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Bestimmung von effektiven hydraulischen Eigenschaften stochastisch heterogener Böden Studienarbeit von Jan Wienhöfer September 2003 Betreuer: Wolfgang Durner Abteilung Bodenkunde und Bodenphysik Institut für Geoökologie Technische Universität Braunschweig

Bestimmung von effektiven hydraulischen Eigenschaften ...€¦ · Bodenwasserhaushalts entscheidend, denn in Bewegung befindliches Wasser ist das weitaus wirksamste Transportmittel

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Bestimmung von effektiven hydraulischen Eigenschaften

stochastisch heterogener Böden

Studienarbeit von Jan Wienhöfer

September 2003

Betreuer: Wolfgang Durner

Abteilung Bodenkunde und Bodenphysik

Institut für Geoökologie

Technische Universität Braunschweig

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Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis........................................................................................................................ i

Zusammenfassung...................................................................................................................... ii

1. Einleitung ........................................................................................................................... 1

2. Grundlagen ......................................................................................................................... 4

2.1. Modellierung des Wassertransports ........................................................................... 4

2.2. Inverse Simulation...................................................................................................... 5

2.3. Stochastische Beschreibung der Heterogenität von Böden........................................ 6

3. Material und Methoden ...................................................................................................... 7

3.1. Direkte Simulation – der Grundaufbau ...................................................................... 7

3.1.1. Simulationseinstellungen ................................................................................... 7

3.1.2. Anfangs- und Randbedingungen........................................................................ 8

3.1.3. Die poröse Platte ................................................................................................ 8

3.2. Direkte Simulation - die verschiedenen Läufe........................................................... 9

3.2.1. Homogene Medien ............................................................................................. 9

3.2.2. Stochastisch heterogene Medien ........................................................................ 9

3.3. Aufbereitung der durch direkte Simulation gewonnenen Daten.............................. 10

3.4. Inverse Simulation.................................................................................................... 11

4. Ergebnisse und Diskussion............................................................................................... 14

4.1. Homogene Medien ................................................................................................... 15

4.2. Heterogene Medien .................................................................................................. 18

4.2.1. Die unterschiedlichen Bodenarten ................................................................... 18

4.2.2. Die unterschiedlichen Korrelationslängen ....................................................... 22

4.2.3. Die unterschiedlichen Standardabweichungen................................................. 25

4.3. Schlussfolgerungen .................................................................................................. 27

5. Quellen ............................................................................................................................. 28

6. Anhang A: Ergebnisse der direkten und inversen Simulation ......................................... 29

7. Anhang B: Resultierende hydraulische Funktionen......................................................... 56

8. Anhang C: Tabellen der invers bestimmten Parameterwerte........................................... 65

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Zusammenfassung

Die Modellierung des Bodenwasserhaushaltes setzt die richtige Identifizierung der für das

angewendete Modell benötigten Parameter voraus. Gegenüber aufwendigeren klassischen

Labormethoden hat sich das Multistep-Outflow-Experiment unter Anwendung von inverser

Simulationstechnik zur Bestimmung der bodenhydraulischen Parameter als leistungsfähige

Alternative herausgestellt. Im Hinblick auf die Übertragbarkeit der Ergebnisse vom Labor auf

die natürlichen Verhältnisse spielt die räumliche Variabilität der Bodeneigenschaften eine

große Rolle.

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Einfluss dieser Heterogenität auf die

Anwendbarkeit der inversen Modellierung. Dazu wurden Multistep-Outflow-Experimente am

Computer simuliert, und mit den synthetischen Daten eine inverse Parameterschätzung

durchgeführt. Es wurden verschiedene Szenarien von homogenen und heterogenen

Bodensystemen modelliert, wobei die Heterogenität durch eine stochastische Verteilung von

Skalierfaktoren repräsentiert wurde.

Es ergaben sich in den meisten Fällen sinnvolle effektive hydraulische Funktionen, d.h., sie

lagen wie erwartet innerhalb der von den synthetischen Daten vorgegebenen Bereiche.

Allerdings zeigte sich auch ein Zusammenhang zwischen der Güte bzw. Unsicherheit der

Schätzung und dem Ausmaß der Heterogenität. Die Residuen der inversen Modellierung

sowie die Konfidenzintervalle der geschätzten Parameter, ein Maß für die Güte der

Bestimmung, wurden mit stärkerer Heterogenität meist größer. Dennoch konnte im

überwiegenden Teil der Fälle eine gelungene Parameterschätzung beobachtet werden, und das

hydraulische Verhalten der heterogenen Systeme wurde durch die invers ermittelten quasi-

homogenen Eigenschaften hinreichend genau wiedergegeben.

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1. Einleitung

Der Boden ist ein lebenswichtiger Bestandteil der terrestrischen Ökosysteme der Erde. Neben

ihrer Funktion als Lebensraum sind Böden entscheidend an den Kreisläufen von Wasser und

Stoffen in den Ökosystemen beteiligt. Sie dienen als Transportstrecke und Filter bei der

Auffüllung des Grundwassers, und stellen als Ort von Speicherung und Stoffumwandlungen

die Grundlage für die Pflanzenernährung dar (Wild 1995). Für die Charakterisierung von

Nährstofftransport und Bodenentwicklung ist die Kenntnis der Dynamik des

Bodenwasserhaushalts entscheidend, denn in Bewegung befindliches Wasser ist das weitaus

wirksamste Transportmittel für Materie innerhalb des Bodenkörpers (Hartge und Horn 1999).

Die hydraulischen Eigenschaften von Böden werden maßgeblich durch den Porenraum

bestimmt, einem komplexen dreidimensionalen Gebilde, dessen Geometrie vor allem von der

Korngrößenverteilung, dem Gefüge und der Lagerungsdichte des jeweiligen Bodens abhängt.

Diese Kenngrößen ändern verhältnismäßig langsam mit der Zeit (Scheffer/Schachtschabel

2002), sind aber durch eine verhältnismäßig hohe räumliche Variabilität gekennzeichnet.

Daraus resultiert nicht nur eine Heterogenität auf der Makroskala, aufgrund welcher man z.B.

bei der Beschreibung des Wasserhaushaltes eines Einzuggebiets die verschiedenen

vorliegenden Bodentypen mit ihren unterschiedlichen hydraulischen Eigenschaften zu

berücksichtigen hat. Auch innerhalb einer Bodeneinheit variiert die Porengrößenverteilung

auf einer kleineren Skala, und damit variieren auch die den Wassertransport bestimmenden

(tatsächlichen) Eigenschaften des porösen Mediums.

Um die Wasserbewegung in den interessierenden Bodenkörpern (z.B. Bodentypen im

Einzugsgebiet oder Horizonte im Profil) trotz dieser mikroskaligen Heterogenität beschreiben

zu können, muss eine integrative Darstellung des porösen Mediums gefunden werden, die

durch repräsentative Größen das Verhalten des Systems hinreichend genau wiedergibt, ohne

dass genaue Kenntnisse über das tatsächliche Aussehen des Systems unterhalb der

interessierenden Skala vonnöten sind. Man spricht in diesem Zusammenhang vom

repräsentativen Elementarvolumen (REV), für das eine effektive makroskopische Größe

definiert wird (Roth 1996).

Für die Betrachtungen von Wasserbewegungen in der ungesättigten Zone stellen die

Bodenwassercharakteristik (Wasserspannungskurve, Retentionskurve, pF-WG-Kurve, Θ(h))

und die Wasserleitfähigkeit (Leitfähigkeitsfunktion, K(Θ) bzw. K(h)) die zu ermittelnden

Grundgrößen dar (Scheffer/Schachtschabel 2002); sie fassen die charakteristischen

hydraulischen Eigenschaften, die durch das Porenvolumen, die Porengrößenverteilung und

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die Kontinuität der Fließwege bestimmt sind, repräsentativ und funktional zusammen. Zur

Bestimmung der effektiven hydraulischen Bodenfunktionen existieren verschiedene Labor-

und Feldmethoden. Bei der Bestimmung der Retentionskurve im Labor geht man prinzipiell

von einer gesättigten Bodenprobe (Stechzylinder) aus, die mittels einer porösen

Keramikplatte oder einer Membran mit bestimmten Unterdrücken ins Gleichgewicht gebracht

wird. Die sich ergebenden Wassergehalte werden ermittelt und gegen die angelegten Drücke

aufgetragen, so dass man Punkte der Wasserspannungskurve erhält (Scheffer/Schachtschabel

2002). Auch zur Bestimmung der Leitfähigkeitsfunktion im Labor wird eine Entwässerung

der Bodenprobe über eine poröse Platte herbeigeführt und die Abhängigkeit der Leitfähigkeit

vom Wassergehalt bzw. Matrixpotential für verschiedene Punkte bestimmt (vgl. Hartge und

Horn 1989). Bei diesen Labormethoden sind vor allem die langwierige

Gleichgewichtseinstellung und die Verwendung von relativ kleinen Stechzylinderproben

problematisch, da erstere zu einem enormen Zeitaufwand für die Messungen führt und letztere

keine repräsentativen Aussagen zulässt, die sich auf Feldbedingungen übertragen werden

können. Außerdem ermöglichen sie meist nur die Bestimmung einer der beiden Funktionen

(vgl. Klute und Dirksen 1986; Dirksen 1991). Zur Bestimmung im Gelände eignet sich etwa

das Instantaneous-Profile-(IP)-Experiment (Vachaud und Dane 2002), das zwar mit einem

hohen methodischen Aufwand verbunden ist, aber dafür Informationen sowohl über die

Leitfähigkeits- als auch die Retentionsfunktion unter Feldbedingungen liefert.

