNach einigen anderen Stationen im Schnittstellenbereich zwischen Wissenschaft und Gesellschaft arbeite ich zurzeit beim Netzwerk für transdisziplinäre Forschung der Akade-mien der Wissenschaften Schweiz, wo ich hauptsächlich für ein vierjähriges Nachhaltigkeitsprogramm verantwortlich bin. Um dieses gesellschaftliche Anliegen an allen Schwei-zer Universitäten besser zu verankern, finanzieren wir Pro-jekte von verschiedenen Universitätsangehörigen. Zudem führen wir Veranstaltungen durch, an denen das Thema mit den Uni-Leitungen diskutiert werden.

Was ich an meiner Arbeit am meisten magIch finde es toll, einen Beitrag zur Diskussion um die Rolle und Verantwortung der Wissenschaft für die Entwicklung der Gesellschaft leisten zu können. Ich lerne viele spannen-de und engagierte Leute und mir bisher fremde Fachgebiete kennen. Zum Beispiel, wie die Menschenrechte zur Nachhal-tigkeitsdiskussion gehören. Auch das kreative Umfeld und das gute Team sind Gold wert. Und ich schätze die Kontakte zu vielen gleichgesinnten Menschen.

Was manchmal schwierig istProjektbasierte Arbeit ist – auch in der Forschung – immer wieder mit Ungewissheit über die eigene Zukunft verbun-den. Hier ist immer wieder Flexibilität gefordert.

Was ich sonst gerne geworden wäreIch glaube, ich wäre gerne auch Psychologin oder Coach geworden. Manchmal träume ich auch davon, für eine Weile irgendwo auf einer Alp zu leben, um der Natur näher zu sein.

in der Privatwirtschaft, der Politik oder bei einer NGO, ist mir von geringer Bedeutung. Wichtig sind mir genügend Möglichkeiten und Freiheiten, um die notwendigen Verän-derungen herbeizuführen.

Was ich sonst gerne geworden wäre Eigentlich war für mich seit je klar, dass ich im Umweltbe-reich arbeiten möchte. Das ETH-Umweltstudium war etwas vom Besten, was ich finden konnte. Als Ergänzung diente meine MBA-Ausbildung in Betriebswirtschaft in St.Gallen. Ich würde auf jeden Fall alles wieder gleich machen.

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WissenschaftssupportEnergieförderung

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Aeneas WannerGeschäftsleiter, Energie Zukunft Schweiz

Warum ich Umweltnaturwissenschaften studiert habeEine intakte Umwelt ist die Grundlage für alle Bewohner die-ser Erde. Die heutige Entwicklung muss geändert werden, sonst steuern wir auf natürliche und gesellschaftliche Kata-strophen zu. Dazu wollte und will ich einen Beitrag leisten. Dieses faszinierende Studium gibt mir viele Grundlagen, um die Veränderungsprozesse zu verstehen und mitzugestalten.

Was ich heute macheIch bin Geschäftsleiter von Energie Zukunft Schweiz, einem Zusammenschluss von Energieversorgern zur Förderung von erneuerbaren Energien und Energieeffizienz. Wir be-raten und unterstützen Energieversorgungsunternehmen dabei, ihre Geschäftstätigkeit nach den aktuellen Trends der Energiewende neu auszurichten. Als Verwaltungsrat der Industriellen Werke Basel arbeite ich zudem daran, die ökologischen Energieproduktionsanlagen wie Wind-, Solar-, und Holzkraftwerke auszubauen. Politisch engagiere ich mich als Mitglied der Grünliberalen Partei im Grossen Rat des Kantons Basel-Stadt.

Was ich an meiner Arbeit am meisten magIch mag die Abwechslung, die Zusammenarbeit mit vielen spannenden Menschen und die interessanten strategischen Fragestellungen.

Was manchmal schwierig ist Dass sich Menschen selber Grenzen setzen und so eng-stirnige Lösungen herbeiführen.

