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658 Ausgabe: 2008 BG-Information Hautschutz in Metallbetrieben BGI 658 Berufsgenossenschaſt Holz und Metall BGHM Inhaltlicher Stand 2008. Wird nach Aktualisierung als DGUV-Schriſt neu aufgelegt.

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658

Ausgabe: 2008

BG-Information

Hautschutzin Metallbetrieben

BGI 658

Berufsgenossenscha�Holz und Metall

BGHM

Inhaltlicher Stand 2008. Wird nach

Aktualisierung als DGUV-Schrift neu aufgelegt.

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Impressum

Herausgeber

Berufsgenossenschaft Holz und MetallIsaac-Fulda-Allee 1855124 Mainz

Telefon: 0800 9990080-0Fax: 06131 802-20800E-Mail: [email protected]: www.bghm.de

Servicehotline bei Fragen zum Arbeitsschutz: 0800 9990080-2Medien Online: [email protected]

Ausgabe: 2008

Eine entgeltliche Veräußerung oder eine andere gewerbliche Nutzung bedarf derschriftlichen Einwilligung der BGHM

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Rechteck
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Liebe Leserinnen und Leser

das Schriftenwerk aller gewerblichen Berufsgenossenschaften wird derzeit neu struk-turiert und thematisch den verschiedenen Fachbereichen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) zugeordnet. Damit liegt die redaktionelle Verantwortung für die vorliegende Schrift nicht mehr in den Händen der BGHM. Vor diesem Hintergrund ist diese Fassung der BGI 658 nur ein eine Download-Version mit inhaltlichem Stand von 2008, mit der wir die Übergangszeit bis zur Erstellung einer aktualisierten DGUV-Broschüre der großen Nachfrage wegen überbrücken.

Leider entsprechen u. a. die in der Broschüre dargestellten Sicherheitssymbole inzwi-schen nicht mehr dem neuesten Stand. Sie finden die aktuellen Sicherheits- und Ge-sundheitsschutzkennzeichen nach ISO 7010 und ASR A1.3 sowie die seit 2010 gelten-den Gefahrstoffsymbole nach GHS (Globally Harmonized System of Classification and Labelling of Chemicals) im Internet u. a. unter folgenden Links:

http://www.baua.de/de/Themen-von-A-Z/Arbeitsstaetten/ASR/ASR-A1-3.htmlhttp://www.sicherheit.uni-hd.de/gefahrstoffe/symbole/symbol.htm

Ebenso wurden die Unterweisungsblätter Holz inzwischen aktualisiert und sind im In-ternet abrufbar unter

http://www.bghm.de/arbeitsschuetzer/praxishilfen/unterweisungshilfen/

Wir bitten, dies zu beachten und danken für Ihr Verständnis

Ihre BGHM

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Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

1 Die menschliche Haut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

1.1 Aufbau und Funktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

2 Berufsbedingte Hauterkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

2.1 Ekzemformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

2.2 Atopie der Haut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

2.3 Hautprobleme im Fußbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

2.4 Feststellung berufsbedingter Hauterkrankungen . . . . . . . . . . . . 15

3 Informationsermittlung und Gefährdungsbeurteilung . . . . . . . . . . . 17

4 Schutzmaßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

4.1 Substitution . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

4.2 Technische Schutzmaßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

4.3 Organisatorische Schutzmaßnahmen und Arbeitshygiene. . . . . . . . 22

4.4 Persönliche Schutzmaßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

4.4.1 Hautschutz-, Hautreinigungs- und Hautpflegemittel . . . . . . . 24

4.4.2 Motivationsfördernde Maßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . 30

4.4.3 Schutzhandschuhe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33

5 Arbeitsmedizinische Vorsorge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41

6 Hautgefährdung und Maßnahmen nach Arbeitsbereichen und Stoffen . . 43

6.1 Allgemeiner Teil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43

Auswahl-Liste für Hautschutzplan A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45

Auswahl-Liste für Hautschutzplan B. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46

Auswahl-Liste für Hautschutzplan C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47

Auswahl-Liste für Hautschutzplan D/E/F . . . . . . . . . . . . . . . . 48

Anschriften von Herstellern und Vertreibern . . . . . . . . . . . . . . . 49

Schutzhandschuhe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51

Anschriften von Schutzhandschuhherstellern . . . . . . . . . . . . . . 52

Inhaltsverzeichnis

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6.2 Spezieller Teil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54

Hautgefährdung und Maßnahmen bei Montage und Instandhaltung . . 54

Hautgefährdung und Maßnahmenbei der Teilereinigung und Entfettung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56

Hautgefährdung und Maßnahmenbei Tätigkeiten mit Kühlschmierstoffen . . . . . . . . . . . . . . . . . 58

Hautgefährdung und Maßnahmenbei der Oberflächenbeschichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60

Hautgefährdung und Maßnahmen in der Galvanik. . . . . . . . . . . . 62

Hautgefährdung und Maßnahmen in der Gießerei . . . . . . . . . . . . 65

Hautgefährdung und Maßnahmen in der Härterei . . . . . . . . . . . . 66

Hautgefährdung und Maßnahmenbeim Verarbeiten von Klebstoffen und Dichtungsmassen . . . . . . . . 67

3

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Hauterkrankungen gehören zu den häu-figsten Erkrankungen an Arbeitsplätzenin Metallbetrieben. Für die Betroffenenkann dies neben gesundheitlichen Pro-blemen die Aufgabe des erlernten Berufes,den Verlust des Arbeitsplatzes und damitfinanzielle und soziale Benachteiligungenbedeuten. Um Hauterkrankungen zuverhindern, müssen Hautgefährdungenermittelt und beurteilt werden. Danachsind Schutzmaßnahmen festzulegen,umzusetzen und auf ihre Wirksamkeitzu prüfen.

Dieses Heft soll den für den Gesund-heitsschutz zuständigen Personen, wiedem Unternehmer, dem Betriebsrat,der Fachkraft für Arbeitssicherheit, demBetriebsarzt bis hin zum Sicherheits-

beauftragten, diese Aufgabe erleichtern.Auch die Mitarbeiter in den Betriebenfinden hier wichtige Informationen zumSchutz ihrer Haut.

Jeder Mitarbeiter ist besonders gefährdet,wenn er

● im feuchten Milieu arbeitet odermit feuchten Teilen in Berührung kommt,

● mit Lösemitteln oderKühlschmierstoffen arbeitet,

● stark scheuernde oder lösemittel-haltige Reinigungsmittel verwendet,

● häufig mit scharfkantigen Teilen oderMetallspänen umgeht,

● häufig dieselben Hautpartienbelastet, z. B. durch sich ständigwiederholende Handgriffe,

Vorwort

Bild 1: Auslöser von Hauterkrankungen mit bestätigtem BK-Verdacht

4

Metalle 17% Technische Öle und Fette 16%

Kühlschmierstoffe 33%Sonstige 6%

Technische Gummiprodukte 6%

Hautmittel 3%

Körperschutzartikel 3%

Oberflächenreiniger 3%

Kleber 3%

Kunst- und Beschich-tungsstoffe 10%

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● Kälte und Hitze ausgesetzt ist,

● eine empfindliche Haut besitzt.

Die Schwerpunkte im Metallbereich ver-deutlicht Bild 1.

Hauterkrankungen entstehen erfahrungs-gemäß über einen längeren Zeitraum.Erste Anzeichen hierfür sind trockeneund raue Haut, Rötungen und Juckreiz. Insolchen Fällen ist der Vorgesetzte zu in-formieren und ärztliche Hilfe in Anspruchzu nehmen (Betriebsarzt, Hautarzt).

Es ist dann die Aufgabe des Vorge-setzten, zusammen mit dem Betriebsarztund der Fachkraft für Arbeitssicherheit,eine Beurteilung der am Arbeitsplatz auf-tretenden Hautbelastungen durchzu-führen.

Nur durch rechtzeitige, umfassendeMaßnahmen können die Beschäftigtenwirksam vor der Entstehung von Haut-erkrankungen geschützt werden.

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Bild 1-1: Schutzfunktionen der Haut

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1 Die menschliche Haut

Die Haut ist das größte Organ desmenschlichen Körpers. Sie ist keine„passive“ Hülle, sondern als Bindegliedzwischen Außenwelt einerseits undmenschlichem Immunsystem anderer-seits ein äußerst aktives Organ.

Daraus ergeben sich zahlreiche Aufgaben,auf die nachfolgend eingegangen wird.

Die Haut schützt im Beruf und im täg-lichen Umgang vor chemischen und phy-sikalischen Einflüssen sowie vor Krank-heitserregern, z. B. Bakterien, Pilzen

und Viren. Geht ihre Schutzfunktion ver-loren, drohen akute oder chronischeErkrankungen.

Weitere Funktionen der Haut sind Regu-lation des Wasserhaushaltes, Beteili-gung an der Vitamin-D-Produktion sowieSinneswahrnehmung von Druck, Tem-peratur und Schmerz.

Beispiele für die Schutzfunktion derHaut in Abhängigkeit verschiedener Ein-wirkungen sowie mögliche Erkrankungs-formen ergeben sich aus Bild 1-1.

Schädigende Abwehrmaßnahmen Drohende Erkrankung bei nichtEinwirkung der Haut ausreichender Schutzfunktion

Chemisch Lipidhaltige Hornschicht, Abnutzungsdermatose,(z. B. Lösemittel) unlösliche Eiweißsubstanzen, Ekzem,

Immunsystem Allergie

Physikalisch

mechanisch durch Druck, Verhornung, Wunden, chronische (schmerz-Stich, Schnitt Schwielenbildung hafte) Einrisse, Infektionen

UV-Strahlen Pigmentierung (Bräunung), Sonnenbrand, Seemannshaut,(Sonne, Schweißen) Verdickung (Lichtschwiele) Landmannshaut, vorzeitige

Hautalterung, Hauttumore(Melanom, Stachelzellkarzinom,Basalzellkarzinom),phototoxische und photo-allergische Reaktionen

Wärme Gefäßerweiterung, VerbrennungenSchwitzen

Kälte Gefäßverengung Erfrierungen, Frostbeulen

Biologisch Hornschicht, Entzündungen,(Bakterien, Hefen, Pilze, Viren) Immunsystem Infektionen, mikrobielle Ekzeme

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1.1 Aufbau und Funktion

Den Aufbau der Haut mit ihren einzelnenSchichten und Zellsystemen sowiedie jeweiligen Funktionen zeigt Bild 1-2auf Seite 8.

Oberhaut (Epidermis)

Die außen gelegene Epidermis hat diewichtigste Funktion beim Schutz vorphysikalischen, chemischen und biologi-schen Substanzen. Die Epidermis unter-liegt einem ständigen Erneuerungspro-zess. Die unteren Zellen wachsen nachaußen nach und verhornen. Dabei set-zen sie wasser- und fettlösliche Stoffefrei. Diese können Wasser in der Hautspeichern. Dabei dienen insbesondereFette als „Kittsubstanzen“ zwischen denHornzellen. Der Verbund, den man sichauch wie eine Mauer aus Hornzellen mitMörtel aus Fetten, Eiweißen und Was-ser vorstellen kann, bildet einen wirk-samen Schutz vor schädigenden Ein-flüssen, solange er intakt ist. Ein Mangelan Fetten macht die Haut spröde undrissig, die Barrierefunktion lässt nach.

Als zusätzlicher Schutz wird an derHautoberfläche ein Film aus Lipidender Hornschicht und Talg gebildet, deraus tiefer gelegenen Talgdrüsen ab-gegeben wird.

An der Hautoberfläche besteht ein sauresMilieu mit einem pH-Wert zwischen

5 und 7. Diese früher als Säureschutz-mantel bezeichnete Schicht kann ingewissem Maße alkalische und saureSubstanzen abpuffern.

Alle genannten Faktoren zusammenbewirken die Schutzfunktion der Haut.Die Erneuerung der Hornschichtendauert vier bis fünf Wochen. Bei ständigwiederholtem Kontakt mit Schadstoffenwird die Hornschicht entfettet. Es be-steht ein Missverhältnis zwischen deräußeren Entfettung und der hauteigenen,ausgleichenden Rückfettung. Folge isteine raue und rissige Haut, die zu Ent-zündungen neigt.

Lederhaut (Corium)

Unter der Epidermis liegt die Leder-haut, die aus faserreichem Bindegewebebesteht.

Hier liegen Haarschäfte, Talgdrüsen undBlutgefäße. Die Epidermis, die selbstnicht durchblutet ist, wird von hier ausmit Nährstoffen versorgt.

Unterhaut (Subcutis)

Die untere Hautschicht besteht ausFett und Bindegewebe, in denendie Haarwurzeln und Schweißdrüsenverankert sind.

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Bild 1-2: Aufbau und Funktionen der Haut (Quelle: Balneum Hermal Service)

Unterhaut

(Subcutis)

Lederhaut

(Corium

)

Oberhaut

(Epidermis)

Hornschichtbarriere,

SchutzvoräußerenEinflüssen,

SchutzvorEntfettungundFeuchtigkeitsverlust,

Hornschicht

BildungdesHydro-Lipid-Systems

Körnerzellschicht

BildungvonH

ornsubstanzundFreisetzungvon

Hornschichtlipiden

Stachelzellschicht

Stabilität

Immunzellen

Abwehr

(LangerhansZelle)

Basalzellschicht

NeubildungundNachschubvonZellen

Basalmembran

Barriere

Blutgefäße

Versorgung,Temperaturregulation

Haar

ursprünglichTemperaturregulation

(„Gänsehaut“)

Nerven

VermittlungvonBerührung,Druck,Schmerz,

Juckreiz,Wärme,Kälte

Talgdrüse

Fettproduktion

Bindegewebe

Elastizität,Stabilität

Schweißdrüse

Schweißproduktion,Temperaturregelung,

AusscheidungvonStoffen

Fettzellen

Kälteschutz,Nahrungsreserven,mechanische

Polsterung

~0,1mm ~2mm

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Bild 2-1: Kumulative Kontaktnoxen

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2 Berufsbedingte Hautkrankheiten

Die intakte Hornschicht bildet eine Bar-riere gegen Austrocknung und Schad-stoffe. Durch permanente Schädigung,z. B. häufiges Händewaschen mit Was-ser, Seifen, Reibemitteln in Handwasch-pasten und Kontakten zu entfettendenArbeitsstoffen, z. B. Kühlschmierstoffeund Lösemittel, wird die Hornschicht undder Verbund der Fett- und Hydrolipid-schicht beschädigt. Die Reparatur oderRegeneration der Haut dauert oft länger,als Arbeitspausen am Feierabend oderWochenende dies ermöglichen. So kannes innerhalb kurzer Zeit zu Hauterkran-kungen kommen, wenn die Haut nichtentsprechend geschützt und gepflegtwird. Die Schädigung äußert sich im All-gemeinen zuerst in trockener Haut. BeiFortdauer der Belastung durch kumu-lative Kontaktnoxen (Bild 2-1) entsteht einEkzem (Bild 2-2 auf Seite 11).

Was ist ein Ekzem?

Ein Ekzem ist eine ernst zu nehmendeHauterkrankung. Bei chronischen Ekzemen

handelt es sich um lang andauerndeund schwer zu behandelnde Erkrankun-gen. In manchen Fällen ist sogar dieAufgabe der beruflichen Tätigkeit erfor-derlich.

Allergien entwicklen sich häufig als Zwei-phasenekzeme. Durch die vorgeschädigteHaut können Schadstoffe besser in dieHaut eindringen und sich möglicherweiseAllergien entwickeln.

Woran erkennt man ein Ekzem?

Ein Ekzem ist charakterisiert durchsehr trockene Haut, Rötung und Schup-pung. Die Haut hat ein grobes Falten-relief (Licheninfikation). Im akutenStadium treten Bläschen auf, die Hautnässt und schmerzt. Tief blutende Haut-einrisse (Rhagaden), die in der Regelsehr schmerzhaft sind und schlechtheilen, können hinzukommen. Sowohlim akuten als auch im chronischenStadium ist es möglich, dass starkerJuckreiz auftritt.

