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Nr. 2/08 Zeitschrift der Bethanien Krankenhaus Chemnitz gemeinnützige GmbH B B ETHANIEN ETHANIEN

BETHANIEN ETHANIEN...Bethanien – 2/08 4 Jeder will es werden – keiner will es sein Ulrike Förster, Krankenhausseelsorgerin „Alt möchte ich werden, wie ein alter Baum“, so

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Nr. 2/08 Zeitschrift der Bethanien Krankenhaus Chemnitz gemeinnützige GmbH

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Editorial

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

ganz gleich, wie viele Jahre man schon zählt: Die Frage des Lebensaltersbeschäftigt die meisten Menschen immer wieder einmal. Kinder können eskaum erwarten, groß zu werden, Erwachsenen werden noch viele gesundeLebensjahre gewünscht und alt gewordene Menschen bedauern mitunter,nicht doch ein paar Jahre jünger zu sein. In einer Gesellschaft, in derJugendlichkeit und Leistungsfähigkeit als Ideale hoch im Kurs stehen,haben es alternde Menschen nicht immer leicht, zu ihrem Alter und zu dendamit verbundenen Einschränkungen zu stehen. Immer deutlicher wird, wiewichtig es Menschen ist, auch diese Lebensphase aktiv zu gestalten.Gesundheitliche Probleme können dabei hinderlich sein. Aber sie bleibenwohl bei kaum jemandem aus. Medizinische Möglichkeiten helfen, dieChancen des Alters trotz mancher damit einhergehender Beeinträchtigun-gen bestmöglich zu nutzen. Wer dabei der Illusion folgt, Lebenskräfte seienunerschöpflich regenerierbar, wird bitter enttäuscht. Vielmehr geht esdarum, in der jeweiligen Situation Lebensqualität trotz vorhandener Ein-schränkungen zu erreichen. Einige der medizinischen Möglichkeiten, mitdenen wir in unseren Krankenhäusern zu diesem Ziel beitragen und Men-schen darin unterstützen, werden im Thementeil dieses Heftes vorgestellt.

Im Informationsteil finden Sie wieder einen Ausschnitt aus unserem Alltag.Wie immer erheben diese Streiflichter keinen Anspruch auf Vollständigkeit,sondern wollen beispielhaft zeigen, was bei uns in Bewegung ist. Da liestman von Personen, Strukturen ebenso wie von fleißigem Baugeschehen.

Hinweisen möchten wir darüber hinaus auf den Sonderdruck, der anlässlichder Gründungsveranstaltung der edia.con gemeinnützige GmbH, einerevangelischen Holding-Gesellschaft für Krankenhäuser, Pflegheime sowieweitere Einrichtungen des Gesundheitswesens in Mitteldeutschland,erscheint. Darin werden deren Ziele und Struktur sowie die einzelnen Ein-richtungen der in dieser Gesellschaft verbundenen Unternehmen vorge-stellt.

Und nun wünschen wir Ihnen eine interessante Lektüre. Über Rückmeldun-gen sind wir immer erfreut.

Mit freundlichen Grüßen

Frank Eibisch Dr. Edgar Strauch Siegfried Ziegler

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Die Sehnsucht nach ewiger Jugendsowie die Suche nach Möglich-keiten, den Altersprozess aufzuhal-ten, sind wahrscheinlich so alt, wiedie Menschheit (Abb. 1). Noch grö-ßer als die Angst vor dem Älterwer-den ist die Furcht vor Krankheit undGebrechlichkeit im Alter. Der ameri-kanische Schriftsteller Philip Roth,der sich in vielen seiner Bücher sehreingehend mit dem Älterwerdenbefasste, drückte es sehr sarkas-tisch aus: Das Alter ist kein Kampf,das Alter ist ein Massaker.Die meisten Menschen verdrängendeshalb, wie es wohl ist, wenn mangebrechlich und auf Hilfe oder Pfle-ge durch andere angewiesen ist. Esist einfach zu deprimierend, sich vor-zustellen, nicht mehr voll funktions-fähig, erschöpft, einsam und viel-leicht sogar arm zu sein – kurzgesagt immer öfter ausgeschlossenvom Treiben und der Erlebnisweltder auf Jugend getrimmten Leis-tungsfähigen in der Gesellschaft zusein.Nie hatten die Menschen die Chan-ce, so alt zu werden wie heute. Das

Durchschnittsalter in modernen In-dustriegesellschaften hat die 70 Jah-re weit hinter sich gelassen, ange-peilt werden inzwischen 80 undmehr Jahre. Das theoretisch mögli-che Alter von 120 Jahren rückt nä-her. Eigentlich großartig, könnte manmeinen.Der medizinische Fortschritt der letz-ten hundert Jahre vor allem, aberauch viele Dinge, die das täglicheLeben erleichtern, haben dazu bei-getragen. Inzwischen ist die Medizinin der Lage, eine Reihe defekterOrgane zu reparieren oder zu erset-zen oder gegen neue auszutau-schen. Eine Grenze ist derzeit nichtin Sicht. Der Mensch hat unaufhör-lich Techniken entwickelt, der Evolu-tion auf die Sprünge zu helfen. Dadie Muskeln müde werden, erfand erdas Rad, da das Hirn nicht schnellgenug war, ersann er den Computer…

Die Aussicht, „seinen Körper mit derZeit zu einem Lagerhaus künstlicherGerätschaften auszubauen, die denendgültigen Zusammenbruch hin-auszögern helfen soll“ (Philip Roth,2006), stimmt nicht unbedingt froh.Andererseits: Warum gelingt es unsnicht, mit diesen großartigen medizi-nischen Möglichkeiten etwas gelas-sener umzugehen? Wir messenoffenbar – wohl ein Laster der Jun-gen und Gesunden – mit anderen,offenbar falschen Maßstäben.So ist es kein Geheimnis, dass imAlter die Gehirnströme langsamerwerden. Das ist ein Nachteil, aberjetzt kommt die gute Nachricht:Dafür haben die Alten diverse Tricksim Laufe des Lebens gelernt, mitdieser langsameren Denkart so gutumzugehen, dass damit nicht wenigJüngere buchstäblich abgehängtwerden können. Die Lernfähigkeitund damit Erfahrungsfähigkeit lässt

bis ins hohe Alter nicht zwingendnach, und das müsste uns optimis-tisch stimmen.Die Teilnehmer der Berliner Alters-studie - allesamt Männer und Frauenzwischen 70 und 100 Jahren - habenübereinstimmend angegeben, sichim Mittel um gut neun Jahre jüngerzu fühlen!Der Erhalt der Lernfähigkeit deutetdarauf hin, dass „bei Abwesenheitdementieller Erkrankungen die Fä-higkeit zum sinnhaften Austauschneuer Informationen als Vorausset-zung geistiger Teilnahme am Ge-schehen in der Außenwelt bis inshöchste Lebensalter erhalten bleibt“(Berliner Altersstudie, 2003). Ja undwas kann man nun tun, um gesundzu altern? Gibt es ein allgemeingülti-ges Rezept, das Garantie ver-spricht? Nein, gibt es nicht, vielleichtnur soviel: Alle Extreme verhinderndie Verlängerung des Lebens (Christoph Wilhelm Hufeland, DieKunst das menschliche Lebens zuverlängern, Berlin 1796)!

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BETHANIEN – Das Thema

Alt sein – krank seinProf. Dr. Dirk Fahlenkamp, Chefarzt der Klinik für Urologie

Abb.1 Ausschnitt ausLucas Cranach d.Ä., JungbrunnenEin Traum der Menschheit: Die Alten und Gebrech-lichen werden - im Bild links - zum Brunnen gekarrt,springen hinein und steigen auf der rechten Seitegeheilt, gesund und jung wieder heraus.

D. Christoph Wilhelm Hufeland„Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern“Akademische Buchhandlung Jena 1797

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Jeder will es werden – keiner will es sein Ulrike Förster, Krankenhausseelsorgerin

„Alt möchte ich werden, wie ein alterBaum“, so beginnt ein Gedicht vonLouis Fürnberg. Vertraut wird vielenvon Ihnen das Lied „Alt wie einBaum“ sein, zu dem die Puhdys vondiesem Gedicht angeregt wurden.Beide – Lied und Gedicht – zeichnenein überaus positives Bild vom Alter.Ein Bild, das manche Seiten des Al-ters gut beschreibt – Verwurzelung(Gewissheit) und Weite (Abgeklärt-heit). Ein Bild, das aber auch etlicheSeiten des Alters ausblendet; undzwar die beängstigenden, wie Be-einträchtigungen und Verlusterfah-rungen zum Beispiel. Dass dieseSeiten nicht zu übersehen und nichtzu unterschätzen sind, weiß jeder,zumal in einem Krankenhaus.Übrigens haben Menschen schonimmer davon geträumt, dem Alterund seinen Begleiterscheinungenein Schnippchen zu schlagen. DieMärchen und Sagen vieler Völkererzählen von Figuren, die das

