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Warum ist die BeSt³ für junge Er- wachsene besonders wichtig? Beate Prettner: Die Messe in Klagenfurt bietet im wahrsten Sinne des Wortes BeSt³e Chan- cen, um sich weitläufig über Zukunftsmöglichkeiten im Be- rufsleben zu informieren. So viel Kompetenz und Fachwissen an einem Ort versammelt, das fin- det man selten. Dies ist eine gute Orientierungshilfe für alle. Wieso ist es Ihnen besonders wich- tig, dass die Berufsorientierungs- messe für Mädchen, kurz BOMM, auf der BeSt³ vertreten ist? Prettner: Das BOMM-Experi- ment ist heuer erstmalig auf der BeSt³, um Mädchen und jungen Frauen die männliche Arbeits- welt näher zu bringen. Klassische Frauenberufe, wie Friseurin oder Bürokauffrau, sind in der Frau- enwelt viel zu stark vertreten. Mehr als 50 % der Frauen üben traditionelle Frauenberufe aus. „Der Spruch, das Lernen hört nicht mit der Schule auf, ist für mich äußerst zutreffend.“ Beate Prettner Die BOMM will auch in anderen Berufen Bewusstsein schaffen. Insgesamt gibt es mehr als 1600 Berufe. Wir wollen besonders jungen Frauen, Eltern und auch LehrerInnen männertypische Be- rufe näher vorstellen. Wie sehen Sie bei uns die Entwick- lung der Frauen in Punkto Arbeit? Prettner: Im Gegensatz zu frü- her gibt es eine eindeutige Bes- serung. Früher hatten Mädchen keinen Mut, HTL zu besuchen oder einen männertypischen Beruf auszuüben. Hier fällt mir ein gutes Beispiel ein. In den 80er-Jahren gab es ein einziges Mädchen im Umkreis Villach, das eine HTL besuchte. Sie war innerhalb kurzer Zeit stadtbe- kannt, denn damals war dies sehr außergewöhnlich. „Mit einem guten Netzwerk schafft man fast alles.“ Beate Prettner Ist es für Frauen immer noch schwierig, in klassischen Männer- berufen erfolgreich zu werden? Prettner: Das Bewusstsein der Arbeitgeber steigt. Es gibt so gut wie keine oder wenige Branchen, in denen keine Frauen tätig sind. Dies hat sich im Vergleich zu früher stark verändert. Wir ha- ben hier in Kärnten eine ständig steigende Abwanderung, da es einfach zu wenig Angebote für Frauen gibt. Es muss sich noch mehr ändern, aber wir sind auf einem guten Weg. Was empfehlen Sie, wenn man als Frau in einem männlichen Beruf das Standbein sucht? Prettner: Wie überall sonst, ist die gute Grundausbildung wich- tige Voraussetzung. Man sollte neugierig sein und Interesse zeigen. Steve Jobs sagte „Stay hungry and foolish“ – „Bleib wissbegierig und behalte deinen Leichtsinn.“ Auch eine offene Art ist immer von Vorteil. Für mich ist die Eigenständigkeit besonders wichtig. Auch die drei berühmten „L - Lebens-Langes- Lernen“, lege ich allen jungen Mädchen und Frauen ans Herz. Wie sind Sie zum Berufswechse- von der Gynäkologin zur Land- tagsabgeordneten gekommen? Prettner: Gynäkologin zu wer- den, war schon immer mein Wunsch. Viele politische The- men haben mich sehr aufgeregt. Deshalb habe ich mich dazu ent- schlossen, die Politik zu verän- dern. Man muss teilnehmen, um etwas zu bewirken. Abschließend haben wir noch ei- ne persönliche Frage. Wie schaffen Sie es, Ihre Kinder und die Arbeit unter einen Hut zu bringen? Prettner: Mein Ehemann und mein soziales Umfeld spielen da- bei eine riesige Rolle. Die Bestär- kung von zuhause gibt mir Kraſt. Ich würde all jenen, die trotz Kinder das Berufsleben nicht aufgeben wollen, raten, die Un- terstützung von Familie, Freun- den, Bekannten und Verwandten anzunehmen. Mit einem guten Netzwerk scha man fast alles. – 1 – Mädchen auf dem Vormarsch Frauenpower – Frauenlandesrätin Beate Prettner steht auf der BeSt³ in Klagenfurt für die Berufsorientierungs- messe für Mädchen und deren BesucherInnen ein. Im Interview erzählt sie mehr darüber. BERUF STUDIUM WEITERBILDUNG E-BOOK | 1. DEZEMBER 2012 BeSt³ DIE MESSE FÜR BERUF, STUDIUM UND WEITERBILDUNG 29.11. – 01.12.2012 MESSE KLAGENFURT KLAGENFURT 2012 Die engagierte Landesrätin setzt sich für Gleichberechtigung der Frauen in Männerberufen ein. Foto: Julia Saxl