Zur Bestimmung der hydraulischen Eigenschaften sind diese Versuche hinsichtlich der

Anfangs- und Randbedingungen oft Beschränkungen unterlegen, da eine analytische oder

semi-analytische Lösung für die direkte Invertierung der den Wassertransport beschreibenden

Gleichungen gefunden werden muss (Kool et al. 1987).

Neben diesen Messungen sind auch Vorhersagen für die hydraulischen Parameter aus

bekannten Materialeigenschaften mittels so genannter Pedotransferfunktionen gebräuchlich.

Da dieses Vorgehen meist auf generalisierten empirischen Befunden beruht, ist ihre

Aussagekraft für einen spezifischen Boden meist begrenzt.

In den letzten Jahren hat sich die numerische Methode der inversen Simulation zur Schätzung

der bodenhydraulischen Parameter als sinnvoll erwiesen (Durner et al. 1999). Sie erlaubt die

gleichzeitige Bestimmung von Retentions- und Leitfähigkeitsparametern aus einem

instationären Fließexperiment (z.B. Bodensäule im Labor, IP-Experiment im Feld), und ist

hinsichtlich der Auswahl der experimentellen Bedingungen flexibler als die klassischen

Methoden. So können Versuche z.B. ohne zeitaufwändige Gleichgewichtseinstellung

durchgeführt werden. Im Gegensatz zur direkten Invertierung kann die inverse Simulation

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ohne Linearisierung der übergeordneten Gleichungen verwendet werden. Sie erlaubt ebenfalls

die Berücksichtigung von Inhomogenitäten durch deterministische oder stochastische

Repräsentationen. Aus diesen Gründen ist die inverse Simulation geeigneter als andere

Methoden, um für die Modellierung und Parameterschätzung auf der Feldskala eingesetzt zu

werden (Kool et al. 1987).

In dieser Studienarbeit soll der Frage nachgegangen werden, inwieweit sich die Methode der

inversen Simulation auf stochastisch heterogene Systeme anwenden lässt. Dazu werden

Multi-Step-Outflow-Experimente in verschiedenen Szenarien an einer Bodensäule direkt

simuliert, und die so erhaltenen synthetischen Daten mittels inverser Simulation ausgewertet.

Die Szenarien umfassen dabei homogene und stochastisch heterogene Medien. Die

Verwendung von synthetischen Daten aus der direkten Simulation in der inversen Simulation

stellt hierbei ein numerisches Experiment dar, das aufgrund der bekannten Ausgangsszenarien

systematische Untersuchungen erlaubt. Damit soll ermittelt werden, ob und wie gut sich das

hydraulische Verhalten der heterogenen Systeme durch die invers bestimmten, quasi-

homogenen Eigenschaften wiedergeben lässt, und in welchem Verhältnis die effektiven

hydraulischen Eigenschaften zu den Ausgangssystemen stehen.

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2. Grundlagen

2.1. Modellierung des Wassertransports

Der Wasserfluss in einem Boden kann durch die Richards-Gleichung (hier für den

eindimensionalen Fall) beschrieben werden:

Θ: volumetrischer Wassergehalt [L³/L³],

t: Zeit [T],

z: Höhe [L],

K: Leitfähigkeit [L T–1],

hm: Matrixpotential [L]

Zur Beschreibung der Retentionskurve werden die Gleichungen nach van Genuchten (1980)

benutzt:

Se: effektive Sättigung [-],

Θr: Restwassergehalt [L³ L–³],

Θs: Sättigungswassergehalt [L³ L–³],

empirische Parameter α [cm–1], n [-], m [-]

Daraus ergeben sich zusammen mit dem Leitfähigkeitsmodell von Mualem (1976) die

Leitfähigkeitsfunktionen:

Mit:

Ks: gesättigte Leitfähigkeit [cm h–1],

τ: Tortuositätsfaktor [-]

+

∂∂

∂∂

=∂Θ∂ )()( m

mm hK

zh

hKzt

( ) rrsmem hSh Θ+Θ−Θ=Θ )()(

( )[ ] mnmme hhS

−+= α1)(

( ) 21

11)(

−−=

mm

eese SSKSK τ

( )[ ] ( ) ( )( )[ ]21 111)(mn

mn

m

mnmsm hhhKhK

−−−+−+= ααα

τ

nm 11−=

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2.2. Inverse Simulation

Die Technik der inversen Simulation stellt allgemein eine mathematische Methode zur

Charakterisierung eines Systems auf der Grundlage des beobachteten Systemverhaltens dar

(Hopmans et al. 2002). Bei der Auswertung von Fließexperimenten mithilfe der inversen

Simulation sollen die bodenhydraulischen Parameter für den beprobten Boden geschätzt

werden, die zur Parametrisierung der Retentionskurve und der Leitfähigkeitsfunktion benötigt

werden.

Die Parameterschätzung erfolgt durch eine Minimierung der Abweichungen von beobachteten

und simulierten Zustandsgrößen. Diese zu minimierende Zielfunktion Φ kann ausgedrückt

werden als gewichteter Kleinste-Quadrate-Schätzer (Hopmans et al. 2002):

Die rechte Seite stellt die Abweichungen (Residuen) von gemessenen (yj*) und vom Modell

mit dem Parametervektor β errechneten Zustandsgrößen (yj) dar. Die Summierung erfolgt für

alle Arten von Messungen (my), sowie für alle Messungen nj eines Messtyps. Der

Gewichtsfaktor vj für jeden Typ ergibt sich z.B. aus dem Kehrwert der Messfehlervarianz

(Simunek und Hopmans 2002). Zur numerischen Lösung dieses nichtlinearen

Optimierungsproblems wird z.B. der Levenberg-Marquardt-Algorithmus verwendet.

Das Ergebnis einer inversen Simulation muss hinsichtlich Identifizierbarkeit, Stabilität und

Eindeutigkeit beurteilt werden (vgl. Carrera und Neumann 1986). Parameter sind nicht

identifizierbar, wenn verschiedene Kombinationen zu einer gleichwertigen Lösung führen.

Stabilität bedeutet, dass die optimierten Parameter unbeeinflusst von Fehlern in den

Eingangsdaten bestimmt werden können, ohne chaotisches Verhalten zu zeigen. Eindeutigkeit

besteht, wenn die Zielfunktion konvex ist, d.h., ein globales Minimum existiert nur für eine

Parameterkombination, und lokale Minima sind nicht vorhanden. Sind diese drei Kriterien

nicht gegeben, spricht man von einem mathematisch schlecht gestellten Problem. Dieses kann

durch eine Erhöhung der Zahl der Messungen, eine Ergänzung durch andere Messgrößen oder

zusätzlicher Verwendung von unabhängig bestimmter Information vermieden werden

(Simunek und Hopmans 2002).

Die inverse Simulation erfordert neben Vorgabe von räumlicher und zeitlicher Diskretisierung

sowie der Anfangs- und Randbedingungen auch eine Anfangsschätzung des Parametervektors

β. Um sicher zugehen, dass die Zielfunktion mit den invers bestimmten Parametern ein

globales Minimum gefunden hat, sollten unterschiedliche Startvektoren untersucht werden.

( )∑∑==

−=Φjy n

iijij

m

jj tzytzyvy

1

2*

1),,(),(),( ββ

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2.3. Stochastische Beschreibung der Heterogenität von Böden

Ein Ansatz, um die Heterogenität des Porensystems bei der Simulation von Wassertransport

in Böden zu berücksichtigen, besteht in der Anwendung von Skalierfaktoren auf den

darzustellenden Bodenkörper. Diese werden auf die hydraulischen Funktionen angewandt,

und spiegeln so fein- und grobkörnigere Bereiche im Boden wider, die durch eine erniedrigte

bzw. erhöhte Wasserdurchlässigkeit und ein erhöhtes bzw. erniedrigtes Wasserhaltevermögen

gekennzeichnet sind.