Geheimnis ewiger Jugend kennen –eine Wunschvorstellung.Auch in Liedern wurde dieser Sehn-sucht Ausdruck verliehen. Vermutlichkennt jeder die Textzeile aus einemschlesischen Volkslied: „Und in demSchneegebirge, da fließt ein Brünn-lein kalt. /:Und wer das Brünnleintrinket:/, bleibt jung und wird nichtalt.“. Kein Geringerer als Bob Dylanäußerte seinerzeit lautstark denWunsch: „Mögest du immer jungbleiben“; in seinem bekannten Lied„Forever young“.Wünsche, Sehnsüchte, Träume, dienur zu verständlich sind, wenn manmiterlebt, mit welchen Einschrän-kungen und Belastungen der Alte-rungsprozess oft genug einhergeht.Diese Wünsche, Sehnsüchte, Träu-me schlugen sich seit eh und je nichtnur in Liedern und Geschichten nie-der, sondern auch in Geheimtippsund in Werbung. Das berühmte Badin Eselsmilch oder Stutenmilch

konnten sich nur wenige leisten.Moderne Anti-Aging-Produkte undAnti-Aging-Strategien jedoch wer-den für jedermann angeboten. Dabeiwird mitunter die Hoffnung genährt,als sei das Nachlassen von Kräften,Fähigkeiten und Gesundheit im Alterein Übel, das sich weitgehend be-herrschen, ja vermeiden ließe, vor-ausgesetzt man wendet die richtigenProdukte und Trainingsmethodenan. Hinter dieser Erwartung stehtfreilich erst einmal eine eindrückli-che Erfahrung: Immerhin hat sich imvergangenen Jahrhundert auf Grundbesserer Ernährung, medizinischerVersorgung und geringerer Belas-tung die Lebenserwartung der Men-schen in unserem Kulturkreis be-trächtlich erhöht. Infolgedessen blei-ben wir auch wesentlich länger fitund leistungsfähig als unsere Vor-fahren. Aus dieser Erfahrung wirddie Schlussfolgerung gezogen, dassda noch mehr möglich sein könnte.So wird der Eindruck vermittelt, ge-sund und fit zu bleiben bis ins hoheAlter sei wesentlich davon abhängig,wie viel Zeit und Geld man dafürinvestiert. Bei manchen entsteht dieErwartung, für das Alter typische Be-einträchtigungen ließen sich mit ge-eigneten Mitteln und Methoden um-gehen. Und die Enttäuschung istgroß, wenn das nicht gelingt.Eine solche Erwartung lässt jedochden Blick auf das wirkliche Lebenverschwimmen. Es verschwimmt dieGrenze zwischen realistischen Mög-lichkeiten und Wunschvorstellungen.Was wird denn da eigentlich ver-sprochen? Linderung von Beschwer-den oder doch wohl eher der Aus-stieg aus den Rahmenbedingungendes Lebens? Zu diesen Rahmenbe-dingungen gehört, dass ein Mensch

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im Laufe seines Lebens unterschied-liche Phasen durchläuft. Jede dieserPhasen bringt Möglichkeiten, aberauch Einschränkungen. Dazu gehörtauch, dass wir vergänglich und zeit-gebunden sind. Wir stehen nichtüber der Zeit, sondern sind ihr unter-worfen; der Zeit, die manchmal Wun-den heilt, aber mit Sicherheit Spurenhinterlässt.Erwachsensein bedeutet, diese Be-dingungen zu akzeptieren, innerhalbder vorgegebenen Grenzen leben zulernen und Wunschträume nicht mitder Wirklichkeit zu verwechseln.Sowohl in der jüdischen als auch inder christlichen Glaubenstraditionwird man dazu angehalten, sich mitder eigenen Endlichkeit ausein-anderzusetzen. Zur Veranschauli-

chung menschlicher Vergänglichkeitwerden in religiösen Texten mitunterdrastische Bilder gewählt: Gras, Blu-me, Staub (Ps. 103, 14-16; Ps.90, 6;Jes.40, 6-8) – damit keine falschenHoffnungen aufkommen.Im Buch Prediger (11,10f.) heißt es:„Halte dir den Ärger von der Seeleund die Krankheit vom Leib. Jugendund dunkles Haar sind so vergäng-lich. Denke an deinen Schöpfer,solange du noch jung bist, ehe dieschlechten Tage kommen und dieJahre, die dir nicht gefallen.“ Da isteinerseits die Empfehlung zu hören,etwas für sich und seine Gesundheitzu tun. Andererseits ist aber auchder realistische Blick vorhanden aufdie Bedingungen, denen ausnahms-los jeder Mensch unterworfen ist.

Was kann man damit gewinnen? • Immunität gegenüber unrealisti-

schen Versprechen, • Geduld mit sich selber angesichts

der Veränderungen, die einem imLauf des Lebens passieren,

• Dankbarkeit für die Möglichkeiten,die einem gegeben sind,

• Barmherzigkeit gegenüber Perso-nen, denen die Mühen des Alterszu schaffen machen,

• insgesamt ein menschenfreund-licheres Bild von der Welt und denMenschen,

• und vielleicht auch ein Gespür fürGottes Größe.

Mit dem Altwerden ist es wie mitallem anderen auch: Will man damitErfolg haben, muss man sich beizei-ten damit vertraut machen.

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Reisemöglichkeiten und Mobilitätsind heutzutage nahezu unbegrenzt.Weltweit bestehen viel besseremedizinische Möglichkeiten zurBehandlung und Bekämpfung be-drohlicher Krankheiten. Die Lebens-erwartung steigt. Was nützen jedochalle Möglichkeiten, wenn man sienicht mehr erlebt oder krankheitsbe-dingt nicht ausnutzen kann. Auchwenn das voraussichtlich erreichba-re Lebensalter stark durch Verer-bung beeinflusst wird und sich bei

jedem Menschen mit zunehmendenAlter natürliche Abbauprozesseabspielen, wird all das doch ent-scheidend durch die Lebensweisebeeinflusst. Fit sein im Alter ist mög-lich. Ein geistig und körperlich akti-ver Lebensstil mit ausreichendBewegung ist eine Grundvorausset-zung, um die Gesundheit zu erhal-ten. Auch innerer Frieden, guterSchlaf und gesunde Ernährung sindvon Bedeutung. Anders ausgedrücktlassen Rauchen, Ärger und Stress,

Bewegungsmangel und Fehlernäh-rung uns schneller altern.Natürlich können auch sehr gesund-heitsbewusste Menschen z. B. anHerzinfarkt erkranken. Auffällig istjedoch der stark unterschiedlicheVerlauf, dass dieser bei den Aktivenoft wesentlich günstiger als bei denUntrainierten ist. Unabhängig vonder Ausgangssituation unterstütztdas Team von ADMEDIA, demambulanten Rehabilitationszentrumfür orthopädische und kardiologi-sche Patienten, jeden bei derWiederherstellung seiner Gesund-heit. Oft sind plötzliche Erkrankun-gen oder notwendige Operationeneinschneidende Erlebnisse, so dassein Umdenken erfolgen kann. Dafürist es nie zu spät. Auch bei ungünsti-ger Ausgangssituation sind großeFortschritte möglich, wenn derPatient engagiert unter ärztlicherund therapeutischer Überwachungübt und trainiert. Höheres Alter spieltbei ausreichender Motivation keineRolle. Dafür ist Schulung und Aufklä-rung nötig. Das Schulungs- und Trai-ningsprogramm für die 28- oder 82-jährigen muss nur jeweils individuellgestaltet werden. Das Heranwach-sen macht gerade mal ein Drittelunseres Lebens aus. Wie die Zeitdes Älterwerdens aussieht, hat jederauch ein Stück mit in der Hand.Wenn man sich bewusst mit demÄlterwerden befasst und es lerntanzunehmen, kann es zu einemangenehmen Lebensabschnitt wer-den, der bewusst gestaltet werdenkann.

Gesundheit und Fitness im AlterMatthias Lindemann, Chefarzt Kardiologie ADMEDIA

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Hüftgelenksnahe Oberschenkelbrüche des alten MenschenRené Schubert, Oberarzt der Klinik für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie

Die Deutschen vergreisen: In 30Jahren werden mehr als ein Drittelder Bevölkerung 65 Jahre und ältersein. In Chemnitz als der schon jetzt„ältesten Großstadt“ der Bundesre-publik (leider nicht auf das Grün-dungsdatum, sondern auf dasDurchschnittsalter der Einwohnerbezogen) spiegelt sich diese Ent-wicklung quasi im Zeitraffer ab: Soliegt der Anteil der über 60jährigenunfallchirurgischen Patienten, dieunsere Hilfe suchen, weit über 50Prozent. Ein oft reduzierter Allge-meinzustand, zahlreiche Begleiter-krankungen sowie eine zum Teilstark verminderte Knochenqualität(Osteoporose) stellen eine Heraus-forderung an die Versorgung knö-cherner Verletzungen alter Men-schen dar.Der Bruch des Oberschenkelkno-chens in unmittelbarer Nähe desHüftgelenkes (meist mediale Schen-kelhals- und pertrochantäre, also imBereich des Rollhügels des Ober-schenkelknochens und damit etwasentfernter vom Hüftkopf gelegeneFrakturen) ist die häufigste Frakturdes Seniors. Ursächlich sind oftbanale Stürze im häuslichen Umfeld,die beim jungen Menschen maximaleinen blauen Fleck hinterlassen wür-den. Den Betagten mit verminderterKnochendichte (Osteoporose)machen solche Unfälle jedoch oftzum unfallchirurgischen Patienten.