Wie meine Zukunftspläne aussehenMir ist es wichtig, die nachhaltige Entwicklung beeinflussen zu können. Aufgrund des angeeigneten Wissens werde ich wohl auch in Zukunft in diesem Themenfeld arbeiten. Ob

Gabriela WülserProjektleiterin Netzwerk für transdisziplinäre Forschung, Akademien der Wissenschaften Schweiz

Warum ich Umweltnaturwissenschaften studiert habeGanz klar: Ich wollte die (Um-)Welt retten. Inspiriert durch Greenpeace malte ich mir aus, mit wissenschaftlichen Stu-dien bewaffnet Chemie-Multis von der Verschmutzung von Flüssen und Meeren abzubringen. Die Infomappen meines Gymnasiums zu Biologie oder Erdwissenschaften fand ich dann aber irgendwie einseitig. Als mir ein Klassenkamerad eines Tages die Wegleitung der Umweltnaturwissenschaften aufs Pult legte, war für mich schlagartig klar, dass ich das studieren wollte. Was ich Kleinstadtkind an der weltberühm-ten ETH suchen sollte, war mir zwar vorerst ein Rätsel, aber da es ein solches Studium nur da gab, musste ich es pro-bieren. Ich habe es keine Sekunde bereut.

Was ich heute macheNach einigen anderen Stationen im Schnittstellenbereich zwischen Wissenschaft und Gesellschaft arbeite ich zurzeit beim Netzwerk für transdisziplinäre Forschung der Akade-mien der Wissenschaften Schweiz, wo ich hauptsächlich für ein vierjähriges Nachhaltigkeitsprogramm verantwortlich bin. Um dieses gesellschaftliche Anliegen an allen Schwei-zer Universitäten besser zu verankern, finanzieren wir Pro-jekte von verschiedenen Universitätsangehörigen. Zudem führen wir Veranstaltungen durch, an denen das Thema mit den Uni-Leitungen diskutiert werden.

Was ich an meiner Arbeit am meisten magIch finde es toll, einen Beitrag zur Diskussion um die Rolle und Verantwortung der Wissenschaft für die Entwicklung der Gesellschaft leisten zu können. Ich lerne viele spannen-de und engagierte Leute und mir bisher fremde Fachgebiete kennen. Zum Beispiel, wie die Menschenrechte zur Nachhal-tigkeitsdiskussion gehören. Auch das kreative Umfeld und das gute Team sind Gold wert. Und ich schätze die Kontakte zu vielen gleichgesinnten Menschen.

Was manchmal schwierig istProjektbasierte Arbeit ist – auch in der Forschung – immer wieder mit Ungewissheit über die eigene Zukunft verbun-den. Hier ist immer wieder Flexibilität gefordert.

Was ich sonst gerne geworden wäreIch glaube, ich wäre gerne auch Psychologin oder Coach geworden. Manchmal träume ich auch davon, für eine Weile irgendwo auf einer Alp zu leben, um der Natur näher zu sein.

in der Privatwirtschaft, der Politik oder bei einer NGO, ist mir von geringer Bedeutung. Wichtig sind mir genügend Möglichkeiten und Freiheiten, um die notwendigen Verän-derungen herbeizuführen.

Was ich sonst gerne geworden wäre Eigentlich war für mich seit je klar, dass ich im Umweltbe-reich arbeiten möchte. Das ETH-Umweltstudium war etwas vom Besten, was ich finden konnte. Als Ergänzung diente meine MBA-Ausbildung in Betriebswirtschaft in St.Gallen. Ich würde auf jeden Fall alles wieder gleich machen.

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KommunikationKatastrophenmanagement

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Markus Hohl Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Bundesamt für Bevölkerungsschutz

Warum ich Umweltnaturwissenschaften studiert habeBei der Wahl war für mich die interdisziplinäre Ausrich-tung des Studiums ausschlaggebend. Die Kombination von verschiedenen naturwissenschaftlichen Disziplinen mit Bereichen aus der Technik, den Geistes- und Sozialwis-senschaften gefiel mir von Anfang an gut und war damals auch fast einzigartig. Ausserdem beeindruckten mich die Systembetrachtungen, auf die das Studium einen Fokus legt. Was ich heute macheIch arbeite beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz im Be-reich Risikogrundlagen und Forschungskoordination. Hier erarbeite und koordiniere ich Projekte, in denen Grundlagen zur Bewältigung von Katastrophen und Notlagen und Strate-gien im Bevölkerungsschutz entwickelt werden. Ich arbeite dabei eng mit verschiedenen Fachleuten von Bund und Kantonen, aber auch mit Fachleuten aus der Wissenschaft und Wirtschaft zusammen. Die Umweltnaturwissenschaften sind eine ausgezeichnete Grundlage für diese Arbeit: Ich habe eine Querschnittsaufgabe und muss das Know-how von verschiedenen Spezialisten verstehen und in die eigenen Überlegungen integrieren.

