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„Bewegungslernen und biomechanische Aspekte im Eishockey“ André Dietzsch Aus der Bewegungslehre - Einleitung

„Bewegungslernen und biomechanische Aspekte im … · Theorie und Methodik des Trainings / Trainingswissenschaft WD e Bewegung n. Bewegung Veränderung ? Ortsveränderung A

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„Bewegungslernen und biomechanische

Aspekte im Eishockey“

André Dietzsch

Aus der Bewegungslehre - Einleitung

Lernen

zusammenfassende Bezeichnung für das Erwerben

Relativ überdauernder Erfahrungen, die Verhalten

und Verhaltensmöglichkeiten, Handeln und

Handlungsmöglichkeiten verändern. (nach EBERSPÄCHER 1987)

2 Prof. Dr. Lutz Nordmann

Bewegungslernen

3 Prof. Dr. Lutz Nordmann

... bedeutet, Wege und Strategien des Lernens zu entwickeln, um erfolgreich neue

Bewegungen zu lernen, bekannte zu festigen, um Modifikationen, Variationen und

Erschwerungen dieser Bewegungen zu ermöglichen und Teile von Bewegungen

zu kombinieren. (RIEDER 1991)

... i. w. S. Aneignung motorischer Handlungskompetenz

... i. e. S. Aneignung von Bewegungshandlungen bzw. Bewegungsfertigkeiten

Motorisches Lernen

... Aufbau (Erwerb), Erhalt und Veränderung von spezifischen,

primär sensorischen und motorischen, aber auch kognitiven und

emotionalen Strukturen und Funktionen sowie deren jeweilige

Koordination hinsichtlich individueller Ziele sowie externer Umweltund

Aufgabenanforderungen. (MECHLING 1992)

Motorisches Lernen / Def.

methodische, systematische Bearbeitung + Lösung praktischer Probleme gestützt auf wissenschaftliche Methoden + Technologien

Bewegungslehre - Einleitung

Gegenstand (Objekt, Subjekt)

Analysieren Systematische Untersuchung; in einzelne

Bestandeile „zerlegen“

Achtung! Bei zu großer Anzahl von Elementen sind keine

trainingsmethod. relevanten Strukturaussagen möglich!!

Ordnen

Hierarchisieren

Priorisieren Modellierung

Dinge, Erscheinungen, Sachverhalte Veränderungen, Prozesse Handlungen Handlungsevaluation Prognosen REFLEKTIEREN !!

Erfassen, Beschreiben, Abbilden

Analysieren

Systematisieren, Kategorisieren

Erklären

Sportlichen Leistung – Bewegung -Training

8

Sportliches Training

Praktische und theoretische Problemlagen

Was ist darunter zu verstehen? = Trainingstätigkeit

komplexe, planmäßige und zielgerichtete Einwirkung

auf die

+

sportliches Training

NORDMANN (2009)

sportliche Leistungsfähigkeit

sportliche Leistungsbereitschaft

- letztlich ein pädagogischer Prozess

Sportliches Training ? Ziele, Merkmale … Was folgt daraus?

9

Sportliches Training

Praktische und theoretische Problemlagen

Sportliches Training ? Ziele, Merkmale … Was folgt daraus?

Was ist darunter zu verstehen? = Trainingstätigkeit

Welche Ziele werden verfolgt?

Wie wird dieses Einwirken erfasst und abgebildet?

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Wodurch wird sie gekennzeichnet?

Welche?

Sportliches Training

11

Sportliches Training

Sportliches Training

13

Sportliches Training

14

Schnabel/ Harre/ Krug 2011

Interdisziplinäre Humanwissenschaft

mit stark anwendungsorientierter Ausrichtung

Integration von Erkenntnissen, Theorien, Modellen und Methoden beitragsfähiger "Basiswissenschaften"

Leistung Wettkampf

Training

Leistungslehre Trainingslehre Wettkampflehre

humanwiss. Grundlagenteil Technologiewiss. weitestgehend "unbesetzt"

grundlagen- /

objektivwissenschaftlichtechnologisch-didaktisch

Theorie und Methodik des Trainings / Trainingswissenschaft

WD

Geg

enst

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eT

eild

iszi

pli

nen

Bewegung

Bewegung

Veränderung

?

Ortsveränderung A B

Körper

Gerät

Körperteile

Wie kann ich diesen Prozess beschreiben?

