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Informatiker • Ingenieure • Naturwissenschaftler • Sommersemester 2015 Grundlagen · Studiengangsperspektiven · Karrierechancen Erfahrungsberichte · Zahlreiche Stellenangebote · berufsstart.de Berufsstart Technik

Berufsstart Technik Sommersemester 2015

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„Berufsstart Technik“ ist der Allrounder unter den Ausgaben. Hier finden Studenten und Absolventen Karrieretipps sowie Angaben rund um die Bewerbung, aber auch Informationen zum Thema Gehalt.

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Informatiker • Ingenieure • Naturwissenschaftler • Sommersemester 2015Grundlagen · Studiengangsperspektiven · KarrierechancenErfahrungsberichte · Zahlreiche Stellenangebote · berufsstart.de

BerufsstartTechnik

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»Nichts ist stärker als eine Idee, deren Zeit gekommen ist! «Victor Hugo

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Liebe Studenten und Absolventen,

mit einer gewissen Leichtigkeit unter dem Motto »Eben mal durch-starten!« erscheint die aktuelle Ausgabe »Berufsstart Technik« zum Sommersemester 2015. Auch wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Hochschulabsolventen deutlich schwieriger geworden sind – der ifo Geschäftsklimaindex fällt seit Monaten, die Börse stürzt um 1000 Punkte im Dax – besteht an gut ausgebildeten Studenten und Absolventen nach wie vor hoher Bedarf. Ob die hohen Einstellungszahlen so bleiben, mag ich bezweifeln und möchte Studenten auffordern, sich intensiv mit der eigenen Karriere zu beschäftigen.

Die Berufsstart Publikationen bieten hierfür zahlreiche redaktionelle Beiträge, die speziell auf euren Studiengang zugeschnitten sind. Die Grundlagen, geschrieben von Fachleuten aus verschiedenen Branchen, bilden hier die Basis und zeigen euch mögliche Karrierechancen auf. Professoren berichten über die vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten der jeweiligen Fach-richtung, Studenten wie auch Absolventen erzählen von ihren Praxiserfahrungen im Unternehmen.

Alle Ausgaben von Berufsstart könnt ihr zukünftig auch als e-book erhalten. Zusätzlich bietet die neue Homepage weitere interessante Artikel und Informationen rund um eure Karriere.

Ich wünsche euch alles Gute für den Start in eine spannende Karriere – Inspiration, Ausdauer und Erfolg!

EuerHans-Thilo SommerHerausgeber

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Grundlagen 1

Informatik 2

Ingenieurwesen 3

Naturwissenschaften 4

Branchen 5

Inserentenverzeichnis 6

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1 Grundlagen Bachelorabschluss: Ende der Fahnenstange oder Anfang einer Bildungskarriere? 12 Berufsstartende Ingenieure – Was erwartet sie? 16 Stellensuche – nicht ganz so schwierig wie die Partnerwahl 26 Jobmessen – Sprungbrett zum Traumjob 32 Richtig bewerben = Bewerben 38 Ich trete nicht ins Fettnäpfchen – Ich springe mit Anlauf hinein. 62 Einstiegsgehalt 68 Richtig abgesichert für Studium und Berufseinstieg 72 Wie wichtig sind Praktika? 78 Sinn und Wert von Auslandspraktika 84 Praktikum im weltweit größten Zementwerk von HeidelbergCement 92 Karriere mal anders – Expertise statt Führen 96 Karriere im Familienunternehmen 100 Open Space sucht Open Minds. 104

2 Informatik Studiengangsperspektive – Informatik 108 Erfahrungsbericht – Praktikantin bei IBM Services Center - Deutschland 112 Erfahrungsbericht – Werkstudent bei amasol 114 Erfahrungsbericht – Berufsstart bei Computacenter 116 Studiengangsperspektive – Medizinische Informatik 118 Erfahrungsbericht – Werkstudent bei der Südwestdeutschen Medienholding 122 Studiengangsperspektive – Wirtschaftsinformatik 124 Studiengangsperspektive – Wirtschaftsinformatik 128 Erfahrungsbericht – Senior Business Analyst bei Capgemini Deutschland 132 Erfahrungsbericht – Berufsstart bei der PTV Group 134

Inhaltsverzeichnis

4 INHALTSVERZEICHNIS

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3 Ingenieurwesen Bauingenieurwesen Studiengangsperspektive – Bauingenieurwesen 144 Erfahrungsbericht – Berufsstart bei ARCADIS Deutschland 148 Elektrotechnik Studiengangsperspektive – Elektrotechnik 154 Erfahrungsbericht – Berufsstart im Rückblick bei Proventa 158 Erfahrungsbericht – Berufsstart bei ZMDI 160 Studiengangsperspektive – Energietechnik 162 Erfahrungsbericht – Praktikant und Abschussarbeit bei SMA 166 Studiengangsperspektive – Elektro- und Informationstechnik 168 Studiengangsperspektive – Informations- und Kommunikationstechnik 172 Erfahrungsbericht – akademischer Mitarbeiter an der Hochschule Karlsruhe 176 Studiengangsperspektive – Mess- und Regelungstechnik 178 Studiengangsperspektive – Optoelektronik 182 Studiengangsperspektive – Medizintechnik 186 Erfahrungsbericht – Masterarbeit an der Hochschule Ulm 190 Studiengangsperspektive – Industrielle Biotechnologie 192 Erfahrungsbericht – Absolvent der Munich School of Engineering (MSE) 196 Maschinenbau Studiengangsperspektive – Maschinenbau 208 Erfahrungsbericht – Berufsstart bei Karl Otto Braun 212 Erfahrungsbericht – Praktikant bei Voith 214 Studiengangsperspektive – Elektrische Antriebstechnik 216 Studiengangsperspektive – Automatisierungstechnik 220 Erfahrungsbericht – Master-Student bei on/off it-solutions 224 Studiengangsperspektive – Fahrzeugtechnik 226 Erfahrungsbericht – Berufsstart bei Semcon 230 Studiengangsperspektive – Pharmatechnik 232 Erfahrungsbericht – Berufsstart bei Salutas Pharma 236

5INHALTSVERZEICHNIS

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Werkstoffwissenschaften Studiengangsperspektive – Material- und Werkstoffwissenschaften 246 Studiengangsperspektive – Kunststofftechnik 250 Erfahrungsbericht – Master-Student an der Hochschule Aalen 253 Wirtschaftsingenieurwesen Studiengangsperspektive – Wirtschaftsingenieurwesen 258 Erfahrungsbericht – Berufsstart an der BTU Cottbus-Senftenberg 262 Erfahrungsbericht – Masterstudent im Fellowshipmodell an der Steineis-Hochschule Berlin 264

4 Naturwissenschaften Studiengangsperspektive – Physik 274 Erfahrungsbericht – Praktikant bei Bürkert Fluid Control Systems 278 Erfahrungsbericht – Masterstudent an der TU Dresden 280 Studiengangsperspektive – Mathematik 282 Erahrungsbericht – Berufsstart bei Talanx 286 Studiengangsperspektive – Wirtschaftschemie 288 Erfahrungsbericht – Doktorand an der Hochschule Fresenius in Idstein 292 Studiengangsperspektive – Pharmazie 294 Studiengangsperspektive – Biologie 298 Erfahrungsbericht – Doktorandin bei Roche Diagnostics 302

5 Branchen Automobilindustrie Branchenüberblick durch den VDA 308 Vorteile eines Kleinunternehmens, wie Pendix 312 Vorteile eines Großunternehmens, wie Ford-Werke 314 Bauwesen Branchenüberblick durch den Hauptverband der deutschen Bauindustrie 318 Vorteile eines Kleinunternehmens, wie Remmers 322 Vorteile eines mittelständischen Unternehmens, wie Brunata 324

6 INHALTSVERZEICHNIS

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Vorteile eines mittelständischen Unternehmens, wie Josef Gartner 326 Vorteile eines mittelständischen Unternehmens, wie Drees & Sommer 328 Vorteile eines Großunternehmens, wie Goldbeck 330 Beratungsgesellschaften / Ingenieurdienstleistungen Branchenüberblick durch den VDI 334 Vorteile eines mittelständischen Unternehmens, wie Lynx-Consulting 338 Vorteile eines mittelständischen Unternehmens, wie BPOut 340 Vorteile eines Großunternehmens, wie Capgemini Deutschland 342 Chemische Industrie Branchenüberblick durch den VCI 346 Vorteile eines Großunternehmen, wie ALTANA 350 Elektroindustrie Branchenüberblick durch den VDE 354 Vorteile eines Kleinunternehmens, wie SAB Bröckskes 358 Vorteile eines mittelständischen Unternehmens, wie der Trips Group 360 Vorteile eines mittelständischen Unternehmens, wie GEZE 362 Energie- und Versorgungswesen Branchenüberblick durch den BDEW 366 Vorteile eines mittelständischen Unternehmens, wie E.DIS 370 Informations- und Telekommunikationsindustrie Branchenüberblick durch Bitkom 374 Vorteile eines Kleinunternehmens, wie QUIPSY QUALITY 380 Vorteile eines Kleinunternehmens, wie amasol 382 Vorteile eines Kleinunternehmens, wie COMPLEVO 384 Vorteile eines mittelständischen Unternehmens, wie compeople 388 Vorteile eines Großunternehmen, wie Weissenberg 390 Luft- und Raumfahrtechnik Branchenüberblick durch den BDLI 394

7INHALTSVERZEICHNIS

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Maschinen- und Anlagenbau Branchenüberblick durch den VDMA 400 Vorteile eines Kleinunternehmens, wie BWS Technologie 404 Vorteile eines Großunternehmens, wie Heidelberger Druckmaschinen 408 Vorteile eines Großunternehmens, wie Bauer 410 Metall- und Stahlindustrie Branchenüberblick durch die WV Stahl 414 Nahrungs- und Genussmittelindustrie Branchenüberblick durch den ANG 420 Vorteile eines Großunternehmens, wie British American Tobacco Germany 424 Pharmazeutische Industrie Branchenüberblick durch den BPI 428 Vorteile eines Großunternehmens, wie Sartorius 434 Transport, Logistik und Verkehr Branchenüberblick durch der BVL 438 Vorteile eines Großunternehmens, wie der BVG 442

6 Inserentenverzeichnis 446

8 INHALTSVERZEICHNIS

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Wussten Sie, dass wir Millionen von Reisen möglich machen?Voith trägt Tag für Tag dazu bei, Millionen von Menschen, Gütern und Maschinen zuverlässig zu bewegen. Zuverlässige Energieversorgung oder der öffentliche Nahverkehr – alltägliche Dinge, die für Millionen von Menschen ganz selbstverständlich sind. Voith gewährleistet mit Technologien rund um den Globus die Verlässlichkeit von technischen Systemen, die All-tagsbestandteil vieler Menschen sind. Unsere Spitzentechnologien übertragen und regeln Kräfte unter extremen Bedingungen – sicher und ressourceneffizient. Antriebskomponenten und -systeme unseres Konzernbereichs Voith Turbo finden ihren Einsatz in den unterschied-lichsten Branchen: überall dort, wo Kraft in kontrollierte Bewegung übertragen werden muss.

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Grundlagen

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»Grundlagen bilden das Fundament, auf dem etwas aufbaut. In diesem Bereich handelt es sich dabei um die Basis für den Berufsstart, beginnend mit der Bewerbung, dem Einfluss der Persönlichkeit, Soft Skills und weiteren Aspekten.«

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Bachelorabschluss: Ende der Fahnenstange oder Anfang einer Bildungskarriere?Ein Beitrag von Prof. Dr.-Ing. Ansgar Meroth, Hochschule Heilbronn

In technischen Berufen lockt eine hän-

deringend nach Fachkräften suchende

Industrie Absolventen auch schon

mit Bachelorabschluss. Doch damit

ist noch nicht Schluss mit der Bil-

dungskarriere. In diesem Artikel wer-

den Wege diskutiert, die technische

Bachelorabsolventen einschlagen

können, auch wenn sie sich vielleicht

noch nicht sofort eine weitergehende

akademische Ausbildung vorstellen

können.

Mit einundzwanzig Ingenieurin oder Ingenieur? Kein Thema! Mit der Bologna-Reform ist es möglich, nach frühestens drei Jahren Studium einen Hochschulabschluss in den Händen zu halten, für frühere Verhältnisse eine atemberaubende Geschwindigkeit. Viele Absolventen, insbesondere in der Technik, zieht

es direkt danach in den Beruf, bieten sich doch für diese Gruppe glänzende Aussichten auf ein gutes Gehalt und ein spannendes Arbeitsleben mit Karrierechancen.

Doch nicht jeder Bachelorabschluss ist gleich berufsqualifizierend. Deshalb sollte man sich frühzeitig Gedanken über die eigene lang-fristige Bildungskarriere machen! Mit einem anwendungsorientierten Bachelorabschluss z.B.

von einer Fachhochschule (FH, Hochschule für angewandte Wissenschaften) fällt der direkte Start in den Beruf in der Regel leicht, hat man doch oft schon seine Abschlussarbeit in Unter-nehmen gemacht, die sich um die meisten Absolventen reißen. Selbstverständlich müssen die Noten dabei stimmen und man sollte sich in der Firma einen guten Namen gemacht haben.

› Bildquelle: Hochschule Heilbronn

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Etwas anders ist die Sache, wenn der Abschluss von einer Universität stammt. Unis legen ihre Bachelorprogramme in der Regel so aus, dass sie die wissenschaftliche Grundqualifikation für den anschließenden Master bieten. Die Studiengänge sind theoretischer und die Absolventen finden sich bisweilen weniger leicht in der Industrie zu-recht als ihre anwendungsorientierten Kollegen. Die meisten Unis bemühen sich darum, das Gros ihrer Bachelor in den weiterführenden wissenschaftlichen Master zu bringen. Von hier aus ist auch der Weg zum Doktortitel am ehesten begehbar.

Doch auch für FH-Bachelor steht die Möglichkeit des Masterabschlusses offen. Viele Hochschulen bieten hierfür einen direkten Weg an. Es lohnt sich aber auch in jedem Fall darüber nachzudenken, diese Zeit an einem anderen Studienort zu verbringen! Vielleicht findet sich ein Studienplatz im Ausland? Es muss nicht immer Amerika sein! Viele europäische Länder bieten preisgünstige Masterstudiengänge in englischer Sprache mit hoher Qualität an. Ein Plus für den Lebenslauf ist dieser Aufenthalt allemal! Auch der Weg an eine andersartige

Hochschule kann interessant sein, wenn sich das angebotene Fach für die eigene Lebensplanung eignet. FH-Absolventen können z.B. an Universitäten weitermachen, oft müssen sie dafür noch eine Zwischenprüfung an der aufnehmenden Hochschule bestehen.

Auch bedeutet der direkte Berufseinstieg noch kein Aus für die weitere Bildungskarriere. Zumeist zwei Jahre Berufserfahrung braucht man für ein berufsbegleitendes Masterstudium, das bei vielen Anbietern auf dem Programm steht. Die Vielfalt ist verwirrend, mit etwas Vorbereitung findet sich jedoch für Jeden das richtige Modell. Am Beispiel der Hochschule Heilbronn lassen sich die Alternativen gut demonstrieren. Das Heilbronner Institut für Lebenslanges Lernen (HILL) an der Hochschule Heilbronn ergänzt die Vollzeitangebote der Hochschule durch berufs-begleitende Teilzeitstudiengänge in technischen und betriebswirtschaftlichen Disziplinen mit dem Bachelor- und Masterabschluss.

Der berufsbegleitende Master »Maschinen-bau« ist in Kooperation mit der Hamburger Fernhochschule als Teilzeitstudium konzipiert, das sich im Wesentlichen im Selbststudium

durchführen lässt. In wenigen kurzen Wochen-endveranstaltungen wird das in Lehrbriefen erworbene Wissen vertieft oder in Laboren um-gesetzt.

»EIN ERSTER KARRIERESCHRITT UND FÜHRUNGSVERANTWORTUNG FÜHLEN SICH FÜR VIELE TECHNISCHE BACHELOR WIE EIN SPRUNG INS KALTE WASSER AN.«

Der Studiengang bietet IngenieurInnen die Möglichkeit, sich fachlich zu vertiefen und das methodische Rüstzeug aufzubauen, das für verantwortungsvolle Positionen in einem technischen Umfeld notwendig ist. Andere, branchenspezifische Studiengänge, wie der Master »Elektromobilität« sind für diejenigen gedacht, die für spezielle Fragestellungen ihres beruflichen Umfelds fachliche und methodische Kenntnisse benötigen.

Ein erster Karriereschritt und Führungs-verantwortung, verbunden mit Planung und strategischem Management, fühlen sich für viele technische Bachelor wie ein Sprung ins

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kalte Wasser an. Auf Aufgaben dieser Art wurden sie im Studium nicht vorbereitet. Auch wenn viele Unternehmen die Lücke mit Seminaren schließen, lohnt sich für den genannten Personenkreis über ein berufsbegleitendes MBA-Studium nachzudenken. Im Master of Business Administration bekommen sie in zwei Jahren in Sachen Betriebswirtschaft, Recht, Führung, Kommunikation und Organisation das Wissen, das sie für ihre neuen Aufgaben brauchen. MBA-Abschlüsse werden von zahlreichen privaten und staatlichen Hochschulen mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Umfängen angeboten.

Im HILL sind typische Vertreter dieser akademischen Spezies zu finden: Der MBA »Unternehmensführung« orientiert sich am generalistischen »St. Gallener« Ansatz. »Inter-national Automotive Management« vermittelt dieselben Themen, jedoch angepasst auf die Automobilbranche, beispielsweise im Bereich Entwicklungs- und Produktionsmanagement, Marketing und Supply-Chain. Beide Studien-gänge werden innerhalb von zwölfeinhalb Tagen pro Semester kompakt vermittelt, dazu kommen Projektarbeit und Selbststudium. Nach

drei Semestern schließt sich eine Masterarbeit an. Die Prüfungen werden als Präsentationen durchgeführt.

Eine Besonderheit dieser Studiengänge ist die Integration der Lehrinhalte in den beruflichen Alltag. Fast die Hälfte der zum Abschluss geforderten Credits werden durch Projekte im Unternehmen erbracht. Damit profitieren Studierende und Unternehmen vom Studium und nicht selten wechseln Aufgaben und Position bereits während des Studiums. Durch die enge Verzahnung mit dem beruflichen Alltag steigt auch die Bereitschaft der Unternehmen, den studierenden Mitarbeitern die notwendige Zeit für das Studium einzuräumen oder sie finanziell zu unterstützen.

»MIT DEM BACHELORABSCHLUSS IST DIE AKADEMISCHE KARRIERE NOCH LANGE NICHT BEENDET.«

Wie wäre es mit einem MBA von einer amerikanischen Universität und dafür nur begrenzte Zeit in den USA zu verbringen? Im Studiengang »MBA Global Business« findet das

Studium in englischer Sprache in Deutschland und kompakt in zweimal vier Wochen an der University of Louisville in Kentucky statt.

»ES MACHT SINN, SICH FRÜH GEDANKEN ZU MACHEN.«

Fazit: Mit dem Bachelorabschluss ist die akademische Karriere noch lange nicht beendet. Auch diejenigen, die den direkten Berufseinstieg gewählt haben, können die verschiedensten Angebote wahrnehmen. Es macht Sinn, sich früh Gedanken zu machen, wie ein Folgestudium – unmittelbar nach dem Bachelorabschluss oder nach der ersten Karrierephase – in die berufliche und private Planung integriert werden kann. Insbesondere bei berufsbegleitenden Angeboten sollte man sich aber im Klaren sein, dass ein erhebliches Maß an Freizeit dafür einzuplanen ist. Es lohnt sich darauf zu achten, wie Lern-, Projekt- und Präsenzphasen von der Hochschule gestaltet werden und wie sie zum eigenen Lerntyp passen. Auch sollte man sich über die Anerkennung des Titels in Deutschland bzw. im eigenen Berufsumfeld informieren. Dann steht

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einem erfolgreichen weiteren Schritt auf der akademischen Leiter nichts mehr entgegen.

› http://www.hs-heilbronn.de › http://www.hill-heilbronn.de › http://www.mba-werden.de

KURZVITAProf. Dr.-Ing. Ansgar Meroth, Jahrgang 1965, studierte Elektrotechnik an der Universität Karlsruhe, wo er auch promovierte. Danach arbeitete er bei der Robert Bosch GmbH u. a. im Bereich Car Multimedia und in der Personal- und Organisationsentwicklung. Seit 2003 ist er Professor in verschiedenen Studiengängen an der Hochschule Heilbronn. Daneben vertrat er die Hochschule im Fakultätsvorstand und als Prorektor. Er ist Herausgeber und Mitautor eines Buchs und zahlreicher Veröffentlichungen.

› Prof. Dr.-Ing. Ansgar Meroth

Wir sorgen für den Antrieb!Die MTU Aero Engines entwickelt, fertigt, vertreibt und betreut zivile und militärische Antriebe für Flug-zeuge und Hubschrauber sowie Industriegasturbinen. Unser Schlüssel zum Erfolg sind Antriebe für die Luftfahrt von morgen – noch sparsamer, schadstoffärmer und leiser. Mit rund 9.000 Mitarbeitern sind wir weltweit präsent und in Deutschland zu Hause. Werden auch Sie Teil unseres engagierten Teams als

Student/infür Praktika, Werkstudententätigkeiten oder Abschlussarbeiten

Ingenieur/infür den Bereich Entwicklung, Fertigung, Qualitätsmanagement, Einkauf und Logistik, Instandsetzung oder Vertrieb

Bei der MTU erwarten Sie maßgeschneiderte Entwicklungsprogramme und ein umfangreiches Weiter bildungsangebot. Wir bieten Ihnen eine Reihe von Zusatzleistungen, die ganz auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt sind: Eine zeitgerechte Altersversorgung gehört für uns ebenso dazu wie Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, zum Beispiel mit unseren fl exiblen Arbeitszeitmodellen oder der betriebsnahen Kindertagesstätte TurBienchen. Darüber hinaus engagiert sich die MTU im Bereich Gesundheit und Fitness.

Als Technologieunternehmen liegen uns auch Frauen mit einer qualifi zierten Ausbildung sehr am Herzen. Ihre Bewerbung ist uns besonders willkommen!

Mehr unter www.mtu.de/karriere.

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Wer ist ein Ingenieur? Ein Ingenieur

befasst sich vorwiegend mit techni-

schen Neuerungen oder Innovationen.

Die Wortwurzel der Bezeichnung

»Ingenieur« ist das lateinische Wort

»ingenium«. Das lateinische Wort

hat die Bedeutungen »Scharfsinn«,

»Erfindergeist«. Diese Eigenschaften

kennzeichnen also den Ingenieur. Wer

diese Eigenschaften aufweist, kann

als Ingenieur Erfolg haben.

Eine aus Frankreich stammende Definition der Tätigkeit des Ingenieurs lautet: »Der Ingenieur ist ein Mensch, der Ideen, Material und Menschen einsetzt, um Produkte oder Projekte zu realisieren«. Der Ingenieur setzt natürlich sowohl eigene als auch fremde Ideen ein. Mit den Worten »der Menschen einsetzt« wird auch klar, dass es eine grundsätzliche Verwandtschaft zwischen den Tätigkeiten von Ingenieuren und von Managern gibt. Ingenieure existieren

definitionsgemäß schon seit historischen Zeiten. Man denke nur an Archimedes oder Leonardo da Vinci. Ingenieurausbildungen gab es aber noch lange nicht. Von Ingenieuren sprach man zuerst im Bauwesen (architectura) und beim Militär. Im 18. Jahrhundert kam es in Frankreich, Deutschland und Österreich zur Gründung von technischen Fachschulen beim Militär und auch im zivilen Sektor.

Im Jahr 1784 baute der Feinmechaniker James Watt die erste industriell brauchbare Dampfmaschine. Die Dampfmaschine löste die industrielle Revolution aus. Die ersten Einsätze erfolgten in Bergwerken. 1830 wurde in England der Personenverkehr mit Eisenbahnzügen aufgenommen, die von Dampflokomotiven bewegt wurden. Seit 1867 gibt es den Ottomotor und es folgten der Kraftfahrzeug- und Auto-straßenbau. 1866 entdeckte Werner von Siemens das elektrodynamische Prinzip und baute die ersten brauchbaren Elekrodynamos und -motoren. Vorher schon baute er ganze Telegrafiesysteme. Im Laufe der Zeit stiegen die globale Bedeutung sowie die Komplexität der Technik derart an, dass im 19. Jahrhundert

die universitäre Ausbildung von Ingenieuren begonnen wurde. In Deutschland entstanden zunächst nichtuniversitäre Ingenieurschulen (Abschlusstitel zuletzt »Ing.(grad.)«. Aus einigen von ihnen wuchsen Technische Hochschulen, die den akademischen Grad »Diplom-Ingenieur« vergeben konnten, seit Anfang des 20. Jahrhunderts auch den »Dr.-Ing.« Aus den Ingenieurschulen wurden schließlich Fach-hochschulen, die den Titel »Diplom-Ingenieur« vergeben konnten.

In der englischsprachigen Welt werden an universitär ausgebildete Ingenieure die konsekutiven akademischen Grade »Bachelor« und »Master« und »PhD« (Doktor) wie an alle anderen Akademiker vergeben.

Die Länder der Europäischen Gemeinschaft (EG) beschlossen am Ende des 20. Jahrhunderts, ein einheitliches Hochschulsystem zu schaffen, das bei aller Ländervielfalt eine konsekutive Ausbildung mit drei weltweit verbreiteten Abschlussgraden bietet: Bachelor, Master und Doktor (lat. baccalaureus, magister, doctor). Dieses System entstand zunächst allmählich, seit den letzten 6 Jahren aber wächst sein Anteil

Berufsstartende Ingenieure – Was erwartet sie?Ein Beitrag von Dipl.-Ing. (Univ.) Peter H. Thust (VDE)

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an der Hochschulausbildung stark an. Dies zeigen die folgenden Grafiken, deren Zahlen-werte der Fachserie 11, Reihe 4.2 des Statistischen Bundesamtes entnommen wurden. Aus den

Grafiken ergeben sich eine ganze Reihe von Tat-sachen, die sowohl für junge Ingenieure als auch für die sie Einstellenden wichtig zu wissen sind (siehe die folgenden nummerierten Absätze).

1. So ist die Zahl der Hochschulabsolventen von 2008 bis 2012 um 33,6% angestiegen, die Zahl der an Hochschulen ausgebildeten Ingenieure aber um 59,5%. Für den Absolventen kann dies eine größere Konkurrenz bei der Stellensuche bedeuten, zumal auch nicht wenige im Ausland ausgebildete Ingenieure eine Stellung in Deutschland suchen und finden. Alllerdings ist der Ingenieurbedarf der Industrie auch nicht klein oder fallend.

2. »Universität (o.L.)« bedeutet Universitäts-abschlüsse ohne Lehramtsprüfungen, im wesent-lichen also universitäre Diplomabschlüsse. Die Zahl von anderen Staatsprüfungen, z.B. in der Theologie, ist relativ gering, sie liegt in der Theologie etwa bei 3000 Prüfungen pro Jahr. Man erkennt, dass die Zahl der Diplomprüfungen in den letzten drei Jahren wegen der Einführung von Masterabschlüssen an Universitäten erheblich gesunken ist, nämlich um 22%. Aber die Zahl der an Universitäten ausgebildeten Diplomingenieure hat sich nicht wesentlich geändert. Die TU's als Gruppe spielen also bei der Einführung von Bachelor und Master noch wenig mit.

BESTANDENE PRÜFUNGEN ALLER FACH-RICHTUNGEN AN HOCHSCHULEN IN DER BRD

Master Bachelor

Fachhochschule Lehramt

Promotionen Universität (o.L.)

200000

150000

100000

50000

0

2008 2009 2010 2011 2012

BESTANDENE PRÜFUNGEN IN INGENIEUR-WISSENSCHAFTEN AN HOCHSCHULEN IN DER BRD

40000

30000

20000

10000

0

2008 2009 2010 2011 2012

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3. Die Anzahl der Promotionen ist in allen Fachrichtungen quasi konstant. Klar, dazu muss ein Professor eine Person direkt und intensiv be-treuen, und das geht nicht beliebig umfangreich.

4. Auch bei den Lehramtsprüfungen (Lehrer und Lehrerinnen für höhere Schulen und auch Berufsschulen) herrscht wenig Änderung. Dabei geht es um den immer knappen Etat der genannten Schulen. Was nutzt eine Lehramts-prüfung, wenn man weiß, dass man nur schwer eine Lehrer-Stelle bekommt.

5. Und jetzt kommen wir zu Bachelor und Master und zu den Fachhochschulen. Bei den Zahlenangaben zu Bachelor und Master wird allerdings kein Unterschied zwischen der Aus-bildung an Universitäten und Fachhochschulen gemacht. So sollte es ja auch nicht werden, als man diese Ausbildungen einführte. Wir erken-nen allerdings aus Punkt 2 dieser Auswertung, dass bei den Ingenieuren wohl besonders die Fachhochschulen die Umstellung auf Bachelor und auch Master fördern und vorantreiben.

Während die Zahl der alten Diplomabschlüsse für Ingenieure an den Fachhochschulen von ca. 25000 im Jahr 2008 auf ca. 8000 im Jahr 2013

fiel (!), stieg die Zahl der Bachelorabschlüsse in derselben Zeit von ca. 5400 auf ca. 41000(!!) und die Zahl der Masterabschlüsse stieg von ca. 4000 auf ca. 14000 (!!!). Und man hört nicht viel von arbeitslosen Ingenieuren.

»WAS FÜR AUSBILDUNGEN UND AUSBIL-DUNGSGRADE AUCH IMMER BESTEHEN MÖGEN: WER IM BERUFSLEBEN DAS TUT, WAS DIE AM ANFANG DIESES ARTIKELS STEHENDEN DEFINITIONEN AUSSAGEN, IST EIN INGENIEUR.«

Dies sei genug an Zahlen, kommen wir zurück zur Ausübung des Ingenieurberufes. Den können nämlich nicht nur ausgebildete Akademiker ausüben. Wer ist denn ein Ingenieur? Man lese noch einmal die ersten Sätze dieses Artikels!

Was hat dies für eine Bedeutung für den Berufsstart eines Ingenieurs? Nun, der Neuling wird mit Kollegen zusammenarbeiten, von denen einige eine andere Ingenieurausbildung und/oder andere akademische Grade als er haben können. Und wegen des ständigen Mangels an Ingenieuren wird er auch auf als Ingenieure

arbeitende Menschen ohne Hochschulabschluss stoßen sowie auch auf Naturwissenschaftler und Informatiker, die im Ingenieurbereich arbeiten oder auf im Ausland ausgebildete Hochschulabsolventen.

»DER CHEF EINES JUNGINGENIEURS IST NICHT UNBEDINGT AUCH EIN AUSGEBILDETER INGENIEUR.«

Und ein solcher »Nichtingenieur« urteilt ggf. anders als ein ausgebildeter Ingenieur. Diese Umstände wirken sich durchaus auf den fachlichen und bisweilen auch auf den persönlichen Umgang miteinander, auf die Kommunikation und somit auch auf das Arbeitsverhältnis aus. Man sollte daher beim Einstellungsprozess die Struktur der Mitarbeiter, der Akademiker und die der Vorgesetzten im Unternehmen genauer betrachten.

WELCHER ART SIND DIE AUFGABEN FÜR INGENIEURE AB BERUFSSTART?Es ist eine unter Ingenieurstudenten und

-absolventen weit verbreitete Vorstellung,

18 BEruFSStArtEndE InGEnIEurE - WAS ErWArtEt SIE?

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dass der berufstätige Ingenieur so etwas wie ein Forscher sei. Das meinen sie, weil ihre Hochschullehrer in der Regel auch als Forscher tätig sind. Das Ziel der Forscher ist jedoch das Entdecken neuer Fakten und Zusammenhänge. Forscher entdecken, was sie mit ihren wissenschaftlichen Kenntnissen und Fähigkeiten zu entdecken vermögen. Ingenieure dagegen benutzen in der Regel die Erkennt-nisse der Forschung und realisieren hieraus zielorientiert und vorgabengesteuert technische Neuerungen (»Innovationen«). Dabei können Erfindungen gemacht und Schutzrechte wie z.B. Patente erworben werden. Ingenieure sind also eher Erfinder als Entdecker.

In der gewerblichen Wirtschaft wird allerdings auch geforscht, aber fast nur produktorientiert. Es wird auf Gebieten geforscht, die versprechen, in absehbarer Zeit gewinnerzielende Produkte auf den Markt bringen zu können. Die Mehrzahl der in der produktorientierten Forschung tätigen Mitarbeiter sind jedoch Naturwissenschaftler. Ingenieure sind in der Industrieforschung eine elitäre Minderheit.

Es ist jedoch in jeder Phase der Realisierung von Innovationen fallweise möglich, dass Inge-nieuren sowie Naturwissenschaftlern Erfindungen oder Entdeckungen gelingen. Und damit sind wir bei der »Innovationskette«, die sich aus auf-einander folgende Gliedern zusammensetzt und die man auch als industrielle Tätigkeitsgebiete für Ingenieure bezeichnet: Forschung und Ent-wicklung, Produktion, Projektierung und Vertrieb, Montage und Service.

Berufsbeginnende Ingenieure können in allen Tätigkeitsgebieten starten. Der im Berufs-leben übliche Wechsel von Tätigkeitsgebieten erfolgt allerdings überwiegend im Verlauf der Innovationskette – also von der Forschung in Richtung Service. Die Mehrheit der Ingenieure beginnt ihr Berufsleben in der Entwicklung.

DIE INNOVATIONSKETTE UND DIE TÄTIG-KEITSGEBIETE FÜR INGENIEURE DIE PRODUKTIDEEIn der heutigen globalisierten und schnell-

lebigen technischen Welt ist die Konkurrenz groß. Verkaufsfähige industrielle Produkte

müssen neue Technik verwirklichen und in ange-messener Qualität, zu angemessenen Preisen und in möglichst kurzer Zeit auf den Markt kommen. Es ist daher äußerst wichtig, nicht nur die Entwicklung der Technik voranzutreiben und sich auf hohem technischen Niveau zu bewegen. Ebenso wichtig ist es, die weltweite Technik, den Weltmarkt und die Kundenwünsche zu beobachten. Diese beobachtende Tätigkeit wird »Marketing« genannt.

Man kann sich leicht vorstellen, dass an diesen Vorgängen vor allem erfahrene Ingenieure, Informatiker, Naturwissenschaftler und auch Wirtschaftswissenschaftler beteiligt sind. Jede Produktidee wird von Teams auf ihre Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit hin untersucht.

Die »go-« bzw. »no-go«–Entscheidung wird, je nach materiellem Aufwand, im oberen Manage-ment oder gar im Firmenvorstand gefällt. Auch im Laufe einer angeordneten Produktrealisierung gibt es laufend technisch-wirtschaftliche »go-« bzw. »no-go«-Entscheidungen.

20 BEruFSStArtEndE InGEnIEurE - WAS ErWArtEt SIE?

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Was Sie erwartet – Ihre Aufgabe ist es, spezifische technische Themen innerhalb unserer Kundenprojekte und unserer Organisation durchzuführen. Sie erarbeiten mit internen und externen Kunden anspruchsvolle Lösungen.

Ihr Profil – Sie befinden sich im fortgeschrittenen Stadium eines technischen und/oder wirtschaftlichen studienganges und bringen ein ausgeprägtes technisches Verständnis, logisches Denkvermögen und Interesse an übergreifenden Zusammenhängen mit.

Ihre Vorteile – Wir bieten Ihnen hochinteressante Aufgabenstellungen in einem innovativem Unternehmen. Bei uns können Sie Ihr im Studium erworbenes theoretisches Wissen umsetzen und erste Einblicke in die Welt der Automatisierung gewinnen.

Der Geschäftsbereich Assembly & Test in Bremen liefert weltweit Montageanlagen und Testeinrichtungen für die Automobilindustrie und deren Zulieferer. Mit 300 Mitarbeitern planen, konstruieren und fertigen wir computergesteuerte Automatisierungseinrichtungen.

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!

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Praktikanten, Diplomanden,Bachelor, Master und Werkstudenten (M/W)

Page 24: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

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DIE PRODUKTREALISIERUNGNach der Entscheidung eine Produktidee

zu realisieren, müssen weitere Entscheidungen getroffen werden. Von der Komplexität des Produktes hängt ab, ob parallele Entwicklungs-vorgänge stattfinden müssen, ob für das Produkt Teilprodukte aus eigener Fertigung schon vor-handen sind oder ob sie zugekauft werden können. Dies festzulegen, ist eine der Aufgaben von entwicklungsorientiert projektierenden Abteilungen und deren Ingenieuren.

Die notwendige Entwicklung von Produkten erfolgt in den Entwicklungslaboratorien für Hard- und Software sowie in den Konstruktionsbüros.

»IN DER PRODUKTENTWICKLUNG LIEGT DER SCHWERPUNKT DES EINSATZES VON INGENIEUREN IN DER INDUSTRIE.«

Die Hardwareentwicklung umfasst, je nach Produkt, das physikalische Spektrum, d.h. elek-trische, elektronische, mechanische, akustische, optische und atomare Technik. Der Anteil der Software kann in der elektrotechnischen Industrie leicht bei 80% liegen.

Die Softwareentwicklung wird in der Elektroindustrie übrigens vorwiegend von Ingenieuren durchgeführt, ergänzt durch Informatiker und Mathematiker. Zur Entwick-lung der Produkte gehört auch die Entwicklung notwendiger Produktionsmittel (u.U. ganzer Fabriken! Diese können ggf. auch selbst gut verkäufliche Produkte sein). Das Produkt und seine Entwicklung wird genau dokumentiert. Daraus können z.B. Bedienungsanleitungen (übrigens ein Schwachpunkt bei vielen Her-stellern) erstellt werden.

Für berufsbeginnende Ingenieure bietet die Entwicklung außerdem wegen ihrer Nähe zur Forschung die von ihnen meist gewünschte, nämlich eine studienähnlich wirkende, Arbeits-atmosphäre.

Nach der Entwicklung folgt die Produktion (Fertigung). Ingenieuraufgaben der Fertigung liegen zum ersten in der Produktions-vorbereitung. Der Aufbau einer neuen Fer-tigungsstraße bedarf u.U. einer speziellen fabrikinternen Entwicklung. Zum zweiten besteht die zwingende Notwendigkeit, einer genauen und umfangreichen Qualitätskontrolle.

Für komplexe Produkte werden in Prüffeldern Muster aufgebaut und erprobt. Fahrzeuge z.B. werden auf eigens angelegten Bahnen getestet. Man kann sich vorstellen, dass eine Menge von Ingenieuren einen neuen Ozeanriesen während der Probefahrt arbeitend begleitet.

Vertrieb mit kundenorientierter Projek-tierung, Montage und Service bilden das letzte Glied der Innovationskette. Für den Vertrieb (Verkauf) standardisierter Massenprodukte be-nötigt man natürlich nur wenige Ingenieure. Man denke dabei an die einfache Bestellung solcher Produkte über das Internet. Aber eine ganze Fabrik, ein Kraftwerk oder ein Rechenzentrum gemäß der speziellen und umfangreichen Wün-sche eines Kunden zu projektieren, zu verkaufen und aufzubauen sowie zu warten, das ist eine jeweils maßgeschneiderte Aufgabe für ein Team von versierten Kaufleuten und Ingenieuren.

DIE VERTEILUNG DER INGENIEURE IN DER INNOVATIONSKETTE SOWIE TÄTIG-KEITSWECHSEL UND KARRIEREIn der Forschung bilden die Ingenieure,

wie schon erwähnt, eine elitäre Minderheit

22 BEruFSStArtEndE InGEnIEurE - WAS ErWArtEt SIE?

Page 25: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

von ca. 10% der Akademiker. Es überwiegen die Natur- und Strukturwissenschaftler. Auf dem Gebiet der Produktentwicklung sind Ingenieure mit Universitäts-Diplom, Master oder Doktor in der Mehrheit. In der Produktion sind es vor allem Ingenieure mit dem Diplom einer FH und die Bachelors. Betrachtet man die Projektierung und den Vertrieb, dann sind dort Universitäts-Diplome samt Master etwa gleich stark vertreten wie das Diplom einer FH samt Bachelor. Auch promovierte Ingenieure finden sich nicht selten im Vertrieb. Sie sind die richtigen Gesprächspartner für promovierte Kundenvertreter oder promovierte Entscheider aus den Führungsetagen von Unternehmen.

Der gezielte Wechsel des Tätigkeitsgebietes gehört in der Regel zur Karriere eines Ingenieurs. Der Wechsel folgt, wie schon gesagt, häufig entlang der oben beschriebenen Innovationskette. Die Positionen werden dabei meist verantwortungsvoller. Das theoretisch fundierte Voraussagen und das praktische Lösen technischer Probleme innerhalb der Produktionskette ist es, was den beruflichen Erfolg eines Ingenieures ausmacht.

Gute Ingenieure erreichen im Berufsleben häufig Positionen im Management von Unter-nehmen. Ihre Entscheidungen wirken sich dann nicht nur auf die Produkte aus, sondern auch auf wirtschaftliche Aspekte und auf die Personalführung. Aus zeitlichen Gründen (die Studiendauer sollte möglichst kurz sein), kann im Normalstudium jedoch nur begrenzt auf diese Themen eingegangen werden. Dies ist Sache von Zusatzstudien (z.B. zusätzlicher, ggf. berufsbe-gleitender Erwerb des MBA) oder der gezielten Einarbeitung und Weiterbildung im Betrieb.

ERWERB VON INGENIEUR- QUALIFIKATIO-NEN NICHT NUR IM INGENIEURSTUDIUM, SONDERN AUCH VOR- UND NACHHER FACHKOMPETENZDas Ingenieurstudium muss in begrenzter

Zeit das unbedingt notwendige technische Wissen und Können vermitteln. Ohne sicher beherrschte fachliche Kenntnisse kann man im Ingenieurberuf nicht kompetent handeln. Die Ideen und ihre Realisierung bedürfen eines soliden fachlichen Hintergrundes. Sind die Fachkenntnisse mangel-

haft, tragen alle anderen Kenntnisse und Fähigkeiten nicht zur Steigerung der Kompetenz eines Ingenieurs bei. Dann kommt es höchstens zu Bla-Bla und zu technischen Fehlentscheidungen, die finanzielle Verluste nach sich ziehen können. Erfahrungsgemäß kann mangelnde Fach-kompetenz nach dem Ingenieurstudium nur schwer ausgeglichen werden. Und es lebt sich selbst in den oberen Etagen des Managements leichter, wenn man ein technisch-fachliches Urteil über eine technische Innovation aufgrund eigener solider Fachkenntnisse fällen kann.

»SOFT-SKILLS« UND »SCHLÜSSEL- QUALIFIKATIONEN«Die wichtigsten Soft-Skills für jeden verant-

wortlich tätigen Menschen sind: › Offenheit › Sachlichkeit › Ehrlichkeit › Taktgefühl › Freundlichkeit

Weitere wichtige Schlüsselqualifikationen sind:

› Kommunikationsfähigkeit, Rhetorik,

23BEruFSStArtEndE InGEnIEurE - WAS ErWArtEt SIE?

Page 26: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

1schnelles Lesen, fehlerfreies Schreiben

› Moderations- und Verhandlungsfähigkeit › Lehrfähigkeit › Fremdsprachenfähigkeit: Englisch,

Spanisch, Russisch, Chinesisch

Diese Fähigkeiten erwirbt man scheibchen-weise schon im Elternhaus, in der Schule, durch frühes gesellschaftliches und/oder berufliches Engagement im weitesten Sinne und auch durch außeruniversitäre Aktivitäten während des Studiums. Im Beruf kann man dann vieles durch persönliche Weiterbildung dazulernen. Auch das Internet liefert, richtig ausgenutzt, jede Menge an beruflich relevantem Stoff frei Haus. Das World-Wide-Web ersetzt zunehmend die großen Zeitungen und auch Fachzeitschriften, ohne deren gezielte Schnelllektüre man sich nicht auf aktuellem Wissensstand befindet.

METHODENKOMPETENZDer Mensch hat Ideen und setzt sich Ziele, die

er dann auch verfolgt und nachhaltig anstrebt. Der natürliche Ablauf allen menschlichen Handelns ist:

› Planen › Entscheiden

› Durchführen › Kontrollieren

Schon die bewusste Anwendung dieser Ab-folge kann man als eine Urmethode bezeichnen. Die gängigen Arbeitsmethoden verfeinern und verbessern diese Urmethode. Sie ermöglichen dem Ingenieur, seine Fachkenntnisse optimal anzuwenden und seine gesteckten Ziele schneller und sicher zu erreichen. Hier seien nur einige wenige der bekannten Arbeitsmethoden erwähnt:

› Brainstorming › Wertanalyse › Netzplantechnik

SOZIALKOMPETENZEs ist sehr wohl ein schwieriges Problem, in

einer auf Konkurrenz aufgebauten Geschäftswelt fair zu handeln und gleichzeitig erfolgreich zu sein. Aber selbst wenn jemand überhaupt keine Ideale in sich trägt, wird er erkennen müssen, dass er ohne einen gewissen Grad an Fairness keinen Dauererfolg haben wird. Und so wird auch jener schließlich anstreben müssen, was der normale Ingenieur freiwillig zeigen wird, nämlich kollegiales Verhalten, »Wir-Gefühl« und

Vorbildfunktion: › im Team › in der geführten Gruppe › gegenüber Kollegen › im »Führen ohne Auftrag« › in Führungspositionen

SCHLUSSBEMERKUNGBei aller möglichen Ausbildung und Weiter-

bildung: Berufliche Qualifikationen erwirbt man am besten und stets durch »learning by do-ing«. Das gilt ganz besonders für Ingenieure, die im Beruf ja in der Regel etwas Praktisches, Reel-les tun. Man gibt als Ingenieur auch immer an andere weiter, was man getan hat, und muss dies genau dokumentieren oder erklären. So erwirbt der Ingenieur automatisch eine gewisse Lehr-fähigkeit. Man nutze dies, um nicht nur Kurse zu besuchen, sondern Kurse zu geben. Dann beherrscht man die Lehrfähigkeit, eine Schlüs-selqualifikation besonders der Führungskräfte.

Übrigens, eine Karriere macht vor allem dann Freude, wenn »Zielidentität« vorliegt, d.h. wenn man für seine Firma erfolgreich arbeitet und dabei viel davon tun kann, was man selbst erdacht und erprobt hat.

24 BEruFSStArtEndE InGEnIEurE - WAS ErWArtEt SIE?

Page 27: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

ICH BEI ZF. SOFTWAREENTWICKLER UND RENNFAHRER.Ich suche schon immer nach neuen Wegen, wie man Dinge ver-bessern kann. Diese Leidenschaft lebe ich heute voll und ganz aus. Im Job genauso wie privat. Denn egal ob es um neue Ideen geht, wie sich Nutzfahrzeuge in Zukunft noch komfortabler gestalten lassen, oder um Lösungen, die meinen geliebten Renn-Trabi noch besser machen – mein Kopf steht niemals still. Mein Name ist Libor Jelínek und ich bin Softwareentwickler. Mehr über mich, meinen Job und wie viel man bei und mit ZF bewegen kann, gibt es unter www.ich-bei-zf.com.

LIBOR JELÍNEK

Softwareentwickler ZF Friedrichshafen AG

twitter.com/zf_konzernfacebook.com/zffriedrichshafenyoutube.com/zffriedrichshafenag

Scan den Code und erfahre mehr über mich und die Arbeit bei ZF:

65884_ZF_AZ_HR_Libor_BerufsstartTechn_220x170_rz01.indd 1 24.03.15 17:44

Page 28: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

1

Stellensuche – nicht ganz so schwierig wie die PartnerwahlEmpfehlungen zum Start in den Beruf von Prof. Dr. Erika Regnet, HS Augsburg

Ingenieure, Informatiker, Natur-

wissenschaftler sind gesucht am

Arbeitsmarkt. Die Arbeitgeber

betreiben aktives Personalmarketing

und stellen sich den Studierenden

und Absolventen bereits an der

Hochschule vor. Eine Stelle zu finden,

ist nicht das Problem – die richtige

Stelle zu finden, ist dagegen weniger

einfach.

WAS IST DIE RICHTIGE STELLE?Natürlich gibt es jedes Jahr Rankings der

begehrtesten Arbeitgeber. Wenig überraschend stehen hier jedes Jahr sehr große Unternehmen und solche, die durch ihr Produkt bekannt sind, im Vordergrund. Unternehmen, die im sogenannten b2b-Bereich tätig sind, also Zulieferer sind oder Spezialmaschinen herstellen, sind in der breiten Öffentlichkeit wenig bekannt, selbst wenn sie Weltmarktführer sind. Doch gerade solche Hidden Champions bieten ausgezeichnete

Einstiegs- und Karrierechancen. Doch zunächst gilt es, sich ehrlich klar zu machen, was einem persönlich wichtig ist. Das in Deutschland gerade begehrteste Unternehmen muss nicht das für einen selbst passende sein. Es will ja auch nicht jeder Einserabiturient Medizin studieren.

In zahlreichen Befragungen ergeben sich Highlights an Anforderungen der Arbeitgeber und die Einstiegsstelle. Abbildung 1 stellt eine Befragung bei Absolventen aus technischen Studiengängen von 7 bayerischen Hochschulen und Universitäten dar (Regnet, 2012). Seien Sie ehrlich zu sich selbst und fragen Sie sich, was Ihnen wirklich wichtig ist, wo Sie welche Abstriche zu machen bereit sind und was Sie selbst dafür leisten wollen.

In der Abbildung 1 sind Mittelwerte dargestellt, doch jeder Mensch ist individuell. Doch stellen wir einige Berufsorientierungen schematisch gegenüber:

1. DER/DIE KARRIEREORIENTIERTEBei ihm/ihr stehen Karriere, Weiterbildung,

Aufstieg und Gehalt im Fokus – zumindest am Anfang der Berufstätigkeit. Was ist nun die richtige

Strategie? Häufig wird das Großunternehmen empfohlen, hier werden Sie durchgehend auf systematische Talent Management Programme und eine Vielfalt an Weiterbildungsangeboten treffen. Allerdings ist die Konkurrenz um die attraktiven Posten auch unvergleichlich höher als in einem mittelständischen Unternehmen. Mobilitätsbereitschaft sollte ebenso vorhanden sein wie die Bereitschaft zu höheren Arbeits-zeiten.

Strebt man eine internationale Karriere an, so ist der Einstieg in einem international tätigen Unternehmen besonders bedeutsam. Will man umgekehrt nicht umziehen, so ist ein mitelständisches Unternehmen möglicherweise die bessere Option.

2. DER/DIE INTRINSISCH MOTIVIERTEBei ihm/ihr stehen die Aufgaben im Vorder-

grund. Dazu gehören selbständiges Arbeiten, vielfältige Aufgaben und kontinuierliche Weiter-bildung, um wirklich ein Experte zu werden. Das Gehalt soll stimmen, fair und angemessen sein und ein finanziell sorgenfreies Leben ermögli-chen, doch diese Personen werden nicht wegen

26 StEllEnSuchE – nIcht GAnz So SchWIErIG WIE dIE PArtnErWAhl

Page 29: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

einer Gehaltserhöhung von einigen hundert Euro in einen inhaltlich weniger faszinierenden Bereich wechseln. Sie wollen mit ihrer Tätigkeit selbst zufrieden sein können. Betriebsklima und der Führungsstil des Vorgesetzten sind wichtige Kriterien, um sich in der Firma wohl zu fühlen, in der man dann auch gerne lange bleibt, wenn es menschlich und fachlich passt.

Intrinsisch Motivierte sollten überlegen, ob sie tatsächlich bei einem Großunternehmen arbeiten wollen. Hier haben sie im Regelfall ein weniger breites Aufgabengebiet, sie spezialisieren sich sehr schnell und Job-Rotation wird erwar-tet. Im mittelständischen Unternehmen ist man dagegen meist relativ schnell für ein fachlich breites Tätigkeitsfeld verantwortlich.

Allerdings: Den Personalern wird meist schnell klar, wenn die Aufstiegsmotivation bei einem Bewerber nicht zentral ist. Dies reduziert nicht die Einstiegschancen. Doch es führt dazu, dass die Gehälter im Durchschnitt weniger hoch sind als bei der erstgenannten Gruppe. Wenn Sie jedoch eine für Sie interessante Firma und ein für Sie interessantes Tätigkeitsfeld gefunden haben, dann haben Sie eine gute Chance, über

ABB. 1: ZENTRALE ANFORDERUNGEN AN ARBEITGEBER (REGNET, 2012, N=720)- 1 = unwichtig, 6 = sehr wichtig -

(1)(2)(3)(4)(5)(6)(7)(8)(9)(10)(11)(12)(13)(14)(15)(16)(17)(18)

5,42 5,42

5,05 4,95

4,89 4,88

4,74 4,64 4,63

4,41 4,34

4,26 4,2 4,17

3,98 3,5

3,3 3,06

1 32 54 6

(1) Betriebsklima (8) Flexible Arbeitszeiten (15) Soziales Engagement(2) Interessante Aufgaben (9) Selbständiges Arbeiten (16) Internationalität(3) Sicherer Arbeitsplatz (10) Vorgesetzter (17) Bekanntheitsgrad(4) Karrierechancen (11) Standort (18) Größe des Unter-(5) Gehalt (12) Image des Unternehmens nehmens(6) Weiterbildung (13) Produkte Diensteislungen(7) Work-Life-Balance (14) Betriebliche Zusatzleistungen

27StEllEnSuchE – nIcht GAnz So SchWIErIG WIE dIE PArtnErWAhl

Page 30: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

1

einen langen Zeitraum eine hohe subjektive Arbeitszufriedenheit zu erleben.

Wer gerne abwechslungsreich arbeitet, der kann bei einem Ingenieurdienstleister interes-sante Stellenangebote bekommen.

3. DER AUSGEGLICHENE – WORK-LIFE-BALANCEDer Generation Y wird nachgesagt, dass sie

Work-Life-Balance wesentlich stärker einfordert als ihre älteren Kollegen. Dazu gehören auch flexible Arbeitszeiten, Möglichkeiten für Auszeiten (sog. Sabbaticals) und Home-Office-Angebote. Gehören Sie zu dieser Gruppe, so sollten Sie sich durchaus auf Gegenwind einstellen: Zum einen werden Sie Kollegen haben – die oben geschilderten Karriereorientierten – die für den nächsten Karrierestep und mehr Gehalt auch bereit sind, länger zu arbeiten und Dienstreisen zu unternehmen. Zum anderen werden Sie bei vielen älteren Kollegen auf Unverständnis stoßen, manchmal wird man Ihnen sogar mangelnden Einsatz vorwerfen.

Abbildung 2 veranschaulicht, dass beispiels-weise Betriebswirte zu signifikant mehr Arbeits-

stunden bereit sind als Ingenieure. Die Daten basieren auf einer Absolventenbefragung aller Bachelor- und Masterstudiengänge an der HS

Augsburg (Lebrenz & Regnet, 2013). Der typische Ingenieur ist dagegen nur zu Überstunden im moderaten Umfang bereit.

ABB. 2: WORK-LIFE-BALANCE – WIE VIELE STUNDEN WILL MAN TATSÄCHLICH PRO WOCHE ARBEITEN?- Angaben in Prozent -

50

40

30

20

10

0

35-39 h 40-44 h 45-49 h 50-55 h > 55 h

Technik Wirtschaft

28 StEllEnSuchE – nIcht GAnz So SchWIErIG WIE dIE PArtnErWAhl

Page 31: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Wo lässt sich die Work-Life-Balance am besten verwirklichen? Großunternehmen haben zum einen vielfältige Angebote (vom Fitness-center, Home Office bis zum betrieblichen Kindergarten), zum anderen wird der Betriebsrat bei den Tarifangestellten darauf achten, dass die vereinbarte Arbeitszeit wirklich eingehalten wird. VW verkündete vor einigen Jahren sogar, dass E-Mails nur noch bis maximal 30 Minuten nach Arbeitsende auf die dienstlichen Blackberrys geleitet werden. Dann ist technisch verordnete Ruhe (außer man nutzt die privaten Smartphones) bis 30 Minuten vor dem nächsten Arbeitsbeginn.

»MACHEN SIE SICH BEWUSST, JEDE STRATEGIE HAT AUCH IHREN PREIS.«

In mittelständischen Unternehmen bestehen weniger systematische Work-Life-Balance-Programme, dafür aber meist eine hohe Bereitschaft zu individuellen Lösungen, um die begehrten Fachkräfte an das Unternehmen zu binden. Hier kommt es auf das individuelle Verhandlungsgeschick an.

Machen Sie keine Überstunden, so wird sich Ihr Gehalt weniger schnell steigern lassen. Je weniger mobil Sie sind, umso weniger Positionen kommen später in Frage. Wollen Sie nicht aufsteigen, so werden Sie immer Vorgesetzte haben, die Ihnen möglicherweise auch ungeliebte Aufgaben geben etc.

Home-Office-Arbeitsmöglichkeiten sind eine sinnvolle Strategie, um Fahrtzeiten zu sparen. Damit kann auch ein Unternehmen in 50 km Entfernung ein interessanter Arbeitgeber werden. Üblicherweise werden Sie nicht gleich zu Beginn der Berufstätigkeit mobil arbeiten können, Sie sollen ja das Unternehmen, die Prozesse und die Kollegen kennenlernen. Doch auch im Vorstellungsgespräch kann man das Thema Home-Office-Tage für die Phase nach der Probezeit ansprechen.

GROSSUNTERNEHMEN ODER MITTELSTAND?

› Versuchen Sie für sich zu klären (z. B. in einem Praktikum, Werkstudententätigkeit), welche Arbeitsform Ihnen mehr liegt.

› Wenn Sie eine Ausbildung absolviert haben,

machen Sie sich ehrlich bewusst, was Ihnen in Ihrem Ausbildungsbetrieb gefallen hat und was Sie zukünftig nicht mehr so möchten.

› Der Einstieg in einem Großunternehmen lässt Ihnen noch viele Wege offen, Sie können später auch zu einem kleineren Unternehmen wechseln.

› Sind Sie dagegen schon seit vielen Jahren bei einem mittelständischen Unternehmen tätig, so dürfte der Wechsel in ein Groß-unternehmen kaum mehr gelingen.

› Ingenieurdienstleister bieten viele Stellen für Hochschulabsolventen an, während selbst Großunternehmen weniger offene Stellen haben. Beim Ingenieurdienstleister arbeiten Sie für viele Firmen, daraus kann sich später auch ein Wechsel in ein anders Unternehmen ergeben.

› Auch Consultingunternehmen können ein gutes Sprungbrett sein.

RECHERCHE LOHNT SICH!Das verlässlichste ist immer die eigene

Erfahrung. Wenn Sie und Ihr Arbeitgeber

29StEllEnSuchE – nIcht GAnz So SchWIErIG WIE dIE PArtnErWAhl

Page 32: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

1

im Praktikum oder bei der Abschlussarbeit feststellen konnten, dass Sie gut zueinander passen, so ist dies die beste Entscheidungsbasis. In unserer Befragung hatten 3 – 6 Monate vor Studienabschluss 10 % der Ingenieure ein Stellenangebot von einem früheren Arbeitgeber erhalten, 19 % vom Praktikumsunternehmen und 23 % vom jetzigen Arbeitgeber.

Social Media Plattformen bieten heutzutage gleichfalls viele Informationen: Auf Arbeitgeber-bewertungsplattformen wie kununu geben Be-werber, aktuelle und frühere Mitarbeiter ihrem Unternehmen Noten. Zudem sind Kommentare möglich. Natürlich sollten anonyme Bewertungen im Internet nicht überwertet werden, doch sie geben erste Anhaltspunkte – auch für Fragen im späteren Interview.

Auf Gehaltsvergleichseiten im Internet kön-nen Sie detaillierte Abfragen machen, welches Gehalt nach Branche, Tätigkeit, Standort, Unter-nehmensgröße etc. realistisch ist.

Zudem lassen sich auf Seiten wie Facebook oder berufsbezogenen Netzwerken wie XING Mitarbeitende des Unternehmens direkt kontaktieren. Versuchen Sie jemanden mit

Ähnlichkeiten zu finden – z. B. an der gleichen Hochschule studiert, derselbe Geburtsort, ähnliche Auslandsstation, gleiches Arbeitsgebiet – dies erhöht die Antwortwahrscheinlichkeit. Natürlich wird niemand im Internet gegenüber einem Fremden über seinen Arbeitgeber herziehen. Doch Sie können weitere Infor-mationen erhalten und erfahren, was Ihr Gesprächspartner an Stärken und Schwächen der Firma erlebt.

Auf mancher Firmen-Homepage finden Sie auch belastbare Daten und klare Aussagen dazu, wie viele der Mitarbeiter wirklich in Teilzeit oder im Home Office arbeiten, wie die Mitarbeiter das Betriebsklima bewerten, wie hoch die Fluktuation ist, wie lange es schon keine betriebsbedingten Kündigungen mehr gab etc.

Besonders wichtig ist – so Sie noch nicht in dem Unternehmen gearbeitet haben, in dem Sie sich bewerben – das Auswahlgespräch. Stellen Sie Fragen nach allem, was Ihnen wichtig ist, auch zu Ihrem späteren Vorgesetzten und der Abteilung. Besonders gut ist es, wenn der spätere Vorgesetzte im Gespräch anwesend ist.

Versuchen Sie, auch mit Kollegen zu sprechen und achten Sie darauf, wie diese die Tätigkeit, das Betriebsklima, die Förderung etc. beschreiben.

Auch ein kleiner Betriebsrundgang kann Ihnen weitere Informationen liefern, die für Ihre Entscheidung wichtig sind: Gehen die Mitarbeiter sehr distanziert miteinander um? Gibt es Großraumbüros? Wie wirkt die technische Ausstattung – modern oder veraltet? Und inwieweit passt das zu Ihren Vorstellungen?

Auch wenn Sie keinen Ehevertrag unter-schreiben und eine Kündigung leichter und billiger als eine Scheidung ist. Es ist doch eine wichtige erste Weichenstellung. Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Entscheidung und vertrauen Sie auf Ihr Gefühl. Viel Erfolg!

LITERATUR › Lebrenz, C. & Regnet, E. (Hrsg.). (2013). Arbeit-

geberattraktivität: Betriebsklima wichtiger als das Gehalt. Absolventenbefragung 2013. Augsburg.

› Regnet, E. (2012). Arbeitgeberattraktivität – Was erwartet der Nachwuchs?

30 StEllEnSuchE – nIcht GAnz So SchWIErIG WIE dIE PArtnErWAhl

Page 33: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

In Forschuingebericht 2012 der HS Augsburg. Augsburg, S. 222-223.

KURZVITAProf. Dr. Regnet studierte Psychologie an der LMU München und Betriebswirtschaftslehre an der Universität Bayreuth und promovierte 1991 zum Dr. rer. pol. an der Universität Bayreuth. Nach dem Studienabschluss war sie 10 Jahre in leitenden Personalfunktionen in verschiedenen Unternehmen tätig, u. a. als Leiterin Personalentwicklung bei der KFW Bankengruppe. Dann folgte sie dem Ruf auf eine Professur für Personalmanagement und Allgemeine Betriebswirtschaftslehre an der FH Würzburg-Schweinfurt, seit 2008 ist Frau Regnet Professorin für Personal und Organisation an der HS Augsburg.Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Lehre, Forschung und Beratungstätigkeit in den Bereichen Personalentwicklung, Führungsverhalten, Demographische Entwicklung und Midcareer Development, neue Fortbildungsmethoden, Weibliche Fach- und Führungskräfte.

Prof. Dr. Regnet ist Autorin zahlreicher Buch- und Zeitschriftenartikel und mehrerer Fachbücher – u.a. Mit-Herausgeberin des Standardwerkes »Führung von Mitarbeitern«, das 2014 in der 7. Auflage erschienen ist. Sie ist auch langjähriges Jurymitglied zur Vergabe des deutschen Personalwirtschaftspreises.

› Prof. Dr. Regnet

31StEllEnSuchE – nIcht GAnz So SchWIErIG WIE dIE PArtnErWAhl

Page 34: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

1

Jobmessen – Sprungbrett zum TraumjobEin Beitrag von Berufsstart

Jobmessen sind sowohl bei den Stu-

denten und Absolventen als auch

bei den Unternehmen eine beliebte

Möglichkeit für den ersten Kontakt

zwischen Arbeitnehmer und Arbeit-

geber. Oft sind sie auch das ideale

Sprungbrett in den Traumjob. Nach-

folgend findest du die kommenden

Messen dieses Jahres. Einen umfang-

reichen Überblick zu den Veranstal-

tern mit den wichtigsten Informati-

onen zu allen Jobmessen findest du

direkt auf

www.berufsstart.de/jobmessen

DIE CHANCE FÜR DEINE KARRIEREDu bist im Moment auf der Suche nach

einem Praktikum, einem Thema für eine Abschlussarbeit oder einem Berufseinstieg? Firmenkontaktmessen bieten die ideale

Gelegenheit für Bewerber und Personalver-antwortliche, die ersten Kontakte zu knüpfen, sich kennenzulernen und erste Gespräche zu führen.

»NEBEN DEN GEGEBENEN FACHLICHEN VORAUSSETZUNGEN MÜSSEN AUCH DIE SOFT SKILLS ERFÜLLT WERDEN.«

Die Suche nach dem idealen Arbeitgeber kann sich als sehr schwierig herausstellen, da nicht alle Unternehmen den eigenen Ansprüchen an einen Job gerecht werden können. Schließlich soll diese neue Herausforderung Spaß machen, den eigenen Fähigkeiten entsprechen und zu-gleich die Karriere in Schwung bringen. Aller-dings haben es auch die Unternehmen nicht leicht ihre Stellen mit den richtigen Kandidaten zu besetzten. Neben den gegebenen fachlichen Voraussetzungen müssen auch die Soft Skills erfüllt werden, um den geeigneten Bewerber zu finden.

Die Chance, Unternehmen gebündelt an einem Ort zu treffen, solltest du daher unbedingt nutzen, um dir ein erstes Bild vom Unter-

nehmen zu machen und einen möglichst guten Eindruck von dir selbst zu hinterlassen. Zu-dem bietet dir die Messe auch die Möglichkeit, erste Antworteten auf deine Fragen bekommen. Somit lassen sich Unklarheiten über Bewer-bungszeiträume, Auslandseinsätze oder Themen-vorschlägen für eine Abschlussarbeit aus dem Weg räumen.

In einem ungezwungenen Gespräch kannst du Antworten erhalten, einen Eindruck hinter-lassen und dich direkt bewerben.

WENIGER IST MEHRDer erste Eindruck kann – wie so oft im

Leben – der entscheidende sein. Saubere Kleidung und ein gepflegtes Äußeres tragen viel zum Erfolg oder Misserfolg beim ersten Kennen-lernen bei.

»DER SOGENANNTE BUSINESS-LOOK HAT NICHTS MIT DEM FREIZEIT-OUTFIT ZU TUN.«

Der sogenannte Business-Look hat nichts mit dem Freizeit-Outfit zu tun – Trainingsanzug

32 JoBmESSEn – SPrunGBrEtt zum trAumJoB

Page 35: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

und Turnschuhe sind absolut tabu. Gleiches gilt auch für Mützen und Caps – sie werden als äußerst unhöflich eingestuft. Mit ganz feinem Zwirn und Krawatte musst du nicht unbedingt auftauchen – ein Hemd, Jeans (selbstverständlich ohne Flicken und Fransen) und Sakko ist ausreichend. Für die Frau gilt Rock/Hose, Bluse und Blazer. Der Minirock bleibt für diese Veranstaltung im Schrank.

Weniger ist mehr. Das gilt vor allem bei der Auswahl des Schmuckes. Entferne unbedingt alle sichtbaren Piercings und verdecke eventuell vorhandene Tattoos.

Am wichtigsten ist es jedoch, sauber und gepflegt zu erscheinen und möglichst neutral zu riechen. Kleidung und Schuhe sollten immer sauber und ordentlich sein. Und ganz wichtig – du solltest dich in deiner Kleidung wohlfühlen – Unwohlsein wirkt sich negativ auf deine Ausstrahlung aus.

MIT VORSPRUNG EINDRUCK HINTERLASSENEinen guten Eindruck bei dem angestrebten

Unternehmen zu hinterlassen, haben sich viele

als Ziel gesetzt. Daher ist eine gute Vorbereitung das A und O, denn Personalverantwortliche merken schnell, ob jemand nur zufällig vor Ort ist oder gezielt auf den Messestand zukommt.

»NACH EINEM ERSTEN PERSÖNLICHEN KONTAKT BEHÄLT MAN DICH IM GE-DÄCHTNIS.«

Du kannst einen schlechten Eindruck vermeiden, indem du nicht mit wehenden Zetteln mehrmals am Stand vorbeiläufst oder unsicher aus sechs Metern Entfernung den Messestand lange beobachtest. Mit Notizzetteln gespickte Messekataloge, angemessene, legere Business-Kleidung und ein zielstrebiger Schritt auf den Unternehmensstand, wirken bei Personalverantwortlichen dagegen positiv und wecken vor allem Interesse an deiner Person.

Den Messekatalog erhältst du bereits einige Tage vor dem eigentlichen Messetermin – nutze diesen Vorsprung! Oftmals wird benannt, welche Unternehmensvertreter an der Messe teilnehmen. Ideal, denn du kannst

deine Bewerbung vorbereiten und direkt an die entsprechende Person richten.

Das gilt allerdings nur, wenn sie auf das Unternehmen zugeschnitten ist, ansonsten em- pfehlen wir einen Bewerbungsflyer mit den wichtigsten Kontaktdaten. Das wirkt nicht nur positiv, es erfüllt einen weiteren Zweck: Nach einem ersten persönlichen Kontakt behält man dich im Gedächtnis, weil man deine Unterlagen im Gepäck hat. Wenn du im Anschluss eine Mail schreibst, in der du dich für das Gespräch auf der Messe bedankst und eventuell fehlende Unterlagen nachsendest, kannst du sicher sein, dass du durch dein Interesse und Engagement bleibenden Eindruck hinterlassen hast.

DIE MACHT DER SYMPATHIEWenn du demnächst auf eine Jobmesse

gehst, notiere dir die Unternehmen, die dich sehr interessieren und die, die dich eigentlich überhaupt nicht interessieren! Warum? Damit du üben kannst und zwar an den für dich nicht interessanten Unternehmen. Du weißt ja, Übung macht den Meister. Du wirst nach den fünf uninteressanten Unternehmen, die du besucht

33JoBmESSEn – SPrunGBrEtt zum trAumJoB

Page 36: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

1

hast merken, die Fragen, die dir gestellt werden, sind in der Regel immer gleich. Je mehr du geübt bist, desto besser und ausgefeilter werden deine Antworten. So bist du dann für deine interessanten Unternehmen gewappnet.

Renne nicht blindlings zu einem Unter-nehmen! Stelle dich erst neben den Stand und höre zu, wie sich deine Bewerbungsmitstreiter blamieren. Du hörst sehr schnell heraus, bei welchen Fragen jemand aufgeweckt ist und welche Fragen ihn oder sie langweilt.

»DIE MACHT DER SYMPATHIE SOLLTEST DU AUF KEINEN FALL UNTERSCHÄTZEN.«

Kennst du eigentlich den Unterschied zwischen einem Gespräch auf einer Jobmesse und einem Vorstellungsgespräch? Im Prinzip ist es das Gleiche, daher auch die Vorbereitung mit dem Messekatalog, aber eine Messe hat einen unsagbaren Vorteil. Während du dir in einem Vorstellungsgespräch deine Gesprächspartner nicht aussuchen kannst, stehen auf den Messeständen immer mehrere Ansprechpartner bereit. Spreche, nachdem du

eine Weile zugehört hast, den Ansprechpartner an, der dir am sympathischsten wirkt. Die Macht der Sympathie solltest du auf keinen Fall unterschätzen.

Du hast ein gutes Gespräch mit dem Unter-nehmen, versuche jetzt nicht mit aller Gewalt deine Bewerbungsunterlagen zu hinterlegen, die sind eh nicht auf das Unternehmen gemünzt, mit dem du gerade gesprochen hast. Also Bewer-bungsunterlagen hinterlegen – keine gute Idee, zumal die meisten Unternehmen dich auf das »tolle« Bewerbungsmanagementsystem des Unter-nehmens lotsen werden. Viel wichtiger ist die Visitenkarte, die man dir eventuell übergeben wird. Mit der Visitenkarte signalisiert der Personalverantwortliche, dass du zumindest nicht uninteressant bist und dieser auch eine gewisse Position bekleidet, sonst hätte man dich wieder – du weißt schon – zum »tollen« Bewerber-managementsystem geschickt. Aber was machst du nun mit der Visitenkarte? Natürlich schickst du nicht gleich deine Bewerbung dorthin, denn diese musst du erst auf das Unternehmen und das Gespräch zuschneiden, das benötigt seine Zeit. Im ersten Schritt bedankst du dich lediglich für

das informative Gespräch und natürlich wirst du in Kürze deine optimierten Bewerbungsun-terlagen zusenden.

TIPPManche Unternehmen haben einige Ex-

ponate am Messestand, wenn du diese Produkte nicht kennst, kannst du ruhig mal nachfragen. Besonders Wirtschaftswissenschaftlern fällt dies eigentlich sehr leicht, weil sie von Technik nur wenig Ahnung haben. Auch für Ingenieure ist es eine gute Möglichkeit, lenke die Fragestellung in Richtung Problem-lösung des jeweiligen Produktes. Ein Personal-verantwortlicher, der sich mit seinem Unter-nehmen identifiziert, gibt dir sicherlich eine kurze Erläuterung und schon beginnt ganz unverfänglich ein Gespräch!

REDEN UND ZUHÖRENDie Vorstellungsrunde am Messestand

eines Unternehmens ist beendet und jetzt? Ein geeignetes Gesprächsthema mit einer völlig fremden Person zu finden ist schwierig, aber nicht unmöglich. Sei du selbst, dann

34 JoBmESSEn – SPrunGBrEtt zum trAumJoB

Page 37: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

bist du auch nicht unsicher. Versuche weder dominant noch schüchtern zu wirken. Dein Gesprächsverhalten, kannst du vorher im Alltag beobachten und reflektieren.

»HEIKLE THEMEN SOLLTEST DU VERMEIDEN!«

Im Gespräch geht es darum den Mittelweg zu finden. Die Themen sollten nicht belanglos, aber auch nicht zu privat sein. Das Spiel zwischen Reden und Zuhören, Nachfragen und Nachhacken muss stimmig sein. Der wichtigste Tipp hierbei: Lasse deinen Gesprächspartner immer ausreden, in den Satz des anderen fallen ist ein absolutes K.O.-Kriterium.

Welche Themen könnten den Gesprächs-einstieg erleichtern? Zunächst einmal bist du ja auf einer Jobmesse und könntest dich z.B. über die tolle Atmosphäre auf der Messe, eines besuchten Vortrages und das schöne Wetter unterhalten. Du wirst sehen, das Gespräch wird zum Selbstläufer und wenn nicht? Die meisten Personaler kennen die Situation und können sich in dich hineinversetzen. Diese werden

versuchen, dich an entsprechender Stelle abzuholen und das Gespräch auffangen.

Heikle Themen solltest du vermeiden, dazu gehören: politische Streitpunkte, Religion und natürlich persönliches (z.B.: Krankheiten). Äußerst unangebracht ist es auch sich über andere lustig zu machen oder schlecht zu reden – das versteht sich von selbst, so viel Feingefühl sollte jeder haben.

INTERESSANTE JOBMESSEN IM SOMMERSEMESTER

Jobmessen im Mai › 04.05.2015 - 05.05.2015 – Berufsstart an der

TU Freiberg – Vortrag! › 04.05.2015 - 08.05.2015 – Dresdner Industrie-

tage › 05.05.2015 – Berufsstart bei der WIK an

der TU Chemnitz – Vortrag »Berufsfindung durch Zielfindung!«

› 05.05.2015 - 06.05.2015 – Stellenwerk – Uni Hamburg

› 05.05.2015 - 08.05.2015 – connecticum › 05.05.2015 - 07.05.2015 – konaktiva Darmstadt

› 05.05.2015 – meet@hochschule-hannover › 06.05.2015 – Berufsstart bei der ZWIK ab der

HS Zwickau – Vortrag »Erfolgreich Online bewerben!«

› 06.05.2015 – Jobmesse Mercator in Uni Duisburg-Essen

› 07.05.2015 – EcoMatika in Braunschweig › 07.05.2015 – JURAcon Frankfurt › 07.05.2015 – KarriereStart › 07.05.2015 – TECONOMY in Graz › 07.05.2015 – sciencemeetscompanies in Halle › 08.05.2015 – Berufsstart bei der bonding

Bochum – Vortrag »Der Messeknigge«! › 09.05.2015 - 10.05.2015 – jobmesse köln › 11.05.2015 - 12.05.2015 – bonding in Bochum › 12.05.2015 – Career Day in Oldenburg › 12.05.2015 – Tag der Wirtschaft in Fürth/

Bayern › 12.05.2015 - 13.05.2015 – akademika

Nürnberg › 12.05.2015 – meet@thm-campus-friedberg › 13.05.2015 – Firmenkontaktmesse Pyramid

in Augsburg › 18.05.2015 – CareerVenture accounting &

controlling in Düsseldorf

35JoBmESSEn – SPrunGBrEtt zum trAumJoB

Page 38: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

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› 18.05.2015 – PAM! in Leipzig › 19.05.2015 – Recruiting Tag in Düsseldorf › 19.05.2015 - 20.05.2015 – SMILE! – FH

Schmalkalden › 19.05.2015 - 20.05.2015 – meet@fh-koeln › 20.05.2015 – IKOM Life Science – TUM › 20.05.2015 – Berufsstart bei der WIK – TU

Chemnitz – Vortrag! › 20.05.2015 – Karrieretag in Weimar › 20.05.2015 – Treffpunkt Erfolg in Salzburg › 20.05.2015 – campusmeetscompanies in

Halle an der Saale › 21.05.2015 – Berufsstart an der HS Heilbronn

– Vortrag »Der Messknigge!« › 21.05.2015 – IT Fach- und Jobmesse in

Frankfurt › 21.05.2015 – OVERBECK Job Lounge in

München › 21.05.2015 – Online-Karrieretag in Köln › 21.05.2015 – meet@uni-kassel › 27.05.2015 - 28.05.2015 –

Firmenkontaktmesse – FH Wedel › 27.05.2015 - 28.05.2015 – nordjob in

Flensburg › 29.05.2015 – Business Contacts in Münster › 30.05.2015 – Operation Karriere Hamburg › 30.05.2015 - 31.05.2015 – jobmesse münster-

land in Münster

Jobmessen im Juni › 01.06.2015 – Berufsstart bei der IKOM

– TUM – Vortrag »Erfolgreich Online bewerben!«

› 02.06.2015 - 03.06.2015 – PRAXISBÖRSE in Göttingen

› 08.06.2015 - 09.06.2015 – FKG FirmenKontaktGespräche – LMU München

› 08.06.2015 - 13.06.2015 – job and career at INTERSCHUTZ in Hannover

› 09.06.2015 – Recruiting Tag in Bremen › 09.06.2015 - 10.06.2015 – Treffpunkt – TU

Kaiserslautern › 09.06.2015 - 10.06.2015 – bonding in

Erlangen › 10.06.2015 – Karriere-Kontakte in Regensburg › 11.06.2015 – meet@uni-trier › 13.06.2015 – Studien- und Karrieretag in

Paderborn › 13.06.2015 – Studien- und Karrieretag in

Bielefeld › 13.06.2015 – STICKS & STONES in Berlin › 13.06.2015 - 14.06.2015 – jobmesse emsland

in Lingen › 15.06.2015 - 16.06.2015 – bonding in Stuttgart › 15.06.2015 - 16.06.2015 – Berufsstart an der

Uni Paderborn – Vortrag »Führungskompe-tenzen kennen lernen und entwickeln!«

› 16.06.2015 – Tag der Wirtschaft in Bingen › 17.06.2015 – Berufsstart bei der IKOM – TUM

– Vortrag »Der Messknigge!« › 18.06.2015 – Online-Karrieretag in München › 18.06.2015 – Recruiting Tag am Bodensee › 20.06.2015 – IZ Karriereforum in Frankfurt › 20.06.2015 - 21.06.2015 – jobmesse hannover › 22.06.2015 - 23.06.2015 – Career Venture

Retail is Motion in Seeheim in Düsseldorf › 22.06.2015 - 25.06.2015 – IKOM – TUM › 23.06.2015 - 25.06.2015 – bonding in

Karlsruhe › 26.06.2015 – Karrieretag Familienunter-

nehmen in Winnenden › 26.06.2015 – Absolventenkongress in

Hamburg › 29.06.2015 - 01.07.2015 – Talent Meets

Bertelsmann in Gütersloh

Jobmessen im Juli › 03.07.2015 – Absolventenkongress in

Frankfurt › 14.07.2015 - 15.07.2015 – nordjob in Bienen-

büttel

Jobmessen im September › 09.09.2015 – Recruiting Tag in Berlin › 11.09.2015 – Recruiting Tag in Dortmund › 12.09.2015 - 13.09.2015 – jobmesse osnabrück › 17.09.2015 - 27.09.2015 – job and career at

IAA Pkw in Frankfurt › 19.09.2015 – Studien- und Karrieretag in

36 JoBmESSEn – SPrunGBrEtt zum trAumJoB

Page 39: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Bergisch Gladbach › 19.09.2015 - 20.09.2015 – jobmesse stuttgart › 21.09.2015 – information technology fall in Stuttgart › 21.09.2015 – Career Venture information technology in Stuttgart › 23.09.2015 – Recruiting Tag in Böblingen › 25.09.2015 – Recruiting Tag in Darmstadt › 26.09.2015 – Studien- und Karrieretag in Mettmann › 26.09.2015 - 27.09.2015 – jobmesse bremen

Jobmessen im Oktober › 01.10.2015 – Recruiting Tag in Braunschweig › 10.10.2015 - 11.10.2015 – jobmesse berlin › 15.10.2015 – Recruiting Tag in Nürnberg › 20.10.2015 – Recruiting Tag in Köln › 21.10.2015 – CareerContacts – HS Karlsruhe › 22.10.2015 – Online-Karrieretag in Hamburg › 22.10.2015 – Recruiting Tag in Karlsruhe › 24.10.2015 - 25.10.2015 – jobmesse bielefeld › 26.10.2015 – Career Venture business & consulting in Frankfurt › 27.10.2015 - 28.10.2015 – inova – TU Ilmenau › 29.10.2015 – Recruiting Tag in Leipzig › 30.10.2015 - 01.11.2015 – Career Venture women in Seeheim

Jobmessen im November › 05.11.2015 – ZWIK in Zwickau › 05.11.2015 – Nacht der Unternehmen in Braunschweig › 05.11.2015 – Recruiting Tag in Kassel

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Page 40: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Richtig bewerben = BewerbenAls Karriereberaterin liegen ähnlich wie bei den Personal-verantwortlichen täglich Bewerbungsunterlagen in meinem E-mail-Account. Öffne ich eine Bewerbung stelle ich nur eine Frage: Was möchte der Bewerber mit dieser Bewerbung erreichen?

Gut, im Lebenslauf werden Fakten zusammenge-tragen und meist chronologisch wiedergegeben. Doch oft wühle ich mich durch unstrukturierte Datenhaufen und verliere bereits in Kürze die Motivation. Bei einem Bewerbungscheck er-wartet der Bewerber eine fundierte Antwort und Korrektur und ich begebe mich, wenn auch mühsam, an die Arbeit. Doch was macht der Personaler? Macht er sich die Mühe? Oder klickt er so lange durch die Bewerbungen, bis ein Kandidat mit gut strukturierten, schnell erfass-baren und aussagekräftigen Unterlagen auf dem Bildschirm erscheint? Wenn mehr Bewerbungen auf eine Stellenausschreibung eingehen, ist Übersicht, Struktur und schnelle Erfassung der relevanten Fakten das erste Auswahlkriterium. Auch ich freue mich, wenn ich gut strukturierte

Unterlagen bekomme. Denn dann bin ich mir sicher, dieser Bewerber ist auf dem richtigen Weg. Somit sollten Sie sich, bevor Sie Ihre Bewer-bungsunterlagen zusammenstellen, erst einmal fragen: Was will ich damit überhaupt erreichen? Wen will ich wie ansprechen? Was erwarten die Unternehmen von einem Bewerber?

Die Analyse der Stellenanzeige und des eigenen Profils steht also ganz am Anfang des Bewerbungsprozesses. Wer gute Vorarbeit leistet hat später weniger Arbeit. Blicken wir im folgenden Abschnitt einmal auf die Selbstanalyse, um den Prozess zu verdeutlichen:

DIE SELBSTANALYSEBei der Selbstanalyse gilt es Stärken heraus-

zuarbeiten. Neben den fachlichen Kompetenzen

sollte Ihr Augenmerk bei der Analyse besonders auf fachübergreifende Kompetenzen, Soft Skills und praktische Erfahrung gelegt werden.

Im nächsten Schritt bringen Sie Selbstein-schätzung, eigene Vorstellungen und Ziele in Einklang. Das gehört zum wichtigsten Teil im Bewerbungsprozess. Denn wer nicht über sich selbst Bescheid weiß, kann auch nicht über sich selbst Auskunft geben.

Egal ob in den Bewerbungsunterlagen oder im Vorstellungsgespräch: Ihre Person ist immer gefragt.

Im Rahmen der Selbstanalyse sollten Sie sich folgende Fragen stellen:

› Was kann ich? › Was will ich? › Was zeichnet meine Person aus?

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38 rIchtIG BEWErBEn = BEWErBEn

Page 41: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

› Wie sehen mich Freunde, Bekannte? › Wie sehen mich meine Professoren? › Was ist möglich?

Grund: Wer seine Stärken, Schwächen und Ziele kennt, kann seine Bewerbung fundiert und zielorientiert verfassen.

Nicht nur im stillen Kämmerlein sollten Sie die Antworten auf diese Fragen suchen, sondern auch im Gespräch mit Freunden, Verwandten, Professoren und mit Unternehmensvertretern.

»BEI DEM ENTWICKELN IHRER MARKETINGSTRATEGIE HILFT IHNEN DAS AIDA PRINZIP.«

Hier eine kleine Starthilfe: Stellen Sie sich vor, Sie treffen sich mit einem Bekannten, den Sie schon Ewigkeiten nicht mehr gesehen haben. Er oder sie fragt: Was hast du denn so alles gemacht, seitdem wir die Schule verlassen haben? Um dem Gegenüber einen spannenden und abwechslungsreichen Bericht zu geben, werden Sie versuchen, interessante Punkte hervorzuheben, um so einen einnehmenden

und spannenden Werdegang zu präsentieren. Sie werden sich nicht nur auf die Universität konzentrieren. Jobs, mit denen Sie das Studium finanziert haben, Praktika und auch das Hobby bilden wichtige Bausteine für einen interessanten und abwechslungsreichen Vortrag über erlerntes Fachwissen und die eigene Persönlichkeit. Genau diese Strategie wird Ihnen auch die Türen der Unternehmen öffnen. Im Gespräch mit Freunden, Eltern und Professoren erfahren Sie, wie andere Ihre Fähigkeiten sehen, und Sie werden lernen, Ihre Fähigkeiten besser einzuschätzen.

SICH BEWERBEN HEISST SICH VERKAUFEN ...... ist vielleicht eine gewagte Aussage, aber

sie trifft den Nagel auf den Kopf. Das Produkt, welches »verkauft« werden soll, ist Ihre Person und Ihre Arbeitskraft. Dafür müssen Sie eine Marketingstrategie entwickeln. Denken Sie einmal darüber nach, wie viel Energie ein Unternehmen entwickelt, um ein neues Produkt auf dem Markt zu platzieren, es zu etablieren und sich gegenüber der Konkurrenz

einen Marktvorteil zu verschaffen. Diese Energie lässt sich an den Werbestrategien für einige Produkte in Zeitungen, Zeitschriften und Fernsehen eindrucksvoll verfolgen. Wenn Sie diese Maßstäbe auf Ihre Person ansetzen, werden Sie begreifen, welche Anstrengungen Sie auf sich nehmen müssen, um gegenüber Ihren Mitbewerbern bestehen zu können und einen interessanten Arbeitsplatz zu bekommen. Bei dem Entwickeln Ihrer Marketingstrategie hilft Ihnen das AIDA Prinzip (Attraction, Interest, Desire, Action).

»WIE KÖNNEN SIE GEGEN 99 POTENTIELLE BEWERBER BESTEHEN?«

Beispiel: Auf eine Stellenanzeige eines be-kannten Markenartikelherstellers – ausge-schrieben wird ein Traineeprogramm für Wirtschaftsingenieure im Bereich Logistik – bewerben sich zum Beispiel 100 Absolventen. Ein Horrorszenario für Stellensuchende, aber eine interessante Auswahlmöglichkeit für das Unternehmen. 100 Arbeitsuchende, die glauben, dem Anforderungsprofil des Unternehmens zu

39rIchtIG BEWErBEn = BEWErBEn

Page 42: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

entsprechen, 100 Wirtschaftsingenieure mit ent-sprechenden Fachkenntnissen, 100 Individuen mit unterschiedlicher Persönlichkeit. Sie inter-essiert diese Stelle natürlich auch. Doch wie kön-nen Sie gegen 99 potentielle Bewerber bestehen? Zunächst sollten Sie das Anforderungsprofil der Stellenausschreibung studieren und die eigenen Stärken in Bezug zu diesem Profil setzen. Gut 60 % sollten passen. Damit entwickeln Sie eine Marketingstrategie für Ihre Person. Stellen Sie Ihre Stärken und Persönlichkeitsmerkmale für diese Position ins rechte Licht. Arbeiten Sie nicht mit den 40 %, die Sie nicht mitbringen, sondern mit dem positiven Kapital, welches Sie in die Waagschale werfen können.

»FALLS SIE Z.B. DIE GEWÜNSCHTE AUSLANDSERFAHRUNG NICHT MITBRINGEN, HEISST DAS NOCH LANGE NICHT, DASS SIE KEIN INTERESSANTER KANDIDAT SEIN KÖNNEN.«

Achtung: Lügen haben kurze Beine. Erfinden Sie keine Kompetenzen. Sie haben es bei der Bewerberauswahl mit Profis zu tun. Falls Sie

z.B. die gewünschte Auslandserfahrung nicht mitbringen, heißt das noch lange nicht, dass Sie kein interessanter Kandidat sein können. In diesem Fall ist es ein guter Schachzug, diesen Punkt offen anzusprechen: »Es lag mir viel daran, in meinem Studium zielstrebig die notwendigen Fachkenntnisse zu erlangen. Bei Praktika habe ich deshalb bewusst auf interessante und fundierte Projekte wert gelegt. Leider hat es sich deshalb nicht ergeben, Auslandserfahrung zu erlangen. Gerade deshalb suche ich diese Erfahrung im Berufseinstieg. Durch private Reisen und Sprachstudium sehe ich mich hierfür gut gerüstet.« Mit dieser Umwandlung kann aus einem vermeintlichen Mangel ein Vorteil werden, da Sie sich als zielorientierten und motivierten Kandidat darstellen.

INFORMATIONEN SAMMELNIm stillen Kämmerlein machen Sie sich

Gedanken über Ihre Wünsche. Mit Freunden und Professoren sprechen Sie über Ihre fachlichen und persönlichen Fähigkeiten. Über die Arbeits-marktsituation, Branchen, Unternehmen und Einstiegsmöglichkeiten erfahren Sie etwas im

Internet, in Fachzeitschriften, der Tagespresse, auf Job- und Industriemessen, aber auch durch direkten Kontakt zu Unternehmensvertretern in sozialen Netzwerken, Telefon oder E-Mail.

Um sich ein Bild über Unternehmen zu machen, ist das Internet Informationsquelle Nummer eins. Die meisten Unternehmen bieten spezielle Informationsseiten für Arbeit-suchende an. Auf Job- und Industriemessen können Sie persönlich Kontakt aufnehmen. Einige Unternehmen bieten über Studenten-organisationen oder Fachschaften Workshops und Firmenbesichtigungen an. Ähnlich wie bei den Messen können Sie dort persönlich mit Firmenvertretern Kontakt aufnehmen. Nutzen Sie diese Chancen, denn jede Information ist zur Karrierefindung wichtig.

Mittelständische und Kleinunternehmen präsentieren sich leider selten direkt an der Hochschule. Um an Informationen zu gelangen, sollten Sie zunächst einmal Branchen oder bestimmte Regionen mit entsprechenden Schlagworten googeln. Im Anschluss können Sie Telefon oder Email zur Kontaktaufnahme nutzen. Achtung: Bereiten Sie sich gründlich vor,

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40 rIchtIG BEWErBEn = BEWErBEn

Page 43: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

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Page 44: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

bevor Sie den Telefonhörer zur Hand nehmen. Notieren Sie sich Ihre Fragen und erarbeiten Sie ein Entree, in dem Sie sich vorstellen und Ihre Vorzüge herausarbeiten.

»HABEN SIE IN DER SELBSTANALYSE IHRE PERSÖNLICHEN UND FACHLICHEN STÄRKEN ERARBEITET, MÜSSEN SIE DIESE STÄRKEN MIT DEM INDIVIDUELLEN ANFORDERUNGSPROFIL DES UNTERNEHMENS VERKNÜPFEN.«

Denken Sie an Ihre Marketingstrategie. Ein Tipp: Um die Sekretärin zu umgehen, die Sie nur vertröstet, sollten Sie azyklisch telefonieren: Die Sekretärin arbeitet zum Beispiel von 9 Uhr bis 17 Uhr. Der Personalleiter bzw. die Personalleiterin sitzt bereits ab 7 Uhr am Arbeitsplatz oder verlässt diesen erst nach 19 Uhr. Beginnen Sie Ihr Gespräch mit der Frage: »Guten Tag, mein Name ist ... Haben Sie ein paar Minuten Zeit für mich?«. Wird die Frage bejaht, können Sie sicher sein, dass Ihr Gesprächspartner positiv eingestellt ist und sich mit Ihrer Präsentation und Ihren Fragen beschäftigen wird. Wird

die Frage negativ beantwortet, versuchen Sie gleich einen Termin für einen nächsten Anruf zu vereinbaren: »Wann darf ich mich nochmals melden?«. Eine gute Alternative zum Telefon kann die E-Mail sein. Finden Sie eine E-Mail-Adresse in Stellenanzeigen, Firmenbroschüren oder im Internet, dann nutzen Sie diese.

Wo Sie Informationen über den Arbeits-markt, die Branche oder Unternehmen finden:

› Karriereseiten der Unternehmen › Jobmessen und Recruitingveranstaltungen › Exkursionen (veranstaltet von der

Universität, dem Career Service, Studenteninitiativen an Ihrer Hochschule)

› Fachzeitschriften / Magazine › Vereine, Verbände und Organisationen › Netzwerke

ANFORDERUNGSPROFILDas Anforderungsprofil der Unternehmen an

Sie ist der Schlüssel zur individuellen Bewerbung. Ein Blick in die Stellenanzeigen verdeutlicht Ihnen, dass die Unternehmen neben Ihrem an der Hochschule erlernten Fachwissen noch eine Menge Zusatzqualifikationen und Kompetenzen

von ihrem zukünftigen akademischen Nach-wuchs erwarten. Die Zusatzqualifikationen unterteilt man in persönliche, Methoden- und soziale Kompetenzen. Ein Thema Ihrer Selbstanalyse ist es nun, Ihre Kompetenzen einzuschätzen. Haben Sie in der Selbstanalyse Ihre persönlichen und fachlichen Stärken erarbeitet, müssen Sie diese Stärken mit dem individuellen Anforderungsprofil des Unter-nehmens verknüpfen. Dann ergibt sich daraus Ihr individuelles Bewerberprofil für die Position.

Beispiel: Unternehmen A, ein internationa-les Großunternehmen, sucht teamfähige, mobile Mitarbeiter mit Organisationstalent und Auslandserfahrung. Unternehmen B, ein Forschungsinstitut, sucht teamfähiges, motiviertes Fachpersonal mit speziellen EDV-Kenntnissen sowie Transfer- und Innovations-kompetenz. Beide Stellen interessieren Sie. Jedoch müssen Sie sich für beide Positionen völlig anders präsentieren und den Schwerpunkt auf verschiedene Ihrer Vorzüge legen. Sie haben ein Semester im Ausland studiert, nach diesem Semester beim Aufbau einer hochschuleigenen Auslandspraktikavermittlung mitgearbeitet

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42 rIchtIG BEWErBEn = BEWErBEn

Page 45: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

und Ihre Abschlussarbeit deckt sich mit den gewünschten EDV-Kenntnissen und Sie konnten sich Innovationskompetenz aneignen, die Unternehmen B so wichtig ist. Alles klar? In der Präsentation für Unternehmen A werden Sie natürlich schwerpunktmäßig Ihren Auslandsaufenthalt und die Mitarbeit bei der Praktikavermittlung in den Vordergrund stellen, während bei Ihrer Vorstellung bei Unternehmen B Ihre Abschlussarbeit im Mittelpunkt stehen wird.

»JEDES UNTERNEHMEN MÖCHTE VON IHNEN INDIVIDUELL ANGESPROCHEN WERDEN.«

Wichtig: Diese individuelle Präsentation gilt immer. Sowohl bei der persönlichen oder telefonischen Vorstellung, als auch bei der schriftlichen Bewerbung. Jedes Unternehmen möchte von Ihnen individuell angesprochen werden (siehe auch das Kapitel »Die individuelle Bewerbung«). Ein zweiter wichtiger Punkt sind die Schlagworte wie z.B. »teamfähig«. Zur Beant-wortung reicht nicht eine reine Aufzählung nach dem Motto »ich bin teamfähig, motiviert, etc.«.

Beispiel: Frage: Sind Sie teamfähig? Antwort: Ja, in einem Projekt im Studium konnten Sie dies unter Beweis stellen oder beim Praktikum haben Sie erfolgreich im Team gearbeitet. Frage: Sind Sie engagiert? Wie schätzen Sie Ihre Innovationskompetenz ein? In einem Praktikum in der Forschungsabteilung waren Sie maßgeblich an der erfolgreichen Entwicklung (...) beteiligt. Lassen Sie sich auch von Ihrer Familie oder Freunden anhand der Schlagworte charakterisieren. Sie werden Erstaunliches über Ihre Person erfahren.

Tipps zum Anforderungsprofil: › Je besser Ihre Qualifikationen und das

Anforderungsprofil zusammenpassen, um so höher sind Ihre Chancen auf Einstellung.

› Ohne Selbstanalyse kann das Anforderungs-profil nicht erfasst werden (siehe Selbstanalyse).

DIE SCHRIFTLICHE BEWERBUNGSie haben nun Informationen gesammelt,

informative Gespräche geführt und sind sich über Ihre Berufswünsche im Klaren. Jetzt können Sie gut gerüstet Ihre schriftliche

Bewerbung formulieren. Sie werden sehen: Je mehr Vorarbeit Sie geleistet haben, desto leichter wird Ihnen das Formulieren von der Hand gehen. Denn Sie kennen Ihre Qualitäten, Sie wissen worauf es dem Unternehmen ankommt und Sie haben gelernt, sich zu präsentieren. Im Kampf des Auswahlverfahrens wird auf jede Kleinigkeit geachtet. So können bereits drei Rechtschreibfehler im Anschreiben das »Aus« bedeuten. Negativ bewertet werden zum Beispiel eine Online-Bewerbung, die 7 MB

43rIchtIG BEWErBEn = BEWErBEn

Page 46: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

umfasst, mehrere Dateien im E-Mail Anhang, Ansprechpartner oder Unternehmen falsch geschrieben, unleserliche Scans der Zeugnisse, unübersichtliche Gestaltung, unvollständiger Lebenslauf, ein zweiseitiges unstrukturiertes Anschreiben usw. Doch sehen Sie es einmal von der positiven Seite. Sie müssen nur auf diese »Kleinigkeiten« achten und schon können Sie einen positiven Eindruck hinterlassen und Pluspunkte im Bewerbungsmarathon sammeln. In Deutschland sind elektronisch versandte bzw. im Internet hinterlegte Bewerbungen (E-Mail, Online-Formulare) mittlerweile Standard.

»[email protected] IST SICHER NICHT DIE RICHTIGE ADRESSE FÜR DIE BEWERBUNG.«

Versende ich die Bewerbungen per Post, werden alle Unterlagen in einen Klemmhefter gelegt, wobei das Anschreiben lose oben drauf liegt. Bei der Bewerbung per E-Mail ist es wichtig, alle Dokumente einschließlich Anschreiben in einem PDF zu bündeln, das möglichst 3 MB nicht überschreiten sollte. Gegebenenfalls muss man

hier die Anlagen (Zeugnisse) reduzieren, um die Datenmenge nicht zu sprengen. In die E-Mail, welche den Anhang begleitet, kommt neben einem aussagekräftigen Header ein motivierter Zweizeiler, der auf den Anhang verweist.

Einschub: Ihre E-Mail Adresse sollte seriös sein. [email protected] ist sicher nicht die richtige Adresse für die Bewerbung. Ihr Motto für die grafische und textliche Gestaltung Ihrer Bewerbung sollte übersichtlich, aussagefähig und individuell sein.

Die schriftliche Bewerbung und worauf Sie achten sollten:

› strukturiertes Anschreiben › vollständiger Lebenslauf › korrekte Rechtschreibung › übersichtliche Gestaltung › Versand als PDF › ein bis max. zwei Dateien im E-Mail-Anhang › max. 3 MB Datenmenge › leserliche Scans der Zeugnisse etc.

DIE INDIVIDUELLE BEWERBUNGStatt 100 Bewerbungen an Adressen aus dem

Branchenbuch an »Sehr geehrte Damen und Herren« von Firmen, die Ihnen eigentlich kein Begriff sind, zu verschicken, sollten Sie lieber 20 Bewerbungen an ausgewählte Unternehmen schicken, über deren Produkt- bzw. Dienstleis-tungspalette Sie sich informiert haben und Ihnen die Unternehmensstruktur bekannt ist. Diese Frage kann nur fundiert beantwortet werden, wenn Sie sich mit dem Unternehmen beschäftigt haben. Natürlich, Sie bewerben sich bei mehreren Firmen. Trotzdem sollten Sie es schaffen, jedem Unternehmen den Platz eins in den Augen der Personalverantwortlichen zu geben. Was interessiert und fasziniert Sie an gerade diesem Unternehmen: die ausgeschrie-bene Position, die Produktpalette, das Dienst-leistungsangebot, die Unternehmensstruktur, die Unternehmenskultur (innovative Arbeits-zeitregelungen, Home-Office, Work-Life-Balance oder soziales Engagement, Umweltbewusstsein etc.), die Internationalität, die Innovation, die Marktposition, die Dynamik, das Traineepro-gramm, die Karriereperspektiven usw. Je mehr

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Page 47: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

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Page 48: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Informationen Sie haben, desto einfacher und fundierter können Sie argumentieren. Die erste Durchsicht der Bewerbungsunterlagen dauert nach einer Befragung bei Personalverantwortli-chen zwischen 60 Sekunden bis maximal fünf Minuten. Besonders große Firmen gehen nach einem Auswahlschema vor. Diese Schemen beinhalten Punkte wie zum Beispiel strukturierte und aussagekräftige Unterlagen, Note, Studien-dauer, Alter usw. Wichtig ist bei dieser ersten Durchsicht, viele Pluspunkte zu sammeln.

»BEDENKEN SIE, DASS SIE BEI GROSSEN UNTERNEHMEN ZEIT BENÖTIGEN, BIS SIE VOR DEM PERSONALBÜRO STEHEN.«

Schwieriger gestaltet sich eine individuelle Bewerbung bei Bewerbungsbögen im Internet. Hier wird häufig nach Fakten wie Note etc. beurteilt. Entsprechen Sie mit Ihrem Profil so gar nicht dem gewünschten Bewerbungsmuster, sollten Sie versuchen, individuellen Kontakt per E-Mail oder Telefon herzustellen. Denn es macht wenig Sinn einen Bewerbungsbogen auszufüllen, der nicht passt.

Wichtig: Im Internet finden Sie viele Gestaltungsbeispiele. Übernehmen Sie diese nicht blind, sondern nutzen Sie sie als Anregung für Ihre eigene persönliche Gestaltung.

DAS ANSCHREIBENDas Anschreiben sollte eine Seite nicht

überschreiten. Das erscheint schwer, da Sie gerne alle Ihre Vorzüge unterbringen möchten. Aber bedenken Sie das Sprichwort: In der Kürze liegt die Würze.

»DIE ERSTE DURCHSICHT DER BEWER-BUNGSUNTERLAGEN DAUERT NACH EINER BEFRAGUNG BEI PERSONALVER-ANTWORTLICHEN ZWISCHEN 60 SEKUN-DEN BIS MAXIMAL FÜNF MINUTEN.«

Ein Tipp: Am besten schreiben Sie alle Punkte, die Ihnen wichtig sind, auf und versuchen dann, den Text auf die richtige Länge zu kürzen. Lassen Sie ruhig Freunde oder die Familie das Anschreiben lesen, um neue Anregungen zu erhalten. Denken Sie daran, dass ins Anschreiben Ihre persönlichen Highlights im Hinblick auf das

Anforderungsprofil des Unternehmens gehören. Für Ihren gesamten, lückenlosen Werdegang ist der Lebenslauf da.

Achtung: Sollte in einer Stellenanzeige vermerkt sein, dass Sie Ihre Gehaltsvorstellungen angeben sollen, ist die Beantwortung ein Muss. Haben Sie Angst über das heikle Thema Geld zu sprechen? Man will Sie mit dieser Stressfrage testen. Womöglich ist es sogar ein Auswahlkriterium. Mit der Beantwortung der Frage legen Sie sich nicht auf Ihr zukünftiges Gehalt fest. Denn das ist vom Unternehmen beim Berufseinsteiger im Voraus meist schon eingestuft worden. Das bestätigte auch die letzte Umfrage von Berufsstart.de zu diesem Thema. Das Unternehmen will Sie mit dieser Frage in eine Stresssituation versetzen, denn die meisten Absolventen haben Angst, über Geld zu reden. Sie müssen sich lediglich informieren, was die Branche bzw. das Unternehmen Berufseinsteigern bezahlt. Bei vielen Firmen ist das kein Geheimnis. Z.B. im Internet u.a. bei Berufsstart.de oder in vielen Karrierezeitschriften können Sie sich über die aktuellen Gehaltsstrukturen informieren.

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46 rIchtIG BEWErBEn = BEWErBEn

Page 49: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Beispiel: Als Berufseinsteiger könnte Ihre Antwort auf die Frage lauten: Das nach meinen Informationen branchenübliche Gehalt zwi-schen 42.000 – 46.000 Euro pro Jahr (p.a.) kann ich mir gut vorstellen. Oder: Die von Ihrem Unternehmen im Internet angegebene Gehalts-spanne von 42.000 – 46.000 Euro liegt innerhalb meiner Vorstellungen.

Zurück zum Formalen: Grafische Elemente sollten sparsam eingesetzt werden. Sie sollten darauf achten, dass grafische Elemente nicht auf Kosten der Übersichtlichkeit gehen. Ihr Absender sollte Telefonnummer und E-Mail-Adresse beinhalten, denn die Unternehmen schreiben nur noch selten Briefe.

Ein Tipp: Sie werden nach einer positiven Bewertung Ihrer Unterlagen meist telefonisch kontaktiert. Sollten Sie über einen Anruf-beantworter oder Mailbox verfügen, versehen Sie diese mit einem »seriösen« Spruch, um den Anrufer nicht zu irritieren. Personaler sind eher konservativ.

Beim Anschreiben gilt: Stark beginnen, schwach schließen. Denn manche Firmenvertreter lesen nur die ersten zwei Absätze. Sie müssen

also schnell überzeugen. Eine langatmige Einlei-tung zum tollen Unternehmen oder uninteres-sante Formalitäten kann das Aus bedeuten. Fallen Sie mit der Tür ins Haus. Beginnen Sie mit Ihrer Motivation oder mit relevanten Kompetenzen.

»BEIM ANSCHREIBEN GILT: STARK BE-GINNEN, SCHWACH SCHLIESSEN. DENN MANCHE FIRMENVERTRETER LESEN NUR DIE ERSTEN ZWEI ABSÄTZE. SIE MÜSSEN ALSO SCHNELL ÜBERZEUGEN.«

Wichtig: Versuchen Sie, Ihre positiven Eigenschaften zu belegen. Eine reine Aufzählung – Ich bin flexibel, mobil und teamorientiert – sagt wenig aus.

Beispiel: »Mobilität zeichnet mein Leben schon seit frühester Kindheit aus, da ich mich durch häufige Umzüge ständig mit neuen Städten konfrontiert sah und gelernt habe, mich immer wieder in neue Umgebungen einzuleben. Auch in meiner beruflichen Zukunft möchte ich diese mittlerweile liebgewonnene und reizvolle Lebensweise fortsetzen. Hierbei interessiert mich besonders das in Ihrer Anzeige angesprochene

Tätigkeitsfeld im gesamten europäischen Ausland.« Oder: »Meine Teamfähigkeit konnte ich schon in den vielen Projekten im Studium unter Beweis stellen. Besonders möchte ich meine mit Prädikat abgeschlossene Arbeit über ... bei Professor X hervorheben, die entscheidend für meinen angestrebten Berufseinstieg wurde.« Im letzten Absatz Ihres Anschreibens können Sie, falls gefordert, die Stressfrage Gehalt abklären oder das mögliche Einstiegsdatum benennen und zum Ausdruck bringen, dass Sie sich über ein persönliches Gespräch sehr freuen würden. »Freundliche Grüße« und Ihre Unterschrift (je nachdem, wie Sie es verschicken handschriftlich oder eingescannt) beschließen das Anschreiben.

Wichtig: Bei der Online-Bewerbung sollte die gesamte Bewerbung möglichst in einem PDF gespeichert werden. Das PDF hat sich als Dateiformat durchgesetzt. Andere Dateiformate sollten Sie nur nach vorheriger Absprache versenden.

Anschreiben: Was gehört hinein?Formal:

› Adresse und Absender › Datum

47rIchtIG BEWErBEn = BEWErBEn

Page 50: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

› Betreffzeile › Anrede › abschliessender Gruss › gerne eingescannte Unterschrift

Inhaltlich: › Wo haben Sie die Stelle gefunden? › Wo stehen Sie gerade? › Welche fachlichen Anforderungen der

Stelle erfüllen Sie besonders gut? (Begründung, Beispiele)

› Welche persönlichen Qualifikationen er-füllen Sie besonders gut? (Begründung, Beispiele)

› Welche relevanten Zusatzqualifikationen bringen Sie darüber hinaus mit?

› Organisatorisches › Gehaltsvorstellungen nur wenn danach

gefragt wird

Anschreiben: Worauf Sie achten sollten? › max. 1 Seite Länge › Absätze nutzen › keine Rechtschreibfehler › kurze aussagekräftige Sätze

› Begründungen › beispielhaft formulieren

DAS LICHTBILDMittlerweile gewöhnen sich die Unter-

nehmen an Bewerbungen ohne Lichtbild. Trotzdem kann es immer noch als positiver Verstärker gesehen werden. Es ist ein Auswahlmedium, bei dem Sie auf den Sympathiefaktor setzen können. Beim Lichtbild sollten Sie folgende Punkte beachten: Bilder aus dem Automaten oder Urlaub dürfen nicht verwendet werden. »Businesslook« ist angesagt. Das Bild, egal ob farbig oder schwarzweiß, sollte über Ausstrahlung verfügen. Denken Sie an Ihre Verkaufsargumente. Versuchen Sie, Ihre Motivation, Ihre Dynamik, Ihre Lern- und Leistungsbereitschaft, Ihre Kreativität und Ihre positive Lebenseinstellung in dieses Bild hineinzulegen. Mit der korrekten Kleidung signalisieren Sie, dass Sie das Unternehmen nach außen hin repräsentieren können und wollen. Wird die Bewerbung online verschickt, sollte die Qualität des Bildes auch beim Ausdruck der Unterlagen gewährleistet sein. Denn häufiger als

gedacht, wird die online verschickte Bewerbung im Unternehmen ausgedruckt.

Lichtbild: Worauf Sie achten sollten › Aktuelles Bild vom Profi › Businesslook › Ausstrahlung › Natürlicher Gesichtsausdruck

DIE BEWERBUNGSMAPPE MIT GESTALTETEM DECKBLATTWenn Sie Ihrer Bewerbungsmappe zum

Sprung aus dem grauen Einerlei verhelfen wollen, gestalten Sie noch ein Deckblatt zusammen mit Ihrem Lichtbild. Dieses Deckblatt könnte die erste Seite sein, die beim Öffnen des PDF erscheint. Ein sympathisches Gesicht stimmt positiv. Auf einem gestalteten Deckblatt haben Sie die Möglichkeit, Ihr Bild in einem größeren Format zu präsentieren oder statt des Hochformates

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48 rIchtIG BEWErBEn = BEWErBEn

Page 51: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

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Page 52: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

ein quadratisches oder gar ein Querformat zu wählen. Wenn Sie etwas aus dem Rahmen fallen, kann das den Aufmerksamkeitswert erhöhen. Das Deckblatt kann neben Bild und Kontaktdaten auch noch ein Kurzprofil mit dem Motto »Meine Kernkompetenzen« oder »Ich biete Ihnen« enthalten. Hier können Sie in Stichpunkten relevante Fachkenntnisse, Soft Skills und Erfahrungen listen. Es sollten circa fünf bis maximal acht Punkte sein, also nicht lückenlose Informationen bieten, sondern neugierig machen.

Achtung: Dosieren Sie grafische Elemente richtig. »Klasse statt Masse« ist gefragt.

DER LEBENSLAUFDoch nun zum Herz Ihrer Bewerbungsmappe,

dem Lebenslauf. Ihm gilt mittlerweile die größte Aufmerksamkeit. Mit dem Lebenslauf soll das Unternehmen »lückenlos« alle Informationen über Ihren Werdegang erhalten. Wichtig ist, dass Sie hier alle Informationen in Stichpunkten erwähnen. Die Anlagen (Zeugnis etc.) werden immer weniger, in der ersten Durchsicht manchmal gar nicht, durchgeschaut. Deshalb

ist es wichtig, zu Praktika oder Studium im Lebenslauf ausreichend Informationen zu geben. Der Lebenslauf wird in der Regel tabellarisch angeordnet. Er sollte übersichtlich chronologisch oder reverse chronologisch aufgebaut sein. In der Regel dürfte er circa zwei bis drei Seiten lang sein. Lücken von mehr als drei Monaten sind im Lebenslauf nicht erlaubt. Spätestens im Vorstellungsgespräch werden Lücken 100-prozentig angesprochen. Der chronologische Lebenslauf beginnt mit den Daten zu Ihrer Person und geht dann über die Schulausbildung usw. bis zum Studienabschluss.

»MIT DEM LEBENSLAUF SOLL DAS UNTERNEHMEN ›LÜCKENLOS‹ ALLE INFORMATIONEN ÜBER IHREN WERDE-GANG ERHALTEN.«

Reverse chronologisch beginnen Sie mit dem Studium oder der Berufserfahrung und gehen dann zurück bis zur Schule. Im Anschluss folgen die weiteren Qualifikationen sowie Engagement und/oder Interessen. Ordnen Sie die einzelnen Daten in Rubriken wie zum Beispiel Studium,

Praktika, Weiterbildung usw. Auch wenn sich dadurch zeitliche Überschneidungen ergeben, ist eine solche Einteilung übersichtlich und ermöglicht dem Leser, problemlos zum Beispiel Ihre praktische Erfahrung herauszulesen. Inhaltlich sollte Ihr Lebenslauf auch ohne langes Blättern in Ihren Zeugnissen und Praktikumsnachweisen ein ausführliches Bild von Ihren Leistungen vermitteln. Also sollten Sie auch Informationen zum Studieninhalt sowie Tätigkeits- und Verantwortungsbereich der Praktika nennen.

»INHALTLICH SOLLTE IHR LEBENSLAUF AUCH OHNE LANGES BLÄTTERN IN IHREN ZEUGNISSEN UND PRAKTIKUMSNACH-WEISEN EIN AUSFÜHRLICHES BILD VON IHREN LEISTUNGEN VERMITTELN.«

Beispiel: 02.2014 – 04.2014 – Praktikum bei der Musterfirma, Abteilung xy, Bearbeitung des Projektes im Team. Aufgabenbereich: Als rechte Hand des Projektleiters, Organisation, Vor- und Nachbereitung der Meetings sowie Erarbeitung und Versand von Infomaterial an teamübergreifende Projektgruppen.

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50 rIchtIG BEWErBEn = BEWErBEn

Page 53: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Vergessen Sie auch nicht Ihre »Jobs«, die Sie zur Finanzierung Ihres Studiums nebenbei getätigt haben. Sie werden von vielen Firmenvertretern gerne gesehen. Viele Soft Skills wie zum Beispiel Leistungsbereitschaft, Teamfähigkeit, soziale Kompetenz, Kontaktfähigkeit, Schlagfertigkeit, Rhetorik usw. können Sie damit gut belegen. Unter einer Rubrik »Studienbegleitende Nebentätigkeiten« könnten Sie diese auflisten. Bei Ihren weiteren Kenntnissen, wie zum Beispiel Fremdsprachen oder EDV-Kenntnisse, sollten Sie auf alle Fälle den Leistungsstand angeben.

Beispiel: Ihre Englischkenntnisse: fließend in Wort und Schrift oder verhandlungssicher oder Schulstandard. Seien Sie ehrlich mit Ihrem Leistungsstand. Es ist peinlich, wenn Ihr Vorstellungsgespräch in englischer Sprache geführt werden soll und »fließend« sich dann als »holprig« herausstellt. Mittlerweile können Sie Sprachkenntnisse auch gerne über die Bezeichnungen des Europäischen Referenzrahmens für Sprachen einschätzen.

»ES IST PEINLICH, WENN IHR VOR-STELLUNGSGESPRÄCH IN ENGLISCHER SPRACHE GEFÜHRT WERDEN SOLL UND ›FLIESSEND‹ SICH DANN ALS ›HOLPRIG‹ HERAUSSTELLT.«

Bei Ihren EDV-Kenntnissen sollten Sie nicht nur fachspezifische Kenntnisse angeben, sondern auch die allgemeinen Anwenderprogramme wie Windows-Office etc. In der Tabelle zum Lebenslauf sind als letzter Punkt die privaten Interessen genannt. Diese Angabe ist freiwillig. Aber wie mir ein Personalverantwortlicher sagte: »Die Hobbys sind für uns sehr wichtig, da

wir bestrebt sind, das ganze Individuum kennen zu lernen«. Ihre Hobbys sagen viel über Ihre Person aus. Sind Sie sportlich oder eine Leseratte, interessiert an Kultur oder künstlerisch begabt, sind Sie in Ihrer Freizeit gerne mit anderen Menschen beisammen oder bevorzugen Sie die Einsamkeit?

Lebenslauf – Was gehört hinein? › 1. Persönliche Daten (siehe AGG) › 2. Ausbildung (Studium, Ausbildung, Schule) › 3. Praktische Erfahrungen › 4. Nebentätigkeiten › 5. Sprachkenntnisse › 6. EDV-Kenntnisse

Mögliche Extrapunkte: › Projekte & Seminare › Ehrenamt › Weiterbildung › Stipendien › Veröffentlichungen › private Interessen

Lebenslauf – Worauf Sie achten sollten? › max. 3 Seiten

51rIchtIG BEWErBEn = BEWErBEn

Page 54: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

› keine Rechtschreibfehler › übersichtliche Struktur (Absätze,

Fettdruck, ...) › Stichpunkte, keine ganzen Sätze › Details (Abschlüsse, Schwerpunkte,

Tätigkeiten, ...) › keine Lücken über 3 Monate

DAS MOTIVATIONSSCHREIBENEin Motivationsschreiben oder dritte Seite,

wie es auch genannt wird, ist nicht unbedingt Bestandteil der Bewerbung. Es gibt Unternehmen, die legen auf diese dritte Seite wert. In diesem Fall ist es in der Stellenausschreibung vermerkt. Sie können ein Motivationsschreiben aber auch von sich aus beifügen, wenn Sie das Gefühl haben, dass mit Anschreiben und Lebenslauf Aspekte Ihrer Motivation auf die ausgeschrieben Stelle oder den Bereich, für den Sie sich bewerben wollen, noch nicht hinreichend Platz gefunden haben. Ein Motivationsschreiben sollte maximal eine Seite lang sein, kann aber auch gerne nur zwei bis drei aussagekräftige Sätze umfassen. Es wird mit dem eigenen Namen und Adresse versehen und startet gerne mit einer markigen

Über-schrift »Was Sie noch über mich wissen sollten« oder »Meine Kernkompetenzen für den Aufgabenbereich …«.

»IN EINEM MOTIVATIONSSCHREIBEN SOLLTEN SIE NEUE ASPEKTE BELEUCH-TEN UND NICHT ETWAS WIEDERHOLEN, WAS BEREITS IM ANSCHREIBEN VERMERKT WURDE.«

Unternehmen, die auf ein Motivations-schreiben Wert legen, möchten Sie damit zwingen, sich über Ihre eigene Motivation und auch Ihre Ziele bzw. Visionen Gedanken zu machen. Man kann ein Motivationsschreiben in diesem Fall auch mit einer längeren Variante des »Objective« im amerikanischen »Resume« vergleichen.

Wichtig: In einem Motivationsschreiben sollten Sie neue Aspekte beleuchten und nicht etwas wiederholen, was bereits im Anschreiben vermerkt wurde. Somit macht das Motivations-schreiben als freiwilliger Zusatz nur Sinn, wenn etwas Neues darin steht.

DIE ANLAGENAnschreiben und Lebenslauf sind erfasst und

gelayoutet. Zur kompletten Bewerbungsmappe fehlen Ihnen jetzt noch Ihre Anlagen. Dazu gehören Ihre Zeugnisse in Kopien. Diese Kopien müssen nicht beglaubigt werden, außer Sie bewerben sich im Öffentlichen Dienst. Wichtig ist, dass alle Kopien bzw. Scans sauber und ordentlich sind. Der erste Eindruck zählt. Ist in der Stellenanzeige nichts anderes vermerkt, legen Sie als Bachelorabsolvent alle Zeugnisse bis zum Abiturzeugnis bei. Als Masterabsolvent können Sie auf das Abiturzeugnis verzichten. Sollten Sie Zeugnisse in Fremdsprachen haben, müssen Sie diese nur übersetzen, wenn es sich um eine im Unternehmen nicht gängige Sprache handelt. Wenn das Unternehmen im Anforderungsprofil zum Beispiel Englisch und Französisch voraussetzt, können Sie Zeugnisse in dieser Sprache auf alle Fälle ohne Übersetzung beilegen. Wenn Ihre Zeugnisse oder Praktikanachweise übersetzt werden sollen und Sie diese Fremdsprache fließend beherrschen, dann können Sie die Unterlagen erst einmal selbst übersetzen. Übersetzungsbüros sind teuer,

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52 rIchtIG BEWErBEn = BEWErBEn

Page 55: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

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Page 56: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

diese Investition sollte gründlich überlegt sein.Einschub: Generell werden Ihre Unterlagen,

sei es Lebenslauf oder übersetzte Zeugnisse, als echt und wahrheitsgemäß angesehen. Das Sprichwort: »Lügen haben kurze Beine« würde sich spätestens beim Vorstellungsgespräch, wenn Sie auf Herz und Nieren geprüft werden, als richtig erweisen. Unliebsame Lücken im Lebenslauf oder eine nicht so gute Beurteilung beim Praktikum sind ärgerlich, aber Sie sollten dazu stehen. Es gibt immer eine plausible Erklärung. Achten Sie darauf, dass Ihre Praktikums- und Arbeitsnachweise aussagefähig sind. Ein Schreiben mit dem Inhalt: »Frau Müller hat vom 17.07.14 bis zum 31.09.14 bei uns als Praktikantin gearbeitet« sagt im Grunde genommen nichts aus.