Die Skalierfaktoren können unter Annahme einer Dichtefunktion (z.B. logarithmische

Normalverteilung) stochastisch erzeugt werden, um sie dann mittels geeigneter Prozeduren

unter Berücksichtigung von räumlichen Korrelationen auf das Bodenmodell zu übertragen

(siehe: El-Kadi 1986; Mejia und Rodriguez-Iturbe 1974).

Dieser Ansatz geht auf das Konzept der Miller-Ähnlichkeit zurück. Es beruht auf der

Annahme, dass Bereiche, die eine ähnliche Geometrie des Porenraumes aufweisen, im

gleichen Zustand auch eine ähnliche Geometrie der Wasserphase besitzen. Der Begriff

„Ähnlichkeit“ bezieht sich dabei auf die Annahme, dass sich die betrachteten Bereiche

lediglich um einen Vergrößerungsfaktor unterscheiden, sonst aber identisch sind (Miller und

Miller 1956). Die Bereiche unterscheiden sich demnach nur in ihren charakteristischen

Längen, z.B. der Korngröße oder dem Porendurchmesser. Die Skalierfaktoren λi für die

hydraulischen Funktionen ähnlicher Bereiche ergeben sich aus dem Verhältnis ihrer

charakteristischen Längen zu der charakteristischen Länge des Referenzpunktes:

Im Referenzpunkt sind die hydraulischen Funktionen durch die Vorgabe von α*, Ks* und der

übrigen hydraulischen Parameter definiert. Für die alle übrigen Punkte eines Miller-ähnlichen

Mediums ergeben sich die hydraulischen Parameter aus den jeweiligen Skalierfaktoren.

und

(Durner und Schulz 2002) ii λαα ⋅= *

2

*

i

sis

KK

λ=

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3. Material und Methoden

Der erste Schritt in dieser Arbeit bestand in der Simulation von Multistep-Outflow-(MSO)-

Experimenten mithilfe des Computerprogramms HYDRUS-2D (Simunek et al. 1999). Diese

Versuchsanordnung hat sich für eine Identifizierbarkeit der hydraulischen Parameter bewährt

(Durner et al. 1999). Werden MSO-Versuche im Labor durchgeführt, so wird an eine

Bodenprobe mittels einer porösen keramischen Platte ein sich stufenweise erhöhender

Unterdruck angelegt.

Es wurden insgesamt 27 verschiedene Versuche simuliert, wobei jeweils das Bodenmaterial

und/oder die stochastische Verteilung der hydraulischen Parameter variiert wurden. Wie bei

äquivalenten Laborversuchen, wurden die Größen kumulativer Ausfluss und

Tensiometerwerte zur Auswertung herangezogen. Die durch die direkte Simulation

gewonnenen Daten gingen im zweiten Schritt in die inverse Parameterschätzung mit dem

Computerprogramm ESHPIM (Zurmühl 1999) ein. Es erfolgten verschiedene Rechenläufe,

bei denen jeweils die Anfangsschätzer für die bodenhydraulischen Parameter variiert wurden.

Zur Simulation sowohl in HYDRUS-2D als auch in ESHPIM wurde das klassische Van

Genuchten/Mualem-Modell (ohne Hysterese) zur Parametrisierung der hydraulischen

Funktionen benutzt.

3.1. Direkte Simulation – der Grundaufbau

Die direkten Simulationen wiesen einen einheitlichen Grundaufbau auf: Simuliert wurde der

vertikale Wasserfluss innerhalb einer zweidimensionalen Bodensäule, die auf einer

keramischen Platte aufsitzt. Das System hatte die Maße 50 × 51 cm, wobei die simulierte

poröse Platte 1 cm mächtig war. Die Diskretisierung erfolgte in 101 × 103 Knoten, mit einem

Knotenabstand von 0.5 cm. In die Bodensäule wurden zwei Beobachtungspunkte eingebaut,

fungierend als simulierte Tensiometer. Sie lagen im Abstand von 35 cm und 18 cm vom

oberen Rand.

3.1.1. Simulationseinstellungen

Für die Iteration wurden die voreingestellten Iterationskriterien verwendet. Die gewählten

Einstellungen für die Zeitdiskretisierung sind in Tab. 1 aufgeführt:

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Tab. 1: Zeitliche Diskretisierung der direkten Simulation [h].

Anfangszeit 0

Endzeit 4000

Anfangszeitschritt 0.01

Kleinste Zeitschrittweite 0.0024

Größte Zeitschrittweite 4.99

3.1.2. Anfangs- und Randbedingungen

Als Anfangsbedingung wurde ein hydraulisches Gleichgewicht in der Bodensäule gewählt,

mit einer Druckhöhe von 0 cm Wassersäule am unteren Rand des Systems.

Die Randbedingungen für den oberen Rand sowie für den linken und rechten Rand wurden als

„no flux“-Neumann-Randbedingung festgelegt. Am unteren Rand wurde dem Multistep-

Outflow-Experiment entsprechend ein stufenweise ansteigender Unterdruck angelegt, also

eine zeitvariate Dirichlet-Randbedingung definiert (Tab. 2):

Tab. 2: Untere Randbedingung für die direkte Simulation.

Zeit [h] >0 >10 >500 >1000 >1500 >2000 >2500 >3000 >3500

Unterdruck

[cm WS] –9 –99 –199 –299 –399 –499 –599 –699 –799

3.1.3. Die poröse Platte

Für die poröse Platte wurde in der Simulation ein Material mit solchen Werten gewählt, dass

sie bei den angelegten Unterdrücken nicht entwässert (Tab. 3):

Tab. 3 Hydraulische Parameter der porösen Platte.

α [cm–1]

n Θs Θr Ks [cm h–1]

0.0004 6 0.5 0.02 0.05

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3.2. Direkte Simulation - die verschiedenen Läufe

Insgesamt wurden 27 Versuche mit unterschiedlichen Materialeigenschaften der simulierten

Bodenkörper durchgeführt.

3.2.1. Homogene Medien

Als Referenz wurden zunächst drei Läufe mit homogenen Bodensäulen simuliert. Bei den

Materialien handelte es sich um lehmigen Sand, Lehm sowie tonigen Lehm (Tab. 4).

Tab. 4: Beschreibung der homogenen Medien: Textur und Lagerungsdichte.

Bodenart Kürzel Sandanteil

[%]

Schluffanteil

[%]

Tonanteil

[%]

Lagerungsdichte

[g cm–³]

Lehmiger Sand lhm_sand 80 15 5 1.6

Lehm Lehm 50 30 20 1.55

Toniger Lehm ton_lehm 30 40 30 1.45

Die bodenhydraulischen Parameter für diese Materialien wurden mithilfe der in HYDRUS-2D

enthaltenen Pedotransferfunktion ROSETTA-LITE (Schaap 1999) ermittelt, und auf

handhabbare Werte gerundet (Tab. 5).

Tab. 5: Bodenhydraulische Parameter der homogenen Medien.

Bodenart α [cm–1]

Θs Θr n Ks [cm h–1]

lhm_sand 0.05 0.36 0.05 1.8 4.0

Lehm 0.02 0.38 0.06 1.4 0.5

ton_lehm 0.01 0.42 0.08 1.5 0.3

3.2.2. Stochastisch heterogene Medien

Die heterogenen Medien wurden in HYDRUS mit der implementierten Option zur

Generierung von stochastisch verteilten und räumlich korrelierten Skalierfaktoren erstellt.

Dabei wurde eine logarithmische Normalverteilung sowie Miller-Miller-Ähnlichkeit für die

Skalierfaktoren gewählt. Der Mittelwert der Verteilung der Skalierfaktoren ist jeweils 1. Die

weiteren Eingabeparameter für die verschiedenen Läufe sind in Tab. 6 aufgeführt.

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Tab. 6: Parameter der stochastisch verteilten Skalierfaktoren (SF) für die verschiedenen Läufe.

Korrelationlängen Laufkürzel Bodenart

Standardabweichung

des log. SF Horizontal vertikal

lS001 lhm_sand 0.01 2.5 2.5

lS025 lhm_sand 0.25 2.5 2.5

lS05 lhm_sand 0.5 2.5 2.5

L025 Lehm 0.25 2.5 2.5

tL025 ton_lehm 0.25 2.5 2.5

L025_25 Lehm 0.25 25.0 25.0

L025_V Lehm 0.25 2.5 250.0

L025_H Lehm 0.25 250.0 2.5

Jeder Lauf wurde in drei verschiedenen Realisationen (A, B, C) durchgeführt, da durch den

stochastischen Prozess trotz gleicher Parameter bei erneuter Ausführung eine andere

Verteilung der Skalierfaktoren erzeugt wird. Somit ergaben sich insgesamt 24 Läufe mit

stochastisch heterogenen Bodeneigenschaften, Beispiele zeigt Abb. 0.

