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64 Bericht: Allgemeine analytische Methoden, Apparate und Reagentien Auch eignet sich das Verfahren zur Bestimmung yon Chrom in Materialien, die mit Natriumperoxid und Soda aufgeschlossen werden miissen, wobei das pH des wS~rigen Extraktes der Schmelze auf 10--11,5 eingestellt werden mull Der relative Fehler der Dichromatbestimmung liegt bei Gegenwart yon Natriumsulfit oder Kaliumthioeyanat zwischen 0 und + 0,50/0, in Gegenwart yon Kaliumjodid zwisehen --0,6 und +0,5~ . -- Aus[i~hrung. Zur Bestimmung von Hexacyano- /errat(II) versetzt man die L6sung mit etwa 50 ml einer ges~tt. Natriumcarbonat- 15sung und wenig fester Soda, fiigt 2 ml ammoniakalischen Silberindieator (0,1 n Silbernitrat + konz. Ammoniak) zu und titriert unter Umrfihren bis zur Br~un- liehgelbf~rbung der weiBen Suspension. -- Zur Bestimmung von Dichromat versetzt man die mit Soda vorbehandelte LSsung mit 2 ml konz. Ammoniak und 5 Tr. Dimethylglyoximindicator [2 Tr. 0,02 m Eisen(II)-sulfat -~ 4 Tr. alkoholische l~ DimethylglyoximlSsung mit Ammoniak bis zur Rotfiirbung versetzt] und titriert wie oben. -- Auf diese Weise wird auch die Zinn(II)-chloridmaBlSsung in Glycerin gegen Hexaeyanoferrat(III) oder Dichromat eingestellt. [1] Anal Chim. Acta 33, 205--209 (1965). Chair Anal. Chem., Sci. Fac., Univ. Oviedo (Spanien). L. JO~AI~'NSEN Den Einflufl yon Nitrilotriessigs~iureverunreinigung auf die Standardisierung yon "~.DTA-Liisungen haben R. I~. P. FARrow und A. G. HILL [1] untersucht. Bei chelatometrischen Titrationen bewirkt eine Verunreinigung des ADTA durch NTA eine Unsch~rfe und eine VerzSgerung der Endpunktseinstellung sowie uneinheit- liche Standardisierungsfaktoren. Eine Untersuchung der Standardisierung yon ADTA mit Zink, Cadmium, Mangan und Magnesium (40--50~ bei pl-I 10, mit Blei, Calcium, Wismut und mit Zink bei pH 6 ergab sehr verschiedene Faktoren, wobei das Verh~ltnis zwischen Faktor und Nitrilotriessigs~uregehalt linear war. Die Menge der entha]tenen l~TA-Verunreinigungen ]<ann man ]eweils in Gegen- wart yon fiberschfissigem Cadmiumehlorid polarographiseh ermitteln (vgl. folgen- des Ref.). [1] Analyst 90, 210--215 (1965). The British Drug Houses Ltd., Lab. Chem. Div. Poole, Dorset (Grol~britannien). L. JO~N~SE~ Bestimmung yon Spuren Nitrilotriessigs~iure in ~thylendiamintetraessigs~ture. R. N. P. FARrow und A. G. HILL [1] modifizieren ein Verfahren yon R. L. DA- nIEL und R. B. LEBL~C [2], indem sie zuerst die 1Nitrilotriessigs~ure (NTA) mit Cadmiumchloridl5sung titrieren, dann den Komplex polarographieren und den NTA-Gehalt nach dem Standard-Additionsverfahren bestimmen. Unreine Proben, die _&thylendiamin-lN,N'-diessigs~ure u.a. enthalten, mfissen zuerst einer S~ure- hydrolyse [3] unterworfen werden. Die Empfindlichkeit des Verfahrens kann auf diese Weise mindestens um den Faktor 10 gesteigert werden, and es ist mSglich, noch 20 ppm NTA zu bestimmen. -- Aus]i~hrung. Man 15st 1 g J~DTA in Wasser (bei Si~ure Zusatz yon 5n 1Natronlauge) und verdiinnt die LSsung auf 100m l; dann pipettiert man 50 ml ab, verdiinnt mit Wasser auf 100 ml, setzt 10 ml Am- moniak/Ammoniumehlorid-PufferlSsung (pH 10; 67,5 g Ammoniumchlorid und 570 ml Ammoniak, D 0,88, mit Wasser auf 1 1 erg~nzt) und wenig Solochrom- schwarz T-Indicator zu und titriert die LSsung mit CadmiumchloridlSsung (50 g gelSst in Wasser und verdii~mt auf 1 I) naeh Rot. Die andere Probe versetzt man mi?G derselben 1VKenge CadmiumchloridlSsung ~ einem ~berschui~ yon 0,1 ml, stellt mit 5 n l~atronlauge pH l0 ein und verdfinnt auf 100 ml. Eine 2,5 m]-Probe gibt man in die trockene Zelle eines K 1000-Kathodenstrahlpolarographen, ent- lfiftet die LOsung auf die iibliche Weise und beginnt mit einem Ausgangspotential