»UNLIEBSAME LÜCKEN IM LEBENSLAUF ODER EINE NICHT SO GUTE BEURTEILUNG BEIM PRAKTIKUM SIND ÄRGERLICH, ABER SIE SOLLTEN DAZU STEHEN.«

Ein Tipp: Im Nachhinein ist es oft schwer, einen aussagefähigen Praktikanachweis

zu bekommen. Wenn Ihnen noch Praktika bevorstehen, bemühen Sie sich also um aussagefähige Nachweise. Sie sind für Ihre spätere Bewerbung von unschätzbarem Wert. Interessant ist, wenn Sie Ihrer Bewerbung eine Referenzadresse beilegen können. Sollte aus beruflichen Tätigkeiten während des Studiums ein Arbeitgeber positiv Auskunft über Sie geben können und wollen, dann geben Sie diese Adresse inklusive Telefonnummer und E-Mail Adresse nach Absprache mit dem Betroffenen auf alle Fälle an. Alle Unterlagen liegen jetzt gescant bzw. ansprechend layoutet vor und können mit einer motivierten E-Mail versendet werden.

Anlagen – Worauf Sie achten sollten? › lesbare Scans bzw. Kopien › das Wichtigste auswählen › die Anlagen sollen das Gesamtbild sinnvoll

unterstützen.

Versand per E-Mail: Wichtig ist hier in Erfahrung zu bringen, in welchem Dateiformat das Unternehmen die Daten wünscht. Als Standard durchgesetzt, auch wegen der geringen Datenintensität, hat sich das PDF.

Es ermöglicht eine ansprechende Gestaltung. Es sollten sich alle Dokumente in einer Datei befinden. Beginnend mit dem Deckblatt oder Anschreiben folgt der Lebenslauf, eine Übersicht der Anlagen, gefolgt von den Zeugnissen etc. Wichtig ist, dass man sich beim Online-Versand auf wenige wichtige Zeugnisse beschränkt. Kein Unternehmensvertreter scrollt sich durch 20 Seiten. Wichtig ist auch, dass die Dokumente so eingescannt werden, dass sie zwar möglichst nicht so datenintensiv, aber auch lesbar sind. Der Anhang sollte sinnvoll benannt werden. Einfach nur »Meine Bewerbungsunterlagen« reicht nicht. Name, Position, Jobnummer etc. sind mögliche Bestandteile des dateinamens. Dies gilt auch für die Betreffzeile der E-Mail.

»WICHTIG IST, DASS MAN SICH BEIM ONLINE-VERSAND AUF WENIGE WICHTIGE ZEUGNISSE BESCHRÄNKT. KEIN UNTER-NEHMENSVERTRETER SCROLLT SICH DURCH 20 SEITEN.«

Was schreibe ich nun in diese begleitende E-Mail? Sie dürfen gerne Aspekte aus dem

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54 rIchtIG BEWErBEn = BEWErBEn

Page 57: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Anschreiben wiederholen. Hier bietet sich Ihre Motivation für die ausgeschriebene Position oder das Unternehmen an. Grundsätzlich sollte diese E-Mail kurz und knapp sein und keine Informationen enthalten, die nicht gelöscht werden können. Im besten Fall stecken alle relevanten Daten im Anhang. Die meisten Unternehmen schicken Ihnen nach Erhalt der Sendung eine Empfangsbestätigung. Zumeist einen Zweizeiler, in dem Ihnen der Erhalt bestätigt

und eventuell auch der Prüfungszeitraum genannt wird. Sollten Sie keine E-Mail erhalten, können Sie getrost nach spätestens 4 Tagen beim Unternehmen freundlich anfragen, ob Ihre Unterlagen angekommen sind und wann mit einer Prüfung bzw. Entscheidung gerechnet werden kann. Zeigen Sie auch hier Eigeninitiative. Sie werden mehrere Bewerbungen verschicken, schon alleine darum müssen Sie planen können. Vielleicht haben Sie auch schon eine Einladung

zum Vorstellungsgespräch in der Tasche, möchten aber trotzdem die Entscheidung des zweiten Unternehmens rechtzeitig erfahren, um entsprechend agieren zu können.

DAS VORSTELLUNGSGESPRÄCHMit dem Versand der schriftlichen

Bewerbungsunterlagen ist Ihre Arbeit zunächst erledigt. Jetzt beginnt für Sie die Zeit des Wartens und Hoffens. Im Falle einer Einladung, z.B. Dienstag, dem 22. Mai 2014 um 8 Uhr nach München, können Sie sich freuen. Die erste Hürde ist geschafft. Als erstes sollten Sie den Termin bestätigen. Dies geschieht in der Regel telefonisch und sollte unverzüglich nach Erhalt der Einladung erfolgen. Sie studieren allerdings z.B. in Hamburg und sollen Dienstag früh in München erscheinen! Das bedeutet, um ausgeschlafen und gut gerüstet in das Vorstellungsgespräch zu gehen, müssen Sie einen Tag zuvor anreisen. Damit sind wir beim Thema Fahrtkosten. Die Fahrtkosten zum Vorstellungstermin werden Ihnen vom Unternehmen in der Regel erstattet. Leider gibt es schwarze Schafe, die diese Regelung außer

55rIchtIG BEWErBEn = BEWErBEn

Page 58: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Acht lassen. Handelt es sich, wie bei dem von mir gewählten Beispiel um eine längere Anreise mit Übernachtung, sollten Sie die Frage der Erstattung von sich aus ansprechen, denn die Kosten für die Übernachtung zum Beispiel werden nicht automatisch übernommen. Um unliebsame Überraschungen zu vermeiden, können Sie das Thema bei der Bestätigung des Termins klären. Bei kürzeren Anfahrten und damit geringeren Auslagen für Bus, Bahn oder Auto kann diese Angelegenheit entweder am Tag des Vorstellungsgespräches oder auch zu einem späteren Zeitpunkt geregelt werden. Bis zu dem Tag Ihres Vorstellungsgespräches gibt es für Sie noch eine Menge zu tun. Ihr Fachwissen und Ihre weiteren Zusatzqualifikationen haben die Zustimmung der Personal- und Fachabteilung gefunden. Jetzt geht es darum, ob Ihre Persönlichkeit in das Unternehmen und in das Team passt. Entspricht Ihr Profil aus der schriftlichen Bewerbung dem Bild, welches man sich im Unternehmen aus Ihren Unterlagen gemacht hat? Um wohl gerüstet in das Vorstellungsgespräch zu gehen, müssen Sie sich wieder vorbereiten.

DIE VORBEREITUNG ZUM VORSTELLUNGSGESPRÄCHWaren Informationen zum Unternehmen bei

der schriftlichen Bewerbung wünschenswert, so sind sie zum Vorstellungsgespräch Pflicht. Studieren Sie die Unternehmenswebseiten und googeln Sie das Unternehmen, um sich breiter über das Unternehmen zu informieren und eventuell auch kritische Fragen stellen zu können. Falls Sie wenig im Internet finden, können Sie um die Zusendung von Informationsmaterial bitten.

»NICHT NUR DAS UNTERNEHMEN STELLT IHNEN FRAGEN, SONDERN AUCH SIE SOLLTEN FRAGEN ZUM VORSTELLUNGS-GESPRÄCH PARAT HABEN.«

Beispiel: »Mit welchen Mitteln würden Sie eine Marketingstrategie für das Produkt xy im osteuropäischen Raum starten?« Wenn Ihnen das Produkt ein Begriff ist und Sie auch wissen, dass das Unternehmen im osteuropäischen Raum mit drei Standorten vertreten ist, sammeln Sie Plus-punkte, erscheinen interessiert und beschlagen.

Ein weiterer, wichtiger Punkt Ihrer Vorbereitung ist der Vortrag zu Ihrer Person. Zum Vorstellungsgespräch sollten Sie fähig sein, bis zu fünf Minuten anschaulich und interessant über sich zu reden. Wichtig ist, dass Sie nicht chronologisch Ihren Lebenslauf herunterbeten, sondern mit den »Highlights«, Ihren persönlichen und fachlichen Vorzügen beginnen. Wie viel Zeit Sie letztendlich für diesen Vortrag haben, wissen Sie nie genau. Beim Assessment-Center (AC) ist dieser Zeitraum minuziös festgelegt. Sie haben z.B. zwei Minuten für eine spannende Vorstellung Ihrer Person. Greifen Sie auf Ihre Selbsteinschätzung zurück, um einen spannenden Vortrag zu Ihrer Person zu gestalten.

Nicht nur das Unternehmen stellt Ihnen Fragen, sondern auch Sie sollten Fragen zum Vorstellungsgespräch parat haben. Diese werden Sie natürlich je nach Gesprächsverlauf dosieren. Keine Fragen zu haben, bedeutet auf jeden Fall einen Minuspunkt. Mögliche Fragen sind: Welche Aufgaben liegen in meiner Verantwortung? Wie erfolgt meine Einarbeitung? Wer arbeitet mich ein? Habe ich einen Mentor? Wie ist

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56 rIchtIG BEWErBEn = BEWErBEn

Page 59: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

die Abteilung aufgebaut, in der Sie arbeiten würden? Sind Sie der einzige Akademiker? Ist Ihr Vorgesetzter oder Betreuer auch wie Sie Ingenieur, Wirtschaftswissenschaftler...? Wie sehen die Stationen Ihres Traineeprogrammes im Detail aus? Welche Weiterbildungsmaßnahmen bietet Ihnen das Unternehmen? In welchem Zeitraum ist diese Weiterbildung geplant? Wann startet der im Stellenangebot angekündigte Auslandseinsatz? Wie steht es mit Ihren Aufstiegschancen? Hat man Ihnen Ihren Arbeitsplatz gezeigt? Wenn nicht, dann sollten Sie darum bitten. Beobachten Sie die Unternehmensvertreter untereinander. Wie ist der Umgangston? Wie verfährt der Vorgesetzte mit seinem Team? Wie werden Sie behandelt?

»DA SICH SOFT SKILLS AUCH GUT MIT HOBBYS ODER PRIVATEM ENGAGEMENT AUSDRÜCKEN LASSEN, SOLLTEN SIE VON SICH AUS ABWÄGEN, WELCHE INFORMATIONEN SIE GEBEN.«

Ein Tipp: Berufsstart.de veröffentlicht jedes Frühjahr das praktische Handbuch

»Unternehmen stellen sich vor«. Mit seiner Hilfe können Sie sich über die Geschichte und aktuelle Entwicklung von zahlreichen Unternehmen verschiedener Größen und Branchen informieren. Im Internet gibt es auch Bewertungsportale wie kununu.com, in denen Mitarbeiter Auskunft über Unternehmen geben.

Kritische und persönliche Fragen sind im Zuge der Veränderungen durch das Allgemeine Gleichstellungsgesetz (AGG) weniger zu erwarten, da die Unternehmen zukünftig alle Fragen vermeiden müssen, die zu persönlich sind und die Fragestellung eine Mitarbeitergruppe ausschließen könnte. So darf die Frage nach der Familienplanung, die meist Frauen betraf, nicht mehr gestellt werden. Das gilt auch für Fragen nach der Weltanschauung, Religion etc.. Sollte der Bewerber bei einer Absage Indizien haben, dass er nicht aufgrund seiner fachlichen Qualifikation abgelehnt wurde, sondern aus Gründen, die im AGG verankert sind, könnte er klagen. Um sich hier abzusichern, werden Sie in Vorstellungsgesprächen immer mit zwei Mitarbeitern des Unternehmens konfrontiert sein und die Gespräche werden protokolliert.

Vorteil ist, dass sich die Gespräche vornehmlich mit der fachlichen Eignung des Bewerbers beschäftigen. Hierzu gehören aber auch Fragen zu den für die Tätigkeit wichtigen Soft Skills. Da sich Soft Skills auch gut mit Hobbys oder privatem Engagement ausdrücken lassen, sollten Sie von sich aus abwägen, welche Informationen Sie geben. Hobbys können ja auch schon im Lebenslauf erwähnt werden.

Achtung: Eine Frage sollten Sie dem Unternehmen auf alle Fälle überlassen: das Gehalt. Die Gehaltsfrage kann, wie schon besprochen, in der schriftlichen Bewerbung auftauchen, besonders dann, wenn Sie sich auf eine Anzeige bewerben, in der Berufserfahrung erwünscht ist. Manche Unternehmen stellen die Frage nach dem Gehalt, wie schon gesagt, gerne als Stressfrage auch im Vorstellungsgespräch. Die Frage nach Ihren Gehaltswünschen bedeutet also nicht unbedingt, dass Sie schon kurz vor der Einstellung stehen, sondern kann wiederum nur ein Test sein. Ihre Antwort sollte wie in der schriftlichen Bewerbung nur eine Gehaltsspanne sein. Informieren Sie sich! Die eigentlichen Gehaltsverhandlungen beginnen erst, nachdem

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Page 60: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

das Unternehmen Ihnen signalisiert hat, dass es an Ihnen ernstlich als Mitarbeiter interessiert ist.

Vorstellungsgespräch: Worauf Sie achten sollten?

› Fundierte Recherche zum Unternehmen › Eigene Präsentation üben › Fragen vorbereiten › Unklarheiten im Vorfeld klären: Was

erwartet mich …? › Businesslook › Knigge › Planung der Anfahrt

DAS ASSESSMENT-CENTERUnternehmen laden immer häufiger

nicht zum klassischen Vorstellungsgespräch, sondern zum Assessment-Center (AC) ein. Ein AC oder Gruppenauswahlverfahren bedeutet für Sie nicht zwei Stunden Einzelgespräch mit Personal- und Fachabteilung, sondern ein bis zwei Tage Diskussionen, Vorträge, Problemstellungen im Team zu lösen, Aufgaben eines aktiven Büroalltags alleine und in Gruppen zu bewältigen. Zu einem Assessment-

Center werden bis zu 12 Kandidaten eingeladen, die sich eventuell auch für unterschiedliche Positionen beworben haben. Psychologen und Firmenvertreter erarbeiten ein auf das Unternehmen abgestimmtes AC-Programm. Sie werden dabei von einem Beobachterteam unter die Lupe genommen.

»HANDELN SIE IHRER PERSÖNLICHKEIT ENTSPRECHEND UND AUCH EIN BISSCHEN AUS DEM BAUCH HERAUS.«

Diese Beobachter kennen Ihre Bewerbung nicht und gehen deshalb neutral an Ihre Person heran. Zum Thema AC gibt es eine Menge Literatur, die Ihnen nützliche Tipps vermittelt. Sehen Sie die Rat- und Vorschläge in diesen Büchern nicht zu engstirnig. Handeln Sie Ihrer Persönlichkeit entsprechend und auch ein bisschen aus dem Bauch heraus. Standardübungen im AC sind Diskussionsrunden zu gesellschaftspolitischen Themen (es empfiehlt sich also, auf dem Laufenden zu sein). Oder Sie müssen Vorträge innerhalb kürzester Zeit erarbeiten und halten. Dabei geht es weniger um das Thema,

sondern darum, wie Sie das Thema angehen. In Rollenspielen mit anderen Teilnehmern müssen Sie zum Beispiel ein Verkaufsgespräch führen oder als Abteilungsleiter einen dem Alkohol verfallenen Mitarbeiter Ihres Teams zur Rede stellen. Wiederum ist das »Wie« gefragt. Eine Aufgabe, die Sie alleine lösen müssen, ist der Postkorb: Sie kehren nach einer Geschäftsreise an Ihren Arbeitsplatz zurück und sollen nach 30 Minuten diesen schon wieder zu der nächsten Reise verlassen. Ein riesiger Berg unerledigter Post ziert Ihren Schreibtisch. Ihre Aufgabe ist es zu entscheiden, welche Dinge Sie selbst erledigen müssen, welche Sie delegieren können und welche zunächst unerledigt bleiben könnten.

»BEDENKEN SIE, DASS SIE BEI GROSSEN UNTERNEHMEN ZEIT BENÖTIGEN, BIS SIE VOR DEM PERSONALBÜRO STEHEN.«

Ein Tipp: Auch wenn man Ihnen signalisiert, dass das Unternehmen nach dem AC nicht an Ihnen interessiert ist, sollten Sie auf ein ausführliches Feedback und einer Begründung bestehen. Es kann für Ihr weiteres

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58 rIchtIG BEWErBEn = BEWErBEn

Page 61: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Bewerbungsverfahren sehr interessant sein zu erfahren, wie neutrale Beobachter Ihre Person beurteilen.

AM TAG DES VORSTELLUNGS- GESPRÄCHESFür den Tag des Vorstellungsgespräches

sollten Sie sich einen Zeitplan aufstellen. Rechnen Sie auf alle Fälle genügend Zeit für die Anfahrt ein. Kalkulieren Sie Stau oder Zugverspätungen ein. Zuspätkommen ist ein absolutes Tabu. Bedenken Sie, dass Sie bei großen Unternehmen Zeit benötigen, bis Sie vor dem Personalbüro stehen. Es ist daher besser, fünf Minuten zu früh als eine Minute zu spät da zu sein. Beim Vorstellungsgespräch gilt Business Look. Auch schadet ein Blick in den »Knigge« nichts, denn die Unternehmen achten wieder verstärkt auf Benimmregeln. Die Rekrutierung

von Personal ist für ein Unternehmen eine wichtige und teure Investition. Fehler möchte man hier vermeiden. Der erste Eindruck, den Sie in der Begrüßungsphase hinterlassen, ist oftmals der Entscheidende. Entsprechen Sie den Erwartungen, die Ihre schriftliche Bewerbung hinterlassen hat? Passen Sie ins Unternehmen? Ist für den Personal- und Fachabteilungsleiter die lange Suche nach dem richtigen Kandidaten nun endlich vorbei? Nach der Begrüßungsphase befragt man Sie nach einer kurzen Firmen-präsentation zu Ihrer Person, Ihren fachlichen und persönlichen Kenntnissen. Man hakt quasi Ihren Lebenslauf mit Ihnen ab. »Erzählen Sie doch einmal etwas über sich?« ist eine beliebte Einladung für den Vortrag zu Ihrer Person.

Legen Sie darauf Wert, dass man Ihnen Ihre zukünftige Arbeitsposition und Ihr Aufgaben-gebiet klar aufzeigt. Hier können Sie auch mit Fragen Ihrerseits ansetzen. Bis Sie mit einer eventuellen Zusage rechnen können, werden Sie wohl zwei Gesprächstermine haben. Das erste Gespräch dient dem ersten Kennenlernen. Hat man Sie dann in die enge Auswahl gezogen, wird man in konkrete Verhandlungen mit Ihnen

treten, in denen dann auch zum Beispiel der Punkt des Gehalts oder weiterer Zusätze besprochen wird. Wie schon bemerkt, ist Ihre Persönlichkeit gefragt. Also werden die Unternehmensvertreter versuchen, Persönliches von Ihnen zu erfahren. Da die familiären Hintergründe eigentlich nicht abgefragt werden dürfen und sich diese Tatsache durch das AGG noch verschärft hat, können Sie hier auch einmal flunkern, um einen positiven Eindruck zu hinterlassen.

»LEGEN SIE DARAUF WERT, DASS MAN IHNEN IHRE ZUKÜNFTIGE ARBEITS- POSITION UND IHR AUFGABENGEBIET KLAR AUFZEIGT.«

Beispiel: Sie haben sich nach München beworben, weil Ihr/e Lebenspartner/in dort lebt. München oder Bayern empfinden Sie persönlich eigentlich als nicht so erstrebenswert. Das sollten Sie aber auf keinen Fall erwähnen, da das Unternehmen davon ausgeht, dass Sie München sofort wieder verlassen würden, falls Sie sich von Ihrem Freund/Ihrer Freundin trennen. Die Frage nach der Familienplanung

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Page 62: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

dürfte durch das AGG endlich ad acta gelegt werden. Sollten Sie mit dieser Frage trotzdem konfrontiert werden, können Sie getrost ohne mit der Wimper zu zucken, die karrierebewusste Frau an den Tag legen. Denn hätten Sie all die Jahre studiert, um dann den Kinderwagen durch die Gegend zu schieben? Oder Sie verweisen darauf, dass Sie diese Frage eigentlich nicht beantworten müssen. Leider dürfen Sie bei der Verabschiedung nach gestressten zwei Stunden nicht fragen: »Und, wie war ich?« Sie müssen sich wieder in Geduld üben, bis das Unternehmen Ihnen die Entscheidung mitteilt. Sie dürfen aber gerne nachhaken, wie der weitere Ablauf sich gestalten wird und wann Sie mit einer Nachricht rechnen können.

Auch hier gilt: wenn ein vereinbarter Termin überschritten wird, sollten Sie Eigeninitiative zeigen und anrufen. Bekommen Sie eine Absage, hat es zukünftig wenig Sinn anzurufen und nach dem Grund zu fragen. Denn hier wird sich ein Unternehmen aufgrund der neuen Regelungen durch das AGG kaum noch aus dem Fenster lehnen.

Bei einer mündlichen Zusage sollten Sie besonders bei großen Unternehmen noch

solange abwarten, bis der Arbeitsvertrag vor Ihnen liegt. Denn z.B. hat der Betriebsrat auch ein Wörtchen mitzureden und könnte die externe Besetzung der Stelle noch anzweifeln. Erst wenn Sie den Vertrag in Händen halten, liegt die Entscheidung allein bei Ihnen, diesen durch Ihre Unterschrift anzunehmen. Sollten Sie mehrere Eisen im Feuer haben, liegt die Qual der Wahl auf Ihrer Seite. Wenn Sie einen Vertrag unterschrieben haben, sollten Sie diesen auch einhalten. Es macht einen sehr schlechten Eindruck, wenn Sie nicht zu Ihrem Wort stehen.

VORSTELLUNGSGESPRÄCH – DER ABLAUF

› pünktlich erscheinen! › mit Small Talk eine lockere und positive

Stimmung erzeugen › Unternehmenspräsentation aufmerksam

folgen › auf Beobachtungsposten gehen › sich positiv ins rechte Licht rücken und

seine Fähigkeiten selbstbewusst darstellen › eigene Fragen formulieren › wichtige Punkte ggf. auch notieren

Mehr zum Thema Bewerbung?Detailliertere Informationen zum Thema

Bewerbung finden Sie unter www.berufsstart.de.

»Richtig bewerben = Bewerben mit Erfolg« – Praktische Tipps für die schriftliche Bewerbung und das Vorstellungsgespräch – Ein Beitrag von Dipl.-Ing.(FH) M.A. Angela Schütte, Karriereberatung und Personalentwicklung, www.career-vision.eu

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Page 63: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

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Page 64: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Ich trete nicht ins Fettnäpfchen – Ich springe mit Anlauf hinein.Ein Beitrag von Berufsstart

Das Berufsleben bietet eine Menge

potentieller Fallen. Das Vorstel-

lungsgespräch ist die erste Hürde,

Sätze wie »Pünktlichkeit ist eine

meiner Stärken« kann das Aus für

jeden Job bedeuten. Im späteren Bü-

roalltag tauchen dann die üblichen

Fragen auf: Darf ich den Chef mit

einem Handschlag begrüßen? Wie

verfasse ich eine offizielle E-Mail?

Darf ich in der Pause eine Zigarette

rauchen?

Das Berufsleben birgt allerlei Fettnäpfchen, in die nicht nur Studenten und Absolventen tappen, sondern gelegentlich auch etablierte Arbeitnehmer. Du solltest für sämtliche Situationen inhaltlich, sprachlich und mit dem passenden Outfit gewappnet sein, denn gutes Benehmen erleichtert den Umgang mit anderen Menschen. Es gibt Regeln, die sowohl Bewerber

als auch Führungskräfte einhalten sollten, da Höflichkeit im Büroalltag ein wichtiger Punkt ist. Durch dein Benehmen beeinflusst du maßgeblich das Arbeitsklima, auch Aufgaben die dir zugeteilt werden, gehen leichter von der Hand, wenn die Stimmung stimmt. Unhöfliches Benehmen lässt Rückschlüsse auf deine Team-fähigkeit ziehen und die Bewertung über dich, dein Arbeitsverhalten und dein soziales Verhalten fällt (gegebenenfalls) negativ aus.

»DU SOLLTEST FÜR SÄMTLICHE SITUATIONEN INHALTLICH, SPRACHLICH UND MIT DEM PASSENDEN OUTFIT GEWAPPNET SEIN.«

Ob im Internet oder als Buch, du findest schnell eine Vielzahl der sogenannten Knigge – Benimmratgeber. Freiherr Adolph Franz Friedrich Ludwig Knigge lebte von 1752 – 1796 und wird auch heute noch als DER Aufklärer von Höflichkeit und richtigem Benehmen verstanden. Bekannt wurde er durch seine Schrift »Über den Umgang mit Menschen«. Er beabsichtigte damit eine Aufklärungsschrift für

Taktgefühl und Höflichkeit im Umgang mit den Generationen, Berufen, Charakteren, die einem auch Enttäuschungen ersparen sollte. Sein Name steht heute stellvertretend für Ratgeber in allen Lebenslagen, diese haben allerdings mit Knigges eher soziologisch ausgerichtetem Werk im Sinne der Aufklärung eigentlich nichts gemein. Irrtümlicherweise wurde dieses Buch damals schon als Benimmbuch missverstanden, so dass wir heute von einem »Knigge« immer noch Hinweise und Tipps zu den richtigen Tischmanieren, zu den passenden Outfits oder eben über das richtige Verhalten im Büroalltag erwarten.

»ADOLPH KNIGGE WIRD AUCH HEUTE NOCH ALS DER AUFKLÄRER VON HÖFLICHKEIT UND RICHTIGEM BENEHMEN VERSTANDEN.«

Dass ein Werk von den Lesern missverstanden wird, wünscht sich kein Schriftsteller, doch in diesem Fall zeigt diese Fehlinterpretation, dass ein »Knigge« von vielen Menschen ge-nutzt wird. Business-Knigge-Tipps können

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dir in ungewohnten Situationen, wie dem Vorstellungsgespräch oder dem Büroalltag als Neuling, helfen.

Mit den folgenden Tipps verhältst du dich im Büro richtig:

BEGRÜSSUNGBei der Begrüßung gibt es ein paar

Grundregeln, die dringend bedacht werden müssen. Der Rangniedere grüßt immer den Ranghöheren zuerst, der Ranghöhere ent-scheidet generell wem er die Hand reicht. Bei dem Handschlag solltest du nie übertrieben fest drücken und Grußfloskeln, wie »Hallöchen« oder »Ciao« gehören nicht ins Geschäftsleben.

DU ODER SIEDie Kriterien, wann wer wen duzen darf

variiert von Branche zu Branche und von Unternehmen zu Unternehmen. Die Anrede ist grundsätzlich ein Indikator für die Rangfolge von Personen untereinander. »Sie« ist eine neu-trale Ebene, auf der sich jeder mit jedem trifft und lässt für jeden die meisten Freiheiten und nötige Distanz im Berufsalltag. Der Ranghöhere

entscheidet ob er das »du« anbieten möchte, erst dann darfst du mit ihm auf dieser Ebene kommunizieren.

KLEIDER MACHEN LEUTEEine aktuell durchgeführte Studie von

OfficeTeam (Personaldienstleister) zeigt, dass die Kleiderwahl den beruflichen Erfolg be-einflusst. Über 61% der befragten HR-Manager haben angegeben, dass die Kleidung einen gewissen oder gar erheblichen Einfluss für die Beurteilung der Entwicklungschancen hat. Im Rahmen einer vergleichbaren Studie von OfficeTeam in den USA betonten sogar 80% der Befragten den Zusammenhang zwischen

Outfit und Karrierechancen. Zunächst klingen diese Fakten sehr oberflächlich, allerdings sieht dein Gegenüber nicht zuerst die fachlichen und sozialen Kompetenzen. Mit der Wahl deines Dresscodes hast du deine Visitenkarte schon vor dem ersten gesprochenem Wort abgegeben. Ob Anzug, Kostüm, Schuhe oder Socken, deine Kleidung sendet ein Signal. Hierbei geht es nicht nur darum, wie wichtig oder unwichtig du dich empfindest, sondern um deine Haltung gegenüber anderen Personen oder Situationen. Die Kleidung sollte Kompetenz und Seriosität ausstrahlen.

Darüber hinaus sollte die Kleidung immer der Branche und (angestrebten) Stelle

Frauen MännerKleidung Kostüm, Hosenanzug Anzug Dezente Bluse Gebügeltes Hemd Geschlossene Schuhe Geschlossene Schuhe Angemessene AbsatzhöheFarben Pastelltöne Gedeckte Farben (blau oder grau)Accessoires Wenig Schmuck Krawatte (farbig)Pflege Dezentes Make-Up Frische Rasur Unaufdringliches Parfüm Unaufdringliches Parfüm/ Aftershave Friseurtermin Friseurtermin

DO'S

63Ich trEtE nIcht InS FEttnäPFchEn – Ich SPrInGE mIt AnlAuF hInEIn.

Page 66: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

angepasst sein. Banken und Versicherungen legen beispielsweise besonderen Wert auf ein seriöses Äußeres. In kreativen Berufen können Anzug und Krawatte dagegen schnell unpassend wirken. Orientiere dich immer am Dresscode des Unternehmens und wähle es dann eine Nuance konservativer aus. Führungskräfte üben repräsentative Aufgaben aus, hier ist ein gepflegtes Äußeres sehr wichtig.

Es gibt kein Patentrezept für das perfekte Outfit, dennoch sind einige Aspekte bei der Kleiderwahl zu beachten.

REDEWENDUNGEN, FLOSKELN UND E-MAILSE-Mails und Kurznachrichten haben die

Sprache erheblich beeinflusst, durch das bedenkenlose Anwenden von Abkürzungen hat sich der Schreibstil unbewusst verändert. Bei deinen E-Mails solltest du immer eine aus-sagekräftige Betreffzeile wählen und niemals die Anrede vergessen. Der Inhalt muss fehlerfrei sein, also aktiviere die Rechtschreibkontrolle und drucke wichtige E-Mails zum Gegenlesen aus. Reagiere nicht emotional auf eine E-Mail, auch nicht wenn du dich angegriffen fühlst.

Lasse dir genügend Zeit um die Situation zu überdenken, damit Missverständnisse nicht zu tatsächlichen Problemen werden. Vermeide zu große Dateianhänge und achte auf das sicherste Format. Sei dir über die Öffentlichkeit von deinen E-Mails bewusst, es werden immer wieder Mails weitergeleitet. Setze Kollegin und Chefs nicht unnötig in »cc«, so minimierst du die E-Mail Flut.

»BEI E-MAILS MIT DOKUMENT-CHARAKTER HAT DIE RECHTSCHREIBUNG HÖCHSTE PRIORITÄT.«

TIPPEine E-Mail ist ein Geschäftsbrief! Anrede,

Grußformel, Absenderangaben und Angaben zur Haftungsbeschränkung dürfen nicht fehlen. Trotz des lockeren E-Mail-Stils solltest du die erste Zeile mit »Sehr geehrter Herr XY, Sehr geehrte Frau XY, Sehr geehrte Damen und Herren« beginnen. Bei E-Mails mit Dokumentcharakter (Mahnungen, Vertragsabschlüssen, mehrere Empfänger etc.) hat die Rechtschreibung höchste Priorität.

Frauen MännerKleidung Minirock, kurze und enge Hosen Kurze Hose / abgewetzte Jeans Durchsichtige Kleidung, tiefer Ärmellose T-Shirts Ausschnitt, Schulterfrei Sandalen/Flip Flops Sneakers/Flip Flops PlateauabsatzFarben Knallige Farben/Muster Knallige Farben/MusterAccessoires Offensichtliche Piercings/Tattoos Offensichtliche Piercings/ TattoosPflege Viel Make-Up Bart Aufdringliches Parfüm Aufdringliches Parfüm/ Aftershave Lange künstliche Nägel Verschmutze Nägel

DONT'S

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64 Ich trEtE nIcht InS FEttnäPFchEn – Ich SPrInGE mIt AnlAuF hInEIn.

Page 67: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

TELEFONIERENAchte bei Telefonaten auf eine angemessene

Begrüßung (Unternehmensname, eigener Name, Begrüßung nach Tageszeit) und Geräuschkulisse. Lasse dich nicht von anderen Aufgaben ab-lenken und konzentriere dich ausschließlich auf das Telefonat. Dein privates Handy sollte nie sichtbar auf dem Schreibtisch liegen, bewahre es in deiner (Hosen)Tasche oder Sakko auf. Auch bei einem länger dauernden Meeting ist es unhöflich auf das Handy zu schauen. Für die Pause oder wichtige Anrufe solltest du einen seriösen Klingelton in einer angemessenen Lautstärke auswählen und darauf achten in der Öffentlichkeit nichts Privates zu diskutieren.

SMALL TALKBei einem Kaffeeklatsch oder der möglichen

Zigarettenpause solltest du Dritte nicht zum Thema des Gespräches machen und nicht über deren Leistungen im Unternehmen reden. Passende Themen sind aktuelle Kinofilme, Sport oder dein letzter Konzertbesuch. Bei einem Geburtstag oder einer anderen Festlichkeit plaudern, scherzen und lachen die Kollegen

miteinander. Als »Neuer« fühlst du dich wahrscheinlich zunächst unsicher, doch davon solltest du dich nicht irritieren lassen. Sieh dich um und höre zu, wenn du einen passenden und interessanten Gesprächspartner gefunden hast kannst du dich der Gruppe anschließen und im passenden Moment im Gespräch einsteigen.

PRÄSENTATIONENBereite dich auf Präsentationen aus-

reichend vor, so musst du bei dem eigentlichen Präsentieren auch nicht von der Wand oder dem Laptop ablesen. Plane pro Folie ein bis drei Minuten ein und begrenze die Präsentation auf 30 Folien, alles andere wäre unverschämt und wird als zeitraubend empfunden. Achte auf den Inhalt, die Formulierung und auf deine Körpersprache.

FEIERNAuch in der Firma gibt es häufig Anlässe

die gefeiert werden: Beginn und Ende einer Beschäftigung, Unternehmensjubiläum, Ge- burtstag, Geburt des Kindes, Verlobung, Hochzeit, Beförderung, Weihnachtsfeier oder

das Sommerfest. Diese Feste und Feiern können auch als »Team Building-Maßnahme« gesehen werden, wenn beispielsweise der Zusammenhalt der Abteilung nicht optimal verläuft. Bei einer solchen Veranstaltung solltest du beim Small-Talk ebenfalls darauf achten, dass es nicht nur ums Geschäft geht, die Stimmung und die Gespräche bewegen sich hier eher auf der persönlich-emotionalen Ebene, als auf der funktionalen Ebene. Sprich dennoch keine politischen oder zu privaten Themen an. Die angemessene Kleidung steht außer Frage, auch hier ist die Bluse oder das Hemd ein Muss. Halte dich mit dem Alkohol zurück und trinke zwischendurch nichtalkoholische Getränke.

TIPPDu wirst gerade bei einer Feier sehr genau

beobachtet!

DER ERSTE EINDRUCKOb Bewerbungsgespräch, das wöchentliche

Meeting oder eine Veranstaltung mit der Ge-schäftsführung, die Vorbereitungen sind für ein Gesamtkonzept zu treffen. Du triffst in großen

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Page 68: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Unternehmen immer wieder auf Kollegen, Geschäftsführer oder Personalverantwortliche, die dich vorher noch nie gesehen haben, geschweige denn mit dir gesprochen haben, dennoch können auch die Personen über deinen Werdegang entscheiden. Um Fehler zu vermeiden und dich profilieren zu können, ist es wichtig die folgenden Grundlagen zu (er)kennen. Dabei kann das interessante Studienergebnis des amerikanischen Psychologen Professor Albert Mehrabian von 1971 helfen. Das Resümee dieser Studie ist auch heute noch aktuell und sagt aus,

dass nur 7% des Gesagten den ersten Eindruck maßgeblich mitbestimmt. Die restlichen 93% teilen sich auf, zu 38% sind der Klang und die Lautstärke der Stimme wichtig und die übrigen 55% machen die Körpersprache aus. So entstand die bekannte 7-38-55-Regel, deren Bedeutung klar hervorgeht. Auftreten und Ausstrahlung sind enorm wichtig, um in beruflichen Situationen von sich überzeugen zu können.

Das Ergebnis der Studie stellt für die Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch, den ersten Arbeitstag oder ein unverhofftes Gespräch einen Vorteil dar, um erste Fett-näpfchen gekonnt zu vermeiden, denn ein positiver erster Eindruck schafft eine positive Grundstimmung.

DER INHALTDer Inhalt bestimmt den ersten Eindruck zu

7%, dies bedeutet aber nicht, dass der Inhalt des Gesagten unwichtig ist. Achte auf die gängigen Höflichkeitsformeln und versuche nicht mit der Tür ins Haus zu fallen, sondern beginne mit lockerem Small-Talk. Führe keine Monologe und vermeide Fremdwörter oder Floskeln, denn

diese hinterlassen keinen guten Eindruck, wenn du dich dafür verstellen musst.

TABUTHEMEN › Politik › Religion › Krankheit › Partnerschaft › Lästereien › obszöne Witze

DIE STIMMEDie jeweilige Situation wirkt sich erheblich

auf deine Stimme aus, deshalb ist eine ent-spannte und ausgeglichene Stimmung ein wichtiger Faktor für die Stimme. Hierbei ist auf die Stimmlage, die Lautstärke und das Sprechtempo zu achten. Noch wichtiger ist es deutlich zu sprechen und den richtigen Tonfall zu treffen, denn »Der Ton macht die Musik«.

DIE KÖRPERSPRACHEDie wichtigsten Botschaften sendest

du über deine Mimik und Gestik. Die wohl bekannteste Aussage zum Thema Körper-

DIE 7-38-55-REGEL VON PROFESSOR ALBERT MEHRABIAN- Angaben in Prozent-

7,0

38,0

55,0

Inhalt Stimme Körpersprache

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Page 69: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

sprache stammt von dem weltbekannten Kommunikationstheoretiker Watzlawick, sein Ergebnis ist: »Man kann nicht nicht kommunizieren!«. Die nonverbale Kommuni-kation oder eben unbewusste Körpersprache kann positiv oder negativ auf andere wirken. Vermeide Signale die als Verschlossenheit, Desinteresse oder Unsicherheit gedeutet werden können. Die typischen Tabus hierfür sind die Hände in der Hostentasche oder die übereinander gekreuzten Arme.

Achte auf eine offene und entspannte Körperhaltung und überspiele gegebenenfalls deine innere Anspannung. Zur Mimik zählen alle Bewegungen des Gesichts, also Augen, Mund, Wangen, Stirn- und Augenbrauen. Das Trainieren der eigenen Mimik ist wesentlich komplizierter, als das Aneignen von Signalen der Gestik. Fehlende Gesichtsbewegung wirkt leblos und unsympathisch, wohingegen eine überzogene Mimik unehrlich und übertrieben wirkt. Die Mimik sollte immer das Gesagte unterstreichen und authentisch wirken. Der Blickkontakt ist ein Zeichen von Wertschätzung und Interesse und darf deshalb beim ersten

Eindruck in keinem Fall fehlen. Hängende Schultern sagen aus, dass die Last nicht mehr zu tragen ist. Nach hinten gezogene Schultern strecken die Brust, der Oberkörper ist aufrecht und der Kopf richtet sich auf, der Körper verfällt in eine hochnäsig wirkende Position. Die Schultern sollten möglichst locker fallen und die Arme baumeln neben dem Körper, während die Hände sich möglichst nicht beschäftigen. Das Spielen mit der Kette, den Haaren oder einem Ohrring wird bei Frauen als typische Verlegenheits- und Unsicherheitsgeste gesehen. Beim Mann ist es das Zupfen am Bart oder Reiben am Kinn.

TIPPNichts wirkt unsympathischer auf den

Gegenüber wie eine Bier- und Knoblauchfahne. Verzichte also am Vortag auf den Knoblauch-lmbiss um die Ecke und das Feierabendbier. Solltest du Raucher sein, benutze ein Mundspray oder verkneife dir einfach die Zigarette vor dem Vorstellungsgespräch.

DIE WICHTIGSTEN TIPPS AUF EINEN BLICK

› informiere dich über das Unternehmen und über deinen Gesprächspartner/ Personalverantwortlicher

› schaue deinem Gesprächspartner zur Begrüssung in die Augen und achte auf einen festen Händedruck

› entspanne deine Schultern, lasse die Arme locker neben dem Körper hängen, ziehe dein Kinn weder hoch noch zurück und halte deine Augen geradeaus, immer bereit für Blickkontakt

› zeige, dass dir die Arbeit und der Aufgaben-bereich Spass macht

› nehme dir Zeit für die Verabschiedung und lächle

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Page 70: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Bewegten sich die Einstiegsgehälter 1999 um die 33.000 bis 36.000 Euro (umgerechnet), so bewegen sie sich heute zwischen 36.000 und 40.000 Euro.

Bei Unternehmensberatungen kann von höheren Gehältern ausgegangen werden, jedoch sollte jedem bewusst sein, je höher das Gehalt, desto höher auch die Erwartungen des Unternehmens an den künftigen Arbeitnehmer. Neben einem hervorragenden Abschluss sind Zusatzqualifikationen notwendig, um ein möglichst hohes Einstiegsgehalt zu erzielen. Hierzu gehören jedoch auch weitergehende Qualifikationen, Promotion, Fremdsprachen-kenntnisse, Auslandsaufenthalte, aber auch Einsatzfreude und Persönlichkeit.

Bei Gehaltsverhandlungen ist der Blick auf das Gesamtpaket entscheidend. Neben dem Bruttogehalt können Unternehmen weitere Leistungen bereitstellen, die das Gehalt nach

Einstiegsgehalttrotz konjunktureller Stabilität in deutschland, steigender Anzahl von rentnern, vielzitiertem Fachkräftemangel und höheren Ansprüchen an die Qualifikation der Arbeitnehmer, kann nicht beobachtet werden, dass sich die Einstiegsgehälter in den letzten 15 Jahren signifikant verändert haben.

EINSTIEGSGEHALT TECHNIK- in Tausend Euro -

Branche 1999 2014Automobil 36-39 41-44Chemie 39-40 41-43Elektro 38-39 40-42IT/Kommunikation 35-39 36-41Lebens- Genussmittel 36-38 39-42Konsumgüter 40-42 41-44Maschinenbau 36-38 42-44

EINSTIEGSGEHALT WIRTSCHAFT- in Tausend Euro -

Branche 1999 2014Bank 34-39 42-46Dienstleistung 30-32 32-37Handel 32-35 35-38Unternehmens-beratungen 38-40 43-46Versicherungen 35-37 37-40Wirtschaftsprüfer 32-35 40-43

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68 EInStIEGSGEhAlt

Page 71: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

oben führen. Hierzu gehören Zusatz- und Sozialleistungen, Weihnachts- und Urlaubsgeld, Firmenwagen, Zusatzversicherungen oder sonstige Leistungen – die sogenannten Benefits – wie beispielsweise die Nutzung eines Fitness-Studios, Fahrtkostenzuschuss oder kostenloses bzw. bezuschusstes Kantinenessen. Alle diese Faktoren beeinflussen das Gehalt, daher ist es ratsam diese Faktoren abzuklären und nicht nur das Bruttogehalt als alleinige Messlatte zu sehen. Ferner sollte darauf geachtet werden, ob das Unternehmen einer tariflichen Vereinbarung unterliegt. Bei diesen Unternehmen steigt das Gehalt automatisch, bei Unternehmen ohne Tarifbindung ist man gezwungen das Gehalt auch zukünftig selber zu verhandeln.

»BEI EINEM GEHALTSGESPRÄCH IST ES IMMER VORTEILHAFT VON EINER GEHALTSSPANNE ZU REDEN, DAS ZEUGT VON FLEXIBILITÄT UND OFFENHEIT.«

Zwangsläufig wird im Bewerbungsgespräch der Punkt kommen, an dem gefragt wird »Was stellen Sie sich als Gehalt vor«. In vielen

Fällen ist dies nur eine Stressfrage mit der der Personalverantwortliche sehen möchte, wie man mit einer unangenehmen Frage umgehen kann. Besonders bei Großunternehmen ist das Gehalt in einer Spannbreite bereits festgelegt, sodass die Frage dem Personalverantwortlichen auch dazu dient herauszufinden, ob man in der Lage ist, das eigene Gesamtpaket monetär ausdrücken, rechtfertigen und verteidigen zu können. Der Gesprächspartner wird außerdem darauf achten, ob der Wert zu gering oder zu hoch ist. Da nun diese Frage aber unausweichlich gestellt werden wird, ist eine Vorbereitung grundsätzlich ratsam und eine eigene Gehaltsstrategie notwendig.

»PUNKTE, DIE AUF JEDEN FALL EINEN EINFLUSS AUF DAS GEHALT HABEN, SIND DIE KONJUNKTURELLE LAGE DER BRANCHE UND DES UNTERNEHMENS SELBER.«

Du solltest dich daher über die üblichen Einstiegsgehälter in der Branche, aber wenn möglich auch vom Unternehmen selber, sofern diese veröffentlicht werden, informieren.

Bei einem Gehaltsgespräch ist es immer vorteilhaft von einer Gehaltsspanne zu reden, das zeugt von Flexibilität und Offenheit. Unterliegt das Unternehmen einer Tarifvereinbarung, sind Gehaltsspielräume eher gering. Aber auch bei außertariflichen Angestellten liegen die Gehälter in einem bestimmten Rahmen, damit das gesamte Lohngefüge im Unternehmen nicht auseinander gerät.

Unt

erne

hmen

sgrö

ße

klein

groß

StandortLändlich Ballungs- raum

Gehalt

HÖHE DES GEHALTES

69EInStIEGSGEhAlt

Page 72: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Weitere Punkte, die auf jeden Fall einen Ein-fluss auf das Gehalt haben, sind die konjunkturelle Lage der Branche und des Unternehmens selber. Eine Faustregel besagt, je mehr Mitarbeiter in einem Unternehmen beschäftigt sind, desto höher ist das Einstiegsgehalt – und je ländlicher der Unternehmenssitz des Unternehmens, desto geringer ist das Einstiegsgehalt.

»JE STÄRKER DEIN PROFIL ZU DEM WUNSCHPROFIL DES UNTERNEHMENS PASST, DESTO GRÖSSER IST AUCH DER SPIELRAUM FÜR EINE GEHALTS- VERHANDLUNG.«

Für das Unternehmen wichtige Zusatz-qualifikationen sind entscheidende Pluspunkte in der Gehaltsverhandlung und sollten bekannt sein und bewusst im Gespräch eingebaut werden. Subtil solltest du im Bewerbungsgespräch herausfinden, wie und in welchem Umfang dein Profil und deine Qualifikation sich mit den Vorstellungen des Unternehmens decken. Je stärker dein Profil zu dem Wunschprofil des Unternehmens passt, desto größer ist auch der

Spielraum für eine Gehaltsverhandlung. Im Optimalfall decken sich die Ansprüche an dich als Bewerber zu 100% mit deiner erworbenen Qualifikation und Persönlichkeit, sodass das Unternehmen eine größere Bereitschaft hat auch ein höheres Gehalt zu bezahlen.

Hierzu gehören eventuell auch Faktoren wie die Studiendauer, die Fächerkombination, Sprachkenntnisse, EDV-Kenntnisse, das Thema der Abschlussarbeit und Kommunikations-fähigkeit.

CHECKLISTE DER EINFLUSSFAKTORENPersonenbezogene Faktoren

› Studienrichtung › Abschlussarbeit › Promotion › Zusatzqualifikationen › Spezielle Kenntnisse › Hochschule › Praktika/Erfahrung › Sprachkenntnisse

Firmenbezogene Faktoren › Branche › Unternehmensgrösse › Region

Allerdings sollte das Einstiegsgehalt auch nicht überbewertet werden, viel interessanter ist der Blick auf die künftige Entwicklung mit steigender Berufserfahrung. Auch hier ist es ratsam zu recherchieren, wie sich die Gehälter nach drei, fünf oder zehn Jahren Unternehmenszugehörigkeit entwickeln oder ob es überhaupt eine Entwicklung gibt.

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70 EInStIEGSGEhAlt

Page 73: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

BEI KNORR-BREMSE IN MÜNCHEN. Der Knorr-Bremse Konzern ist weltweit der führende Hersteller von Brems- und Sicherheitssystemen für Schienen- und Nutzfahrzeuge. Mehr als eine Milliarde Menschen vertrauen täglich unseren Systemen. Durch die Innovationskraft und die Leidenschaft unserer Mitarbeiter machen wir Schiene und Straße sicherer. Jeden Tag – seit über 110 Jahren. Knorr-Bremse bietet engagierten Studenten/ Absolventen (m/w) und Young Professionals (m/w) optimale Voraussetzungen für ihre spätere berufliche Karriere.

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Page 74: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Richtig abgesichert für Studium und Berufseinstieg: Die wichtigsten Versicherungen auf einen BlickEin Beitrag von Jonathan Lohne, Seniorberater für HORBACH

Der Eintritt in eine neue Lebensphase

birgt neben zahlreichen Neuerungen

immer auch die Frage nach der

richtigen Absicherung. So bedeuten

der Start in ein neues Semester

oder der Schritt ins Berufsleben für

Studenten oder Berufseinsteiger

stets die Auseinandersetzung mit

den für sie richtigen und passenden

Vorsorgelösungen.

Um den individuell geeigneten und bedarfs-gerechten Schutz für den Einzelnen tatsächlich zu ermitteln, bedarf es einer qualifizierten und ganzheitlichen Beratung durch lizenzierte Finanzberater. Doch gibt es allgemeingültige Regeln, die eine erste Orientierung liefern, welche Versicherungen grundsätzlich einen guten Rundumschutz für Studenten und Berufs-einsteiger bieten. Denn die Lebensumstände, so

einzigartig sie sich für jeden darstellen, ähneln sich in dieser Phase: Mit der neuen Eigen-ständigkeit wird zum Beispiel die erste eigene Wohnung bezogen, ein eigenes Auto angeschafft oder eine längere Auslandsreise geplant.

»WELCHE VERSICHERUNGEN BIETEN EINEN GUTEN RUNDUMSCHUTZ FÜR STUDENTEN UND BERUFSEINSTEIGER?«

Um in diesen und anderen Situationen mit dem richtigen Schutz vorzusorgen, sollten Studenten und Berufseinsteiger ihre Vorsorge-strategie überprüfen.

KRANKENVERSICHERUNGVorweg gesagt: In Deutschland besteht eine

Verpflichtung zur Krankenversicherung für jeden Bundesbürger. Bis zu einem Alter von 25 Jahren können Studenten in der Gesetzlichen Kranken-versicherung über ihre Eltern beitragsfrei mitversichert werden. Voraussetzung: Es dürfen keine eigenen Einkünfte oberhalb von 395 Euro

monatlich erzielt werden. Eine Ausnahme bildet die geringfügige Beschäftigung. Hier sind bis zu 450 Euro monatlich erlaubt.

»FÜR AUSLANDSAUFENTHALTE IST DER SCHUTZ DER GESETZLICHEN KRANKEN-VERSICHERUNG GRUNDSÄTZLICH NICHT AUSREICHEND!«

Sollte vor Beginn des Studiums eine Private Krankenversicherung (PKV) bestehen, kann diese beibehalten werden, wenn innerhalb der ersten drei Monate nach Erstimmatrikulation die Befreiung von der gesetzlichen Krankenversi-cherungspflicht beantragt wird. In vielen Fällen lohnt sich jedoch die Studentenmitgliedschaft in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) mit Erweiterung des Versicherungsschutzes durch private Zusatzversicherungen. Wenn im An-schluss an das Studium eine Beamtenlaufbahn geplant ist oder die Aussicht auf ein Jahresge-halt oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze (in 2015 bei 54.900 Euro brutto) besteht, empfiehlt

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72 rIchtIG ABGESIchErt Für StudIum und BEruFSEInStIEG

Page 75: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

sich für gesetzlich Versicherte ein sogenannter Optionstarif. Damit können sich Versicherte gegen eine geringe Beitragsgebühr die spätere Auf-nahme in die Private Krankenversicherung ohne erneute Gesundheitsprüfung sichern. Für Aus-landsaufenthalte ist der Schutz der Gesetzlichen Krankenversicherung grundsätzlich nicht aus-reichend. Je nach Aufenthaltsland, -grund und -dauer gibt es maßgeschneiderte Lösungen. So unterscheiden sich beispielsweise die Produkte hinsichtlich Urlaubsaufenthalte von sechs bis acht Wochen preislich und leistungsmäßig erheblich von langfristigen Deckungskonzepten von ein bis drei Jahren für Europa und/oder USA.

KFZ-VERSICHERUNGSelbstverständlich, weil hierzulande ver-

pflichtend, ist der Abschluss einer Kfz-Haft-pflichtversicherung für jeden Fahrzeughalter. Darüber sind Personen-, Sach- und Vermögens-schäden versichert, die der Halter einer dritten

Person zufügt. Ebenso werden Schmerzensgeld, Behandlungskosten und Verdienstausfall bei berechtigten Ansprüchen befriedigt. Der zusätz-liche Abschluss einer Teil- oder Vollkaskoversi-cherung mit oder ohne Selbstbeteiligung bietet zusätzlichen Schutz.

PRIVATE HAFTPFLICHTVERSICHERUNGDer Begriff »Haftpflicht«, der leicht

als Pflichtversicherung verstanden wird, täuscht: Die Herleitung entstammt § 823 des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB) und betrifft die gesetzliche Verpflichtung, im Privatbereich für Schäden, die durch eigenes Verschulden verursacht werden, zu haften. Entsprechend sichert die Privathaftpflicht gegen die Risiken des Alltags ab und ist für jeden Erwachsenen dringend empfohlen. Für Hunde- oder Pferdehalter bietet die Tierhalterhaftpflicht zusätzlichen Schutz vor verursachten Schäden. Je nach Versicherungsgesellschaft sind in der Privathaftpflichtversicherung Kinder bis zum Abschluss der ersten oder sogar zweiten Ausbildung über ihre Eltern mitversichert.

HAUSRATVERSICHERUNGDiese Versicherung ist ratsam, wenn

ein eigener Hausstand gegründet wird beziehungsweise sich der Inventarwert eines Haushalts erhöht. Studenten können sich hier über die Eltern mitversichern, solange noch kein eigener Haushalt vorhanden ist, beispielsweise bei Nutzung eines WG-Zimmers. Die Hausratversicherung beinhaltet den Schutz von Einrichtungs-, Verbrauchs- und Gebrauchs-gegenständen eines Haushaltes vor Schäden durch Feuer, Leitungswasser, Einbruchdiebstahl, Raub und Vandalismus. Zusätzlich zu den reinen Sachkosten, die zum Neuwert wiederbeschafft werden können, sind weitere Kosten, wie z.B. Hotelkosten bei Unbewohnbarkeit der Wohnung oder auch Aufräumungskosten mitversichert. Weitere Einschlüsse, beispielsweise der Dieb-stahl von Fahrrädern oder die Abdeckung von Elementarschäden, sind möglich.

› Frontansicht HORBACH-Zentrale

73rIchtIG ABGESIchErt Für StudIum und BEruFSEInStIEG

Page 76: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

BERUFSUNFÄHIGKEITSVERSICHERUNG (BU)Da in der Regel für Studenten noch keine

Ansprüche aus einer gesetzlichen Versorgung oder einem ähnlichen Versorgungssystem bestehen, ist die private Vorsorge im Fall einer Berufsunfähigkeit schon während des Studiums dringend empfehlenswert – auch, wenn der Einstieg ins Berufsleben noch bevorsteht. Denn mit der Entscheidung für ein Studium legen Studenten den Grundstein für ihr späteres Berufsleben, das von dem möglichen Verlust der eigenen Arbeitskraft und einem damit einhergehenden finanziellen Risiko nicht betroffen sein sollte. Ein weiteres Argument für den privaten BU-Schutz ist der seit Januar 2001 geltende Gesetzesbeschluss, dass alle ab 1961 geborenen Erwerbstätigen keinen Anspruch mehr auf eine staatliche Berufsunfähigkeitsversicherung haben, welche ihre einmal erreichte berufliche Situation absichert. Auch ist die verbreitete Annahme, das Risiko einer Berufsunfähigkeit sei über eine Unfallversicherung ausreichend abgedeckt, unzutreffend, denn Unfälle machen im Rahmen

aller BU-Fälle nur rund zehn Prozent aus. Ein wesentlicher Aspekt dabei ist die Tatsache, dass ein früherer Einstieg in diese Vorsorgeform nicht nur die Prämien für den noch jungen Versicherungsnehmer gering hält, sondern auch einem möglichen Ablehnungsbescheid vorbeugt. Denn sobald zum Beispiel ein ärztliches Attest

Prüfungsstress bescheinigt, müsste dies bei Antragsstellung angegeben werden – und die Aufnahme in eine Berufsunfähigkeits-versicherung wäre nicht mehr ohne weiteres möglich. Deshalb sollten gerade Studenten rechtzeitig und mit Blick auf ihre spezielle Qualifikation individuell vorsorgen.

1

74 rIchtIG ABGESIchErt Für StudIum und BEruFSEInStIEG

Page 77: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

BETRIEBLICHE ALTERSVERSORGUNG (BAV)Die betriebliche Altersversorgung ist

für Berufseinsteiger mit Festanstellung (auch in Teilzeit) besonders attraktiv. Denn diese Vorsorgeform beinhaltet für alle rentenversicherungspflichtigen Arbeitnehmer das Recht, Bestandteile ihres Bruttoverdienstes in eine staatlich geförderte Altersvorsorge umzuwandeln. Dabei fallen für die umgewandelten Entgelte bis zu einer bestimmten Höhe keine Steuern und Sozialabgaben an. In der Direktversicherung als einem der möglichen Durchführungswege in der bAV sind bis zu vier Prozent der Beitragsbemessungsgrenze steuer- und sozialabgabenfrei (in 2015 liegt diese bei 242 Euro/mtl.). Auch für den Arbeitgeber bietet die Vorsorgeform Vorteile: Da die Beitragszahlungen aus dem Bruttogehalt gezahlt werden, spart der Arbeitgeber die Sozialabgaben für den umgewandelten Betrag. Er kann diese Ersparnis oder einen zusätzlichen Betrag auch als Arbeitgeberbeitrag in die bAV an seine Mitarbeiter weitergeben. In Zeiten von Fachkräftemangel ist die bAV ein Instrument,

Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden. So wirkt sich eine bAV positiv auf Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite aus und sollte deshalb als steuer- und wirtschaftsrelevantes Vorsorgetool unbedingt genutzt werden.

PRIVATE PFLEGEVERSICHERUNGObgleich die Pflegevorsorge auf den ersten

Blick für Studenten und Berufseinsteiger noch nicht allzu prägnant im Fokus stehen mag, so kann sie doch einen wichtigen Schutz darstellen. Denn nicht nur im fortgeschrittenen Alter, auch nach Unfällen oder unerwarteten Erkrankungen besteht das Risiko einer Pflegebedürftigkeit. Wichtig neben dieser Erkenntnis ist die Tatsache, dass die gesetzliche Pflegepflichtversicherung – gleichgültig, ob unter dem Dach der GKV oder der PKV – ursprünglich als reine Basisabsicherung angelegt wurde und bis heute so funktioniert: Der Staat übernimmt die Kosten im Pflegefall nur bis zu einem bestimmten Teil – den Rest muss der Pflegebedürftige oder seine Familie selbst tragen. Je nach Pflegestufe nehmen zwar die gesetzlichen Leistungen zu, sind aber immer durch eine Obergrenze

limitiert. So kann die Vorsorgelücke leicht einen durchschnittlichen Kostenrahmen von weit über 1.000 Euro monatlich umfassen, der bei fehlender Privatvorsorge in Eigenleistung getragen werden muss. Das seit 1. Januar 2015 wirksame Pflegestärkungsgesetz – das durch sukzessive Erhöhung der Beiträge in der gesetzlichen Pflegeversicherung und einen sich daraus speisenden Pflegevorsorgefonds bei der Deutschen Bundesbank die Stabilisierung der Beiträge ab 2035 verfolgt – ist das Zugeständnis der Politik, dass auch in diesem Bereich der Staat die Kapitaldeckung als Mittel der Wahl akzeptiert hat. Dennoch handelt es sich weiterhin um eine im Leistungsfall immer unzureichende Basisabsicherung. Die Vorsorgelösungen in der privaten Pflege reichen vom Pflegetagegeld über eine Pflegekostenversicherung, die von den privaten Krankenversicherungsunternehmen angeboten wird, bis zur Pflegerentenversicherung der Lebensversicherungsunternehmen und sollten, um den gewünschten Ergänzungsschutz zu bieten, individuell auf den Einzelfall zugeschnitten sein.

75rIchtIG ABGESIchErt Für StudIum und BEruFSEInStIEG

Page 78: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

PFLICHTVERSICHERUNGEN › Krankenversicherung (GKV oder private

Vollversicherung) › Kfz-Haftpflicht (Fahrzeughalter)

EMPFEHLENSWERTE/WICHTIGE VERSICHERUNGEN

› Berufsunfähigkeitsversicherung › Haftpflichtversicherung › Altersvorsorge für Berufsstarter:

- Betriebliche Altersvorsorge (sozial- versicherungspflichtige Arbeitnehmer)

› Altersvorsorge für Studenten & Berufsstarter: - Riester-Rente (sozialversicherungs- pflichtige Arbeitnehmer) - Private Rentenversicherung

› Private Pflegeversicherung (Pflegetagegeld oder Pflegerente)

› Hausratversicherung › Kfz-Kasko (Teil-/Vollkasko)

VERSICHERUNGEN NACH INDIVIDUELLEM BEDARF/WUNSCH

› Auslandskrankenversicherung (spez. für längere Auslandsaufenthalte)

› Rechtsschutzversicherung › Unfallversicherung › Schwere Krankheiten Absicherung/ Dread

Desease › Optionstarif auf Krankenvollversicherung › Krankenzusatzversicherung (ambulant,

stationär, Zahn) › Rürup-Rente (wenn bereits Steuern gezahlt

werden)KURZVITAWährend seines betriebswirtschaftlichen Studiums mit den Schwerpunkten Steuern und Finance absolvierte Jonathan Lohne ein dreimonatiges Praktikum bei HORBACH, über das er die individuelle Konzeptberatung basierend auf dem Lebensphasenkonzept des auf den Beratungsbedarf von Akademikern spezialisierten Unternehmens kennenlernte. Im Rahmen konsequenter Aus- und Weiter-bildungsmaßnahmen über die gesetzlichen Anforderungen hinaus sowie interner Karri-ereprogramme für den Führungskräftenach-wuchs erreichte der 27-Jährige seine heutige Position als selbstständiger Seniorberater für HORBACH.

› Jonathan Lohne

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76 rIchtIG ABGESIchErt Für StudIum und BEruFSEInStIEG

Page 79: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

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Page 80: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Wie wichtig sind Praktika?

Muss ich ein Praktikum machen?

Ohne Frage: Studieren allein reicht

nicht mehr, um als Bewerber/in

auf dem Arbeitsmarkt gefragt zu

sein. Neben der Ansammlung von

Fachwissen kommt es darüber

hinaus darauf an, die vorhandenen

fachwissenschaftlichen Kenntnisse

über den Praxisbezug zu festigen.

Dazu dient das Praktikum. In zahlreichen Studiengängen ist ein Praktikum Teil des Studiums. In der Studien-/Prüfungsordnung deines Studiengangs findest du dazu einige Hinweise. Orientiere dich an den Empfehlungen/Vorgaben aus deinem Studiengang und nutze die dort bereitgestellten Unterlagen. Unabhängig davon empfehlen wir allen Studierenden mindestens ein, besser zwei oder mehr Praktika zu absolvieren. Dadurch erhältst du einerseits einen Einblick in mögliche Berufsfelder und kannst andererseits theoretisches Wissen anwenden und zusätzliche

Kompetenzen erwerben. Praktika lassen sich grob in Erfahrungspraktika und Berufspraktika unterteilen.

ERFAHRUNGSPRAKTIKAIm Erfahrungspraktikum geht es in erster

Linie darum, Erfahrungen in unbekannten sozialen Situationen zu sammeln und Einblicke in die Berufswelt zu bekommen. Oft führt ein solches Praktikum durch verschiedene Abteilungen/Bereiche einer größeren Institution. Die eigene Tätigkeit wird schwerpunktmäßig im »Anlernbereich« liegen und wenig Eigenständigkeit ermöglichen. Dazu gehört auch die Erfahrung, dass der »Traumjob« neu überdacht werden muss.

BERUFSPRAKTIKABeim Berufspraktikum geht es um die

berufliche Umsetzung, der im Studium erworbenen Qualifikationen und Kompetenzen. Hierfür ist es wichtig, dass mindestens ein Teil der im Praktikum anstehenden Aufgaben selbstständig bearbeitet wird. Um das Praktikum effizient zu gestalten, sollte ein auf

den Zeitrahmen des Praktikums abgestimmtes Projekt vereinbart werden, das mit einer Zielvorgabe eigenständig bearbeitet werden kann. Im Berufspraktikum geht es um das Erlernen von vertieften Kenntnissen über Organisation und Arbeitsweisen in einem von dir favorisierten Berufsfeld. Das Praktikum verschafft dir die Möglichkeit, die im Studium erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten in die Tat umzusetzen und zu erproben. Gleichzeitig bietet es dir die Chance, deine Qualifikationen wie beispielsweise Kooperations- und Kommunikationsfähigkeiten, aber auch Überzeugungsvermögen und Sensibilität für berufliche Fragestellungen zu entwickeln bzw. zu stärken. Ebenfalls zu einem Berufspraktikum zählt das sog. »Forschungspraktikum«. Dieses richtet sich insbesondere an Studierende, die ihre berufliche Tätigkeit zukünftig überwiegend in der Forschungsarbeit sehen. Dabei kann der Praktikumsplatz innerhalb oder außerhalb der Universität liegen. Studierende mit dem Ziel zukünftig in der Industrieforschung oder Forschung in Unternehmen (z. B. Markt- und Meinungsforschung) zu arbeiten sollten ihr

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78 WIE WIchtIG SInd PrAKtIKA?

Page 81: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Praktikum eher außerhalb der Hochschule machen, um entsprechende Erfahrungen in diesem unternehmerischen Umfeld zu sammeln. Inwieweit du verpflichtet bist, ein Praktikum zu absolvieren und wenn, in welchem Semester und in welchem Umfang, regelt die jeweilige Studien- bzw. Prüfungsordnung deines Studienfachs. Eine genaue Beschreibung hinsichtlich der Anforderungen, wie bei-spielsweise Tätigkeitsprofil, Zeitpunkt im Studienverlauf, Dokumentationspflicht oder auch die Anerkennung von Praxiszeiten findest du in der jeweiligen Praktikumsordnung.

Unabhängig von den Regelungen der je-weiligen Studien- und Praktikumsordnung deines Studienfaches empfehlen wir, zwei bis maximal drei Praktika während des Studienverlaufs zu absolvieren. Dabei sollte das erste Praktikum ein Erfahrungspraktikum sein, das dir bei deiner Orientierung für ein zukünftiges Berufsfeld hilft. In einem zweiten Erfahrungspraktikum sollte die Berufsfeldidee noch einmal überprüft werden. Auch die Vorstellungen von der Größe oder der Internationalität eines Unternehmens kann in einem zweiten Erfahrungspraktikum

erprobt werden. Spätestens das dritte Praktikum sollte dann ein Berufspraktikum in der oben beschrieben Art darstellen sowie auf die Anforderungen der Pflichtpraktika deiner jeweiligen Studienordnung abgestimmt sein. Ziel dieser Praktika ist es, dich auf eine zukünftige Beschäftigung vorzubereiten. Insbesondere die Umsetzung des Erlernten auf ein studienadäquates Tätigkeitsfeld unterscheidet das Berufspraktikum von einem Erfahrungspraktikum.

ZEITPLANUNG

CHECKLISTE PRÜFUNGSORDNUNG

› Sieht deine Prüfungs-/Studienordnung ein (Pflicht-)Praktikum vor?

› Welcher Zeitraum wird empfohlen? › Welche freiwilligen Praktika möchtest du

ggf. wann zusätzlich machen? › Erfahrungspraktikum › Berufspraktikum › Ansprechpartner/in im Studiengang/Fach-

bereich

Die nachfolgenden Empfehlungen für die Bewerbung gelten auch für ein Auslands-praktikum, wenngleich spezifische und kulturelle Bedingungen zusätzlich zu beachten sind.

› Ausführliche Informationen findest du auf www.berufsstart.de/karriere/auslands- erfahrung/

WIE PLANE ICH EIN PRAKTIKUMDie Planung deines Praktikums sollte von

drei Fragen begleitet werden: › Mit welchen Fähigkeiten strebst du

welches Berufsziel an (Profilanalyse)? › Welcher Zeitraum steht dir zur Durch-

führung deiner Praktika zur Verfügung (Zeitmanagement)?

› Welche Rahmenbedingungen sollen erfüllt sein?

A) PROFILANALYSEBevor du dein Praktikum planst, solltest du dir

zuerst Gedanken darüber machen, in welchem Berufsfeld du einmal arbeiten möchtest: Was ist dein Berufsziel?

79WIE WIchtIG SInd PrAKtIKA?

Page 82: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Je intensiver du dich mit deinen Erwartungen und Zielvorstellungen auseinandergesetzt hast, desto besser kannst du auch deinen Praktikumswunsch dem Unternehmen gegenüber vertreten. Um allerdings Ideen für ein entsprechendes Praktikum entwickeln zu können, ist es hilfreich, sich der eigenen Stärken und Schwächen sowie Vorlieben bewusst zu werden. Um dies herauszufinden, empfehlen wir dir zu Beginn deiner Planungsarbeit folgende kleine Eigenanalyse:

SCHRITT 1Zunächst solltest du dir deine Fähigkeiten

und Kompetenzen bewusst machen und diese visualisieren. Ausgehend von deinen bis-herigen Lebensphasen (z.B. Schule, Studium, Vorpraktika, Nebenjobs, Vereinsaktivität, freiwilliges Engagement, Ausbildung usw.) ermittelst du Tätigkeiten und Inhalte mit denen du dich beschäftigt hast. Im Anschluss markierst du die Tätigkeiten, die du besonders gut bzw. gern gemacht hast und ergänzt die Themen, mit denen du dich intensiver beschäftigt hast. Zum Abschluss des ersten Schrittes der Analyse

solltest du dir überlegen, welche Personen dir eine entsprechende Einschätzung über deine Stärken und Schwächen in Bezug auf deine Leistungen geben könnte. Dazu eignen sich alle Menschen, zu denen du häufig Kontakt hast oder hattest und die dich in Bezug auf das Thema oder die Tätigkeit einschätzen können. So könntest du beispielsweise deine ehemaligen Mitschüler/innen, Kolleg/innen, heutigen Kommilitone/in bitten, dir bei der Eigenanalyse behilflich zu sein. Aber auch deine Familie, Freunde/innen oder deine Bekannten aus dem Sportverein können u.a. wertvolle Hinweise geben. Wichtig ist, dass sich die von dir befragten Personen aus einem möglichst differenzierten Personenkreis zusammensetzen. Deine Fragen sollten sich auf Situationen beziehen, die deine besonderen Stärken oder Vorzüge schließen lassen. Mit anderen Worten: Du erbittest nur eine Rückmeldung über das, was dich besonders auszeichnet. Du fragst nicht nach deinen Schwächen. Das mag vielleicht ungewöhnlich klingen, dennoch: Es geht zuerst um die Erkenntnis deiner Stärken. Nur in der Kenntnis deiner Stärken wirst du das für dich geeignete

Berufsfeld finden und die damit verbundenen Ziele erfolgreich umsetzen können.

SCHRITT 2Nachdem du die Rückmeldungen notiert

hast, solltest du diese in eine Tabelle oder eine Mind-Map übertragen und um deine eigenen Einschätzungen hinsichtlich deiner Stärken ergänzen. Bei der Beantwortung deiner eigenen Einschätzungen können Fragen, wie die folgenden, hilfreich sein:

› Welcher Beschäftigung gehst du besonders gerne nach?

› Welche Interessen sind dabei sowohl fach-lich als auch persönlich dominierend?

› Welche Fächer haben dir in der Schule viel Spass gemacht?

Aber auch Einschätzungen hinsichtlich analy-tischer oder konzeptioneller Fähigkeiten, Durch-setzungsvermögen, Teamfähigkeit, Eigeninitiative, Kreativität, Kommunikationsfähigkeit oder Lern-bereitschaft sollten in dieser Darstellung nicht feh-len. Beim Durchlesen kannst du sicher schon ein klares Muster deiner speziellen Stärken erkennen.

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80 WIE WIchtIG SInd PrAKtIKA?

Page 83: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

SCHRITT 3Deine nächste Aufgabe besteht darin, aus

den Stichpunkten eine Selbstbeschreibung zu entwickeln. Dazu nimmst du die aus Schritt 2 konzipierten Ergebnisse und beschreibst dich selbst ausführlich. Am besten beginnst du mit deinen vergangenen Leistungen, die anhand von Projekten, Unternehmungen, Hausarbeiten usw. deutlich werden und spinnst den roten Faden über heutige bis hin zu zukünftigen Aktivitäten fort.

SCHRITT 4Beschäftige dich nun mit den diversen Berufs-

und Tätigkeitsfeldern deines Studiengangs und passe dein in Schritt 3 entwickeltes Selbstbild darin ein. Nachdem dein Selbstbild in vielen Facetten hervorgetreten ist, kannst du viel leichter einschätzen, in welchem Bereich du nach dem Studium arbeiten möchtest. Nur wenn du dein Selbstbild erkennst, kannst du beurteilen, welches Berufsfeld für dich das Beste ist. So kannst du Freiräume nutzen, die (fast) jeder Beruf hat, um die jeweiligen Tätigkeiten und Aufgaben auf die eigenen Stärken auszurichten.

Nachdem du deine Eigenanalyse beendet hast, kannst du Ideen für dein Praktikum entwickeln. Nachfolgende Fragen sollen dir dabei behilflich sein:

› In welchen Tätigkeitsfeldern willst du einen Einblick bekommen?

› Welche Kenntnisse/Fähigkeiten willst du im Praktikum erwerben?

› Welche theoretischen Überlegungen willst du im Praktikum auf ihre Praxistauglich-keit überprüfen?

› Welche Kontakte willst du im Praktikum knüpfen?

Die Berater/innen im Career Center unterstützen dich gerne bei diesem Prozess.

CHECKLISTE PROFILANALYSE

› Fähigkeiten anhand bisheriger Tätigkeiten in den Lebensphasen bewusst machen und in einer Tabelle oder MindMap visualisieren

› Feedback von Bekannten, Freund/innen usw. dazu geben lassen

› Stärken und Vorlieben ergänzen

› Selbstprofil formulieren › Berufs- bzw. Tätigkeitsfelder des eigenen

Studiengangs recherchieren mit eigenen Kompetenzen abgleichen. Unterstützung durch die Berater/innen des Career Centers

B) ZEITMANAGEMENTEin nicht zu unterschätzender Faktor auf

dem Weg zu einem erfolgreichen Praktikum ist das Zeitmanagement. Der richtige Zeitpunkt für dein Praktikum wird in der Regel durch deinen Studienverlauf bestimmt - die Studienordnung selbst nennt überwiegend nur einen fakultativen Zeitpunkt. Für einen im Studienverlauf späteren Eintritt in ein Praktikum spricht die Tatsache, dass du dann bereits über höhere fachliche Qualifikationen verfügst, und somit für ein Unternehmen interessanter bist. Problematisch könnte allerdings sein, dass du gerade zum Ende deines Studiums besonders viel Zeit in Modulprüfungen investieren musst - und damit die Durchführung deines Praktikums eher ungelegen kommt. Vielleicht gelingt es dir aber auch, eine enge Verzahnung von Studium und Praktikum herzustellen, indem du deine

81WIE WIchtIG SInd PrAKtIKA?

Page 84: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Abschlussarbeit in Verbindung mit einem Unternehmen schreibst. Häufiger dagegen bietet es sich an, ein Erfahrungspraktikum eher frühzeitig zwischen dem dritten und dem vierten Semester durchzuführen. Nicht zuletzt, weil du damit die Möglichkeit erhältst, den weiteren Verlauf deines Studiums an den im Berufsfeld gemachten Erfahrungen zu orientieren. Insbesondere die Festlegung auf einen Schwerpunkt oder das bewusste Erlernen bestimmter Schlüsselkompetenzen könnte damit sinnvoll auf die Entwicklung deines Berufsprofils ausgerichtet werden. Unabhängig davon, wann du dein Praktikum durchführst, solltest du genügend Zeit für die Vorbereitung einplanen. Häufig wird die Vorbereitungszeit unterschätzt, weil mögliche Komplikationen, wie beispielsweise Absagen von Unternehmen, nicht eingeplant wurden oder Zusagen sowohl von Seiten der Unternehmen als auch der Universität nicht zum gewünschten Zeitpunkt eintreffen. Aber auch die Tatsache, dass das Praktikum abgebrochen werden muss, da es in keiner Weise deinen Vorstellungen entspricht, kann hierbei zu einer erheblichen Zeitverzögerung führen.

Für die Planungsarbeiten deines Praktikums solltest du daher mindestens vier Monate einkalkulieren. Dieser Zeitraum kann sich sogar noch verlängern, wenn es sich um eine besonders begehrte und nachgefragte Praktikumsstelle handelt. Für ein Auslandspraktikum empfehlen wir eine längere Vorbereitungszeit.

› Ausführliche Informationen dazu findest du auf www.berufsstart.de/karriere/aus-landserfahrung/

C) RAHMENBEDINGUNGENWillst du alle Dimensionen einer Praktikums-

auswahl berücksichtigen, dürfen Überlegungen zu wesentlichen Rahmenbedingungen eines Praktikums nicht fehlen. Dazu gehört auch die Frage, wo, d.h. an welchem Ort dein Praktikum stattfinden soll bzw. kann. Zwar werden die weitaus meisten Praktika am Studien- oder Heimatort gemacht, doch ist es auch interessant, neue Regionen kennen zu lernen. Dazu solltest du dich fragen, ob du bereit und finanziell auch in der Lage bist, vorübergehend in einer anderen Stadt zu wohnen. Eventuell bist du darauf angewiesen, vor Ort ein

entsprechendes Unternehmen zu finden. Aber auch die Frage einer bezahlten oder unbezahlten Praktikumsstelle ist für viele Studierende von erheblicher Bedeutung und sollte vor Antritt eines Praktikums genau überlegt werden. Erst wenn die Eigenanalyse abgeschlossen ist und du eine klare Idee von deinem Praktikum entwickelt hast, ist der Zeitpunkt der Suche nach einem Praktikumsplatz gekommen.

CHECKLISTE PLANUNG PRAKTIKUM

› Profilanalyse und Recherche ca. 4 Monate vor geplantem Beginn starten

› Bei Auslandspraktika und besonders begehrten Plätzen deutlich! (1 Jahr) früher

› Planst du ein Praktikum im Ausland? › Wenn ja, nutze die Informationen auf

www.berufsstart.de/karriere/auslands-erfahrung/

› Welche weiteren Rahmenbedingungen sollten erfüllt sein? (Region?, Finanzen, Familiäre Bindungen usw.)

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82 WIE WIchtIG SInd PrAKtIKA?

Page 85: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

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Page 86: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Sinn und Wert von Auslandspraktika

Auslandspraktika, oder besser

»Praxisphasen im Ausland«, werden

mittlerweile häufig als eine der

uneingeschränkt wünschenswerten

Komponenten beruflicher Quali-

fizierung angesehen.

Während in der Vergangenheit lange Zeit ein Auslandsstudium als die bestmögliche Variante angesehen die eigenen Erfahrungen auf inter-nationaler Ebene zu vertiefen, hat das Auslands- praktikum inzwischen sein Image verbessert und kann als gleichwertige Alternative einge-stuft werden. Praktische Arbeitserfahrungen verbinden sich im Ausland mit authentischen interkulturellen Lernprozessen zu einem profi-tablen Gesamtergebnis.

WAS BRINGT EIN AUSLANDSPRAKTIKUM? › Anwendung theoretisch erworbenen Wissens › internationale Erfahrungen (fachlich und

lebenspraktisch) › Verbesserung der Fremdsprachenkenntnisse

› Internationale Begegnungen und Networking – Chancen

› Interkulturelle Verständnis- und Handlungskompetenzen

› Persönlicher Gewinn: »Blick über den eigenen Tellerrand

› Motivationsschub: einmal, »rauszukommen« und das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden

Die sich daraus ergebenden Schlüsselquali-fikationen, die seitens der Unternehmen stark gefragt werden, liegen auf der Hand. Der etwas kräftezehrende Einsatz in der Vorbereitungs-phase zahlt sich später mehr als aus, oft genug auch über die Gehaltseinstufung in barer Münze.

PLANUNGSPHASENAuch wenn es immer wieder vereinzelte Bei-

spiele dafür gibt, dass sich Auslandspraktika bei hohem persönlichen Einsatz und entsprechen-der Motivation kurzfristig realisieren lassen, solltest du dich gerade bei der Zeitplanung lieber nicht allein auf dein Glück verlassen. Wer sich nervtötende Hektik ersparen und gleich-

zeitig alle zur Verfügung stehenden Optionen nutzen möchte, sollte sich mindestens sechs Monate Vorlaufzeit gönnen. Besser noch ist ein dreiviertel Jahr oder mehr, vor allem wenn das Praktikum über ein Förder- bzw. Platzierungs-programm ermöglicht werden soll.

»JE MEHR UNTERSTÜTZUNG BENÖTIGT WIRD, DESTO LÄNGER IST DIE VORLAUF-ZEIT.«

Bewerbungsfristen und -verfahren mit mög-licherweise aufwändigen Antragsunterlagen dürfen weder verpasst noch unterschätzt wer-den. Gleiches gilt für die Bewerbungsverfahren bei großen etablierten Praktikumsgebern, seien es nun global agierende Konzerne oder interna-tionale Organisationen, die oftmals Bewerbungen nur im Rahmen standardisierter

Verfahren und Zeitabläufe zulassen. Je anspruchsvoller und konkreter die individuellen Vorgaben und Zielsetzungen sind, desto mehr Vorlaufzeit ist einzuplanen, um bei hochwertigeren Bewerbungen das richtige Unternehmen zu finden. Abgesehen

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84 SInn und WErt von AuSlAndSPrAKtIKA

Page 87: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

von gelegentlichen »Glückstreffern« belegen die Erfahrungen von erfolgreichen Praktikant/Innen, dass sich sorgfältige Planung und die zeitliche Investition im Vorfeld mehrfach auszahlen:

› die inhaltliche Qualität der Praxisphasen › die reibungsfreie Kommunikation mit poten-

tiellen Arbeitgebern › ein souveränes eigenes Auftreten › der effiziente organisatorische Verlauf

sind die Belohnung für eine konzentrierte und

› strukturierte Vorbereitungsarbeit

PHASE 1 – BRAINSTORMINGPHASEUm treffsicher, ökonomisch und über-

zeugend vorgehen zu können, musst du grobe Vorstellungen haben was du willst. Das Durchdenken und Abwägen der einzelnen Aspekte der erwünschten Praxisphase führt zur Formulierung klarer und realistischer Zielsetzungen.

CHECKLISTE WAS? WANN? WO?

› Auslandsstudium / Auslandspraktikum? › Zeitpunkt / Zeitrahmen

(Pflichtpraktikum, inhaltliche Notwendig-keiten, Regelstudienzeit, sinnvoller »Pausenfüller« zwischen Bachelor und Master usw.)

› Ort/Zielland/Zielort/Zielstadt/Land Wo möchte ich, wo kann ich hingehen? Niveau der eigenen Fremdsprachen- kenntnisse)

› Finanzielle Möglichkeiten Eigenkapital Ressourcen Stipendien

› Art des Praktikums Schnuppern Beobachten (job shadowing) Projektarbeit integriertes Mitarbeiten eigenverantwortliches Agieren Stoffsammlung für die Bachelor-/Master-arbeit

PHASE 2 - INFORMATIONSPHASEDie definierten persönlichen und fachlichen

Ziele müssen abgeglichen werden mit den Be-dingungen und Möglichkeiten, die die jeweiligen Traumländer bieten. Dabei können ausschließ-lich solide und aktuelle Informationen helfen, die es individuell zu erheben gilt. Nur wenn du die Spielräume und Schranken der einzel-nen Länder kennst, kannst du kannst du dein Praktikum optimal planen und umsetzen, um so Enttäuschungen wie auch Negativerlebnisse oder verpasste Chancen zu vermeiden.

CHECKLISTE INFORMATIONEN

› Arbeitsmärkte aller Zielländer (wirt-schaftliche Lage)

› Arbeitserlaubnis-/Visumsrecht (Option, Kriterien, Beantragungsaufwand, Fristen)

› Informationsquellen Botschaften, Kulturinstitute, Handels-kammern, Arbeitsagenturen, Universitäre Einrichtungen, Ehemalige, Austauschorga-nisationen/Programmanbieter

85SInn und WErt von AuSlAndSPrAKtIKA

Page 88: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

PHASE 3 - ENTSCHEIDUNGSPHASE IDie Gegenüberstellung der individuellen Ziel-

setzungen und der faktischen Gegebenheiten erlaubt es dir, vielversprechende Länder für den Praxisaufenthalt einzugrenzen. »Traumländer«, die zu hohe Barrieren mit sich bringen, sollten ans Ende der Prioritätenliste gestellt oder durch Alternativen ersetzt werden. Um sich nicht zu ver-zetteln, solltest du die (zeit-)intensiven Vorarbeiten in der Feinplanung auf zwei bis drei Wunschländer einschränken – falls du dich nicht von vorneherein auf ein einziges Land festlegen willst.

CHECKLISTE MÖGLICHKEITEN

› Welche Länder kommen in Frage? (persönliches Ranking, Vor-/Nachteile, 2-3 Länder, nötige Arbeitserlaubnis)

› Direktbewerbung / Förderungsprogramme? (Vergleich von Fördermöglichkeiten, Chan-cen, Zeitplanung, Voraussetzungen)

› Jobchancen? (Recherche für Praktikumsplätze, Direktbe-werbung, Kosten, Verträge, Fristen)

› Masterplan »What to do when«

PHASE 4 - FEINPLANUNGUnter Ausschöpfung aller sinnvoll nutzbaren

Kanäle, und Angebote, sowohl im Internet als auch im »wirklichen Leben«, kannst du finanzielle Optionen und Bewerbungsregeln sowie -formalitäten für die jeweiligen Länder ausloten. Darüber hinaus können diese Anlaufstellen dir auch das notwendige länder-spezifische »Know-How« vermitteln und ent-sprechende Antragsformulare bereitstellen.

Für jedes »Wunschland« kannst du im Rahmen eines persönlichen Recherche-Portfolios eine vorläufige Firmenrecherche durchführen. Das Ziel ist es, pro Land mindestens fünf bis zehn vielversprechende Praktikumsanbieter aufzulisten.

CHECKLISTE SINN, ZWECK UND ZIEL

› Bewerbungen Praktikumsplätze / Förder-programme - Antragssets - Termine - Formalitäten - Kompetenznachweise

› Bewerbungs-Know-How (Direktbewerbungen) - Berufsstart-Bücher - www.berufsstart.de - Vorträge/Bewerbertrainings

› Arbeitgeber-Recherche - Optionen pro Land - persönliches Recherche - Portfolio zusammenstellen - Messen, Kongresse

› Testrecherche - je 5-10 Firmen finden

PHASE 5 – ENTSCHEIDUNGSPHASE IIDie Ergebnisse der bisherigen Anstrengungen

werden zur Grundlage des persönlichen Aktionsplans. Sinnvollerweise schränkst du dafür die Länderauswahl noch einmal ein und entscheidest dich für deine konkreten Zielländer. Stelle eine Liste deiner Wunschfirmen auf, bei denen du dich bewerben möchtest und treffe Entscheidungen zu den Bewerbungswegen. Auch die Auswahl an Fördermaßnahmen und / oder Platzierungsprogramme, sollte jetzt getroffen werden! Bewerbungs- und eventuelle

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86 SInn und WErt von AuSlAndSPrAKtIKA

Page 89: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Testtermine werden abhängig von diesen Entscheidungen ab sofort wahrgenommen. Der Aktionsplan gibt die nächsten Schritte vor und dient vor allem zur Selbstkontrolle.

CHECKLISTE SINN, ZWECK UND ZIEL

› Welche Länder? (1-2) (Chancen, Prognosen, Sondergründe)

› Welche Firmen? (20-30) (Kriterien) › Bewerbungsweg (E-Mail, Bewerbungs-

formular, Direktkontakte, postalische Bewerbung, Sonderwege)

› Welche Programmbewerbungen? (Warum und wann? Kosten, Bewerbungsvoraussetzungen)

› Masterplan: »To-Do-Liste«

PHASE 6 - BEWERBUNGSDIALOGBewerbungen sowohl bei Firmen/

Organisationen wie auch bei den ggf. ausgewählten Programmen werden auf den Weg gebracht. Noch ausstehende Vorauswahlen und eventuelle (Sprach-)Tests werden spätestens jetzt abgelegt. Der sich nun entwickelnde Dialog mit Firmen und programmdurchführenden

Institutionen führt zu Zusagen (oder Absagen) einer Stelle für das Praktikum (»job offer«).

CHECKLISTE AKTIONEN

› Bewerbungsprozess starten (Bewerbungen verschicken, Nachhaken, Bewerbungsge-spräche Telefon und Skype-Interviews)

› Sprachtests! (spätestens jetzt) › Entscheidungen zu Förderprogrammen! › Praktikumszusage (Annahme, Formale und

administrative Festlegungen - Vertrag, genaue Fristen)

PHASE 7 - PLANUNG DER REISEMit der Zusage eines Praktikumsgebers

(und eventuellen Förder-/Programmoptionen) können die praktischen Planungen begonnen und die Voraussetzungen für Reise und Abwesenheit von zuhause geschaffen werden. Die letzten zwei bis drei Monate vor Praktikumsbeginn (der Abreise) sollten ganz oder wenigstens teilweise unter dem Motto der gründlichen Vorbereitung stehen – dann bist du, wenn es schließlich los geht, auch wirklich: »ready to go!«

CHECKLISTE TO DO

› Arbeitserlaubnis › Melde- und Sicherheitsrechtliches › Status als Student (Urlaubssemester ggf.

Absprache mit Dozenten) › Zuhause (Wohnung, »Katze«, Auto) › Abmeldungen (Strom, Wasser, Telefon,

Internet etc.) › Postverkehr › Krankenversicherung (Vereinbarung mit

Krankenversicherung in Deutschland) › Haftpflicht, Unfall, Rechtsschutz › Arztbesuch (Impfungen, Medikamente) › Flugticket › Reiseroute (Zwischenstopps) › Packliste › Unterbringung (erste 2-4 Wochen) › Notfall-Vorkehrungen › Technische Unterschiede (Steckdosen) › Bankkonto, Finanzielles

87SInn und WErt von AuSlAndSPrAKtIKA

Page 90: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

FINANZIERUNGSMÖGLICHKEITEN › Auslands-BAföG: Die Praktikumsdauer im

Ausland muss mindestens zwölf Wochen betragen. Die Förderung ist unterschiedlich und beträgt je nach Land, egal ob innerhalb oder ausserhalb der EU, bis zu 732 € pro Monat.

› ERASMUS+ Praktika: Praktika im europäischen Ausland können ab 2 Monaten (bis 12 Monate – auch mehrfach) während und nach Abschluss des Studiums gefördert werden. Praktika innerhalb eines Jahres nach Abschluss einer Studienphase (Graduiertenpraktika), falls die Bewerbung innerhalb des letzten Jahres der Studienphase erfolgt ist.

› Carlo-Schmid-Programm: Förderung von Praktika in internationalen Organisationen und EU-Institutionen

› DAAD-Praktikavermittlung: Förderung von Auslandspraktika, u.a. mit Stipendien und Fahrtkostenzuschüsse

› Haniel-Stiftung: Förderung Auslandspraktikum in Europa, Asien und den USA

› EU-Portal für Stipendien: Über 1.000 Stipendien für Europa (Auslandssemester bis Auslandspraktikum)

› IBS: Gibt einen Überblick über Stipendien- und Förderangebote, die die Mobilität zu Lernzwecken unterstützen.

› Begabtenförderungswerke: Finanzielle Zuwendungen zum Auslandspraktikum sind möglich

ARBEITGEBERRECHERCHEDie Auswahl der Firmen oder Organisationen

ist ein entscheidender Faktor für den späteren Erfolg.

»ES MUSS PASSEN!«

Tätigkeits- und Produktionsprofile eines Arbeitgebers müssen sich möglichst weitgehend mit dem Qualifikationsprofil und den speziellen Praktikumsinteressen des Bewerbers decken, damit das Match sich für beide Seiten lohnt. Um diesen Interessensabgleich im Vorfeld durchführen zu können, ist es mit einer simplen Adressensammlung nie getan. Damit die Liste

von potentiellen Arbeitgebern entsprechend zusammengestellt werden kann, muss bei der Auswahl unbedingt auf Detailinformationen zurückgegriffen werden. Diese findest du nicht nur auf den Homepages der Firmen, sondern auch über große Firmenverzeichnisse und Spezialisten-Jobbörsen (www.berufsstart.de, Homepage deiner Hochschule). Neben umfassenden Firmenverzeichnissen können die Veröffentlichungen relevanter Berufsverbände und Handelskammern informativ sein, wie zum Beispiel die Informationen der lokalen Arbeitsagenturen in den Zielländern. Mithilfe solcher Instrumente eröffnet sich dann die Möglichkeit, das erforderliche »Matching« zur Grundlage der Firmenauswahl zu machen. Vielfach unterbewertet werden seit einiger Zeit die Chancen, die sich aus nicht-elektronischen Recherchewegen ergeben können. Noch gibt es eine nicht-virtuelle Welt, und wertvolle Kontakte können auch woanders als in Facebook, LinkedIn, Xing etc. geknüpft werden. Neben der Teilnahme an sozialen oder karriereorientierten Netzwerken im Web, können sich in der Realität aus persönlichem Networking oft tragfähigere

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88 SInn und WErt von AuSlAndSPrAKtIKA

Page 91: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

und individuellere Optionen ergeben (»real face to real face«). Damit du diese Chancen nicht verpasst, solltest du während der Recherchephase alle Gelegenheiten bedenken. Die direkte Kontaktaufnahme zu Firmenvertretern könnte dir den Weg erleichtern (Firmenbesuche, Jobmessen, Ehemaligentreffen).

BEWERBUNGNach der Recherchephase geht es dann

darum, mit einer adäquaten Bewerbung auf die potentiellen Arbeitgeber zuzugehen. Dabei stellen sich eine Reihe wesentlicher Fragen:

› Welche Bewerbungspapiere werden im Land meiner Wahl erwartet?

› Bewerbe ich mich per Email oder per Post? Oder beides?

› Muss ich / sollte ich im Vorfeld telefonischen Kontakt zur Wunschfirma aufnehmen?

› Wie sehen die einzelnen Schritte im Bewerbungsablauf aus?

› Welche Regeln gelten für die Art des Auftretens?

› Gibt es »Tabu-Themen?« › Wird erwartet, dass ich mich in der

Landessprache bewerbe oder werden Bewerbungen auf Englisch akzeptiert?

› Wird es ein Vorstellungsgespräch geben? › Welche kulturellen Sensibilitäten sind zu

beachten?

Diese Fragen stellen sich überall, die Antworten unterscheiden sich von Zielland zu Zielland teils erheblich. Da keine weltweit gültige Universalbewerbung existiert, besteht die Herausforderung darin, sich Zielland-spezifisch schlau zu machen – jedenfalls dann, wenn du eine perfekte Bewerbung für möglichst hochwertige Praktikumsangebote verfassen möchtest. Du kannst dich natürlich für einige Teile der Welt an englischsprachigen Formaten orientieren. Tatsache bleibt, dass jedes Land seine eigenen, auch kulturell bedingten, Eigenheiten entwickelt hat, wenn es um das Bewerben auf dem Arbeitsmarkt geht.

Diese nationalen Besonderheiten wirken sich auf das als optimal angesehene Format aus, auch wenn du letztendlich in vielen Fällen die englische Sprache als Medium benutzt. Selbst die Funktionalität des mit viel Aufwand

entwickelten »Europass Lebenslaufs« wird dann eingeschränkt, wenn den entscheidenden Personen in der (europäischen) Firma, für die du arbeiten möchtest, dieses relativ neue Format nicht geläufig ist.

Wer möglichst perfekt sein möchte, sollte sich also um detaillierte Informationen zu den jeweiligen landestypischen Bewerbungsmodali-täten bemühen.

Dabei können externe Angebote wie zum Beispiel ein Bewerbungstraining eine große Hilfe darstellen. Zu mindestens aber solltest du dir entsprechendes Informationsmaterial besorgen.

Einen ersten Ansatzpunkt für die Suche nach soliden Informationen zum Bewerbungsvorgang bieten zum Beispiel die Erläuterungen und Verweise, die sich oftmals auf den Webseiten der nationalen Arbeitsagenturen finden. Jobermittlungen, Handelskammern und häufig auch die Seiten der Botschaften bieten Ansatz-punkte, um zu den Themen Arbeitswelt und Bewerben solide Quellen zu identifizieren und zuverlässige Beispiele zu finden. Besonders nützlich sind auch jene zentralen Anlaufstellen in den gewünschten Zielländern, die für die

89SInn und WErt von AuSlAndSPrAKtIKA

Page 92: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Information und Unterstützung der dortigen Studierenden zuständig sind, also zum Beispiel die Career Center oder Karriereberater/Innen an den Hochschulen des Ziellandes. Hier lohnt es sich, gezielt über die Webseiten von Hochschulen nach diesen Einrichtungen Ausschau zu halten. Oft findest du dort dann auch umfassende Darstellungen zum kompletten Bewerbungsprozess, denn alleine mit der schriftlichen Fassung wird es in den meisten Fällen nicht getan sein.

Bei der Praktikumsbewerbung handelt es sich, wie bei jeder Bewerbung, um einen kommunikativen Akt. Um erfolgreich kommunizieren zu können, musst du als Teil der Vorbereitung auch die Fähigkeit erwerben, dich in der Fremdsprache zu verständigen, und im Übrigen selbst auch zu verstehen, worum es deinen Gesprächspartnern geht. Nur so hast du eine Chance, positiv wahrgenommen zu werden und als geeigneter »Mitarbeiter auf Zeit« im Rahmen eines Praktikums angesehen zu werden. Deine wichtigste Aufgabe ist dabei die Vermittlung deiner Eignung auf diese Stelle. Um dabei zu überzeugen, solltest du dich im Vorfeld

über die wichtigsten kulturellen Unterschiede und Besonderheiten in den Ländern informieren und dich bei jedem Kontakt darauf einstellen.

Wer von den Umgangsformen und Gepflogenheiten des gewünschten Gastlandes ständig oder auch nur gelegentlich abweicht, wird den dadurch erzeugten negative Gesamteindruck in vielen Fällen auch durch exzellente Hochschulleistungen oder Vorkenntnisse nicht mehr wettmachen können. Nutze deine Kontakte zu ausländischen Kommilitonen, um mehr über deren Heimatländer, die deine Zielländer sein könnten, herauszufinden. Die interkulturellen Grundkenntnisse, die du dir auf diese Weise aneignest, helfen generell bei deiner Praktikumssuche. Soweit es allerdings um die zu verwendenden Papiere und Formalien beim Bewerben geht, sollte deutlich zwischen den Erfordernissen strukturierter Programme (also Platzierungsangeboten oder Förderoptionen wie ERASMUS) und den üblicherweise beim direkten Bewerben bei Firmen/Organisationen erwarteten Komponenten unterschieden werden. In den wenigsten Fällen sind diese Verfahren deckungsgleich, so dass du von den

Erfordernissen des einen Verfahrens keine voreiligen Schlüsse auf die Notwendigkeiten des anderen ziehen darfst.

FAZITDie länderspezifische Vorbereitung sollte in

jedem Fall als ein Muss angesehen werden, denn nur »global« zu denken und dabei das Ausland als »international« zu vereinheitlichen, wird den jeweiligen kulturellen Eigenheiten deines zukünftigen Arbeitslandes nur sehr begrenzt gerecht.

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90 SInn und WErt von AuSlAndSPrAKtIKA

Page 93: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Der Unterschied für Ihre Karriere. Werden Sie GOLDBECKer. www.goldbeck.de/karriere

Wir unterscheiden über 60 Hallenkonzepte. Aber wir kennen nur eine Form von Respekt.

Keine Frage: Vielfalt ist unsere Welt – beim Konzipieren, Bauen und Be-treuen von Immobilien. Aber was zählt Vielfalt ohne Menschlichkeit? Genau, nicht viel. Deshalb gilt uns Respekt als wesentliche Maxime. Wir bringen ihn unseren Kunden entgegen. Und wir leben ihn im Umgang mit unseren Mit-arbeitern. Ohne Wenn und Aber. So stärken wir eine Unternehmenskultur, die überall und jederzeit auf persönliche Anerkennung setzt.

Stefanie Gebhardt, Standort Treuen

Page 94: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Praktikum im weltweit größten Zementwerk von HeidelbergCementErfahrungsbericht von Simon Kulozik, Praktikant bei HeidelbergCement

Hallo, ich heiße Simon Kulozik und

studiere Maschinenbau an der RWTH

Aachen. Im 5. Semester stand mein

Pflichtpraktikum an. Das habe ich um

3 Monate verlängert und hatte so das

unglaubliche Glück ein halbes Jahr in

einem der größten Zementwerke der

Welt in Indonesien arbeiten zu kön-

nen. Ich hatte außerdem die Chance

dort meine Projektarbeit zu verfassen.

HeidelbergCement ist eines der größten Unter-nehmen Deutschlands, drittgrößter Zementpro-duzent der Welt und außerdem Weltmarktführer im Bereich Zuschlagstoffe. Die Firma bietet somit sehr gute Karrieremöglichkeiten. Ich interessiere mich außerdem für die Verfahrenstechnik und große Industrieanlagen haben mich auch schon immer begeistert. Ich bewarb mich also initiativ für ein Auslandspraktikum. In Gesprächen mit der Personalabteilung klärten wir, wo mein Ein-

satzort sein sollte. Meine Wunschregion war von Anfang Asien, sodass bald fest stand, dass ich mein Praktikum in Indonesien bei Indocement absolvieren würde. Andere Optionen wären Afrika, Osteuropa und auch Nordamerika gewe-sen. Um einen ersten Einblick in die Zementher-stellung zu bekommen, konnte ich zunächst drei Wochen im Werk in Leimen bei Heidelberg verbringen. Danach ging es schon in das bald größte Zementwerk der Welt nach Citeureup.

»IN INDONESIEN WAR WIRKLICH ALLES ANDERS, ALS ICH ES AUS DEUTSCHLAND KENNE!«

Das liegt etwa 20 km südlich von Indonesiens Hauptstadt Jakarta. Dort werden neun Produk-tionsanlagen betrieben, eine zehnte ist außer-dem im Bau. Sie wird dann die größte Anlage im Werk sein und ca. 10.000 Tonnen Zement am Tag produzieren. Neben den Produktions-anlagen und zwei Steinbrüchen gibt es auch ein Kraftwerk, eine Sackfabrik, ein Wasserwerk und eine Zweigstelle des HeidelbergCement

Technology Centers (HTC). Dies bringt eine un-glaubliche Vielfalt von beruflichen Disziplinen mit sich. Kaufleute sind im Zementwerk neben Naturwissenschaftlern wie Biologen und Geolo-gen genauso vertreten wie die Ingenieure verschie-denster Fachrichtungen. In meinem Hauptprojekt zur Projektarbeit beschäftigte ich mich mit der Optimierung eines Luftstromsichters im Rohmehlbereich. Der Luftstromsichter ist ein Anlagenteil, der gemahlenes Material nach der Partikelgröße klassifiziert. Feines Material wird als Produkt abgeschieden wohingegen gröberes Material zurück zur Mühle geführt wird. Diese Maschine ist somit maßgebend für die Effizienz

› Simon Kulozik Bachelor-Studium in Maschinenbau an der RWTH Aachen Praktikant bei HeidelbergCement

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92 PrAKtIKum Im WEltWEIt GrÖSStEn zEmEntWErK von hEIdElBErGcEmEnt

Page 95: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

einer Mahlanlage. Während meines Praktikums hatte ich außerdem die Chance an weiteren, kleineren Projekten in verschiedenen Bereichen einer Produktionsanlage zu arbeiten. Bei die-sen Projekten ging es darum Maschinen in den Anlagen zu optimieren, die schon seit längerer Zeit zu Problemen geführt hatten. Es war immer wichtig die Maschine und ihre Aufgabe genau zu verstehen, um Rückschlüsse auf das eigentliche Problem zu ziehen. Das Wissen, das ich mir bis dahin im Studium angeeignet hatte war dafür von großem Wert. Bei allen Projekten wurde ich stets von den indonesischen Ingenieuren und von Mitarbeitern des HTC unterstützt. Wir trafen uns regelmäßig, um den Fortschritt meiner Projek-te zu besprechen. Selbstverständlich bekam ich auch außerhalb der Treffen tatkräftige Unter-stützung. Ein weiteres Ziel eines Auslandsprakti-kums ist natürlich auch eine andere Kultur ken-nen zu lernen. Für mich war daher von Anfang an Asien attraktiv. In Indonesien war wirklich alles anders, als ich es aus Deutschland kenne: der Verkehr, das Essen, die Organisation des Un-ternehmens, die Arbeitsweise und auch mein Lebensstandard. Die Arbeitsweise unterscheidet

sich sehr von der in Deutschland. Meetings finden z. B. noch häufiger statt. Die einfachen Arbeitskräfte sind schlecht ausgebildet und haben oft auch nur einfache Werkzeuge zur Verfügung.

Auch müssen die Arbeiter mehr angeleitet wer-den. Zu einem höheren Lebensstandard verhalf mir die großzügige Vergütung inklusive eines persönlichen Fahrers und ein

› Hindu-Tempel Prambanan bei Yogyakarta (Java)

93PrAKtIKum Im WEltWEIt GrÖSStEn zEmEntWErK von hEIdElBErGcEmEnt

Page 96: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

gut ausgestattetes Appartement in einem be-lebten Viertel im Süden Jakartas. Wer in Jakarta wohnt, muss sich auf lange Fahrzeiten einstel-len. Für die 20km zum Werk brauchte ich in der Regel ein bis zwei Stunden. Verkehrsregeln sind zunächst für einen Europäer nicht zu erkennen und öffentliche Verkehrsmittel gibt es kaum. Ich musste somit lernen die lange Zeit im Auto sinnvoll zu nutzen. Es war schwer enge Kontakte zu Einheimischen zu knüpfen, sodass ich meine Freizeit weitestgehend mit anderen Ausländern in Jakarta verbrachte. Ein Grund hierfür könnte das stark ausgeprägte Hierarchiedenken sein. Ein anderer Grund sind sicherlich auch die doch sehr unterschiedlichen Kulturen.

»ES GIBT ZAHLREICHE ALTE TEMPEL, TRAUMHAFTE STRÄNDE, ERSTKLASSIGE TAUCHGEBIETE, GRANDIOSE VULKAN-LANDSCHAFTEN.«

Für mich war es eine besondere Heraus-forderung mit der indonesischen Kultur und Arbeitsweise klar zu kommen. Es machte mir viel Spaß im Hörsaal Erlerntes in die Praxis zu

übertragen. Die abwechslungsreichen Projekte haben mir auch sehr gefallen. Ich habe viel über die Konstruktion von Maschinen, die Elektrotechnik und auch die Verfahrenstechnik gelernt. Neben der Arbeit im Betrieb hatte ich auch die Chance das Land zu bereisen. Indonesien hat sehr viel zu bieten. Es gibt zahlreiche alte Tempel, traumhafte Strände, erstklassige Tauchgebiete, grandiose Vulkanlandschaften und Jakarta ist für sein Nachtleben bekannt.

Meine Erwartungen an das Praktikum wurden voll und ganz erfüllt bzw. übertroffen. Ich habe unglaublich viel gelernt und konnte einen tiefen Einblick in die Zementherstellung bekommen. Darüber hinaus habe ich viel von Indonesien gesehen und bin in diese andere Kultur eingetaucht. Zusammengefasst hat mich diese Zeit persönlich sehr weitergebracht.

› Blick auf den Zyklon Vorwärmer der Anlage P11 im Zementwerk Citeureup

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94 PrAKtIKum Im WEltWEIt GrÖSStEn zEmEntWErK von hEIdElBErGcEmEnt

Page 97: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Aus Tradition: Zukunft!Wer die Zukunft gestalten will, baut auf seiner Vergangenheit auf und ist im Hier und Jetzt bestens positioniert. So wie wir bei Diehl. Unser Familienunternehmen ist ein High-Tech-Konzern, der mit Augenmaß in zukunftsorientierte Lösungen investiert. Wir sind global aufgestellt und regional stark. Zugleich sind wir traditionsbewusst, stolz auf unsere bisherigen Erfolge und die Menschen, die das gemeinsam ermöglichen.

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Page 98: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Karriere mal anders – Expertise statt FührenEin Beitrag von Prof. Désirée H. Ladwig, Friederike J. Fründt, Fachhochschule Lübeck

Der traditionellen Führungslaufbahn

werden zunehmend auch alternative

Laufbahnkonzepte gegenübergestellt.

Sie gewinnen stetig an Bedeutung.

Besonders interessant für Experten/

Innen und Spezialisten/Innen: die

Fachlaufbahn. Sie ermöglicht, auf

Basis zunehmender fachlicher Exper-

tise auch ohne Personalführungs-,

Verwaltungs- und Management-

aufgaben die Karriereleiter zu

erklimmen.

WAS SIND BETRIEBLICHE LAUFBAHNEN? »Hauptsache nach dem Studium einen

qualifizierten Einstiegsjob finden – Branche, Ort, vielleicht noch ein konkretes Gehalt oder Wunschunternehmen.« – Das sind häufig die wichtigsten Anforderungen von Hoch-schulabsolventen/Innen an den eigenen Berufs-einstieg. Im Job angekommen rücken dann bald Rahmenbedingungen wie Betriebsklima,

Arbeitszeit sowie die inhaltliche Tätigkeit in den Vordergrund: »Ist meine Tätigkeit spannend und herausfordernd? Kann ich mich in einem gewissen Maße selbstverwirklichen und mich weiterentwickeln? Wie/wo werde ich gefördert und wird meine Leistung wertgeschätzt?«

Diese Fragen stellen sich nicht nur Mitarbeiter/Innen, sondern auch Unternehmen. Eine systematische Weiterentwicklung von Mitarbeiter/Innen fördern Unternehmen über betriebliche Laufbahnen oder Karrierepfade, darunter versteht man systematisch aufeinander-folgende Stellen, die die hochqualifizierten Mitarbeiter/Innen an das Unternehmen binden und den Unternehmen eine langfristige Nach-folgeplanung ermöglichen sollen.

DIE FÜHRUNGSLAUFBAHN UND ALTERNATIVE ENTWICKLUNGENBei der Führungslaufbahn entwickeln

sich die Mitarbeiter/Innen entlang der Unter-nehmenshierarchie linear von unten nach oben (»Karriereleiter«). Die Mitarbeiter/Innen bewerben sich auf bestimmte Stellen, die jeweils mit spezifischen Rahmenbedingungen

wie festgeschriebenen Tätigkeiten und Verant-wortungsbereichen, aber auch materiellen und immateriellen Anreizen ausgestattet sind.

»IM RAHMEN DES FACHKRÄFTE-MANGELS WIRD WISSEN IMMER MEHR ZUR WERTVOLLEN UNTER-NEHMENSRESSOURCE.«

Ohne Zweifel sind herausfordernde Auf-gaben, ein gutes Gehalt und ein sicherer Arbeitsplatz auch für die meisten Fachkräfte attraktiv. Aber gerade für hochqualifizierte und karriereorientierte Wissensmitarbeiter/Innen sind das notwendige, aber auf Dauer nicht hinreichende Anreize. Im Rahmen einer individuell angepassten Personalentwicklung wollen sie ihr wertvollstes Gut – das Experten-wissen – nicht nur weiterentwickeln und einsetzen können. Sie wollen damit auch »auf-steigen«. In vielen Unternehmen steht hierfür überwiegend nur die Führungslaufbahn zur Verfügung: ein »knappes Gut« und für zu viele Spezialisten nicht erreichbar, nicht geeignet oder nicht attraktiv.

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96 KArrIErE mAl AndErS – ExPErtISE StAtt FührEn

Page 99: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Auf der Suche nach wertvollen Alternativen werden zunehmend weitere Modelle konzipiert und eingeführt. Hierzu gehören insbesondere die Fachlaufbahn und die Projektlaufbahn.1

Die Unterschiede zwischen den Laufbahnen bestehen insbesondere in den Zielgruppen, ihren Tätigkeitsschwerpunkten sowie den Aufstiegs- und Rahmenbedingungen.

ALTERNATIVE LAUFBAHNEN – IN THEORIE UND PRAXISIm Rahmen des Fachkräftemangels wird

Wissen immer mehr zur wertvollen Unterneh-mensressource. Ein erfolgreiches Wissensma-nagement und das personengebundene Wissen der hochqualifizierten Mitarbeiter/Innen werden zum erfolgs- und wettbewerbsentscheidenden Faktor.2 Insbesondere hochqualifizierte Wissens-arbeiter/Innen/Fachspezialisten/Innen wollen wertgeschätzt werden und oft gerade keine

Führungskarriere einschlagen, sondern sich in ihrem Fachgebiet weiterentwickeln dürfen.

Die Idee hinter der Fachlaufbahn ist das Schaffen eines transparenten Systems von zusätzlichen erstrebenswerten Aufstiegsmög-lichkeiten für Experten/Innen. Dabei beruht der Aufstieg innerhalb einer Fachlaufbahn-Hie-rarchie primär auf nachgewiesener fachlicher Kompetenz. So kann einer Schwierigkeit der traditionellen Führungslaufbahn entgegnet werden – denn viele Spezialisten/Innen lehnen häufig den Aufstieg in eine Führungsposition ab, weil sie sich nicht zu sehr von ihren fachlichen Tätigkeiten entfernen wollen.3

Fachlaufbahn-Konzepte sind grundsätzlich für alle Unternehmensbereiche geeignet, in denen in großem Umfang Fachspezialisten/Innen tätig sind. Beispiele für solche Unterneh-mensbereiche sind Forschung und Entwicklung, IT-Bereich, Personal-/ Bildungsbereich, Marke-ting, Planungs-/ Strategiebereich.4

KARRIEREN DER ZUKUNFT – EMPIRISCHE ERGEBNISSEDeshalb beschäftigen sich Forschung und

Praxis zunehmend mit diesem Thema. So auch das Projekt praxisbezogene »Fachlaufbahnen« der Autorinnen. Es wurde von 2011 bis 2013 vom BMBF sowie vom Europäischen Sozialfonds gefördert und war ein Verbundvorhaben der

LAUFBAHNKONZEPTE IM VERGLEICH

TopManagement

MittleresManagement

UnteresManagement

Führungs-/Management-

laufbahn Fach-laufbahn

Projekt-laufbahn

› Quelle: Ladwig und Domsch 2011, S. 17.

97KArrIErE mAl AndErS – ExPErtISE StAtt FührEn

Page 100: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Helmut-Schmidt-Universität Hamburg und der Fachhochschule Lübeck.5

Die qualitative Interviewstudie, bestehend aus 55 Interviews mit Fachexperten/Innen aus verschiedenen Unternehmen ergab insbesondere interessante Ergebnisse bzgl. der Attraktivität von Fachlaufbahnen. Es konnten verschiedene Aspekte herausgearbeitet werden, die unter-schiedlich attraktiv auf Frauen und Männer wirken (vgl. Abbildung 2).

Fachexperten/Innen empfinden die Fach-laufbahn als attraktiv, da ihnen dort Aufstiegs-möglichkeiten ohne Führung ermöglicht werden und weil sie sich auf das Fachliche konzentrieren können. »Also finde ich persönlich ganz wichtig, dass nicht jeder der fachlich gut ist, nicht unbe-dingt jemand ist, der gute Führungsverantwortung übernimmt, der aber trotzdem fachlich durch-aus Berechtigung hat, Karriere zu machen.« (In-terview E-1)

»DIE FACHLAUFBAHN BIETET MEHR GESTALTUNGSSPIELRAUM ALS DIE FÜHRUNGSLAUFBAHN.«

Als besonders attraktiv bewerteten Fach-experten/Innen außerdem, dass die Fach-laufbahn mehr Gestaltungsspielräume und Freiräume besitzt als die Führungslaufbahn, aber auch, dass Frauen in der Fachlaufbahn

bessere Karrierechancen haben und eine flexiblere Zeiteinteilung möglich ist.

Die Führungslaufbahn wird unter den befragten Studierenden (N=1.262) insgesamt präferiert, Ausnahme sind hierbei die MINT-Studierenden, welche häufiger eine Fachlauf-bahn anstreben und hierzu auch in höherem Maße motiviert sind. Grundsätzlich bewerteten alle Studierenden die Fachlaufbahn als attraktive alternative Karriereoption und circa 60% können sich beide Laufbahnmöglichkeiten vorstellen, haben aber noch keine konkrete Präferenz für

eine der Laufbahnen entwickelt. Interessant ist auch, dass mehr Berufserfahrung zu einem steigenden Interesse an der Fachlaufbahn führt.

Eine weitere Erkenntnis war, dass viele Studierende nur wenige Kenntnisse über Fach-laufbahnen besitzen. Studierende, die sich für Fachlaufbahnen interessieren, sind also aufgefordert eigenständig zu recherchieren, ob es entsprechende Informationsangebote an den Hochschulen gibt (Tipp: Career Service Center) bzw. potentielle Arbeitgeber gezielt darauf anzusprechen.

ABBILDUNG 2: ATTRAKTIVE ANREIZE EINER FACHLAUFBAHN FÜR FRAUEN UND MÄNNER

Frauen

› Quelle: Eigene Darstellung, empirische Studienergebnisse Forschungsprojekt Fachlaufbahn.

Männer

Höhere Gestaltungsspielräume

Karrierechancen ohne Führung; Konzentration auf das Fachliche

Work-Life-Balance

Bessere Karrierechancen Anerkennung und Verantwortung

Flexible Zeiteinteilung Gleichwertige Alternative

Weniger Networking

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98 KArrIErE mAl AndErS – ExPErtISE StAtt FührEn

Page 101: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

FAZITWenn die betrieblichen Rahmenbedingun-

gen und Möglichkeiten es erlauben, könnten Mitarbeiter/Innen ihren »individuellen Karri-erepfad« konstruieren und erfolgreich beschrei-ten, d.h. je nach persönlichen Stärken/Schwä-chen, Neigungen und Bedürfnissen, ausgerichtet an ihrer persönlichen Lebenssituation und Zu-kunftsplanung – flankiert von entsprechenden Personalentwicklungsmaßnahmen. Studieren-de und Nachwuchskräfte sollten frühzeitig die »Weichen« entsprechend ihrer eigenen Karriere-vorstellungen stellen und sich bei (potentiellen) Arbeitgebern über Entwicklungsmöglichkeiten und vorhandene Karrieremodelle informieren. Übrigens: Eine Entscheidung für eine Fachlauf-bahn ist nicht bindend für das gesamte Berufsle-ben. Die Praxis stellt sich auf »Karriere-Swinging« ein. Damit ist ein (wiederholter) Wechsel von einem Entwicklungspfad in andere grundsätz-lich möglich.

QUELLEN › 1 Vgl. Domsch, Ladwig, Wilutzki, Fründt,

Linde und Dehnavi 2013: 10.

KURZVITAProf. Dr. Désirée H. Ladwig, Dipl.-Kauffrau/Dipl.-Volkswirtin. 1995 Promotion (Dr. rer. pol.) an der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg. Seit 1990 als Unternehmensberate-rin in den Bereichen Personal, Organisation sowie Gender und Diversity tätig. Seit 2000 Professorin zunächst in Berlin und Potsdam und seit 2008 an der Fachhochschule Lübeck. Seit 2011 Leitung des Career Development Centers der FH Lübeck.

› 2 Vgl. z.B. Alwert/Heisig/Mertins 2005; Leh-ner 2009; North 2011.

› 3 Vgl. Ladwig 2013: S. 115. › 4 Vgl. Ladwig und Domsch 2011: 15 ff.

KURZVITAFriederike J. Fründt, M.A., Wissenschaftli-che Mitarbeiterin (1/2011 – 4/2014) an der Fachhochschule Lübeck, Fachbereich Ma-schinenbau und Wirtschaft, zuständig für das Forschungsprojekt Fachlaufbahnen und Mitarbeiterin im Career Development Center.

› 5 Internetpräsenz des Verbundvorhabens Fachlaufbahnen: www.fachlaufbahnen.de

› 6 MINT = Mathematik, Informatik, Natur-wissenschaften, Technik.

› Friederike J. Fründt, M.A. › Prof. Dr. Désirée H. Ladwig

99KArrIErE mAl AndErS – ExPErtISE StAtt FührEn

Page 102: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Karriere im FamilienunternehmenEin Beitrag von Stefan Heidbreder, Geschäftsführer der Stiftung Familienunternehmen, und Stefan Klemm, Inhaber des Entrepreneurs Club

Es muss nicht immer ein Großkonzern

sein: Hohe Eigenverantwortung,

spannende Aufgaben, internationale

Karrierechancen und schnelle

Entscheidungen – immer mehr Uni-

Absolventen und Young Professionals

entdecken die Vorzüge der großen

Familienunternehmen.

Viele Studenten, Absolventen und Young Professionals sehen sich im Job am liebsten in der Welt der Großkonzerne. Die Namen der DAX-Unternehmen und der großen Beratungsgesellschaften führen regelmäßig die Ranking-Listen der Studenten an, wenn sie nach ihren Wunscharbeitgebern befragt werden. Ihr attraktiver Name scheint aus Sicht vieler als Station im Lebenslauf karrierefördernd. Familienunternehmen hat dagegen nicht jeder Bewerber auf seinem Radar. Familienunternehmen sind aber auch an der Börse, einige sogar unter den DAX-Unternehmen, zu finden. Sie sind nicht auf

den sogenannten »Mittelstand« beschränkt. Oft sind sie »Global Player«, die mehrere tausend Mitarbeiter weltweit zählen. Im Unterschied zu den meisten anderen Industriestaaten ist in Deutschland in der Kategorie der sogenannten Großunternehmen (über 50 Mio. Umsatz) jede dritte Firma ein Familienunternehmen. Unter den Umsatz-Milliardären sind hierzulande mehr als 150 Familienunternehmen zu finden. Um diese besondere Unternehmenslandschaft beneidet uns mittlerweile die ganze Welt.

ERFOLGSFAKTOR: LANGFRIST-DENKENWas die großen Familienunternehmen von

anonymen Konzernen in Streubesitz unterschei-det, macht sie auch gleichzeitig als Arbeitgeber attraktiv: Es ist ihre langfristige Sichtweise, der Wunsch, ein solides Unternehmen an die nächste Generation weiterzugeben und unabhängig zu bleiben. Nachhaltigkeit und Beständigkeit, das Denken in Generationen, das gilt vor allem auch in Bezug auf Mitarbeiter und Angestellte in Familienunternehmen. Familienunternehmer fühlen sich von einer »Hire & Fire«-Mentalität weit entfernt. Vielmehr setzen sie auf eine hohe

Verbundenheit zu ihren Mitarbeitern – auch und gerade in Krisenzeiten, wie eine Benchmark-Studie der Stiftung Familienunternehmen mit harten Zahlen belegt.

»DER ›SICHERE ARBEITSPLATZ‹ STEHT NICHT AUF PLATZ 1 DER PRIORITÄTENLISTE VON STUDENTEN UND ABSOLVENTEN.«

Zwischen 2007 und 2012 haben die 500 größten Familienunternehmen ihre heimische Beleg-schaft um 11 Prozent ausgebaut, während die DAX-27-Firmen (ohne die drei familiengeführ-ten) ihre Inlandsarbeitsplätze um 7,3 Prozent reduziert haben. Der »sichere Arbeitsplatz« steht derzeit zwar nicht auf Platz 1 der Prioritätenliste von Studenten und Absolventen. Doch sie schätzen den Wertekanon, der in diesen Zahlen zum Aus-druck kommt und den Familienunternehmen pflegen: Verbindlichkeit, Zuverlässigkeit, Vertrau-en und Solidität sowie das große Engagement und die hohe Eigenverantwortung, die im Fami-lienunternehmen gewünscht sind. Das belegen auch wissenschaftlich fundierte Befragungen,

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100 KArrIErE Im FAmIlIEnuntErnEhmEn

Page 103: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

die seit 2006 unter den Kandidaten der »Karri-eretage Familienunternehmen« durchgeführt werden: Leitende Mitarbeiter und junge Berufs-einsteiger siedeln zum Beispiel hohe Eigenver-antwortung ganz oben auf ihrer Prioritäten-Skala bei der Wahl des Arbeitsplatzes an, ebenso wie gute Karriereperspektiven und eine gute Ar-beitsatmosphäre. Sie schätzen außerdem die im Vergleich zu Konzernen flacheren Hierarchien, die es möglich machen, auch selbst Innovatio-nen und gute Ideen umzusetzen.