3.3. Aufbereitung der durch direkte Simulation gewonnenen Daten

Um die in Schritt 3.2 gewonnenen Ergebnisse für die inverse Simulation verwenden zu

können, wurden sie mit Hilfe von MS-EXCEL (Microsoft Corporation) aufbereitet. Die für

die Parameterschätzung benötigten zeitlichen Verläufe von kumulativem Ausfluss und

Matrixpotentialen an den beiden Beobachtungspunkten wurden aus den von HYDRUS

Abb. 0: Stochastische Verteilung der Skalierfaktoren (SF) - Links: SF für α (Szenario L025, Realisation B). Rechts: SF für K (Szenario L025_V, Realisation A).

0.0 3.50.5 1.0 1.5 2.0 2.5 3.0 0.0 5.00.5 1.0 1.5 2.0 2.5 3.0 3.5 4.0 4.5

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erstellten Dateien „Cum_Q.out“ bzw. „ObsNod.out“ extrahiert und zusammengestellt. Die

Ausflussdaten wurden dabei durch Division durch die Breite des simulierten Bodenkörpers

normiert, um die zweidimensional gewonnenen Daten in die eindimensionale Simulation mit

ESHPIM einbringen zu können.

Die so gewonnenen Datenreihen (Zeit, kumulativer Ausfluss, Matrixpotential Tensiometer 1,

Tensiometer 2) wurden dann mit dem Tool FILTERING (Iden 2003) ausgedünnt. Als

Kriterium dafür wurde ein Unterschied in den Werten für den kumulativen Ausfluss von

einem Prozent gewählt, wobei jedoch gleichzeitig mindestens alle 24 Stunden ein

Datenquartett beibehalten werden sollte.

Die ausgedünnten Daten der homogenen Szenarien wurden im letzten Schritt der

Aufbereitung mit einem normalverteilten Fehler belegt, um die Messungenauigkeit eines

Laborexperimentes nachzustellen, und um die Gewichtung der Daten in der inversen

Simulation zu ermöglichen. Es wurde eine Standardabweichung von 1 cm für die Tensiometer

und 0.01 cm für den kumulativen Ausfluss angenommen, wobei die Ungenauigkeit für den

kumulativen Ausfluss bei einem Bodenkörper mit einer quadratischen Grundfläche von 50 cm

Kantenlänge einem Volumen von 2.5 ml entspricht.

Die Simulationsergebnisse der heterogenen Szenarien wurden nicht noch zusätzlich mit einem

Fehler behaftet, da sich schon durch die Positionierung der Beobachtungspunkte im

stochastischen erzeugten Medium zwangsläufig eine zufällige Abweichung ergab.

3.4. Inverse Simulation

Die in den direkten Simulationen gewonnenen und aufbereiteten Daten fanden in diesem

Schritt Eingang in die inverse Simulation mit dem Programm ESHPIM.

Hier wurde kongruent zu den direkten Simulationen eine räumliche Diskretisierung von 102

Elementen mit einer Höhe von 0.5 cm vorgegeben; davon 100 Elemente für das

Bodenmaterial und zwei für die poröse Platte. Die Einstellungen für Anfangs- und

Randbedingungen entsprachen denen der direkten Simulation, für die zeitliche

Diskretisierung sind sie in Tab. 7 aufgelistet:

Tab. 7: Zeitliche Diskretisierung der inversen Simulation [h].

Anfangszeit 0

Endzeit 4000

Anfangszeitschritt 0.0001

Kleinste Zeitschrittweite 10–12

Größte Zeitschrittweite 5

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Die in die Simulation eingehenden Daten wurden mittels ihrer angenommenen Messfehler

gewichtet, wobei sich das Gewicht aus dem Kehrwert der Varianz des Messfehlers ergibt. Für

den kumulativen Ausfluss ergibt sich die Gewichtung vq = 1/(0.01)² = 10000, für die

Tensiometer vt = 1/ (1)² = 1 (s. Abschnitt 2.3). Da zwei Tensiometer-Datenreihen verwendet

wurden, wurde jeder von ihnen eine Gewichtung von 0.5 zugewiesen.

Jeder der 27 Läufe der direkten Simulation wurde ausgehend von fünf unterschiedlichen

Anfangsschätzervektoren invers simuliert. Die verwendeten Anfangsschätzer wurden

wiederum in Anlehnung an Parameter gewählt, wie sie von ROSETTA für verschiedene

Bodenarten ausgegeben werden (Tab. 8):

Tab. 8: Die fünf für die inverse Simulation verwendeten Anfangsschätzer.

Nr. Bodenart α [cm–1]

n Θr Θs Ks [cm h–1]

1 lhm_sand 0.05 1.8 0.05 0.36 4.0

2 Lehm 0.02 1.4 0.06 0.38 0.5

3 ton_lehm 0.01 1.5 0.08 0.42 0.3

4 Silt 0.005 2.0 0.1 0.48 10.0

5 Sand 0.03 3.0 0.03 0.38 25.0

Um das Ergebnis der inversen Parameterschätzung abzusichern, hat es sich als günstig

erwiesen einen zweiten Lauf zu fahren, wobei die zuvor bestimmten Parameter aus der ersten

inversen Simulation als Anfangsschätzer verwendet wurden.

Für den ersten Lauf der inversen Simulation wurde die Implementierung des Levenberg-

Marquardt-Algorithmus nach Moré (1977) gewählt, die keine Grenzen berücksichtigt. Die

zweiten Läufe wurden mit der Implementierung des Algorithmus nach Dennis und Schnabel

(1983) gerechnet. Dieser berücksichtigt vorzugebende Grenzen für die zu optimierenden

Parameter.

Um stabile Läufe zu erhalten, musste für die Anfangsschätzer Nr. 4 und Nr. 5 umgekehrt

verfahren werden, d.h., im ersten Lauf mit der Routine nach Dennis und Schnabel. Für diese

Fälle wurde dann im zweiten Lauf der Ansatz nach Moré verwendet, um auch hier die

Bestimmung mit beiden Routinen durchzuführen.

Bei der Durchführung der zweiten Läufe wurde in ESHPIM die Option genutzt, die

Abbruchkriterien auf Maschinengenauigkeit zu setzen, während die ersten Läufe mit weniger

strikten Abbruchkriterien gefahren wurden.

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13

Durch diese Vorgehensweise ergaben sich nach dem ersten Lauf aus den fünf

Anfangsschätzvektoren zwei oder drei Vektoren, die ein lokales oder das globale Minimum

darstellten. Die Lage des globalen Minimums konnte Eshpim im zweiten Lauf aus den zuvor

ermittelten Parametern als Anfangsschätzern insofern bestimmen, dass die Lösungen der

Optimierung in allen Fällen der zuvor bestimmten Minima auf einen Vektor hin

konvergierten.

Dieses Verfahren erlaubte somit, die erste inverse Bestimmung für jeden Fall mit den

gleichen fünf Anfangsschätzungen vorzunehmen, um diese Ergebnisse für eine Erfolg

versprechende globale Optimierung in einer zweiten inversen Simulation als geeignete

Anfangsschätzer zu verwenden.

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14

4. Ergebnisse und Diskussion

Numerische Experimente, das hat sich auch während dieser Arbeit gezeigt, erfordern eine

Reihe von vorhergehenden Tests. Verwendet man Software, deren numerisches „Verhalten“

nicht genau bekannt ist, sollte man diese als „Black Box“ behandeln und Zusammenhänge

zwischen Systemparametern und Systemantwort untersuchen. In dieser Arbeit haben solche

Vortests hinsichtlich der räumlichen Diskretisierung, der stochastischen Erzeugung der

Skalierfaktoren und der Vergleichbarkeit der numerischen Modelle von HYDRUS und

ESHPIM stattgefunden. Die beschriebene Vorgehensweise und die gewählten

Simulationseinstellungen waren Resultate dieser vorgeschalteten Untersuchungen.

Die durchgeführten inversen Simulationen konvergierten für verschiedene Anfangswerte in

allen Fällen auf einen Parametervektor bzw. auf sehr eng beieinander liegende

Parametervektoren, so dass das globale Minimum der Zielfunktion mit großer

Wahrscheinlichkeit in allen Fällen gefunden werden konnte.

Um die Güte der inversen Parameterschätzung beurteilen zu können, sollen hier zunächst die

Ergebnisse von direkter und inverser Simulation über eine Darstellung der Modellläufe und

der Residuen verglichen werden. Die aus den invers bestimmten Parametern resultierenden

hydraulischen Funktionen werden dann den in die direkte Simulation eingegangenen

Leitfähigkeits- und Retentionsfunktionen gegenübergestellt, und schließlich werden die

Standardabweichungen der geschätzten Parameter zur Bewertung herangezogen.