Was ich an meiner Arbeit am meisten magIm Rahmen unserer Projekte beschäftige ich mich mit einer sehr breiten Palette von verschiedenen Gefährdungen. Sie reicht von Hochwasser und Stromausfall bis hin zu terroris-tischen Anschlägen. Das breite Feld erfordert eine interdis-ziplinäre Zusammenarbeit mit Menschen aus verschiedenen Fachbereichen und Organisationen, zum Beispiel mit Polito-logen, Histo-rikern, Ingenieuren, Geografen usw. Das gefällt mir sehr gut: Ich lerne ständig neue Menschen kennen und muss mich immer wieder in neue Themen einarbeiten.

Was manchmal schwierig istWeil wir die Projekte innerhalb der Bundesverwaltung und mit den Kantonen koordinieren, entwickeln sie sich zum Teil sehr langsam. Zudem wirken auch politische Entscheide auf die Abwicklung unserer Projekte. Solche Entscheide sind kaum vorhersehbar und können inhaltlich zuweilen nur schwer nachvollzogen werden. Die Arbeit braucht daher immer viel Geduld und einen sehr langen Atem.

Mathias NinckLeiter Kommunikation, Polizeidepartement der Stadt Zürich

Warum ich Umweltnaturwissenschaften studiert habeWeil ich die Welt retten wollte. In Tschernobyl war gerade ein Atomreaktor explodiert, in Schweizerhalle hatte das Chemielager von Sandoz gebrannt, die Wälder Europas lagen im Sterben – und ich war 19 Jahre alt. Mit 19 lässt man sich leicht beeindrucken, schon von kleinen Dingen und von solchen Grossereignissen erst recht. Ich hatte daran gedacht, Chemie zu studieren, dann las ich einen Artikel über den neuen Studiengang an der ETH und mir war alles klar. Es herrschte eine spezielle Stimmung, als ich anfing, alles war neu, auch für die Professoren, es war wie eine grosse Verschwörung, es war zwar Naturwissenschaft, aber nicht nur, wir waren Gläubige, und das gefiel mir irgendwie. Ein beseeltes Studium. Grossartig.

Was ich heute macheIch leite im Jobsharing die Kommunikation des Zürcher Polizeidepartements, arbeite also im Umfeld eines Exeku-tivpolitikers (Stadtrat Richard Wolff). Das heisst, ich nehme das Telefon ab, wenn ein Journalist anruft (ich war zwanzig Jahre lang selber einer), ich schreibe Reden, ich denke mit, wenn es darum geht, in einer politischen Auseinander- setzung Argumente auf ihre Tauglichkeit zu prüfen. Mit meinem Studium hat das unmittelbar nicht viel zu tun, aber es schadet mir nicht, mich in der Welt der Naturwissen-schaften einmal ausgekannt zu haben. Ich habe im Studium gelernt, wie man sich Wissen aneignet und klar denkt, das hilft in jedem Beruf.

Was ich sonst gern geworden wäreStrafverteidiger. Ein aufreibender Beruf, kaum geeignet zum Reichwerden, aber voller Auseinandersetzungen: mit dem Klienten, mit dem Staatsanwalt, dem Richter. Die

Herausforderung, Beweise zu sezieren, die plausibel tönen-de Geschichte des Anklägers mit einer ebenso plausiblen Gegengeschichte zu kontrastieren, Zweifel zu streuen, wo alles gewiss scheint. Immer taktisch vorgehen. Mein eigener Chef sein. Ja, doch, das hätte mir auch gefallen können.