GRUNDVORAUSSETZUNG: LOYALITÄTFamilienunternehmen können zum Teil auch

»unbequeme« Arbeitgeber sein. Das gilt ganz besonders für die Top-Führungspositionen. Wer in leitender Funktion im Familienunternehmen

arbeitet, sollte sich darüber im Klaren sein, dass er nicht nur im Unternehmen eine wichtige Rolle spielt, sondern früher oder später auch im direkten Dialog mit der Gesellschafterfamilie tätig sein wird. Wer das Unternehmen gegen die Eigentümerfamilie führen möchte, wird sicher scheitern. Loyalität, Zuverlässigkeit, Informationsbereitschaft, Ein-fühlungsvermögen und diplomatisches Geschick sind daher wichtige Voraussetzungen, um in einem Familienunternehmen zu reüssieren.

»NAH AM EIGENTÜMER-UNTERNEHMER ZU SEIN, DAS IST EINE FORDERNDE AUFGABE.«

Wer in einem Familienunternehmen in führender Position arbeitet, ist eingebunden, er ist nah am Geschehen und kann mit dem Unternehmen mitwachsen. Auch hier gibt es eine andere Seite der Medaille: Anders als in anonymen Großkonzernen gibt es keine »Kuschelecken«, in denen man es sich gemütlich machen kann, ohne jeden Tag höchste Leistung zu bringen. Nah am Eigentümer-Unternehmer zu sein, das ist eine fordernde Aufgabe. Die Erwartungen an einen (zukünftigen) Manager im Familienunternehmen sind anders als in einem Konzern. Das spiegelt sich auch in einer neuen Studie des Instituts für Mittelstandsforschung (ifm) Mannheim wider. Demnach steht die Kompetenz der Fremdmanager für Familien-unternehmer nicht an erster Stelle: nur 9 Prozent nannten die fachliche Qualifikation als wichtigstes Auswahlkriterium, während Führungsstärke, soziale Kompetenz und Loyalität mit 30 bzw. 27 Prozent eine wesentlich größere Gewichtung erfahren. Oder kurz auf einen Nenner gebracht: Ein Gramm Charakter ist wichtiger als ein Kilo Fachwissen.

101KArrIErE Im FAmIlIEnuntErnEhmEn

Page 104: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

BACHELOR ODER MASTER – WER KOMMT WEITER IN FAMILIENUNTER-NEHMEN?Ohne einen guten akademischen Abschluss

ist eine Karriere mit dem Ziel, Führungsaufgaben zu übernehmen, auch in Familienunternehmen kaum mehr möglich. Doch Master oder Diplom sind nicht Bedingung. Statt akademischer Grade wissen Familienunternehmen durchaus auch einen guten »Bachelor« zu schätzen, der sich zunächst »on the job« bewähren möchte. Viele Familienunternehmen pflegen zudem langjährige Kooperationen mit Universitäten und Fachhochschulen – und fördern Mit-arbeiter, die einen Master-Abschluss später berufsbegleitend erlangen möchten.

INTERNATIONALE KARRIERECHANCEN IN FAMILIENUNTERNEHMENWer einmal in einem Familienunternehmen

angefangen hat, weiß die Vorteile dieses Unter-nehmenstypus zu schätzen. Sie ticken auch im positiven Sinne anders als Großkonzerne. Lähmen-de Bürokratie, ausufernde Dienst-Handbücher, armdicke Stellenbeschreibungen und Verfahrens-

anweisungen sind in Familienunternehmen eher nicht zu finden. Während in Konzernen die Auswahlverfahren sowie die Trainee- und Ent-wicklungsprogramme oft stark standardisiert sind, gilt im Familienunternehmen stattdessen: Wer gute Leistungen bringt, kommt auch schnell voran. Auch in puncto Internationalität können Familienunternehmen oft mit Großkonzernen mithalten, denn viele sind in ihrer Nische Markt-führer – und das weltweit. Viele Familienunter-nehmen haben ein Standbein in ländlichen Regionen, aber ein Spielbein in der Welt.

»STATT EINZELN IN DEN »WAR FOR TALENTS« ZU ZIEHEN, SETZEN DIE UNTERNEHMEN AUF GEMEINSAMKEIT.«

WER ZAHLT BESSER – FAMILIENUNTER-NEHMEN ODER KONZERN?Konzerne zahlen im Schnitt die höheren

Einstiegsgehälter. Zu ergänzen ist jedoch, dass sich die Verdienstunterschiede langfristig nicht viel nehmen. Das Grundgehalt bei Familien-unternehmen mag auf den ersten Blick nicht so hoch sein. Das wird durch Leistungsprämien

und Gewinnbeteiligungen am Ende des Jahres jedoch oft ausgeglichen. Wegen der häufig deutlich zügigeren Beförderungen in Familien-unternehmen verwandelt sich der Nachteil nach wenigen Jahren sehr oft in einen Vorteil. Hinzu kommt, dass sich das Gehalt nach dem Standort ausrichtet. So sitzen bspw. die DAX-Konzerne ausnahmslos in deutschen Metropolen, wo die hohen Lebenshaltungskosten über das Gehalt ausgeglichen werden müssen. Ein Blick auf die Landkarte, in der die 500 umsatzstärksten Familienunternehmen in Deutschland verortet sind, zeigt: Es sind vorwiegend mittelgroße Städte oder ländliche Regionen, in denen sie ihren Unternehmenshauptsitz haben. Doch eine zunehmende Zahl von jungen Akademikern mit einigen Jahren Berufserfahrung weiß das Leben außerhalb der großen Metropolen zu schätzen. Viele sind in ihrer Lebensplanung dann bereits einige Schritte weiter und im Begriff, eine Familie zu gründen. Sie sehen eher die Vorteile der günstigen Lebenshaltungskosten – insbesondere im Bereich der Immobilien.

2006 haben große Familienunternehmen, der Entrepreneurs Club und die Stiftung

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102 KArrIErE Im FAmIlIEnuntErnEhmEn

Page 105: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Familienunternehmen den »Karrieretag Familienunternehmen« ins Leben gerufen, um führende Familienunternehmer und hochqualifizierte Fach- und Führungskräften zusammenzuführen. Der Karrieretag unter-scheidet sich deutlich von den üblichen Recruiting-Messen: Statt einzeln in den »War for Talents« zu ziehen, setzen sie auf Gemeinsamkeit. Die »Karrieretage Familienunternehmen« finden zudem nicht in einer anonymen Messehalle statt, sondern auf dem Firmengelände eines gastgebenden Unternehmens. Die Gespräche werden nicht von einem »Personaler« geführt, sondern in der Regel steht der Eigentümer oder die Eigentümerin selbst am Firmenstand und tritt in Kontakt zu den Bewerbern. Bei der Premiere des Karrieretags 2006 waren es noch zwölf Unternehmen, heute ist ihre Anzahl ein Vielfaches davon und einzig durch die örtlichen Gegebenheiten limitiert.

KURZVITAStefan Heidbreder, Geschäftsführer der Stiftung FamilienunternehmenStefan Heidbreder, Jahrgang 1967, war nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre in leitender bzw. beratender Funk tion für führende Familienunternehmen tätig.Seit 2005 ist er Geschäftsführer der gemein-nützigen Stiftung Familienunternehmen.Darüber hinaus vertritt Stefan Heidbreder die Interessen der Familienunternehmen in verschiedenen nationalen und internati-onalen Gremien. Er hat verschiedene Lehr-aufträge, u.a. an der Zeppelin Universität Friedrichshafen. Herr Heidbreder ist verheiratet und hat zwei Kinder.

KURZVITAStefan Klemm, Entrepreneurs Club, Gründer und BetreiberStefan Klemm, Jahrgang 1977, studierte Maschinenwesen an der TU München und schloss 2003 als Diplom-Ingenieur ab. 2002 gründete er mit einem Partner das High Potential Netzwerk »QX Quarterly Crossing«, das sich mit der weltweiten Vermittlung von Führungskräften befasst. 2004 etablierte er den »Entrepreneurs Club« für Nachfolgen in Familienunternehmen. 2006 rief er gemeinsam mit Familienunternehmern und der Stiftung Familienunternehmen den »Karrieretag Familienunternehmen« ins Leben.

› Stefan Heidbreder › Stefan Klemm

103KArrIErE Im FAmIlIEnuntErnEhmEn

Page 106: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

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Open Space sucht Open Minds.Ein Beitrag von Heraeus

Der Technologiekonzern Heraeus mit

Sitz in Hanau ist ein 1851 gegründetes

und heute weltweit führendes

Familienunternehmen. Wir schaffen

hochwertige Lösungen für unsere

Kunden und stärken so nachhaltig ihre

Wettbewerbsfähigkeit.

Unsere Aktivitäten haben wir auf die Märkte Chemie und Metall, Energie und Umwelt, Kom-munikation und Elektronik, Gesundheit, Mobilität sowie Industrieanwendungen ausgerichtet. Die Produkte erfüllen in Autos, Laptops, Glasfaser-kabeln oder Herzschrittmachern wichtige Funk-tionen, wie auch in Sonnensimulatoren, Gravita-tionswellendetektoren, Teilchenbeschleunigern oder den Großkatalysatoren der chemischen Industrie.

Heute verfügt Heraeus über mehr als 5.200 Patente. Über 600 F&E-Mitarbeiter sorgen in 25 Entwicklungszentren weltweit für innovativen Nachschub. Im Geschäftsjahr 2013 erzielte Heraeus einen Produktumsatz von 3,6 Mrd. €

und einen Edelmetallhandelsumsatz von 13,5 Mrd. €. Mit weltweit rund 12.500 Mitarbeitern in mehr als 110 Gesellschaften hat Heraeus eine führende Position auf seinen globalen Absatz-märkten.

FREIRÄUME NUTZENBei Heraeus bieten wir Ihnen die Möglichkeit,

bestehende Lösungen zu hinterfragen, eigene Ideen zu entwickeln und erfolgreich umzusetzen. Wir wollen, dass Sie Ihrem Tatendrang freien Lauf lassen und Visionen in die Tat umsetzen. Denn dies ist die Grundlage für unseren Erfolg. Wir nennen das: Open Space. For Open Minds.®

IHR EINSTIEG BEI HERAEUSWir suchen Mitarbeiter, die uns mit ihren

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Page 107: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

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Heraeus zählt in Deutschland zu den Top 100 Arbeitgebern des Universum Student Survey und ist Partner der Initiative Fair Company.www.heraeus.de/karriere

Page 108: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Informatik

Page 109: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

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»die Wissenschaft von der systematischen verarbeitung von Informationen, besonders der automatischen verarbeitung mithilfe von computern.«

Brockhaus Wissenservice

Page 110: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Forschungsmaster - Studieren am Puls der ForschungEin Beitrag von Prof. Dr.-Ing. Andreas Kolb und Prof. Dr.-Ing. Peter Haring Bolívar, Universität Siegen

Der Masterabschluss gilt häufig als

»Diplomersatz« und damit als Regel-

abschluss für eine industrielle oder

eine wissenschaftliche Karriere. Das

Konzept des »Forschungsmasters« in

Elektrotechnik oder Informatik an der

Universität Siegen reicht darüber

hinaus. Es verknüpft die Masteraus-

bildung eng mit konkreten Forschungs-

projekten und bietet Studierenden

ein ideales Sprungbrett für eine

wissenschaftliche Karriere.

Elektrotechnik und Informatik bilden die technologischen Säulen der modernen Infor-mationsgesellschaft und stellen bedeutende Querschnittstechnologien für die deutsche Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft dar. Die Lösung aktueller und zukünftiger Herausforderungen in nahezu allen aktuellen gesellschaftlichen Fragen, wie z.B. nachhaltige Energie, alternde Gesellschaft und Sicherheit

erfordert ein enges Zusammenwirken der Elektrotechnik und der Informatik mit weiteren technologischen und wirtschaftlichen Bereichen. Für diese Integrationsarbeit werden Führungskräfte mit der Qualifikation eines Masters oder einer Promotion benötigt, die auf Basis eines soliden Fachwissens diese Vernetzungsleistung erbringen können.

»IM DISKUSSIONSFOKUS DER LETZTEN JAHRE STANDEN DIE VOR- UND VOR ALLEM DIE NACHTEILE DES NEUEN SYSTEMS.«

Die Umstellung der »alten« Diplom- und Magister-Studiengänge auf das aus dem englisch-sprachigen Raum bekannte zweistufige Modell des Bachelor- und Master-Studiums im Rahmen des Bologna-Prozesses hat das deutsche Hoch-schulwesen grundlegend verändert. Im Diskussi-onsfokus der letzten Jahre standen die Vor- und vor allem die Nachteile des neuen Systems. Ein Hauptkritikpunkt bestand in der zunehmenden Verschulung des höheren Bildungssystems. Diese führe bzw. führt zu engen Vorgaben für die Stu-

dienplanung und wirkt sich unter anderem negativ auf die Wahlmöglichkeiten, auf die Kompetenz-entwicklung sowie auf die Verzahnung von The-orie und Praxis aus.1 Zudem wird aufgrund der spezifischen Umsetzung des Bologna-Prozesses in Deutschland eine Verschiebung des Augenmerks weg von der Allgemeinbildung hin zur »Beschäf-tigungsfähigkeit« der Hochschulabsolventen« diagnostiziert, die eine »fast vollständige Trans-formation des universitären Auftrags nach sich gezogen« hat.2

Das Department für Elektrotechnik und Informatik der Universität Siegen hat intensiv über diese Entwicklung nachgedacht. Im Blickpunkt stand dabei die Frage, ob und wie die im angloamerikanischen Raum sehr verbreitete, aber in Deutschland relativ selten vorzufindende enge Verzahnung von Forschung und Lehre in geeigneter Form in ein Modell eines »Forschungsmaster«-Studiengangs umge-setzt werden kann. Ziel ist, ein attraktives Studienmodell anzubieten, das stärker forschungsorientiert ausgerichtet ist und das die Studierenden bereits im Master optimal auf eine anschließende Promotion und eine mögliche

2

108 InFormAtIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 111: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

spätere wissenschaftliche Karriere vorbereitet. Besonders begabte Bachelorabsolventen erhalten die Möglichkeit, die Studienleistungen des Schwerpunktstudiums innerhalb des Master-studiengangs durch aktive Mitarbeit in einem Forschungsprojekt sowie durch individuell ausgewählte, auf dieses Projekt abgestimmte weitere Wahlmodule zu absolvieren. Auf diese Weise wird ein anspruchsvolles, direkt auf wissenschaftliches Arbeiten und damit auf ein mögliches nachfolgendes Promotionsprogramm abzielendes Masterstudium möglich. Im Gegensatz zum Modell eines integrierten Master-Promotionsprogramms, bei dem nach dem Bachelorabschluss direkt die Promotion angestrebt wird, besteht beim »Forschungs-master« keine Bindung an die Promotion, d.h. der Masterabschluss ist keine »Promotion dritter Klasse«

»DAS ENTWICKELTE FORSCHUNGS-KONZEPT WIRD IM LAUFE DES STUDIUMS IN WESENTLICHEN TEILEN AUCH PRAKTISCH UMGESETZT.«

Zur klaren Profilierung wird das Siegener Modell des Forschungsmasters in der Elektro-technik »James Clerk Maxwell« und in der Informatik »Alan Turing« genannt. Das Modell sieht zum einen eine Stärkung der Grundlagen vor, die im Zuge des Bologna-Prozesses und der Verpflichtung einer berufsqualifizierenden Bachelorausbildung nicht vollständig in einem 6-semestrigen Bachelorstudium untergebracht werden können. Zum anderen erhält der Forschungsaspekt bereits von Studienbeginn an Gewicht. So wird eine streng wissenschaftliche Arbeitsweise z.B. in Form eines Forschungs-seminars praktiziert, bei dem auf der Basis einer grob abgesteckten Forschungsfrage und einer intensiven Literaturrecherche ein erstes Forschungskonzept erstellt wird. Der Masterstudent erarbeitet in enger Zusammen-arbeit mit dem betreuenden Lehrstuhl das Forschungsthema sowie ein darauf abge-

stimmtes Studienprogramm. Dieses wird über den weiteren Studienverlauf hinweg fortent-wickelt. Das Forschungsthema, in dem sich der Masterstudent engagiert, ist in aller Regel mit einem aktiven Forschungsprojekt des Lehrstuhls verknüpft. Das entwickelte Forschungskonzept wird im Laufe des Studiums in wesentlichen Teilen auch praktisch umgesetzt und – sofern möglich – in das Forschungsprojekt des Lehrstuhls integriert. Ein striktes Augenmerk gilt einer nicht zu engen Kopplung zwischen den »harten« Zielen des Forschungsprojekts und der Arbeit des/der Studierenden, um eine gesunde Balance zwischen der gewünschten Gestaltungsfreiheit für den Studierenden und dem Forschungsbezug zu wahren.

»CLOUD COMPUTING, MOBILE APPS UND IT-SECURITY SIND ZURZEIT SEHR GEFRAGT UND BIETEN ZAHLREICHE JOBS FÜR INFORMATIKER.«

Das inhaltliche Angebot für einen Siegener Forschungsmaster ist sehr breit gefächert und deckt in der Elektrotechnik die Bereiche

› Chip

109InFormAtIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 112: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Automatisierungs- und Energietechnik, Nach-richten- und Kommunikationstechnik sowie Mikrosystemtechnik ab. In der Informatik umfasst das Themenspektrum Vertiefungen in Medizininformatik, Software-technik, theoretischer Informatik und Visual Computing. Besonders reizvoll ist hierbei die Verknüpfung zwischen der Sensorentwicklung und der Verarbeitung und Visualisierung von Sensordaten. Dieses Themenfeld wird intensiv im Rahmen des durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) finanzierten Graduiertenkollegs (GRK) »Imaging New Modalities« erforscht. Das Besondere am Forschungskonzept besteht in der expliziten Einbindung von Forschungsstudierenden in das Promotionsprogramm. Diese werden finanziell unterstützt, da sie als studentische Hilfs-kräfte langfristig in die Forschungsprojekte des am GRK beteiligten und betreuenden Lehrstuhls beschäftigt und integriert werden

können. Hier finden die Konzepte des Siegener Forschungsmasters und der frühen Einbindung in einen größeren, koordinierten Forschungskontext in idealer Weise zusammen. Diese vertiefte Teilhabe, die neben dem eigenen Forschungsthema als eingebettete Tätigkeit stattfindet, fördert die Bildung zusätzlicher Kompetenzen wie Teamfähigkeit oder verant-wortliches Handeln und Zeitmanagement.

BERUFSFELDERDas Berufsfeld eines Informatikers ist von je

her interdisziplinär angelegt und die Beschäfti-gungsaussichten sind nach wie vor exzellent.

»VIELE SEKTOREN BIETEN STELLEN FÜR INFORMATIKER AN.«

So wird das Umsatzplus für die IT-Unter-nehmen im Jahre 2013 auf 4,5 Prozent geschätzt, wobei die positive Entwicklung in den nächsten

Jahren voraussichtlich anhalten wird. Bernhard Rohleder, Generaldirektor des BITKOM, merkt an: »Sogar auf dem Höhepunkt der Wirtschafts-krise gibt es in Deutschland 20.000 offene Stel-lenangebote für Informatiker«.

Viele Sektoren bieten Stellen für Informa-tiker an. Die größten bleiben hier Software-Unternehmen und die Bankbranche. Mehrere Marktsegmente wie Cloud Computing, Mobile Apps und IT-Security sind zurzeit sehr gefragt und bieten zahlreiche Jobs für Informatiker. Hard-ware- und Sensor-nahe Softwareentwicklung gewinnt gerade im Automotiv-Bereich eine große Dynamik, die Informatikern mit entsprechen-dem Hintergrund ideale Joboptionen bieten.

QUELLEN › 1 Suchanek, Justine, et al. Bologna

(aus) gewertet: eine empirische Analyse der Studienstrukturreform. Vol. 3. Vandenhoeck & Ruprecht, 2012.

› 2 Dieter Lenzen: Hochschulstudium: Humboldt aufpoliert – Kann ein Studium Bildung und Ausbildung zugleich sein? Ja!, Die Zeit, 16. März 2012.

› Simuliertes Wachstum

2

110 InFormAtIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 113: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

KURZVITAAndreas Kolb studierte 1986-1992 Mathema-tik an der Universität Erlangen-Nürnberg und promovierte im Anschluss an dersel-ben Universität im Bereich Informatik mit Schwerpunk Computergraphik im Jahre 1995. Nach einer dreijährigen Industriephase beim debis Systemhaus war er von 1998 bis 2003 Professor für Computergraphik und Virtuelle Realität an der Fachhochschule Wedel. Seit Oktober 2003 hat er den Lehrstuhl für Com-putergraphik und Multimediasysteme an der Universität Siegen inne. Seine Forschungs-schwerpunkte liegen in den Bereichen der echtzeitfähigen Sensordatenverarbeitung und -visualisierung. Seit 2009 ist er Sprecher

des DFG-finanzierten Graduiertenkollegs »Imaging New Modalities« (GRK 1564). Zwi-schen 2011 und Anfang 2015 fungierte er als Prodekan für Forschung an der Naturwissen-schaftlich-Technischen Fakultät der Univer-sität Siegen.

KURZVITAPeter Haring Bolivar, 1969 in Mexiko-Stadt, Mexiko, geboren, studierte 1987-1992 Elekt-rotechnik an der RWTH Aachen. 1992-1993 fungierte er als Leiter der Rettungsgeräte-abteilung von Náutica Diesel Europea in Mexiko-Stadt. Zwischen 1993 und 1996 folgte die Tätigkeit als Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Halbleitertechnik der RWTH

Aachen. Er erforschte konjugierte Polymere und Femtosekundendynamik in Halblei-tern. Nach seiner Promotion leitete er von 1997-2001 die THz Abteilung des Instituts für Halbleitertechnik der RWTH Aachen. Von 2001-2004 war er Oberingenieur der gleichen Institution mit Aktivitäten in der Optoelektronik, Ultraschnellen Dynamik in Quantenstrukturen, Terahertz Technologie, optische Datenspeicherung und Nanotechno-logie. Er leitet seit Oktober 2004 das Instituts für Höchstfrequenztechnik und Quanten-elektronik der Universität Siegen. Seit 2008 ist er zudem Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs derselben Institution.

› Prof. Dr.-Ing. Peter Haring Bolívar › Prof. Dr.-Ing. Andreas Kolb

111InFormAtIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 114: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Vom Praktikum zum ersten IT-JobErfahrungsbericht von Sabina Hühne, Praktikantin bei IBM Services Center - Deutschland

Ich bin Medieninformatik-

Studentin an der Hochschule Harz

in Wernigerode und absolviere

derzeit mein Pflichtpraktikum (im

Bachelorstudium). Ich war auf der

Suche nach einem Praktikumsplatz,

in dem ich sowohl weiterhin gestal-

terische Anteile habe, aber auch

meine Programmierkenntnisse

ausbauen kann.

Dabei bin ich im Bekanntenkreis und an der Hochschule immer wieder über »IBM in Magde-burg« gestolpert. Schließlich fasste ich all meinen Mut zusammen und schickte initiativ eine Bewerbung los. Großartige Chancen erhoffte ich mir nicht, denn schließlich bin ich kein Überprogrammierer. Nachdem ich über-raschenderweise dann doch eine Einladung zum Vorstellungsgespräch bekam, sprachen wir offen über meine Stärken und Schwächen, mögliche Aufgabenbereiche und mein Ziel, meine Kennt-

nisse im Bereich Nutzerfreundlichkeit (und dessen Umsetzung) vertiefen zu können. Kurze Zeit später erhielt ich die Zusage für mein Praktikum.

»GROSSARTIGE CHANCEN ERHOFFTE ICH MIR NICHT, DENN SCHLIESSLICH BIN ICH KEIN ÜBERPROGRAMMIERER.«

Während der ersten Arbeitstage erhielt ich gemeinsam mit den anderen »Neulingen« die technische Ausstattung (den kleinen Schwarzen mit dem roten Punkt) sowie entsprechende Einführungen, um »an Board gehen zu können«. Auf meine erste Praktikumsaufgabe musste ich nicht lange warten. Sie bestand darin, Möglichkeiten für eine neue Corporate Identity des Unternehmens zu finden. Dazu gehörte eine Menge Recherche und Analyse, in denen ich mich mit allen Vorgaben vertraut machte. Nachdem eher theoretischen Einarbeitungsteil, konnte ich mich endlich an verschiedene Entwürfe wagen. Nach vielen Versuchen und zahlreichen verworfenen Ideen entstand Stück für Stück der neue Auftritt des Centers. Feedback bekam

ich nicht nur direkt von Mitarbeitern, sondern konnte mir auch auf Recruitingevents selbst ein Bild von der Resonanz auf das selbst erstellte Design machen.

Zusätzlich zu der Aufgabe für das neue Cor-porate Design stieg ich in ein Projekt bei einem Automobilhersteller mit ein. In diesem Projekt befasste ich mich mit der Oberflächengestaltung einer Webanwendung. Hier konnte ich meinem Wunsch, tiefere Kenntnisse im Bereich Nutzer-führung und Benutzerfreundlichkeit zu sam-meln, nachgehen. Bevor es an die Umsetzung ging, mussten die Ideen für den Aufbau und die

› Sabina Hühne Bachelor-Studium in Medieninformatik an der Hochschule Harz Praktikantin und Bachelorandin im IBM Services Center - Deutschland

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112 InFormAtIK - ErFAhrunGSBErIcht

Page 115: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Oberfläche durch Kunden genehmigt werden. Meine etwas eingestaubten Programmierkennt-nisse erfuhren eine Auffrischungskur und noch mehr, ich lernte auch ganz viel Neues kennen. Aktuell beschäftige ich mich im praktischen Teil mit dem Testen der Benutzerfreundlichkeit und werde dabei sowohl vom Projektteam als auch vom Kunden bei allen meinen Fragen unter-stützt.

Eine weitere Erfahrung, die ich hier im ISC kennengelernt habe, ist auch einer der Gründe,

warum ich mich so gefreut hatte, nach meinem Praktikum im Center übernommen zu werden: Egal, was für Fragen oder Probleme ich hatte, ich kann mich immer an andere Kollegen wenden. Außerdem wird mir eine Vielzahl an Möglichkeiten geboten, mich in vielerlei Richtungen weiter zu entwickeln.

»DIE HIERARCHIEN SIND FLACH, UND AUCH ALS PRAKTIKANTIN WERDE ICH ERNST GENOMMEN!«

Beispielsweise werde ich in Kürze an der »Masterclass« teilnehmen. Das bedeutet für mich, dass ich zusammen mit anderen Absolventen innerhalb von vier Wochen intensiv meine Java-Kenntnisse aufpoliere werde. Und was natürlich nicht fehlen darf ist, dass das Miteinander im Center einfach Spaß macht. Die Hierarchien sind flach, und auch als Praktikantin werde ich ernst genommen und in das Firmenleben komplett integriert.

Da ich im Studium sowohl den Umgang mit Grafikprogrammen als auch Grundlagen der Softwareentwicklung und Programmierung erlernt habe, bietet mir dieses Praktikum optimale Möglichkeiten, diese in der Praxis anzuwenden und zu erweitern. Vor allem, da ich in meinem Praxiseinsatz den enormen Vorteil hatte, mir bestimmte Themen nicht einfach nur in der Theorie anzulesen, sondern auch die Möglichkeiten und Technologien gestellt bekam, sie zu erlernen und auch gleich einzusetzen.

113InFormAtIK - ErFAhrunGSBErIcht

Page 116: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Gelerntes Wissen in der Praxis einsetzenErfahrungsbericht von Michael Bauer, Werkstudent bei amasol

Ich bin Bachelor-Student und

studiere im 6. Semester Informatik

an der Hochschule für angewandte

Wissenschaften München. Vor

meinem Studium habe ich bereits eine

Ausbildung zum Fachinformatiker

Systemintegration absolviert.

Derzeit arbeite ich als Werkstudent

bei der amasol AG, einem IT-

Systemintegrator in München.

Es handelt sich dabei bereits um meine zweite Tätigkeit als Werkstudent in einem IT-Unternehmen. Der Kontakt kam auf der Firmenkontaktmesse der Hochschule München zustande. An der Tätigkeit reizte mich im Allgemeinen die Möglichkeit, mein erlerntes Wissen in der Praxis einzusetzen und zu vertiefen. Speziell für die Tätigkeit bei der amasol AG sprach die Aussicht, aktiv am Weiterentwickeln und Optimieren des Ticketsystems des Unternehmens mitzuarbeiten. Ticketsysteme werden eingesetzt, um Empfang,

Bestätigung, Klassifizierung und Bearbeitung von Kundenanfragen (sogenannte Tickets) zu handhaben. Dabei handelt es sich in der Regel um Störungsmeldungen, Änderungswünsche oder allgemeine Anfragen, die von Kunden per E-Mail oder Telefon eingehen. Ziel muss es natürlich sein, diese Anfragen möglichst rasch und zufriedenstellend zu bearbeiten. Aus diesem Grund arbeite ich derzeit gemeinsam mit meinen Kollegen daran, die eingesetzte Standardlösung so anzupassen, dass sie den kundenspezifischen Anforderungen genügt.

»ALS WERKSTUDENT KANN ICH AKTIV AN DER OPTIMIERUNG DES TICKETSYSTEMS BEITRAGEN.«

Dabei geht es zum einen darum, sicherzustellen, dass bei jedem neuen Ticket alle relevanten Informationen übermittelt werden, die für die Beantwortung der Anfrage oder das Beheben der Störung notwendig sind. Darüber hinaus muss der Prozess vom Eintreffen des Tickets über die Weiterleitung und Bearbeitung durch den entsprechenden Mitarbeiter bis zur

Dokumentation der Bearbeitungsdauer und -qualität sowie zur statistischen Auswertung des Ticketaufkommens definiert und kontinuierlich optimiert werden.

Ich konnte bereits erste Erfahrungen im IT-Support sammeln und war mit den dort eingesetzten Ticketsystemen alles andere als zufrieden. Ich freue mich deshalb, diese Erfahrungen bei der Weiterentwicklung des Ticketsystems einbringen zu können. Neben meinen Praxiserfahrungen helfen mir aber auch meine im Studium erworbenen Kenntnisse in den Bereichen Programmierung und Software

› Michael Bauer Bachelor-Studium der Informatik an der Hochschule für angewandte Wis-senschaften München Werkstudent der IT bei amasol

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114 InFormAtIK - ErFAhrunGSBErIcht

Page 117: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Engineering, zum Beispiel beim Erstellen von UML-Diagrammen.

Auf der anderen Seite ist es für mich natürlich eine besondere Herausforderung, an einem für das Unternehmen und seine Kundenbeziehungen so wichtigen System mitarbeiten zu dürfen.

»DIE KOLLEGEN SIND ES, DIE DEN ARBEITSALLTAG JEDEN TAG AUFS NEUE BEREICHERN.«

Bei der Arbeit unterstützen mich sehr kompetente und nette Kollegen. Sie geben mir das Gefühl, Teil des Teams zu sein. Sie vermitteln mir einen umfassenden Einblick in die tägliche Arbeit eines IT-Systemintegrators und fördern eigenverantwortliches Arbeiten. Ich kann mich jederzeit mit Fragen an meine Kollegen wenden und erhalte umgehend Feedback und Unterstützung.

Ich bin froh, mich für diese Tätigkeit entschieden zu haben, denn es wird mir nicht nur die Gelegenheit geboten, den Arbeitsalltag bei einem IT-Systemintegrator kennenzulernen,

sondern ich werde auch voll und ganz in die tägliche Arbeit integriert und kann aktiv dazu beitragen. Die Atmosphäre ist locker,

freundlich und kollegial und ich profitiere vom umfassenden Wissen und der langjährigen Erfahrung meiner Kollegen.

› Michael Bauer, Werkstudent der IT bei der amasol AG

115InFormAtIK - ErFAhrunGSBErIcht

Page 118: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Dem Kunden ein Lächeln auf das Gesicht zaubernErfahrungsbericht von Jessica Borgolte, Berufsstart bei Computacenter

Mein Job zeichnet sich durch

Vielseitigkeit und einen starken

Teamgedanken aus – was ich

genau mache? Ich reise zu den

verschiedensten Unternehmen, um

sie vor Ort zu den Themen IT-Service

Management und Orchestrierung zu

beraten und bei der Umsetzung von

IT-Projekten zu begleiten. Und das

seit fast 8 Jahren als Consultant beim

IT-Dienstleister.

Das Zusammenspiel zwischen Prozessen, IT und dem Menschen hat mich schon immer fasziniert. Mein Interesse für die IT-Beratung entdeckte ich während meines Studiums der Wirtschafts-informatik an der Technischen Hochschule Wildau (FH). In meiner Diplomarbeit wollte ich die Einführung eines Change Management Prozesses mit einem Standardprodukt sowie

mit einer Eigenentwicklung miteinander verglei-chen. Von meinem jetzigen Arbeitgeber hatte ich damals schon gehört. Ich arbeitete neben-bei als studentische Aushilfe bei einer Behörde und habe dort einen Computacenter-Mitarbeiter kennengelernt, der mir einiges über seine Arbeit erzählte. Als ich auf der Suche nach einem pas-senden Unternehmen für die Begleitung meiner Abschlussarbeit war, erinnerte ich mich daher direkt an den IT-Dienstleister. Bereits nach dem ersten Vorstellungsgespräch war für mich klar, dass er das ideale Umfeld für meine Abschlussar-beit bieten würde. Und mit dieser Einschätzung lag ich richtig.

Zur Bearbeitung meiner Diplomarbeit wurde mir viel Freiraum gegeben. Zudem half es enorm, mit Kolleginnen und Kollegen darüber zu diskutieren, wie Analysen mit Datenmaterial unterfüttert und umgesetzt werden könnten. Darüber hinaus war es für mich äußerst spannend, im Zuge der Arbeit direkten Kontakt zu Kunden zu haben. Da auch kundenspezifische Aspekte mit in die Analyse einfließen durften

und meine Annahmen und Bewertungen sich nicht nur auf theoretische Kenntnisse aus dem Studium stützten, fühlten sich die Ergebnisse für mich letztlich viel realistischer an. Mit dem schriftlichen Teil meiner Diplomarbeit war ich schnell fertig und konnte die gewonnene Zeit nutzen, um an technischen Schulungen zu Remedy – einem von Computacenter eingesetzten IT-Service-Management-Tool – teilzunehmen.

Nach Abschluss meines Studiums erfolgte der nahtlose Einstieg – direkt in mein erstes Kundenprojekt. Mir wurde ein Pate zugeteilt,

› Jessica Borgolte Diplom-Studium der Wirtschaftsinfor-matik an der Technischen Hochschule Wildau (FH) Consultant Consulting Services - Dynamic Datacenter bei Computacenter

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116 InFormAtIK - ErFAhrunGSBErIcht

Page 119: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

der mich bei technischen und organisatorischen Fragen unterstützen sollte. Meine erste Aufgabe beim Kunden war die Entwicklung eines eigenständigen Moduls auf Basis von Remedy. Neben meinem Paten wurde mir ein erfahrener Kollege für die konzeptionelle Arbeit zur Seite gestellt.

»VON ANFANG AN HATTE ICH VIEL VERANTWORTUNG, ABER IMMER JEMANDEN AN MEINER SEITE«

Die komplette technische Umsetzung und auch die Absprachen mit dem Kunden durfte ich aber vom ersten Tag an selbst übernehmen. Hierbei haben mir natürlich die Kollegen sehr geholfen. Dennoch war es rückblickend eine prägende Erfahrung für mich, von Anfang an so viel Verantwortung in einem Kundenprojekt zu haben. Ich musste selbstständig meine Entscheidungen treffen und konnte meine Ideen aktiv in das Projekt einbringen. Natürlich habe ich zu Beginn noch viel mit meinem Paten über diverse Themen diskutiert und wollte seine Meinung speziell bei technischen Themen

wissen, doch mit der Zeit wurde ich immer eigenständiger.

»EIN ERFOLGREICHER PROJEKTAB-SCHLUSS MACHT ALLE BETEILIGTEN GLÜCKLICH«

Auch diverse Projekte und Kunden später hat sich an meiner Arbeitsweise nichts Grundlegendes geändert. Ich bin heute bei Kunden überall in Deutschland im Einsatz. Mein Ziel ist es, durch meine Beratung dabei mitzuhelfen, die Arbeitsabläufe in Unternehmen zu verbessern. Diese Aufgabe erfordert von mir sehr viel Flexibilität, doch sie bietet mir auch immer wieder neue spannende Einblicke in unterschiedlichste Unternehmensformen. Wichtig für den Projekterfolg ist ein guter Austausch mit dem Kunden und den eigenen Kolleginnen und Kollegen – echtes »Teamwork« eben. Genau das zeichnet auch meinen Arbeitgeber aus. Neben dem Spaß bei der Arbeit erhalte ich sehr viel Motivation durch meinen Vorgesetzten und meine tollen Kollegen. Doch ein glücklicher Kunde nach einem erfolgreich

abgeschlossenen Projekt ist immer noch die schönste Bestätigung.

Rückblickend muss ich sagen, es hätte für mich nicht besser laufen können: Ich durfte mein Diplomthema so bearbeiten, wie ich es mir vorgestellt habe, konnte direkt nach Abschluss des Studiums in einem festen Arbeitsverhältnis starten und darf bis heute Kunden aus unterschiedlichsten Branchen ein Lächeln auf das Gesicht zaubern.

117InFormAtIK - ErFAhrunGSBErIcht

Page 120: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Medizinische Informatik – Informatik fürs LebenEin Beitrag von Prof. Dr. Rainer Brück, Universität Siegen, Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät

Informationstechnologien und

technische Geräte bestimmen die

moderne Medizin wie nie zuvor.

Um Patienten optimal versorgen zu

können, Krankheiten vorzubeugen,

Diagnosen zu stellen, Therapien

und Rehabilitationen planen

und durchführen zu können und

um die dabei entstehende Flut

an Patientendaten managen zu

können, werden daher heute neben

den Medizinern auch immer mehr

fähige Leute gebraucht, die sich in

beiden Welten zurechtfinden – in der

Informatik und der Medizin – und

somit helfen die Welt ein kleines

bisschen besser zu machen.

VERMITTLER ZWISCHEN DEN WELTENVon der Entwicklung neuartiger Diagnose-

verfahren über die Kommunikation einzelner

Einrichtungen im Gesundheitswesen bis hin zur Simulation operativer Eingriffe: Alle Inno-vationen der modernen Medizin sind ohne die Unterstützung der Informatik undenkbar. Als Vermittler zwischen den Welten der Medizin und der Informationstechnologien werden daher überall Fachleute benötigt, die beide Denkweisen verstehen.

»MEDIZININFORMATIKER SIND VERMITTLER ZWISCHEN DEN WELTEN.«

Sie müssen nicht nur dafür sogar, dass Innovationen entwickelt werden, sondern, dass diese auch optimal in die Arbeitsabläufe in

Kliniken und Gesundheitseinrichtungen und damit in den Alltag von Medizinern passen, um eine immer hochwertigere Patientenversorgung und so ein immer leistungsfähigeres Gesundheits-system zu schaffen. Medizinische Informatiker sind also hochqualifizierte Informatiker, die über den Tellerrand blicken. Sie haben in ihrem Studium gelernt die Welt der Medizin zu verstehen, sie haben gelernt wie ein Mediziner zu denken. Und damit sind sie in der Lage die moderne Medizin weiter voranzubringen.

KEINE NERDS - SOFT SKILLS SIND GEFRAGTAuch wenn ein Medizinischer Informatiker

nach seinem Abschluss als reiner Programmierer

2

118 mEdIzInInFormAtIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 121: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

arbeiten kann, ist dies nicht der Fokus eines Informatikstudiums und damit auch unseres Studienangebotes. Das weit verbreitete Klischee des »Informatik-Nerds« ist hier keinesfalls angebracht. Vielmehr werden bei uns Fachkräfte ausgebildet, die neben ihrem fachlichen Know-How in der Lage sind innovative Lösungen für komplexe Aufgabenstellungen zu erarbeiten, sie fühlen sich in interdisziplinären Teams zuhause, haben die Fähigkeit die Bedürfnisse der Mediziner zu verstehen und wissen gleichzeitig, wie sie ihnen ihre technischen Ansätze nahebringen können.

SPANNENDE ARBEITSFELDERNach einem Studium der Medizinischen

Informatik in Siegen, hat man vielfältige Mög-lichkeiten sich beruflich zu orientieren. Man ist nicht nur Spezialist für die Welt zwischen Informatik und Medizin, man hat zu zuallererst auch einen vollwertigen Informatikabschluss, mit dem man problemlos eine Laufbahn in allen typischen Tätigkeitsfelder der klassischen Informatik einschlagen kann. Die Beschäfti-gungsmöglichkeiten für Absolventen, bei denen

die besonderen Kenntnisse der Medizinischen Informatik genutzt werden können, sind dabei so vielfältig wie ihre Aufgaben. Sie arbeiten…

› in Forschung und Entwicklung bei Medizin-technikfirmen

› in Forschung und Entwicklung bei medizini-schen Softwarefirmen

› in Krankenhäusern als IT-Spezialisten › an Universitäten oder anderen Forschungs-

einrichtungen › bei Firmen in der Pharma- und Chemie-

Industrie › bei Rehabilitationseinrichtungen, Kranken-

kassen oder Gesundheitsämtern

Medizinische Informatik ist ein innovations-starker Zukunftsbereich.

»ALS ZUKUNFTSBEREICH BIETET DIE MEDIZINISCHE INFORMATIK IHREN ABSOLVENTEN VIELE SPANNENDE UND INNOVATIVE JOB-MÖGLICHKEITEN.«

Auf dem Arbeitsmarkt gibt es bereits jetzt eine hohe Nachfrage an Fachkräften, die auf

der einen Seite ein vollwertiges Informatik-studium und auf der anderen Seite das nötige medizinische Hintergrundwissen und ein tiefes Verständnis für klinische Abläufe mitbringen, was unseren Absolventen rosige Zukunfts-chancen prophezeien lässt.

DAS STUDIUMDie Universität Siegen geht in der

Medizinischen Informatik neue Wege. Während die Informatikausbildung von den Dozenten des Departments Elektrotechnik und Informatik abgedeckt wird, wird die Medizinausbildung in Kooperation mit Kliniken und niedergelassenen Ärzten im Raum Siegen angeboten. Als Dozenten mit besonderem Fachwissen sind neben Chefärzten der lokalen Kliniken, ebenfalls deren Geschäftsführer, Vertreter der Ärztekammer und der Krankenkassen bis hin zu Fachanwälten für Medizinprodukterecht vertreten.

In speziell auf die Bedürfnisse der Informatiker abgestimmten Vorlesungen wird zunächst das nötige medizinische Grundwissen vermittelt, um einen tiefen Einblick in die Arbeitswelt der Medizin zu erhalten, Problematiken zu verste-

119mEdIzInInFormAtIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 122: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

hen und Chancen der Medizinischen Informatik zu erkennen. Jede Vorlesung wird dabei immer von Klinik-Praktika, Seminaren und spannen-den Praxisveranstaltungen begleitet. Die Stu-dierenden lernen nicht nur die Funktionsweise des menschlichen Körpers und die Anwendung von Diagnose- und Therapiegeräten kennen, sie lernen viel mehr, wie ein Mediziner zu denken. Abgerundet wird das Studium durch Einblicke in Fragen des Krankenhausmanagements und rechtliche Aspekte der Medizinischen Informatik.

Darüber hinaus ist Medizinische Informatik in erster Linie Informatik. Das Studium vermit-telt also grundlegende und vertiefende Kenntnisse in allen relevanten Bereichen der Informatik, vor allem der Entwicklung von Hardware und Software, wobei immer wieder Anwendungsbei-spiele mit Bezug zur medizinischen Praxis und Gesundheitsadministration aufgezeigt werden. Kurz und prägnant lässt sich das Studium der Medizinischen Informatik an der Universität Siegen so charakterisieren:

› am Puls der Zeit – praxisorientiertes und forschungsnahes Studium mit vielfältigen Berufschancen

› interdisziplinär – vielseitige und abwechs-lungsreiche Arbeit an der Schnittstelle zwischen Informatik und Medizin

› International – Auslandssemester problemlos in die persönliche Studienplanung integrierbar

› hautnah – speziell auf die Bedürfnisse von Informatik-Studierenden angepasste medizi-nische Ausbildung mit Klinikpraktika und praktischen Übungen

› zukunftsweisend – aktive Mitwirkung an der Verbesserung der medizinischen Versor-gung und Patientenbehandlung

DER MASTERDas Master-Studium gibt den Studierenden

die Chance Ihr gesammeltes Grundlagenwissen aus einem vorherigen Bachelor-Studiengang sinnvoll zusammenzubringen, interessante Be-reiche zu vertiefen und forschungsorientiertes Arbeiten zu lernen. Vertiefende Fächer beschäf-tigen sich mit den High-Tech-Möglichkeiten der modernen Medizin und bieten die Möglichkeit die spannenden Anwendungen von Diagnostik und Therapieverfahren live zu erleben. Im Rah-men der umfangreichen Abschlussarbeit und in einer einjährigen Projektgruppe wird das

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120 mEdIzInInFormAtIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 123: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

gesamte erlernte medizininformatische Wissen praxisorientiert auf konkrete medizinische Prob-lemstellungen angewendet. Für Studierende, die schon während ihres Studiums internationale und interkulturelle Zusammenarbeit erfahren möchten und sich darüber hinaus auf ein Aus-landssemester vorbereiten möchten wird das Masterprogramm ebenfalls in einer rein eng-lischsprachigen Variante angeboten.

»DER MASTER-STUDIENGANG BIETET AUCH QUEREINSTEIGERN MIT ANDEREN BACHELOR-ABSCHLÜSSEN OPTIMALE EINSTIEGSCHANCEN.«

Neben den Absolventen eines Bachelors in Medizinischer Informatik, bietet der Studien-gang auch Absolventen anderer Informatik- (z.B. Kerninformatik, Technische Informatik, Visual Computing, o.ä.), und Informatik-naher Studien-gänge (z.B. Wirtschaftsinformatik, Elektrotechnik, o.ä.) eine Einstiegschance.

Für Studierende mit überdurchschnittlicher Leistung und einem großen Interesse an der wissenschaftlichen Arbeit wird darüber hinaus

ein Spezialprogramm – der sogenannte Alan-Turing-Master – angeboten. Hierbei werden viele Inhalte des Studiums auf ein ganz konkretes an der Uni bestehendes Forschungsprojekt angewendet, indem der Student von Anfang an aktiv mitarbeitet. Das kann z.B. in der Computer-assistierten Chirurgie, in der Visualisierung medizinischer Daten oder auch in der Erstellung von intelligenten Systemen zur Unterstützung der Diagnostik in der Medizin liegen – um nur einige der aktuellen Forschungsschwerpunkte zu nennen.

KURZVITAProf. Dr. rer. nat. Rainer Brück studierte Informatik an der Universität Dortmund. Nach seinem Studium war er als wissen-schaftlicher Mitarbeiter weiterhin an der Universität Dortmund tätig, wo er am Lehr-stuhl Informatik 1 auch promovierte und habilitierte. 1996 übernahm er eine Professur für Technische Informatik mit dem Schwer-punkt Entwurf von VLSI-Systemen an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Seit 1998 ist er Professor an der Universität Siegen. Er

leitet dort den Lehrstuhl Mikrosystement-wurf. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich des Entwerfens und Entwickelns von integrierten Schaltungen und eingebet-teten Systemen mit Anwendungsschwer-punkten in den Bereichen Automobil und Medizintechnik. Seit 2011 ist er darüber hin-aus für die Konzeption, den Aufbau und die Koordination der neuen Studienangebote in Medizinischer Informatik an der Universität Siegen verantwortlich.

› Prof. Dr. rer. nat. Rainer Brück

121mEdIzInInFormAtIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 124: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Der Mix aus Modernem und AltbewährtemErfahrungsbericht von Fabian Gollnick, Werkstudent bei der Südwestdeutschen Medienholding

Ich studiere Informatik mit Schwer-

punkt Medieninformatik im 7. Semester

an der Hochschule für Technik und

Wirtschaft in Aalen. Bei der Südwest-

deutschen Medienholding – kurz

SWMH – bekam ich die Chance in der

IT-Abteilung im Competence Center

Publishingprozesse mein sechs-

monatiges Praxissemester abzu-

schließen. Momentan bin ich dort

weiterhin zwei Tage in der Woche als

Werkstudent tätig.

Ich bin bei der Recherche im Internet nach Praktikumsplätzen der Medieninformatik im Stuttgarter Umfeld auf die SWMH aufmerksam geworden. Ein Blick auf die Homepage zeigte gleich, dass mit der Stuttgarter Zeitung, den Stuttgarter Nachrichten, dem Radiosender an-tenne1 und vor allem der überregionalen Süd-deutschen Zeitung mit Sitz in München gleich mehrere mir bekannte Produkte zum Portfolio

der SWMH gehören. Daraufhin habe ich mich initiativ mit der Präferenz einer meinem Studienschwerpunkt entsprechenden, eher medienorientierten, Stelle bei der IT-Abteilung des SWMH-Hauptsitzes in Stuttgart-Möhringen beworben. Nach einem freundlichen Vorstel-lungsgespräch durfte ich im August 2014 mein Praktikum im Competence Center Publishing-prozesse & -systeme beginnen. Wie der Name schon sagt, liegt der Themenschwerpunkt hier auf dem Veröffentlichen der digitalen Produkte. Dies erfordert auch eine enge Zusammenarbeit mit den Redaktionen der Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten. Vor allem wenn Fehler beim Produzieren auftreten oder neue Anforderungen an das Redaktions-Programm Méthode gestellt werden. In der Anfangszeit des Praktikums habe ich mich intensiv in Méthode eingearbeitet, sodass ich schon nach kurzer Zeit in der Lage war, grundlegende redaktionelle Tätigkeiten auszuführen. So konnte ich auf dem Testsystem, das auch zur Nachstellung von Fehlerfällen oder zur Überprüfung von neuen Features genutzt wird, eigene Seiten erstellen und diese mit Testartikeln und -bildern befüllen.

Dieses Grundwissen war nötig, um anschlie-ßend auch selbstständig bei Supportfällen von Redakteuren mithelfen zu können. In meinem Praxissemester konnte ich viele, der im Studium erlernten, Kenntnisse einbringen und vertiefen. Vor allem das Fach »Cross-Media-Publishing« aus dem vorhergehenden Semester war hier es-sentiell, denn genau dieses Thema machte einen großen Teil meines Praktikums aus. Die Stutt-garter Zeitung und die Stuttgarter Nachrichten produzieren beide eine gedruckte Tageszeitung und pflegen einen eigenen Online-Auftritt. Au-

› Fabian Gollnick Bachelor-Studium der Informatik/Schwerpunkt Medieninformatik an der Hochschule für Technik und Wirt-schaft Aalen (HTW Aalen) Werkstudent bei der SWMH

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122 mEdIEn- und KommunIKAtIonSInFormAtIK - ErFAhrunGSBErIcht

Page 125: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

ßerdem veröffentlichte die Stuttgarter Zeitung Ende 2014 eine iPad-Tablet-App, deren Ausgaben bis auf wenige Ausnahmen die vollständigen In-halte der gedruckten Zeitung beinhalten. Daher muss möglichst medienneutral produziert wer-den.

»ICH KONNTE BEREITS NACH ETWA DER HÄLFTE DES PRAKTIKUMS IMMER ÖFTER ZU PROBLEMLÖSUNGEN UND IDEEN- FINDUNGEN KONSTRUKTIV BEITRAGEN.«

Hier konnte ich per Fehlerabfrage dazu beitragen, dass die einzelnen, im XML-Format produzierten, Artikel qualitativ hochwertig und ohne semantische oder syntaktische Fehler erstellt und weiterverarbeitet werden konnten. Gleich zu Beginn meines Praktikums wurde ich herzlich in das Team aufgenommen. Die Kollegen standen mir während der gesamten Zeit, auch im stressigen Alltagsgeschäft, mit Rat und Tat zu Seite. Sie nahmen sich stets Zeit, um mir die Details und Schwierigkeiten zu erläutern. Dadurch konnte ich in vielen Bereichen, wie z.B. dem Umfeld von Méthode wichtige Erfahrungen

sammeln und bereits nach etwa der Hälfte des Praktikums immer öfter zu Problemlösungen und Ideenfindungen konstruktiv beitragen. Spannend fand ich vor allem den Mix aus Modernem und Altbewährtem. Während die Stuttgarter Zeitung als Printprodukt seit 1945 erhältlich ist, gibt es den Onlineauftritt und die Tablet-App natürlich noch nicht so lange. Wichtig ist also in allen Bereichen und gerade auch in der IT, dass die Tradition des Unternehmens bewahrt wird, man aber gleichzeitig nicht den Anschluss,

hinsichtlich technischer und gesellschaftlicher Entwicklungen, verliert. Alles in allem hat mir das Praktikum bei der SWMH sowohl auf fachlicher, als auch auf persönlicher Ebene weitergeholfen. So konnte ich fachlich viel Neues lernen, aber auch bereits Gelerntes vertiefen und in Lösungsansätze einbringen. Außerdem habe ich gelernt mich im Arbeitsalltag in einem großen Unternehmen zurecht zu finden und mich konstruktiv in ein Team einzubringen.

123mEdIEn- und KommunIKAtIonSInFormAtIK - ErFAhrunGSBErIcht

Page 126: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Master of »Management & Data Science«Ein Beitrag von Prof. Dr. Peter Niemeyer, Professur im Fach Wirtschaftsinformatik an der Leuphana Universität Lüneburg

Handys, Computer, Autos ja sogar

der Stromzähler – mittlerweile

erzeugt und sammelt fast jedes

Alltagsgerät große Datenmengen.

Google und Amazon tun es, aber

auch Krankenversicherungen,

Banken und Automobilhersteller:

So gut wie alle Branchen speichern

riesige Datenmengen, um diese

auszuwerten. Ziel ist es, vorhandene

Geschäftsprozesse zu optimieren

und neue Geschäftsmodelle zu

entwickeln.

Nicht nur die Menge der verfügbaren Daten steigt an, auch die Vielfalt der auswertbaren Daten nimmt zu: Bezogen sich automatisierte Datenanalysen in der Vergangenheit häufig auf stark strukturierte Datensätze, wie z.B. Adressen (Vornamen, Nachnamen, ...) oder Verkaufsbele-gen (Datum, Uhrzeit, Kunde, Produkte, Preise, …), erlauben neue Technologien und Methoden die

Echtzeitanalyse von vergleichsweise schwach strukturierten Daten wie Texten (z.B. Tweets, Blogeinträge), Netzwerkstrukturen (z.B. Face-book-Beziehungen) oder auch Streaming-Daten (z.B. Videos). Zur Beschreibung dieser Entwick-lung wird häufig der Begriff »Big Data« verwen-det, der in den letzten Jahren regelmäßig auf den Titelseiten von Zeitschriften aber auch als Thema von Talkshows zu finden war. Während viele Unternehmen »Big Data Analysen« durchführen wollen, haben heute nur wenige Unternehmen die Mitarbeiter, die das dazu erforderliche Kom-petenzprofil der »Datenwissenschaftlerin« bzw. des »Datenwissenschaftlers« (Data Scientist) aufweisen: Data Scientists müssen die Technolo-gien und Methoden zur Analyse großer Datenbe-stände kennen und anwenden lernen. Sie müssen den Wert von verfügbaren Daten abschätzen können, aber auch die geeigneten organisato-rischen Rahmenbedingungen für Big Data Pro-jekte kennen. Zusätzlich sollten sie die Risiken solcher Projekte für Unternehmen und die Gesellschaft abschätzen und bewerten können. Zur Ausbildung entsprechender Spezialisten für die Unternehmenspraxis und die Wissenschaft

hat die Leuphana Universität Lüneburg den innovativen Masterstudiengang »Management & Data Science« entwickelt, der zum Winter-semester 2015 startet.

» DATA SCIENTIST: THE SEXIEST JOB OF THE 21ST CENTURY«

BESTE BERUFSAUSSICHTEN FÜR DATA SCIENTISTSData Scientist ist ein Berufsprofil mit großer

Zukunft. Weltweit besteht ein Mangel an Experten für die Analyse komplexer Daten. Kernaufgabe eines Data Scientists ist es, aus großen Datenmengen Informationen zu generieren und Handlungs-empfehlungen abzuleiten, die das Unternehmen befähigen effektiver und effizienter am Markt zu agieren. Dazu bedient er sich innovativer Analysewerkzeuge und entwickelt Abfragen und Auswertungen, die aus unübersichtlichen Datenmengen wertvolle Informationen destil-lieren. Auf der Basis dieser Ergebnisse stellt der Data Scientist Hypothesen auf, überprüft diese mittels statistischer Verfahren und liefert dem Management fundierte Entscheidungsgrund-

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124 WIrtSchAFtSInFormAtIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 127: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

lagen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Fachbereichen der Unternehmen (Mar-keting, Vertrieb, etc.) sollen ebenfalls von zu-geschnittenen Auswertungen profitieren. Zur Erfüllung dieser Aufgaben sollte der Data Sci-entist überzeugend und kreativ sein, aber auch mit verschiedenen Ebenen einer Organisation kommunizieren können. Er ist ein Bindeglied und Vermittler zwischen allen Ebenen eines Unternehmens und nimmt somit die Rolle des »Übersetzers« ein. Die Ergebnisse der Analysen sind so aufzubereiten, dass sie von der jeweiligen Zielgruppe verstanden und genutzt werden können.

Darüber hinaus kennt ein Data Scientist auch unternehmerische und gesellschaftliche Risiken, die mit der Sammlung und Auswertung von anwendungs- und personenbezogenen Daten einhergehen. Insbesondere ist ein Data Scientist mit den entsprechenden rechtlichen Rahmenbedingungen vertraut und kennt die Mechanismen zur Minimierung der Risiken ebenso wie die Grenzen dieser Mechanismen. Ist für unternehmerische Fragestellungen die Auswertung personenbezogener Daten relevant, ist ein Data Scientist in der Lage, Nutzen und Risiken für Unternehmen und Gesellschaft zu erkennen und verantwortungsbewusst gegen-einander abzuwiegen. Schließlich verfügt ein

Data Scientist über eine ausgeprägte Neugier. Diese ist die Antriebsfeder auf der ständigen Suche nach neuen Analysetools und -methoden, neuen Fragestellungen und Anwendungen sowie neuen Geschäftsmodellen.

DATEN – DAS GOLD DER NEUZEITDer hohen Nachfrage von Unternehmen

nach Mitarbeitern mit Data Science Kompetenzen stehen heute nur wenige passend ausgebilde-te Hochschulabsolventen gegenüber. Ein CIO (Leiter der IT-Abteilung im Unternehmen) aus der Industrie sagt hierzu: »Data Science ist ein riesen Thema. Im Personalbereich existiert eine große Lücke. Ich habe sehr viele Stellen zu die-

› Bildquelle: Leuphana Universität Lüneburg Fotografin Eva-Kristina Rahe

125WIrtSchAFtSInFormAtIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 128: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

sem Thema nicht besetzen können. Zudem ist der Markt an Spezialisten, die mit Datenarchi-tekturen und Datenmodellen umgehen können fast nicht existent.« Auch in der Logistikbranche werden immer mehr Data Scientists gesucht: »Daten sind das neue Gold. Wir arbeiten aktiv daran, neue Geschäftsmodelle auf der Grundlage unserer Daten zu entwickeln.« (CIO eines Logis-tikunternehmens) Wie wichtig professionelle Datenanalysen für das Wohl unser Gesellschaft sind, zeigt sich im Gesundheitssektor. Bei dem Krankenhausaufenthalt eines Patienten werden teilweise Datenmengen im Terrabyte-Bereich generiert, deren Volumen also über 10 Millionen Romanen entsprechen. Durch die genaue Ana-lyse dieser Daten könnten individualisierte Be-handlungen durch Ähnlichkeitsanalysen von Patientendaten abgeleitet werden und Medi-kationspläne optimiert werden. Der CIO eines Universitätsklinikums sagt dazu: »Wir bauen gerade eine Expertengruppe zum Thema Big Data auf, die sich technisch und organisatorisch mit dem Thema beschäftigen soll. Wir brauchen Forscher und Experten, die in der Lage sind, die verschiedenen Inseln zusammenzuführen.«

Händeringend sucht auch die Handelsbranche nach qualifizierten Data Science Spezialisten. Sie sollen helfen, das Kaufverhalten der Kunden zu analysieren: Bei jedem Klick im Online-Shop, jedem Einkauf auf der Webseite und jeder Suche nach einem Artikel werden wertvolle Informa-tionen über Interesse, Bedürfnisse und Art des Einkaufsverhaltens eines jeden Kunden erzeugt. Ein Ziel dieser Auswertungen ist beispielsweise, die Ursachen für Retouren herauszuarbeiten, um in Zukunft die Anzahl an Warenrücksendun-gen zu reduzieren. Ob nun in der Industrie, der Logistikbranche, der Gesundheitsbranche oder der Handelsbranche überall werden Data Scien-tists benötigt, um die Datenflut zu kanalisieren und aussagekräftige Analyseergebnisse zu ge-nerieren. Wie wertvoll Data Scientists heute für Unternehmen sind, spiegeln auch die vergleichs-weise hohen Einstiegsgehälter wieder.

MASTER »MANAGEMENT & DATA SCIENCE«Als eine der ersten Universitäten Deutsch-

lands bietet die Leuphana Universität Lüneburg den Masterstudiengang »Management & Data

Science« an, der die Studierenden konkret auf die oben genannten Anforderungen vorbe-reitet. Das Studienangebot richtet sich an Bachelor-Absolventen aus unterschiedlichen Bereichen (Wirtschaftsinformatik, BWL, VWL, Naturwissenschaften), die Wissen aus diesen Fachrichtungen mitbringen. Ein Interesse an quantitativen Methoden zur Datenanalyse sollte vorhanden sein.

Studienbewerber müssen folgende Voraus-setzungen erfüllen:

› Ein erfolgreich abgeschlossener Bachelor (Abschlussnote: 2,5 oder besser).

› Mindestens 60 CP in einem oder aufgeteilt in zwei der folgenden Bereiche: Wirtschaftsinformatik, Betriebswirtschaftslehre, Informatik, Wirtschaft oder Quantitative Methoden (etwa in einer Naturwissenschaft).

› Englischkenntnisse (mindestens 785 Punkten im TOEIC Test)

Der Masterstudiengang deckt das voll-ständige Profil des Data Scientists ab. Inhaltlich spannt er den Bogen von der Datenökonomie

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126 WIrtSchAFtSInFormAtIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 129: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

über Modellbildung auf der Basis statistischer Methoden. Die Auswahl und die Nutzung geeigneter Software zur Datenverwaltung und -analyse wird ebenso behandelt wie Fragestellungen zur Privatsphäre und Ethik. Jedes Jahr werden nur 25 Studierende in den Master aufgenommen, sodass ein optimales Lernumfeld garantiert wird. Alle Veranstaltungen finden in englischer Sprache statt. Der Master umfasst vier Semester, wovon das dritte als Auslandssemester absolviert werden kann.

SCHLÜSSELKOMPETENZEN FÜR DEN BERUFLICHEN ERFOLGAlle Studierende belegen Module aus dem

Bereich »Management Studies Program« und dem »Complementary Studies Program«. Im »Management Studies Program« werden den Studierenden Fähigkeiten im Bereich der Unternehmensführung, des Innovationsma-nagements und der Unternehmensgründung auf Masterniveau vermittelt. Im »Complemen-tary Studies Program« erhalten die Studieren-den zusätzliche Einblicke in interdisziplinäre Methoden, Wissenschaftstheorie und Ethik.

Die Mischung aus fachbezogenem Wissen und Managementkompetenzen bereiten den Master Absolventen gezielt auf das Berufsfeld des Data Scientists in Unternehmen oder für eine spätere Promotion vor.

KURZVITAProf. Dr. Peter Niemeyer war nach seiner Promotion in Mathematik acht Jahre als Systemanalytiker bei dem Softwareproduzenten SAP tätig, bevor er im Oktober 2003 auf eine Professur im Fach Wirtschaftsinformatik an die Leuphana Universität Lüneburg berufen wurde.In Lehre und Forschung beschäftigt er sich mit betrieblichen Anwendungssystemen (insbesondere ERP- und Umweltinfor-mationssystemen) und der Analyse von Sozialen Netzwerken.Als Gründer des »Lüneburger Forums für Informatik an Schulen« engagiert sich Prof. Niemeyer aktiv für die Förderung informatikinteressierter Schüler und Schülerinnen.

Darüber hinaus ist Peter Niemeyer Prodekan der Fakultät Wirtschaftswissenschaften, und Koordinator des neu entwickelten Master-programms »Management & Data Science« an der Leuphana Universität Lüneburg.

› Prof. Dr. Peter Niemeyer

127WIrtSchAFtSInFormAtIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 130: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Als Wirtschaftsinformatiker Informationsflüsse gestaltenEin Beitrag von Prof. Dr. Helge Klaus Rieder, Hochschule Trier, Fachbereich Wirtschaft

Stellen Sie sich vor Sie sind in einem

Möbelhaus an der Informationstheke

und fragen den Mitarbeiter, ob die

von Ihnen gewünschte Küche auch

mit weißer Oberfläche im Lager

vorrätig ist. Damit der Mitarbeiter

nicht in das Lager laufen und

dort nachsehen muss benötigt er

ein Informationssystem das ihm

den Lagerbestand 1:1 auf seinem

Bildschirm abbildet.

Auch beim Online-shopping sehen Sie bei vielen Anbietern welche Produkte wann lieferbar sind und bei vielen Produkten können Sie Detailinformationen als Text und/oder als Video abrufen. Stellen Sie sich einen Kunden vor, der in einem Autohaus seinen neuen PKW konfiguriert und am Ende geht der Auftrag mit allen Details

nicht nur ohne weiteres menschliches Zutun an den Autobauer.

»MAN KANN SICH EIGENTLICH GAR NICHT MEHR VORSTELLEN, WIE DAS FRÜHER EINMAL WAR.«

Auch bei allen Zulieferern, vom Lampensystem über den Motor bis zur Zündkerze wird sofort einen Bestellvorgang ausgelöst. Informations-

systeme verschiedenster Anbieter benutzen Sie gegebenenfalls auch bei der Urlaubspla-nung: Reservierungssysteme mit Infos und Bu-chungsmöglichkeiten für Hotels oder Ferien-wohnungen, Buchungen von Flügen, Fähren, Skiausrüstung, Mietwagen, Autobahnmaut, etc. Informationen über Sehenswürdigkeiten, Öff-nungszeiten von Museen und Clubs, Ebbe und Flut am Strand. Videos von Partys und Outdoor-Events. Man kann sich eigentlich gar nicht mehr

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128 WIrtSchAFtSInFormAtIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 131: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

vorstellen wie das früher einmal war. Der Auf-bau und die Pflege all dieser Informationssyste-me sind genau das, worum sich Wirtschaftsin-formatiker kümmern.

DER MASTERSTUDIENGANG WIRTSCHAFTSINFORMATIKWirtschaftsinformatik ist per Definition

die Wissenschaft von betrieblichen Informations-systemen. Wirtschaftsinformatikerinnen und Wirtschaftsinformatiker analysieren betriebs-wirtschaftliche Problemstellungen unter Berück-sichtigung des Einsatzes neuester Informations- und Kommunikationstechnologie, versorgen Entscheidungsträger auf allen Hierarchieebenen mit Informationen, reorganisieren Arbeitsabläufe und vieles mehr. Sie werden damit auch zum Bindeglied zwischen dem Management und der IT-Fachabteilung im Unternehmen und von IT-Dienstleistern. Wirtschaftsinformatik-Master-studiengänge werden im ganzen deutschspra-chigen Raum von vielen Hochschulen angeboten und bieten sehr unterschiedliche inhaltliche Ausrichtungen. Die Spanne reicht von typischer-weise in der Informatik eingebetteten Studien-

gängen, deren Schwerpunkt auf der technischen Realisierung von kommerziellen Informations-systemen liegt bis zum typischerweise in eine betriebswirtschaftliche Umgebung eingebetteten IT-Management. Wirtschaftsinformatik-Studien-gänge, die typischerweise von einem Wirtschafts- und Informatik-Fachbereichen zusammen ange-boten werden, liegen inhaltlich meist zwischen diesen Extremen. Ein Beispiel hierfür ist der Studiengang Wirtschaftsinformatik-Informa-tionsmanagement an der Hochschule Trier. In einigen Studiengängen ist ein Auslandssemester obligatorisch, in den meisten anderen Studien-gängen wird es empfohlen.

»EINIGE ABSOLVENTEN WERDEN SCHON WÄHREND DES STUDIUMS VON HEAD-HUNTERN ANGEWORBEN.«

Primäres Ziel bei einem Schwerpunkt im Informationsmanagement ist die wirksame und wirtschaftliche Versorgung eines Unternehmens, seiner Kunden und seiner Geschäftspartner mit allen notwendigen Informationen. Daraus ergibt sich die Kernaufgabe, die notwendigen

informationstechnischen und personellen Ressourcen zu planen, zu beschaffen und effektiv und effizient einzusetzen.

PERSÖNLICHE EIGNUNG UND BEFÄHIGUNG FÜR FÜHRUNGSPOSITIONENWichtigste Voraussetzung für ein erfolgreiches

Studium des Masterstudiengangs ist die Fähig-keit abstrakte Zusammenhänge zu verstehen und Abläufe der realen Welt in formalen Struk-turen abzubilden. Dabei ist der vertrauensvolle Umgang mit Mitmenschen mindestens genauso wichtig wie das vertiefte Verständnis von IT-Sys-temen. Im Laufe des Studiums lernen die Studie-renden des Masterstudiengangs, eigenständig für die Praxis nützliche wissenschaftliche Me-thoden zu entwickeln und neueste Forschungs-ergebnisse effektiv für den praktischen Einsatz umzusetzen. Im Mittelpunkt steht dabei die Ent-wicklung der konzeptionellen und methodischen Fähigkeiten.

BERUFSZIELEWirtschaftsinformatiker findet man nur in

Ausnahmefällen in der Softwareentwicklung.

129WIrtSchAFtSInFormAtIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 132: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Typische Einsatzbereiche sind Planung, Model-lierung, Organisation und Qualitätssicherung von IT-Projekten und IT-Strukturen. Für Wirt-

schaftsinformatiker gibt es kein standardisiertes Berufsbild, sondern eine Vielzahl von sehr unter-schiedlichen Einsatzbereichen. Einige Absolven-ten werden schon während des Studiums von Headhuntern angeworben. Aber auch für die anderen stellt die Jobsuche nach dem Studium normalerweise kein Problem dar. Der Master-studiengang »Wirtschaftsinformatik – Informa-tionsmanagement« befähigt die Absolventinnen und Absolventen in einem auch internationalen Umfeld komplexe betriebliche und administra-tive Informationssysteme zu gestalten, in Un-ternehmen und Verwaltung einzuführen und zu betreuen. Ein erfolgreicher Abschluss des Master-Studiengangs »Wirtschaftsinformatik – Informationsmanagement« eröffnet hervorra-gende Perspektiven am heutigen Arbeitsmarkt. Nach einer Trainee- oder Einarbeitungszeit sind sie in der Lage, Führungs- und/oder komplexe Fachaufgaben wahrzunehmen.

Dabei bereitet der Studiengang u.a. auf folgende Berufsfelder vor:

› Entwicklung, Anpassung und Einführung von Anwendungs- und Kommunikations- systemen

› Einführung und Fortführung von Organisationskonzepten

› Durchführung theoretischer und ange-wandter Forschung zur Anwendung der Informationstechnologie (IT)

› Planung (Modellierung) und Realisierung kommerzieller Informationssysteme

› Planung und Realisierung in allen Bereichen des E-Commerce

› Vertrieb von Hard- und Softwareprodukten und Anwenderunterstützung bei der Produktplanung

› Produktimplementierung sowie Produktein-satz

› Wahrnehmen von Führungsaufgaben für IT-Abteilungen, Fachabteilungen, Projekte oder für IT-Unternehmen und Beratungs-firmen

› Gründung von IT-Unternehmen und Agenturen

› Durchführung von Schulungen für die Benutzer betrieblicher Informationssyste-me, Beratung von Kunden, Umsetzung von Anwenderbedürfnissen in IT-Strategien

› Anpassung von Standardsoftware wie z.B.

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130 WIrtSchAFtSInFormAtIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 133: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

ERP-Systeme, Content Management-Systeme, Datenbanksysteme an konkrete Aufgaben-stellungen

› Unterstützung klassischer betriebswirt-schaftlicher Anwendungsbereiche wie Rechnungswesen, Marketing, Personal- wesen, etc.

BILDQUELLE › Quelle: Wikipedia, Foto: Lisa Ziemer. Hoch-

schule Trier

KURZVITA › Prof. Dr. Helge Klaus Rieder › Geboren und aufgewachsen in Memmingen › Studium der Verwaltungswissenschaft und

der Informationswissenschaft an der Uni-versität Konstanz

› Promotion in Wirtschaftsinformatik an der Universität Bamberg

› Berufliche Tätigkeit beim Stadtplanungsamt Augsburg, CISI-Wharton, und TA Triumph-Adler

› Seit 1992 Professor für Wirtschaftsinfor-matik an der Hochschule Trier (ursprüng-

lich FH Rheinland-Pfalz, Abteilung Trier, später Fachhochschule Trier). Wissen-schaftlicher Schwerpunkt in Internettech-nologien und Programmierung.

› Derzeit Prodekan des Fachbereichs Wirtschaft, Studiengangsleiter für 3 Wirtschaftsinformatik-Studiengänge und Beauftragter der Hochschule Trier für die Belange von Studierenden mit Behinderung.

› Prof. Dr. Helge Klaus Rieder

131WIrtSchAFtSInFormAtIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 134: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Auf die Plätze, fertig, los – Mit Teamgeist ans ZielErfahrungsbericht von Philipp Körber, Senior Business Analyst bei Capgemini Deutschland

Teamgeist ist nicht nur für den

sportlichen Erfolg wichtig, sondern

auch für den eines Projekts – beides

beweist sich in meiner Arbeit bei

Capgemini. Durch wechselnde Projekte

und Aufgaben lerne ich von erfahrenen

internationalen Kollegen ständig

mehr dazu. Dieses gegenseitige

Voranbringen hat auch unsere

standorteigene Lauf-Community bis

auf Marathon-Level gebracht.

VOM FAMILIENBETRIEB ZUM INTER- NATIONALEN IT-UNTERNEHMENSchon als Jugendlicher habe ich an Computern

und Elektrogeräten herumgebastelt. Für mein Studium wollte ich mich aber nicht nur auf trockene Informatik konzentrieren, sondern auch etwas zu wirtschaftlichen Abläufen erfahren. Ich hatte mir vorgestellt, später das Bindeglied zwischen IT und Unternehmen zu

sein. So kam ich zur Wirtschaftsinformatik. In der Softwarefirma meines Bruders konnte ich nach meinem Abschluss die ersten Praxis-erfahrungen sammeln. Besonders gut gefallen hat mir damals die familiäre Atmosphäre im Unternehmen – wir waren ein kleines Team aus anfangs drei und später acht Leuten.

Dennoch konnte ich mich irgendwann nicht mehr weiterentwickeln und suchte eine neue Herausforderung. Capgemini lernte ich durch einen expedITion Workshop kennen. Diese Workshops werden an verschiedenen Standorten angeboten, auch in Nürnberg. Teilnehmer schlüpfen dabei einen Tag lang in die Rolle des Softwareingenieurs oder Beraters und bearbeiten gemeinsam mit Mitarbeitern reale Praxisfälle. Das hat mir einen guten Eindruck von der Arbeitsweise und der Art der Projekte vermittelt. Das Unter-nehmen passte gut zu meinen Anforderungen: Ich suchte einen Arbeitgeber, bei dem ich unterschiedliche Aufgaben ausprobieren kann und neue Technologien und Arbeitsmethoden kennenlerne. Auch die Teamatmosphäre und

Zeit für Privatleben waren entscheidend. Seitdem bin ich Senior Business Analyst im Public Sector am Standort Nürnberg.

ALS »ÜBERSETZER« ZWISCHEN ENTWICKLER UND KUNDENAls Business Analyst mache ich das, was

ich mir im Studium vorgestellt hatte – ich bin das Bindeglied zwischen Unternehmen und Softwareentwicklern. Meine Aufgabe ist es, Kundenwünsche für eine Software so aufzunehmen, dass diese von unseren Kollegen technisch umgesetzt werden können. Anschließend helfe ich dem Kunden dabei, die

› Philipp Körber Studium Wirtschaftsinformatik Senior Business Analyst bei Capgemini Deutschland

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132 WIrtSchAFtSInFormAtIK - ErFAhrunGSBErIcht

Page 135: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Software abzunehmen. Durch die verschiedenen Projekte und die internationale Expertise bei Capgemini lerne ich dabei immer neue Bereiche und innovative Technologien kennen. Momentan arbeite ich an einer neuen Verwaltungssoftware für eine große Bundesbehörde. Meine Aufgaben wechseln dabei ständig, sodass ich mich fachlich immer weiterentwickle. Am Anfang habe ich beispielsweise das Grunddesign aller Schriftstücke des Kunden festgelegt, anschließend die Bedienoberfläche für den Endnutzer entwickelt und momentan arbeite ich an einer digitalen Dokumentenablage.

AUS KOLLEGEN WURDEN FREUNDENeben der fachlichen Abwechslung schätze

ich vor allem das große Wissensnetzwerk aus erfahrenen Kollegen. Nürnberg ist deutschlandweit zwar der kleinste Standort, trotzdem arbeiten wir regelmäßig mit Kollegen aus anderen Standorten zusammen und tauschen uns aus. Auch die familiäre Atmosphäre, die ich aus dem Unternehmen meines Bruders kannte, habe ich hier wiedergefunden. Zudem bietet der weitere Aufbau der Niederlassung in Nürnberg viel

Spielraum für Gestaltungsmöglichkeiten und die Dynamik eines Startup-Unternehmens. Aus vielen Kollegen sind inzwischen Freunde geworden.

»ICH HABE EINE LAUFGRUPPE GEGRÜNDET, IN DER ICH MIT KOLLEGEN, IHREN FREUNDEN UND PARTNERN REGELMÄSSIG TRAINIERE.«

Dieses »Wir-Gefühl« festigt sich durch verschiedenste gemeinsame Freizeitprojekte. An unserem Standort gibt es beispielsweise eine Badminton- und eine Bowlinggruppe, wir haben einen Chor und veranstalten Kinoabende. Ich selbst habe eine Laufgruppe gegründet, in der ich mit Kollegen, ihren Freunden und Partnern regelmäßig trainiere. Inzwischen hat sich eine richtige Lauf-Community gebildet, die wöchentlich verschiedene Lauftreffs anbietet oder an Wettkämpfen wie dem B2Run teilnimmt. Auch das Niveau ist ziemlich gestiegen – heute nehmen einige von uns sogar an Marathons teil. Im Sommer sind wir mit einem kleinen Team zum Halbmarathon nach Sarajevo geflogen, demnächst steht der volle Marathon in Hamburg an.

MEIN TIPP: LERNT DEN ARBEITGEBER KENNENWegen dieser Arbeitsatmosphäre, der

großen Expertise und den Chancen, sich weiterzuentwickeln, bin ich noch immer glücklich über den Wechsel zu Capgemini. Einen ersten Eindruck von der Unternehmenskultur hatte ich mir bereits beim ersten persönlichen Kontakt mit Capgemini-Mitarbeitern während des expedITion Workshops gemacht. Deshalb rate ich jedem Studierenden, Unternehmen schon vorab kennenzulernen: entweder durch Praktika oder Recruiting-Veranstaltungen. Bei Capgemini gibt es dazu zum Beispiel am 12. und 13. Juni Gelegenheit, dann findet der expedITion Summit in München statt.

133WIrtSchAFtSInFormAtIK - ErFAhrunGSBErIcht

Page 136: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

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Abwechslungsreich und spannend – so macht der Job Spaß!Erfahrungsbericht von Hannah Esswein, Berufsstart bei der PTV Group

Seit November 2014 arbeitet Han-

nah Eßwein bei der PTV Group im

Hauptsitz in Karlsruhe als Technische

Produktmanagerin. Ihre Erfahrun-

gen nach fünf Monaten im Job sind

sehr positiv: Gutes Betriebsklima,

modernste Arbeitsmittel und eine ab-

wechslungsreiche Tätigkeit in einem

internationalen Team.

Was haben Sie studiert?Nach meinem Studium der Wirtschaftsinfor-

matik an der DHBW Karlsruhe in Kooperation mit der Hornbach Baumarkt AG und meiner Bachelorarbeit im Bereich E-Commerce machte ich noch den Master of Science in Wirtschafts-informatik an der Hochschule Karlsruhe Technik und Wirtschaft. Meine Masterarbeit verfasste ich bei der SAP AG im Bereich Mobile Money.

Wie sind Sie auf die PTV gekommen?Erstmals wurde ich auf das Unternehmen

durch eine Veranstaltung der »Java User Group Karlsruhe« aufmerksam, die dort stattfand. Als ich später von dem Professor, der meine Master-Thesis betreute, erfuhr, dass er selbst jahrelang dort gearbeitet und nur Gutes zu berichten hatte, war mein Interesse endgültig geweckt. Ich fand auf der Unternehmenswebseite eine interessante Stellenausschreibung und bewarb mich.

Wie wichtig sind Ihnen Faktoren wie Einstiegsgehalt, Betriebsklima und Internationalität?Beim Einstiegsgehalt war mir wichtig, dass

es sich im üblichen Rahmen für Berufsanfänger mit meinem Abschluss bewegte. Wichtiger war mir das Betriebsklima. Nach meiner ersten persönlichen Vorstellung konnte ich bei einer Abteilungsführung zwei Mitarbeitern ungestört Fragen stellen und potentielle Kollegen direkt kennenlernen. Noch heute freue ich mich, wenn

ich mit diesen beiden Kollegen in der Kantine am Mittagstisch sitze und mich daran erinnere.

Internationalität eines Unternehmens ist für mich wichtig, da man durch Kollegen aus anderen Ländern immer wieder andere Denk- und Arbeitsweisen kennenlernt. Auch finde ich es sehr motivierend, dass die Software, an der man mitarbeitet, über die Landesgrenzen hinaus eingesetzt wird. Bei meiner täglichen Arbeit habe ich u. a. mit französischen Entwicklern, niederländischen Sales-Kollegen und britischen

› Hannah Esswein Bachelor-Studium der Wirtschafts- informatik an der DHBW Karlsruhe Master-Studium der Wirtschaftsinfor-matik an der Hochschule Karlsruhe Technik und Wirtschaft Technische Produktmanagerin bei PTV

134 WIrtSchAFtSInFormAtIK - ErFAhrunGSBErIcht

Page 137: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Kunden zu tun. Gleichzeitig kann ich wichtige Fragen mit Kollegen bei einem kurzen Besuch im Nachbarbüro klären. Diese Mischung macht mir viel Spaß.

Gibt es Faktoren, die bei einem Unternehmen unbedingt erfüllt sein müssen, damit Sie dort einsteigen?Ja, beispielsweise unbefristete Verträge,

heute leider keine Selbstverständlichkeit mehr. Außerdem schätze ich neben klassischen Kar-riereleitern alternative Aufstiegschancen mit fachlichen Entwicklungsmöglichkeiten. Eben-falls wichtig ist mir die Verwendung moderner Tools, Medien und Verfahren. Während des Studiums begegnen einem viele Techniken und Tools. Doch wie man dann häufig bei Studen-tenjobs oder Praktika feststellen muss, werden diese in der Praxis noch nicht oder nicht konse-quent eingesetzt. Bei der PTV hatte ich Glück. Mir gefällt es, Blogeinträge für Kunden zu schreiben, Webinare für Kunden oder Sales-Kollegen zu aktuellen technischen Themen oder neuen PTV xServer Releases zu halten, im Daily Scrum Mee-ting den Status der Entwickler zu erfahren oder

Absprachen in Wiki-Einträgen festzuhalten und mit anderen zu teilen.

Was sind Ihre Aufgaben?Ich bin sozusagen die Schnittstelle zwischen

Entwicklern und Produktmanagement/Sales und sorge für Informationsfluss, Prozessdefinition und Koordination. Dabei bin ich an technischen Konzepten rund um die PTV xServer beteiligt.

Passt das zu Ihren Vorstellungen, die Sie von Ihrem künftigen Job hatten?Während meines Studiums und einem Jahr

Vollzeitarbeit zwischen dem Bachelor- und dem Masterstudium war ich in der Java-Entwicklung tätig. Ich wollte das Handwerkszeug eines Anwendungsentwicklers kennenlernen und die Grundlagen beherrschen. Nach dem Master-abschluss habe ich bewusst eine Richtung einge-schlagen, die eher zu meinem Studium der Wirt-schaftsinformatik passte: Schnittstelle zwischen IT und Fachbereich. Die Zusammenarbeit mit den Entwicklern und dem Produktmanagement, die Mischung aus Koordination und Konzeption ist interessant und vielseitig.

Was gefällt Ihnen bei PTV besonders?Mir gefällt die Vielseitigkeit: der Forschergeist

durch enge Kooperationen mit den Universitäten und dem Forschungszentrum Informatik, die Kundenbezogenheit durch direkten Zugang zur Industrie und damit verbundenen, konkreten Kundenprojekten. Einflüsse aus beiden Bereichen fließen dann wiederum in unsere Standardsoft-ware. Diese Mischung macht die Arbeit unge-mein spannend und abwechslungsreich.

135WIrtSchAFtSInFormAtIK - ErFAhrunGSBErIcht

Page 138: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

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BERUFS-

EINSTIEG

AVM GmbH

Alt-Moabit 95

10559 Berlin

www.avm.de/jobs

Alexandra Marksteiner • Recruiting

T 0 30 / 399 76 -600 • [email protected]

INFORMATIKER UND INGENIEURE (W/M) GESUCHT

Du verfügst über einen sehr guten Studienabschluss

in den Fachbereichen Informatik, Elektro- und

Nachrichtentechnik, Wirtschaftsingenieurwesen oder

Wirtschafts- und Kommunikationswissenschaften,

bist begeisterungsfähig, kommunikativ und flexibel?

Dann bist du bei uns richtig! Wir bieten außergewöhn-

lichen Talenten und kreativen Köpfen spannende

Aufgaben in einem sympathischen Team.

im Bereich Forschung & Entwicklung

Vergütung: 500 - 700 Euro monatlich

in Einzelfällen möglich

Direkteinstieg, Training-on-the-job

Vergütung: individuell verhandelbar

Bundesnachrichtendienst

Postfach 120

82042 Pullach

www.bundesnachrichtendienst.de

Heidi Denz • Personalmanagement

[email protected]

SIE SIND EINZIGARTIG? WIR AUCH!

Sie haben Ihr Studium der Informatik, Elektro- und

Informationstechnik oder vergleichbar beendet und

sind auf der Suche nach einem spannenden und nicht

alltäglichen Tätigkeitsfeld? Dann könnte der BND eine

interessante Option für Sie sein. Die schnellen Ent-

wicklungszyklen in der Informationstechnik stellen

unsere Fachkräfte regelmäßig vor neue, fordernde

Aufgaben. Unterstützen Sie uns bei der Bewältigung

der vielfältigen Herausforderungen und bewerben Sie

sich jetzt!

Bieten wir leider nicht an.

Bieten wir leider nicht an.

Direkteinstieg und spätere Verbeamtung möglich

Daimler TSS GmbH

Wilhelm-Runge-Straße 11

89081 Ulm

www.daimler-tss.com

Diane Migulla • Human Resources

WIR GESTALTEN IT, GESTALTEDEINE ZUKUNFT MIT UNS!

Studenten der Informatik, Wirtschaftsinformatik

oder vergleichbar für eine Werkstudententätigkeit, ein

Praktikum, Abschlussarbeit für Bachelor oder Master

und für Direkteinstieg nach dem Studium.

Wir suchen Schüler, die eine Ausbildung in einem

innovativen IT-Dienstleistungsunternehmen

zum Fachinformatiker Systemintegration, zur/m

Kaufmann/-frau Büromanagement oder ein Duales

Studium in Informatik oder Wirtschaftsinformatik

absolvieren möchten.

Wir bieten Praktikum sowohl innerhalb der IT als

auch in den querschnittlichen Funktionen an.

Vergütung: Praktikum 700 € monatlich

Wir bieten für Bachelor und Master Abschluss-

arbeiten in spannenden Themen und Projekten an.

Vergütung: Bachelor 750 € / Master 800€ monatlich

Über unsere Webadresse http://discover.daimler-tss.de

sind unsere offenen Vakanzen veröffentlicht.

2

136 InFormAtIK - EInStIEGSProFIlE

Page 139: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

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BERUFS-

EINSTIEG

Diehl Stiftung & Co. KG

Stephanstraße 49

90478 Nürnberg

www.diehl.com

Melanie Pölloth • Personalmarketing

T 0911 / 947 2636 • [email protected]

INGENIEURE (M/W) GESUCHT

Sie studieren Wirtschaftsingenieurwesen, Elektro-

technik, Nachrichtentechnik, Betriebswirtschaftslehre

oder Informatik oder haben einen Abschluss in einem

dieser Bereiche und bereits erste praktische Erfahrungen

gesammelt? Dann übernehmen Sie ab dem ersten Tag

Verantwortung und einen festen Platz in Ihrem neuen

Team, das Ihnen bei Ihrem Einstieg unterstützend zur

Seite steht. Neugierig? Teilen Sie mit uns die Begeiste-

rung an Spitzentechnologien von morgen. Bewerben

Sie sich online über unsere Homepage www.diehl.com

ja in allen Fachbereichen möglich

ja in allen Fachbereichen möglich

Direkteinstieg, Traineeprogramm

FERCHAU Engineering GmbH

Steinmüllerallee 2

51643 Gummersbach

ferchau.de

Alexa Wigger • Personalrekrutierung

T 02261 / 3006 -120 • [email protected]

INGENIEURE (M/W) GESUCHT!

Wir suchen mehr als 1 000 Mitarbeiter (m/w),

davon 500 Hochschulabsolventen (m/w), 500 Young

Professionals (m/w) und Professionals (m/w) für die

Fachrichtungen: Anlagen-/Maschinenbau, Elektrotech-

nik, Fahrzeugtechnik, Informationstechnik, Luft- und

Raumfahrttechnik sowie Schiffbau und Meerestech-

nik. Wir bieten: unbefristete Arbeitsverträge, Entwick-

lung bereichsübergreifender Kompetenzen, individu-

elle Personalentwicklungsprogramme, Orientierung

am ERA-Entgeltflächentarifvertrag der IG Metall NRW,

Karrieremöglichkeiten in Technik und Vertrieb.

ja in allen Fachbereichen möglich

ja in allen Fachbereichen möglich

Direkteinstieg, Trainee (m/w) im Vertrieb

Fraunhofer-Institut für

Integrierte Schaltungen IIS

Am Wolfsmantel 33, 91058 Erlangen

www.iis.fraunhofer.de

Claudia Kestler-Böhm • Personalmarketing

T 09131 / 776 -1654 • [email protected]

IM ERSTEN JOB IN DIE SPITZEN-FORSCHUNG EINSTEIGEN ...

… geht nicht? DOCH! Am Fraunhofer IIS zählen Moti-

vation und Know-how mehr als Position und Berufs-

jahre. Sie studieren Informatik und interessieren sich

für eines unserer Forschungsfelder? Dann bewerben

Sie sich während des Studiums oder im Anschluss

daran. Das Fraunhofer IIS gilt als erstklassige Adresse

in Wissenschaft und Forschung. Ihre Aufgaben umfas-

sen attraktive Forschungs- und Industrieprojekte zur

Gestaltung der Zukunft und Ihr Arbeitsplatz ist mit

hochwertigster Technik ausgestattet.

Praktika sowie Tätigkeit als studentische Hilfskraft

in allen Forschungsbereichen möglich.

Gerne bieten wir Ihnen die Möglichkeit Ihre

Abschlussarbeit in Zusammenarbeit mit uns zu

verfassen.

Direkteinstieg in allen Forschungsbereichen mög-

lich. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!

137InFormAtIK - EInStIEGSProFIlE

Page 140: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

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EINSTIEG

Heraeus Holding GmbH

Heraeusstraße 12-14

63450 Hanau

www.heraeus.de

Julia Lenhart • Employer Branding / HR Kommunikation

T 06181 / 35 -4256 • [email protected]

OPEN SPACE SUCHT OPEN MINDS.

Die Welt von Heraeus wartet mit großen Chancen und

vielfältigen Möglichkeiten auf Sie. Ob Student, Absol-

vent oder Professional, ob Naturwissenschaftler, In-

genieur oder Betriebswirt – Heraeus bietet unterschied-

lichste Karriereperspektiven in vielen verschiedenen

Arbeitsfeldern. Rechnen Sie mit attraktiven und ab-

wechslungsreichen Herausforderungen, einem brei-

ten Aufgabenspektrum und Gestaltungsfreiräumen,

in denen Sie Ihre mutigen Ideen und Ihr Fachwissen

wirksam entfalten können.

Praktika sind in allen Fachbereichen möglich

Abschlussarbeiten sind in allen Fachbereichen

möglich

Direkteinstieg oder Traineeprogramme

in verschiedenen Fachbereichen

Hewlett-Packard GmbH

Herrenberger Straße 140

71034 Böblingen

www.hp.com/jobs

Verena Lenk • Talent Aquisition

T 07031 / 450 -2402 • [email protected]

SIE STUDIEREN ...

... Informatik, Wirtschaftsinformatik, Wirtschafts-

ingenieurwesen oder Betriebswirtschaftslehre? Sie

können bereits erste praktische Erfahrungen –

idealerweise auch im Ausland – vorweisen, sprechen

gut Englisch, sind flexibel und legen Wert auf Kolle-

gialität und eine internationale Arbeitsumgebung?

Dann bewerben Sie sich auf eines unserer Graduate-

Profile unter: www.hp.com/jobs

Wir bieten Praktika und Werkstudententätigkeiten

in den Bereichen Marketing, Sales, IT-Consulting

Ja, in allen Fachbereichen möglich

Im Rahmen der Graduate Programme in den Bereichen:

Beratung, IT, Projektmanagement, Service, Vertrieb

LEONI AG

Marienstraße 7

90402 Nürnberg

www.leoni.com

Robert Manger • Corporate Human Resources

T 0911 / 2023 (0) • [email protected]

VERBINDE DEINE ZIELE MIT FASZINIERENDEN PERSPEKTIVEN.

Nachhaltige Produkte, Systemlösungen und innova-

tive Technologien – dies sind die Herausforderungen

für unsere Zukunft. Unterstützen Sie uns beim

Design von alternativen Leiterwerkstoffen und Mate-

rialien und bei der Entwicklung zukunftsweisender

Prüf- und Fertigungsverfahren. Arbeiten Sie mit uns

an unserem Erfolg und gewinnen Sie Praxiserfah-

rung auf unterschiedlichsten Gebieten. LEONI bietet

Ihnen spannende Tätigkeitsfelder. Lernen Sie die Ab-

läufe kennen, unterstützen Sie strategische Projekte

und sammeln Sie praktische Berufserfahrung.

ja, in allen Fachbereichen möglich

ja, in allen Fachbereichen möglich

Direkteinstieg und vereinzelt Trainee-Programme in

verschiedenen Fachbereichen

2

138 InFormAtIK - EInStIEGSProFIlE

Page 141: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

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Pilz GmbH & Co. KG

Felix-Wankel-Str. 2

73760 Ostfildern

www.pilz.de/karriere

Karin Hänsler • Human Resources

T 0711 / 3409 -635 · [email protected]

INGENIEURE GESUCHT!

Sie studieren Elektrotechnik, Automatisierungs-

technik, Mechatronik, Technische Informatik,

Softwaretechnik oder Produktionstechnik? Wir sind

ständig auf der Suche nach fitten Nachwuchskräf-

ten, die Spaß an kreativen Herausforderungen und

lösungsorientiertem Denken haben:

- Praktika

- Abschlussarbeiten

- Traineepositionen

- Direkteinstieg

In allen Fachbereichen, Schwerpunkte: technische

Bereiche sowie Marketing-Kommunikation,

Vergütung: 500 - 650 € monatlich

In allen Fachbereichen, Schwerpunkt: technische

Bereiche, Vergütung: 750 € monatlich

Direkteinstieg, Traineeprogramm,

Vergütung: 49.000 bis 54.000 €

PTV AG

Haid-und-Neu-Straße 15

76131 Karlsruhe

karriere.ptvgroup.com

Nicole Seiler • Human Resources

T 0721 / 9651 (0) · [email protected]

MOVE THE WORLD! KARRIERE BEI DER PTV GROUP.

Die PTV Group mit Hauptsitz in Karlsruhe macht

Software und Consulting für Verkehr, Transport-

logistik und Geomarketing. Weltweit beschäftigen

wir 600 Mitarbeiter/-innen. Sie sind neugierig,

engagiert und möchten etwas bewegen? Wir haben

offene Stellen für Festanstellungen, Praktikanten,

Abschlussarbeiten und studentische Hilfskräfte. Ge-

suchte Bereiche: (Wirtschafts-) Informatik, Geomatik

und Kartographie, Geoinformatik, Mathematik, Wirt-

schaftsingenieurwesen, Verkehrswissenschaften.

Offene Stellenangebote: jobs.ptvgroup.com

Vergütung: 670,- Euro monatlich

Offene Stellenangebote: jobs.ptvgroup.com

Vergütung: 670,- Euro monatlich

Offene Stellenangebote für Absolventen und

Professionals: jobs.ptvgroup.com

Rolls-Royce Power Systems AG

Maybachplatz 1

88045 Friedrichshafen/Germany

www.rrpowersystems.com/karriere

Vanessa Wünsche • Personalmarketing • T 07541 / 90 -6018

[email protected]

INFORMATIKER, INGENIEURE UND KAUFLEUTE (M/W)

Sie studieren Informatik, Elektrotechnik,

Maschinenbau, Wirtschaftsingenieurwesen

oder Betriebswirtschaft? Sie lösen Aufgaben am

liebsten im Team, sind begeisterungsfähig, arbeiten

zielorientiert und sprechen gut Englisch? Dann

freuen wir uns auf Sie als:

- Praktikant (m/w)

- Bachelor/Master-Thesis (m/w)

- Studentische Hilfskraft (m/w)

Bitte bewerben Sie sich online unter:

www.rrpowersystems.com/karriere

Ja, in allen Fachbereichen möglich

Vergütung bis 770 Euro monatlich

Ja, in allen Fachbereichen möglich

Vergütung bis 770 Euro monatlich

Direkteinstieg, Traineeprogramm

Vergütung von 46.000 - 53.000 Euro/ Jahresbrutto

139InFormAtIK - EInStIEGSProFIlE

Page 142: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

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EINSTIEG

Telemotive AG

Breitwiesen

73347 Mühlhausen i. T.

www.telemotive.de

Verena Zoller • Bewerbermanagement

T 07335 / 184 93 (0) · [email protected]

INGENIEUR (W/M) IM AUTOMOBILBEREICH

Sie wollen in einem erfahrenen Team innovativste

Produkte entwickeln und herausfordernde Projekte

zur Serienreife bringen? Die Telemotive AG bietet

Ihnen den Einstieg in die spannende Welt der

Automobilentwicklung mit den verschiedensten

Einsatzmöglichkeiten: Infotainment und

Multimedia, Fahrerassistenzsysteme, Telematik- und

Navigations-Systeme, Anzeige- und Bedienkonzepte,

Systemarchitektur, Alternative Antriebstechnologien,

Energie- und Speichersysteme. Arbeitsort: München,

Ingolstadt, Sindelfingen oder Wolfsburg

Jederzeit möglich

Jederzeit möglich, Themen nach Absprache

Traineeprogramm oder Direkteinstieg

Voith GmbH

St. Poeltener Strasse 43

89522 Heidenheim

www.voith.com/karriere

Franziska Fachet • Hochschulprogramme

T 07321 / 37 -2992

INGENIEURWISSENSCHAFTENELEKTRO- & INFORMATIONSTECHNIK

Sammeln Sie Erfahrungen und erleben Sie ein spannen-

des Praktikum im Bereich Elektro- und Informationstech-

nik bei Voith. Helfen Sie uns den hohen Automatisie-

rungsgrad von Papiermaschinen und Wasserkraftan-

lagen weiterzuentwickeln. Binden Sie Einzelkomponente

in Fahrzeugsysteme ein und übernehmen Sie andere

verantwortungsvolle Aufgaben in unserem internatio-

nalen Unternehmen. Ihre Voraussetzungen: Ingenieur-

wissenschaften mit Schwerpunkt Elektrotechnik/In-

formatik gute Englischkenntnisse und Teamfähigkeit.

Vergütung von 680 Euro monatlich

Vergütung von 680 Euro monatlich

keine Angabe

2

140 InFormAtIK - EInStIEGSProFIlE

Page 143: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

© 2014 Hewlett-Packard Development Company, LP. The Hewlett-Packard Company is an equal opportunity employer, dedicated to workforce diversity.

Tag für Tag helfen HP Produkte und Lösungen über einer Milliarde Kunden rund um den Globus, erstaunliche Verbindungen zu knüpfen, verblüffende Ideen zu verwirklichen und eindrucksvolle Ziele zu erreichen. Wie wir es schaffen, die Menschen überall auf der Welt mit erstklassigen Technologien zu begeistern?

Erleben Sie es! Treffen Sie Menschen mit Visionen. Finden Sie heraus, was mit Ihrem Talent möglich ist, wenn das Drumherum stimmt. Praktische Erfahrungen bei einem Global Player sammeln? Bei HP haben Sie die Möglichkeit dazu.

Imaginemore

Entdecken Sie die faszinierende Welt von HP als

Praktikant oder Absolvent (m/w) bei HPPraktikumAbsolvieren Sie Ihr Praxissemester bei einem spannenden Global Player. Informieren Sie sich auf unserer Website und bewerben Sie sich online für das Thema, das Sie am meisten interessiert:• Marketing (Produktmanagement, Online-Marketing, Kommunikation u.v.m.)• Sales/Vertriebscontrolling (Account Management, Business Analysen, Sales

Support u.v.m.)• IT Consulting (Software, Supply Chain, Quality & Security)

BerufseinstiegDie HP Graduate-Programme für Hochschulabsolventen geben Ihnen die Möglichkeit, vielfältige Erfahrungen zu sammeln, Ihre bislang gewonnenen Fachkenntnisse zu vertiefen und Einblick in das gesamte HP-Business zu erlangen. Wir bieten Ihnen eine Kombination von „Training on the Job“ und begleitenden Schulungsmaßnahmen und fördern Ihre persönliche Weiterentwicklung durch regelmäßige Feedbackgespräche, Coaching und Mentoring – d. h., wir tun alles, um Sie mit den richtigen Fähigkeiten auszustatten, mit denen Sie in Ihrer Karriere erfolgreich durchstarten können.• SAP Consulting (Projektberatung, Lösungsdesign, SAP Implementierung u.v.m.)• Technology Consulting (Server- & Storage Lösungen, IT Security, Business

Intelligence u.v.m.)• Projektmanagement

Alle aktuellen Jobangebote finden Sie auf unserem Karriereportal:

hp.com/jobsWir freuen uns auf Ihre Bewerbung!

Page 144: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Bauingenieur-wesen

Page 145: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

»das tätigkeitsfeld des Bauingenieurs umfasst Planung, Ent-wurf, Konstruktion, Ausführung, überwachung, Instandhal-tung sowie Betrieb und rückbau von Gebäuden und baulichen Anlagen jeder Art.«

ASBau e.v.

3

Page 146: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Weichen stellen für die Mobilität von morgenEin Beitrag von Prof. Dr.-Ing. Thomas Siefer, Technische Universität Braunschweig, Fakultät für Architektur, Bauingenieurwesen und Umweltwissenschaften

Ob auf der Straße, der Schiene oder

in der Luft: es gibt viele Formen von

Mobilität, die jeden Tag Millionen von

Menschen nutzen. In Braunschweig

kann im Masterstudiengang Mobilität

und Verkehr die komplette Bandbreite

der Mobilität studiert werden.

An der TU Braunschweig werden moderne Verkehrskonzepte für die Stadt der Zukunft, autonome Fahrzeuge im Straßenverkehr, Sicherheitskonzepte für die Schiene und neue Managementsysteme für den Luftverkehr ent-wickelt. Der Masterstudiengang Mobilität und Verkehr ist ein interdisziplinärer Studiengang, der auf die vielfältigen Einsatzmöglich-keiten eines Verkehrsingenieurs vorbereitet. Betreut wird der Studiengang von der Fakultät für Architektur, Bauingenieurwesen und Umweltwissenschaften, weitere Studienin- halte liefern die Fakultät für Maschinenbau, die Fakultät für Elektrotechnik, Informations-

technik und Physik und die Carl-Friedrich-Gauß-Fakultät mit den Bereichen Mathematik, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Da-durch wird eine umfassende Ausbildung garantiert. Konnte lange Zeit an Universitäten und Hochschulen nur ein Verkehrsträger oder ein Aspekt der Mobilität studiert werden, so ist in Braunschweig eine Kombination der wichtigsten verkehrsrelevanten Bereiche mög-lich.

MOBILITÄT ALS HAUPTFORSCHUNGSFELDDie TU Braunschweig liegt im Herzen einer

der aktivsten Forschungsregionen Europas. Eines der drei Hauptforschungsfelder ist dabei der Bereich Mobilität. Neben zahlreichen einzelnen Instituten, die sich mit dem Themen-komplex Mobilität beschäftigen, bündelt das Niedersächsische Forschungszentrum Fahrzeugtechnik (NFF) institutsübergreifende Aktivitäten. Unterstützt vom Land Nieder-sachsen und der Volkswagen AG forschen hier eine Vielzahl an Wissenschaftlern bisher vor allem für den Straßenverkehr, zukünftig wird

das Aufgabengebiet um Schienenfahrzeuge erweitert werden.

Das Niedersächsische Forschungszentrum für Luftfahrt (NFL) nimmt gemeinsam mit Forschern des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) eine bedeutende Rolle in der Forschung für den Luftverkehr der Zukunft ein. In zusätzlichen Sonderforschungsprojekten werden die vorhandenen Kompetenzen auch in den Bereichen Eisenbahnwesen, Stadtplanung und Politik gebündelt.

Der stete Anstieg der Mobilität in boom-enden Städten und Ballungsräumen stellt die Ingenieure im 21. Jahrhundert vor besondere Herausforderungen und Chancen. Diesen Bedarf bei begrenzten Platzverhältnissen und

3

144 BAuInGEnIEurWESEn - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 147: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

eingeschränkten Kapazitäten der öffentlichen Verkehrsmittel zu befriedigen, ist eine der großen Aufgaben des Verkehrsingenieurs. Auf dem Land hingegen steht der ÖPNV vor anderen Problemen: Lösungen sind gefragt, um auch bei sinkenden Einwohnerzahlen noch ein angemessenes Maß an öffentlicher Mobilität anbieten zu können. Eine weitere Rolle spielt das gestiegene Umweltbewusstsein in der Bevölkerung. Um die Klimaschutzziele erreichen zu können, sind zahlreiche Maßnahmen gerade im Mobilitätssektor nötig. Dazu gehört die Entwicklung elektrischer Antriebe für PKW und Busse, optimierte Verkehrsflüsse auf Autobahnen und im Stadtverkehr oder eine Verlagerung der Mobilität auf umweltfreundliche Verkehrsträger wie die Schiene oder das Fahrrad.

DER STUDIENGANGNachdem im Bachelorstudiengang zunächst

die Ingenieursgrundlagen und Einführungen zu verschiedenen Verkehrsträgern gelehrt wurden, können die Studierenden im Master ihre eigenen Vertiefungen auswählen. Zur Wahl stehen die Bereiche

› Luftfahrt › KFZ-Technik › Spurgeführter Verkehr › Verkehrsplanung und ÖPNV › Wirtschaft und Logistik

aus denen eine Haupt- und eine Nebenvertiefung gewählt werden müssen. Innerhalb der Vertiefung stehen noch einmal verschiedene Lehrveranstaltungen zur Wahl. Im Bereich Luftfahrt geht es sowohl um die Entwicklung von Flugsicherungssystemen als auch das Management des Luftraums. In der Vertiefung Kraftfahrzeugtechnik stehen Regelungsverfahren und Fahrerassistenz-systeme sowie Einführungen zu verschiedenen Antriebsarten im Mittelpunkt. Die Vertiefung Schienenverkehr deckt mit den Themen Planung, Bau, Betrieb und Sicherheit von Bahnsystemen die ganze Bandbreite des Eisenbahnwesens ab. Im Vertiefungsbereich Verkehrsplanung und ÖPNV geht es rund um den städtischen Verkehr. Zur Wahl stehen sowohl Lehrveranstaltungen rund um die Planung und Steuerung des öffentlichen Personenverkehrs als auch zu Betrieb und

Fahrzeugen. Die Vertiefung Wirtschaft und Logistik beschäftigt sich mit Fragestellungen aus der Logistik, der Organisation und der Rechtswissenschaften.

Ergänzt wird das Studium unter anderem durch ein Praktikum in einem verkehrs-relevanten Unternehmen, die Teilnahme an einer Vortragsreihe und Veranstaltungen aus dem überfachlichen Bereich. Durch Kombination verschiedener Vertiefungen und Module kann an der TU Braunschweig jeder angehende Ingenieur sein individuelles Profil zusammenstellen.

Anregungen für die Wahl oder Feinjustierung des persönlichen Schwerpunkts können sich die Studierenden auch noch während des Studiums

› Prof. Dr.-Ing. Thomas Siefer

145BAuInGEnIEurWESEn - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 148: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

in den verschiedenen Lehrveranstaltungen holen. Die Professoren werden in vielen Veranstaltungen durch externe Lehrbeauftragte aus Wirtschaft und Forschung unterstützt, so dass ein spannender Praxisbezug garantiert ist. Zusätzlich werden verschiedene Exkursionen angeboten, durch die den Studierenden Einblicke in Praxisprojekte ermöglicht und Kontakte zu möglichen Arbeitgebern geknüpft werden können.

»VDV: HOHE INNOVATIONSFREUDIGKEIT, VIELSEITIGE TÄTIGKEITSFELDER UND KONTINUIERLICHE BERUFLICHE WEITER-BILDUNG«

Genauso vielfältig wie die Möglichkeiten der Studienausrichtung sind auch die Berufsvarianten. Je nach gewählter Vertiefung können Stellen in der Bahn- oder Fahrzeug- industrie, an Flughäfen oder in Planungsbüros locken. Die Berufsaussichten für Verkehrs-ingenieure mit dem Abschluss Master of Science sind in allen Teilbranchen ausgezeichnet. Grade im Bereich der Verkehrsplanung bei Eisenbahn-

oder kommunalen Nahverkehrsunternehmen werden auf Grund der Altersstruktur der be-schäftigten Fachkräfte in den nächsten Jahren zahlreiche Stellen frei. Dabei warten auf die Absolventen vielfältige Aufgaben, in denen in-dividuelle Lösungen gefunden werden müssen.

»VDV: GEFRAGT IST KEIN NISCHENDENKEN SONDERN DER ›BLICK ÜBER DEN TELLERRAND‹.«

Anders als in vielen anderen Bereichen sind auch Kenntnisse aus benachbarten Bereichen nötig, um umfangreiche und stimmige Konzepte entwickeln zu können. Im Gegenzug dürfen Masterabsolventen schnell Verantwortung übernehmen. Zusätzlich spielt eine hohe

Sicherheit der Arbeitsplätze eine Rolle, da die standortbezogenen Dienstleistungen in der Verkehrsbranche nicht ins Ausland verlagert werden können.

FAZITDas Bachelorstudium Mobilität und

Verkehr bietet eine hervorragende Grundlage für ein weiteres Studium mit Verkehrsbezug. Ein Masterstudium Mobilität und Verkehr ist die ideale Ergänzung für alle, die ein abwechslungsreiches und praxisbezogenes Ingenieurstudium suchen. Die TU Braun-schweig bietet ein breites Spektrum an verkehrsbezogenen Lehrveranstaltungen und Forschungsthemen, aus denen jeder sein indivi-duelles Profil formen kann. Im Gegensatz

3

146 BAuInGEnIEurWESEn - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 149: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

zu Berufsanfängern mit Bachelorabschluss können Absolventen des Masters Mobilität und Verkehr sich von Anfang an auf spannende und verantwortungsvolle Aufgaben freuen. Dafür erhalten sie an der TU Braunschweig die bestmögliche Ausbildung.

KURZVITAProf. Dr.-Ing. Thomas Siefer ist seit 1997 Geschäftsführender Leiter des Instituts für Verkehrswesen, Eisenbahnbau und -betrieb. Im Jahr 2009 übersiedelte das Institut von der Universität Hannover an die TU Braunschweig. Nach seinem Studium im Bauingenieurwesen an der Universität Hannover arbeitete Herr Prof. Dr. Siefer bei der Deutschen Bundesbahn und späteren DB AG in verschiedenen Positionen u. a. als Leiter der Organisationseinheit »Betriebliche und kaufmännische Angelegenheiten« im Vorstandsprojekt »EXPO 2000/S-Bahn Hannover«. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Eisenbahnbetriebswissenschaft und Verkehrsökonomie. Seit 2003 ist er Advisory Professor an der Tongji Universität Shanghai und aktuell Dekan der Fakultät für Architektur, Bauingenieurwesen und Umweltwissenschaften der Technischen Universität Braunschweig.

147BAuInGEnIEurWESEn - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 150: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Habe ich im Studium eigentlich etwas gelernt?Erfahrungsbericht von Tina Mühle, Berufsstart bei ARCADIS Deutschland

Gerade einmal zwei Jahre ist es her.

Nach meiner letzten Prüfung im Stu-

dium begann die Zeit plötzlich zu

rasen. Projektarbeit, Diplomarbeit,

Bewerbungen, Verteidigung und der

Einstieg ins Berufsleben: gefühlt lief

das innerhalb von Tagen ab. Plötzlich

war ich nicht mehr sicher, ob ich mir

das ersehnte Ende meiner Studienzeit

tatsächlich noch wünschte. Hatte ich

überhaupt etwas Anwendbares ge-

lernt in den fünf Jahren?

Zum Glück weiß ich heute, dass mich mein Studium und der Nebenjob in einem Ingenieur-büro sehr gut auf den Berufseinstieg vorbereitet haben.

Als sich mein Studium dem Ende näherte, recherchierte ich in Internet und Fachzeitschriften nach Planungsbüros und -unternehmen, die im Wasserbau tätig sind.

Dabei stieß ich auch auf die ARCADIS Deutsch-land GmbH. Zur selben Zeit fand auf unserem Campus die »Bonding-Messe« statt, auf der ARCADIS mit einem Stand vertreten war. Ich nutzte die Gelegenheit und suchte das Gespräch mit den anwesenden Vertretern des Unternehmens, darunter auch mein heutiger Abteilungsleiter.

»ES LOHNT SICH, FRAGEN ZU STELLEN.«

Meiner Initiativbewerbung folgte ein Be-werbungsprozess mit zwei Gesprächen, in denen ich meinen Vorgesetzten und eine Kollegin der HR-Abteilung, also der Personalabteilung, kennenlernte. Beide Gespräche verliefen sehr freundlich und offen. Sie waren nicht einzig darauf ausgerichtet, dass das Unternehmen mich kennenlernte, sondern gaben auch mir die Chance, viel über Struktur und aktuelle Projekte von ARCADIS zu erfahren. Innerhalb weniger Tage nach dem zweiten Gespräch bekam ich eine Zusage. Das verlieh mir natürlich nochmal eine

besondere Motivation in der »heißen Endphase« der Diplomarbeit.

In den ersten Wochen stand für mich neben der Projektarbeit die Einarbeitung in Unter-nehmensstrukturen und interne Regelungen (Ablagestrukturen, Qualitätsmanagement, Health & Safety, …) auf dem Programm. Für diese Einarbeitungsphase wurde mir ein Pate zur Seite gestellt, der mir bei allen organisatorischen Fragen mit Rat und Tat zur Seite stand. Auch die anderen Kollegen nahmen mich sehr offen und herzlich auf.

› Tina Mühle Diplom-Studium Bauingenieurwesen (Fachrichtung Wasserbau und Umwelt) an der Technischen Universität Dresden Projektingnieurin bei ARCADIS

3

148 BAuInGEnIEurWESEn - ErFAhrunGSBErIcht

Page 151: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Mit der Zeit ging mein Aufgabenbereich von der Einarbeitung und kleineren Zuarbeiten immer mehr in die selbstständige Projektbe-arbeitung über. Aus rein wasserbaulicher Sicht fühlte ich mich diesen Aufgaben fachlich immer gewachsen. Nicht immer leicht fiel es mir dagegen, wirtschaftliche Aspekte eines Projektes einzuschätzen und die Zielstellungen des Auftraggebers konform in Planungs-Randbedingungen zu übertragen. Manchmal fühlte ich mich genau dann unwohl, mit scheinbar banalen Fragen zu meinen Kollegen zu gehen, überwand mich aber dennoch immer wieder. Die Kollegen haben mir stets sehr

geduldig und in der Regel auch ausführlich weiter geholfen. So entwickelte sich aus meiner Unsicherheit nie ein ernsthaftes Problem, das den Projektfortschritt verzögert oder sogar verhindert hätte. Es lohnt sich also, Fragen zu stellen, und das nicht immer nur für die eigene Entwicklung!

Ungewohnt war es für mich zunächst auch, Teilaufgaben abzugeben. In erster Linie gehörte hierzu das »Zeichnen lassen« von technischen Zeichnerinnen. Bisher war ich es gewohnt, meine CAD-Pläne selbst zu erstellen und deswegen auch vollumfänglich im CAD-Programm zu konstruieren.

Mittlerweile gehe ich schon viel selbst-bewusster und eigenverantwortlicher an die Projektarbeit heran. Entgegen meinen anfäng-lichen Befürchtungen denke ich, dass mich das Studium gut auf das Berufsleben vorbereitet hat. Insbesondere die Arbeitsweise, die ich mir im Laufe der fünf Jahre voller Belege, Prüfungen, Seminare und Laborversuche aneignen musste, kommt mir heute zu Gute. Vieles, von dem ich während des Studiums dachte, es sei zu theoretisch, zu praxisfern und was ich auch nicht immer ganz verstanden habe, wende ich jetzt alltäglich an. Ebenso viel nahm ich aus meinem Nebenjob in einem kleinen Ingenieurbüro mit. Hier lernte ich den Ingenieursalltag kennen und wurde sicherer im Umgang mit dem Fachjargon.

Auch wenn ich mich heute manchmal nach meiner Studienzeit zurücksehne, bin ich sehr froh, im Arbeitsleben angekommen zu sein. Ich gehe gern an meinen Arbeitsplatz, habe meinen Rhythmus im Ingenieursalltag gefunden und gute Kontakte zu den Kollegen geknüpft.

149BAuInGEnIEurWESEn - ErFAhrunGSBErIcht

Page 152: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

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GOLDBECK GmbH

Ummelner Str. 4-6

33649 Bielefeld

www.goldbeck.de/karriere

Personalentwicklung

T 0521 / 9488 -1261 • [email protected]

ARCHITEKTEN UND INGENIEURE (W/M) MIT TEAMGEIST GESUCHT

Wir suchen deutschlandweit (w/m):

- Architekten

- Bauingenieure

- Elektro- und Versorgungsingenieure

- Facility Manager sowie

- Wirtschaftsingenieure (Bau)

Insbesondere sind uns dabei Teamgeist, Engagement

und eine strukturierte Arbeitsweise wichtig. Im

Gegenzug bieten wir Mitarbeitern eine maßgeschnei-

derte Einarbeitung, große Handlungsspielräume und

ein starkes Team, auf das man bauen kann.

in allen Fachbereichen möglich, Vergütung

positionsabhängig

in allen Fachbereichen möglich, Vergütung

positionsabhängig

in allen Fachbereichen möglich als Direkteinstieg oder

Trainee, Vergütung positionsabhängig

PTV AG

Haid-und-Neu-Straße 15

76131 Karlsruhe

karriere.ptvgroup.com

Nicole Seiler • Human Resources

T 0721 / 9651 (0) · [email protected]

MOVE THE WORLD! KARRIERE BEI DER PTV GROUP.

Die PTV Group mit Hauptsitz in Karlsruhe macht

Software und Consulting für Verkehr, Transport-

logistik und Geomarketing. Weltweit beschäftigen

wir 600 Mitarbeiter/-innen. Sie sind neugierig,

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150 BAuInGEnIEurWESEn - ErFAhrunGSBErIcht

Page 153: Berufsstart Technik Sommersemester 2015
Page 154: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Elektrotechnik

Page 155: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

»die Elektro- und Informationstechnik umfasst den gesamten Bereich der elektrischen und elektromagnetischen Erschei-nungen und Gesetzmäßigkeiten und setzt sich deren techni-sche nutzung zum ziel.«

christian-Albrechts-universität zu Kiel

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Page 156: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Forschungsmaster – Studieren am Puls der ForschungEin Beitrag von Prof. Dr.-Ing. Andreas Kolb und Prof. Dr.-Ing. Peter Haring Bolívar, Universität Siegen

Der Masterabschluss gilt häufig als

»Diplomersatz« und damit als Regel-

abschluss für eine industrielle oder

eine wissenschaftliche Karriere. Das

Konzept des »Forschungsmasters« in

Elektrotechnik oder Informatik an der

Universität Siegen reicht darüber

hinaus. Es verknüpft die Masteraus-

bildung eng mit konkreten Forschungs-

projekten und bietet Studierenden

ein ideales Sprungbrett für eine

wissenschaftliche Karriere.

Elektrotechnik und Informatik bilden die technologischen Säulen der modernen Infor-mationsgesellschaft und stellen bedeutende Querschnittstechnologien für die deutsche Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft dar. Die Lösung aktueller und zukünftiger Herausforderungen in nahezu allen aktuellen gesellschaftlichen Fragen, wie z.B. nachhaltige Energie, alternde Gesellschaft und Sicherheit

erfordert ein enges Zusammenwirken der Elektrotechnik und der Informatik mit weiteren technologischen und wirtschaftlichen Bereichen. Für diese Integrationsarbeit werden Führungskräfte mit der Qualifikation eines Masters oder einer Promotion benötigt, die auf Basis eines soliden Fachwissens diese Vernetzungsleistung erbringen können.

»ZIEL IST EIN ATTRAKTIVES STUDIENMODELL ANZUBIETEN DAS STÄRKER FORSCHUNGSORIENTIERT AUSGERICHTET IST!«

Die Umstellung der »alten« Diplom- und Magister-Studiengänge auf das aus dem englischsprachigen Raum bekannte zweistufige Modell des Bachelor- und Master-Studiums im Rahmen des Bologna-Prozesses hat das deutsche Hochschulwesen grund-legend verändert. Im Diskussionsfokus der letzten Jahre standen die Vor- und vor allem die Nachteile des neuen Systems. Ein Haupt-kritikpunkt bestand in der zunehmenden Verschulung des höheren Bildungssystems.

Diese führe bzw. führt zu engen Vorgaben für die Studienplanung und wirkt sich unter anderem negativ auf die Wahlmöglichkeiten, auf die Kompetenzentwicklung sowie auf die Verzahnung von Theorie und Praxis aus.1 Zudem wird aufgrund der spezifischen Umsetzung des Bologna-Prozesses in Deutschland eine Verschiebung des Augen-merks weg von der Allgemeinbildung hin zur »Beschäftigungsfähigkeit« der Hoch-schulabsolventen« diagnostiziert, die eine »fast vollständige Transformation des universitären Auftrags nach sich gezogen« hat.2

› Ziel: Wissenschaftliches Arbeiten und auf ein nachfolgendes Promotionsprogramm abzielen.

