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kidoblick kido blick Die Zeitschrift der Bethanien Kinder- und Jugenddörfer Nr. 42 · 2/2017 n Schwalmtal: Das Familienzentrum als generationsübergreifender Treffpunkt n Bergisch Gladbach: Der Fahrdienst – Seelentröster auf 4 Rädern n Eltville: Susanne Lange – 20 Jahre Kinderdorfmutter n Dominikanerinnen: Matinée im Haus Clee kido blick – Kinderdorf im Sozialraum Auf gute Nachbarschaft Auf gute Nachbarschaft

kido blick - Bethanien Kinderdoerfer€¦ · n Dominikanerinnen: Matinée im Haus Clee – Kinderdorf im Sozialraum Auf gute Nachbarschaft. 2 Herzlich Willkommen kido blick Nr. 40

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kidoblickkidoblickDie Zeitschrift der Bethanien Kinder- und Jugenddörfer Nr. 42 · 2/2017

n Schwalmtal: Das Familienzentrum als generationsübergreifender Treffpunkt n Bergisch Gladbach: Der Fahrdienst – Seelentröster auf 4 Rädern n Eltville: Susanne Lange – 20 Jahre Kinderdorfmutter n Dominikanerinnen: Matinée im Haus Clee

kidoblick

– Kinderdorf im Sozialraum

Auf gute NachbarschaftAuf gute Nachbarschaft

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2 Herzlich Willkommen

kidoblick Nr. 40 · 3/2016

Liebe Leserinnen und Leser,die Überschrift unserer zweiten Ausgabe des „kidoblick“ in diesem Jahr lautet „Kinderdörfer im Sozialraum“. Ein sperrigerFachbegriff, wie ich finde. Damit ist, einfach ausgedrückt, gemeint,wie sich unsere Kinder und Jugendlichen, unsere Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter, unsere Institution Kinderdorf insgesamt, imregionalen Umfeld austauschen, beteiligen und vernetzen.

Unsere Kinder gehen in die örtlichen Kindertagesstätten undSchulen oder beginnen eine Ausbildung in ortsnahen Hand-werksbetrieben etc. Sie feiern auch Geburtstage mit ihren Freun-den aus der Schule, sie nehmen am Vereinsleben vor Ort teil undsind in den Pfarrgemeinden eingebunden. Aber das soll natür-lich keine Einbahnstraße sein.

Insofern freuen wir uns, wenn Freunde unserer Kinder undJugendlichen aus der Kita, aus der Schule in unseren Familien und Gruppen zur Geburtstagsfeier oder einfach „nur so“ zumSpielen kommen. Wir sehen gerne die Kinder und Jugendlichenaus der Nachbarschaft auf unseren schönen und großen Spiel-plätzen und freuen uns, wenn die Eltern mit unseren Mitarbeiternins Gespräch kommen und sich Freundschaften entwickeln.

Dazu dienen auch die in allen Bethanien Kinder- und Jugend -dörfern stattfindenden Feste, wie Sommerfest, Herbstmarkt,Martinsmarkt, etc., die von vielen Tausend Freunden und Nach-barn besucht werden. Oder die Aussendung des Friedenslichtes,die in Schwalmtal im Kinderdorf beginnt, die Sternwanderung imKinderdorf Eltville oder die Fronleichnamsprozession, die imKinderdorf Bergisch Gladbach endet.

Sie sehen, unsere Bethanien Kinder- und Jugenddörfer sind offene Orte der „sozialräumlichen“ Begegnung und des Austau-sches, ohne verschlossene Eingangstüren etc. Machen Sie davonGebrauch, nutzen Sie die Gelegenheit und schauen Sie bei unsvorbei. Wir freuen uns auf Sie!

Eine schöne und erholsame Sommer- und Ferienzeit wünscht vonHerzen

Ihr

Werner Langfeldt Geschäftsführer

ImpressumHerausgeber: Bethanien Kinderdörfer gGmbH Ungerather Straße 1–15 · 41366 Schwalmtal-Waldniel Fon: 02163 4902-220 · Fax: 02163 4902-230www.bethanien-kinderdoerfer.de V.i.S.d.P.: Werner Langfeldt, GeschäftsführerRedaktion: Susanne Gonswa Gestaltung: Ulrike Jasser, HeinsbergUnsere Zeitschrift kidoblick erscheint dreimal jährlichin einer Auflage von 3.500 Exemplaren. Sie wird vonden Caritas Werkstätten Köln auf umweltfreundlichemPapier gedruckt.

Inhalt

3 Zwischen Himmel und Erde

4 Titelthema

Auf gute Nachbarschaft

– Kinderdorf im Sozialraum

7 Fachlich• Die Kinderdörfer beim Deutschen

Kinder- und Jugendhilfetag

8 Leben und Arbeiten in Bethanien

9 Leben in Schwalmtal

• Impressionen vom Kinderdorffest

• Ein ganz normaler Kindergarten

12 Leben in Bergisch Gladbach

• Angebote rund um die Kirche

• Seelentröster auf vier Rädern

15 Leben in Eltville

• Die Kinder rasen durch das Haus

• Bischof besichtigt Kinderdorf

18 Das Neueste

20 Leben bei den Dominikanerinnen von Bethanien

• Vernetzung im Orden

• Matinée in Haus Clee

22 Persönlich & Termine

23 Ihre Hilfe

Sie möchten den kidoblick 3 x jährlich kostenfreilesen? Melden Sie sich an unter 02163 4902-220oder per E-Mail an [email protected]

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Zwischen Himmel und Erde 3

Endlich Urlaubszeit, eine Zeit,in der ich völlig neue Räumebetreten darf.

Wenn nicht mehr der Wecker das Auf-stehen bestimmt und die normale All-tagsordnung außer Kraft gesetzt ist,genieße ich die Freiräume, die dadurchentstehen. Ein Freiraum, der ganz neugefüllt werden kann: mit neuen Ein -drücken von unbekannten Gegendenund fremder Kultur, mit Dingen, dieschon lang erledigt werden sollen,einem dicken spannenden Buch, dassauch bis spät in die Nacht an einemStück weitergelesen werden kann, oderMenschen, die schon lange auf einWiedersehen warten.

Andererseits darf der Freiraum aberauch einfach und ungezwungen nachBelieben frei bleiben. Stichworte wieAusschlafen, Rumgammeln, Chillenhaben hier einen Platz. Ich habe denLuxus, einfach da zu sitzen und aufeinen Punkt zu gucken, andere Men-schen zu betrachten, oder mich aneinem bestimmten Platz länger an dermich umgebenden Natur zu erfreuen, zumir selbst zu kommen. Und manchmalbringt mich dieses zu mir selbst kom-men auch wieder mit dem in Berührung,was im Alltag nur wenig Raum hat,meine Träume, Wünsche, Sehnsüchte.Ich spüre, wie nah oder weit entferntich von dem bin, was mir wichtig istoder war. Damit steigen auch die Gefühle in mir hoch und ich komme inKontakt damit, wie es mir nun wirklichgeht, quasi hinter dem „Danke, gut!“Ich spüre, wie zufrieden ich mit mei-

nem Leben gerade bin, was mich glück -lich macht, aber auch was mir fehlt.

Wenn es jetzt gut läuft, bekommt nichtdie Mitschwester, die vielleicht gerademit mir Ferien macht, meine Unzufrie-denheit ab, sondern ich nehme mir denRaum, den Wünschen nach Verände-rung in Ruhe nachzuspüren. Vielleichtist die Mitschwester ja bereit mir zu -zuhören und nach Möglichkeiten zuschauen, was davon sich realisierenlässt und wie ich meinem Leben einekleine oder größere Wendung gebenkann. Aber genau hier bekommt auchGott, als der beste „Katharinaverste-her“ einen Platz, weil ich mich vor ihmso ungeschminkt ehrlich zeigen kann,ihm und damit auch mir nichts vor -machen muss, was mich entlastet undauch befreit. Dann komme ich aus derUrlaubszeit mit einigen konkreten Veränderungen, die sich in mir bereitsvollzogen haben, oder ich weiß besser,wie ich ohnehin anstehende Verände-rungen angehen will.

So wünsche ich allen, die nach derUrlaubszeit eine größere Veränderung

erleben, Einschulung, Schulwechsel,Beginn einer Ausbildung, Berufs -wechsel oder Umzug, etc. eine guteStra tegie, diesen Neubeginn positiv zugestalten. Aber viel Kraft zum Durch-halten wünsche ich auch allen, die sichmit inneren Veränderungen befassenwollen, z.B. Beziehungen neu zu bele-ben, mehr Pausen im Berufsalltag ein-zuplanen, einen lang schwelenden Konflikt zu klären, mal wieder ein gutesBuch zur Hand zu nehmen, oder in ihrenAlltag Zeit für Stille und Meditation einzuplanen.

