3
Bestimmmg des Fewo- und Fewidcyans. 1 I9 erkennt. Das Salz ist ebenfalls in Wasser schwer loslich und zeigte sich bei der Anal se zusammengesetzt nach der Formel: 2 (BaO, C2 03) -$ .HO. Eine Losung von salpetersaurem Strontian liefert auf die eine wie auf die andere Weise mit Oxalsiiure Kry- stalle, die in ihrer Form durchaus gleich sind und nicht eine pulverige, sondem eine schon mit blossen Augen erkennbare krystallinische Beschaffenheit haben. Unter dem Mikroskop stellen sie sehr schone Quadrat-Octaeder dar. Das krystallisirte Salz ist zusammengesetzt nach der Formel: Sr 0, C203+ 3H0, wie die Analyse ergab, welche zugleich erwies, was bisher noch unentschieden war, dass namlich auf dem angegebenenwege das saure oxalsaure Strontiansalz nicht entsteht. (Aimal. der C'hem. ti. Phnrm. XC. p. 101-103;) G. Bestimmnng des Ferre nnd Ferrideyans in ken Verbindungen. Auf die einfache Thatsache, dass eine init Chlor- wasserstoffsaure angesauerte Losung von Ferrocyankalium bei Zusatz von uberlnangansaurem Kali iibergeht in die entsprechende Ferridcyanverbindung, grundete J. de Haen eine Methode zur Bestimmung des Ferro- und Ferrid- cyans, namentlich in ihren Verbindungen niit Alkali- metallen. Ninimt man namlich diese Ueberfiihrung in einer verdiinnten Flussigkeit vor, welche etwa 0,2 Orm. Ferrocyankalium in 200 bis 300 C.C. enthalt, so giebt sich das Ende der Reaction durch den Uebergang der rein gelben Losung in eine entschieden rothgelbe scharf und unzweideutig zu erkennen. Die Methode erfordert, zwei Flussigkeiten von be- kanntem Gehalte, namlich : 1 eine Losung von reinem. Ferrocyankalium, 2 1 eine Losung von uberniangansaurem Kali. E r s t e r e bereitet man durch Autlosen von 20 Grm. chemisch reinen, trocknen Ferrocyankaliums in Wasser, so dass das Volum der Losung 1 Liter betragt und jedcr Cubikcentimeter also 20 Milligrm. enthalt. Letztere verdiinnt man so, dass man zu 10 C.C. der Blutlaugensalzlosung den Inhnlt einer Burette nicht ganz verbraucht. Den Wirlrungswerth der Manganlosung stellt inan auf die Art fest, dass man mittelst einer klei- nen Pipette 10 C. C. der Blutlaugensalzlosung abmisst, 12*

Bestimmung des Ferro- und Ferridcyans in ihren Verbindungen

  • Upload
    g

  • View
    215

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Bestimmung des Ferro- und Ferridcyans in ihren Verbindungen

Bestimmmg des Fewo- und Fewidcyans. 1 I9

erkennt. Das Salz ist ebenfalls in Wasser schwer loslich und zeigte sich bei der Anal se zusammengesetzt nach der Formel: 2 (BaO, C2 0 3 ) -$ .HO.

Eine Losung von salpetersaurem Strontian liefert auf die eine wie auf die andere Weise mit Oxalsiiure Kry- stalle, die in ihrer Form durchaus gleich sind und nicht eine pulverige, sondem eine schon mit blossen Augen erkennbare krystallinische Beschaffenheit haben. Unter dem Mikroskop stellen sie sehr schone Quadrat-Octaeder dar. Das krystallisirte Salz ist zusammengesetzt nach der Formel: Sr 0, C203+ 3H0, wie die Analyse ergab, welche zugleich erwies, was bisher noch unentschieden war, dass namlich auf dem angegebenenwege das saure oxalsaure Strontiansalz nicht entsteht. (Aimal. der C'hem. ti . Phnrm. XC. p. 101-103;) G.

Bestimmnng des Ferre nnd Ferrideyans in k e n Verbindungen.

Auf die einfache Thatsache, dass eine init Chlor- wasserstoffsaure angesauerte Losung von Ferrocyankalium bei Zusatz von uberlnangansaurem Kali iibergeht in die entsprechende Ferridcyanverbindung, grundete J. de Haen eine Methode zur Bestimmung des Ferro- und Ferrid- cyans, namentlich in ihren Verbindungen niit Alkali- metallen. Ninimt man namlich diese Ueberfiihrung in einer verdiinnten Flussigkeit vor, welche etwa 0,2 Orm. Ferrocyankalium in 200 bis 300 C.C. enthalt, so giebt sich das Ende der Reaction durch den Uebergang der rein gelben Losung in eine entschieden rothgelbe scharf und unzweideutig zu erkennen.

Die Methode erfordert, zwei Flussigkeiten von be- kanntem Gehalte, namlich :

1 eine Losung von reinem. Ferrocyankalium, 2 1 eine Losung von uberniangansaurem Kali.

Ers te re bereitet man durch Autlosen von 20 Grm. chemisch reinen, trocknen Ferrocyankaliums in Wasser, so dass das Volum der Losung 1 Liter betragt und jedcr Cubikcentimeter also 20 Milligrm. enthalt.