Bestens 4 Klagenfurt 2012

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BeSt Bildungsmesse Klagenfurt 2012

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Page 1: Bestens 4 Klagenfurt 2012

Warum ist die BeSt³ für junge Er-wachsene besonders wichtig?Beate Prettner: Die Messe in Klagenfurt bietet im wahrsten Sinne des Wortes BeSt³e Chan-cen, um sich weitläufig über Zukunftsmöglichkeiten im Be-rufsleben zu informieren. So viel Kompetenz und Fachwissen an einem Ort versammelt, das fi n-det man selten. Dies ist eine gute Orientierungshilfe für alle.

Wieso ist es Ihnen besonders wich-tig, dass die Berufsorientierungs-messe für Mädchen, kurz BOMM, auf der BeSt³ vertreten ist?Prettner: Das BOMM-Experi-ment ist heuer erstmalig auf der BeSt³, um Mädchen und jungen Frauen die männliche Arbeits-welt näher zu bringen. Klassische Frauenberufe, wie Friseurin oder Bürokauff rau, sind in der Frau-enwelt viel zu stark vertreten. Mehr als 50 % der Frauen üben traditionelle Frauenberufe aus.

„ Der Spruch, das Lernen hört nicht mit der Schule auf, ist für mich äußerst zutreff end.“Beate Prettner

Die BOMM will auch in anderen Berufen Bewusstsein schaffen. Insgesamt gibt es mehr als 1600 Berufe. Wir wollen besonders jungen Frauen, Eltern und auch LehrerInnen männertypische Be-rufe näher vorstellen.

Wie sehen Sie bei uns die Entwick-lung der Frauen in Punkto Arbeit?Prettner: Im Gegensatz zu frü-her gibt es eine eindeutige Bes-

serung. Früher hatten Mädchen keinen Mut, HTL zu besuchen oder einen männertypischen Beruf auszuüben. Hier fällt mir ein gutes Beispiel ein. In den 80er-Jahren gab es ein einziges Mädchen im Umkreis Villach, das eine HTL besuchte. Sie war innerhalb kurzer Zeit stadtbe-kannt, denn damals war dies sehr außergewöhnlich.

„ Mit einem guten Netzwerk schaff t man fast alles.“Beate Prettner

Ist es für Frauen immer noch schwierig, in klassischen Männer-berufen erfolgreich zu werden?Prettner: Das Bewusstsein der Arbeitgeber steigt. Es gibt so gut wie keine oder wenige Branchen, in denen keine Frauen tätig sind. Dies hat sich im Vergleich zu früher stark verändert. Wir ha-ben hier in Kärnten eine ständig steigende Abwanderung, da es einfach zu wenig Angebote für Frauen gibt. Es muss sich noch mehr ändern, aber wir sind auf einem guten Weg.