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15

4.1. Homogene Medien

Abb. 0: Links: Lehm homogen. Rechts: lehmiger Sand homogen - Kumulativer Ausfluss [cm] und Tensiometerdaten [cm] der direkten (=measured) und inversen (=simulated) Simulation (jeweils oben), Residuen des inversen Modells (jeweils unten): a) Kumulativer Ausfluss, b) oberes Tensiometer, c) unteres Tensiometer.

Lehm lehmiger Sand

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α [cm–1]

n Θr Ks [cm h–1]

Lehm 0.0197 1.3985 0.0604 0.4933

3.60 0.09 3.43 8.57

ton_Lehm 0.0095 1.5242 0.0872 0.2719

4.84 0.24 5.61 11.52

lehm_Sand 0.0457 1.8180 0.0601 3.2438

3.45 0.11 2.98 11.35

Tab. 9: Invers bestimmte Parameter der homogenen Szenarien und ihre prozentuale Standardabweichung (kursiv).

Abb. 1: Retentionskurve und Leitfähigkeitsfunktion der homogenen Medien, mit originalen und invers bestimmten Parametern.

toniger Lehm

Abb. 1: Toniger Lehm homogen - Kumulativer Ausfluss [cm] und Tensiometerdaten [cm] der direkten (=measured) und inversen (=simulated) Simulation (jeweils oben), Residuen des inversen Modells (jeweils unten): a) Kumulativer Ausfluss, b) oberes Tensiometer, c) unteres Tensiometer.

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Für die zeitlichen Verläufe der Größen kumulativer Ausfluss und Matrixpotential ergab sich

eine gute Übereinstimmung von direkter und inverser Simulation (Abb. 0 und Abb. 1). Die

Residuen scheinen normalverteilt zu sein, mit einer Streuung, die in etwa den vorgegebenen

Messfehlern entspricht. Lediglich zu den Zeitpunkten, wo ein Wechsel der unteren

Randbedingung erfolgte, ergaben sich größere Abweichungen der inversen Werte von den

synthetischen Daten. Diese Abweichungen wirkten sich aber nicht sichtbar auf die invers

simulierten Ausfluss- und Tensiometerkurven aus. Das Verhalten der homogenen Systeme

konnte in dieser Hinsicht durch die inverse Simulation hinreichend genau reproduziert

werden.

Generell müssen bei der Betrachtung der resultierenden hydraulischen Funktionen (Abb. 1)

die Bereiche, die vom Bestimmungsexperiment nicht abgedeckt werden, vorsichtig

interpretiert werden (Hopmans et al. 2002). Die angelegten Matrixpotentiale deckten den

Bereich von –10 bis –800 cm Wassersäule ab, das entspricht pF-Werten zwischen 1 und 2.9.

Beim lehmigen Sand ist die Diskrepanz zwischen den Retentionskurven aber auch bereits

innerhalb des tatsächlich im Bodenkörper auftretenden Tensionsbereiches deutlich; er

trocknete im Experiment bis zu einem Matrixpotential von ungefähr –500 bis –600 cm WS

aus. Diese deutliche Abweichung in der Retentionskurve ergab sich nur in Fällen mit

lehmigem Sand als Ausgangsmaterial. In diesen Szenarien war sie hingegen systematisch

festzustellen, so dass von einem bodenartspezifischen Effekt ausgegangen werden muss.

Obwohl die Parameterschätzung für den lehmigen Sand offensichtlich nicht erfolgreich

durchgeführt werden konnte, machte sich dieses Ergebnis nicht in einer vergrößerten

Unsicherheit der Schätzung bemerkbar. Die in Tab. 9 aufgeführten prozentualen

Standardabweichungen wurden aus den 95%-Konfidenzintervallen der invers bestimmten

Parameter berechnet. Hier liegen die Werte des lehmigen Sandes bei oder zwischen denen der

anderen Bodenarten.

Die einzelnen Parameter konnten unterschiedlich gut bestimmt werden (Tab. 9), dabei lässt

sich für alle untersuchten Fälle eine Reihenfolge in der Unsicherheit aufstellen: Ks > Θr , α >>

n. Auch in anderen Untersuchungen hat sich Ks als am unsichersten bestimmbarer Parameter

erwiesen (Durner et al. 1999; Kool et al. 1987). Die sich in dieser Untersuchung ergebenen

Standardabweichungen können aber für die homogenen Fälle auch bezüglich Ks als

annehmbar bezeichnet werden. Eine Verkleinerung der Unsicherheiten ist bei Einbeziehung

unabhängig bestimmter Werte der hydraulischen Funktionen zu erwarten, des Weiteren

erlauben sie gegebenenfalls eine Interpretation über den Bereich des MSO-Experimentes

hinaus (Hopmans et al. 2002).

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18

4.2. Heterogene Medien

Die Darstellung und Diskussion der Ergebnisse für die heterogenen Szenarien soll hier an

ausgewählten Beispielen erfolgen. Eine Darstellung aller Ergebnisse findet sich in den

Anhängen A-C.

Auch hier sollen zunächst die Ergebnisse von direkter und inverser Simulation über eine

Darstellung der Modellläufe und der Residuen verglichen werden. Die aus den invers

bestimmten Parametern resultierenden hydraulischen Funktionen werden dann den

Leitfähigkeits- und Retentionsfunktionen gegenübergestellt, die sich aus den Grenzen des

95%-Konfidenzintervalls der Verteilung der Skalierfaktoren ergeben. Ebenfalls bewertet

werden wiederum die Unsicherheiten in den Parameterschätzungen.

4.2.1. Die unterschiedlichen Bodenarten

Tab. 10: Invers bestimmte Parameter der heterogenen Szenarien L025 A, tL025 B und lS025 B mit ihrer prozentualen Standardabweichung (kursiv).

α n Θr Ks

L025 A 0.0188 1.3813 0.0540 0.4661

4.48 0.12 4.99 10.48

lS025 B 0.0477 1.8038 0.0616 3.3693

3.93 0.12 3.28 12.85

tL025 B 0.0091 1.5091 0.0876 0.2480

4.35 0.23 5.08 10.23

Abb. 1: lS025 B - Retentionskurven und Leitfähigkeitsfunktion mit invers bestimmten Parametern und 95%-Konfidenzintervall der lognormal-verteilten Skalierfaktoren.

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L025 A lS025 B

Abb. 1: Links: L025 A, Rechts: lS025 B - Kumulativer Ausfluss [cm] und Tensiometerdaten [cm] aus der direkten und inversen Simulation; Residuen des inversen Modells für die jeweiligen Größen.

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L025 A und tL025 B tL025 B

Abb. 1: tL025 B - Kumulativer Ausfluss [cm] und Tensiometerdaten [cm] aus der direkten und inversen Simulation; Residuen des inversen Modells für die jeweiligen Größen.

Abb. 1: Oben: L025 A, Unten: tL025 B - Retentionskurven und Leitfähigkeitsfunktionen, mit invers bestimmten Parametern und 95%-Konfidenzintervall der lognormal-verteilten Skalierfaktoren.

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Die Szenarien mit einer Standardabweichung von 0.25 in den logarithmierten Skalierfaktoren

und der Korrelationslänge 2.5 cm in beide Richtungen sollen hier als Referenz für die

heterogenen Szenarien insgesamt zur Diskussion herangezogen werden.

Zwischen Eingangsdaten und inverser Simulation wurde für den kumulativen Ausfluss in

allen heterogenen Fällen eine gute Übereinstimmung erzielt, für die Tensiometerverläufe gilt

dies mit Ausnahmen (siehe 4.2.2 und 4.2.3). Allerdings ist durchweg eine ungleichförmige

Verteilung der Residuen zu verzeichnen, die Ausfluss- bzw. Matrixpotentialverläufe werden

über einen Teil oder die Gesamtdauer des Experimentes systematisch über- oder unterschätzt.

Das kann ein Hinweis darauf sein, dass die angenommenen Modellvorstellungen das System

nicht perfekt beschreiben (Durner et al. 1999).

Auch bei den heterogenen Szenarien fällt nur die Retentionskurve vom lehmigen Sand aus

dem von den Originalparametern gesteckten Rahmen, hier am Beispiel lS025 B dargestellt

(Abb. 1). Die anderen Szenarien erfüllen jedoch durchgehend die Erwartung, dass sich die

ermittelten effektiven hydraulischen Funktionen innerhalb der durch die Skalierfaktoren

vorgegebenen Schwankungsbreite bewegen. Die prozentualen Unsicherheiten (Tab. 10)

liegen in jeweils ähnlichen Größenordnungen, auch im Vergleich zu den homogenen

Szenarien.

Für die heterogenen Referenzszenarien mit Lehm und tonigem Lehm als Ausgangssubstrat

konnte also die inverse Parameterschätzung der effektiven hydraulischen Funktionen

erfolgreich durchgeführt werden, während für lehmigen Sand der schon im homogenen Fall

beobachtete bodenartspezifische Effekt auftrat.