Auf welchen Wegen auch immer Sie sichselbst und möglicherweise auch demGuten, was Gott für sie bereit hält, aufdie Spur kommen–eine wunderschöne,erholsame und spannende Ferienzeit!

Sr. Katharina,

Generalpriorin

Kommt, und ruht ein wenig aus(nach Mk. 6,31)

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4 Titelthema

Meine 15-jährige Nichte antwortete aufmeine Frage, was denn Sozialraum sei,mit: „Na das ist da, wo ich mich mit mei-nen Freunden treffe, zur Schule gehe undzum Shopping.“ Für die bei uns leben-den Kinder ist all das nicht ganz so selbst-verständlich: Sie sehen sich in der Weltaußerhalb des Kinderdorfes oft mit derFrage konfrontiert, warum sie nicht beiihren Eltern leben.

Warum ist der Sozialraum geradefür unsere Kinder so wichtig?

Aufgrund solcher Erfahrungen haben sieAngst vor Stigmatisierung. Es fällt ihnenschwer, soziale Kontakte zu knüpfen undaufrecht zu erhalten. Aber gelingendeLebensbewältigung ist außerhalb des Kinderdorfes durch Integration in ein sta-biles Umfeld möglich und dies wiederumkann auffälliges Verhalten reduzieren.

Auch zum Übergang ins Erwachsenenle-ben gehören verlässliche und trag fähigeBeziehungen – Netzwerke durch Vereine,Freunde und Arbeitskollegen.

Möglichkeiten der Integration inden Sozialraum

Ab der Einschulung sind unsere Pädago-

ginnen und Pädagogen darum bemüht,

Kinder in Vereinen in der Region zu ver -

orten. Auch, wenn die Kinder eine Ver-

eins tätigkeit gefunden haben, die ihnen

gefällt, müssen wir oft intervenieren,

damit die Teilnahme – etwa an Feuerwehr,

Fußballtraining oder Tanzen – wirklich

regelmäßig stattfindet.

Kontakt zu Kirchengemeinden ergibt sich

beispielsweise durch die evangelische

Taufe und Konfirmation in der Kirche im

Ort. Katholische Gottesdienste finden im

Kinderdorf selbst statt: Zu Taufe, Kom-

munion und Firmung, sind immer auch

externe Gäste eingeladen – so wie auch

wir Gäste in der lokalen katholischen

Kirche sind.

Weitere soziale Kontakte entstehen in

Kitas, Schulen und Ausbildungsbetrie-

ben, in die unsere Kinder und Jugend-

lichen gehen. Regelmäßiger Austausch

sowie gegenseitige Einladungen zu

Geburtstagen fördern die Integration

unserer Kinder. Auch freiwillige Praktika,

z.B. während der Ferien, haben schon oft

zur Zusage eines späteren Ausbildungs-

platzes geführt.

Einen großen Beitrag zur Integration in

den Sozialraum leisten außerdem ehren-

amtliche Mitarbeiter, die durch Einzelbe-

treuung von Kindern, Unterstützung von

Kinderdorffamilien und -wohngruppen,

viele Stunden an „Freizeit“ einbringen.

Sie sind häufig das Bindeglied zwischen

Kinderdorf und Gemeinde bzw. Region.

Abschließend darf auch nicht der Beitrag

des Kinderdorfes vergessen werden, der

durch öffentliche Feste, Ausstellungen

und Basare eine regionale Brücke schlägt

und Integration in den Sozialraum ent-

scheidend fördert.

Regina Kalthoff,

Erziehungsleitung Eltville

Kinderdorf im Sozialraum

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Titelthema 5

Als wir vor acht Jahren als Kinderdorf -familie in den Nachbarort gezogen sind,wusste ich nicht, was der Umzug an Veränderungen für uns mit sich bringt.Als Teil einer ganz „normalen Nachbar-schaft“ wurden auch neue Erwartungenan uns heran getragen. Zunächst hieß es,die Vorurteile und Ängste der Nachbarnernst zu nehmen. Das Feiern des Richt -festes und ein Tag der offenen Tür konn-ten das erste Eis brechen. Aber auch dieKinder mussten einige neue Gepflogen-heiten kennen lernen. So sahen die Nach-barn es nicht gerne, wenn sie ungefragtauf deren Höfe rumsprangen, nur um malzu gucken, was da gerade los ist.

Die Nachbarschaft ganz nebenheran die besondere Großfamilie heranführen

Und dann kamen die ersten Straßenfesteund Geburtstage. Da hieß es auch fürmich als Kinderdorfmutter, aber ebenauch als neue Nachbarin, Röschen zu drehen, Grün zu schneiden und kleine Lieder einzustudieren. Und dabei, so ganz nebenher, von uns als Großfamilie zu berichten und die Ohren aufzuhaltenfür eventuelle Missverständnisse oderFragen.

In der Schule bemerkte ich beim Eltern-abend, dass auch hier Aufklärungsarbeitzu leisten war. Viele konnten die Erzählun-gen ihrer Kinder über die besondere Groß-familie nicht einordnen. Andererseitsschienen Hemmschwellen, die es vorhergab, nicht da zu sein. Wir konnten unsanfangs kaum vor Verabredungen retten.Unsere Kinder gaben in der Schule dieneue Adresse an, und schrieben nicht„Kinderdorf“ dazu. Dies machte es ihnenleichter, akzeptiert zu werden. Auch derKontakte von mir zu anderen Familien im

Ort wurde anders. Ich wurde mehr alsMutter und Nachbarin angesehen, als nur als Fachfrau oder Kinderdorfmutter.

Präsenz zu zeigen in der Nachbar-schaft hilft, Klatsch und Tratsch zu entkräften

Aber es gibt auch viel Klatsch und Tratsch.Es ist notwendig, eine hohe Präsenz indem nachbarschaftlichen Miteinander zuhalten, um rechtzeitig und behutsamTratsch zu steuern und zu entkräften. Aufder einen Seite war der neue Sozialraumfür uns eine Herausforderung, auf deranderen Seite waren auch wir mit unse-rem ungewöhnlichen Lebensmodell neufür die Nachbarschaft. Inzwischen sindunsere Kinder die größten Amerner Fansbeim Fußball; sie verstärken den Kinder-chor der Kirche und seit wir bei den Schüt-zen eingetreten sind, sind bei uns allemittendrin und voll dabei.

Das Kinderdorf als Schutzraum

Trotz allem vermisse ich manchmal denSchutzraum des Kinderdorfes. Auch dasKinderdorf ist im Sozialraum Waldniel mittendrin und doch gibt die Institutionmit ihrem Gelände einen geschützten Rahmen, in denen die Kinder und Jugend-lichen sich freier entfalten können. Für

die Pädagogen ist der Umgang mit man-chen Kindern, die sich noch ausprobie-ren müssen und in ihrem Sozialverhaltennoch nicht so gefestigt sind, im Kinderdorfeinfacher.

Als Kinderdorffamilie in Amern zu leben,ist eine besondere Chance, aber auch eineHerausforderung. In einer traditionsrei-chen Nachbarschaft mit all unseren ganzbesonderen Kindern und Jugendlichen zuleben und trotzdem im sozialen Raumintegriert und akzeptiert zu sein, ist einschönes Gefühl und dass uns das hierbisher so gut gelungen ist, ist ein „Danke-schön“ an die Nachbarschaft und an unsere Kinder/Jugendlichen wert.

Nicole Kommer, Kinderdorfmutter Schwalmtal

Kinderdorfmutter Nicole Kommer erzählt

Eine Kinderdorffamilie im Nachbarort

Die Kinderdorffamilie von KinderdorfmutterNicole Kommer lebt außerhalb des Kinderdor-fes in einer ganz traditionellen Nachbarschaft

Beim Schützenfest feiert die ganze Kinderdorffamilie inzwischen mit

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6 Titelthema

Wir gehören doch zusammen

Mitten in unserem Bethanien Kinder- und

Jugenddorf in Bergisch Gladbach steht die

Kirche, ein auffallendes und prägendes

Bauwerk. Noch prägender für unser Kin-

derdorf sind jedoch die Menschen und die

Tatsache, dass die Dominikanerinnen von

Bethanien als Gründer und Träger, aber

auch als mit unseren Kindern und Mitar-

beitern ihr Leben teilende Gemeinschaft

das religiöse Leben zu einem konstitutiven

Bestandteil des Kinderdorfs gemacht

haben.