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KommunikationKatastrophenmanagement

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Markus Hohl Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Bundesamt für Bevölkerungsschutz

Warum ich Umweltnaturwissenschaften studiert habeBei der Wahl war für mich die interdisziplinäre Ausrich-tung des Studiums ausschlaggebend. Die Kombination von verschiedenen naturwissenschaftlichen Disziplinen mit Bereichen aus der Technik, den Geistes- und Sozialwis-senschaften gefiel mir von Anfang an gut und war damals auch fast einzigartig. Ausserdem beeindruckten mich die Systembetrachtungen, auf die das Studium einen Fokus legt. Was ich heute macheIch arbeite beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz im Be-reich Risikogrundlagen und Forschungskoordination. Hier erarbeite und koordiniere ich Projekte, in denen Grundlagen zur Bewältigung von Katastrophen und Notlagen und Strate-gien im Bevölkerungsschutz entwickelt werden. Ich arbeite dabei eng mit verschiedenen Fachleuten von Bund und Kantonen, aber auch mit Fachleuten aus der Wissenschaft und Wirtschaft zusammen. Die Umweltnaturwissenschaften sind eine ausgezeichnete Grundlage für diese Arbeit: Ich habe eine Querschnittsaufgabe und muss das Know-how von verschiedenen Spezialisten verstehen und in die eigenen Überlegungen integrieren.

Was ich an meiner Arbeit am meisten magIm Rahmen unserer Projekte beschäftige ich mich mit einer sehr breiten Palette von verschiedenen Gefährdungen. Sie reicht von Hochwasser und Stromausfall bis hin zu terroris-tischen Anschlägen. Das breite Feld erfordert eine interdis-ziplinäre Zusammenarbeit mit Menschen aus verschiedenen Fachbereichen und Organisationen, zum Beispiel mit Polito-logen, Histo-rikern, Ingenieuren, Geografen usw. Das gefällt mir sehr gut: Ich lerne ständig neue Menschen kennen und muss mich immer wieder in neue Themen einarbeiten.

Was manchmal schwierig istWeil wir die Projekte innerhalb der Bundesverwaltung und mit den Kantonen koordinieren, entwickeln sie sich zum Teil sehr langsam. Zudem wirken auch politische Entscheide auf die Abwicklung unserer Projekte. Solche Entscheide sind kaum vorhersehbar und können inhaltlich zuweilen nur schwer nachvollzogen werden. Die Arbeit braucht daher immer viel Geduld und einen sehr langen Atem.

Mathias NinckLeiter Kommunikation, Polizeidepartement der Stadt Zürich

Warum ich Umweltnaturwissenschaften studiert habeWeil ich die Welt retten wollte. In Tschernobyl war gerade ein Atomreaktor explodiert, in Schweizerhalle hatte das Chemielager von Sandoz gebrannt, die Wälder Europas lagen im Sterben – und ich war 19 Jahre alt. Mit 19 lässt man sich leicht beeindrucken, schon von kleinen Dingen und von solchen Grossereignissen erst recht. Ich hatte daran gedacht, Chemie zu studieren, dann las ich einen Artikel über den neuen Studiengang an der ETH und mir war alles klar. Es herrschte eine spezielle Stimmung, als ich anfing, alles war neu, auch für die Professoren, es war wie eine grosse Verschwörung, es war zwar Naturwissenschaft, aber nicht nur, wir waren Gläubige, und das gefiel mir irgendwie. Ein beseeltes Studium. Grossartig.

Was ich heute macheIch leite im Jobsharing die Kommunikation des Zürcher Polizeidepartements, arbeite also im Umfeld eines Exeku-tivpolitikers (Stadtrat Richard Wolff). Das heisst, ich nehme das Telefon ab, wenn ein Journalist anruft (ich war zwanzig Jahre lang selber einer), ich schreibe Reden, ich denke mit, wenn es darum geht, in einer politischen Auseinander- setzung Argumente auf ihre Tauglichkeit zu prüfen. Mit meinem Studium hat das unmittelbar nicht viel zu tun, aber es schadet mir nicht, mich in der Welt der Naturwissen-schaften einmal ausgekannt zu haben. Ich habe im Studium gelernt, wie man sich Wissen aneignet und klar denkt, das hilft in jedem Beruf.