Noxe (schädigende Substanz) Wirkung (Einfluss auf die Haut)

Wasser Hornschichtquellung

Detergenzien (Seifen, Wasch- und Spülmittel) Entfernung des Wasser-Fett-Films

alkalische oder saure Lösungen Schädigung der „Hornschichtbarriere“

organische Lösemittel Extraktion der Hornschichtfette

Staub u.Ä. Absorption von Fett und Wasser

mechanische Reize Abrieb, Mikroverletzung

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2.1 Ekzemformen

Die Haut zeigt je nach Ausmaß und Dauervon schädigenden Einwirkungen dieoben genannten Veränderungen. Man un-terteilt Ekzeme in akute und chronischeEkzeme und hinsichtlich ihrer Ursachen in

● akut-toxische Ekzeme,

● toxisch-degenerative Ekzeme, auchAbnutzungsekzeme genannt sowie

● allergische Ekzeme.

Akut-toxisches Ekzemund toxisch-degeneratives Ekzem

Ein akut-toxisches Ekzem ist meist dieFolge einer kurzfristigen, starken Ein-wirkung hautschädigender Stoffe, z. B.Säuren oder Laugen. Nach Ende derEinwirkung heilt das Ekzem in der Regelab. Bei wiederholter Hautbelastungdurch schwach hautschädigende Stoffekann sich ein toxisch-degenerativesEkzem entwickeln. Da hier der wieder-holte häufige Kontakt ursächlich ist,nennt man das Ekzem auch kumulativ-toxisches Ekzem.

Beim Abnutzungsekzem (ohne voraus-gehendes akutes Ekzem) kommt eszu einer allmählichen Überlastung, beider die Hornschicht durch Aufquellen,Abnutzung und Auflösung des schüt-zenden Verbundsystems aus Hornzellenund Fetten geschädigt wird. Die Hautwird zunächst trocken und rissig, wo-bei insbesondere die Fingerzwischen-räume am Anfang stark betroffen sind.In derartigen Fällen kann die überbe-

anspruchte Haut durch intensive Schutz-und Pflegemaßnahmen im Allgemeinenwieder normalisiert werden. Bei andau-ernder Schädigung bildet sich jedoch das„Vollbild“ eines Ekzems mit Rötungen,Schwellungen, Einrissen und Schuppun-gen (Bild 2-2).

Hier kann nur eine intensive hautärzt-liche Behandlung und ein striktes Meidenvon Hautbelastungen zur Heilung füh-ren. Dauern die Belastungen an, wird dieErkrankung chronisch. Als Folge drohteine ständige Minderbelastbarkeit derHaut und bei schweren Verläufen ggf. einBerufswechsel.

Allergisches Ekzem

Eine Allergie kann sich als Folge einesAbnutzungsekzems entwickeln. Weildie Hautbarriere gestört ist, dringen dieAllergie auslösenden Stoffe besser indie Haut ein und können ein allergischesKontaktekzem verursachen. Unabhän-gig davon können Allergien aber auchohne Vorschädigung der Haut entstehen.Es gibt Stoffe, die häufig Allergien ver-ursachen. Man spricht in diesem Zu-sammenhang von Stoffen mit starkerallergener Potenz. Beispiele hierfür sindEpoxidharze oder Methacrylate in Kle-bern. Weitere Beispiele finden sich inder Anlage 3 der TRGS 401.

Bei einer Allergie handelt es sich um eine„fehlgeleitete Reaktion“ des Immunsys-tems im Sinne einer „überschießenden“Entzündungsreaktion. Man unterscheidetdiesbezüglich vier Typen von Allergien.

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Bild 2-2: Toxisch-degeneratives Kontaktekzem

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Allergen 24 bis 96 Stunden dauern kann,bis Hauterscheinungen auftreten. Dieserschwert das Erkennen des Zusammen-hanges zwischen Allergie und Ekzem.Insofern ist es gerade bei dieser Allergiefür den Heilungsprozess wichtig, einenAllergenkontakt konsequent zu meiden.

Für die Entstehung des beruflichen Kon-taktekzems ist die Allergie vom verzöger-ten Typ (Typ IV-Allergie) von besondererBedeutung. Liegt diese vor, bleibt die all-ergische Reaktionsfähigkeit in der Regelein Leben lang erhalten. Hinzu kommt,dass es bei einem erneutem Kontakt zum

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Gelingt dies nicht, ist ein chronischer Ver-lauf vorprogrammiert (Bild 2-3).

Durch den so genannten Epicutantest,der im Allgemeinen vier Tage dauert, kannein Hautarzt die Kontaktallergene testen.Es gibt spezielle Testreihen für beruflicheKontaktallergene, z.B. Kühlschmierstoffe,Metalle, Lacke, Plastik und Klebstoffe,Gummichemikalien und Konservierungs-mittel. Die Interpretation des Tests istschwierig und bedarf besonderer Kennt-nisse. Es können falsch-positive oderfalsch-negative Ergebnisse oder irritativeReaktionen auftreten. Nur ein erfahrenerHautarzt kann die Relevanz (tatsächliche

Bedeutung des Testergebnisses) fest-stellen. Dabei ist auch der Erkrankungsver-lauf zu berücksichtigen.

Beispiel: Allergie vom verzögerten Typ

Durch Kontakt zu Klebern auf Formal-dehydharzbasis entwickelt sich bei einemhautgesunden Mechaniker eine Allergie.Es entsteht ein Ekzem, das beim Meidendes Klebers abheilt. Beim Hautarzt wirdein Epicutantest durchgeführt und alsAllergen das Formaldehydharz identifiziert.Seither trägt der Mechaniker bei Klebe-arbeiten Handschuhe und meidet direktenAllergen- bzw. Kleberkontakt. Das Ekzemheilt folgenlos ab.

Bild 2-3: Die drei Faktoren der Sensibilisierung

Sensibilisierungspotenz

Allergen (stoffl. Faktor)

Exposition

Disposition

Dauer und Intensitätder Einwirkung

Organismus(indiv. Faktoren) Sensibilisierung

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Bild 2-4: Zweiphasige Entwicklung des allergischen Kontaktekzems

Permanente Einwirkung einer Noxe auf die Haut

Überforderung der physiologischen Regeneration

trockene, rissige Haut

toxisch-degeneratives Kontaktekzem

gestörte Barrierefunktion

Eindringen von potenziellen Allergenen in lebende Hautschichten

Sensibilisierung

allergisches Kontaktekzem

13

Viele allergische Kontaktekzeme verlaufenals Zweiphasenekzeme. Zunächst be-steht ein toxisch-degeneratives Ekzem,auf dem sich dann eine Allergie ent-wickelt. Ein typisches Beispiel hierfür isteine Kontaktallergie durch Bestandteilevon Kühlschmierstoffen.

Beispiel: Zweiphasenekzem (Bild 2-4)

Ein Schlosser arbeitet an einer nicht ge-kapselten Schleifmaschine. Er hat täglichmehrfach Hautkontakt mit dem alkalischenKühlschmierstoff. Dabei entwickelt sich eintoxisch-degeneratives Ekzem an den Hän-den, das sich trotz intensiver Pflege- undSchutzmaßnahmen der Haut verschlechtert.

Bei einem Epicutantest wird Abientinsäure,ein Inhaltsstoff des im Kühlschmierstoffenthaltenen Tallöldestillates, als Allergenerkannt. Nach Austausch des Kühlschmier-stoffes gegen ein tallölfreies Produkt kanndas Ekzem bei intensiven Pflege- undSchutzmaßnahmen der Haut abheilen.

Die Beispiele verdeutlichen, wie wichtigdas konsequente Meiden des auslösendenAllergens bei eingetretener Sensibilisierungist. Der Erfolg solcher Maßnahmen wirddurch Studien belegt, in denen durch einkonsequentes Meiden eines Allergenkon-taktes in über 70% der Fälle ein günstigerHeilungsverlauf erreicht werden konnte.

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2.2 Atopie der Haut

Neben der allergenen Potenz von Berufs-stoffen ist auch die individuelle Bereit-schaft eines Menschen zur Ekzement-wicklung von Bedeutung. Dies gilt insbe-sondere für den so genannten „Atopiker“.Er ist in hautbelastenden Berufen ver-mehrt gefährdet.

Unter „Atopie“ versteht man eine anlage-bedingte Hautempfindlichkeit mit derBereitschaft zu Ekzemen. Bekannter alsder Begriff „Atopie“ ist die „Neurodermi-tis“. Zu den Erkrankungsformen der Ato-pie gehören auch das allergische Asthmasowie der allergische Heuschnupfen.

Die atopische Disposition (Bereitschaft)nimmt innerhalb der Bevölkerung zuund liegt derzeit bei ca. 25%. Die Hauteines Atopikers ist besonders empfindlichund weniger belastbar. Eine zusätzlicheBelastung durch Austrocknung führtbei Atopikern häufiger und schneller zuEkzemen.

Besondere Beratung und hautärztlicheBetreuung sind daher bei einer atopi-schen Disposition sehr wichtig. Dies soll-te bereits vor einer Berufswahl berück-sichtigt werden.

2.3 Hautprobleme imFußbereich

Der Mensch schenkt seinen Füßen imAllgemeinen erst dann Beachtung, wennsich Beschwerden einstellen.

Hautprobleme treten betrieblich imBereich der Füße insbesondere durchdas Tragen von Schutzschuhen auf,die in den meisten Metallbetrieben ver-pflichtend vorgeschrieben sind. Fuß-schweiß kann zum Problem werden,wenn die Schweißmenge nicht ausrei-chend abtransportiert wird.

Nachfolgende Faktoren begünstigenFußhautprobleme: Individuell bedingteSchweißneigung, zu enge, schlechtpassende Schuhe, warme Arbeits-umgebung, Fußfehlstellungen, Über-gewicht, körperliche Belastung,Verletzungsfolgen, Diabetes, Venen-erkrankung und Rheuma.

Bei den Erkrankungen der Haut han-delt es sich überwiegend um Fußpilz-erkrankungen (30 % der deutschenBevölkerung), um Nagelpilz (12 % derdeutschen Bevölkerung), um einge-wachsene Zehennägel, Druckstellen,Blasen und Hühneraugen.

Zur Vorbeugung ist Folgendes zubeachten:

Allgemeine Hygiene

● Nach der Arbeit Füße waschenund gut abtrocknen.

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● Täglich frische Socken tragen/ggf.Funktionssocken verwenden.

● Einsatz von Fußpflegemitteln, evtl. mitMittel gegen Fußpilz.

● Bei Benutzung von Gemeinschafts-duschen Badesandalen benutzen.

● Keine fremden Schuhe tragen.

● In der Freizeit viel barfuß gehen.

Maßnahmen gegen Schweißstauim Schuh

● Beim Kauf auf möglichst schweiß-dampfdurchlässige Schuhmaterialienachten.

● Schweißdurchlässige/schweiß-aufnehmende Einlagen benutzen.

● Während der Arbeit feuchte Schuhewechseln, getragene Schuhe nachder Arbeit lüften.

● Gegebenenfalls Fußbäder, -spraysmit Gerbstoffen gegen vermehrtesSchwitzen einsetzen.

Medizinische Maßnahmen

● Tragen von Schuhen, die ausreichendPlatz im Vorfußbereich bieten (Pass-form) – besonders wichtig bei Dia-betes, Durchblutungsstörungen undFußfehlstellungen, Druckstellen,Blasen, Hühneraugen und einge-wachsenen Zehennägeln.

● Bei Entzündungen Ursache ärztlichabklären und behandeln. HäufigeUrsache: Nagel- oder Fußpilz, Warzen,Bakterien.

● Strümpfe/Schuhe bei Infektionen gutdesinfizieren.

2.4 Feststellungberufsbedingter Haut-erkrankungen

Auf eine beruflich erworbene Haut-erkrankung weisen hin:

● Ort der KrankheitsentstehungDie Erkrankung beginnt dort, wo derKontakt zu Hautschadstoffen statt-findet. Insofern sind zumeist dieHände, ggf. aber auch die Füße(z. B. durch Tragen chromatgegerbteroder gefärbter Arbeitsschuhe) oderdas Gesicht bei luftgetragenenSchadstoffen betroffen.

● Zeitlicher ZusammenhangEs besteht ein zeitlicher Zusammen-hang zwischen Erkrankungsbeginnund beruflicher Einwirkung. So kannes zum Beispiel an Wochenendenoder im Urlaub zur Besserungkommen.

Sind Hautprobleme vorhanden, solltendiese nicht bagatellisiert, sondernder Haut- oder Betriebsarzt eingeschal-tet werden. Dies ist häufig nicht derFall, weil Betroffene eine Hauterkran-kung nicht ernst nehmen oder eineBenachteiligung am Arbeitsplatz be-fürchten.

Nicht jede Hauterkrankung wird zurBerufskrankheit. Zu ihrer Anerkennungmüssen Kriterien (besondere Schwereund/oder wiederholte Rückfälligkeitder Hauterkrankung) erfüllt sein.

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Ebenso muss die gefährdende Tätigkeitaufgegeben werden. Hierzu muss ein ob-jektiver Zwang vorliegen. Bevor es dazukommt, wird mit allen geeigneten Mittelnversucht, den Arbeitsplatz zu erhalten.

Hierzu gehören technische, organisato-rische und persönliche Schutzmaß-nahmen, die ggf. von der Unfallversiche-rung bezahlt werden (§-3-Maßnahmen).Erst wenn keine der Maßnahmen greift,

wird empfohlen, die schädigende Tätig-keit aufzugeben.

Dann kann ggf. eine Umschulung oderberufliche Weiterqualifikation finanziertoder weitere Hilfen zur Erlangung einesalternativen Arbeitsplatzes gewährtwerden.

Auf jeden Fall gilt der Grundsatz, dassRehabilitation und berufliche Wiederein-gliederung vorrangig sind.

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3 Informationsermittlungund Gefährdungsbeurteilung

Der Unternehmer muss ermitteln, wel-chen Gefährdungen die Beschäftigten beider Ausübung der beruflichen Tätigkeitausgesetzt sind. Diese Gefährdungensind in ihren möglichen Auswirkungenzu beurteilen. Daran orientieren sich diezu ergreifenden Schutzmaßnahmen.Die getroffenen Maßnahmen sind hin-sichtlich ihrer Wirksamkeit zu überprüfen.Bei gleichartigen Arbeitsbedingungengenügt die Beurteilung einer Tätigkeit.

Eine Gefährdung der Haut kann sichinsbesondere durch chemische, physi-kalische oder biologische Einwirkungenergeben (siehe auch Bild 3-1, Prüflisteauf Seite 18). Bei der Gefährdungsbe-urteilung sind die hautschädigendenEinwirkungen, die Art und Dauer desHautkontaktes, die betroffenen Körper-stellen und ggf. die Gefährdung erhöhen-de Faktoren (z. B. abrasive Arbeits-stoffe) zu ermitteln. Bei Tätigkeiten mitGefahrstoffen ist das Sicherheitsdaten-blatt eine wichtige Informationsquelle.

Bei der Beurteilung der chemischenGefährdungen ist die Technische Regelfür Gefahrstoffe (TRGS) 401 zu be-achten.

Hautgefährdungen treten auf durch:

● Arbeitsstoffe mit ätzenden,hautreizenden oder hautentfettendenEigenschaftenDiese sind an der Kennzeichnung C,Xi oder Xn, den zugehörigen Gefah-rensymbolen sowie den R-Sätzen 34,35 oder 38 zu erkennen. SolcheArbeitsstoffe sind beispielsweise

konzentrierte Säuren oder Laugen,Biozide, Lösemittel, Lacke oder Kühl-schmierstoff-Konzentrate.

● Arbeitsstoffe mit langfristig haut-schädigender WirkungDer Gefahrenhinweis R 66 weist aufdiese Eigenschaft hin.

● Hautsensibilisierende ArbeitsstoffeDiese können zu Hautallergien führenund sind mit dem GefahrenhinweisR 43 gekennzeichnet. Typische Vertretersind Epoxidharze in Klebern, Verguss-massen oder Lacken, Chromsäureoder Nickelsalze in der Galvanik so-wie Biozide zur Nachkonservierungvon Kühlschmierstoffen. WeitereStoffe finden sich in der TRGS 907„Verzeichnis sensibilisierender Stoffe“.