Das Department für Elektrotechnik und Informatik der Universität Siegen hat intensiv über diese Entwicklung nachgedacht. Im Blickpunkt stand dabei die Frage, ob und wie die im angloamerikanischen Raum sehr verbreitete, aber in Deutschland relativ selten vorzufindende enge Verzahnung von Forschung und Lehre in geeigneter Form in ein Modell

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154 ElEKtrotEchnIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 157: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

eines »Forschungsmaster«-Studiengangs umge-setzt werden kann. Ziel ist, ein attraktives Studienmodell anzubieten, das stärker forschungsorientiert ausgerichtet ist und das die Studierenden bereits im Master optimal auf eine anschließende Promotion und eine mögliche spätere wissenschaftliche Karriere vorbereitet. Besonders begabte Bachelorabsolventen erhalten die Möglichkeit, die Studienleistungen des Schwerpunktstudiums innerhalb des Master-studiengangs durch aktive Mitarbeit in einem Forschungsprojekt sowie durch individuell ausgewählte, auf dieses Projekt abgestimmte weitere Wahlmodule zu absolvieren. Auf diese Weise wird ein anspruchsvolles, direkt auf wissenschaftliches Arbeiten und damit auf ein mögliches nachfolgendes Promotionsprogramm abzielendes Masterstudium möglich. Im

Gegensatz zum Modell eines integrierten Master-Promotionsprogramms, bei dem nach dem Bachelorabschluss direkt die Promotion angestrebt wird, besteht beim »Forschungs-master« keine Bindung an die Promotion, d.h. der Masterabschluss ist keine »Promotion dritter Klasse«.

»DAS FORSCHUNGSTHEMA IST MIT EINEM AKTIVEN FORSCHUNGSPROJEKT DES LEHRSTUHLS VERKNÜPFT.«

Zur klaren Profilierung wird das Siegener Modell des Forschungsmasters in der Elektrotechnik »James Clerk Maxwell« und in der Informatik »Alan Turing« genannt. Das Modell sieht zum einen eine Stärkung der Grundlagen vor, die im Zuge des Bologna-Prozesses und

der Verpflichtung einer berufsqualifizierenden Bachelorausbildung nicht vollständig in einem 6-semestrigen Bachelorstudium unter-gebracht werden können. Zum anderen erhält der Forschungsaspekt bereits von Studienbeginn an Gewicht. So wird eine streng wissenschaftliche Arbeitsweise z.B. in Form eines Forschungsseminars praktiziert, bei dem auf der Basis einer grob abgesteckten Forschungsfrage und einer intensiven Literaturrecherche ein erstes Forschungskonzept erstellt wird. Der Masterstudent erarbeitet in enger Zusammen-arbeit mit dem betreuenden Lehrstuhl das Forschungsthema sowie ein darauf abge-stimmtes Studienprogramm. Dieses wird über den weiteren Studienverlauf hinweg fortentwickelt. Das Forschungsthema, in dem sich der Masterstudent engagiert, ist in aller Regel mit einem aktiven Forschungsprojekt des Lehrstuhls verknüpft. Das entwickelte Forschungskonzept wird im Laufe des Studiums in wesentlichen Teilen auch praktisch umgesetzt und – sofern möglich – in das Forschungsprojekt des Lehrstuhls integriert. Ein striktes Augenmerk gilt einer nicht zu engen Kopplung zwischen

› Femtosekundelaser

155ElEKtrotEchnIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 158: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

den »harten« Zielen des Forschungsprojekts und der Arbeit des/der Studierenden, um eine gesunde Balance zwischen der gewünschten Gestaltungsfreiheit für den Studierenden und dem Forschungsbezug zu wahren.

Das inhaltliche Angebot für einen Siegener Forschungsmaster ist sehr breit gefächert und deckt in der Elektrotechnik die Bereiche Automatisierungs- und Energietechnik, Nach-richten- und Kommunikationstechnik sowie Mikrosystemtechnik ab. In der Informatik umfasst das Themenspektrum Vertiefungen in Medizininformatik, Softwaretechnik, theoretischer Informatik und Visual Computing. Besonders reizvoll ist hierbei die Verknüpfung zwischen der Sensorentwicklung und der Verarbeitung und Visualisierung von Sensordaten. Dieses Themenfeld wird intensiv im Rahmen des durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) finanzierten Graduiertenkollegs (GRK) »Imaging New Modalities« erforscht. Das Besondere am Forschungskonzept besteht in der expliziten Einbindung von Forschungsstudierenden in das Promotionsprogramm. Diese werden

finanziell unterstützt, da sie als studentische Hilfskräfte langfristig in die Forschungsprojekte des am GRK beteiligten und betreuenden Lehrstuhls beschäftigt und integriert werden können. Hier finden die Konzepte des Siegener Forschungsmasters und der frühen Einbindung in einen größeren, koordinierten Forschungskontext in idealer Weise zusammen. Diese vertiefte Teilhabe, die neben dem eigenen Forschungsthema als eingebettete Tätigkeit stattfindet, fördert die Bildung zusätzlicher Kompetenzen wie Teamfähigkeit oder verant-wortliches Handeln und Zeitmanagement.

»DIE BESCHÄFTIGUNGSCHANCEN SIND IN DEN BEREICHEN AUTOMOBIL, MASCHINEN UND ANLAGEN, INDUSTRIELLE FERTIGUNGSPROZESSE WEITERHIN SEHR POSITIV.«

BERUFSFELDERAndreas Gontermann vom Zentralverband

der Elektrotechnik und Elektronikindustrie, ZVEI, stellt heraus3, dass trotz der im Verlauf des Jahres 2014 eher ungünstiger gewordenen

globalen Rahmenbedingungen die deutsche Elektrobranche in den ersten 3 Quartalen 2014 ihre Produktion um 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum steigern konnte.

Die Entwicklung der Beschäftigten in der deut-schen Elektroindustrie bleibt demnach erfreulich. Mehr als ein Fünftel der 846.000 Beschäftigten Ende September 2014 sind Ingenieure, der Be-schäftigungszuwachs im Jahresvergleich liegt hier bei knapp einem Prozent. Der Fachkräftemangel rangiert bei den Unternehmen an zweiter Stelle der Sorgenliste. Die Beschäftigungschancen sind in den Bereichen Automobil, Maschinen und An-lagen, industrielle Fertigungsprozesse weiterhin sehr positiv. »Und die Technologien der Branche sind ganz entscheidend dafür, Themen wie die Digitalisierung bzw. Industrie 4.0 oder Energieef-fizienz und -intelligenz voranzutreiben«, so Gon-termann.

QUELLEN › 1 Suchanek, Justine, et al. Bologna

(aus) gewertet: eine empirische Analyse der Studienstrukturreform. Vol. 3. Vandenhoeck & Ruprecht, 2012.

3

156 ElEKtrotEchnIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 159: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

› 2 Dieter Lenzen: Hochschulstudium: Humboldt aufpoliert – Kann ein Studium Bildung und Ausbildung zugleich sein? Ja!, Die Zeit, 16. März 2012.

› 3 http://www.elektroniknet.de/elektronik-fertigung/strategien-trends/artikel/115841/

KURZVITAAndreas Kolb studierte 1986-1992 Mathema-tik an der Universität Erlangen-Nürnberg und promovierte im Anschluss an dersel-ben Universität im Bereich Informatik mit Schwerpunk Computergraphik im Jahre 1995. Nach einer dreijährigen Industriephase beim debis Systemhaus war er von 1998 bis 2003 Professor für Computergraphik und Virtuelle Realität an der Fachhochschule Wedel. Seit Oktober 2003 hat er den Lehrstuhl für Com-putergraphik und Multimediasysteme an der Universität Siegen inne. Seine Forschungs-schwerpunkte liegen in den Bereichen der echtzeitfähigen Sensordatenverarbeitung und -visualisierung. Seit 2009 ist er Sprecher

des DFG-finanzierten Graduiertenkollegs »Imaging New Modalities« (GRK 1564). Zwi-schen 2011 und Anfang 2015 fungierte er als Prodekan für Forschung an der Naturwissen-schaftlich-Technischen Fakultät der Univer-sität Siegen.

KURZVITAPeter Haring Bolivar, 1969 in Mexiko-Stadt, Mexiko, geboren, studierte 1987-1992 Elekt-rotechnik an der RWTH Aachen. 1992-1993 fungierte er als Leiter der Rettungsgeräte-abteilung von Náutica Diesel Europea in Mexiko-Stadt. Zwischen 1993 und 1996 folgte die Tätigkeit als Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Halbleitertechnik der RWTH

Aachen. Er erforschte konjugierte Polymere und Femtosekundendynamik in Halblei-tern. Nach seiner Promotion leitete er von 1997-2001 die THz Abteilung des Instituts für Halbleitertechnik der RWTH Aachen. Von 2001-2004 war er Oberingenieur der gleichen Institution mit Aktivitäten in der Optoelektronik, Ultraschnellen Dynamik in Quantenstrukturen, Terahertz Technologie, optische Datenspeicherung und Nanotechno-logie. Er leitet seit Oktober 2004 das Instituts für Höchstfrequenztechnik und Quanten-elektronik der Universität Siegen. Seit 2008 ist er zudem Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs derselben Institution.

› Prof. Dr.-Ing. Peter Haring Bolívar › Prof. Dr.-Ing. Andreas Kolb

157ElEKtrotEchnIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 160: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Vom Software-Ingenieur zum IT-Berater und ProjektleiterErfahrungsbericht von Eckhard Ernst, Berufsstart im Rückblick

Nach meiner Berufsausbildung zum

Informationselektroniker habe ich

an der FH Wiesbaden Elektrotechnik

mit Schwerpunkt Nachrichtentechnik

studiert und 1986 als Dipl.-Ing. abge-

schlossen.

Seit frühester Kindheit hat mich ganz traditionell alles mit Technik Bezug interessiert. Insofern war meine spätere Berufs und Studienwahl die weitere Verfolgung meiner Interessen. Einen Kick hinsichtlich IT gab mir bestimmt mein erster Basic programmierbarer Taschenrechner. Softwareentwicklung hat mich dann während meines Studiums immer mehr fasziniert.

In welchem Bereich arbeiten Sie heute und was sind Ihre Aufgaben?Ich arbeite heute als Senior Consultant bei der

Proventa AG. Aktuell bin ich in einem Projekt der Tolino Kooperation einem Zusammenschluss deutscher Buchhändler und der Telekom AG tätig. Hier bin ich im Auftrag der Telekom an der

Erweiterung und Konzeption der TelekomCloud beteiligt. Die TelekomCloud enthält alle eBooks der Kooperation (z.Zt. ca. 2 Mio.). Die Cloud ordnet nach einem Kauf das eBook den ent-sprechenden Kunden-Accounts zu. Damit ist das eBook sofort auf allen Endgeräten (eReader, Tablet, iPhone-App, Android-App) des Kunden verfügbar. Zu meinen Aufgaben gehören dabei IT- Konzeptionen, IT bezogenen Umsetzung fach-licher Anforderungen, Konzeption zusätzlicher System oder auch Architektur Reviews inklusive Software Architektur.

Wie haben Sie Ihre Karriere geplant?Innerhalb meines Studium wurden da-

mals fakultative Kurse zur Architektur von Mikroprozessoren als auch der entsprechenden Assembler-Programmierung angeboten (neben dem üblichen Fortran 77 Seminar). Diese Themen haben mich sehr interessiert und am Ende wurde daraus eine Diplomarbeit, hierbei ent-wickelte ich Assembler Programme, welche die Übertragungsfunktion von Filtern ermittelten und grafisch darstellten. Ich hatte immer sehr

viele Interessen und letztendlich mein Studium dafür genutzt etwas für mich Neues anzugehen, dessen Möglichkeiten mich begeistert haben – und immer noch begeistern.

Verlief Ihr Berufseinstieg so, wie Sie es sich vorgestellt haben und fühlten Sie sich in allen Bereichen gut durch das Studium vorbereitet?Da ich neben meinem Studium über eine

3,5 Jährige Ausbildung verfügte war ich auf die betriebliche Welt eines damaligen Deutschen Elektrokonzerns gut vorbereitet. Ich startete als

› Eckhard Ernst Diplom-Studium Elektrotechnik mit Schwerpunkt Nachrichtentechnik an der FH Wiesbaden Senior Consultant bei Proventa AG

3

158 ElEKtrotEchnIK - ErFAhrunGSBErIcht

Page 161: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Software-Ingenieur und war an der Software Entwicklung eines neuen Prüfstand-Systems unter einem Realzeitbetriebssystem von Intel (RMX) beteiligt. In den ersten drei Monaten wurde ich von meinem damaligen Arbeitgeber hierfür in verschiedenen Seminaren weiter qualifiziert. Ich denke die Möglichkeiten Neues zu erlernen und sich weiterzubilden waren für mich immer wichtige Faktoren bei der Wahl eines Arbeitgebers.

Wie waren die ersten 100 Tage im Job?Es ist lange her aber rückblickend hatte ich

natürlich viel Neues zu lernen, allerdings war es für mich unheimlich motivierend endlich an etwas »Realen« – etwas was beim Kunden zum Einsatz kommt – beteiligt zu sein.

Was würden Sie Studenten für die Planung der beruflichen Orientierung raten?Die vorhandene Zeit im Studium, im

Praktikum oder auch als Werkstudent zu nutzen, um viele verschiedene Erfahrungen in der realen Wirtschaft sammeln zu können. Vor einem solchen Erfahrungshintergrund sollte es gelingen, das für sich passende beurteilen und

finden zu können. Startet am Anfang in einem Betrieb, in dem ihr weiter hinzulernen könnt.

Auf welche Faktoren haben Sie beim Berufseinstieg und bei der Auswahl des ersten Jobs geachtet?Ich habe es schon erwähnt, für mich war es

wichtig die Sicherheit zu erhalten bei meiner ersten Stelle zusätzliche neue Inhalte erlernen zu können. Auch wollte ich eher in einem Unternehmen mit breiterem Produktportfolio starten, um ggf. im Unternehmen die Aufgaben/Abteilungen wechseln zu können. Nach meiner Meinung gilt auch nach wie vor der Tipp – ich habe es so gemacht – die anfängliche Stelle nach einigen Jahren zu wechseln.

Last but not least, verkauft euch nicht unter Wert fordert etwas, zu große Bescheidenheit wird eher als Schwäche ausgelegt (dabei natürlich realistisch bleiben).

Was sind Karrieretreiber, was sind Karrierekiller?Nun, nach meiner Meinung ganz klar

Engagement, Eigeninitiative und eine Motivation, die erkennen lässt, dass ihr die Belange des Jobs/

Projektes zu euren eigenen macht, d.h. ihr müsst ein Wir-Gefühl entwickeln/zeigen, es müssen eure Belange sein, nicht die der Firma ...

Fühlen Sie sich in Ihrem aktuellen Tätigkeitsbereich wohl und sehen Sie Entwicklungsmöglichkeiten für sich?Vor meiner bisherigen Berufserfahrung habe

ich mich natürlich schon in der Vergangenheit weiterentwickelt. Im Laufe der Jahre, in verschiedenen Firmen immer in Abteilungen mit direktem Kundenkontakt, habe ich mich methodisch weitergebildet. Ich hatte Rollen als Teamleiter und Projektleiter – durchaus großer IT-Entwicklungsprojekte inne – und dies durch entsprechende Zertifizierungen theoretisch gefestigt (Project Management Professional – PMP, Professional Scrum Master – PSM). In der Regel wirke ich an größeren herausfordernden konzeptionellen IT-Themen in unterschiedlichen Kunden-Projekten mit. In diesen Beratungsprojekten habe ich die Kundeninteressen zu berücksichtigen aber dabei in der Regel einen großen Gestaltungsspielraum. Je nach Auftrag bzw. Situation leite ich ggf. solche Projekte im Kundenauftrag.

159ElEKtrotEchnIK - ErFAhrunGSBErIcht

Page 162: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Nicht trotz, sondern wegen Bachelor und MasterErfahrungsbericht von Florian Jünger, Berufsstart bei ZMDI

Als Abiturient hatte ich ein breites

Spektrum verschiedener Interessen:

Technik, neue Medien und Musik. Zu

meinen wesentlichen schulischen

Stärken gehörten Physik und Ma-

the. Ich hatte jedoch keine konkreten

Vorstellungen über meine berufliche

Zukunft. Ein etwaiges Studium sollte

meine Interessen mit den schulischen

Stärken verbinden und mir weitere

Zeit zur Orientierung verschaffen.

Glücklicherweise bin ich auf den jungen inter- disziplinären Bachelor-Studiengang Medien-technologie an der TU-Ilmenau aufmerksam geworden. In dessen Curriculum findet sich das ingenieurwissenschaftliche Grundstudium aller Ingenieurswissenschaften der TU-Ilmenau, ergänzt um medientechnische, kommunikations-wissenschaftliche, betriebswirtschaftliche und gestalterische Module. Es ermöglichte mir tiefe

Einblicke in verschiedene Inhalte, Berufsfelder und Fachgebiete. Durch das ausgewogene Ver-hältnis von Studierenden und Lehrkräften und den familiären Charakter dieser Campus-Uni entstanden schnell Verbindungen zwischen Professoren und uns Studenten. Während des dritten Semesters, im Zuge der Vorlesung »Grundlagen der Schaltungstechnik«, entdeckte ich mein Interesse für Mikroelektronik und war letztlich so davon begeistert, dass ich in diese Richtung vertiefen wollte. So entschied ich mich für entsprechende Wahlmodule und beantragte im Prüfungsamt die Prüfungszulassung in für mich relevanten Fächern, die außerhalb des eigentlichen Lehrplans lagen.

»DIE ALLGEMEINE BEHAUPTUNG, DER BACHELOR WÄRE VERSCHULT, KANN ICH DURCH DIESE MÖGLICHKEITEN MEIN STUDIUM ZU BEEINFLUSSEN, NICHT BESTÄTIGEN.«

Nach direkter E-Mail-Anfrage bei einem Prof. mit positiver Rückmeldung, arbeitete

ich ab dem 5. Semester im Fachgebiet Elektronische Schaltungen und Systeme als Hilfswissenschaftler. Um praktische Er-fahrungen in der Wirtschaft zu gewinnen, strebte ich einen Fachpraktikumsplatz bei einem Mikroelektronik-Dienstleister an. Nach Initiativ-Bewerbungen bei verschiedenen Unter-nehmen, war es die MAZeT GmbH in Jena, bei der ich eine Stelle mit dem Aufgabenbereich Messung und Evaluation bekam. Am Institut für Mikroelektronik und Mechatronik Systeme in Erfurt bearbeitete ich anschließend eine

› Florian Jünger Bachelor-Studium Medientechnologie an der TU-Ilmenau Master-Studium Elektro- und Informa-tionstechnik an der TU-Ilmenau Junior Design Engineer bei ZMDI

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160 ElEKtrotEchnIK - ErFAhrunGSBErIcht

Page 163: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

praxisrelevante Entwicklungsaufgabe während meiner Bachelorarbeit, auf die mich ein Dozent aufmerksam gemacht hatte. Dadurch konnte ich wichtige Entwicklungswerkzeuge kennen lernen und Erfahrungen in Sachen Schaltungsentwurf sammeln. Die dabei geknüpften Kontakte ermöglichten mir konsekutive Anstellungen an der Uni. Eine wesentliche Eigenschaft von Bachelor-Studiengängen ist die Möglichkeit, nicht notwendigerweise am gleichen Standort oder im gleichen Studiengang für den Master zu verbleiben. Diesen Vorteil gegenüber Diplom-Studiengängen nutzte ich und schrieb mich in den konsekutiven Masterstudiengang Elektro- und Informationstechnik ein, der an der gleichen Fakultät wie der Bachelorstudiengang Medien-technologie angesiedelt ist. Hier wählte ich die Vertiefung Mikroelektronische Schaltungen und Systeme und profilierte mich für das Berufsfeld Analog-Mixed-Signal-Entwickler. Eine Tätigkeit von der ich als Abiturient nicht einmal wusste, dass sie existiert, geschweige denn, dass sie mir Spaß bereiten könnten. Die Masterarbeit sah ich als Chance eine direkte Anstellung bei einem Mikroelektronik-Entwicklungsunternehmen zu

erlangen. Ich informierte mich über relevante Arbeitgeber im Raum Dresden, die nach solchen Entwicklern suchten und wurde unter anderem auf die Zentrum Mikroelektronik Dresden AG (ZMDI) aufmerksam. Es stellte sich heraus, dass ein Kollege im Fachgebiet Bachelorand bei ZMDI war und sich bereit erklärte, meine Bewerbungsunterlagen weiterzuleiten. Nach einem erfolgreichen Bewerbungsgespräch bearbeitete ich im Bereich Mobile Sensing eine Entwicklungsaufgabe im Rahmen der Masterarbeit und lernte Unternehmen, -Kultur und Mitarbeiter kennen. An mittelständischen Unternehmen wie ZMDI schätze ich, dass man als Entwickler an allen wesentlichen Punkten der internen Wertschöpfungskette (hier: Entwicklung, Verifikation und anschließende Evaluation neuer Schaltkreise) mitwirken kann bzw. muss. Dies sorgt für abwechslungsreiche Aufgaben und schützt somit vor Tunnelblick und langer Weile.

Noch während der Masterarbeit bewarb ich mich auf eine ausgeschriebene Stelle bei ZMDI als Analog-Mixed-Signal Entwickler in einem anderen Design-Team. Im Vorfeld der

Gehaltsverhandlung informierte ich mich in Veröffentlichungen des VDIs über das Lohn-Niveau von Elektro-Ingenieuren und -Entwicklern, befragte Kollegen und versuchte meinen Lebenslauf und meine Erfahrungen anzupreisen. So konnte ich für mich entsprechend gute Konditionen vereinbaren und erhielt direkt im Anschluss der Master-arbeit einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Nun arbeite ich einem Team von Entwicklern an der Realisierung integrierter mikroelektronischer Schaltkreise für die Automobilindustrie. Zu meinen primären Aufgaben gehören dabei Entwurf und Verifikation analoger Blöcke für das On-Chip-Powermanagement und zur Signalakquise (Analog Frontend).

Ich habe dem Bachelor-Master-System viel zu verdanken und hätte mir kein besseres Studienmodell vorstellen können.

161ElEKtrotEchnIK - ErFAhrunGSBErIcht

Page 164: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Energietechnik –Ein vielfältiges Beschäftigungsfeld mit ZukunftEin Beitrag von Prof. Dr.-Ing. Jan Mugele, Hochschule Magdeburg-Stendal, Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Industriedesign

Den Begriff Energiewende kennt

fast jeder. Aber wer setzt eigentlich

die Energiewende um? Dies erfolgt

nicht durch Politiker, wie man manch-

mal meinen könnte, sondern haupt-

sächlich durch Ingenieurinnen und

Ingenieure die sich in ihrem Studium

mit Energietechnik beschäftigt

haben. Energietechnik berührt fast

jeden Bereich unserer modernen

Gesellschaft. Ohne sie gäbe es

keine Industrie, keinen Transport,

keine modernen Dienstleistungen

und am Ende nicht den hohen

Lebensstandard, den wir heute

genießen dürfen.

In den kommenden Jahrzehnten müssen wichtige Probleme gelöst werden. Diese sind z.B. die Sicherstellung einer stabilen und preiswerten Versorgung mit Energie, der Umweltschutz oder die soziale Gerechtigkeit unter dem Gesichtspunkt der Energieversorgung.

»ES WERDEN KREATIVE INGENIEUR-INNEN UND INGENIEURE BENÖTIGT!«

Besonders im Bereich Elektroenergie-versorgung ist es in den Letzten Jahren zu deutlichen Änderungen gekommen. So stieg z.B. der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromproduktion von 9,2 % im Jahr 2004 auf 25,8 % im Jahr 2014, während gleichzeitig der Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen wurde. Das Ziel der Bundesregierung ist, diesen Anteil in den nächsten 15 Jahren zu verdoppeln[1]. Es werden kreative Ingenieurinnen und Ingenieure benötigt, um innovative und effiziente Lösungen zu finden, damit die Ziele erreicht werden können, damit unsere Energieversorgung auch in Zukunft

auf sicheren und nachhaltigen Fundamenten ruhen wird.

WAS BEDEUTET ES ENERGIETECHNIKERIN ODER ENERGIETECHNIKER ZU SEIN?Die in Tätigkeitsbereiche von Ingenieurinnen

und Ingenieuren der Energietechnik sind vielfältig und bestehen nicht nur aus Rechnen und Zeichnen. Sie umfassen neben den klas- sischen Bereichen Energieerzeugung, Energie- speicherung, Energietransport und Energie-

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162 EnErGIEtEchnIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 165: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

nutzung auch die Vermarktung und die wirtschaftliche Analyse. Dabei steht immer die Lösung von konkreten Problemen im Vordergrund. Die Fragen, die dabei beantwortet werden müssen, können zum Beispiel: Unter welchen Voraussetzungen können Öl und Kohle durch Wind, Biomasse und Sonne ersetzt werden? Wie kann die Energie stabil zu den Verbrauchern transportiert werden? Wie kann die Effizienz der Energienutzung erhöht werden? Wie und wann muss Energie gespeichert werden? Rechnen sich die Lösungen überhaupt? Sind die Lösungen im rechtlichen Rahmen umsetzbar? Wie überzeuge ich die Betroffenen von meiner Lösung? lauten.

»DIE PROJEKT- UND TEAMORIENTIERTE ARBEIT STEHT IM VORDERGRUND.«

Bei der Beantwortung solcher komplexen Fragestellungen steht die projekt- und team- orientierte Arbeit im Vordergrund. Als Aus- wirkung der Globalisierung werden viele Projekte auch in einem internationalen Kontext durchge-führt. Energietechnikerinnen oder Energietech-

niker sind also Allrounder, die in einer im hohen Maße kreativen, teamorientierten und stark zu-nehmend internationalen Arbeitswelt tätig sind.

WIE SEHEN DIE BERUFLICHEN PERSPEKTIVEN AUS?Wer im Moment als Ingenieurin und

Ingenieur der Elektrotechnik einen Arbeitsplatz sucht, trifft auf ein Segment im Arbeitsmarkt, in dem Vollbeschäftigung herrscht[2]. Fachleute werden in diesem Bereich händeringend gesucht. Für einen arbeitssuchenden Ingenieur gibt es momentan etwa 3 zu besetzende Stellen. Die Arbeitsplätze finden sich in großen, international tätigen Konzernen, in kleinen und mittleren Unternehmen, in der öffentlichen Verwaltung und in Forschungsinstituten, so dass die Möglichkeiten sich zu spezialisieren sehr vielfältig sind[3]. Auch die hohe Zufriedenheits-rate der Absolventen in ihrem Studium von 86%

zeigt, dass ein Studium der Elektrotechnik eine richtige Entscheidung ist. Und last but not least, nach nur einem Jahr Tätigkeit ist das Gehalt von Absolventen der Elektrotechnik mit 42.650 € das Höchste aller Fächergruppen[3].

BESTEHT DAS STUDIUM NUR AUS RECHNEN UND PHYSIK?Das Ziel eines Studiums ist vor Allem die

Fähigkeit zu erlangen, sich in der Praxis ergebende Probleme lösen zu können. Dazu ist es natür-lich erforderlich, die naturwissenschaftlichen Zusammenhänge und die Methoden zu deren Berechnung zu kennen. Sie bilden das Handwerkszeug von Ingenieurinnen und Ingenieuren. Das Studium gliedert sich in ein siebensemestriges Bachelorstudium, in dem die notwendigen Grundlagen gelegt werden und ein dreisemestriges Masterstudium, in dem eine bestimmte Spezialisierung erworben wird.

163EnErGIEtEchnIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 166: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

»SCHWERPUNKTFÄCHER SIND MATHE-MATIK, PHYSIK, INFORMATIK.«

Die Kenntnisse werden in Vorlesungen, Seminaren, Laborpraktika, Übungen und Tu-torien vermittelt. Natürlich haben nicht alle Studienanfängerinnen und -anfänger die gleichen Voraussetzungen beim Studienbeginn. Deshalb wird Wert darauf gelegt, auf die unterschiedlichen Voraussetzungen der Studien-anfänger einzugehen und allen Studierenden die Möglichkeit zu bieten, ihre Studienziele zu erreichen. Grundlegende Schwerpunktfächer sind Mathematik, Physik, Informatik, wis-senschaftliche Arbeitsmethoden und Projekt-arbeit. Ist das Fundament in den ersten

Semestern gelegt, folgen darauf aufbauend die verschiedenen Fächer der Studienvertiefungen. Dazu zählen Elektrische und Erneuerbare Energietechnik, Industriesteuerungen, sowie IT- und Kommunikationsnetze. Inhalte der Vertiefungsrichtung Elektrische und Erneuer-bare Energietechnik sind z.B.:

› Projektierung, Errichtung und Vertrieb von Elektroenergieanlagen

› Betreiben von Elektroenergieversorgungs-systemen

› Einsatz moderner Leistungselektronik und Antriebstechnik

› Konzeption, Planung und Betrieb von Anlagen regenerativer Energie

Aber nicht nur technische Kompetenzen sind für einen erfolgreichen Berufsstart erforderlich. Deshalb werden in zahlreichen nichttechnischen Fächern Kenntnisse in z.B. Rhetorik, Unternehmensgründung oder Englisch vermittelt. Die Möglichkeit für die Studierenden sich in Wahlpflichtfächern Wissen zu erwerben, das persönlichen Neigungen und Interessen entspricht, rundet das Studium ab.

Das Studienprogramm zeichnet sich durch große Praxisnähe aus. So haben alle Lehrenden mehrjährige Praxiserfahrung, die sie in der Lehre weitergeben. Projektarbeiten werden mit konkretem Praxisbezug angeboten und das obligatorische Praktikum am Ende des Studiums führt in die Arbeitswelt ein und ist oft der Ausgangspunkt für die Anfertigung der Abschlussarbeit in einem Unternehmen, die zum Abschluss Bachelor of Engineering (B.Eng.) führt. Die Lehrinhalte werden durch die Ergebnisse praxisnaher Forschungsprojekte, in die Studierende eingebunden werden können, bereichert. Somit wird ein beständig hohes Niveau in der Lehre gewährleistet.

3

164 EnErGIEtEchnIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 167: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Das Bachelorstudium legt die entscheiden-den Grundlagen, um im Beruf erfolgreich starten zu können, aber vor Allem die Grundlagen, um nach dem Studium erfolgreich weiter hinzulernen zu können.

WOZU IST EIN MASTER GUT?Der Schwerpunkt des Masterstudiums ist die

Vertiefung des im Bachelorstudium erworbenen Wissens und dient zur Spezialisierung in einem bestimmten Gebiet. Das Masterstudium kann direkt nach dem Bachelor oder nach einigen Jahren Berufstätigkeit begonnen werden.

Der Master Gebäudesystemtechnik bietet den Schwerpunkt Gebäudeenergietechnik an. Neben den vertiefenden Grundlagenfächern Thermodynamik und Strömungslehre, Nu- merische Simulation und Technische Gebäude-ausrüstung, werden spezifische Kenntnisse in Fächern wie Energetische Gebäudeanalyse, Effiziente und Regenerative Strom-, Wärme und Kälteversorgung und Licht- & Klimasysteme erworben. Abgerundet wird das Studium durch den Erwerb nichttechnischer Kompetenzen, z.B. in den Fächern Energiewirtschaft, wissen-

schaftliche Arbeitsmethoden oder Projekt-entwicklung. Den persönlichen Interessens-gebieten der Studierenden wird durch die Wahlmöglichkeit einiger Fächer entsprochen. Das Studium wird im dritten Semester mit einer Masterarbeit und dem Grad Master of Engineering (M.Eng.) abgeschlossen.

› [1] www.statistica.com › [2] Institut der Deutschen Wirtschaft,

»Der regionale Arbeitsmarkt in den Ingenieurberufen«, 2014

› [3] VDI, »Ingenieure auf einen Blick«, 2013

KURZVITAProf. Dr.-Ing. Jan Mugele wurde zum 01.08.2009 als Professor im Institut Elektrotechnik berufen. Er vertritt das Lehrgebiet Regenerative Gebäudeenergietechnik. Nach dem Abschluss eines Universitätsstudiums der Gebäudetechnik 1998 promovierte er 2005. Er war bei einem mittelständischen Unternehmen der Wohnungswirtschaft als Energieeffizienzbeauftragter und war, nach einer Tätigkeit in einem Consultingunternehmen, über mehrere Jahre als Gutachter und Energieberater tätig. Seine Forschungsschwerpunkte sind Energiespeicher und Energiekonzepte.

› Prof. Dr.-Ing. Jan Mugele

165EnErGIEtEchnIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 168: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Auf der Suche nach einer MasterarbeitErfahrungsbericht von Shahab Asadollah, Praktikant und Abschussarbeit bei SMA

Im Jahr 2012 bin ich aus dem Iran

nach Deutschland gekommen,

um ein Masterstudium im Bereich

Energietechnik an der Branden-

burgischen Technischen Universität

aufzunehmen. Im Rahmen meines

Studienplans sind ein Pflichtpraktikum

und natürlich das Schreiben einer

Masterarbeit vorgesehen. Für mich

war es auf Grund meiner noch nicht

so guten Deutschkenntnisse eine

Herausforderung ein geeignetes

Praktikum und ein Thema für meine

Masterarbeit zu finden.

Durch meine Recherche im SMA-Jobportal bin ich auf das Themengebiet »Netzintegration von Photovoltaik-Anlagen« gestoßen, welches mich gleich begeisterte. Aufgrund der zunehmend dezentralen Stromerzeugung ist die Integration von erneuerbaren Energien wie Photovoltaik und

Windkraft in das Stromnetz ein zentrales Thema in der Elektrotechnik und der Energiewende in Deutschland. Deswegen habe ich gleich meine Bewerbungsunterlagen eingereicht, was bei SMA auch in englischer Sprache möglich ist. Weniger als zwei Wochen nach meiner Bewerbung wurde ich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Trotz ausreichender Vorbereitungszeit für das Gespräch war meine größte Sorge, dass meine Deutschkenntnisse nicht ausreichen würden.

»INTERNATIONALE STUDENTEN SIND BEI SMA HERZLICH WILLKOMMEN.«

In dem Vorstellungsgespräch mit meinem zukünftigen Betreuer und einer Personal-referentin war die Atmosphäre so freundlich, dass ich um ein Interview auf Englisch bat: »Kein Problem, internationale Studenten sind hier herzlich willkommen«, mit dieser Antwort hat die Personalreferentin mich überrascht und ich war sehr erleichtert, das Gespräch auf Englisch führen zu können. Während des Gesprächs wurden mir verschiedene Abschlussarbeitsthemen vorgestellt und erklärt.

Schließlich konnte ich wählen, welches mir am besten gefällt. Die Personalreferentin erklärte mir, dass viele internationale Studenten bei SMA sind und dass ein wöchentlicher Deutschkurs sowie ein gemeinsames Mittagessen für inter-nationale Mitarbeiter stattfinden.

Die gute Nachricht, nämlich das ich mein Praktikum und meine Abschlussarbeit bei SMA absolvieren kann, bekam ich zwei Wochen nach dem Gespräch. Die Personalreferentin war sehr hilfsbereit, ich konnte alle meine Fragen bzgl. des Vertrags an sie richten und sie gab mir

› Shahab Asadollah Master-Studium Energietechnik an der Brandenburgischen Technischen Universität Masterarbeit bei SMA zum Thema »Netzintegration von Photovoltaik- Anlagen«

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166 EnErGIEtEchnIK - ErFAhrunGSBErIcht

Page 169: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

darüber hinaus einige hilfreiche Informationen bzgl. der Wohnungssuche in Kassel.

»WIR ALLE DUZEN UNS HIER WIE EINE FAMILIE”

Den ersten Praktikumstag habe ich mir als sehr anstrengend vorgestellt, doch schon innerhalb der ersten fünf Minuten habe ich gemerkt, dass meine Sorge unbegründet war. Nach meiner Ankunft bei SMA wurde ich herzlich von meinem Betreuer begrüßt. »Hier duzen wir uns alle wie eine Familie«, sagte er. Mein Betreuer hat mir am ersten Tag alle für mich wichtigen Gebäude und Räume bei SMA gezeigt. Darüber hinaus hat das Team Campus Relations alle neuen Studenten zu einer Onboarding-Veranstaltung eingeladen. Hier habe ich alle anderen Studenten kennengelernt, die kurz zuvor ihr Praktikum oder ihre Abschlussarbeit begonnen haben, und habe weitere Informationen zu SMA bekommen.

Bei meinem ersten offiziellen Gespräch mit meinem Betreuer wurde ich in meine zukünftigen Aufgaben eingeführt und er versicherte mir,

dass es möglich ist, die Aufgaben zu ändern, wenn sie meine Erwartungen nicht erfüllen. Meine Frage, wann ich morgens anfangen soll, beantwortete der mit einer Gegenfrage: »Wann arbeitest du am liebsten?« Und er fügte hinzu, dass die Arbeitszeit flexibel ist und ich dies selbst entscheiden könne.

»WENN DU FRAGEN HAST, DANN KOMM VORBEI«

Alle Kollegen sind sehr nett und hilfsbereit. »Wenn du Fragen hast, dann komm einfach vorbei«, hört man bei SMA sehr häufig und man findet stets einen Ansprechpartner. Die Abteilungen sind sehr daran interessiert, dass die Abschlussarbeiten voranschreiten, regel-mäßig finden Präsentationen zu den Themen statt, sodass man seine Ideen mit Kollegen austauschen kann.

Zusammen mit sechzehn anderen Studenten sitze ich in einem großen Raum, wo jeder seinen eigenen Rechner und Arbeitsplatz hat. Das hat den großen Vorteil, dass wir uns gegenseitig immer austauschen und helfen können. Es

finden zudem regelmäßig Kolloquien statt, in denen die Abschlussarbeiten, die bei SMA angefertigt wurden, von den Studierenden vorgestellt werden. Auch Stammtische werden regelmäßig organisiert – z.B. habe ich an einer Rallye durch Kassel mit den anderen Studenten teilgenommen und wir haben im Sommer gemeinsam gegrillt. Die Stammtische helfen dabei, die Studenten aus anderen Abteilungen und Bereichen kennenzulernen. Insgesamt genieße ich meine Zeit bei SMA sehr und ich kann ein Praktikum oder eine Abschlussarbeit hier nur weiterempfehlen.

167EnErGIEtEchnIK - ErFAhrunGSBErIcht

Page 170: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Masterstudiengang für Elektro- und InformationstechnikEin Beitrag von Prof. Dr.-Ing. Franz Quint, Professor für Nachrichtentechnik an der Fakultät für Elektro- und Informationstechnik der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft

Der Studiengang Elektro- und Infor-

mationstechnik an der Hochschule

Karlsruhe- Technik und Wirtschaft

führt nach drei Semestern zum

Abschluss Master of Science (M.Sc.).

In den ersten beiden Semestern

erwerben die Studierenden 60

Kreditpunkte nach dem Europäischen

Kredit-Transfer-System (ECTS) in

Vorlesungen, Laborpraktika und

Projektarbeiten. Im dritten Semester

wird die Master-Arbeit durchgeführt

und mit einem Abschlusskolloquium

das Studium beendet.

Die Elektro- und Informationstechnik hat unseren Alltag durchdrungen und gehört heute zu den wichtigsten und interessantesten Gebieten unseres Wirtschaftslebens. Das Masterstudium an der Hochschule Karlsruhe ist eine wissen-

schaftlich orientierte Ausbildung, welche sich auf die laufenden Forschungsaktivitäten der Fakultät stützt, an der die Studierenden über Projekt- und Abschlussarbeiten aktiv mitwirken. Der Schwerpunkt liegt dabei in der angewandten Forschung.

»DIE FAKULTÄT FÜR ELEKTRO- UND INFORMATIONSTECHNIK LEGT GROSSEN WERT AUF EINE INTERNATIONALE AUSBILDUNG IHRER STUDIERENDEN.«

Zur Vermittlung des fachspezifischen Wissens verfügt der Masterstudiengang Elektro- und In-formationstechnik über vier Studienrichtungen:

AUTOMATISIERUNGSTECHNIKIn der Studienrichtung Automatisierungs-

technik steht die Automatisierung von Industrieanlagen im Vordergrund. Zu den Studieninhalten gehören Themen der Steuer- und Regelungstechnik, Automatisierungssysteme, Prozessinformatik sowie Aspekte der Sicherheit und Qualitätssicherung.

ENERGIETECHNIK & ERNEUERBARE ENERGIENInnerhalb dieser Studienrichtung wird

ein umfassendes Wissen auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien vermittelt. Hierzu zählen: Erzeugung elektrischer Energie aus regenerativen Quellen, optimale Übertragung und Verteilung elektrischer Energie und ihre effiziente Nutzung.

INFORMATIONSTECHNIKHier werden Aspekte der digitalen

Verarbeitung von Information, der Schätztheorie, der Informationsübertragung über Radiowellen und optische Systeme sowie der Hochfrequenzsysteme vertieft.

SENSORSYSTEMTECHNIKIn Sensorsystemtechnik werden die

physikalischen und chemischen Phänomene untersucht, die in der Konstruktion von Sensoren zur Anwendung kommen. Ergänzt werden sie durch Aspekte der Umwelttechnologie und der Mikrosystemtechnik.

3

168 ElEKtro- und InFormAtIonStEchnIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 171: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Die Fakultät für Elektro- und Informations-technik legt großen Wert auf eine internationale Ausbildung ihrer Studierenden. Als Student des Masterstudienganges für Elektro- und Informa-tionstechnik gibt es daher die Möglichkeit einen Doppelabschluss mit renommierten internatio-nalen Universitäten zu absolvieren. Dazu gehört

die Ryerson University in Toronto (Kanada) und die französische Grand Ecole INSA (Institute National des Sciences Apliquees) Straßburg. Damit können die Studierenden mit etwas Zusatzaufwand gleich zwei international aner-kannte akademische Titel erwerben und sich so bestens auf eine globale Arbeitswelt vorbereiten.

STUDIENVERLAUF BEIM DOPPELAB-SCHLUSS PROGRAMM MIT DER RYERSON UNIVERSITY:Von den insgesamt 4 Semestern absolvieren

die Studierenden 2 Semester an der Ryerson University und 2 Semester an der Hochschule Karlsruhe. Die Master-Thesis wird für beide Ab-schlüsse angerechnet und kann an jeder der zwei Hochschulen erstellt werden. Die Betreuung und Bewertung der Master-Thesis erfolgt gemein-schaftlich durch je einen Professor der Hochschule Karlsruhe und der Ryerson University. Nach er-folgreichem Abschluss erhalten die Absolventen folgende Titel: Master of Science in Elektro- und Informationstechnik der Hochschule Karlsruhe und Master of Engineering in Electrical and Com-puter Engineering der Ryerson University.

STUDIENVERLAUF BEIM DOPPELAB-SCHLUSS PROGRAMM MIT DER INSA STRASBOURG:Von den insgesamt vier Semestern des

Masterstudiums belegen die Studierenden zwei Semester an der INSA und zwei Semester an der Hochschule Karlsruhe. Da zur Verleihung

169StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 172: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

des französischen Abschlusses die Absolvierung von mindestens drei Theoriesemestern an der INSA erforderlich ist, ist bereits während des Bachelorstudiums das 5. oder das 6. Semester in Frankreich an der INSA Strasbourg zu besuchen. Die Absolventen erwerben nach erfolgreicher Durchführung des Programms die folgenden Abschlüsse: Master of Science Elektro- und Informationstechnik der Hochschule Karlsruhe und Ingénieur en genié électrique der INSA.

»INNERHALB DES MASTERSTUDIEN- GANGES ERLERNEN DIE STUDIERENDEN DAS SELBSTÄNDIGE WISSENSCHAFTLICHE ARBEITEN.«

Neben den allgemeinen ingenieurtechnischen Grundlagen der Elektro- und Informationstechnik erwerben die Studierende auch die Kompetenz, dieses Wissen zu transferieren, es über den gelernten Kontext hinaus auf andere Situationen und Aufgabenstellungen anzuwenden und für diese Lösungen anzubieten. Wichtig ist hierbei die Entwicklung von eigenen Ideen, die später in der Praxis in Produkte umgesetzt werden sollen.

Innerhalb des Masterstudienganges geht es also auch darum das, selbständige wissenschaftliche Arbeiten zu erlernen. Die Präsentation von wissenschaftlichen Ergebnissen wird in ver-schieden Seminaren geübt, so dass die späteren Ingenieure ihre Ergebnisse sowohl einem Fachpublikum als auch Nicht-Fachleuten verständlich präsentieren können. Die effiziente Zusammenarbeit in Teams wird schon im Studium geübt und ist eine der Grundvoraussetzungen für einen gelungenen Einstieg in das Berufsleben.

»VIELE UNSERER ABSOLVENTEN FINDEN NACHHER EINE ANSTELLUNG BEI DEN ›GROSSEN‹ DER DEUTSCHEN WIRTSCHAFT.«

Absolventen der Fachrichtung Elektro- und Informationstechnik finden im In- und Ausland gute berufliche Karriereperspektiven. In der Industrie können unsere Ingenieure in einer Vielzahl von Rollen eingesetzt werden: vornehmlich in Forschung, Entwicklung, Projektierung oder Produktion, aber auch in Vertrieb und Marketing.

Sie finden Anstellung in allen Spitzen-bereichen der deutschen Wirtschaft, wie dem Automobilbau, der Kommunikations-, Luft- und Raumfahrtindustrie, in der Medizin- und Mikrosystemtechnik, im Maschinenbau oder im Bereich Multimedia und der Unter-haltungsindustrie. Nicht zu vergessen ist der Bereich der regenerativen Energien, bzw. ganz allgemein die Energieversorgungsunternehmen und Stromnetzbetreiber.

Zusätzliche Einsatzmöglichkeiten finden sich bei Behörden und staatlichen Unterneh-men, unabhängigen Forschungsinstituten oder technischen Instituten, in Universitäten und Fachhochschulen.

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170 ElEKtro- und InFormAtIonStEchnIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 173: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Viele unserer Absolventen finden nach-her eine Anstellung bei den »Großen« der deutschen Wirtschaft: Bosch, Siemens, bei den Automobilfirmen (vornehmlich den süddeutschen Mercedes, Porsche, Audi), bei großen Mittelständler wie SEW, E.G.O., LuK, Endress+Hauser, Sick und im Energiebereich bei den Stadtwerken oder der EnBW.

Die Einstiegsgehälter variieren natürlich stark je nach Branche, Region und Unterneh-mensgröße, so dass es immer vom Einzelfall ab-hängt. Typische Einstiegsjahresgehälter liegen derzeit im Bereich 45T€ - 50T€.

»DIE STUDENTEN SOLLTEN BEGEISTERUNG FÜR DAS FACH, FÜR TECHNISCHE LÖSUNGEN, FÜR INGENIEURSARBEIT MITBRINGEN.«

Generell ist noch zu sagen, dass in der Bun-desrepublik ein Mangel an Elektroingenieuren herrscht und gerade unsere Absolventen sehr gesucht sind. Das belegen auch z.B. die Umfra-gen der Zeitschrift Wirtschaftswoche unter den Personalmanagern der 500 größten deutschen

Unternehmen. Darin belegt die Elektro- und Informationstechnik der Hochschule Karlsruhe seit Jahren Spitzenplätze.

Die Studenten sollten Begeisterung für das Fach, für technische Lösungen, für Ingenieursarbeit im wahrsten Sinne des Wortes (»ingenium« – schöpferische Begabung, Erfindungsgabe, Scharfsinn) mitbringen, im Studium alles mitnehmen, was einem angeboten wird, keine Angst vor Physik und Mathematik zu haben und den Herausforderungen im Berufsleben offen entgegenzutreten. Alles andere kommt dann von alleine, egal ob man direkt eine Karriere in der Industrie anstrebt oder ob man sich über eine Promotion weiterqualifiziert und sich eine akademische Laufbahn offen hält.

Der Bachelor ist der erste berufsqualifizie-rende Abschluss. Im Masterstudium werden die theoretischen Grundlagen verbreitet und es erfolgt eine Vertiefung in der gewählten Studi-enrichtung. Vor allem aber wird selbstständiges und auch wissenschaftliches Arbeiten geübt und die sozialen und fachlichen Kompetenzen weiter geschärft. Der Master-Studiengang eröffnet viel größere Perspektiven.

KURZVITAProf. Dr.-Ing. Franz Quint ist seit 2002 Profes-sor für Nachrichtentechnik an der Fakultät für Elektro- und Informationstechnik der Hoch-schule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft. Dort leitet er den Masterstudiengang Elekt-ro- und Informationstechnik und ist Initiator und deutscher Programmleiter der Master-Doppelabschlüsse mit der Ryerson University Toronto und der INSA Strasbourg. Seine Lehr- und Forschungstätigkeit ist in den Gebieten Nachrichtenübertragung, Informationstheorie sowie Digitale Signal- und Bildverarbeitung. Vor seiner Berufung arbeitet er bei EADS Ulm im Bereich Funkkommunikation, Signalanaly-se und Radar und am Fraunhofer-Institut IITB im Bereich Bildverarbeitung.

› Prof. Dr.-Ing. Franz Quint

171ElEKtro- und InFormAtIonStEchnIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 174: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Vollbeschäftigung bei ElektroingenieurenEin Beitrag von Prof. Dr.-Ing. Olaf Friedewald , Hochschule Magdeburg-Stendal, Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Industriedesign

Haushaltsgeräte verbinden sich

automatisch untereinander, die

Wohnung weiß, wann ich anwesend

bin, Daten werden erfasst und

gesammelt, alles wird vernetzt – in

kaum einem anderen Gebiet als der

Informations- und Kommunikations-

technik hat es in den zurückliegenden

Jahren eine schnellere Entwicklung

gegeben. Doch nicht nur die techni-

sche Entwicklung spielt eine Rolle

sondern vor allem auch der ver-

antwortungsbewusste Umgang mit

den Möglichkeiten technischer

Entwicklungen.

FACHLEUTE SIND GEFRAGT WIE NIEIn zahlreichen Meldungen wird immer

wieder vom Fachkräftemangel gesprochen. Mit 2,3 % liegt die Arbeitslosenquote der Elektroingenieure deutlich unter der für die

Vollbeschäftigung geltenden 3 % Marke[1]. Damit bestehen auch in der nächsten Zeit beste Berufsaussichten für Absolventen eines Studiums der Elektrotechnik. Pro arbeitssuchendem Ingenieur der Elektrotechnik gab es etwa 3 zu besetzende Stellen.[1] Das ist jedoch nur die eine Seite. Auf dem Gebiet der Informations- und Kommunikationstechnik warten interessante Aufgaben. Es gibt immer wieder etwas Neues zu entwickeln. Dabei ist es nicht nur so, dass Großunternehmen Mitarbeiter suchen[2], auch in zahlreichen klein- und mittelständischen Unternehmen warten interessante Aufgaben.

Von den Elektroingenieuren mit einem Diplom oder FH- Abschluss sind 86 % mit ihrer Berufswahl so zufrieden, dass sie sagen, sie würden wieder das gleiche Fach studieren[3, S. 19].

Diese Identifikation mit der Fachrichtung und den übertragenen Aufgaben spiegelt sich auch darin wieder, dass die Fluktuation deutlich niedriger ist, als in anderen akademischen Berufen.

Zunehmend mehr Frauen wenden sich den Ingenieurberufen zu und die Arbeitsfelder und Teams werden immer internationaler. [3]

Mit 46.500 € Jahreseinkommen sind Ab-solventen eines Studiums der Elektrotechnik die bestbezahlten Ingenieure aller Fachgruppen[3, S21].

TÄTIGKEITSFELDER FÜR IUKNeben den auch in der Vergangenheit

typischen Tätigkeitsfeldern im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnik wie:

› Nachrichtentechnik, Signalverarbeitung, Telekommunikation, Hochfrequenztechnik, Funk, Elektronik, technische Informatik

kommen zunehmend neue Tätigkeitsfelder hinzu:

› Datenkommunikation im Maschinenbau, der Autoindustrie, Gesundheitswesen, Smart Home, Sicherheit für Kommunikationsan-wendungen, Smart Grid, Entwicklung von Anwendungssoftware u.v.a.

Die Arbeitsfelder für die Absolventen sind vielfältig und reichen von Forschung und Entwicklung über die Produktentwicklung, Vertrieb, Marketing und Projektierung bis zu Montage, Service und Fertigung.

3

172 InFormAtIonS- und KommunIKAtIonStEchnIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 175: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Besonders dynamisch sind die Entwicklung zu fachübergreifenden Teams und die Integra-tion immer komplexerer Systeme.

STUDIUMDas Studium bildet die Basis für die

Tätigkeit im späteren Berufsfeld. Durch die schnelle technische Entwicklung und die sich verändernden Bedingungen im Beruf ist die Ausbildung jedoch keinesfalls mit dem Studium abgeschlossen. Das Studium legt jedoch die entscheidenden Grundlagen. Neben der notwendigen theoretischen Basis werden vielfältige Fähigkeiten und Fertigkeiten vermittelt, die für moderne Arbeitswelten notwendig sind.

Als besondere Herausforderung ist in den ersten Semestern der Erwerb der für das Studium erforderlichen grundlegenden naturwissenschaftlichen und methodischen Kenntnisse zu meistern. Dazu werden neben den Vorlesungen, Seminaren, Laborpraktika und Übungen erfolgreich Tutorien genutzt, um individuelle Leistungsunterschiede zu reduzieren und alle Studienanfänger beim

Erreichen der Studienziele zu unterstützen. Schwerpunktfächer sind Mathematik, Physik, Informatik, wissenschaftliche Arbeitsmethoden und die Möglichkeit zur Beteiligung an wissenschaftlicher- und Projektarbeit. Darauf bauen in den folgenden Semestern die verschiedenen Fächer der Studiengänge auf.

Das Bachelorstudium der Elektrotechnik kann in verschiedenen Vertiefungsrichtungen absolviert werden. Dazu zählen Elektrische und Regenerative Energien, Industriesteuerungen, sowie IT- und Kommunikationsnetze.

Studienziele der Vertiefungsrichtungen sind:

ELEKTRISCHE UND REGENERATIVE ENERGIEN

› Projektierung, Errichtung und Vertrieb von Elektroenergieanlagen

› Betreiben von Elektroenergieversorgungssystemen

› Einsatz moderner Leistungselektronik und Antriebstechnik

› Konzeption, Planung und Betrieb von Anlagen regenerativer Energie

INDUSTRIESTEUERUNGEN › Entwicklung und Projektierung

steuerungstechnischer Anlagen › Betrieb, Wartung und Instandhaltung von

Automatisierungsanlagen › Modernisierung und Automatisierung

technologischer Prozesse › Gebäudesystem- und

Gebäudeinformationstechnik

IT- UND KOMMUNIKATIONSNETZE › Entwicklung, Projektierung,

Errichtung und Betrieb von IT- und Kommunikationsnetzen

› Entwicklung von Hard- und Software für Einrichtungen der IT- und Kommunikationstechnik

› Service und Vertrieb von Kommunikationssystemen und -netzen

› Entwicklung von Diensten in IT- und Kommunikationsnetzen

Durch vielfältige Angebote von nicht-technischen Fächern werden neben den technisch-fachlichen Kenntnissen weitere Fähig-

173InFormAtIonS- und KommunIKAtIonStEchnIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 176: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

keiten vermittelt so z.B., Rhetorik, Unternehmens- gründung, Englisch und andere. Durch Wahlpflichtfächer eigenen sich die Studierenden Wissen entsprechend der persönlichen Neigungen und Interessen an.

Großer Wert wird auf eine praxisnahe Ausbildung gelegt. Das beginnt mit praktischer Arbeit vor dem Studienbeginn und setzt sich mit Projektarbeiten während des Studiums und in einem Pflichtpraktikum vor Beginn der Abschlussarbeit zum Bachelorstudium fort.

Laufende Forschungsprojekte sichern einen ständigen Austausch zwischen Forschung und Lehre und sichern ein hohes Niveau der Ausbildung auf neuestem wissenschaftlichem Stand.

MASTERSTUDIUMNach Abschluss des Bachelorstudiums

können die Absolventen ein Masterstudium direkt anschließen oder nach einigen Jahren praktischer Tätigkeit beginnen.

Schwerpunkt des Masterstudiums ist die Vertiefung des im Bachelorstudium erworbenen Wissens auf einem speziellen Gebiet. Im ersten

Semester des Masterstudiums Gebäudesystem-technik-Vertiefung Gebäudekommunikations-systeme werden systemtechnische und wissen-schaftliche Grundlagen vermittelt. Daneben werden zur individuellen Gestaltung des Studi-ums Wahlpflichtfächer angeboten.

Schwerpunkt des zweiten Semesters sind die Fächer zur Vertiefung Gebäudekommu-nikationssysteme. Inhaltlich konzentriert sich die Ausbildung in diesem Semester auf digitale Systemtechnik, erweiterte Grundlagen der HF-Technik, Nahbereichsfunktechniken und ein umfangreiches Projekt, das fachgebiets-übergreifend vorgesehen ist. Mit dem wissen-schaftlichen Charakter der Masterarbeit weisen die Studenten nach, dass sie den akademischen Grad Master of Eng. erreicht haben.

› [1] Institut der Deutschen Wirtschaft, Der regionale Arbeitsmarkt in den Ingenieurbe-rufen, November 2014

› [2] VDI, Bekannte Unternehmen suchen Ingenieure aus Sachsen, Pressemitteilung, 28.03.2013, 15:32 Uhr

› [3] VDI, 2013 Ingenieure auf einen Blick

KURZVITAProf. Dr.-Ing. Olaf Friedewald wurde zum 01.01.2008 als Professor im Institut Elektro-technik berufen. Er vertritt das Lehrgebiet Kommunikationsnetze und -protokolle. Nach dem Abschluss eines Universitätsstudiums der Nachrichtentechnik 1980 promovierte er 1989. Er war bei der Deutschen Post und beim ZZF u.a. als Abteilungs- und Referats-leiter tätig und führte nach einer Tätigkeit bei Bosch Telecom über mehrere Jahre ein Ingenieurbüro. Forschungsschwerpunkte sind Positionsbestimmung mit RFID und Netzqualität in Kommunikationsnetzen. Er ist momentan als Prodekan für Studium und Lehre am Fachbereich IWID tätig.

› Prof. Dr.-Ing. Olaf Friedewald3

174 InFormAtIonS- und KommunIKAtIonStEchnIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 177: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

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Page 178: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Das Masterstudium an der Fakultät Elektro-und InformationstechnikErfahrungsbericht von Niclas Zeller, akademischer Mitarbeiter an der Fakultät für Elektro- und Informationstechnik der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft

Ich bin akademischer Mitarbeiter an

der Fakultät für Elektro- und Infor-

mationstechnik der Hochschule Karls-

ruhe – Technik und Wirtschaft. Hier

arbeite ich mittlerweile im 2. Jahr an

meiner Doktorarbeit, welche ich als

externer Doktorand für die Technische

Universität München anfertige. In

meiner Arbeit geht es um die Ent-

wicklung neuartiger 3D-Rekonstukti-

onslagorithmen, basierend auf einer

Lichtfeldkamera, zur Navigationsun-

terstützung sehbehinderter Menschen.

Vor meinem Studium habe ich bereits eine Ausbildung zu Mikrotechnologen absolviert. In dieser Zeit entschloss ich mich Elektrotechnik zu studieren um mich in diesem Bereich fachlich zu vertiefen.

»DIE STUDENTEN SOLLTEN BEGEISTERUNG FÜR DAS FACH, FÜR TECHNISCHE LÖSUNGEN, FÜR INGENIEURSARBEIT MITBRINGEN.«

Aufgrund der guten Erfahrungen während des Bachelor-Studiums in Kommunikations- und Informationstechnik an der Hochschule Karlsruhe und der Möglichkeit eines Master-Doppelabschlusses mit der kanadischen Ryerson University war ich mir frühzeitig sicher auch einen Master-Abschluss an der Hochschule Karlsruhe anzustreben. Im Frühjahr 2013 war es dann soweit und ich konnte nach weiteren zwei Jahren Studium, von welchen ich zwei Semester an der Ryerson University in Toronto absolvierte einen erfolgreichen Master-Doppelabschluss erlangen. In diesem Rahmen erhielt ich sowohl den Master of Engineering in Elektrotechnik der Hochschule Karlsruhe, sowie den Master of Engineering in Electrical and Computer Engineering der Ryerson University.

Der Auslandsaufenthalt in Toronto war mit Sicherheit eines der Highlights meines Studiums. Toronto ist eine multikulturell geprägte und sehr weltoffene Stadt in der es sehr viel zu entdecken gibt und in der man auch als Nichtkanadier sehr schnell Anschluss findet. Für mich war es daher sehr aufregend im Herzen einer solchen Weltmetropole zu leben und zu studieren.

› Niclas Zeller Bachelor-Studium Kommunikations- und Informationstechnik an der Hochschule Karlsruhe, Master of Engineering in Elektrotechnik an der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft und Master of Engineering in Electrical and Computer Enginee-ring an der Ryerson University akademischer Mittarbeiter an der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft

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176 InFormAtIonS- und KommunIKAtIonStEchnIK - ErFAhrunGSBErIcht

Page 179: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Das Studium an der Ryerson University un-terscheidet sich stark von dem an der Hochschule Karlsruhe. Während in Karlsruhe sehr viel Wert auf eine anwendungsorientierte und praxisnahe Ausbildung gelegt wird steht an der Ryerson University die Forschung im Vordergrund und man wird sehr stark in die Forschungsprojekte der Professoren mit-einbezogen.

»IN MEINER MASTER-THESIS GING ES UM DIE 3D-REKONSTRUKTION VON INNENRAUM SZENEN FÜR DIE BLINDENNAVIGATION.«

Vor allem durch das Studium und die Arbeit an der Ryerson University habe ich großes Interesse für die Forschung entwickelt. Dieses Interesse war auch ausschlaggebend bei der Entscheidung meine Master-Thesis nicht bei einem Industrieunternehmen, sondern an der Hochschule Karlsruhe anzufertigen. An der Fakultät für Elektro- und Informationstechnik bekam ich die Möglichkeit gemeinsam mit meinem betreuenden Professor ein Thema für die Abschlussarbeit zu definieren.

In meiner Master-Thesis ging es bereits, wie auch in meiner Doktorarbeit, um die 3D-Rekonstruktion von Innenraum Szenen für die Blindennavigation. Diese Szenen wurden im Fall der Master-Thesis mit Hilfe einer Microsoft Kinect erfasst.

Während dieser Abschlussarbeit habe ich mich endgültig dafür entschieden nach meinem Studium eine Promotion anzustreben. Als mein betreuender Professor mir dann die Möglichkeit bot meine Doktorarbeit an der Hochschule Karlsruhe in Kooperation mit der TU München anzufertigen zögerte ich nicht lange und nahm das Angebot an.

Basierend auf den während meiner Master-Thesis erlangten Erkenntnissen definierten wir das Thema meiner Doktorarbeit. Ziel ist es basierend auf einer Lichtfeldkamera neuartige Algorithmen zur 3D-Rekonstuktion von Innenraum- und Freiluftszenen zu entwickeln, welche später unter anderem in einem Navigationsassistenten für sehbehinderte Menschen zum Einsatz kommen sollen. Eine große Herausforderung ist hierbei vor allem das Arbeiten mit der Lichtfeldkamera, deren

Potential bei weitem noch nicht komplett ausgeschöpft ist.

An meiner aktuellen Tätigkeit schätze ich vor allem das eigenständige Arbeiten und die Möglichkeit eigenen Ideen nachzugehen. Des Weiteren finde ich es sehr spannend Frage-stellungen zu bearbeiten für die es bisher noch keine konkrete Lösung gibt. Dies kann gelegent-lich allerdings auch sehr frustrierend sein.

Mittlerweile arbeite ich bereits seit circa zwei Jahren als akademischer Mittarbeiter an der Hochschule Karlsruhe und bereue keinesfalls diesen Weg gegangen zu sein. Ich fühle mich bei meiner Arbeit sehr gut betreut und bin dankbar über die Möglichkeiten die ich hier an der Hochschule habe.

177InFormAtIonS- und KommunIKAtIonStEchnIK - ErFAhrunGSBErIcht

Page 180: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Von der Messtechnik über Regelungstechnik hin zu Cyber- Physical-Systems – Informationstechnik vom FeinstenEin Beitrag von Prof. Dr.-Ing. Marc Ihle, Fakultät für Elektro- und Informationstechnik, Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft

Die Elektrotechnik ist uncool und nur

etwas für Nerds? Dass dies nicht so

ist und welche spannenden Aufgaben

Informationstechniker lösen dürfen,

zeigt Prof. Ihle anhand einiger span-

nender Beispiele.

Wer sich für Technik interessiert, der möchte diese auch »begreifen« – auch im wörtlichen Sinne. Daher sind mechanische Systeme von je her für Jung und Alt sehr attraktive Spielzeuge. Was früher etwa die Dampfmaschine, später die elektrische Eisenbahn war, ist heute der Roboter für den Heimgebrauch oder der Quadcopter. Interessant ist dabei, dass sich der Anteil der rein mechanischen Komponenten solcher kleiner Spielzeuge, aber auch bei der Deutschen liebstem »Groß-Spielzeug«, dem Auto, immer weiter verringert. Dafür halten immer mehr Elektronik-Komponenten Einzug in diese Systeme. Die Rechenleistung der

Computer, die für die Apollo-Raummission bis im Jahr 1972 insgesamt zur Verfügung stand, ist deutlich geringer, als diejenige, die ein durchschnittlicher Mittelklassewagen heutiger Bauart an Board hat. Ein Großteil davon wird dabei übrigens für Sicherheitsfunktionen verwendet. Auch wenn solche Systeme, etwa das Anti-Blockiersystem (ABS), weiterhin mechanische Komponenten enthalten, der Anteil der informationstechnischen Komponenten steigt kontinuierlich und ist ein unverzichtbarer Anteil zur Realisierung der geforderten Funktion geworden.

»DIE INFORMATIONEN ÜBER DIE BEWE-GUNGEN DES HELIKOPTERS WERDEN ÜBER ELEKTRISCHE SIGNALE AN EINEN MIKROCOMPUTER ÜBERMITTELT.«

Während bei einem Spielzeug-Helikopter noch vor wenigen Jahren rotierende Gewichte (der sogenannte Flybar) für die Stabilisierung des Fluggeräts in der Luft auf rein mechanischer

Weise sorgte, werden heute mikromechanische Beschleunigungs- und Lagesensoren verwen-det. Die Informationen über die Bewegungen des Helikopters werden über elektrische Sig-nale an einen Mikrocomputer übermittelt. Der Computer errechnet daraus viel präziser als dies ein mechanischer Flybar kann, welche Bewe-gungen die Servo-Motoren ausführen müssen, um das Flugobjekt ruhig in der Luft zu halten. Die Elektrotechnik, und dabei insbesondere die Informationstechnik, bekommt damit leider nicht die Aufmerksamkeit, die sie eigentlich ver-dient. Das sage ich als Elektrotechnik-Professor nicht aus Geltungssucht. Nein, viel-mehr weil wir in Deutschland viel von unserem hohen Lebensstandard unseren Ingenieuren verdan-ken. Nach dem 2. Weltkrieg hatten Maschinen-bau-Ingenieure maßgeblich zum sogenannten »Wirtschaftswunder« beigetragen. Dabei reich-te die Anzahl der in Deutschland vorhandenen Ingenieure nicht aus. Es wurden ausländische Fachkräfte nach Deutschland geholt, um den Be-darf zu decken. In naher Zukunft wird es stark

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178 mESS- und rEGElunGStEchnIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 181: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

von den in Deutschland vorhandenen Elektro-technik-Ingenieuren abhängen, ob wir unseren Lebensstandard halten können [1]. Der Bedarf ist schon wieder so groß, dass auch heute die Regierung und die Industrie händeringend um deutsche und ausländische Ingenieure werben. Also rosige Aussichten für diejenigen, die jetzt Elektrotechnik, insbesondere Informationstechnik, studieren.

Warum studieren dann so viele Leute Wirtschaft, Jura oder Medizin, aber nicht Elektrotechnik? Ich glaube, es liegt eben daran, dass die Elektrotechniker ihre Aufgabe so gut machen: Die Elektronik moderner Autos funktioniert mit sehr wenigen Ausnahmen so zuverlässig, dass die Nutzer Ihre Aufmerksamkeit nicht darauf lenken müssen. Während es normal ist, dass Sie von Zeit zu Zeit sich um die verschleißende Mechanik Ihres Autos kümmern müssen (Reifen wechseln, Luftfilter erneuern, ...) verwöhnen die Elektrotechnik-Ingenieure ihre Kunden so sehr mit Zuverlässigkeit, dass es schon als Zumutung empfunden wird, wenn die Elektronik wegen eines Defekts die Aufmerksamkeit auf sich lenkt. Da hat

es die Informatik besser: PC-Programme und Betrübssysteme, Verzeihung – Betriebssysteme, hängen sich gelegentlich auf und verändern sich von Version zu Version so sehr, dass ihnen die Aufmerksamkeit der Benutzer sicher ist.

»HEUTZUTAGE WERDEN JÄHRLICH MEHR TRANSISTOREN GEFERTIGT ALS WELTWEIT REISKÖRNER GEERNTET!«

Bei der Elektrotechnik gibt es zudem eine starke Diskrepanz zwischen der Komplexität der elektronischen Systeme und deren optischer Erscheinung: Ein Mikrocomputer sieht zum Beispiel wie ein einfaches kleines schwarzes Plastikblättchen aus, besteht aber aus vielen Millionen einzelner Transistoren. Ach übrigens: Wussten Sie, dass heutzutage jährlich mehr Transistoren gefertigt werden als weltweit Reiskörner geerntet werden? Wozu diese unglaubliche Menge an Transistoren gebraucht wird? Nun, viele werden für Speicherchips genutzt. Eine kleine Solid-State Festplatte mit nur 100GB Kapazität enthält schon mehr als eine Billion Transistoren. Viele weitere Transistoren

dienen als kleinste Elemente in Computer-Prozessoren. Von denen werden gerade mal 10% in PCs und Server verbaut. Schade also, dass so viele junge Menschen, sich nur um die Programmierung von PCs kümmern. Denn für die übrigen 90% aller Prozessoren, die in den vielen durch Elektronik gesteuerten Systemen stecken (den so genannten Eingebetteten Systemen) gibt es viel zu wenig Elektrotechniker mit Vertiefungsrichtung Informationstechnik. Elektrotechnik gilt als sehr schwierige Disziplin. Wer würde sich schon zutrauen, die Elektronik seines Autos zu reparieren oder umzuprogrammieren? Nun, ich auch nicht.

»WER SICH FÜR MATHEMATIK UND LOGIK GAR NICHT INTERESSIERT, DER SOLLTE LIEBER ETWAS ANDERES LERNEN.«

So etwas sollten schließlich nur Spezia-listinnen und Spezialisten vornehmen, die

179mESS- und rEGElunGStEchnIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

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zusätzlich zum Studium genau in diesem Bereich ausgebildet sind. Aber das ist kein Argument gegen ein Elektrotechnik-Studium! »OK, aber für Elektrotechnik braucht man doch viel Mathematik und logisches Denken.« bekomme ich immer wieder zu hören. Stimmt. Wer sich für Mathematik und Logik gar nicht interessiert, der sollte lieber etwas anderes lernen. Aber Vorsicht! Nur weil man mal einen Lehrer hatte, der Mathe nicht vermitteln konnte die Flinte in’s Korn werfen? Das sollte nicht sein. Psychologische Studien haben gezeigt, dass gerade junge Frauen in Deutschland ihre mathematischen Fähig-keiten unterschätzen und sich deshalb nicht für das Ingenieurstudium interessieren. In anderen Ländern sieht das ganz anders aus. Aus eigener Erfahrung weis ich, dass in Frankreich, Spanien und Ägypten etwa 40% Frauen technische Fächer studieren, während es in Deutschland keine 10% sind. Daher bieten viele Hochschulen, so auch die Hochschule Karlsruhe,

Stützkurse für Mathematik und Physik an, um diejenigen »abzuholen«, die mit Defiziten in diesen Fächern starten. Solange genügend Interesse vorhanden ist, sollte man sich also nicht abschrecken lassen. »Und was lernt man im Elektrotechnik-Studium? Nur Mathe und Physik?« Nein. Mathematik ist zwar eine wich-tige Grundlage und begleitet die Studierenden daher während des zweisemestrigen Grundstudiums. Das Grundstudium Elektro-technik – Informationstechnik an der Hoch-schule Karlsruhe enthält darüber hinaus die folgenden Module: die Grundlagen der Elektrotechnik, Wechselstromtechnik, Digital-technik, Informatik und Systemtheorie. Ich möchte im Folgenden nur kurz auf vier Module eingehen, die aus meiner Sicht eindrücklich zeigen, wie Studierende auf ihre spätere Entwicklungstätigkeit in der Informationstechnik vorbereitet werden. Anfangen möchte ich mit der Messtechnik:

fast jedes technische Gerät enthält heutzutage Sensoren, welche aus physikalischen Größen elektrische Signale erzeugen. Wie diese Signale korrekt ausgelesen werden sollten, wird in diesem Modul gelernt. Mit dem Modul Regelungstechnik lernen die Studierenden anschließend, wie aus den gemessenen Signalen die richtigen Steuersignale z.B. für Servo-Motoren abgeleitet werden. Mit diesem Wissen haben Studierende dann schon das Rüst-zeug, beispielsweise eine Regelung für einen Quadcopter so einzustellen, dass sich dieser ruhig in der Luft halten kann. Nimmt man das Wissen aus der Nachrichtentechnik hinzu, kann man nicht nur eine Fernsteuerung für einen einzelnen Quadcopter entwickeln, sondern mit modernen Multi-Input Multi-Output Funk-Systemen (MIMO) die Informationen mehrerer Quadcopter vernetzen und mit Informationen aus dem Netz in Verbindung setzten. Dann sind wir schon bei einem aktuellen Forschungs- und Entwicklungsthema: Nach einer Studie des VDE[2] werden Cyber Physical Systems (CPS) bald nicht nur in Produktion und Logistik, sondern auch in unser privates Umfeld einziehen. Wer

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180 mESS- und rEGElunGStEchnIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

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möchte, kann im 6. Semester das Modul Rapid Prototyping für Eingebettete Systeme wählen, in dem auch CPS behandelt werden. Die Studierenden erlernen in diesem Modul, welche Phasen bei der Entwicklung einer neuen Idee bis zu deren Realisierung als Prototyp zu durchleben sind, welche professionellen Tools man dazu nutzen kann und wie man die Gefahr minimiert, dass das Projekt scheitert. Die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften haben das Ziel, nicht nur graue Theorie zu lehren, sondern echte Praxisrelevanz. Im Labor zur Vorlesung Rapid Prototyping für Eingebettete Systeme wird von den Studierenden ein gemeinsam definiertes Projekt innerhalb eines Semesters von der Idee bis zur vollen Funktionsfähigkeit entwickelt, umgesetzt und getestet. Das schöne daran: Auch ich als Professor weiß am Anfang des Labors nie, was die Studierenden sich ausdenken werden, welche Ideen gefunden werden und ob es am Ende funktionieren wird. Doch am Ende des Semesters konnten die Studierenden die Umsetzung ihre Entwicklung bisher immer mit Stolz erfolgreich vorführen. In den letzten beiden Semestern haben die Studierenden eine Abstandsregelung

für Modellfahrzeuge und eine Helligkeits- und Farbsteuerung für die Beleuchtung ihres Arbeitsplatzes entwickelt. Ich bin schon sehr gespannt, was meinen Studierenden nächstes Semester einfällt. Und sollten Sie jetzt ebenfalls Lust an der Umsetzung elektronischer Systeme bekommen haben, würde ich mich freuen, Sie demnächst an der Hochschule Karlsruhe an der Fakultät für Elektro- und Informationstechnik begrüßen zu dürfen.

LITERATUR › [1] VDE Positionspapier IKT 2020 Fakten –

Trends – Positionen, 2010, S. 24 › [2] VDE Positionspapier Embedded Systems,

2010, S. 12

KURZVITAHerr Prof. Dr.-Ing. Marc Ihle ist seit Sep-tember 2010 Professor für Elektro- und Informationstechnik an der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft. Er un-terrichtet neben Grundlagenvorlesungen der Elektrotechnik das Modul Rapid Prototyping für Eingebettete Systeme. Er ist in Forschung

und Lehre aktiv. 2013 wurde er für eine seiner Lehrinnovationen mit einer Fellowship der Baden-Württembergstiftung ausgezeichnet.Nach Studium und Promotion auf dem Ge-biet der Elektrotechnik an der Universität Karlsruhe (jetzt KIT) startete Prof. Ihle seine Karriere 1999 als Entwicklungsingenieur in der Handy-Entwicklung bei Siemens in Ulm, wurde dort Gruppenleiter und wechselte 2006 zur SICK AG in Waldkirch. Dort war er für die Elektronik- und Softwareentwicklung für optische Sensoren verantwortlich, bis er 2008 seine erste Professur für Medientechnik an die German University in Cairo, Ägypten annahm.

› Prof. Dr.-Ing. Marc Ihle

181mESS- und rEGElunGStEchnIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 184: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Optoelektronik – eine Schlüsseltechnologie der modernen InformationsgesellschaftEin Beitrag von Prof. Dr.-Ing. C. Karnutsch, Fakultät für Elektro- und Informationstechnik, Hochschule Karlsruhe - Technik und Wirtschaft

Für 2017 wurde von der UNESCO

die Initiative »Internationales Jahr

des Lichts und der lichtbasierten

Technologien« ausgerufen, um gezielt

auf die Bedeutung der Optischen

Technologien hinzuweisen, die

dreimal so schnell wachsen wie das

allgemeine Bruttosozialprodukt.

Die Branche mit ca. 300 Tausend Beschäftig-ten in Europa bildet einen bedeutenden Wirt-schaftsfaktor, der in den vergangenen Jahren viele Arbeitsplätze geschaffen hat, während es in anderen Branchen gegenläufig war. Dazu tragen insbesondere diejenigen Segmente der Opto-elektronik und Photonik bei, die für Deutsch-land zu den Kernbereichen zählen, wie etwa die Produktionstechnik (Lasersysteme und Laser-strahlquellen sowie Lithografie), die Bildverar-beitung und Messtechnik, Optische Komponenten

und Systeme sowie die Medizintechnik & Life Science, die auch die Biophotonik umfasst.

»DIE OPTOELEKTRONIK IST MITTLER-WEILE AUS UNSEREM ALLTAG NICHT MEHR WEGZUDENKEN.«

Auch im Lichtmarkt der Zukunft (LED und OLED, Organic Light Emitting Diode) haben deutsche und europäische Anbieter eine gute Position. Die Optoelektronik ist mittlerweile aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Optoelektronische Bauelemente finden sich nahezu überall, z. B. in Lichtschranken, in Infrarotfernbedienungen, in Bildschirmen und Displays, in Mobiltelefonen oder auch im Scanner an der Supermarktkasse. Die Optoelektronik stellt eine Kombination aus den Disziplinen Physik, Elektro- und Informationstechnik sowie Mikrotechnik dar. Sie lässt sich definieren als Technologie von Komponenten und Systemen zur Erzeugung, Modulation, Übertragung und Detektion

elektromagnetischer Strahlung im optischen Bereich. Dabei wandeln optoelektronische Halb-leiter-Bauelemente elektrische Signale in Licht bzw. umgekehrt Licht in elektrische Signale um.

»LEDS UND LASERDIODEN SIND MITTLER-WEILE DABEI, KONVENTIONELLE LICHT-QUELLEN ABZULÖSEN.«

Das Prinzip eines optoelektronischen Sensors lässt sich ganz einfach am Beispiel einer Lichtschranke veranschaulichen: ein Sender strahlt Licht ab, welches ggf. nach Reflexion dann wieder empfangen wird. Ein Alarmsignal wird jeweils dann ausgelöst, wenn der Lichtstrahl unterbrochen wird. Der große Vorteil von optoelektronischen Systemen ist, dass sie nicht durch elektromagnetische Felder beeinflusst oder gestört werden. LEDs und Laserdioden sind mittlerweile dabei, konventionelle Lichtquellen abzulösen. Mit zunehmender Leistungsfähigkeit der LED- und Laserdioden-Technik ergeben sich immer neue Applikationsmöglichkeiten. Auch

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182 oPtoElEKtronIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

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in Anwendungsbereichen der UVB- und UVC-Strahlung werden LEDs zukünftig als innovative Lichtquelle eine Hauptrolle einnehmen. Eine Revolution in der Datenübertragungstechnik wurde ebenfalls mittels der Optoelektronik möglich. Ab Mitte der 1960er Jahre entwickelten Wissenschaftler optische Übertragungssysteme mit Lichtwellenleitern auf Glasfaserbasis, mit denen es möglich wurde, Reichweiten von heutzutage vielen tausend Kilometern und Bandbreiten im Terahertzbereich zu realisieren. Mittlerweile werden mehr als 90 % des gesamten Datenvolumens weltweit optisch übertragen und die Leistungsfähigkeit optischer Übertragungssysteme ist somit Garant für das weitere explosionsartige Wachstum des weltweiten Datenverkehrs. Die Optoelektronik gehört zu den Schlüssel-technologien, die den technischen Fortschritt in der Zukunft maßgeblich mitbestimmen werden. Immer anspruchsvollere Anwendungen in der Medizintechnik erfordern zunehmend neue Ansätze, die oftmals nur durch neue technologische Entwicklungen im Bereich der Optoelektronik gelöst werden können.

Laser, schaltbare fluoreszierende Marker und bildgebende Verfahren geben tiefe Einblicke in lebende Zellen. Laser sind aus der modernen medizinischen Forschung, Diagnostik und Therapie nicht mehr wegzudenken und bieten enorme neue Möglichkeiten. Mikroskopie und Spektroskopie helfen, Krankheiten zu enträtseln. Schlüssel dazu sind jeweils leistungsfähige Strahlquellen von extrem kurzwelligem Ultra-violett bis tief in den Infrarotbereich.

»EINSATZGEBIETE: OPTISCHE TECHNOLOGIEN UND GERÄTE, BILDVERARBEITUNG, OPTISCHE MESSTECHNIK, TELEKOMMUNIKATION UND LED- UND LASERTECHNOLOGIE.«

Laserentwickler arbeiten dabei Hand in Hand mit Entwicklern von Optiken, Halbleitern, Positionier-Systemen sowie mit Medizintechnik- unternehmen und Forschungsinstituten. Auch das Internet der Dinge ist ohne Optoelektro-nik nicht denkbar. So werden auf der Basis von Miniaturkameras aus der Endoskopie Applika-tionen entwickelt, damit intelligente Systeme

183oPtoElEKtronIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

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zukünftig Umgebungen umfassend, länger und interaktiver wahrnehmen können. Dazu werden Fortschritte im Bereich des Maschinellen Sehens mit mobilen Anwendungen aus den Bereichen Augmented Reality, Wearable Computing und Ambient Assisted Living kombiniert.

DAS FORSCHUNGSPROJEKT »BANSAI« AN DER FAKULTÄT FÜR ELEKTRO- UND INFORMATIONSTECHNIKDie Forschung an der Hochschule Karlsruhe

ist vor allem anwendungsorientiert und ermöglicht den Studierenden einen engen Kontakt zu der Industrie. An der Fakultät für Elektro- und Informationstechnik existiert eine Zusammenarbeit mit dem Städtischen Klinikum in Karlsruhe. Unter dem Projekt BANSAI – Biomedizinische Analyseeinheit mit Laserlicht – wird ein miniaturisiertes Blutanalysesystem zur medizinischen Diagnostik aufgebaut und entwickelt. Die bereits vorhandenen Tests können sensibler und vertrauenswürdiger durchgeführt werden und zudem wird die Entwicklung weiterer Tests ermöglicht. Um dieses Ziel zu erreichen wird anstelle von den

bisher verwendeten Gasentladungslampen mit Quecksilberdampffüllung ein neuartiger durch-stimmbarer organischer Laser als Lichtquelle eingesetzt.

INTERNATIONALES AUSTAUSCHPRO-GRAMM: SCON-STUDY CENTRE FOR OPTOFLUIDICS AND NANO-PHOTONICSDie globale Arbeitswelt erfordert heutzutage

gute Englischkenntnisse und eine effektive Zu-sammenarbeit in internationalen Teams. Neben den rein fachlichen Inhalten sind mittlerweile immer mehr die sog. soft kills im Berufsleben

wichtig. Dazu gehören Schlüsselkompetenzen wie Kreativität, Kommunikationsfähigkeit und Teamfähigkeit. Wichtig ist auch die Fähigkeit fachliche Inhalte in Präsentationen an andere weiterzugeben. Genau dieses Training und diese Fähigkeiten können Studierende an der Hoch-schule Karlsruhe im Rahmen eines internati-onalen Austauschprogramms erarbeiten und vertiefen. Es besteht die Möglichkeit an einem einjährigen Austauschprogramm mit der RMIT Universität in Melbourne, Australien teilzuneh-men. Kern des Studienzentrums SCON ist ein studentischer Austausch zwischen den beiden

› BANSAI-System

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184 oPtoElEKtronIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

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Institutionen. Hierbei bilden die Teilnehmer ein deutsch-australisches Team, welches für je ein halbes Jahr in Deutschland und Australien an Forschungsprojekten zusammenarbeitet. Dafür steht modernstes Equipment in den Laboren der MicroNano Research Facility (MNRF) in Melbourne und am Institute for Optofluidics and Nanopho-tonics (IONAS) in Karlsruhe zur Verfügung.

CHANCEN UND ARBEITSFELDERDie Arbeitsgebiete eines Optoelektronikers

sind vielfältig, so z. B. in Forschung und Ent-wicklung oder auch in der Fertigungs- und Anwendungstechnik. Klassische Einsatzgebiete liegen im Bereich der optischen Technologien und Geräte, der Bildverarbeitung, optischen Messtechnik, Telekommunikation oder LED- und Lasertechnologie samt deren Anwendungen.

KURZVITASeit September 2009 ist Prof. Dr.-Ing. C. Karnutsch Professor für optische Sensorsysteme an der Hochschule Karlsruhe und Direktor des Instituts für Optofluidik und Nanophotonik (IONAS). Er studierte Physikalische Technik an der Fachhochschule Heilbronn, Photonics and Optoelectronic Devices an der University of St. Andrews und Heriot-Watt University Edinburgh in Schottland und schloss 2007 seinen Dr.-Ing. an der Universität Karlsruhe (TH) an der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik ab. Von 1998 bis 2002 arbeitete er bei Osram OptoSemiconductors in Regensburg. Zwischen 2003 und 2007 forschte er im Rahmen seiner Promotion

über organische Halbleiterlaser am Lichttechnischen Institut der Universität Karlsruhe (TH). Von Oktober 2007 bis Juli 2009 war er Dozent an der University of Sydney in Australien am Centre for Ultrahigh-bandwidth Devices for Optical Systems (CUDOS) und Gruppenleiter der Optofluidics and Plasmonics Group.

› Prof. Dr.-Ing. C. Karnutsch

185oPtoElEKtronIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 188: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Medizintechnik – Ein vielfältiges und wundervolles Masterstudium!Ein Beitrag von Prof. Dr. Martin Hessling, Hochschule Ulm, Fakultät Mechatronik und Medizintechnik

Taube können wieder hören, Blinde

wieder sehen, Gelähmte wieder

laufen! Von solchen Wundern wird in

der Bibel und in Märchen berichtet,

aber mit der Realität scheinen sie

nichts zu tun zu haben. Doch dieser

Eindruck täuscht! Die Fortschritte

in der Medizintechnik bringen uns

der Möglichkeit immer näher solche

»Wunder« zu wirken – und teilweise

haben wir sie bereits erreicht! Müsste

Jesus heute studieren, könnte man

ihm ein Medizintechnik-Masterstudium

empfehlen!

WUNDER IN SERIEWeltweit haben in den letzten 30 Jahren

bisher über 300 000 gehörlose Patienten ein Cochlea-Implantat erhalten. Dabei handelt es

sich um eine implantierte Mikroelektronik, die Schall von einem äußeren Mikrofon in ein elektrisches Signal umwandelt und damit den Hörnerv stimuliert.

Forschung zu ähnlichen Ansätzen gibt es auch für Blinde und Sehbehinderte. Mittlerweile gibt es die ersten Testpatienten, die Retina-Implantate tragen und damit zumindest wieder rudimentär sehen können. Hier erfüllt eine Art kleiner Kamera-Chip die Funktion der Netzhaut.

Und auch für Gelähmte besteht Hoffnung, denn außer Cochlea- und Retina-Implantaten wird an der Entwicklung weiterer Neuroprothesen gearbeitet, mit denen zukünftig z.B. auch Lähmun-gen aufgrund eines beschädigten Rückenmarks mit mikrotechnischen Lösungen überwunden werden sollen.

INTERDISZIPLINÄR UND VIELFÄLTIGNeben diesen überwiegend technischen

Lösungen für Patienten gibt es auf der anderen Seite auch sehr biologische Ansätze. So versucht man beim sogenannten Tissue Engineering

z.B. aus geeigneten Zellen des Patienten in Bioreaktoren Gewebe nachzuzüchten und dann zu transplantieren. Das können bereits jetzt Haut, Knochen und Knorpel sein. Außerdem wird aktuell an der Züchtung von Herzklappen aus Patientenzellen gearbeitet und in der Zukunft sind sogar komplette Ersatzorgane denkbar. Das würde nicht nur die aktuelle Problematik verfügbarer Spenderorgane für Betroffene reduzieren, sondern auch noch die Gefahr von Abstoßungsreaktionen beseitigen, da das Immunsystem keinen Anlass hat, das neue Gewebe zu attackieren.

MEDIZINTECHNIK ODER BIOMECHA- TRONIK ODER BIOINFMECHOPTRONIKIn der Medizintechnik finden sich viele

klassische Teildisziplinen, so dass dafür teilweise auch schon der Begriff Biomechatronik verwendet wird, der sich aus Biologie, Mechanik und Elektronik zusammensetzt. Passender müsste es allerdings zumindest Bioinfmechoptronik heißen, da sowohl die

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186 mEdIzIntEchnIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 189: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Optik als auch die Informationstechnik aus der Medizintechnik nicht wegzudenken sind. So beruhen viele diagnostische Verfahren, z.B. zur Tumorerkennung, auf optischen Techniken und der Blick in den Körper über Kernspin-/MRT wäre ohne eine komplexe Aufbereitung der Daten für Arzt und Patienten nicht möglich.

INHALTE DES MASTERSTUDIUMS MEDIZINTECHNIKMedizintechnik-Masterstudiengänge werden

in Deutschland von ca. 30 Hochschulen ange-boten und haben Regelstudiendauern von 3-4 Semestern. Hier spielt u.a. neben der jeweiligen

Prüfungsordnung auch der vorangegangene Bachelorabschluss eine Rolle, da das Master-Zer-tifikat erst nach absolvierten 300 ECTS-Punkten (European Credit Transfer System) verliehen werden darf. In den 6 oder 7 Semestern des Bachelor-Studiengangs Medizintechnik werden notwendige Kenntnisse in allen oben genannten Teildisziplinen Mechanik (inkl. Konstruktion und CAD), Elektronik, Informatik, Optik und Human-biologie vermittelt. In einem anschließenden Masterstudiengang ist es organisatorisch nicht möglich vertiefte Kenntnisse in all diesen Ge-bieten zu erreichen. In der Regel gibt es an jeder Hochschule Schwerpunkte, die mit den dortigen

Forschungsaktivitäten verknüpft sind, in die die Masterstudierenden spätestens während der Ab-schlussarbeit eingebunden werden.

CHANCEN FÜR QUEREINSTEIGERDadurch, dass zum Medizintechnik-Bachelor-

Studium viele technische Disziplinen gehören, gibt es prinzipiell auch für Absolventen anderer technischer Fachrichtungen die Chance zu einem Medizintechnik-Masterstudium zugelassen zu werden. Die jeweilige Hochschule hat die Möglichkeit dies zu erlauben, wird dabei aber Auflagen vorsehen. Dazu wird sinnvollerweise die Nacharbeit von medizinischen Inhalten gehören, aber auch andere Disziplinen, die für das Profil des Medizintechnik-Masterstudiums an der betreffenden Hochschule sinnvoll sind.

TÄTIGKEITSFELDER UND ARBEITGEBERDer erfolgreiche Abschluss eines Medizin-

technik-Masterstudiums ist eine Qualifikation für zukünftige anspruchsvolle Tätigkeiten insbesondere in Forschung und Entwicklung. Das kann auf der einen Seite eine Promotion in einem wissenschaftlichen Institut oder an der

› Handprothese der Medizintechnik-Masterstudenten Dominik Hepp und Jan Kirsch von der Hochschule Ulm

187mEdIzIntEchnIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 190: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Hochschule selber sein oder auf der anderen Seite eine Aufgabe als Entwickler oder auch Leiter eines Entwicklungsprojektes. Natürlich arbeiten nicht alle Master-Absolventen an der Entwicklung weiterer medizintechnischer Wunder. Auch hier gibt es wieder eine große Vielfalt. Von besonderer und ständig steigender Bedeutung ist die Thematik Sicherheit und Leistungsfähigkeit von Medizinprodukten. Eine Reihe von kontinuierlich aktualisierten nationalen und internationalen Vorschriften soll sicherstellen, dass Medizinprodukte den Patienten nicht gefährden. Zur Umsetzung dieser Regularien und zur Überwachung aller Vorschriften suchen Firmen und Behörden seit Jahren verstärkt qualifiziertes Personal.

Die Unternehmensstruktur der durch-schnittlichen Medizintechnik-Firma ist etwas

anders als in vielen anderen Branchen. Auch hier gibt es internationale Großkonzerne, aber die meisten Arbeitsplätze finden sich bei sehr innovativen, kleinen und mittleren Unternehmen, die ständig an verbesserten Medizinprodukten arbeiten und kontinuierlich neue entwickeln.

JOBAUSSICHTEN IN EINER DER INNOVATIVSTEN BRANCHENDurch ihre Vielfalt und die große Bedeutung

für die Patienten, zu denen jeder selber früher oder später gehören kann und wird, ist die Tätigkeit als Master der Medizintechnik eine sehr abwechslungsreiche und erfüllende Aufgabe. Neue technische Entwicklungen aus den Bereichen Elektronik, Optik, Mikrosystemtechnik, Informatik, Werkstoffkunde und Biologie werden

nicht nur zu einer ständigen Verbesserung bereits existierender Medizintechnik-Produkte führen, sondern auch völlig neuen Entwicklungen ermöglichen. Das zeigt sich auch daran, dass es jährlich 3x bis 4x mehr Patentanmeldungen in der Medizintechnik als z.B. in der Fahrzeugtechnik gibt. Gleichzeitig ist die Medizintechnik eine der wenigen Branchen mit seit Jahrzehnten steigenden Beschäftigungszahlen. Dazu passt, dass mit der zunehmenden Alterung der geburtenstarken Jahrgänge in den nächsten Jahren eine besonders große Zahl von Senioren als potentielle Medizintechnik-Nutzer auftreten. Diese werden nicht nur übliche Medizinprodukte wie künstliche Hüftgelenke, Herzschrittmacher und Hörgeräte benötigen, sondern über neue technische Möglichkeiten erfreut sein, die ihnen die selbständige Bewältigung des Alltags ermöglichen und sicherer machen. Dazu könnten z.B. Sturzsensoren gehören, die bei Bedarf automatisch Hilfe anfordern, oder in noch fernerer Zukunft Chips, die Vitalparameter verfolgen und selbständig einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erkennen.

› Vorfuss-Prothese – entwickelt vom Medizintechnik-Masterstudenten Eugen Dötzel

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188 mEdIzIntEchnIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 191: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

FAZITEin Medizintechnik-Masterstudium ist

etwas für Bachelor-Absolventen, die sich für anspruchsvolle technische Fragestellungen zum Wohle von Patienten interessieren. Und ganz besonders für diejenigen, die auf Wunder nicht nur warten wollen, sondern daran aktiv mitarbeiten möchten!

KURZVITAProf. Dr. Martin Heßling ist Medizintechnik-Studiendekan und seit knapp 10 Jahren an der Hochschule Ulm. Sein Lehr- und For-schungsschwerpunkt an der Schnittstelle Medizintechnik-Biotechnologie-Photonik ist das Ergebnis seiner mehrstufigen Hochschul-ausbildung und der beruflichen Stationen. Nach einem Physikstudium an der Univer-sität Bonn folgte nicht nur die Promotion am Institut für Atmosphärische Chemie des Forschungszentrum Jülich sondern auch noch ein Fernstudium in Medizinischer Physik und Technik an der Universität Kai-serslautern. Dieses Fernstudium absolvierte er parallel zu seiner Postdoc-Zeit am Laser Laboratorium Göttingen e.V., in der er sich mit Anwendungen von Lasern in den Lebens-

wissenschaften beschäftigte. Anschließend folgte der Wechsel in die Business Unit Bio-photonics der Linos Photonics GmbH & Co. KG, in der er einige Jahre an der Entwicklung optischer Systeme für die Medizin- und Bio-technologie arbeitete. Aktuell beschäftigen sich in seiner Arbeitsgruppe 5 Masterstu-denten und 2 Doktoranden mit Forschungs-projekten zur UV-Desinfektion und der Entwicklung von Bioreaktoren für das Tissue Engineering.

› Prof. Dr. Martin Hessling

189mEdIzIntEchnIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 192: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Erfolg und Spaß in der MedizintechnikErfahrungsbericht von Bernhard Mayr, Masterarbeit an der Hochschule Ulm

Ich bin Master-Student und studiere

Medizintechnik an der Hochschule

Ulm. Mein Bachelorstudium

absolvierte ich an derselben Hoch-

schule in dem Bereich Medizintechnik

mit Schwerpunkt Gerätetechnologie.

Um mein Studium mit Erfolg abzu-

schließen, schreibe ich zurzeit

meine Masterarbeit in der Abteilung

Biotechnologie.

Bevor ich meine akademische Ausbildung zum Medizintechniker startete, schloss ich die Mittlere Reife ab. Nach dem Ende meiner ersten schulischen Karriere, war erst mal arbeiten und Geld verdienen angesagt. Darum begann ich eine Lehre als Mechatroniker, die ich nach 3,5 Jahren erfolgreich abschloss. Obwohl die Arbeit mir viel Spaß bereitete, waren meine beruflichen Aussichten, kombiniert mit dem monatlichen Gehalt nicht vielversprechend, wodurch ich mich für eine akademische Aus-

bildung entschied. Davor war zwar ein kurzes Jahr auf der BOS für das Fach-Abitur nötig, was aber keine großen Probleme darstellte. Zu dem Studiengang Medizintechnik kam ich durch meine Ausbildung und meinen Bekanntenkreis.

Der Studiengang Medizintechnik in der Hochschule Ulm ist vor allem am Anfang dem Studiengang Mechatronik sehr ähnlich, wenn nicht sogar gleich. Erst später kommen spezifische Fächer, wie Biomedizin oder Physiologische Regelmechanismen hinzu. Im Bachelorstudiengang konnte jeder sich speziell in eine Richtung fortbilden, was in meinem Fall der Gerätebau mit medizinischem Hintergrund war. Nach dem erfolgreichen Abschluss meiner Bachelorarbeit bewarb ich mich sogleich für den Master in Medizintechnik. Im Vergleich zu dem Bachelorstudiengang ist der Master in kurzer Zeit abzuschließen.

»HOHER ANSPRUCH IM MASTER-STUDIUM GLEICH VON BEGINN AN«

Gleich zu Beginn des Studiums, ist der erhöhte Anspruch von den Professoren bemerkbar. Hier

wird nicht nur kurz vor den Prüfungen gepaukt, sondern es werden mehrere Projektarbeiten, über das Semester verteilt, bearbeitet. Was sich am Anfang lästig anfühlt, ist im Nachhinein eine sehr gute Übung und Vorbereitung auf das zukünftige Berufsleben. Durch die vielen Präsentationen und schriftlichen Abgaben bekommt man schnell eine Routine was sich später im Berufsalltag auszahlen wird, da in jeder Berufssparte Ergebnisse dokumentiert und präsentiert werden müssen. Im fortführenden

› Bernhard Julius Mayr Bachelor-Studium in Medizintechnik an der Hochschule Ulm Master-Studium in Medizintechnik an der Hochschule Ulm Masterarbeit an der Hochschule Ulm Abteilung Biotechnologie

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190 mEdIzIntEchnIK - ErFAhrunGSBErIcht

Page 193: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Studiengang gibt es keine Schwerpunkte, da jedes Semester nur eine begrenzte Anzahl von Studenten zugelassen wird, und es zudem weniger Auswahlmöglichkeiten an diversen Fächern gibt. Wobei die Fächer die angeboten werden sehr informativ sind und wichtige Grundsteine für einen guten Berufsstart legen. Hierzu gehört z.B. Gesundheitsökonomie, in dem die Funktionsweise des deutschen Gesund-heitswesens vermittelt wird. Oder Zulassung in der Medizintechnik befasst sich mit einem Themengebiet mit der jede Firma, egal ob For-schung, Entwicklung oder Vertrieb zu kämpfen hat.

Da der Schwerpunkt des Studiums auf die Forschungsarbeit hinzielt, ist es verständlich,

dass die Abschlussarbeiten, mit dem Ziel eine Forschungstätigkeit durchzuführen, ausgewählt werden. Firmen erbringen meist wenig direkte Forschung, deshalb schreiben so gut wie alle meine Arbeitskollegen ihre Masterarbeit an der Hochschule direkt oder in Forschungsinstituten.

»TISSUE ENGINEERING UND UV-DESIN-FEKTION ALS FORSCHUNGSGEBIETE IN DER ABTEILUNG BIOTECHNOLOGIE«

Ich hatte das Glück meine Masterarbeit in dem Bereich Biotechnologie erarbeiten zu dürfen. In dieser Abteilung gibt es verschiedene Gruppen, die sich entweder mit Tissue Engineering oder mit Wasseraufbereitung befassen. Meine Arbeit

beruht auf der Desinfektion von Wasser mit Hilfe des Effektes der Photokatalyse mit TiO2. Meine betreuenden Professoren erweisen sich hier als sehr hilfreich und kooperativ. Die Vorteile die die interne Arbeit mitbringt, ist die sehr flache Hierarchie und sehr schnelle Abwicklung von Arbeitsaufträgen. Teile die gefertigt werden müssen, werden in der internen Werkstatt sofort und ohne Probleme erstellt. Was ich sehr zu schätzen gelernt habe ist, dass ich wenig Vorgaben zu meiner Arbeit habe und so eigene Ideen einbringen und verwirklichen kann. Zudem gibt es keine festen Arbeitszeiten oder Anwesenheitspflicht, somit kann ich mir meine Arbeit so einteilen, dass ich entweder nachts arbeite, in der Früh anfange oder einfach zu Hause meine Dokumentation schreibe.

Rückblickend würde ich meinen Nachfolgern den Studiengang Mastermedizintechnik weiter-empfehlen. Auch Quereinsteigern ist er meiner Meinung nach zu empfehlen. Was den Start meiner beruflichen Karriere betrifft, bin ich sehr zuversichtlich, da die Medizintechnik ein ständig wachsender Markt ist.

191mEdIzIntEchnIK - ErFAhrunGSBErIcht

Page 194: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Industrielle BiotechnologieEin Beitrag von Prof. Dr.-Ing. Dirk Weuster-Botz, Lehrstuhl für Bioverfahrenstechnik, Technische Universität München

Aus Abgasen Kunststoffe herstellen,

Seide in Bioreaktoren produzieren,

Basischemikalien aus Stroh

gewinnen oder Rauchgase mit Hilfe

von Mikroalgen und Sonnenlicht in

Wertstoffe verwandeln – dies alles

und noch viel mehr versucht die

Industrielle Biotechnologie (»Weiße

Biotechnologie«) schon heute auf den

Weg zu bringen.

DIE STOFFLICHE ZUKUNFT MITGESTALTENWie kaum ein anderes Fachgebiet vereint

die Industrielle Biotechnologie Naturwissen-schaften und Ingenieurwesen mit dem Ziel, die industrielle Stoffproduktion in Zukunft mit Hilfe von neuen Biokatalysatoren und biotechnischen Verfahren noch nachhaltiger und effizienter als heute zu ermöglichen. Daher gilt die Industrielle Biotechnologie auch als die Zukunftsbranche des dritten Jahrtausends und ihr wird eine

herausragende Bedeutung insbesondere auch für die europäische Wirtschaft beigemessen.

Die Umsätze der Industriellen Biotechnologie betrugen 2012 bereits über 7 % der Umsätze der chemischen Industrie weltweit. Aktuelle Schätzungen gehen von einer Verdopplung innerhalb von 5 Jahren aus, also rund 15 % der Umsätze der chemischen Industrie werden 2017 mit Hilfe der Industriellen Biotechnologie erwartet.

Auch der Wandel der Rohstoffbasis in moder-nen Industriegesellschaften hin zur vermehrten Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen bietet industriellen BiotechnologInnen vielfäl-tige und anspruchsvolle Berufstätigkeiten in Forschung und Entwicklung, Produktion und Fertigung, Anlagen- und Apparatebau, sowie in Beratung und Management. Neben Unternehmen der chemischen und pharmazeutischen Industrie sowie des Anlagenbaus sind auch Biotechnolo-gieunternehmen in zunehmendem Maße auf Industrielle Biotechnologen angewiesen, insbe-sondere wenn der Sprung von der Forschung in die industrielle Umsetzung ansteht.

KERNKOMPETENZEN DER INDUSTRIELLEN BIOTECHNOLOGIEDie industrielle Biotechnologie

› gestaltet Mikroorganismen (»Lebende Chemiefabriken«) oder Enzyme als Biokatalysatoren für die industrielle Stoffproduktion und

› nutzt die Methoden der (Bio-) Verfahrens-technik, um eine gewünschte Stoffänderung auf einem technisch machbaren, wirt-schaftlichen und industriell auswertbaren Weg zu erreichen.

Industrielle Biotechnologie ist damit inter-disziplinär und erfordert zum einen spezifische naturwissenschaftliche Kompetenzen im

› Enzyme Engineering (molekulare Gestaltung von Biokatalysatoren für die industrielle Produktion) und

› Metabolic Engineering (Systemanalyse, Gestaltung und Optimierung des Stoffwechsels von Zellen – »Lebende Chemiefabriken«).

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192 InduStrIrEllE BIotEchnoloGIE - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 195: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Zum anderen sind spezifische ingenieur-wissenschaftliche Kompetenzen im

› Bioprocess Engineering (Reaktor– und Bioprozessgestaltung, -auslegung und -führung) und

› Bioseparation Engineering (Aufarbeitung von Bioprodukten)erforderlich, um Bioprodukte überhaupt

wirtschaftlich im industriellen Maßstab in der erforderlichen Reinheit verfügbar machen zu können.

DER WEG ZUM INDUSTRIELLEN BIOTECHNOLOGENDer interdisziplinäre Charakter der Indus-

triellen Biotechnologie sowie der Bezug auf die stoffwandelnde Industrie machen zunächst eine Ausbildung in einem klassischen, möglichst grundständigen Bachelorstudiengang der

› Naturwissenschaften (Biochemie, Molekula-re Biotechnologie oder ähnliche)oder einem Bachelorstudiengang der stoff-

lich orientierten › Ingenieurwissenschaften (Chemie- oder

Bioingenieurwesen, Verfahrenstechnik)besonders sinnvoll, bevor die Spezialisierung

zum Industriellen Biotechnologen in einem Mas-terstudiengang erfolgt. Den unterschiedlichen Vorbildungen der verschiedenen Bachelorstu-diengänge muss dann aber im spezialisierenden Masterstudiengang Rechnung getragen werden.

Der Vorteil dieser Zweiteilung – zunächst ein grundständiger, möglichst breit angelegter Bachelorstudiengang gefolgt vom spezialisier-ten Masterstudiengang – liegt zum einen in der Erarbeitung einer breiten Natur- oder Ingenieur-wissenschaftlichen Basisausbildung, die für die

Industriebranchen, in der die Industrielle Bio-technologie hauptsächlich Anwendung findet, zwingend notwendig ist. Zum anderen kann die persönliche Entscheidung in das Zukunftsgebiet der Industriellen Biotechnologie einzusteigen zu einem späteren Zeitpunkt mit mehr Hinter-grundwissen gegen Ende des Bachelorstudiums gefällt werden.

MASTERSTUDIUM DER INDUSTRIELLEN BIOTECHNOLOGIE AN DER TUMDer europaweit (noch) einzigartige Master-

studiengang Industrielle Biotechnologie der Technischen Universität München (TUM) vermit-telt zunächst die komplementären Grundkompe-tenzen für AbsolventInnen der oben genannten Natur- oder Ingenieurwissenschaftlichen Bache-lorstudiengänge – also spezifische biowissen-schaftliche Grundlagen für IngenieurInnen und ingenieurwissenschaftliche prozesstechnische Grundlagen für BiowissenschaftlerInnen. Hierzu stellen die Studierenden gemeinsam mit persön-lichen Mentoren einen individuellen Studienplan zusammen, um möglichst zielgerichtet fehlende Kompetenzen zu ergänzen.

› Pilotanlage zur Herstellung von Bioprodukten im TUM-Technikum für Weisse Biotechnologie im m3-Massstab

193InduStrIrEllE BIotEchnoloGIE - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

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Nachfolgend erfolgt die fachspezifische Ausbildung mit Hilfe von Vorlesungen, Übungen und Praktika in den vier profilgebenden Ausbildungsschwerpunkten

› Enzyme Engineering › Metabolic Engineering › Bioprocess Engineering und › Bioseparation Engineering.

Ein weiterer Ausbildungsschwerpunkt kann völlig frei von den Studierenden durch Auswahl beliebiger Angebote wissenschaftlicher Universitäten weltweit individuell zusammen-gestellt werden. Diese Möglichkeit wird von vielen Studierenden in einem Auslandssemester genutzt. So können bereits im Masterstudium auf einfache Weise wertvolle Auslandserfahrungen für die berufliche Zukunft gesammelt werden. Abschließend wird im vierten Semester des Masterstudiums eine wissenschaftliche Forschungsarbeit zu einem Thema der Industriellen Biotechnologie bevorzugt in den Lehrstühlen und Fachgebieten verfasst, die sich zum TUM-Forschungszentrum für Weiße Biotechnologie zusammengeschlossen haben.

Da es sich beim TUM-Masterstudiengang Industrielle Biotechnologie um eine forschungsorientierte wissenschaftliche Aus-bildung handelt, wählen viele AbsolventInnen nachfolgend die Promotion um sich optimal auf Führungspositionen in (forschungsstarken) Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft vorzubereiten.

KURZVITAProf. Dr.-Ing. Dirk Weuster-Botz studierte Chemie-Ingenieurwesen an der Universität Karlsruhe, bevor er am Institut für Biotech-nologie des Forschungszentrums Jülich seine Doktorarbeit anfertigte. 1990-1999 übernahm er die Leitung des Biotechnikums am Forschungszentrum Jülich, unterbrochen von einem Forschungsaufenthalt beim nie-derländischen Chemieunternehmen DSM in den Niederlanden. Er habilitierte sich 1999 an der RWTH Aachen und folgte 2000 einem Ruf an die Technische Universität München auf den Lehrstuhl für Bioverfahrenstechnik an der Fakultät für Maschinenwesen in Garching. Forschungsschwerpunkt von Dirk

Weuster-Botz und seinem Team von rund 25 WissenschaftlerInnen sind Verfahren der Industriellen Biotechnologie. Daneben ist er Herausgeber der internationalen Fachzeitschrift ‚Bioprocess and Biosystems Engineering’, Koordinator des TUM-Master-studiengangs Industrielle Biotechnologie an der Munich School of Engineering (MSE) und Mitglied der Deutschen Akademie der Tech-nikwissenschaften (acatech).

› Prof. Dr.-Ing. Dirk Weuster-Botz3

194 InduStrIrEllE BIotEchnoloGIE - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 197: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Integrierte Konzepte für Information, Entertainment und Telematik sind als Marktführer unsere Herausforderungen. Hinter diesen Aufgaben stehen Menschen, die mit Leiden-schaft und Begeisterung an den täglichen Aufgaben und unserer Unternehmensvision arbeiten. Wir sagen DANKE an die Menschen, die uns zu einem der besten Arbeitgeber Deutschlands machen: Unser gesamtes Team. Werden Sie ein Teil von uns. Kommen Sie zu uns.

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Preisträger seit 2008

Page 198: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Faszination Forschung. Ein Beruf, der Wissen schafft.Erfahrungsbericht von Benjamin Kick, Absolvent des Masterstudiengangs Industrielle Biotechnologie der Munich School of Engineering (MSE)

Industrielle Biotechnologie beschäftigt

sich mit der Nutzung von Zellen und

Organismen in technischen Anwen-

dungen – sozusagen eine Verknüpfung

aus Naturwissenschaft und Ingeni-

eurswissenschaft. Die Möglichkeit sich

mit diesen beiden Aspekten geeint zu

beschäftigen war der Grundstein für

meinen heutigen Beruf als wissen-

schaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl

für Bioverfahrenstechnik an der Tech-

nischen Universität München (TUM).

Aber von vorne. Nach dem Abitur habe ich mich dagegen entschieden den elterlichen Betrieb zu übernehmen und bin nach München gezogen, um an der Technischen Universität München molekulare Biotechnologie zu studieren. Nach sechs Semestern und einem breit gefächerten

Studium von Pflanzenbiotechnologie über medizinischer Biotechnologie bis hin zur weißen Biotechnologie, habe ich mich entschieden nach dem Bachelorabschluss einen Master in industrieller Biotechnologie anzuhängen, da sich hier die Schnittstelle zwischen Natur-wissenschaft und Ingenieurwissenschaft am besten bildet. Ich war zu jeder Zeit sehr zufrieden mit meiner Entscheidung, da mich folgende Punkte in meinem Masterstudiengang besonders überzeugt haben:

› Ein individueller und interdisziplinärer Studienplan in Rücksprache mit einem Mentor

› Intensive Betreuung und Förderung in kleinen Gruppengrössen

› Aussichtsreiche Berufschancen im Bereich der Industriellen Biotechnologie

Ein besonderes Highlight meines Master-studienganges war das Praktikum Bioprozess-technik im TUM-Technikum für Weiße Biotechnologie. Hier wurde ausgehend von einer 2

Liter Bakterienkultur in einem Erlenmeyer-kolben ein Produktionsprozess zur Herstellung eines grün fluoreszierenden Proteins im 1000 Liter Maßstab durchgeführt. Das Produkt wurde anschließend aufgereinigt und wir haben einen authentischen Eindruck davon erhalten, wie beispielsweise in Pharmakonzernen gearbeitet wird.

› Benjamin Kick Bachelorstudium Molekulare Biotechnologie an der Technischen Universität München Masterstudium Industrielle Biotechnologie an der Technischen Universität München Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Bioverfahrenstechnik, Technische Universität München

3

196 InduStrIrEllE BIotEchnoloGIE - ErFAhrunGSBErIcht

Page 199: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Ein weiterer wichtiger Punkt meines Master-studiums war, dass wir Studenten zu jeder Zeit die Möglichkeit hatten auch außerhalb der Uni Erfahrungen in Betrieben oder im Ausland zu sammeln. Während eines mehrmonatigen Forschungspraktikums bei der Firma Clariant durfte ich Einblicke in die Anwendung der Biotechnologie in der Industrie erlangen und habe hierbei auch einen potenziellen späteren Arbeitgeber kennengelernt.

Aktuell arbeite ich seit etwa zwei Jahren als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Bioverfahrenstechnik der Technischen Univer-sität München in einem Forschungsprojekt der International Graduate School of Science and Engineering. Im Rahmen dieser Arbeit entwickle ich in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Bio-molekulare Nanotechnologie der Technischen Universität München einen Produktionsprozess für einzelsträngige DNA-Moleküle, aus denen benutzerdefinierte dreidimensionale Nanos-trukturen gebildet werden. Neben der wissen-schaftlichen Arbeit betreue ich auch Studenten in Praktika und gebe ihnen einen Einblick in die Bio-verfahrenstechnik, was mir sehr viel Spaß bereitet.

Mein sowohl natur- als auch ingenieurs-wissenschaftliches Studium hat mich sehr gut darauf vorbereitet, mich in ein derart interdis-ziplinäres Forschungsprojekt mit Kooperations-partner aus unterschiedlichen Fachbereichen einzuarbeiten.

Aufgrund der gesammelten Erfahrungen kann ich naturwissenschaftlich Interessierten ein breitgefächertes Grundstudium im Bachelor und eine anschließende Spezialisierung im Master sehr empfehlen. Dabei sollte man sich auch nicht durch einen Studiengangwechsel und die damit verbundenen Bewerbungsformalitäten abschrecken lassen.

Ich habe nun also nach fünfjährigem Studium einen Beruf gefunden, der mich jeden Tag aufs Neue herausfordert, bei dem es einem nie langweilig zu werden scheint und bei dem mir die Arbeit in einer engagierten Arbeitsgruppe sehr viel Spaß bereitet.

› Im TUM-Technikum für Weisse Biotechnologe (Foto TUM)

197InduStrIrEllE BIotEchnoloGIE - ErFAhrunGSBErIcht

Page 200: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

ANSCHRIFT

KONTAKT

WIR SUCHEN

PRAKTIKA

ABSCHLUSS-

ARBEITEN

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Informationstechnik oder vergleichbar beendet und

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der vielfältigen Herausforderungen und bewerben Sie

sich jetzt!

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Direkteinstieg und spätere Verbeamtung möglich

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90478 Nürnberg

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Melanie Pölloth • Personalmarketing

T 0911 / 947 2636 • [email protected]

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technik, Nachrichtentechnik, Betriebswirtschaftslehre

oder Informatik oder haben einen Abschluss in einem

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Team, das Ihnen bei Ihrem Einstieg unterstützend zur

Seite steht. Neugierig? Teilen Sie mit uns die Begeiste-

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ja in allen Fachbereichen möglich

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3

198 ElEKtrotEchnIK - EInStIEGSProFIlE

Page 201: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

ANSCHRIFT

KONTAKT

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BERUFS-

EINSTIEG

FERCHAU Engineering GmbH

Steinmüllerallee 2

51643 Gummersbach

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Alexa Wigger • Personalrekrutierung

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INGENIEURE (M/W) GESUCHT!

Wir suchen mehr als 1 000 Mitarbeiter (m/w),

davon 500 Hochschulabsolventen (m/w), 500 Young

Professionals (m/w) und Professionals (m/w) für die

Fachrichtungen: Anlagen-/Maschinenbau, Elektrotech-

nik, Fahrzeugtechnik, Informationstechnik, Luft- und

Raumfahrttechnik sowie Schiffbau und Meerestech-

nik. Wir bieten: unbefristete Arbeitsverträge, Entwick-

lung bereichsübergreifender Kompetenzen, individu-

elle Personalentwicklungsprogramme, Orientierung

am ERA-Entgeltflächentarifvertrag der IG Metall NRW,

Karrieremöglichkeiten in Technik und Vertrieb.

ja in allen Fachbereichen möglich

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Direkteinstieg, Trainee (m/w) im Vertrieb

Fraunhofer-Institut für

Integrierte Schaltungen IIS

Am Wolfsmantel 33, 91058 Erlangen

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T 09131 / 776 -1654 • [email protected]

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ben Sie sich während des Studiums oder im Anschluss

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lich. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!

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www.goldbeck.de/karriere

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Wir suchen deutschlandweit (w/m):

- Architekten

- Bauingenieure

- Elektro- und Versorgungsingenieure

- Facility Manager sowie

- Wirtschaftsingenieure (Bau)

Insbesondere sind uns dabei Teamgeist, Engagement

und eine strukturierte Arbeitsweise wichtig. Im

Gegenzug bieten wir Mitarbeitern eine maßgeschnei-

derte Einarbeitung, große Handlungsspielräume und

ein starkes Team, auf das man bauen kann.

in allen Fachbereichen möglich, Vergütung

positionsabhängig

in allen Fachbereichen möglich, Vergütung

positionsabhängig

in allen Fachbereichen möglich als Direkteinstieg oder

Trainee, Vergütung positionsabhängig

199ElEKtrotEchnIK - EInStIEGSProFIlE

Page 202: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

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BERUFS-

EINSTIEG

Knorr-Bremse AG

Moosacher Straße 80

80809 München

www.knorr-bremse.de

Berna Tulga-Akcan • HR Deutschland

T 089 / 3547 1814 • [email protected]

INGENIEURE (M/W)GESUCHT!

Für eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit uns

sollten Sie neben Ihren fachlichen Qualifikationen

auch über ein hohes Maß an persönlicher Einsatzbe-

reitschaft, Verantwortungsbewusstsein, Eigenini-

tiative und Teamgeist verfügen sowie kunden- und

qualitätsorientiert denken und handeln.

In allen Fachbereichen möglich;

Vergütung 800 Euro monatlich

In allen Fachbereichen möglich;

Vergütung 900 Euro monatlich

Direkteinstieg, Traineeprogramm, Duales Studium;

je nach Qualifikation

KUKA Systems GmbH

Geschäftsbereich Assembly & Test

Uhthoffstraße 1, 28757 Bremen

www.kuka-systems.com/germany_at/

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technische Themen innerhalb unserer Kundenpro-

jekte und unserer Organisation durchzuführen.

Sie erarbeiten mit internen und externen Kunden

anspruchsvolle Lösungen.

Ihr Profil – Sie befinden sich im fortgeschrittenen

Stadium eines technischen und/oder wirtschaftlichen

Studienganges und bringen ein ausgeprägtes tech-

nisches Verständnis, logisches Denkvermögen und

Interesse an übergreifenden Zusammenhängen mit.

ja in allen Fachbereichen möglich

ja in allen Fachbereichen möglich

ja in allen Fachbereichen möglich

LEONI AG

Marienstraße 7

90402 Nürnberg

www.leoni.com

Robert Manger • Corporate Human Resources

T 0911 / 2023 (0) • [email protected]

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tive Technologien – dies sind die Herausforderungen

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rung auf unterschiedlichsten Gebieten. LEONI bietet

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und sammeln Sie praktische Berufserfahrung.

ja, in allen Fachbereichen möglich

ja, in allen Fachbereichen möglich

Direkteinstieg und vereinzelt Trainee-Programme in

verschiedenen Fachbereichen

3

200 ElEKtrotEchnIK - EInStIEGSProFIlE

Page 203: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

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PRAKTIKA

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BERUFS-

EINSTIEG

Maschinenfabrik Reinhausen GmbH

Falkensteinstraße 8

93059 Regensburg

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Fabian Roidl • Personalmarketing

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technologischen Wandel in der Energietechnik vor-

antreiben? Sie sind bereit dazu, sich kontinuierlich

weiterzuentwickeln, Verantwortung zu übernehmen

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ren Sie wertschätzend, ehrlich und offen im Team?

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zum Gestalten in einem kollegialen und professio-

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534,00 €/Monat, ab 5. Semester 1026,00 €/Monat.

Ja, Vergütung gebunden an Credit Points (insgesamt

zwischen 2250 € und 3750 €), zusätzliche Prämie bei

erfolgreichem Abschluss möglich.

MR bietet für den Berufseinstieg sowohl Traineeprogram-

me, als auch die Möglichkeit mittels Direkteinstieg an.

MTU Aero Engines AG

Dachauer Straße 665

80995 München

www.mtu.de

[email protected]

STUDENTEN UND INGENIEURE GESUCHT!

Sie studieren Maschinenbau, Luft- und Raumfahrt-

technik, Elektrotechnik, Bauingenieurwesen (Struk-

turmechanik), Wirtschaftsingenieurwesen (Einkauf

und Logistik), Wirtschaftsinformatik oder Informatik

und möchten ein Teil des Unternehmenserfolges wer-

den? Dann bewerben Sie sich an den MTU Standorten

in Berlin, Hannover oder München und überzeugen

uns von Ihrer zuverlässigen, strukturierten und ziel-

orientierten Arbeitsweise. Teamfähigkeit, Eigeninitiative

und Flexibilität sind wünschenswert.

ja in allen Fachbereichen möglich

Vergütung abhängig vom Standort

ja in allen Fachbereichen möglich

Vergütung abhängig vom Standort

ja in allen Fachbereichen möglich

Vergütung abhängig vom Standort

Pilz GmbH & Co. KG

Felix-Wankel-Str. 2

73760 Ostfildern

www.pilz.de/karriere

Karin Hänsler • Human Resources

T 0711 / 3409 -635 · [email protected]

INGENIEURE GESUCHT!

