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Bestimmung der Zellzahl von Bäckerhefe Meike Arnold 1

Bestimmung der Zellzahl von Bäckerhefe · • Hefen = einzellige Pilze, 4-8 µm • Ascomyceten • fakultativ anaerob • Zellwand besteht aus Glykan, Manan, geringer Anteil Chitin

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Page 1: Bestimmung der Zellzahl von Bäckerhefe · • Hefen = einzellige Pilze, 4-8 µm • Ascomyceten • fakultativ anaerob • Zellwand besteht aus Glykan, Manan, geringer Anteil Chitin

Bestimmung der Zellzahl von Bäckerhefe

Meike Arnold

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Hefen: Eukaryotische Mikroorganismen

• Hefen = einzellige Pilze, 4-8 µm

• Ascomyceten

• fakultativ anaerob

• Zellwand besteht aus Glykan, Manan, geringer Anteil Chitin

• Modellorganismen in der Genetik, Einsatz in der Herstellung von Backwaren, Bier oder probiotischer Arzneistoffe

Scientific American September 1981

Brock Mikrobiologie

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Bestimmung der Zellzahl

• Gesamtzellzahl: vermehrungsfähige + vermehrungsunfähige Zellen

• Lebendzellzahl/Keimzahl = vermehrungsfähige Zellen

Eine Population einzelliger Mikroorganismen besteht aus vermehrungsfähigen und vermehrungsunfähigen Zellen

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Bestimmung der Gesamtzellzahl

• direkte mikroskopische Auszählung in einer Zählkammer

• Vorteile:

- geringer Zeitaufwand

- geringer apparativer Aufwand

- liefert Informationen über

Zellgröße u. –Morphologie4

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Bestimmung der Gesamtzellzahl

Das Zählkammerverfahren setzt voraus, dass:

- die Zellkonzentration relativ

hoch ist (107 Zellen/ml)

- die Zellen homogen

suspendiert sind

- die Zellen unbeweglich sind

oder zuvor fixiert wurden

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Berechnung des Kammerfaktors

Fläche eines c-Feldes : 0,0025 mm²

Höhe eines c-Feldes : 0,1 mm

Volumen eines c-Feldes :

0,0025 mm² x 0,1 mm = 0,00025 mm³

Volumen eines Liters = 1 dm³ = 1.000.000 mm³

Das Volumen eines c-Feldes entspricht dem 4 x 109ten Teil des Volumens eines Liters.

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Berechnung der Zellzahl pro Liter

Zellzahl c-Feld x Kammerfaktor x Verdünnung = Zellzahl/Liter

Beachte: Hefesuspension 5 g /L Gewünschte Angabe: Zellzahl/g Hefe

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Bestimmung der Lebendzellzahl durch das Plattengussverfahren

• es werden nur vermehrungsfähige Zellen erfasst

• ABER: es werden nicht unbedingt alle vermehrungsfähigen Zellen erfasst:

• selektiven Anzuchtbedingungen bei

Mischpopulationen wird nur eine Bruchteil der

tatsächlich vorhandenen Keime erfasst

• zu kurze Inkubationszeiten ein Teil der Kolonien ist

noch zu klein und wird beim Auszählen übersehen

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1. Herstellung einer Verdünnungsreihe

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bis 10−8

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Bestimmung der Gesamtzellzahl

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bis 10−8

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2. Plattengussverfahren

• Leere sterile Petrischale auf der Unterseite beschriften (Name, Gruppennummer, Datum)

• 1 ml der entsprechenden Verdünnung (10‐4 bis 10‐8 ) unter sterilen Bedingungen (am Brenner) in die sterile leere Petrischale pipettieren

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2. Plattengussverfahren

• Reagenzglas mit dem Hefenährboden aus dem Wasserbad entnehmen und unter sterilen Bedingungen neben die Hefesuspension in die Petrischale gießen

• Agar und Probensuspension vermischen, 20‐ 30 min erkalten lassen, umgekehrte Petrischalen 2 d bei 28 °C inkubieren

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Bestimmung der Koloniebildenden Einheiten(KBE)

• Auswertbare Platten: KBE zwischen 30 und 300

• Beim Plattenguss können Kolonien sowohl auf als auch im/unter dem Agar wachsen

• Doppelbestimmung: Ergebnisse des Gruppenpartners mit berücksichtigen!

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Berechnung der Lebendzellzahl

KBE x 1/Verdünnungsstufe = KBE/ml

Ergebnis angeben in KBE/ 1g Hefe!

Beachte: Ursuspension → 5g Hefe/Liter

- Koloniemorphologie beschreiben

- Hefekolonien und –zellen mikroskopieren und

zeichnen

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