Gleichzeitig sind wir aber auch Teil des

Stadtteils Bergisch Gladbach-Refrath und

der Pfarrgemeinde St. Johann Baptist. So

war und ist es immer ein Anliegen, eine

gute Kooperation zu pflegen, voneinan-

der zu wissen, miteinander zu feiern und

sich gegenseitig zu bereichern, wo es

möglich ist. Auch für unsere Kinder ist es

wichtig, das religiöse Leben auch außer-

halb des Kinderdorfes zu verorten. Hier

entstehen Bindungen über das Kinderdorf

hinaus, ein Sozialraum, der uns sehr am

Herzen liegt.

Wie zeigt sich so etwas, woran wird es

sichtbar? Ohne Wertung und Rangfolge

möchte ich die vielen Schauplätze und

Gelegenheiten guter Kooperation aufzäh-

len, als da wären:

n Zweimal jährlich gibt es Gesprächs-

runden mit dem Pastoralteam der

Pfarrgemeinde St. Johann Baptist

n Integration unserer Kinderdorf-Stern-

singer in den großen Kreis der Pfarr -

gemeinde

n Gestaltung von Familienmessen in der

Gemeinde in enger Kooperation von

Kinderdorf und Familienmesskreis der

Gemeinde

n Großer Abschluss der Fronleichnams-prozession mit der ganzen Pfarr -gemeinde bei uns im Kinderdorf, dieKinder schmücken zuvor das Kinder-dorf mit Blumenbildern und einem großen Blumenteppich

n Integration unserer Messdiener in dieMessdienerschar der Pfarrgemeinde

n Sternwallfahrt aller Kommunionkindermit abendlichem Abschluss bei uns

n Das Kinderdorf als Tagungsort fürwichtige Gremien und Klausurtage derPfarrei

n Wahl unserer Sr. Roswitha-Veronika inden hiesigen Pfarrgemeinderat

n Gestaltung meditativer Impulse beibesonderen Anlässen (z. B. als für eini-ge Wochen ein Flüchtlingsboot mittenin der Kirche in unserer Pfarrei stand)

n ... und vieles andere mehr.

Wenn Schwestern, Mitarbeiter und Kin-der im Kinderdorf und in der Pfarrei nichtnur ein „Nebeneinander“, sondern einechtes „Miteinander“ wünschen, dann istnoch viel mehr möglich. Dazu gehört einegehörige Portion Kreativität und die festeÜberzeugung, dass man zusammen -gehört und – um diesen Werbespruch zubenutzen – dass „das Wir gewinnt“.

Martin Kramm, Kinderdorfleiter Bergisch Gladbach

Religiöses Leben im Kinderdorf im Kontext der Pfarrgemeinde

Pfarrer Kissel feiert den Abschluss der Fronleichnamsprozession im Kinderdorf

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Fachlich 7

Mit einem eigenen Stand waren die

Bethanien Kinderdörfer beim Deut-

schen Kinder- und Jugendhilfetag in

Düsseldorf vertreten. Drei Tage lang

präsentierten sich alle drei Standorte in

ihrem Spektrum, vorwiegend aus der

Freizeitpädagogik: Kinderzirkus, Musik-

schule, Verselbständigungsangebote

wie Kochkurse, Taschen sprayen, Sucht-

prävention durch Rauschbrillen oder

auch Sexualpädagogik. Alles wurde

bewusst zum Mitmachen und Auspro-

bieren konzipiert, die Besucher hatten

sichtlich Spaß an der bethanischen

Gemeinschaft und ihrem Angebot.

Die Kinderdörferbeim DeutschenKinder- und Jugendhilfetag

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8 Leben und Arbeiten in Bethanien

Suchen auch Sie beruflich ein neues Zuhause?Dann bewerben Sie sich initiativ unter [email protected]. Oder informieren Sie sich bei Katrin Krüger,unserer Kollegin im Personalmanagement: 02163 4902 223. Wir freuen uns darauf, Sie kennen zu lernen!

Das Kinderdorf hat es geschafft, mich 20 Jahre zu halten. Das zeigt, dass es nie langweilig war.

Es gibt in Bethanien etwas, das eine Bindung schafft, eine besondere Atmosphäre. An erster Stelle liegtdies sicher an den Beziehungen untereinander. Für einen guten Arbeitsplatz braucht es ein Gefüge, in dem jeder nach seinem Vermögen versucht, das Beste für ein gemeinsames Ziel zu geben,sich gegenseitig zu stärken, auf einander zu achten, sich den Rücken frei zu halten. Trotz der oft gefühlten Übermacht an Belastungen und Anforderungen. Es gibt immer noch so etwas wie ein gemeinsames Ringen nach dem besten Weg. Und das hat etwas mit Respekt und Wertschätzung zu tun. In gutem Arbeitsklima können gute Beziehungen entstehen. Und in guten Beziehungen können auch schwierige Situationen überhaupt erst auf Dauer ausgehalten werden.

Das ist Bethanien. Ich wünsche mir, dass die bethanischen Grundsätze auch weiterhin ihren Wert imeigenen Tun offenbaren. Und dann bleibt Bethanien weiterhin mehr als der Ort, an dem ich mein Geldverdiene. Dann ist es ein Ort zu bleiben – gern zu bleiben. Möglicherweise ist das ja auch ein Grund,zu kommen.

Erik Hensgen (47 Jahre) war 20 Jahre Erzieher in einer Kinderdorffamilie und hat im April 2016 den Pädagogischen Fachdienst im Bethanien Kinder- und Jugenddorf Eltville übernommen.

Gekommen, um zu bleiben – Arbeiten in Bethanien

Himmlisch kochen im Kinderdorf

Viele wichtige Begegnungen und Gemeinschaftserlebnisse in der Bibel haben mit Essen zu tun. Da hat man schon mal einen Engel am Tisch sitzen, und weiß es gar nicht. Daraus entstand die Ideeeines biblischen Kochabends im Kinderdorf. Beim gemeinsamen Kochen und Essen wurden Speisen aus der Bibel wie Ur, eine Frischkäsezubereitung für Fladenbrot, Petrusfisch oder gefüllteDatteln entdeckt. Und eines stellte Koch Leander Grohs von vornerein klar: in der Küche wird sichgeduzt! Anfänglich noch etwas schüchtern, ging es an die Töpfe und Pfannen. Die Priorin wurde kurz-

erhand zu Angela statt „SchwesterAngela“, die Kinderdorfmutter zu„Sabine“ und die Praktikantin mit-tendrin. „Das war schon etwas ungewohnt aber die Begegnung imGemeinsamen war toll. Und dass wir uns einen Abend geduzt haben,war ein sehr emotionales Erlebnis, das hätte ich mich zum Beispiel beiden Schwestern gar nicht getraut!“. Wichtig war, bewusst aus dem All-tag heraus zu gehen, in Gemeinschaft und im Glauben mit Kollegenverbunden zu sein, vor allem mit denen man sonst nicht so viel zutun hat. Rund ein Dutzend Teilnehmer lernten sich so außerhalb desKinderdorfalltags kennen. Beim Essen gab es immer wieder Impulsezum Thema Essen und Genießen aus der Bibel, die zum Schmunzelnaber auch zum Nachdenken anhielten. Ein Abend, der Leib und Seeleso gut getan hat, dass sich alle eine Wiederholung wünschten. Gesagt,getan: im Sommer folgt Runde zwei!

Daria Wirth

Kochen und Besinnen

Daria Wirth und Koch Leander Grohs leiteten durch denbesinnlichen Abend

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Leben in Schwalmtal 9

Kinderfest für Forscher und Entdecker

Was machen Bienen in der Nacht? Können Kartoffeln Strom leiten?Wie wird das Rot aus dem Filzstift eigentlich so strahlend? All daskonnten Besucher bei unserem großen Kinderfest für Forscherund Entdecker am 25. Juni an fast 50 Pavillons herausfinden.Impressionen von unserem Fest gibt es hier. Herzlichen Dank andie 47Design Werbeagentur für das Fotografieren unseres Festes.