Was empfehlen Sie, wenn man als Frau in einem männlichen Beruf das Standbein sucht?Prettner: Wie überall sonst, ist die gute Grundausbildung wich-tige Voraussetzung. Man sollte neugierig sein und Interesse zeigen. Steve Jobs sagte „Stay hungry and foolish“ – „Bleib wissbegierig und behalte deinen Leichtsinn.“ Auch eine offene Art ist immer von Vorteil. Für mich ist die Eigenständigkeit besonders wichtig. Auch die drei

berühmten „L - Lebens-Langes-Lernen“, lege ich allen jungen Mädchen und Frauen ans Herz.

Wie sind Sie zum Berufswechse-von der Gynäkologin zur Land-tagsabgeordneten gekommen?Prettner: Gynäkologin zu wer-den, war schon immer mein Wunsch. Viele politische The-men haben mich sehr aufgeregt. Deshalb habe ich mich dazu ent-schlossen, die Politik zu verän-dern. Man muss teilnehmen, um etwas zu bewirken.

Abschließend haben wir noch ei-ne persönliche Frage. Wie schaff en Sie es, Ihre Kinder und die Arbeit unter einen Hut zu bringen?Prettner: Mein Ehemann und mein soziales Umfeld spielen da-bei eine riesige Rolle. Die Bestär-kung von zuhause gibt mir Kraft . Ich würde all jenen, die trotz Kinder das Berufsleben nicht aufgeben wollen, raten, die Un-terstützung von Familie, Freun-den, Bekannten und Verwandten anzunehmen. Mit einem guten Netzwerk schafft man fast alles.

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Mädchen auf dem VormarschFrauenpower – Frauenlandesrätin Beate Prettner steht auf der BeSt³ in Klagenfurt für die Berufsorientierungs-messe für Mädchen und deren BesucherInnen ein. Im Interview erzählt sie mehr darüber.

BERUFSTUDIUM

WEITERBILDUNGE-BOOK | 1. DEZEMBER 2012 BeSt³ DIE MESSE FÜR BERUF, STUDIUM UND WEITERBILDUNG

29.11. – 01.12.2012MESSE KLAGENFURT

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Die engagierte Landesrätin setzt sich für Gleichberechtigung der Frauen in Männerberufen ein.

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Page 2: Bestens 4 Klagenfurt 2012

Wie ist die Idee der BOMM ent-standen?Barbara Fuchs: In den letz-ten Jahren ist uns auf der BeSt³aufgefallen, dass Burschen sich selbstbewusst an Messestän-de herantrauen, hingegen Mäd-chen schüchterner sind und im Hintergrund das Geschehen be-obachten. Die BOMM gibt Mäd-chen die Chance, sich an andere Berufsfelder heranzuwagen und selbst Initiative zu ergreifen, um Neues auszuprobieren.

Wie sind die AustellerInnen aus-gesucht worden?Fuchs: Die AustellerInnen wur-den gezielt angefragt. Somit wurde versucht, eine Vielfalt an Betrieben aus verschiedensten Bereichen zu gewinnen. Es wur-de darauf geachtet, ein bunt ge-mischtes Sortiment an Karriere-möglichkeiten aus verschiedenen Bundesländern anzubieten.

Welche Messestände sind beson-ders gut bei den weiblichen Gä-sten angekommen?Fuchs: Das Interesse kam auf der BOMM nirgends zu kurz, aber besonders die Messestände, an denen man handwerklich sein Geschick unter Beweis stellen konnte, waren heiß begehrt. Die Workshops kamen sogar so gut an, dass sie jeden Tag fast ausge-bucht waren.

Wird die BOMM die nächsten Jahre auf der BeSt³ vertreten sein?Fuchs: Es hängt von den Zusagen der AustellerInnen ab. Wir sind jedoch zuversichtlich, einen Tag auf der nächsten BeSt³ dabei sein zu können.

Welches Gesamtresümee ziehen Sie aus den letzten drei Tagen?Fuchs: Es war eine sehr produk-tive Kooperation mit der BeSt³, da sehr viele Mädchen großes

Interesse an den verschiedensten Berufen zeigten. Es freut mich, dass die BOMM so gut angekom-men ist.