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4.2.2. Die unterschiedlichen Korrelationslängen

L025_25 B L025_V A

Abb. 1: Links: L025_25 B, Rechts: L025_V A - Kumulativer Ausfluss [cm] und Tensiometerdaten [cm] aus der direkten und inversen Simulation; Residuen des inversen Modells für die jeweiligen Größen

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Tab. 11: Invers bestimmte Parameter der heterogenen Szenarien L025_25 B, L025_V A und L025_H C mit ihrer prozentualen Standardabweichung (kursiv)

α n Θr Ks

L025_25 B 0.0178 1.3846 0.0539 0.4208

3.01 0.09 3.59 7.03

L025_V A 0.0213 1.3933 0.0601 0.5801

1.79 0.05 1.43 4.26

L025_H C 0.0196 1.3426 0.0366 0.5211

24.42 0.61 42.65 56.07 L025_V A und L025_25 B

Abb. 1: Oben: L025_V A, Unten: L025_25 B - Retentionskurven und Leitfähigkeitsfunktionen, mit invers bestimmten Parametern und 95%-Konfidenzintervall der lognormal-verteilten Skalierfaktoren

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Für die Szenarien, die mit einer größeren vorgegebenen Korrelationslänge einer gröber

strukturierten (L025_25) bzw. gerichteten (L025_H, L025_V) Heterogenität entsprachen,

konnten ebenfalls effektive Eigenschaften bestimmt werden, die das hydraulische Verhalten

L025_H C L025_H C

Abb. 1: L025_H, Realisation C - Retentionskurve und Leitfähigkeitsfunktion, mit invers bestimmten Parametern und 95%-Konfidenzintervall der lognormal-verteilten Skalierfaktoren

Abb. 1: L025_H C - Kumulativer Ausfluss [cm] und Tensiometerdaten [cm] aus der direkten und inversen Simulation; Residuen des inversen Modells für die jeweiligen Größen

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der Systeme gut wiedergeben. Die Realisationen L025_V A (Abb. 1 rechts) und L025_H A

(Abb. A22) stellen sogar einige der besten Ergebnisse hinsichtlich der Größenordnungen der

Residuen und der Unsicherheit der Schätzung dar (vgl. Tab. 11). Eine weitere Ausnahme

bildet der Fall L025_ H C. Hierbei handelt es sich um die mit Abstand schlechteste, d.h.

unsicherste und ungenaueste Schätzung. Deutlich sichtbar wird das an der großen

Standardabweichung der Parameter (Tab. 11) und den gegenüber anderen Szenarien deutlich

größeren Residuen (Abb. 1). Die Abweichungen in Ausfluss und Matrixpotential sind

hingegen zwar sichtbar, aber weniger deutlich. Die effektiven hydraulischen Funktionen an

sich (Abb. 1) lassen jedoch keinen Hinweis darauf erkennen, dass hier ein im Grunde

unbrauchbares Ergebnis vorliegt.

4.2.3. Die unterschiedlichen Standardabweichungen

Die Vorgabe von unterschiedlichen Standardabweichungen für die Erzeugung der lognormal-

verteilten Skalierfaktoren erfolgte für die Bodenart lehmiger Sand. Obwohl es sich hierbei um

die „Problem-Bodenart“ dieser Arbeit handelt, können an diesem Beispiel trotzdem die

Auswirkung unterschiedlich stark ausgeprägter Heterogenität dargestellt werden, repräsentiert

durch die verschiedenen Standardabweichungen der Skalierfaktoren.

Realisation A Realisation B Realisation C

lS001 α 0.0459 1.84 0.0459 1.84 0.0456 1.85 n 1.8168 0.06 1.8157 0.06 1.8176 0.06 Θr 0.0596 1.61 0.0595 1.60 0.0603 1.57 Ks 3.2664 6.03 3.2756 6.03 3.2358 6.08 lS025 α 0.0440 1.78 0.0477 3.93 0.0483 4.85 n 1.8027 0.06 1.8038 0.12 1.8020 0.15 Θr 0.0647 1.26 0.0616 3.28 0.0608 4.17 Ks 2.9931 5.77 3.3693 12.85 3.5134 15.92 lS05 α 0.0507 7.34 0.0446 5.63 0.0498 8.71 n 1.7314 0.21 1.7508 0.14 1.7180 0.24 Θr 0.0501 7.32 0.0779 2.87 0.0636 6.27 Ks 3.4497 23.29 3.1301 17.95 3.6063 27.32

Tab. 12: Invers bestimmte Parameter der heterogenen Szenarien lS001, lS025 und lS05 mit ihrer prozentualen Standardabweichung (kursiv)

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Wie Tab. 12 zeigt, nehmen die Unsicherheiten in der Parameterschätzung mit zunehmender

Heterogenität ebenfalls zu. Genauso macht sie sich in der Streuung der effektiven

Retentionskurven bemerkbar: Für die größte untersuchte Standardabweichung, die einer

Streuung der Skalierfaktoren um mindestens zwei Zehnerpotenzen entspricht, ist die Streuung

der resultierenden Retentionskurven in Abb. 1 dargestellt. Auffällig ist hier, dass die

Realisation A mittig im 95%-Konfidenzintervall liegt, im Gegensatz zu den anderen beiden

(und zu den Realisationen des lehmigen Sandes generell). Dieser stochastische Effekt gleicht

gewissermaßen den bodenartspezifischen Effekt aus. Dieses kann ein Hinweis darauf sein,

dass solche stark heterogenen Medien eine besondere Sorgfalt im experimentellen Umgang

erfordern. Man könnte etwa beim Einbau der Tensiometer versuchen, durch eine möglichst

dichte Instrumentierung, auch in gleichen Tiefen, die Heterogenität des Mediums

vollständiger zu erfassen und so die stochastischen Effekte zu minimieren. Allerdings wäre

für ein solches Vorgehen auch eine zweidimensionale inverse Modellierung wünschenswert,

um die zusätzlich gewonnenen, räumlichen Informationen auch berücksichtigen zu können.

lS05

Abb. 1: lS05 - Effektive Retentionskurven der drei Realisationen und das 95%-Konfidenzintervall der Skalierfaktoren

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4.3. Schlussfolgerungen

Die Resultate der durchgeführten Untersuchungen lassen darauf schließen, dass sich durch die

Methode der inversen Simulation auch für heterogene Böden effektive Eigenschaften

bestimmen lassen, die das hydraulische Verhalten des Mediums sinnvoll wiedergeben

können. Dies sollte auch möglich sein, ohne dass a priori quantifizierte Informationen über

Art und Ausmaß der Heterogenität des zu untersuchenden Bodens vorliegen, da der Boden als

Black-Box in die inverse Simulation eingeht und vom Systemverhalten auf die

Systemparameter geschlossen wird.

Es hat sich in dieser Arbeit gezeigt, dass die Unsicherheiten in den Parameterschätzungen

zunehmen, je stärker heterogen das betrachtete System ist. Deshalb müssen zur Beurteilung

der inversen Parameterschätzung die sich ergebenden Residuenverläufe oder die

Konfidenzintervalle bzw. Standardabweichungen der bestimmten Schätzer herangezogen

werden. Von einer unkritischen Verwendung der ermittelten hydraulischen Funktionen allein

ist abzuraten, da sich auch bei relativ kleinen Unsicherheiten schlechte

Optimierungsergebnisse einstellen können, so wie in dieser Arbeit für die Bodenart lehmiger

Sand. Sollten sich dagegen große systematische Fehler in der inversen Simulation dadurch

bemerkbar machen, dass die Residuen eine hohe Schwankungsbreite oder eine

ungleichförmige Verteilung aufweisen, liegt der Betrachtung eventuell ein unpassendes

hydraulisches Modell zugrunde.

Weiterführende Untersuchungen zu diesem Themengebiet könnten hinsichtlich vielfältiger

Aspekte erfolgen, zum Beispiel sollten noch andere Modelle als das van Genuchten/Mualem-

Modell auf heterogene Systeme angewendet werden, um unter Umständen zu einer besseren

Beschreibung des heterogenen Mediums zu gelangen. Ebenso wäre es wichtig, die

angestellten Betrachtungen mit Untersuchungen im Labor oder im Feld zu ergänzen. Eine

Erweiterung der inversen Modellierung auf eine zweidimensionale Simulation könnte zur

Berücksichtigung von Heterogenitäten beitragen, bei Annahme eines Miller-ähnlichen

Mediums etwa durch eine zusätzliche Schätzung von Standardabweichung und

Korrelationslänge der Skalierfaktoren.

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5. Quellen

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6. Anhang A: Ergebnisse der direkten und inversen Simulation

6.1. Homogene Medien

Abb. A1: Lehm homogen - Kumulativer Ausfluss und Tensiometerdaten aus der direkten (=measured) und inversen (=simulated) Simulation (jeweils oben), Residuen des inversen Modells (jeweils unten): a) Kumulativer Ausfluss, b) oberes Tensiometer, c) unteres Tensiometer.