Bereits der geübte diagnostischeBlick lässt bei einem verkürzten undnach außen gedrehten Bein mit hef-tigem Bewegungsschmerz im Hüft-gelenk an einen hüftgelenksnahenBruch denken, der dann röntgenolo-gisch bestätigt wird. Eine nicht-ope-rative Behandlung mit mehrwöchigerBettruhe im Streckverband – wie bisvor 25 Jahren noch Standard – istaufgrund der damit verbunden dras-tischen Belastung für Herz und Lun-ge des alten Patienten (Lungenent-zündung, Thrombose und Lungen-embolie) heute nur noch beim nichtoperationsfähigen Patienten denk-bar. Die operative Behandlungbesteht bei der meist verschobenen(medialen) Schenkelhalsfraktur imEinsatz eines künstlichen Hüftgelen-kes (Endoprothese); diese wird beimjüngeren Senior als Totalendopro-these (Ersatz von Hüftpfanne und -kopf), beim Betagten als Duokopf-prothese (hier entfällt der Ersatz derPfanne) eingesetzt. Beim Bruch imBereich des Rollhügels des Ober-schenkelknochens (pertrochantäreFraktur) wird der gebrochene Kno-chen in der Regel durch einen Mark-nagel stabilisiert. Letzterer kanndurch besonders kleine Hautschnitteeingebracht werden, dies reduziertdas Auftreten von Wundheilungsstö-rungen. In der Klinik für Orthopädie,Unfall- und Wiederherstellungschi-rurgie unseres Krankenhauses wer-

den jedes Jahr etwa 150 hüftge-lenksnahe Oberschenkelbrüche be-handelt. Es hat sich gezeigt, dasseine rasche operative Versorgungdieser Frakturen zu einer Reduktionder postoperativen Komplikationenführt, weshalb in unserer Klinik sol-che Brüche möglichst innerhalb von24 Stunden nach dem Unfall ver-sorgt werden. Ein wesentlicher Ga-rant für den Behandlungserfolg sindneben modernen Implantaten unddem Beherrschen der Operations-technik schonende Narkoseverfah-ren, wie sie in unserem Haus z.B. mitder rückenmarksnahen Betäubung(Spinalanästhesie) angeboten wer-den. Nach der Operation sind vorallem die Schwestern auf Stationund die Physiotherapeuten gefor-dert, die Patienten auf die Beine zustellen und mit ihnen das Laufen zulernen. Der Behandlungserfolg wirddurch eine nachfolgende mehrwö-chige Rehabilitation gesichert.Heute hat der hüftgelenksnaheOberschenkelbruch seinen Schre-cken für die Patienten verloren. Kamer in den 70er und frühen 80er Jah-ren des vergangenen Jahrhundertsaufgrund fehlender operativer Be-handlungsmöglichkeiten oft einemTodesurteil für den betagten Patien-ten gleich, hat er heute gute Chan-cen, operiert und rehabilitiert zu sei-nen vorbestehenden Aktivitätenzurückzukehren.

Abbildung 1: Versorgung einer 73jährigen Frau mit dislozierter medialer Schenkelhalsfraktur links mit einer Hüft-Totalendoprothese

Abbildung 2: Versorgung einer 100jährigen Frau mit dislozierter pertrochantärer Oberschenkelfraktur rechts mit einem Marknagel

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„Altern mit Rheuma“Wenn chronische Krankheit und Belastungen des Alters zusammentreffenDr. Peter Hrdlicka, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin / Rheumatologie

Rheumatische Erkrankungen imweitesten Sinne sind Krankheitenmit Schmerzen und Funktionsstö-rungen am Bewegungsapparat.Dabei sind mehr als 100 Einzeler-krankungen zu unterscheiden, dieim so genannten rheumatischen For-menkreis zusammengefasst werden.

Aus diesem rheumatischen For-menkreis können als wichtigeKrankheitsgruppen hervorgehobenwerden:• Entzündlich-rheumatische Erkran-

kungen• Degenerative bzw. Verschleißer-

krankungen von Gelenken und Wir-belsäule

• Nicht entzündlicher Weichteilrheu-matismus

• Stoffwechselbedingte rheumati-sche Erkrankungen

• Generalisierte Knochenerkrankun-gen

Entzündlich-rheumatische Erkran-kungen können gewissermaßen injeder Altersgruppe neu auftreten undverlaufen vielfach chronisch, sodasssie oft auch das komplexeBeschwerdebild des älteren Men-schen prägen.Hierbei handelt es sich unter ande-rem um Entzündungen von Gelen-ken, Wirbelsäule und sonstigem Bin-degewebe (Arthritis, Spondyloarthri-tis, Kollagenose). Diese sind vielfachimmunologisch bedingt (zum Bei-spiel rheumatoide Arthritis, systemi-scher Lupus erythematodes) undbefallen mitunter auch Blutgefäße(Vaskulitis) und damit Haut und inne-re Organe. In dem Zusammenhangsind auch Erkrankungen mit Gelenk-befall nach Infektionen (so genannteinfektreaktive Arthritis) und beiSchuppenflechte (Psoriasis vulgaris– Psoriasisarthritis) sowie Wirbel-

säulen-rheumatismus (zum BeispielBechterew-Erkrankung) und Gichtzu erwähnen.Durch entzündlich-rheumatischeErkrankungen wie zum Beispiel dierheumatoide Arthritis wird das Risikofür kardiovaskuläre Erkrankungenzum Beispiel im Sinne von Herzin-farkten und Schlaganfällen deutlicherhöht, wobei dieses kardiovaskulä-re Risiko durch entsprechendemedikamentöse Therapien wie MTXbzw.TNF-Alpha-Blocker, die heute inder Behandlung dieser Erkrankun-gen etabliert sind, wieder gesenktwerden kann.Im Alter über 60 Jahren kommt rechthäufig der so genannte entzündlicheWeichteilrheumatismus - die sogenannte Polymyalgia rheumatica -vor, der mit heftigen Schmerzen imSchulter-Nacken-Bereich und Bek-kengürtel in Erscheinung tritt undteils mit einer Blutgefäßentzündung(Vaskulitis) im Kopfbereich verbun-den ist, woraus sich wiederum dieGefahr der Erblindung ergibt.Schmerzsymptomatik und Vaskulitisbessern sich in der Regel hervorra-gend unter Cortison-Präparaten wiePrednisolon.

Degenerative bzw. Verschleißer-krankungen von Gelenken (Arthro-se) und Wirbelsäule (Spondylose)kommen bevorzugt im höherenLebensalter vor und erfordern nichtselten eine operative Behandlungzum Beispiel im Sinne einer Versor-gung mit Hüft- oder Kniegelenksen-doprothesen durch den Orthopäden.Insbesondere bei Frauen nach derMenopause entwickelt sich oft eineVerschleißerkrankung der Fingerge-lenke - die so genannte Fingerpoly-arthrose - die als Arthrose der Fin-gerendgelenke (Typ Heberden), derFingermittelgelenke (Typ Bouchard)

und der Daumenwurzel- bzw. -sattel-gelenke (Rhizarthrose) auftretenkann. Prognostisch ist sie bezüglichder Funktionsbeeinträchtigung in derRegel wesentlich günstiger als dierheumatoide Arthritis, wobei mitun-ter bei ein und demselben PatientenAspekte beider Erkrankungen über-lappend vorkommen können. ImÜbrigen findet man bei 80-jährigenFrauen eine Fingerpolyarthrose miteiner Häufigkeit von ca. 80 %.

Nicht entzündliche Weichteilrheu-maerkrankungen wie die sogenannte Fibromyalgie haben keineentzündliche oder degenerativeGrundlage, sondern vielmehr einenpsychosomatischen Hintergrundund spielen im höheren Lebensaltereigentlich keine so entscheidendeRolle.

Als eine sehr häufige stoffwechsel-bedingte rheumatische Erkrankungwäre an dieser Stelle die Gicht(Arthritis urica) zu erwähnen, bei deres infolge einer Ablagerung vonHarnsäurekristallen in den Gelenkenzu einer akuten Entzündung über-wiegend im Fuß- (besonders Groß-zehengrundgelenk - Podagra) oderKniebereich, seltener aber auch anden Hand- bzw. Fingergelenkenkommen kann.

Als wichtigste generalisierte Kno-chenerkrankung, von der inDeutschland 5 bis 8 Millionen Men-schen betroffen sind und die vorallem bei Frauen über 50 und beiMännern über 60 Jahren auftritt,wäre hier die Osteoporose - der„Knochenschwund“ - zu nennen. Auseinem Mangel an Knochenmassebzw. Knochenfestigkeit resultiert bei der Osteoporose eine vermehrteNeigung zu Knochenbrüchen, die

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BETHANIEN - Das Thema

ohne adäquates Trauma auftreten(zum Beispiel Fraktur der Speichedes Unterarms oder des Oberschen-kelknochens bei Sturz aus normalerKörperhaltung oder Fraktur der Rip-pen beim Husten etc.). Ursachen derOsteoporose sind oft ein Calcium-und Vitamin D-Mangel zum Beispieldurch ungenügende Ernährung mitMilch und Milchprodukten. Immerhinfindet sich bei älteren Menschen inüber 50 % ein relevanter Vitamin D-Mangel, was sich auch aus der Tat-sache erklärt, dass Vitamin D in derHaut unter Einwirkung von Sonnen-licht synthetisiert wird, betagte Men-schen sich aber aus diversen Grün-den vergleichsweise wenig der Son-ne aussetzen.Im Übrigen erhöht gerade auch die

Therapie mit Cortison-Präparatenwie Prednisolon bei entzündlich-rheumatischen Krankheiten dasRisiko für das Auftreten einer Oste-oporose, sodass mehr als die Hälfte der Patientinnen und Patienten miteiner chronisch entzündlich-rheuma-tischen Krankheit gleichzeitig aneiner Osteoporose leiden.