BOMM – ein Projekt für die ZukunftErfolg – Zum Abschluss der Berufsorientierungsmesse für Mädchen (BOMM) gab Barbara Fuchs vom Kärntner Frauen Referat ein Interview.

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PINKE BOMM

Zu den zahlreichen Besuchern der Best³ zählen Johanna und Lena (v.l.). Einen Stand, der sie besonders begeisterte, konn-ten die beiden noch nicht ent-decken, jedoch bleibt ihnen die BOMM aufgrund ihrer pinken Farbe stark im Gedächtnis.

ECHTE MÄNNER

Pascal und Maxi (v.l.) wurden von dem Bundesheerstand in ihren Bann gezogen. Die Ausrü-stung und die „coolen Waff en“ waren ein Hingucker für die beiden. Zudem hinterlässt die HTL Lastenstraße mit ihren technischen Ausstellungsstü-cken einen großen Eindruck.

ÜBERSICHTLICH

Bereits nach kurzem Aufenthalt auf der BeSt³ konnte man die Begeisterung der Familie Berger deutlich spüren. Die übersicht-liche Struktur und Beschriftung der Messestände vereinfacht ihnen die Suche nach der ge-eigneten Ausbildung. – Doris, Corinna und Christian Berger

KLEIN ABER FEIN

Ein bisschen enttäuscht hinge-gen schlenderten Patrick und Marie durch die Messe. Auch wenn ihr Besuch sehr informa-tiv war, wurden ihre Ansprüche und Erwartungen nicht ganz erfüllt. Ihrer Meinung nach war die Messehalle für die vielen Informationsstände einfach zu klein.

Reagenzgläser, gefüllt mit verschiedenfärbigen Flüs-

sigkeiten, jede Menge unbe-kannter Gerüche in der Luft, ab und zu explodiert etwas. Ist das das Leben der Chemiker? Falsch gedacht, denn in Wirk-lichkeit beeinflusst die Chemie viele unserer Lebensbereiche. Sie forschen in der Lebens- und Genussmittelindustrie, in der Medizin, in der Stahlindustrie und in praktisch allen anderen Lebensbereichen.

Die Ausbildungseinrichtung „Chemie & Bildung“ ist gefragt wie nie zuvor. Die Schule bietet ein viersemstrieges Chemie-Kolleg für MaturantInnen. Das Aufnahmeverfahren ist anders als in den meisten Instituten. Alle BewerberInnen haben die Möglichkeit, vier Wochen lang den Unterricht zu erleben und erste Erfahrungen zu sammeln. Nach dieser Zeit muss man eine Prüfung absolvieren, wobei der Teststoff alles beinhaltet, was in

der bisherigen Zeit gelernt wur-de. Aufgrund dieses Verfahrens haben alle dieselbe Chance, auf-genommen zu werden.

Da jährlich lediglich 24 Studie-rende aufgenommen werden, ist das Jobangebot groß, weil man diese Ausbildung mit einem Di-plom abschließt. Der Unterricht besteht nicht nur aus Theorie-stunden, sondern 50 Prozent der Lehreinheiten werden im Labor verbracht. Wichtig für die Bil-dungsplattform sind aber auch mehrere Praktika in verschie-denen Unternehmen.

„Einzigartig ist die Berufspra-xis, die wir vermitteln. Dadurch wird der Einstieg ins Berufsleben um vieles vereinfacht“, erklärt Barbara Steyrer, Professorin am Ausbildungszentrum.

Aber es gibt auch für Lehr-linge passende Angebote. Die Werkmeisterschule mit Bezug zur technischen Chemie und Umwelttechnik ermöglicht eine berufsbegleitende Weiterbildung.

Dieses Modul dauert ebenso vier Semester, man schließt es mit dem WerkmeisterInnenbrief ab.