● Hautresorptive ArbeitsstoffeDiese werden in der TRGS 900 mitH ausgewiesen und können zusätzlichmit den R-Sätzen 21, 24 oder 27gekennzeichnet sein. Beispiele sindBenzol in Ottokraftstoffen, Xylol undToluol in Lacken und Lösemittelge-mischen, Glykol in Frostschutzmittelnund Bremsflüssigkeiten.

● FeuchtarbeitDarunter versteht man– Arbeiten im feuchten Milieu vonregelmäßig mehr als 2 Stundenpro Tag,

– das Tragen von flüssigkeitsdichtenSchutzhandschuhen im gleichenZeitraum,

– die häufige oder intensive Hände-reinigung.

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Bild 3-1: Prüfliste

Arbeitsverfahren/Arbeitsbereiche Schädigende Einwirkung (Noxe)

1. Spanabhebende und wassergemischte und nicht wassermischbarespanlose Bearbeitung Kühlschmierstoffe, Ziehfette (Seifen), Öle,

Fette, Metallabrieb, Späne

2. Instandhaltung, Öle, Fette, Kraftstoffe, aber auch wässrige Noxen-setzung, Montage (z. B. bei wassergemischten KSS an CNC-Automaten)

3. Reinigen und Entfetten, wässrige/wassermischbare Reinigungsmittel,allgemein verdünnte Säuren und Laugen,

nicht wassermischbare Lösemittel

4. Beschichten (z. B. Lackieren) Lacke, Harze/Härter, z. B. Acrylate,Polyurethane, Klebstoffe, Epoxidharze,Lösemittel und Katalysatoren

5. Galvanik Salzlösungen, Säuren, Laugen

6. Härterei wässrige und nicht wässrige Abschreckmittel,Mineralöle

7. Tätigkeiten mit stark z. B. Lacke, Kleber, Graphit, Ruß, Teer,haftenden Verschmutzungen Asphalt, Bitumen

8. Feuchtarbeit Nässe, häufige Händereinigung, Feuchtigkeitsstaubeim Tragen flüssigkeitsdichter Schutzhandschuhe

9. Schweißen UV-Strahlung

10. Umgang mit künstlichen FasernMineralfasern (KMF)

11. Mechanische Belastung durch Druck und/oder Reibung, Späne

Bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen unter-scheidet die TRGS 401 drei Gefährdungs-kategorien, denen unterschiedlicheSchutzmaßnahmen zugeordnet werden.Im Rahmen der Gefährdungsbeurteilungmuss der Unternehmer die Gefährdungs-kategorie ermitteln und den Einsatz derdamit verbundenen Schutzmaßnahmen

prüfen. Die Zuordnung der erforderlichenMaßnahmen zum Gefährdungsgrad(gering – mittel – hoch) erfolgt anhandder gefährlichen Eigenschaften desStoffes (R-Satz), der Dauer und des Aus-maßes des Hautkontaktes. Die Tabelleim Bild 3-2 gibt hierzu Hilfestellung.

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Bild 3-2: Zuordnung der Gefährdungskategorien nach Gefährdungsmatrix

AllgemeineHygienemaßnahmen

TRGS 500und zusätzlich

Substitutionsgebot,geschlossene Anlage,Arbeitsverfahren,

Schutzhandschuhe,Hautmittel, ggf.

arbeitsmedizinischeAngebots-

untersuchung(h)

Allgemeine Hygienemaß-nahmen TRGS 500 und zu-sätzlich Substitutionsgebot,Schutzhandschuhe, Haut-mittel, ggf. arbeitsmedizini-sche Angebotsuntersuchung

(m)

AllgemeineHygienemaßnahmen

TRGS 500(g)

Dauer/Ausmaß des Hautkontaktes

kurzfristig (<15 min) längerfristig (> 15 min)

klein- groß- klein- groß-flächig flächig flächig flächig(z.B. (z.B.Spritzer) Spritzer)

R 66 g g g m

hautreizend R 38 g m m m

ätzend pH ≤ 2 bzw. m m m hpH ≥ 11,5

R 34 m m m h

R 35 m h h h

hautresorptiv R 21 g m m h

R 24 m m m h

R 24 (in Kombi-h h h hnation mit R 34

bzw. R 35)

R 27 h h h h

hautresorptivund sonstige R 40*), R 68*) m m m hEigen-schaften

R 62*), R 63*) m m m m

R 45*), R 46*),h h h hR 60*), R 61*)

sensibili- R 43, (R 42/43),sierend sensibilisierende

g m m hGefahrstoffe nachAnlage 3 sowienach Nr. 3.2.1Abs. 2 oder 3**)

*) wenn hautresorptiv;**) Abweichend liegt bei allen Tätigkeiten mit dermaler Gefährdung durch Stoffe, bei denen praktische Erfahrungen zeigen, dass

diese Stoffe oder Zubereitungen eine Sensibilisierung bei einer erheblichen Anzahl von Beschäftigten durch Hautkontakt her-vorgerufen werden können (z.B. unausgehärtete Epoxidharze), eine hohe Gefährdung vor.g = geringe Gefährdung, m = mittlere Gefährdung, h = hohe Gefährdung

Eigenschaft

Kennzeichnungder Stoffe/Zubereitungenmit

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Die Anwendung der Tabelle verdeutlichennachfolgende Beispiele. Wird eine Kühl-schmierstoff-Emulsion durch Verdünnendes Konzentrates (Kennzeichnung Xi,R 38) mit Wasser hergestellt und bestehtdabei nur die Gefahr von Spritzern(kleinflächiger Hautkontakt) bei einer Zeit-dauer von weniger als 15 Minuten pro Tag(kurzfristiger Hautkontakt), so resultiertdaraus eine geringe Gefährdung. Hiersind nur allgemeine Hygienemaßnahmenzu treffen.

R 21 gesundheitsschädlich bei der Berührung mit der Haut

R 24 giftig bei Berührung mit der Haut

R 27 sehr giftig bei Berührung mit der Haut

R 34 verursacht Verätzungen

R 35 verursacht schwere Verätzungen

R 38 reizt die Haut

R 40 Verdacht auf krebserzeugende Wirkung

R 43 Sensibilisierung durch Hautkontakt möglich

R 45 kann Krebs erzeugen

R 46 kann vererbbare Schäden verursachen

R 60 kann die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen

R 61 kann das Kind im Mutterleib schädigen

R 62 kann möglicherweise die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen

R 63 kann das Kind im Mutterleib möglicherweise schädigen

R 66 wiederholter Kontakt kann zu spröder oder rissiger Haut führen

Besteht hingegen an einem Bearbei-tungszentrum regelmäßig Hautkontaktder Hände zu kühlschmierstoffbenetztenTeilen von mehr als 4 Stunden proTag, liegt Feuchtarbeit vor. Damit sindtechnische, organisatorische und per-sönliche Schutzmaßnahmen im Rahmender Gefährdungsbeurteilung zu prüfenund umzusetzen.

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4 Schutzmaßnahmen

4.1 Substitution

Die Vermeidung oder die Verringerungder Gefährdung durch Substitution hat alsSchutzmaßnahme Priorität. Dies umfasstdie Vermeidung des Gefahrstoffes, denErsatz durch einen weniger gefährlichenStoff oder den Einsatz von Verfahrenohne oder mit geringerem Hautkontakt.

Beispiele hierfür sind:

● Ersatz von wassergemischtenKühlschmierstoffen (Feuchtarbeit)durch Minimalmengenschmierung beider mechanischen Bearbeitung(Sägen, Bohren, Drehen, Fräsen).

● Ersatz von lösemittelhaltigen Lackendurch Wasserlacke oder Pulverlacke.

● Ersatz flusssäurehaltiger Felgenreiniger.

● Verwendung von Edelstahlbeizpastenanstelle von Beizflüssigkeit.

● Herstellung von GFK-Bauteilenmittels Resin Transfer Moulding (RTM-Verfahren) anstelle Handlaminierung.

● Verwendung fertig angesetzterElektrolyte.

Unterstützung bei der Suche einergeeigneten Substitutionslösung gibt dieTRGS 600 „Substitution“.

4.2 TechnischeSchutzmaßnahmen

Häufig kann nicht auf weniger gefährlicheArbeitsstoffe zurückgegriffen werden.In diesem Fall haben technische Schutz-maßnahmen Vorrang, z. B. bei

Tätigkeiten mit Kühlschmierstoffenin der mechanischen Fertigung:

● Gekapselte, abgesaugte Werkzeug-maschinen

● Gekapselte, abgesaugte Anlagenzum Reinigen und Trocknen von Werk-stücken

● Spritzschutzeinrichtungen

● Verwendung von Spänehaken

Tätigkeiten mit Lacken, Lösemitteln,Klebstoffen:

● Automatisierte, gekapselteReinigungsanlagen

● Verwendung von Robotern zumAuftrag von Lacken oder Klebstoffen

● Automatische Mischanlagen

● Lackauftrag durch Tauchen stattSpritzen

Tätigkeiten in der Galvanik:

● Einsatz von Galvanisierautomaten

Sonstige Tätigkeiten:

● Verwendung von Auftragshilfen(Fettpressen, Pinsel, Rolle)

● Automatisierte Lötstationen anstellemanueller Lötplätze

● Dosierhilfsmittel (z. B. Kartuschen fürKlebstoffe, Silikondichtmassen)

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Bild 4-1: Inhalt eines Hautschutzplanes

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4.3 OrganisatorischeSchutzmaßnahmen undArbeitshygiene

Dies sind z.B.

● HautschutzplanDieser benennt die auf die Tätigkeitenoder Arbeitsstoffe abgestimmtenHautschutz-, Hautreinigungs- undHautpflegemittel.

● HandschuhplanDieser benennt die auf die Arbeits-stoffe und Tätigkeiten abgestimmtenHandschuhtypen und deren Trage-dauer.

● Betriebsanweisung mit Maßnahmenzur Hautprävention

● Unterweisung der Mitarbeiter zurHautprävention (mit arbeitsmedizinisch-toxikologischer Beratung)

● Arbeitsmedizinische Vorsorge-untersuchung (siehe Abschnitt 5)

● Wechsel von Tätigkeiten mit undohne Hautbelastung

● Reinigung und Trocknung vonHandschuhen

● Festlegen von Wechselintervallenbeim Tragen von Schutzhandschuhen

● Keine Druckluft zum Abblasenvon Werkstücken und den Händenverwenden

● Regelmäßige Überwachung undPflege der Kühlschmierstoff-Kreisläufein der mechanischen Fertigung

● Wartung und Pflege von Galvanik-bädern

Hautschutzplan

Im Hautschutzplan werden die Mittelzum Hautschutz, zur Hautreinigung undzur Hautpflege genannt (Bild 4-1).Diese sind auf die hautschädigendenArbeitsstoffe und Verschmutzungenabgestimmt.

Neben der Angabe der Hautschutz-,Hautreinigungs- und Hautpflegemittelsind klare und leicht verständlicheAnwendungshinweise im Hautschutz-plan hilfreich.

Der Hautschutzplan ist Bestandteilder regelmäßigen arbeitsplatzbezogenenUnterweisung.

Hautgefährdung Hautschutzmittel Hautreinigungsmittel Hautpflegemittel

nach vor Arbeitsbeginn, vor Pausen, nach Arbeitsende

● Betriebsbereich auch nach Pausen nach der Arbeit● Arbeitsverfahren● Stoffen

Untergliederung ist vom Der Produktname oder die interne Werksbezeichnung sind einzutragen,Einzelfall abhängig ebenfalls Angaben, wo und von wem die Hautmittel erhältlich sind.

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Aber auch die persönliche Arbeits-hygiene sollte beachtet werden, z. B.Händewaschen vor Pausen und nachArbeitsende, Wechsel durchtränkterKleidungsstücke und innen verschmutz-ter Handschuhe. Hierzu gehört auch,dass Reinigungstücher für Maschinennicht zur Händetrocknung verwendetwerden. Hautschädigende Tätigkeitensind in Arbeitsbereichen bzw. beiArbeitsverfahren zu erwarten, die in derPrüfliste (Bild 3-1 auf Seite 18) aufge-führt sind.

4.4 PersönlicheSchutzmaßnahmen

Lassen sich die Gefährdungen nichtdurch Substitution, technische und orga-nisatorische Maßnahmen ausreichendvermeiden, müssen zusätzlich persönlicheSchutzmaßnahmen ergriffen werden.

In der Metallbranche kommen hier meistSchutzhandschuhe (Abschnitt 4.4.3)und Hautschutz-, Hautreinigungs- undHautpflegemittel (Abschnitt 4.4.1) zumEinsatz. Darüber hinaus ggf. Gesichts-

Bild 4-2: Hautschutzplan B

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schutz, Schutzkleidung oder Schutz-schürzen.

Konkrete Hilfestellungen bei der Aus-wahl geeigneter persönlicher Schutzaus-rüstungen für typische Arbeitsbereichein Metallbetrieben bieten die Tabellen inAbschnitt 6.2.

Darüber hinaus finden sich weitereHinweise zur Beurteilung der Hautgefähr-dung und Schutzmaßnahmen u. a. in

● BG-Regel „Benutzung von Hautschutz“(BGR 197),

● Allgemeine Präventionsleitlinie„Hautschutz – Auswahl, Bereitstellungund Benutzung“ und

● BG-Information „Chemikalienschutz-handschuhe – Auswahl, Bereitstellungund Benutzung“ (BGI 868).

4.4.1 Hautschutz-, Hautreinigungs-und Hautpflegemittel

Es gibt kein universelles Mittel, das gleichgut gegen alle hautgefährdenden Arbeits-stoffe schützt.

Die von vielen Hautschutzherstellernangebotenen „Breitbandpräparate“ oder„unsichtbaren Handschuhe“ stelleneine Hilfslösung dar, wenn Hautkontaktzu Arbeitsstoffen mit unterschiedlichenLösungseigenschaften besteht.

Hautschutz- und Hautpflegemittel beste-hen zu einem Teil aus einem nicht odernur schwer wasserlöslichen Wirk- oderSchutzstoff (z. B. Fette oder Filmbildner),und aus Wasser. Die Emulsion zwischen

diesen beiden Hauptbestandteilen wirddurch den Emulgator gebildet. Dieserbesitzt in seinem Molekül sowohl wasser-lösliche als auch wasserunlösliche Eigen-schaften.

Üblicherweise werden Wasser-in-Öl-Emulsionen (W/O-Emulsion) als Schutzgegen wassermischbare, Öl-in-Wasser-Emulsionen (O/W-Emulsion) als Schutzgegen nicht wassermischbare Arbeits-stoffe eingesetzt.

In einer Öl-in-Wasser-Emulsion bildetdas Wasser die Außenphase. Feinste Öl-oder Fett-Tröpfchen werden durch denEmulgator (Bilder 4-3 und 4-4) in derSchwebe gehalten.

Charakteristisch für diesen Emulsionstypist:

● zieht schnell in die Haut ein,

● schützt in der Regel vor wasser-unlöslichen Arbeitsstoffen,

● wird leicht von Wasser wiederabgewaschen.

Bildet umgekehrt das Öl oder Fett dieAußenphase, erfolgt der direkte Kontaktder Haut zu Öl oder Fett. Es handelt sich indiesem Fall um eine „Wasser-in-Öl“-Emul-sion (W/O; Bild 4-5).

Charakteristisch für diesen Emulsionstypist:

● zieht schlechter in die Haut ein undhinterlässt einen Fettfilm,

● schützt in der Regel vor wässrigen undvielen wasserlöslichen Stoffen,

● ist nur schwer mit Wasser abwaschbar.