Wie kann ich diesen Prozess erklären?

Wie kann ich diesen Prozess beeinflussen?

Sport:

Mittel zum Zweck

Bestandteil +

Hauptmittel des Vollzuges

sportl. Handlungen

letztlich psychisch reguliert

Bewegungshandlung

17 Prof. Dr. Lutz Nordmann

FRIEDRICH/ PREISS: Lehren mit Köpfchen

(Gehirn & Geist 2005, S. 35)

Tätigkeit

Handlung

Bewegung

Menschl. Aktivität; Auseinandersetzung mit seiner Umwelt

Zielgerichtet, bewusst, motiviert

Rational, reflektiert + reflexiv

Lernen, Spielen, Arbeiten, Trainieren, Sport treiben …

auf ein konkretes Handlungsziel gerichtet

relativ geschlossene, zeitlich strukturierte

Grundeinheit der Tätigkeit

durch Handlungsmotive veranlasst ist

1 Handlungsvorbereitung

2 Handlungsausführung

3 Bewertung des Ergebnisses

(Verlaufs)

?

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Disziplinspezifisch

unterschiedliche

Betrachtungsebenen

motorische Prozesse, vor allem

Muskelarbeit

Zusammenwirken der einzelnen

Muskelfasern

intramuskuläre Koordination

BK = fixe Zuordnungen in der

Tätigkeit einzelner Muskeln

und / oder Muskelgruppen

Biomechanik

Koordination der

Kraftimpulse

Synergisten / Antagonisten

synergistische + antagonistische

Muskeltätigkeit

entsprechende Teilprozesse im

Nervensystem

intermuskuläre Koordination

Physiologie Funktionelle Anatomie

neuromuskuläre Koordination

Biomechanische

PrinzipienArbeitsweise von

Muskelschlingen

Bewegungskoordination Ordnung

Organisation von Bewegungen

und auch der zugrundeliegenden sensomotorischen Prozesse

in Ausrichtung auf ein bestimmtes Ziel, einen bestimmten Zweck

Abstimmung aller Bewegungsparameter im aktuellen Prozeß

der Wechselwirkung des Athleten mit der jeweiligen Umweltsituation

erfaßbar zunächst als Abstimmung der Bewegungsphasen, der Einzelbewegungen

und / oder Teilhandlungen

Koordination in der sportlichen Tätigkeit = Abstimmung aller Teilprozesse des motorischen Aktes im Hinblick auf

das Ziel, den Zweck, der durch den Bewegungsvollzug als Handlungsbestandteil erreicht werden soll

Das Problem der Bewegungskoordination

Koordinationsbegriff

Außenperspektive Innenperspektive

biomechanische Analyse Wahrnehmungsanalyse

physiologische Analyse Erlebnisanalyse

Fertigkeitsanalyse Struktur-, Prozeß-, Strategieanalyse

phänomenologisch-morphologische Analyse Fähigkeitsanalyse

Ebenen der Bewegungsanalyse

Zugänge und Betrachtungsweisen

morphologisch-phänomenorientierte

Betrachtungsweise

handlungstheoretische Betrachtungsweise

physikalisch-biomechanische Betrachtungsweise

anatomisch-physiologische Betrachtungsweise

funktionale Betrachtungsweise

Betrachtungsweisen der Bewegungslehre

Zugänge und Betrachtungsweisen

24 Prof. Dr. Lutz Nordmann

25 Prof. Dr. Lutz Nordmann

Welche Rolle spielt Technik

in der Sportart Eishockey (Sportartengruppe)?

Technik-Begriff (1)

charakteristisches Verfahren der Lösung einer sportlichen

Bewegungsaufgabe

als Bewegungsalgorithmus der jew. Bewegung immanent

äußeres Leitbild (Vorgabemodell)

äußert sich auf der Grundlage der individuellen Bewegungsvorstellung

(inneres Modell) und Bewegungserfahrung bzw. entsprechender

Handlungsprogramme in einem speziellen System gleichzeitiger

und folgender Teilbewegungen

Welche Rolle spielt Technik

in der Sportart Eishockey (Sportartengruppe)?