Aber auch ansonsten dürften dieRisiken antirheumatischer Arznei-mitteltherapien beim älteren Men-schen nicht unterschätzt werden.So erhöhen zum Beispiel Cortison-freie Antirheumatika (zum BeispielDiclofenac oder Ibuprofen) gerade indieser Altersgruppe das Risiko fürHerz-Gefäß-Erkrankungen wieHerzinfarkte und Schlaganfällesowie für blutende Magen- undZwölffinger-Darm-geschwüre (Ulcusventriculi et duodeni).Auch sollten Cortison-freie Antirheu-matika beim älteren Menschen nurmit größter Vorsicht eingesetzt wer-

den, da die in dieser Altersgruppeohnedies physiologisch reduzierteNierenleistung durch entsprechende Medikamente bis hin zum Nierenver-sagen weiter eingeschränkt werdenkann.Vor diesem Hintergrund solltenbesonders im höheren Lebensalterin die Behandlung der diversenRheumaerkrankungen die vielfälti-gen Möglichkeiten der Physiothera-pie unter besonderer Berücksichti-gung der aktiven und mobilisieren-den Maßnahmen mit einbezogenwerden.So lassen sich beste Voraussetzun-gen dafür schaffen, dass die imhöheren Lebensalter oft zusätzlichzu Herz-Kreislauf-Erkrankungen undzum Beispiel Diabetes mellitus(Polymorbidität) bestehende chro-nisch-rheumatische Erkrankungnicht zu einer weiteren bedrohlichenImmobilität und damit Abhängigkeitsowie zu einer Einschränkung derLebenserwartung führt.

Polyarthrose(Heberden-, Bouchard-u. Rhiz-Arthrose)

Schwanenhals-DeformitätOsteoporose mit Wirbelkörperfrakturen

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Is(s)t man (sich) alt?Steffi Wagner, Diätassistentin/Diabetesassistentin

Menschen wechseln ihren Wohnort,ihren Bekleidungsstil, ihren Arbeits-platz oder ihren Partner, aber siebehalten in der Regel durch alleLebenslagen ihre Ernährungsge-wohnheiten.Alte Menschen hatten viele JahreZeit, ihre Ernährungsgewohnheitenzu festigen, und werden daher nichtleicht bereit sein, etwas daran zuändern.

Warum eine gesundheitsförderndeErnährung?• Leidet der ältere Mensch bereits an

ernährungsbedingten Krankheiten,so können Spätfolgen vermiedenwerden

• Die Ernährung spielt eine wichtigeRolle für das Wohlbefinden

• Eine ausgewogene Ernährung för-dert die geistige Leistungsfähigkeitund ermöglicht damit die aktiveTeilnahme am sozialen Geschehen

• Eine schmackhafte, ausgewogeneErnährung ist Teil der Lebensqua-lität im Alter und hält fit!

Senioren brauchen weniger Kalo-rien, aber viele Nährstoffe!• Viele Faktoren, wie finanzielle und

die soziale Situation, beeinflussenden Ernährungszustand. Dasheißt: Wer weniger Geld zur Verfü-gung hat, ist geneigt, beim Essenzu sparen und zu billigen Produk-

ten zu greifen, die aber nicht immerviele Nährstoffe enthalten.

Diät im Alter?• Kohlehydrat-Toleranz nimmt ab• eine spezielle Altersdiät gibt es

nicht• Nierenschwelle für Glucose nimmt

ab (daher rechtzeitig die Ernährungzweckmäßig umstellen)

Wie können sich Senioren gesundernähren?• Nach den 10 Regeln der Deut-

schen Gesellschaft für Ernährung.• Ernährungspyramide

BETHANIEN - Das Thema

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ZuckerquizWissen Sie, wie viel Stückchen Würfelzucker in den nachfolgenden Lebensmitteln versteckt ist?

Gruppe 1 – WasserMindestens 1,5 bis 2 Liter FlüssigkeitWelche Getränke? Fruchtsaftschorlen, Mineralwasser, TeeTipp: Kaufen Sie kalziumangereichertes und magnesiumangereichertes, sowie natriumarmes Mineralwasser (150 mg Kalzium/Liter und 50 mg Magnesium/Liter). Stellen Sie sich schon morgens Ihre Trinkmenge zurecht. Stel-len Sie Ihre Getränke in Sicht- und Reichweite. Bereiten Sie sich Ihre Lieblingsgetränke zu.

Gruppe 2 – GetreideprodukteSenioren leiden durch Bewegungs- und Flüssigkeitsmangel häufig unter Verstopfung.Deshalb: Vollkornbrot statt Weißbrot wählen, Kartoffeln statt Nudeln. Vollkornprodukte enthalten neben den Ballast-stoffen wichtige Vitamine und Mineralstoffe.

Gruppe 3a – GemüseDie Deutsche Gesellschaft für Ernährung sagt im Punkt Obst und Gemüse – Nimm 5 am Tag!Im Alter werden blähende Gemüsesorten nicht mehr vertragen. Blähungsarme Gemüsesorten sind: Möhren, Spar-gel, Schwarzwurzel, Sellerie, Blumenkohl- und Broccoliröschen.

Gruppe 3b – Obst2 bis 3 Obstmahlzeiten am Tag. Im Alter nimmt die Zuckertoleranz ab, deshalb Weintrauben und Bananen meiden.

Gruppe 4a – Milch- und MilchprodukteSenioren vertragen oft den in der Milch vorhandenen Milchzucker nicht mehr, deshalb täglich fettarmen Naturjoghurtverzehren. Zusätzlich Quark und fettarmen Käse.

Gruppe 5 – Fette und ÖleHochwertige Fette wählen (Olivenöl, Maiskeimöl).Zur Zubereitung der Rohkost immer einen Tropfen Öl. Dieser dient zur Aufspaltung der fettlöslichen Vitamine.Hochwertige Margarine wählen (Deli-Reform, Bertoli). Senioren können aber auch Butter essen.

SüßigkeitenNatürlich können Senioren auch Schokolade essen. Vorsicht: Zu große Mengen können zu Verstopfung führen!

1 Glas Nutella (400 g) = ?1 Tüte Gummibärchen (250 g) = ?1 Dose Nesquick (250 g) = ?1 Flasche Cola (1 Liter) = ?1 Riegel Mars (62 g) = ?1 Milchschnitte (30 g) = ?1 Flasche Curry Ketschup (800 ml) = ? 1 Schokokuss (15 g) = ?1 Flasche Fanta (1 Liter) = ?

1 Glas Nutella(400 g)=67Stück1 Tüte Gummibärchen(250 g)=63Stück1 Dose Nesquick(250 g)=113Stück

1 Flasche Cola(1 Liter)=37Stück1 Riegel Mars(62 g)=14Stück1 Milchschnitte(30 g)=4Stück

1 Flasche Curry Ketschup(800 ml)=53Stück1 Schokokuss(15 g)=4Stück1 Flasche Fanta(1 Liter)=40Stück

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Neue Chefärztin in der Klinik für Orthopädie, Unfall- undWiederherstellungschirurgieModernisierung der Strukturen der KlinikDr. Edgar Strauch, Medizinischer Geschäftsführer

Bedingt durch den stürmischen Fort-schritt auf allen Gebieten der Medi-zin, hat sich das medizinische Wis-sen in den letzten Jahren rasant ver-mehrt. Ärzte sind heute immer mehrhoch spezialisierte Experten, die inihrem Fachgebiet neben der allge-meinen Diagnostik und Therapiebesondere Subdisziplinen undFacetten beherrschen.Als Dienstleistungsunternehmenmöchten die Krankenhäuser denPatienten eine optimale und umfas-sende medizinische Versorgunganbieten. Dazu ist es erforderlich,dass die ärztlichen Spezialisten inverbindlichen Strukturen zusammen-arbeiten. Diesen internationalenTrend greifen die ZeisigwaldklinikenBethanien Chemnitz auf und führendie Klinik für Orthopädie, Unfall- undWiederherstellungschirurgie zukünf-tig in einer Fachbereichsstruktur wei-ter. Die Fachbereichsleiter sind aus-gewiesene Experten ihres Faches.

Seit 01.07.2008 ist Dr. Christine Sey-fert als Chefärztin der orthopädi-schen Fachbereiche tätig. Sie besitztbreite Erfahrungen beim künstlichenGelenkersatz (Endoprothetik) und istausgewiesene Spezialistin für rheu-matologische Orthopädie.Frau Dr. Seyfert verbrachte ihreKindheit und Jugend in Chemnitz.Sie studierte in Leipzig und ErfurtHumanmedizin und wurde am Klini-kum Berlin Buch zur Orthopädinausgebildet.

Von 1995 bis 2008 war Frau Dr.Seyfert Chefärztin der Orthopädi-schen Klinik in Kyritz.Neben dem Facharzt für Orthopädieund Unfallchirurgie besitzt sie die fol-genden Zusatzbezeichnungen undSubspezialisierungen: Spezielleoperative Orthopädie, Rheumatolo-gie, Handchirurgie, Osteologie undSportmedizin.Für ihre verdienstvolle Arbeit in derorthopädischen Rheumatologie er-hielt Frau Dr. Seyfert 2007 denArthur-Vick-Preis.Der Fachbereich Unfall- und Wieder-herstellungschirurgie wird in bewähr-ter Weise durch Herrn Dr. med.Bernd Rascher, der D-Arzt der Be-rufsgenossenschaften ist, geführt.Herr Dr. Krug leitet in der Klinik fürOrthopädie, Unfall- und Wiederher-stellungschirurgie den FachbereichWirbelsäulenchirurgie und bringtneurochirurgische Kompetenz in dieKlinik ein. Darüber nimmt er in eige-ner Niederlassung (Chemnitz, Zei-sigwaldstraße 80) an der kassen-ärztlich neurochirurgischen Patien-tenversorgung teil.Die Fachbereiche werden zukünftigweiterentwickelt und weitere Exper-ten zur Mitarbeit gewonnen und dieerfolgreiche Zusammenarbeit zwi-schen ambulanten und stationärenLeistungserbringern gestärkt.Die Tradition der Klinik für Orthopä-die, Unfall- und Wiederherstellungs-chirurgie der ZeisigwaldklinikenBethanien Chemnitz als Standortinnovativer medizinischer Versor-

gung wird auf diesem Weg konse-quent fortgeschrieben und denPatienten können stets die neuestenDiagnostik- und Therapieverfahrenangeboten werden. Für Ärzte inWeiterbildung entstehen über dasbisherige Maß hinaus umfangreicheAusbildungsmöglichkeiten und attrak-tive Arbeitsbedingungen.Dem Vorgänger von Frau Dr. Christi-ne Seyfert, Herrn Prof. Dr. MichaelWagner, der seine Aufgabe in denZeisigwaldkliniken Bethanien Chem-nitz aus persönlichen Gründenbeendet hat, sei an dieser Stellenochmals herzlich Dank für seinenEinsatz in unserem Haus gesagt.