Was ich sonst gern geworden wäreStrafverteidiger. Ein aufreibender Beruf, kaum geeignet zum Reichwerden, aber voller Auseinandersetzungen: mit dem Klienten, mit dem Staatsanwalt, dem Richter. Die

Herausforderung, Beweise zu sezieren, die plausibel tönen-de Geschichte des Anklägers mit einer ebenso plausiblen Gegengeschichte zu kontrastieren, Zweifel zu streuen, wo alles gewiss scheint. Immer taktisch vorgehen. Mein eigener Chef sein. Ja, doch, das hätte mir auch gefallen können.

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UmweltberatungInternationale Zusammenarbeit

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Bettina BachmannProjektleiterin Umwelt Due Diligence, Ecosens AG

Warum ich Umweltnaturwissenschaften studiert habeWeil mich das Lebendige und die Natur faszinieren. Ich wollte ein naturwissenschaftliches Studium wählen, in welchem auch über die Grenzen der Wissenschaft und die Umsetzung von Erkenntnissen in den Alltag diskutiert wird. Zudem gefiel es mir, dass auch sozialwissenschaftliche Aspekte einen festen Platz im Studium hatten. Gefallen hat mir auch, dass der Studienplan sehr flexibel war und ich deshalb sowohl während des Studiums wie auch für den Start in das Berufsleben Wahlmöglichkeiten hatte.

Was ich heute macheIch arbeite bei der Ecosens AG im Bereich der Environmen-tal Due Diligence (EDD). Ziel einer EDD ist es, im Rahmen einer Unternehmenstransaktion – Kauf oder Verkauf – die Umweltrisiken, welche mit der Liegenschaft und dem Be-trieb verbunden sind, zu erkennen und die Kostenrisiken einzuschätzen. Bei einer Liegenschaft sind dies zum Bei-spiel Belastungen im Untergrund, etwa Altlasten, im Boden oder in der Bausubstanz. Mit dem Betrieb verbunden sind die rechtlichen Bestimmungen und Anforderungen, was Produktionsabwasser sowie Emissionen aus der Heizung oder Produktionsanlagen anbelangt. Zusätzlich prüfen wir, ob alle Anforderungen der Umweltgesetzgebung eingehal-ten werden.

Was ich an meiner Arbeit am meisten magDie Abwechslung und die Betriebsbesichtigungen vor Ort. Diese Rundgänge sind sehr spannend, da ich immer wieder in neue Produktionsbereiche hineinsehe. Unter anderem war ich in Kaffeeröstereien, in einer Giesserei, in Betrieben der Metallbearbeitung, in Hotels sowie in pharmazeutischen und chemischen Produktionsbetrieben. Ebenfalls gefallen

Benjamin LangLeiter Lateinamerika, Stiftung Swisscontact

Warum ich Umweltnaturwissenschaften studiert habeWeil dieses Studium neben naturwissenschaftlichen auch Aspekte der Ökonomie, Technik sowie Sozialwissenschaf-ten beleuchtet. Letztere sind besonders wichtig, denn für einen nachhaltig wirksamen Umweltschutz – nicht nur in Entwicklungsländern – sind Verhaltensänderungen zentral. Zudem hat mich die praxisorientierte Ausrichtung des Studi-enganges von Anfang an überzeugt und tut dies noch heute.

Was ich heute macheAls Mitglied der Swisscontact-Geschäftsleitung bin ich zuständig für Lateinamerika. Diese Arbeit umfasst haupt-sächlich die Überwachung der Projekte in derzeit zehn Ländern, erfordert aber auch meine Mitarbeit in der Projektakquisition, bei der Berichterstattung sowie im Wissensmanagement. Wir fördern die Privatwirtschaft und ich bin derzeit daran, unser Portefeuille thematisch und geografisch zu erweitern.

Was ich an meiner Arbeit am meisten magDie Vielseitigkeit der Themen, Projekte und Kundenbezie-hungen machen meine Arbeit sehr spannend. Meine Projekt-reisen in Lateinamerika halten mich auf dem neusten Stand bezüglich Projektumsetzung, und Kontakte mit Institutio-nen und Persönlichkeiten eröffnen mir ständig Einblicke in neue Bereiche der Privatwirtschaft und deren Potenzial zur Armutsbekämpfung und zum Schutz der Umwelt.

Was manchmal schwierig ist Die hohe Kommunikationsfrequenz per Internet und Tele-fon mit meinen Mitarbeiter/innen in den Ländern sowie die zunehmende Arbeit mit Datenbanken erfordern leider sehr viel Arbeit vor dem Bildschirm.