Zur Pflanzung des Baums der Freundschaft hat die

Gemeinde Fahnchen mit Friedensbotschaften mitgebracht

Mit der Ahmadiyya Muslim Jamaat Gemei

nde

haben wir einen Baum der Freundschaft ge

pflanztDer Rhtythmuschor W

aldhausen hat uns bei

unserem Familiengottesdienst unterstutzt

Mit unserem Nachbarn dem BauunternehmerRoemer konnte ein eigenes Haus gebaut werdnen

Kinderfest fur Forscher und Entdecker -das

war unser Motto

Besonders beliebt am Schminkstand waren

Einhorner und die Eisprinzessin

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und noch ein bisschen mehr …

10 Leben in Schwalmtal

Es passiert nicht oft, dass so viele Kinder auf einmal getauft werden. Für PastorAymanns war es die größte Taufe, die er bisher hatte, sagte er. Von daher wurde dieSchwalmtaler Kinderdorfkirche ordentlich voll, um die Aufnahme der sieben Täuflin-ge in die Gemeinschaft der Kirche gebührend zu feiern. Schließlich ist es ein Freuden-fest, wenn Kinder ein großes JA zu Gott sagen und Teil der Gemeinschaft der Christenwerden wollen. Die Kinder selbst haben ihren Glauben in verschiedenster Weise aus-gedrückt – mit einem gemalten Bild zum Beispiel oder in einem persönlich geschrie-benen Glaubensbekenntnis. Glaube ist eine fröhliche Angelegenheit, deswegen wurdeauch im Anschluss im großen Kreis von ca. 150 Gästen in der Aula kräftig gefeiert. Dankder tollen Mithilfe eines ganzen Kinderdorfes, war es ein wirklich entspanntes Fest derGemeinsamkeit. Kinderdorfmutter Sr. Jordana

Freudenfest in Schwalmtal

Ein ganz normaler Kindergarten

Das Familienzentrum als genera-tionsübergreifender Treffpunkt

Heute ist Samstag und niemand erwar-tet, in der Kita Kinder zu treffen. Die Erzie-herinnen haben auch frei und trotzdemist ganz schön was los: Gemeinsam mitMama oder Papa findet für Kinder ab fünfJahren ein Selbstbehauptungskurs mitThomas Löhrke statt. Ein Angebot, dases bereits seit 2011 gibt.

Treffpunkt für Familien über den Ort hinaus

An diesem Kurs nehmen nicht nur Fami-lien aus der Kita Kaiserpark teil, sondernaus der ganzen Gemeinde Schwalmtal,einige kommen sogar aus Brüggen undViersen. Mirjam Heringer, die die Organi-sation des Familienzentrums seit 2013übernommen hat, sagt: „ Jeder ist bei unsim Bethanien Familienzentrum willkom-men. Wir freuen uns über eine rege Teil-nahme, die überwiegend durch Mundpro-paganda stattfindet!“ Die Angebote desFamilienzentrums sind vielseitig und können nur durch ein gut funktionieren-des Netzwerk und Kooperationspartnerzustande kommen. So findet einmal imMonat die Erziehungsberatung in Koope-ration mit der katholischen Beratungs-stelle Viersen durch Stefan Hoffmannsstatt. Es gibt außerdem zwei Eltern-Kind-Turn-Kurse, Schwimmkurse im Schwimm-bad des Kinderdorfes, Kindertanzen,

Kinderzumba, musikalische Früherzie-hung und Kreativangebote für Kinder mitEltern.

„Es gibt so gut wie jeden Tag eine Veran-staltung im Rahmen des Familienzen-trums in unserer Kita. Teilweise weichenwir schon auf Räumlichkeiten im Kinder-dorf und der Bethanien Kita St. Michaelaus“, berichtet Mirjam Heringer. Am Vor-mittag stehen keine Angebote vom Fami-lienzentrum in der Kita im Kalender, zuder Zeit werden alle Räume für die Kinder-gartenkinder benötigt.

Generationsübergreifende Aktionenfinden viel Anklang

„Gut besucht sind Großeltern-Kindaktio-nen, wie zum Beispiel ein Backnachmittagoder die Vater-Kindaktionen, die wir über-wiegend für Samstage organisieren“,erzählt Mirjam Heringer. „Die Abende anWochentagen richten sich eher an Erwach-sene.“ Hier sind besonders die Sportan-gebote sehr beliebt, wie zum BeispielZumba, Yoga und Pilates. Außerdem probteinmal in der Woche ein Theaterverein imBewegungsraum.

Pädagogische und religiöse Themensowie Elternbeteiligung sind demFamilienzentrum wichtig

„Immer wieder greifen wir auch pädago-gische und religiöse Themen bei Eltern-abenden auf. Wir nehmen auch immer

gerne Ideen und Vorschläge von Elternauf, denn wir wollen uns ja am Bedarforientieren“, berichtet Mirjam Heringer.

Nur durch die Offenheit und Vielfältigkeitder Angebote kommen unterschiedlicheMenschen im Bethanien Familienzentrumzusammen und zeigen, wofür Bethaniensteht: Es ist ein Ort der Begegnung.

Informationen und Angebote des Betha-nien Familienzentrums finden Sie unter:www.bethanien-familienzentrum.de

Katrin Wohkittel, Leitung der BethanienKindertagesstätten Schwalmtal

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Leben in Schwalmtal 11

Jedes Fest hat seinen eigenen Charakter und seine bestimmtenTraditionen – im Gottesdienst und nach der Kirche zu Hause. AmGründonnerstag laden die Schwestern seit vielen Jahren spezielldie schon etwas Älteren zu einem „Agapemahl“ ein. Diesmalwaren 31 Kinder, Jugendliche und Erwachsene ins Schwestern-haus gekommen, so dass wir mit doppelt so vielen Gästen wieGastgebern feierten.

Weil die nicht alle im normalen Esszimmer Platz hatten, wareine lange Tafel in der Eingangshalle aufgebaut worden. In denTürrahmen zwischen beiden Räumen stellten sich mehrfachSchwester Jordana und einige andere Schwestern und erklärten,was es mit einer Agape eigentlich auf sich hat. Sie erinnert – ebenso wie die Messe – an das letzte Abendmahl Jesu mit

seinen Freunden. Das war ein jüdisches Pessach, deshalb haben

wir einiges auf die Tische gestellt, das auch zu diesem rituellen

Mahl gehört, z.B. Fladenbrot und Wein. Aber eine Agapefeier

ist mehr, sie ist ein richtiges Essen zum satt werden. Und so

hatten wir auch Käse und Orangensaft, Trauben und Feigen,

alles Lebensmittel, die Jesus zwar kannte, aber bestimmt nicht

beim letzten Abendmahl gegessen hat.

Auf diese Weise wurde unsere Agape zu einem echten Fest -

essen in teils feierlich-besinnlicher, teils lebhaft-gesprächiger

Atmosphäre. Schwester Barbara

Agapemahl

Großes Zusammenkommenim Schwesternhaus

Treffpunkt über das Kinderdorf hinaus: Kinder- und Jugendboutique „WIE NEU“Vor fünf Jahren hat das Bethanien Kinder-

und Jugenddorf gemeinsam mit dem

Schwalmtaler Bündnis für Familie die Kin-

der- und Jugendboutique „WIE NEU“

unmittelbar neben dem Kinderdorfgelän-

de eröffnet. Seitdem kümmert sich ein

Team aus engagierten Ehrenamtlerinnen

darum, gespendete Kinderkleidung, Spiel-

zeug und Kindermöbel liebevoll zu prä-

sentieren und für ein kleines Budget zu

verkaufen. Darüber kommt jährlich nicht

nur ein beachtlicher Spendenbetrag für

das Kinderdorf und Familien in Schwalm-

tal zusammen, sondern die Boutique ist

ein schöner Treffpunkt für Familien aus

der ganzen Region geworden.

„Die Boutique tut unserer Seele gut.Wir genießen es nicht nur, etwas Guteszu tun, sondern inzwischen sindFreundschaften unter uns Ehrenamtle-rinnen entstanden. Wir tauschen unsüber unsere Sorgen aus, lassen sie hierund gehen jedes Mal mit einem gutenGefühl nach Hause.“(v.l.n.r. Petra Kompmann, Erika Frey-Lisiecki, Claire van de Flierdt, Ence Fernandez)

„Meine Schwiegermutter hat mich zumersten Mal mit in die Boutique genom-men. Ich bin ein Fan von Secondhand-Kinderkleidung: Die Kinder wachsen soschnell, da trägt sich Kleidung schnellaus.“ (Maisha Lux)

„Hier gibt es qualitativ hochwertigeKleidung, die Boutique ist gut sortiertund hat viel Auswahl. Ein toller Kinder-laden!“ (Monika Becke)

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12 Leben in Bergisch Gladbach

Angebote rund um die Kirche

Tabgha steht im Kinderdorf für denOrt der Begegnung

Gleich drei verschiedene Räume rund umdie Kirche herum nennen wir gemeinsamunser „Tabgha“. Da ist zum einen derMusikraum „LaTaste“ zum Trommeln, Flö-ten- und Klavierspielen, Veeharfe und dieFreude an der eigenen Stimme. Alles ohneZwang, einfach ausprobieren. Und wennman Glück hat, dann auch mit Sr. Hellenaganz alleine: exklusive Zeit mit einemErwachsenen ganz allein ist unseren Kin-dern wichtig.