Bestimmung von Spuren Nitrilotriessigsäure in Äthylendiamintetraessigsäure

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64 Bericht: Allgemeine analytische Methoden, Apparate und Reagentien

Auch eignet sich das Verfahren zur Bestimmung yon Chrom in Materialien, die mit Natriumperoxid und Soda aufgeschlossen werden miissen, wobei das pH des wS~rigen Extraktes der Schmelze auf 10--11,5 eingestellt werden mul l Der relative Fehler der Dichromatbestimmung liegt bei Gegenwart yon Natriumsulfit oder Kaliumthioeyanat zwischen 0 und + 0,50/0, in Gegenwart yon Kaliumjodid zwisehen --0,6 und +0,5~ . - - Aus[i~hrung. Zur Bestimmung von Hexacyano- /errat(II) versetzt man die L6sung mit etwa 50 ml einer ges~tt. Natriumcarbonat- 15sung und wenig fester Soda, fiigt 2 ml ammoniakalischen Silberindieator (0,1 n Silbernitrat + konz. Ammoniak) zu und titriert unter Umrfihren bis zur Br~un- liehgelbf~rbung der weiBen Suspension. -- Zur Bestimmung von Dichromat versetzt man die mit Soda vorbehandelte LSsung mit 2 ml konz. Ammoniak und 5 Tr. Dimethylglyoximindicator [2 Tr. 0,02 m Eisen(II)-sulfat -~ 4 Tr. alkoholische l~ DimethylglyoximlSsung mit Ammoniak bis zur Rotfiirbung versetzt] und titriert wie oben. -- Auf diese Weise wird auch die Zinn(II)-chloridmaBlSsung in Glycerin gegen Hexaeyanoferrat(III) oder Dichromat eingestellt. [1] Ana l Chim. Acta 33, 205--209 (1965). Chair Anal. Chem., Sci. Fac., Univ. Oviedo (Spanien). L. JO~AI~'NSEN

Den Einflufl yon Nitrilotriessigs~iureverunreinigung auf die Standardisierung yon "~.DTA-Liisungen haben R. I~. P. FARrow und A. G. HILL [1] untersucht. Bei chelatometrischen Titrationen bewirkt eine Verunreinigung des ADTA durch NTA eine Unsch~rfe und eine VerzSgerung der Endpunktseinstellung sowie uneinheit- liche Standardisierungsfaktoren. Eine Untersuchung der Standardisierung yon ADTA mit Zink, Cadmium, Mangan und Magnesium (40--50~ bei pl-I 10, mit Blei, Calcium, Wismut und mit Zink bei pH 6 ergab sehr verschiedene Faktoren, wobei das Verh~ltnis zwischen Faktor und Nitrilotriessigs~uregehalt linear war. Die Menge der entha]tenen l~TA-Verunreinigungen ]<ann man ]eweils in Gegen- wart yon fiberschfissigem Cadmiumehlorid polarographiseh ermitteln (vgl. folgen- des Ref.). [1] Analyst 90, 210--215 (1965). The British Drug Houses Ltd., Lab. Chem. Div. Poole, Dorset (Grol~britannien). L. JO~N~SE~

Bestimmung yon Spuren Nitrilotriessigs~iure in ~thylendiamintetraessigs~ture. R. N. P. FARrow und A. G. HILL [1] modifizieren ein Verfahren yon R. L. DA- nIEL und R. B. LEBL~C [2], indem sie zuerst die 1Nitrilotriessigs~ure (NTA) mit Cadmiumchloridl5sung titrieren, dann den Komplex polarographieren und den NTA-Gehalt nach dem Standard-Additionsverfahren bestimmen. Unreine Proben, die _&thylendiamin-lN,N'-diessigs~ure u .a . enthalten, mfissen zuerst einer S~ure- hydrolyse [3] unterworfen werden. Die Empfindlichkeit des Verfahrens kann auf diese Weise mindestens um den Faktor 10 gesteigert werden, and es ist mSglich, noch 20 ppm NTA zu bestimmen. -- Aus]i~hrung. Man 15st 1 g J~DTA in Wasser (bei Si~ure Zusatz yon 5 n 1Natronlauge) und verdiinnt die LSsung auf 100m l; dann pipettiert man 50 ml ab, verdiinnt mit Wasser auf 100 ml, setzt 10 ml Am- moniak/Ammoniumehlorid-PufferlSsung (pH 10; 67,5 g Ammoniumchlorid und 570 ml Ammoniak, D 0,88, mit Wasser auf 1 1 erg~nzt) und wenig Solochrom- schwarz T-Indicator zu und titriert die LSsung mit CadmiumchloridlSsung (50 g gelSst in Wasser und verdii~mt auf 1 I) naeh Rot. Die andere Probe versetzt man mi?G derselben 1VKenge CadmiumchloridlSsung ~ einem ~berschui~ yon 0,1 ml, stellt mit 5 n l~atronlauge pH l0 ein und verdfinnt auf 100 ml. Eine 2,5 m]-Probe gibt man in die trockene Zelle eines K 1000-Kathodenstrahlpolarographen, ent- lfiftet die LOsung auf die iibliche Weise und beginnt mit einem Ausgangspotential