Wie meine Zukunftspläne aussehenIch möchte weiterhin in leitender Funktion die strategischen Entscheide von Swisscontact mitprägen können. Die Tatsa-che, dass das Umweltthema innerhalb der Stiftung definitiv den Durchbruch geschafft hat, motiviert mich zusätzlich.

Was ich sonst gerne geworden wäre Zwischen Mittelschule und Studienanfang habe ich im Erzie-hungsbereich geschnuppert. Doch dann habe ich erkannt, dass Umweltthemen eng mit sozialwissenschaftlichen Fragestellungen verknüpft sind – so fiel mir der Entscheid zugunsten des ETH-Studiums Umweltnaturwissenschaften leicht.

mir der persönliche Kontakt und die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Ansprechpartnern.

Was manchmal schwierig ist Oft sind die Projekte sehr kurzfristig, was manchmal zu Spitzen in der Arbeitsbelastung führt. Seit der Geburt unse-res Sohnes arbeite ich noch 60 Prozent, was es nicht immer einfacher macht. Doch dank der Flexibilität auf allen Seiten ist es bis jetzt immer gut aufgegangen.

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UmweltberatungInternationale Zusammenarbeit

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Bettina BachmannProjektleiterin Umwelt Due Diligence, Ecosens AG

Warum ich Umweltnaturwissenschaften studiert habeWeil mich das Lebendige und die Natur faszinieren. Ich wollte ein naturwissenschaftliches Studium wählen, in welchem auch über die Grenzen der Wissenschaft und die Umsetzung von Erkenntnissen in den Alltag diskutiert wird. Zudem gefiel es mir, dass auch sozialwissenschaftliche Aspekte einen festen Platz im Studium hatten. Gefallen hat mir auch, dass der Studienplan sehr flexibel war und ich deshalb sowohl während des Studiums wie auch für den Start in das Berufsleben Wahlmöglichkeiten hatte.

Was ich heute macheIch arbeite bei der Ecosens AG im Bereich der Environmen-tal Due Diligence (EDD). Ziel einer EDD ist es, im Rahmen einer Unternehmenstransaktion – Kauf oder Verkauf – die Umweltrisiken, welche mit der Liegenschaft und dem Be-trieb verbunden sind, zu erkennen und die Kostenrisiken einzuschätzen. Bei einer Liegenschaft sind dies zum Bei-spiel Belastungen im Untergrund, etwa Altlasten, im Boden oder in der Bausubstanz. Mit dem Betrieb verbunden sind die rechtlichen Bestimmungen und Anforderungen, was Produktionsabwasser sowie Emissionen aus der Heizung oder Produktionsanlagen anbelangt. Zusätzlich prüfen wir, ob alle Anforderungen der Umweltgesetzgebung eingehal-ten werden.

Was ich an meiner Arbeit am meisten magDie Abwechslung und die Betriebsbesichtigungen vor Ort. Diese Rundgänge sind sehr spannend, da ich immer wieder in neue Produktionsbereiche hineinsehe. Unter anderem war ich in Kaffeeröstereien, in einer Giesserei, in Betrieben der Metallbearbeitung, in Hotels sowie in pharmazeutischen und chemischen Produktionsbetrieben. Ebenfalls gefallen

Benjamin LangLeiter Lateinamerika, Stiftung Swisscontact

Warum ich Umweltnaturwissenschaften studiert habeWeil dieses Studium neben naturwissenschaftlichen auch Aspekte der Ökonomie, Technik sowie Sozialwissenschaf-ten beleuchtet. Letztere sind besonders wichtig, denn für einen nachhaltig wirksamen Umweltschutz – nicht nur in Entwicklungsländern – sind Verhaltensänderungen zentral. Zudem hat mich die praxisorientierte Ausrichtung des Studi-enganges von Anfang an überzeugt und tut dies noch heute.

Was ich heute macheAls Mitglied der Swisscontact-Geschäftsleitung bin ich zuständig für Lateinamerika. Diese Arbeit umfasst haupt-sächlich die Überwachung der Projekte in derzeit zehn Ländern, erfordert aber auch meine Mitarbeit in der Projektakquisition, bei der Berichterstattung sowie im Wissensmanagement. Wir fördern die Privatwirtschaft und ich bin derzeit daran, unser Portefeuille thematisch und geografisch zu erweitern.