Sie studieren Elektrotechnik, Automatisierungs-

technik, Mechatronik, Technische Informatik,

Softwaretechnik oder Produktionstechnik? Wir sind

ständig auf der Suche nach fitten Nachwuchskräf-

ten, die Spaß an kreativen Herausforderungen und

lösungsorientiertem Denken haben:

- Praktika

- Abschlussarbeiten

- Traineepositionen

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In allen Fachbereichen, Schwerpunkte: technische

Bereiche sowie Marketing-Kommunikation,

Vergütung: 500 - 650 € monatlich

In allen Fachbereichen, Schwerpunkt: technische

Bereiche, Vergütung: 750 € monatlich

Direkteinstieg, Traineeprogramm,

Vergütung: 49.000 bis 54.000 €

201ElEKtrotEchnIK - EInStIEGSProFIlE

Page 204: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

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PRAKTIKA

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EINSTIEG

Rolls-Royce Power Systems AG

Maybachplatz 1

88045 Friedrichshafen/Germany

www.rrpowersystems.com/karriere

Vanessa Wünsche • Personalmarketing • T 07541 / 90 -6018

[email protected]

INFORMATIKER, INGENIEURE UND KAUFLEUTE (M/W)

Sie studieren Informatik, Elektrotechnik,

Maschinenbau, Wirtschaftsingenieurwesen

oder Betriebswirtschaft? Sie lösen Aufgaben am

liebsten im Team, sind begeisterungsfähig, arbeiten

zielorientiert und sprechen gut Englisch? Dann

freuen wir uns auf Sie als:

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Bitte bewerben Sie sich online unter:

www.rrpowersystems.com/karriere

Ja, in allen Fachbereichen möglich

Vergütung bis 770 Euro monatlich

Ja, in allen Fachbereichen möglich

Vergütung bis 770 Euro monatlich

Direkteinstieg, Traineeprogramm

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SCMT GmbH, Steinbeis Center

of Management and Technology

Gottlieb-Manz-Straße 10

70794 Filderstadt • www.scmt.com

Stephanie Hühner • Studienberatung

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der Fahrzeugumgebung, berechnest intelligente

Algorithmen für autonome Fahrmanöver, verknüpfst

die Sensorik mit einer detaillierten 3-D Karte der

Fahrtstrecke und führst in der Entwicklungs- und

Serienphase kontinuierlich Fehleranalysen zur

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Semcon Holding GmbH & Co. KG

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74177 Bad Friedrichshall

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Tatjana Djuric • Personalabteilung

T 07136 / 999 -233 • [email protected]

PRAKTIKANTEN UND ABSOLVENTEN (M/W) MIT INGENIEURSTUDIUM

Berufseinsteigern und Studenten (Praktika/Abschluss-

arbeiten) bieten wir spannende, abwechslungsreiche

Projekte in einem dynamischen Arbeitsumfeld

entlang des gesamten Automobilentwicklungspro-

zesses - vom Design über die Konstruktion, Elektrik/

Elektronik, Berechnung/Simulation bis hin zum

Prototypenbau und der Erprobung.

Ja, in allen Fachbereichen möglich

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3

202 ElEKtrotEchnIK - EInStIEGSProFIlE

Page 205: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

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WIR SUCHEN

PRAKTIKA

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BERUFS-

EINSTIEG

SICK AG

Erwin-Sick-Str. 1

79183 Waldkirch

www.sick.com

Sarah-Lena Stein • HR Marketing | Hochschulmarketing

T 07681 / 202 -5327 • [email protected]

ENGAGIERTE INGENIEURE M/W GESUCHT

Ob im Rahmen Ihres Praktikums, Ihrer Abschluss-

arbeit oder Ihres Berufseinstiegs: Bei SICK arbeiten Sie

von Anfang an selbstständig und übernehmen früh

Verantwortung in Ihrem Einsatzbereich. Freuen Sie

sich auf umfassende Weiterbildungsmöglichkeiten

über unsere SICK-Akademie, flexible Arbeitszeiten

sowie eine offene, freundliche und teamorientierte

Arbeitskultur.

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Angemessene Vergütung.

Ja, in allen Fachbereichen möglich.

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Vergütung nach Tarif.

Stadtwerke Mainz AG

Rheinallee 41

55118 Mainz

www.stadtwerke-mainz.de

Sabrina Wasemann • Personalentwicklung

T 06131 / 12 -6951 • [email protected]

ENGAGIERTE STUDIERENDE UND ABSOLVENTEN

Bei uns haben Sie die Chance, eine zukunftsorientierte

und moderne Unternehmensgruppe kennen zu ler-

nen: Zum Betrieb von Kraftwerken, von Strom-, Gas-

und Trinkwassernetzen sind in den letzten Jahren

Windräder, Solar- und Biogasanlagen, Wasserkraft-

werke und vieles mehr dazugekommen. Wenn Sie in

der Energiebranche etwas bewegen wollen, freuen wir

uns über Ihre Bewerbung

ja, in allen Fachbereichen möglich

ja, in allen Fachbereichen möglich

Werkstudententätigkeit, Traineeprogramm, New

Professional (m/w)

Telemotive AG

Breitwiesen

73347 Mühlhausen i. T.

www.telemotive.de

Verena Zoller • Bewerbermanagement

T 07335 / 184 93 (0) · [email protected]

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Produkte entwickeln und herausfordernde Projekte

zur Serienreife bringen? Die Telemotive AG bietet

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Automobilentwicklung mit den verschiedensten

Einsatzmöglichkeiten: Infotainment und

Multimedia, Fahrerassistenzsysteme, Telematik- und

Navigations-Systeme, Anzeige- und Bedienkonzepte,

Systemarchitektur, Alternative Antriebstechnologien,

Energie- und Speichersysteme. Arbeitsort: München,

Ingolstadt, Sindelfingen oder Wolfsburg

Jederzeit möglich

Jederzeit möglich, Themen nach Absprache

Traineeprogramm oder Direkteinstieg

203ElEKtrotEchnIK - EInStIEGSProFIlE

Page 206: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

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WIR SUCHEN

PRAKTIKA

ABSCHLUSS-

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BERUFS-

EINSTIEG

Voith GmbH

St. Poeltener Strasse 43

89522 Heidenheim

www.voith.com/karriere

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INGENIEURWISSENSCHAFTENELEKTRO- & INFORMATIONSTECHNIK

Sammeln Sie Erfahrungen und erleben Sie ein spannen-

des Praktikum im Bereich Elektro- und Informationstech-

nik bei Voith. Helfen Sie uns den hohen Automatisie-

rungsgrad von Papiermaschinen und Wasserkraftan-

lagen weiterzuentwickeln. Binden Sie Einzelkomponente

in Fahrzeugsysteme ein und übernehmen Sie andere

verantwortungsvolle Aufgaben in unserem internatio-

nalen Unternehmen. Ihre Voraussetzungen: Ingenieur-

wissenschaften mit Schwerpunkt Elektrotechnik/In-

formatik gute Englischkenntnisse und Teamfähigkeit.

Vergütung von 680 Euro monatlich

Vergütung von 680 Euro monatlich

keine Angabe

3

204 ElEKtrotEchnIK - EInStIEGSProFIlE

Page 207: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Exklusive Recruiting-Veranstaltungen mit EinzelinterviewsTop-Kandidaten treffen Top-Unternehmen

business & consulting fall26.10.2015 in Frankfurt

Bewerbungsschluss: 27. September 2015

information technology fallin Kooperation mit der Gesellschaft für Informatik (GI)

21.09.2015 in Stuttgart Bewerbungsschluss: 23. August 2015

career-venture.de

Auszug unserer Referenzen

women fall30.11./01.12.2015 in Seeheim bei Frankfurt Bewerbungsschluss: 01. November 2015

eine Marke von MSW & Partner

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twitter.com/CareerVenture

mehr Informationen

und Bewerbung unter:

career-venture.de

StrukturManagementPartner

Page 208: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Maschinenbau

Page 209: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

»maschinenbau umfasst den Bau von maschinen, die mecha-nisch oder durch Wärme auf materialien einwirken oder an materialien vorgänge durchführen wie Bearbeitung, Besprü-hen, Wiegen oder verpacken, einschließlich ihrer mechani-schen Bestandteile, die Kraft erzeugen und anwenden.«

Wirtschaftsförderung region Stuttgart Gmbh (WrS)

3

Page 210: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Mit anspruchsvollen kombinierbaren Vertiefungsmodulen zum persönlichen BerufszielEin Beitrag von Prof. Dr.-Ing. Günter Schad, M.S. - Studiendekan des Masterstudiengangs Maschinenbau an der Hochschule Mannheim

Um welchen Studiengang und um

welche Fachrichtung handelt es sich?

Der Masterstudiengang Maschinen-

bau an der Hochschule Mannheim

wurde bereits 1999 in Anlehnung

an amerikanische Studiengänge als

dreisemestriger Aufbaustudiengang,

damals mit den Schwerpunkten »Pro-

duktmanagement« und »Technologie-

management«, definiert.

Was macht diesen Studiengang aus?Das Erfolgsprinzip der Industrie, aus kom-

binierbaren Modulen vielfältige Möglichkeiten für die Kunden zu generieren, wird bei diesem einzigartigen Masterstudiengang zum Vorteil der Studierenden eingesetzt. In Anlehnung an die Grundstruktur amerikanischer Graduier-tenprogramme im Ingenieurbereich wird ein Konzept angeboten, das im Theorieteil:

› zu einem Drittel aus hochwertigen Grundlagen

› zur Hälfte aus anspruchsvollen Vertiefungen und

› darüber hinaus aus relativ frei wählbaren Wahlfächern, auch aus anderen Studiengängen, besteht.

Die Studierenden wählen zwei aus sieben Vertiefungsrichtungen des Masterstudiengangs. Für jeden Studierenden wird eine individuelle Studienvereinbarung im Rahmen der vorge-gebenen Struktur getroffen.

STRUKTUR DES MASTERSTUDIENGANGS

GRUNDLAGEN › Höhere Technische Mathematik › Höhere Technische Mechanik › Höhere Fluidmechanik › Angewandte Wirtschaftlichkeitsrechnung

VERTIEFUNGEN 2 AUS 7 › Produktionstechnik › Computational Engineering › Konstruktionsoptimierung

› Mechatronik › Fahrzeugtechnik › Verbrennungskraftmaschinen › Werkstoffe und Oberflächen

WAHLFÄCHER › aus Wahlfachliste › aus restlichen Vertiefungen › aus Studiengängen anderer Fakultäten

MASTERTHESIS › Thesis › Kolloquium

› »hands on« am Motor

3

208 mASchInEnBAu - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 211: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Wichtig ist zunächst, dass eine Aufnahme zum Sommer- wie zum Wintersemester möglich ist. Dabei ist der Zugang grundsätzlich aus allen Ingenieurdisziplinen möglich, wobei sich die Studiendauer entsprechend den beim Abschluss der Studienvereinbarung erteilten Auflagen umso mehr erhöht als das vorausgegangene Studium sich von einem mindestens sieben-semestrigen Bachelor im Maschinenbau unterscheidet. Für Studierende ohne Praxis-erfahrung, d.h. Erfahrung im Ingenieurberuf oder Praktikum während des qualifizierenden Vorstudiums, ist ein Praxissemester vorgesehen, das die Studienzeit verlängert. Davon sind in erster Linie Studierende betroffen, die im Ausland ein Bachelorstudium ohne Praxisbezug absolviert haben. Weitere Informationen zu Studiengang und Bewerbungsverfahren:

› http://www.mb.hs-mannheim.de/studierende/master-maschinenbau.html

Welche Soft Skills sollten Studenten mitbringen/erwerben?Begleitend zum Studium sind persönlich-

keitsbildende Veranstaltungen im Umfang von zwei ECTS Credits zu besuchen. Vorkenntnisse sind ausdrücklich erwünscht, aber nicht gefordert. Pro Semester werden z.B. Veranstaltungen zu folgenden Bereichen angeboten: Projektmanagement, Interkulturelles Training, Kommunikation und Präsentation sowie Bewerbung.

Wie sind die Karriereperspektiven der Absolventen dieses Studiengangs?Absolventen des Studiengangs haben

aufgrund der gleichermaßen hochwertigen wie praxisbezogenen Ausbildung hervorragende Karrierechancen.

In welcher Branche steigen die Absolventen üblicherweise ein?Seit der Einführung der Studiengänge

nach den Vorgaben von Bologna sind erstmals Informationen über den Verbleib und den Erfolg der Absolventen verfügbar.

› Etwa die Hälfte findet sich direkt oder zu-mindest im Umfeld der Automobilindustrie

› ca. 10% im eigentlichen Maschinenbau › ca. 10% in der Elektrotechnik › ca. 10% im Dienstleistungssektor › ca. 10% im öffentlichen Dienst › ca. 20% in sonstigen Branchen

Wegen Mehrfachnennungen und Überlap-pungen ergeben sich mehr als 100%.

Mit welchem Durchschnittsgehalt können die Absolventen rechnen?Das Einstiegsgehalt liegt z.B. bei großen

Unternehmen des Metallindustriebezirks Nordbaden/Nordwürttemberg im Bereich von 50.000,- Euro. Es ist jedoch nicht nur von der Qualifikation, sondern auch von Branche, Firmen-größe und Tarifbezirk abhängig.

Welche Top-Unternehmen werden von den Studenten bevorzugt?Die Mehrzahl der Absolventen findet

angemessene Arbeit in unmittelbarer Nähe von Mannheim.

› Kompetenzzentrum Virtual Engineering

209mASchInEnBAu - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 212: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Was würden Sie Studenten aus Ihrer Sicht für die Karriereplanung und den Berufseinstieg empfehlen?Für die erste Beschäftigung nicht unbedingt

das Wunschunternehmen wählen, sondern nach zwei bis fünf Jahren mit Berufserfahrung möglichst in eine verantwortungsvolle Position wechseln.

Welchen Unterschied gibt es zwischen Bachelor- und Master-Studiengang?Mit dem Abschluss des Bachelorstudiengangs

Maschinenbau der Hochschule Mannheim wird in den beiden Ausprägungen »Konstruktion« (früher treffender bezeichnet als »allgemeiner Maschinenbau«) und »Produktion« ein berufs-qualifizierender Einstieg in den Ingenieurberuf ermöglicht. Die beiden Studienpfade sind dabei bis auf die letzten beiden Semester fast identisch, es gibt nur wenige Wahlmöglichkeiten. Der Wechsel zwischen den beiden Optionen ist nahe-zu jederzeit möglich. In vielen Fächern wird lösungsorientierte Software eingesetzt.

Der Masterstudiengang erlaubt den Studie-renden eine Weichenstellung in Richtung des

individuell angestrebten Berufszieles. Auf hohem Niveau lernen die Studierenden Problemlö-sungstechniken, Berechnungsmethoden sowie Simulations- und Visualisierungsverfahren. Die Kenntnisse können durch Besuche von Wahl-fächern anderer Fakultäten abgerundet werden.

Welche Vorteile hinsichtlich Einstiegsgehalt und Berufsperspektive erwirbt ein Masterabsolvent?2003 wurde in Deutschland das richtungs-

weisende ERA Entgeltsystem in der Metall- und Elektroindustrie eingeführt. In diesem wird fest-gelegt, dass ausschließlich die Anforderungen der Arbeitsaufgabe über die Höhe des Entgelts entscheiden. Mit einem Masterabschluss ver-bessert der Absolvent seine Chancen, vom Ar-beitgeber für anspruchsvollere Arbeitsaufgaben ausgewählt zu werden, ein höheres Einstiegs-gehalt zu erreichen und sich schneller zu einer Führungskraft zu entwickeln. Grundsätzlich verbessern sich die Berufsperspektiven von Ba-chelor- und Masterabsolventen bei hoher Leis-tungs- und Lernbereitschaft im Beruf.

Welche Trends sind festzustellen?Sehr deutlich ist ein Trend zu rechnerge-

stützten Methoden zu erkennen, der im Sinne der Vision »Industrie 4.0« mehr als in der Ver-gangenheit zu geschlossenen Informationsketten und durchgängigen Datenbankkonzepten führte,

› Programmierung kooperierender Roboter

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210 mASchInEnBAu - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 213: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

so dass elektronisch gewonnene Daten automa-tisch gespeichert, für weitere Prozessschritte genutzt und die vielfältigen Insellösungen der Vergangenheit abgelöst werden.

ABGRENZUNG UNI UND DUALE HOCHSCHULEBevor ein Masterstudiengang an einer Uni-

versität gewählt wird, empfiehlt sich zu prüfen, welche Leistungen dort angerechnet werden und wie lange die erwartete Studiendauer (nicht die ausgewiesene Regelstudienzeit) wohl sein wird. Häufig wird dort allerdings eine große Vielfalt von Spezialisierungsmöglichkeiten angeboten. Empfehlenswert ist dieser Weg insbesondere dann, wenn eine direkte Anschlusspromotion an einer deutschen Universität angestrebt wird. Ein Masterstudium an einer dualen Hochschule oder einer anderen Berufsakademie ist für Studieninteressierte nicht direkt zugänglich, da dieses nur in Kooperation mit einer Firma absolviert werden kann.

KURZVITAProf. Dr.-Ing. Günter Schad, M.S. ist Studiende-kan des Masterstudiengangs Maschinenbau an der Hochschule Mannheim. Er unterrichtet Fer-tigungsorganisation, Moderne Produktions- systeme, Discrete Event Simulation und Managementmethoden an der Fakultät für Maschinenbau. Weiterhin leitet er das Kompe-tenzzentrum Virtual Engineering Rhein-Neckar (KVE), ein Joint Venture der Hochschule mit John Deere Werke Mannheim und ist am KMP, dem Kompetenzzentrum Moderne Produktions-systeme der Hochschule Mannheim, beteiligt.Sein akademischer Werdegang führte direkt zur TU Stuttgart (Dipl.-Ing. im Studiengang Maschinenbau-Fertigungstechnik), begleitet von Praktika bei Magirus-Deutz, Iveco-Magi-rus, Iveco, Spohn und Burkhardt und Fenster Schmied. Danach mit Postgraduiertenstipen-dium des DAAD an die University of Florida in Gainesville, Fla., USA (M.S. in Industrial and Systems Engineering) und über die Stuttgarter Fraunhoferinstitute IPA zum Dr.-Ing. Arbeits-gebiete waren die Abstimmung von Montage-linien sowie die konzeptionelle ganzheitliche

Gestaltung von Produktionssystemen und die Weiterbildung von Ingenieuren.Daran schlossen sich sechs Jahre in der Indus-trie bei Heidelberger Druckmaschinen AG im Werk Wiesloch und bei WMF AG in Geislingen an der Steige an, wo er Planungsabteilungen leitete.Seit 1992 ist er Professor an der Fakultät für Maschinenbau an der Hochschule Mannheim und hatte dort zahlreiche Funktionen wie Dekan, Studiendekan, Leiter des binationalen Studienprogrammes und Koordinator diver-ser Austauschprogramme.Er ist Mitglied der Arbeitskreise Fertigungs-technik sowie der Dekane und Studiendekane der Hochschulen Baden-Württembergs.

› Prof. Dr.-Ing. G. Schad, M.S.

211mASchInEnBAu - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 214: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Mein Kooperatives Studium bei KOBErfahrungsbericht von Jonas Moosmann, Berufsstart bei Karl Otto Braun

Nach meiner Ausbildung zum Tech-

nischen Zeichner habe ich in Koope-

ration mit der Firma Karl Otto Braun

(KOB) das Kooperative Ingenieurstu-

dium (KOI) zum Bachelor of Enginee-

ring Maschinenbau an der Fachhoch-

schule Kaiserslautern absolviert.

Als KOI-Studierender nimmt man – wie die anderen Studierenden auch – an den Vorlesungen an der FH teil. Während der vorlesungsfreien Zeit arbeitet man jedoch in dem kooperierenden Unternehmen, um schon während des Studiums Praxiserfahrung sammeln zu können. Nach erfolgreichem Abschluss des Bachelorstudiums wurde mir seitens KOB angeboten, auch noch meinen Master im Bereich Maschinenbau in der kooperativen Form zu absolvieren. Die Inhalte dieses Studiums wurden individuell mit mir abgesprochen.

An welchem Punkt in deinem Studium bist du?Momentan bin ich im Geschäftsbereich

BRAWOLINER von KOB tätig. Dort schreibe ich im Bereich der Entwicklung meine Masterarbeit. Diese wird bis zum März fertig erstellt sein.

Was für ein Praktikum hast du gemacht und in welchem Unternehmen?Da ich sowohl mein Bachelor- wie auch

Masterstudium bei KOB absolviert habe bzw. absolviere, habe ich während des Studiums in keinem weiteren Unternehmen gearbeitet.

Aus welchem Grund absolvierst du das Kooperative Studium?Ich habe mich für das Kooperative

Ingenieurstudium entschieden, um schon während meiner Studienzeit einschlägige Praxis-erfahrung sammeln zu können. Auch ist es immer wieder interessant, wie sich in praktischen Aufgabenstellungen die unterschiedlichen Themengebiete des Studiums wiederfinden. Durch die gesammelte Erfahrung erhoffe ich mir nach meinem Abschluss einen leichteren Einstieg in die Berufswelt. Ein Angebot von KOB für eine interessante Beschäftigung nach dem Masterstudium liegt mir bereits vor.

Wie bist du auf das Kooperative Studium bzw. das Unternehmen gestoßen?Ich stamme aus demselben Ort und habe

schon während meiner Schulzeit zwei Praktika bei KOB absolviert. Auf das Kooperative Studium wurde ich die Firmenkontaktmesse an der Fachhochschule aufmerksam.

Warum hast du dich für dieses Unternehmen und diese Position/diesen Bereich entschieden?Ich habe schon während meiner Schul-

praktika KOB als einen interessanten Arbeit-

› Jonas Moosmann Bachelor- und Master-Studium Ma-schinenbau an der Fachhochschule Kaiserslautern Abschlussarbeit bei Karl Otto Braun

3

212 mASchInEnBAu - ErFAhrunGSBErIcht

Page 215: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

geber wahrgenommen. Vor allem das familiäre Umfeld und die flachen Hierarchien in einem mittelständischen Unternehmen haben mir sehr zugesagt. Für die Entwicklungsabteilung bei BRAWOLINER, einem Systemhersteller für die grabenlose Rohrsanierung, habe ich mich aufgrund der vielfältigen Arbeitsgebiete entschieden. So wird es mir ermöglicht, den kompletten Entwicklungsvorgang von Produkten und Einbauequipment zu verfolgen. Innerhalb der Abteilung bearbeite ich zusammen mit meinen Kollegen die verschiedensten Aufgaben. Zu meinem Aufgabengebiet gehört das selbstständige Erarbeiten und Lösen von Problemstellungen. Die Bandbreite reicht von dem Erstellen von Konzepten, dem Bau von Prototypen bis zur Durchführung und Auswertung von Versuchen. Aufgrund der inter-disziplinären Aufgabenstellungen innerhalb der Entwicklungsabteilung kommen die fachlichen Inhalte meines Studiums immer wieder zum Tragen. Jedoch kommt es vor allem auf das analytische Denken und die systematische Vorgehensweise bei der Bearbeitung der Auf-gabenstellungen an. Beides sind Aspekte, die

während des Studiums, zu mindest indirekt, in jedem Fach verlangt und auch bewertet werden.

Entspricht das Kooperative Studium dem, was du erwartet hast?Ja, das kooperative Ingenieurstudium

entspricht voll meinen Erwartungen. Innerhalb meiner fünfjährigen Betriebszugehörigkeit konnte ich immer den »roten Faden« in meiner Ausbildung erkennen und auch selbst mitgestalten.

Wie lief der Bewerbungs- und Einstellungsprozess ab?Der Einstellungsprozess für das Bachelor-

studium entspricht dem Standardprocedere mit Eignungstest und Vorstellungsgespräch. Nach der Beendigung des Bachelorstudiums habe ich zusammen mit der Personal-abteilung die Möglichkeiten eines kooperativen Masterstudiums erarbeitet und überprüft. Die Bewerbung bei BRAWOLINER für die Beschäftigung nach meinem Masterabschluss erfolgte über eine interne Stellenausschreibung mit einem Vorstellungsgespräch.

Wird das kooperative Studium vergütet?Die Vergütung von KOI-Studenten bei KOB

richtet sich nach der tariflichen Ausbildungs-vergütung der Auszubildenden, jedoch mit einer freiwilligen Zulage seitens KOB für Studenten. So steigt die Vergütung mit jedem Studienjahr an.

Das wievielte Kooperative Studium ist das?Aufbauend auf dem KOI-Bachelor-Studium

absolviere ich derzeit den Master – auch in der kooperativen Form.

Kommt ein Praktikum für dich auch im Ausland in Frage?Einen Auslandsaufenthalt über KOB kann ich

mir sehr gut vorstellen. Durch den internationa-len Produktionsverbund von KOB sowie das große internationale Vertriebsnetz von BRAWOLINER können sich interessante Optionen für die Zu-kunft ergeben.

Planst du weitere Praktika?Nein, da nach der Beendigung meines Studiums

eine Festanstellung als Entwicklungsingenieur bei BRAWOLINER geplant ist.

213mASchInEnBAu - ErFAhrunGSBErIcht

Page 216: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Mein Praxissemester bei VoithErfahrungsbericht von Christian Beer, Praktikant bei Voith

Ich studiere Technisches Logistik-

management an der Hochschule

Heilbronn. Momentan befinde ich

mich im 5. Semester meines Bachelor-

studiums welches gleichzeitig mein

erstes Praxissemester ist. In einem

Jahr plane ich mein Studium mit einer

Bachelorarbeit zum Thema Logistik-

Konzepte zu beenden.

Was für ein Praktikum machst du?Ich absolviere zurzeit ein Praktikum bei der

Voith GmbH in Heidenheim an der Brenz im Bereich Supply Chain Management. Der Schwer-punkt des Praktikums ist Auftragsplanung.

Wie bist du auf die Praktikumsstelle gestoßen?Aufgrund meines technischen Hintergrunds

waren mir Voith und die Produkte wie bei-spielsweise das Rail Pack schon länger ein Begriff. Aus persönlichem Interesse wollte ich das Praktikum bei einem Arbeitgeber aus der

Industrie, am besten ein Anlagenbauer, in der Region um Ulm absolvieren. Daher habe ich auf der Voith Karriereseite nach ausgeschriebenen Stellen gesucht und mich beworben. Sehr zeitnah habe ich eine Rückmeldung bekommen und wurde zu einem persönlichen Gespräch eingeladen. Das Kennenlerngespräch hat mich vom Unternehmen und der Praktikumsstelle überzeugt. Im Gespräch hat sich gezeigt, dass die Stelle perfekt zu meinem Profil und meinen Interessen passt. Positiv war auch, dass die Personalabteilung mir bezüglich des Praktikumsbeginns sehr entgegenkam und ich das Praktikum zum gewünschten Zeitpunkt beginnen konnte.

Wie sieht dein Tätigkeitsbereich aus?Hauptsächlich unterstütze ich die

Mitarbeiter im operativen Tagesgeschäft. Die zwei Hauptthemen die ich bearbeite sind zum einen die Produktionsplanung, zum anderen die Verlängerte Werkbank. Meine Aufgabe in der Produktionsplanung ist das termingerechte Einplanen von Fertigungs- und Planaufträgen. Dies beinhaltet das tägliche Prüfen von

Fertigungskapazitäten. Bei möglichen Engpässen werden Fertigungsaufträge auf verfügbare Maschinenkapazitäten umgeschrieben. Im Falle von fehlender Materialverfügbarkeit beantrage ich eine Umlagerung von Fertigungsunterstufen über unsere Disponenten.

Meine Aufgabe in der Verlängerten Werk-bank ist das Anlegen von Bestellungen für Arbeits-gänge, das Einpflegen von Auftragsbestätigungen und Lieferterminen sowie das Nachhalten falls diese noch nicht bestätigt wurden.

› Christian Beer Bachelor-Student Technisches Logistikmanagement an der Hoch-schule Heilbronn Praktikum Supply Chain Management/Auftragsplanung bei Voith

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214 mASchInEnBAu - ErFAhrunGSBErIcht

Page 217: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Eine strategische Aufgabe ist die Erstellung von Kennzahlen. Hier mache ich Auswertungen zu »Fehlteilen« oder »Rückstande für die Segmente der Fertigung«. Ich habe auch eine Auswertung in Excel programmiert, welche die Auslastung der Maschinen aufzeigt. Somit kann die Abteilung Prognosen aufstellen und sich beispielsweise auf Engpässe vorbereiten.

Momentan schreibe ich eine Arbeitsanwei-sung für nachfolgende Praktikanten, da ich in dieser Abteilung der erste Praktikant bin. In dieser Anweisung werden die Aufgaben des Praktikanten beschrieben und die benötigten Transaktionen für SAP R/3 erläutert.

Wie stark lehnen sich deine jetzigen Tätig-keiten an das im Studium Erlernte an?Vieles was ich bisher im Studium erlernt

habe ist mir auch im Praktikum wieder begegnet. Speziell Themen wie Logistikplanung, Wertstrom und Materialfluss konnte ich schon in der Theorie kennenlernen und nun endlich auch einen Praxisbezug dazu herstellen. Dennoch konnte ich auch viel Neues lernen und meine Fertigkeiten erweitern.

Wird das Praktikum vergütet?Ja.

Entspricht das Praktikum dem was du erwartet hast?Ja, zum größten Teil. Ich hätte gerne noch tiefer

in strategischen Aufgaben gearbeitet, trotzdem bin ich mit meinem Praktikum sehr zufrieden und hoffe ggf. bei meiner Bachelorarbeit wieder mit Voith zusammen zu arbeiten.

Das wievielte Praktikum ist das?Im Rahmen meines Studiums war das mein

erstes Praktikum. Ich überlege noch, ob ich vor meiner Bachelorarbeit ein zweites Praktikum im Ausland absolviere. Bevorzugt in einem englischsprachigen Land und auch wieder im Bereich Logistikplanung.

215mASchInEnBAu - ErFAhrunGSBErIcht

Page 218: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Elektrische Antriebstechnik – Zeit, dass sich was dreht ...Ein Beitrag von Prof. Dr.-Ing. Thomas Köller, Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft, Fakultät Elektro- und Informationstechnik

Die Zahlen sprechen für sich: In 2014

betrug der Umsatz mit Produkten,

Systemen und Lösungen rund um

die elektrische Antriebstechnik in

Deutschland annähernd 10 Milliarden

Euro (Quelle: ZVEI). Die Antriebstechnik

ist also ein wichtiger Wirtschaftsfaktor

und ein weites Betätigungsfeld, das

Ingenieuren viele spannende Heraus-

forderungen bietet.

AUSSERORDENTLICH VIELSEITIGDie elektrische Antriebstechnik ist längst

der originären Aufgabe, die Menschen von körperlich schwerer Arbeit zu entlasten, ent-wachsen. Heute stellt sich die Antriebstechnik als interdisziplinäres Arbeitsgebiet mit den Schwerpunkten: Elektrische Maschinen, Rege-lungstechnik und Leistungselektronik dar. Aber auch die Kommunikationstechnik spielt in der Antriebstechnik eine große Rolle. So werden hohe Anforderungen an die Geschwindigkeit,

die Echtzeitfähigkeit und an die Sicherheit der Datenübertragung gestellt.

»OHNE DIE ROBOTIK WÄREN VIELE PRODUKTE NICHT WIRTSCHAFTLICH HERSTELLBAR.«

Hochdynamische Antriebe sind in der Produktion unverzichtbar. Die hohen Taktraten verbilligen Produkte und machen sie für Konsumenten erschwinglich. Darüber hinaus sind viele Gegenstände des Alltags nur deshalb zu fertigen, weil Werkzeug-maschinen dreidimensionale Formen dank kooperierender Antriebe herstellen können. Komplexe Strukturen, man denke beispielsweise an die Dreidimensionalität heutiger Cockpits moderner Autos, sind nur durch die intelligente Ansteuerung von Werkzeugmaschinen mit einer Vielzahl von elektrischen Antrieben zu realisieren. Ohne die Robotik, die erst durch hoch-dynamische Antriebe ihre Vorzüge offenbaren kann, wären viele Produkte nicht wirtschaftlich herstellbar.

SPANNENDE TÄTIGKEITSFELDER

MENSCH-ROBOTER-KOLLABORATIONNeuere Robotergenerationen werden

dafür ausgelegt, direkt mit dem Menschen zusammenzuarbeiten. Durch »weichgeschaltete« Antriebe kann der Mensch den Roboter führen. Eine Herausforderung für die Regelungstechnik und für die Sicherheitstechnik. Ein Beispiel ist der Kuka Leichtbauroboter LBR.

E-MOBILITYDas Zusammenspiel von Antrieb und Frequenz-

umrichter bestimmt wesentlich die Energiee-ffizienz und damit die Reichweite moderner Elektrofahrzeuge. Das leistungselektronische Wissen des Antriebstechnikers ist hier genauso gefragt wie sein Verständnis hinsichtlich der Maschinenauslegung.

REKUPERATIONDie kinetische Energie eines PKW sollte

vernünftigerweise beim Bremsen gespeichert werden. Dies verringert nicht nur den CO2-Ausstoß, sondern ermöglicht zusätzliche

3

216 AntrIEBStEchnIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 219: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Funktionen, wie die Drehmomentunterstützung bei Beschleunigungsvorgängen. Diese hat z. B. Bosch mit dem Boost Recuperation System verwirklicht. Der Antriebstechniker ist hier gefordert, die Betriebspunkte der Maschine mit bestem Wirkungsgrad zu kennen. Durch geeignete Regelung wird die Maschine im optimalen Punkt betrieben.

WERKZEUGMASCHINENMehrdimensionale Werkzeugmaschinen

fräsen komplexe Formen für Spritzgussteile. Die Aufgabe des Antriebstechnikers besteht darin, eine hohe Bahntreue zu gewährleisten. Nur

durch eine geschickte Wahl des Antriebs und einer Regelungstechnik auf höchstem Niveau können wirklich glatte Oberflächen erzielt werden.

ENERGIEERZEUGUNGNahezu 95% der elektrischen Energie in

Deutschland wird über rotierende elektrische Maschinen erzeugt. Speziell im Bereich der regenerativen Energien (Windkraft, Klein-wasserkraftwerke, Mini/Mikro BHKW) versucht man durch optimale Anpassung der Drehzahl einen maximalen Wirkungsgrad zu erzielen. Erst durch genaue Kenntnisse des stationären

Systemverhaltens im generatorischen Betrieb werden neue Konzepte der regenerativen Energieerzeugung möglich.

DAS GANZE IST MEHR ALS DIE SUMME SEINER TEILEIm Bachelor-Studium werden bereits

alle Grundlagen für Leistungselektronik, Regelungstechnik und Elektrische Maschinen gelegt. Im Master-Studiengang wird dann dieses Basiswissen erweitert, die Teilgebiete werden miteinander verbunden und speziell auf die Bedürfnisse der Antriebstechnik zugeschnitten. So geht es im Fachgebiet »Elektrische Antriebe« beispielsweise darum, eine günstige Regelkreisstruktur zu finden und auch modellbasierte Ansätze zu diskutieren.

»MIT HILFE VON SIMULATIONSTOOLS WIRD DAS ERLERNTE WISSEN GEFESTIGT UND ERFOLGE WERDEN SCHNELL SICHTBAR.«

Da heutige Antriebsregelungen ausschließlich zeitdiskret arbeiten, verdient die Diskretisierung

› Was in der Theorie erarbeitet wurde, wird in der Praxis umgesetzt. Hier ein Beispiel einer studentischen Arbeit: Ein an der Hochschule Karlsruhe entwickelter Wechselrichter in der Inbetriebnahme-phase

217AntrIEBStEchnIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 220: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

(auch von Multirate-Systemen) eine besondere Beachtung. Die Beschreibung des dynamischen Verhaltens der Antriebe gelingt mit der Raumzeigertheorie, deren Verständnis eine Grundlage für jedes moderne Antriebssystem bildet. Des Weiteren werden Nichtidealitäten, wie z. B. Transportzeiten durch den Regelalgorithmus oder begrenzte Lage- und Drehzahlauflösung, behandelt. Messeinrichtungen zur Erfassung der Lage werden vorgestellt. Auch Sondergebiete, wie beispielsweise die elastische Kopplung oder geberlose Regelverfahren werden gemeinsam erarbeitet. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf die Simulation gelegt. Mit Hilfe von Simulationstools wird das erlernte Wissen gefestigt und Erfolge werden schnell sichtbar. Auch die Praxis kommt nicht zu kurz: In Projekt- und Abschlussarbeiten an der Fakultät Elektro- und Informationstechnik der Hochschule Karlsruhe entstehen Wechselrichter, Gleichrichtermodule, Messwerterfassungseinrichtungen, neue Regel-verfahren, Prüfeinrichtungen usw.

Aufgrund kleiner Gruppengröße gibt es darüber hinaus viel Gelegenheit zur fachlichen Diskussion.

KURZVITAProf. Dr.-Ing. Thomas Köller ist seit dem 01.10.2001 an der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft tätig. Er vertritt das Fachgebiet Elektrische Maschinen und Antriebe.Nach seinem Studium der Elektrotechnik an der TU Braunschweig trat er in die Siemens AG Dynamowerk Berlin ein und war dort im Bereich »Elektrische Großmaschinen« als Berechnungsingenieur für die Auslegung von Wasserkraftgeneratoren tätig.

1995 wechselte er an die Universität Duis-burg, um dort über ein Thema aus dem Be-reich großer Synchrongeneratoren zu pro-movieren. Von 1999 bis zur Berufung an die Hochschule Karlsruhe war er als Entwick-lungsingenieur in der Kuka Gruppe tätig und leitete zuletzt den Bereich Antriebstechnik der Kuka Roboter GmbH Augsburg.

› Prof. Dr.-Ing. Thomas Köller3

218 AntrIEBStEchnIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 221: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

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Page 222: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Automatisierungstechnik – eine Schlüsseltechnologie für den effektiven ProduktionsstandortBeitrag von Prof. Dr.-Ing. Jürgen Gentner, Leiter des Studiengangs Elektrotechnik- Automatisierungstechnik an der Fakultät Elektro- und Informationstechnik der Hochschule Karlsruhe - Technik und Wirtschaft

In den zwanziger Jahren des vergan-

genen Jahrhunderts fuhr gerade mal

der Fabrikdirektor ein Auto – heute

verlässt alle zwei Minuten ein Auto

die Werkshallen und jeder besitzt

eins: ein drastisches Beispiel für den

Automatisierungsgrad heutiger Pro-

duktionsprozesse.

»Automatisierung« bedeutet, dass Vorgänge bei der Herstellung von Produkten ohne den Eingriff des Menschen stattfinden. Viele gesundheitsgefährdende sowie monotone und wiederkehrende Arbeitsschritte in der industri-ellen Produktion lassen sich automatisieren. Die Nutzung und die Interaktion mit intelligenten, flexiblen Automatisierungssystemen dienen zur Entlastung des Menschen von Routineaufga-ben. Die Produktion kann dadurch sicherer und wirtschaftlicher werden. Heute kommt keine

Produktionsanlage ohne die Arbeit von Auto-matisierungsingenieuren aus. Die Automatisie-rung sorgt für externe, immer gleichbleibende Präzision.

»ZIEL IST DIE OPTIMIERUNG VERSCHIEDENER FAKTOREN: KOSTEN, QUALITÄT UND ZEIT.«

Die Effizienz der Maschinen und Anlagen be-ruht auf, für den jeweiligen Prozess, bestmöglich abgestimmten Komponenten. Nur dadurch kann eine wirtschaftliche und nachhaltige Ar-beitsweise erreicht werden. Ziel ist die Optimie-rung verschiedener Faktoren: Kosten, Qualität und Zeit. Durch optimales Zusammenwirken kann der Verbrauch an Material und Energie auf ein Minimum reduziert werden.

TRENDS IN DER AUTOMATISIERUNGS-TECHNIKDie Bedeutung der Automatisierung für

unsere und in unserer Gesellschaft wächst stetig und bietet immer bessere Chancen für deren zu-kunftsorientierte Entwicklung. Sie leistet einen wesentlichen Beitrag zur Lösung anstehender gesellschaftlicher Herausforderungen. Die Automatisierung wird dabei ständig anpas-

› Cosmolab EIT

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220 AutomAtISIErunGStEchnIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 223: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

sungsfähiger, autonomer und wandelbarer. Moderne automatisierungstechnische Systeme zeichnen sich durch eine sehr hohe Komplexität aus. Ein wichtiger Aspekt spielt hierbei auch die Interaktion mit dem Menschen – diese wird einfacher und intuitiver. Laut einer VDE-Studie bleibt Deutschland internationaler Innovati-onsführer bei Elektro- und IT-Schlüsseltechno-logien. Automatisierung ist ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor für Deutschland mit weiter wachsender Bedeutung. Dies gilt für die Automati-sierung in Produkten, Gebäuden und Anlagen (z.B. Büro- und Industriegebäude, Haushalt, Autos, Eisenbahn, Flugzeug und Verkehrsinfrastruktur oder Medizintechnik).

»GERADE DIE BRANCHE DER AUTO-MATISIERUNGSINGENIEURE LEIDET UNTER EINEM FACHKRÄFTEMANGEL.«

CHANCEN UND BERUFSFELDER FÜR AUTOMATISIERUNGSINGENIEUREImmer wieder gibt es kritische Stimmen: zer-

stört die Automatisierungstechnik nicht Arbeits-plätze? Das Gegenteil ist der Fall: es gab in der

Bundesrepublik Deutschland seit 1945 bisher nie so viele Arbeitsplätze wie heute. Gerade die Branche der Automatisierungsingenieure leidet unter einem Fachkräftemangel. Hinter all den Rech-nern, die Produktionsvorgänge »automatisch« – also ohne Eingriff des Menschen ablaufen las-sen, – stehen Automatisierungsingenieure. Diese haben die Anlagen entworfen, sind verantwort-lich für die Realisierung und natürlich auch die Programmierung. Den Absolventen im Bereich der Elektrotechnik – Automatisierungstechnik steht ein breites und interessantes Tätigkeitsfeld offen. Die Aufgabe besteht darin, die Integration von verschiedenen technischen Teilsystemen zu einem Gesamtsystem zu leisten. Automati-sierungsingenieure finden in verschiedenen Branchen eine Beschäftigung, z.B. im Maschi-nen- und Fahrzeugbau, in Energieversorgungs-unternehmen, in der Luft- und Raumfahrtindustrie, in der Medizin- und Mikrosystemtechnik oder in Multimedia- und Mobilfunkfirmen. Sie können aber auch als selbstständiger Ingenieur, als Berater, oder als wissenschaftlicher Mitarbeiter in Forschungseinrichtungen oder Hochschulen tätig sein.

DAS STUDIUM DER ELEKTROTECHNIK-AUTOMATISIERUNGSTECHNIKDurch eine laborgestützte Lehre bietet der

Bachelorstudiengang Elektrotechnik-Automa-tisierungstechnik der Fakultät für Elektro- und Informationstechnik eine sehr praxisorien-tierte, berufsqualifizierende Ausbildung an. Im Studium werden die verschiedenen Bereiche der Automatisierungstechnik vorgestellt. Vorlesun-gen und Labore über Mikrocontroller zeigen die Automatisierungstechnik im Produkt, der sich im Einsatz von Mikrocomputern widerspiegelt. Die Automatisierungstechnik in der Fertigung (z.B. in der Fahrzeugindustrie) wird den Studieren-den in den Vorlesungen der Steuerungstechnik und Automatisierungstechnik vermittelt. Die

› Windwaage Automatisierungslabor

221AutomAtISIErunGStEchnIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 224: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

praktischen Inhalte werden im Labor Steue-rungstechnik und Automatisierungstechnik mit Hilfe von neuesten Automatisierungssystemen erlernt. Die Automatisierungstechnik in der Pro-zessindustrie (z.B. Raffinerie, Nahrungsmittel, Medikamente)können die Studierenden in der Vorlesung Prozessleittechnik kennenlernen und live anhand einer kompletten Produktionsanlage im Labor zur automatisierten Herstellung von Duschgel erleben. Neben dem fachlichen Know-how spielen mittlerweile immer mehr die soge-nannten soft skills eine Rolle beim Einstieg ins Berufsleben.Fähigkeiten wie Selbständigkeit, In-itiative, eigenständiges Weiterlernen, Kreativität, Disziplin, Frustrationstoleranz und Prioritäten-setzung sind Eigenschaften, die einen erfolgrei-chen Berufseinstieg ausmachen.

»DIE AUSBILDUNG BEREITET DIE STUDIE-RENDEN AUF EINEN GLOBALEN MARKT VOR UND SENSIBILISIERT SIE FÜR EINEN INTERKULTURELLEN UMGANG.«

An der Fakultät für Elektro- und Informa-tionstechnik werden die Studierenden auf den

Einstieg ins Berufsleben sowohl fachlich als auch in den sozialen Kompetenzen vorbereitet. Die praxisnahe Ausbildung der Studierenden an der Hochschule Karlsruhe ist geprägt durch einen seminaristischen Unterricht – in der Regel nicht mehr als 40 Studierende in einer Lehrveranstaltung. Dazu tragen auch die Arbeit in Lerngruppen und Projektgruppen bei. Hier lernen die Studierenden ihre Interaktions-kompetenzen wie Kommunikation, Feedback und Teamarbeit zu schulen. Die Ausbildung bereitet die Studierenden auf einen globalen Markt vor und sensibilisiert sie für einen interkulturellen Umgang. Damit werden die Studierenden hinsichtlich sozialer und fach-licher Anforderungen auf ihr zukünftiges Berufsumfeld vorbereitet.

KURZVITAProf. Dr.-Ing. Jürgen Gentner ist Leiter des Studiengangs Automatisierungstechnik in der Fakultät Elektro- und Informations-technik der Hochschule Karlsruhe - Technik und Wirtschaft. Nach Studium und Promotion an der Universität Karlsruhe war er bei Siemens im Bereich der Entwicklung von Automatisierungssystemen beschäftigt, bevor er 1995 an die Hochschule Karlsruhe berufen wurde.

› Prof. Dr.-Ing. Jürgen Gentner 3

222 AutomAtISIErunGStEchnIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 225: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

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Page 226: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Der richtige Einstieg in die PraxisErfahrungsbericht von Sebastian Sievers, Master-Student bei on/off it-solutions

Technik, egal in welcher Form,

begeistert mich schon immer

und begleitet mich mein ganzes

Leben. Schon vor meinem Studium

sammelte ich die ersten Erfahrungen

an Computern und entschied mich

folgerichtig für ein Bachelor-

Studium »Mechatronik« an der

Hochschule Hannover. Doch ich

wollte noch mehr wissen und begann

das Masterstudium »Sensor- und

Automatisierungstechnik« an der

gleichen Hochschule.

Aktuell arbeite ich an meiner Master-abschlussarbeit bei der on/off it-solutions gmbh in Wunstorf. Kennengelernt habe ich das Unternehmen durch ein sehr interessantes Gespräch auf der Karrieremesse »meet@hs-hannover« an unserer Hochschule.

Die on/off it-solutions gmbh ist Teil der auf die Automatisierung von prozesstechnischen

Anlagen spezialisierten on/off group und beschäftigt sich mit dem Datenhandling im Bereich zwischen Prozessleitsystemen und dem SAP durch das Eigenprodukt InfoCarrier®. Die Unternehmensgruppe beschäftigt derzeit ca. 130 Mitarbeiter.

»DIE MÖGLICHKEIT, MEINE MASTER- ARBEIT DIREKT IN EINEM KUNDEN- PROJEKT SCHREIBEN ZU KÖNNEN, REIZTE MICH SEHR!«

Es war mir wichtig, die Abschlussarbeit in einem mittelständischen Unternehmen zu absolvieren, da ich glaube, dass hier das richtige, persönliche Arbeitsumfeld für mich vorhanden ist. Hier kennt der Geschäftsführer noch alle seine Angestellten persönlich und kommt auch morgens mal vorbei, um diese zu begrüßen. Diesen Eindruck vermittelte mir das Unternehmen schon bei meinem Bewerbungsgespräch, in dem ich mich nicht nur vorstellte, sondern auch selber durch die Räumlichkeiten geführt wurde und den herzlichen Ton zwischen den Beschäftigten

kennenlernte. Auch die Möglichkeit, die Arbeit direkt in einem kundenspezifischen Projekt durchführen zu können, reizte mich sehr. Als die Zusage dann endlich kam, fiel mir ein Stein vom Herzen.

Schon am ersten Tag erhielt ich meine vollständige Ausrüstung, eine tiefere Ein-führung in die Unternehmensstruktur und die internen Abläufe. Die mir angedachte Aufgabe und die darin enthaltenen Anforderungen waren als Druckdokument vorbereitet, der betreuende Mitarbeiter stand mir von der ersten Minute an

› Sebastian Sievers Bachelor-Studium der Mechatronik an der Hochschule Hannover Master-Studium der Sensor- und Automatisierungstechnik an der Hoch-schule Hannover arbeitet derzeit an der Masterabschluss-arbeit bei on/off it-solutions

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224 AutomAtISIErunGStEchnIK - ErFAhrunGSBErIcht

Page 227: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

zur Verfügung und mein Arbeitsplatz war mit allem ausgestattet, was ich brauchte.

Das Thema der Arbeit umfasst die zentrale Erfassung von Daten aus einem Prozess-leitsystem über Standardschnittstellen zur Produktionsdokumentation, ohne in die

Programmierung der jeweiligen Anlage ein-greifen zu müssen.

Zu Beginn musste ich mich mit den eingesetzten Systemen, Schnittstellen und Technologien vertraut machen. Dies gelang mir anhand der guten Ausbildung an der Hoch-

schule sehr schnell. Etwas schwieriger gestaltete sich die Ausarbeitung meines persönlichen Terminplans für die Masterarbeit, ich habe aber schnell erkannt, dass diese Forderung für den Erfolg der Arbeit von immenser Bedeutung ist. Jetzt kann ich immer kontrollieren, wo ich stehe.

Aktuell bin ich dabei, die Schnittstellen und Übertragungsmechanismen zu untersuchen und zu spezifizieren. Hier kann ich meiner technischen Fantasie und Kreativität freien Lauf lassen und Ideen und Vorschläge erarbeiten.

Auch hier unterstützt mich das Wissen aus dem Studium. Alles wird dann zwischen mir und meinem Betriebsbetreuer besprochen und regelmäßig stimmen wir die weitere »Fahrweise« ab, damit ich nicht in die falsche Richtung steuere.

Damit bietet mir die praxisnahe Master-arbeit genau das, was ich mir vorgestellt habe, und Geld bekomme ich auch noch dafür.

Und da das Unternehmen die Möglichkeit hat, mich und meine Stärken und Schwächen kennenzulernen bin ich sicher, dass dies auch der richtige Einstieg in die berufliche Zukunft ist.

225AutomAtISIErunGStEchnIK - ErFAhrunGSBErIcht

Page 228: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Karriere fördern – Zukunft sichern:Berufsbegleitend zum MBA Motorsport-ManagementEin Beitrag von Prof. Dr. Bettina Reuter, Professorin für Logistik und Betriebliche Leistungsprozesse an der Fachhochschule Kaiserslautern

Wer eine Karriere im Management

anstrebt, liegt mit einer Weiterqualifi-

zierung zum international anerkann-

ten Abschluss Master of Business

Administration (MBA) richtig. Dabei

entscheiden sich immer mehr Be-

rufstätige für die berufsbegleitende

Variante, denn so können sie im Job

bleiben, weiterhin Geld verdienen und

trotzdem Neues lernen – ohne Karri-

ereknick. Auch Arbeitgeber profitieren

davon in mehrfacher Hinsicht: Sie

brauchen nicht auf ihre Mitarbeiter zu

verzichten und diese können ihre neuen

Kenntnisse direkt im Unternehmen

umsetzen.

An der Hochschule Kaiserslautern im Fachbe-reich Betriebswirtschaft stehen mehrere MBA-Fernstudiengänge zur Verfügung: Der Master-

studiengang MBA Vertriebsingenieur richtet sich an Ingenieure oder Berufstätige aus dem technischen Bereich, die eine Führungsposition anstreben und beispielsweise kundenorientier-ten Vertriebsstrukturen gerecht werden möch-ten. Die Qualifizierung zum MBA-Vertriebs- ingenieur ergänzt das technische Know-How um Kenntnisse im Bereich Marketing und Betriebs-wirtschaft. Das Fernstudium MBA Marketing-Management richtet sich an Absolventen eines ersten Hochschulstudiums jeglicher Fachrich-tung, die sich auf Aufgaben wie Planung, Ko-ordination sowie Kontrolle verschiedenster Unternehmensabläufe und -strategien vorbereiten möchten.

Zum Sommersemester 2015 ist der Start-schuss für drei neue berufsbegleitende Fern-studiengänge am Nürburgring gefallen, MBA Motorsport-Management, MBA Sport-Manage-ment und MBA Innovations-Management. Da-bei ist das Motorsport-Management ein bislang einzigartiges Studienangebot, das es in dieser Form bisher weder in Deutschland noch in den angrenzenden europäischen Ländern gibt. »Für

Sport-Management und vor allem Motorsport-Management bietet der Nürburgring als eine der bekanntesten Rennstrecken der Welt das perfek-te Ambiente, um hautnah am Sportgeschehen dabei zu sein. »Managementwissen ist am Ring gefragt – die Besonderheiten des Motorsports und Sports sind hier live zu erleben – aus unse-rer Sicht ein idealer Ausgangspunkt, um Wissen-schaft und Praxis zusammenzubringen«, erklärt Prof. Dr. Bettina Reuter von der Hochschule Kaiserslautern zu der Frage, welche Gründe zur Einrichtung der Studiengänge geführt haben.

Im Motorsport stellt die Managementkom-petenz einen besonderen Anspruch dar. Es gibt

› Nordschleife, VLN Langstreckenmeisterschaft, Bildquelle Nürburgring Betriebsgesellschaft mbH

3

226 FAhrzEuGtEchnIK

Page 229: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

wenige Sportarten mit so viel Faszination wie den Motorsport. Das Arbeitsumfeld ist gekenn-zeichnet durch starke Komplexität und Inter-disziplinarität. Die Zusammenwirkung von technischen und sportlichen Höchstleistungen sowie strategischen Entscheidungen führt ein Team erst zum Erfolg. Mit einer Vielzahl unter-schiedlicher Serien, Klassifikationen und Veran-staltungsarten bietet der Motorsport ein breites aber auch komplexes Spektrum an Betätigungs-feldern. Beispielhaft dafür ist der Bereich der

nationalen und internationalen Veranstaltungen im Automobilbereich auf Rundkursen oder im Rallyebereich zu nennen. Dazu kommt noch der komplette Zweiradbereich, der sich ebenfalls in unterschiedlichste Disziplinen unterteilen lässt.

Voraussetzung, um im Bereich des Motor-sports aus einer Management Perspektive erfolgreich zu sein, sind umfassende Kenntnisse der Strukturen und der in dieser Top-Sportart relevanten Prozesse. Dazu gehören die Prozesse und Abläufe auf unterschiedlichen Ebenen

zwischen den Teams, den Herstellern und Fahrern auf der einen Seite, den Veranstaltern und Serienpromotoren auf der zweiten Seite und den Dachverbänden sowie Weltverbänden auf der dritten Seite dieses Dreiecks. Für den Studierenden ergibt sich somit ein umfassenderes Bild auf das gesamte Geflecht des internationalen Motorsports.

Der MBA-Studiengang Motorsport-Manage-ment richtet sich daher an Mitarbeiter aus den oben genannten Bereichen bzw. Motorsportinte-ressierte, die ihre berufliche Zukunft entweder innerhalb eines Motorsportteams, im Bereich des Veranstaltungsmanagements oder in der Automobilindustrie und Automobilzulieferer-industrie (hier insbesondere in dem Bereich der Performance Cars bzw. der motorsportnahen, leistungsstarken Fahrzeuge) sehen. Studienziel ist es, ihnen für ihre täglichen Aufgaben geeig-nete Strategien und Instrumente an die Hand zu geben.

So kann der Motosportmanager einerseits innerhalb eines Motorsportteams die Verbin-dung zwischen sportlichen Leistungen und der Unternehmens- bzw. Teamführung darstellen.

› Blick in einen Seminarraum direkt an der Start-/Zielgeraden

227FAhrzEuGtEchnIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 230: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Er ist als Vermittler zwischen den technischen und ökonomischen Anforderungen des Teams mitverantwortlich für die notwendige Koor-dination der verschiedenen Funktionen zur Realisierung der sportlichen Ergebnisse und letztendlich für den wirtschaftlichen Erfolg seines Teams. Hier sind vor allem die Kompetenzen in den Bereichen Marketing, Finanzierung und Sponsoring sowie Personal- und Projektmanage-ment erforderlich.

Ein weiteres großes Berufsfeld findet sich für den Motorsportmanager im Bereich des Veran-staltungsmanagements sowohl von nationalen als auch internationalen Serien. Event-Manager/innen verantworten die Planung, Vorbereitung, Realisierung sowie Nachbereitung einer Motor-sportveranstaltung (Event). Um diesen Anforde-rungen gerecht zu werden, muss der Motorsport-manager zusätzlich zu dem Wissen über Prozesse

und Reglements der Serien, über Kompetenzen im Bereich der Marktforschung, Sponsoring und Finanzierung verfügen. Ebenso sind hier Kompetenzen im Markenmanagement und Ver-tragsrecht notwendig.

Das wohl größte Arbeitsumfeld des Absolventen des MBA Studiengangs Motorsport-Management findet sich in der Automobilindustrie und Auto-mobilzuliefererindustrie, hier insbesondere in dem Bereich der Performance Cars bzw. der motorsportnahen, leistungsstarken Fahrzeuge. Hier stellt der Motorsportmanager das Binde-glied zwischen den Kunden bzw. dem Markt und dem eigenen Unternehmen dar und erfüllt Aufgaben in den Bereichen Weiterentwicklung von kundenspezifischen Anforderungen und Planung von Kundenevents, wie beispielsweise Racing Days für Kunden, Fahrer- und Strecken-training usw. Die Absolventen benötigen neben

typischem »Motorsportdenken« zusätzlich mar-ketingorientiertes Wissen und Verhalten sowie Kenntnisse in den grundlegenden Vertriebs-schwerpunkten ebenso wie in Personal-, Projekt- und Managementtechniken.

Das Fernstudium MBA Motorsport-Manage-ment vermittelt detaillierte Kenntnisse über die Motorsportszene beispielsweise im Bereich des Marketings wie etwa Sponsoring und Mar-kenmanagement. Die Studierenden erwerben Kenntnisse in den Prozessen, Abläufen und Re-glements in Motorsportserien. Darüber hinaus zählen Marketing, Finanzierung und Sponsoring sowie Personal- und Personal- und Teamführung im Motorsport, Sponsoring und Fahrervermark-tung und Vertragsrecht zu den Studieninhalten:

Das Master-Thesis-Seminar des Studien-gangs Motorsport-Management wird in Form einer Teilnahme an einer Motorsportveranstaltung mit internationalem Prädikat stattfinden. Das kann zum einen eine Veranstaltung wie der WRC-Lauf (Rallye-Weltmeisterschaft), ein Formel 1 Lauf oder Moto-GP-Veranstaltungen in Deutschland oder im Ausland sein.

› Blick aus dem Vorlesungsraum

3

228 FAhrzEuGtEchnIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 231: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Alle Studienangebote sprechen nicht nur Hochschulabsolventen mit erster Berufspraxis an, sondern auch beruflich Qualifizierte ohne ersten Hochschulabschluss: Diese können das Fernstudium entweder als Zertifikatsstudium belegen oder unter bestimmten Voraussetzungen und nach erfolgreicher Eignungsprüfung zum MBA-Studium zugelassen werden. Das neue rheinland-pfälzische Hochschulgesetz eröffnet beruflich Qualifizierten jetzt mehr Chancen.

KURZVITAFrau Prof. Dr. Bettina Reuter ist seit 01.01.1995 als Professorin für die Lehrgebiete Logistik und Betriebliche Leistungsprozesse an der Fachhochschule Kaiserslautern – Uni-versity of Applied Sciences, Standort Zwei-brücken – Fachbereich Betriebswirtschaft tätig, wo sie von 2001-2003 den Fachbereich Betriebswirtschaft als Dekanin leitete.Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind Logistik, RFID und sowie Betriebliche Leis-tungsprozesse.Sie leitet die MBA-Fernstudiengänge Ver-triebsingenieur, Marketing-Management,

Motorsport-Management und Sport-Manage-ment sowie den Bachelor-Studiengang Tech-nische Betriebswirtschaft.Vor der Berufung war sie bis Ende 1994 als Consultant und Bereichsleiterin »Mittlere Unternehmen« in der Scheer AG (vormals IDS Prof. Scheer GmbH) tätig. Schwerpunkte lagen hier in der Prozessoptimierung der IT und Logistik.Frau Prof. Dr. Reuter ist wissenschaftliche Leiterin des An-Institutes ed-media e.V., des-sen Gründung von ihr Anfang 2001 initiiert wurde. ed-media arbeitet im Themenbereich »Lernen & Wissen« an der nachhaltigen Kompetenzentwicklung von Mitarbeitern in Unternehmen und beschäftigt sich mit Personalentwicklung in Kombination mit modernen Lernmedien. Im Bereich »IT & Logistik« unterstützt ed-media Unternehmen beim entsprechenden Kompetenzaufbau und beim Einsatz neuer Technologien und Prozesse in der logistischen Kette. Die logis-tischen Kenntnisse werden auch sehr stark in dem Bereich Motorsport eingesetzt, um Großveranstaltungen zu planen und zu eva-

luieren, Konzepte zur Zuschauerlenkung zu entwickeln und optimierte Abläufe der Mate-rialversorgung an der Strecke und innerhalb der Motorsportteams zu entwickeln.Zurzeit ist Frau Prof. Dr. Reuter ehrenamtlich in folgenden Funktionen tätig:

› Mitglied im Vorstandsrat des ADAC Saarlands › Mitglied im erweiterten Vorstand der

Regionalgruppe Saar-Rheinpfalz der Bundesvereinigung Logistik

› Mitglied im Lenkungskreis »Logistik« des Wirtschaftsministeriums Rheinland-Pfalz

KONTAKT › [email protected] › www.mba-motorsport-management.com

› Prof. Dr. Bettina Reuter

229FAhrzEuGtEchnIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 232: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Karriere mit Kopf und Zahl – Berechnungsingenieurin bei SemconErfahrungsbericht von Anette Schötz, Berufsstart bei Semcon

Über die Bewerbung auf eine

Diplomarbeitsstelle bei BMW bin

ich zu Semcon gekommen. Die von

BMW ausgeschriebene Arbeit wurde

von Semcon betreut und hat mir

so ermöglicht, OEM und Ingenieur-

Dienstleister gleichermaßen

kennenzulernen. Der Diplomarbeit

folgte die Festanstellung. Erst

als Berechnungsingenieurin für

Kopfaufprall-Simulationen, dann

als Projekt- und Teamleiterin

Crash&Safety.

Was hast du studiert und warum hast du dich für dieses Studium entschieden?Ich habe im Herbst 2000 den Studiengang

Umwelt- und Verfahrenstechnik an der Hoch-schule für Technik und Gestaltung in Mannheim begonnen, da ich schon immer technisch

interessiert war und mich gerade der Aspekt der Umwelttechnik begeisterte. Sehr schnell habe ich jedoch gemerkt, dass mir die rein maschinenbaulastigen Vorlesungen besonders zusagten.

Da das Grundstudium fast gleich aufgebaut war, konnte ich zum Hauptstudium in den Studiengang Allgemeiner Maschinenbau wechseln und habe diesen im Jahr 2005 mit einer Diplom-arbeit (damals noch IVM Automotive) erfolg-reich abgeschlossen.

In welchem Bereich arbeitest du heute und was sind deine Aufgaben?Ich bin als Team- und Projektleiterin in der

technischen Berechnung angestellt und für den Bereich Crash&Safety zuständig. Als Teamleiter ist es meine Aufgabe, für meine Mitarbeiter alle notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit sie motiviert ihrer Arbeit nachgehen und wir als Team die uns gesteckten Ziele erreichen können. Als Projektleiter im Bereich Crash&Safety bin ich sowohl für Akquise und

Angebotslegung als auch für die eigentliche Koordination der Projektbearbeitung und die Kundenpflege verantwortlich. Hierbei kann ich auf die jahrelange fachliche Erfahrung aufbauen, die ich zuvor als Berechnungsingenieur vor allem im Bereich Kopfaufprall-Simulationen sammeln durfte und die helfen, nicht nur die Sicht fürs große Ganze zu haben, sondern auch für die »Alltagsprobleme«.

› Anette Schötz Diplom-Studium Maschinenbau an der Fachhochschule Mannheim Team- und Projektleiterin CAE/Crash&Safety bei Semcon

3

230 FAhrzEuGtEchnIK - ErFAhrunGSBErIcht

Page 233: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

War dein beruflicher Werdegang von Beginn des Studiums so geplant?Sicher nicht. Wie man schon in der Antwort

zur ersten Frage lesen konnte, bin ich eher über Umwegen zum Maschinenbau gekommen. Kurz vor dem Wechsel in diesen Studiengang habe ich allerdings ein freiwilliges Praktikum in den Semesterferien gemacht, was im Nachhinein betrachtet sehr wichtig und richtungsweisend war. Hier kam ich das erste Mal mit der FEM-Berechnung in Kontakt und war davon so begeistert, dass ich mein Hauptstudium und meine Diplomarbeit explizit in diese Richtung ausgelegt habe. Damit brachte ich gute Voraus-setzungen für meine späteren Job mit.

Wie waren die ersten 100 Tage im Job?Die Firma und Abteilungs-Kollegen

kannte ich schon durch meine sechsmonatige Diplomarbeitszeit, was ich als sehr angenehm empfand, da der Start der Festanstellung als Berechnungsingenieur trotz meiner Vorkennt-nisse, viel Neues brachte: Einarbeitung in neue fachliche Themengebiete, das Erlernen neuer Softwareprogramme und nicht zuletzt die Bear-

beitung von ersten Projektaufgaben. All das stellte schon eine gewisse Herausforderung dar, die ich aber mit der Unterstützung der erfahrenen Kollegen und meines damaligen Teamleiters gemeistert habe und mich dadurch schnell weiterentwickeln konnte.

Was würdest du Studenten für die Planung der beruflichen Orientierung raten?Ich denke, dass man nicht zwangsläufig schon

vor dem Beginn eines Studiums wissen muss, als was exakt genau man später arbeiten will. Aber es ist bestimmt hilfreich, wenn man während des Studiums konkretisiert, für welchen Bereich man sich besonders interessiert und sich dafür versucht vorzubereiten. Praktische Erfahrungen während des Studiums zu sammeln, hilft einem sicherlich einen Eindruck vom späteren Berufsleben zu gewinnen und ggf. frühzeitig zu merken, falls es doch nicht die richtige Wahl war.

Würdest du aus heutiger Sicht etwas anders machen?Nein. Ich denke nicht. Wobei das nicht

heißen soll, dass jeder Richtungseinschlag in der Vergangenheit eine bewusste Entscheidung gewesen wäre. Oft hatte ich auch viel Glück, dass ich eher unbewusst oder vielleicht intuitiv einen Weg eingeschlagen habe, der sich später als der richtige herausgestellt hat. Was ich jedoch immer getan habe und jedem empfehlen kann: Chancen nutzen, die sich einem bieten und keine Angst vor neuen Aufgaben oder Verantwortung haben. Mit der richtigen Einstellung und entsprechendem Engagement wächst man immer mit seinen Aufgaben.

231FAhrzEuGtEchnIK - ErFAhrunGSBErIcht

Page 234: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Exzellente Berufschancen in der PharmaindustrieEin Beitrag von Prof. Dr. habil. Bertram Wolf, Professur für Pharmazeutische Technologie und Qualitätssicherung, Arbeitsgruppe Pharmatechnik am Fachbereich Angewandte Biowissenschaften und Prozesstechnik der Hochschule Anhalt, Köthen und Bernburg

Zunehmendes Lebensalter auch bei

guter Gesundheit zu erleben – die

Versorgung der Bevölkerung mit

Arzneimitteln und die Forschung

nach neuen Arzneimitteln sind und

bleiben dringende Aufgaben der

Pharmaindustrie, woraus sich auch

in Zukunft ein hoher Bedarf an gut

ausgebildetem ingenieurtechnischen

Fachpersonal ergibt.

PHARMATECHNIK PRO ODER KONTRA PHARMAZIE?Aufgrund des Fehlens von ingenieurtech-

nisch ausgebildeten Hochschulabsolventen in der Pharmaindustrie werden an deutschen Fachhochschulen Studiengänge auf dem Gebiet der Pharmatechnik angeboten, wobei sich das Alleinstellungsmerkmal über die Kombination aus pharmazeutischen und technischen Fächern definiert.

Neben Apothekern, die in erster Linie auf eine Tätigkeit in der öffentlichen oder Klinikapotheke vorbereitet werden, und Chemikern wird in der Pharmaindustrie zunehmend nach dem Bachelor bzw. Master für Pharmatechnik gefragt, weil diese Absolventen bereits aus dem Studium Kenntnisse in Verfahrenstechnik, Verpackungstechnik, Mess- und Regeltechnik, Elektrotechnik, Guter Herstellungspraxis und Qualitätsmanagement sowie Erfahrungen aus den Berufspraktika mitbringen.

»MIT EINER ZUNEHMEND ÄLTEREN BEVÖLKERUNG STEIGT DER BEDARF AN DIVERSEN ARZNEIMITTELN.«

PRAXISNAHES STUDIUMParallel zu den Vorlesungen und Übungen

werden sowohl im Bachelor- als auch im Masterstudium Pharmatechnik umfangreiche Laborpraktika in den verschiedenen Modulen angeboten, in denen das theoretische Wissen praktisch angewendet und vertieft wird. Merk-mal ist das überwiegend selbständige Arbeiten

der Studierenden in kleinen Gruppen. Bereits im Bachelorstudium werden die Studierenden mit einer obligatorischen Projektarbeit betraut, wobei sie in die aktuellen Forschungsthemen an der Hochschule eingebunden werden, oder sie führen das Projekt in der Industrie oder an einem Institut durch. Im 7. Semester des Bachelorstudiums bereitet ein 12-wöchiges Berufspraktikum auf die Tätigkeit in der Praxis

› Labor-Wirbelschichtgranulierer und -trockner wird eingerichtet

3

232 PhArmAtEchnIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 235: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

vor. Eine Besonderheit gegenüber den Studien der Pharmazie oder Chemie an Universitäten besteht darin, dass der überwiegende Teil der Studierenden die Graduierungsarbeiten zum Bachelor bzw. Master in der Industrie, in Instituten oder öffentlichen Einrichtungen durchführt und dabei Einblicke in die täglichen Aufgaben und die Arbeitsabläufe im Berufsleben bekommen können. Die Projekte für die Bachelorarbeit und die Masterarbeit können auch im Ausland bearbeitet werden.

BACHELORSTUDIUM PHARMATECHNIK UND SCHWERPUNKTEZum Erreichen des akademischen Grades

eines Bachelor wird an der Hochschule Anhalt ein siebensemestriges modular aufgebautes Studium angeboten.

»WELTWEIT IST DIE NACHFRAGE NACH ARZNEIMITTELN AUS DEUTSCHLAND UND EUROPA GESTIEGEN.«

Die Vermittlung der Lehrinhalte erfolgt über Vorlesungen, Übungen, Seminare, Laborprakti-

ka, Belegarbeiten und Projektarbeiten, die mit schriftlichem Bericht und mündlichem Vortrag abgeschlossen werden. Damit werden solche Fertigkeiten wie selbständiges Arbeiten, Planen von Versuchen, wissenschaftliche Auswertung und Diskussion der Ergebnisse und nicht zuletzt Teamarbeit gefördert. In den ersten Semestern werden grundlegende naturwissenschaftliche Fächer wie Chemie und Biochemie, Physik, Mathematik, Informatik, Mikrobiologie sowie technische Fächer wie Verfahrenstechnik, Elektro-

technik, Mess- und Regeltechnik und Gentechnik vermittelt. In den höheren Semestern folgen die für die Pharmatechnik relevanten Fächer Pharmazeutische Technologie, Pharmakologie und Toxikologie, pharmazeutische Analytik und pharmazeutische Chemie, Pharmabiotechnologie, Arzneimittelrecht und Gute Herstellungspraxis (GMP) sowie Verpackungstechnik für Arzneimittel. In der zweiten Hälfte des 7. Semesters wird die Bachelorarbeit angefertigt.

› Betriebsbesichtigung mit Studie-renden Bachelor Pharmatechnik

233PhArmAtEchnIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 236: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

SCHWERPUNKTE IM STUDIUM MASTER PHARMATECHNIKBeim Masterstudium Pharmatechnik handelt

es sich um ein dreisemestriges modular aufge-bautes Studium. Voraussetzung für die Aufnah-me des Masterstudiums ist ein Bachelorstudium der Pharmatechnik oder einer eng verwandten Studienrichtung, wobei die Kenntnis der phar-mazeutischen und der technischen Fächer un-abdingbar ist. In den ersten beiden Semestern

werden die drei Schwerpunkte Pharmazeutische Technologie, Qualitätssicherung und Analytik vertieft und dafür die Fächer Moderne Arznei-formen und Biopharmazeutika, Instrumentelle pharmazeutische Analytik und Bioanalytik, Qualitätsmanagement und Zulassung, Spezielle Biochemie von Pflanzen und Mikroorganismen, Dermatokosmetik, Biopharmazie und Pharma-kokinetik und Gestaltung von Bioreaktoren für die Pharmaindustrie angeboten. Obligatorische Projektarbeiten werden wahlweise an der Hoch-schule oder in der Industrie durchgeführt. Das dritte Semester ist für die Masterarbeit vorge-sehen, bei der vorzugsweise in der Industrie aktuelle Themen aus den täglichen Aufgaben der Unternehmen bearbeitet werden.

AUSGEZEICHNETE BERUFS- UND KARRIEREMÖGLICHKEITENSeit einigen Jahrzehnten beträgt die Mitarbei-

terzahl in der Pharmaindustrie deutschlandweit etwa 113.000. Mit einer zunehmend älteren Bevölkerung steigt der Bedarf an diversen Arz-neimitteln, so dass ein Rückgang der Produktion in Zukunft nicht zu erwarten ist. Weltweit ist

die Nachfrage nach den qualitativ hochwertigen Arzneimitteln aus Deutschland und Europa gestie-gen. Die Vermittlungsquote der Absolventen der Studienrichtung Pharmatechnik beträgt nach eigenen Untersuchungen über die vergangenen 16 Jahre mehr als 95%, wobei in vielen Fällen die Unternehmen, in denen die Studierenden die Graduierungsarbeit durchführen, die Absol-venten direkt im Anschluss übernehmen. Der Abschluss Bachelor Pharmatechnik ist zwar schon eine sehr gute Voraussetzung für den Berufseinstieg, es zeichnet sich aber ab, dass die Pharmaindustrie zunehmend hochqualifiziertes akademisches Personal sucht, weshalb der höhere Abschluss des Masters auch unter Berücksichti-gung der wesentlich günstigeren Karrieremög-lichkeiten dringend zu empfehlen ist.

SCHWERPUNKTE DER BERUFLICHEN TÄTIGKEITDie Berufstätigkeit für die Absolventen der

Studienrichtungen Bachelor und Master Phar-matechnik beginnt oft mit einem Trainee-Pro-gramm, bei dem die Berufseinsteiger mit den verschiedenen Abteilungen des Unternehmens

› Labor-Wirbelschichtgranulierer und -trockner

3

234 PhArmAtEchnIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 237: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

wie Warenannahme, Produktion und Verpackung, Kontrolle, Qualitätssicherung, galenische Entwick-lung und Technik vertraut gemacht werden. Hier ergeben sich auch die wesentlichen Ein-satzgebiete: Herstellung und Qualitätssicherung von Arzneimitteln und Kosmetika, Prozess-validierung und Qualifizierung, Planung und Projektmanagement, Arzneimittelforschung und galenische Entwicklung, Laborleitung und mikrobiologische Kontrolle, Anlagenplanung, Marketing und Vertrieb. Bereits im 2. Arbeits-jahr werden einem großen Teil der Pharma-techniker Leitungsfunktionen übertragen. Der überwiegende Anteil der Stellenprofile ist durch eine enge Verbindung von praktischen Tätig-keiten vor Ort an den Anlagen und Maschinen in der Produktion und Verpackung bzw. an den Prüf- und Analysengeräten und theoretischen, planerischen und administrativen Aufgaben gekennzeichnet und damit abwechslungsreich und innovativ.

KURZVITAProf. Dr. habil. Bertram Wolf, Professur für Pharmazeutische Technologie und Qualitäts-sicherung, Arbeitsgruppe Pharmatechnik am Fachbereich Angewandte Biowissenschaften und Prozesstechnik der Hochschule Anhalt, Köthen und BernburgProf. Dr. habil. Bertram Wolf (Jahrgang 1954) war von 1998 bis 2005 Professor für Pharmazeutische Technologie und Qualitäts-sicherung an der Hochschule Magdeburg-Stendal (Fachbereich Analytische Chemie und Pharmatechnik), seit 2006 lehrt er dieses Gebiet an der Hochschule Anhalt. Nach einem Studium der Chemie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena promovierte er am Fachbereich Chemie, Arbeitsgruppe Kinetik

an der Universität Leipzig, habilitierte eben-da an der Fakultät für Biowissenschaften, Pharmazie und Psychologie 1998 über ein pharmazeutisch-technologisches Thema und erhielt die facultas docendi in Pharma-zeutischer Technologie. Seine Forschungs-schwerpunkte sind feste Arzneiformen und Wirbelschichttechnologie (Granulierung, Coating, Pelletierung und Trocknung). Er ist Studienfachberater für den Studiengang Master Pharmatechnik.

› Prof. Dr. habil. Bertram Wolf

235PhArmAtEchnIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 238: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Gestalte deine ZukunftErfahrungsbericht von Dr. Florian Priese, Berufsstart bei Salutas Pharma

Von 2003 – 2007 habe ich an der

Hochschule Magdeburg Pharma-

technik mit Diplomabschluss studiert.

Bereits im Rahmen des Studiums

hatte ich als Hilfswissenschaftler die

Möglichkeit, mich in der Forschung

einzubringen und praktische Erfah-

rungen in der pharmazeutischen

Technologie, im Bereich der Wirbel-

schichttechnik, zu sammeln.

Mein Praxissemester und meine Diplomarbeit habe ich innerhalb der global führenden forschenden Novartis/Sandoz Unternehmens-gruppe am Standort Barleben bei Salutas Phar-ma GmbH Barleben, einem Unternehmen der Sandoz-Gruppe, absolviert. Sandoz gehört zur Novartis Gruppe und ist weltweit einer der füh-renden Anbieter kostengünstiger, patentfreier Qualitätsarzneimittel. Dort konnte ich die zuvor erworbenen wissenschaftlichen Fähigkeiten bei der Methodenentwicklung und -validierung in der HPLC-Analytik direkt einbringen.

»ICH KONNTE VIEL WISSEN AUS DEM STUDIUM ZUR ANWENDUNG BRINGEN.«

Im Anschluss an das Studium folgte der Berufseinstieg bei Salutas Pharma GmbH, einem der größten Produktionsstandorte für feste orale Arzneimittel in Europa, als Produktmanager. Dort konnte ich sehr viel Wissen aus dem Studium im Bereich Prozesstechnik und Qualitätsmanagement zur Anwendung bringen und die Prozesse hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Qualität

optimieren. Anschließend ergab sich als Alumni im Verbundprojekt aus Forschung und Industrie WIGRATEC (Wirbelschichtbasierte Granulier-technologie) die Möglichkeit für eine kooperative Promotion zwischen der Hochschule Anhalt und der Otto-von-Guericke-Universität. Den praktischen Teil meiner Promotion habe ich in der Arbeitsgruppe Pharmatechnik bei Prof. Dr. Wolf in Bernburg durchgeführt. Die koope-rative Betreuung erfolgte über den Lehrstuhl Thermische Verfahrenstechnik der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Der Titel der Promotion lautete »Entwicklung von über-

› Dr. Florian Priese Diplom-Studium Pharmatechnik an der Hochschule Magdeburg Senior Produkt Quality Manager (Steward) bei Salutas Pharma

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236 PhArmAtEchnIK - ErFAhrunGSBErIcht

Page 239: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

zogenen Pellets mit funktionellen Schichten in der diskontinuierlichen Wirbelschichttechnik«.

»RÜCKBLICKEND BETRACHTET, HAT MIR DAS STUDIUM VIELSEITIGE MÖGLICHKEITEN ZUR BERUFLICHEN ENTWICKLUNG ERÖFFNET.«

Nach dem Abschluss der praktischen Arbeiten für die Promotion bin ich erneut in die Industrie zur Aeropharm GmbH, Rudolstadt, einem glo-balen Exzellenzcenter für respiratorische und ophthalmologische Generika-Medikamente gewechselt. Hier betreute ich als Prozessingeni-eur innovative aseptische Produktionsprozesse. Anschließend habe ich bei der Firma Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG als Compliance Officer die qualitätsgerechte Produktion der pharmazeutischen Erzeugnisse sichergestellt. In meiner aktuellen Position als Senior Quality Manager bei Salutas Pharma GmbH im Bereich Manufacturing and Science Technology bin ich für die Qualität, Prozessfähigkeit und Validie-rung von Difficult-to-make Produkten zuständig.

Dabei reizen mich die Zusammenarbeit in cross-funktionalen, internationalen Projektteams, die enge Zusammenarbeit mit Universitäten und Hochschulen sowie die Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten in der Sandoz Unterneh-mensgruppe. Im Rahmen der praxisorientierten Ausbildung an der Hochschule Anhalt werde ich ab 2015 als Gastreferent Vorlesungen im Modul Qualitätsmanagement und Zulassung im Mas-terstudiengang Pharmatechnik halten. Rückbli-ckend betrachtet, eröffnete mir das Studium der Pharmatechnik vielseitige Möglichkeiten zur beruflichen Entwicklung. Die praxisorientierte und breite Ausbildung hinsichtlich Produktion, Qualitätskontrolle und Qualitätsmanagement bietet mir die Möglichkeit, in ganz unterschied-lichen Bereichen der pharmazeutischen Industrie zu arbeiten. Während meines Studiums und auch im Anschluss habe ich sehr viel Unterstützung seitens der Lehrkörper erfahren, so bei der Aus-wahl der Praxissemesterplätze oder bezüglich der Durchführung einer Promotion. Rückwirkend würde ich mich wieder für ein Studium der Pharmatechnik entscheiden.

237PhArmAtEchnIK - ErFAhrunGSBErIcht

Page 240: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

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238 mASchInEnBAu - EInStIEGSProFIlE

Page 241: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

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T 0941 / 4090 -2731 • [email protected]

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kontinuierlich weiterzuentwickeln, Verantwortung

zu übernehmen und gerne neue Wege zu gehen? Dazu

kommunizieren Sie wertschätzend, ehrlich und offen

im Team? Dann sind Sie bei uns richtig! Wir bieten viel

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Ja, Vergütung gebunden an Credit Points (insgesamt

zwischen 2250 € und 3750 €), zusätzliche Prämie bei

erfolgreichem Abschluss möglich.

MR bietet für den Berufseinstieg sowohl Traineeprogram-

me, als auch die Möglichkeit mittels Direkteinstieg an.

239mASchInEnBAu - EInStIEGSProFIlE

Page 242: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

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MTU Aero Engines AG

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80995 München

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Sie studieren Maschinenbau, Luft- und Raumfahrt-

technik, Elektrotechnik, Bauingenieurwesen (Struk-

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und Logistik), Wirtschaftsinformatik oder Informatik

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in Berlin, Hannover oder München und überzeugen

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orientierten Arbeitsweise. Teamfähigkeit, Eigeninitiative

und Flexibilität sind wünschenswert.

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Pilz GmbH & Co. KG

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73760 Ostfildern

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Karin Hänsler • Human Resources

T 0711 / 3409 -635 · [email protected]

INGENIEURE GESUCHT!

Sie studieren Elektrotechnik, Automatisierungs-

technik, Mechatronik, Technische Informatik,

Softwaretechnik oder Produktionstechnik? Wir sind

ständig auf der Suche nach fitten Nachwuchskräf-

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lösungsorientiertem Denken haben:

- Praktika

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In allen Fachbereichen, Schwerpunkte: technische

Bereiche sowie Marketing-Kommunikation,

Vergütung: 500 - 650 € monatlich

In allen Fachbereichen, Schwerpunkt: technische

Bereiche, Vergütung: 750 € monatlich

Direkteinstieg, Traineeprogramm,

Vergütung: 49.000 bis 54.000 €

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Postfach 1460

95104 Rehau

www.rehau.de

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T 09283 / 77 1021 • [email protected]

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die Automobilindustrie in ihrem Bestreben, Design,

Komfort und Sicherheit systematisch zu optimieren.

Ob komplette Außenanbauteile wie Stoßfänger

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Luftführungsbereich für Scheibenreinigungs- und Kli-

maanlagen oder thermoplastische Dichtungssysteme

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Jahresgehalt 45.000 - 50.000 €

3

240 mASchInEnBAu - EInStIEGSProFIlE

Page 243: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

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Rolls-Royce Power Systems AG

Maybachplatz 1

88045 Friedrichshafen/Germany

www.rrpowersystems.com/karriere

Vanessa Wünsche • Personalmarketing • T 07541 / 90 -6018

[email protected]

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Sie studieren Informatik, Elektrotechnik,

Maschinenbau, Wirtschaftsingenieurwesen

oder Betriebswirtschaft? Sie lösen Aufgaben am

liebsten im Team, sind begeisterungsfähig, arbeiten

zielorientiert und sprechen gut Englisch? Dann

freuen wir uns auf Sie als:

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Ja, in allen Fachbereichen möglich

Vergütung bis 770 Euro monatlich

Ja, in allen Fachbereichen möglich

Vergütung bis 770 Euro monatlich

Direkteinstieg, Traineeprogramm

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Salzgitter AG

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38239 Salzgitter

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Markus Rottwinkel • Personalabteilung

T 05341 / 21 -3324 · [email protected]

INGENIEURE (M/W)GESUCHT

Zukunftsweisend wie Stahl, vernetzt wie eine

moderne Getränkeabfüllanlage, komplex wie ein

Forschungsfrage im Bereich Klebetechnik, nachhal-

tig wie unsere Instandhaltung - so lassen sich die

Aufgaben beschreiben, die unsere Ingenieure täglich

übernehmen. Dabei dreht sich alles um Stahltechno-

logie und Spezialmaschinenbau. Und natürlich um

unsere Mitarbeiter. Lesen Sie mehr im Karriere-Blog

auf unserer Homepage.

ja, hauptsächlich in Forschung und Produktion

ja, hauptsächlich in Forschung und Produktion

Direkteinstieg, Traineeprogramm,

Vergütung bis 54.000 € / Jahr

SCMT GmbH, Steinbeis Center

of Management and Technology

Gottlieb-Manz-Straße 10

70794 Filderstadt • www.scmt.com

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T 0711 / 440 808 -29 • [email protected]

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Deine Tätigkeit umfasst alle Aufgaben vom

Produktmarketing im Bereich Drehmomentschlüssel,

die Einführung von Produktneuheiten bis hin zum

globalen Marketing. Das Projekt findet in Kooperation

mit der Schwesterfirma in Mailand statt, weshalb Du

Dich mit den dortigen Verantwortlichen via Telefon

und Mail aber auch vor Ort in Mailand austauschst

und zusammenarbeitest.

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k.A.

Master & Berufseinstieg: inkl. monatliches Gehalt &

Übernahme der gesamten Studien- und Reisekosten.

241mASchInEnBAu - EInStIEGSProFIlE

Page 244: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

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Semcon Holding GmbH & Co. KG

Bergrat-Bilfinger-Str. 5

74177 Bad Friedrichshall

www.semcon.com

Tatjana Djuric • Personalabteilung

T 07136 / 999 -233 • [email protected]

PRAKTIKANTEN UND ABSOLVENTEN (M/W) MIT INGENIEURSTUDIUM

Berufseinsteigern und Studenten (Praktika/Abschluss-

arbeiten) bieten wir spannende, abwechslungsreiche

Projekte in einem dynamischen Arbeitsumfeld

entlang des gesamten Automobilentwicklungspro-

zesses - vom Design über die Konstruktion, Elektrik/

Elektronik, Berechnung/Simulation bis hin zum

Prototypenbau und der Erprobung.

Ja, in allen Fachbereichen möglich

Ja, in allen Fachbereichen möglich

Direkteinstieg

SKF GmbH

Gunnar-Wester-Straße 12

97421 Schweinfurt

www.skf.de

Katrin Edelmann • Recruitment Center

T 09721 / 56 -2399 • [email protected]

INGENIEURE (M/W) GESUCHT!

Mitarbeiter (w/m) mit Eigeninitivative, fachlicher,

sozialer und interkultureller Kompetenz.

Aufgeschlossene und mutige Persönlichkeiten, die

Entscheidungen kritisch hinterfragen und Konflikten

konstruktiv begegnen. Menschen mit Visionen,

die bereit sind Veränderungen zu initiieren und zu

gestalten und unseren Verhaltenskodex zu leben.

Sowohl technische als auch wirtschaftliche Praktika

möglich (Mindestdauer 4 Wochen)

Sowohl technische als auch wirtschaftliche

Abschlussarbeiten möglich

Direkteinstieg oder Traineeprogramm

Stadtwerke Mainz AG

Rheinallee 41

55118 Mainz

www.stadtwerke-mainz.de

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T 06131 / 12 -6951 • [email protected]

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und Trinkwassernetzen sind in den letzten Jahren

Windräder, Solar- und Biogasanlagen, Wasserkraft-

werke und vieles mehr dazugekommen. Wenn Sie in

der Energiebranche etwas bewegen wollen, freuen wir

uns über Ihre Bewerbung

ja, in allen Fachbereichen möglich

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Professional (m/w)

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242 mASchInEnBAu - EInStIEGSProFIlE

Page 245: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

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EINSTIEG

Telemotive AG

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Ingolstadt, Sindelfingen oder Wolfsburg

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Jederzeit möglich, Themen nach Absprache

Traineeprogramm oder Direkteinstieg

243mASchInEnBAu - EInStIEGSProFIlE

Page 246: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Werkstoff- wissenschaften

Page 247: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

»Es werden die Gesetzmäßigkeiten der Wechselwirkungen zwischen Aufbau und Eigenschaft eines Werkstoffs unter-sucht, um diese zu verbessern und speziellen Anforderungen anzupassen.«

Brockhaus

3

Page 248: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Schlüsseltechnologie Materialwissenschaft und Werkstofftechnik (MatWerk)Ein Beitrag von Prof. Dr.-Ing. habil. Hans-Jürgen Christ, Universität Siegen, Institut für Werkstofftechnik

2,6 Million Jahre alte Handwerkzeuge

aus Stein, Keilschrifttafeln aus Kupfer

aus dem Jahr 2041 v. Chr., die Erfin-

dung der Eisenbahn Anfang des 19.

Jahrhunderts und moderne Verbund-

werkstoffe für die Autos von morgen

– kaum ein anderes Fachgebiet hat

seit Anbeginn der Menschheit mehr

Epochen, Innovationen und unser

heutiges gesellschaftliches Leben

geprägt als das der Materialwissen-

schaft und Werkstofftechnik.

INTERDISZIPLINÄR UND ABWECHSLUNGSREICHWie in kaum einem anderen wissenschaftlich-

technischen Bereich ist das Gebiet der Material-wissenschaft und Werkstofftechnik (MatWerk) stark interdisziplinär geprägt.

Das Zusammenspiel zwischen der Physik, Chemie, Mathematik und den Ingenieurwissen-schaften liefert einen entscheidenden Beitrag für Innovationsimpulse und Entwicklungs-schübe in sehr vielen Anwendungsfeldern. Die genauen Kenntnisse über den Aufbau des jewei-ligen Werkstoffs und die sich daraus ergebenden Werkstoffeigenschaften sowie die speziellen Pro-zess- und Fertigungstechnologien sind dabei die Grundlage für eine maßgeschneiderte Entwick-lung neuartiger Werkstoffe. MatWerker können für diese Aufgabe auf ein fundiertes naturwis-senschaftliches Wissen in den Materialwissen-schaft zurückgreifen und haben gleichzeitig das notwendige werkstofftechnische Know-how zur Realisierung der späteren Anwendung.

BERUFSPERSPEKTIVENSo facettenreich das Gebiet der Material-

wissenschaft und Werkstofftechnik ist, so vielfältig und chancenreich sind die späteren Berufsaussichten. Mit dem breiten fachlichen Spektrum und der Interdisziplinarität bietet

die Materialwissenschaft und Werkstofftechnik viele attraktive und abwechslungsreiche Berufs-aussichten.

»DEN MATWERK-ABSOLVENTEN STEHEN VIELE TÜREN IN DER FREIEN WIRTSCHAFT OFFEN.«

Dabei kann es sich um Positionen an Hochschulen, Forschungsinstitutionen und Materialprüfungsanstalten handeln. Ebenso stehen den MatWerk-Absolventen viele Türen in der freien Wirtschaft offen, angefangen von interessanten Start-Ups und kleinen Unter-nehmen über den soliden Mittelstand bis hin zu TOP-Unternehmen und weltmarktführenden Konzernen. Die hohe Nachfrage nach qualifizierten Nachwuchskräften, insbesondere in technischen und naturwissenschaftlichen Arbeitsbereichen, ergibt sich zum einen aus dem aktuell demographischen Wandel, mit geburtenschwachen Jahrgängen und einer immer älteren Gesellschaft. Zum anderen

3

246 mAtErIAl- und WErKStoFFWISSEnSchAFtEn - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 249: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

investieren Unternehmen aufgrund eines immer stärker werdenden Konkurrenzkampfes im Rahmen der Globalisierung gezielter denn je in die Verbesserung ihrer Prozesse und Produkte zur Sicherung des Standorts und Steigerung des Exports. Die stetige Entwicklung und Optimierung von Materialien, die eine Weiterentwicklung der Technologien unserer Gesellschaft ermöglichen, steht dabei besonders im Vordergrund.

BERUFSFELDER UND BRANCHENAufgrund des stetig steigenden Bedarfs an

neuen und optimierten Werkstoffen in fast allen

Industriezweigen sind Werkstoffingenieure in der heutigen Zeit auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt, wobei der Bachelor-Abschluss auf eine spätere anwendungsbezogene Position abzielt und höher qualifizierte Master-Absolventen in Führungspositionen anzutreffen sind. Der Master-Abschluss eröffnet die Möglichkeit zur Tätigkeit im Bereich der Forschung in Form einer weiterführenden Promotion, welche eine spätere Karriere an Hochschulen oder in der freien Wirtschaft positiv beeinflussen kann.

Typische Berufsfelder sind beispielsweise: › Weiterqualifikation in der Forschung

durch Promotion

› Forschungs- und Entwicklungsabteilungen › Projekt- und Unternehmensleitungsaufgaben › Qualitätswesen und Werkstoffprüfung › Technologieentwicklung › Consulting.

Häufige Branchen sind: › Metallerzeugung › Mobilität und Transport › Maschinen- und Anlagenbau › Luft- und Raumfahrttechnik › Glas-, Keramik-, Gummi- & Kunststoffindustrie › Chemische Erzeugnisse › Energiewirtschaft › Medizintechnik › Bausektor.

FACHGEBIET MATWERKEin Studium der Materialwissenschaft und

Werkstofftechnik zeichnet sich durch seine fachliche Breite aus, die sich schon allein wegen der Vielfältigkeit der verschiedenen Werkstoffgruppen wie beispielsweise Metalle, Gläser, Keramiken, Polymerwerkstoffe bis hin zu speziellem Material der Elektrotechnik

247mAtErIAl- und WErKStoFFWISSEnSchAFtEn - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 250: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

und Biomaterialien ergibt. Die Vermittlung von Zusammenhängen zwischen Rohstoffen, Herstellung, Aufbau und Eigenschaften des Werkstoffs bzw. des Produkts stehen dabei bei allen Studiengängen im Vordergrund. Dies bedeutet, dass im Bachelor-Studium grundlegende Fächer wie Mathematik, Physik und die Chemie einen großen Teil einnehmen und mit ingenieurwissenschaftlichen Fächern kombiniert werden. Mit einem anschließenden Master-Studium wird dieses Wissen vertiefen und mit Kern- und Wahlfächern individuelle Schwerpunkte gesetzt.

MASTER-STUDIENGANG AN DER UNIVERSITÄT SIEGENIm Gegensatz zu den Studienangeboten der

meisten anderen Universitäten, die auf einem Bachelor-Abschluss der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik aufbauen, richtet sich der Master-Studiengang Materialwissenschaften und Werkstofftechnik der Universität Siegen an Bachelor-Absolventen aller Naturwissen-schaften, aber auch an diejenigen aus den Ingenieurwissenschaften. Am Ende des vier-

semestrigen Master-Studiums sollen jedoch alle Studierende einen einheitlichen grundlegenden Wissensstand haben. Um dieses Ziel zu er-reichen, wird je nach vorangegangenem Bachelor-Abschluss eine zum Teil individuelle Ergänzung in dem jeweils anderen Fachgebiet angeboten. Dies bedeutet konkret, dass Bachelor-Absolventen aus den Naturwissenschaften die Grundlagen der Ingenieurwissenschaften erlernen und diejenigen mit einem ingenieur-wissenschaftlichen Hintergrund Grundlagen der Naturwissenschaften belegen. Die jeweilige Ergänzung ist integraler Bestandteil der 120 Kreditpunkte, die insgesamt in dem Studiengang erreicht werden müssen. Daraus ergibt sich im Wesentlichen je nach vorangegangenen Bachelor-Abschluss folgender Lehrplan:

› Theoretische und experimentelle Grundlagen der Werkstoffwissenschaft,

› Ergänzungen von ingenieurwissenschaftlichen Grundlagen für Bachelor of Science der Naturwissenschaften,

› Ergänzungen von naturwissenschaftlichen Grundlagen für Bachelor of Science der

Ingenieurwissenschaften und › MatWerk-bezogene Wahlpflichtfächer zur

Vertiefung in ausgewählten Bereichen der Ingenieurwissenschaften und der Naturwissenschaften.

Im Detail bedeutet dies, dass parallel zu der jeweiligen Ergänzung zu Beginn des Studiums die Grundlagen der Werkstoffwissenschaft vermittelt werden. Diese beziehen sich neben dem theoretischen Wissen über den Aufbau und die Eigenschaften der verschiedenen Materialien auch auf die materialwissenschaftlichen und werkstofftechnischen experimentellen Prüf-, Analyse- und Untersuchungsmethoden. Hiermit wird die Grundlage für die frei wählbare Vertiefung des Studiums gelegt.

3

248 mAtErIAl- und WErKStoFFWISSEnSchAFtEn - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 251: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Ingenieurwissenschaftliche Themen können an dieser Stelle aus Modulen wie beispielsweise angewandte Werkstofftechnik, Mechanik und Konstruktion, aber auch Energie- und Verfahrens-technik gewählt werden. Im naturwissenschaft-lichen Bereich können sich die Studierenden zwischen Modulen der Festkörperphysik und der Angewandten, der Makromolekularen und der Physikalischen Chemie entscheiden. Praktika und Seminare dienen dazu, die theoretischen Grundla-gen mit praktischen Tätigkeiten, selbstständiger Literaturerschließung und fachwissenschaftli-

chen Präsentationstechniken zu vertiefen, wobei eine werkstoffwissenschaftliche Ausrichtung ver-folgt wird.

In der Master-Arbeit stellen die Studierenden ihr erworbenes Wissen im Bereich der grundla-genorientierten Materialwissenschaft sowie der anwendungsbezogenen Werkstofftechnik durch Bearbeitung einer anspruchsvollen wissenschaft-lichen Aufgabenstellung unter Beweis. Auch fachübergreifende Schlüsselqualifikationen wie Projektplanung, Kreativität sowie Fähigkeiten zur Erstellung technischer Dokumentationen und Präsentationen werden erworben, wobei letztere bei dem abschließenden Kolloquiumsvortrag besonders unter Beweis gestellt wird.

KURZVITAProf. Dr.-Ing. habil. Hans-Jürgen Christ studierte Werkstoffwissenschaften an der Universität Erlangen, an der er im Anschluss seine Promotion und Habilitation durchführ-te. Er ist Leiter des Lehrstuhls für Material-kunde und Werkstoffprüfung am Institut für Werkstofftechnik der Universität Siegen und beschäftigt sich mit den Forschungsschwer-

punkten Hochtemperaturkorrosion und Materialermüdung. Neben der Tätigkeit in verschiedenen Ausschüssen und Verbänden ist er Koordinator des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Schwerpunktprogramms »Life – Unendli-che Lebensdauer für zyklisch beanspruchte Hochleistungswerkstoffe«. 2013 und 2014 war er Vorstandsvorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde e.V. (DGM). In seiner Funktion als Studiengangbeauftragter ist er Ansprechpartner für den Master-Studi-engang Materialwissenschaft und Werkstoff-technik an der Universität Siegen.

› Prof. Dr.-Ing. habil. Hans-Jürgen Christ

249mAtErIAl- und WErKStoFFWISSEnSchAFtEn - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 252: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Kunststoff-Ingenieure gestalten die ZukunftEin Beitrag von Prof. Dr.-Ing. Achim Frick, Studiendekan der Masterstudiengänge Polymer Technology und Leichtbau an der Hochschule Aalen

Gut ausgebildete, verantwortungs-

volle Kunststoffspezialisten sind

gesucht für die Entwicklung und Her-

stellung einzigartiger, innovativer

Produkte aus polymeren Werkstoffen

und Verbundwerkstoffen. Polymere

Werkstoffe sind Kunststoffe und

Elastomere.

Unter Verbundwerkstoffen werden kurz- und langfaserverstärkte Polymerwerkstoffe verstanden. Ohne polymere Werkstoffe wäre ein modernes Leben nicht möglich, es gäbe beispielsweise kein biologisch abbaubares Nahtmaterial in der Medizintechnik für eine nachoperationsfreie Chirurgie, keine Kontaktlinsen in der Augenop-tik zur Korrektur von Sehschwächen und keine Leichtbaustrukturen aus Carbonfaser-Compo-siten im Flugzeugbau zur Treibstoffeinsparung und Reduzierung von Emissionen. Zukünftig spielen u.a. biobasierte Kunststoffe mit einer Verstärkung aus Naturfasern, oder elektro-striktive Polymere, die sich beim Anlegen einer

elektrischen Spannung deformieren, eine wichtige Rolle in der Technik und lassen Fort-schritt gestalten. Kunststoffe sind im Vergleich mit den seit etwa 5000 Jahren erprobten Metallen gerade mal 100 Jahre alt und dennoch werden heute, das Volumen betrachtet, bereits weit mehr Kunststoffe als Stahl eingesetzt.

»PLASTIC IS FANTASTIC!«

Aktuell finden weltweit etwa 60 Vol% mehr Kunststoffe Verwendung als Stahl. Die Wasser- und Sanitärtechnik liefern Beispiele, hier er-setzen zunehmend korrosionsfreie Kunststoffe verzinkte Stahlrohre und Wasserzählergehäuse aus Buntmetall werden aus faserverstärkten Kunststoffen nachbearbeitungsfrei spritzgegossen. Die Kunststoffe in den Weltmeeren sind kein Problem der Kunststoffe, sondern das Problem verantwortungsloser Menschen im Umgang mit kunststofftechnischen Produkten; Kunststoff- ingenieure liefern Beiträge, solche Reststoffe hochwertig werkstofftechnisch aufzubereiten und einer Wiederverwendung zuzuführen. Entscheiden Sie sich für eine praxisorientierte,

akademische Qualifikation im Fachgebiet Kunst-stofftechnik. Machen sie ihren Masterabschluss (Master of Science M.Sc.) in Kunststofftechnik in einem internationalen Team von Studieren-den. Der erfolgreiche Abschluss bringt Sie auf die berufliche Überholspur. Werden sie zu ei-nem gefragten Spezialisten in einem technisch ingenieurwissenschaftlich jährlich stark und ungebrochen wachsenden Fachgebiet. Die Hoch-schule Aalen bietet einen englischsprachigen Masterstudiengang Polymer Technology an. Hier lernen Sie Alles für ein erfolgreiches Engineering mit Kunststoffen. Im Rahmen dieses Studienange-bots werden polymere Konstruktionswerkstoffe und Composite, Produktentwicklung, Leichtbau, Simulation, Kunststoffverarbeitung, Prüftechnik, sowie Green Polymers und Recycling behandelt, als wichtige Grundlagen und Voraussetzung für Ihre spätere, fachliche Expertise. Das Studium erfolgt in englischer Sprache, das qualifiziert Sie auch für eine berufliche Karriere in einem inter-nationalen Umfeld.

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250 mAtErIAl- und WErKStoFFWISSEnSchAFtEn - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 253: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

»EIN STUDIUM DER KUNSTSTOFF-TECHNIK IST KEIN CHEMIE-STUDIUM, SONDERN EIN INGENIEURWISSEN-SCHAFTLICHES STUDIUM!«

Absolventinnen und Absolventen der Kunst-stofftechnik aus Aalen sind seit vielen Jahren weltweit in der Industrie und an Hochschulen höchst aktiv und erfolgreich. Sowohl Klein- und mittelständische Unternehmen (KMU) als auch Unternehmen der Großindustrie suchen Experten mit kunststofftechnischer Expertise. Aus innova-tiven Überlegungen, zu erwartenden, fertigungs-

technischen und wirtschaftlichen Vorteilen, aus Gründen des Leichtbaus, der Stoff- und Ener-gieeffizienz und auch Überlegungen zur Nach-haltigkeit werden zunehmend Produkte aus Kunststoffen, polymeren Verbundwerkstoffen und Materialverbunden mit Kunststoffkompo-nenten entwickelt und gefertigt. Kunststoffe lassen sich durch Zugabe von Funktionsadditiven auf Anwendungen spezifisch maßschneidern, erlauben multifunktionale Bauweisen und können spritzgießtechnisch abfallfrei in nahezu beliebige Formen gebracht werden. Der Kunststoff-Verschluss einer Shampoo-Flasche

ist ein typisches Spritzgießteil, es entsteht aus einem Kunststoff-Granulat innerhalb weniger Sekunden durch Spritzgießen. Dieses Formteil besitzt eine Vielzahl integrierter technischer, ästhetischer, haptischer, ökonomischer und ökologischer Funktionsanforderungen und ist ein gutes Beispiel, warum Produkte zunehmend aus Kunststoffen hergestellt werden. Im Falle des Shampoo-Flaschenverschlusses bestehen folgende Anforderungen, die gestalterisch und technisch gut, wirtschaftlich erfolgreich und ökologisch verträglich zu erfüllen sind: Verbin-dungsmöglichkeit von Verschluss zur Flasche, Verschluss mit öffen- und verschließbarem beweglichen Deckel mit Scharnier und Dich-tung gegen Auslaufen, Scharnier mit definierter Öffnungsstellung, freie Formgebung und Farb-gestaltung des Verschlusses, angenehme und sichere Bedienbarkeit durch ergonomische und haptische Gestaltbarkeit, wirtschaftliche Her-stellbarkeit und Recycelfähigkeit. Wenn der eingesetzte Kunststoff ein Biopolymer ist, dann handelt es sich bei dem hergestellten Verschluss zudem ganzheitlich betrachtet um ein »Green Product«.

251mAtErIAl- und WErKStoFFWISSEnSchAFtEn - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 254: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

»KUNSTSTOFFE SIND KEINE ›ROHÖLFRESSER‹, SIE VERBRAUCHEN NUR ETWA 7% DES WELTROHÖLVERBRAUCHS.«

Kein anderer Konstruktionswerkstoff außer Kunststoff ist in der Lage, alle diese genannten Anforderungen gleichzeitig gewährleisten zu können. Deswegen ist Kunststoff-Engineering mit seinen technisch innovativen Möglichkeiten hoch gefragt in der Automobiltechnik, im Sport, in der Medizintechnik, im Maschinenbau, in der Konsumer-Industrie, in der Luft- und Raum-fahrt etc. Autoreifen sind aus Gummi, Fußbälle eines Weltmeisters bestehen aus Kunststoff, in künstlichen Hüftgelenkspfannen finden höchst-molekulare Kunststoffe Anwendung, flinke Roboterarme werden aus Hochleistungsfaser-verbundwerkstoffen (Composite) gefertigt, die thermische Isolierung eines Kühlschranks be-steht aus einem geschlossenzelligen, polymeren Schaumstoff, Fluorelastomere bilden die Dich-tungen in den Treibstoff-Systemen von Raum-fahrzeugen. Kunststoffe sind nicht die »Rohöl-fresser«, sondern verbrauchen nur etwa 7% des

Weltrohölverbrauchs. Rohöl wird nahezu aus-schließlich zur Energieerzeugung verwendet. Kunststoffe sind nachhaltig: ein Fensterrahmen aus PVC beispielsweise kann ohne Reparatur über 40 Jahre Wind und Wetter ausgesetzt sein, kein Lack, kein Schmirgelpapier werden über die Jahre verbraucht und kein Schleifstaub fallen in der Zeit an, am Ende ist der Kunststoff-Rahmen immer noch stofflich rezyklierbar. Trinkwasserlei-tungen aus Kunststoff sind korrosionsbeständig und besitzen dadurch eine wesentlich längere Lebensdauer als Metallrohre und überdauern Jahr-zehnte. »Plastic is fantastic!« Polymere Werkstoffe sind einzigartige Werkstoffe und ermöglichen einzigartige Engineering-Produkte herzustellen! Die Welt der Kunststoffe ist nicht statisch, son-dern innovativ in Bewegung. Werden Sie Experte in diesem faszinierenden Arbeitsgebiet »Kunst-stofftechnik« und gestalten Sie die Zukunft mit.

KURZVITAProf. Dr.-Ing. Achim Frick ist derzeit Studiendekan der Masterstudiengänge Polymer Technology und Leichtbau. Er hat Maschinenbau und Kunststofftechnik an

der Universität Stuttgart studiert. Nach seiner Promotion war er mehrere Jahre in der Entwicklung bei der FESTO AG tätig. 1997 wurde er an die Hochschule Aalen berufen, hier lehrt er Werkstoffkunde der Kunststoffe, Entwickeln mit polymeren Werkstoffen und Kunststoffprüfung. Er forscht zu den Themen Struktur-Eigen-schaftskorrelationen von Kunststoffen und Elastomeren, Materialmodellierung, Prüfmethodenentwicklung und Montage-spritzgießen zur Herstellung von Verbund-bauteilen. Er ist Autor von Büchern zur Prüfung von Kunststoffen.

› Prof. Dr.-Ing. Achim Frick3

252 mAtErIAl- und WErKStoFFWISSEnSchAFtEn - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 255: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Masterstudiengang »Polymer Technology«Erfahrungsbericht von Franz Blumberg, Master-Student an der Hochschule Aalen

Mein Name ist Franz Blumberg,

ich bin Master-Student im inter-

nationalen Masterstudiengang

»Polymer Technology« an

der Hochschule Aalen. Mein

Bachelorstudium habe ich zuvor

in »Verpackungstechnik« an der

Hochschule der Medien in Stuttgart

abgeschlossen.

Mit erfolgreichem Abschluss des Bachelorstudi-ums entschied ich mich für eine Spezialisierung in der Kunststofftechnik an der Hochschule in Aalen. Das Lehrangebot im Studiengang Polymer Technology verschafft den Studierenden einen umfassenden Überblick in die Kunststofftech-nik, insbesondere die prüf- und verarbeitungs-technischen Labore bieten einen praktischen Einblick in die Technik. In gut ausgestatteten Laboren mit vielen vorhandenen Maschinen und Werkzeugen können alle Hauptverfahren kennengelernt werden. Die Vorlesungen werden meist in Verbindung mit Praktika im Modul ge-halten und ermöglichen somit das gehörte Wissen direkt anzuwenden.

Der Master-Studiengang Polymer Technology bietet mir die Möglichkeit, meine Englisch-kenntnisse zu vertiefen und gleichzeitig inter-nationale Studierende kennen zu lernen.

Der kompakte Masterstudiengang »Polymer Technology« war eine gute Entscheidung, da ich praxisnah mein Wissen in der Kunststofftech-nologie vertiefen konnte und auch durch die tägliche Kommunikation, technisch spezifische

Sachverhalte in Englisch fließend wiedergeben und wissenschaftlich verfassen kann.

› Franz Blumberg Bachelor-Studium in Verpackungs-technik an der Hochschule der Medien in Stuttgart Master-Studium im internationalen Masterstudiengang »Polymer Technology« an der Hochschule Aalen

253mAtErIAl- und WErKStoFFWISSEnSchAFtEn - ErFAhrunGSBErIcht

Page 256: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

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3

254 WErKStoFFWISSEnSchAFtEn - EInStIEGSProFIlE

Page 257: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

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WIR SUCHEN

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255WErKStoFFWISSEnSchAFtEn - EInStIEGSProFIlE

Page 258: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Wirtschafts- ingenieurwesen

Page 259: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

3»Interdisziplinäres Betätigungsfeld, das sich mit der untersuchung, Erklärung und Gestaltung des management-technologischen Bereichs befasst.«

Gabler Wirtschaftslexikon

Page 260: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Wirtschaftsingenieure – wissen, was machbar ist und was sich rechnetEin Beitrag von Prof. Dr. Jochen Struwe, Hochschule Trier, Umwelt-Campus Birkenfeld

Die steigenden Anforderungen in

Politik, Wirtschaft und Verwaltungen

erfordern Job-Allrounder, die

integrierende Funktionen übernehmen

und die bei der Steuerung der

Geschäfte gleichermaßen Recht,

Technik, Betriebswirtschaft, Umwelt

bei ihren Entscheidungen im

Blickfeld haben (bspw. vermittelt

durch den Bachelor of Sc. Wirt-

schaftsingenieur/Umweltplanung

und den konsekutiven Master of

Sc. Business Administration and

Engineering).

Unternehmen jeder Größe und Rechtsform benötigen heute mehrfach qualifizierte Genera-listen in überdurchschnittlichem Maß. Die hohe Komplexität vieler Unternehmen und ihres Umfelds braucht gleichzeitig Spezialisten.

Damit werden Führungskräfte benötigt, die in der Lage sind, beides bereitzustellen und unterschiedliche Wissens- und Aufgaben-bereiche miteinander zu verzahnen.

Die Unternehmen stützen sich dabei auf ein hohes Kenntnis- und Kompetenzniveau ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diese müssen jederzeit in der Lage sein, »über den

Tellerrand« ihres Faches oder ihrer Abteilung zu schauen. Sie müssen zudem fähig sein, mit Akteuren aus den unterschiedlichsten Bereichen und verschiedenen Disziplinen zusammen zu arbeiten. Vor dem Hintergrund globaler wirtschaftlicher Verflechtungen müssen sie sich auch auf internationaler Ebene souverän bewegen können.

3

258 WIrtSchAFtSInGEnIEurWESEn

Page 261: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

WIRTSCHAFTSINGENIEURE – BEGEHRTE ALLESKÖNNER AUF DEM ARBEITSMARKTNahezu alle Untersuchungen zur Berufs-

ausbildung und den Anforderungen des Arbeitsmarktes in Deutschland (u. a. die regel-mäßige Arbeitsmarktberichterstattung der Bundesagentur für Arbeit) kommen zu dem Er-gebnis, dass Politik, Verbände und Unternehmen in Technik und Wirtschaft doppelt qualifizierte Generalisten in überdurchschnittlichem Aus-maß benötigen.

Auch die die Hochschullandschaft und den Arbeitsmarkt regelmäßig genau beobachtende Frankfurter Allgemeine Zeitung bestätigte am

19.09.2011 diese optimistische Einschätzung der Arbeitsmarktchancen: »Ohne Ingenieure keine Energiewende«, sagt Markus Finck vom Verein Deutscher Ingenieure (VDI). »Es fehlen schon jetzt Ingenieure, und wir brauchen mehr, wenn wir die Energiewende stemmen wollen.« Nach aktuellen Zahlen des VDI konnten im Juli 2011 96.600 Ingenieurstellen nicht besetzt werden – so viel wie nie zuvor. Seit vielen Jahren herrsche auf dem Arbeitsmarkt für Ingenieure Vollbe-schäftigung, erklärt Finck. »Und der Sog in die umweltorientierten Branchen ist enorm.«

Interdisziplinär ausgebildeten Wirtschafts-ingenieuren werden mithin auf Dauer beste

Einstiegs-, Karriere- und Verdienstchancen bescheinigt, und die Arbeitsplatzsicherheit dürfte ebenfalls auf Dauer überdurchschnittlich sein.

STRUKTUR DER STUDIENGÄNGEDer Bachelorstudiengang Wirtschafts-

ingenieurwesen/Umweltplanung und der aufbauende Masterstudiengang Business Administration and Engineering am Umwelt- Campus Birkenfeld vermitteln eine Kombination der Bereiche Naturwissenschaft, Technik, Betriebswirtschaft und Recht, wobei das Besondere darin liegt, dass diese Bereiche nebeneinander sowohl in Detailwissen als auch in ihrer praktischen Anwendung ver-mittelt werden. Im gesamten Studium wird ein besonderer Wert auf Interdisziplinarität gelegt. Beide Studiengänge wenden sich vor allem an Studieninteressierte, die nicht nur isolierte technische oder betriebswirtschaftliche Fragestellungen beantworten wollen, sondern vor allem an Problemlösungen innerhalb eines interdisziplinären Diskurses interessiert sind.

› Luftbild Umwelt-Campus Birkenfeld

259WIrtSchAFtSInGEnIEurWESEn - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 262: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Die Ausbildung berücksichtigt etablierte Tätigkeitsprofile wie die Erweiterungen im Hinblick auf Kommunikation und fachüber-greifendes Wissen, Denken und Handeln. Im Ergebnis sollen die Absolventen gleichermaßen methoden-, fach- und sozialkompetent ihren Weg gehen können.

Wirtschaftsingenieure arbeiten an der Schnittstelle von Wirtschaft und Technik: Sie müssen die Arbeit des Ingenieurs genauso verstehen wie das Kostenmanagement, das Marketing oder den Vertrieb. Sie achten darauf, dass Produkte zuverlässig funktionieren und sich gut verkaufen.

Sowohl das Bachelor- wie das darauf aufbauende Masterstudium gliedern sich in verschiedene Module. Diese behandeln Themen wie

› Wirtschaftsethik, Recht und Politik › Unternehmensführung und Kommunikation › Mathematik, Informatik und Statistik › Naturwissenschaften › Umwelttechnik › Betriebswirtschaft

Zudem werden interdisziplinäre Projekt-arbeiten durchgeführt, in denen das er-worbene Wissen zur Lösung praxisrelevanter Aufgabenstellungen umgesetzt werden soll. Eine spezifische Vertiefung kann durch frei wählbare Lehrveranstaltungen im Rahmen der Wahlpflichtfächer durch die Studierenden selbst verfolgt werden.

Die Module beinhalten Lehrformen, welche gezielt für den Ausbau der autodidaktischen Kompetenz und Selbstständigkeit konzipiert sind. Einzusetzende Methoden sind zum Beispiel Selbststudium, internationale Literaturrecherchen, selbstständige Übungen, selbstständige Versuchsplanungen und Versuchs-durchführungen sowie Projektarbeiten, die einzeln oder in Gruppen durchzuführen sind. Auf den Erwerb von Sozialkompetenzen (Rhetorik, Teamfähigkeit, Führungsverhalten etc.) sowie praktische Erfahrung im Projektmanagement und -controlling wird großen Wert gelegt.

Beide Studien können in einem hohen Maße nach individuellen Stärken und Interessen ausgerichtet werden. Übungen, Unternehmens-exkursionen und Praktikumsmöglichkeiten

– auch Praktika außerhalb Deutschlands sowie die Möglichkeit zum Auslandssemester an ausgewählten Kooperationshochschulen – gewährleisten eine konkrete Anwendung des theoretischen Wissens. Auch Doppelabschlüsse an Partnerhochschulen sind möglich. Eine große Internationalität spiegelt sich u. a. in vielen existierenden Kooperationen verschiedener Dozenten mit anderen ausländischen Hoch-schulen und Unternehmen wider. Die Lehr-veranstaltungen werden von interdisziplinär wie auch international ausgerichteten Professorinnen und Professoren getragen. Gast-dozenten aus Wirtschaft, Forschung und Politik werden fallweise integriert, um zusätzlichen Praxisbezug zu gewährleisten.

Die Querschnittsausbildung befähigt insbe-sondere den Master BAE zu Führungsaufgaben in vielen Branchen und Berufsfeldern der Privat-

› Erdkollektoren

3

260 WIrtSchAFtSInGEnIEurWESEn - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 263: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

wirtschaft, aber auch bspw. der kommunalen Ver- und Entsorgungswirtschaft.

Die Ausrichtung des Umwelt-Campus Birkenfeld am Leitbild der nachhaltigen Entwicklung (»Sustainability«) und der unter-nehmerischen Verantwortung (»Corporate Social Responsibility«) eröffnet den Absolventen der beiden Studiengänge hochattraktive berufliche Chancen.

Sowohl für Berufsfelder, die eher in Richtung »Ingenieur«, als auch Berufsfelder, die eher in Richtung »Betriebswirt« weisen, sind die Absolventen hervorragend qualifiziert. Unabhängig davon, ob die berufliche Tätigkeit im Rahmen eines mittelständischen oder eines »DAX«-Unternehmens, ob sie bei einer öffentlichen Behörde, bei Verbänden oder anderen Organisationen, angestrebt wird: Der Abschluss gewährleistet eine solide wissenschaftliche Ausbildung als Voraussetzung für eine erfolgreiche berufliche Karriere. Dies gilt natürlich auch für die Gründung eines eigenen Unternehmens.

KURZVITAProf. Dr. Jochen Struwe, selbst Wirtschafts-ingenieur, gründete 1985 die struwe-beratung(www.struwe-beratung.de), die bis heute Politik, Verwaltungen und Unternehmen in Fragen der Unternehmensführung, des (internen wie externen) Rechnungswesens und (strategischen wie operativen) Controllings berät. Seit 2002 leitet er das entsprechende Fachgebiet am Umwelt-Campus Birkenfeld (www.umwelt-campus.de/~j.struwe) und ist Studien-gangsbeauftragter für den Master BAE.

Prof. Struwe ist u. a. › Experte bei MittelstandPlus, der

Pro-bono-Initiative des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, der WirtschaftsWoche, der KfW-Bankengruppe, der IKB Deutsche Industriebank sowie von McKinsey & Company unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie

› Mitglied des Managerkreises der Friedrich-Ebert-Stiftung, Mitglied des Steering

Committees sowie Stellvertretender Vorsitzender der Regionalgruppe Rhein-Main

› Mitglied des Auswahlausschusses der Studienförderung der Friedrich-Ebert-Stiftung

› Mitglied im Kuratorium der Stiftung zur Förderung begabter Studierender und des wissenschaftlichen Nachwuchses (Stipendienstiftung) des Landes Rheinland-Pfalz

› Mitglied des hlb Hochschullehrerbundes, Vizepräsident der Bundesvereinigung und Stellvertretender Landesvorsitzender Rheinland-Pfalz

› Stellvertretender Direktor des Deutschen Instituts für Hochschulentwicklung e. V.

› Prof. Dr. Jochen Struwe

261WIrtSchAFtSInGEnIEurWESEn - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 264: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Forschen, lehren und beraten - Berufs-start als wissenschaftlicher MitarbeiterErfahrungsbericht von Martin Richter, Berufsstart am Lehrstuhl für Produktionswirtschaft der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg

Während des Studiums war ich bereits

als studentische Hilfskraft am Lehr-

stuhl für Produktionswirtschaft tätig,

was mir erste Einblicke in die Tätigkeit

als wissenschaftlicher Mitarbeiter

ermöglichte und mich in meiner Ent-

scheidung des Berufseinstiegs am

Lehrstuhl bekräftigte.

Aufgrund meines vielfältigen Interesses für die Bereiche Wirtschaft und Technik, dem guten Ruf der Universität und des Studiengangs sowie der Nähe zu meinem Heimatort habe ich mich 2008 für das Studium des Wirtschaftsingenieurwesens (Diplom) mit der Studienrichtung Produktions-technik an der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus entschieden.

