Betriebssicherheitsverordnung für Tankstellen

Was Sie in diesem Jahr berücksichtigen müssen Was müssen Tankstellenbetreiber tun, um die neuen Anforderungen der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) zu erfüllen? Wir haben mit Edmund Brück, Mitglied im Technischen Ausschuss der UNITI, darüber gesprochen.

Ü berwachungsbedürftige Anlagen müssen betriebssicher sein. Das heißt, sie müssen besonderen

Anforderungen in Bezug auf Herstellung, Bauart, Werkstoffe und Betriebsweise ge-nügen. Während des Betriebs unterliegen überwachungsbedürftige Anlagen regel-mäßig wiederkehrenden Prüfungen. Was hat das nun mit Ihnen als Tankstellenbe-treiber zu tun? Als überwachungsbedürf-tige Anlagen gelten auch Tankstellen.

Deshalb sind Sie als Betreiber einer Tankstelle verpflichtet, die Sicherheit Ih-rer Anlagen unter Einhaltung von Prüf- fristen durch regelmäßige Prüfungen von

anerkannten zugelassenen Prüfstellen nachzuweisen – in Fachkreisen kurz ZÜS genannt. Was ist jetzt anders zu machen als früher? Besonders wichtig ist, dass der Prüfer zur nächsten Tankstellen-Ex-Prü-fung folgende neue Dokumente sehen will:> die aktualisierte Gefährdungsbeurtei-

lung laut neuer BetrSichV> das neue Explosionsschutz-Dokument

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tW KOMPAKTMit einem Instandhaltungskonzept für Tankstellen können Betreiber bei den Prüfungen für die neue Betriebssicher-heitsverordnung Zeit und Geld sparen.

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> die Prüffristen-Angabe im Explosions-schutz-Dokument

> den Nachweis, wann und wie Sie Ihr Tankstellenpersonal jährlich laut Ge-fährdungsbeurteilung geschult haben. Falls Sie noch keine Checkliste, Arbeits-anweisung und die Nachweise mit Un-terschriften der unterwiesenen Teilneh-

mer haben, können Sie auch mit den Unterlagen punkten, die Sie zukünftig verwenden wollen.

Sie können auch ohne die neuen Nach-weise antreten. Dann muss der Sachver-ständige einen Ordnungsmangel auf-schreiben und Sie haben ein paar Wochen oder Monate Zeit, um die Unterlagen in

Ruhe zu beschaffen. Sie sollten allerdings die Frist zur Nachlieferung nicht über-schreiten, weil die Behörde sonst eine Ordnungswidrigkeit feststellen kann und dieses Verfahren ist nicht nur lästig, son-dern kostet auch Geld.

Zur Erstellung der Unterlagen für die nächste ZÜS-Prüfung kursieren zwi-

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Sie wissen, was zu tun ist: Geschulte Servicekräfte der Kontraktoren erledigen Wartung und Prüfung professionell.

Auch die Entnahme und Analyse von Proben gehören zum Aufgabenbereich der Servicemitarbeiter.

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Die Servicemitarbeiter der Kontraktoren dokumentieren die Prüfungsergebnisse sorgfältig.

Vertrauensverhältnis: Der Tankstellenbetreiber muss sich auf die Serviceprofis der Kontraktoren verlassen können.

schenzeitlich Angebote von 300 bis 5.000 Euro auf dem Markt, so Edmund Brück, zu denen die Bewertung von Sinnhaftig-keit, Umfang und Kosten-Nutzen-Rela-tion sehr unterschiedlich ausfällt.

Brück, bis zum Jahresende 2015 in der Tokheim-Geschäftsleitung, hat die Un-ternehmensberatung Forum Tankstellen Beratung GmbH gegründet und in Ab-sprache mit Vertretern der großen ZÜS und Behörden mustergültige Dokumen-tationen ausgearbeitet. Diese Muster-Do-kumente werden in Zusammenarbeit mit Betreibern, ZÜS und Kontraktoren bis zur nächstfälligen ZÜS-Prüfung für jede Tankstelle „passend gemacht“.