BETHANIEN – aktuellZeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz

Dr. Christine Seyfert

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BETHANIEN – aktuellZeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz

3. Bauabschnitt - Halbzeit beim HochbauJohannes Rümmler, Technischer Leiter

Seit dem Beginn der Hochbauarbei-ten durch die Firma Ingenieur- undHochbau Gera, Anfang März, ist dasGebäude sichtbar aus der Regionder Bodenplatte herausgewachsen.Derzeit werden die Betonelementefür das 4. Obergeschoss eingebaut.Mit der Fertigstellung der DeckenEbene 3 und einer Höhe des Gebäu-des von etwa 11 m über Geländeni-veau war bereits die Halbzeit bei derRohbaumontage des Gebäudeserreicht. Zur Errichtung des Gebäu-des wurden bisher zirka 4.000 m3

Beton und 700 t Stahl verbaut. DerRohbau wird entsprechend Zeitplan

erstellt, so dass bereits am 17.10.2008 das Richtfest gefeiert werdenkann.Die wesentlichen Vergabeeinheitenfür die haustechnischen Gewerke,Elektro, Heizung, Lüftung sowieSanitär, sind vertraglich gebundenund werden ab August realisiert.Nach der Werkstattplanung undPrüfphase sind die Fassadenele-mente und Fenster derzeit in derVorfertigung. Der Einbau der Elemen-te ist ab Ende September geplant.Bereits ab November sollen die Fer-tigteilnasszellen in den Baukörpereingebracht werden.

Zurzeit laufen weitere Ausschreibun-gen für Gewerke wie Trockenbau/Türen/Fensterbänke, Estricharbeitenund Stahlbau.Um Ihnen, zumindest äußerlich, Ein-blick in das Baugeschehen zugeben, ist die Webcam, wegen desBaufortschritts aus neuer Perspekti-ve, weiterhin zugeschaltet unter

www.bethanien-sachsen.de

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BETHANIEN – aktuellEv. Berufsschule für Kranken- und Altenpflege

Die im Frühjahr 2003 in Deutschlandabgelaufene Grippeepidemie warerneut Anlass, auch in der medizini-schen Fachliteratur an die großeBedeutung der Influenzaschutzimp-fung zu erinnern.Die Ständige Impfkommission amRobert-Koch-Institut verwies inihrem „Epidemiologischen Bulletin“ausführlich und nachdrücklich aufdie Bedeutung der Schutzimpfungbesonders für das medizinische Per-sonal.Zum einen ist das Risiko, selbst zuerkranken, berufsbedingt deutlichhöher, zum anderen werden die zubetreuenden Patienten durch infi-ziertes medizinisches Personalgefährdet.Das war uns Anlass im Herbst 2002erstmalig direkt in der Krankenpfle-geschule für die Auszubildenden dieMöglichkeit einer Grippeschutzimp-fung anzubieten. So konnte die Impf-beteiligung in den folgenden Jahrenbis auf 53% verbessert werden.Auch dem Personal des Kranken-hauses stellten wir diese örtlich undzeitlich günstigen Impftermine zurVerfügung.Die hierbei gesammelten Erfahrun-gen haben uns gezeigt, dass es fürdie Verbesserung der Impfbereit-schaft und der damit verbundenen

Impfungen vor Ort eines gut organi-sierten Managements bedarf. Da-raus ging der Gedanke hervor, dasThema Schutzimpfungen als einProjekt an die Schülerinnen zu ver-geben. Mit Unterstützung der Gesell-schaft für Hygiene, Umweltmedizinund Schutzimpfungen in Sachsen(GHUSS) konnten die Grundlagenfür das Projekt mit dem Thema„Schutzimpfungen, eine hygienisch-medizinische Maßnahme zur Verhü-tung und Bekämpfung übertragbarerErkrankungen“ erstellt werden.Das Projekt beinhaltet zwei Komple-xe:Komplex 1:

Hier bearbeiten acht Gruppen ver-schiedene theoretische Themenüber Impfung, z.B. Geschichte derImpfungen, Prinzip der Impfungen,gesetzliche Bestimmungen u. a.Weiterhin werden die 18 wichtigs-ten impfpräventablen Infektions-krankheiten beschrieben.

Für den Komplex 2 stehen 5 Aufga-ben, verteilt auf Arbeitsgruppen:• Erarbeitung von zwei Vorträgen, für

Schüler und vor Personal• Gestaltung von zwei Postern, für

die Schule und den Patientenbe-reich

• Wissenstest und Auswertung fürdie anderen Klassen der Schule

• Zeitungsartikel in BETHANIEN und inder Tageszeitung

• Erhebung des Impfstatus mittelsArbeitsblättern in anderen Klassen.

Den Komplex 1 bearbeiteten bereitsdie Schülerinnen und Schüler derKlasse K 05, dazu erfolgte vorhereine Einweisung in die Thematik. ZurUnterstützung hatten sich dankens-werterweise u. a. die Landesuntersu-chungsanstalt des Gesundheits- undVeterinärwesens sowie das Gesund-heitsamt der Stadt Chemnitz ange-boten.Nach einer Vorbewertung der achtArbeiten erfolgte die Abschlussbe-wertung. Den offiziellen Abschlussfand der Komplex 1 am 21.04.2008.Dieser Abschluss hatte den Charak-ter einer Verteidigung und fand inAnwesenheit von Frau Dipl. med.Päd. Kötz, Leiterin der Krankenpfle-geschule und in Anwesenheit vonHerrn Professor Dr. med. habil. Bigl,Vorsitzender der Sächsischen Impf-kommission, statt. Weiterhin warHerr Schreiber, Dipl. Ing. für Hygie-ne, als Vertreter der GHUSS undProjektleiter anwesend.Die Auszubildenden stellten kurz dievon ihnen bearbeiteten Themen vor.Durch zusätzliche Fragen der Gästehatten sie Gelegenheit, in der Beant-wortung ihr Wissen auf dem jeweili-gen Arbeitsgebiet zu beweisen.Die vorliegenden acht Arbeiten ste-hen nun einer weiteren Klasse zurNutzung zur Verfügung, um daraufaufbauend den Themenkomplex 2zu gestalten.Mit Hilfe dieses Projektes möchtenwir das positive Anliegen desGedankens zu den Schutzimpfun-gen in die Reihen des medizinischenPersonals hineintragen und verbrei-ten sowie für die nächste Aktion derGrippeschutzimpfung eine zahlrei-che Beteiligung erreichen.

Projektarbeit zum Thema „Schutzimpfung“Ingrid Kötz, Leiterin der Ev. Berufsfachschule

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Vielen Dank für Ihre Arbeit, Ihre Unterstützung, Begleitung und Hilfe.Wir wünschen Ihnen auch für die zukünftigen Jahre

viel Gesundheit, Kraft, Zufriedenheit und Gottes Segen.

Neue Küche für Fachkrankenhaus Bethanien in Hochweitzschen

Am 08.07.2008 wurde die neueKüche des FachkrankenhausesBethanien in Hochweitzschen vonSiegfried Ziegler, Geschäftsführerder Diakoniegesellschaft Mittel-deutschland gemeinützige GmbHund der Klinikleitung sowie den Mit-arbeitern offiziell eröffnet und derManagement- und Servicegesell-schaft für soziale Einrichtungen(MSG) zum Betrieb übergeben.In den vergangenen Monaten wurdedas Gebäude der alten Wäscherei ineine moderne und funktionale Küchemit 400 Quadratmeter umgebaut.Insgesamt eine Million Euro betru-gen die Baukosten. Allein die Aus-

stattung steht mit 250.000 Euro zuBuche.Mit der neuen Küche wird nach zwölfJahren endlich wieder auf dem Kli-nikgelände gekocht.„Da wir jetzt vor Ort kochen, verbes-sert sich auch die Qualität desEssens“, sagt Küchenchef Jörg Nau-mann. Er kocht seit 1991 für die Kli-nik- und Heimbewohner.Neben der Qualität der Mahlzeitenverbessern sich auch die Arbeitsbe-dingungen. Nach Aussage desKüchenchefs macht das Arbeiten inden neuen Räumen deutlich mehrSpaß. „Wir haben kürzere Wegezum Lager. Alles ist dicht nebenein-

ander. Die Geräte sind modernerund arbeiten schneller. Das bedeutetZeitersparnis“, so Naumann. Durchhelle hohe Arbeitsräume wird eineangenehme Atmosphäre geschaf-fen. Zudem konnte die Menge derAbfälle deutlich reduziert werden,weil bei der Produktion keine zusätz-lichen Reserven eingeplant werdenmüssen.Über den Tresen der Küche gehentäglich 350 Mahlzeiten für diePatienten der Klinik sowie für dieHeimbewohner der benachbarten„Brücke“. „Die Kapazität ist ausrei-chend für 500 Portionen“, ergänztSiegfried Ziegler.