Bereits im ersten Semester hatte ich mir das Ziel gesetzt nach dem Grundstudium (4. Semester) am Lehrstuhl für Produktionswirtschaft

als studentische Hilfskraft zu arbeiten. Die Möglichkeit zusätzliche Erfahrung in meinem Fachgebiet zu erwerben und dafür sogar Geld zu bekommen (ja, auch das ist im Studium relevant), empfand ich gegenüber Alternativen, wie z.B. Aushilfstätigkeiten im Supermarkt, als sehr reizvoll. Dieses Ziel hatte ich im August 2010 mit der Anstellung zur Unterstützung des Aufbaus einer Virtual-Reality (VR)-Anlage erreicht. Während den beinahe drei Jahren als studentische Hilfskraft habe ich den Lehrstuhl als Tutor in der Lehre und bei Industrieprojekten, durch die Modellierung von 3D-Fabriklayouts, unterstützt. Zudem war ich für die System-administration der VR-Anlage zuständig.

Zu Beginn meines Studiums hatte ich noch kein konkretes Berufsziel. Für mich war es viel wichtiger im Laufe der Zeit herauszufinden, in welchem Bereich ich meine Interessen, meine Stärken und mein im Studium erworbenes Wissen am besten verknüpfen kann. Aufgrund meines vielfältigen Interesses war es nicht leicht

eine passende Richtung zu finden. Ich liebe es mich in neue Themengebiete einzuarbeiten, sei es im privaten, als auch universitärem Umfeld. Während meines Studiums wurde mir zudem oft durch meine Kommilitonen bestätigt, dass ich mein Wissen leicht vermitteln kann. Die Möglichkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Produktionswirtschaft zu arbeiten und in Lehre und Forschung tätig zu sein, war für mich daher eine sehr interessante Perspektive. Andererseits hatte meine erste Werksbesichtigung des BMW Werk Leipzig in mir den Wunsch geweckt im Bereich Produktionsoptimierung in der Automobil-

› Martin Richter Diplom-Studium Wirtschaftsingenieur-wesen mit der Studienrichtung Produk-tionstechnik an der BTU Cottbus

3

262 WIrtSchAFtSInGEnIEurWESEn - ErFAhrunGSBErIcht

Page 265: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

industrie zu arbeiten. Um herauszufinden, ob mir dieser Bereich langfristig Spaß machen würde, habe ich ein Praktikum mit anschließender Diplomarbeit bei der Mercedes-Benz Ludwigs-felde GmbH in der Abteilung Rohbau Sprinter – Prozesstechnik gemacht. Diese Erfahrung hatte mir die Wahl jedoch nicht erleichtert. Nach meinem Abschluss wurde ich Anfang 2014 zur Projektunterstützung als wissenschaftliche Hilfskraft erneut am Lehrstuhl für Produktions-wirtschaft angestellt, um für ein Unternehmen ein optimiertes Fertigungslayout in 3D zu planen. Im Gegensatz zu meiner Zeit als studen-tische Hilfskraft konnte ich hierbei das erste Mal die wissenschaftlichen Mitarbeiter bei der Ergebnispräsentation im Unternehmen unterstützen. Während dieser Zeit wurde mir angeboten nach Projektabschluss als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl weiterzuarbeiten. Dieser Umstand war es letztendlich, der meine Wahl festlegte. Die Möglichkeit alle meine Interessen zu verknüpfen (forschen, lehren und beraten) und mich viel-fältig weiterzuentwickeln, stellte für mich den besten Berufseinstieg dar.

Heute arbeite ich schon fast ein Jahr als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Produktionswirtschaft und bin glücklich diesen Weg gegangen zu sein. Die Einarbeitung ging relativ schnell, da ich die Kollegen bereits kannte. Lediglich an die bürokratischen Abläufe, die sich aus der öffentlichen Struktur der Hochschule ergeben, musste ich mich zunächst gewöhnen. Nach Abschluss des Industrieprojektes war ich direkt in zwei Forschungsprojekten tätig. Die Arbeit eines wissenschaftlichen Mitarbeiters ist viel umfangreicher, als man als Student wahrnimmt. An der Universität treten diese als Übungs- und Seminarleiter oder Betreuer der Abschlussarbeit auf. Vielen ist nicht bewusst, dass diese Aufgaben ca. 10-30 Prozent der Tätigkeit ausmachen. Je nach Ausrichtung des Lehrstuhls bestehen die Hauptaufgaben im forschen und/oder beraten. Hierbei ist man ebenfalls für die Akquise von Industrieprojekten und der Beantragung von Fördermitteln für Forschungsprojekte zuständig. Während meines ersten Jahres habe ich mich insbesondere im Bereich der Technologievorausschau und Bewertung von Fertigungstechnologien vertieft

und möchte in diesem Feld promovieren. Diese Möglichkeit stellt meiner Ansicht nach, neben dem breiten Aufgabenspektrum, den größten Vorteil der Arbeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter dar. Ich bin überzeugt, dass der Einstieg für Absolventen, insbesondere Wirtschaftsingenieure, in einem flexiblen Beruf mit vielfältigen Aufgabengebieten die beste Alternative ist, egal ob als Trainee, in einer Unternehmensberatung, im Inhouse-Consulting oder als wissenschaftlicher Mitarbeiter. In den ersten Jahren als Absolvent sollte man so viele Erfahrungen wie möglich sammeln und sein Wissen sowie seine Kompetenzen erweitern. Der Berufseinstieg sollte nicht als starre Einbahnstraße, sondern als flexible Startbahn für das weitere Berufsleben genutzt werden.

263WIrtSchAFtSInGEnIEurWESEn - ErFAhrunGSBErIcht

Page 266: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Master of Business EngineeringErfahrungsbericht von Xavier Barba, Masterstudent im Fellowshipmodell an der Steineis-Hochschule Berlin

Im Rahmen des berufsintegrierten

Masterstudiums am Steinbeis Center

of Management and Technology, der

Business School der Steinbeis-Hoch-

schule Berlin, arbeitet Xavier Barba

als Fellow bei einem großen Automo-

bilzulieferer in Stuttgart.

Warum haben Sie sich für ein berufsintegriertes Studium an der Steinbeis-Hochschule Berlin (SHB) mit gleichzeitigem Berufseinstieg bei einem Partnerunternehmen entschieden?Nach meinem Bachelorabschluss wollte

ich in einem Unternehmen arbeiten und gleichzeitig meinen Master machen. Ich habe mir verschiedene Universitäten angeschaut, die flexible Programme anbieten, aber keines erfüllte ganz meine Erwartungen.

Als ich vom Projekt-Kompetenz-Studium der Steinbeis-Hochschule Berlin erfuhr, wusste ich, dass es das optimale Programm ist, um meine Erwartungen zu erfüllen: Die Idee des

Programms ist es, die in den Vorlesungen er-worbenen Kenntnisse durch die Anwendung in einem Berufsfeld zu verstärken.

Das Programm gibt mir so die Möglichkeit einen Master zu machen, für ein Unternehmen zu arbeiten und beides durch die Erarbeitung eines Projektes im Unternehmen zu kombinieren.

Was zeichnet den Master of Business Engineering aus?Der MBE ist ein internationaler Studiengang,

in welchem den Studenten praxisnahe Werkzeuge an die Hand gegeben werden, um sich selbst in einem globalen Geschäftsumfeld zu entwickeln. Es verbindet das Beste aus Theorie und Praxis und kombiniert dies mit einem internationalen Umfeld aus ausländischen Professoren und Studienaufenthalten im Ausland.

Beschreiben Sie bitte in einigen Sätzen, welches Projekt Sie für das Partnerunternehmen im Rahmen Ihres Studiums bearbeitet haben!Ich arbeite in der Entwicklung und

Optimierung der Logistikprozesse bei einem

großen Automobilzulieferer. Der Fokus meines Projektes liegt darauf, Optimierungspotenzial zu erkennen und standardisierte Modelle zu entwickeln, die meinem Unternehmen als Leit-faden für kommende Projekte dienen können.

Was waren die Highlights in Ihrem Projekt-Kompetenz-Studium?Die Qualität der Seminare! Viele Dozenten

teilten nicht nur ihr Wissen, sondern auch ihre eigenen persönlichen und beruflichen Erfahrungen mit uns. Dies gab uns eine klare Vorstellung, wie die aktuelle Lage in unserer Umwelt ausschaut.

› Xavier Barba Masterstudent im Studiengang Master of Business Engineering an der Stein-beis-Hochschule Berlin

3

264 WIrtSchAFtSInGEnIEurWESEn - ErFAhrunGSBErIcht

Page 267: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Die Vorträge basieren auf realen Fall-studien, eigenen Erfahrungen und aktuellen Informationen, wodurch jede Gruppendiskus-sion interessant und wertvoll wurde.

Welche Voraussetzungen sollte man für das Studium an der SHB mitbringen?Führung, Teambuilding und Verantwortungs-

bewusstsein sind meiner Meinung nach die nötigen Kernwerte, um das Programm erfolg-reich zu absolvieren.

Was raten Sie anderen Studenten, die sich für ein Projekt-Kompetenz-Studium interessieren?Ich empfehle jedem, es zu versuchen. Es ist

erstaunlich wie Theorie und Praxis verzahnt werden können, sodass jedes Thema, welches von den Lehrkräften vermittelt wird, im täglichen Geschäftsleben anwendbar ist. Dies hilft, die Konzepte besser zu verstehen und lehrt die Theorie, die man aus den Büchern kennt, in die Praxis umzusetzen.

Wie geht es für Sie nach dem Studium weiter?Erst einmal würde ich gerne bei der Firma

bleiben, neue Projekte entwickeln und mehr Wissen und Erfahrung erwerben. Anschließend würde ich gerne weiter studieren, um meine aktuellen Fähigkeiten zu stärken und neue zu entwickeln.

265WIrtSchAFtSInGEnIEurWESEn - ErFAhrunGSBErIcht

Page 268: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

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266 WIrtSchAFtSInGEnIEurWESEn - EInStIEGSProFIlE

Page 269: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

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Page 270: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

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268 WIrtSchAFtSInGEnIEurWESEn - EInStIEGSProFIlE

Page 271: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

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Page 272: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

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Page 273: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

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Page 274: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Naturwissen-schaften

Page 275: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

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»oberbegriff für die einzelnen empirischen Wissenschaften, die sich mit der Erforschung der natur und dem Erkennen von naturgesetzen befassen.«

Brockhaus

Page 276: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Studium im Fachbereich Physik – zwischen Tradition und InnovationEin Beitrag von Prof. Dr. Karl Leo, Institut für Angewandte Photophysik, Technische Universität Dresden

Die Physik beschäftigt sich mit den

messbaren Grundlagen des Aufbaus

und der Funktionsweise der Materie.

Dies reicht von den Elementar-

teilchen über die uns im Alltag umge-

bende Materie bis hin zum Weltraum.

Das Ziel ist dabei, die beobachtbaren

Phänomene mit mathematischen

Methoden zu beschreiben. Darüber

hinaus ergibt sich in den Naturwis-

senschaften ein immer stärkerer

Bezug zur Anwendbarkeit der

Erkenntnisse, so dass die Zusammen-

arbeit über Fächer-, Branchen- und

Ländergrenzen hinweg eine immer

größere Rolle spielt.

Wie stellen sich das Berufsbild und die Berufsperspektiven für Absolventen der Physik dar?Das Fach Physik kann auf eine sehr lange

Tradition in der deutschen Universitätslandschaft zurückblicken. Unser Grundwissen über den Aufbau der Materie, fundamentale mechanische Zusammenhänge ebenso wie unser Grund-verständnis über Elektrizität oder den Magnetismus – all diese Gebiete der Physik sind im Grunde genommen noch immer Gegenstand der physikalischen Grundlagenforschung. Ursprünglich im Sinne einer »allumfassenden Naturwissenschaft« gestartet, hat sich das Fachgebiet immer weiter diversifiziert; andere Fächer und immer mehr Spezialgebiete sind entstanden. Mit dem Fortschritt der Technik wird jedoch auch zunehmend angewandte Physik betrieben, die ganz unterschiedliche Gebiete wie z.B. Werkstoffe, Elektronik, und Medizintechnik umfasst.

Viele Physikerinnen und Physiker sind in Universitäten oder in außeruniversitären

Forschungseinrichtungen beschäftigt. Das zweite »klassische« Berufsfeld findet sich in der Industrie, also etwa in den Forschungsabteilungen großer Konzerne, als Entwickler in mittel-ständischen Unternehmen oder natürlich mit einem breiteren Aufgabenspektrum in Startup-Unternehmen. Da Physikerinnen und Physiker gewöhnlich sowieso zugleich kreativ und analytisch arbeiten müssen, findet man Absolventen dieses Faches in Betrieben jeder Größe auch auf allen Führungsebenen.

Branchen, in denen Physikerinnen und Physiker üblicherweise anzutreffen sind, sind etwa Informations- und Kommunikations-technik, IT, Anlagenbau, außerdem auch Chemie und in zunehmendem Maße Life Sciences. Wie bereits erwähnt, sind die Qualifikationen aus einem Studium der Physik in vielen anderen Sektoren anwendbar, so dass Physikerinnen und Physiker weiterhin auch in Banken, Versicherungen, Verbänden, Behörden und Verwaltung, als Berater, Sachverständige oder auch als Bundeskanzlerin tätig sind.

4

274 PhySIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 277: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Welche »Soft Skills« sind in den beschriebenen Berufsfeldern hilfreich oder notwendig?Es ist offensichtlich, dass Physikerinnen

und Physiker keine Angst vor Beschäftigung mit naturwissenschaftlichen Fragen mitbringen dürfen, und dass eine Motivation, sich komplexen Problemen zu stellen, erforderlich ist. Allgemein sind die Fähigkeit, zu abstrahieren, Kreativität, die Bereitschaft zur mathematischen Durchdringung sowie die Auseinandersetzung

mit aktuellem Wissensstand im Fachgebiet unerlässlich.

Aufgrund der zunehmend internationalen Arbeitsweise sind interkulturelle Kompetenzen hilfreich. Außerdem lohnt es sich, Fertigkeiten in Projektmanagement, Patent- und Markenrecht sowie allgemein im unternehmerischen Denken zu erwerben.

Insbesondere im Bereich der angewandten Physik ist ein gewisses Interesse für Technik und ingenieurtechnische Herangehensweisen

erforderlich. Breite internationale und inter-disziplinäre Zusammenarbeit ist in den Natur-wissenschaften mittlerweile der Normalfall, sehr gute Englisch-Kenntnisse sind deshalb eine Grundvoraussetzung. Außerdem sind natürlich Fähigkeiten in Bezug auf Präsentationstechnik, wissenschaftliches Schreiben usw. gefordert.

Welche Master-Studiengänge werden in der Fachrichtung Physik der TU Dresden angeboten?In Dresden werden zwei Master-Studien-

gänge angeboten: zum einen der Master in Physik und zum zweiten der internationale Master Organic and Molecular Electronics, in dem sämtliche Lehrveranstaltungen in Englisch angeboten werden.

»INNOVATIONEN ENTSTEHEN SCHON IMMER SEHR HÄUFIG DA, WO VERSCHIE-DENE WISSENSCHAFTSDISZIPLINEN BETEILIGT SIND.«

Im Master-Studium ergibt sich eine allge-meine Vertiefung gegenüber dem Physik-

› TU Dresden - Wissenschaftler und Techniker an einer Hochvakuumanlage zur Herstellung organischer Solarzellen

› Bildquelle: Lothar Sprenger

275PhySIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 278: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Bachelor sowohl in Theoretischer als auch in Experimentalphysik. Weiterhin findet vielerorts eine Spezialisierung auf ein bestimmtes Gebiet statt, z.B. Theoretische Physik, Kern- und Teilchenphysik, Angewandte Festkörperphysik und Photonik, ... Die Befähigung zu selb-ständigem wissenschaftlichen Arbeiten – nach Möglichkeit einschließlich der Publikation von wissenschaftlichen Ergebnissen – steht dabei im Mittelpunkt.

Zukunftsfähige Technologien basieren auf neuen Erkenntnissen der Grundlagenforschung; deren Entwicklung erfordert daher neben inge-

nieurtechnischem auch fundiertes naturwis-senschaftliches Wissen. Innovationen entstehen schon immer sehr häufig da, wo verschiedene Wissenschaftsdisziplinen beteiligt sind. Deshalb ist auch ein sich immer weiter verstärkender Trend zu interdisziplinärem Arbeiten erkenn-bar. Die Organische Elektronik mit Beiträgen aus Physik, Chemie, Elektrotechnik und Mate-rialwissenschaft ist hierbei ein Paradebeispiel.

Der 2012 an der TU Dresden eingerichtete internationale Master-Studiengang Organic and Molecular Electronics setzt insbesondere auf diesen verstärkten Austausch zwischen

Industrie und Akademia, zwischen den Disziplinen von der Quantenphysik bis hin zur Drucktechnik im internationalen Kontext. Ein eigener Bachelorstudiengang im Fach »Organic and Molecular Electronics« existiert nicht, und wäre aufgrund des interdisziplinären Charakters auch nicht sinnvoll. Stattdessen setzt dieser Studiengang einen Bachelor-Abschluss in einer Naturwissenschaft, z.B. in Physik oder Chemie, oder in einem ingenieurswissenschaftlichen Fach (häufig Elektrotechnik oder Material-wissenschaften) voraus. Interesse in den jeweils anderen Fachgebieten vorausgesetzt, bietet sich hier eine exzellente Möglichkeit, sich über die Grenzen des eigenen Fachgebietes hinaus ausbilden zu lassen.

Unter welchen Voraussetzungen ist das Master-Studium zu empfehlen?Im Allgemeinen kann gesagt werden, dass

ein (Master-) Studium in den Fächern Physik oder Organic and Molecular Electronics immer zu empfehlen ist, wenn das entsprechende Interesse vorhanden ist und man sich den geschilderten Herausforderungen gewachsen

› organische Leuchtdioden (OLED) – die Erfolgsgeschichte begann in einem Physiklabor

› Bildquelle: Caroline Murawski/IAPP

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276 PhySIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 279: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

fühlt. Während des Studiums ergibt sich häufig bereits die Möglichkeit, innerhalb des Fachgebietes zu arbeiten. Insbesondere in den Feldern der angewandten Physik sind auch Berufspraktika während des Studiums in der Universität, in Forschungseinrichtungen oder natürlich in der Industrie zu empfehlen.

»AUF DAS MASTER-STUDIUM SOLLTE ABER NUR IN SEHR SPEZIELLEN AUS-NAHMEFÄLLEN VERZICHTET WERDEN.«

Eine weitere wichtige Frage im Fachgebiet Physik – und allgemein in den Naturwissen-schaften – lautet: Promotion oder Berufsein-stieg? Für eine wissenschaftliche Karriere ist die Promotion unbedingt zu bevorzugen. Auf das Master-Studium sollte aber nur in sehr speziel-len Ausnahmefällen verzichtet werden.

Ein Auslandsaufenthalt nach dem Studium oder auch schon zwischen Bachelor- und Master-Studium wird von vielen Studierenden als bereichernd erlebt, und kann ebenfalls generell empfohlen werden. Aus der immer weiter

fortschreitenden Internationalisierung in den Naturwissenschaften ergibt sich meist ohnehin die Notwendigkeit der weltweiten Suche nach beruflichen Perspektiven. Es bieten sich aber auch in Deutschland diesbezüglich schon viele Möglichkeiten.

KURZVITAProf. Dr. Karl LeoNach dem Physikstudium an der Universität Freiburg promovierte Karl Leo 1988 an der Universität Stuttgart mit einer am Max-Planck-Institut für Festkörperforschung bei Hans Queisser ausgeführten Arbeit zur Ultrakurzzeit-Spektroskopie in Halbleitern. Von 1989 bis 1991 war er Postdoc bei den Bell Laboratories in Holmdel, NJ, U.S.A. und ab 1991 Oberassistent an der RWTH Aachen. Seit 1993 leitet er das Institut für Angewandte Photophysik der Technischen Universität Dresden, zusätzlich war er bis 2013 Insti-tutsleiter an der Fraunhofer-Einrichtung für Organik, Materialien und Elektronische Bauelemente COMEDD, Dresden. Sein aktuel-

les Arbeitsgebiet sind Organische Halbleiter, von den Grundlagen bis hin zu Anwendun-gen, z.B. als Organische Leuchtdioden (OLED) und Organische Solarzellen. Seine Arbeiten wurden mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Leibniz-Preis der Deutschen Forschungs-gemeinschaft und dem Zukunftspreis des Deutschen Bundespräsidenten. Er ist Mitbe-gründer einiger Firmen, u.a. Novaled GmbH und Heliatek GmbH.

› Prof. Dr. Karl Leo

277PhySIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 280: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Stop and flowErfahrungsbericht von Holger Drees, Praktikant bei Bürkert Fluid Control Systems

In meinem Master-Studium in Physik

am Karlsruher Institut für Technologie

(KIT) ist kein externes Praktikum

vorgesehen. Um trotzdem Erfahrung

in einem Unternehmen sammeln zu

können, habe ich deswegen mein Stu-

dium für sechs Monate unterbrochen

und ein freiwilliges Praxissemester

eingelegt: im Innovation Center von

Bürkert Fluid Control Systems.

Neben klassischen Produktentwicklungen arbeitet am Karlsruher Standort ein junges Team auch in der Simulation und in der Forschung an allem, was fließt. Außer Maschinenbauern und Elektrotechnikern gehören auch studierte Physiker zum Team, was meine Neugierde weckte.

Da die Einsatzbereiche von Physikern sehr vielseitig sind und sich oft weit weg von den im Studium behandelten Themen befinden, wollte ich noch während meines Studiums einen

Einblick bekommen, welche Möglichkeiten mir danach prinzipiell zur Verfügung stehen. Hier kann ich in einem interessanten Technologie-projekt Forschern und Entwicklern bei der täglichen Arbeit über die Schulter schauen und mich auch selbst einbringen. Die örtliche Nähe zu meinem Studienort war für mich bei der Wahl des Praktikums ein wichtiger Faktor. Erst einige Monate nach einem Auslandsaufenthalt zurückgekommen, wollte ich nicht gleich wieder umziehen. Die Universität unterstützte mich in dem Vorhaben ein freiwilliges Praktikum durchzuführen und räumte mir ein Urlaubs-semester ein.

»DIE FLACHEN HIERARCHIEN MACHTEN ES MIR ERSTAUNLICH EINFACH UND LEICHT ANZUKOMMEN.«

Nach der Bewerbung verlief schon das erste Vorstellungsgespräch in einer angenehmen Atmosphäre und mir wurde die Unternehmens-kultur nahe gebracht. Die flachen Hierarchien und der freundschaftliche Umgang machten es mir gerade in den ersten Tagen, in denen ich viel

Neues lernen musste, erstaunlich einfach und leicht anzukommen. Bei meinem Praktikum bin ich in ein Projekt eingebunden, bei dem ein Ventil mit einer neuartigen Aktortechnologie entwickelt wird. Meine Aufgabe ist es, einen Versuchsstand aufzubauen, um sowohl die ersten Prototypen als auch Wettbewerbsgeräte zu testen, zu charakterisieren, Messungen durchzuführen und anschließend auszuwerten. Während der Anfangszeit meines Praktikums wurden mir verschiedene Softwareprogramme näher gebracht und nach und nach die theoretischen Grundlagen der Ventiltechnologie.

› Holger Drees Master-Studium in Physik am Karls-ruher Institut für Technologie (KIT) Praktikant bei Bürkert Fluid Control Systems

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278 PhySIK - ErFAhrunGSBErIcht

Page 281: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Zusammen mit dem Projektleiter, der mein Praktikum betreut, musste zunächst der Versuchsaufbau geplant werden. In dem noch recht jungen Standort in Karlsruhe steht dafür moderne Labortechnik zur Verfügung. Was an Ausstattung für den Versuch noch fehlte, konnte auf kurzen Wegen angeschafft werden. Nach dieser Einarbeitungsphase konnte ich selbstständig arbeiten. Bei einem wöchent-lichen Jour Fixe erfolgte ein Austausch über den aktuellen Projektverlauf, wurden Probleme diskutiert und Ideen besprochen. Darüber hinaus sind auch die Mitarbeiter der anderen Bereiche,

wie der Elektronik und der Konstruktion, immer hilfsbereit und gehen offen auf meine Fragen ein. Dieser Aspekt ist aus meiner Sicht besonders wichtig, da ich aus meinem Physik-Studium keine praktischen Erfahrungen aus diesen Bereichen mitbringe.

»ICH KONNTE INHALTLICH SEHR VIEL NEUES LERNEN, HABE MICH ABER AUCH PERSÖNLICH WEITERENTWICKELT.«

Einen großen Teil meiner Arbeit nahm die Programmierung mit LabVIEW ein, um

automatisierte und länger andauernde Tests mit automatischer Datenaufzeichnung zu ermöglichen. Dies war einer der wenigen Schnittpunkte zu meinem Studium, da mir zumindest die Grundlagen einiger Programme vertraut waren. Hier konnte ich mich dann tiefer einarbeiten, nachdem die ersten und wichtigsten Messungen durchgeführt waren. Am Ende meines Praktikums sollte ein allge-mein einsetzbares Programm fertig erstellt sein, um verschiedene Messungen realisieren zu können. Ein weiterer Bestandteil meiner Arbeit war die Auswertung von Daten, um diese in einem Bericht dokumentieren zu können. Dabei konnte ich besonders von meinen Erfahrungen in den Laborpraktika an der Universität profitieren, die ich hierbei vertiefen konnte. Mit dem Inhalt und dem Ablauf meines Praktikums bei Bürkert bin ich sehr zufrieden. Ich konnte inhaltlich sehr viel Neues lernen, habe mich aber auch persönlich weiterentwickelt. So kann ich nun mit Bestimmtheit sagen, dass ich mich in einem Unternehmen wie Bürkert nicht nur auf fachlicher Ebene sehr wohl fühlen könnte sondern auch menschlich.

279PhySIK - ErFAhrunGSBErIcht

Page 282: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Faszination organische Elektronik – eine Entscheidung mit ZukunftErfahrungsbericht von Ramon Sringer, Masterstudent an der TU Dresden

Ramon Springer studiert »Organic

and Molecular Electronics« an der TU

Dresden. Der Masterstudent ist nun

im dritten Semester und berichtet

warum er nach Dresden kam und

wieso er sich für diesen interessanten

Studiengang entschieden hat.

Der erste Kontakt zur organischen Elektronik war meine Bachelorarbeit über polymere Solarzellen an der FAU Erlangen-Nürnberg. Nachdem mich das Thema regelrecht in seinen Bann gezogen hatte, war klar, dass ich meinen weiteren Studien- und Berufsweg in diese Richtung einschlagen möchte. Nach einem Auslandsaufenthalt in Boston am Fraunhofer CSE im Bereich siliziumbasierter Solarmodule hatte ein Unternehmen aus Dresden besonders mein Interesse geweckt: Heliatek, ein weltweit führendes Unternehmen im Bereich organischer Solarfolien. Das Unternehmen erschien mir als

eine einmalige Gelegenheit, mein Wissen im Bereich der organischen Elektronik zu vertiefen. Das Praktikum bei Heliatek in Dresden hatte mich fasziniert und noch mehr für die Thematik begeistert. Erst dort wurde mir bewusst, welche essentielle Rolle Dresden in der Erforschung von organischen Halbleitern spielt. Neben zahlreichen Instituten und Unternehmen in diesem Bereich spielt auch die TU Dresden eine entscheidende Rolle in der technologischen Entwicklung organischer Materialien und den damit verbundenen Anwendungen. Schließlich erfuhr ich, dass die TU Dresden die Einschreibung für einen weltweit einzigartigen Studiengang ermöglicht. Meine Entscheidung für den inter-nationalen Masterstudiengang »Organic and Molecular Electronics« war sofort getroffen. Das abwechslungsreiche Studienprogramm schafft es, die verschieden Aspekte der organischen Elektronik aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu beleuchten und über die Vorlesungen hinweg eine Verbindung zur Anwendung herzustellen. Der entscheidende Vorteil »Organic and Mole-

cular Electronics« zu studieren, liegt in der engen Zusammenarbeit der stetig wachsenden Industrie mit der TU Dresden. Als Student ist man somit in der Lage, das vermittelte Wissen direkt anwenden zu können, z.B. in einem Job als Werkstudent neben dem Studium. Gerade aus der Problemlösung heraus festigt sich das Wissen und es entstehen neue Ansätze oder Fragen, die wiederum in den Vorlesungen thematisiert werden können. Somit entsteht eine perfekte Kombination aus fundiertem theoretischem Wissen und praktischer Anwendung.

Im Allgemeinen vermitteln die Studieninhalte relevantes Wissen im Bereich der organischen

› Ramon Springer Master-Studium Organic and Molecu-lar Electronics an der TU Dresden Praktikum bei Heliatek in Dresden

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280 PhySIK - ErFAhrunGSBErIcht

Page 283: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Chemie und Physik. Im Vordergrund stehen hier elektrische und optische Eigenschaften organischer und anorganischer Halbleiter und deren Verwendung in Solarzellen, Leuchtdio-den, Displays oder Transistoren. So kann eine organische Solarzelle bis zu zwanzig Schichten organischer Halbleiter beinhalten und dabei lediglich 200nm dünn sein. Zum Beispiel be-handeln die Vorlesungen aktuelle Ansätze zur elektrischen und optischen Optimierung eines solchen Schichtstapels, sowie Probleme, die während der Herstellung von Schichtkombinati-onen auftreten können. Darüber hinaus werden in einem praktischen Kurs neue Molekülstruk-

turen simuliert, um bereits vor der Synthese des Materials eine Abschätzung der Materialpara-meter zu bekommen. Je nach Wissenstand des Teilnehmers in den entsprechenden Disziplinen dient das erste Semester zum Schließen diverser Lücken, welche für den weiteren Studienverlauf von Bedeutung sind.

Natürlich ist die organische Elektronik noch Neuland für viele industrielle Prozesse, aber dennoch sind die Trends unverkennbar. Die kommende Display-Generation wird die Verwendung von organischen Leuchtdioden voraussetzen. Mechanische Flexibilität und Transparenz werden nicht nur im Bereich der

Anzeigeelektronik, sondern vor allem auch in der Solarbranche von Bedeutung sein. Die Integration von Solarmodulen auf gekrümmten Oberflächen, Baumaterialien und sogar in Fenstern mit gegebener Transparenz wird meiner Meinung nach das klassische Bild der Solarbranche revolutionieren.

»ICH HABE DAS GEFÜHL EIN TEIL EINER KOMPLETT NEUEN UND AUFSTREBENDEN TECHNOLOGIE ZU SEIN.«

Mittlerweile befinde ich mich im 3. Semester und ich fühle durch mein Master-Studium an der TU Dresden und meiner Tätigkeit bei Heliatek bestens vorbereitet für den Berufsstart. Meine Entscheidung für den Master in »Organic and Molecular Electronics« habe ich aus Interesse zur Sache getroffen und bis heute nicht bereut. Vielmehr habe ich das Gefühl ein Teil einer komplett neuen und aufstrebenden Technologie zu sein. Ich kann jedem nur empfehlen, Neuland zu betreten und sich für ein abwechslungsreiches und interdisziplinäres Studium zu entscheiden.

281PhySIK - ErFAhrunGSBErIcht

Page 284: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Statistik heute - angestaubt oder zeitgemäß?Ein Beitrag von Prof. Dr. Göran Kauermann, Lehrstuhl für Statistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München

Statistik kennt jeder, aber was machen

eigentlich Statistikerinnen und Sta-

tistiker, und warum ist Statistik ein

spannendes Studienfach? Ein Grund

liegt in der heutigen Verfügbarkeit

von Daten und deren Notwendigkeit

der Auswertung. Und auch die Allge-

genwärtigkeit von Big Data trägt zum

Erfolg der Statistik bei. Statistik heute

ist mehr als zeitgemäß und Statisti-

kerinnen und Statistiker sind vielseitig

gefragt.

Statistik, das klingt irgendwie etwas angestaubt und vielleicht auch ein bisschen langweilig. Aussagen wie »Eine Legehenne legt im Durch-schnitt 24 Eier pro Monat« kommen einem in den Sinn. Doch Statistik ist weit mehr als für Geflügelwirte eine Planungsgröße zu liefern. Statistik ist die Wissenschaft, aus Daten sinnvolle und nutzbare Information zu ziehen. Damit ist Statistik spannender als man zunächst meint,

denn Daten umgeben und beschäftigten uns heute im tagtäglichen Leben, ja unsere heutige Gesellschaft ist geradezu datengetrieben. Die Kundenkarte an der Kasse registriert unsere Einkäufe, Google stellt uns Werbung bereit, die speziell auf unsere Suchinteressen maß-geschneidert ist, und unser Smartphone hinterlässt zahlreiche Dateneinträge bei der Anwendung von Apps. Aber auch jenseits des Internets nimmt der Datenumfang rapide zu. An den Straßen unserer Städte wird die Luft-qualität gemessen, um zu beurteilen, ob die Einführung von Umweltzonen sinnvoll ist.Wetterdienste protokollieren teils kleinräumig meteorologische Variablen, die statistisch ausgewertet, die Nachfrage von Energie steuern.

»DIE MODERNE DATENFLUT IST GETRIEBEN VON DEN RASANTEN TECHNISCHEN ENTWICKLUNGEN DER LETZTEN JAHRE.«

Mietspiegel liefern in den Großstädten in Deutschland ein statistisches Bild des Mietniveaus. Unternehmen sind bemüht, aus Verkaufszahlen

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282 mAthEmAtIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 285: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

die Preiselastizität ihrer Kunden zu quantifizieren, um eine optimale Preisgestaltung zu erhalten. Alle diese Beispiele zeigen zumindest eins: Sta-tistik ist in der Anwendung vielseitig und alles andere als angestaubt und langweilig. Die mo-derne Datenflut ist getrieben von den rasanten technischen Entwicklungen der letzten Jahre. Daten können leicht und ohne großen Aufwand protokolliert, erfasst und erhoben werden. Diese neue Welle an Daten bezeichnet man geläufig

auch als ›Big Data‹ und manch einer sieht darin aktuell sogar eine der größten wissenschaftlichen Herausforderung unserer Informationsgesell-schaft. Datenumfänge nehmen zu, aber was nützen all die gesammelten und gespeicherten Mega-, Tera- oder Petabyte von Daten, wenn sie nicht analysiert und zielgerichtet ausgewertet werden? Welchen Nutzen haben Daten, wenn daraus keine Information und kein Wissen gezogen werden kann? Es ist die Aufgabe der

Statistik Strukturen in Daten zu finden, syste-matische Zusammenhänge aufzudecken und offene Fragen zu beantworten. Kurzum: Es gilt Information aus den Daten zu ziehen. Bildlich gesprochen kann man die Daten als Rohstoff bezeichnen, aus dem mit Hilfe der Statistik sinn-volle Information gezogen werden kann. Aber nicht nur im Bereich der neuen ›Big Data‹ Welle ist statistische Kompetenz von Bedeutung. Auch in klassischen Anwendungen leistet die Statistik wichtige Beiträge. Jedes neue Medikament muss sich, bevor es auf dem Markt kommt, in klini-schen Studien als wirksam und sicher erweisen, statistisch ausgewertet anhand von Daten. Jede ›Sonntagsumfrage‹ zur Wahlprognose baut auf einer statistisch geplanten Stichprobe auf und die Pisastudie gibt Aufschluss über die Kompe-tenzen von Schülern mit Hilfe von statistischen Methoden. Nicht zu vergessen sind Prognosen und Vorhersagen mit Hilfe von statistisch-öko-nometrischen Modellen im Bereich der (Finanz-)Wirtschaft. Um aus Daten die notwendige Infor-mation zu ziehen werden mathematische und statistische Verfahren angewendet, die dann numerisch, sprich am Rechner umgesetzt wer

283mAthEmAtIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 286: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

den. Statistik bildet somit eine Brücke zwi-schen Mathematik und Informatik, zwischen Theorie und Anwendung. Studieninteressierte sollten daher in beide Richtungen Interesse zei-gen. Statistik lebt dabei von unterschiedlichen Anwendungen und Bereichen, aus denen die Daten stammen, sei es Medizin, Biologie, Wirt-schaftswissenschaften, Geowissenschaften, und so weiter. Jeder Anwendungsbereich hat dabei seine eigenen Besonderheiten und Gesetzmäßigkeiten, die zur Analyse der Daten berücksichtigt werden müssen. Auch hier sind die Statistikerin und der Statistiker gefragt. Das statistische Instrumenta-rium muss auf die konkrete, angewandte Frage-stellung angepasst werden, und die Ergebnisse müssen nachvollziehbar und verständlich an »Nichtstatistiker« vermittelt werden. Studien-interessierte sollten daher aufgeschlossen sein gegenüber anderen wissenschaftlichen Diszi-plinen und willens sein, sich in angewandte Fragestellungen einzudenken, um das erlernte statistische Fachwissen an Frau und Mann zu bringen.

Wer also mathematisch interessiert ist, gerne am Rechner arbeitet und Lust auf Koope-

rationen mit anderen wissenschaftlichen und angewandten Disziplinen hat für den ist Statistik das passendes Ausbildungsfach. Statistikerinnen und Statistiker haben heute exzellente Berufs-perspektiven. Sie finden Anstellung in Banken, in Versicherungen, in Pharmaunternehmen, im Bereich E-commerce, bei Beratungsinstituten, in Forschungseinrichtungen und bei Behörden und Ämtern, um nur einige Arbeitsbereiche zu nennen. Die Nachfrage nach Statistikerinnen und Statistikern steigt ständig, und potentielle Arbeitgeber schätzen mehr und mehr die vielseitigen Fähigkeiten und Kompetenzen von gut ausgebildeten Statistikerinnen und Statistikern. Insbesondere die Fähigkeit, das theoretische Wissen auch numerisch direkt umsetzen zu können, erhöht die Jobaussichten.

»DIE FÄHIGKEIT, DAS THEORETISCHE WISSEN AUCH NUMERISCH DIREKT UM-ZUSETZEN, ERHÖHT DIE JOBAUSSICHTEN.«

Die neue Datenflut beschert den heutigen und zukünftigen Absolventinnen und Absolventen ein vielseitiges Angebot an Arbeitsbereichen in

offenen Stellen und hinreichend viel Potential sich beruflich auch auf Jahre hinaus zu engagieren. Der steigenden Nachfrage an Statistikerinnen und Statistikern steht eine breites Ausbildungs-angebot in Statistik an deutschsprachigen Uni-versitäten gegenüber. In Deutschland kann an der Technischen Universität Dortmund und an der Ludwig-Maximilians-Universität München Statistik auf Bachelor- und Masterabschluss stu-diert werden, in Österreich bieten die Univer-sität Wien und die Johannes-Kepler-Universität Linz einen Bachelor und Masterstudiengang in Statistik an. Die Masterprogramme sind zum Teil diversifiziert in Richtung Wirtschaftswis-senschaften oder Biostatistik. Einige Standorte erlauben auch den so genannten Quereinstieg in das Masterprogramm, sprich die Möglich-keit Statistik auf Masterabschluss zu studieren bei einem fachfremden, wenngleich fachnahen Bachelorabschluss, beispielsweise im Bereich Wirtschaftswissenschaften, Informatik oder Mathematik. Als reines Masterprogramm wird Statistik darüber hinaus angeboten an der Uni-versität Bielefeld, der Georg-August-Universität Göttingen, der Humboldt Universität Berlin,

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284 mAthEmAtIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 287: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg sowie in den Spezialisierungen »Survey Statis-tics« an der Universität Trier, »Mathematische Biometrie« an der Universität Ulm, »Epidemio-logie« an der Universität Mainz, »Demographie« an der Universität Rostock, »Biometrie« an den Universitäten Bremen und Heidelberg sowie als Fachhochschulstudiengang an der Hochschule (FH) Magdeburg-Stendal. Darüber hinaus kann an vielen deutschen Universitäten Statistik als Spezialisierungsfach im Bereich der Mathematik oder Wirtschaftswissenschaften gewählt werden. Konkrete Information und entsprechende Links zu den Internetseiten der Programme findet man auf der Seite der Deutschen Arbeitsgemein-schaft Statistik: www.dagstat.de.

»STATISTIK IST HEUTE SICHER ALLES ANDERE ALS ANGESTAUBT!«

Studieninteressierte sollten die vielseitigen Informationsmöglichkeiten der Universitäten nutzen, wie zum Beispiel Tage der offenen Tür oder die speziell für Schülerinnen und Schüler vorhandenen Studienberatungen. Eine weitere

Informationsquelle sind die Internetseiten der deutschen Arbeitsgemeinschaft Statistik (siehe Link oben).

Letztere veranstaltet auch in regelmäßigen Abständen Schüleruniversitäten im Bereich Statistik, eine gute Gelegenheit für Studien-interessierte in das Fach Statistik etwas reinzuschnuppern. Statistik heute – angestaubt oder zeitgemäß? Statistik ist heute sicher alles andere als angestaubt, im Gegenteil Statistik war selten so aktuell und zeitgemäß wie heute.

KURZVITAProf. Dr. Göran Kauermann, geboren 1965, studierte Wirtschaftsmathematik an der Technischen Universität Berlin. Nach einem PostDoc Aufenthalt an der University of Chicago habilitierte er im Jahr 2000 an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Anschließend wechselte er an die University of Glasgow in Schottland als Senior Lecturer und übernahm 2003 den Lehrstuhl für Sta-tistik an der Universität Bielefeld. Seit 2011 hat er den Lehrstuhl für Statistik und ihren Anwendungen in Wirtschafts- und Sozial-

wissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München inne. Prof. Kauermann ist Gründungsmitglied der Deutschen Ar-beitsgemeinschaft Statistik (kurz DAGStat), einem Interessenverband aller Statistiker in Deutschland, und war dessen Vorsitzender von 2005 bis 2013. An der Universität Biele-feld war er federführend beteiligt an der Ein-richtung eines Masterstudiengangs »Statis-tische Wissenschaften«. Prof Kauermann ist Autor zahlreicher international publizierter wissenschaftlicher Aufsätze und engagiert sich für die angewandte Statistik, auch und vor allem in Kooperation mit Unternehmen.

› Prof. Dr. Göran Kauermann

285mAthEmAtIK - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 288: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Interview mit einer MathematikerinErfahrungsbericht von Li Li, Berufsstart bei HDI Kundenservice

Ich komme aus Shanghai, bin mit 13

Jahren nach Deutschland gekommen

und habe 2008 mein Abitur in Berlin

gemacht. Aufgrund meines bikulturel-

len Hintergrunds wollte ich ein Studium

beginnen, das mir in beiden Ländern

eine gute Perspektive eröffnet.

Mit meinen guten schulischen Mathematik-leistungen habe ich mich schließlich für ei-nen anspruchsvollen Studiengang entschieden: Wirtschaftsmathematik an der Universität zu Köln. Er besteht aus Mathematik, Wirtschaft und Informatik. Die Bezeichnung »Aktuar« hat-te ich zwar früher schon mal gehört. Bis dahin wusste ich aber nur, dass sie sehr viele komplexe mathematische Modelle aufbauen und analysie-ren. Weil ich gerne mehr davon verstehen wollte, war meine Motivation für das Studium der Wirt-schaftsmathematik entsprechend groß.

In welchem Bereich arbeitest du heute und was sind deine Aufgaben?

Seit Oktober 2014 arbeite ich in der Abteilung Risikomodelle im Bereich Risikomanagement der Talanx Deutschland AG in Köln. Da ich An-fang 2014 ein Praktikum in einer Nachbarab-teilung absolviert hatte, kannte ich bereits alle Kollegen. Aufgrund des guten Betriebsklimas und der interessanten Arbeitsgebiete habe ich mich dann für meinen dortigen Berufseinstieg entschieden und wurde von den Kollegen sehr herzlich aufgenommen.

Generell arbeiten wir in unserer Abteilung an der Umsetzung von Solvency II, den Solvabi-litätsregeln für die Versicherungsbranche. Wir beschäftigen uns sowohl mit dem Standard-Mo-dell, das von der EIOPA, der Europäischen Ver-sicherungsaufsicht, vorgegeben ist, als auch mit einem sogenannten Internen Modell, das wir als eines der wenigen großen Versicherungsunter-nehmen selbst entwickeln. Die mit Hilfe dieser Modelle ermittelten Risikokennzahlen bilden die Grundlage für den Solvenznachweis nach Solvency II. Ich arbeite im Team für die Berech-nungen von Risiken gemäß Standardformel. Unter der sehr guten Betreuung der Kollegen wurde ich in die Bewertung und aktuarielle Analyse des

Embedded Value in Prophet eingearbeitet, eine versicherungsmathematische Modellierungs-software, die ich aus dem Praktikum bereits kannte. Die Berechnung des geforderten Solven-zkapitals (SCR) gemäß Standardformel für die Talanx Deutschland Lebens- und Sachversiche-rer zählt ebenfalls zu meiner jetzigen Tätigkeit in unserem Team. Ich konnte bis jetzt zahlreiche Erfahrungen über die Zusammenhänge in der Versicherung und deren praktische Umsetzung sammeln, was für mich als Berufsanfängerin vollkommen neu und ausgesprochen interes-sant ist.

› Li Li Bachelor- und Master-Studium in Mathematik an der Universität zu Köln Berufsstart im Bereich Risiko-management bei Talanx

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286 mAthEmAtIK - ErFAhrunGSBErIcht

Page 289: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

War dein beruflicher Werdegang von Beginn des Studiums so geplant?Ich wollte bereits vor dem Studium in einer

Bank oder in einer Versicherung arbeiten, und aufgrund meiner Sprachkenntnisse in Deutsch, Chinesisch und Englisch am liebsten interna-tional. Ich bin problemlos in der Regelstudien-zeit von sechs Jahren fertig geworden, inklusive Praktikum, und habe meinen Bachelor und Master gemacht. Meine Schwerpunkte habe ich auf Dynamische Systeme und Versicherungs- bzw. Finanzmathematik gelegt. Im Masterstudium habe ich zudem an der Uni Köln die von der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV) anerkann-ten Vorlesungen besucht, unter anderem zur Personenversicherungs- und zur Krankenversi-cherungsmathematik. Aufgrund der Teilnahme an den DAV-Vorlesungen wollte ich dann unbe-dingt ein Praktikum bei einer Versicherung ab-solvieren. Nach dem Praktikum Anfang 2014 bei Talanx Deutschland habe ich mich dann endgültig für die Versicherungsbranche entschieden. Nun bin ich für die Aktuar-Ausbildung bei der DAV zugelassen und möchte diese Weiterbildung auch zu Ende bringen.

Wie waren die ersten 100 Tage im Job?Weil ich alle Kollegen bereits durch das Prak-

tikum kannte, hatte ich auch vom ersten Arbeits-tag an das Gefühl, zum Team zu gehören. Als ich anfing, war gerade die BaFin-Prüfungsphase für das Interne Modell. Während die anderen Kol-legen hier einbezogen waren, habe ich mich in Ruhe mit den Vorschriften für die Berechnung des SCR gemäß Standardformel auseinanderge-setzt und mich für die diesjährigen Berechnungen eingearbeitet. So habe ich einen ersten Über-blick bekommen, was bei meiner jetzigen Arbeit hauptsächlich auf mich zukommen wird. Durch die nunmehr praktische Anwendung im Unter-nehmen verstehe ich immer mehr von meinem Arbeitsgebiet und erkenne zunehmend die Zusammenhänge. Ich finde die Aufgaben sehr anspruchsvoll und ausgesprochen interessant.

Was würdest du Studenten für die Pla-nung der beruflichen Orientierung raten?Praktische Erfahrungen sind heutzutage bei

Unternehmen viel wichtiger als die Theorie aus den Uni-Vorlesungen. Je mehr praktische Erfah-rung man hat, desto eher weiß man, wo man wirk-

lich arbeiten möchte und in welchen Bereich man passt. Als Student sollte man sich viele Wege offen halten und die Chance nutzen, viele interessante Bereiche kennenzulernen. Die vielfältigen Kompe-tenzen, die man für die berufliche Zukunft benö-tigt, bekommt man nur durch Praxis. Spätestens bei der Bewerbung und auch im Job wird man mer-ken, wie wichtig und wie nützlich Praktika sind.

Würdest du aus heutiger Sicht etwas anders machen?Bis jetzt bin ich sehr zufrieden mit meiner

Entscheidung und meinem bisherigen Werde-gang. Talanx ist das drittgrößte Versicherungs-unternehmen in Deutschland. Ich freue mich sehr, dass ich in einem derart großen und bedeutenden Unternehmen das deutsche Versi-cherungssystem kennenlernen darf. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich mich hier weiterent-wickeln und meine Kenntnisse noch erweitern kann. Für die Zukunft wünsche ich mir, auch auf internationaler Ebene zu arbeiten und meine Sprachkenntnisse und neu gewonnenen fach-lichen Kenntnisse in asiatische und europäische Versicherungsmärkte einzubringen.

287mAthEmAtIK - ErFAhrunGSBErIcht

Page 290: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Praxis pur: berufsbegleitender Master in WirtschaftschemieEin Beitrag von Prof. Dr. Thorsten Daubenfeld, Hochschule Fresenius, Fachbereich Chemie & Biologie

Wie viel Betriebswirtschaft braucht

ein Chemiker? Passt das überhaupt

zusammen – Chemie und Wirtschaft

– gibt es da nicht nur »entweder

oder«? Die Praxis hat die passende

Antwort parat: Wer in der chemisch-

pharmazeutischen Industrie durch-

starten will, muss beides mitbringen.

Interdisziplinär und vernetzt denken

ist angesagt.

WOHIN NACH DEM BACHELOR?Für die meisten Absolventen eines Bachelor-

Studiums in der Chemie scheint der Weg vorgezeichnet: Laut aktueller Statistik der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) nahmen 2013 97% aller Bachelorabsolventen an Universitäten ein Masterstudium auf. An Fach-hochschulen waren es immerhin noch 64% [1].

Der direkte Berufseinstieg scheint für viele Bachelor-Absolventen also keine Alternative zu sein. Tatsächlich stehen abseits der klassischen

Pfade für Absolventen aber interessante Wege offen, an deren Ende attraktive Arbeit-geber warten. Ein Beispiel hierfür ist der berufsbegleitende Master-Studiengang Wirt-schaftschemie an der Hochschule Fresenius in Idstein.

»ARBEITGEBER SCHÄTZEN AN DEN ABSOLVENTEN BESONDERS DIE PROFESSIONAL SKILLS!«

TRENDSTUDIENGANG WIRTSCHAFTS- CHEMIETraditionalisten der Chemie mögen einwen-

den: »Das ist doch weder richtige Chemie noch richtige BWL. Und nachher kann ich weder das eine noch das andere richtig. Dann lieber richtig Chemie studieren und BWL später im Job neben-bei lernen.« Indes: So mancher erlebte ein böses Erwachen, als es von der akademischen Welt in die Praxis ging. Plötzlich waren neben solidem Fachwissen auch wirtschaftswissenschaftli-che Kenntnisse wie zum Beispiel Kosten- und Leistungsrechnung, Investitionsrechnung oder Marktanalysen gefragt. Absolventen mit inter-

disziplinärer Qualifikation, die durch ihr breit-gefächertes Studium sowohl Chemie als auch die Wirtschaftswissenschaften beherrschten, waren auf der Überholspur und machten oft viel schneller Karriere als jemand, der sich mehrere Jahre lang ausschließlich – und sei es noch so intensiv – mit einem bestimmten Forschungs-thema auseinandergesetzt hatte. Insofern ist diese Kombination aus Chemie und Wirtschaft keine fernliegende Idee, sondern liegt voll im Trend – und sie bereitet auf die täglichen An-forderungen der beruflichen Praxis in der che-misch-pharmazeutischen Industrie vor.

»NUR EIN DRITTEL DER PROMOVIERTEN CHEMIKER GEHT IN DIE CHEMISCHE INDUSTRIE!«

Der Studiengang Wirtschaftschemie wird daher auch von jeher in enger Zusammenarbeit mit der chemischen Industrie konzipiert – damit angehende Chemikerinnen und Chemiker direkt die komplexen Aufgaben bewältigen können, die vom ersten Arbeitstag an auf sie zukommen.

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288 WIrtSchAFtSchEmIE - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 291: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

WARUM DIE PROMOTION NICHT IMMER DER RICHTIGE WEG ISTDer Traditionalist sagt nun vielleicht: Was aber

ist mit der Promotion? Diese hat natürlich nach wie vor ihre Berechtigung: Wer Faszination an der wissenschaftlichen Arbeit im Labor hat, mit Leib und Seele für die Chemie »brennt« und sich auch von Rückschlägen nicht entmutigen lässt, der sollte heute genauso wie gestern unbedingt eine Doktorarbeit anfertigen – und wird bei entsprechendem Erfolg hochinteressante und lukrative Arbeitsfelder vorfinden. Aber: Von den in Deutschland promovierten Chemikern geht pro Jahr etwa nur ein Drittel in die chemische

Industrie. [1] Und die übrigen? Nicht alle ver-bleiben an der Hochschule oder machen einen Postdoc. Wohin gehen sie? Einige finden sich beispielsweise als Vertriebsmitarbeiter bei Herstellern von Analysegeräten wieder. Und dort stehen sie unter anderem im Wettbewerb zu Absolventen der Wirtschaftschemie – mit Bachelorabschluss wohlgemerkt.

Viele kleine und mittelständische Unter-nehmen – und das sind knapp 90% aller Betriebe in der Branche, die zudem etwa die Hälfte aller Angestellten beschäftigen – haben meist nur wenige Stellen für promovierte Chemiker, da sie diese aufgrund deren hoher Spezialisierung

meistens nur unzureichend auslasten und nicht adäquat entlohnen können. Eine differenzierte Betrachtung von Karrierewegen in der Chemie ist daher sinnvoll: klassischer Weg mit Promotion oder ein interdisziplinäres Vertiefungsstudium, das auf Master-Niveau den Weg in Richtung chemische Industrie ebnet.

WIRTSCHAFTSCHEMIE BERUFS- BEGLEITEND STUDIERENFür Berufstätige mit hoher naturwissen-

schaftlicher Qualifikation, die künftig auch Managementaufgaben in der chemisch-pharma-zeutischen Industrie übernehmen möchten, bietet die Hochschule Fresenius in Idstein den berufsbegleitenden Master-Studiengang Wirtschaftschemie an. Innerhalb von nur zweieinhalb Jahren erwerben die Studierenden wirtschaftswissenschaftliches Know-how und Führungskompetenzen. Am besten passt der Studiengang, wenn das Erststudium chemie-nah war und schon Grundkenntnisse in BWL oder zumindest eine hohe Affinität für Wirt-schaftsthemen vorhanden sind. Das Studium baut auf der existierenden Fachexpertise auf

› Bildquelle: Alexander Raths (Fotolia)

289WIrtSchAFtSchEmIE - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 292: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

und vermittelt in fünf Semestern praxis- und branchenrelevante Kenntnisse und Fähigkeiten an der Schnittstelle zwischen Chemie und Wirtschaft.

Die Module sind dabei fast ausnahmslos eine einzigartige Kombination aus chemischen und betriebswirtschaftlichen Inhalten. Zu den Schwerpunkten des Studiums gehören:

› Strategische Marktanalysen von chemischen Wertschöpfungsketten

› Personalmanagement › Prozessoptimierung › Unternehmensfinanzierung › Chemikalienrecht › Vertrieb für Naturwissenschaftler › Innovationsmanagement › Change Management › Interkulturelles Management › Krisenkommunikation

Die Inhalte des Studiengangs wurden in enger Zusammenarbeit mit Praxispartnern aus der chemischen Industrie erarbeitet. Überwiegend dozieren an der Hochschule Fresenius promovierte Chemiker, die bereits

umfangreiche Erfahrungen in leitenden Positionen bei Unternehmen der chemischen Industrie gesammelt haben.

BELASTBARKEIT IST ERFORDERLICH – UND GEFRAGT!Da das Studium berufsbegleitend angeboten

wird, haben Studierende die Gelegenheit, neues Wissen und neue Kompetenzen direkt in der Praxis anzuwenden und zu vertiefen. Die Doppelbelastung verlangt von den Studierenden allerdings viel ab, da die Balance zwischen den Anforderungen des beruflichen Alltags im

Betrieb und den Anstrengungen im Studium nicht immer einfach ist. Die Studierenden sehen diese Herausforderung aber meist als Chance zur persönlichen Weiterentwicklung und erlernen dabei ganz nebenbei professionelles Projekt- und Zeitmanagement.

Und gerade diese neben dem Studium erworbenen Eigenschaften (»professional skills«) schätzen Arbeitgeber an den Absolventen eines berufsbegleitenden Studiums besonders.[2] Auf diese Weise legen also viele Studierende bereits im Studium den Grundstein für den erfolgreichen Übergang in die Praxis und ihre Karriere.

› Bildquelle: Minerva Studio (Fotolia)

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290 WIrtSchAFtSchEmIE - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 293: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

VIELFÄLTIGE BERUFLICHE PERSPEKTIVENAbsolventen des berufsbegleitenden Master-

Studiengangs Wirtschaftschemie qualifizieren sich für höhere Aufgaben vor allem in folgenden Branchen:

› Chemische Industrie › Pharmazeutische Industrie › Unternehmensberatung › Chemiebezogene Dienstleistungen (z.B.

Chemiedistribution, Chemielogistik) › Behörden (wie Umweltbundesamt, Bundes-

kriminalamt)

FAZITDer lange Weg über den Master zur Pro-

motion ist nicht der einzige und nicht in allen Fällen der richtige Weg in den Arbeitsmarkt. Ein interdisziplinäres Vertiefungsstudium bietet hier oft eine schnellere und vielfältigere Alternative. Vor allem die Wirtschaftschemie hat sich hier in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt und wird vom Arbeitsmarkt nach-gefragt. Ein berufsbegleitendes Studium der Wirtschaftschemie bietet darüber hinaus

die besten Voraussetzungen, um sowohl interdisziplinäres Wissen in Chemie und Wirt-schaft als auch Praxiserfahrung durch die Berufstätigkeit gleichzeitig zu sammeln.

Literatur › [1] Chemiestudiengänge in Deutschland

– Statistische Daten 2013, Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh).

› [2] forsa Studie, ILS Institut für Lernsysteme GmbH 2013, Weiterbildung & Fernstudium, S. 14

KURZVITAProf. Dr. Thorsten Daubenfeld ist im Fachbe-reich Chemie & Biologie an der Hochschule Fresenius in Idstein als Professor und Studi-endekan für den Bachelor- und Masterstudi-engang Wirtschaftschemie tätig. Er vertritt die Fächer »Physikalische Chemie« sowie »Strategische Marktanalyse«. Nach seinem Studium der Chemie an der TU Kaiserslau-tern (1998 bis 2003) fertigte er von 2003 bis 2006 seine Doktorarbeit an der Ecole Poly-technique (Palaiseau, Frankreich) an. Von

2006 bis 2010 war er als Consultant bei The Boston Consulting Group (BCG) tätig. Dort begleitete er zahlreiche Strategieprojekte bei führenden Unternehmen der chemischen Industrie und angrenzender Industriegüter-branchen im In- und Ausland, vorrangig im Bereich Innovationsmanagement. Prof. Dr. Daubenfeld ist im Vorstand der »Vereinigung für Chemie und Wirtschaft« (VCW) der Ge-sellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) tätig. 2014 wurde er für seine innovativen Lehrver-anstaltungen mit dem »Ars legendi Fakultä-tenpreis Mathematik und Naturwissenschaf-ten« in der Kategorie Chemie ausgezeichnet.

› Prof. Dr. Thorsten Daubenfeld

› Bildquelle: John M. John

291WIrtSchAFtSchEmIE - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 294: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Der Brückenschlag zwischen Arbeit und PromotionErfahrungsbericht von Sebastian Perner, Doktorand an der Hochschule Fresenius in Idstein

Mein Name ist Sebastian Perner und

ich bin Doktorand an der Hochschule

Fresenius in Idstein. Zuvor habe ich

sowohl mein Bachelor- als auch mein

Masterstudium in Idstein absolviert.

Neben meiner Promotion arbeite ich

als Dozent an der Hochschule und

vollführe somit jeden Tag einen

Brückenschlag zwischen der Arbeit

mit den Studierenden und meiner

eigenen Forschung.

Nach dem Abitur habe ich lange überlegt, welches Studienfach für mich in Frage kommt und letztlich habe ich mich für die Chemie entschieden. Trotz der finanziellen Mehrbelastung entschloss ich mich an einer privaten Hochschule zu studieren, wobei meine Wahl auf die Hochschule Fresenius in Idstein fiel, da diese eine persönliche und praxis-nahe Ausbildung bietet sowie viele ergänzende Aspekte in das Chemiestudium einfließen lässt

(wie etwa biologische und wirtschaftliche Aspekte). Aufgrund eines schweren familiären Schicksals-schlags war mir zudem schnell bewusst, dass ich später gerne im Bereich der Krebsforschung arbeiten möchte. Durch die Hochschule erhielt ich die Möglichkeit, meine Bachelorarbeit beim Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg zu schreiben, was mir sehr interes-sante Einblicke in das Arbeitsfeld ermöglichte und meinen Arbeitswunsch weiter festigte.

»TROTZ DER FINANZIELLEN MEHR-BELASTUNG ENTSCHLOSS ICH MICH AN EINER PRIVATEN HOCHSCHULE ZU STUDIEREN.«

Somit fand auch die Wahl meines Master-studiums unter diesem Gesichtspunkt statt: ich entschied mich für eine Spezialisierung auf biologische und pharmazeutische Analytik. Durch die Betreuung jüngerer Semester während meiner Studienzeit entdeckte ich aber noch eine weitere Tätigkeit, welche mir sehr viel Spaß bereitete: die Lehre. Nach meinem erfolgreichen

Masterstudium stand für mich die Frage im Raum, ob ich direkt ins Berufsleben einsteigen soll oder meinen akademischen Weg abschließe und mit meiner Promotion beginne. Da in der heutigen Zeit ein Wandel im Einstellungsverhalten der chemischen und pharmazeutischen Industrie stattfindet, ist eine Promotion häufig nicht mehr obligatorisch, trotzdem erschien sie mir nach reichlicher Überlegung als logischer Abschluss meiner akademischen Ausbildung. Durch eine glückliche Fügung erhielt ich das Angebot für eine Promotionsstelle an meiner Hochschule, bei der ich nebenbei als Dozent

› Sebastian Perner B. Sc. Angewandte Chemie (HS Fresenius Idstein) und M. Sc. Bio- and Pharmaceu-tical Analysis (HS Fresenius Idstein) Dozent und Doktorand der Hochschule Fresenius in Idstein

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292 chEmIE - ErFAhrunGSBErIcht

Page 295: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

tätig sein kann. Durch eine Kooperation mit dem DKFZ in Heidelberg ist es mir zudem möglich, weiterhin auf dem Gebiet der Krebsforschung zu arbeiten. In meiner Position als Dozent an der Hochschule beschäftige ich mich bisher hauptsächlich mit der Planung und Organisation der verpflichtenden Auslandspraktika unserer Studierenden des Fachbereichs Chemie & Bio-logie. Außerdem betreue ich Laborpraktika und Abschlussarbeiten. Die Arbeit mit den Studierenden bereitet mir sehr viel Freude – zudem ist es sehr interessant das Studium aus der Sicht eines Dozenten zu erleben. Hierbei ändert sich die Wahrnehmung grundlegend – sowohl in Bezug auf Dozenten als auch auf Studierende.

»VERTRAUE AUF DEIN BAUCHGEFÜHL, WENN ES UM DIE WAHL DES BERUFSEIN-STIEGS GEHT!«

Es macht mir viel Spaß, mein Gelerntes und mein Wissen an jüngere Studierende weiter-zugeben und ihnen dabei zu helfen, ihren ganz persönlichen Weg zu finden. In diesem

Zuge versuche ich stets, ein offenes Ohr für die Probleme und Sorgen der Studierenden zu haben und ihnen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen – ganz so wie ich es auch in meiner eigenen Studienzeit mit den Dozenten erlebt habe. Ich kann allen Studierenden, welche sich kurz vor Ihrem Abschluss befinden, nur mit auf den Weg geben, dass sie auf ihr Bauchgefühl vertrauen sollen wenn es um die Wahl des Berufseinstiegs geht. Trotzdem kann es natürlich nicht schaden, sich nach den Meinungen von vertrauten Per-sonen zu erkundigen – häufig können diese einem dabei helfen sich selbst überhaupt erst vor Augen zu führen, was man eigentlich möchte.

»VIELE ENTSCHEIDUNGEN HABEN MIR SCHLAFLOSE NÄCHTE BEREITET …«

Sonst kann ich nur sagen, dass man gerade beim Berufseinstieg offen für Neues sein sollte – hier gibt es keine abschreckenden Probleme, sondern lediglich interessante Heraus-forderungen an denen man wachsen kann! Ich persönlich bin sehr zufrieden mit meinem bisherigen Werdegang und würde bis auf eine

Sache alles genauso machen: ich würde mir weniger Sorgen um die Zukunft machen und mich auf mein Bauchgefühl verlassen – bisher hat es mir stets den richtigen Weg gezeigt. Viele Entscheidungen, gerade während der Studienzeit, haben mir schlaflose Nächte bereitet und erschienen mir bindend für die Gestaltung meiner Zukunft. Rückwirkend betrachtet waren sie aber lediglich kleine Teilschritte, bei denen die Entscheidung selbst nicht so wichtig war, wie das, was man daraus macht. Abschließend kann ich nur sagen, dass man auf die bekannte Weisheit vertrauen sollte, um sich selbst unnötigen Stress zu ersparen: »Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird.«

293chEmIE - ErFAhrunGSBErIcht

Page 296: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Pharmazie – sehr viel mehr als das rote A.Ein Beitrag von Dr. Dorothea Kaufmann, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Institut für Pharmazie und Molekulare Biotechnologie (IPMB)

»Ach, das muss man studieren?«

Immer wieder sind Menschen

überrascht, dass dem Beruf der

Apothekerin oder des Apothekers

ein vierjähriges Universitätsstudium

und ein Jahr praktischer Ausbildung

vorangehen. Rezept entgegen

nehmen, Schublade auf, Schublade

zu, noch ein Päckchen Taschen-

tücher dazu und einen schönen Tag

wünschen – doch Apothekerinnen

und Apotheker sind viel mehr als

Verkäufer.

Als führende Arzneimittelexperten sind sie die erste Adresse bei Fragen rund um die Gesundheit. Zentrale Bedeutung hat die Beratung rund um Arzneimittel, deren Wirkung und Einnahme, »zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker«. Doch es geht noch viel weiter: Sei es die Betreuung von werdenden Müttern, die Überwachung von Therapieplänen

chronisch Kranker, Impfberatung, Ratschläge zur sinnvollen Gewichtsreduktion oder die Herstellung individualisierter Arzneimittel – Apothekerinnen und Apotheker sind Rundum-versorger.

Auch gegen die wachsende Konkurrenz von Versandapotheken und dem immer breiter werdenden Angebot an Heilmitteln in Drogerien und Verbrauchermärkten setzen Apothekerinnen und Apotheker auf ihr geballtes Fachwissen und menschliche Kompetenz. Nur in einer Apotheke kann der Patient sicher sein, immer die beste Qualität im Bereich Arzneimittel

zu erhalten. Auch die persönliche Betreuung weit über den Ladentisch hinaus zeichnet den Berufsstand aus.

Neben der Abgabe von Medikamenten spielen auch individualisierte Arzneimittel wie Cremes und Salben eine wichtige Rolle, ebenso sind Apothekerinnen und Apotheker in der palliativen Behandlung von Schwerkranken bewandert. Auch für Fragen zu häuslicher Pflege und dem Umgang mit kranken Familienmitgliedern stehen sie gerne zur Verfügung.

Jede Apotheke ist einzigartig und bietet viele Möglichkeiten. Im Rahmen ihrer Ausbildung lernen Apothekerinnen und Apotheker alles über Wirkstoffe und deren Einsatz und können so auch eigene Produkte herstellen. Gerade im Bereich der Hautpflege lohnt sich ein Blick ins Apothekenregal. Neben der klassischen Apothekenkosmetik finden sich hier immer häufiger auch eigene Kosmetiklinien mit pflanzlichen Inhaltsstoffen aus der Region.

Egal, ob als Inhaber oder Angestellter: Die meisten Apothekerinnen und Apotheker arbeiten nach wie vor in öffentlichen Apotheken. Attraktive Teilzeitmodelle ermöglichen auch

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Page 297: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Eltern einen reibungslosen Wiedereinstieg in den Beruf und unterstützen die Vereinbarkeit von Familie und Arbeit. Doch auch außerhalb ihres »natürlichen Habitats« sind Apothekerinnen und Apotheker sehr gefragt.

Jedes Krankenhaus verfügt über eine Krankenhausapothekerin oder einen Kranken-hausapotheker, die die Versorgung der Patienten mit Arzneimitteln sicherstellen. Deren Anwen-dung muss mit Ärzten und Klinikpersonal abgesprochen und den Patienten erklärt werden. Die Erstellung von Therapieplänen und die Entscheidung darüber, welche Arzneimittel in der Klinik angewandt werden ist ebenso Aufgabe der Krankenhausapothekerinnen und -apotheker wie die regelmäßige Rückkopplung

mit Patienten, die das Krankenhaus bereits verlassen haben.

Wer sich nach seinem vierjährigen naturwissenschaftlich geprägten Studium der Pharmazie eher zur Forschung hingezogen fühlt, wird auch hier schnell fündig. Jede Universität, die ein pharmazeutisches Institut unterhält, ist auf der Suche nach motivierten jungen Menschen, die die Wissenschaft voranbringen wollen. Ziel der medizinischen und pharmazeutischen Chemie ist die Entwicklung neuer und Verbesserung bereits bekannter Arzneistoffe.

In der pharmazeutischen Biologie dreht sich alles um Arzneipflanzen und deren Inhalts-stoffe, die in der Zukunft als Leitstrukturen für

neue Medikamente dienen können. Die pharma-zeutischen Technologen beschäftigen sich mit innovativen Arzneiformen wie beispielsweise der Nano- und Liposomentechnologie. Interes-sant ist auch die Forschung in der klinischen Pharmazie, die den Anspruch erhebt, neueste Erkenntnisse und deren Produkte von der La-borbank direkt an das Krankenbett liefern zu können.

Die Pharmakologie als Wissenschaft der Wechselwirkungen zwischen Wirkstoff und Lebewesen bietet das breiteste Forschungs-feld für Apothekerinnen und Apotheker. Die Charakterisierung von neuen Arzneistoffen und ihrer Wirkweise in Modellen und Modell-organismen ist hier ebenso Aufgabe wie die Klärung der Frage, wie weit die genetische Ausstattung eines Patienten sich auf die Wirksamkeit von Arzneimitteln auswirkt sowie die Erforschung der schädlichen Wirkung von Giftstoffen. Gemeinsam mit Medizinern und anderen Naturwissenschaftlern können so inno-vative Behandlungskonzepte erarbeitet werden.

Doch auch außerhalb von Universitäten sind Apothekerinnen und Apotheker gefragte

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Page 298: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Kandidaten in der Wirtschaft. Anknüpfend an die universitäre Ausbildung liegen die Bereiche Forschung und Entwicklung in der chemischen und pharmazeutischen Industrie nahe. Doch auch darüber hinaus gibt es viele Fragen, die beantwortet werden müssen: Wie wird ein Wirkstoff am besten verabreicht? Wirkt ein Arzneistoff als Tablette oder als Saft besser – die Antworten werden die Experten schnell finden.

In Deutschland unterliegen Arzneimittel strengen Qualitätsanforderungen. Diese zu überprüfen und den Standard hoch zu halten ist ebenfalls Aufgabe von Apothekerinnen und Apothekern in der Pharmaindustrie. Auch bei der Zulassung und Markteinführung von Medikamenten ist in den Teams oftmals die spezifische Expertise dieser Berufsgruppe gefragt. Das Marketing ist ein weiterer entscheidender Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg eines Medikamentes. Wer könnte die Vorzüge eines Produktes besser darstellen als Fachleute, die in allen Bereichen bestens Bescheid wissen und die Kompetenz besitzen, dies auch marktkonform zu kommunizieren?

Auch die Industrie ist auf Impulse von außen angewiesen. Nicht wenige Apothekerinnen und Apotheker arbeiten nach Ihrem Abschluss bei namhaften Unternehmensberatungen, wo Sie ihr Fachwissen im medizinisch-pharmakologischen Bereich dazu einsetzen können, wirtschaftlich arbeitende Unternehmen bei wichtigen Ent-scheidungen zu unterstützen.

Neben diesen eher »klassischen« Betäti-gungsfeldern locken viele Möglichkeiten. Auch in der Kosmetikindustrie ist das Fachwissen von

Apothekerinnen und Apothekern sehr gefragt. Jedes Jahr werden Milliarden für Schönheit aus-gegeben und es sind diese Experten, die auch hier maßgeblich zum wissenschaftlichen Fort-schritt beitragen.

Wer sich außerhalb des Labors wohler fühlt, ist bei Krankenkassen und Versicherungen an der richtigen Adresse. Diese Institutionen benötigen Fachleute, die sich im Gesundheitssektor bestens auskennen und gesundheitsrelevante Prozesse beurteilen und begleiten können. Dies gilt auch

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Page 299: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

für Verlage, die entsprechende Publikationen vertreiben. Egal, ob populärwissenschaftliche Titel wie die »Apotheken Umschau«, Fachbücher oder die Mitarbeit an rechtlich verbindlichen Werken wie dem Europäischen Arzneibuch: Apothekerinnen und Apotheker mit Interesse an Wort und Schrift können sich hier bestens einbringen. Und auch die Beipackzettel von Arzneimittel sind das Produkt des breiten Fachwissens dieser Experten.

Gerade die Kommunikation zwischen Patienten und Fachleuten ist von entscheidender Bedeutung für die Information der Bevölkerung. Gesundheitsämter, der Verbraucher- sowie Katastrophenschutz verlässt sich gerne auf die Einschätzung von kompetenten Apothekerinnen und Apothekern. Auch in der Politik sind diese Fachleute als Beraterinnen und Berater im Gesundheitsministerium überaus wertvoll. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, in den entsprechenden Berufsstandesvertretungen wie der Bundesvereinigung deutscher Apotheker-verbände (ABDA), der Bundesapothekerkammer (BAK) oder dem Deutschen Apothekerverband e.V. (DAV) im Lobbybereich tätig zu werden.

Der Apothekerberuf hat (fast) keine Grenzen – ganz wörtlich ist dies in der Entwicklungshilfe bei »Apotheker ohne Grenzen« zu nehmen. In Kooperation mit »German Doctors« oder »Ärzte ohne Grenzen« kommt hier die Hilfe immer dort an, wo sie am dringlichsten gebraucht wird. Übrigens ist die Mitarbeit hier auch neben dem regulären Beruf projektbezogen möglich! Auch die Bundeswehr bietet Apothekerinnen und Apothekern die Möglichkeit, als Sanitätsoffiziere sowohl in Deutschland als auch in den Einsatzgebieten Dienst zu tun und Soldatinnen und Soldaten zu versorgen.

Egal, wo Apothekerinnen und Apotheker ihr breites Fachwissen und hohe Sozialkompetenz einsetzen, vereinen Sie doch ein ganzes Alphabet an Kompetenzen, die weit über das rote »A« hinausgehen, das jede Apotheke in Deutschland ziert.

KURZVITA › 2001 - 2004: Studium Bachelor Molekulare

Biotechnologie IPMB Uni Heidelberg › 2004 - 2006: Studium Master Molekulare

Biotechnologie IPMB Uni Heidelberg

› 2007 - 2011: Promotion im Fach Biologie am IPMB Uni Heidelberg zum Thema »Traditional Chinese Medicinal Plants inhibit acetylcholinesterase and glycogen synthase kinase 3β in vitro, two known Alzheimer targets«

› Forschungsaufenthalte an der Chinese University of Hong Kong, Hong Kong, China sowie am DKFZ Heidelberg, zahlreiche Publikationen und Kongressbeiträge

› seit 2011: Studienkoordinatorin für die Studiengänge Pharmazie und Molekulare Biotechnologie am IPMB Heidelberg

› Senatsbeauftragte für Qualitätsentwicklung

› Dr. Dorothea Kaufmann

297PhArmAzIE - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 300: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Biologie – ein breites ThemengebietEin Beitrag von PD Dr. Alois Palmetshofer, Karrierekoordinator am Biozentrum der Universität Würzburg

Mit Biologie die Welt besser verstehen

und auch nutzen. Darum geht es in

den biowissenschaftlichen Studien-

gängen. Die Biologie beschäftigt

sich mit Tieren, Pflanzen, Pilzen und

Bakterien, also mit allen Formen

des Lebens und deren Beziehungen

zueinander. Das können einzelne

Proteine und Zellen sein, aber auch

komplexe vielzellige Lebewesen

und deren Wechselwirkungen und

Einflüsse auf die Umwelt.

Vor allem in der Biomedizin, der Biotechnologie und in der synthetischen Biologie gibt es enorme Fortschritte. Die Innovationsbilanz der forschenden Pharmaunternehmen ist beachtlich, es allein im Jahr 2014 wurden 49 neue Medikamente auf den Markt gebracht , und der Umsatz mit Biopharmaka, also gentechnisch erzeugten Wirkstoffen für die Medizin nimmt stetig zu. Ein hoher Anteil der knapp 40.000 in

der medizinischen Biotechnologie Beschäftigten besteht aus Biologen, vor allem in Forschung und Entwicklung. Ein weiteres Beispiel sind die Stammzellforschung und Ansätze zur Regeneration von Geweben (Tissue Engineering, regenerative Medizin).

Von den vorsichtig geschätzten knapp 10 Millionen unterschiedlichen auf der Erde lebenden Spezies ist erst ein sehr geringer Anteil erfasst. Aufgrund des massiven Eingriffs des Menschen und anderer Umwelteinflüsse sterben viele Spezies aus, bevor sie überhaupt entdeckt werden. Durch die technischen Fortschritte ist die systematische Erfassung der mannigfaltigen Formen des Lebens leichter geworden, und die Biodiversitätsforschung versucht, ein möglichst umfassendes Bild von der ungeheuren Fülle der Lebensformen zu erhalten. Ebenso sind der Umweltschutz und die Folgen des menschlichen Einflusses auf das Ökosystem für Biologen interessante Themen. Die Beschäftigung mit den verschiedenartigen Formen des Lebenden findet auf vielen Stufen statt. Auf molekularer Ebene geht es um den Aufbau von Zellen und deren Bestandteilen sowie deren Funktionen.

Die biochemischen Prozesse in einzelnen Zellen und die Übertragung von Signalen innerhalb und zwischen den Zellen zu verstehen kann helfen, Ursachen für Erkrankungen wie Krebs zu entdecken. Ebenso gilt es, die Gesetze der Genetik, die Organisation während der Ent-wicklung von Organismen, sowie das Altern und den programmierten Zelltod verstehen zu lernen.

WER SOLL BIOLOGIE STUDIEREN?Wer ein biowissenschaftliches Fach stu-

dieren will, sollte eine grundlegende Neugier und Faszination an den Vorgängen des Lebens mitbringen. Außerdem sollte man sich von all-gemeinen naturwissenschaftlichen Grundlagen-fächern nicht abschrecken lassen. Nur damit können die biologischen Vorgänge erst verstan-den werden. Wichtig sind ferner analytisches Verständnis, gute bildliche Vorstellungskraft sowie die Bereitschaft, durch »Fischen in trüben Teichen« komplexe Zusammenhänge verstehen zu lernen. Dies erfordert Beharrlichkeit und gutes Abstraktionsvermögen. In der Biologie wird Forschung zumeist in größeren Arbeitsgruppen

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298 BIoloGIE - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 301: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

durchgeführt, Biologen sollten daher fähig sein, in größeren, auch interdisziplinären Gruppen kooperativ zusammen zu arbeiten, denn die spannendsten Fragen stellen sich häufig in den Grenzgebieten der Biowissenschaften zu Medizin und Technik.

»DIE ÜBERGÄNGE ZUR MEDIZIN, PHYSIK, CHEMIE UND AUCH ZUR INFORMATIK SIND FLIESSEND.«

Nach einem grundlegenden meist nicht allzu spezialisierendem Bachelor-Studium steht eine breite Palette an Masterstudiengängen zur Aus-wahl, die eine Vertiefung in ausgewählten Fächern der Biologie ermöglichen. In Deutschland gibt es mehr als 600 Wahlmöglichkeiten für biowissen-schaftliche Mastercurricula. Die Übergänge zur Medizin, Physik, Chemie und auch zur Infor-matik sind dabei fließend. Im Sinne der Inter-nationalisierung der Studiengänge wurde das englischsprachige Lehrangebot in der Biologie während der letzten Jahre stark erweitert. Viele Universitäten bieten Mastermodule wahlweise in Deutsch oder Englisch an oder haben eng-

lischsprachige Curricula im Programm. An der Universität Würzburg beispielsweise wird ein Master Biologie zweisprachig mit einem breiten Spektrum an Spezialisierungsmöglichkeiten angeboten. Für Bewerber aus dem europäischen Ausland (dem »Bologna-Raum«) stehen zusätz-lich sieben englischsprachige Spezialcurricula bereit. Um auch Interessierten mit weniger gut passenden Studienabschlüssen die Chance für eine anschließende Promotion an der Universität zu geben, gibt es zusätzlich einen Studiengang »Master Life Sciences« mit einem speziellem Aus-wahlverfahren.

BERUFLICHE PERSPEKTIVENDie Absolventen der Biologie finden ihren

Job in den Bereichen Erziehung und Unterricht, Forschung und Entwicklung an Universitäten und Forschungseinrichtungen sowie in der Industrie, ferner im Gesundheitswesen, in der öffentlichen Verwaltung oder bei diversen Interessensverbänden. Manche betätigen sich nach einer kürzeren oder längeren Zeit in der Forschung auch als Unternehmensberater oder bei Fachverlagen. Eine Übersicht über die

beruflichen Möglichkeiten und Erfahrungen findet sich in einer Broschüre des VBIO . Mehr als zwei Drittel der Biologie-Absolventen schließt nach dem Master eine Promotion an. Das Anfangsgehalt von Biologie-Absolventen liegt laut Berufsstart in der chemischen Industrie bei 43.500 Euro und in der pharmazeutischen Industrie bei 42.900 Euro im Jahr. Mehr als zwei Drittel der Biologie-Absolventen schließen eine Doktorarbeit an, diese erhalten meist 60% einer Akademikerstelle als Vergütung.

»DER ARBEITSMARKT FÜR BIOLOGEN WAR IN DEN LETZTEN JAHREN ETWAS GEDÄMPFTER ALS DER IN ANDEREN NATURWISSENSCHAFTEN.«

Neben den schon erwähnten Pharmaunter-nehmen ist es vor allem eine zunehmende Zahl an Biotechnologie Firmen, die Biologen suchen. Diese engagieren sich nicht nur in Forschung und Entwicklung, sondern auch in der Qualitäts-sicherung, in der fachlichen Produktberatung und auch in Produktion und im Vertrieb. Das Verbot des Anbaus gentechnisch erzeugter Pflanzen in

299BIoloGIE - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 302: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Deutschland hat allerdings zu einem Verlust vieler Arbeitsplätze geführt, da die Unterneh-men ihre Forschungs- und Entwicklungsarbeiten inzwischen aus Europa ausgelagert haben. Der Arbeitsmarkt für Biologen war in den letzten Jahren etwas gedämpfter als der in anderen Naturwissenschaften, auffällig ist laut Angaben der Bundesagentur für Arbeit ein Anstieg der Arbeitslosenzahlen mit gleichzeitigem Rück-gang an gemeldeten freien Stellen. Dies dürfte sich jedoch bald wieder ändern.

DER BERUFSEINSTIEGUm einen glatten Übergang vom Studium in

den Beruf zu schaffen, empfiehlt es sich, schon während des Studiums Anknüpfungspunkte bei Arbeitgebern zu suchen. Praktika und Koopera-tionen, ganz besonders aber Abschlussarbeiten auf Bachelor-, Master- und Promotionsebene eignen sich hervorragend dafür.

Wer sich erfolgreich für ein Praktikum bei einem größeren Unternehmen bewirbt, hat sehr viel bessere Chancen, dort nach Beendigung des Studiums angestellt zu werden. Internationale Erfahrungen sind sicher nützlich, vor allem,

wenn es sich um global agierende Unternehmen handelt.

KURZVITAPD Dr. Alois Palmetshofer ist am Biozentrum der Universität Würzburg als Karrierekoordi-nator tätig. Davor war er fast zwei Jahrzehnte in der molekularbiologischen Grundlagen-forschung aktiv. Nach Studium und Promo-tion im Fach Biochemie an der Universität Wien folgten mehrere Forschungsaufenthal-te in Münster, dann an der Harvard Medical School in Boston und an der Universität Würzburg (seit 1997). An der Universität Würzburg folgten 2003 die Habilitation im Fach Pathobiochemie (Medizin) und 2008 im Fach Zellbiologie (Biologie). Seit Ende 2007 berät und unterstützt er die Karriereentwick-lung der Studierenden. Das umfasst die The-men Berufsperspektiven, Praktika, Auslands-aufenthalte sowie Schlüsselkompetenzen. Weitere Betätigungsfelder sind Qualitätssi-cherung, Studiengangentwicklung, Kontakte zu Unternehmen, Partneruniversitäten, Verbänden und wissenschaftspolitischen

Gremien. Als amtierender Sprecher der Konferenz Biologischer Fachbereiche (KBF) vertritt Herr Palmetshofer die Interessen der etwa 50 Biologie-Fakultäten an deutschen Universitäten. Zusammen mit dem Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO) erarbeitete er u.a. den »Fachkanon Biologie« als Orientierungshilfe für die fachlich-inhaltliche Gestaltung bio-wissenschaftlicher Studiengänge

› PD Dr. Alois Palmetshofer

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300 BIoloGIE - StudIEnGAnGSPErSPEKtIvE

Page 303: Berufsstart Technik Sommersemester 2015
Page 304: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Forschende Industrie – Promotion im PharmakonzernErfahrungsbericht von Janina Findeis, Doktorandin bei Roche Diagnostics

Ich bin Doktorandin im 2. Jahr meiner

Promotion im Bereich Biologie mit dem

Schwerpunkt Onkologie. Mein Bachelor-

und Masterstudium in Biologie

habe ich an der Julius-Maximilians-

Universität Würzburg abgeschlossen.

Auf die Promotionsstelle in der

Onkologie bei Roche, nahe München,

bin ich durch eine Stellenanzeige

gestoßen und kann nun das Wissen

meiner beiden Schwerpunktfächer

im Masterstudiengang – Zelluläre

Tumorbiologie und Immunologie –

zusammen in meiner Doktorarbeit

vereinen.

Für mich war schon lange während der Schul-zeit klar, was ich denn später mal studieren würde. Biologie. Darauf gebracht hat mich die Begeisterung meiner Biologielehrerin an ihrem

Fach, sie hat mich einfach mitgerissen. An der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg setzte ich den Plan in die Tat um und studierte dort sowohl meinen Bachelor als auch meinen Master in Biologie. Sehr gut fand ich, dass man sich im Masterstudium auf zwei Schwerpunkt-gebiete konzentrieren konnte, denn schon während des Bachelors empfand ich die Immu-nologie als eines der spannendsten Themenge-biete und entschloss mich, es neben zellulärer Tumorbiologie im Masterstudium zu vertiefen. Als ich dann das Laborpraktikum für meine Masterthesis am Institut für Pathologie der Uni Würzburg im Bereich Molekulare Immunologie absolvierte, war mir bereits klar, dass ich gern promovieren würde.

»MAN LEGT HIER DIREKT DEN GRUND-STEIN FÜR DIE ENTWICKLUNG NEUER MEDIKAMENTE.«

Heute arbeite ich als Doktorandin bei einem der weltweit führenden Biotechnologiekon-zerne, im Roche Innovation Center Penzberg,

im Bereich Forschung und Entwicklung. In der Industrie zu promovieren, finde ich besonders spannend, denn mit seiner Forschung legt man hier direkt den Grundstein für die Entwick-lung neuer Medikamente. In der Abteilung für Onkologie-Forschung bearbeite ich hier mein eigenes Projekt und untersuche die Interaktion zwischen Tumor- und Immunzellen von Krebsar-ten, die besonders schlecht auf Chemotherapie ansprechen. Die ersten Wochen war ich vollauf damit beschäftigt, mich in die Materie einzufin-den. Obwohl ich über ein solides Grundwissen über Immunologie und Tumorbiologie verfügte,

› Janina Findeis Bachelor- und Master-studium in Biologie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg Doktorandin bei Roche Diagnostics

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302 BIoloGIE - ErFAhrunGSBErIcht

Page 305: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

musste ich mich in den ersten Wochen darauf konzentrieren, Fachliteratur durchzuarbeiten und die in diesem Labor angewandte Metho-dik zu erlernen. Sehr nette Kollegen stehen mir hier immer zur Seite, um mich in Geräte und Methoden einzuweisen und auch mein Chef ist bei fachlichen Fragen immer als Ansprech-partner erreichbar. Mittlerweile arbeite ich selbstständig und bespreche meine Fortschritte regelmäßig mit meinem Arbeitsgruppenleiter,

ebenso wie mit meinem Unibetreuer. Neben der abwechslungsreichen Arbeit und der ange-nehmen Atmosphäre unter Kollegen, schätze ich es besonders, dass ich die Möglichkeit erhalte, regelmäßig an Konferenzen, Workshops und Vorträgen teilzunehmen und dabei auch meine eigenen Ergebnisse präsentieren und mit anderen Forschern diskutieren zu können. Das fördert innovatives Denken ungemein und hilft häufig Problemstellungen zu lösen.

»DIE ENTSCHEIDUNG IN EINEM UNTERNEHMEN UND NICHT AN DER UNIVERSITÄT ZU PROMOVIEREN MUSS JEDER FÜR SICH PERSÖNLICH TREFFEN.«

Das mich an der Arbeit in einem so großen internationalen Unternehmen auch sehr reizt, ist die Tatsache, nach der Promotion nicht nur den typischen Karrierepfad Doktorand, Post-Doc, Arbeitsgruppenleiter verfolgen zu können, sondern auch Einblick und Kontakte in anderen Bereichen wie Regulatory Affairs, Projekt-management oder Qualitätssicherung zu erhalten.

Die Entscheidung in einem Unternehmen und nicht an der Universität zu promovieren muss jeder für sich persönlich treffen. Wichtig finde ich, sich bei jedem Vorstellungsgespräch ausreichend über die Ziele des Projekts und dazu notwendige, bestenfalls bereits etablierte, Methoden zu informieren.

Daneben ist es sinnvoll gegenseitige Erwar-tungshaltungen abzugleichen, also wie intensiv wünscht man sich das Betreuungsverhältnis, was für ein Arbeitspensum wird erwartet und versteht man sich auf Anhieb gut mit den Kolle-gen? Die Promotionszeit ist eine sehr emotionale und arbeitsintensive berufliche Phase, daher war es für mich sehr wichtig, mich in meiner Umgebung wohlzufühlen. Alles in allem kann ich bisher sagen, dass meine Erwartungen erfüllt wurden und ich mit meiner Entscheidung sehr zufrieden bin, da ich frei und selbstständig an meinem Projekt arbeiten kann und mich dabei gleichzeitig sowohl fachlich als auch per-sönlich sehr gut betreut fühle.

303BIoloGIE - ErFAhrunGSBErIcht

Page 306: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

ANSCHRIFT

KONTAKT

WIR SUCHEN

PRAKTIKA

ABSCHLUSS-

ARBEITEN

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Bundesnachrichtendienst

Postfach 120

82042 Pullach

www.bundesnachrichtendienst.de

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Sie haben Ihr Studium der Informatik, Elektro- und

Informationstechnik oder vergleichbar beendet und

sind auf der Suche nach einem spannenden und nicht

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wicklungszyklen in der Informationstechnik stellen

unsere Fachkräfte regelmäßig vor neue, fordernde

Aufgaben. Unterstützen Sie uns bei der Bewältigung

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daran. Das Fraunhofer IIS gilt als erstklassige Adresse

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lich. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!

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63450 Hanau

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T 06181 / 35 -4256 • [email protected]

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Die Welt von Heraeus wartet mit großen Chancen und

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vent oder Professional, ob Naturwissenschaftler, In-

genieur oder Betriebswirt – Heraeus bietet unterschied-

lichste Karriereperspektiven in vielen verschiedenen

Arbeitsfeldern. Rechnen Sie mit attraktiven und ab-

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ten Aufgabenspektrum und Gestaltungsfreiräumen,

in denen Sie Ihre mutigen Ideen und Ihr Fachwissen

wirksam entfalten können.

Praktika sind in allen Fachbereichen möglich

Abschlussarbeiten sind in allen Fachbereichen

möglich

Direkteinstieg oder Traineeprogramme

in verschiedenen Fachbereichen

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304 nAturWISSEnSchAFtEn - EInStIEGSProFIlE

Page 307: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

ANSCHRIFT

KONTAKT

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wir 600 Mitarbeiter/-innen. Sie sind neugierig,

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und Kartographie, Geoinformatik, Mathematik, Wirt-

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Professionals: jobs.ptvgroup.com

305nAturWISSEnSchAFtEn - EInStIEGSProFIlE

Page 308: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Automobil- industrie

Page 309: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

»Wenn ich die menschen gefragt hätte, was sie wollen, hätten sie gesagt schnellere Pferde.«

henry Ford

5

Page 310: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Die Automobilindustrie – Innovationsmotor der deutschen Industrie

die deutsche Automobilindustrie ist die Schlüsselbranche des Geburtslandes des Automobils. Sie steht weltweit für Innovationsdynamik und Qualität. Einen entscheidenden Beitrag dazu leistet der starke »German mittelstand«.

»ZWEI-SÄULEN STRATEGIE«Deutsche Autos sind weltweit begehrt, weil

sie Qualität, Effizienz, Sicherheit, Komfort und wegweisendes Design repräsentieren. Vor allem auch auf Grund der Automobilindustrie stehen Begriffe wie »Made in Germany« und »German Engineering« für die Qualität deutscher Produkte. Der globale Erfolg der deutschen Automobilindustrie fußt auf der »Zwei-Säulen-Strategie« unserer Unternehmen. Diese umschließt sowohl den Ausbau der

Produktionsstandorte im Ausland als auch die starke Exportbasis im Inland. Von vier Neuwagen, die in Deutschland produziert werden, gehen drei in den Export. Diese Strategie ermöglicht es den Unternehmen, auf allen wichtigen globalen Märkten präsent zu sein.

Außerdem profitieren von dieser Strategie einheimische Arbeitnehmer, denn die Präsenz auf Wachstumsmärkten sichert Beschäftigung am Standort Deutschland. Unternehmen können nur langfristig profitabel wachsen,

wenn sie sich in den globalen Wettbewerb begeben und weltweit produzieren. Das zeigt sich auch daran, dass Deutschland das einzige traditionelle europäische Automobilland ist, das in den vergangenen zehn Jahren seine Automobilproduktion am Standort steigern konnte. Die Pkw-Produktion an den deutschen Standorten wuchs 2014 um drei Prozent auf über 5,6 Mio. Neufahrzeuge, wovon alleine 4,3 Mio. Fahrzeuge in den Export gingen.

5

308 AutomoBIlInduStrIE - vErBAnd

Page 311: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

FÜHREND BEI FORSCHUNGS- UND ENT-WICKLUNGSAUFWENDUNGENDie Innovationskraft der Automobilindustrie

ist zentral für ihren Erfolg. Sie fußt auf einem starken Fundament aus Forschungs- und Ent-wicklungsinvestitionen. Jährlich investieren die deutschen Hersteller und Zulieferer weltweit 29,6 Milliarden in FuE. Rund ein Drittel der gesamten

industriellen Forschungsinvestitionen in Deutsch-land entfällt auf die Automobilindustrie. Das macht sie zum Innovationstreiber Nummer eins auf nationaler Ebene. Auch international nehmen die deutschen Hersteller und Zulieferer eine Spitzenposition im Innovationswettbewerb ein.

Weltweit sind deutsche Unternehmen aus der Automobilindustrie wegen ihrer Inno-vationskraft und der Qualität ihrer Produkte hoch angesehen. Die Geschichte der deutschen Automobilindustrie, die mit der Erfindung des Automobils durch Carl Benz im Jahr 1886 begann, ist auch weiterhin von Erfolg geprägt. In Hin-sicht auf zukunftsweisende Technologien nimmt die deutsche Automobilindustrie eine zentrale Position ein. Nachdem die deutschen Hersteller 2014 16 Serienmodelle mit Elektroantrieb auf die Straße bringen konnten, folgen bis Ende 2015 13 weitere Fahrzeuge.

TECHNOLOGIEN DER ZUKUNFTFür die Entwicklung neuer Technologien

werden auch zukünftig steigende Zahlen an hochqualifizierten Absolventen benötigt. Sowohl

die Entwicklung kraftstoffsparender Antriebe – z.B. Clean Diesel, Plug-In-Hybride, reine Elektrofahrzeuge – als auch die zunehmende Vernetzung von Fahrzeugen erfordert Fach-kräfte aus den verschiedensten Bereichen. Die Beschäftigtenzahlen zeigen eine positive Ent-wicklung: Im vergangenen Jahr konnten die Unternehmen in Deutschland fast 20.000 neue Arbeitsplätze schaffen. Derzeit arbeiten mehr als 781.000 Mitarbeiter in den Stammbelegschaften der Automobilindustrie.

»GERMAN MITTELSTAND« UND »HIDDEN CHAMPIONS«Ein entscheidender Faktor für den Erfolg und

die Innovationsgeschwindigkeit der deutschen Automobilindustrie sind die mittelständischen Unternehmen. Der Mittelstand ist die industrielle Basis der Automobilbranche. Zulieferer stehen für drei Viertel der Wertschöpfung eines Auto-mobils. Viele Vertreter des Mittelstandes sind In-novationsgaranten und – von der Öffentlichkeit oft unbemerkt – als »Hidden Champions« Welt-marktführer in ihren Technologiefeldern. Sie bilden das Rückgrat der deutschen Wirtschaft.

2013

20

30

F&E-AUSGABEN DER DEUTSCHEN AUTO-MOBILINDUSTRIE- in Mrd. Euro -

10

2011

25,2 Mrd.€27,5 Mrd.€

(+9%)

› Quelle: Stifterverband

2012

29,6 Mrd.€

(+7%)

309AutomoBIlInduStrIE - vErBAnd

Page 312: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Gerade der automobile Mittelstand bietet ange-henden Absolventen vielfältige Möglichkeiten.

Gerade angesichts steigender Anforderungen an individuelle und umweltschonende Mobilität stellt die Automobilindustrie eine Wachstums-branche dar. Vor allem bei jungen Menschen zählen die Unternehmen zu den beliebtesten Ar-beitgebern. Sowohl Absolventen aus technischen und wirtschaftswissenschaftlichen Fächern, wie

Ingenieure und Betriebswirte, als auch aus den Bereichen der Rechtswissenschaften und Design sind in dieser Hinsicht gefragt. Wer sich für die Automobilbranche entscheidet, den erwartet ein spannender Einblick in Technologie, Mobilität und Nachhaltigkeit.

AUF EINEN BLICK

ANZAHL DER BESCHÄFTIGTEN IN DER

BRANCHE

781.200 (Dez. 2014)

BEREICHE MIT HOHEM BEDARF AN

ABSOLVENTEN

Maschinen- und Fahrzeugtechnik, Mechatro-nik, Automatisierung

UMSATZ (IMPORT/EXPORT)

385,5 Mrd. Euro (2013)

INVESTITIONEN (FUE)

29,6 Mrd. Euro, interne und externe Aufwen-dungen (2013)

PRODUKTIONSGEBIETE

Produktion von Autos und Autoteilen

UNTERNEHMENSANZAHL

mehr als 620 (Mitglieder des VDA)

SCHWERPUNKTLAND IN DER BUNDES-

REPUBLIK

Hersteller und Zulieferer sind bundesweit aktiv

BESCHÄFTIGUNGSWACHSTUM IN DER AUTOMOBILBRANCE

Hersteller Aufbauten Zulieferer Automobilindustrie

› Quelle: Statistisches Bundesamt

3

2

1

2012 2013 2014

3,5

2,32,7

3,1 3,1

1,91,6

2,5

3,3

1,8

-0,3

1,9

5

310 AutomoBIlInduStrIE - vErBAnd

Page 313: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

DURCHSTARTEN!Ihre Zukunft bei REHAU

Wollen auch Sie in einem spannenden und innovativen Arbeitsumfeld arbei-ten? Suchen Sie anspruchsvolle Aufgaben, verantwortungsvolle Projekte und internationale Möglichkeiten? Dann kommen Sie in unser Team!

REHAU AG + Co, Nadine Schardt, [email protected]/karriere

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Page 314: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Unternehmergeist – Karriere – InnovationIm Startup zum beruflichen ErfolgEin Beitrag der Pendix, Kleinunternehmen mit hohem Bedarf, Branche Automobilindustrie

Die Pendix GmbH wurde von

hochqualifizierten Absolventen

der Westsächsischen Hochschule

Zwickau gegründet, die sich in

Projekten des Hochschul-Racing-

Teams engagierten.

Aus der Leidenschaft für Autos und Motoren entstanden zuerst im Rahmen von Projektauf-trägen innovative Lösungen für die Automobil-branche, bevor die Idee zu einer elektronischen Tretkraftunterstützung, dem »PENDIX«, geboren wurde: Ein kleiner, handlicher Antrieb, der einfach und schnell überall einsetzbar ist, und z.B. an jedes Fahrrad passt. In unserer schnelllebigen Zeit, in der die Städte vor dem Autokollaps stehen, ein nicht zu unterschätzender Markt.

Der Schritt in ein Startup-Unternehmen war zwangsläufig, und ausgezeichnet mit dem Sächsischen Staatspreis für Design 2014, be-steht das Team mittlerweile aus 13 motivierten

Kolleginnen und Kollegen der verschiedensten Fachbereiche. Der Standort des Unternehmens wurde bewusst gewählt: zum einen bietet es Studierenden in der Region die Möglichkeit, die eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen im Rahmen eines Praktikums oder einer Diplom-, Bachelor- oder Masterarbeit zu ent-wickeln und unter Beweis zu stellen, zum anderen erhalten heimkehrende Absolventen anderer Hochschulen die Chance auf eine faire und anspruchsvolle Anstellung in ihrer Region. Unser junges, sich entwickelndes Unternehmen braucht motivierte, dynamische MitarbeiterInnen, die auch einmal um die Ecke denken und bereichsübergreifend arbeiten kön-nen. Schwerpunktmäßig, aber nicht nur, suchen wir im Bereich Entwicklung und Produktion Absolventen mit guten Ideen, die uns dabei unterstützen, dieses innovative Produkt weiter zu entwickeln und an den Markt zu bringen. Was erwarten wir? In einem Startup-Unternehmen kommt es noch mehr als in einem großen, altein-gesessenen Unternehmen auf das Engagement

eines jeden Einzelnen an, wie in einem Motor, kann jede Fehlstellung einer Schraube die Maschine aus dem Takt werfen.

»DIE TÄTIGKEIT IN EINEM STARTUP-UNTERNEHMEN VERLANGT EIN ENORMES DURCHHALTEVERMÖGEN!«

Deshalb suchen wir KollegInnen, die sich gerne ins Team einfügen und bereit sind, sich ganz auf die Weiterentwicklung unseres Pro-dukts einzulassen. Die Tätigkeit in einem Startup-Unternehmen verlangt zwar ein enor-mes Durchhaltevermögen, hohe Belastbarkeit und die Fähigkeit innerhalb interdisziplinärer Teams Verantwortung zu übernehmen, bietet aber auch die Möglichkeit, ein Teil von etwas sehr Großem zu werden, und begeistert damit jedes Teammitglied der Pendix GmbH. Diese Mentalität befähigt jeden Einzelnen »Alles« zu können und den Antrieb für den Fortschritt zu liefern. Die Möglichkeit der flachen Hierarchien und die damit verbundenen Aufstiegschancen

5

312 AutomoBIlInduStrIE - untErnEhmEnSBEItrAG

Page 315: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

bieten für alle Beteiligten eine adäquate Beschäfti-gungsmöglichkeit. Die kurzen Entscheidungs-wege befähigen uns den hohen Ansprüchen der Entwicklung und Produktion eines innovativen Antriebs gerecht zu werden. Diese kurzfristige Handlungsfähigkeit trägt nicht nur zu der hohen Motivation des Teams bei, sondern wird auch von allen Geschäftspartnern als eine der wichtigsten Grundvoraussetzung definiert. Ein Startup- Unter-nehmen wie die Pendix GmbH kann nur so erfolgreich sein, wie die Leistungsbereitschaft seiner Mitarbeiter. Genau aus diesem Grund ist eine zielgerichtete Personalentscheidung weg-weisend und eine langfristige Perspektive im Unternehmen grundsätzlich erwünscht. Wir

bieten jedem die Chance sich in unserem Team zu verwirklichen und etablieren. Besonders in einem so frühen Entwicklungsstand eines Unter-nehmens sind wir der Meinung, dass die Bindung eines jeden Einzelnen an das Unternehmen einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung und den gemeinsamen Erfolg hat.

»INDIVIDUALITÄT UND INNOVATION AUF DIE STRASSE ZU BRINGEN, SEHEN WIR ALS UNSEREN AUFTRAG.«

Diese Möglichkeit, ein zukunftsorientiertes Unternehmen, in einer wirtschaftlich wach-senden Region und mit einer einzigartigen

Performance tatkräftig zu unterstützen, ist die absolute Herausforderung sowie Erfüllung. In-dividualität und Innovation auf die Straße zu bringen, sehen wir als unseren Auftrag. Damit diese Vision Realität werden kann, setzen wir auf hoch motivierte und engagierte Mitarbeiter, die ebenso wie wir den Antrieb haben, Entwick-lungen für die Zukunft zu erschaffen. Unsere flachen Hierarchien bieten dabei genügend Frei-raum, um der Kreativität freien Lauf zu lassen, die für eine aufstrebende Branche und ein neues Produkt, die elektrische Tretkraftunterstützung, unbedingt notwendig ist. Eine langfristige Bin-dung der Mitarbeiter an das Unternehmen ist insbesondre für junge und kleine Unternehmen wesentliche Voraussetzung für einen nachhal-tigen Markteintritt und Unternehmenserfolg.

313AutomoBIlInduStrIE - untErnEhmEnSBEItrAG

Page 316: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Durchstarten in der Automobilindustrie –Einstiegschancen während und nach dem StudiumEin Beitrag der Ford-Werke, Grossunternehmen mit hohem Bedarf, Branche Automobilindustrie

Seit 90 Jahren produziert Ford erfolg-

reich Automobile in Deutschland.

In Köln läuft der Fiesta vom Band,

in Saarlouis Focus und C-Max. Am

Standort Köln werden außerdem die

preisgekrönten Ecoboost-Motoren

gefertigt und Fahrzeuge für die ganze

Welt designt und entwickelt. Im

Forschungszentrum in Aachen steht

die Forschung und Vorentwicklung

neuer Technologien für zukünftige

Fahrzeuge im Mittelpunkt.

Mit rund 24.000 Beschäftigen in Deutschland zählen wir zu den Großunternehmen. Typisch für einen Konzern dieser Größe ist die Vielzahl an Fachbereichen. Sie eröffnen für Studierende verschiedenster Fachrichtungen ein breites Spektrum an Möglichkeiten, Praxiserfahrung zu sammeln: Fertigung, Entwicklung, Forschung,

Qualitätswesen, IT, Einkauf, Marketing, Finanz, Öffentlichkeitsarbeit und Personalwesen schrei-ben regelmäßig projektbezogene Praktika und Abschlussarbeiten aus.

»THINK BIG: DIE KOMPLEXITÄT EINES GLOBAL WIRTSCHAFTENDEN GROSSUNTER- NEHMENS ERLEBEN, IN MULTINATIONALEN UND INTERDISZIPLINÄREN TEAMS MIT-ARBEITEN«

Als Tochter der Ford Motor Company sind wir Teil eines weltweit agierenden Unternehmens. Die globale Ausrichtung prägt die Tätigkeit in nahezu allen Bereichen. Im Praktikum oder bei der Erstellung einer Abschlussarbeit können

Studierende hautnah erleben, was es bedeutet, in internationalen und interdisziplinären Teams an der Planung und Entwicklung z.B. von Fahrzeugmodellen, Produktionsstätten, Ein-kaufsstrategien, IT-Lösungen für die ganze Welt zu arbeiten. Dafür müssen Studierende neben guten fachlichen Leistungen die passenden Voraussetzungen mitbringen:

»Die wichtigsten Anforderungen: Engage-ment, Teamfähigkeit, Selbstständigkeit, Eigen-verantwortlichkeit, Offenheit für kulturelle Vielfalt, fließende Englischkenntnisse und Begeisterung für Automobile«

Damit angesichts der Komplexität der Gesamtorganisation der rote Faden nicht verloren geht, werden die Studierenden

5

314 AutomoBIlInduStrIE - untErnEhmEnSBEItrAG

Page 317: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

kontinuierlich betreut und mit allen relevanten Prozessen, Systemen und Schnittstellen vertraut gemacht. In den Fachabteilungen werden sie in aktuelle Projekte eingebunden und erhalten Aufgaben, die sie jedoch selbstständig und eigenverantwortlich bearbeiten sollen. Der Einsatz in internationalen Teams macht es erforderlich, die eigene Sache auch in englischer Sprache vertreten zu können. Englisch ist in vielen Bereichen die Arbeitssprache, ins-besondere in den technischen.

Durch die Mitarbeit der Studierenden in laufenden Projekten leisten Praktika und Abschlussarbeiten für beide Seiten gute Dienste: Die Studierenden erhalten einen authentischen Einblick in den Arbeitsalltag und sammeln relevante Praxiserfahrungen. Das Unternehmen erhält einen faktischen Beitrag und hat Gelegenheit, potenzielle Nachwuchskräfte intensiv kennenzulernen.

Auch für Großunternehmen haben Praktika und Abschlussarbeiten einen hohen Stellenwert bei der Gewinnung neuer Fach-kräfte: Wer sich erfolgreich um ein Praktikum oder eine Abschlussarbeit beworben und

im Unternehmen einen positiven Eindruck hinterlassen hat, steht im Auswahlverfahren für Hochschulabsolventinnen und -absolventen auf der Pole-Position. Dabei sind Master- und Bachelorabschlüsse gleichermaßen gefragt.

Die Ford-Werke GmbH bietet für Absolven-tinnen und Absolventen den Direkteinstieg ins Unternehmen. Der Vorteil: Durch die sofortige Übernahme von Projektverantwortung kann man seine Kompetenzen direkt unter Beweis stellen und mit einer angemessenen Vergütung rechnen. Obwohl es kein ausgewiesenes Traineeprogramm gibt, bieten Fachbereiche ihren neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeit, nach relativ kurzer Zeit auf einen anderen Arbeitsplatz zu wechseln, um so ein umfassendes Knowhow zu vermitteln.

»AUTOMOBILKONZERNE HABEN IHREN MITARBEITERN EINIGES ZU BIETEN.«

Denn in erster Linie sind Generalisten gefragt. Ein breit angelegtes Wissen bildet die beste Voraussetzung für die Wahrnehmung der vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten in

verschiedenen Fachbereichen des Großkonzerns. Doch auch wer eine Spezialistenrolle anstrebt, profitiert davon, mal über den Tellerrand geschaut zu haben.

Automobilkonzerne haben ihren Mitar-beiterinnen und Mitarbeitern einiges zu bieten. Wer Wert auf hohe Arbeitsplatzsicherheit, umfangreiche Entwicklungschancen, gute Verdienstmöglichkeiten, Spielraum für indivi-duelle Arbeitszeitlösungen und weitreichende betriebliche Sozialleistungen legt, ist in einem Großunternehmen sehr gut aufgehoben.

315AutomoBIlInduStrIE - untErnEhmEnSBEItrAG

Page 318: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Bauwesen

Page 319: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

»dabei ist meist angenommen worden, dass ein Bauwerk erst anfange ein Kunstwerk zu werden, wenn es mehr tue als dem bloßen Bedürfnis zu genügen.«

hermann muthesius

5

Page 320: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Die Bauwirtschaft – eine starke Branche

die Bauwirtschaft ist eine starke Branche, die am deutschen markt erheblich zur Wertschöpfung und zur Schaffung von Arbeitsplätzen beiträgt. durch eine vielzahl an vor- und nachgelagerten Bereichen ist die deutsche Bauwirtschaft ein motor für die gesamte deutsche Wirtschaft. Sie trägt damit ganz wesentlich zum Wohlstand in unserem lande bei.

Die Fakten sprechen für sich: › Rund zehn Prozent des deutschen Brutto-

inlandsproduktes werden für Baumassnah-men verwendet. 2014 waren dies 293 Mrd. Euro.

› Das Baugewerbe erbringt (auf gleichem Niveau wie der gesamte Fahrzeugbau) die höchste Bruttowertschöpfung im Inland.

› Das Baugewerbe ist mit etwa 2,5 Millionen Erwerbstätigen einer der grössten Arbeit-geber in Deutschland.

Die Bauwirtschaft teilt sich auf in das Bauhauptgewerbe (das vorwiegend Roh- und Tiefbauleistungen erbringt) und das Ausbaugewerbe (das vor-rangig den Innenausbau betreibt bzw. Bestands-maßnahmen erbringt).

Der Hauptverband der Deutschen Bau-industrie vertritt die Belange von ca. 2.000 großen und mittelständischen Unternehmen, die mit 50 Milliarden Euro knapp die Hälfte des Umsatzes des deutschen Bauhauptgewerbes erwirtschaften. Die Unternehmen beschäftigen

250.000 Mitarbeiter. Das sind rund ein Drittel aller Beschäftigten im deutschen Bau-hauptgewerbe.

Vor allem über Tochter- und Beteiligungs-gesellschaften ist die Deutsche Bauindustrie aber auch im Ausland erfolgreich. Die im Ausland tätigen Bauindustrieunternehmen haben 2014 eine internationale Bauleistung von rund 32 Milliarden Euro erbracht.

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Page 321: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

WAS MACHT EIGENTLICH EIN BAUINGENIEUR?Mehr als man meint. Bauingenieure bauen

Wohn- und Geschäftshäuser, Fabriken, Kliniken und Museen bis hin zu Straßen, Bahnhöfen, Tunnel und Klärwerken, außerdem Flughäfen, Häfen und Offshore-Windkraftanlagen. Aber auch beim Bauen hat rasanter technischer Fortschritt, besonders im Hinblick auf Klima- und Umweltschutz, das Arbeitsfeld erheblich erweitert. Aus dem »einfachen« Bauen ist komplexes Entwickeln, Planen, Betreiben und Verwerten geworden. Der Lebenszyklus von Gebäuden und Anlagen rückt in den Mittel-punkt. Das bedeutet für den Bauingenieur, neue Aufgaben in der Projektentwicklung, in der Finanzierung oder im Facility Management zu übernehmen. Bauingenieure arbeiten in folgenden Kernbereichen:

BAU UND ERHALT VON MOBILITÄT UND INFRASTRUKTURStraßen und Brücken, Schienenwegen und

Wasserstraßen prägen unser Land und sind die Voraussetzung für unsere Mobilität. Diese Infra-

struktur zu erhalten zählt zu den Hauptaufgaben von Bauingenieuren. Für unser modernes Leben ist aber der Bereich der Trinkwasserver- und Abwasserentsorgungssysteme mindestens ge-nauso wichtig. Ein unterirdisches Kanalnetz – in Deutschland ist es länger als die mittlere Entfernung zum Mond (384.400 km) – leitet das Abwasser zu Klärwerken, die es wiederum gereinigt den Flüssen zuführen. Bau und Wartung dieser Systeme gehören auch zu den vielen Aufgaben des Bauingenieurs.

VERBESSERUNG DER ENERGIEBILANZBauingenieure sind Experten für die

energetische Sanierung von Wohn- und Büro-gebäuden, aber auch großer Anlagen und Fabrikgebäuden. Eine wichtige Leistung, die hilft, Energie zu sparen und so die negativen Auswirkungen des Klimawandels zubegrenzen.

BAULICHE ERSCHLIESSUNG VON ERNEU-ERBAREN ENERGIENEnergieeinsparung und -gewinnung sind

generell Themen, die Bauingenieure zunehmend beschäftigen: bei der Entwicklung von Offshore-

Windparks, von CO2-armen Kraftwerken der neuesten Generation, von Geothermieanlagen oder Biomassekraftwerken, die neue Möglich-keiten der Energiegewinnung eröffnen.

ERHALT UNSERER LEBENSGRUNDLAGENBauingenieure tragen durch ihre Arbeit

im Bereich Abfallentsorgung und Altlasten-sanierung zur Entlastung der Umwelt bei und schützen unsere natürlichen Ressourcen.

CHANCEN, GELD UND MÖGLICHKEITEN ES GIBT VIEL ZU TUN – DER ARBEITS-MARKT FÜR BAUINGENIEUREEin Blick auf die bisher vorgestellten

Aufgabenfelder, die Zukunftsaufgaben und zukünftigen Entwicklungstendenzen im Bau-gewerbe zeigen: Zukunftssicherheit ist eines der wesentlichen Merkmale des Berufs Bau-ingenieur. Bereits heute können viele der offenen Stellen für Bauingenieure nicht mehr besetzt werden bzw. ist die Zeit bis zur Stellen-besetzung überdurchschnittlich lang. Zwischen Angebot und Nachfrage nach Bauingenieuren bleibt also weiterhin ein großer Abstand.

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Page 322: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

GUTER JOB, GUTES GELD – VON ANFANG ANDas tarifliche Anfangsgehalt in der Bau-

industrie nach dem Studium beträgt beispiels-weise mit dem Bachelorabschluss etwa 3.400 Euro (West) bzw. 3.100 Euro (Ost). Absolventen

mit Masterabschluss einer FH können 3.800 Euro (West) bzw. 3.500 Euro (Ost) verdienen. Masterabsolventen von Universitäten beginnen im Westen mit 4.200 Euro und im Osten mit 3.800 Euro (Beträge gerundet). Entsprechende Berufs-erfahrung ist hierbei noch nicht mit einbezogen.

Noch nicht berücksichtigt sind ferner sonstige tarifliche und betriebliche Leistungen.

SPEZIALISTEN GESUCHTIn einer zunehmend komplexen Welt

ist Spezialisierung eine Voraussetzung für modernes Bauen. Die Fakultäten und Fach-bereiche des Bauingenieurwesens haben auf diese Anforderung reagiert: parallel zum klassischen Bauingenieurstudium bieten sie eigenständige Studiengänge für Spezialeinsatzgebiete an. Bau-prozessmanagement, Energieeffizientes Bauen oder Europäisches Baumanagement sind nur drei von den zahlreichen neuen Optionen, die sich Studenten heute bieten.

FAZITWer heute ein Studium des Bauingenieur-

wesens beginnt, hat hervorragende Chancen auf einen Arbeitsplatz nach Wunsch und mit Perspektiven: also interessante und aufregende, individuell zu gestaltende Aufgabenfelder sowie eine attraktive Entlohnung auf lange Sicht.

AUF EINEN BLICK

ANZAHL DER BESCHÄFTIGTEN IN DER

BRANCHE

756.000 (2013)

DURCHSCHNITTSGEHALT

6000 Euro pro Monat

EINSTIEGSGEHALT DER HOCHSCHUL-

ABSOLVENTEN

knapp 4.000 Euro

ANZAHL DER ABSOLVENTEN IN DER

BRANCHE

rund 4.500 pro Jahr

BEREICHE MIT HOHEM BEDARF AN

ABSOLVENTEN

Hoch- und Tiefbau

MINDESTABSCHLUSS

Bachelor. Die ASBau-Standards bereiten hervorragend auf den Beruf vor

UMSATZ (IMPORT/EXPORT)

95,5 Milliarden Euro (2013)

PRODUKTIONSGEBIETE

Wohnungs- und Wirtschaftsbau sowie öffent-licher Bau

UNTERNEHMENSANZAHL

75.330 Betriebe (2013)

TOP-10 DER UNTERNEHMEN

Hochtief, Bilfinger, Strabag, Züblin, Bögl, Goldbeck, Bauer, Eurovia, Köster, Leonhard Weiss

SCHWERPUNKTLAND IN DER BUNDES-

REPUBLIK

Süddeutschland5

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Page 323: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

UND WIE WIRD MAN BAUINGENIEUR?Hier die persönlichen Voraussetzungen:

Wenn Sie für Naturwissenschaften und Mathe-matik Interesse und Talent verspüren, wenn Sie Fremdsprachen können und Teamarbeit mögen, dann erfüllen Sie bereits wesentliche Vor-aussetzungen für den Beruf des Bauingenieurs.

JENSEITS VOM TELLERRAND – NEUE AUFGABEN DES BAUINGENIEURSBedingt durch die erweiterten Aufgaben-

felder wie Projektmanagement und -controlling, Vertragswesen, Marketing und Projektent-wicklung, Finanzierung und Facility Manage-ment, sollten Sie betriebswirtschaftliche und juristische Kenntnisse und Fähigkeiten er-werben. Prüfen Sie Ihre Lehrpläne darauf hin. Einige Hochschulen haben bereits hierfür neue Studienrichtungen oder interdisziplinäre Studiengänge (etwa für Baubetriebswirtschaft oder Baumanagement, Immobilien- und Infra- strukturmanagement oder Immobilienöko-nomie etc.) eingerichtet. Angebote, mit denen Sie sich unbedingt beschäftigen sollten!

DER WEG ZUM EIGENEN PROFILTypische Vertiefungsrichtungen:

› Konstruktiver Ingenieurbau (Beton-, Holz- und Stahlbau, statische Berechnung von Bauwerken, Baustoffe)

› Baumanagement (Baustellenmanagement, Bauausführung, Baubetriebswirtschaft)

› Wasserwesen und Abfallwirtschaft (Hydrologie, Wasserwirtschaft, Wasserbauwerke)

› Verkehrswesen und Raumplanung (Strassen- und Eisenbahnbau, Flughäfen, Verkehrs-lenkung, städtische Infrastrukturen, Landesplanung)

Es gibt eine Reihe weiterer, hier nicht aufgezählter Vertiefungsschwerpunkte. Grund-sätzlich empfiehlt es sich, ein breit aufgestelltes Bachelor Studium zu absolvieren und eine Spezialisierung erst im Masterstudium vor-zunehmen.

UND NACH DEM STUDIUMhaben Sie die Wahl zwischen drei Gruppen

von Arbeitgebern:

› das volle Programm: Die Arbeit im Bauun-ternehmen

› Ingenieurbüros: Alleskönner gesucht › im Öffentlichen Dienst

CHANCEN, SOWEIT DAS AUGE REICHTWeitere potenzielle Arbeitgeber für Bau-

ingenieure sind die Deutsche Bahn AG und die Deutsche Telekom AG, Verkehrs-unternehmen und zahlreiche Zweckverbände und Unternehmen der Energie- und Wasser-wirtschaft. Darüber hinaus wendet sich ein Teil der Hochschulabgänger der Baustoff-industrie, der Baumaschinenindustrie, den Bauabteilungen privater Bauherren und den Verbänden der Bauwirtschaft oder Institutionen des Umweltbereiches zu oder verbleibt in der Hochschulforschung.

› www.werde-bauingenieur.de › www.schaffen-was-bleibt.de › www.bauindustrie.de › www.asbau.org

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Page 324: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Von der Uni nach Löningen – und von dort auf die globalen MärkteEin Beitrag der Remmers Gruppe, Mittelstand mit geringem Bedarf, Branche Bauwesen

Wie kommt es, dass Holzfenster nicht

faulen? Warum bleibt die Kellerwand

trotz Dauerregens dicht? Kompetente

Antworten auf diese und noch viel

mehr Fragen rund um den Holz-,

Bauten- und Bodenschutz gibt seit 65

Jahren die Remmers Gruppe. Das

Unternehmen entwickelt und ver-

treibt Bauprodukte und -systeme vom

Keller bis zum Dach.

Remmers ist ein Familienunternehmen mit Hauptsitz in Löningen im westlichen Nieder-sachsen. Heute ist der Premium-Anbieter bei einem Gesamtumsatz von 300 Millionen Euro mit über 1.400 Beschäftigten in über 40 Ländern etabliert. 300 Fachvertreter und Anwendungstechniker allein in Deutschland bilden das dichteste Netz für kompetente Kundenberatung vor Ort.