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Vor dem Einsatz eines Hautschutz-,Hautreinigungs- oder Hautpflegemittelsempfiehlt es sich, beim Lieferanten oderHersteller die Deklaration nach INCI(International Nomenclature of CosmeticIngredients) abzufordern.Aus dieser können alle Inhaltsstoffe ent-nommen werden.Die Inhaltsstoffe werden in abnehmenderReihenfolge ihres Gewichtes im Produktgenannt.Es sind Hautschutzmittel zu verwenden,die einer Wirksamkeitsprüfung durch denHersteller unterzogen wurden.Bei der Bewertung von Hautmitteln helfenIhnen die Hersteller, der Betriebsarzt, dieFachkraft für Arbeitssicherheit oder dieBerufsgenossenschaft.

Hautschutzmittel

Hautschutzmittel wirken, indem sie denHautkontakt zu gefährdenden Arbeits-stoffen reduzieren. Sie ersparen häufigeine aggressive Hautreinigung, die zuHautschäden führen kann. Beim Wasch-vorgang werden der „Schmutz“ unddas Hautschutzmittel entfernt. Durchdie Verwendung eines Schutzfilm bilden-den, wasserlöslichen Mittels wird dieHautreinigung enorm erleichtert.

Auch bei starker Verschmutzung kann einmildes Reinigungsmittel verwendetwerden.

Es empfiehlt sich immer, in Abstimmungmit dem Betriebsarzt die Eignungmehrerer Präparate auszuprobieren.

Bild 4-3: Emulgatormolekül

Bild 4-4: Öl-in-Wasser (O/W-Emulsion)

Bild 4-5: Wasser-in-Öl (W/O-Emulsion)

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Bei den Hautschutzmitteln lassen sichvier Wirktypen unterscheiden:

1. Emulsionstyp O/W,

2. Emulsionstyp W/O und W/O/W,

3. hautverfestigende Präparate(gerbstoffhaltig),

4. filmbildende Schutzcremes mit che-misch gelöstem Filmbildner (Schutz-schäume) sowie Kombinationen.

Hautschutzmittel vom Typ1 schützenin der Regel vor wasserunlöslichenArbeitsstoffen. Eine besondere Stellungnehmen unter ihnen die kombiniertenSchutz- und Waschcremes ein. Hier über-nimmt der Emulgator (= Tensid) die Rolledes Schutzfilmbildners. Dabei ist daraufzu achten, dass möglichst hautfreund-liche Tenside verwendet werden.

Bei den anderen Schutzcremes desTyps1 sind Wachse und synthetischePolymere (langkettige Moleküle) alsFilmbildner gebräuchlich. Diese Haut-schutzmittel werden aufgrund der leich-ten Anwendbarkeit (dünnflüssig) undihres schnellen Einziehens in die Hautgut akzeptiert.

Hautschutzmittel vom Typ 2 schützen inder Regel vor wassergelösten und diemeisten wasserlöslichen sowie staub-förmigen Arbeitsstoffe. Der auf derHaut entstehende Fettfilm stößt Wasserab und bildet so die Schutzschicht. Pro-blematisch ist die zum Teil schlechteAkzeptanz. Diese Hautschutzmittelweisen eine zähere Konsistenz auf undziehen langsamer in die Haut ein. Sie

hinterlassen einen Fettfilm auf derHaut, der das Griffgefühl beeinträchtigenkann.

Hautschutzmittel vom Typ 3 enthaltenzusätzlich Gerbstoffe (natürliche odersynthetische), die die Oberfläche derHaut verstärken. Die Haut wird wenigerstark und langsamer aufgeweicht, wes-halb sie besondere Anwendung unterflüssigkeitsdichten Schutzhandschuhenfinden.

Hautschutzmittel vom Typ 4 werden auf-getragen, wenn gleichzeitig oder häufigwechselnd Hautkontakt zu wassermisch-baren und nicht wassermischbarenArbeitsstoffen besteht.

Die Wirksamkeit eines Hautschutzmittelshängt ab von

● der zweckmäßigen Auswahl hin-sichtlich der erforderlichen Schutz-wirkung (Wirksamkeitsnachweisbeachten),

● den darin enthaltenen Inhaltsstoffen

und

● der richtigen Anwendung/dem richtigenAuftragen auf die Haut.

Letzterem wird häufig leider zu wenigBeachtung geschenkt. Gerade durch dieInformation über die richtige Anwen-dung eines Hautschutzmittels lässt sichdem Akzeptanzproblem bei der Verwen-dung fetthaltiger Hautschutzmittel wirk-sam begegnen. Insofern wird nachfol-gend auf die richtige Anwendung/dasrichtige Auftragen von Hautschutzmittelneingegangen.

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Hierbei ist wie folgt zu verfahren:

1. Hände vor dem Auftrag reinigenund gut trocknen.

2. Hautschutzmittel mit einem Strangvon ca. 1 bis 1,5 cm auf einenHandrücken auftragen (Bild 4-6).

3. Hautschutzmittel mit den Handrückenbeider Hände möglichst gleichmäßigverteilen (Bild 4-7).

4. Hautschutzmittel mit den Fingerspitzender einen Hand in den Finger-zwischenräumen der anderen Handverreiben (Bild 4-8 auf Seite 28).

5. Hautschutzmittel sorgfältig aufdie Bereiche Nagelbett, Nagelfalz,Fingerkuppen und Handgelenkeverteilen (Bild 4-9 auf Seite 28).

6. Verbleibende Reste des Hautschutz-mittels in Handflächen verreiben.

7. Mit den Fingernägeln unter leichtemDruck über die Handinnenflächenkratzen, damit das Hautschutzmittelauch auf die Haut unter den Finger-nägeln gelangt (Bild 4-10 auf Seite 28).

Sollte sich trotz der geschilderten An-wendung und unter Berücksichtigungeiner sorgfältigen Verteilung des Haut-schutzmittels ein „glitschiger Griff“ergeben, ist künftig weniger Hautschutz-mittel aufzutragen.

Die meisten Hautschutzmittel enthaltenDuft- und Konservierungsstoffe. Einigedieser Zusätze können Allergien auslösen.Es werden daher auch parfüm- und kon-servierungsmittelfreie Produkte angeboten.

Wird im Einzelfall das vom Unternehmenzur Verfügung gestellte Hautschutzmit-tel nicht vertragen, sind Vorgesetzte,die Fachkraft für Arbeitssicherheit und derBetriebsarzt zu informieren.

Bild 4-6:

Bild 4-7:

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Hautreinigungsmittel

Jeder Reinigungsvorgang greift die Hautan. Hautreinigungsmittel wirken durchihre schmutzlösenden und/oder mecha-nischen Eigenschaften. Die chemischenBestandteile des Reinigungsmittels lösendas Fett oder Öl und den daran anhaf-tenden Schmutz. Die mechanische Reini-gungswirkung wird durch zugesetzteReibemittel erreicht. Diese können dieBarrierefunktion der Haut beeinträchti-gen. Je intensiver das Reinigungsmittelden Schmutz entfernt, umso größer istdabei auch die Hautbelastung. Es emp-fiehlt sich, analog zu den Hautschutz-mitteln, verschiedene Reinigungsmittelauf ihre Eignung zu testen. Die Auswahldes Hautreinigungsmittels richtet sich imWesentlichen nach der Hautverschmut-zung. Dabei sollte das Reinigungsmittelso mild wie möglich sein. Einige Haut-reinigungsmittel enthalten zusätzlichrückfettendeBestandteile.

Hautreinigungsmittel enthalten imWesentlichen folgende Bestandteile:

1. Waschaktive Substanzen (Tenside),

2. Reibemittel (Abrasiva),

3. Lösemittel und

4. rückfettende Substanzen.

Welche Inhaltsstoffe im Hautreinigernotwendig sind, hängt von Art und Gradder Hautverschmutzung ab.

Mit entscheidend für die Hautverträglich-keit eines Reinigungsmittels ist die Art derverwendeten Tenside (Seifen, synthetischeDetergenzien). In der Tabelle (Bild 4-11)

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Bild 4-8:

Bild 4-9:

Bild 4-10:

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sind die wichtigsten Tensidklassen auf-geführt.

Als Reibemittel werden im Wesentlichenfolgende verwendet:

● Walnussschalenmehl, Maiskolbenmehl,

● Kunststoffmehl(Polyethylen, Polyurethan),

● Holzmehl (entharztes Weichholz) und

● Sand (Flusssand, Bruchsand).

Eine Neuentwicklung zum Ablösender Hautverschmutzungen stellen Perlenaus Hartwachs dar.

Bei Verwendung von Sand entstehenMikroverletzungen auf der Haut, er solltevermieden werden. Außerdem gibt esProbleme durch verstopfte Abflüsse.

Zu beachten ist, dass holzmehlhaltigeReinigungsmittel einen höheren Anteil anKonservierungsmittel enthalten.

Die Anwendung lösemittelhaltiger Haut-reinigungsmittel sollte wegen der stärkerhautentfettenden Wirkung auf Arbeits-

plätze mit stark haftender Hautverschmut-zung, z.B. durch Lacke, Harze und Bitu-men, beschränkt werden.

Auf den Einsatz von Bürsten und Löse-mitteln zur Hautreinigung sollte möglichstverzichtet werden.

Nur richtiges Händewaschen reinigtschonend die Haut:

1. Richtiges Reinigungsmittel ent-sprechend der Verschmutzung aus-wählen und angemessen dosieren(Bild 4-12).

2. Hände mit Reinigungsmitteleinreiben und einwirken lassen(Bild 4-13 auf Seite 30).

3. Anschließend mit reichlich Wassergut abspülen (Bilder 4-14 und 4-15 aufSeite 30).

4. Hände gut abtrocknen.

Nach dem Reinigen der Hände sind ge-eignete Mittel zur Handtrocknung zurVerfügung zu stellen. Am hygienischsten

Bild 4-11: Einteilung der wichtigsten Tensid-klassen nach ihrer Hautverträglichkeit

Tensidklasse Hautver-träglichkeit

BetainderivateSulfosuccinate gut – sehr gutZuckertensideEiweißfettsäurekondensate

Ethersulfate mittelmäßig

SeifenAlkylbenzolsulfonate schlechtFettalkoholsulfate

Bild 4-12:

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Bild 4-13:

Bild 4-14:

Bild 4-15:

sind saugfähige Einmalpapiertücher. Auchgut geeignet sind Handtuchrollen, diegewaschen oder gereinigt werden können.Weniger geeignet sind Heißlufttrockner,da diese die Haut stark austrocknen.Eventuell noch auf der Haut befindlicheTensidreste werden aufkonzentriert.

Hautpflegemittel

Hautpflegemittel sind fester Bestand-teil des Hautschutzplanes und keine„Herrenkosmetik“. Sie unterstützen denRegenerationsprozess der Haut nachder Arbeit und sollen nach der Haut-reinigung am Arbeitsende aufgetragenwerden. Sie helfen durch ihre Inhalts-stoffe bei der Wiederherstellung der Horn-schichtbarriere.

4.4.2 MotivationsförderndeMaßnahmen

Die Umsetzung von Hautschutzmaß-nahmen im Betrieb, d. h. die richtige undregelmäßige Anwendung von Hautreini-gungs-, Hautschutz- und Hautpflege-produkten, gestaltet sich in der Praxisschwierig. Namen und Produkte werdenvon den Anwendern verwechselt oderauch die Notwendigkeit einer regel-mäßigen Anwendung nicht erkannt. Vorallem in Bereichen, in denen fetthaltigeHautschutzmittel angewendet werdenmüssen, kommt es nicht selten zu Ak-zeptanzproblemen. Argumente, wie dasEntgleiten von Teilen oder ein „klebriges

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Gefühl“ nach dem Auftrag von Haut-schutzmitteln, werden immer wieder vonMitarbeitern geäußert. Hautschutzmaß-nahmen können aber nur dann erfolgreichsein, wenn den Mitarbeitern nicht nur diegeeigneten Produkte zur Verfügung ge-stellt werden, sondern diese richtig undregelmäßig angewendet werden.

Welche Möglichkeiten gibt es, dieAkzeptanz der Hautmittel insgesamtim Betrieb zu verbessern?

Hautschutz- und Hautpflegemittel werdensicher nur dann akzeptiert, wenn der An-wender über die Notwendigkeit der An-wendung informiert und von dieser auchüberzeugt ist. Hierin liegt das Kernpro-blem. Informationen über die Wirkungs-weise und richtige Anwendung von Haut-schutzmitteln können im Rahmen derregelmäßigen Unterweisung bei Tätig-keiten mit Gefahrstoffen oder der regel-mäßigen Unterweisung nach Unfallver-hütungsvorschrift „Grundsätze der Prä-vention“ (BGV A1) vermittelt werden.Wichtig dabei ist, dass die Mitarbeiterden Nutzen für sich und ihre Gesundheiterkennen. Dies zu verdeutlichen – imwahrsten Sinne des Wortes begreifbarzu machen – erleichtert sicher jedenErklärungsversuch.

In der Praxis haben sich einige Methodenbewährt, welche die Wirkungsweise vonHautschutzmitteln erkennbar und für denLaien verständlich machen. Beispielhaftsei hier der Suskind-Test genannt, mitdem die Beständigkeit der unterschied-

lichen Hautschutzmittel gegen verschie-dene Belastungen (z.B. Wasser) gezeigtwerden kann.

Der Suskind-Test wird wie folgt durch-geführt:

1. Man nimmt zwei Gläser und füllt siemit Wasser.

2. Auf zwei geeigneten Trägern,z. B. Löffelstiele, werden einwasserlösliches und ein wasser-unlösliches Hautschutzmittelaufgetragen.

3. Die bestrichenen Löffelstielewerden in die Flüssigkeit gestellt unddiese ggf. leicht umgerührt.

4. Löst sich der Hautschutzfilmteilweise ab oder gar ganz auf, istdieses Präparat weniger geeignetoder ungeeignet (siehe linkes Glasim Bild 4-16).

Bild 4-16: Suskind-Test

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Auch kann die erleichterte Hautreinigungnach vorausgegangenem Auftragen einesgeeigneten Hautschutzmittels, z. B. durchAuftragen eines Modellschmutzes, demons-triert werden. Die Hände lassen sich inder Regel direkt mit reinem Wasser ohnezusätzliche Reinigungsmittel von der Ver-schmutzung befreien. Für das Experimentist zu beachten, dass keine gesundheits-gefährdenden Stoffe verwendet werden.

Neben diesen praktischen Vorführungenbieten die Metall-Berufsgenossenschaftenauch weitere Hilfsmittel zur Motivationsför-derung an, wie

● Hautschutzwand mit Flyer,

● Handschuhwand mit Flyer,

● Hautschutzausstellung,

● Plakate, Plakataktionen für Hautschutz-veranstaltungen,

● Seminare für betriebliche Mitarbeiterund Betriebsärzte.

Die Materialien für betriebliche Haut-schutzveranstaltungen können über dieBerufsgenossenschaften bezogen werden(siehe Umschlagseiten).

Neben der Wirkungsweise der Hautmittellässt sich auch das richtige Auftragender Hautschutzmittel visualisieren. Hierzuwurde eine Methode entwickelt, in dereine mit fluoreszierenden Substanzen ver-setzte Hautcreme auf die Hände aufge-tragen wird. Unter einer UV-Lampe wirdüberprüft, ob ein ausreichender Schutz-film aufgetragen wurde (Bild 4-17).

Bild 4-17: Testgerät (UV-Lampe) zur Überprüfung des Hautschutzes

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Damit können Defizite beim Auftrageneinfach erkannt werden, da sie sichals dunkle, nicht fluoreszierende Stellenauf den Händen zeigen (Bild 4-18).

Im Anschluss wird das richtige Auf-tragen demonstriert und überprüft. Diefluoreszierende Creme sollte gleichnach der Demonstration wieder abge-waschen werden.

Fluoreszierende Stellen nach der Hände-reinigung zeigen eine unvollständigeReinigung an.

4.4.3 Schutzhandschuhe

Allgemeines

Schutzhandschuhe sollen gegen folgendeGefährdungen Schutz bieten:

● mechanische,

● thermische,

● chemische (Chemikalienschutz-handschuhe CSH, wasserfeste Schutz-handschuhe mit geringem Schutzgegen chemische Gefahren)

● mikrobielle oder

● elektrische.