Was ich an meiner Arbeit am meisten magDie Vielseitigkeit der Themen, Projekte und Kundenbezie-hungen machen meine Arbeit sehr spannend. Meine Projekt-reisen in Lateinamerika halten mich auf dem neusten Stand bezüglich Projektumsetzung, und Kontakte mit Institutio-nen und Persönlichkeiten eröffnen mir ständig Einblicke in neue Bereiche der Privatwirtschaft und deren Potenzial zur Armutsbekämpfung und zum Schutz der Umwelt.

Was manchmal schwierig ist Die hohe Kommunikationsfrequenz per Internet und Tele-fon mit meinen Mitarbeiter/innen in den Ländern sowie die zunehmende Arbeit mit Datenbanken erfordern leider sehr viel Arbeit vor dem Bildschirm.

Wie meine Zukunftspläne aussehenIch möchte weiterhin in leitender Funktion die strategischen Entscheide von Swisscontact mitprägen können. Die Tatsa-che, dass das Umweltthema innerhalb der Stiftung definitiv den Durchbruch geschafft hat, motiviert mich zusätzlich.

Was ich sonst gerne geworden wäre Zwischen Mittelschule und Studienanfang habe ich im Erzie-hungsbereich geschnuppert. Doch dann habe ich erkannt, dass Umweltthemen eng mit sozialwissenschaftlichen Fragestellungen verknüpft sind – so fiel mir der Entscheid zugunsten des ETH-Studiums Umweltnaturwissenschaften leicht.

mir der persönliche Kontakt und die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Ansprechpartnern.

Was manchmal schwierig ist Oft sind die Projekte sehr kurzfristig, was manchmal zu Spitzen in der Arbeitsbelastung führt. Seit der Geburt unse-res Sohnes arbeite ich noch 60 Prozent, was es nicht immer einfacher macht. Doch dank der Flexibilität auf allen Seiten ist es bis jetzt immer gut aufgegangen.

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Informationen zum Studium

Bachelor-Studium Umweltnaturwissenschaften Studiensekretariat Bachelorstudiengang Umweltnatur- wissenschaften

ETH ZürichD-USYS, Bachelor-SekretariatCHN H 50.5Universitätstrasse 168092 ZürichTel. +41 44 632 53 [email protected]

Stundenplanwww.vvz.ethz.ch

Allgemeine Informationen der ETH Zürich (Anmeldetermine) Rektoratskanzlei

ETH ZürichRektoratskanzleiHG F 19Rämistrasse 1018092 ZürichTel. +41 44 632 30 00Fax +41 44 632 10 [email protected]

Öffnungszeiten SchalterMo – Fr, 11.00–13.00 Uhr

TelefonzeitenMo – Fr, 9.00–11.30 Uhr, 14.00–16.00 Uhr

FinanziellesStipendiendienst

ETH ZürichStipendiendienstHG F 22.1Rämistrasse 1018092 ZürichTel. +41 44 632 20 40 oder +41 44 632 20 [email protected]/students/finance

Wohnungen und Zimmer für StudierendeZimmer- und Wohnungsvermittlung Universität/ETH Zürich: www.wohnen.ethz.ch

Studentische Wohngenossenschaft WOKO:www.woko.ch

Gratis Plattformen für Anzeigen:www.marktplatz.ethz.chwww.wgzimmer.ch

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BERUFSAUSSICHTEN

Karrieren in Umweltnaturwissenschaften

Herausgeber Departement UmweltsystemwissenschaftenRedaktion Gabrielle AttingerGestaltung Karin FrauenfelderFotos Tom Kawara, Stiftung Mercator Schweiz – Jonas Jäggy, bildwild.ch, FotoliaDruck Casanova Druck und Verlag AG, ChurAuflage 3000

© ETH Zürich, Juli 2015

Kontakt

ETH ZürichDepartement UmweltsystemwissenschaftenETH Zentrum, CHN H 41Universitätstrasse 16CH-8092 Zürich

www.usys.ethz.ch