In „Schwester Helgas Näh- und Erzähl-stübchen“ lernt man, wenn man dasmöchte, mit Nadel und Faden umzuge-hen oder eine Nähmaschine zu betätigen.Pompoms, gehäkelte oder gestrickteSchals, Fingerhäkeln oder einfach nurzugucken. Wie froh ist man, wenn einemgeholfen wird, das Loch in der Hose zuflicken, hat man doch wieder etwasgelernt auf dem Weg zur Selbstständig-keit. Welche Kinderdorfmutter hat dennschon im vollgepackten Alltag so viel Zeit,einem das zu lehren?

Der „SchuKaPu“ steht für Schulmaterial,Kamelle, Putzmaterial und ist der „TanteEmma Laden“ für Groß und Klein. Aberam wichtigsten ist er natürlich für die klei-nen Kinder. Denn wo könnten sie sonst ihr

kleines Taschengeld in selbst ausgewähl-te Süßigkeiten und Eis umsetzen? Und inwelchem Laden treffen sie schon aufjemanden, der sich für sie und ihr Lebeninteressiert, dem sie wichtig sind, der mitihnen geduldig bis zum letzten Gummibär-chen ihre Groschen zählt? Hier zählen sieals Mensch, nicht nur als „Kunde“.

Von der Idee zur Umsetzung

Was uns lange fehlte war ein Ort, an demMenschen miteinander ihren Glauben tei-len und mit-teilen können. Wir nennendiesen Ort Tabgha = Haus des Brotes.„Lebt der Mensch doch nicht vom Brotallein, sondern von jedem Wort, was aus

Gottes Mund kommt“( Matthäus 4.4.).Denn neben allen materiellen Bedürfnis-sen, haben wir auch spirituelle, wie demWunsch nach Zuwendung und Liebe, nachWeisheit und Glück. Wir wollen unserenKindern und Jugendlichen Gott als denUrheber unserer Lebens, Denkens undMit-Fühlens nicht vorenthalten. Hier berei-ten wir sie auch, wenn sie es wollen, aufTaufe, Kommunion und Firmung vor, aufdie Sternsingeraktion, „Frühschichten“,Bibelteilen, Messdienertreffen, „Ölberg-nacht“ u.v.m. Denn Gott ist immer undüberall da.

Sr. Angela, Priorin im Konvent Bergisch Gladbach

Jugendliche Flüchtlinge aus dem Kinderdorf fahren nach BerlinInsgesamt 13 Kinder und Jugendliche aus vielen Nationen verbrachten auf Einla-dung einer Bundestagsabgeordneten 4 Tage in der Bundeshauptstadt und besich-tigten Wahrzeichen der Demokratie und des Landes. Vor allem für die minderjähri-gen Flüchtlinge war dies ein spannendes Erlebnis, den Reichstag von innen zu sehenund die Wertschätzung, die ihnen als Kinderdorfgruppe entgegengebracht wurde.

– ohne Muss und Soll

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Leben in Bergisch Gladbach 13

Vor sieben Jahren dachte sich der rüstige Rentner: irgendetwasmüsste man doch noch machen, etwas Sinnvolles. Den Aus-hang in seinem Gemeindeschaukasten könnte man dann soetwas wie einen Glücksfall nennen: für ihn, für das Kinderdorfund vor allem für die Kinderdorfkinder. Nun freut sich der Rhein-länder jeden Tag diebisch, wenn er von den Kita-Kindern mit„Oh, da kommt mein Fahrer!“ begrüßt wird.

Taizé-Gesang und Chartbreaker

Ab dem dritten Schuljahr gehen die Kinderdorfkinder zu Fußoder nehmen das Rad, lange wird vorher dafür geübt. Doch bisdahin sind Menschen wie der fast siebzigjährige Hans-GeorgSchäfer die Fahrer für die Kleinsten. Was sie jedoch eint, sind dreiWörter: „BigFM – LAUT – … BITTE!“ Das „Bitte“ hat ihnen HerrSchäfer beigebracht, erzählt er stolz. Sie haben ihm dafür beigebracht, dass die WDR-Sender „etwas für Opas sind“. Der68-jährige kennt alle aktuellen Chartsongs und coolen Modera-torensprüche, besteht wiederum auf Höflichkeit, Pünktlichkeitund natürlich darauf, sich anzuschnallen und sich nicht zu zanken. Mit kleinen Tricks klappt das ganz gut, wie er verrät. EinLied hier, eine Aufgabe da und schon geht die Fahrt weiter. Rundsechs Kinder fährt er auf seiner Tour, die Taktung ist eng, da müssen alle mitmachen, auch wenn es schwer fällt. Zur Notsingt Hans-Georg mit allen den Taizé-Gesang Halleluja, „dasgeht immer und ich habe die lautesten Zankhähne vereint!“.

Die schlimmsten Tage: Montag und Dienstag

„Montag Müllabfuhr und Dienstag Kehrmaschine!“ fragt man ihnnach den größten Hürden und Problemen im Fahrdienst „hinzukommt noch die Parkplatzsituation an Kitas und Schulen!“.Schon wenn die Kinder einsteigen, spürt er Stress oder Anspan-nung, Ärger in der Schule oder Zuhause. Kurios findet er zudemVollmond, „auch das merke ich bei den Kleinen sofort“.

Geduld, Verständnis und Humor

Oder wenn die Kinder morgens nicht einsteigen wollen, weil sieAngst haben, die Kinderdorfmutter könnte mittags nicht mehr dasein. „Sie haben einfach schon viel erlebt, da muss man vielGeduld und Verständnis aufbringen!“ Doch ein selbstgemaltesBild zur Entschuldigung oder Kaffee, den die Kinderdorfmutter ihmdurch das offene Autofenster reicht, machen alles wieder wett.

Die schönste Entschuldigung aber bekam er zuletzt von einemSechsjährigen „Du Herr Schäfer! Jetzt machen wir einen Resetund dann fangen wir nochmal von vorne an!“ bekam er neunmal-klug zu hören, da musste sich der gestandene Fahrer wahrlichdas Lachen verkneifen. Der Fahrer lacht viel und gern. Vielleichtist auch das ein kleiner Geheimtipp auf den langen Touren durchdas Bergische Land. Jeden Tag aufs Neue, seit sieben Jahren, fünfTage die Woche, immer wieder Freud und Leid auf knapp 10Quadratmetern. Halleluja!

Susanne Gonswa

Auf dem vergangenen Erntedank- und Herbstfest gewann unser Sammy (13) einen der bei-den Hauptpreise und durfte zum ersten Mal in seinem Leben fliegen. Aber nicht, wie wir unsdas vielleicht vorstellen, mit einem Flugzeug, sondern in einem Heißluftballon über das Ber-gische Land. Dank des Ballonsport-Team Köln ging es auch für eine Erzieherin hoch hinaus,Mona Stöcker durfte kurzerhand kostenlos mitfahren. Ein wenig mulmig war es den beidenanfangs schon, doch der Blick über die schöne Landschaft bei strahlend blauem Himmel hatalle Nervosität weggefegt.

Sammy über den Wolken

Seelentröster auf vier RädernHans-Georg Schäfer ist der dienstälteste Mitarbeiter im Fahrdienst

Für Hans-Georg Schäfer ist als Fahrer jeder Tag eine neue Herausforderung

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14 Leben in Bergisch Gladbach

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3 Jahre Bethanien Freundeskreis

Es war ein echter Glücksgriff, die Grün-dung des Bethanien Freundeskreises fürdas Bethanien Kinderdorf in BergischGladbach. Drei Jahre nach seinem Startengagieren sich nun über 70 Mitgliederemsig, allen voran der Vorstand rund umRudi Böhm. Die ersten Mitstreiter warenJulia Selbmann, Ursula Eck und Sr. Agnesnebst Kinderdorfleiter Martin Kramm. MitThomas Brass und Michael Jennen zogenbald zwei Refrather nach, die mit ihrenNetzwerken und viel Herz perfekt in denFreundeskreisvorstand passten.