Schutzhandschuhe dürfen nur danneingesetzt werden, wenn durch das Tra-gen keine Unfallgefahr besteht. Trage-verbot besteht z. B. bei Arbeiten anMaschinen mit rotierenden Werkstückenoder Werkzeugen mit Einzugsgefahr.

Folgende für den Metallbereich wich-tige EN-Normen für Schutzhand-schuhe sind aufgrund der europäischeinheitlichen Regelungen über persön-liche Schutzausrüstungen erarbeitetworden:

DIN EN 374„Schutzhandschuhe gegen Chemikalienund Mikroorganismen“

Teil 1 Terminologie und Leistungs-anforderungen

Teil 2 Bestimmung des Widerstandesgegen Penetration

Teil 3 Bestimmung des Widerstandesgegen Permeation von Chemi-kalien

Bild 4-18: Typisches Beispiel fürunzureichenden Hautschutz im Bereichder Fingerzwischenräume

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DIN EN 388„Schutzhandschuhe gegenmechanische Risiken“

DIN EN 407„Schutzhandschuhe gegen thermischeRisiken (Hitze und/oder Feuer)“

DIN EN 420„Schutzhandschuhe – Allgemeine Anfor-derungen und Prüfverfahren“

DIN EN 511„Schutzhandschuhe gegen Kälte“

Die DIN EN 420 enthält Grund-forderungen:

● Schutzhandschuhe dürfen beibestimmungsgemäßer Verwendungden Träger nicht schädigen. DasHandschuhmaterial, enthaltene Sub-stanzen, Zersetzungsprodukte,Nähte und Kanten dürfen sich nichtnachteilig auf die Gesundheit unddie Hygiene des Benutzers aus-wirken.

● Der Hersteller oder sein autorisierterVertreiber muss alle Substanzen imHandschuh angeben, die bekannt sind,Allergien oder Kontaktdermatitis zuverursachen.

● Der Handschuh oder die kleinsteVerpackungseinheit muss gekennzeich-net sein mit:

– Name oder Handelsmarkedes Herstellers,

– Handschuhbezeichnung,

– Größenbezeichnung,

– ggf. dem Verfallsdatum,

– CE-Kennzeichnung,– Piktogramm (siehe Bild 4-19),– der zugehörenden Nummer der Normund den Leistungsstufen sowie einermehrstelligen Schlüsselnummerbei Erfüllung der Mindestanforde-rungen der spezifischen Norm.

Bild 4-19: Piktogramme für die Anwendungvon Schutzhandschuhen

wasserfest,geringer Schutz

gegen chemischeGefahren

i

Schnitte undStiche

i

Hitze undFlammen

i

Gefahrendurch Kälte

i

BakteriologischeKontamination

i

ChemischeProdukte

i

Elektro-statik

i

MechanischeGefahren

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Handschuhmaterialien

Handschuhe können bestehen aus

a) Naturgummi (Latex),

b) Leder,

c) Textilien,

d) beschichteten Textilien,

e) Kunststoffen (Polymere),

f) Laminaten.

Zur Herstellung von Gummihandschuhenwird eine Vielzahl verschiedener Chemi-kalien benutzt. Darunter sind sensibili-sierende Vulkanisationsbeschleuniger(Thiurame) und Alterungsschutzmittel. Hin-weise, welche Allergie auslösenden In-haltsstoffe in Schutzhandschuhen enthal-ten sind, können unter www.gisbau.deabgerufen werden.

Die Durchlässigkeit gegenüber Chemi-kalien ist zum einen abhängig von derSchichtdicke des Handschuhmaterialsund zum anderen von der Zusammen-setzung des Gummis. Änderungen in derGummimischung verändern das Durch-lässigkeitsverhalten gegenüber Arbeits-stoffen, d. h. Gummi ist nicht gleichGummi. Die Angabe „Gummihandschu-he“ im Sicherheitsdatenblatt ist des-halb unzureichend!

Zu a) Naturgummi

Naturgummi (Latex natural rubber NR)wird aus dem Harz des Gummibaumes ge-wonnen. Die Handschuhe zeichnen sich

durch eine hohe Flexibilität und damit guteTrageeigenschaften aus. Einweghand-schuhe aus Latex sind aber in der Metall-branche in der Regel ungeeignet. Medizi-nische Einmalhandschuhe sind keineChemikalienschutzhandschuhe. Latex ent-hält sensibilisierende Proteine (Eiweiße).Werden Latex-Einweghandschuhe ein-gesetzt, müssen diese puderfrei seinund einen Proteingehalt von weniger als30 µg/g Handschuhmaterial haben.

Zu b) Leder

Lederhandschuhe dienen zur Abwehrmechanischer und thermischer Belas-tungen. Bei der Ledergerbung werden inder Regel Chromsalze eingesetzt. Ab-hängig vom Gerbungsverfahren könnenim gegerbten Leder Chromate verblei-ben, die Allergien auslösen können.Nach DIN EN 420 muss der Chromat-Gehalt im Lederhandschuh niedrigerals die Nachweisgrenze des in der Normfestgelegten Prüfverfahrens sein. DerPreis der Lederhandschuhe erhöht sichdeutlich, wenn anstelle der Chromger-bung eine natürliche Gerbung, z. B.Loh- oder Sämischgerbung, eingesetztwird.

In der Praxis werden Lederhandschuhehäufig für grobe Arbeiten eingesetzt.Lederhandschuhe sind ungeeignet fürTätigkeiten mit Flüssigkeiten, wie Kühl-schmierstoffen oder Ölen, oder damitbenetzten Teilen. Das Leder nimmt Flüs-sigkeit auf und durch die Nähte dringtFlüssigkeit in den Handschuh ein.

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Zu c) Textilhandschuhe

Textilhandschuhe dienen zur Abwehrmechanischer und thermischer Belas-tungen der Haut. Sie sind feuchtigkeits-durchlässig (z. B. Wasser, Öl, Fett) unddaher bei entsprechenden Tätigkeitennicht geeignet. Sie sind luft- und wasser-dampfdurchlässig und können Haut-schweiß aufnehmen.

Zu d) beschichtete Textilhandschuhe

Beschichtete Textilhandschuhe werdenals Montagehandschuhe für Arbeitenmit hohen Anforderungen an das Tast-empfinden eingesetzt. Sie bieten je nachBeschichtungsmaterial und -anteil einenSchutz gegen geringe chemische Belas-tungen, wie Öle, Fette und Kühlschmier-stoffe. Beschichtete Montagehandschuheaus speziellen Kunstfasern bieten zu-sätzlich auch gute Schnittschutzeigen-schaften.

Zu e) Kunststoffe

Auf dem Markt sind verschiedene Mate-rialien gängig (vgl. hierzu die Listung Ab-schnitt 6.1, Bild 6-7 auf Seite 51). Kunst-stoffhandschuhe sind feuchtigkeits- undgrößtenteils luftundurchlässig, was beilängerem Tragen zu Schweißbildung führt.Die Auswahl des Handschuhmaterialserfolgt nach dem Arbeits- oder Gefahr-stoff und der benötigten Tragedauer.

Eine Auswahl-Hilfe bieten die Tabellendes Abschnittes 6.1. Bezüglich derTrageeigenschaften und Benutzerhin-weise siehe Abschnitt „Richtige Anwen-dung von Schutzhandschuhen“.

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Zu f) Laminate

Laminathandschuhe aus mehrerenSchichten unterschiedlicher Kunststoffekommen in der Regel nur für sehrspezielle Anwendungen zum Einsatz,in denen ein einziges Handschuh-material nicht ausreicht.

Chemikalienschutzhandschuhe (CSH)

Chemikalienschutzhandschuhe müssengegenüber dem Arbeits- oder Gefahrstoffbeständig sein. Nicht jeder Chemika-lienhandschuh schützt gegen alle Ge-fahrstoffe gleich gut, z. B. sind Naturkaut-schuk, PVC und Chloroprenkautschukfür Benzine oder Trichlorethylen nichtgeeignet. Bei Kontakt mit Benzinen kannein Handschuh aus Nitrilkautschuk oderPolyvinylalkohol, bei Kontakt zu Trichlor-ethylen ein Handschuh aus Polyvinyl-alkohol eingesetzt werden.

Folgende Eigenschaften bzw. Prüf-parameter bestimmen vor allem die Eig-nung eines CSH:

Degradation, Penetration und Permeation.

Degradation bedeutet schädliche Ver-änderung eines oder mehrerer physikali-scher Eigenschaften eines Werkstoffesfür Schutzhandschuhe infolge des Kon-taktes mit einer Chemikalie. Diese Ver-änderungen schließen Schuppenbildung,Aufquellung, Auflösung, Versprödung,Verfärbung, Maßhaltigkeit, Verhärtungund Erweichung usw. ein.

Penetration bezeichnet den Durchtritteiner Chemikalie oder von Mikroorganis-

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Als Chemikalienschutzhandschuhedürfen nur solche Handschuhe ausge-wiesen werden, die bei drei in derDIN EN 374 genannten Prüfchemikalienmindestens den Schutzindex vonKlasse 2 erreicht haben.

Als Prüfchemikalien werden in derDIN EN 374 festgelegt:

men durch makroskopische Löcher,z. B. poröse Werkstoffe, Nähte, Nadel-löcher oder weitere Mängel im Materialdes Schutzhandschuhes. Auch falscheoder zu lange Lagerung kann diePenetration durch Versprödung (z. B.Verlust des Weichmachers, Oxidationdurch Luftsauerstoff) erhöhen.

Permeation ist der Durchtritt einerChemikalie durch Hohlräume im mole-kularen Bereich des Handschuh-materials.

Sie erfolgt in drei Schritten:

1. Aufnahme von Molekülen derChemikalie in die Oberfläche desHandschuhes, die mit der Chemikaliein Berührung gekommen ist.

2. Diffusion der aufgenommenenMoleküle in das Handschuh-material.

3. Abgabe der Moleküle von derinneren Oberfläche des Handschuh-materials und damit Kontakt derChemikalie mit der bzw. Aufnahme indie Haut.

Die Permeation kann ohne Materialände-rung des Chemikalienschutzhandschuhesablaufen.

Bei den Permeationstests zur Beurteilungder Permeabilität der Chemikalie durchden CSH werden zwei Messgrößen be-stimmt:

● die Durchbruchzeit (DBZ) vom erstenChemikalienkontakt mit dem CSH

Schutzindex DBZ (min)

Klasse 1 > 10

Klasse 2 > 30

Klasse 3 > 60

Klasse 4 > 120

Klasse 5 > 240

Klasse 6 > 480

Chemikalie Klasse

A Methanol Primärer Alkohol

B Aceton Keton

C Acetonitril Nitrile

D Dichlormethan Chlor. Paraffine

F Toluol Arom. KW

I Ethylacetat Ester

K Natriumhydroxid Anorg. Base

L Schwefelsäure Anorg. Säure

bis zum Austritt an der Innenseite inMinuten.Die Handschuhe werden in Abhängig-keit der Durchbruchzeit in Klasseneingeteilt.

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vermeiden, muss der Arbeitgeber fürdiese Tätigkeiten geeignete persönlicheSchutzausrüstungen – in der RegelSchutzhandschuhe – zur Verfügung stel-len. Informationen, welches Schutz-handschuhmaterial oder welcher Schutz-handschuh beim Einsatz eines konkretenGefahrstoffes geeignet ist, müssen vomHersteller des Gefahrstoffes im Sicher-heitsdatenblatt festgelegt werden. DieBekanntmachung zu Gefahrstoffen 220„Sicherheitsdatenblatt“ schreibt hier ver-bindlich nachfolgende Angaben vor:

● Handschuhmaterial,

● maximale Tragedauer des Handschuh-materials in Abhängigkeit von Stärkeund Dauer der Hautexposition.

Hilfreich sind dabei Angaben z.B.

● zu eigenen Erkenntnissen bzgl. Hand-schuhfabrikaten und deren maximaleTragedauer,

● zum Handschuhmaterial sowie diemindestens erforderliche Materialstärkeund die maximale Tragedauer unterPraxisbedingungen.

In den Sicherheitsdatenblättern findensich nach wie vor Angaben, wie „Gummi-handschuhe verwenden“, die bei derAuswahl eines geeigneten Chemikalien-schutzhandschuhs nicht ausreichendsind. Somit hat der Unternehmer im Rah-men seiner Ermittlungspflicht nach derGefahrstoffverordnung (GefStoffV) zuermitteln, welcher Schutzhandschuh bzw.CSH (Hersteller, Bezeichnung, Artikel-nummer etc.) im Einzelnen für seinen Fallanzuwenden ist.

Die Kennbuchstaben der Prüfchemikalienwerden mit dem Piktogramm auf demHandschuh angegeben (Bild 4-20).

Bild 4-20:PiktogrammChemikalienschutz-handschuh

● Die Permeationsrate (PR) als dieMasse der Chemikalie, die den Hand-schuh je Flächen- und Zeiteinheitdurchdringt (µg x cm-2 x min-1).

Die Hersteller von Chemikalienschutz-handschuhen stellen für verschiedeneReinchemikalien Listen mit den Durch-bruchzeiten zusammen. In der Praxis wirdin Metallbetrieben aber nur in Ausnahme-fällen mit solchen Reinchemikalien um-gegangen. Die Durchbruchzeiten derReinchemikalien können nicht einfach aufStoffgemische, wie sie z. B. in lösemittel-haltigen Reinigern vorkommen, übertra-gen werden. Einzelne Hersteller verfügenüber eigene Datenbanken zu Durch-bruchzeiten, auch für handelsübliche Pro-dukte (Stoffgemische), wie Verdünnun-gen, Lacke, Kühlschmierstoffe u. a.

Werden Gefahrstoffe am Arbeitsplatzverwendet und lässt sich der Hautkon-takt durch technische Maßnahmen nicht

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Fehlen diese Informationen, kann derArbeitgeber diese vom Hersteller oderLieferanten des Gefahrstoffes verlangen.

Auswahl von Schutzhandschuhen

Bei der Auswahl von Schutzhandschuhensind im Rahmen einer Gefährdungsbeur-teilung die Anforderungen an die Schutz-handschuhe festzulegen. Die genormtenLeistungsanforderungen (mechanischeGefährdungen, Hitze, Kälte, Chemikalien-schutz) mit den unterschiedlichen Leis-tungsstufen helfen, einen auf die Bedürf-nisse des Arbeitsplatzes abgestimmtenHandschuh auszuwählen. Dabei ist z. B.der Chemikalienschutz oder der Schnitt-schutz für den Einsatz an einem be-stimmten Arbeitsplatz nur eine möglicheAnforderung an den Schutzhandschuh.Hinzu kommen Anforderungen z.B. durchdas geforderte Tastempfinden und dieBauart (Länge, Fütterung) des Handschu-hes. Nur geeignete Schutzhandschuheschützen optimal. Bedingt oder völlig un-geeignete Schutzhandschuhe hingegentäuschen Sicherheit vor und verleiten denTräger zu einem sorgloseren Umgang mitden Arbeitsmaterialien oder Arbeitsstof-fen ohne ausreichenden Schutz.

Gerade die Anforderungen an ein gutesTastempfinden und Beweglichkeit derFinger im Handschuh stellen in der Praxishäufig eine Schwierigkeit dar, denn nurhinreichend „dicke“ Schutzhandschuhebieten in der Regel einen guten Che-mikalien- oder Schnittschutz. Informationund Einbeziehung der Mitarbeiter bei

der Auswahl fördert die Akzeptanz fürsolche Handschuhe.

Werden wasserdampfundurchlässigeSchutzhandschuhe verwendet, z. B.Gummi- oder Kunststoffhandschuhe, istdas Schwitzen unter den Handschuhenzu berücksichtigen. Der Schweißstaulässt die Haut aufquellen und vermindertdadurch ihre Barrierefunktion. Sinnvollist der Einsatz von Baumwoll-Unterzieh-Handschuhen, die bei Durchfeuchtungregelmäßig mehrfach täglich gewechseltwerden müssen. Darüber hinaus werdenvon den Hautmittelherstellern Haut-schutzprodukte angeboten, die ein Auf-quellen der Hornhaut im feuchten Milieuunter Schutzhandschuhen vermindern.Weitergehende Hinweise zur Verwendungflüssigkeitsdichter Schutzhandschuhebei Gefahrstoffkontakt enthält die TRGS401 – Gefährdung durch Hautkontakt –Ermittlung, Beurteilung, Maßnahmen.