BETHANIEN – aktuellZeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz

Fachkrankenhaus Bethanien Hochweitzschen

Grün, ja grün sind alle ihre Kleider, …Jessica Müller, Assistentin der Pflegedirektion

Aber das ist nicht alles, was dieguten Seelen des Krankenhausesauszeichnet. Seit nunmehr 17 Jah-ren gibt es die Grünen Damen in denZeisigwaldkliniken Bethanien Chem-nitz. Als ehrenamtliche Helferinnensind sie einmal wöchentlich auf denStationen unterwegs und besuchendort Patienten. Sie kommen insGespräch, hören vor allem zu undgeben so nicht nur allein stehenden,ortsfremden und älteren Menschendie Möglichkeit über Gott und dieWelt zu erzählen. Die Arbeit der grü-nen Damen ist eine Hilfe vonMensch zu Mensch und zeichnetsich im Wesentlichen dadurch aus,dass diese Hilfe ärztliche, pflegeri-

sche, therapeutische und seelsor-gerliche Bemühungen ergänzt. „Einehilfreiche und angenehme Unterstüt-zung“, so auch die Ansicht derSchwestern und Pfleger auf denStationen. Zu ihren Diensten gehörtdie Übernahme von Botengängen,das Erklären der Handhabung derTelefonkarte oder das Besorgen per-sönlicher Dinge in der Cafeteria. IhreHilfe ist einfach von unschätzbaremWert, und sie sehen selbst ihrenPlatz dort, wo dem Fachpersonal oft-mals die Zeit fehlt. Noch sind esrecht wenige Patienten, die dieUnterstützung der grünen Damenerfragen und es erfordert das Ein-fühlungsvermögen des Pflegeper-

sonals, zu erkennen, wann dieserBedarf besteht. Letztendlich bleibtnur noch eines zu sagen:

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BETHANIEN – aktuellFreiwilliges Soziales Jahr

Anna Grosch macht seit September 2007 ein Freiwilliges Soziales Jahr inden Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz. Träger des Freiwilligendienstesist das Kinder- und Jugendwerk Ost der Evangelisch-methodistischen Kir-che. Neben der Begleitung durch die Mitarbeiter in der Einsatzstelle wurdeAnna von den FSJ-Referenten des Kinder- und Jugendwerk Ost begleitet.Im folgenden Interview berichtet Anna über die Höhen und Tiefen ihrer Zeitin Chemnitz:

Warum hast du dich für ein FSJ im Ausland und speziell in Deutschland entschieden?Ich wollte Selbständigkeit lernen und eine andere Kultur, andere Menschen kennenlernen. In Deutschland war ichfrüher schon einmal und dieses Land hat mir gut gefallen.

Welche Erwartungen, Wünsche und Hoffnungen hattest du vor deinem FSJ?Ich wollte neue Erlebnisse, Erfahrungen und neue Leute kennen lernen! Diese Erwartungen haben sich auch erfüllt.

Welche Befürchtungen hattest du?Ich befürchtete, ganz allein in Chemnitz zu sein und niemanden zu finden, mit dem ich meine Sorgen und Nötebesprechen könnte.

Wie bist du mit Heimweh umgegangen?Die ersten zwei Monate waren sehr schlimm. Alles war ganz neu: Neue Sprache, neue Umwelt, neue Wohnung.Aber langsam habe ich mich daran gewöhnt. Ich habe viel unternommen und mir Aktivitäten gesucht. Dadurch hat-te ich keine Zeit für Traurigkeit.

Was gefällt dir besonders gut an deinem Leben hier und was vermisst du?Besonders gut gefällt mir die Freiheit, die ich hier habe. Was vermisse ich? Natürlich meine Familie, meine Freun-de und auch das leckere ungarische Essen.

Wie sah dein Leben in Ungarn aus? Meine Heimatstadt ist Kecskemèt. Dort habe ich ein Gymnasium besucht und ein „normales Schülerleben“ geführt.Vormittags war ich in der Schule, am Nachmittag habe ich Freunde getroffen und mich auf den Unterricht vorbereitet.

Was sind die größten Unterschiede zwischen dem Leben in Ungarn und dem Leben in Chemnitz?Hier muss ich selbst für mich sorgen und mich um alles kümmern.

Was hast du bisher im FSJ für dich oder über dich gelernt?„Der Herr selbst geht vor dir her. Er steht dir zur Seite und verlässt dich nicht. HAB KEINE ANGST!“

Was hast du nach dem FSJ vor?Ich möchte noch ein Jahr in Deutschland bleiben. Vielleicht kann ich mein FSJ verlängern und in einem Kranken-haus in Stuttgart fortführen. Danach gehe ich zurück nach Ungarn und möchte studieren. Aber das Leben ist uner-gründlich!

Hast du noch wichtige Tipps für andere junge Menschen, die ein FSJ im Ausland machen?Du darfst dich nicht zurückziehen, plane viele unterschiedliche Dinge – das hilft dir gegen Heimweh. Wenn du trau-rig bist und viele Schwierigkeiten hast, denke an diesen Psalm: „Bist du in Not, so rufe mich zu Hilfe! Ich werde dirhelfen...“

FSJ im AuslandEin Interview mit Anna Grosch aus UngarnMarco Ringeis, Referent für freiwilliges soziales Jahr

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BETHANIEN – aktuellKrankenhaus Bethanien Plauen

PatientencafeteriaAndreas Lehr, Betriebsleiter

Nachdem im letzten Jahr der Aus-bau des Untergeschosses der Con-tainerstation fertig gestellt und zurNutzung übergeben wurde, sind dieMonate Juni bis August dieses Jah-res, zumindest was die für alle sicht-baren Veränderungen betrifft, vonBaumaßnahmen im Außenbereichund der Patientencafeteria geprägtgewesen.Die Patientencafeteria im Unterge-schoss der Villa bedurfte dringendeiner Renovierung, nicht in ersterLinie wegen ihres Zustandes, son-dern mehr und mehr auf Grund derbeengten Raumverhältnisse. Durchden schon länger zurückliegendenFreizug eines unmittelbar angren-zenden Raumes ergab sich die Mög-lichkeit, die bestehende Patienten-cafeteria um den freigewordenenRaum zu erweitern, was in etwa derVerdopplung der Fläche entspricht.Zusätzlich ergab sich aus der Erwei-

terung des Raumes die Gelegenheit,einen direkten Zugang von der Cafe-teria zum Außenbereich zu schaffen.So wurde gemeinsam mit Planerund Mitarbeitern versucht, demCafeteriaraum eine ansprechende,moderne, aber auch dem Charakterdes Gebäudes entsprechende Ge-staltung zu verleihen und den Raumso effektiv als möglich auszunutzen.Parallel dazu wurde der Zugang zumAußenbereich durch einige Umbau-maßnahmen hergestellt und eineneue Außenterrasse angelegt. Nunsteht in Kürze eine schöne, neue, mitca. 20 Plätzen ausgestattete Cafete-ria für Patienten und Besucher zurVerfügung, deren Nutzung in denSommermonaten um das Angeboteiner Außenterrasse ergänzt wird.Eine weitere Baumaßnahme ist nunauch mit der Fertigstellung eineskleinen Parkplatzes auf unseremGelände Ende August realisiert wor-

den. Durch den Wegfall des altenVerwaltungsgebäudes und den Neu-bau der Admedia-Plauen hatten wirauf dem Gelände noch Platz, einenParkplatz mit 10 Stellflächen zu bau-en, der ab Anfang September für dieMitarbeiter zur Verfügung steht. Dabisher lediglich 3 Parkplätze auf demGelände zur Verfügung standen, istdies eine durchaus bemerkenswerteVerbesserung des Parkplatzangebo-tes, da weitere Parkmöglichkeitennur im Bereich der öffentlichen Stra-ßen bestehen, die natürlich auchvon den Anwohnern genutzt werden.Die Bilder sollen einen kleinen Ein-druck über das neu Entstandenevermitteln, aber natürlich ist auchjede und jeder Interessierte herzlicheingeladen, sich vor Ort persönlichzu überzeugen.