Letztere verdiinnt man so, dass man zu 10 C.C. der Blutlaugensalzlosung den Inhnlt einer Burette nicht ganz verbraucht. Den Wirlrungswerth der Manganlosung stellt inan auf die Art fest, dass man mittelst einer klei- nen Pipette 10 C. C. der Blutlaugensalzlosung abmisst,

12*

Page 2: Bestimmung des Ferro- und Ferridcyans in ihren Verbindungen

180 Bestimmung des Ferro- und Ferridcpns.

mit etwa 25OC.C. Wasser yerdhnt, rnit SalzsZGure anstiuert, auf ein Blatt weissen Papiers stellt und unter Umrtihren die Au0osung des iibermangansauren Kalis eintropfelt, bis die eintretende rothgelbe Farbung der Fliissigkeit die vollen- dete Ueberfiihrung zu erkennen giebt. Die verbrauchte Menge der Losung zeigt dann 0,2 Grm. reinee Ferro- cyankalium an, und verdiinnt man nun diese Menge der Manganlosung so, dass 1000 davon 0,200 Grm. reinem Ferrocyankalium entsprechen, so kann man in einem in diesem Verhaltnisse aiifgelosten unreinen Ferrocyankalium durch den Verbrauch der Grade der Manganlosung direct die Procente des in dem unreinen Ferrocyankaliud ent- baltenen reinen bestimmen.

Handelt es sich um die Bestimmung des Ferridcyan- kaliums in einer Verbindung, welche kein Ferroc an-

zu 250 C.C., misst 10 C.C. ab, fiigt 5 bis 8 C.C. con- centrirte Kalilauge hinzu, erhitzt in einer kleinen Schale fast zum Kochen und tragt dann 0,4 bis 0,.5 Grm. fein geriebenes Bleioxyd hinein. Es farbt sich dieses, indem es theilweise in Hyperoxyd iibergeht , sogleich braun. Schon nach kurzer Zeit ist die Reduction beendigt, die Veranderung der Farbe der Losung lasst da.riiber nicht in Zweifel. Man verdiinnt jetzt den Inhalt der Schale mit Wasser, filtrirt, wascht aus, verdiinnt, so dass das Gesammtvolum etwa 2.50 C.C. betragt, und sjiuert rnit Salzsanre an. Ohne Riicksicht auf die entstehende weisse Triibung von ausgeschiedenein Ferrocyanblei setzt man die Losung des iibermangans. Kalis zu. Der Niederschlag lost sich in dem Maasse, als die Ueberfiihrung des Ferrocyans in Ferridcyan erfolgt, und die Beendigung der Reaction giebt sich somit nicht nur an der Farbenverjinderung, sondern auch an der eintretenden volligen Klarheit der Fliissig- keit zu erkennen.

Liegt ziir Analyse ein Korper vor, welcher Ferro- und Ferridcyankalium enthalt, so bereitet man die Losung wie angegeben, und priift alsdann 10 C. C. ohne Weiteres, 10 andere C. C. nach vorhergegangener Reduction durch Bleioxyd. Die erste Restimmung ergiebt nur das Ferro- cyankalium, die letztere dieses sammt dem aus dem Ferrid- cyankalium gebildeten. Da 2 Aeq. krystallisirtes Ferro- cyankalium (= 5% 1) 1 Ae Ferridcyankalium (= 4 I 17) entsprechen, so ergiebt si% die Menge des letzteren, wenn man die Differenz beider Bestimmungen, ausge-

kalium enthalt, SO lost man zunachst 5 Grm. derse i ben

Page 3: Bestimmung des Ferro- und Ferridcyans in ihren Verbindungen

Ni Verhindmg des Jods. I81

driickt in krystallisirtem Ferrocyankalium, multiplicirt mit 0,7195.

Die der hier angefiihrten Prtifungsmethode zu Grunde liegende Reaction erfolgt nach der Qleichun :

(Annul. der Chem. u. Pharm. XIV. p. 160-164.)

10 (CFy, 2H) + Mn207 + PClH = 5 (2 EFy, 3H) + 2 Mn C1+ 7HO. G.

Ueber eine nene Verbindung des Jods. .&ibt man nach Socquet und Quill iermond Jod

iind %&nin (1 : 7) zusammen, so bemerkt man keine Reaction; fdgt man aber Wasser hinzu, so findet fast augenblicklich eine lebhafte Einwirkung statt : es bildet sich eine elaatische Pasta, die sich bei gelinder Warme in einer kleinen Menge Wasser lost. Hierbei bildet sich eine chemische Verbindung von JodLTannin. Denn das Jod liisst sich in der Losung durch Amylum allein nicht nachweisen.

Diese Losung von Jod-Tannin ist anfangs triibe und setzt an den Wandungen des Gefasses eine krystallinisclie Substanz ab, die, auf einem Filter gesammelt, spater har- zig wird und sich in kaltem Alkohol lost. Nach geho- rigem Aussussen enthiilt sie keine Spur Jod. Sie ist braun, fast schwarz, rothet Lackmuspapier, bildet mit Kali ein undeutliches Salz, fallt Leimlosung und Alkaloide: es ist niit einem Worte ein verandertes Tannin, welches in .Beziehung zur Meta allussiiure steht.

Tannins bleibt nun volistiindig klar. Die anfangs braun- rothe Farbe wird allmalig heller. Sie riecht und schmeckt n i ch t nach Jod.

Mit Kalk giebt sie einen Niederschlag von gerbsau- rem Kalk, unter gleichzeitiger Bildung voq Jodcalcium. Xit Leim giebt sie einen reichlichen, grauen, jodfreien Niederschlag. Rleizucker fkllt anfangs nur gelbes Jod- blei, spgter meistens gerbsaures Rlei. Dampft man die Losung des Jodammoniums ein, 80 giebt sie, so lange sie noch feucht ist, keine Reaction auf Amylumpapier. (Journ. de Phurvn. et de a i m . Oct. 1854. p. 280 f.)

Die von obiger Su % stanz abfiltrirte Liisung des Jod-

A. 0.