Als Orientierung bei der Auswahl vonSchutzhandschuhen wurden in denTabellen des Abschnittes 6.2 Schutz-handschuhmaterialien verschiedenenArbeitsbereichen und -stoffen zugeord-net. Handschuhmaterial und Lieferantenbzw. Hersteller können den Bildern 6-7und 6-8 auf Seite 51 und 52 entnom-men werden.

Bei der Auswahl geeigneter Schutzhand-schuhe beraten die Präventionsdiensteder Metall-Berufsgenossenschaften (sieheUmschlagseiten) und die Hersteller vonSchutzhandschuhen, die zum Teil auch

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über eigene Prüflaboratorien zur Messungder Durchbruchzeiten verfügen.

Auch der Bundesverband Handschutz e.V.,Skagerakstr. 72, 46149 Oberhausen(www.bhv.de) gibt Hilfestellung.

Richtige Anwendungvon Schutzhandschuhen

In der Praxis zeigt sich, dass ein optima-ler Schutz beim Tragen von Schutz-handschuhen nur dann erreicht werdenkann, wenn die Handschuhe auch sach-gemäß verwendet werden. Die wich-tigsten Regeln beim Umgang mit Schutz-handschuhen sind nachfolgend aufge-führt:

● Verwendung geeigneter Schutzhand-schuhe, z. B. flüssigkeitsdichteSchutzhandschuhe beim Umgang mitflüssigen Medien.

● Benutzung unbeschädigter, innensauberer und trockener Schutzhand-schuhe. Beim Einsatz teilbeschichteterSchutzhandschuhe kommt es beimUmgang mit flüssigen Medien in derPraxis häufiger zu einer Durchfeuch-tung des Handschuhs und damit zuintensivem Hautkontakt.

● Wechseln verschwitzter Schutzhand-schuhe oder Verwendung dünnerBaumwoll-Unterzieh-Handschuhe.Nach der Benutzung Schutzhandschuhetrocknen lassen.

● Bei längerer Tragedauer der Schutz-handschuhe: Verwendung speziellerHautschutzmittel, die dem Aufquellender Haut entgegenwirken.

● Nicht die Schutzhandschuhe derArbeitskollegen benutzen.

● Einmalhandschuhe nur einmalverwenden.

● Schutzhandschuhe nur mit sauberen,trockenen Händen anziehen.

● Maximale Tragedauer von Chemi-kalienschutzhandschuhen beachten.Vorher auf Dichtigkeit prüfen.

● Beim Auftreten von Hautproblemenden Vorgesetzten oder Betriebsarztinformieren.

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5 Arbeitsmedizinische Vorsorge

In die umfassenden Präventionsmaßnah-men müssen Betriebsärzte, Sicherheits-fachkräfte, Hautärzte und die Berufsge-nossenschaft einbezogen werden.

● Durch ärztliche Untersuchungennach dem Jugendarbeitsschutzge-setz, Einstellungsuntersuchungendurch Betriebsärzte sowie individuellehautärztliche Beratungen sollen Per-sonen mit einemhohenErkrankungs-risiko, vorbestehender Hauterkrankungoder bekannten Allergien vor Aufnahmebestimmter Ausbildungsberufe bzw.Tätigkeiten besonders beraten wer-den. Das trifft vor allem auf Tätigkeitenmit intensivem Nässe- und/oder Irri-tantienkontakt zu. Maßgeblich für dieBeurteilung und Beratung solltenauch bei diesen Untersuchungen dieim Berufsgenossenschaftlichen Grund-satz G 24 „Hauterkrankungen“ genann-ten Kriterien (Merkmale 1. bis 3.Ord-nung) sein.

● Die Gefahrstoffverordnung fordertfür bestimmte hautbelastende Tätig-keiten Pflicht- und Angebotsunter-suchungen. Nähere Angaben dazuenthält die TRGS 401 Kapitel 8.Pflichtuntersuchungen sind vom Arbeit-geber z. B. bei:

– Feuchtarbeit (siehe Abschnitt 3.1)von regelmäßig mehr als 4 Stundenpro Tag,

– Tätigkeiten mit dermalerGefährdung durch unausgehärteteEpoxidharzeund

– Tätigkeiten mit Exposition gegenüberIsocyanaten, bei denen ein regel-mäßiger Hautkontakt nicht vermiedenwerden kann

zu veranlassen.Vorsorgeuntersuchungen sind vomArbeitgeber anzubieten, z. B. beiFeuchtarbeit von regelmäßig mehrals 2 Stunden pro Tag.

● Aber auch für andere Tätigkeiten mithoher Hautbelastung sind arbeitsmedi-zinische Vorsorgeuntersuchungendurch den Betriebsarzt angezeigt. Fürdiese Untersuchungen steht der Berufs-genossenschaftliche Grundsatz G 24„Hauterkrankungen“ zur Verfügung.Hilfestellung zur Auswahl diesesPersonenkreises finden sich in der BGI504-24. Der Arzt soll in Kenntnis derArbeitsplatzbedingungen und des Un-tersuchungsbefundes den Arbeitnehmervor allem umfassend beraten. Beson-ders gefährdete Personen sollten inten-siv arbeitsmedizinisch betreut werden.

● Bei Verdacht auf eine arbeitsbedingteHautschädigung oder die Verschlim-merung einer Hauterkrankung unter derberuflichen Belastung muss der Betrof-fene frühzeitig Vorgesetzte und Betriebs-ärzte auf seine Probleme hinweisen.

Erforderliche Maßnahmen:1. Ermittlung möglicher Ursachen, be-

ginnend mit Feststellungen amArbeitsplatz, Informationen zu Arbeits-stoffen, ergänzt durch ärztliche Ver-laufsbeobachtung der Hauterkran-kung; ggf. hautärztliche Diagnostikund Begutachtung.

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2. Beseitigung bzw. Minderung der Haut-belastung und Prüfung der Wirksam-keit von Hautschutzmaßnahmen. BeiMöglichkeit sollte eine zeitweiligeUmsetzung auf einen Arbeitsplatz mitgeringerer Hautbelastung erfolgen.

3. Alle Möglichkeiten der medizinischenBehandlung nutzen.

Die genannten Maßnahmen werden durchdie Berufsgenossenschaft im Rahmendes so genannten Hautarztverfahrenskoordiniert und wirksam unterstützt.Voraussetzung dafür ist die Erstattungeines Hautarztberichtes durch denbehandelnden Hautarzt oder den Arbeits-mediziner/Betriebsarzt. Für den Erfolgdieser Maßnahmen ist die Mitwirkung desErkrankten wichtig.

Die Berufsgenossenschaft hat entspre-chend ihres Präventionsauftrages nach§ 3 der Berufskrankheitenverordnung denZusammenhang von beruflicher Tätigkeitund Hauterkrankung zu prüfen. Sie wirktauf die Beseitigung der Gesundheits-

gefährdung hin und erbringt Leistungender medizinischen und beruflichen Reha-bilitation.

Die Verdachtsanzeige auf das Vorliegeneiner beruflich bedingten Hauterkrankung(BK 5101) ist bei einem begründeten Ver-dacht zwischen beruflicher Tätigkeit undvorliegender Hauterkrankung zu erstat-ten. Die Metall-Berufsgenossenschaftenhaben Verfahren zur Individualpräventionentwickelt, um bei auftretenden Hauter-krankungen durch frühzeitiges Eingreifendie Entstehung einer Berufskrankheit zuverhindern. Hierzu zählen die Einleitungder Betreuung durch den Betriebsarzt, dieBeratung durch die Präventionsdiensteund die Übernahme der Heilbehandlungs-kosten (siehe auch BG-Information „Ver-fahrensablauf beim Auftreten von Hauter-krankungen” [BGI 687]).

Hauterkrankungen im Betrieb dürfenniemals nur als ein Problem des„empfindlichen“ Arbeitnehmers be-handelt und abgetan werden.

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Bild 6-1: Kennzeichnung der Noxen

6 Hautgefährdung und Maßnahmennach Arbeitsbereichen und Stoffen

6.1 Allgemeiner Teil

In den Bildern 6-2 bis 6-5 (auf den Seiten45-48) sind den jeweiligen Hautschad-stoffgruppen nach Herstellerempfehlungmarktgängige Mittel für Hautschutz,-reinigung und -pflege zugeordnet. Dierichtige Auswahl soll damit erleichtertwerden (Auswahl-Listen für Hautschutz-pläne A, B, C, D, E und F).

Um Verwechslungsgefahren vorzubeu-gen, sind sechs Hautschadstoff-Gruppengebildet. Jeder Gruppe sind zur ein-deutigen Identifizierung eine symbolhafteFarbe, ein Kennbuchstabe sowie einPiktogramm zugeordnet (Bild 6-1).

Die Auswahl-Listen für Hautschutz-pläne A, B, C, D, E und F, wie auchfarbige Grundpläne mit freien Spaltenzum Selbsteintrag, können kostenlosbei Ihrer Berufsgenossenschaftbezogen werden.

In den Tabellen der Bilder 6-9 bis 6-16werden die Auswahl-Listen für bestimmteArbeitsbereiche mit den dort typischenArbeitsstoffen genannt. Die dort für dieSchutzhandschuhe benutzten Abkürzun-gen sind im Bild 6-7 erläutert.

Konkrete Angaben zu Handschuhfa-brikaten, der Tragedauer in Abhängigkeitvon Material und Schichtstärke sind

Hautschutzplan Piktogramm Schadstoffgruppe

A wässrige und wassermischbare Arbeitsstoffe

B nicht wassermischbare, ölige, fettige Arbeitsstoffe

C stark haftende, verschmutzende Arbeitsstoffe

D wechselnde Arbeitsstoffe

E Tragen von flüssigkeitsdichten Handschuhen

F UV-Belastungen

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dem Sicherheitsdatenblatt zu entnehmen.Falls die erforderlichen Angaben nichtausreichend oder unvollständig sind,müssen diese beim Hersteller oder Liefe-rant des Gefahrstoffes oder dem Hand-schuh-Hersteller beschafft werden.

Sind nach der Gefährdungsbeurteilungpersönliche Schutzmaßnahmen erforder-lich, können Hautschutzmittel erfahrungs-gemäß nur bei Tätigkeiten mit schwachhautschädigenden Arbeitsstoffen einge-setzt werden. Ansonsten sind geeignete

Schutzhandschuhe auszuwählen. Der Be-triebsarzt kann bei dieser FragestellungUnternehmer und Vorgesetzte beraten.

Wenn in den Bildern 6-9 bis 6-16 derKennbuchstabe der Auswahl-Liste fürHautmittel in Klammern gesetzt ist, mussim Rahmen der Gefährdungsbeurteilunggeprüft werden, ob Hautschutzmittelalleine für den vorgesehenen Einsatz eineausreichende Schutzwirkung besitzen.Eine Entscheidungshilfe enthält dieTRGS 401 in der Anlage 9.

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Bild 6-2: Auswahl-Liste für Hautschutzplan A

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Bild 6-3: Auswahl-Liste für Hautschutzplan B

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Bild 6-4: Auswahl-Liste für Hautschutzplan C

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Bild 6-5: Auswahl-Liste für Hautschutzplan D/E/F

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Bild 6-6: Anschriften von Herstellern und Vertreibern

Beiersdorf AGUnnastraße 4820253 HamburgTel. 040 4909-0Fax 040 [email protected]

Dreumex Chemie GmbHPostfach 130247513 KleveTel. 02823 5389Fax 02823 [email protected]

Ecolab Deutschland GmbHReisholzer Werftstr. 38-4240589 DüsseldorfTel. 0211 9893-573Fax 0211 [email protected]

Elysee GmbHJesuitengasse 986152 AugsburgTel. 0821 3493216Fax 0821 [email protected]

Evonik Stockhausen GmbHSTOKO® Skin CarePostfach 10045247704 KrefeldTel. 02151 38-18 27/28/29Fax 02151 38-15 [email protected]

ehem.FAWECO Hautschutz GmbH & Co. KGsiehe Peter Greven Physioderm GmbH

H. Feilbach GmbH & Co. KGEleonorenstr. 12955252 Mainz-KastelTel. 06134 3264Fax 06134 [email protected]

FRICK-INNOCON GmbHIm Rosengarten 379650 SchopfheimTel. 07622 62020, 64100Fax 07622 64525

Peter Greven HautschutzGmbH & Co. KGProcter-&-Gamble-Str. 2653881 EuskirchenTel. 02253 313-0Fax 02253 [email protected]

hebro chemie GmbHRostocker Straße 4041199 MönchengladbachTel. 02166 6009-0Fax 02166 [email protected]

HERWE®-chemisch-technischeErzeugnisse GmbHKleines Feldlein 16-2074889 Sinsheim-DührenTel. 07261 9281-0Fax 07261 [email protected]

Johnson Diversey DeutschlandGmbH & Co. OHGMallaustraße 50-5668219 MannheimTel. 0621 8757-166Fax 0621 8757-8166daniela.mandel@johnsondiversey.comwww.johnsondiversey.com

Dr. Jonson GmbHFallerslebenweg 9-1342719 Solingen-WaldTel. 0212 3120-51Fax 0212 [email protected]

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50

Bild 6-6: Fortsetzung

Kuhs GmbHMoltkestraße 2542799 LeichlingenTel. 02175 8959-77Fax 02175 [email protected]

Marly ProductsKolomanstraße 5a85737 IsmaningTel. 089 996388-79Fax 089 [email protected]

Matecra GmbHDaimlerstraße 2989564 NattheimTel. 07321 9777-0Fax 07321 [email protected]

ehem.Physioderm GmbH & Co. KGsiehe Peter Greven Physioderm GmbH

PLUM DeutschlandNorden am Dorf 4a27476 CuxhavenTel. 04721 6818-01Fax 04721 [email protected]

Ursula Rath GmbHMessingweg 1148308 SendenTel. 02597 9624-0Fax [email protected]

Precoderm GmbHCuxhavener Straße 240221 DüsseldorfTel. 0211 17129-0Fax 0211 [email protected]

Spirig Pharma GmbHMesserschmittring 5486343 KönigsbrunnTel. 08231 9643-0Fax 08231 [email protected]

Paul Voormann GmbHSiemensstraße 4242551 VelbertTel. 02051 22086Fax 02051 [email protected]

Carl WILDEN GmbH Vertriebsiehe Peter Greven Physioderm GmbH

Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit (Stand 12/08)

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Bild 6-7:

Schutzhandschuhe Verw. Nr.Abk.

Naturstoffe

Baumwolle – 1

Leder – 2

Naturkautschuk, -latex NR 3

Kunststoffe häufige Materialien)

Chloroprenkautschuk (Neopren®) CR 4

Acrylnitril-Butadien-Rubber, Nitrilkautschuk, -latex NBR 5

Isobutylen-Isopren-Rubber = Butylkautschuk, Butyl IIR 6

Fluorkautschuk FKM 7

Polyethylen PE 8

Polyvinylchlorid PVC 9

Polyvinylalkohol PVAL 10

beschichtete Textilhandschuhe (Nitril, Polyurethan) NRB, PUR 11

Hitzeschutzhandschuhe 12

Schnittschutzhandschuhe 13

Die laufenden Nummern sind den jeweiligen Herstellern in Bild 6-8 zugeordnet.