PRAKTIKUMStellt sich natürlich die Frage, wie man

rein kommt ins Team. Das kann zum Beispiel durch ein Praktikum gelingen – und das bereits während des Studiums. Praktikanten erhalten einen umfassenden Einblick ins Tagesgeschäft des Betriebs und damit eine Vorstellung davon, welche Arbeitsbereiche sie interessieren – und für welche sie sich überhaupt eignen. Mehrere Praktikanten konnten bereits in eine Festanstellung übernommen werden.

BREITES SPEKTRUM AN BERUFENGerade in einem Unternehmen von der Größe

der Remmers Gruppe bieten sich vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten für Hochschul-absolventen: Insbesondere im Marketing, im Vertrieb und im Export, darüber hinaus aber auch in den Bereichen Produktmanagement, Controlling, Logistik sowie im Bildungswesen stehen grundsätzlich erst einmal alle Türen offen. Auch Chemikern und Ingenieuren bieten sich u.a. in den Forschungs- und Entwicklungsabteilungen

attraktive Karrierechancen. In den speziali-sierten Abteilungen des Unternehmens stehen aufgrund der überschaubaren Strukturen stets Fachexperten als Coach und Mentor zur Ver-fügung, was die Einarbeitung der Berufsein-steiger erleichtert.

WIE GELINGT DER EINSTIEG?Die Einstellungsvoraussetzungen dürften

zunächst kaum überraschen: Die Personal-abteilung achtet auf Noten, Praktika, EDV- und Sprachkenntnisse. Darüber hinaus spielen aber das Kommunikationsverhalten und das persönliche Auftreten eine wichtige Rolle.

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322 BAuWESEn - untErnEhmEnSBEItrAG

Page 325: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Auch wird ehrenamtliches Engagement gerne gesehen. Stärker als in sehr großen Kon- zernen berücksichtigt das Familienunternehmen Remmers, dass der Bewerber vom »Typ« her passt. Hier geben Aspekte wie Freundlichkeit, Offenheit und eine gewisse Bodenständigkeit den Ausschlag. Denn bei allem globalen Engage-ment versteht sich Remmers als traditionsreich und regional verankert. Da das Unternehmen eine große Vielfalt an Berufen bietet, sind auch die Anforderungen an die Absolventen – abgesehen von der stets voraus zu setzenden charakterlichen Eignung – unterschiedlich. Am Ende entscheidet die Motivation des Bewerbers über seine Einstiegschancen!

B.A. ODER M.A.?Mit welchem Abschluss hat man die besseren

Karten? Hierauf gibt es keine eindeutige Ant- wort, denn Remmers zieht keinen der beiden vor. Trotzdem hat das Unternehmen gewisse Unterschiede registriert: So ist der B.A.-Ab-schluss in den meisten Studiengängen stärker praktisch ausgerichtet, der M.A.-Abschluss eher theoretisch. Daraus können sich verschiedene

Aufgabengebiete bzw. Einstiegsvoraussetzungen ergeben. Heißt: Es kommt immer auf den Einzelfall an, denn auch B.A.-Abschlüsse bieten häufig eine gute theoretische Fundierung.

› Mehr erfahren Sie unter www.remmers.de.

Ein Beitrag von Frau Dr. Christina Blanck, Studium der Erziehungswissenschaften (Diplom) und der Sozialwissenschaften (Magister) an der Universität Vechta, Promotion zum Thema »Handlungsoptionen für den Mittelstand bei Fachkräftemangel«, Referentin für Strategisches Personalmanagement bei der Remmers Baustofftechnik GmbH

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Page 326: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Den Wandel gestaltenEin Beitrag von Brunata, Mittelstand mit mittlerem Bedarf, Branche Immobilienwirtschaft aktiv im Bauwesen

BRUNATA München ist ein familien-

geführtes Unternehmen und Teil der

erfolgreichen BRUNATA-METRONA-

Unternehmensgruppe. Seit über

60 Jahren sorgen wir für die ver-

ursachungsgerechte Verteilung von

Heiz- und Wasserkosten. Dadurch

leisten wir einen wichtigen Beitrag

zum Energiesparen, denn wenn jeder

Nutzer genau das bezahlt, was er

selber verbraucht, wird er versuchen,

seinen Verbrauch möglichst niedrig zu

halten.

Unser Unternehmen kann man mehreren Branchen zuordnen – je nachdem, wie man es betrachtet. Unsere Dienstleistungen er-bringen wir für die Immobilienbranche. Unser Haupt-»Produkt« ist die Abrechnung von Heiz-, Warmwasser-, Kaltwasser- und Hausnebenkosten, wofür wir – wie ein IT-Unternehmen – ein eigenes Rechenzentrum

betreiben. Wir beschäftigen Handwerker, die unsere Erfassungsgeräte montieren, Ingenieure, die komplexe Beratungsleistungen erbringen und Betriebswirte, die Prozesse optimieren. Es gibt also nicht den typischen »BRUNATA-Studiengang«.

»BEI UNS ARBEITEN AUCH ZAHLREICHE QUEREINSTEIGER.«

Etwa zwei Drittel unserer 700 Mitarbeiter sind in der Zentrale in München tätig. Der Rest verteilt sich auf die Niederlassungen in Augsburg, Stuttgart, Nürnberg, Dresden und Berlin. Firmengröße und Anzahl der Mitarbeiter spiegeln sich zum Beispiel in unserem Wiki wider. Dies ist ein Bereich in unserem Intranet, in dem alle Mitarbeiter Beiträge aus ihrem jeweiligen Fachbereich veröffentlichen und Fachfragen an Kollegen stellen können. Das Wiki wird intensiv genutzt. Täglich gibt es neue Beiträge, die den Mitarbeitern helfen, zu verstehen, was im Unternehmen vor sich geht. Auch die eigene Kantine ist ein Beleg für die Firmengröße. Dass die freundlichen Damen aus

der Küche fast jeden Gast mit Namen begrüßen, unterstreicht dagegen eher den familiären Charakter unseres Unternehmens. Es kann zum Beispiel ohne weiteres passieren, dass man beim Essen am selben Tisch wie die Geschäftsleitung sitzt. In diesen Fällen wird genauso offen über fachliche oder persönliche Themen geplaudert. Worin BRUNATA eher kleineren Unternehmen ähnelt, ist die Tatsache, dass junge Mitarbeiter schnell Verantwortung übernehmen dürfen und in ihren Projektteams mit anspruchsvollen Aufgaben betraut werden. Das beschleunigt die fachliche und persönliche Entwicklung, wovon Mitarbeiter und Unternehmen gleichermaßen profitieren. Unser Geschäft ist konjunk-turunabhängig. Das macht die Arbeitsplätze des Unternehmens sehr sicher. Dennoch ist absehbar, dass der digitale Wandel, der aktuell tiefgreifende Veränderungen in allen Branchen und Lebensbereichen hervorruft, auch gra-vierende Auswirkungen auf unser Geschäft haben wird. Zukünftig werden auch in der Gebäudetechnik immer mehr Geräte intelligent und vernetzt sein, wodurch nicht nur der Komfort der Nutzer steigt sondern auch die Prozesse

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Page 327: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

rund um die Immobilienverwaltung digitalisiert und beschleunigt werden. Diese Veränderungen wollen wir mitgestalten. Mit Initiativen und Innovationen, die zum einen bestehende Pro-zesse optimieren und uns zum anderen neue Geschäftsfelder und neue Kundenkreise er-schließen. Um unsere Mitarbeiter fit zu machen für diese Herausforderungen, legen wir großen Wert auf Schulungen und Weiterbildungen. Verantwortlich hierfür ist ein internes Personal-entwicklungsteam. Gleichzeitig sind wir ver-stärkt auf der Suche nach jungen Talenten, die neue Ideen und neue Sichtweisen in unser Unternehmen bringen.

»EINSTEIGER ÜBERNEHMEN BEI UNS SCHNELL VERANTWORTUNG IN EIGENEN (TEIL-)PROJEKTEN.«

Ob im kaufmännischen Bereich, Produkt-management und Technik oder im Vertrieb – wir unterstützen Absolventen zielgerichtet und individuell beim Karrierestart. Die neuen Kollegen lernen in intensiven Schulungen alle Facetten des Unternehmens kennen und

werden jeweils von einem persönlichen Men-tor gefördert. Der Mentor begleitet seinen Absolventen auf dessen Weg ins Unternehmen und unterstützt beim Aufbau eines eigenen Kontaktnetzwerks. In regelmäßigen Gesprächen tauscht sich jeder Neueinsteiger mit seinem Mentor und den Verantwortlichen aus dem

Ausbildungsbereich über seine Erfahrungen, die nächsten Schritte und seine Entwicklungsziele aus. Mit flachen Hierarchien sowie vielfältigen Auf- und Umstiegsmöglichkeiten bieten wir jungen Mitarbeitern exzellente Perspektiven.

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Page 328: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Im Mittelstand gehen Innovation und Handwerk Hand in HandEin Beitrag von Josef Gartner, Mittelstand mit mittlerem Bedarf, Branche Bauwesen

Die Ergebnisse der eigenen Arbeit

auf der ganzen Welt bestaunen und

trotzdem in einem familiären Umfeld

arbeiten? An High-Tech-Projekten mit-

wirken, die nichts mit Fließbandferti-

gung zu tun haben? Genau das ist bei

dem mittelständigen Unternehmen

Josef Gartner aus Gundelfingen an der

Donau möglich. Von London über New

York nach Hong Kong und noch viel

weiter: Die Fassaden aus Stahl oder

Aluminium prägen die Skyline von Me-

tropolen auf der ganzen Welt. Rund

1.300 Mitarbeiter helfen dabei, Gebäu-

de rund um den Globus einzukleiden.

Die Einstiegsmöglichkeiten im Mittelstand sind vielfältig und nicht durch vorgefertigte Karrierewege gekennzeichnet. Je nach indi-viduellen Fähigkeiten und Kompetenzen wird das Personal eingestellt und entwickelt. So kommt es oft vor, dass Mitarbeiter mit dem Unternehmen gewachsen sind. Heute sind ehemalige Auszubildende beispielsweise in der Projektleitung und managen Bauvorhaben in Europa oder Nordamerika. Wieder andere haben zunächst studiert, in anderen Unter-nehmen Erfahrungen gesammelt und sind erst später als Professional eingestiegen. Auch das duale Studium oder die Betreuung von Abschlussarbeiten sind üblich. Ähnlich wie in Großkonzernen bieten auch viele Mittelständler an, nach dem Studium als Trainee einzusteigen. Die potentiellen Startmöglichkeiten sind also keineswegs eintönig. Im Mittelpunkt stehen dabei die individuellen Kompetenzen – deshalb wird der Master auch nicht prinzipiell dem Bachelor vorgezogen.

Bereits vor mehr als 145 Jahren wurde der Fassadenbauer gegründet. Seit 2001 gehört er

zur italienischen Permasteelisa Gruppe und zählt heute zu den führenden Fassadenbauern weltweit. Typisch Mittelstand: eine lange Firmen-tradition und auf dem ganzen Globus aktiv. Wenn ein Architekt nicht weiß, ob sich sein Vorhaben überhaupt realisieren lässt – dann braucht er einen Spezialisten, der gleichzeitig groß genug ist, um die Höhe der Investition zu realisieren wie das Unternehmen aus Gundelfingen. Zum

»FLACHE HIERARCHIEN, KURZE WEGE, EIN HARMONISCHES MITEINANDER –UND IN DER KANTINE TRIFFT MAN AUCH DEN GESCHÄFTSFÜHRER.«

Portfolio gehören Beratung, Forschung und Entwicklung, Design & technische Planung, Projektleitung, Leistungsprüfung, Aluminium- und Stahlproduktion, Logistik, Montage und Aftermarket-Business. Diese Vielfältigkeit spiegelt sich auch in der täglichen Arbeit im mittelgroßen Unternehmen wieder.

Anders als in Großkonzernen können die Mitarbeiter im Mittelstand dank der flachen

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Page 329: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Hierarchien und kurzen Entscheidungswege die Entwicklung des Unternehmens meist noch maßgeblich mitgestalten. Wer eine gute Idee hat, muss nicht erst unzählige Hierarchiestufen hinauf, um sie durchzusetzen. Gleichzeitig sind Aspekte wie Weiterbildung anders als in kleinen Unternehmen bereits als fester Bestandteil im Personalmanagement verankert. Auch hier gilt die Devise, dass individuelle Kompetenzen speziell gefördert werden. So werden keine Standard-Weiterbildungsmaßnahmen, sondern spezielle Lösungen angeboten.

»ICH HABE ETWAS GESUCHT, DAS ENT-WICKLUNGSPOTENTIAL BIETET. DES-HALB HAT MIR DAS TRAINEE-PRINZIP SO ZUGESAGT.«Clemens Schwarz, Trainee bei Josef Gartner

Quer- und Vordenker sind gefragt, denn keine Fassade gleicht der anderen. Bei Gartner gibt es noch echtes Handwerk: Die Fassaden sind Unikate und werden nicht in großer Serie gefertigt. Das schätzen neben den Kunden, für die man so auch Spezialprojekte realisiert, vor

allem die Mitarbeiter. Während das Personal in großen Unternehmen meist sehr spezialisiert und in nur einem Verantwortungsbereich tätig ist, werden von den Experten im Mittelstand oft unterschiedlichste Kompetenzen und Denkweisen für sehr verschiedene Projekte gefordert. Ob in der Fertigung, im Design

oder im Projektmanagement: Die Mitarbeiter stehen stets vor neuen Herausforderungen. Monotonie gehört daher sicherlich nicht zum Arbeitsalltag. Das zeigt sich auch in intensiver Forschung und Entwicklung: Kontinuierlich wird an innovativen und energieeffizienten Fassadensystemen gearbeitet, damit auch in Zukunft der Erfolg garantiert ist.

Die zum Teil spektakulären Fassaden-konstruktionen, wie die der BMW-Welt in München, sind nicht nur etwas für das Auge, sie fordern von den Mitarbeitern auch Kreativität und Köpfchen. Richtige Tüftler findet man zum Beispiel am Teststand. Mit Hilfe ausgeklügelter Systeme weisen die Ingenieure nach, dass ein Fassadenelement allen potentiellen Einwirkungen standhält. Und das im wahrsten Sinne des Wortes: Sturm, Regen, Dauerbestrahlung oder gar mechanische Belastungen durch ein Pendel – all das muss die Fassade überstehen. Auch diese Arbeiten werden im Unternehmen durchgeführt und nicht, wie bei kleineren Unternehmen oft der Fall, an externe Partner vergeben. Die Mitarbeiter sind daher stolz, die Ergebnisse der eigenen Arbeit

327BAuWESEn - untErnEhmEnSBEItrAG

Page 330: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Bei Drees & Sommer wachsen Einsteiger mit dem UnternehmenEin Beitrag von Drees & Sommer, Mittelstand mit mittlerem Bedarf, Branche Bauwesen

Wer die kurzen Wege und die

persönliche Atmosphäre von kleineren

Unternehmen schätzt, und gleichzeitig

internationale Luft schnuppern und

Großprojekte begleiten möchte, sollte

international aktive mittelständische

Unternehmen genauer unter die Lupe

nehmen. Eines ist der Immobilien-

dienstleister Drees & Sommer, der

mit über 1.770 Mitarbeitern an 17

deutschen und 20 internationalen

Standorten vertreten ist und Immo-

bilienprojekte mit Beraten, Planen,

Bauen und Betreiben begleitet.

Das Leistungsportfolio umfasst dabei an allen Stand-orten Entwicklungsberatung, Projektmanagement, Engineering, Immobilienberatung, Infrastruk-turberatung und Strategische Prozessberatung. Mit dieser Aufteilung und der breit gefächerten Bandbreite können Mitarbeiter im Mittelstand

das Beste aus Kleinunternehmen und Konzernen vereinen: Individuell angepasstes Arbeiten in kleinen Teams vor Ort, mit flachen Hierarchien und hoher Eigenverantwortung auf der einen Seite, ein globales Umfeld sowie die Möglich-keit, sein Umfeld mit dauerhaften Immobilien langfristig mitzugestalten auf der anderen Seite. Dazu kommt die Option, im Ausland zu arbeiten – sei es auf absehbare Zeit oder für einen unbe-grenzten Zeitraum.

»KLEINUNTERNEHMEN SIND MEIST NICHT AUF PERSONELLES WACHSTUM AUSGELEGT WÄHREND BEI KONZERNEN DER KARRIERE-WEG OFT NAHEZU VORGEZEICHNET IST.«

MIT DEM UNTERNEHMEN WACHSENGleichzeitig bietet ein mittelständisches

Unternehmen auf Wachstumskurs die Chance, mitzugestalten, neue Wege zu gehen und Teil des Wachstums zu werden. Schließlich boomt die Immobilienwirtschaft. In keiner Firma sind die Aufstiegsmöglichkeiten so gut, wie in einem aufstrebenden Mittelstandsunternehmen. Klein-unternehmen sind meist nicht auf personelles

Wachstum ausgelegt während bei Konzernen der Karriereweg oft nahezu vorgezeichnet ist. Hingegen wächst der Personal- und damit auch der Führungskräftebedarf bei Drees & Sommer rasant.

Gerade Berufseinsteiger können – und sollen – von Anfang an unternehmerisch denken und handeln, um baldmöglichst erste Führungs-aufgaben zu übernehmen und selbst eigene Teams anzuleiten. Bereits beim Einstieg – bei Drees & Sommer in der Regel als Projektmanager – übernehmen die Berufsanfänger eigenständig die Verantwortung für Teilprojekte, erfahrene Paten stehen während dieser Zeit mit Rat und Tat zur Seite. Dabei gehen die meisten Einsteiger ihre ersten Schritte als Generalisten und finden während der ersten Jahre im Beruf heraus, welche Teile ihrer Arbeit ihnen am meisten Freude bereiten und welche Fähigkeiten besonders stark ausgeprägt sind. Dabei bietet der Mittelstand mehr Vielfalt in unterschiedlichen Funktionen und damit ganz andere Entwicklungsmöglichkeiten. Der Einstieg bei einem Großkonzern hingegen bedeutet oft, von Beginn an nur einen kleineren Ausschnitt der Leistungs- bzw. Produktionspalette

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Page 331: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

zu bearbeiten und später als Führungskraft mehr und mehr das Gesamte in den Blick zu bekommen. Es gibt dabei kein gut und schlecht – die Frage ist, welcher Typ der Berufseinsteiger ist, welche Ziele er verfolgt und wie er arbeiten möchte.

DIE EIGENE NISCHE FINDENIn einem 1.770-Mitarbeiter starken Unter-

nehmen mit einer dezentralen Firmenstruktur wie sie Drees & Sommer hat, können die Mitar-beiter ihre eigene Nische finden, in der sie sich selbst langfristig zuhause fühlen als auch das Unternehmen mit ihren Kenntnissen optimal vorantreiben. Dabei gilt es besonders für Neu-

linge in der mittelständischen Immobilienbranche, immer flexibel zu bleiben und die wechselnden Anforderungen dieses dynamischen Wirtschafts-zweigs anzunehmen.

»WER WENIGER EINEN GROSSEN NAMEN SUCHT, SONDERN TATSÄCHLICH SPAN-NENDE PROJEKTE BEGLEITEN WILL, SOLLTE ALSO DEN MITTELSTAND IM AUGE BEHALTEN.«

Mittelständische Unternehmen sind oft eher »hidden champions« und selten über die eigene Branche hinweg weltbekannt. Auch Drees &

Sommer fällt mit seiner Mitarbeiteranzahl in diese Kategorie – das Unternehmen ist deutscher Marktführer im Immobilienprojekt-management und spielt damit in der ersten Liga mit. Wer weniger einen großen Namen sucht, sondern tatsächlich spannende Projekte begleiten will, sollte also den Mittelstand im Auge behalten: Das Mercedes-Benz Museum in Stuttgart, der Potsdamer Platz in Berlin oder Hallen für Automobilhersteller in China und Ungarn wurden nicht von Großkonzernen gemanagt – sondern von den Mitarbeitern von Drees & Sommer.

› Bildquelle: Sandra Schuck Berlin › Berufseinsteiger übernehmen im Mittelstand

von Anfang an Verantwortung

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Page 332: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Individuell weiterentwickelnEin Beitrag von Goldbeck, Grossunternehmen mit hohem Bedarf, Branche Bauwesen

Goldbeck ist ein familiengeführtes,

europaweit tätiges und in Deutsch-

land führendes Bauunternehmen.

Über 3.900 Mitarbeiter konzipieren,

bauen und betreuen Bürogebäude,

Logistik- und Industriehallen,

Parkhäuser und andere Gebäude-

typen. Das Besondere ist unsere

systematisierte Bauweise mit

Bauteilen, die wir überwiegend in

eigenen Werken herstellen.

Wir sind eines der größten und erfolgreichsten Bauunternehmen in Deutschland. An über 40 Standorten in Deutschland und Europa arbeiten bei uns Kollegen der verschiedensten Fachrichtungen daran, Gebäude im gewerblichen und kommunalen Bereich zu planen, zu bauen und langfristig zu betreuen. Wir bieten daher engagierten Studierenden deutschlandweit die Möglichkeit, ihre Kenntnisse aus dem Stu-dium in die Praxis umzusetzen. Ein großer

Vorteil, da Praktikanten in der eigenen Region bleiben können und gleichzeitig die Strukturen und Prozesse eines Großunternehmens kennen-lernen. Im Schwerpunkt suchen wir nach Studierenden und Absolventen aus den Be-reichen Architektur, Bauingenieurwesen, Facility Management, Gebäudetechnik und Wirtschafts-ingenieurwesen (Bau).

»PRAKTIKANTEN HABEN VON ANFANG AN DIE CHANCE, AKTIV UND GESTALTEND AN PROJEKTEN MITZUARBEITEN.«

Aufgrund der Unternehmensgröße haben wir auch für Studierende weiterer Fachrichtungen (wie z.B. Betriebswirtschaft, Jura, Psychologie) in zentralen Unternehmenseinheiten wie dem Con-trolling und Personalwesen Einsatzmöglichkei-ten. Wichtig ist uns, Praktikanten und Berufs-einsteigern von Anfang an die Chance zu geben, aktiv und gestaltend an Projekten mitzuarbeiten. Unser Ziel ist es, dass Praktikanten bei uns mög-lichst schnell Verantwortung übernehmen und selbstständig arbeiten können. Dabei hat man stets einen Ansprechpartner in der Abteilung, der

während des Praktikums zur Seite steht. So lernt man die verschiedenen Berufe und Abteilungen am besten kennen, erhält einen realistischen Eindruck von möglichen Tätigkeiten nach Stu-dienabschluss und erwirbt frühzeitig wichtige Kompetenzen, um auf das Berufsleben vorbe-reitet zu sein. Daher sind uns insbesondere die Eigeninitiative, eine strukturierte Arbeitsweise und Wissbegierde bei unseren Praktikanten wichtig. Mit diesen Eigenschaften können sich Praktikanten schnell selbstständig an den Pro-jekten im Tagesgeschäft beteiligen und leisten somit als Teil des Teams einen direkten Beitrag zum Unternehmenserfolg. Wer sich bei uns ein-bringt, hat in der Regel gute Chancen auf einen Be-

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Page 333: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

rufseinstieg nach Studienabschluss. Aufgrund des großen Wachstums und der Vielfalt an Projekten haben wir immer wieder Bedarf an qualifizier-ten Nachwuchskräften. Diesen Bedarf decken wir gerne mit Absolventen, die wir im Rahmen von Praktika und Abschlussarbeiten kennenge-lernt haben, und die uns von ihren Fähigkeiten und ihrem Potential überzeugt haben. Im Rah-men der Einarbeitung von Berufseinsteigern bie-ten wir ein abwechslungsreiches Programm aus Bausteinen, die in der jeweiligen Niederlassung erfolgen, und Seminaren sowie Veranstaltungen, die zentral und standortübergreifend angeboten werden. So können alle neuen Mitarbeiter mit relevantem unternehmensspezifischen Wissen versorgt werden und wir können gleichzeitig am jeweiligen Einsatzort individuell auf die Bedürf-nisse und den Kenntnisstand der Mitarbeiter eingehen. Die Anbindung an das jeweilige Team und an das Unternehmen liegt uns dabei sehr am Herzen. So ergänzen sich Teamevents in den Niederlassungen, zentrale Feiern und Veran-staltungen im Unternehmen und verschiedene Angebote im Rahmen der Kinderbetreuung und des Gesundheitsmanagements zu einem runden

Paket, das wir Mitarbeitern anbieten können. Ein großes Bauunternehmen wie GOLDBECK bietet Berufseinsteigern zudem den Vorteil, dass man zunächst in einem bestimmten Bereich einsteigen, erste Berufserfahrung sammeln und sich dann nach längerer Zeit im Unternehmen beruflich verändern kann.

»DIE INDIVIDUELLE WEITERENTWICKLUNG WIRD BEI UNS VON DIVERSEN SCHULUN-GEN GEZIELT UNTERSTÜTZT.«

Das kann eine regionale Veränderung auf-grund privater Entwicklungen sein oder es kann eine fachliche Weiterentwicklung bedeu-ten, indem man von einem Tätigkeitsbereich zu einem anderen wechselt und so die bisher gesam-

melten Erfahrungen neu einbringen kann. Auch die Übernahme einer ersten Führungsaufgabe ist eine Form der Weiterentwicklung, mit der wir gute Erfahrungen gemacht haben. Die in-dividuelle Weiterentwicklung wird dabei von diversen internen und externen Schulungen und Personalentwicklungsmaßnahmen gezielt unterstützt. Auch in Zukunft sehen wir für Be-rufseinsteiger gute Möglichkeiten, in großen, langfristig ausgerichteten Bauunternehmen die Chance auf einen attraktiven Arbeitsplatz zu haben. Im Rahmen der eigenen Berufswünsche und Potenziale können sie sich individuell wei-terentwickeln und Verantwortung für den jewei-ligen Bereich übernehmen.

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Page 334: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Beratungs- gesellschaften/Ingenieur- dienstleistungen

Page 335: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

»Engagement und vertrauen sind Werte, die wir jeden tag aufs neue umsetzen und leben.«

dietmar Bichler

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Page 336: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Gute Ingenieurdienstleistungen wertschätzen

der vdI - verein deutscher Ingenieure steht seit über 150 Jahren den Ingenieurinnen und Ingenieuren zuverlässig zur Seite. mehr als 12.000 ehrenamtliche Experten bearbeiten jedes Jahr neueste Erkenntnisse zur Förderung unseres technikstandorts und sind mit über 152.000 mitgliedern die größte Ingenieurvereinigung deutschlands.

Am Wirtschafts- und Technologiestandort Deutschland sind Ingenieure eine wichtige Säule der volkswirtschaftlichen Leistungs-fähigkeit. Doch durch Fachkräfteengpässe, gerade in den Bereichen Maschinen- und Fahr-zeugbau und Energie- und Elektrotechnik, können Unternehmen ihren Bedarf an hoch-qualifizierten und spezialisierten Fachkräften in Projekten häufig nicht decken. Dies zeigt sich auch durch einen steigenden Bedarf nach temporären Ingenieureinsätzen, etwa bedingt

durch Elternzeit, längere Krankheit, persistente Fachkräfteengpässe oder dem Wunsch nach einer Flexibilitätsreserve. Die Möglichkeit, diese Lücken durch Ingenieurdienstleistungen zu schließen und die damit verbundene Unabhängigkeit, die Unternehmen durch Ingenieurdienstleistungen erhalten bleibt, sichert Wettbewerbsvorteile für Unternehmen auf lokaler und nationaler Ebene. Aus Unternehmenssicht bieten gute Ingenieurdienstleistungen dabei die Möglichkeit in Zeiten von Fachkräfteeng-

pässen benötigtes Spezialwissen für Projekte von extern im eigenen Unternehmen einzu-speisen. Arbeitnehmerüberlassung ist für einige Ingenieurinnen und Ingenieure eine Alternative zur Festanstellung geworden. Sie kann die Chance für junge Ingenieurinnen und Ingenieure sein, vielfältige Projekterfahrungen zu sammeln und sich in verschiedenen Bereichen weiterzubilden oder konkret zu spezialisieren sowie die Möglichkeit, die Vielfalt des Ingenieurberufs zu erkennen.

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334 BErAtunGSGESEllSchAFtEn und InGEnIEurdIEnStlEIStunGEn - vErBAnd

Page 337: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Gleichzeitig können Ingenieurdienstleistungen eine Chance für ältere Arbeitnehmer sowie Ingenieurinnen und Ingenieure darstellen, nach einer längeren Pause, etwa bedingt durch Elternzeit, den Schritt zurück auf den Arbeits-markt zu tun. Die Bedingungen, unter denen für einen Ingenieurdienstleister gearbeitet wird, sollten allerdings stimmen. In diesem Beitrag werden zunächst die Ingenieurdienstleistungen von anderen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen für Ingenieur-innen und Ingenieure abgegrenzt.

Zunächst soll der Blick auf die Ingenieur-dienstleistung, die nach dem Arbeitnehmer-überlassungsgesetz geregelt und nicht mit einem Einsatz über einen Werkvertrag verwechselt werden darf, als Karriereoption neben einem anderen sozialversicherungspflichtigen Beschäf- tigungsverhältnis gelenkt werden. Dabei gibt folgende Tabelle Aufschluss über Unter-schiede und Gemeinsamkeiten der beiden Beschäftigungsoptionen.

Die vorangestellte Tabelle zeigt die Vielfältigkeit der beiden Karriereoptionen. So ist das Arbeitsverhältnis bei einem

Ingenieurdienstleistungen Andere sozialeversicherungs- pflichtige Beschäftigungsver- hältnisse

Bezahlung Meist tarifvertraglich geregelt Meist tarifvertraglich geregelt

Einsatz Möglichkeit des vielfältigen Ein- Möglichkeit des routinierten Ein- satzes in verschiedenen Unter- satzes in einem Unternehmen nehmen und Projekten

Perspektiven Vielfältige Einsätze und Er- Möglichkeit zum Aufbau von fahrungen, Flexibilität Routinen, Zuwachs an profes- sioneller Kompetenz

Weiterbildung Idealerweise Weiterbildungs- Fachspezifische Weiterbildung optionen auf Seiten des Entleihers

Karriere- Ingenieurdienstleistungen Typischerweise Fachkarriereentwicklung können und müssen sich in innerhalb einer Branche oder den Berufsverlauf einfügen; sie Sparte bieten durch vielfältige Einsatz- möglichkeiten und Flexibilität die Möglichkeit, Karriereziele abzustecken

KARRIEREOPTIONEN

335BErAtunGSGESEllSchAFtEn und InGEnIEurdIEnStlEIStunGEn - vErBAnd

Page 338: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Ingenieurdienstleister eher durch abwechs-lungsreiche Projekteinsätze gekennzeichnet, welche gerade zu Beginn der Karriere die Orientierung auf dem Arbeitsmarkt und das Erkennen der eigenen Präferenzen erleichtern können. Ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis bei einem festen Arbeitgeber hingegen zeichnet sich durch den tieferen Einstieg in die Prozesse eines spe- zifischen Unternehmens sowie die fachliche Weiterentwicklung angepasst an dieses Unter-nehmen aus. Demnach sind die Karriereoptionen einer guten Ingenieurdienstleistung neben einem anderen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis aus Sicht des VDI als ebenbürtig zu betrachten. Ingenieurinnen und Ingenieure sollten ausgehend von Überlegungen zur eigenen Karriere und dem Karriereweg für sich entscheiden, welche Form der Beschäftigung hierbei zielführend ist und der eigenen Präferenz entspricht. Ingenieurdienstleistungen in Ab-grenzung zu gewerblicher Zeitarbeit: Sowohl Ingenieurdienstleistungen als auch gewerbliche Zeitarbeit im gering qualifizierten Bereich basieren auf der gleichen Grundlage: dem

Ingenieurdienstleistungen Gewerbliche Zeitarbeit (wissensgetrieben) (kapazitätsgetrieben)

Gesetzliche Grundlage Arbeitnehmerüberlassungs- Arbeitnehmerüberlassungs- gesetzt (AÜG) gesetzt (AÜG)

Zielgruppe Hochqualifizierte Ingenieure Meist keine Akademiker; eher im geringqualifizierten Bereich an-

gesiedelt

Vorherrschender Übertragung von Innovations- Kurzfristige Personalspitzen ab-Zweck für Unter- prozessen, federn,nehmen Know-how-Gewinn, Flexibilität wahren, Wertschöpfungsbeitrag, Personalgewinnung Bestandteil kurz- und langfistiger Entwicklungsprojekte, Personal- gewinnung

Zweck für Arbeit- Entwicklungsmöglichkeiten Generelle Beschäftigungs-nehmer durch informelles Lernen, möglichkeiten Karriereentwicklungsoptionen

INGENIEURDIENSTLEISTUNG VS. ZEITARBEIT

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336 BErAtunGSGESEllSchAFtEn und InGEnIEurdIEnStlEIStunGEn - vErBAnd

Page 339: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG). Diese gleiche gesetzliche Grundlage hat vielfach zu einer Gleichsetzung der beiden Instrumente geführt. Um diese alternative Beschäftigungsform für Ingenieure als Karriereoption zu schätzen, empfiehlt sich nach Ansicht des VDI eine Gegenüberstellung von gewerblicher Zeitarbeit und guten Ingenieurdienstleistungen. Eine gute Ingenieurdienstleistung ist in ihrer Aus-gestaltung nicht mit gewerblicher Zeitarbeit gleichzusetzen, sondern muss getrennt be-trachtet werden.

Die folgende Tabelle gibt Aufschluss über wichtige Unterscheidungsmerkmale und hilft so, die wissensgetriebenen Ingenieurdiens-tleistungen von kapazitätsgetriebener, gewerb-licher Zeitarbeit im gering qualifizierten Bereich abzugrenzen.

Wie die vorangestellte Tabelle zeigt, geht es bei wissensgetriebenen Ingenieurdienst-leistungen in erster Linie um den Gewinn projektspezifischer Kenntnisse, während andere Motive zur Nutzung von Arbeitnehmer- überlassung, wie beispielsweise Planungs-flexibilität zwar auch gegeben, aber nicht vor-

herrschend sind. Folglich handelt es sich bei einer guten Ingenieurdienstleistung – anders als bei Zeitarbeit im gering qualifizierten Bereich – eher um die Übertragung von Wissen auf Unternehmen. Dieser Fokus auf Wissenstransfer im Gegensatz zum vorherrschenden Fokus auf kurz- bis mittelfristigem Kapazitätsgewinn bei gewerblicher Zeitarbeit im gering qualifi-

zierten Bereich kann dann in Projekten zur Wertschöpfung entscheidend beitragen und auch in Zeiten auftretender Fachkräfteengpässe die adäquate Ausführung von Projekten gewährleisten.

AUF EINEN BLICK

ANZAHL DER BESCHÄFTIGTEN IN DER BRANCHE48.800

DURCHSCHNITTSGEHALT55.000 Euro

EINSTIEGSGEHALT DER HOCHSCHUL- ABSOLVENTEN42.000 Euro

ANZAHL DER ABSOLVENTEN IN DER BRANCHE61.000 Erstabsolventen in den Ingenieur-wissenschaften

BEREICHE MIT HOHEM BEDARF AN ABSOLVENTENAutomobilbranche

MINDESTABSCHLUSSBachelor

TOP-10 DER UNTERNEHMENBertrandt, IAV, Ferchau Engineering, Altran, MBtech Group, EDAG, ESG, Brunel, Randstad Professionals, euro engineering

337BErAtunGSGESEllSchAFtEn und InGEnIEurdIEnStlEIStunGEn - vErBAnd

Page 340: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Karriere im deutschen MittelstandEin Beitrag der Lynx-Consulting, Mittelstand mit mittlerem Bedarf, Branche Beratungsgesellschaften und Ingenieurdienstleistungen

Die Lynx-Consulting GmbH ist

eine herstellerunabhängige IT-

Unternehmensberatung mit Sitz

in Bielefeld. Das Unternehmen

verbindet ausgewiesene IT-

Expertise mit spezialisiertem

Branchen-Know-how und gibt dieses

Wissen als Beratungspartner an

die Kunden weiter. Die Consultants

kennen die branchentypischen

Geschäftsprozesse in Fertigung,

Konsumgüterindustrie, Handel

und Bankwesen und erarbeiten

für ihre Kunden IT-Lösungen, die

den individuellen Anforderungen

entsprechen.

Mit derzeit ca. 100 Mitarbeitern gehört das Unternehmen weder zu den »Großen« noch den »Kleinen« der Branche sondern zählt zum klassischen deutschen Mittelstand. Seit mehr als 25 Jahren ist man erfolgreich am Markt etabliert und arbeitet für viele renommierte Unternehmen der Region Ostwestfalen-Lippe bereits seit den Gründungsjahren. Aber auch national sowie international agiert man bereits seit langem überaus erfolgreich.

»ICH BIN FROH IN DIESEM UNTER-NEHMEN ZU ARBEITEN, WEIL ICH HIER MEHR BIN, ALS NUR EINE PERSONAL-NUMMER UND ICH DIE MÖGLICHKEIT HABE, MEINE WEITERE BERUFLICHE ENTWICKLUNG SELBST ZU STEUERN«Steffen Lober (Junior Consultant)

Dieses Zitat eines Mitarbeiters spiegelt wieder, was viele junge Menschen bewegt eine Karriere im Mittelstand anzustreben.

Persönliche Wertschätzung und die Mög-lichkeit seinen eigenen individuellen Karriere-weg mit dem Unternehmen zu finden führt

bereits seit vielen Jahren immer wieder enga-gierte und talentierte Menschen zu uns. Wir schaffen für die Junior Consultants einen Rahmen, der ihnen den Berufseinstieg sehr abwechslungsreich macht. Wir fördern sie ohne sie dabei zu überfordern und versuchen dabei den Mitarbeiter Schritt für Schritt immer mehr mit in die einzelnen Kundenprojekte einzubeziehen und ihnen entsprechend mehr Verantwortung zu übergeben. Vorteil eines mittelständischen Unternehmens ist es sehr schnell ein Teil dessen zu sein und aktiv an dem Unternehmenserfolg mitarbeiten zu können. Dafür bedarf es jedoch auch einiger spezieller Charaktereigenschaften des jungen Mitarbeiters, wie z.B. Kommunikationsstärke und Aufgeschlossenheit. Unsere Mitarbeiter haben dafür eine überaus abwechslungsreiche Tätigkeit, bei der sie immer wieder unter-schiedliche Unternehmen, Strukturen und Prozesse kennenlernen und kein Tag wie der andere ist. Unsere Unternehmensgröße er-möglicht es uns jedoch auch in vielen Fällen, auf die individuellen Lebenssituationen unserer Mitarbeiter einzugehen, z.B. aufgrund einer

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Page 341: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

neuen privaten Situation für eine festgelegte Zeit die Reisetätigkeit möglichst gering zu halten.

»WIR FÖRDERN SIE OHNE SIE DABEI ZU ÜBERFORDERN!«

Unsere jungen Mitarbeiter suchen und finden wir auf verschiedensten Wegen. Viele haben das Unternehmen jedoch über Hochschulmessen und/oder Gastvorlesungen an der Hochschule kennengelernt. Denn als mittelständisches Unter-nehmen setzten wir darauf unsere »Berater von Morgen« selbst auszubilden. Entsprechend bieten wir Studenten kontinuierlich Praktika zu Bachelor- und Masterarbeiten sowie Stellen für den Direkteinstieg von Hochschulabsolventen an.

Um den jungen Menschen auch langfristig eine Perspektive bieten zu können, hat sich das Unternehmen zusätzlich durch ein umfangreiches Mitarbeiterprogramm in den vergangenen Jahren als ein attraktiver Arbeitgeber in der Region etabliert. Es wurden u.a. an folgenden Punkten gearbeitet und die Maßnahmen er-folgreich umgesetzt:

› Mitarbeiterentwicklung - Generelles und individuelles Angebot zur beruflichen Weiterbildung

› Kommunikation - Offene und einheitliche Kommunikation gegenüber allen Mitarbeitern

› Soziales und Gesundheit - Gesundheitsvorsorge und sportliche Aktivität

› Employer Branding - Bewusstseinsstärkung über eigene Tätig- keit und den Stellenwert des Unter- nehmens

› Corporate Governance - Klar formulierte Vision, Strategie, Ziele und Verhaltenskodex

Maßnahmen, die in der heutigen sehr an-spruchsvollen Arbeitswelt zwingend notwendig sind, um dem Mitarbeitern eine positive Arbeitsumgebung zu bieten und damit die Zufriedenheit zu steigern. Denn der Mitarbeiter soll neben dem Unternehmenserfolg im Mittelpunkt der Handlungen stehen. So ermög-lichen es z.B. flache Hierarchieebenen jedem Mitarbeiter direkt mit der Geschäftsleitung zu kommunizieren. Sei es offiziell zu den Ar-beitszeiten oder bei einer der vielen nicht offiziellen Veranstaltungen. Am Ende kommt es häufig vor, dass man bei einem Arbeitgeber aus dem Mittelstand seine persönliche Heimat und eine »Berufs«-Familie findet.

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Page 342: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Einstieg in die Luftfahrtbranche für Young ProfessionalsEin Beitrag von BPOut, Mittelstand mit mittlerem Bedarf, Branche Beratungsgesellschaften und Ingenieurdienstleistungen

In unserem Unternehmen kommen

Experten zusammen und verbinden

ihre internationale Erfahrung, um

diese gemeinsam für unser Ziel

einzusetzen: innovatives Projekt-

management und Engineering

Lösungen. Spezialisiert auf

Project Management, Engineering

und Consulting ist die BPOut

langjähriger Partner zahlreicher

Technologieindustrien. Den

Kern unserer Betätigungsfelder

bilden die Luft- und Raumfahrt

sowie der Anlagenbau. Weitere

Referenzindustrien umfassen den

Schiffbau, erneuerbaren Energien

und IT-Services.

Wir sind kontinuierlich auf der Suche nach motivierten Hochschulabsolventen der Betriebs-wirtschaftslehre, des Wirtschaftingenieurwesens oder eines vergleichbaren Studiengangs. Einstiegs-möglichkeiten finden sich bei uns in einer Reihe von Projekten, insbesondere in den Bereichen, die kein tiefgreifendes technisches Verständnis bzw. luftfahrtspezifische Kenntnisse verlangen. Dazu gehören Themen von Marketing oder Öffentlichkeitsarbeit bis hin zu Controlling.

Den Hauptanteil bilden Projektmanagement und Consulting mit Schwerpunkt Lean Manage-ment.

Von besonderem Vorteil sind dabei nicht nur sehr gute Anwenderkenntnisse von MS Office, sondern auch VBA Programmierung, bspw. wenn es um Datenbankprogrammierung auf Basis von MS Access geht. Dabei wird zumeist mit sehr großen Datenmengen gearbeitet, so dass teilweise neue Funktionen zur Filterung der Daten und deren automatischen Auswertung programmiert werden müssen.

Häufiger umfassen Einstiegspositionen Auf-gaben wie die Definition und die Überwachung von Projektkennzahlen und des Projektplans,

die Vorbereitung und Moderation von Regel-meetings.

Alle Projekte bieten die Chance das Fachwissen im Flugzeugbau und der damit verbundenen Prozesse zu erweitern bzw. neu anzulernen und dies praxisnah zu vertiefen. Da insbesondere die Luftfahrt eine Industrie ist, die sich ständig wandelt und von Innovationen Wert schöpft, bieten wir viele Möglichkeiten für die Mitarbeit an der Entwicklung neuer Innovationen mitzuwirken.

»VOM ERSTEN TAG AN BESTEHT DIREK-TER KUNDENKONTAKT!«

Vom ersten Tag an besteht direkter Kundenkontakt, so dass die Absolventen bei uns ihr berufliches Netzwerk um zahlreiche wertvolle Bekanntschaften erweitern können. Da unsere Mitarbeiter sehr interessante und unterschiedliche Ausbildungen und berufliche Werdegänge haben, werden die kontinuierliche Zusammenarbeit und der Kontakt zu ihnen neue Perspektiven eröffnen und unterschiedlichste Eindrücke vermitteln. Das multikulturelle

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Page 343: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Umfeld fördert zusätzlich die interkulturelle Kompetenz. Sprachkenntnisse können erweitert werden, insbesondere Englisch und Französisch. Sollte das Interesse an einem Projekt im Ausland bestehen, bieten sich regelmäßig Möglichkeiten in Frankreich, ob in der malerischen Hafenstadt St. Nazaire nahe Nantes oder Toulouse, Konzern-zentrale von Airbus.

»NUTZE DIE CHANCE DAS FACHWISSEN ZU ERWEITERN BZW. NEU ANZULERNEN UND DIES PRAXISNAH ZU VERTIEFEN.«

An unserem Standort in Dubai können Young Professionals mit erster Berufserfahrung ihrer Karriere einen neuen Schub geben und außergewöhnliche Erfahrungen sammeln. Denn neben neuen Kunden und Branchen wie dem Anlagenbau leben sie hier in einem besonders multikulturellen Umfeld, wo sich Menschen aus allen Ländern versammeln und die Kulturen wie in einem Schmelztiegel etwas Einzigartiges bilden.

Weitere direkte Einstiegsmöglichkeiten bie-tet zudem unser Produktionsstandort in Süd-

deutschland, wo wir Flugzeuginnenausstattung für zahlreiche Airlines und Systemlieferanten produzieren und überholen. Wirtschafts-ingenieure, Betriebswirte doch vor allem Absolventen der Textiltechnik oder dem Textil-management haben hier die Möglichkeit an der Optimierung und Weiterentwicklung ver-schiedener Bereiche wie Einkauf, Lieferanten-management oder an der Arbeitsvorbereitung mitzuwirken.

Die Produktion und Entwicklung von Pro-dukten bietet außerdem hervorragende Themen

für Bachelor- oder Masterthesen. Auch Praxis-semester oder Werkstudententätigkeiten sind bei uns möglich. Im Rahmen der anstehenden Erweiterung der Produktionsfläche werden wir hier ab dem 3 oder 4. Quartal auch einige weitere Positionen anbieten können.

Wir freuen auf neue Gesichter und Persön-lichkeiten, die viel bewegen möchten, und da-rauf, eine Vielzahl an Perspektiven anbieten zu können!

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Page 344: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Karriere im Großkonzern heißt, den eigenen Weg zu finden und dabei internationales Fachwissen zu nutzenEin Beitrag von Capgemini Deutschland, Grossunternehmen mit hohem Bedarf, Branche Beratungsgesellschaften und Ingenieurdienstleistungen

Fast 145.000 Mitarbeiter beschäftigt

Capgemini weltweit. Sie beraten

Kunden in Management- und IT-

Fragen, erbringen Technologie-

Services und bieten Outsourcing-

Dienstleistungen an. In Deutschland

ist der Konzern an 16 Standorten

vertreten. Allen Mitarbeitern steht

ein weltweites Wissensnetzwerk zur

Verfügung, sie arbeiten mit neusten

Technologien und Management-

methoden und können verschiedene

Einstiegsoptionen sowie vielseitige

Möglichkeiten zur persönlichen

Entwicklung nutzen.

Simone Schumacher ist Projektleiterin im Automotive Bereich. Bevor sie zum Großkonzern kam, hatte sie in einer kleineren Firma gear-beitet und lernte ihren jetzigen Arbeitgeber durch ein gemeinsames Projekt kennen. »Ich war fasziniert von dem breiten Wissen der Mitarbeiter, auch zu neuen Technologien, der Internationalität eines Großunternehmens so-wie der Möglichkeit, verschiedenste Projekte und Bereiche ausprobieren zu können.«

»WELTWEITER WISSENSTRANSFER IST TEIL DER UNTERNEHMENSKULTUR!«

Die internationale Fachkompetenz, die sie bei diesem ersten Zusammentreffen erlebt hat, sieht Schumacher als großen Vorteil ihres Unternehmens. Durch erfahrene Kollegen aus verschiedenen Bereichen und Ländern steht Mitarbeitern ein immenser Wissenspool zur Verfügung. »Entweder wird mir ein Ansprech-partner durch einen Kollegen empfohlen oder ich suche ihn in unserem internen sozialen

Netzwerk«, erklärt Schumacher. Auch pflege man die »Kaffeeküchen-Kultur« – Mitarbeiter tauschen sich aus eigenem Interesse zwischendurch, etwa beim Kaffee holen oder am Kickertisch, über ihre jeweiligen Projekte und neue Technologien aus. Der Wissenstransfer wird ferner durch internationale Mitarbeiter-Initiativen zu be-stimmten neuen Technologien, Webinaren oder sogenannte Technologie-Praktika gefördert. In den eintägigen Praktika erfahren Mitarbeiter in Vorträgen und Workshops mehr zu einer innovativen Technologie oder Arbeitsmethode. Bei ihrem Wechsel in den Konzern waren der Projektleiterin auch die persönliche Entwicklung und der Teamgeist wichtig. Welche individuellen Maßnahmen dafür getroffen werden, besprechen Mitarbeiter beispielsweise mit ihrem Personal-verantwortlichen im Team. Dabei setzt ihr Ar-beitgeber auf Flexibilität: Mitarbeiter haben die Möglichkeit ein Sabbatical einzulegen, in Teilzeit und im Homeoffice zu arbeiten, die Arbeitszeiten sind flexibel.

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Page 345: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

»EIN GROSSES UNTERNEHMEN KANN AUF INDIVIDUELLE WÜNSCHE RÜCK-SICHT NEHMEN«

Gerade Einsteigern wird der Wechsel zwischen verschiedenen Bereichen und Pro-jekten ermöglicht, um sich auszuprobieren, Erfahrungen zu sammeln und das Richtige für sich zu finden. Ein großes Unternehmen kann auf individuelle Wünsche Rücksicht nehmen, fasst Schumacher zusammen. Sie selbst nutzt dies derzeit etwa für ihre Bachelorarbeit in Psychologie, die sie im Rahmen eines Sab-baticals schreibt. Darin geht es um Diversity in

Konzernen. Ihr eigener Arbeitgeber ist hier ein gutes Beispiel. Das Unternehmen unterstützt sie bei der Abschlussarbeit deshalb inhaltlich.

DER EINSTIEG IN DIE IT-BRANCHE»Bei meinem Einstieg in den Beruf war

ich überrascht, wie sehr es mehr auf die richtigen Softskills als auf das reine Fachwissen ankommt, das man im Studium vermittelt bekommt. Entscheidend ist die Persönlichkeit und Kommunikationsfähigkeit«, weiß Simone Schumacher. Um Letztere zu trainieren, bietet das Unternehmen spezielle Kommunikations-trainings an. »Für neue Mitarbeiter oder Berufs-

einsteiger können die Komplexität, die vielen neuen Begriffe und Richtlinien oder die Anzahl der Kollegen eines Großunternehmens erst einmal überwältigend wirken.« Deshalb erhalten alle neuen Kollegen am Anfang ein Onboarding an einem der Capgemini-Standorte. Der Einstieg im Unternehmen kann auf allen Leveln stattfinden.

»MEHR FLEXIBILITÄT UND ENTWICK-LUNGSOPTIONEN IM VERGLEICH ZU KLEINEN UNTERNEHMEN!«

Auch für Studierende bietet es verschiedene Optionen – stets werden Praktikanten, Werks-studenten oder Absolventen gesucht. »Ich würde jedem empfehlen, die erste Berufserfahrung bei einem großen Unternehmen zu sammeln. Im Vergleich zu kleinen Unternehmen bietet es mehr Flexibilität und Entwicklungsoptionen sowie einen großen Wissenspool. Praktikanten können beispielsweise schnell Verantwortung für kleine Teilprojekte übernehmen«, sagt Schumacher abschließend.

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Page 346: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Chemische Industrie

Page 347: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

»Ich beschäftige mich nicht mit dem, was getan worden ist. mich interessiert, was getan werden muss.«

marie curie

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Page 348: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Chemische IndustrieIn der Eu erwirtschaftet die deutsche chemie gut ein viertel des chemieumsatzes und ist damit mit Abstand die nummer eins. Welt-weit belegt sie hinter china, den uSA und Japan rang vier.

In Deutschland ist die Chemie einer der wichtigsten Wirtschaftszweige:

› Über 193 Milliarden Euro Umsatz (Platz drei nach Autoindustrie und Maschinenbau)

› 442.500 Mitarbeiter (Platz sechs nach Maschinenbau, Auto- und Elektroindustrie, Metall und Ernährung)

› Fast 7 Milliarden Euro Investitionen in Deutschland (Platz zwei nach der Autoindustrie)

VIELFÄLTIG UND IMMER DABEIDie chemische Industrie stellt ein breites

Produktsortiment her: Von Kosmetika über Hustensaft, Textilfasern und Klebstoffe bis hin zu Düngemitteln - chemische Produkte kommen in allen Lebensbereichen zum Einsatz. Nur etwa 17 Prozent der Chemieprodukte gehen direkt an

den Endverbraucher. Knapp 80 Prozent werden innerhalb der Industrie weiterverarbeitet. Größte Kunden sind: Kunststoffverarbeiter, Auto-, Verpackungs- und Bauindustrie.

Die Chemiebranche ist auch ein wichtiger Abnehmer von Industriegütern und Dienst-leistungen. Über die Hälfte ihrer Vorprodukte stammen aus dem deutschen produzierenden Gewerbe. Neben Mineralölerzeugnissen sind dies zum Beispiel Strom, Gas und Maschinen. 20 Prozent ihrer Vorleistungen bezieht die Chemie von Dienstleistern im Inland. Dazu gehören

Entsorgung, Transport und Dienstleistungen der Rechts-, Steuer- und Unternehmensberatung.

STARKER MITTELSTANDRund 2.000 Unternehmen gehören in

Deutschland zur chemischen Industrie, davon sind mehr als 90 Prozent kleine und mittlere Unternehmen (KMU) – also Unternehmen mit weniger als 500 Beschäftigten. Die KMU der chemischen Industrie erwirtschaften knapp ein Drittel des Umsatzes und beschäftigen über ein Drittel der Mitarbeiter der gesamten Branche.

In der Chemie sind die Mittelständler nicht die Zulieferer, sondern die Kunden der Großunternehmen. Damit unterscheiden sie sich von anderen Branchen. Große Chemie-unternehmen liefern oft die Vorprodukte, die in KMU zu Endprodukten weiterverarbeitet

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Page 349: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

werden. Zum Produktportfolio der KMU ge-hören ganz unterschiedliche Artikel wie Lacke, Farben, Klebstoffe, Möbel- und Schuhpolituren, Arzneimittel oder Wasch- und Reinigungsmittel.

AUF DEM WELTMARKT ZU HAUSEDie deutsche Chemieindustrie erwirt-

schaftete 2014 einen Auslandsumsatz von knapp 116 Milliarden Euro, bei einem Gesamtumsatz von über 193 Milliarden Euro. Außerdem produzierten deutsche Chemieunternehmen 2012 im Ausland in 1.427 Betrieben mit rund 390.000 Mitarbeitern Chemikalien im Wert von mehr als 191 Milliarden Euro. Damit sind die dortigen Tochterunternehmen fast genauso bedeutend wie die in Deutschland ansässigen Firmen.

› Europa bleibt aber Heimatmarkt der deutschen Chemie.

› Europäische Märkte werden hauptsächlich über den Export erschlossen.

› In Nordamerika und Asien produziert die deutsche Chemie besonders viel vor Ort.

QUELLE DER INNOVATION10 Prozent aller Chemiemitarbeiter in

Deutschland arbeiten daran, neue Produkte zu erforschen und zu entwickeln. Chemie und Pharma investieren pro Jahr über 10 Mrd. Euro in die Forschung und Entwicklung (FuE). Das sind gut 17 Prozent aller FuE-Aufwendungen der deutschen Industrie – Platz drei nach der Auto- und der Elektroindustrie.

Neue Materialien, Ideen und das Anwen-dungs-Know-how der chemischen Industrie werden in vielen anderen Wirtschaftszweigen benötigt. Innovationen aus der Chemie ermöglichen bei den Kunden neue oder

GRÖSSTE CHEMIENATIONEN DER WELT- Weltmarktanteile am Chemieumsatz in Prozent, 2013 -

(1) China (2) USA (3) Japan (4)Deutschland (5) Südkorea (6) Frankreich

(1) (2) (3) (5) (6)(4)

31

16

5 5 43

› Quellen: Chemdata International, VCI, 2013

30

20

10

347chEmISchE InduStrIE - vErBAnd

Page 350: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

leistungsfähigere Produkte. Ein Vorsprung, der einen entscheidenden Vorteil im Wettbewerb auf den globalen Märkten bedeutet. Jedes fünfte Patent mit branchen- übergreifender Bedeutung steuert die Chemie bei. Damit ist sie vor dem Maschinenbau Technologie-Impulsgeber Nummer eins in Deutschland.

KERN DES INDUSTRIELANDS DEUTSCHLANDIn Deutschland ist der Anteil der Industrie

an allen produzierten Gütern und Dienst-leistungen mit über 22 Prozent im Vergleich zu anderen Ländern sehr hoch. Die Industrie trägt damit hierzulande maßgeblich zur Sicherung des Wohlstandes bei.

Die chemische Industrie ist der drittgrößte Industriezweig. Sie stellt überwiegend Produkte her, die andere Industrien weiterverarbeiten, etwa zu Flachbildschirmen, Motoren, Sonnen-schutzmitteln oder Bekleidung. So ist die Chemie mit nahezu allen Branchen – von der Automobil- oder Elektroindustrie über Wind-parks bis zur Bau-, Textil- oder Solarindustrie – über Lieferbeziehungen eng verbunden.

Gemessen am Verarbeitenden Gewerbe, erwirtschaftete die chemische Industrie 2013 11 Prozent der Umsätze, beschäftigte mehr als 7 Prozent der Mitarbeiter, hatte einen Anteil von fast 13 Prozent an den Investitionen in fast 13 Anlagen und einen Anteil von über 17 Prozent an den gesamten Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen.

ARBEITSPLATZ MIT PERSPEKTIVEMehr als 442.000 Menschen arbeiten in der

chemischen Industrie. Hinzu kommen etwa eine halbe Million Arbeitsplätze bei Zulieferern und Dienstleistern.

Für die technisch anspruchsvollen Arbeits-plätze braucht die Chemie qualifizierte und kompetente Mitarbeiter. Deshalb bildet sie

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Page 351: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

selbst aus. Zurzeit haben etwa 28.000 Menschen einen Ausbildungsplatz in den Chemie- und Pharmaunternehmen.

Mit guten Verdienstaussichten: Mit durch-schnittlich 55.400 Euro brutto im Jahr liegen die Gehälter in der Branche um rund 25 Prozent über dem Durchschnitt des Verarbeitenden Gewerbes.

AUF EINEN BLICK

ANZAHL DER BESCHÄFTIGTEN IN DER

BRANCHE

442.500 Mitarbeiter

DURCHSCHNITTSGEHALT

über 55.000 Euro/Jahr

EINSTIEGSGEHALT DER HOCHSCHUL-

ABSOLVENTEN

40.000 bis 60.000 Euro/Jahr, je nach Ab-schlussart und Fachrichtung

ANZAHL DER ABSOLVENTEN IN DER

BRANCHE

mehrere Hundert

ANZAHL PRAKTIKANTEN IN DER

BRANCHE

mehrere Hundert

BEREICHE MIT HOHEM BEDARF AN

ABSOLVENTEN

MINT, Kaufleute

MINDESTABSCHLUSS

Das hängt vom Studiengang und Hoch-schultyp ab.

UMSATZ (IMPORT/EXPORT)

Über 193 Milliarden Euro

INVESTITIONEN (F&E)

10,5 Milliarden Euro

PRODUKTIONSGEBIETE

Anorganische und organische Grund-chemikalien, Bauchemie, Pharmazeutika, Industriegase, Agrar, Körperpflege- und Waschmittel, Chemiefasern, Kunststoffe, Lacke und Farben, Klebstoffe

UNTERNEHMENSANZAHL

2.000

TOP-10 DER UNTERNEHMEN:

BASF SE, Bayer AG, Fresenius SE & Co. KGaA, Linde AG, Henkel AG & Co. KGaA, Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG, Evonik Industries AG, Merck KGaA, Lanxess AG, Beiersdorf AG

SCHWERPUNKTLAND IN DER BUNDES-

REPUBLIK

Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nieder-sachsen, NRW

349chEmISchE InduStrIE - vErBAnd

Page 352: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Die Chemie muss stimmen!Ein Beitrag von ALTANA, Mittelstand mit hohem Bedarf, Branche Chemische Industrie

ALTANA ist als weltweit tätiger

Spezialchemiekonzern i. w. S.

spezialisiert auf Oberflächenschutz

und –veredelung. Wir stellen

quasi das Salz und Pfeffer vieler

chemischer Produkte her. Dazu

gehören hochwertige, innovative

Produkte wie Additive, Speziallacke

und -klebstoffe, Effektpigmente,

Dichtungs- und Vergussmassen,

Imprägniermittel sowie Prüf- und

Messinstrumente. Rund 6.000

Mitarbeiter sind an über 50 Service-

und Forschungslaborstandorten

bei ALTANA, eines der international

führenden Unternehmen für

Spezialchemie, beschäftigt. Um

diese Stärke weiter ausbauen zu

können, sind Innovationen der

Schlüssel zum Erfolg.

Aber die Innovationskraft eines Unternehmens hängt nicht allein von einem großen Budget für F&E ab. Vielmehr ist dies eine Frage der Unternehmenskultur und -führung. Es müssen Rahmenbedingungen geschaffen wer-den, die es Mitarbeitern erlauben, sich frei zu entfalten und über ihren eigenen Bereich hinaus vernetzen zu können. Hierzu gehört auch eine Kultur, die den Mitarbeitern vertraut und zugleich viel zutraut. Mitarbeiter müssen die Möglichkeit haben, unternehmerisch zu denken und Synergien innerhalb des Konzerns zu nutzen. Handlungsspielraum, Offenheit und ein kooperatives, wertschätzendes Arbeitsklima sind hierfür wichtige Voraussetzungen. Bei der Auswahl zukünftiger Mitarbeiter stellen wir uns der Frage, wie der Bewerber durch seine Qualifikationen und Fähigkeiten dazu beitragen kann, uns und der chemischen Industrie neue Impulse zu geben. Wir suchen Bewerber, die neben den fachlichen Qualifika-tionen gerade soziale Kompetenzen wie Kommunikations- und Teamfähigkeit, Lern- und Leistungsbereitschaft sowie Kritikfähigkeit und Flexibilität mitbringen. Die Chemie muss

stimmen! Um potentielle zukünftige Mitar-beiter von morgen kennen zu lernen, bieten wir Studenten an allen unseren Standorten und in allen unseren Funktionseinheiten die Möglichkeit an, ein Praktikum zu absolvieren bzw. eine Abschlussarbeit anzu-fertigen. Darüber hinaus werden pro Jahr circa zehn bis 15 Hochschulabsolventen im Rahmen von Direkteinstiegspositionen oder Traineeprogrammen eingestellt. Den Berufseinsteigern werden Arbeitsplätze mit vielfältigen Aufgaben und einem möglichst großen Entfaltungsspielraum angeboten. Um eine Entscheidung für einen Arbeitgeber treffen zu können, sind ein Blick hinter die Kulissen und Gespräche mit Mitarbeitern aus dem Fachbereich besonders wichtig. Wir empfehlen Studenten bereits während des Studiums an Exkursionen teilzunehmen, um so einen authentischen Einblick zu erhalten und die Unternehmenskultur hautnah zu erleben. Im Rahmen von Labor- und Produktionsführungen, Fachvorträgen und persönlichen Gesprächen mit Fach- und Führungskräften bietet sich den Studierenden so auch die Gelegenheit,

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Page 353: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

mehr über die Arbeit sowie über Einstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten zu erfahren. Wichtig für den Einstieg ist eine individuelle und fundierte Einarbeitung. So werden neue Mitarbeiter vom ersten Tag an von festen Betreuern begleitet und es wird ein individueller Einarbeitungsplan erstellt. Dadurch lernen die neuen Mitarbeiter ihren Aufgabenbereich und zuständige Kollegen besser kennen.

»BEI UNS WIRD BEREITS STUDENTEN UND BERUFSEINSTEIGERN FRÜH VER-ANTWORTUNG ÜBERTRAGEN.«

Eine persönliche Begrüßung durch den Vor-gesetzten, einen ersten Rundgang durch das Unternehmen sowie eine Vorstellungsrunde im engsten Kollegenkreis gehören zu einem gelun-gen Einstieg selbstverständlich dazu. Bei uns wird bereits Studenten und Berufseinsteigern früh Verantwortung übertragen. Sie werden schnell in Projekte involviert und beteiligen sich an wichtigen Entscheidungsprozessen. Im Vergleich zu Großkonzernen aber auch kleinen Unternehmen herrschen in mittelständischen

Unternehmen flache Hierarchien. Hier ist das Umfeld familiär. Man kennt sich, respektiert sich und achtet aufeinander. Von anonymer Konzernatmosphäre kann bei uns nicht die Rede sein. Aber das ist noch nicht alles – zusätzlich können Mitarbeiter von Gesundheitsprogram-men, betrieblicher Altersvorsorge, flexiblen Arbeitsmodellen oder Lebensarbeitszeitkonten profitieren. Auch die Personalentwicklungs-möglichkeiten sind bei uns vielfältig. Viele, teils individuelle, Weiterbildungsangebote

sowie regionale und internationale Führungs-kräfteentwicklungsprogramme unterstützen die Mitarbeiter bei ihrer aktuellen Tätigkeit und bereiten sie auf neue Aufgaben vor. Damit die Mitarbeiter wichtige Erfahrungen sammeln, können sie interne Praktika machen, in Pro-jekten mitarbeiten, in andere Abteilungen wechseln oder einen Auslandsaufenthalt ab-solvieren.

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Page 354: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Elektroindustrie

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»ohne mathematik tappt man doch immer im dunkeln.«Werner von Siemens

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Page 356: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Faszination Elektrotechnikzu wenig ressourcen, zu wenig schlaue mobilität, zu wenig kluge Energieversorgung, zu wenig intelligente vernetzung, zu wenig lösungen gegen den Klimawandel, zu wenig nachhaltigkeit. Es kommt einiges auf uns zu. Aber nur wenige werden es mitgestalten!

Dass unsere Gesellschaft vor neuen Heraus-forderungen steht, hört man nicht zum ersten Mal. Im Grunde standen wir doch schon immer vor neuen, zunächst unlösbar erscheinenden Aufgaben. Die tatsächlichen Lösungen, waren dann oft verblüffend, revolutionär und nicht selten genial. Erfindungen und technische Entwicklungen, die für uns heute selbst-verständlich sind, entstanden in den Köpfen von Wissenschaftlern, Technikern und Ingenieuren. Sie waren die Gestalter des ersten Strom-zeitalters. Ob Dampfmaschine, Glühbirne und Elektrifizierung, Eisenbahn, Automobil, Telefon und Automatisierung bis hin zur Digitalisierung der Welt.

All dies ist untrennbar verbunden mit den Namen berühmter Ingenieure wie Carl Benz,

Robert Bosch, Rudolf Diesel, Otto Lilienthal, Ferdinand Porsche, Werner von Siemens, Konrad Zuse oder in neuerer Zeit Karlheinz Brandenburg, dem Erfinder des MP 3 Standards.

Aber die Welt ist weiter im Umbruch und wir stehen an der Schwelle zum zweiten Stromzeitalter. Intelligente Verbindungen von Technologien und Anwendungen sind in fast allen Branchen gefragt. Deutschland – das »Land der Ideen« – leistet mit dem IT- und elektrotechnischen Know-how seiner Ingenieure und Wissenschaftler dazu einen wichtigen Beitrag.

Technologie »Made in Germany« hat einen renommierteren Klang denn je und macht uns zu einer der führenden Exportnationen welt-weit. Hier entsteht Zukunft. Und genau deshalb

entstehen hier auch Zukunftsperspektiven für einen neugierigen Nachwuchs.

Jungen Ingenieurinnen und Ingenieuren in der Elektro- und Informationstechnik bieten sich ebenso vielfältige wie faszinierende Aufgaben,

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Page 357: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

miteinander das Morgen zu bauen. Und das in einem krisenfesten Beruf mit attraktiven Verdienst- und Karrierechancen.

BIST DU EIN ZAHLENMENSCH? › 50 Prozent der gesamten deutschen

Industrieproduktion hängen von der Elektro- und Informationstechnik ab.

› 80 Prozent unserer Exporte gäbe es nicht ohne die Entwicklungen der Elektro- und Informationstechnik.

› 1.100 Millionen oder 11 Milliarden Euro werden von Unternehmen jährlich in die deutsche Forschung und Entwicklung investiert.

› 80.000 Beschäftigte arbeiten in diesem Bereich. Sie machen die deutsche Elektroindustrie zu einer der weltweit grössten Innovationsbranchen.

› 50.000 Ingenieure werden zukünftig gesucht. Und das jährlich. Sie werden die Menschheit ins zweite Stromzeitalter führen. Mit Elektrotechnik, Informationstechnik und Mikroelektronik. In so zukunftsrelevanten Bereichen wie

Elektromobilität, intelligente Stromnetze (Smart Grid), IT-Vernetzung (Smart Cities), IT-Security oder neuartige Assistenzsysteme im Hinblick auf eine alternde Gesellschaft.

DIE BRANCHENVersteckt im Schwarzwald, mitten in

Berlin, auf der Schwäbischen Alb, am Stadt- rand von München, direkt am Wasser bei Bremerhaven ... Deutschland ist voller Unter- nehmen, die Beeindruckendes leisten und anspruchsvollste Arbeitsplätze bieten. Berühmte Großunternehmen oder mittelständische »Hidden Champions«, deren Namen eher Fachleute als die breite Masse kennen, be-weisen das mit ihrer Arbeit täglich.

Was sie alle eint: Ihre internationale, wett-bewerbsfähige und oft sehr interdisziplinäre Aufstellung. Was sie darüber hinaus verbindet:

Fast jedes dieser vielen Unternehmen bietet gerade Einsteigern als Elektroingenieur ein breites Spektrum an spannenden Projekten sowie schnelle Aufstiegschancen. Und die Vielfalt der Bereiche und Technologiefelder ist mindestens ebenso spannend. Eine (wirklich kleine) Auswahl:

› Informationstechnik › Energietechnik › Medizintechnik › Mikroelektronik, Mikrosystemtechnik › Luft- und Raumfahrt › Automation

Warum das alles nicht öde ist? Weil die Verbindung von Technologien und An-wendungen ganz neue Innovationspotentiale eröffnet. Quasi Science Fiction vor der eigenen Haustür. Und ganz real mitgestaltbar: Ob »E-Mobility«, »Smart Home«, »Smart City«, »Smart-Grid«, »Regenerative Energien«, »Tele-medizin« oder »Active Assisted Living«.

So entstehen für komplexeste Problem-stellungen ganz in unserer Nachbarschaft Anwendungen und Lösungen, zum Beispiel

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Page 358: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

im Bereich Automotive oder in der Energie-, Automatisierungs- und Medizintechnik. So findet man mit besseren Ideen auch zu besseren Jobs.

UNS GEHT‘S GUT! 1

Karriere ist nicht alles. Ist aber sicher auch nichts, was man vernachlässigen sollte. Denn wer Verantwortung trägt, verdient nicht nur

mehr Geld, er oder sie spürt auch das schöne Gefühl, zu »wachsen«. Manchmal über sich hinaus.

Die Aufstiegschancen in der deutschen Elektroindustrie sind beeindruckend. Mehr als 10 Prozent der angestellten Elektroingenieure erreichen bereits in den ersten drei Berufsjahren Leitungsfunktionen in Unternehmen. Schon vom vierten bis zum sechsten Berufsjahr steigt der Anteil an Führungskräften unter ihnen um das Doppelte auf etwa 30 Prozent.

UND WIE FÜHLT MAN SICH DABEI? GE-NAU SO!

Anteil junger Ingenieure der Elektro- und Informationstechnik, die weniger als 10 Bewerbungen für den Berufseinstieg benötigten:85 %

Anteil der Young Professionals, die ihren Beruf als intellektuell herausfordernd ansehen:86 %

Anteil derer, die ihren Beruf abwechslungsreich und spannend finden:91 %

Anteil derjenigen, die ihren Beruf als gesellschaftlich nützlich sehen:93%

Anteil der Elektroingenieure, die mit ihrer Arbeit zufrieden sind:82 %

VIELE LEUTE SIND IRGENDWIE BELIEBT.ABER NUR MANCHE WIRKLICH BEGEHRT.Deutsche Elektroingenieure sind gut

ausgebildet, erfindungsreich und schlau. Sie kennen ein Menge – nur eins nicht: Ein hohes Risiko von Arbeitslosigkeit. Denn unter ihnen herrscht annähernd Vollbeschäftigung.

Elektroingenieure haben sogar bessere Arbeitsmarktchancen als Ingenieurkollegen anderer Fachdisziplinen. So haben wir in Deutschland mittlerweile die für Arbeitnehmer angenehme Situation, dass sie im wahrsten

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Page 359: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Sinne des Wortes »umworben« werden. Elektroingenieure sind begehrt, weil der Bedarf an ihnen schlicht größer ist als das Angebot.

Für zukünftige Absolventen ist das eine großartige Chance. Denn die Bedeutung von Elektroingenieuren gerade für innovations-starke Unternehmen und Branchen wird immer größer. Das beweisen auch die letzten 20 Jahre, in denen der Anteil der beschäftigten Ingenieure in den Unternehmen kontinuierlich gestiegen ist.

Also: Machen Sie sich begehrenswert!

› 1 Ergebnisse der Umfrage unter Berufs-einsteigern der Elektro- und Informa-tionstechnik aus der VDE-Studie Young Professionals der Elektro- und Informati-onstechnik 2014.

AUF EINEN BLICK

ANZAHL DER BESCHÄFTIGTEN IN DER

BRANCHE

839.000 (Ende 2013)

DURCHSCHNITTSGEHALT

ca. 45.000 Euro (nach 2 Jahren)

ANZAHL DER ABSOLVENTEN IN DER

BRANCHE

ca. 12.600 (2012)

UMSATZ (IMPORT/EXPORT)

166,9 Mrd. Euro (Inland: 85,3 Mrd. Euro / Ausland: 81,6 Mrd. Euro)

INVESTITIONEN (F&E)

6,5 Mrd. Euro / F&E: 14,7 Mrd. Euro

PRODUKTIONSGEBIETE

Automation, Energietechnik, Hausgeräte, Medizintechnik...

UNTERNEHMENSANZAHL

ca. 4.000

SCHWERPUNKTLAND IN DER BUNDES-

REPUBLIK

Bayern, Baden-Württemberg

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Page 360: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Einstiegsmöglichkeiten im KleinunternehmenEin Beitrag von SAB BRÖCKSKES, Kleinunternehmen mit geringem Bedarf, Branche Elektroindustrie

SAB Bröckskes GmbH & Co. KG ist

einer der weltweit führenden Her-

steller von Kabel und Leitungen,

Kabel-Konfektionen und Temperatur-

messtechnik. SAB‘s Stärke liegt

allerdings nicht nur in der Herstellung

von Standard Kabel und Leitungen,

sondern auch in der Konstruktion

von Sonderartikeln. Pro Jahr werden

mehr als 1500 Spezialkabel auf Kun-

denwunsch gefertigt.

Um diese Stärke weiter ausbauen zu können, suchen wir für unseren Produktionsstandort im niederrheinischen Viersen- Süchteln nach motivierten und engagierten Studenten, die uns sowohl im technischen sowie im kauf-männischen Bereich unterstützen. Hierbei zeichnen wir uns als Kleinunternehmen durch abwechslungsreiche, anspruchsvolle und au- thentische Projekte sowie ein familiäres Betriebsklima aus.

Die Voraussetzungen für einen Einstieg in einem Kleinunternehmen wie SAB sind Kontaktfreudigkeit und eine selbstständige Arbeitsweise, hohe Einsatzbereitschaft und gesunder Ehrgeiz. Die professionelle Unter-stützung durch einen Mentor ist garantiert, ersetzt aber nicht das eigenständige Handeln des Studenten. Da die Projekte in Kleinunter- nehmen und im Speziellen bei uns authentisch sind, haben die Ergebnisse einen großen Einfluss auf das Tagesgeschäft und die Weiterentwicklung des Unternehmens und dessen Erfolg. Dies bedeutet aber auch, dass Studenten von Beginn an in das Unternehmen und dessen Prozesse integriert werden und die Arbeit geschätzt und unterstützt wird.

Aufgrund der Problematik, dass Welt-konzerne für Studenten oft die attraktivere Alternative zum Berufseinstieg sind, spielt die Bindung guter Mitarbeiter für Kleinunter-nehmen eine entscheidende Rolle, um dem

Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Daher sind die Übernahmechancen bei uns weit höher als bei Großunternehmen. Es kann auch schon einmal vorkommen, dass wir eine Position für einen guten Studenten suchen bzw. sogar eine Position erfinden. Dies kann eine vorübergehende Position z.B. als Projektmanager, aber auch eine dauerhafte Position sein, welche einen Karrieresprung in kürzester Zeit möglich macht.

Anhand der Positionsbeschreibungen in Kleinunternehmen im Vergleich zu Groß-konzernen stellt man sehr schnell fest, dass sie wesentlich allgemeiner gehalten sind. Meistens wird im Vertrag sogar nur die Abteilung genannt, in welcher man eingesetzt wird. Daran erkennt man, dass Kleinunternehmen ihre Mitarbeiter auf-gabenübergreifend einsetzen, teilweise sogar abteilungsübergreifend. Hierbei wird in erster Linie auf die Stärken eines jeden Mitarbeiters und seiner Persönlichkeit zurückgegriffen und diese somit für das gesamte Unternehmen genutzt. Dies ermöglicht aber auch dem einzelnen Mitarbeiter ein breiteres Entwicklungsfeld und mehr Möglichkeiten, genau die Position zu finden, welche ihm am Meisten liegt.

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Page 361: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Wider der Behauptung, Großkonzerne bieten ihren Mitarbeitern mehr Möglichkeiten ins Ausland zu gehen, ist dies auch in vielen Klein- unternehmen üblich. SAB ermöglicht seinen Mitarbeitern auch sehr kurzfristig einen Auslandsaufenthalt in einer der sechs Nieder-lassungen weltweit, wozu die USA, China,

Mexico, Frankreich und die Niederlande zählen. Außerdem ist es jederzeit möglich, die Firma bei Messen ins In- und Ausland zu begleiten. Im Bereich Vertrieb ist dies sowie Besuche bei Auslandskunden sogar erforderlich. Folglich

bedeutet ein Kleinunternehmen nicht reine Nationalität, sondern auch ein Unternehmen wie SAB mit »nur« rund 450 Mitarbeitern in Deutschland ist eine international aufgestellte Firma, welche seine Produkte in mehr als 40 Länder exportiert.

Einen Nachteil hat der Einstieg in Klein-unternehmen aber dennoch, denn diese können ihren Mitarbeitern natürlich nicht die Gehälter zahlen, die sie bei Weltkonzernen erhalten würden. Hierbei ist aber nicht nur die Unter-nehmensgröße, sondern auch die Branche ent-scheidend. Industrieunternehmen liegen bei der Gehaltsfrage circa im Durchschnitt, aber können mit Versicherern, Finanzdienstleistern sowie Unternehmensberatungen nicht mithalten. Bei der Entscheidung für eine Branche und Unter-nehmensgröße sollte man allerdings nicht das reine Bruttogehalt zugrunde legen, sondern zusätzliche Vergütungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Sozialleistungen, aber auch die wöchentliche Stundenzahl berücksichtigen. Mit einer 36 Stunden Woche und Zusatzvergütungen liegt SAB als Kleinunternehmen nämlich ge-haltstechnisch über dem Durchschnitt.

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Page 362: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Wer gut ist, wird gesehen.Ein Beitrag von der Trips Group, Mittelstand mit mittlerem Bedarf, Branche Elektroindustrie

Die Trips Group automatisiert seit

über dreißig Jahren Maschinen

und Anlagen der Prozess- und

Fertigungsindustrie. Lösungen der

Gruppe finden sich beispielsweise in

Kraftwerksmotoren zur Versorgung

eines saudischen Zementwerks oder

in Portalkranen eines australischen

Großminenbetreibers. Und jeder

Beetle, der bei VW in Mexiko vom

Band rollt, trägt eine Stoßstange,

deren Lackierung Trips-Ingenieure

steuern.

Dafür arbeiten an den Standorten Grafen-rheinfeld, Wülfrath und Augsburg sowie auf den weltweiten Baustellen rund 200 Mitarbeiter zusammen, programmieren Steuerungen und Prozessleitsysteme, projektieren und fertigen Schaltanlagen und nehmen die Systeme in Betrieb. In jedem Jahr starten mindestens fünf Hochschulabsolventinnen und -absolventen

der Elektro- oder Automatisierungstechnik ihre berufliche Laufbahn im Hardware- oder Software-Engineering. Sie werden von den Kollegen individuell in Aufgabenstellungen eingewiesen, wie sie für einen Mittelständler typisch sind: interdisziplinär, komplex, abwechs-lungsreich.

»WIR SEHEN DEN MENSCHEN, NICHT SEINE STATISTIK. WIR SUCHEN DAS LEUCHTEN IN DEN AUGEN UND DAS ZAPPELN DER FÜSSE.«

Jene Attribute beschreiben auch die typischen Projekte, die insbesondere Kunden aus dem Maschinen- und Anlagenbau beauftragen. Der-artige Aufträge gewinnt ein weniger bekanntes Familienunternehmen nur, wenn Präzision und Fachkompetenz bei der Ausführung dem Wettbewerb überlegen sind. Erst recht, wenn es gilt, gegen Marktteilnehmer anzutreten, die allein schon aufgrund ihrer Größe und Prominenz einen Vertrauensvorschuss genießen. Prominent sind bei uns einzig die Namen der Kunden.

Um diesen Auftraggebern dauerhaft auf Augenhöhe begegnen zu können, nehmen wir den Aufbau und die Weiterentwicklung von Expertenwissen sehr ernst. Bei der Re-krutierung der Mitarbeiter richtet sich unser Hauptaugenmerk aber nicht allein auf die Abschlussnoten. Wir sehen den Menschen, nicht seine Statistik. Wir suchen das Leuchten in den Augen und das Zappeln der Füße, wenn unsere Bewerber erkennen, was sie erwartet: An Stelle standardisierter Traineeprogramme sind es schnell wechselnde Projektsituationen.

»DER AUFSTIEG GEHT DEUTLICH SCHNELLER, ALS ES DER HIERARCHIE-APPARAT EINES TOP-500-KONZERNS ZULASSEN WÜRDE.«

Kein betriebliches Ausbildungszentrum, kein Karrierecoach, dafür ein erfahrenes Team, das ein sicheres Geländer für die eigene Entfaltung bietet. Statt Bürokratismus sind engagiertes Mitdenken und ein neugieriger Blick über den Tellerrand gefragt.

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Page 363: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Dieser Blick über den Tellerrand weist dann auch gleich die Richtung, in der man im Mittelstand weiterkommt. Der Aufstieg geht deutlich schneller, als es der Hierarchieapparat eines Top-500-Konzerns zulassen würde. Wer gut ist, wird gesehen. Ohne Ellbogen und ohne Vitamin B. Dazu stehen Belegschaft und Führungsmannschaft in engem Kontakt. Sie unterstützen und entlasten einander, teilen Erkenntnisse und Erfahrungen, verbinden Theorie und Praxis. Laufende interne und externe Schulungen ergänzen dieses Wissen, je nach individuellem Bedarf sowie technologischen und branchenspezifischen Anforderungen des Projekts.

Neben fachlichen und sozialen Fertigkeiten lernen Beschäftigte in der Automatisierungs-branche eines gleich zu Anfang: Verantwortung und Gewissenhaftigkeit. Beim Umschluss der Systeme operieren sie am offenen Herzen der Anlage. Verlässt auch nur ein Signal seinen vorbestimmten Weg, kann das Ausmaß der dadurch verursachten Störungen durchaus als Meldung in Tagespresse nachzulesen sein. Doch eingespielte Prozesse und kreative Problem-

lösungskompetenz verhindern dies. Wir kon-zentrieren uns hier aufs Arbeiten, nicht aufs Verwalten.

»HIRE AND FIRE KENNEN WIR EBENSO WENIG WIE KURZARBEIT.«

Dabei trägt das eigene Tun unmittelbar zum Unternehmenserfolg bei. Man spürt, was man bewegen kann, das macht Spaß und mo-tiviert. Und wir können auch bei ungewisser Wirtschaftslage gelassen bleiben. Das nächste Projekt kommt schneller als gedacht, Automati-sierungskunden investieren auch und gerade in konjunkturschwachen Phasen, um ihre Wettbe-werbsfähigkeit zu sichern. Um flexibel auf diese oft unwägbaren Marktentwicklungen reagieren zu können, ist ein verlässlich gleich bleibender

Stamm qualifizierter Mitarbeiter wichtig. Das macht Arbeitsplätze im Mittelstand sicher, selbst in Krisenzeiten. Hire and fire kennen wir ebenso wenig wie Kurzarbeit. Im Gegenzug wollen wir aber auch weder Sprungbrett für Jobhopper sein noch das Daunenkissen für Motivationsbefreite.

Damit ist ein Berufseinstieg im Mittelstand wie gemacht für Absolventen und Dualstuden-ten der Elektro- und Automatisierungstechnik, denen menschliche Nähe wichtiger ist als ein prunkvolles Firmengebäude. Für solche, die Überraschungen dem Gewohnten ebenso vor-ziehen, wie T-Shirts dem Sakko. Und für alle jene, die lieber heute als morgen von der Leine gelassen werden möchten, um Maschinen und Anlagen weltweit zu innovativer Technik, Quali-tät und Produktivität zu verhelfen.

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Page 364: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Einstiegsmöglichkeiten und KarrierechancenEin Beitrag von GEZE, Mittelstand mit hohem Bedarf, Branche Elektroindustrie

Die GEZE GmbH gehört zu den Welt-

marktführern von Produkten und

Systemen für Tür-, Fenster- und Sicher-

heitstechnik. GEZE Lösungen verbinden

unterschiedliche Anforderungen an

Türen und Fenstern in einem System

und machen Gebäude zu »Smart

Buildings«. Als Zukunftsmarkt gilt die

Steuerung der kompletten Gebäude-

technik. Weltweit arbeiten für GEZE

2.600 Mitarbeiter/innen, davon 1.225

in Deutschland. Von den insgesamt

31 Tochtergesellschaften befinden sich

27 im Ausland.

Ingenieuren/Ingenieurinnen der Fachrichtungen Elektrotechnik, Mechatronik, Informations-technik, Maschinenbau und Wirtschaftsin-genieurwesen bieten sich gerade bei einem mittelständischen Unternehmen wie GEZE in den verschiedenen technischen Bereichen

herausfordernde Aufgaben. Gefragt sind aufge-schlossene und neugierige Trainees, aber auch Direkteinsteiger/innen. Neben erster fachlicher Erfahrung, z. B. über Praktika, einer Werkstu-dententätigkeit oder Festanstellung, sollten sie über konzeptionelle Fähigkeiten, Teamgeist und Durchsetzungsvermögen verfügen. Außerdem sollten sie gut kommunizieren können, gerne Verantwortung übernehmen und Spaß daran haben, quer zu denken und unkonventionelle Lösungen zu finden.

»IM GEGENSATZ ZU GROSSKONZERNEN ABER AUCH KLEINEN UNTERNEHMEN HABEN INGENIEURE/INGENIEURINNEN IN MITTELSTÄNDISCHEN UNTERNEHMEN DIE MÖGLICHKEIT, DIE ENTWICKLUNG EINES PRODUKTES VON DER ERSTEN IDEE BIS ZUR SERIENREIFE ZU BEGLEITEN.«

Die Innovationsstärke von GEZE eröffnet ihnen dafür umfangreiche Perspektiven. Als wirtschaftlich und unternehmerisch unabhän-giges Unternehmen kann sich GEZE auf seine Kernaufgaben wie die Entwicklung von inno-

vativen Produkten und das Erschließen neuer Märkte konzentrieren. Im Gegensatz zu Groß-konzernen aber auch kleinen Unternehmen haben Ingenieure/Ingenieurinnen in mittel-ständischen Unternehmen die Möglichkeit, die Entwicklung eines Produktes von der ersten Idee bis zur Serienreife zu begleiten. Durch kurze Informations- und Entscheidungswege sowie flache Hierarchien können Anregungen und Erkenntnisse rasch umgesetzt werden – ideale Voraussetzungen also, sich persönlich mit seinen Fähigkeiten einzubringen. Innerhalb des Ent-wicklungsprozesses eines Produktes können sie weit mehr als Detailaufgaben ausführen und schon sehr früh Verantwortung übernehmen. Der eigene Leistungsbeitrag zum Unternemens- erfolg ist dabei deutlich erkennbar, so dass schnelle Karriereschritte möglich sind.

Bei GEZE erwarten alle Mitarbeiter/innen interessante Positionen im In- und Ausland und attraktive Entwicklungsperspektiven: Die Traineeprogramme für Hochschulabsolventen mit Bachelor-, Master- oder Diplomabschluss haben sich bei der Ausbildung des Fach- und Führungskräftenachwuchses bestens bewährt

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362 ElEKtroInduStrIE - untErnEhmEnSBEItrAG

Page 365: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

und werden ständig weiterentwickelt. Heraus-fordernde Projekte in allen Unternehmens- bereichen, Arbeitsaufenthalte in den weltweiten Tochtergesellschaften, ein enger Kontakt zur Geschäftsleitung und kontinuierliche Leistungs-

beurteilungen gehören genauso dazu wie zusätz-liche spezifische Weiterbildungsmaßnahmen.

Die kontinuierliche Mitarbeiterqualifikation und die gezielte Ausbildung des Nachwuchses der Fach- und Führungskräfte aus den eigenen

Reihen sind bei GEZE Teil der strategischen Ausrichtung. Viele von ihnen haben ihre Lauf- bahn als Trainee begonnen. Auch dynamische Mitarbeiter/innen mit wenigen Jahren Berufs-erfahrung und berufserfahrene Bewerber/innen haben bei GEZE beste Chancen, weiterzukommen. In nationalen und internationalen Förderkreisen werden die Fähigkeiten von Mitarbeiter/innen mit Potenzial für Führungs- und Fachkarrieren gezielt weiterentwickelt. Dazu gehören unter- nehmerisches, zukunftsgerichtetes Denken und Handeln, die Verwirklichung der sprichwörtlichen »Vision« sowie Sozial-, Kom-munikations- und Networking-Kompetenz. Die Mitarbeiterförderung spiegelt sich seit Jahren in renommierten Auszeichnungen wider, z. B. in den Auszeichnungen Top100 für herausragendes Innovationsmanagement, Top Arbeitgeber Deutschland und Top Arbeitgeber Ingenieure.

› Das Verwaltungsgebäude des Stammsitzes der GEZE GmbH in Leonberg

363ElEKtroInduStrIE - untErnEhmEnSBEItrAG

Page 366: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Energie- undVersorgungs-wesen

Page 367: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

»Sonnenenergie ist die zukunft - im Kleinen wie im Großen.«Georges t. roos

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Page 368: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Kluge Köpfe für die Energiewendedie Energiewende verändert unsere Wirtschaft nachhaltig. damit dies systematisch und planvoll erfolgen kann, benötigt die Energie-wirtschaft kompetente und motivierte Fachkräfte. dies gilt für Ener-gie-, Klima- oder umweltingenieure, aber auch für den handwerk-lichen Bereich. Beim Ausbau Erneuerbarer Energien – etwa bei der Installation und Wartung von Windanlagen vor den Küsten – gibt es bereits jetzt einen mangel an Fachkräften.

Auch für Ingenieure, die die künftige Energie-versorgung durch intelligente Netze steuern werden, ist die Nachfrage schon heute größer als das Angebot.

In der Presse kann man lesen, dass die Energiewirtschaft sich nach wie vor in einer Phase der Konsolidierung befindet – auch das ist wahr. Hinzu kommt, dass die Mitarbeiter-struktur der Unternehmen – auch vor dem Hintergrund einer personellen Konsolidierung in den letzten Jahren – tendenziell überaltert ist. In den nächsten vier, fünf Jahren verlassen die sogenannten »Babyboomer« über Altersteilzeit

und normale Verrentung die Unternehmen. Das ist heute schon bekannt und das hilft beim Personalabbau.

Das ist gleichzeitig aber auch die Einstiegs- und Karrierechance für den qualifizierten Nach-wuchs: In den nächsten zehn Jahren müssen 25 Prozent der Stellen in der Branche trotz Restrukturierung und unter den Vorzeichen der Energiewende neu besetzt werden. Die Personalverantwortlichen denken schon heute an die Zukunft und wollen jetzt Nachwuchs-kräfte für ihre Unternehmen interessieren.

Insgesamt stand die Energiewirtschaft im Ranking der attraktiven Arbeitgeber seit vielen Jahrzehnten im oberen Mittelfeld. Nun wird der Anteil der Erneuerbaren Energien im bundesdeutschen Energiemix deutlich an-gehoben. Daraus ergeben sich in der Erzeugung, aber auch im Vertrieb und ganz besonders im Transport viele spannende neue Themen, für die sich junge Menschen begeistern. Da möchten sie mitgestalten. Die Energiewende macht die Branche wieder sexy. Die Energiewirtschaft steigt im Arbeitgeberranking weiter nach oben.

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366 EnErGIE- und vErSorGunGSWESEn - vErBAnd

Page 369: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Um einen möglichst direkten Zugang zum Nachwuchs zu finden, bieten viele Unternehmen verstärkt Praktikumsplätze an und betreuen Bachelor- und Masterarbeiten sowie Pro-motionen. Absolventen können sehr zügig als Trainees einsteigen. Aber auch der klassische

Kontakt auf den regionalen Ausbildungs- und Hochschulmessen, Infoveranstaltungen und Ex-kursionen speziell für interessierte Schul- und Hochschulabgänger sind eine gute Möglichkeit mit den Personalverantwortlichen ins Gespräch zu kommen. Selbstverständlich bieten die Ver-

sorger heute auch alle einen digitalen Zugang zu ihren Jobangeboten. Alle Internet-Auftritte der Unternehmen informieren über offene Stellen, Einstiegsmöglichkeiten und Ansprechpartner. Die Bewerbung erfolgt per Online-Formular und mit eingescannten Unterlagen. Das ist für alle einfacher. Außerdem sind viele Unternehmen in Netzwerken wie Xing präsent. Dort suchen sie auch selber aktiv nach potenziellen Kandidatinnen und Kandidaten und sprechen sie an.

Wenn die Bewerberin oder der Bewerber zum jeweiligen Unternehmen passt, dauert es oft nur wenige Tage bis zum Abschluss eines Vertrags. Viele Unternehmen bieten auch die Möglichkeit nach dem Abschluss einer Ausbildung Voll-zeit zu studieren und trotzdem einen Fuß in der Tür zu behalten. Sie werden finanziell unterstützt und können in den Semesterferien in dem Unternehmen arbeiten und ihre fürs Studium notwendigen Praktika absolvieren. Schnell finden sich dann auch Themen für die forschungsrelevanten und zukunftsorientierten Abschlussarbeiten. Das macht das Studium um einiges leichter.

AUF EINEN BLICK

ANZAHL DER BESCHÄFTIGTEN IN DER

BRANCHE

230.000

DURCHSCHNITTSGEHALT

60.000 Euro

EINSTIEGSGEHALT DER HOCHSCHUL-

ABSOLVENTEN

45.000 Euro

BEREICHE MIT HOHEM BEDARF AN

ABSOLVENTEN

Elektrotechnik, Energietechnik, Maschinen-bau, Verfahrenstechnik, Informationstech-nologie, BWL, VWL

UMSATZ

70 Milliarden Euro

INVESTITIONEN

9 Milliarden Euro

UNTERNEHMENSANZAHL

1190 Stromunternehmen/ 890 Gasunternehmen

TOP-10 DER UNTERNEHMEN

Überregionale Verbundunternehmen: 5 (E.ON, RWE, EnBW, Vattenfall Europe, EWE)reine Endversorger: ca. 880Übertragungsnetzbetreiber: 4 (Amprion, TenneT, 50Hertz und TransnetBW)Verteilnetzbetreiber: ca. 800

367EnErGIE- und vErSorGunGSWESEn - vErBAnd

Page 370: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Damit sich Energieunternehmen neu aus-richten und ihre Geschäftsmodelle grund-legend neu aufstellen können, benötigen sie Fachkräfte. Neue Berufsbilder, die es vor Jahren noch nicht gab, werden künftig noch stärker gefragt sein: Regulierungsmanager, Power-Trader, Portfoliomanager oder Netzingenieure. Die Energieunternehmen werden zusätzliche IT-Fachkräfte benötigen, damit die Kommunikation zwischen der Netzleitstelle und dem Haushalt noch intelligenter wird.

»AUF DIE ZU ERWARTENDEN VERÄN-DERUNGEN KANN MAN SICH BEREITS IM STUDIUM VORBEREITEN.«

Natürlich braucht die Energiewirtschaft auch in der Zukunft Elektrotechniker und andere technische Ingenieure. Besonders wichtig werden in den nächsten Jahren aber die ITler auf allen Ausbildungsebenen sein. Um die dezentrale Erzeugung zu integrieren, werden die Versorgungsunternehmen künftig viel mehr Informations- und Nachrichtentechnik in den Netzen verbauen. Dazu werden Menschen

gebraucht, die die Smart Grids der Zukunft steuern können.

Die Bereiche Energie und IT wachsen also immer stärker zusammen. So ist vor kurzem der Studiengang »Energieinformatiker« aufgesetzt worden. Und für die Masterstudiengänge empfehlen wir den Bachelorabsolventen im Be-reich Elektrotechnik dringend sich zusätzliche IT-Kompetenz anzueignen. Und das natürlich auch andersherum den Informatikern, die sich eine Zukunft in der Energiewirtschaft vorstellen können.

Insgesamt ist klar: Seit der Energiewende und dem beschlossenen Ausstieg aus der Kernenergie wächst der Veränderungsdruck auf die Energiemärkte in Deutschland. Insbesondere rund um den Zukunftsmarkt Erneuerbare Energie haben sich etliche Unternehmen aufgestellt – ob mit technischen Produkten, Services oder Finanz- und Beratungsleistungen. Dazu zählen auch die klassischen Energieversorger mit ihren neuen Geschäftszweigen oder Tochterunternehmen für regenerative Produkte. Die Energiewende verändert unsere Wirtschaft nachhaltig. Damit

sich Energieunternehmen neu ausrichten und ihre Geschäftsmodelle grundlegend neu aufstellen können, benötigen sie Fachkräfte. Neue Berufsbilder, die es vor Jahren noch nicht gab, werden künftig noch stärker gefragt sein: Hier können junge Berufseinsteiger ansetzen.

Dabei ist eine qualitativ hochwertige Ausbildung eine unverzichtbare Voraussetzung für den erfolgreichen Start junger Menschen ins Berufsleben und stellt sicher, dass der Bedarf an Fachkräften in der Wirtschaft gesichert wird. Die Unternehmen der Energiewirtschaft haben die Erfahrung gemacht, dass das Image der eigenen Branche bei Nachwuchskräften positiv wahrgenommen wird – auch gegenüber anderen Branchen. Energieunternehmen sind insbesondere vor Ort stark, auch die Unternehmensgröße wird von Bewerbern oft als Vorteil empfunden. Mit diesen Stärken muss in Zeiten von Fachkräftemangel weiter Überzeugungsarbeit geleistet werden.

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368 EnErGIE- und vErSorGunGSWESEn - vErBAnd

Page 371: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Weitersagen – Hier fängt Karriere an!Einstiegsmöglichkeiten für Studierende und AbsolventenDie Unternehmensgruppe Stadtwerke Mainz braucht ständig neue Energie. Wenn Sie in der Energiebranche etwas bewegen wollen, freuen wir uns auf Ihre Bewerbung – gerne auch per E-Mail an: [email protected]!

Werkstudent / Praktikant / Abschlussarbeit / Trainee / New Professional (m/w)

> Kaufmännisch (Wirtschaftsingenieurwesen/Betriebswirtschaft)

> Technisch – Schwerpunkt Energie (Wirtschaftsingenieurwesen/Elektrotechnik/Energietechnik/Umwelttechnik/Verfahrenstechnik/Maschinenbau)

Page 372: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Energie sucht junge PowerEin Beitrag von E.DIS, Mittelstand mit mittlerem Bedarf, Branche Energie- und Versorgungswesen

Ein Unternehmen des Mittelstandes

als Teil eines großen Energiekonzerns

bietet zahlreiche Möglichkeiten

Praxiserfahrungen zu sammeln,

Abschlussarbeiten zu schreiben

und natürlich die - vielleicht auch

internationale – Karriere mit einem

Traineeprogramm oder einem

Direkteinstieg zu starten.

EINBLICK IN DIE ENERGIEWELTMit einem Praktikum oder eine Werkstu-

dententätigkeit sollen Sie nicht nur dabei unterstützt werden Ihr Studienbudget aufzu-bessern. Im Gegenteil! Es geht darum Ihnen die Gelegenheit zu geben theoretische Studieninhalte mit der Berufspraxis im opera-tiven Geschäft oder in aktuellen Projekten eines Energiedienstleisters und Netzbetreibers zu verbinden.

Sie lernen einen Fachbereich mit seinen Tätigkeiten kennen und erlangen fachliche Kompetenzen für dieses Aufgabengebiet. Als

festes Teammitglied knüpfen Sie Kontakte und bauen sich ein erstes Netzwerk auf. Von erfahrenen Spezialisten und Führungskräften zu lernen ist sehr wertvoll für die persönliche und fachliche Entwicklung beider Seiten. Wenn Sie hochmotiviert sind, ihre Zukunft aktiv in die Hand nehmen und Neugierde mitbringen, ist die Chance auf einen spannenden, erlebnisreichen und lernintensiven Einsatz gegeben. Eine Fort-setzung der Zusammenarbeit kann die fachliche Begleitung Ihrer Abschlussarbeit sein.

»MITTELSTÄNDISCHE UNTERNEHMEN LEGEN GROSSEN WERT AUF DIE WEITER-BILDUNG UND PERSÖNLICHE ENTWICK-LUNG DES PERSONALS.«

DER EINSTIEGDer Direkteinstieg eignet sich, wenn idealer-

weise erste praktische Erfahrungen (z.B. Praktika, Werkstudententätigkeit) mitgebracht werden und Sie bereits eine konkrete Vor-stellung davon haben, in welchem Bereich Sie schwerpunktmäßig arbeiten möchten. Der optimale Einstieg in die Energiebranche ist

ein Traineeprogramm. Sie lernen nach dem Studium Ihre Fachrichtung in der Praxis kennen und erhalten einen breiten Überblick über die Prozesse im Unternehmen. Sie durchlaufen ver-schiedene Unternehmensbereiche und lernen das Unternehmen aus unterschiedlichen Blick-winkeln kennen. Sowohl im Tagesgeschäft als auch in projektbezogenen Aufgaben übernehmen Sie früh Verantwortung und bauen Ihre fachliche sowie soziale Kompetenz aus. Zudem haben Sie die Möglichkeit, die Organisation im Ganzen kennen zu lernen und ein unternehmensweites Netzwerk aufzubauen.

Persönliche Karrierebegleiter, Ihr Ansprech-partner im Personalbereich und Ihr persönlicher fachlicher Mentor, unterstützen Sie bei der Planung Ihrer Traineezeit. In Workshops und regelmäßigen Treffen mit anderen Trainees erweitern Sie Ihre Fach- und Methoden- sowie sozialen Kompetenzen und bauen Ihr persönliches Netzwerk aus. Nach Abschluss des Traineeprogramms sind Sie bestens für eine erfolgreiche Fach- oder Führungslaufbahn vorbereitet.

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370 EnErGIE- und vErSorGunGSWESEn - untErnEhmEnSBEItrAG

Page 373: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

»POTENZIALE ERKENNEN UND FÖRDERN!«

PERSPEKTIVE, KARRIERE UND WEITER-ENTWICKLUNGLebenslanges Lernen! Mittelständische Unter-

nehmen legen großen Wert auf die Weiterbildung und persönliche Entwicklung des Personals. Sich ständig veränderte Rahmenbedingungen fordern heute mehr denn je, dass sich Mitarbeiter kons-

tant weiterbilden. Deshalb wird kontinuierlich in ein vielfältiges Weiterbildungsangebot, berufs-begleitende und Direktstudienförderprogram-me investiert. Potenziale erkennen und fördern! – dieser Anspruch wird konsequent umgesetzt und durch interne Förderprogramme mit Leben gefüllt. Mitarbeiter werden dabei unterstützt, ihre eigene Entwicklung proaktiv voranzutreiben und setzen dabei auf individuelle Entwicklungs-maßnahmen und Feedbackgespräche. So bieten

mittelständische Unternehmen eine Vielzahl an Möglichkeiten, die eigenen Kompetenzen auszu-bauen – damit wie die Energiezukunft gemein-sam entscheidend mitgestalten können.

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Page 374: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Informations- und Tele- kommunikation

Page 375: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

»von deinen unzufriedensten Kunden kannst du am meisten lernen.«

Bill Gates

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Page 376: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Gute Aussichten in der Hightech-Branche

die ItK-Branche in deutschland beschäftigte zum Jahresbeginn rund 969.000 menschen. 758.000 sind in der Informationstechnolo-gie beschäftigt, 201.000 bei telekommunikationsunternehmen, rund 10.000 arbeiten im Bereich der unterhaltungsindustrie.

In den vergangenen fünf Jahren haben die Unternehmen rund 125.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Im laufenden Jahr rechnet der BITKOM mit weiteren 21.000 neuen Arbeits-plätzen. Die deutsche Hightech-Branche blickt mit Zuversicht auf das laufende Jahr. 8 von 10 Unternehmen (85 Prozent) erwarten 2015 steigende Umsätze. Nur 4 Prozent der Anbieter von Informationstechnik, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik rechnen mit einem Umsatzrückgang. Das geht aus der aktuellen Konjunkturumfrage des BITKOM hervor. Der BITKOM-Index bleibt auf einem Spitzenwert von 72 Punkte. Bereits in der

ersten Jahreshälfte konnten rund drei Viertel der Unternehmen (74 Prozent) ihre Umsätze steigern, 12 Prozent berichten von

»DIE BRANCHE STEHT VERGLICHEN MIT DEN GESCHÄFTSERWARTUNGEN IN DER GESAMTWIRTSCHAFT AKTUELL SEHR GUT DA.«

Umsatzrückgängen. Besonders gut lief es für die Anbieter von IT-Dienstleistungen und den Software-Unternehmen.

Große Zustimmung gibt es aus der BITKOM-Branche für die Digitale Agenda, ein Kern-

projekt der Großen Koalition in der Wirtschafts- und Innovationspolitik. Mehr als drei Viertel der Unternehmen halten die Digitale Agenda für notwendig, gerade einmal 7 Prozent können keinen entsprechenden Bedarf erkennen. Schwerpunkte der Digitalen Agenda sollten nach Ansicht der Unternehmen eine Bildungs-offensive gegen den Fachkräftemangel, die Schaffung von Vertrauen und Sicherheit, eine Innovationspolitik für Start-ups, IT-Mittelstand und Global Player sowie ein beschleunigter Breitbandausbau sein. Ebenfalls als wichtige Themen werden der Aufbau Intelligenter Netze, der Umbau der klassischen Produktion

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zur Industrie 4.0 sowie das Thema Start-up-Förderung genannt.

»UNSER GEMEINSAMES ZIEL SOLLTE SEIN, DEUTSCHLAND ALS ANBIETER VON ITK-LÖSUNGEN WELTWEIT ZU EINEM SPITZENSTANDORT ZU MACHEN.«

Methodik: Grundlage der Angaben ist die halbjährlich von Bitkom Research durchgeführte Konjunkturumfrage unter ITK-Unternehmen.

Die positive Geschäftsentwicklung hat auch Auswirkungen auf die Beschäftigungsentwick-lung. Mehr als zwei Drittel der ITK-Unternehmen (68 Prozent) wollen in diesem Jahr neue Mitar-beiter einstellen. Nur 5 Prozent gehen davon aus, dass sie die Beschäftigtenzahl reduzieren müssen. Damit sind die Unternehmen für die Personalentwicklung noch zuversichtlicher als im Vorjahr. »Wenn es den IT-Unternehmen hierzulande gut geht, dann ist das auch gut für den deutschen Arbeitsmarkt. Steigende Umsätze sind in aller Regel mit steigenden Beschäftig-tenzahlen verbunden, dies gilt insbesondere für IT-Dienstleister und Softwareunternehmen«.

Für Ende 2015 rechnet BITKOM mit mindestens 990.000 Beschäftigten in der Branche, ein Plus von 21.000 gegenüber dem Vorjahr. Kempf: Vor allem die klassischen IT-Unternehmen sind da-bei der Jobmotor. Die BITKOM-Branche ist damit der zweitgrößte industrielle Arbeitgeber, knapp hinter dem Maschinenbau, aber deutlich vor anderen wichtigen Branchen wie Automobilin-dustrie oder chemischer Industrie. Die Durch-schnittsgehälter zu bestimmen ist schwierig in einer Branche, die sehr starke Divergenzen je nach Branchensegment, Spezialisierung und Qualifikationsniveau verzeichnet. BITKOM erhebt selber keine Gehaltsdaten. Die Unternehmensbe-ratung Kienbaum, deren Vergütungsstudien in der Branche sehr anerkannt sind, hat anlässlich der Vorstellung der Gehaltsstudie 2014 im Juni folgende Aussagen getroffen: »Führungskräfte unter den Informatikern verzeichnen größten Lohnzuwachs. Die Gehälter für IT-Mitarbeiter steigen positionsübergreifend: Bei den Führungs-kräften fällt der Lohnzuwachs mit 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr am höchsten aus; die Ge-hälter von Spezialisten steigen hingegen nur um 2,7 Prozent. Bei den Führungskräften liegt die

Gesamtdirektvergütung im Schnitt bei 115.000 Euro, bei den Spezialisten sind es rund 64.000 Euro. IT-Datenbankdesigner sind mit durch-schnittlich 80.000 Euro die Spitzenverdiener unter den Fachkräften. Leiter der Anwendungsent-wicklung erhalten mit 118.000 Euro das höchs-te Gehalt unter den Führungskräften.« Bei dem Einstiegsgehalt für Hochschulabsolventen geht BITKOM von Einstiegsgehältern rund um die 35.000 Euro – 38.000 Euro pro Jahr für Bachelor-Absolventen aus und von 40.000 Euro – 45.000 für Master. Fachinformatiker können nach ei-ner dreijährigen Ausbildung mit bis zu 32.000 rechnen, hier gestaltet sich die Progression nach den ersten Berufsjahren in der Regel allerdings weniger dynamisch als für die Hochschulabsol-venten. Derzeit treten rund 30.000 Informatik- und Elektrotechnik-Absolventen pro Jahr in den Arbeitsmarkt ein. Allerdings verteilen sich diese auch auf andere Branchen wie den Maschinen-bau, die klassische Elektrotechnik und zahlrei-che andere Branchen. Umgekehrt werden auch Absolventinnen und Absolventen aus den Studi-enbereichen Mathematik und Physik sowie den Ingenieurwissenschaften in der ITK-Branche

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Page 378: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

FRAGEN UND ANTWORTEN

Wie viele Beschäftigte hat die Branche?969.000

Wie hoch ist das Durchschnittsgehalt?Führungskräften 115.000 Euro, Spezialisten 64.000 Euro, IT-Datenbankdesigner 80.000 Euro, Leiter der Anwendungsentwicklung 118.000 €

Mit welchem Einstiegsgehalt können Hochschulabsolventen rechnen?Bachelorabsolventen 35 - 38.000 Euro, Master 40 - 45.000 Euro

Wie viele Absolventen und Praktikanten beschäftigt die Branche?30.000 Informatik- und Elektrotechnik-Absolventen, 22.000 neu eingestellte Ab-solventen von IT-relevanten Studiengängen

In welchen Bereichen werden Hochschul-absolventen besonders gesucht?Software-Entwicklung, IT-Beratung und IT-Sicherheit gesucht sowie für Tätigkeiten, die technisches Know-How mit betriebs-wirtschaftlichen, rechtlichen oder sonstigen Spezialkenntnissen verbindet (»Hybridquali-fikationen«).

Ist in Ihrer Branche ein Berufseinstieg mit einem Bachelorabschluss gut möglich oder werden eher Master-absolventen eingestellt?Auch mit einem normalen Bachelor-Ab-schluss ohne die Praxisintegration wie bei einem Dualen Studiengang sind die Chancen für den Jobeinstieg sehr gut.

Wie viel Umsatz macht die Branche (Import, Export)?Rund 155 Milliarden Euro

Wie hoch sind die Investitionen, beispiels-weise für Forschung und Entwicklung?Rund jeder zweite (47 Prozent) Anbieter von Informationstechnologie und Telekommu-nikation (ITK) hat 2013 mehr investiert als noch im Vorjahr. Weitere 46 Prozent haben ihr Investitionsniveau gehalten. 6 von 10 Un-ternehmen (58 Prozent) haben in den Ausbau des Geschäftsbetriebs investiert, jedes zweite (50 Prozent) in Forschung und Entwicklung.

Welche Produktionsgebiete beinhaltet die Branche?Die ITK-Branche ist eine Querschnitts-branche. Neben den klassischen Unter-nehmen in den Segmenten Informations-technologie, Telekommunikation und

Unterhaltungsindustrie werden IT-Spezia-listen in fast allen anderen Branchen benötigt.

Wie hoch ist die Unternehmensanzahl?87.000 ITK-Unternehmen. Rund 80.500 ent-fallen dabei auf Softwarehäuser und Anbie-ter von IT-Dienstleistungen

Welches sind die Top-10 Unternehmen der Branche?Deutsche Telekom AG, Vodafone D2 GmbH Telekommunikation, T-Systems Internatio-nal GmbH, Hewlett-Packard GmbH, Telefóni-ca Germany GmbH & Co. OHG, Ingram Micro Holding GmbH, Samsung Electronics GmbH IT-Equipment, IBM Deutschland GmbH, E-Plus Mobilfunk GmbH & Co. KG, Microsoft Deutschland GmbH

Gibt es ein Bundesland mit dem Schwerpunkt dieser Branche (z.B. Banken – Hessen) und wie lässt sich dieser Schwerpunkt erläutern?Anders als in anderen Branchen gibt es keine so eindeutigen regionalen Schwerpunkte.

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376 InFormAtIonS- und tElEKommunIKAtIon - vErBAnd

Page 379: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

beschäftigt. BITKOM geht von rund 22.000 neu eingestellten Absolventen von IT-relevanten Stu-diengängen in die ITK-Branche im Jahr 2013 aus. Hochschulabsolventen werden insbesondere für die Bereiche Software-Entwicklung, IT-Beratung und IT-Sicherheit gesucht sowie für Tätigkeiten, die technisches Know-How mit betriebswirt-schaftlichen, rechtlichen oder sonstigen Spezial-kenntnissen verbindet (sog. »Hybridqualifikatio-nen«). Für eine Laufbahn in einem IT-Beruf wird eine einschlägige Hochschulausbildung immer wichtiger. Während es für Quereinsteiger künf-tig schwieriger wird, haben vor allem Absolven-ten von Master- und Dualen Studiengängen gute Chancen. Rund die Hälfte der Unternehmen (52 Prozent) aus der Informationstechnologie und Telekommunikation wollen künftig stärker als bisher auf Master-Absolventen zurückgreifen. 45 Prozent setzen verstärkt auf Duale Studiengän-ge. Das ist das Ergebnis einer Studie im Auftrag des Hightech-Verbands BITKOM zum Arbeits-markt für IT-Fachkräfte. Auch mit einem norma-len Bachelor-Abschluss ohne die Praxisintegrati-on wie bei einem Dualen Studiengang sind die Chancen für den Jobeinstieg sehr gut. Allerdings

wollen die Unternehmen auf diesem Qualifika-tionsniveau die Beschäftigung weniger stark ausbauen. Nur rund jedes dritte Unternehmen (30 Prozent) wird nach eigenem Bekunden künf-tig mehr Bachelor-Absolventen beschäftigen. Aktuell haben vier von zehn IT-Spezialisten (43 Prozent) in ITK-Unternehmen einen fachspezifi-schen Hochschulabschluss. Dabei liegt der Anteil in größeren Unternehmen ab 500 Beschäftigten mit 51 Prozent deutlich höher als in kleineren Unternehmen. In mehr als einem Drittel der größeren Unternehmen (39 Prozent) liegt der Anteil der IT-Spezialisten mit entsprechendem Hochschulabschluss sogar über 61 Prozent. Ein solch hoher Akademikergrad wird nur in jedem vierten kleineren Unternehmen (25 Prozent) erreicht. Quereinsteiger in IT-Berufe werden es auf dem Arbeitsmarkt künftig deutlich schwerer haben. Rund zwei Drittel der Unternehmen (65 Prozent) aus der Informationstechnologie und Telekommunikation geben an, dass sie künftig weniger stark als bisher auf Quereinsteiger zu-rückgreifen werden. Nur 13 Prozent gehen da-von aus, dass mehr Quereinsteiger beschäftigt werden. Vor allem größere Unternehmen setzen

verstärkt eine entsprechende Berufsausbildung oder ein Studium voraus. Gut drei Viertel (77 Prozent) der Unternehmen mit mehr als 500 Be-schäftigten erwarten künftig einen geringeren Anteil von Quereinsteigern, gerade einmal vier Prozent rechnen mit einem Anstieg. Aktuell ist noch rund jeder fünfte IT-Spezialist (23 Prozent) in ITK-Unternehmen ein Quereinsteiger und hat nicht den klassischen Weg über ein entsprechen-des Hochschulstudium oder eine einschlägige Berufsausbildung gewählt. Dabei ist der Anteil in größeren Unternehmen ab 500 Beschäftigten mit rund 17 Prozent deutlich niedriger als in kleineren Unternehmen. Fast jedes fünfte grö-ßere Unternehmen (18 Prozent) verzichtet völlig auf Autodidakten in seiner IT-Abteilung, bei den kleineren Unternehmen zwischen 50 und 499 Beschäftigten ist es nur rund jedes achtzehnte (6 Prozent). Dabei würden die Unternehmen gerne noch mehr Personal beschäftigen. Jedes zweite Unternehmen (50 Prozent) bezeichnet den Fachkräftemangel als behindernd oder sehr behindernd für das eigene Geschäft. Mehr als jedes vierte Unternehmen (28 Prozent) nennt zudem die politischen Rahmenbedingungen als

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Page 380: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Hemmnis für die eigenen Geschäfte. Dabei lei-den die Unternehmen seit Jahren unter einem Fachkräftemangel. Rund 40.000 offene Stellen für IT-Spezialisten sind seit Jahren nicht oder nur schwer zu besetzen. Jedes zweite Unterneh-men nennt den Fachkräftemangel als größtes Markthemmnis. ITK-Unternehmen mit offenen Stellen sind derzeit vor allem auf der Suche nach Software-Entwicklern.

»ITK-UNTERNEHMEN SIND BESONDERS INNOVATIV UND ÜBERDURCHSCHNITT-LICH INVESTITIONSFREUDIG, HÄNGEN ABER AUCH IN BESONDERER WEISE VOM ERFOLG IHRER INNOVATIONEN AB«

Die Anbieter von Informations- und Kommunikationstechnik sowie Unterhaltungs-elektronik exportierten im vergangenen Jahr (2014) Waren im Wert von 31,3 Milliarden Euro aus Deutschland ins Ausland. Gegenüber dem Vorjahr ist das eine deutliche Steigerung um 6,7 Prozent. Die Importe von Hightech-Produkten nach Deutschland stiegen 2014 um 6,2 Prozent auf 50,0 Milliarden Euro. . Hauptabnehmerland

von ITK-Produkten war 2014 Großbritannien, in das Waren im Wert von 2,8 Milliarden Euro geliefert wurden. Das ist ein Anstieg um 8 Prozent gegenüber 2013. Auf Platz zwei liegt Frankreich, in das wie schon 2013 Waren für 2,8 Milliarden Euro exportiert wurden, gefolgt von den Niederlanden mit 2,3 Milliarden Euro (plus 5 Prozent). Wichtigstes Lieferland bleibt mit großem Abstand das diesjährige CeBIT-Partnerland China, aus dem Waren im Wert von 21,6 Milliarden Euro in die Bundesrepublik kamen. Das entspricht einem Anstieg um 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auf dem zweiten Platz folgen mit deutlichem Abstand die Niederlande, aus denen ITK-Produkte im Wert von 3,5 Milliarden Euro kamen (plus 16 Prozent). Rund jeder zweite (47 Prozent) Anbieter von Informationstechnologie und Tele-kommunikation (ITK) hat 2013 mehr investiert als noch im Vorjahr. Weitere 46 Prozent haben ihr Investitionsniveau gehalten. 6 von 10 Unternehmen (58 Prozent) haben dabei in den Ausbau des Geschäftsbetriebs investiert, jedes zweite (50 Prozent) in Forschung und Entwicklung. Das berichtet der Hightech-

Verband BITKOM auf Basis einer Auswertung der KfW-Unternehmensbefragung 2014 für die ITK-Branche. 2014 wollten mehr als ein Drittel (37 Prozent) der Unternehmen ihre Investitionen weiter aufstocken, gerade einmal 6 Prozent gingen davon aus, ihre Investitionen zurückfahren zu müssen.

Die ITK-Branche ist eine Querschnitts-branche. Neben den klassischen Unternehmen in den Segmenten Informationstechnologie, Telekommunikation und Unterhaltungsindus-trie werden IT-Spezialisten in fast allen anderen Branchen benötigt. Es gab in Deutschland im Jahr 2012 (letzte verfügbare Zahl des Statistischen Bundesamtes) rund 87.000 ITK-Unternehmen. Rund 80.500 entfallen dabei auf Software-häuser und Anbieter von IT-Dienstleistungen.

› Vgl. http://www.bitkom.org/files/documents/Anzahl_ITK-Unternehmen_2012.pdf

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378 InFormAtIonS- und tElEKommunIKAtIon - vErBAnd

Page 381: Berufsstart Technik Sommersemester 2015
Page 382: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Anpacken und Mitgestalten bei KMUsEin Beitrag von QUIPSY QUALITY, Kleinunternehmen mit geringem Bedarf, Branche Informations- und Telekommunikationsindustrie

Seit mehr als 25 Jahren entwickelt

die QUIPSY QUALITY GmbH & Co. KG

als unabhängiger Softwarehersteller

(ISV) die eigene Produktlinie QUIPSY®

CAQ. Auf die in Deutschland entwickelte

Software für unternehmensweites,

standortübergreifendes Qualitäts-

management vertrauen weltweit

mehr als 1.200 Unternehmen ver-

schiedenster Branchen. Im Stammhaus

Pforzheim befinden sich neben der

Entwicklung auch Vertrieb und

Kundendienst.

Mehr als 12.000 Arbeitsplätze, hauptsächlich bei Automobilzulieferern, werden von der Goldstadt aus zentral betreut. Die Dienstleistungspalette reicht dabei von der telefonischen Hotline bis zur vollständigen Projektumsetzung (Projektplanung und -Steuerung, Installation, Konfiguration, Schulung, laufende Betreuung) am Einsatzort – weltweit, auf praktisch allen Kontinenten. Trotzdem zählt das Unternehmen offiziell zu den KMUs (Klein- und Mittelständische Unternehmen), da dank optimierter Prozesse und weitgehender Auto-matisierung hierzu weniger als 50 Mitarbeiter notwendig sind. Die allermeisten davon zählen zur Stammbelegschaft, lediglich etwa ein bis zwei Mitarbeiter pro Jahr befinden sich noch im Studium oder in der Ausbildung. Natürliches Wachstum mit Augenmaß ist gerade bei Kleinunternehmen lebenswichtig. Daher wird im Schnitt nur ein neuer Mitarbeiter pro Jahr aktiv angeworben. Dafür erfolgt jedoch jede Art der Ausbildung mit dem Ziel einer langfristigen Bindung: Wer einmal hier ist, soll auch hier bleiben. Denn Fluktuation bedeutet Reibung, und diese käme Kleinunternehmen relativ

gesehen teurer als Großunternehmen, daher werden Mitarbeiter persönlich ausgesucht und entsprechend wertgeschätzt.