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Abb. A2: lehmiger Sand homogen - Kumulativer Ausfluss und Tensiometerdaten aus der direkten (=measured) und inversen (=simulated) Simulation (jeweils oben), Residuen des inversen Modells (jeweils unten): a) Kumulativer Ausfluss, b) oberes Tensiometer, c) unteres Tensiometer.

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Abb. A3: toniger Lehm homogen - Kumulativer Ausfluss und Tensiometerdaten aus der direkten (=measured) und inversen (=simulated) Simulation (jeweils oben), Residuen des inversen Modells (jeweils unten): a) Kumulativer Ausfluss, b) oberes Tensiometer, c) unteres Tensiometer.

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6.2. Heterogene Medien

Abb. A4: L025, Realisation A - Kumulativer Ausfluss und Tensiometerdaten aus der direkten (=measured) und inversen (=simulated) Simulation (jeweils oben), Residuen des inversen Modells (jeweils unten): a) Kumulativer Ausfluss, b) oberes Tensiometer, c) unteres Tensiometer

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Abb. A5: L025, Realisation B - Kumulativer Ausfluss und Tensiometerdaten aus der direkten (=measured) und inversen (=simulated) Simulation (jeweils oben), Residuen des inversen Modells (jeweils unten): a) Kumulativer Ausfluss, b) oberes Tensiometer, c) unteres Tensiometer

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Abb. A6: L025, Realisation C - Kumulativer Ausfluss und Tensiometerdaten aus der direkten (=measured) und inversen (=simulated) Simulation (jeweils oben), Residuen des inversen Modells (jeweils unten): a) Kumulativer Ausfluss, b) oberes Tensiometer, c) unteres Tensiometer

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Abb. A7: lS025, Realisation A - Kumulativer Ausfluss und Tensiometerdaten aus der direkten (=measured) und inversen (=simulated) Simulation (jeweils oben), Residuen des inversen Modells (jeweils unten): a) Kumulativer Ausfluss, b) oberes Tensiometer, c) unteres Tensiometer

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Abb. A8: lS025, Realisation B - Kumulativer Ausfluss und Tensiometerdaten aus der direkten (=measured) und inversen (=simulated) Simulation (jeweils oben), Residuen des inversen Modells (jeweils unten): a) Kumulativer Ausfluss, b) oberes Tensiometer, c) unteres Tensiometer

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Abb. A9: lS025, Realisation C - Kumulativer Ausfluss und Tensiometerdaten aus der direkten (=measured) und inversen (=simulated) Simulation (jeweils oben), Residuen des inversen Modells (jeweils unten): a) Kumulativer Ausfluss, b) oberes Tensiometer, c) unteres Tensiometer

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Abb. A10: lS001, Realisation A - Kumulativer Ausfluss und Tensiometerdaten aus der direkten (=measured) und inversen (=simulated) Simulation (jeweils oben), Residuen des inversen Modells (jeweils unten): a) Kumulativer Ausfluss, b) oberes Tensiometer, c) unteres Tensiometer

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Abb. A11: lS001, Realisation B - Kumulativer Ausfluss und Tensiometerdaten aus der direkten (=measured) und inversen (=simulated) Simulation (jeweils oben), Residuen des inversen Modells (jeweils unten): a) Kumulativer Ausfluss, b) oberes Tensiometer, c) unteres Tensiometer

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Abb. A12: lS001, Realisation C- Kumulativer Ausfluss und Tensiometerdaten aus der direkten (=measured) und inversen (=simulated) Simulation (jeweils oben), Residuen des inversen Modells (jeweils unten): a) Kumulativer Ausfluss, b) oberes Tensiometer, c) unteres Tensiometer

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Abb. A13: lS05, Realisation A- Kumulativer Ausfluss und Tensiometerdaten aus der direkten (=measured) und inversen (=simulated) Simulation (jeweils oben), Residuen des inversen Modells (jeweils unten): a) Kumulativer Ausfluss, b) oberes Tensiometer, c) unteres Tensiometer

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Abb. A14: lS05, Realisation B- Kumulativer Ausfluss und Tensiometerdaten aus der direkten (=measured) und inversen (=simulated) Simulation (jeweils oben), Residuen des inversen Modells (jeweils unten): a) Kumulativer Ausfluss, b) oberes Tensiometer, c) unteres Tensiometer

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Abb. A15: lS05, Realisation C- Kumulativer Ausfluss und Tensiometerdaten aus der direkten (=measured) und inversen (=simulated) Simulation (jeweils oben), Residuen des inversen Modells (jeweils unten): a) Kumulativer Ausfluss, b) oberes Tensiometer, c) unteres Tensiometer

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Abb. A16: tL025, Realisation A- Kumulativer Ausfluss und Tensiometerdaten aus der direkten (=measured) und inversen (=simulated) Simulation (jeweils oben), Residuen des inversen Modells (jeweils unten): a) Kumulativer Ausfluss, b) oberes Tensiometer, c) unteres Tensiometer

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Abb. A17: tL025, Realisation B- Kumulativer Ausfluss und Tensiometerdaten aus der direkten (=measured) und inversen (=simulated) Simulation (jeweils oben), Residuen des inversen Modells (jeweils unten): a) Kumulativer Ausfluss, b) oberes Tensiometer, c) unteres Tensiometer

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Abb. A18: tL025, Realisation C- Kumulativer Ausfluss und Tensiometerdaten aus der direkten (=measured) und inversen (=simulated) Simulation (jeweils oben), Residuen des inversen Modells (jeweils unten): a) Kumulativer Ausfluss, b) oberes Tensiometer, c) unteres Tensiometer

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Abb. A19: L025_25, Realisation A - Kumulativer Ausfluss und Tensiometerdaten aus der direkten (=measured) und inversen (=simulated) Simulation (jeweils oben), Residuen des inversen Modells (jeweils unten): a) Kumulativer Ausfluss, b) oberes Tensiometer, c) unteres Tensiometer

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Abb. A20: L025_25, Realisation B - Kumulativer Ausfluss und Tensiometerdaten aus der direkten (=measured) und inversen (=simulated) Simulation (jeweils oben), Residuen des inversen Modells (jeweils unten): a) Kumulativer Ausfluss, b) oberes Tensiometer, c) unteres Tensiometer

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Abb. A21: L025_25, Realisation C - Kumulativer Ausfluss und Tensiometerdaten aus der direkten (=measured) und inversen (=simulated) Simulation (jeweils oben), Residuen des inversen Modells (jeweils unten): a) Kumulativer Ausfluss, b) oberes Tensiometer, c) unteres Tensiometer

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Abb. A22: L025_H, Realisation A - Kumulativer Ausfluss und Tensiometerdaten aus der direkten (=measured) und inversen (=simulated) Simulation (jeweils oben), Residuen des inversen Modells (jeweils unten): a) Kumulativer Ausfluss, b) oberes Tensiometer, c) unteres Tensiometer

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Abb. A23: L025_H, Realisation B - Kumulativer Ausfluss und Tensiometerdaten aus der direkten (=measured) und inversen (=simulated) Simulation (jeweils oben), Residuen des inversen Modells (jeweils unten): a) Kumulativer Ausfluss, b) oberes Tensiometer, c) unteres Tensiometer

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Abb. A24: L025_H, Realisation C - Kumulativer Ausfluss und Tensiometerdaten aus der direkten (=measured) und inversen (=simulated) Simulation (jeweils oben), Residuen des inversen Modells (jeweils unten): a) Kumulativer Ausfluss, b) oberes Tensiometer, c) unteres Tensiometer

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Abb. A25: L025_V, Realisation A - Kumulativer Ausfluss und Tensiometerdaten aus der direkten (=measured) und inversen (=simulated) Simulation (jeweils oben), Residuen des inversen Modells (jeweils unten): a) Kumulativer Ausfluss, b) oberes Tensiometer, c) unteres Tensiometer

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Abb. A26: L025_V, Realisation B - Kumulativer Ausfluss und Tensiometerdaten aus der direkten (=measured) und inversen (=simulated) Simulation (jeweils oben), Residuen des inversen Modells (jeweils unten): a) Kumulativer Ausfluss, b) oberes Tensiometer, c) unteres Tensiometer

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Abb. A27: L025_V, Realisation C - Kumulativer Ausfluss und Tensiometerdaten aus der direkten (=measured) und inversen (=simulated) Simulation (jeweils oben), Residuen des inversen Modells (jeweils unten): a) Kumulativer Ausfluss, b) oberes Tensiometer, c) unteres Tensiometer

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7. Anhang B: Resultierende hydraulische Funktionen

7.1. Homogene Medien

Abb. B1: Lehm homogen – Retentionskurve und Leitfähigkeitsfunktion mit originalen und invers bestimmten Parametern