Eine Änderung ergibt sich auch beim Instandhaltungskonzept. Bisher ließ sich

die Prüffrist für die dreijährige Ex-Prü-fung auf fünf Jahre validieren. In der neu-en BetrSichV steht nichts mehr zur Prüffrist-Validierung und keine Über-gangsfrist. Der Name „Instandhaltungs-konzept“ ist das Einzige, was die alte und neue Regelung für wiederkehrende Prü-fungen gemeinsam hat.

Wesentliche Neuerungen sind die Prä-zisierung und Erhöhung der Anforderung zum Nachweis der Wirksamkeit des Kon-zepts und der Umsetzung durch den Kon-traktor und die ZÜS. Nach neuem Recht muss der Sachverständige zur nächsten Prüfung wieder die dreijährige Ex-Prüffrist eintragen, es sei denn, der Tank-stellenbetreiber kann ihm bereits ein neues Instandhaltungskonzept vorlegen.

Forum Tankstellen

Auf der Homepage www.forum-tankstellen.de/branchentreffen.html finden Betreiber Termine für Workshops zur Umsetzung der neuen Betriebssicher-heitsverordnung und für ein Instand-haltungskonzept für Tankstellen. Die derzeit noch recht aufwendige Einfüh-rung des Instandhaltungskonzepts rechnet sich für den Betreiber erst, wenn damit mehr als 30 Tankstellen gleichzeitig „abgearbeitet“ werden können. In Zusammenarbeit mit Ver-bänden, ZÜS und Behörden bietet Ed-mund Brück mit seinem Forum Tank-stellen im zweiten Halbjahr 2016 Work-shops an, in denen Tankstellenbetrei-bern aufgezeigt wird, ob und wie sich ein IKT auch für kleinere Netze lohnt.

BERATUNGSPORTAL

tW: Zu welcher Vorgehensweise raten Sie Tankstellenbetreibern, um der Betriebssicherheitsverord-nung gerecht zu werden, fragten wir Thomas Kuhlmann, Technik-chef bei der Westfalen AG.KUHLMANN: „Üblicherweise schreiben Tankstellenbetreiber ein Leistungspaket für ein Instandhaltungs-konzept aus. Die Kontraktoren geben da-raufhin in den Leistungen vergleichbare Angebote ab. Auf Basis dieser Angebote erfolgt dann die Auftragsvergabe. Wichtig dabei ist, dass die jeweiligen Kontraktoren auch mit Servicemitarbeitern in der Nähe der Stationen präsent sind. Bei größeren

Mineralölgesellschaften über-prüft die technische Abteilung die Ausführung der Arbeiten. Bei Unternehmen, die dafür keine Fachkräfte haben, kann es vor-kommen, dass sich entweder beim Ausfall von technischen

Einrichtungen oder spätestens bei der Überprüfung durch die ZÜS herausstellt, dass der Kontraktor eventuell nachlässig gearbeitet hat. Mittlerweile beauftragen die meisten Mineralölunternehmen Kon-traktoren mit der Instandhaltung. Nur wenige Firmen haben technisch geschulte Mitarbeiter, die diese Arbeiten in eigener Regie und Leistung bewältigen können.“

ZUSAMMENARBEIT MIT KONTRAKTOREN LOHNT SICH

Zeit und Geld sparen können Tank-stellenbetreiber mit einem Instandhal-tungskonzept laut neuer BetrSichV. Hier-durch reduzieren sie den Prüfaufwand, eventuell erforderliche Nachprüfungen und die Störungen des Tankstellenbe-triebs.

Mit dem Instandhaltungskonzept und dem Zusammenfassen weiterer Prü-fungen können Betreiber bis zu 700 Euro pro Jahr und Tankstelle einsparen. Was das Instandhaltungskonzept beinhalten muss, steht im Beschluss BE 007 des EK ZÜS. Doch wie dieser Beschluss in der Praxis umzusetzen ist, sorgt derzeit noch für reichlich Diskussionsstoff bei ZÜS, Behörden und den großen MÖGs. 〱 Hans Rongisch

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