»ALLE SIND EIN TEAM, UND ALLE PACKEN TATKRÄFTIG MIT AN: EINE STRIKTE TRENNUNG DER EINSATZ-BEREICHE IST NICHT IMMER MÖGLICH.«

Aufgrund der Mitarbeiterzahl im Vergleich zur Kundenzahl ergibt sich im Umkehrschluss, dass eine strikte Trennung der Einsatzbereiche nicht immer möglich ist, was nicht nur kurzen Entscheidungswegen und flüssiger ablaufenden Projekten zugutekommt, sondern auch den Arbeitsalltag jedes Mitarbeiters bereichert. So dienen beispielsweise die Softwareentwickler neben ihrer hauptsächlichen Beschäftigung nicht nur als wichtige Wissensquelle bei even-tuell auftretenden Fragen in Kundenprojekten, sondern pflegen gelegentlich auch den direkten Kontakt zu Kunden, um Erfahrungen aus dem täglichen Einsatz in den Produktionsbetrieben in die Weiterentwicklung der Software einfließen zu lassen – und zwar ohne Umweg über viele

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380 InFormAtIonS- und tElEKommunIKAtIon - untErnEhmEnSBEItrAG

Page 383: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Managementebenen, denn »KMU« steht gleichbedeutend für flache Hierarchie, hohe Selbständigkeit und für Eigenverantwortung dank weitreichender Kompetenzen. Eine gewisse Spezialisierung ist dabei zwar durchaus mög-lich, jedoch bleibt stets eine hohe Notwendigkeit für das Verständnis angrenzender Fachgebiete sowie die Bereitschaft, offen gegenüber neuen Themen und Tätigkeiten zu sein.

»EINFACH MAL DIE PRAKTIKANTIN SINN-LOS AKTEN DURCHKOPIEREN LASSEN? IN KLEINBETRIEBEN UNDENKBAR!«

Zwischen studentischen Hilfskräften, Prakti-kanten und Azubis, Diplomanten, Bachelor- und Master-Absolventen wird hierbei nicht unterschieden: Alle sind ein Team, und alle packen tatkräftig mit an – zum Wohl des Kunden, und aus Interesse am Fachgebiet. Egal ob in der Entwicklung, im Marketing, Vertrieb oder dem Kundendienst: Sämtliche Arbeitsergebnisse sind »echte« Produkte mit direktem Bezug zum Endkunden. Einfach mal die Praktikantin sinnlos Akten durchkopieren lassen, weil

keine andere Aufgabe da ist? In Kleinbetrieben undenkbar! Direktes Feedback und daraus resultierender Stolz auf das Ergebnis der eigenen Arbeit sind dabei nicht zu unterschätzende Nebeneffekte, und Antrieb vieler Enthusiasten gerade in kleineren Betrieben.

Ganz klar: Trotz geregelter Arbeitszeiten ist Flexibilität gefordert. Eine Stechuhr gibt es bei QUIPSY daher nicht. Den sprichwörtlichen Hammer um 16 Uhr fallen zu lassen würde bedeuten, die Kollegen im Regen stehen zu lassen – was jedoch nicht automatisch für Über-stunden steht. Denn im Umkehrschluss ist es

in Kleinbetrieben sehr einfach, unbürokratisch Mehrzeiten abzubummeln oder in Absprache mit Kollegen einfach mal eine Auszeit zu nehmen. Hier zahlt sich für beide Seiten, Unternehmer und Angestellte, die Tatsache aus, dass die gesetzlichen Auflagen für Kleinbe-triebe wesentlich geringer sind als für große Konzerne. Möglicherweise ist diese Flexibilität und der eher familiäre Touch gerade das, was langjährige Mitarbeiter an Kleinbetrieben schätzen: Betriebszugehörigkeiten von 15, 20 Jahren und mehr sind keine Seltenheit.

381InFormAtIonS- und tElEKommunIKAtIon - untErnEhmEnSBEItrAG

Page 384: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Individuelle Bewerberauswahl ohne automatisierten Auswahl- oder FilterprozessEin Beitrag von amasol, Kleinunternehmen mit geringem Bedarf, Branche Informations- und Telekommunikationsindustrie

Die amasol AG mit Sitz in München

unterstützt als Systemintegrator

ihre Kunden in allen Phasen des

Lebenszyklus einer IT-Management-

Lösung: angefangen von Beratung

über Konzeption und Implemen-

tierung bis zum Betrieb. Im Mittel-

punkt stehen dabei die vier

Themenbereiche Business Service

Management, IT Infrastructure

Management, End User Experience

Management und IT Operations

Analytics. Zu den Kunden gehören

namhafte Unternehmen und

öffentliche Organisationen.

Das Unternehmen wurde bereits 1999 gegründet, als sich vier Studenten mit einer eigenen Firma selbstständig machten. Und auch wenn diese als Aktiengesellschaft firmiert, Organe wie einen

Vorstand und einen Aufsichtsrat besitzt und mittlerweile 30 Mitarbeiter beschäftigt, ist die Grundidee der vier Gründer gleich geblieben: gemeinsam als Team Konzepte und Lösungen entwickeln, die den Kundennutzen und die Situation beim Kunden in den Mittelpunkt stellen.

Und auch bei der Suche nach neuen Fach-kräften erinnert sich das Unternehmen an seine »studentischen Wurzeln« und baut deshalb auf Mitarbeiter, die direkt nach ihrer Ausbildung oder ihrem Studium für das Unternehmen gewonnen werden können. Darüber hinaus werden bereits seit mehreren Jahren Informatik-Studenten schon während ihres Studiums attraktive Möglichkeiten zur Mitarbeit in Form eines Praxissemesters oder einer Tätigkeit als Werkstudent geboten. Eine individuelle Bewerberauswahl ohne auto-matisierten Auswahl- oder Filterprozess steht dabei im Mittelpunkt der Recruiting-Praxis des Unternehmens.

Unabhängig von ihrer Stellung als Prak-tikant, Werkstudent oder Mitarbeiter erhal-

ten die neuen Kollegen eine gründliche Einarbeitung zu Beginn ihrer Tätigkeit und regelmäßige, auf die individuellen Bedürfnisse des Einzelnen zugeschnittene Schulungen, die sich an der täglichen Projektarbeit orien-tieren. Flache Hierarchien und eine offene Kommunikationskultur innerhalb des Unter-nehmens führen darüber hinaus zu einem regen Austausch von Wissen und Erfahrungen und erleichtern es den neuen Kollegen, sich rasch in den eigenen Arbeitsbereich einzuarbeiten und schon bald eigenverantwortlich Projekte umzusetzen.

»ARBEITEN BEI AMASOL ERFORDERT HOHES ENGAGEMENT UND BIETET DA-FÜR FLACHE HIERARCHIEN UND VIEL FREIRAUM«

Im Gegenzug wird von neuen Kollegen ein Höchstmaß an Engagement erwartet. Bei einem Unternehmen dieser Größe kann sich niemand hinter umfangreichen Organisationsstrukturen oder langwierigen Freigabeprozessen »verstecken«.

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Page 385: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Was zählt, sind Einsatz und Leistung eines jeden Einzelnen und zwar in einem breit angelegten, vielfältigen Tätigkeitsspektrum und mit direktem Kundenkontakt für jeden Mitarbeiter.

»EINE TÄTIGKEIT ALS PRAKTIKANT ODER WERKSTUDENT IST HÄUFIG DER ERSTE SCHRITT ZUR KARRIERE.«

Dabei ist kein Projekt wie das andere. Des-halb besteht auch nicht die Gefahr, dass der Mitarbeiter früh auf einen eng begrenzten Tätigkeitsbereich festgelegt wird. Ihn erwartet stattdessen eine abwechslungsreiche Tätigkeit in gemeinsamen Projekten mit Projektbeteiligten aus mittelständischen und großen Unternehmen unterschiedlichster Branchen. Er erlebt damit auf der einen Seite das Arbeiten in Unternehmen dieser Größe in der täglichen Praxis, profitiert auf der anderen Seite aber von den Vorteilen eines Kleinunternehmens als Arbeitgeber.

»Work-Life-Balance« lautet das Motto, dem das Unternehmen bei der Gestaltung seiner Büro- und Firmenräume gefolgt ist mit dem Ziel, ein offenes, kommunikatives Ambiente

zum freien Entstehen und Austausch von Ideen zu bieten. Die flache Hierarchie und offene Kommunikation zeigen sich darüber hinaus auch bei den zahlreichen Firmenevents. Welche AG kann schon von sich behaupten, dass sie regelmäßig Weißwurstessen mit dem Vorstand durchführt?

Die IT-Branche entwickelt sich kontinuier-lich weiter. Aus diesem Grund wird von der amasol AG ein Höchstmaß an Agilität und Innovationskraft erwartet, um erfolgreich am

Markt bestehen zu können. Dies bedeutet, dass sich das Unternehmen kontinuierlich mit neuen IT-Trends beschäftigen muss, um diese bei Bedarf in das eigene Portfolio zu integrieren.

Wer also nicht nur einen anspruchsvollen Job mit viel Freiraum zur persönlichen und beruflichen Entfaltung in einem kleinen Unter-nehmen mit flachen Hierarchien und offener Kommunikation, sondern darüber hinaus eine zukunftssicheren Arbeitsplatz sucht, ist hier genau richtig.

383InFormAtIonS- und tElEKommunIKAtIon - untErnEhmEnSBEItrAG

Page 386: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Einstiegsmöglichkeiten im KleinunternehmenEin Beitrag von COMPLEVO, Kleinunternehmen mit geringem Bedarf, Branche Informations- und Telekommunikationsindustrie

Die COMPLEVO GmbH konzipiert

und entwickelt Software zur

Entscheidungsunterstützung

sowohl für KMU als auch für

renommierte Großkonzerne. Mit-

hilfe mathematischer Optimierung

unterstützen wir unsere Kunden

bei der Planung und Steuerung von

Produktion und Logistik. Von der

langjährigen Erfahrung, dem breiten

Know-How der Geschäftsführer und

dem schnellen Zugang zu Infor-

mationen profitieren nicht nur

unsere Kunden.

Der Name COMPLEVO vereint zwei Faktoren, die nicht nur eine erhebliche Heraus-forderung für die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens darstellen sondern auch die Freisetzung seiner Potenziale im erheblichen Maße steigern können – complexity and

evolution. Dabei verstehen wir uns nicht als typische Unternehmensberater, vielmehr als Optimierer von Unternehmensprozessen unterschiedlicher Couleur – diese umfassen Fertigungsprozesse in der Automobilindustrie, Dienstplanung in der Zugfahrtbranche sowie Personal- und Ressourceneinsatzplanung für KMU. Hierfür vertreibt COMPLEVO das Pro-dukt FREI ZEIT, welches KMU eine intuitive und leistungsfähige Planung ihres Personals ermöglicht.

Seit der Gründung im April 2011 ist unser Mitarbeiterstamm, bestehend aus Informatikern, Mathematikern und Ingenieuren, kontinuierlich gewachsen. Die COMPLEVO GmbH ist immer auf der Suche nach qualifizierten und motivierten Mitarbeitern und achtet bei der Einstellung darauf, dass Bewerber nicht nur von den Noten her qualifiziert sind, sondern sich auch durch Flexibilität und Lernbereitschaft über das Studium hinaus auszeichnen. Erste praktische Erfahrungen, z.B. im Rahmen von Praktika oder Werkstudententätigkeiten sind dabei von Vorteil. Das hilft auch dem Bewerber, im Vorfeld abzustecken, welche Art von Tätigkeit

oder auch Unternehmensgröße ihm behagt. Kleinere Unternehmen wie die COMPLEVO GmbH bieten oft ein vielfältiges und heraus-forderndes Aufgabenfeld. Der Vorteil liegt darin, dass die Mitarbeiter nicht immer nur starr auf einem Projekt sitzen sondern über den Tellerrand schauen, Gestaltungsspielraum haben und sich dabei weiterentwickeln können. Jeder Mitarbeiter bringt seine Kompetenz ins Unternehmen ein, die zu gegebener Zeit an spezifischen Projekten eingesetzt und mit anderen Teammitgliedern geteilt wird.

»WAS WIR UNSEREN KUNDEN BIETEN, WOLLEN WIR AUCH UNSEREN MIT-AR-BEITERN ZUR VERFÜGUNG STELLEN.«

Flache Hierarchien und kurze Wege – ob hinsichtlich Kommunikation oder Ent-scheidungen – die Benefits von KMU sind hinreichend bekannt. In der heutigen leistungs- und gewinnorientierten Unternehmenskultur wird die wichtigste Komponente häufig außer Acht gelassen: die Zufriedenheit der Mitarbeiter. Während die recht starren Strukturen in großen

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Page 387: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Unternehmen das Eingehen auf individuelle Wünsche und Bedürfnisse der Angestellten erschweren und die Gefahr besteht, schnell als Karteileiche zu enden, können Mit-arbeiter in kleineren Unternehmen den Status »Individuum« genießen. So finden sich unsere Mitarbeiter in einer familiären, hilfsbereiten Unternehmensstruktur, in der soziale Themen groß geschrieben werden. So hilft z.B. Gleitzeit, die Arbeitszeit gemäß Bedarfslage flexibel zu gestalten, Eltern wird die Möglichkeit gegeben, auch mal von zu Hause aus zu arbeiten. Natürlich wird in KMU eine selbständige und strukturierte Arbeitsweise und hohe Einsatzbereitschaft von den Mitarbeitern gefordert. Das sind Moti-vationen, die zur persönlichen Entfaltung und Weiterentwicklung beitragen. Unsere Mitarbeiter sind Teil des Unternehmens und nicht nur ein kleines Rädchen in einer großen Mühle. Statt nur Projekte anzukurbeln und sie dann in andere Hände weiterzureichen, wohnen unsere Mitarbeiter dem gesamten Ent-wicklungsprozess bis hin zur Einweihung bei.

Das sind nur einige der Gründe, warum sich einer der ehemaligen Werkstudenten für eine

Festanstellung bei COMPLEVO entschieden hat. Vor seiner Tätigkeit bei uns war er in großen Konzernen tätig, sowohl im Forschungs- als auch Industriebereich. Ihm fehlte dort jedoch die Einbindung in Projekte. Er konnte weder seine eigenen Ideen einbringen, noch wusste er, was aus den Vorhaben wurde. Die Motivation an seiner Tätigkeit sank für ihn spürbar. Das liegt natürlich auch daran, dass die Stelle eines Mitarbeiters in einem großen Unternehmen sehr genau beschrieben ist und dann auch innerhalb dieser Vorgaben ausgeübt wird. Auf Flexibilität kann aufgrund des Mitarbeitervolumens in den wenigsten Großkonzernen eingegangen werden.

»UNSERE MITARBEITER SIND TEIL DES UNTERNEHMENS UND NICHT NUR EIN KLEINES RÄDCHEN IN EINER GROSSEN MÜHLE.«

Ein anderer Mitarbeiter hatte schon als Student den Anspruch, mit eigenen Ideen das Produkt mitzugestalten und aus Überzeugung daran zu arbeiten. Diese Anforderungen sieht er mit seiner heutigen Stelle bei COMPLEVO erfüllt.

Wir bieten unseren Mitarbeitern ein breites Verantwortungs- und Aufgabenspektrum und setzen Vorschläge hinsichtlich Weiterbildungs-angeboten, die sich auf einem bestimmten Gebiet für die Angestellten und das Unternehmen positiv auswirken, gern um.

Im IT-Bereich, das Hauptarbeitsfeld der COMPLEVO GmbH, kommen verschiedene Arbeitsweisen zum Tragen. Manchmal muss man seinen kreativen Ideen und Gedanken freien Raum geben, an anderer Stelle sehr fokussiert arbeiten. Zu viele Restriktionen engen ein, hemmen nicht nur die Produktivität sondern auch den Blick aufs Ganze. Im Allgemeinen ist uns gute Kommunikation, Transparenz und Aufgeschlossenheit wichtig. Vermeintlich schwere Probleme lassen sich manchmal durch einfache Nachfrage und Zugriff auf einen bereits vorhandenen Wissenspool schnell und unkompliziert lösen. Jeder Mitarbeiter hat bei uns jeder Zeit einen Ansprechpartner und entsprechend schnell Lösungsvorschläge zur Hand. Das trägt zusätzlich zur positiven Stimmung im Team bei: ein weiteres Plus, das große Unternehmen durch ihre vielfältigen

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Abstimmungsroutinen nicht immer leisten können.

Berlin ist Entwicklungsstandort für neue Technologien und die ITK-Branche zählt zu den wichtigsten Wachstumsmotoren dieser Stadt. Somit ist sie ein attraktiver Standort für Berufseinsteiger. Die COMPLEVO GmbH macht bei der Einstellung zwischen Bachelor- und Masterabsolventen keinen wesentlichen Unterschied. Wir suchen Kandidaten, die von ihren Qualifikationen her zu uns passen, und diese kann ein Bachelor-Abschluss ebenso gut abdecken wie der eines Masters. Ein ansprechender Lebenslauf lässt sich durch einen positiven Eindruck bei einem individuellen Bewerbungsgespräch abrunden und kann so-wohl in eine Position als Werkstudent/in als auch in eine Festanstellung münden.

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Die Welt im Blick

Der Bundesnachrichtendienst (BND) ist der Auslandsnachrichtendienst der Bundesrepublik Deutschland mit Dienstsitzen in Berlin und Pullach bei München. Im Auftrag der Bundesregierung gewinnt und analysiert der BND Informationen über das Ausland.

In Zeiten der schnellen Kommunikation müssen modernste Technik und innovative Methoden zum Einsatz kommen, um eine präzise und schnelle Lagebeurteilung gewährleisten zu können. Dazu bedarf es einer ständigen Anpassung der eingesetzten technischen Möglichkeiten und des unermüdlichen Einsatzes kompetenter und engagierter Fachkräfte.

Für unsere technischen Fachbereiche suchen wir vorrangig

Ingenieure/innen der Elektro- und Informationstechnik Informatiker/innen Mathematiker/innen Physiker/innenmit den Abschlüssen Master/Diplom/FH/Bachelor

Darüber hinaus bestehen für sprachbegabte und auslandserfahrene Volljuristinnen und Volljuristen unterschiedliche Einstiegsmöglichkeiten im Bereich der Zentralabteilung (ZY) des Bundesnachrichtendienstes.

Sollten wir Ihr Interesse geweckt haben, dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung!

Weitere Informationen zum Bundesnachrichtendienst, den aktuellen Stellenangeboten sowie zur Bewerbung erhalten Sie unter www.bundesnachrichtendienst.de.

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Einstiegsmöglichkeiten im MittelstandEin Beitrag von compeople, Mittelstand mit mittlerem Bedarf, Branche Informations- und Telekommunikationsindustrie

Unter dem Motto »technology in

motion« entwickelt compeople

mit Sitz in Frankfurt am Main

individuelle IT-Systeme für

Finanzdienstleister. Das sind vor

allem innovative IT-Lösungen

mit einer hohen Benutzungs-

freundlichkeit für Desktop, Mobile

Devices und das Web. Mit über

140 Mitarbeitern unterstützen

wir unsere Kunden bundesweit

in den Bereichen Software-

Entwicklung, IT-Technologie- und

Architekturberatung sowie mit der

Beratung zu agilen Methoden.

WIE NACHWUCHSKRÄFTE IN INNOVATIVEN IT-PROJEKTEN DURCHSTARTEN KÖNNENFür Nachwuchskräfte sind ein anspruchs-

volles Arbeitsumfeld, langfristige Entwick-lungsperspektiven und ein gutes Arbeitsklima zunehmend wichtige Entscheidungskriterien bei der Wahl ihres Arbeitsplatzes. Gerade mittel-ständische IT-Unternehmen wie wir erweisen sich hinsichtlich dieser Anforderungen als attraktive Arbeitgeber. Seit unserer Firmengründung im Jahr 1999 sind wir immer wieder Vorreiter bei der Realisierung zukunftsweisender IT-Lösungen wie z.B. mobile Beratungs-Apps oder Außendienstsys-teme. Nachwuchskräften bieten wir ein spannendes Arbeitsumfeld aus anspruchsvollen IT-Projekten. Hierzu zählen Kunden-, Open Source- und in-terne Forschungsprojekte sowie die firmeneigene Entwicklung. Einsteiger arbeiten von Anfang an in interdisziplinären Teams mit qualifizierten, erfahrenen Kollegen zusammen. Sie lernen auf diese Weise schnell dazu und können früh verant-wortungsvolle Aufgaben übernehmen. In ihren Projekten erhalten sie gleichzeitig Raum, um sich entsprechend ihrer Stärken und Interessen

einzubringen, auszuprobieren und kontinuier-lich weiter zu entwickeln. Insbesondere innova-tive, mittelständische IT-Unternehmen eröffnen Nachwuchskräften interessante Entwicklungs-perspektiven durch eine gezielte Weiterbildung und Qualifizierung.

»NACHWUCHSKRÄFTE ERHALTEN FÜR IHRE KARRIERE-PLANUNG BEI UNS LANGFRISTIGE PERSPEKTIVEN.«

Bei uns haben so zum Beispiel die kon-tinuierliche Auseinandersetzung mit neuen Technologien und der regelmäßige Wissens-transfer in unseren Mitarbeiterteams einen hohen Stellenwert. Wir bieten externe und firmeninterne Seminare an, die sich an den jeweiligen Stärken des Mitarbeiters und zu-gleich an den Zielen unseres Unternehmens ausrichten. Gleichzeitig geben wir Einsteigern und Mitarbeitern die Möglichkeit, an Fach-konferenzen teilzunehmen und Beiträge für das firmeninterne Wiki zu erstellen. Sie haben zeitliche Freiräume, um Vorträge auf Mit-arbeitertagen zu halten oder auch ein eigenes

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388 InFormAtIonS- und tElEKommunIKAtIon - untErnEhmEnSBEItrAG

Page 391: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Forschungsprojekt zu initiieren. Für ihre Karriere-Planung erhalten Nachwuchskräfte bei uns langfristige Perspektiven: Sie können sich auf der fachlichen Ebene z.B. zum Lead-Developer oder Senior IT-Architekten weiterentwickeln oder als Team- und Projektleiter in eine Führungsposition hineinwachsen. Neben den genannten Vorzügen heben sich mittelständische IT-Unternehmen vor allem durch ihre gelebte Unternehmenskultur als attraktiver Arbeitgeber von Großunternehmen ab. Mit ihren flachen Hierarchien und kurzen Entscheidungswegen bieten sie ideale Rahmenbedingungen für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit wie wir sie seit unserer Firmengründung praktizieren. Bei uns kommunizieren Führungskräfte und Mitarbeiter über alle Hierarchie- und Fachebenen direkt und offen miteinander.

»FÜR EIN GUTES ARBEITSKLIMA SORGT INSBESONDERE DAS MITEINANDER IN DEN PROJEKTTEAMS.«

In Blogs, Mailings sowie bei Meetings, Per-sonalgesprächen und Firmen-Events werden

alle Mitarbeiter regelmäßig informiert. Daher sind sie über Aktuelles und die langfristigen Unternehmensziele stets auf dem Laufenden. Für ein gutes Arbeitsklima sorgt insbesondere das Miteinander in den Projektteams. Hier unterstützen sich die Mitarbeiter gegenseitig und ziehen zusammen an einem Strang. Viele gemeinsame Unternehmungen tragen darüber hinaus zu einem starken Gemeinschaftsgefühl bei. Hierzu zählen regelmäßig stattfindende Mitarbeitertage und eine mehrtägige Mitarbeiter-konferenz genauso wie sportliche Aktivitäten. Und dies alles führt zu hoch motivierten, enga-gierten Mitarbeitern, die lange im Unternehmen bleiben.

EINSTIEGS- UND KARRIERECHANCENWir wünschen uns Bewerbungen von Stu-

denten und Absolventen, die sich begeistert mit neuen Technologien auseinandersetzen, gerne neue Projektmethoden einsetzen und Spaß an der Arbeit mit Kunden haben. Studierende erhalten bei uns die Möglichkeit, ihre Bachelor- oder Master-Thesis mit praktischem Bezug zu innovativen Software-Entwicklungsprojekten zu

erstellen. Neue Mitarbeiter steigen bei uns in der internen Entwicklung ein, sind dort in alle Phasen des Entwicklungsprozesses involviert und arbeiten aktiv an der Realisierung von Software-Lösungen mit. Studierende sowie neue Mitarbeiter fühlen sich bei uns schnell gut aufgehoben. Sie werden von einem Mentor betreut, sind von Anfang an in ein Mitarbeiterteam integriert und in alle Unternehmensaktivitäten eingebunden.

389InFormAtIonS- und tElEKommunIKAtIon - untErnEhmEnSBEItrAG

Page 392: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Der Berufseinstieg im Kleinunternehmen bietet große ErfolgschancenEin Beitrag von Weissenberg Business Consulting, Grossunternehmen mit hohem Bedarf, Branche Informations- und Telekommunikationsindustrie

Weissenberg Business Consulting ist ein

modernes Beratungsunternehmen mit

Firmensitz in Wolfsburg. Die derzeitige

Anzahl von Beschäftigten liegt bei 24;

stetig steigend. Zu den Schwerpunkten

unserer Arbeit gehören neben einer

umfassenden Beratertätigkeit vor allem

die Vermittlung von Expertise, die Erar-

beitung neuer Lösungskonzepte sowie

eine umfassende Kundenbetreuung. Mit

einer Ausrichtung auf die Geschäfts-

bereiche des IT- und Strategy-Consulting

schließt unser Unternehmen zudem

eine wichtige Lücke am Markt und

nimmt somit gegenüber der Konkurrenz

eine aussichtsreiche Position ein.

Durch die Spezialisierung unserer Mitarbeiter auf Technologie- und Prozessberatung, die Analyse und Konzeption von IT-Systemen sowie die Entwicklung von Individualsoftware gelingt es uns immer wieder, gemeinsam mit unseren Partnern überzeugende Ergebnisse zu erzielen.

»GELUNGENE NACHWUCHSFÖRDERUNG IST DER GARANT FÜR EINE ERFOLG-REICHE ZUKUNFT.«

Als Beratungsunternehmen sind wir stets auf der Suche nach ambitionierten Spezialisten, die sich durch ein hohes Maß an Eigenverant-wortung, Flexibilität und Dynamik auszeichnen. Grundsätzlich sind wir davon überzeugt, dass Nachwuchsförderung so früh wie möglich beginnen muss und betrachten sie demnach als elementaren Bestandteil der Ausbildung. Da-her bieten wir Studierenden die Möglichkeit, durch vielseitige Praktika einen Einblick in die Geschäftstätigkeit eines aufstrebenden Unter-nehmens zu gewinnen. Darüber hinaus erhalten

engagierte Studierende die Chance, eine Tätigkeit in unserem Hause in eine Abschlussarbeit mün-den zu lassen.

Darüber hinaus legen wir großen Wert da-rauf, die Interessen und Erwartungen unserer Bewerber genau zu kennen. Nur so haben wir die Möglichkeit, neuen Mitarbeitern eine optimale Betreuung zu bieten. Die Zusammenarbeit mit motivierten Studierenden oder Absolventen sowie die Möglichkeit, diese bei ihrem Berufs-einstieg zu unterstützen, empfinden wir in erster Linie als Herausforderung. Gleichzeitig lassen wir aber auch die Verantwortung nicht außer Acht, die eine Partnerschaft für beide Seiten bedeutet. Somit können sich Studierende stets einer umfassenden Fürsorge unsererseits gewiss sein. Gelungene Nachwuchsförderung ist der Garant für eine erfolgreiche Zukunft. Das Bestreben, die Besten zu gewinnen, ist uns nicht nur ein Ansporn – es ist auch ein Versprechen!

Da unsere Geschäftstätigkeit auf die Bereiche IT und Unternehmensstrategie ausgerichtet ist, gilt unser Interesse primär Studierenden der

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390 InFormAtIonS- und tElEKommunIKAtIon - untErnEhmEnSBEItrAG

Page 393: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Fachrichtungen Informatik, Wirtschaftsinfor-matik und Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt IT. Zu den Schlüsselkompetenzen unserer Bewerber zählen eine hohe Auffassungs-gabe und ein hohes Maß an Eigeninitiative ebenso wie die Fähigkeit, selbstständig und problemori-entiert zu arbeiten. Ein gutes Kommunikations-vermögen stellt sicher, dass auch die Arbeit in Teams gelingt. Neben persönlichen Fähigkeiten und Stärken von Absolventen spielt natürlich bei der optimalen Stellenbesetzung und Gehalts-verhandlung auch der jeweilige Abschluss eine Rolle. Generell wiegt ein Masterabschluss höher als ein Bachelorabschluss. Weissenberg Business Consulting verfolgt das Ziel, seine Partner optimal bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Damit verbunden ist die Herausforderung, mit stetig wechselnden Problemstellungen konfrontiert zu sein.

»KAUM EINE ANDERE BRANCHE BIETET DEN ABWECHSLUNGSREICHTUM DES BUSINESS CONSULTING.«

Unsere Mitarbeiter sind somit stets aufs Neue gefordert und müssen dazu in der Lage

sein, sich schnell auf neue Anforderungen einzustellen. Darin liegt allerdings auch ein Vorteil. Denn kaum eine andere Branche bietet den Abwechslungsreichtum des Business Con-sulting. Im Gegensatz zu Großunternehmen, deren Personalbestände nicht selten einer immensen Fluktuation unterworfen sind, legen wir großen Wert darauf, unsere Mitarbeiter gut zu kennen. Dabei folgen wir dem Bestreben, diese möglichst früh zu rekrutieren und langfristig an uns zu binden. Hochschulabsolventen

können im Falle einer gelungenen Kooperation davon ausgehen, im Anschluss übernommen zu werden. Da Erfolg auf dem Arbeitsmarkt vor allen Dingen von Leistung abhängt, bietet Weissenberg Business Consulting seinen Mit-arbeitern regelmäßig vielfältige Förderungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Denn die Investition in die Fähigkeiten unseres Fach-personals besitzt für uns oberste Priorität.

391InFormAtIonS- und tElEKommunIKAtIon - untErnEhmEnSBEItrAG

Page 394: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Luft- und Raum-fahrtindustrie

Page 395: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

»Bei der Eroberung des Weltraums sind zwei Probleme zu lö-sen: die Schwerkraft und der Papierkrieg. mit der Schwerkraft wären wir fertig geworden.«

Wernher von Braun

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Page 396: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Ein starker Job- und Innovations-motor der deutschen Wirtschaft

die luft- und raumfahrt ist wichtiger Wirtschaftsfaktor für deutsch-land. diese Industrie, in der viele Schlüsseltechnologien gebündelt sind, ist geprägt von Exportstärke und hohem nationalen Wertschöpfungs-anteil. Sie strahlt wegen ihres technologischen Know-hows und ihrer Innovationskraft auf andere Industriezweige aus.

In der deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie arbeiteten im Geschäftsjahr 2013 105.500 Menschen. Die Beschäftigtenzahl nahm in diesem Zeitraum um fast 5.000 Menschen zu und erreichte damit den jemals verzeichneten höchsten Beschäftigtenstand. Hochqualifizierte Ingenieure und Fachkräfte prägen unsere Branche, mehr als die Hälfte der Arbeitnehmer sind Hochschulabsolventen.

Internationale Technologieführerschaft ist ein wesentlicher Faktor für den weltweiten Erfolg der deutschen Luft- und Raumfahrt-industrie: Mit einem Rekordumsatz von 30,6

Mrd. Euro im Geschäftsjahr 2013 gehört sie zu den Wachstumsbranchen Deutschlands.

Mit 70 % des Branchenumsatzes ist die zivile Luftfahrtindustrie der Wachstumsgenerator der deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie. Die militärische Luftfahrtindustrie macht 22 % aus. 8 % des Gesamtumsatzes wird im Raumfahrtbereich erwirtschaftet.

Ausgaben für Forschung und Entwicklung bewegten sich 2013 mit rund 15 % des Branchenumsatzes und einem Volumen von rund 4,6 Mrd. Euro auf ähnlich hohem Niveau wie in den Vorjahren. Unsere Industrie

investiert, gerade auch im Vergleich zu anderen Industrien, sehr stark in neue Technologien und Produkte.

› Bildquelle: Airbus S.A.S – F. Lancelot

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394 luFt- und rAumFAhrtInduStrIE - vErBAnd

Page 397: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

GEGENWÄRTIGE SITUATION UND PERSPEKTIVEN FÜR NACHWUCHS-KRÄFTE UND QUEREINSTEIGERDie zivile Luftfahrt entwickelt sich

aufgrund eines stark wachsenden globalen Mobilitätsbedarfs und im Zuge weltweiter Flottenerneuerungen sehr gut. Größter Auftraggeber ist Airbus Group mit ihrer Tochtergesellschaft Airbus. Mit rund 5.500 Flugzeugen im Auftragsbestand bei Airbus ist die Produktion für die nächsten acht Jahre ausgelastet. Diese Auftragsreichweite in der Luft- und Raumfahrtindustrie sichert Arbeits-plätze und dürfte ein Alleinstellungsmerkmal dieser Branche darstellen.

Von besonderer Bedeutung für den Erfolg der Branche ist die mittelständisch geprägte deutsche Zulieferindustrie. Sie hat im Geschäfts-jahr 2013 bei einem Rekord-Wachstum von 12 % im Vorjahresvergleich einen Umsatz von 9,3 Mrd. Euro erzielt. Die Zulieferindustrie profitiert von der hohen Auslastung bei Airbus, gleichzeitig ist sie auch verstärkt auf dem Weltmarkt präsent. Sie hat Ausschreibungen bedeutender Flug-zeughersteller wie Boeing, Bombardier, Embraer,

COMAC und Sukhoi gewonnen, deren Pro-gramme sich größtenteils ebenfalls im Hoch-lauf befinden.

Der steile Beschäftigungsanstieg der letzten Jahre wird etwas abflachen, weil neue umfangreiche Entwicklungsprogramme, ver-gleichbar dem militärischen Transportflugzeug A400M oder den Großraumflugzeugen A350 und A380 von Airbus, in naher Zukunft nicht anstehen. Aus einer im vergangenen Frühjahr vom Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie e.V. (BDLI) durchgeführten HR-Umfrage geht jedoch hervor, dass mehr als die Hälfte der teilnehmenden Unternehmen einen Stellenaufbau an Ingenieuren planen. Für bestehende Programme und deren Erweiterung stellt die Suche nach geeigneten Nachwuchs-kräften und deren Aus- und Weiterbildung einen wichtigen Aspekt dar.

Schwerpunkt des Bedarfs dürfte in den kommenden Jahren angesichts des anhaltenden Hochlaufs verschiedener Flugzeugprogramme auf der Produktionsseite liegen. Gerade bei Faserverbundwerkstoffen, die in neuen Flugzeugmustern verwendet werden, wird

der Bedarf an Konstruktions- und Fertigungs-spezialisten zunehmen – dies gilt für Ingenieure und vor allem für Facharbeiter.

Das Einstellungsprofil in den »klassischen« Verwaltungsbereichen bezieht sich vorwiegend auf Absolventen der Betriebswirtschaftslehre und der Wirtschaftsingenieurwissenschaften.

Auch die Möglichkeiten des Quereinstiegs und des Wechsels zwischen einzelnen Industrie-Branchen, aber auch zwischen Wissenschaft und Industrie, sind ausgeprägt und vielfältig.

› Bildquelle: ADAC

395luFt- und rAumFAhrtInduStrIE - vErBAnd

Page 398: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Gerade zwischen der Luft- und Raumfahrt und der Automobilbranche besteht ein reger Austausch. Die Faserverbundwerkstoffe zum Beispiel, die seit Jahrzehnten in der Luftfahrt Anwendung finden, halten verstärkt Einzug in die Entwicklung von Elektro-Fahrzeugen. Denn: Gewicht, eine entscheidende Größe in der Luftfahrt, ist für diese neue elektrische Auto-Generation ebenfalls ein zentrales Kriterium. Umgekehrt kann die Luftfahrtindustrie von der Steuerung von komplizierten Lieferketten lernen. Dies sind zwei Bereiche gegenseitiger

Synergien, bei denen ein Austausch von Spezialisten zielführend und daher längst gängige Praxis ist.

Auch zwischen Wissenschaft, Forschung und Industrie stellen wir seit Jahren intensiven personellen Austausch fest. Viele ehemalige Soldaten sind zum Beispiel jetzt in unserer Branche tätig. Sie haben bei der Bundeswehr eine hervorragende Ausbildung zum Facharbeiter oder zum Akademiker absolviert.

Fazit: Es bestehen in Summe gute mittel- bis langfristige Perspektiven, um in einer interessanten Technologiebranche zu arbeiten.

› Umfassende Informationen zu Ausbildung und Studium sowie Stellenangebote in der Luft- und Raumfahrt gibt es auf www.skyfuture.de und www.ila-careercenter.de.

GUTE VORAUSSETZUNGEN, UM MIT SCHUB IN DIE BERUFLICHE ZUKUNFT ZU STARTENJeder Bewerber sollte eine Begeisterung

für Produkte und Technologien der Luft- und Raumfahrtindustrie mitbringen. Unsere Industrie zählt zu den internationalsten über-

haupt. Airbus-Endmontagelinien liegen in Deutschland, Frankreich und China und in naher Zukunft auch in den Vereinigten Staaten. Auch die Zulieferindustrie baut verstärkt Stand-orte im Ausland auf. Der überwiegende Teil aller Programme der Luft- und Raumfahrt wird in internationalen Kooperationen abgewickelt. Komplexe multinationale Programme erfordern die Beherrschung verschiedener Sprachen eben-so wie interkulturelle Kompetenz. Auslands-praktika und -semester zeugen von Mobilität! International ausgerichtete Denkweise in Ver-bindung mit dem Interesse, als Teamplayer mit Kollegen verschiedenster Nationalitäten und Kulturen auch im Ausland zu arbeiten – das sind wichtige und auch karrierefördernde Voraussetzungen, um die vielen Möglichkeiten der Branche zu nutzen.

› Über den BDLI – Informationen auf einen Blick

Der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie e.V. (BDLI) mit über 215 Mitgliedern vertritt die Interessen einer Branche, die durch internationale Technologie-

› Bildquelle: Messe Berlin GmbH

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396 luFt- und rAumFAhrtInduStrIE - vErBAnd

Page 399: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

führerschaft und weltweiten Erfolg ein wesentlicher Wachstumsmotor der deutschen Wirtschaft geworden ist. Die deutsche Luft- und Raumfahrtindustrie mit derzeit rund 105.500 direkt Beschäftigten bündelt nahezu alle strategischen Schlüsseltechnologien. Sie generiert ein jährliches Umsatzvolumen von gegenwärtig 30,6 Milliarden Euro. Zu den primären Aufgaben des BDLI gehören die Kommunikation mit politischen Institutionen, Behörden, Verbänden und ausländischen Vertretungen in Deutschland, aber auch verschiedenste Mitglieder-Serviceleistungen im In- und Ausland. Der Verband ist verant-wortlicher Veranstalter der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung ILA in Berlin. Der BDLI ist offiziell beim Deutschen Bundes-tag akkreditiert und erfüllt dort eine Reihe gesetzlich verankerter Aufgaben. Er ist Mitglied des europäischen Dachverbandes Aerospace and Defence Industries Association of Europe (ASD) und des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI).

WEITERE INFORMATIONEN ERHALTEN SIE BEIM:

› Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie e.V.

› ATRIUM Friedrichstrasse 60 10117 Berlin

› Tel.: 030 206140-0 › [email protected] › www.bdli.de

AUF EINEN BLICK

ANZAHL DER BESCHÄFTIGTEN IN DER

BRANCHE

105.500 (direkt Beschäftigte)

EINSTIEGSGEHALT DER HOCHSCHUL-

ABSOLVENTEN

40.000 - 50.000 Euro

BEREICHE MIT HOHEM BEDARF AN

ABSOLVENTEN

Luft- und Raumfahrttechnik, Maschinenbau, Flugzeugbau, Elektrotechnik, IT-Engineering, Wirtschaftsingenieurwesen mit Vertiefung Supply Chain Management

MINDESTABSCHLUSS

Bachelor, Master, Diplom + Berufserfahrung

UMSATZ (IMPORT/EXPORT)

30,6 Mrd. Euro Exportanteil: 60%

INVESTITIONEN (F&E):

durchschnittlich 15 % des jährlichen Um-satzes

UNTERNEHMENSANZAHL

über 200

SCHWERPUNKTLAND IN DER BUNDES-

REPUBLIK

Bayern, Bremen, Hamburg

397luFt- und rAumFAhrtInduStrIE - vErBAnd

Page 400: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Maschinen- und Anlagenbau

Page 401: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

»Es gibt nichts törichteres im leben als das Erfinden. Ich bin jetzt fünfunddreißig Jahre alt und habe der Welt noch nicht für fünfunddreißig Pennies genützt.«

James Watt

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Page 402: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Maschinen- und Anlagenbaudeutschland ist mit einem Welthandelsanteil von 16 Prozent »Exportweltmeister« vor china mit 12 Prozent, den uSA mit 11 Prozent und Japan mit 9 Prozent.

In Deutschland ist die Maschinenbauindus-trie mit 1.011.000 Mitarbeitern (Oktober 2014) der beschäftigungsstärkste Industriezweig, noch vor der Elektro- (841.000) und der Autoindustrie (719.000).

Der Umsatz lag 2014 bei 212 Milliarden Euro. Damit lagen die Maschinenbauer auf Platz 2 hinter der Autoindustrie mit einem Umsatz von 276 Milliarden Euro.

Die Investitionen lagen 2013 bei 6,2 Milliarden Euro.

INTERNATIONAL GUT AUFGESTELLTDie Maschinenbauindustrie ist in der Breite

der Fachzweige international gut aufgestellt. In 25 von 31 vergleichbaren Fachzweigen sind die deutschen Hersteller unter den TOP 3 auf der Welt, davon stehen 16 an erster Stelle, wie

Antriebstechnik, Fördertechnik, Landtechnik, Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen, Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik, Präzisionswerkzeuge, Verfahrenstechnische Maschinen, um nur einige zu nennen. Wenn auch aktuell das Geschäft mit den EU-Mitgliedstaaten positiv verläuft, so liegen aber die Zukunfts-märkte für die Maschinenbauindustrie in Asien und Afrika. Hier wächst die Bevölkerung rasant und der Industrialisierungsprozess schreitet voran. Zwar ist gerade in Asien das Wachstum nicht mehr so kräftig wie noch vor einigen Jahren, aber diese Länder werden wieder auf einen zweistelligen Wachstumspfad zurückkehren. Gerade für den Mittelstand bietet es sich an, nicht jedem »Modetrend« zu folgen. So gibt es zum Beispiel in China, unserem weltweit wichtigsten Exportmarkt, einen harten

Wettbewerb von internationalen und lokalen Anbietern. Kleine Märkte, wie z.B. die ASEAN-Staaten, sind dagegen überschaubarer und weniger wettbewerbsintensiv und bieten damit

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400 mASchInEn- und AnlAGEnBAu - vErBAnd

Page 403: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Wachstumschancen gerade für mittelständische Unternehmen. Unterschätzt wird bisher noch Afrika, das zwar heute mit einem Anteil von drei Prozent an den deutschen Maschinenexporten eine geringe Bedeutung hat, aber nach wie vor rasant wächst. Hier geht es vor allem darum, eine sorgfältige Marktauswahl zu betreiben.

STARKER MITTELSTAND6393 Unternehmen gehören in Deutschland

zur Maschinenbauindustrie, davon überwiegend kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Die durchschnittliche Unternehmensgröße liegt bei 173 Mitarbeitern. Die Unternehmen exportierten 2014 Maschinen und Anlagen im Wert von 151 Mrd. Euro. Die Exportquote liegt bei 76 Prozent.

OHNE INGENIEURE UND OHNE MASCHINEN GEHT »NICHTS«183.000 Ingenieure, Wirtschaftsingenieure

und Informatiker arbeiten aktuell für die Maschinenbauindustrie. In den kommenden Jahren muss sich die Industrie auf einen weiterhin hohen Ingenieurbedarf einstellen. Die Hälfte der Maschinen- und Anlagenbauer

rechnen mit steigenden Ingenieurzahlen, denn die Altersstruktur der aktuell Beschäftigten legt nahe, dass bereits in wenigen Jahren der Ersatzbedarf deutlich zunehmen wird und die Maschinenbauindustrie hat riesige Zukunftsmärkte vor sich.

Ob Industrie 4.0, 3-D-Druck, ressourcen-schonender Umweltschutz, Energieeffizienz oder Elektromobilität, organische und gedruckte Elek-tronik: An die Produktion der Zukunft werden hohe Anforderungen gestellt. Sie muss intelligent, wandelbar, effizient und nachhaltig sein. Das Internet der Dinge zieht in die Fabrikhallen und macht den Maschinenbau zum Gewinner des globalen Wettbewerbs. Für den Wandel in der Fertigung ist die Maschinenbauindustrie gut aufgestellt. Die Ansätze für die »Fabrik von morgen« zeigen auf, wie sich die industrielle Wertschöpfung mit Ressourceneffizienz und ökologischer Nachhaltigkeit in Einklang bringen lässt. Für diese technisch anspruchsvollen Arbeitsplätze braucht die Maschinenbauindustrie qualifizierte und kompetente Mitarbeiter.

TECHNIK GEHÖRT ZUR BILDUNGDeutschlands Wohlstand basiert vor allem

auf seiner Technologieführerschaft. In seinem Bildungssystem wird aber Technik sträflich vernachlässigt. Auf allen Bildungsebenen muss deshalb das Technik-Verständnis und deren ökonomische und gesellschaftliche Relevanz zu den Bildungsinhalten gehören. Mehr junge Menschen müssen sich für einen technischen Beruf entscheiden. Politik, Bil-dungseinrichtungen und Wirtschaft sind hier

401mASchInEn- und AnlAGEnBAu - vErBAnd

Page 404: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

gefordert. Die Maschinenbauer stellen sich der Verantwortung. So kooperieren Unternehmen zum Beispiel zunehmend mit Kindergärten und Schulen und öffnen ihre Tore, um für Technik zu begeistern.

Die verbandseigenen Umfragen zeigen, dass die Maschinenbauer sich im Schnitt stark für den Facharbeiternachwuchs engagieren. Die jüngste erhobene Ausbildungsquote er-reichte im Mittel 7,6 Prozent. Im Vergleich zu anderen Branchen hat der Maschinenbau eine der höchsten Ausbildungsbetriebsquoten (geschätzt: über 40 Prozent). Weniger als jedes vierte Unternehmen in der Gesamtwirtschaft (2011: 21,7 %) und nur jedes dritte Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe (2011: 34,4 %) bildet überhaupt aus.

KURZZAHLWussten Sie, dass sich der Ingenieursanteil

im Maschinen- und Anlagenbau in den letzten 25 Jahren verdoppelt hat? Waren 1988 nur 8,2 Prozent der Beschäftigten Ingenieure, waren es 2013 schon 16,7 Prozent - Tendenz steigend.

› www.vdma.org › www.talentmaschine.de

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402 mASchInEn- und AnlAGEnBAu - vErBAnd

Page 405: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

www.otto-fuchs.com/jobsOTTO FUCHS KG

Derschlager Str. 26 | 58540 Meinerzhagen

ChanCen. Bildung. PersPektiven.Als global agierendes Familienunternehmen gehört OTTO FUCHS zu den international führenden Lieferanten der Luft-fahrt-, Automobil- sowie Bauindustrie als auch des Maschi-nen- und Anlagenbaus. Im Rahmen Ihrer Ausbildung, eines Praktikums, Ihrer Abschlussarbeit oder als Berufseinsteiger/-in arbeiten Sie selbständig an spannenden Projekten und übernehmen früh Verantwortung in Ihren Einsatzbereichen. Jeder Mitarbeiter profitiert von unserem Erfolgsbeteiligungs-system: mitdenken, Verbesserungsprozesse anstoßen und umsetzen, schließlich am wirtschaftlichen Erfolg teilhaben. Die Beteiligung unserer Mitarbeiter an Entscheidungen und Problemlösungen stärkt die Identifikation mit dem Unterneh-men und das Vertrauen in das Unternehmen und in die ei-gene Leistung. Was nun? Werden Sie aktiv! Bewerben Sie sich online unter www.otto-fuchs.com/jobs.

„Was man in der Theorie lernt, ist in

der Praxis oftmals anders.“„Gute Ausbildung heißt für uns eine Ausbildung mit Perspektiven.“

„Das familiäre Verhältnis erleichtert den Einstieg in die Berufspraxis.“

Page 406: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Die Persönlichkeit zählt!Ein Beitrag von BWS Technologie, Kleinunternehmen mit geringem Bedarf, Branche Maschinen- und Anlagenbau

Die BWS Technologie GmbH ist ein

führender Experte für industrielle

Misch- und Trennprozesse in

einer Vielzahl von Branchen und

Einsatzbereichen. Mit Erfahrung,

Ideen und Know-how bieten wir

unseren Kunden in aller Welt maß-

geschneiderte Lösungen und zu-

verlässigen Service auf höchstem

Niveau.

Die Produktbereiche Zuckertechnik mit dem System Buckau-Wolf und Inline-Mischtechnik basierend auf Supraton® sind die Grundlage unseres Erfolgs. Mit über 175 Jahren Erfahrung als Technologieunternehmen sind wir weltweit aktiv und dabei immer ein gutes Stück voraus.

Wir sind ein Familienunternehmen mit Tradition und haben den Anspruch mit innovativen Ideen die Bedürfnisse unserer Kunden zu wecken und zu decken. Unser Erfolgsfaktor sind unsere Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter, die sich mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung einbringen und dazu bei-tragen, dass unsere Kunden rundum zufrieden sind. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben ganz unterschiedliche Ausbildungen – aber jeder von ihnen hat besondere Stärken, die wir gezielt einsetzen.

»BEI UNS LERNEN DIE PRAKTIKANTEN UND STUDENTEN SELBSTSTÄNDIG ZU ARBEITEN.«

Bei uns sind Praktikanten, studentische Hilfskräfte oder Absolventen, die bei uns ihre Abschlussarbeit schreiben möchten, jederzeit herzlich willkommen. Unsere Ressourcen sind gegenüber Großunternehmen zwar begrenzt, aber dennoch können wir individueller mit Anfragen und Themen umgehen. Themen für Abschlussarbeiten finden wir garantiert, denn es gibt immer aktuelle Fragestellungen, die den Kollegen unter den Nägeln brennen. Bei uns lernen die Praktikanten und Studenten selbstständig zu arbeiten. Sie werden im Unternehmen geschätzt, da wir durch ihre

Hilfe schon viele Ideen gesammelt und Ent-wicklungen vorangetrieben haben. Hierbei können sie sich einbringen, lernen wie man Ideen formuliert, in die Praxis umsetzt und professionell in einem Team zusammenarbeitet. Wir erwarten von jedem, der bei uns (mit-)arbeitet, dass er auch mitdenkt. In kleinen und mittelständischen Unternehmen kann man sich nicht verstecken – im Gegenteil: man über-nimmt Verantwortung.

Die Aufgaben am einzelnen Arbeitsplatz sind in kleinen Unternehmen umfangreicher als in Großunternehmen und dadurch vielfältig und abwechslungsreich. Die Aufgabenstellungen sind komplex und um sie zu lösen, muss man

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404 mASchInEn- und AnlAGEnBAu - untErnEhmEnSBEItrAG

Page 407: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

sich in die Tiefe hineinarbeiten. Man setzt sich immer wieder mit neuen Themen aus-einander und wird mit Problemen konfrontiert, die einem bisher vielleicht noch nie begegnet sind. Das erfordert Biss, Wissensdurst und Durchhaltevermögen. Die gefundene Lösung erfreut einen am Ende dann umso mehr.

Bei uns bekommt man einen umfassenden Einblick in jeden Unternehmensbereich, wenn gewünscht und möglich. Das ist in einem Großunternehmen sicher schwieriger, da allein schon aufgrund der Größe die Distanzen und Organisationseinheiten komplexer sind. Bei uns steht die Flexibilität und Nähe zum Kunden im Vordergrund. Das erfordert qualifiziertes Personal, welches durch Ideen und auf Basis von Erfahrung die richtigen Lösungen findet. Diese Erfahrung und das Know-how ist es, was die Mitarbeiter für Kleinunternehmen so wertvoll macht. Daher ist ein Kleinunternehmen darauf bedacht, sich diese Erfolgsfaktoren auch in und über Krisenzeiten hinaus zu bewahren. Anstatt hier Top-Down Entlassungen zu be-schließen, um die Renditen zu steigern, steht bei Kleinunternehmen die nachhaltige und

langfristige Unternehmensplanung im Vorder-grund. Das ist auch der Grund dafür, dass kleine und mittelständische Unternehmen bei der Stelleneinrichtung flexibler sein können, wenn es darum geht, qualifiziertes Personal zu gewinnen bzw. zu binden. Ein geeigneter Kandidat, der vielleicht momentan nicht »im Plan« ist, langfristig aber einen Mehrwert für das Unternehmen bringen kann, wird mangels Budget nicht sofort abgelehnt. Er erhält in kleinen Unternehmen eher eine Chance, wenn er zwar zum falschen Zeitpunkt kommt, aber der richtige Kandidat ist.

»IN KLEINEREN UNTERNEHMEN IST DIE BEWERBERFLUT GERINGER, HIER ZÄHLT IM AUSWAHLVERFAHREN INSBESONDERE DIE PERSÖNLICHKEIT.«

Mit Hilfe eines Trainee-Programms inte-grieren wir die praktisch noch unerfahrenen Absolventen Stufe für Stufe in unser Unter-nehmen. Sie arbeiten sich mit Hilfe von Projekten im Unternehmen ein, finden durch den erfolgreichen Abschluss der Projekte Aner-

kennung und wachsen mit der zunehmenden Verantwortung. Diese Form des Berufseinstiegs gibt es in allen Unternehmensgrößen. Doch hier gibt es auch Unterschiede in Tiefe und Breite der Einarbeitung.

Es gibt zwischen verschiedenen Unter-nehmen – egal ob groß oder klein – sehr unterschiedliche Einstiegschancen und Aus-wahlverfahren. Nachvollziehbar ist, dass in Großunternehmen allein aufgrund der Größe des Unternehmens mehr Stellen ausgeschrieben werden und dadurch mehr Bewerbungen ein- gehen. In kleineren Unternehmen ist die Be-werberflut sicher geringer, doch hier zählt im Auswahlverfahren insbesondere die Persönlich-keit. Ein kleineres Unternehmen muss mit seiner geringeren Mitarbeiterzahl funktionieren und das klappt nur, wenn diese Personen unter-einander harmonieren.

Letztendlich gibt es keine Patentlösung für den Berufseinstieg. Es hängt sehr vom Typ des Bewerbers ab, für welches Unternehmen er sich besser eignet und wo er sich wohlfühlt. Ein Mensch mit Hands-On-Mentalität fühlt sich in einem Kleinunternehmen sicher besser

405mASchInEn- und AnlAGEnBAu - untErnEhmEnSBEItrAG

Page 408: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

aufgehoben. Dort steigt man zu Beginn schon hoch ein und trägt viel Verantwortung - allein aufgrund der flachen Hierarchien. Die Sprossen der Karriereleiter sind im kleinen Unter-nehmen einfach übersichtlicher. Man arbeitet täglich mit den Entscheidern zusammen und kann mit sehr guten Arbeitsergebnissen auf sich aufmerksam machen. Meistens kennt man auch die Geschäftsführung persönlich, was die Arbeitsatmosphäre deutlich »familiärer« und persönlicher macht, weil man nicht für einen imaginären Chef oder natürlich wechselnden Vorstand arbeitet. Man kann Ideen schneller vorantreiben, da sie nicht über mehrere Hierarchieebenen getragen werden müssen, trägt allerdings auch Verantwortung dafür. Zusammengefasst: Im kleinen Unternehmen weiß man, wofür man arbeitet und sieht schnell Erfolge: man kann etwas bewegen!

› Ein Beitrag von Frau Kim Herzog

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406 mASchInEn- und AnlAGEnBAu - untErnEhmEnSBEItrAG

Page 409: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Intelligente Automation gestalten.Ihr Einstieg bei SICK.Wenn sich technische Faszination und menschliche Inspiration verbinden, entsteht Zukunft. Ihre Zukunft: Entwickeln Sie mit uns richtungsweisende Lösungen für die Fabrik-, Logistik- und Prozess-automation. Im Rahmen Ihres Praktikums, Ihrer Abschlussarbeit oder als Berufseinsteiger/-in arbeiten Sie selbstständig und übernehmen früh Verant wortung in Ihrem Einsatzbereich. Mit über 6.500 Mit-arbeiterinnen und Mitarbeitern und mehr als 50 Tochtergesellschaften und Beteiligungen gehören wir weltweit zu den Markt- und Technologieführern in der Sensorelektronik. Wir haben noch viel vor. Sie sollten dabei sein. Ihre Ideen zählen.

Denkende Sensoren. Ihr Instinkt.

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Page 410: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Spannende Technologien zwischen Tradition und Moderne für eine erfolgreiche ZukunftEin Beitrag der Heidelberger Druckmaschinen, Grossunternehmen mit mittlerem Bedarf, Branche Maschinen- und Anlagenbau

Die Heidelberger Druckmaschinen

Aktiengesellschaft (Heidelberg)

ist seit vielen Jahren ein wichtiger

Anbieter und Partner für die

globale Druckindustrie. Wir bieten

unseren Kunden alle erforderlichen

Komponenten für ihre erfolgreiche

Geschäftstätigkeit im Werbe- und

Verpackungsdruck sowie Service

und Verbrauchsmaterialien. Mit

eigenen Vertriebsniederlassungen

oder über Partner versorgen wir

unsere Kunden auf der ganzen Welt.

Anspruchsvolle Projekte begleiten unser Tages-geschäft. Gerade deshalb sind wir immer auf der Suche nach geeigneten und motivierten Studierenden, die in unserem Unternehmen ein Praktikum oder eine Bachelor-/Masterthesis

absolvieren möchten. Durch die Größe des Unternehmens können wir an unseren Stand-orten für fast alle Studiengänge eine Vielzahl an Projekten in verschiedensten Bereichen anbieten, sogar ab und an im Ausland. Vor allem aber im Bereich der Entwicklung sind wir stets dabei, über spannende Projekte Studierende für unser Unternehmen zu gewinnen. Die Entwicklungsaufgaben erfordern präzises Ar-beiten und höchste Qualität. Die Einhaltung von Toleranzen im Bereich von Tausendstel-Millimetern vom ersten bis zum letzten Druckwerk ist für die perfekte Funktionsweise einer Bogenoffset-Maschine entscheidend.

»DIE ENTWICKLUNG ZEICHNET SICH DURCH KUNDENORIENTIERUNG, PRÄZISES ARBEITEN UND HÖCHSTE QUALITÄT AUS.«

In einer Offsetdruckmaschine integrieren wir mehrere zehntausend Teile. Die Anforderungen an die Qualität von Druckprodukten steigen rasant. Die Genauigkeit muss über die gesamte

Produktionsstrecke zwingend eingehalten wer-den, damit ein gestochen scharfes Druckbild erzeugt wird. Eine hohe Fertigungstiefe, eigene Entwicklung und ein Zusammenspiel der verschiedensten Disziplinen (Software, Werk-stofftechnik, Sensorik, Getriebetechnik, Design, Pneumatik, Steuerungstechnik, Lufttechnik etc.) zeichnet uns aus. Aber auch in der Entwicklung neuer Digitaldrucksysteme warten zahlreiche Herausforderungen. Nicht weniger interessant

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Page 411: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

sind die Bereiche Einkauf, Logistik, Controlling, Finanzen, Produktion, Produktmanagement, Marketing, Service, IT bis hin zu Kundenberatung und Vertrieb. Auch dort können Studierende spannende Projekte umsetzen.

»ERSTE BERUFSERFAHRUNGEN SAMMELN UND DABEI DAS UNTER-NEHMEN VON INNEN KENNENLERNEN.«

Als großes Unternehmen bieten wir Studierenden eine angemessene Bezahlung und vielfältige Einblicke. Regelmäßig finden Werks-führungen statt, um sich mit dem kompletten Unternehmen und den vielen Bereichen vertraut zu machen. Dabei lernen sich die Praktikanten und Bachelor-/Masteranden kennen, knüpfen Kontakte und tauschen sich aus. Mittels selbst-ständiger Bearbeitung eines Praxis- oder For-schungsprojektes können Studierende erste Berufserfahrungen sammeln und dabei das Unternehmen von innen kennenlernen. Aus diesem Erfahrungsaustausch kann sich die Chance für eine spätere Zusammenarbeit er-geben. Bei Heidelberg sind sie nicht nur der

Fachspezialist, sondern auch in der Breite herrscht ein reger Austausch der verschiedensten Bereiche: der Physiker trifft den Chemiker, der Informatiker den Verfahrenstechniker, der Elektroniker den Mechatroniker…

»HEIDELBERG LEGT WERT AUF WORK LIFE BALANCE.«

Als neuer Mitarbeiter nach Studienabschluss haben Sie die Möglichkeit sich weiterzuent-wickeln. Durch das breite Tätigkeitsspektrum ist auch jederzeit ein Quereinstieg in andere Unternehmensbereiche möglich. Bereichsüber-

greifende partnerschaftliche Zusammenarbeit sowie Delegation von Aufgaben und Verant-wortung legen den Grundstein für ein Umfeld, das es jedem erlaubt, sich Tag für Tag mit der eigenen Arbeit zu identifizieren. Heidelberg sieht sich in der Verantwortung, engagierte Mitarbeiter nicht nur für das Unternehmen zu gewinnen, sondern sie mit attraktiven Rahmen-bedingungen im Arbeitsalltag weiter zu binden. Unter anderem legt Heidelberg Wert auf Work Life Balance und unterstützt dies durch flexible Arbeitszeiten, Teil- und Telearbeit sowie einem Gesundheitsmanagement.

409mASchInEn- und AnlAGEnBAu - untErnEhmEnSBEItrAG

Page 412: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Familiäre Atmosphäre und eine starke UnternehmenskulturEin Beitrag der Bauer Gruppe, Grossunternehmen mit hohem Bedarf, Branche Maschinen- und Anlagenbau

Die BAUER Gruppe ist ein weltweit

agierender Bau- und Maschinenbau-

konzern mit Sitz im oberbayerischen

Schrobenhausen. 1790 als Kupfer-

schmiede gegründet, ist der familien-

geführte Konzern heute in den

Bereichen Bau, Maschinen und

Resources tätig und mit etwa 10.300

Mitarbeitern in rund 70 Ländern aktiv.

Die BAUER Gruppe erbrachte im Jahr

2013 eine Gesamtkonzernleistung

von 1,5 Milliarden Euro.

Studierenden verschiedener Fachrichtungen insbesondere der Ingenieurswissenschaften bieten wir ein breites Spektrum an Einstiegs-möglichkeiten. Aufgrund der Vielschichtigkeit unserer internationalen Firmengruppe können bei uns je nach Studienfach Praktika unter-schiedlichster Ausrichtung absolviert werden: Im Maschinenbereich in den Tätigkeitsfeldern Forschung & Entwicklung oder Konstruktion

sowie im Baubereich als Assistenz der Bau-leitung oder im Umweltbereich im Labor. Aber auch abseits aller technischen Berufe gibt es vielfältige Einsatzmöglichkeiten im kaufmännischen Bereich oder in der IT, bspw. im Personalwesen, Vertrieb und Marketing oder im Verwaltungs- und Finanzbereich.

Unsere Studenten und Hochschulabsolventen bringen ein hohes Maß an Selbstständigkeit, strukturierter Arbeitsweise und Koordinations- als auch Teamfähigkeit mit. Wir fördern und fordern unsere Mitarbeiter individuell und agieren somit getreu dem BAUER-Slogan »Begeistert für Fortschritt«. Deshalb setzen wir bei unseren Mitarbeitern neben ihrem Fach-wissen und ihrer Erfahrung Eigenschaften wie Integrität, Leistungsbereitschaft, Verant-wortungsbewusstsein und Eigeninitiative voraus.

Die BAUER Gruppe hat für Praktikanten, karrierebewusste Hochschulabsolventen und Berufseinsteiger diverse Vorteile, da sie sowohl die Potentiale eines Konzerns wie Auslands-einsätze, interdisziplinäre Projekte, vielfältige Einsatz- und Aufstiegsmöglichkeiten als auch die Vorteile eines Mittelständlers wie nach-

haltige Personalstrategie, familiäre Atmosphäre und eine starke Werte-/Unternehmenskultur nutzt und sich daher als gelungene Mischung beider Formen versteht.

Nach einer Einarbeitungsphase haben Sie die Option eigenverantwortlich Projekte zu führen und auf diese Weise ihr theoretisch fundiertes Wissen in die Praxis umzusetzen und ihre Fähigkeiten zu schärfen. Sowohl Bachelor- als auch Masterarbeiten werden mit dem Ziel der praktischen Realisierung in unserem Unternehmen angefertigt. Eine entsprechende Integration in die jeweiligen Fachbereiche unter Einweisung und Unterstützung hilfsbereiter Experten legen hierfür den Grundstein.

Unsere Mitarbeiter profitieren von der ausgeprägten Internationalität und haben bei uns die Möglichkeit, weltweit neue Erfahrungen und Eindrücke während eines Arbeitsaufenthalts im Ausland zu sammeln. Die Teilnehmer knüpfen erste berufliche Kontakte und erweitern ihre interkulturellen Kompetenzen. So profitieren sie von den Potentialen eines internationalen Unternehmens.

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410 mASchInEn- und AnlAGEnBAu - untErnEhmEnSBEItrAG

Page 413: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

In einem Unternehmen von der Größen-ordnung der BAUER Gruppe haben unsere Mitarbeiter die Chance, unterschiedlichste Aufstiegsmöglichkeiten innerhalb einer der 110 Tochtergesellschaften wahrzunehmen. Da die Firma BAUER aufgrund der drei Segmente Bau, Maschinen und Resources eine beachtliche Produktvielfalt besitzt, werden somit verschiedenste globale Märkte bedient. Der berufliche Werdegang der Angestellten wird intensiv durch Mitarbeitergespräche, Coachings und Mentoringprogramme begleitet und unterstützt. Dazu gehört auch die Weiterbildung der Mitarbeiter. Die BAUER Training Center GmbH als konzerneigene Bildungseinrichtung liefert ein umfassendes Seminar- und Kurs-programm in den unterschiedlichsten Themen-gebieten.

Bei BAUER sind es die Menschen, die das Unternehmen und die gelebte Unternehmens-kultur ausmachen, daher wird der Diversity-Grundsatz in unserem Unternehmen groß geschrieben. Unterschiedlichste Kulturen, Religionen, Nationalitäten, aber vor allem Persönlichkeiten prägen das Bild in unserem

Unternehmen. Beim Thema Chancengleichheit sehen wir uns in einer verantwortungsvollen Rolle. Wir beurteilen unsere Mitarbeiter ausschließlich nach der Leistung und ihren Potentialen.

Trotz unserer Größe und Internationalität sind wir immer noch ein familiengeführtes Unternehmen und als solches ist es uns wichtig, eine dauerhafte Bindung zu unseren Mitarbeitern aufzubauen. Das äußerst kollegiale und familiäre Betriebsklima der BAUER Gruppe kennzeichnet unseren mittelständischen Charakter. Wir versuchen unsere Mitarbeiter von

Beginn an bestmöglich in unser Unternehmen zu integrieren. Dies beinhaltet auch, dass wir den privaten Bereich miteinbeziehen und stärken. Hierbei ist bereits u.a. seit 25 Jahren der Arbeitskreis Freizeit-Sport-Kultur aktiv und organisiert für unsere Belegschaft und deren Familien verschiedene Aktivitäten, wie gemeinsame ein- und mehrtägige Ausflüge, Fußballspiele und Skifahrten sowie gemeinsame Wanderungen.

411mASchInEn- und AnlAGEnBAu - untErnEhmEnSBEItrAG

Page 414: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Metall- undStahlindustrie

Page 415: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

»Ich glaube, ohne mich dabei zu überheben, sagen zu dürfen, daß von meiner lebensarbeit die Allgemeinheit mehr vorteile gehabt hat als ich selbst.«

August thyssen

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Page 416: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Die Stahlindustrie – attraktiver Arbeitgeber

die tragenden Säulen der Stahlindustrie sind hoch qualifizierte Frauen und männer mit interessanten und verantwortungsvollen Berufen.

Die »Experten für Stahl« sichern den Industrie-standort Deutschland und sind weltweit gefragt. Bei den Ingenieuren, die in der deutschen Stahlindustrie beschäftigt sind, wird Spezialisierung und Qualifizierung groß geschrieben. Da die Anforderungen der Kunden an die Produkte und an die Mitarbeiter im Unternehmen ständig steigen und auch der Wettbewerb sich verschärft, steht die Arbeit an Prozess-, Werkstoff- und Produktinnovationen ganz oben auf der Tagesordnung. Um neue Ideen zu entwickeln, muss über den Tellerrand hinausgeschaut werden. So wundert es nicht, dass sich neben Frauen und Männern aus den »klassischen« Stahlberufen, wie Hüttenleute, Metallurgen oder Maschinenbauer, auch Geo-

grafen, Werkstofftechniker und Informatiker oder Physiker tagtäglich mit dem Material Stahl beschäftigen. Und dies mit viel Leidenschaft.

Die Stahlunternehmen bieten ebenso viel-fältige Einsatzmöglichkeiten von Ingenieuren. Voraussetzung ist in der Regel der Abschluss eines Studiengangs in folgenden Bereichen:

STUDIENGÄNGE › Metallurgie und Werkstofftechnik / Werk-

stoffingenieurwesen › Maschinenbau › Elektrotechnik /Elektronik › Physik, Chemie, Verfahrenstechnik › Wirtschaftsingenieurwesen › Informatik

› Mathematik › Bauingenieurwesen › Fertigungstechnik › Sicherheitstechnik › Ver- und Entsorgungstechnik › Agrarwissenschaften › Geologie › industrieller Umweltschutz › Infrastrukturwirtschaft › Medizin › Logistik

Die Stahlindustrie braucht technische Inno-vationen, um wettbewerbsfähig zu bleiben und die Beschäftigung am Standort Deutschland zu sichern. Die Stahlindustrie steht, wie

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414 mEtAll- und StAhlInduStrIE - vErBAnd

Page 417: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

auch andere Branchen, in einem scharfen internationalen Wettbewerb. Ihre Vorteile liegen in der Entwicklung neuer Stahlprodukte, neuer Verfahren und der Erschließung von neuen Märkten. Nur wenn die Unternehmen sich hier Vorsprünge erarbeiten, bleibt die Produktion von Stahl am Standort Deutschland weiterhin attraktiv. Die Stahlindustrie braucht technologische Innovationen, um ihre Verantwortung in der Wertschöpfungskette wahrnehmen zu können und nachhaltig wirt-schaften zu können. Auch in einer modernen, »wissensbasierten« Volkswirtschaft bildet die Industrie das Fundament für Wohlstand, Wachstum und Beschäftigung. Die starke internationale Position des verarbeitenden Gewerbes, von der Automobilindustrie, über den Maschinenbau, die Elektrotechnik bis hin zu den Herstellern von Haushaltsgeräten ist auch Folge technischer Innovationen in der Stahlindustrie. Die Stahlindustrie will und muss diesen Weg weitergehen, indem sie die Wertschöpfungstiefe und damit auch die Werthaltigkeit ihrer Produkte durch permanente Innovationen weiter erhöht.

FRAUENANTEIL STEIGTDer Frauenanteil in der traditionell männer-

dominierten Stahlindustrie steigt an und liegt mit 8,9 % zur Zeit auf einem Höchstwert – trotz sinkender Gesamtbelegschaftszahlen. Noch nie waren in den letzten 20 Jahren so viele Frauen (7.882) in der Stahlindustrie in Deutschland beschäftigt.

Im Vergleich zu anderen Technikbranchen in Deutschland ist der Frauenanteil bei den Auszubildenden (2013: 11,1 %) und bei den Ingenieuren (2012: 10,1 %, 2010: 8,9 %) in der Stahlindustrie überproportional hoch. Ursache für den im Vergleich zu nicht-technischen Branchen relativ niedrigen Frauenanteil ist, dass sich 90 % der Stahl-Arbeitsplätze in den Produktionsbetrieben (Hochofen, Stahlwerk, Walzwerk) befinden und nur 10 % in der Verwaltung, in der Frauen über 40 % der Arbeitsplätze innehaben.

FRAUEN IM FOKUS – AKTIVITÄTEN DER STAHLINDUSTRIE IN DEUTSCHLAND

STIPENDIENPROGRAMME › gezielte finanzielle Förderung von Bewer-

berinnen technischer Studiengänge oder Auslandspraktika durch Unternehmen und das Stahlinstitut VDEh.

ZUSAMMENARBEIT MIT SCHULEN UND UNIVERSITÄTEN

› z. B. Karrierenetzwerk »Femtec« (Thyssen-Krupp), das Studentinnen in technischen Fä-chern gezielt fördert sowie Kiddy-Akademie und Sommer-Unis (z. B. ArcelorMittal).

WORK-LIFE-BALANCE › betriebliche Massnahmen zur Vereinbar-

keit von Familie und Beruf, z. B. durch Ein-richtung betrieblicher Kindergärten (z. B. Saarstahl-Kindertagesstätte)

Das Innovationspotential in der Stahl-industrie ist noch lange nicht ausgeschöpft. Technologie- und Innovationsführerschaft

415mEtAll- und StAhlInduStrIE - vErBAnd

Page 418: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

braucht gut ausgebildete Ingenieure, sie sind der Motor für technologische Entwicklungen. Sie üben Schlüsselfunktionen in einer modernen Industrie- und Wissensgesellschaft aus. Dies gilt nicht nur für die Unternehmen der Informations- und Kommunikationsbranchen, sondern auch und gerade für die sogenannten traditionellen Industrien wie die Stahlindustrie.

AUF EINEN BLICK

ANZAHL DER BESCHÄFTIGTEN IN DER

BRANCHE

90.000

MINDESTABSCHLUSS

Bachelor

UMSATZ

46 Mrd. Euro

INVESTITIONEN (F&E)

1. 197 Mil. Euro

PRODUKTIONSGEBIETE

Warmbreitband, Schmiedeteile, Bleche, Langprodukte, Draht, Röhren

TOP-14 DER UNTERNEHMEN

ThyssenKrupp, Salzgitter, ArcelorMittal, Hüttenwerke Krupp Mannesmann, Saarstahl, Badische Stahlwerke, Riva, Dillinger Hütte, Georgsmarienhütte, Lech Stahlwerke, Deutsche Edelstahlwerke, Stahlwerk Thüringen, FERALPI Elbstahlwerk, Outokumpo

SCHWERPUNKTLAND IN DER BUNDES-

REPUBLIK

Nordrhein-Westfalen (Raum Duisburg)

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416 mEtAll- und StAhlInduStrIE - vErBAnd

Page 419: Berufsstart Technik Sommersemester 2015
Page 420: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Nahrungs- und Genussmittel-industrie

Page 421: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

»die menschliche Geisteskraft steigt proportional zur getrunkenen Kaffeemenge.«

Sir James mackintosh

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Page 422: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Die Ernährungsindustrie – Der größte Bereich der Nahrungs- und Genussmittelbranche

die deutsche Ernährungsindustrie ist mit über 175 mrd. Euro umsatz und rund einer halben million Beschäftigten der sozialpolitisch zweitgrößte Industriezweig deutschlands. die Beschäftigten der Branche verteilen sich auf mehrere tausend Betriebe. vom kleinen mittelständler bis hin zum internationalen Großkonzern ist alles dabei.

Mit dem Produkt Lebensmittel kann sich jeder leicht identifizieren. Schon der Name »Lebensmittel« beinhaltet Vitalität, Lebenskraft und Energie. Hierfür arbeiten so viele Berufsbilder wie in keinem anderen Industriebereich zusammen – ob Kaufleute, Techniker, Naturwissenschaftler, Kreative sowie Ingenieure und alles rund um Ernährung. Die Herstellung von qualitativen Top-Lebensmitteln ist ein Werk vieler Mitarbeiter und Abteilungen

gemeinsam. Entscheidend sind hierfür enge Abstimmungsprozesse mit den jeweiligen Kollegen und die Fähigkeit, sich in deren Bereiche hineinzudenken. Kommunikations- und Teamfähigkeit sowie die Bereitschaft für den Blick über den eigenen Tellerrand sind deshalb überaus hilfreich.

Ganz wichtig ist auch das Verständnis für Lebensmittel. Nur wer Begeisterung für das Produkt mitbringt, kann sein Fachwissen mit

den Anforderungen richtig kombinieren und einsetzen. Allgemeines Fachwissen wird als selbstverständliche Basis vorausgesetzt.

Die Ernährungsindustrie ist keine statische Branche, sondern befindet uns fortlaufend in der Weiterentwicklung. Für alle Einsatzbereiche müssen Interessenten daher Freude am Hinter-fragen und Fortentwickeln mitbringen. Bei der Produktion von Lebensmitteln geht es schließlich am Ende darum, den Geschmack des Kunden

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420 nAhrunGS- und GEnuSSmIttElInduStrIE - vErBAnd

Page 423: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

zu treffen und das im wahrsten Sinne des Wortes. Vernetztes und interdisziplinarisches Denken ist folglich ein Muss. Der gemeinsame Nenner bei allen Einsatzfeldern ist daher die Begeisterung für Top-Lebensmittel.

»ES GIBT AUF FACHEBENE TEUER GEHAN- DELTE & HEISS BEGEHRTE SPEZIALISTEN.«

So vielfältig die Branche und ihre Unter-nehmen sind, so vielfältig sind auch die Arbeitsplätze. Welche Arbeitsplätze ein ein-zelnes Unternehmen konkret anbietet, hängt auch wieder stark von Größe und Struktur ab.

Einsteiger sollten sich daher ganz genau über diese Vielfalt informieren und idealer-weise bereits während des Studiums über Praktika in Unternehmen hinein schnuppern. Und je nach persönlichen Vorlieben fühlt sich der eine in einem internationalen Großkonzern wohler und der andere schätzt eher die Struk-tur eines regional verwurzelten Mittelständlers. Hier gibt es kein richtig oder falsch, sondern entscheidend ist immer wieder die Auswahl des zum persönlichen Profil passenden Betriebs.

Die Vergütung ist in der Ernährungsindustrie im Vergleich zu anderen Branchen sehr solide. Bezüglich der Karriereaussichten finden sich Fachkarrieren ebenso wie Führungskarrieren. Es gibt auf der Fachebene teuer gehandelte und heiß begehrte Spezialisten. Bei der entsprechenden Fähigkeit kann sich auch eine Führungskarriere bis hin an die Unternehmensspitze ergeben. Dies folgt aus

dem oben beschriebenen weiten Blickfeld auf alle Prozesse des Unternehmens.

»DER TREND GEHT HIN ZU MEHR QUALI-FIZIERUNG.«

Fachkräftesicherung ist auch in der Er-nährungsindustrie ein wichtiges Thema, auch im Zuge des demografischen Wandels. Unter-

AUF EINEN BLICK

ANZAHL DER BESCHÄFTIGTEN IN DER

BRANCHE

555.300

HOCHSCHULABSOLVENTEN

Qualifizierungsbedarf von Fach- und Nachwuchskräften steigt

MINDESTABSCHLUSS

Bachelor

UMSATZ

175,2 Mrd. Euro

INVESTITIONEN (F&E)

stark beschränkt

UNTERNEHMENSANZAHL

5.920

TOP-5 SPARTEN

Fleisch und Fleischprodukte, Milch und Milchprodukte, Backwaren, Süßwaren und Dauerbackwaren, Alkoholische Getränke

› Quelle: BVE Jahresbericht 2014

421nAhrunGS- und GEnuSSmIttElInduStrIE - vErBAnd

Page 424: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

nehmen werden daher verstärkt Menschen bereits in der Ausbildung bzw. während des Studiums an sich binden und betrieblich qualifizieren. Als grobe Tendenz wird es lang-fristig weniger einfachste Tätigkeiten geben. Der Trend geht hin zu mehr Qualifizierung. Die Unternehmen der Ernährungsindustrie sehen zudem in allen Berufszweigen noch ein riesiges Potential bei Frauen. Diese möchte man ausdrücklich ermuntern, sich für die Ernährungsindustrie zu interessieren.

Wenn man sich ansieht, wie sich die Pro-duktpalette im eigenen Supermarktregal alleine in den letzten zehn Jahren verändert hat, kann man sich vorstellen, wie span-nend diese Branche ist. Angesichts der Bevölkerungsentwicklung lässt sich nur er-ahnen, welches Potential hier noch besteht. Denn gegessen und getrunken wird immer. Die Arbeitsplätze sind also nicht nur spannend, sondern auch sicher. Die Arbeitsmarktsituation in der Ernährungsindustrie ist damit insgesamt sehr gut. Es gibt einen riesigen Fachkräftebedarf und dies wird auch in den kommenden Jahren

so bleiben. Dies betrifft ganz besonders Hoch-schulabsolventen. Berufseinsteiger finden bei uns optimale Bedingungen für ihren Karriere-start.

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422 nAhrunGS- und GEnuSSmIttElInduStrIE - vErBAnd

Page 425: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Die IKOM ist das Karriereforum an der Technischen Universität München. Etwa 100 ehrenamtlich arbeitende Stu-dierende organisieren Süddeutschlands größtes Karriereforum mit rund 280 Unternehmen über vier Tage verteilt.

Darüber hinaus werden mit der IKOM Bau, der IKOM Life Science und der IKOM Start-Up drei spezialisierte Foren organisiert. Neben den Foren fi ndet zudem einmal jährlich der IKOM Consulting Day statt. Abgerundet wird dieses Angebot durch spannende und interessante Exkursionen,

Workshops und Vorträge über das gesamte Jahr hinweg. Die IKOM bietet somit ein breites Programm rund um das Thema Karriere und Berufseinstieg und all das ist für Stu-dierende natürlich kostenlos.

23. Juni 2015 22. – 25. Juni 2015

20. Mai 2015 Consulting Day07. Mai 2015

In Zusammenarbeit mitIKOM – Das Karriereforum an der TU München IKOM @IKOM_TUMwww.ikom.tum.de

Page 426: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Unsere Marken kennen Sie schon lange, lernen Sie nun das Unternehmen kennen, das dahintersteht!Ein Beitrag von British American Tobacco Germany, Grossunternehmen mit hohem Bedarf, Branche Nahrungs- und Genussmittelindustrie

Die British American Tobacco Gruppe

ist mit rund 57.000 Mitarbeitern der

weltweit zweitgrößte privatwirt-

schaftliche Tabakkonzern und in rund

200 Märkten vertreten. Vom Standort

an der Hamburger Außenalster

wird das Geschäft in Deutschland

gesteuert. In Bayreuth produzieren

wir im weltweit größten Werk der

British American Tobacco Gruppe

Tabakwaren für den nationalen und

internationalen Markt.

In Großunternehmen bieten sich für Studierende vielfältige Einstiegs- und Entwicklungspro-gramme. Jedes Jahr sind wir daher auf der Suche nach ca. 30 Studierenden, die uns im Rahmen eines Praktikums unterstützen. Zudem stellen wir jährlich rund 12 Hochschulabsolventen/-innen als Management Trainee oder Trade Marketing Direkteinsteiger/in ein. Die Konsum-

güterbranche und insbesondere die Tabak-branche bieten aufgrund von Regularien und eines stetig wandelnden Marktes spannende Herausforderungen. Unser ehrgeiziges Ziel, in diesem herausfordernden Marktumfeld mit starken Marken nachhaltig zu wachsen und eine führende Rolle in der Branche einzunehmen, können wir nur gemeinsam mit engagierten Mitarbeitern erreichen. Während des Studiums oder nach dem ersten Studienabschluss bietet sich die Möglichkeit, im Rahmen eines vier bis sechs monatigen Praktikums das theoretisch erlangte Fachwissen in einem globalen Konzern anzuwenden und sich sowohl fachlich als auch persönlich weiterzuentwickeln. Durch eigene Aufgaben- und Verantwortungsbereiche sind alle Praktikanten/-innen von Anfang an ein vollwertiges Teammitglied und stellen in Projekten selbstständiges Arbeiten und Eigeninitiative unter Beweis. Im Anschluss an ein erfolgreiches Praktikum bietet sich die Möglichkeit, nach Rücksprache mit der jeweiligen Fachabteilung, eine Werkstudententätigkeit zu beginnen oder die Bachelor- oder Masterthesis

mit Inhalten aus der Praxis zu füllen. Zudem können sich Praktikanten/-innen für eines unserer Einstiegs- und Entwicklungsprogramme qualifizieren.

»UNSER HR DIRECTOR UND FINANCE DIRECTOR STARTETEN HIER IHRE KARRIERE MIT EINEM PRAKTIKUM!«

Als Management Trainee können Hochschul-absolventen/-innen innerhalb eines 24-monatigen Rotationsprogramm alle Abteilungen eines Fachbereiches – Human Resources, Finance, Marketing, Corporate & Regulatory Affairs oder Operations (36 Monate) – kennenlernen. In

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424 nAhrunGS- und GEnuSSmIttElInduStrIE - untErnEhmEnSBEItrAG

Page 427: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

einem mehrmonatigen Auslandsaufenthalt wer-den zudem internationale Arbeitserfahrungen gesammelt. Neben der fachlichen Entwicklung durch die Teilnahme am Tagesgeschäft sowie die Verantwortung von eigenen Projekten ist uns die persönliche Weiterentwicklung unserer Nachwuchsführungskräfte besonders wichtig. Aus diesem Grund bieten wir vielfache Weiterbildungsmöglichkeiten und stellen wäh-rend des gesamten Programms einen Senior Manager als persönlichen Coach zur Seite. Hochschulabsolventen/-innen mit dem Schwer-punkt Handel und/oder Vertrieb bieten wir mit unserem Direkteinstiegsprogramm im Trade Marketing (»Step« - Sales Talents Entwicklungs-programm) eine Kombination aus praktischer Berufserfahrung und persönlicher Entwicklung. Im Vertriebsaußendienst wird ein Verkaufsgebiet eigenständig verantwortet und Handelspartner betreut. In anschließenden Stationen in den vielfältigen Marketingabteilungen im Innendienst können fachliche Kenntnisse ausgebaut und das Unternehmensnetzwerk erweitert werden. Bei der Auswahl von Be-werbern unterscheiden wir nicht zwischen

Bachelor- und Masterabsolventen, allerdings kann ein Masterabschluss in entsprechenden Schwerpunkten ein zusätzlicher Pluspunkt sein.

»FÜR UNS ZÄHLEN PERSÖNLICHKEIT UND MOTIVATION!«

Neben vielfältigen Karrieremöglichkeiten in einem internationalen Arbeitsumfeld und einer mehrfach ausgezeichnete Unternehmenskultur bieten wir Studierenden und Absolventen/-innen eine überdurchschnittliche Vergütung und flexible Arbeitszeiten. Wir fördern unsere Mitarbeiter/-innen mit individuellen Weiter-bildungsprogrammen und unterstützen mit vielfältigen Initiativen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und eine ausgeglichene Work-Life-Balance. Dies bestätigt uns auch die erneute Auszeichnung als einer der »Top Arbeitgeber« im deutschlandweiten Vergleich des Top Employers Institute. Darüber hinaus kann auf unserer Dachterrasse mit Blick auf die Außenalster auch neben dem Alltagsgeschäft der Kontakt zu Kollegen/-innen gepflegt werden.

425nAhrunGS- und GEnuSSmIttElInduStrIE - untErnEhmEnSBEItrAG

Page 428: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Pharmazeutische Industrie

Page 429: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

»Für die Welt sorgen … beim Einzelnen beginnen.«Statement of caring, Johnson & Johnso

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Page 430: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Die pharmazeutische Industriedie pharmazeutische Industrie ist ein wichtiger Wirtschaftsmotor für deutschland. mit ihrer Exportstärke und ihren Arbeitsplätzen trägt sie entscheidend zum anhaltenden wirtschaftlichen Aufschwung in diesem land bei. Gleichzeitig stehen die Produkte der pharmazeutischen Industrie für hohe Innovationskraft und medizinischen Fortschritt.

Die Produkte der pharmazeutischen Industrie bedeuten Hoffnung für Patientinnen und Patienten und sind zugleich auch volkswirtschaftlich relevante Güter. Durch Arzneimittel können Krankheitstage verringert und Krankenhausaufenthalte vermieden werden. Und nicht zuletzt können Menschen geheilt oder zumindest ihr Leben in wesentlichem Maße verbessert werden.

BRANCHENSTRUKTURIn der Bundesrepublik Deutschland sind

laut Unternehmensregister des Statistischen Bundesamtes 817 pharmazeutische Unter-nehmen für das Jahr 2012 gemeldet. Dabei handelt es sich sowohl um mittelständische

und eigentümergeführte Unternehmen als auch um deutsche Niederlassungen multinationaler Konzerne. Ferner gibt es Unternehmen, die mit biotechnologischen Verfahren arbeiten. Diese Unternehmen entwickeln bzw. produzieren hauptsächlich Arzneimittel und Diagnostika und sind teilweise in den genannten 817 Unternehmen enthalten. Nach wie vor gilt, dass fast 93 % der Arzneimittel herstellenden Unternehmen in Deutschland weniger als 500 Mitarbeiter beschäftigen. Im Jahr 2013 waren insgesamt 110.036 Personen in Betrieben beschäftigt, die pharmazeutische Erzeugnisse herstellen.

PRODUKTION UND AUSSENHANDELDie pharmazeutische Industrie in Deutsch-

land stellte 2013 pharmazeutische Erzeugnisse im Wert von 29,01 Mrd. Euro her. Die Produktion der Branche ist um 4,8 % gegenüber dem Wert

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Page 431: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

des Jahres 2012 gewachsen. Die inländische Produktion hängt dabei maßgeblich von den Preisen, den Arzneimittelimporten sowie der Exportnachfrage ab. Aus der Bundes-

republik Deutschland wurden im Jahr 2013 Pharmazeutika im Wert von 57,1 Mrd. Euro ausgeführt. Dies entspricht einem Zuwachs um 5,4 % gegenüber dem Vorjahr. Zur gleichen Zeit wurden pharmazeutische Erzeugnisse im Wert von 36,5 Mrd. Euro in die Bundesrepublik Deutschland eingeführt. Dies stellt einen An-stieg um 4,5 % gegenüber 2012 dar. Haupt-lieferant pharmazeutischer Erzeugnisse nach Deutschland ist die Schweiz, gefolgt von den USA, den Niederlanden, Frankreich und Italien.

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG2012 wurden 2,98 % des Bruttoinlandproduktes

in Forschung und Entwicklung (F&E) investiert. Damit erreichte Deutschland das Lissabon-Ziel von 3 %. Nach Angaben des jüngsten Berichtes der Expertenkommission für Forschung und Innovation (EFI) trug die Pharmaindustrie mit 13 % ihres Umsatzes aus eigenen Erzeugnissen für interne F&E-Projekte maßgeblich dazu bei. Sie ist damit deutlich vor dem Automobil- und Maschinenbau sowie der chemischen Industrie auf Platz 1 und somit die forschungsintensivste Branche Deutschlands.

ARZNEIMITTELINNOVATIONENDie hohen F&E-Ausgaben der pharma-

zeutischen Industrie liegen in der zum Teil sehr komplexen, langen, höchst sensiblen und stark regulierten Arzneimittelentwicklung begründet. Je nach Medikament können laut Berechnungen verschiedener Wissenschaftler – beispielsweise Donald W. Light, Rebecca Warburton, Matthew Herper oder Joseph DiMasi – Kosten in Höhe von mehr als einer Milliarde Euro entstehen. Im Jahr 2010 wurde mit dem Arzneimittelmarkt-neuordnungsgesetz (AMNOG) für innovative Arzneimittel eine frühe Nutzenbewertung ein-geführt. Für Hersteller von Neuentwicklungen für den deutschen Markt bedeutet das, dass sie trotz jahrelanger Tests und trotz behördlicher Zulassung noch einmal aufwendig nachweisen müssen, dass ihre Innovation eine Verbesserung der bisherigen Therapiemöglichkeiten ist. Erst wenn im komplexen Verfahren der frühen Nutzen- bewertung über einen möglichen Zusatznutzen entschieden wurde, kann der Hersteller mit dem Spitzenverband der Gesetzlichen Kranken-versicherungen über einen Erstattungsbetrag verhandeln. Wie groß der Zusatznutzen ist, wird

unter 100 Mitarbeiter 100 bis 499 Mitarbeiter 500 und mehr Mitarbeiter

UNTERNEHMEN NACH GRÖSSENKLASSEN 2012- Angaben in Prozent -

73,3

7,3

19,4

› Grafik: Eigene Berechnung des BPI basierend auf Daten des VCI 2014 und des Statistischen Bundesamtes 2014

429PhArmAzEutISchE InduStrIE - vErBAnd

Page 432: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

durch Einordnung in die Kategorien »gering«, »beträchtlich« oder »erheblich« ausgedrückt. Je größer der Zusatznutzen ist, desto besser die Verhandlungsposition des Herstellers und umso höher sollte in der Regel auch der Erstattungs-betrag sein, auf den man sich einigt. Aufgrund methodischer Mängel und überbordender bürokratischen Anforderungen bedeutet die frühe Nutzenbewertung für die Hersteller von Innovationen mehr Kosten und weniger Planungs-sicherheit.

BIOTECHNOLOGIE UND BIOPHARMAZEUTIKA IN DEUTSCHLANDDeutschland ist einer der dynamischsten

Biotech-Standorte weltweit: Anfang des zweiten Quartals 2014 veröffentlichte das Bundes-forschungsministerium (BMBF) die Ergebnisse einer Umfrage zum Status quo der deutschen Biotechnologie-Branche. Die deutsche Bio-technologie-Branche stagnierte laut dem BMBF-Bericht. Der Umsatz dezidierter Biotechnologie-Unternehmen sank leicht von 2,9 Mrd. Euro im Jahr 2012 auf 2,84 Mrd. Euro im vergangenen Jahr. Die Zahl der hauptsächlich mit Biotechnologie

beschäftigten Firmen ist erneut gestiegen, von 565 auf 570. Darunter sind 13 Neugründungen. Die Ausgaben für F&E sind hingegen gesunken. Mit 899 Mio. Euro liegen sie weiterhin deutlich unter der Milliardengrenze (2012: 934 Mio. Euro). Das entspricht jedoch einer F&E-Quote von mehr als 30 Prozent. Diese liegt deutlich über den Investitionsvolumina der traditionell innovativsten Branchen.

WELTPHARMAMARKTDer Umsatz mit Arzneimitteln lag 2013

weltweit mit insgesamt etwa 720 Mrd. Euro (980 Mrd. US-Dollar) rund 2,3 % unter dem Vorjahres- niveau. Etwas mehr als 70 % des Gesamtumsatzes auf dem Weltpharmamarkt wird von Nordamerika, Europa und Japan erzielt.

Der Umsatz von Nordamerika ist um 3,2 % auf 265,3 Mrd. Euro gesunken. Dieser Teil- markt stellt in 2013 allein rund 37 % des weltweiten Pharmamarkt-Umsatzes dar. Der Pharmamarkt in Europa ist sogar um 5,6 % auf 189,6 Mrd. Euro gesunken. In Lateinamerika dagegen ist der Umsatz im Jahr 2013 um 16,1 % auf rund 69 Mrd. Euro angestiegen.

ARZNEIMITTELPREISE IM INTERNATIONALEN VERGLEICHEin Medikament ist allein schon aufgrund

verschiedener Mehrwertsteuersätze von Land zu Land unterschiedlich teuer. Daneben wirken sich auf die Preise von Arzneimitteln teilweise die direkte staatliche Einflussnahme sowie die unterschiedlich gesetzlich festgelegten

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Page 433: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Margen für die Handelsstufen (Apotheker und Großhändler) aus. Somit ergeben sich Preisdifferenzen innerhalb Europas. Bei der praktischen Umsetzung von allgemeinen inter-nationalen Arzneimittelpreisvergleichen ist zu beachten, dass diese nur auf der Ebene der Handelsformen vorgenommen werden können. Bei einer Auswahl der führenden Handelsformen in Deutschland ist zu prüfen, ob diese auch in den anderen Ländern führend sind bzw. aus- reichende Marktrelevanz haben. Ferner sind nicht in allen Ländern die Daten auf Basis des ApU verfügbar, so dass die Preise eventuell umge-rechnet werden müssen. Ungeachtet dessen haben teilweise die politischen Rahmenbedingungen (Erstattungs- und Preisbildungssysteme), so-wie Therapiegewohnheiten Auswirkungen auf die jeweiligen Arzneimittelpreise. Bei einem Gesamtmarktvergleich muss in jedem Fall eine Mengengewichtung vorgenommen werden. Bei einem Vergleich der angewendeten Mehrwert-steuersätze auf Arzneimittel lässt sich feststellen, dass nur Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Island und Norwegen für alle Arzneimittel den vollen Mehrwertsteuersatz erheben.

GKV-ARZNEIMITTELAUSGABENDie GKV-Arzneimittelausgabenentwicklung

ist regelmäßig Gegenstand der gesundheits-politischen Diskussion. Seit vielen Jahren liegen die Leistungsausgaben der GKV als Anteil am BIP bei rund 7,0 % (2012: 7,3 %). Die GKV-Arzneimittelausgaben als Anteil am BIP sind unter Berücksichtigung der Auswirkungen der Wirtschaftskrise nicht schneller gestiegen als die gesamtwirtschaftliche Leistung. Angesichts dieser Entwicklung gibt es keinen Hinweis auf eine »Kostenexplosion« im Gesundheitswesen. Die Krankenhausbehandlung ist mit 64,84 Mrd. Euro im Jahr 2013 der ausgabenintensivste Bereich der GKV. Die Ausgaben für Arzneimittel (30,30 Mrd. Euro) und für die ärztliche Be- handlung (31,95 Mrd. Euro) liegen zusammen bei 62,25 Mrd. Euro und somit unter dem Ausgabenumfang des stationären Bereichs. Der Ausgabenanteil für Arzneimittel allein, der die Handelsstufen und die Mehrwertsteuer umfasst, lag bei rund 15,6 % der Gesamtausgaben der GKV. Bei der Analyse der GKV-Arzneimittelausgaben wird häufig der Anteil der Handelsstufen vernachlässigt, d. h. der Anteil der Großhandels

sowie die Apothekenzuschläge und die Mehrwertsteuer. Kostet ein Arzneimittel zum Abgabepreis des pharmazeutischen Unter-nehmers einen Euro, muss man darauf die Großhandelsmarge, die Apothekenmarge sowie 19 % Mehrwertsteuer addieren. Als Apotheken-verkaufspreis ergeben sich so fast 12 Euro. Dieser Preis gilt aber nur als Rechengröße, da Zwangsabschläge, Apothekenabschläge und Patientenzuzahlungen von diesem Betrag abgezogen werden und somit die reale Belastung der GKV deutlich niedriger ausfällt.

ZWANGSABSCHLÄGEIn der Öffentlichkeit wird zudem selten

wahrgenommen, dass sowohl die Hersteller als auch die Apotheker und die Großhändler wie nachstehend gezeigt Zwangsabschläge zur Stabilisierung der GKV-Ausgaben leisten müssen.

431PhArmAzEutISchE InduStrIE - vErBAnd

Page 434: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Außerdem hat im Jahr 2011 der Großhandel einen Zwangsabschlag in Höhe von 0,85 % auf Basis des Abgabepreises der pharmazeutischen Unternehmer leisten müssen. Anfang des Jahres 2012 wurde die Großhandelsspanne neu festgelegt. Der Großhandelsabschlag ist seit diesem Zeitpunkt entfallen, da die angestrebten Einsparungen der GKV nun durch die neue Ausgestaltung der Großhandelsspanne erreicht werden sollen. Neben den bereits beschriebenen Zwangsabschlägen leisten die Patienten durch ihre Zuzahlungen einen weiteren Beitrag zur Stabilisierung der GKV.

› Quelle: BPI Pharma-Daten 2014

WEITERE INFORMATIONEN UNTER:www.bpi.de

AUF EINEN BLICK

ANZAHL DER BESCHÄFTIGTEN IN DER

BRANCHE

110.036 (Ph-D)

DURCHSCHNITTSGEHALT

60.681 Euro

EINSTIEGSGEHALT DER HOCHSCHUL-

ABSOLVENTEN

50.233 Euro

ANZAHL DER ABSOLVENTEN IN DER

BRANCHE

2.456

BEREICHE MIT HOHEM BEDARF AN

ABSOLVENTEN

Pharmakologie

MINDESTABSCHLUSS

Ein Master oder die Promotion bieten bessere Möglichkeiten

UMSATZ (EXPORT)

Export: 57,1 Mrd. Euro

PRODUKTIONSGEBIETE

Nordamerika, Europa, Japan, Lateinamerika, AsienUnternehmensanzahl: 898

TOP-10 DER UNTERNEHMEN IN DEUTSCHLAND

(NACH UMSATZ)

BASF, Bayer, Henkel, Linde, Evonik, Fresenius, Boehringer Ingelheim, Lanxess, Merck, Beiersdorf

SCHWERPUNKTLAND IN DER BUNDES-

REPUBLIK

Baden-Württemberg5

432 PhArmAzEutISchE InduStrIE - vErBAnd

Page 435: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Deutschlands Familienunternehmer tref fen Fach- und Führungskräfte

16. KARRIERETAGFAMILIENUNTERNEHMEN

www.Karrieretag-Familienunternehmen.de

Bewerbungsschluss 28. September 2015

SchirmherrschaftLead-Medienpartner Medienpartner

DER ENTREPRENEURS CLUB

13. November 2015Melsungen

Ausrichter

Die Recruiting- und Kontaktmesse für Ihre Karriere im Familienunternehmen

ENGINEERING Von Ingenieur zu Ingenieur

LAB

Page 436: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Einstiegsmöglichkeiten im MittelstandEin Beitrag von Sartorius , Grossunternehmen mit mittlerem Bedarf, Branche Pharmazeutische Industrie

Sartorius ist ein international

führender Pharma- und

Laborzulieferer mit Hauptsitz in

Göttingen. Das 1870 gegründete

Unternehmen beschäftigt

aktuell über 5.500 Mitarbeiter

weltweit, davon rund 2.250 in

Deutschland. Als Ausgründung

der Universität entstanden,

bietet der Technologiekonzern

eine seltene und spannende

Kombination aus Tradition und

Innovation, aus regionaler

Verwurzelung und Globalität.

Die Einsatzmöglichkeiten für

Absolventen reichen von Positionen

in der Forschung & Entwicklung

über Produktmanagement,

Marketing und Vertrieb bis zu

Personalmanagement und IT.

Gerade Absolventen streben nach einer Beschäf-tigung in bekannten Weltkonzernen, denn dort versprechen sie sich die besten Karrierechancen. Dabei lohnt es sich für sie durchaus, nicht nur auf die DAX-Unternehmen zu schauen. Als einer der Marktführer in einer wissenschaftlich spannen-den und wachsenden Branche verbindet Sartorius die Vorzüge eines internationalen Konzerns mit denen eines familiären Mittelständlers: kurze Entscheidungswege, flache Hierarchien und eine stets zugewandte, persönliche Unternehmens-kultur treffen auf vielfältige, auch internationale, Entwicklungsmöglichkeiten. Im Jahr 2014 hat der Konzern weltweit 450 neue Stellen geschaf-fen, davon 50 am Standort Göttingen. Rund ein Fünftel der dort neu eingestellten Mitarbeiter waren Absolventen direkt von der Hochschule. Mitarbeitern werden abwechslungsreiche und an-spruchsvolle Aufgaben geboten, Freiraum gewährt und früh Verantwortung übertragen. Durch Training on the Job profitieren gerade Berufsein-steiger von der Möglichkeit, ihre Kompetenzen auszubauen und sich zu beweisen. Interessenten sollten neben der fachlichen Kompetenz, guten Englischkenntnissen und interkultureller Kom-

petenz auch eine hohe Eigenmotivation und den Wunsch nach Verantwortung mitbringen. Grundsätzlich gilt: Wichtiger als ein Einserzeugnis ist, dass der Bewerber gut zum Unternehmen passt.

»GRUNDSÄTZLICH GILT: WICHTIGER ALS EIN EINSERZEUGNIS IST, DASS DER BEWERBER GUT ZUM UNTERNEHMEN PASST.«

PRAXISERFAHRUNG IST DAS A UND ODer Sprung ins Göttinger Technologie-

unternehmen gelingt in der Regel durch eine Bewerbung auf eine ausgeschriebene Stelle oder ein Praktikum. Wie bei den meisten Unternehmen

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434 PhArmAzEutISchE InduStrIE - untErnEhmEnSBEItrAG

Page 437: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

durchlaufen die Interessenten den üblichen Bewerbungsprozess über ein Online-Jobportal. Ausschlaggebender als der Abschluss, sei es Bachelor oder Master, sind erste Praxiserfahrung und ein sichtbares Interesse am Fachgebiet. Aus diesem Grund sollten Studierende frühzeitig einen Einblick in den Beruf gewinnen. Oft erhöhen Kontakte durch ein früheres Praktikum oder eine Werkstudententätigkeit die Chance für einen Direkteinstieg. Denn auch Unternehmen wissen zu schätzen, dass der künftige Mitarbeiter bereits gewisse Abläufe, Produkte und Ansprechpartner kennt.

»OFT ERHÖHEN KONTAKTE DURCH EIN FRÜHERES PRAKTIKUM ODER EINE WERKSTUDENTENTÄTIGKEIT DIE CHANCE FÜR EINEN DIREKTEINSTIEG.«

Das Angebot an Praktika ist groß, sie können oft zeitlich und fachlich individuell gestaltet werden. Von Beginn an übernehmen Prakti-kanten spannende Aufgaben und können ihr theoretisches Wissen in der Praxis anwenden. Sie werden aktiv am Tagesgeschäft beteiligt und

wachsen dabei Stück für Stück in ihre Verant-wortung hinein. Gleichzeitig erhalten sie einen breiten Überblick über Unternehmensabläufe und können ganz nebenbei ein eigenes Netz-werk aufbauen.

VIELFÄLTIGE ENTWICKLUNGS- UND KARRIEREWEGEEinmal im Unternehmen angekommen, bieten

sich viele Karriere- und Weiterbildungsmöglich-keiten im internationalen Umfeld. Im Rahmen eines weltweiten Qualifizierungskonzepts investiert der Konzern kontinuierlich in die Weiterentwicklung seines Personals und bereitet die Mitarbeiter auf

anspruchsvolle Tätigkeiten auf Experten- oder Managementebene vor. Im hauseigenen Weiter-bildungszentrum Sartorius College können Mitar-beiter an Schulungsprogrammen und Coachings teilnehmen und sich so während ihres gesamten Berufslebens professionell und persönlich weiter-entwickeln. Personalentwicklung findet beim Göt-tinger Pharma- und Laborzulieferer jedoch nicht nur über Trainings statt. Mitarbeiter werden nach dem Prinzip »Jobrotation« ermutigt, auch au-ßerhalb ihres eigenen Bereichs oder Standorts Karriere zu machen.

435PhArmAzEutISchE InduStrIE - untErnEhmEnSBEItrAG

Page 438: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Transport,Logistik undVerkehr

Page 439: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

»zwischen zu früh und zu spät liegt immer nur ein Augenblick.«Franz Werfel

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Page 440: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Logistik: ein berufliches Tätig-keitsfeld im Wandel

die logistik ist als Wirtschaftsbereich wie auch als tätigkeitsfeld innerhalb von unternehmen weltweit bedeutend. Sie macht Arbeits-teilung im In- und Ausland möglich und stellt somit einen Eckpfeiler der Globalisierung dar.

Logistik nimmt entsprechend einen immer wichtigeren Stellenwert ein, der entscheidend zum volkswirtschaftlichen Erfolg und zum Erfolg einzelner Unternehmen beiträgt. Qualifizierte Logistik-Fachkräfte sind daher unverzichtbar. Ebenso wie der Wirtschaftsbereich hat sich das Berufsfeld in den letzten Jahren rasant weiterentwickelt und stark verändert.

Die Logistik bleibt weiter auf Rekordkurs. Bereits 2012 konnte sie ihren höchsten je er-zielten Umsatz von 228 Mrd. Euro vermelden und blieb damit drittgrößter Wirtschaftsbereich in Deutschland. 2014 wurde dieses Ergebnis noch einmal um weitere sieben Milliarden übertroffen.

Rund die Hälfte dieser Leistung wird in Logistik-Dienstleistungsunternehmen erbracht, die andere Hälfte weitgehend unsichtbar in Handels- und Industrieunternehmen. Und auch 2015 blickt die Logistikwirtschaft optimistisch in die Zukunft. Bewerber in der Logistik können also auch weiterhin mit besten Ein- und Aufstiegschancen rechnen.

ATTRAKTIVE ARBEITSPLÄTZE FÜR PROFISDie zunehmende Internationalisierung der

Wertschöpfungsketten hat zu einem Wandel der Aufgabenprofile in nahezu allen Bereichen

der Logistik geführt. Während sich Logistiker früher hauptsächlich um Transport, Umschlag und Lagerung gekümmert haben, steuern sie heute ganze Wertschöpfungsnetze. Logistik ist weit mehr als Warenströme leiten und Behälter kommissionieren. Zu den Aufgaben gehören die marktorientierte, integrierte Planung, Gestaltung, Abwicklung und Kontrolle des gesamten Material- und dazugehörigen Informationsflusses zwischen Unternehmen, Lieferanten und Kunden, sowie innerhalb eines Unternehmens.

Mit der Komplexität der Aufgaben steigt auch deren Attraktivität. Die sich ständig ändernden Anforderungen der unterschiedlichen Märkte

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438 trAnSPort, loGIStIK und vErKEhr - vErBAnd

Page 441: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

erfordern von der Logistik flexible und sich permanent weiter entwickelnde Konzepte. Beim verantwortlichen Mitarbeiter sind hier Prozessverständnis und analytische Fähigkeiten aber auch Kreativität für innovative Lösungen gefragt.

Der Bedarf an hochqualifizierten Fach-kräften in der Logistik steigt also. Personal-abteilungen legen zunehmend Wert darauf, frei werdende Stellen mit Absolventen eines Logistik-Studienganges zu besetzen. Die akademische Ausbildung gewinnt deshalb an Bedeutung. Dies spiegelt sich auch im Studien-angebot der verschiedenen Hochschulen wider. Deutschlandweit gibt es derzeit rund 160 Logistik- und logistikorientierte Studiengänge – Tendenz weiterhin steigend.

Die wachsende Bedeutung der universitären Ausbildung ergibt sich dabei aus den Inhalten, die vermittelt werden müssen. Logistische Studiengänge fördern ein ganz-heitliches Gestaltungswissen, das für die Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle und die Gestaltung komplexer Prozesse und Systeme notwendig ist. Dabei bilden die

Ingenieurwissenschaften, IT oder Betriebs-wirtschaftslehre die Schwerpunkte.

EIN SCHWERPUNKT: FÜHRUNGSKRÄFTE FIT MACHENDie veränderten Rahmenbedingungen und

neuen Ansprüche des Marktes haben vor allem Auswirkungen auf die Anforderungen und das Wissen der Führungskräfte. Praktische

Erfahrungen und theoretisches Fachwissen allein reichen auch hier nicht mehr aus. Prozess-verständnis, ethische und soziale Kompetenz, kommunikative und analytische Fähigkeiten gehören ebenso zum neuen Anforderungs-profil der Nachwuchsführungskräfte. Hoch-schulen bieten daher Weiterbildungen für Führungskräfte an. Neben der Vermittlung von logistischem und betriebswirtschaftlichem

439trAnSPort, loGIStIK und vErKEhr - vErBAnd

Page 442: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Fachwissen wird besonderer Wert auf so genannte Management Skills gelegt.

DER BILDUNGSMARKT LOGISTIK IN DER AKADEMISCHEN AUSBILDUNGAuf akademischer Ebene hat sich die

Logistik zu einem attraktiven Berufsfeld entwickelt. Das Studium kann sowohl an Universitäten und Fachhochschulen als auch an Berufsakademien absolviert werden. Die Vermittlung logistikrelevanten Wissens erfolgt einerseits in eigenständigen Logistik-Studien- gängen. Andererseits ist die Logistik auch eine Querschnittsdisziplin, weshalb sich logistische Inhalte gleich in mehreren Studiengängen wiederfinden. Sowohl in den Wirtschaftswissenschaften als auch in den Ingenieurswissenschaften ist anhand der Wahl der Module bzw. Fächer innerhalb der Studien-gänge eine Schwerpunktsetzung im Bereich Logistik möglich. Teilweise werden diese wirtschafts- oder ingenieurswissenschaftlichen Ausrichtungen mit Informatik, Verkehrswissen-schaft und Operations Research kombiniert. Ob die Entscheidung letztlich auf ein reines

AUF EINEN BLICK

ANZAHL DER BESCHÄFTIGTEN

2,9 Mio

DURCHSCHNITTSGEHALT 1

52.000 Euro (Manager), 35.000 Euro (Disponent, Produktionsplaner), 23.000 Euro (LKW-Fahrer, Kommissionierer)

EINSTIEGSGEHALT DER HOCHSCHUL-

ABSOLVENTEN 1

37.000 Euro

ANZAHL DER ABSOLVENTEN IN DER BRANCHE 1

1.300

BEREICHE MIT HOHEM BEDARF AN

ABSOLVENTEN

Supply Chain ManagementMindestabschlussUnternehmensabhängig

UMSATZ 2014

235 Mrd. Euro

UNTERNEHMENSANZAHL 1

90.000 Unternehmen

TOP-10 DER UNTERNEHMEN 1

Deutsche Post DHL, DB Mobility Logistics AG, Kühne + Nagel (AG & Co.) KG, Dachser GmbH & Co. KG, Rhenus AG & Co. KG, Volkswagen Logistics GmbH & Co. OHG, DPD Dynamic Parcel Distribution GmbH & Co. KG, Panalpi-na Welttransport AG, UPS Europe NV, ArvatoSchwerpunktland in der Bundes- republik 1Nordrhein-Westfalen (Raum Köln/Bonn)

› 1 Angaben für Logistik-Dienstleister › Quelle: NRW Clustersekretariat,

PMSG PersonalMarkt Services GmbH

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440 trAnSPort, loGIStIK und vErKEhr - vErBAnd

Page 443: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Logistikstudium oder ein anderes Studium mit Schwerpunkt Logistik fällt, hängt unter anderem von der Tätigkeit und dem Bereich ab, in dem der Absolvent nach der akademischen Laufbahn Fuß fassen möchte.

Für weitere Informationen zu den einzelnen Studiengängen und Ausbildungsorten lohnt es sich, einen Blick auf folgende Internetseiten zu werfen:

› www.logistik-studium.de/ › www.berufswelt-logistik.de/?studium_

logistik

DER BILDUNGSMARKT LOGISTIK IN DER WEITERBILDUNGLebenslanges Lernen spielt heute in vielen

Berufen eine entscheidende Rolle. Aufgrund der rasanten Entwicklung der Technik und der Megatrends wie Globalisierung und Klima-wandel müssen auch Arbeitnehmer in der Logistik ständig dazu lernen, um innovative Lösungen erarbeiten zu können. Aber auch, wer beruflich aufsteigen will, muss sich ständig weiter qualifizieren. Das bedeutet: Weiterbildung ist angesagt. Ob ein ausgelagerter Lehrgang oder

Training on the Job, ob selbstfinanziert oder vom Arbeitgeber gefördert – in der Vielfalt der Weiterbildungsmöglichkeiten findet sich für jeden ein individuelles Angebot.

Die Bundesvereinigung Logistik betreibt mit dem BVL Campus in Bremen eine Bildungseinrichtung, die ebenfalls lebens-begleitendes Lernen in den Bereichen Logistik und Internationale Wirtschaft ermöglicht. Dazu gehören neben einer dualen Fachhochschule:

› die Deutsche Aussenhandels- und Verkehrs-Akademie (DAV) (Wirtschaftsfachschule in Vollzeit und Teilzeit) und

› der Bereich BVL Seminare mit einem breiten Seminar- und Kursangebot für Wirtschaft und Logistik

Welche weiteren Maßnahmen Berufser-fahrenen beim beruflichen Aufstieg weiterhelfen, welche Abschlüsse oder Spezialisierungen Azubis nach einer erfolgreichen Berufs-ausbildung erwerben können oder welche Abschlüsse für eine Führungsposition quali-fizieren, kann beispielsweise auf www.berufswelt-logistik.de/?weiterbildung_logistik

nachgelesen werden. Aber auch die regionalen Geschäftsstellen der IHK oder die jeweiligen Weiterbildungseinrichtungen helfen bei Fragen zu einzelnen Maßnahmen weiter.

› www.bvl.de

441trAnSPort, loGIStIK und vErKEhr - vErBAnd

Page 444: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

So kommt die Karriere in FahrtEin Beitrag der BVG, Grossunternehmen mit hohem Bedarf, Branche Transport, Logistik und Verkehr

Deutschlands größter

Nahverkehrsdienstleister –

die Berliner Verkehrsbetriebe

(BVG) – stehen vor einem

Generationswechsel: Bis

2030 wird etwa die Hälfte

der 13.000 Beschäftigten

in den Ruhestand gehen.

Entsprechend vielversprechend

sind die Karriereaussichten

für Hochschulabsolventen. Die

Beschäftigungsfelder reichen

vom Bauingenieurwesen,

über Elektrotechnik bis zu den

Wirtschaftswissenschaften.

Jeden Werktag steigen mehr als drei Millionen Berliner und Touristen in die U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse der Hauptstadt ein. Mit zehn U-Bahn-Linien ist das U-Bahnnetz nach London, Moskau, Madrid und Paris das

fünftgrößte Europas. Und das Straßenbahnnetz schafft es mit 22 Linien sogar weltweit auf Platz vier. Die Fahrgäste erleben dabei vor allem die Fahrer, die Sicherheitskräfte sowie die Service-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter, die den größten Teil der insgesamt 13.000 Beschäftigten ausmachen.

»VOM BAUINGENIEURWESEN, ÜBER ELEK-TROTECHNIK, INFORMATIK, MASCHINEN-BAU, WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN BIS HIN ZUM VERKEHRSWESEN.«

Doch hinter den Kulissen des modernen Dienstleistungsunternehmens sorgen ebenfalls Tausende für einen täglich reibungslosen Be-trieb. Absolventen mit abgeschlossenem Hoch-schulstudium sowie junge Menschen mit erster Berufserfahrung erwartet in dem Unternehmen, dem der Berliner Senat die Nahverkehrsversor-gung anvertraut hat, eine attraktive Bandbreite an Karriere-Optionen: Sie reicht vom Bauinge-nieurwesen, über Elektrotechnik, Informatik, Maschinenbau, Wirtschaftswissenschaften bis hin zum Verkehrswesen. Die Größe des Unter-

nehmens verspricht gute Entwicklungsmöglich-keiten und sichere Arbeitsplätze. Wer in Berlin anfängt, arbeitet zudem in einer der beliebtesten Metropolen Europas. »Spannende Berufspers-pektiven folglich für Bewerberinnen und Bewer-ber, die neben dem passenden Studium an einer Universität oder Hochschule im Idealfall erste Praxiserfahrungen mitbringen, zum Beispiel in Form von Praktika, einer Ausbildung oder Werkstudenten-Tätigkeit«, erklärt Peggy Urbig-keit aus dem Personalrecruiting. »Bewerber soll-

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442 trAnSPort, loGIStIK und vErKEhr - untErnEhmEnSBEItrAG

Page 445: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

ten außerdem ein hohes Maß an Teamfähigkeit, Eigeninitiative und Verantwortungsbewusstsein vorweisen – diese Soft Skills sind in einem Ver-kehrsunternehmen besonders wichtig.

»ÜBER 53 NATIONEN IM UNTERNEHMEN SPIEGELN DIE VIELFALT BERLINS WIEDER.«

Wer zudem kreativ und lösungsorientiert denkt, wird uns bestimmt überzeugen.«

Frauen und Absolventen mit Migrations-hintergrund sind herzlich willkommen. Bereits heute arbeiten 53 Nationen in dem Verkehrs-unternehmen, das mit seiner Belegschaft somit die Vielfalt Berlins widerspiegelt. Derzeit liegt der Frauenanteil bei knapp 20 Prozent – eine vergleichsweise hohe Zahl gemessen an anderen Verkehrsunternehmen. Diese möchte der Vor-stand – an dessen Spitze übrigens ebenfalls eine Frau steht – langfristig steigern. Deshalb hat sich der moderne Fahrdienstleister die Förderung von Frauen auf die Fahne ge- und das Thema Chancengleichheit in der Unternehmenskultur festgeschrieben. Das Ziel: Bis 2022 soll der An-teil auf 25 Prozent steigen. Ein Meilenstein

stellt die Zertifizierung als besonders familien-freundliches Unternehmen dar. Damit reagiert der Vorstand auf die veränderten Lebens-umstände seiner Beschäftigten. So kommen sowohl Frauen als auch Männer in den Genuss der vielfältigen Maßnahmen. Sie reichen von flexiblen Arbeitszeitmodellen wie Teilzeit und Schicht-arbeit, über Info-Veranstaltungen für Eltern bis hin zum »Eltern-Kind-Büro«, bei dem das Kind in einer eingerichteten Spielecke spielen kann, während daneben für Eltern ein Arbeitsplatz mit Computer bereitsteht. Gute Zukunftsaussichten

folglich für Absolventen der Hochschulen und Universitäten in ganz Deutschland – die mit Gesundheitsprogrammen und spezifischen An-geboten für ältere Beschäftigte übrigens auch jenseits des Berufseinstiegs von langfristig guten Arbeitsbedingungen profitieren.

443trAnSPort, loGIStIK und vErKEhr - untErnEhmEnSBEItrAG

Page 446: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Inserenten-verzeichnis

Page 447: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

»Gewusst wo: diese unternehmen sind mit ihrer Anzeige und ihrem Einstiegsprofil in der Publikation vertreten.«

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Page 448: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

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AVM 379 Bundesnachrichtendienst 387 Daimler TSS 49 Diehl 95 FERCHAU 41 FESTO 19 Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen - IIS 45 OTTO FUCHS 403 Goldbeck 91 Heraeus Holding 105 Hewlett-Packard 141 Knorr-Bremse 71 KUKA Systems 21 LEONI 175 MTU Aero Engines 15 Pilz 223 PTV Planung Transport Verkehr 53 REHAU 311 Rolls-Royce 83 Salzgitter 37 SCMT Steinbeis Center of Management and Technology 447 SICK 407 Semcon Holding 219 SKF 77 Stadtwerke Mainz 369 Telemotive 195 Unilever 61 Voith 9 ZF Friedrichshafen 25

ANZEIGEN

446 INSERENTENVERZEICHNIS

Page 449: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

Früher wollte ich Zauberin werden!

„Früher wollte ich Zauberin werden und andere Kinder zum Staunen bringen. Als ich merkte, dass meine kleinen Zaubertricks durch-schaubar waren, wurden meine Berufspläne realistischer. Heute leite ich im Bereich Prozess Performance Management ein internationales Business Intelligence Projekt bei einem großen Automobilhersteller.“

Auch wenn es mit dem Wunsch als Zauberin nichts geworden ist, stecken Sie nicht den Kopf in den Sand. Investieren Sie wie Corinna Hofmann in Ihre berufl iche Zukunft.

Unter dem Motto „Finanziert, Berufsintegriert und International“ ermöglichen wir Ihnen als Young Professional ein finanziertes sowie internationales Masterstudium. Innerhalb Ihres Studiums bearbeiten Sie ein innovatives Projekt bei einem unserer Partner-unternehmen, um relevante Berufserfahrung zu sammeln.

Zur Auswahl stehen Ihnen folgende Studiengänge: “Master of Busi-ness Engineering” (MBE), “Master of Science in Controlling & Consulting” (M.Sc.) und “Master of Business Administration” (MBA).

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Das Fellowshipmodell der Steinbeis University BerlinMasterstudium & Berufseinstieg

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Page 450: Berufsstart Technik Sommersemester 2015

ImpressumBerufsstart Technik erscheint halbjährlich im Mai und im November.Die Verteilung erfolgt kostenlos an Studierende und Hochschulabsolventenan allen Universitäten und Fachhochschulen.Einzelexemplare können direkt beim Verlag oder über das Internet unterwww.berufsstart.de bezogen werden.

Herausgeber/Verlag:Klaus Resch Verlag KGMoorbeker Str. 3126197 GroßenknetenTelefon: 04435 / 9612 (0)eMail: [email protected]

gedruckt bei:BerlinDruck GmbH + Co KG, Achimwww.berlindruck.de

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