Abb. B2: lehmiger Sand homogen – Retentionskurve und Leitfähigkeitsfunktion mit originalen und invers bestimmten Parametern

Abb. B3: toniger Lehm homogen – Retentionskurve und Leitfähigkeitsfunktion mit originalen und invers bestimmten Parametern

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7.2. Heterogene Medien

Abb. B5: L025, Realisation A - Retentionskurve und Leitfähigkeitsfunktion, mit invers bestimmten Parametern und 95%-Konfidenzintervall der lognormal-verteilten Skalierfaktoren

Abb. B6: L025, Realisation B - Retentionskurve und Leitfähigkeitsfunktion, mit invers bestimmten Parametern und 95%-Konfidenzintervall der lognormal-verteilten Skalierfaktoren

Abb. B7: L025, Realisation C - Retentionskurve und Leitfähigkeitsfunktion, mit invers bestimmten Parametern und 95%-Konfidenzintervall der lognormal-verteilten Skalierfaktoren

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Abb. B8: L025_25, Realisation A - Retentionskurve und Leitfähigkeitsfunktion, mit invers bestimmten Parametern und 95%-Konfidenzintervall der lognormal-verteilten Skalierfaktoren

Abb. B9: L025_25, Realisation B - Retentionskurve und Leitfähigkeitsfunktion, mit invers bestimmten Parametern und 95%-Konfidenzintervall der lognormal-verteilten Skalierfaktoren

Abb. B10: L025_25, Realisation C - Retentionskurve und Leitfähigkeitsfunktion, mit invers bestimmten Parametern und 95%-Konfidenzintervall der lognormal-verteilten Skalierfaktoren

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Abb. B11: L025_V, Realisation A - Retentionskurve und Leitfähigkeitsfunktion, mit invers bestimmten Parametern und 95%-Konfidenzintervall der lognormal-verteilten Skalierfaktoren

Abb. B12: L025_V, Realisation B - Retentionskurve und Leitfähigkeitsfunktion, mit invers bestimmten Parametern und 95%-Konfidenzintervall der lognormal-verteilten Skalierfaktoren

Abb. B13: L025_V, Realisation C - Retentionskurve und Leitfähigkeitsfunktion, mit invers bestimmten Parametern und 95%-Konfidenzintervall der lognormal-verteilten Skalierfaktoren

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Abb. B14: L025_H, Realisation A - Retentionskurve und Leitfähigkeitsfunktion, mit invers bestimmten Parametern und 95%-Konfidenzintervall der lognormal-verteilten Skalierfaktoren

Abb. B15: L025_H, Realisation B - Retentionskurve und Leitfähigkeitsfunktion, mit invers bestimmten Parametern und 95%-Konfidenzintervall der lognormal-verteilten Skalierfaktoren

Abb. B16: L025_H, Realisation C - Retentionskurve und Leitfähigkeitsfunktion, mit invers bestimmten Parametern und 95%-Konfidenzintervall der lognormal-verteilten Skalierfaktoren

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Abb. B17: tL025, Realisation A - Retentionskurve und Leitfähigkeitsfunktion, mit invers bestimmten Parametern und 95%-Konfidenzintervall der lognormal-verteilten Skalierfaktoren

Abb. B18: tL025, Realisation B - Retentionskurve und Leitfähigkeitsfunktion, mit invers bestimmten Parametern und 95%-Konfidenzintervall der lognormal-verteilten Skalierfaktoren

Abb. B19: tL025, Realisation C - Retentionskurve und Leitfähigkeitsfunktion, mit invers bestimmten Parametern und 95%-Konfidenzintervall der lognormal-verteilten Skalierfaktoren

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Abb. B20: lS025, Realisation A - Retentionskurve und Leitfähigkeitsfunktion, mit invers bestimmten Parametern und 95%-Konfidenzintervall der lognormal-verteilten Skalierfaktoren

Abb. B21: lS025, Realisation B - Retentionskurve und Leitfähigkeitsfunktion, mit invers bestimmten Parametern und 95%-Konfidenzintervall der lognormal-verteilten Skalierfaktoren

Abb. B22: lS025, Realisation C - Retentionskurve und Leitfähigkeitsfunktion, mit invers bestimmten Parametern und 95%-Konfidenzintervall der lognormal-verteilten Skalierfaktoren

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Abb. B23: lS001, Realisation A - Retentionskurve und Leitfähigkeitsfunktion, mit invers bestimmten Parametern und 95%-Konfidenzintervall der lognormal-verteilten Skalierfaktoren

Abb. B24: lS001, Realisation B - Retentionskurve und Leitfähigkeitsfunktion, mit invers bestimmten Parametern und 95%-Konfidenzintervall der lognormal-verteilten Skalierfaktoren

Abb. B25: lS001, Realisation C - Retentionskurve und Leitfähigkeitsfunktion, mit invers bestimmten Parametern und 95%-Konfidenzintervall der lognormal-verteilten Skalierfaktoren

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Abb. B26: lS05, Realisation A - Retentionskurve und Leitfähigkeitsfunktion, mit invers bestimmten Parametern und 95%-Konfidenzintervall der lognormal-verteilten Skalierfaktoren

Abb. B27: lS05, Realisation B - Retentionskurve und Leitfähigkeitsfunktion, mit invers bestimmten Parametern und 95%-Konfidenzintervall der lognormal-verteilten Skalierfaktoren

Abb. B28: lS05, Realisation C - Retentionskurve und Leitfähigkeitsfunktion, mit invers bestimmten Parametern und 95%-Konfidenzintervall der lognormal-verteilten Skalierfaktoren

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8. Anhang C: Tabellen der invers bestimmten Parameterwerte

Die invers bestimmten Parameter der homogenen Szenarien und ihre prozentuale Standardabweichung (kursiv):

Lehm α 0.0197 3.60

n 1.3985 0.09

Θr 0.0604 3.43

Ks 0.4933 8.57

ton_Lehm α 0.0095 4.84

n 1.5242 0.24

Θr 0.0872 5.61

Ks 0.2719 11.52

lehm_Sand α 0.0457 3.45

n 1.8180 0.11

Θr 0.0601 2.98

Ks 3.2438 11.35

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Die invers bestimmten Parameter der heterogenen Szenarien und ihre prozentuale Standardabweichung (kursiv):

Realisation A Realisation B Realisation C

lS001 α 0.0459 1.84 0.0459 1.84 0.0456 1.85

n 1.8168 0.06 1.8157 0.06 1.8176 0.06

Θr 0.0596 1.61 0.0595 1.60 0.0603 1.57

Ks 3.2664 6.03 3.2756 6.03 3.2358 6.08

lS025 α 0.0440 1.78 0.0477 3.93 0.0483 4.85

n 1.8027 0.06 1.8038 0.12 1.8020 0.15

Θr 0.0647 1.26 0.0616 3.28 0.0608 4.17

Ks 2.9931 5.77 3.3693 12.85 3.5134 15.92

lS05 α 0.0507 7.34 0.0446 5.63 0.0498 8.71

n 1.7314 0.21 1.7508 0.14 1.7180 0.24

Θr 0.0501 7.32 0.0779 2.87 0.0636 6.27

Ks 3.4497 23.29 3.1301 17.95 3.6063 27.32

tL025 α 0.0095 4.08 0.0091 4.35 0.0094 4.20

n 1.4860 0.20 1.5091 0.23 1.5121 0.21

Θr 0.0767 5.46 0.0876 5.08 0.0877 4.87

Ks 0.2845 9.54 0.2480 10.23 0.2652 9.94

L025 α 0.0188 4.48 0.0193 3.32 0.0200 3.75

n 1.3813 0.12 1.4061 0.10 1.3909 0.09

Θr 0.0540 4.99 0.0661 2.78 0.0599 3.58

Ks 0.4661 10.48 0.4538 7.90 0.5040 8.89

L025_25 α 0.0168 8.36 0.0178 3.01 0.0224 8.83

n 1.4363 0.28 1.3846 0.09 1.3839 0.21

Θr 0.0780 6.58 0.0539 3.59 0.0555 7.85

Ks 0.3174 19.99 0.4208 7.03 0.6531 21.06

L025_V α 0.0213 1.79 0.0192 2.29 0.0174 2.61

n 1.3933 0.05 1.3979 0.07 1.3949 0.08

Θr 0.0601 1.43 0.0607 2.09 0.0602 2.69

Ks 0.5801 4.26 0.4665 5.43 0.3779 6.11

L025_H α 0.0182 1.13 0.0192 4.14 0.0196 24.42

n 1.4044 0.03 1.4226 0.13 1.3426 0.61

Θr 0.0638 1.04 0.0765 2.77 0.0366 42.65

Ks 0.4045 2.67 0.4192 9.94 0.5211 56.07