Zunächst begann alles mit kleinen Sor-gen: ein Kaufladen für die Heilpädago-gen musste her, neue Fußballschuhe für

die Kinderdorfmannschaft. Schwierigerwurde es schon, einen Schwimmkursexklusiv nur für die Kinderdorfkinder aufdie Beine zu stellen, die Wartelisten beiöffentlichen Kursen ist lang, eines der Kinder stand auf Platz 194.

Doch die richtig große Überraschungüberreichte der Freundeskreis dem Kin-derdorf, als er in wirklich sorgenvolleGesichter blickte: einer der vier Kinder-dorfbusse ging endgültig kaputt. Dochwie wichtig die Fahrten vor allem für dieKleinen sind, haben wir ja schon auf Seite13 vorgestellt. Der Freundeskreis über-raschte Kinderdorfleiter Martin Krammmit einem neuen VW Bus. Dank einer

größeren Spendensumme half er spon-tan und unkompliziert und wie immer:mit viel Humor. Verblüfft nahm MartinKramm den goldenen Autoschlüssel ent-gegen. „Dem Freundeskreis ist wichtig,dass die Hilfe direkt bei den Kindernankommt!“ so der Kinderdorfleiter undRudi Böhm ergänzt „Wir machen das wirk-lich gern, wollen uns aber bewusst imHintergrund halten.“Nur über den Spon-sorenaufkleber am VW Bus erfahren dieKinder von der Hilfe. Doch ist dieser auchfür die Spender wichtig, damit sie sehen,dass ihre Hilfe täglich hilft und gut ange-kommen ist.

Susanne Gonswa

in Bergisch Gladbach

Zum Geburtstag: ein neuer VW Bus

Das größte Geschenk vom Freundeskreis kam überraschend: ein neuer VW Bus

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Leben in Eltville 15

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Im April diesen Jahres war es so weit:Susanne Lange feierte ihr 20jährigesJubiläum als Kinderdorfmutter in Haus 3.Kinder, ehemalige Kinder, deren Kinder,Mitarbeiter, Freunde, Verwandte – allewaren eingeladen.

Manche kommen immer wieder: Haus 3ist und bleibt schließlich ihr Zuhause –einige waren schon sehr lange nicht mehrda und nutzten die Gelegenheit. Es gabüberraschende Wiedersehen, Erinnerun-gen wurden ausgetauscht und Kaffee

getrunken, mit viel gutem Erdbeerkuchenund natürlich der obligatorischen Donau-welle. An diesem Tag war endlich einmalZeit, anzuschauen und zu würdigen, wasviele im Alltag im Kinderdorf noch nicht sodeutlich spüren und aussprechen konn-ten: Große Dankbarkeit. Dankbarkeit fürein Zuhause und vor allem für eine Per-son, die da ist und da bleibt, auf die mansich verlassen kann, egal, was passiert.

Für die jetzt in Haus 3 lebenden Kinderwar das alles höchst aufregend. Sie woll-

ten ihrer „Sanne“ doch ein Ständchen

bringen. Die „Sanne-Bande“ sang und

spielte ein selbst gedichtetes Lied auf die

Melodie von „die Affen rasen durch den

Wald“: „Die Kinder rasen durch das Haus“

– ganz normaler Wahnsinn, ganz norma-

ler Alltag in Haus 3 eben. Schön, lustig,

ärgerlich, traurig, fröhlich mit viel Streit,

viel Freude und sehr viel Verbundenheit

und Liebe – das pralle Leben, so wie es

seit 20 Jahren mit Susanne Lange gelebt

wird. Sr. Martha

Die Kinder rasen durch das Haus – 20 Jahre pralles Leben

Vertrauenserzieher neu gewählt In einer jährlich stattfindenden Kinder- und Jugendversammlung haben die Kindernicht nur die Möglichkeit, Wünsche, Beschwerden und Anregungen an die Leitungzu tragen, es werden auch zwei Vertrauenserzieher gewählt – in diesem Jahr Claudia Schillai und Raphael Schicktanz. Als Vertrauensperson agieren sie in schwe-ren privaten Situationen oder als Vermittlungspersonen bei gruppenbezogenenProblemen. Wir gratulieren von Herzen!

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16 Leben in Eltville

Mit zwei Reisebussen und rund achtzig Kindern und Erwach-

senen sind wir aufgebrochen zur Ehrenburg nach Brodenbach.

Empfangen wurden wir dort von Marie, Gisbert und anderen

historischen Burgbewohnern. Nach einer kurzen Stärkung wur-

den wir in mehrere Gruppen aufgeteilt. Wir durften die hinter-

sten Ecken der Burg erkunden (inklusive Löwen und Drachen),

Bogenschießen auf unsichtbare Feinde, uns beim Katapultschie-

ßen eine Abkühlung gönnen und mit magischen Kräutern

unser eigenes Brot backen. Und natürlich musste es bei so

einem Ausflug auch einen kleinen Wettkampf geben, den die

„Drachengruppe“ und die „Wölfegruppe“ für sich entscheiden

konnten. Zur Krönung durften alle an einem mittelalterlichen

Tanz teilnehmen, der von einer historischen Sackpfeife und von

einer Gitarre begleitet wurde. Jeder Teilnehmer bekam dann

noch einen Glücksstein für die Heimfahrt.

Wir möchten uns beim Förderverein Eltville für diesen schönenAusflug ins Mittelalter bedanken!

Carina Laufer und Claudia Schillai, Erzieherinnen

Ausflug ins Mittelalter

Bunte Einblickein das Sommerfest unter dem Motto „Königskinder“ fotografiert von unserem Kinderdorffreund Uwe Nölke

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Leben in Eltville 17

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Erste Sozialpädagogische Lebensgemeinschaft

für Eltville

Leticia Dolch hat im April mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter eine Sozialpä-dagogische Lebensgemeinschaft (SPL) eröffnet – in ihrem eigenen Zuhause: „Ichfühle mich mit Bethanien sehr verbunden. Ich bin selbst gläubig und katholisch erzo-gen worden. Ich habe vieles zu geben und viele Kinder sind bedürftig. Das lässt sichgut miteinander vereinen“, so die langjährige Mitarbeiterin. Das Betreuungsange-bot für Kinder in Eltville wird damit um zunächst zwei Plätze erweitert.

Wasser marsch?Wasser-Matsch!Die Tage werden wärmer und das Bedürf-nis nach Planschen und Toben im Freiengrößer. Wie gut, dass im Sommer die Wassermatsch-Anlage, finanziert vomKiwanis-Club Wiesbaden, in Betriebgenommen werden kann.

Bischof besichtigt Kinderdorf

Zu Gast im Rheingau war Bischof GregorBätzing aus dem Bistum Limburg auf-grund seines Amtsantritts im vergangenenJahr.

Auch dem Kinderdorf stattete er einenBesuch ab und nahm sich Zeit für ver-schiedene Stationen: Er verschaffte sichEindrücke von der Offenen Werkstatt, derKindertagesstätte, dem Schwesternhausund sogar von einigen Kinderzimmern.

in Eltville

Fachsimpeln in der Offenen Werkstatt: Bischof Gregor Bätzing und Erik Hensgen vom Pädagogischen Fachdienst

Wassermatsch-Anlage: Noch in der letztenBauphase, bald bereit zum Betrieb

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18 Das Neueste

Hinterlassen Sie Spuren –Schenken Sie Heimat

Anni Schnell war eine Weltenbummlerin,bekannt für ihr großes Herz, und unter-stützte seit eh und je mit ihrem Mann KarlKinderhilfsprojekte weltweit. Seit ihrerPensionierung lebte die Rentnerin inBensberg, zehn Kilometer vom Kinderdorfin Bergisch Gladbach entfernt. Ihr Mannfuhr gerne mit dem Fahrrad durch denbenachbarten Wald und entdeckte dabeidas Gelände des Kinderdorfes.