Rundherum ChemieZukunft – Der Messestand der Bildungsplattform „Chemie & Bildung“ ermöglicht auf der BeSt³ Einblicke in eine oft fremde Welt.

Foto

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Fuchs freut sich über den Erfolg der BOMM.

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Sie arbeiten mit chemischen Analy-sen und beeinfl ussen unser Leben dabei öfter, als wir denken.

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Page 3: Bestens 4 Klagenfurt 2012

SeitenBlickeFoto Heißenberger.

Foto Heißenberger.

Foto Paizoni

Lizzy, das Maskottchen der Stromschule,

redet nicht viel, bringt aber viele Menschen

zum Schmunzeln.

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Katharina (links) und Jessica vom ORG St.Hemma, beide 18 Jahre alt, waren mit den Antworten, die sie auf all ihre Fragen bekamen, sehr zufrieden. Sie konnten wichtige Informationen über verschiedene Studien sammeln.

Mutter und Tochter, Veronika (18) und Ve-ronika (60), machten sich auf den weiten Weg aus der Steiermark nach Klagenfurt, um das vielfältige Angebot der BeSt³ auszu-nutzen. Noch konnte sich Tochter Veronika nicht entscheiden.

Für die UNI Graz entschied sich nach dem

Besuch der BeSt³ eine Gruppe junger Schü-

lerInnen. Darunter Katharina (17), Philia

(18), Sebastian (17), Andreas (17) und Lu-

kas (17) aus Maria Saal (v.l.)

Anna 19, Schülerin der HBLA Pitzelstätten, ge-wann auf der BeSt³ einen guten Überblick über verschiedene Studien. Die gesammelten Infor-mationen sind sehr ausführlich, sodass die ange-hende Maturantin sich gut in ihr Wunschfachge-biet einfühlen konnte. – Foto: Heißenberger

Martin (21) und Jennifer (20) schleppten eine

ganze Tasche voller Flyer, um möglichst viele In-

formationen über Weiterbildungsmöglichkeiten

mit nach Hause nehmen zu können.

Foto Paizoni

Gregor (17) und Michael (18) durch-

schmökerten das breite Sortiment an

Ausstellern, um sich über Möglichkeiten

einer Filmkarriere nach dem Zivildienst

zu informieren. Das umfangreiche Infor-

mationsmaterial, das sie mitgenommen

haben, soll sie dabei unterstützen.

Foto

Hei

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Page 4: Bestens 4 Klagenfurt 2012

Auch Lehrer brauchen LehrerSchule – Bei der Podiumsdiskussion auf der Best³ unter dem Motto „LehrerInnen - attraktiver denn je“ nahmen drei Expertinnen Stellung zum Thema. Sie informierten über die verschiedenen Optionen und Voraussetzungen.

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VERANSTALTER PARTNER MEDIENPARTNER ORGANISATIONFÖRDERER

IMPRESSUM – Herausgeber und Medieninhaber: SoWi-Holding der Universität Innsbruck, Mag. Maximilian Egger M.A., Universitätsstraße 15, 6020 Innsbruck | Produktion: Ferrarischule/

Medienkolleg Innsbruck, Weinhartstraße 4, 6020 Innsbruck | Redaktion: Ferrarischule Innsbruck; S. Gruber, S. Heidegger, J. Heißenberger, K. Kindl, M.Kindler, M. Paizoni, C. Salchner, J. Saxl, E.

Waldner, T. Würtenberger, Birgitt Drewes | Layout & Satz: Medienkolleg für Kommunikations- und Mediendesign Innsbruck; Willi Hofer | Grafi k: M. Unterrainer | Druck: Repa Copy Klagenfurt

STUDIUM MIT BEHINDERUNGFür körperlich oder psychisch beeinträchtigte Studierende gibt es dementsprechend besondere Unterstützung und Beihilfen. Für Blinde, Roll-stuhlfahrer und Gehörlose, bei denen die Behinderung minde-stens 50% beträgt, erhöht sich die Beihilfe. Ebenso steigt die Altersgrenze des Studiums von 30 auf 35 Jahre.