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yon --0,65 V zu polarographieren. Man fiigt eine geeignete Menge NTA-Standard zu und bestimmt den NTA-Gehalt n~ch dem Standard-Addi$ionsverfahren. [i] Analyst 90, 241 --242 (1965). British Drug House Ltd., B.D.H. Lab. Chem. Div., Poole, Dorset (GroBbritannien). -- [2] Anal. Chem. 81, 1221 (1959); vgl. diese Z. 175, 196 (1960). -- [3] LEBLA~C, R. B.: Anal. Chem. 81, 1840 (1959); vgl. diese Z. 176, 461 (1960). L. JO~A~SE~

Das qualitative Verhalten yon 4-Mercaptoresorcin gegenfiber 90 anorganisehen Ionen wurde yon F. Bvsc~t~6~s und J. ALSI~;x [1] untersucht. Empfindliche Reaktionen (F~rbm=Lg oder Fs fiudet man in saurem Medium ffir Pd, MoVI, BiIII und SbV, in basisehem Medium fiir ~eIII und ~eII, TiIV, V v, Co, Cu und WvI. - - Zur analytischen Anwendung werden die Reaktionen yon SbV (Gelb- f~rbung), MoVI (Violettfs FeIn (in Na-Aeetat Griinf~irbung) und WW (Gelbfiirbung) empfohlen. [1] Inform. Quire. Anal. 19, 12--22 (1965). Catedra Quim. Anal., Univ. Barcelona (Spanien). I. PYITZEI~

Isonitrosoaeetanfli4 als analytisches Reagens. F. BuscARd~s und F. BvscA~6~s jr. [1] untersuchen das Verhalten yon Isonitrosoacetanilid gegenfiber 49 Metall- ionen in ws ]:,6sung, indem sic 2 ml Testl5sung, die 1 g Metallion/] enth~lt, mit 0,5 ml einer l~ alkoholisehen ReagenslSsung versetzen und zuletzt das gewiinschte pH mit Salpeters~ure, Essigs~ure, Natriumacetat/Essigs~ure, Am- moniumhydroxid oder Natronlauge einstellen. So gibt Kupfer(II) in Natronlauge- medium eine Farbreaktion bis zur Verdfinnung 1:200000, Palladinm in Salpeter- s~ure bis zu 1:400000, Eisen(III) in Essigs~urefNatriumacetat bis zu 1:50000, Cer(III) in Ammoniak bis zu 1:20000, ~ickel(II) in Ammoniak bis zu 1:100000 und Kobalt(II) in Ammoniak bis zu 1:1000000, wi~hrend in denselben Medien Niedersehl~ge entstehen Ffir Palladium(II) (1:250000) und ffir Cer(III) (1:20000) sowie ffir Uranyl und Lanthan(III) in Ammoniak bis zu 1:10000 und fiir 5Iangan(II) in Ammoniak bis zu 1:100000. Zu den interessantesten Reaktionen gehSrt die Umsetzung mit Palladium, das einen gelben Niederschlag der Zusammen- setzung R2Pd bilde~, der beim Troclmen bei 45--50~ orangefarben wird. Bei geringer Konzentration erhs man nur eine Gelbf~rbung der LSsung. Nur Jodid st5rt diese Bestimmung. Kobalt(II) bildet einen braunorangen /qiedersch]ag und bei geringer Konzentration Gelbf~rbung der LSsung (R3Co2). StSrendes Kupfer und Nickel kSnnen mit Cyanid komplex gebunden werden; aul~erdem st5rea Eisen(III) und Mangan(II). [1] Anal. Chim. Acta 82, 568--574 (1965). Barcelona, Univ., Cat~dra Quimica Analitiea Secci6n Quimica Analltica Inst . . . . Alonso Barba" C.S.I.C. (Spanien).

L. J o ~ A ~ s ~ Die Anwendung yon Diphenylhydrazonoxalatdiamid in der analytisehen Chemie untersucht N. V. K o w [1]. Er besehreib$ zun~ehst ausffihrlich die Herste]lung dieses l~eagenses dureh Kondensation eines Molekfils l~ubeanwasserstoffs~ure mit zwei Molekiilen Phenylhydrazin unter Abspaltung zweier Molekfile Schwefelwasser- stoff in einem organischen L5sungsmittel (Benzol, Brombenzol oder Chloroform). Diphenylhydrazonoxalatdiamid liefert bei einer Oxydation gef~rbte Produkte. Mit CuII, t~em, CeIV, Cl~, Bru, J2, Hexacyanoferrat(III) und Chromat in sauren w~l~- rigen L5sungen (p~ 1--6) entsteht eine intensive violette Farbe, Ag-Salze werden zum Metall reduziert, ItgI- und HglI-Salze liefern in schwach alkalisehem Milieu in Gegenwart yon ]?yridin oder Chinolin mit Reagensl5sungen in Chloroform eine blaue F~rbung, die in die Chloroformphase aussehiittelbar ist; mit Kupfer(II)-salzen entsteht unter analogen Bedingungen eine mit Chloroform extrahierbare braune

5 Z. Anal, Chem., Bd. 222