Technik-Begriff (2)

Biomechanische Gesetze

Ziel: Maximierung/ Optimierung der sportlichen Leistung

ihre Anwendung erfordert die Ausbildung entsprechender

Bewegungsfertigkeiten

lässt sich mit Hilfe wissenschaftlicher Analyseverfahren darstellen

meist nur wenige technische Fertigkeiten erforderlich

oft nur eine Grundfertigkeit

zyklische, relativ unkomplizierte Fertigkeiten

wenige Fertigkeiten erforderlich

zyklischer Ablauf mit hoher Frequenz und Explosivität

koordinative Grenzleistung

kurzzeitiger, azyklischer Bewegungsablauf

exakt behherschte Fertigkeiten notwendig

Sicherung eines optimalen Hauptkrafteinsatzes

viele Bewegungshandlungen

Technikbeherrschung

Schwierigkeitsgrad

Originalität

Virtuosität der Bewegungsausführung

enge Beziehungen zu konditionellen Voraussetzungen

bewegende äußere Kräfte sind dominant

große eigene Körperbeherrschung notwendig

mit z.T. beträchtlichen konditionellen Belastungen verbunden

umfangreiches Grundrepertoire variabler technischer Fertigkeiten

schnelle, genaue Krafteinsätze

höchste technische Perfektion

umfangreiches Grundrepertoire variabler technischer Fertigkeiten

schnelle, genaue Krafteinsätze

höchste technische Perfektion

Sicherung einer hohen

Bewegungseffektivität und -ökonomie

über längere Zeiträume

Skilanglauf,

Radsport,

Rudern, LA

Sicherung einer hohen

Bewegungsfrequenz bei hohem und

höchstem Krafteinsatz und großer

Sicherung einer hohen Kraftentfaltung in

kurzer Zeit

LA Sprint, ESL

Sprint, Radsport

Sprint

LA Sprung,

Wurf,

Gewichtheben

Boxen, Fechten,

Judo, Ringen

Hockey,

Handball,

Basketball ...

Sicherung hoher expressiver Wirkung

der Bewegungsausführung

Steuerung äußerer Antriebskräfte

Bewältigung ständig wechselnder

Situationen mit konträr agierendem

Gegner

analog ZKS, kooperative

Leistungsvollzüge

Steuerungsleistungen

Zweikampfleistungen

Sportspielleistungen

Rolle des Leistungsfaktors Technik/ Koordination in den Sportartengruppen

Ausdauerleistungen

Sprintleistungen

Schnellkraftleistungen

Technisch-

koordinative

Leistungen

Kunstturnen,

Wasserspringen,

Eiskunstlauf,

RSG

Bob, Schlitten,

Segeln,

Motorrennsport

29 Prof. Dr. Lutz Nordmann

Wie kann ich Bewegungsabläufe bewerten?

Biomechanik

30

„Biomechanics … is the study of the structure and

function of biological systems by means of the

methods of mechanics.“

(Hatze 1974)

„… das Studium von Struktur und Funktion

biologischer Systeme unter Verwendung der

Methoden der Mechanik.“

31

„Biomechanics is the science that examines forces

acting upon and within a biological structure and

effects produced by such forces.“

(Nigg 2006)

„… die Wissenschaft, die sich mit Kräften, die auf

oder innerhalb von biologischen Strukturen wirken

und deren Effekten beschäftigt.“

32

Forschungsfeld

•Bewegungen des (menschlichen) Körpers

•Wirkung von externen und internen Kräften auf den

Körper

•Adaptation biologischer Strukturen an mechanische

Belastungen / Beanspruchungen

33

Sportbiomechanik

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Identifikation von leistungsbe-

stimmenden Faktoren

Optimierung der

Bewegungsausführung

Optimierung von Sportgeräten

Leistungssteigerung

Steuerung von

Anpassungsprozessen

Verletzungsprophylaxe

Belastungsmanagement

Mechanische Grundlagen

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Mechanik

Kinematik Dynamik

Statik Kinetik

„Die Kinematik beschreibt die räumlich-zeitliche

Charakteristik der Bewegung, ohne die Masse der

Körper und die einwirkenden Kräfte zu

berücksichtigen.“

(Baumann 1989)

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„Die Dynamik befaßt sich mit der Wirkung von Kräften.“

(Baumann 1989)

Welche Bedeutung haben die genannten

Aspekte im Eishockey ?

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Quellen:

Trainerakademie Köln

- Prof. Dr. Lutz Nordmann

- Dr. Peter Wachtl

- Steffen Willwacher, Dr. Falk Schade

Trainingslehre (Schnabel / Harre / Krug)

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Notizen

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Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit!

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