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BETHANIEN – aktuellZeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz

Einen langen Atem zu besitzen, hatin unserem Hause nicht nur in medi-zinischer und seelsorgerischer, son-dern auch in sportlicher Hinsichteine feste Tradition. Deshalb gingunsere Einrichtung am 19. Juni mitelf Mitarbeitern zum nun schon 5.Sponsorenlauf des Vereines Hospiz-und Palliativdienst Chemnitz an denStart. Dort legten dann 126 Läuferauf ihrer Strecke durch das Flem-minggebiet insgesamt 972 Kilometerzurück. Damit erzielten sie über dieeigens für den Lauf gewonnenen520 Spender eine Gesamteinnahmevon rund 21.000 Euro. Den Sportlernunseres Hauses ging die Pustebesonders lange nicht aus, so dasssie 3.803,80 Euro für ihre zurückge-legten Kilometer erspurteten. Dafürbedanken sich der Verein und wiruns an dieser Stelle noch einmalganz besonders bei den LäufernChristoph Granz, André Dickert,Veronika Buchholz, Klaus Morgen-roth, Brigitte Seidel, Elena Lindner,

Klaus-Benedikt Franke, Katja Korb,Daniel Hainich, René Haustein, InaEulitz und natürlich auch bei derenSponsoren.Der auf diese Weise eingenommeneGeldbetrag kommt sowohl der Aus-bildung von ehrenamtlichen Mitar-beitern als auch den Bewohnern desHospiz Chemnitz selbst zugute.Der Hospiz- und PalliativdienstChemnitz arbeitet seit seiner Grün-dung 1999 auf dem Gebiet derBetreuung und Begleitung von Men-schen am Ende ihres Lebensweges.Er bindet in seine Aktivitäten rundum ein menschenwürdiges Sterbenauch Partner wie etwa die Stadtmis-sion Chemnitz, den Caritasverband,die Chemnitzer Krankenhäuser, dieHeim gGmbH sowie Ärzte, Schwe-stern, Pfarrer, Sozialarbeiter undinteressierte Laien ein. Dabei fühltsich der Hospiz- und Palliativdienstden christlich-humanen Werten ver-pflichtet. Das Hospiz Chemnitz ver-fügt derzeit über 16 Betten in zwölf

Einzel und zwei Doppelzimmern.Der Tagessatz für die Betreuung derBewohner wird oft und dann zu rund90 Prozent von Kranken- und Pfle-gekassen getragen. Die verbleiben-den zehn Prozent sind vom Hospiz-und Palliativdienst über Spenden zufinanzieren. Für die ambulanten Lei-stungen werden jährlich derzeit etwa93.000 Euro benötigt. Deshalb hilftjede einzelne Spende, die Hospizar-beit im nunmehr vierten HospizSachsens zu ermöglichen. Und soträgt auch die von den Läufern undSponsoren erzielte Spendensummeganz wesentlich zur Fortsetzung undErhaltung dieses besonderen Dien-stes am Menschen bei.

Langer Atem für guten ZweckBethanien Mitarbeiter laufen für HospizarbeitUwe Dziuballa, Referent für Öffentlichkeitsarbeit

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BETHANIEN – aktuelledia.med/edia.con

Das Gebäude Zeisigwaldstr. 80besitzt im Ensemble der Bausubs-tanz Zeisigwaldkliniken eine beson-dere Bedeutung. In diesem Haushatte die Arbeit der Diakonissen amStandort Zeisigwaldstraße in Chem-nitz ihren Ursprung. Nach demUmzug der Stationen in den Betten-hausneubau im Krankenhausgelän-de wurde für das Gebäude eineNachnutzung gesucht. Dabei mus-sten Auflagen des Denkmalschutzesberücksichtigt werden.Seit Februar 2008 erfolgte eine voll-ständige Rekonstruktion der techni-schen Ausstattung des Gebäudessowie im Inneren der Umbau zu

Arztpraxen. Ab Herbst 2008 werdenals erste Mieter die Praxis von HerrnDr. Krug, Facharzt für Neurochirur-gie, die allgemeinmedizinische Pra-xis des MVZ edia.med Zeisigwald-straße sowie die Praxis für Psycho-therapie von Frau Stünkel die umfas-send rekonstruierten Räume bezie-hen. Für die noch zur Verfügung ste-henden Flächen haben bereits wei-tere medizinische Leistungserbrin-ger Interesse bekundet.Mit der Nutzung des Gebäudes alsOrt der ambulanten medizinischenVersorgung wird die Tradition derNutzung dieses Hauses fortgesetzt.In den Umbau, die Instandsetzung

und die Rekonstruktion des Gebäu-des wurden durch die BethanienKrankenhaus Chemnitz gemeinnüt-zige GmbH rund 1 Mio € investiert.

Umbau der Zeisigwaldstraße 80Dr. Edgar Strauch, Medizinischer Geschäftsführer der edia.med

Am 24. Juli wurde im Diakonissen-haus Leipzig der Grundlagenvertragfür die edia.con gemeinnützigeGmbH im Rahmen eines festlichenGottesdienstes unterzeichnet. DerName der in Mitteldeutschland täti-gen Holdinggesellschaft für Kran-kenhäuser, Altenpflege- und Rehabi-litationseinrichtungen, MedizinischeVersorgungszentren sowie weitereUnternehmungen im sozialenBereich verrät Wichtiges über ihrGrundanliegen: „e“ steht für dasgriechische Wort „ekklesia“, das „Kir-che“ bedeutet, „dia“ weist auf die„diakonia“, den Dienst am Men-schen, hin und „con“ beschreibt dasGemeinsame des Vorhabens. Denneben dies wollen die acht Gesell-schafter mit unterschiedlichen kirch-lichen Hintergründen und aus ver-schiedenen diakonischen Traditio-nen: diakonische Arbeit in erkennba-

rer Verbindung mit den Kirchen inökumenischem Miteinanderzukunftsfähig gestalten. Zum Kreisder Gesellschafter gehören die Aga-plesion gemeinnützige AG, dieAnhaltische Diakonissenanstalt Des-sau, die Bethanien-Diakonissen-Stif-tung, das Diakoniewerk BethanienFrankfurt, das Diakoniewerk MarthaMaria Nürnberg, das Ev.-Luth. Dia-konissenhaus Leipzig, das Ev.-meth.Diakoniewerk Bethanien Chemnitzsowie das Schwesternheim Betha-nien Hamburg. In den in Brand-Erbisdorf, Chemnitz, Dessau,Döbeln, Hochweitzschen, Klingen-thal, Leipzig, Plauen und Zwickauansässigen Einrichtungen deredia.con sind ca. 2.500 Mitarbeiter-innen und Mitarbeiter tätig. Zum Auf-sichtsratsvorsitzenden wurde Hel-mut Riener, Bad Rappenau, gewählt,der mit seinem Wirken in den ver-

gangenen 18 Jahren wesentlich zurerfolgreichen Entwicklung der in deredia.con verbundenen Einrichtun-gen beigetragen hat. Kaufmänni-scher Geschäftsführer ist SiegfriedZiegler; als medizinischerGeschäftsführer wird Dr. EdgarStrauch tätig sein. Zur Unterstützungdes diakonischen Anliegens auchauf Holding-Ebene wurde ein Theo-logischer Beirat gebildet.Der Verbund ist offen dafür, weitereUnternehmen der Region zu inte-grieren, die die Anliegen seinerArbeit teilen und bereit sind, sich aufdie gemeinsame Gestaltung diakoni-schen Handelns einzulassen.

Detailliertere Informationen zuGeschichte, Anliegen und den Ein-richtungen finden Sie in einer Zeit-schrift, die in den nächsten Wochenerscheinen wird.

Grundlagenvertrag für die edia.con gGmbHPastor Frank Eibisch, Theologischer Geschäftsführer

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BETHANIEN – aktuell

100 Jahre soziales Bekenntnis der Ev.-methodistischen KircheHerzlichen Glückwunsch – Das Soziale Bekenntnis der Evangelisch-methodistischen Kirche wird 100 JahrePastor Frank Eibisch, Theologischer Geschäftsführer

Vor 100 Jahren beschloss die welt-weit organisierte Generalkonferenzder damaligen Bischöflichen Metho-distenkirche einen für die Gesamtkir-che verbindlichen Text, der auf diesozialen Nöte der damaligen Zeitreagierte. Bis heute einzigartig ist,dass solche politischen Aussagenvon einer Kirche in den Rang einesBekenntnisses erhoben und damit ineinen für den Glauben grundlegen-den Status erhoben wurde. Voraus-gegangen war dem zum einen, dassdie methodistische Bewegung sichbereits in ihrem Ursprung als einAusdruck christlichen Glaubens ver-stand, der sich mit gesellschaftlichenMissständen nicht einfach abfindenwollte. Nicht von ungefähr waren die

Gründer der ersten Gewerkschaftenin Großbritannien Methodisten. Zumanderen war in kirchlichen Kreisen inden USA, aber auch in Deutschlandam Ende des 19. Jahrhunderts diesoziale Frage als Herausforderungan die Kirche neu ins Bewusstseingerückt. Liest man das ursprünglicheBekenntnis (siehe S. 17 linkerKasten), so entdeckt man, wie direktund offen darin die brennenden Nöteinsbesondere der Arbeiterinnen undArbeiter angesprochen wurden.Im Laufe der Geschichte wurde die-ses Soziale Bekenntnis zu einemumfangreicheren Text ausgebaut,der alle vier Jahre von der General-konferenz der Evangelisch-methodistischen Kirche auf dem

Hintergrund aktueller Entwicklungenund Ereignisse überarbeitet wird.Darin finden sich Aussagen zu denverschiedensten Bereichen globalenund gesellschaftlichen Lebens. Sofinden dort Fragen der Gentechnolo-gie heute ebenso ihren Platz wie einverantwortlicher Umgang mit Sexua-lität; ökologische und soziale Proble-me haben darin ebenso Raum wieThemen der Gesundheit, des Zu-sammenlebens der Generationenoder der globalen Wirtschaft. Zu Fra-gen von Krieg und Frieden kannman da etwas lesen, aber auch zueinem geordneten Verhältnis zwi-schen Arbeitgebern und Arbeitneh-mern. Und das ist nur ein kleinerAusschnitt aus dieser umfangrei-chen kirchlichen verbindlichen Ver-lautbarung, zu der das sozialeBekenntnis von 1908 angewachsenist.Am Ende dieses ausführlichen Tex-tes findet sich heute eine Passage,die mit den Worten „SozialesBekenntnis“ überschrieben ist (sieheS. 17 rechter Kasten). In diesen Sät-zen wird beschrieben, auf welchenGrundsätzen christlichen Glaubensdie politischen Aussagen und dassoziale Handeln der Evangelisch-methodistischen Kirche beruhen.Alle Gemeinden der Evangelisch-methodistischen Kirche weltweit sindangehalten, mit diesen Worten min-destens einmal jährlich in einemGottesdienst ihren Glauben zubekennen.