STUDIEREN MIT KINDERN

Viele Mütter und Väter haben trotz Familie den Wunsch zu studieren. Eine Studienbeihilfe sowie eine Verlängerung der Anspruchsdauer auf Studien-beihilfe werden insbesondere bei Schwangeren gewährlei-stet. Die Beihilfe erhöht sich monatlich für Studierende mit Kind. Nähere Infos hierzu unter www.stipendium.at

STUDIEREN IM AUSLAND

Auslandsstudierende erhalten zusätzlich zur monatlichen Studienbeihilfe einen Anspruch auf eine weitere Beihilfe, damit auch das Studium im Ausland fi nanzierbar ist. Die maximale Förderungsdauer liegt bei 20 Monaten. Nähere Infos hierzu unter www.stipendium.at

Den Zugang zu Kindern zu finden und die Freude mit

ihnen zu arbeiten ist eine der Hauptvoraussetzungen für den Lehrerberuf “, betont Sabine Reissner von der Pädagogischen Hochschule Steiermark. Junge Studierende sollten für die Aus-bildung als Lehrperson Schlüs-selqualifikationen wie Teamfä-higkeit, Selbstständigkeit und Flexibilität mitbringen. Beson-ders Spontaneität sollten ange-hende Lehrpersonen mitbringen, denn schließlich ist jeder Schüler ein Individuum und somit unter-scheidet sich der Schulalltag von Tag zu Tag deutlich.

Maria Wobak, Pädagogische Hochschule Kärnten, fügt noch hinzu: „Professionalität sollte im Vordergrund stehen, damit weiterhin die Anforderungen des Bundesministeriums für Un-terricht, Kunst und Kultur erfüllt

werden können.Für einen Ausbildungsplatz an

einer Pädagogischen Hochschu-le sind verschiedene Aufnahme-verfahren zu absolvieren. Die Hauptvoraussetzung, um über-haupt genommen zu werden, ist die Reife- und Diplomprüfung. Die Aufnahmeverfahren dauern meist einen Tag lang und decken die Bereiche eines psycholo-gischen Gespräches bis hin zur Beobachtung der BewerberInnen im Schulalltag ab. Ingeborg Holz-mann von der kirchlichen Pä-dagogischen Hochschule Graz berichtet: „Jährlich werden 500 Aufnahmeverfahren veranstaltet, von denen jedoch insgesamt nur 90 BewerberInnen zugelassen werden.“

Als angehende Lehrperson sollte man sich im Klaren sein, dass diese Arbeit keine reine Vormittagstätigkeit ist, sondern

dass man auch nachmittags ge-wisse Pfl ichten und Aufgaben zu erfüllen hat. Dazu gehören auch die Betreuung und Beratung für Schüler sowie deren Eltern.

„Das veraltete Klischee, Per-sonen wählen den Lehrerberuf aufgrund der vielen Ferien, trifft nicht mehr zu“, erklärt Wobak.

Als Lehrperson sollte man ei-ne gefestigte Persönlichkeit sein, um auch kritisch auf die eigene Arbeit zu schauen. Verantwor-tungsbewusstsein für sich selbst und ebenso für seine Schüler-Innen gehören zu den Hauptauf-gaben einer LehrerIn.

Gerade in Zeiten der neuen Mittelschule steht die Teamfä-higkeit häufi ger im Vordergrund. Reissner betont: „Einzelkämpfer sind schon lange nicht mehr gefragt, vielmehr sollten Lehr-personen eine Gemeinschaft bilden!“

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: Eva

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Die drei Expertinnen vertreten auf der BeSt³ ihre Meinungen.

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: iSt

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BOMMBERUFSORIENTIERUNGSMESSE

FÜR MÄDCHEN