Schnell war der Kontakt zu den Kindernund den dort lebenden Kinderdorfmüt-tern und auch den Schwestern aufgebaut.Fortan konnte Karl sein Fahrrad im Kinder-

dorf abstellen und die Schwestern freutensich immer über seinen Besuch. Gemein-sam beschloss das Ehepaar vor seinemTod, für Kinder vor ihrer Haustüre etwasGutes zu tun. „So kann ich leben überden Tod hinaus“, sagte Anni damals. Siebeschlossen, mit ihrem Testament ihreWohnung und den Konzertflügel an dasKinderdorf zu vermachen, um so trauma-tisierten Kindern ein neues, liebevollesZuhause mit Therapien und einem zuver-lässigen Alltag zu schenken. Inzwischenist das Ehepaar verstorben, ihre Vision,Kindern vor der eigenen Türe zu helfen,lebt in Bethanien weiter.

Anni Schnell lebte viele Jahre gemeinsam mit Ihrem Mann in der Nachbarschaft desBethanien Kinderdorfes in Bergisch Gladbach. Und auch Maria Marsmann kannte dasBethanien Kinderdorf in Schwalmtal und das Konzept durch familiäre Kontakte zu Lebzeiten.

Obwohl sich die beiden Frauen nie kennenlernten, haben sie eine große Gemeinsam-keit: Beide haben durch ihr Vermächtnis nach ihrem Tod Spuren in den Kinderdörfernhinterlassen.

Anni Schnell entschloss sich, Kindern vor ihrer Haustüre zu helfen

Anni Schnell hatte ein großes Herz für Kinder

Auch Maria Marsmann entschied sichbewusst dazu, benachteiligten Kindernnach ihrem Tod weiter zu unterstützen.Mit ihrem Vermächtnis konnte das Kinderdorf den Bau des Gartenhausesfinanzieren. Seit 2014 lebt hier Kinder-dorfmutter Konstanze Sopart und schenktsieben Kindern eine neue Heimat. Es istein großes gelbes Haus, Gummistiefelhängen umfunktioniert als Blumentopfan den Zäunen, Spielzeug liegt im Sand-kasten und Gemüse sprießt aus dem

Gartenhochbeet. Lautes Kinderlachenschallt aus dem Küchenfenster der „Zau-berküche“ und bringt noch mehr Leben indas Haus. Es ist genau dieses Leben, dasMaria Marsmann schaffen wollte. Dassdas Gartenhaus nur durch die Testaments-spende gebaut wurden konnte, wissendie Kinder nicht, aber Konstanze Sopartweiß das – ebenso wie die Kinderdorf -leitung. Und alle sind dafür sehr dankbar.Ein bisschen lebt Maria Marsmanndadurch für immer im Gartenhaus weiter.

Maria Marsmann half, ein Zuhause zu bauen

Im Gartenhaus lebt nun durch die Hilfe vonMaria Marsmann eine neue Kinderdorffamilie

Sie beschäftigen sich zurzeit auch damit, Ihren letzten Willen zu regeln und möchten unverbindlich Informationen dazuhaben, wie Sie eine gemeinnützige Organisation begünstigen können? Gerne schicken wir Ihnen unser kostenloses Infor-mationsmaterial zu. Bitte kontaktieren Sie Frau Ann-Katrin Roscheck: per Mail [email protected] per Telefon 02163 49 02 329.

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20. KIDOCUP 201720. KIDOCUP 2017in Bergisch Gladbach

Das Neueste 19

Zum ersten Mal richtete das BethanienKinderdorf Bergisch Gladbach den großen BAG-Kidocup aus. Insgesamt traten 18 Kinderdörfer gegeneinander zum Fußball und Streetball an. Ein Pokal blieb zuhause: Die U14-Mannschaft des

Bethanien Kinderdorfes Bergisch Glad-bach holte beim Streetball die meis tenKörbe. Die besten Fußballer kamen vomBethanien Kinderdorf Schwalmtal (U14)sowie vom Caritas Kinderdorf Irschenberg(U19). Den ersten Platz beim Streetball

der U19-Mannschaften sicherte das Westfälische Kinderdorf Lipperland ausBarntrup, der Fairness pokal wurde vonden jugendlichen Sportlern an denJugendhilfeverband St. Elisabeth ausFulda vergeben.

18 Fußballmannschaften laufen auf das Spielfeld auf

Alle werden angefeuert und halten sich anFairplay

Profis mit guter Schusstechnik auch schon beiden Jüngsten

Die Schwesterngemeinschaft unterstützte denKidocup ebenfalls mit vereinten Kräften

Hier wird fair gespielt Organisatorin Susanne Gonswa meistert nichtnur die Wetterlagen

Beatboxweltmeister Mando (l) überrascht mitChloroPhil Geburtstagskind Alex aus dem SOSKinderdorf

Sportlicher Leiter Markus Hermanns hat allesim Griff

WDR Moderator Lukas Wachten lässt bei derSiegerehrung alle hochleben, egal welchenPlatz sie belegen

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20 Leben bei den Dominikanerinnen von Bethanien

Ebenso wie unsere Kinder, sind auch wirSchwestern in der Umgebung vernetzt.Das ist schön und wichtig, aber nichtimmer einfach. Wenn mein Chor in derGemeindemesse singt und gleichzeitig imKinderdorf Familienmesse ist, kann ichmich nur für eines entscheiden. Sobald ich meine Familie besuche, z.B. weil sieeinen runden Geburtstag feiert, fehle ichbeispielsweise in meiner Gemeinschaft.

Wir leben in verschiedenen Netzwerken:Kinderdorf, Ordensgemeinschaft (am Ort und überregional), Pfarrgemeinde, Zivil gemeinde, Familie … Diese Netze sind für uns unterschiedlich wichtig und nur teilweise miteinander verwoben. Sieerleichtern uns unser Leben und Wirken,aber manchmal konkurrieren sie auch miteinander.

Längst sind die Zeiten vorbei, als man imKloster Angst vor Freundschaften oderBindungen hatte. Wenn wir heute versetztwerden, dann nicht um Bindung zu ver -hindern, sondern einfach, weil eineSchwester an einem bestimmten Ort

gebraucht wird. Immer wieder ist das eineHerausforderung: zunächst für die ver-setzte Schwester, die sich im manchmalschon fortgeschrittenen Alter in einerneuen Umgebung einleben muss, dannaber auch für ihre „Netzwerke“, in denensie eine Lücke hinterlässt und schließlich

für ihre neue Gemeinschaft, die für sieein Zuhause werden will und dafür erst noch einen Platz einräumen muss.Wenn so ein Wechsel gelingt, kann er für die Beteiligten zum Segen werden,denn Leben bedeutet ständige Verände-rung. Sr. Barbara

An Fronleichnam feiert in Schwalmtal die Pfarrgemeinde St. Matthias gemeinsam mit dem Kinderdorf vor dem Schwesternhaus die Messe

Wieder einmal sind einige Schwestern versetzt worden: Sr. Katharina (bisher Priorin in Meckenheim) wohnt jetzt als Generalpriorin in der Schwalmtaler Kapel-lenwohnung. Sr. Veronika (bisher Priorin in Schwalmtal) ist nach Ende ihrer Amts-zeit gemeinsam mit Sr. Caritas von Schwalmtal nach Meckenheim um gezogen.Sr. Wilma kam aus den Niederlanden (Boxmeer) nach Schwalmtal, wo sie schon Kontakt zu den Musikern des Kinderdorfes aufgenommen hat. Sr. Barbara zieht imAugust von Schwalmtal nach Bergisch Gladbach, wo sie in der Pfarre arbeiten wird.Wir wünschen allen versetzten Schwestern Gottes Segen beim Einleben in derneuen Umgebung!

Neues Zuhause

Vernetzung im Orden

Sieh mal anWenn Schwestern umziehen, dürfen die Heiligen nicht fehlen: Jedes Mal, wenn wir in Bethanien ein Haus neu beziehen, soll der Heilige Josef als Erster da sein.Denn er hat Maria und das Jesuskind beschützt, und so hoffen auch wir auf seineFürsprache. Dieser Josef – so scheint es – lässt den ganzen Umzugswirbel ziemlichgelassen an sich vorüberziehen … (Schwalmtal, 2014)

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Leben bei den Dominikanerinnen von Bethanien 21

Es gibt verschiedene Arten von Ordensfrauen. Manche stehen mitten im Leben, mitten in der Welt. Dazu gehören beispielsweise unsere Schwestern, die eine Kinder-dorffamilie leiten. Andere dagegen haben sich bewusst aus der Welt zurückgezogen.In der Stille wollen sie Gott näher kommen und mit ihrem scheinbar nutzlosen Lebenein Zeichen sein, dass es jenseits des Materiellen einen tieferen Sinn gibt.