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BETHANIEN – aktuell

Das soziale Bekenntnis der Evangelisch-methodistischen Kirche 2008 –

Abschluss der Sozialen Grundsätze

Wir glauben an Gott, den Schöpfer der Welt,und an Jesus Christus, den Erlöser alles

Erschaffenen,und an den Heiligen Geist,

durch den wir Gottes Gaben erkennen.Wir bekennen, diese Gaben oft missbraucht

zu habenund bereuen unsere Schuld.

Wir bezeugen,dass die natürliche Welt Gottes Schöpfungswerk ist.

Wir wollen sie schützenund verantwortungsvoll nutzen.

Wir nehmen dankbardie Möglichkeiten menschlicher Gemeinschaft an.Wir setzen uns ein für das Recht jedes Einzelnen

auf sinnvolle Entfaltung in der Gesellschaft.Wir stehen ein für das Recht

und die Pflicht aller Menschen,zum Wohl des Einzelnen

und der Gesellschaftbeizutragen.

Wir stehen ein für die Überwindungvon Ungerechtigkeit und Not.

Wir verpflichten uns zur Mitarbeitam weltweiten Frieden

und treten ein für Recht und Gerechtigkeitunter den Nationen.

Wir sind bereit,mit den Benachteiligten

unsere Lebensmöglichkeiten zu teilen.Wir sehen darin eine Antwort auf Gottes Liebe.

Wir anerkennen Gottes Wortals Maßstab in allen menschlichen Belangen

jetzt und in der Zukunft.Wir glauben

an den gegenwärtigen und endgültigen Sieg Gottes.Wir nehmen seinen Auftrag an,

das Evangelium in unserer Welt zu leben.Amen.

Das soziale Bekenntnis der Bischöflichen Methodistenkirche von 1908Die Bischöfliche Methodistenkirche tritt ein

• für gleiche Rechte und völlige Gerechtigkeit für alleMenschen in allen Stadien ihres Lebens.

• für das Prinzip von Beratung und Schiedsverfahrenbei Meinungsverschiedenheiten in der Industrie.

• für den Schutz der Arbeiter vor gefährlichen Maschi-nen, vor Berufskrankheiten, Verletzungen undTodesfällen.

• für die Abschaffung der Kinderarbeit.

• für eine Regelung der Arbeitsbedingungen für Frau-en, die die körperliche und moralische Gesundheitder Gesellschaft sichert.

• für die Abschaffung des Ausbeutersystems.

• für die schrittweise, vernünftige Verkürzung derArbeitszeit bis zum niedrigsten durchführbarenPunkt, verbunden mit Arbeit für alle, die für ein wahr-haft menschliches Leben erforderlich ist.

• für einen arbeitsfreien Tag in der Woche.

• für einen zum Lebensunterhalt ausreichenden Lohnin allen Industriezweigen.

• für einen dem jeweiligen Industriezweig höchstmög-lichen Lohn und für die erreichbar gerechteste Ver-teilung der Industrieprodukte.

• für die Anerkennung der Goldenen Regel und derGesinnung Christi als höchstes Gesetz in der Gesell-schaft und als sicheres Heilmittel für alle sozialenKrankheiten.

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BETHANIEN – aktuell

Am 21. April 2008 jährte sich zum200. Mal der Geburtstag von JohannHinrich Wichern, einem der Grün-derväter evangelischer Diakonie.Grund genug, auch hier an ihn zuerinnern.Der gebürtige Hamburger kehrtenach erfolgreichem Theologiestu-dium in seine Heimatstadt zurück,wo er zunächst keine Pfarrstellebekam. Stattdessen nahm er dieAufgabe eines Oberlehrers in einerkirchlichen Sonntagsschule an.Sonntagsschulen waren dazu da,den Kindern der ärmsten Bevölke-rungsschichten wenigstens am ar-beitsfreien Sonntag grundlegendeBildung angedeihen zu lassen. DennKinderarbeit war in der Zeit derwachsenden Industrialisierung All-tag. Wichern bekam auf diese Weiseunmittelbaren Kontakt zum Elend

des Proletariats, das ihn tief erschüt-terte. Vor allem die Kinder lagen ihmsehr am Herzen, zumal er sah, dassdie soziale Not auch zu Verwahrlo-sung führte und den jungen Men-schen jede Entwicklungsperspektiveraubte.

So gründete er 1833 in einer ehe-maligen Bauernkate, die den Namen„Das Rauhe Haus“ trug, eine Wohn-stätte für Jungen im Alter zwischen12 und 16 Jahren. Im ersten Jahrfanden dort zwölf junge Bewohnereine Heimstatt. Seit 1835 wurdenauch Mädchen aufgenommen. Endeder 1870er Jahre konnte die 1000.Aufnahme verzeichnet werden. Umder großen Herausforderung ge-wachsen zu sein, begann Wichernmit einer eigenen Ausbildung vonBetreuern für die Kinder, aus der1844 das Bruderhaus entstand.Höchst interessant ist das moderneErziehungsprinzip, das Wichern derArbeit im Rauhen Haus zugrundelegte. So war es ihm wichtig, die Indi-vidualität und Freiheit der Kinder zubeachten. Für das Zusammenlebenentwickelte er Familienstrukturen.

Immer 12 Kinder lebten gemeinsammit einem Betreuer in einem Hausoder einer Wohneinheit – ein Prinzip,das heute beispielsweise in denSOS-Kinderdörfern erfolgreich wei-tergeführt wird. Arbeit und Bildunggehörten für ihn unauflöslich zusam-men. Und die Strukturierung der Zeitund damit des Tages- und Jahresab-laufes wurden für die jungen Men-schen, die oftmals kein geregeltesLeben kannten, zu einer großen Hil-fe, dem Leben Ordnung zu verlei-hen. So erfand Wichern beispiels-weise für die Vorweihnachtszeit denAdventskranz, der im Rauhen Hausübrigens 28 Kerzen hatte – 24 für dieDezembertage bis zum Fest und vierweitere für die Adventssonntage.

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„Die Liebe gehört mir wie der Glaube …“Zum 200. Geburtstag von Johann Hinrich Wichern - einem Gründervater der Diakonie - 1. TeilPastor Frank Eibisch, Theologischer Geschäftsführer

Johann Hinrich Wichern (1808-1881)Quelle:Wikipedia

Lithografie von 1834 • Quelle: www.rauheshaus.de

Quelle: www.medienwerkstatt-online.de

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INHALTEditorial 2

Bethanien – Das Thema 3

Alt sein – krank sein 3

Jeder will es werden – keiner will es sein 4

Gesundheit und Fitness im Alter 6

Hüftgelenksnahe Oberschenkel-brüche des alten Menschen 7

Altern mit Rheuma 8

Is(s)t man (sich) alt? 10

Bethanien – aktuell 12

Neue Chefärztin in der Klinik für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie 12

3. Bauabschnitt - Halbzeit beim Hochbau 13

Projektarbeit zum Thema„Schutzimpfung“ 14

Grün, ja grün sind alle ihre Kleider, … 15

FSJ im Ausland 16

Patientencafeteria 17

Langer Atem für guten Zweck 18

Umbau der Zeisigwaldstraße 80 19

100 Jahre soziales Bekenntnis der Ev.-methodistischen Kirche 20

„Die Liebe gehört mir wie der Glaube …“ 22

Personelles 23

Fotowettbewerb 29

Vorschau/Termine 30

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Fotowettbewerb 2008

African EmotionsBeatrix Morgenroth-Leipodt

Kinder in JerusalemUwe Dziuballa

Kinderstube in Bethanien PlauenBarbara Thoß

BaumblüteRegine Bartsch

FrühlingRegine Bartsch

Dampflokromantik im ErzgebirgeRegine Bartsch

Ein „Rucksack“ voller GlückGabriele Müller

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Herausgeber:Bethanien Krankenhaus Chemnitz gemeinnützige GmbHEvangelisch-methodistisches Diakoniewerk Bethanien e. V.Zeisigwaldstraße 101 • 09130 ChemnitzTelefon: 0371 430-0Telefax: 0371 430-1014e-mail: [email protected] www.bethanien-sachsen.de

Redaktionsleitung:Theol. Geschäftsführer Pastor Frank Eibisch

Layout:teamdesign gmbhStraße der Nationen 84 • 09111 ChemnitzTelefon: 0371 52377-0e-mail: [email protected]

Druck:bd druckerei dämmigFrankenberger Straße 61 • 09131 ChemnitzTelefon: 0371 414233e-mail: [email protected] www.druckerei-daemmig.de

Mitglieder des Redaktionskreises:Uwe DziuballaPastor Frank EibischUlrike FörsterFrederike FürstUlrike JahnAndreas LehrPfleger Michael MorgenrothJessica MüllerJohannes RümmlerHans-Ulrich SchipDr. Volker Wittig

Vorschau/Termine

Weihnachtsfeiern 200829. 11. 13.00 Uhr Stationssingen zum Advent

in den Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz

02. 12. Weihnachtsfeierim Krankenhaus Bethanien Plauen

09. 12. Weihnachtsfeierder Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz in der Markuskirche

17. 10. 14.00 Uhr Richtfest für den 3. Bauabschnittder Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz

LeserbriefkastenLeserzuschriften und Anregungen an die Öffentlichkeitsarbeit nehmen wir gern entgegen.Schreiben Sie uns:

Bethanien Krankenhaus Chemnitz gemeinnützige GmbHÖffentlichkeitsarbeitZeisigwaldstraße 10109130 Chemnitz

oder e-mail: [email protected]