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Bild 6-8: Anschriften von Schutzhandschuhherstellern

52

ALWIT GmbH 12Postfach 31 6046434 EmmerichTel. (0 28 28) 9 14 60Fax (0 28 28) 91 46 46e-mail: [email protected]

Ansell Healthcare 1,3,4,5,Stadtquartier Riemarcaden 8,9,10,11,13Lehrer-Wirth-Str. 281829 MünchenTel. (0 89) 4 51 18-0Fax (0 89) 4 51 18-119e-mail: [email protected]

ASK Kloska GmbH 12Bahnhofstr. 14 a26452 SandeTel. (0 44 22) 95 30-0Fax (0 44 22) 95 30-99e-mail: [email protected]

BIG Bergk Import GmbH 1,2,3,4,5,9,13Königsberger Str. 821244 BuchholzTel. (0 41 81) 9 09 50Fax (0 41 81) 90 95 55e-mail: [email protected]

Comasec GmbH 1,3,5,6,7,9,11,13Sämannstr. 2-466538 NeunkirchenTel. (0 68 21) 8 60 80Fax (0 68 21) 69 08 10e-mail: [email protected]

Hase Lederfabrik GmbH 1,2,3,5,11,13Am Hillernsen Hamm26441 JeverTel. (0 44 61) 9 22 20Fax (0 44 61) 92 22 99e-mail: [email protected]

Kächele-Cama 1,3,4,5,6,7,Latex GmbH (KCL) 8,9,11,12,13Postfach 11 0736120 EichenzellTel. (0 66 59) 8 73 00Fax (0 66 59) 8 71 55e-mail: [email protected]

LLM Lindgens Ledermanufaktur 2,12ArbeitssicherheitKassenberg 2a45479 MülheimTel. (02 08) 4 12 54 27Fax (02 08) 4 12 51 79e-mail: [email protected]

Mapa Professionell 3,4,5,9,11,13Spontex Deutschland GmbHKrefelder Str. 74541066 MönchengladbachTel. (0 21 61) 69 46 50Fax (0 21 61) 6 94 65 60e-mail: [email protected]

Maximo Strickmoden 1Bruno Barthel GmbH & Co. KGClemens-Winkler-Str. 6 A09116 ChemnitzTel. (03 71) 8 15 51-0Fax (03 71) 8 15 51-11e-mail: [email protected]

Nitzsche J.W. KG 1,3,11,13StoffhandschuhfabrikThanheimer Str. 7472461 AlbstadtTel. (0 74 32) 26 68Fax (0 74 32) 2 26 83e-mail: [email protected]

NORTH Safety Products 1,2,3,5,6,(Deutschland) GmbH 7,9,11,13Bramfelder Chaussee 4122177 HamburgTel. (0 40) 61 17 75-0Fax (0 40) 61 17 75-10e-mail: [email protected]

OLA Schutzhandschuh GmbH 1,2,3,4,Hauptstr. 71 5,9,12,1302779 GroßschönauTel. (03 58 41) 3 77 71Fax (03 58 41) 3 70 71e-mail: [email protected]

August Penkert GmbH 2,12,13Xantener Str. 1245479 MühlheimTel. (02 08) 41 96 90Fax (02 08) 4 19 69 22e-mail: [email protected]

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53

Seiz GmbH 1,2,3,4,5,6,8,9,10,12Neuhauser Str. 6372555 MetzingenTel. (0 71 23) 1 70 40Fax (0 71 23) 17 04 44e-mail: [email protected]

Semperit Techn. Produkte GmbH 3,5,9Mühlenstr. 2558285 GevelsbergTel. (0 23 32) 7 00 90Fax (0 23 32) 70 09 22e-mail: [email protected]

SSL Healthcare 1,3,5,9Deutschland GmbH&Co. KGLondon International GmbHEdisonstr. 563477 MaintalTel. (0 61 81) 4 08-0Fax (0 61 81) 4 08-2 98e-mail: [email protected]

STIEMA Arbeitsschutz GmbH 1,2,3,5,Gersteinstr. 3 9,11,1359227 AhlenTel. (0 23 82) 6 35 00Fax (0 23 82) 70 19 82e-mail: [email protected]

TEMPEX GmbH 2,12Ploucquetstr. 1189522 HeidenheimTel. (0 73 21) 3 25 61Fax (0 73 21) 32 54 70e-mail: [email protected]

Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit (Stand 12/07)

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6.2 Spezieller Teil

Bild 6-9: Hautgefährdung undMaßnahmen bei Montage und Instand-haltung

Alle unter1 bis 13 genannten Produkte

entziehen der HautFett und Wasser.

Lfd.Nr.

Verwendete Produkte

1 Maschinenöl,Hydrauliköl,Motorenöl,Getriebeöl,Schmierfett

2 Aliphatische Kohlen-wasserstoffe, z. B.Dieselkraftstoff,Petroleum usw.

3 Verkokte Öle undFette, Ruß, Graphit,Metallabrieb, Harz,Dichtmassen

4 Sekundenkleber undSchraubensicherungs-mittel

5 Reinigungsmittelfür Maschinenteile

6 Umgang mit künst-lichen Mineralfasern(KMF)

Hautgefährdung

Entfettung der Haut; eskönnen Talgdrüsenaus-gänge verstopfen (Ölakne).Gewisse Inhaltsstoffewirken sensibilisierend.

Entfettung der Haut.

Chemische und physika-lische Reizung der Haut so-wohl bei der Verarbeitung,insbesondere aber bei derReinigung der Hände.

Cyanacrylate binden sehrschnell auf der Haut abund führen zu Hautverkle-bungen. Methacrylat wirktsensibilisierend.Vgl. Bild 6-16

Siehe Bild 6-10

Mikroverletzungen

Bemerkungen

Der Abbindevorgang aufder Haut ist schneller alsauf dem Material.

*Kurze Durchbruchzeit

HautfestigendeHautschutzpräparateverwenden.

HautschutzHautreinigungHautpflege

Plan B

(Plan B)

Plan C

(Plan C)

Plan E

Schutz-handschuh

NBRCRIIR

NBRFKM

NBRFKM

NBR *PVCPE

beschichteteTextil-handschuhe

Maßnahmen

a) Instandhaltung und Montage allgemein

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Maßnahmen

In der Praxis kommen häufig wechselnde Belastungen vor, sodass gefährdungsabhängig Auswahl-Liste für Hautschutzplan D(wechselnde Arbeitsstoffe) angewendet werden kann.

b) Ergänzung Maschinen-Instandhaltung

c) Ergänzung Kfz-Instandhaltung

Lfd.Nr.

Verwendete Produkte

7 Anhaftende wasser-gemischte KSS

8 Anhaftende nicht was-sermischbare KSS (Hon-öl, Schneidöl, Bahnöl)

9 Bremsflüssigkeiten,Frostschutzmittel,Glykole

10 Vergaserkraftstoff

11 Konservierungsmittel,wie Öle, Wachse, Poli-tur, Produkte auf Teer-und Bitumenbasis,PVC-flüssig. Je nachAnteil des Lösemittelssind sie flüssig bis pas-tös. Sie können alipha-tische und aromatischeKohlenwasserstoffe,Alkohole und Wasserenthalten

12 Schmierseife und ähn-liche wasserlöslicheGleitmittel beim Um-gang mit Elastomeren(z.B. Gummi)

13 Entkonservierungs-mittel (z. B. Lösemittel)

14 Batteriesäure

Hautgefährdung

Siehe Bild 6-11

Siehe Bild 6-11

Glykole sind hautresorptiv,wirken irritativ, starkentfettend und entwässernd.

Entfettung der Haut. Gefahrdurch das hautresorptive undkrebserzeugende Benzol.

Chemische und physika-lische Reizung der Hautsowohl bei der Verarbeitungals auch der Reinigung derHände.Können sensibilisierendeSubstanzen enthalten.

Weichen die Haut auf.Gummiinhaltsstoffe könnensensibilisierend wirken.

Siehe Bild 6-10

Verätzung

Schutz-handschuh

NBRPVC, NR

NBR

NBRNR

NBR

NBRNRPE

NBRNR

NBR

HautschutzHautreinigungHautpflege

Plan A/D

Plan B/D

Plan C/D

Plan A/D

Bemerkungen

Bei der Verwendung vonPVC-flüssig mit Tetra-hydrofuran kann zurzeitkein geeigneter Handschuhempfohlen werden.

Möglichst durch trockeneGleitmittel ersetzen,z.B. asbestfreies Talkum.

Ersatzverfahren, z.B.Schutzfolien, verwendenSchutzhandschuhe

Schutzhandschuhe,ggf. Hautschutzmittel gem.Plan E verwenden

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Bild 6-10: Hautgefährdung und Maßnahmen bei der Teilereinigung und Entfettung

Lfd.Nr.

Verwendete Produkte

1 Chlorkohlenwasser-stoffe (CKW) oderderen Gemische mitStabilisatoren.Noch zugelasseneVertreter: Dichlormethan(Methylenchlorid),PERchlorethen,TRIchlorethen.Sie werden z.B. zurEntfettung von Metall-teilen in geschlossenenAnlagen eingesetzt.

2 Schwach alkalische,neutrale und schwachsaure Reiniger aufWasserbasis.Typische Vertreter:Seifen, starkverdünnte Laugen,Waschpulver, Silikate,Borate, Phosphate,Carbonate u. v. a.

3 Stark alkalische undstark saure Reinigerauf Wasserbasis.Typische Vertreter:Kalilauge, Kalkmilch,Ätznatron, Soda,Salmiakgeist, Silikate,Phosphate, starkeSäuren (z.B.Schwe-fel-, Salz- oder Sal-petersäure).

4 Emulsionsreiniger,Gemische von Kohlen-wasserstoffen (z. B.Mineralölen) mit Tensi-den. Typische Vertreter:Kaltreinigergemische,Motorreiniger, wasser-mischbar.

Hautgefährdung

Stark fettlösend,zerstören den natürlichenSchutzfilm der Haut.

Hautreizende Wirkung,zerstören den natürlichenSchutzfilm der Haut.

Ätzende Wirkung,zerstören den natürlichenSchutzfilm der Haut.

Je nach Zusammensetzunghautreizend und entfettend.

Bemerkungen

Unmittelbarer Hautkontaktist durch Tragen geeigneterSchutzhandschuhe zuvermeiden.

pH-Bereich 3–10

pH-Bereich 11–14:stark alkalisch;pH-Bereich 0–3:stark sauer

Direkten Hautkontakt durchTragen geeigneter Schutz-handschuhe unbedingtvermeiden. Vgl. Bild 6-13,Nr. 1, 6 und 7.

Direkten Hautkontakt durchTragen geeigneter Schutz-handschuhe vermeiden.

HautschutzHautreinigungHautpflege

Plan A

Schutz-handschuh

PVALFKM

NRNBRCR

NRNBRCRFKM

NBRFKM

Maßnahmen

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Lfd.Nr.

Verwendete Produkte

5 Lösemittelgemische ausz.B. aromatischen undaliphatischen Kohlen-wasserstoffen (Toluol,Xylole, Ethylbenzol,Benzine, Naphthene),Ester, Alkohole, Ketone.Typische Vertreter:KW-Reiniger für ge-schlossene Anlagen;Reiniger für Lackier-geräte und Pinsel etc.,z. B. Verdünner (Nitro).

Hautgefährdung

Entfetten die Haut. Ethyl-benzol und Xylole sind alshautresorptiv eingestuft.

Bemerkungen

Auch bei kurzfristigenReinigungsarbeiten solltenSchutzhandschuhe getragenwerden.

HautschutzHautreinigungHautpflege

Schutz-handschuh

NBR1)FKMIIR

Maßnahmen

1) Nicht bei Essigestern.

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Bild 6-11: Hautgefährdung und Maßnahmen bei Tätigkeiten mit Kühlschmierstoffen

Lfd. VerwendeteNr. Einrichtungen

1 Maschinen zur mecha-nischen Bearbeitungvon Metallen (spanendund spanlos, offeneBearbeitungszentren)

Hautgefährdung

Mechanische Verletzungen(Grate, Späne). Entfettungund Entwässerung (Abnut-zungsdermatose).Quellung der Haut, toxischeReaktionen, Allergisierung.

Bemerkungen

Höhere Priorität habentechnische oder organisato-rische Maßnahmen:

1. Spritzschutzvor-richtungen anbauen/verwenden.

2. Optimale Einstellungdes KSS-Stromes.

3. Geeignete Hilfswerk-zeuge verwenden, z.B.Zangen zum Entnehmenvon Werkstücken,Reinigungstauchkörbe.

4. Werkstücke nichtdurch Abblasen, sonderndurch Tauchen reinigen.

5. Bei Spritzgefahrweitere PSA, z.B. wasser-dichte Schürze,verwenden.

6. Durchfeuchtete Arbeits-kleidung wechseln,vor Wiederverwendungwaschen.

7. Hände nicht an Putz-lappen abtrocknen,saubere Handtücherverwenden.

8. Gebrauchte Handtüchernicht in die Hosentaschestecken.

9. Höchstkonzentra-tionen nach Hersteller-angabe dürfen nichtüberschritten werden.

HautschutzHautreinigungHautpflege

Wasser-gemischte KSSPlan A.

Schutz-handschuh

Das Tragenvon Schutz-handschuhenan Maschinenmit Einzugs-gefahr ist ver-boten.

Maßnahmen

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Lfd. VerwendeteNr. Einrichtungen

2 Automatische Werk-zeugmaschinen(geschlossener Bauart)

3 Verkettete Anlagenund Sondermaschinen(geschlossener Bauart)

Hautgefährdung

Wie lfd.Nr.1,

zusätzlich Hautaufweichungbeim Tragen undurchlässigerSchutzhandschuhe.

Wie lfd.Nr. 2,

wassergemischte und nichtwassermischbare KSS imWechsel.

Bemerkungen

Siehe lfd.Nr.1, zusätzlich:

10. Bei Hineinbeugen indie Maschine (Werk-zeugwechsel, Störun-gen) geeignete PSA(Schürze) verwenden.

11. Automatisches Ab-blasen der Werkstückenur bei geschlossenerMaschine.

Falls das Tragen von ge-eigneten Schutzhand-schuhen nicht möglich ist, Ver-fahrensänderung(Entketten) anstreben.

HautschutzHautreinigungHautpflege

Siehe lfd. Nr. 1,

zusätzlichbeim Tragen vonSchutzhand-schuhen Plan E.

Plan D

Schutz-handschuh

NBRNR

beschichteteGewebehand-schuhe

NBRNR

beschichteteTextilhand-schuhe

Maßnahmen

Bei bestehender Unfallgefahr (Erfasstwerden durch rotierende Teile) ist das Tragen von Schutzhandschuhen verboten.

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Bild 6-12: Hautgefährdung und Maßnahmen bei der Oberflächenbeschichtung

Lfd. Verwendete ProdukteNr. Verfahren

1 Nitrocelluloselackeund -spachtel, Lackauf der Basis vonAcetylcellulose mitBeimengungen vonAlkydharzen undanderen Harzen,Nitrocombispachtel

2 Kunstharzlacke, Füllerund Spachtel (auf derBasis von Alkyd-harz mit anderenHarzen, z.B. Melamin,gemischt)

3 Zwei-Komponenten-Lacke, die in fertigerMischung vorliegen(verkappte 2-K-Lacke)Acryl-, Polyester- oderEpoxidlack

4 Zwei-Komponen-ten-Polyurethan (PUR)– bzw. -Acryllacke,-Füller (Reaktions-lacke)

Hautgefährdung

Die Lösemittel, Gemischevon Ketonen, Aceton, Butyl-glykol und Alkoholen, Amyl-acetat und als Verschnitt-mittel Benzin, Toluol undXylol entfetten die Haut. Mitdem Fett wird der Haut auchdas Wasser entzogen. Vonbesonderer Bedeutung sinddie Glykole. Sie erleichternden Schadstoffen das Ein-dringen in die Haut.

Die Lacklösemittel, hierGemische von Toluol, Xylol,Terpentinersatz, Styrol, ent-fetten die Haut und dringenin sie ein.

Der Lack selbst zeigt sichwenig reaktiv, da beideReaktionskomponentenbereits in Mischung vor-liegen. Risikoträger ist hierdas jeweilige Lösemittel(Verdünner).

Beide Komponenten greifendie Haut an. Harz und Härterenthalten wahlweise Amineoder Isocyanate.Amine sind sensibilisierend.Sie können toxisch wirkenund Ekzeme auslösen.Isocyanate reagieren che-misch mit der Haut undwirken reizend und sensi-bilisierend. Die Lösemittel,hier Toluol und Xylol mitBenzinen als Verschnittmittel,wirken stark entfettend undgesundheitsschädlich.