Inzwischen gibt es immer häufiger eine dritte Variante: Es sind Schwestern, die ihr Lebenlang mitten in der Welt gelebt und gearbeitet haben, die sich aber jetzt aufgrund ihresAlters mehr und mehr daraus zurückziehen. In unseren Kinderdorfkonventen sind dasoft Schwestern, die viele Kinder groß gezogen haben. Zu denen und ihren Familien hal-ten sie auch nach wie vor treu Kontakt, aber die Kräfte reichen einfach nicht mehr, umauch am aktuellen Kinderdorfgeschehen teil zu nehmen. Es fällt z.B. immer schwerer,die Namen der vielen neuen Kinder und Mitarbeiter zu lernen, oder bei Festen in der Aula tut die laute Musik in den Ohren weh, und allmählich werden dieseSchwestern häuslicher.

Manche empfinden das als Defizit, und das ist nur zu verständlich. Aber darüber soll-ten wir nicht die große Stärke dieser Schwestern übersehen: sie sind Frauen desGebetes. Ihr Leben lang haben sie die Nähe Gottes gesucht. Jetzt haben sie mehr Zeit

als früher, auch für die Anliegen all derjenigen zu beten, die selber keine Worte finden oder die nicht glauben können. Häufig wenden sich Menschen an uns und bitten um unser Gebet, auch völlig fremde z.B. über das Internet. Und jede von uns ist Gebetspatin für eine oder mehrere Kinderdorfgruppen. Das schafft Verbindung, anders als früher, aber nicht weniger wichtig – innerhalb der Kinderdörfer und weltweit. Sr. Barbara

Das altehrwürdige „Haus Clee“, in demdie Schwalmtaler Schwestern seit einigenJahren wieder wohnen, hat eine ganzbesondere Atmosphäre. Das wollten zweider Profimusiker aus un seren Reihen nutzen, und so haben Sr. Hellena und Frau Ulrike Ritter im Frühsommer zu einerMatinée eingeladen. Gemeinsam mit FrauWeber und Herrn Müsken aus BergischGladbach boten sie ein buntes Programmfür Klavier, Block- und Querflöte querdurch die Jahrhunderte. Ergänzt wurdedie Musik durch Texte, die um die The-men Auferstehung und neues Leben kreisten und schließlich zu Pfingsten hinführten.

Das Publikum kam überwiegend aus demKinderdorf, aber auch aus der Nachbar-schaft und verschiedenen Häusern derSchwestern. Dadurch wurde die Stimmung

zugleich feierlich-tief und familiär-gelöst.Dazu passend erhielten die Gäste vor denZugaben zunächst etwas zu trinken anihre Plätze – was sie bei der großen Hitze

auch gerne annahmen. Zum Abschlussgab es noch einmal begeisterten Applaus– das müssen wir wiederholen!

Sr. Barbara

Dank der Unterstützung durch die Leitung konnten viele Mitarbeiter des Kinderdorfes Musikund Texte bei der Matinée genießen

Matinée in Haus Clee

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Auf ein Wort

Auch die Schwestern, die nicht mehr aktiv inder Arbeit stehen, bleiben den Menschen undder Welt im Gebet eng verbunden

Foto: Team

Uwe Noelke

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22 Persönlich & Termine

26.07.17Ohrenkino für Kinderdorfkinder

24.09.17Erntedank- und Herbstfest

13.10.17Bethanien Informationsveranstal-tung „Gestaltungsmöglichkeitendes Testaments“, Pfarrsaal St. Johann Baptist, Refrath

19.10.17Bethanien Informationsveranstal-tung „Steuern sparen beim Vererben“, Pfarrsaal St. Johann Baptist, Refrath

Termine

Runde GeburtstageFrauke Kunz, 13.10.17, 50 Jahre

JubiläumSabine Emontzpohl, 15.09.17, 30 Jahre

BergischGladbach

Runde GeburtstageMirijam Heringer, 01.09.17, 40 Jahre

Alexandra Schrynemackers,04.10.17, 40 Jahre

Christoph Wünschmann, 15.10.17,30 Jahre

Claudia Bolten, 22.10.17, 40 Jahre

Marion Houben, 22.11.17, 50 Jahre

Theodora Avramidou, 02.12.17, 50 Jahre

JubiläumBrigitte Jacobs, 01.08.17, 10 Jahre

Nicole Kommer, 01.10.17, 25 Jahre

Klaus Esser, 01.10.17, 25 Jahre

SchwalmtalRunde GeburtstageEllen Simons, 21.08.17, 40 Jahre

Mike Schneider, 24.08.17, 50 Jahre

Mario Hermes, 09.10.17, 40 jahre

GeburtIda Lemp, 18.04.17

Franka Gottwald, 10.02.17

Ben Rauth, 02.05.17

JubiläumSabine Leesing, 01.09.17, 20 Jahre

Eltville

03.10.17Kinderflohmarkt im Kinderdorf

Termine

26.08.17Bethanien Kidocup in Schwalmtal

ÜbergreifendeTermine

Aktuelle Termine und Hinweise (wie z. B. Gottes dienste)finden Sie auch auf: www.bethanien-kinderdoerfer.de

16.–26.07.17 Pilger-Fahrradtour „Martin Luther“zum Reformationsjahr von Eisenachnach Dessau

01.–03.09.17 Schwalmtaler Tage der Kunst – auch im Bethanien KinderdorfSchwalmtal

02.09.17 Fest für Flüchtlingsfamilien ausSchwalmtal im Kinderdorf

20.09.–22.09.17 Einführungstage für neue MitarbeiterInnen

26.09.17 Pilgertag für MitarbeiterInnen

29.09.–03.10.17 Kinderdorffamilien-Freizeit

12.11.17 47. Martinsmarkt

Termine

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Ihre Hilfe 23

Das Kinderdorf fährt jetzt grünEin großes Dankeschön geht an die Stadtwerke Krefeld, die den Kauf des neuenE-Ups des Kinderdorfes bezuschusst haben. Zukünftig fährt das SchwalmtalerKinderdorf grün: Durch das neue Elektroauto werden nicht nur Kosten, sondernauch Emissionen eingespart. „Unsere Mitarbeiter haben viele Termine außer-halb. Ob Fahrten zu Therapien oder Freizeitbeschäftigungen der Kinder, zur Schule oder zu Elternbesuchen: Unsere Fahrzeuge sind immer im Einsatz“,erzählt Verwaltungsleiter Stefan Joebges. „Auch wir haben eine Verantwortungfür unseren ökologischen Fußabdruck.“ Mit der neuen Ladestation – der zwei-ten in ganz Schwalmtal –, die im Kinderdorf installiert wurde, hat der E-Up nunauch einen festen Parkplatz bekommen.

Ann-Katrin Roscheck

Rund 2.500 € sammelten die Kinder der Grundschule durch einenSponsorenlauf, damit das benachbarte Kinderdorf den großenKidocup 2017 durchführen kann (s. S. 19). Direktor Hans-GeorgJaspers war sichtlich gerührt, als die Klassensprecher zur Siegereh-rung die Pokale und Medaillen überreichen durften. „Ganz stilleMäuschen wuchsen auf der Bühne über sich hinaus“ erzählte erbegeistert. Gemeinsam mit ihren Eltern waren sie Ehrengäste aufdem Turnier und waren begeistert von den sportlichen Leistungenund vom großen Kidocuppokal!

Susanne Gonswa

InteraktiveErlebnisse im FilmmuseumDrei Gruppen aus dem Kinderdorf Eltville freuten sich über interaktive Angebote im Filmmuseum Frankfurt: Sie konnten Filmszenen nachstellen, Fotosmachen, die Ausstellungsräume auf eigene Faust erkunden und vieles mehr. Der Förderverein des Bethanien Kinder- und Jugenddorfes Eltville-Erbach e.V.hatte sie dazu eingeladen. Lisa Stein

Katholische Grundschule Frankenforst sponsert Kidocup

Hiermit danken wir allen unseren

Spendern und Freunden der

Kinderdörfer.

Dank Ihrer Hilfe können wir vie

le

kleine und große Projekte für

unsere Kinder ermöglichen.

Einige Beispiele stellen wir Ihne

n

stellvertretend vor.

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017 Wollen Sie die Arbeit unserer Kinderdörfer unterstützen und noch mehr über uns erfahren? Dann lernen

Sie den Freundeskreis Schwalmtal, Förderverein Eltville, oder Freundeskreis Bergisch Gladbach kennenund sprechen Sie uns an!

Danke! Wir alle freuen uns, Ihnen mit dieser Zeitung dreimal jährlich kostenlos einen Einblick in unser Leben geben zu können.

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