Bermerkungen

1. Maschinelles Mischen derLacke in geschlossenenBehältnissen.

2. Mischarbeiten grundsätzlichan Sonderplätzenausführen. An diesenPlätzen sind persönlicheSchutzausrüstungen undHilfswerkzeuge ständigbereitzuhalten.

3. Bei Mischarbeiten Schutz-handschuhe benutzen.

4. Verarbeitung der Lackenur unter Benutzung vonHilfsmitteln und persön-lichen Schutzausrüs-tungen. Bei Verarbeitungstyrolhaltiger Lacke Schutz-handschuhe und Atem-schutz benutzen.

5. Verschüttetes Gut sofort mitPapiertüchern aufnehmen.Bei hartnäckigerVerschmutzung:Siehe auch Bild 6-9.

6. Beim elektrostatischenLackieren dürfen keineisolierenden Schutzhand-schuhe getragen werden.

Amine wirken ätzend aufHaut und Schleimhaut.Isocyanate können beisensibilisierten Personenauch in geringsten Konzen-trationen (weit unter AGW-Wert) Reaktionen auslösen.Asthmatiker und Personen mitempfindlichen Atemwegendürfen mit diesen Beschich-tungsstoffen nicht arbeiten.

HautschutzHautreinigungHautpflege

(Plan C)

(Plan C)

(Plan C)

(Plan C)

Schutz-handschuh

NBRFKMPE

NBRFKMPE

je nachLösemittel-system

NBRFKMPE

Maßnahmen

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Lfd. Verwendete ProdukteNr. Verfahren

5 Zwei-Komponenten-ungesättigte Polyester-harzlacke (UP) und-spachtel auf der Basisvon Polyester, Styrolund Melamin

6 Zwei-Komponenten-Epoxidharzlack und-spachtel

7 Phosphatierung,Phosphatierlösungenthält Phosphor-säure (pH-Wert 3–4)

8 Passivierung durchEinsatz von Chrom-säure, siehe auchBild 6-13 lfd. Nr. 8

9 Elektro-Tauch-Grun-dierung, dabei ergibtsich eine Anreicherungvon Essigsäure

10 WasserverdünnbareLacke

11 Pulverlacke

Hautgefährdung

Von den Komponenten(Polyester, Melamin, Styrol)verdient das Styrol als Ver-dünner besondere Beachtung.Es ist leicht flüchtig und kannso auch die Gesichtshauterreichen und reizen.Der Härter enthält bei diesenKunstharzlacken organischePeroxide. Sie wirken reizendund sensibilisierend.

Die Epoxidharze (meist aufder Basis von Bisphenol Aund Epichlorhydrin) undHärter (auf der Basis vonAminen, Amiden oder orga-nischen Säuren) könnenauch in sehr kurzer ZeitAllergien hervorrufen.

Phosphorsäure wirktätzend.

Chrom(VI)-Verbindungensind ein potentes Allergen.Zusätzlich besteht die Gefahrder Verätzung und Vergiftung.

Essigsäurelösung wirktätzend.

Vgl. Nr. 1–6

Je nach ZusammensetzungReizung und Sensibilisierungmöglich.

Bermerkungen

Durchbruchzeit beachten.

1. Automatische Dosierein-richtungen in geschlosse-nem Betrieb verwenden.

2. Zugangsbereichabsichern.

3. Waschgelegenheit in un-mittelbarer Nähe.

4. Persönliche Schutzaus-rüstungen benutzen.

Pulver kann auchaustrocknen.

HautschutzHautreinigungHautpflege

(Plan C)

(Plan C)

(Plan A)

(Plan A)

(Plan A)

(Plan A)

(Plan C)

Schutz-handschuh

NBR *FKMIIR

NBRFKMIIR

NRNBRCRPVC

CRIIRFKM

NBRIIRFKM

NBR

NBRFKMPELeder

Maßnahmen

Nahezu alle unter 1 bis 6 genannten Bindemittelsysteme werden heute als so genannte Wasserlacke angeboten. Sie enthalten sogenannte Lösungsvermittler (Tenside, oberflächenaktive Substanzen) und noch ca. 10% organische Lösemittel, darunter auchglykolähnliche Stoffe.

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a) Transport und Lagerhaltung

b) Reinigung und Vorbehandlung

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Lfd.Nr.

Verwendete Produkte

1 Basen, Laugen, Säuren,giftige Arbeitsstoffe,mit wassergemischtemKühlschmierstoffbenetzte Teile

2 Fette, Rost,Öle, Lösemittel

3 VernickelteOberflächen

4 Anorganische undorganische Stäubevon Schleif- undPoliervorgängen.Beispiele:Korund, Quarz, Stahl,NE-Metalle, Fettsäurenund Fettsäureestern,Paraffine, Mineralöle,Farbstoffe

5 Lösemittel

6 Säuren, Basen,Laugen, Emulgatoren,Tenside, Konservie-rungsmittel, Oxidati-onsmittel, giftigeArbeitsstoffe (z. B.Cyanide, Flußsäure *),Salpetersäure

Hautgefährdung

Wasser führtzur Quellung, die Inhalts-stoffe bewirken Reizung,Ätzung und Entfettungder Haut.

Chemische und physi-kalische Reizung der Hautsowohl bei der Arbeitals auch bei der Reinigungder Hände; Entfettungund Austrocknung derHaut.

Bei längerem HautkontaktSensibilisierung auf Nickel(II)-Verbindungen möglich.

Mechanische Reizung derHaut durch anorganischeStäube, Austrocknungdurch organischeund anorganische Partikel.Die starke Verschmutzungerfordert starke Reini-gungsmittel, welche dieHaut entfetten.

Vgl. Bild 6-10

Reizung, Ätzung, Entfettungund Austrocknungder Haut.

Bemerkungen

* Eine aufgeweichte Hautist empfindlicher gegen-über Schadstoffen.

* Geeignete Schutzhand-schuhe sind in Abhängig-keit vom Lösemittel aus-zuwählen.

Bei feuchter Ware kunst-stoffbeschichtete Baumwoll-handschuhe verwenden.

*Wenn KolophoniumBestandteil der Schleif-und Polierpasten ist,besteht die Gefahr derSensibilisierung.

Vergiftungsgefahr beachten!Cyanide und Fluorwasserstoffsind hautresorptiv.

* Bei Flusssäure nur FKM.

HautschutzHautreinigungHautpflege

(Plan B)

(Plan C)

Schutz-handschuh

NBR *IIRFKM

NBR *FKM

Baumwolle,Leder, PUR

NBR *getauchteBaumwolle

NBRFKM *

Bild 6-13: Hautgefährdung und Maßnahmen in der Galvanik

Maßnahmen

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c) Oberflächenbeschichtung

d) Nachbehandlung

e) Verpacken/Versand

63

Maßnahmen

f) Abwasserbehandlung

Lfd.Nr.

Verwendete Produkte

7 Säuren, Basen, Laugen,giftige Arbeitsstoffe,Aerosole, die Nickel-,Chrom(III)- und/oderChrom(VI)-Verbindungenenthalten können,galvanisch beschich-tete Oberflächen(z.B. Nickel, Chrom)

8 Säuren, Chrom(VI)-Verbindungen

9 Kunststoff-Folien,Packpapiere,Pappkarton, Holz,Stahl

10 Säuren, Basen,Laugen, Reduktions-,Oxidations- undFällungsmittel,Giftstoffe

Hautgefährdung

Reizung, Ätzung der Haut.Nickel(II)- und Chrom(VI)-Verbindungen sindsensibilisierend.

Reizung, Ätzung undSensibilisierung der Hautmöglich.

Mechanische Beanspru-chung der Haut. Gewisse In-haltsstoffe, wie Weich-macher, Antioxidantien undLichtschutzmittel in Kunst-stoff-Folien und Kolopho-nium in Papieren und Papp-kartons, können zu einerSensibilisierung führen.

Reizung, Ätzung undSensibilisierung der Hautmöglich.

Schutz-handschuh

NBRFKM

NBR *IIRFKM

Leder,Baumwolle,beschichteteMontage-handschuhe(sieheBild 6-7,lfd. Nr. 11)

NBRIIRFKM

HautschutzHautreinigungHautpflege

Bemerkungen

Auch ein längerer Hautkontaktzu vernickelten Oberflächenkann zu einer Sensibilisierungführen.

Chrom(VI)-Verbindungenin atembarer Form sind krebs-erzeugend.

Chrom(VI)-Verbindungenin atembarer Form sind krebs-erzeugend.

* Nur bei verdünntenLösungen.

Vergiftungsgefahr beachten.

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g) Instandhaltung

Bild 6-13: Fortsetzung

64

Lfd.Nr.

Verwendete Produkte

11 Laugen, Säuren,Emulgatoren, Tenside,Konservierungsmittel,Metallsalze (z. B. Nickel-,Chrom(VI)-Verbindun-gen), Reduktions-,Oxidations- undFällungsmittel,giftige Arbeitsstoffe,wassergemischte KSS

12 Lösemittel, Öle,Fette

Hautgefährdung

Reizung, Ätzung, Entfettung,Austrocknung der Haut undSensibilisierung.

Entfettung und Austrocknungder Haut, evtl. Ölakne.

Siehe lfd. Nr. 2.

Schutz-handschuh

NBRIIRFKM

NBRFKM

HautschutzHautreinigungHautpflege

(Plan B)

Bemerkungen

Geeignete Schutzhandschuhesind in Abhängigkeit vomLösemittel auszuwählen.

Maßnahmen

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Bild 6-14: Hautgefährdung und Maßnahmen in der Gießerei

Verwendete Produkte

EpoxidharzePUR-HarzePolyesterharze

PUR-Harze

Polyesterharze oder anderesäureaktive Harze

Furfurylalkohol (Furanoder Phenolharze) und alsHärter saure Salze(z.B. Ammoniumchlorid)

Polystyrolgranulat undFluorkohlenwasserstoffe

Hautgefährdung und Maßnahmen

siehe Bild 6-12 lfd. Nr. 6siehe Bild 6-12 lfd. Nr. 4siehe Bild 6-12 lfd. Nr. 5

Mikroverletzungen der Haut durch Glasfasern.

siehe Bild 6-12 lfd. Nr. 4

Obwohl der Binder im fertigen Sand nur etwa 4% ausmacht,sollte Haut- und Atemwegskontakt vermieden werden.

siehe Bild 6-12 lfd. Nr. 5

Es besteht Verätzungsgefahr.

siehe Bild 6-12 lfd. Nr. 5

Phenol (Carbolsäure) wirkt ätzend auf die Atemwege.

siehe Bild 6-10 lfd. Nr. 1

Arbeitsverfahren

Modellbau

Cold-Box-Verfahren

SO2-Verfahren (Hardox)

Hot-Box-Verfahren

Schaumstoff-Füllungen

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Bild 6-15: Hautgefährdung und Maßnahmen in der Härterei

Lfd.Nr.

Verwendete Produkte

1 Kaliumnitrit undNatriumnitrit inAnlassbädern

2 Kaliumcyanid undNatriumcyanid inHärtebädern

3 Kalium- und Natrium-hypochlorit zumEntgiften und Neutra-lisieren der Bäder

4 Glykole in Abschreck-ölbädern (nichtwassermischbar)

5 Wässrige Abschreck-bäder (Polyvinyl-pyrrolidon)

Hautgefährdung

Hoch giftig!Salzspritzer auf der Hautbrennen ein und trans-portieren das Gift unmittel-bar in den Körper.

Aufnahme durch dieHaut auch bei Kontakt mittrockenen Salzen.

Sie durchdringen dieHaut und tragen Schad-stoffe hinein.

Gefahr der Bildung krebs-verdächtiger Stoffe.

Schutz-handschuh

Hitze-Schutzhand-schuhe

NBRFKM

NRNBR

NRCRIIRNBR

HautschutzHautreinigungHautpflege

Bemerkungen

1. Die Verwendung derpersönlichen Schutzaus-rüstungen ist zu über-wachen.

2. Höchste Priorität habengeeignete Schutzhand-schuhe, Hautschutzmittelwirken nur unzureichend.

3. Vor dem Ablegen derSchutzhandschuhe sinddiese abzuwaschen(Salzspritzer!)

4. Technische Hilfswerk-zeuge sind zu verwenden.

vgl. Bild 6-13 lfd. Nr. 10

vgl. Bild 6-9 lfd. Nr. 9

Es darf nur mit Eintauchhilfen,wie Zangen oder Körben,evtl. in Verbindung mit Hebe-zeugen, gearbeitet werden.

Maßnahmen

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Bild 6-16: Hautgefährdung und Maßnahmen beim Verarbeitenvon Klebstoffen und Dichtungsmassen

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Lfd.Nr.

Verwendete Produkte

1 PVC-flüssig zur Naht-abdichtung an Fahr-zeugen oder zum Klebenvon Rohren, pastös.Lösemittelbestandteile:Alkohole, Glykole,Tetrahydrofuran,aliphatische undaromatische Kohlen-wasserstoffe.

2 Haftklebstoffe zumEinkleben von Matten,Filzen, pastös bisflüssig.Lösemittel:Essigester, Aceton,aromatische Kohlen-wasserstoffe u.Ä.

3 Haftklebstoffe zumKleben von Kleinteilen,Schildern etc., pastös.Lösemittel: Essigester.

4 Schnell abbindendeKlebstoffe– Cyanacrylate,– Methacrylate, flüssigbis gelartig.

5 Zwei-Komponenten-Klebstoffe– Epoxidharze,– ungesättigtePolyesterharze (UP)mit Styrol, flüssig.

6 Silikonkautschuk-dichtungsmassenzum Abdichten vonAnschluss- und Deh-nungsfugen, pastös.

Hautgefährdung

Die Weichmacher (Dibutyl-und Dioctylphthalate)können über die Lösemittelin dieHaut eindringen.Tetrahydrofuran ist haut-reizend; aromatischeKohlenwasserstoffe sind alshautresorptiv eingestuft.

Die Lösemittel entfettendie Haut.

Die Lösemittel wirkenfettlösend.

Cyanacrylate binden sehrschnell auf der Haut ab.Verklebte Körperteile müssenz. T. operativ getrenntwerden. Methacrylate wirkenstark hautsensibilisierend.

Produkte können dieHaut reizen. OximhärtendeMassen können sensibili-sieren.

Schutz-handschuh

NBRNRPE

PEIIRNBR *

NBRPE

PE

CRNRPVC

HautschutzHautreinigungHautpflege

(Plan C)

(Plan C)

Bemerkungen

Diese Klebstoffenur mit Schutzhandschuhenverarbeiten!

Für Tetrahydrofuran gibt eszurzeit noch kein geeignetesHandschuhmaterial.

vgl. Bild 6-9 lfd. Nr. 11

Wenn möglich, lösemittelfreieSysteme verwenden.Klebstoff auf der Haut solltemechanisch (reiben) entferntwerden.

* Nicht bei Essigestern.

Wenn möglich, lösemittelfreieSysteme verwenden.Klebstoff auf der Haut solltemechanisch (reiben) entferntwerden.Bei hartnäckiger Verschmut-zung siehe Bild 6-9 lfd. Nr. 4.

Wegen der hohen Abbinde-geschwindigkeit – insbe-sondere auf der Haut –keine Verarbeitung ohneHandschuhe.

Siehe Bild 6-12lfd. Nr. 5 und Nr. 6

Glätten oximhärtenderFugenmassen nicht mit denFingern, sondern mitSpachtel o. Ä. verarbeiten.

Maßnahmen

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Notizen

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Notizen

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Notizen

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71

Notizen

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Außenstelle FreiburgBasler Straße 6579100 Freiburg

Weiterführende Auskünfte erteilen Ihnen gern die im Folgenden aufgeführten Präventionsdienste der BGHM.

Kostenfreie Servicehotline: 08009990080-0

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Stand: 12/2014

Lengfurt

Schierke

Bad Bevensen Bad Wilsnack

Schwelm

Nümbrecht

Sennfeld

Traunstein

Freiburg

Pforzheim

Saarbrücken MannheimNürnberg

ChemnitzBad HersfeldKöln

ErfurtDresden

Leipzig

Dortmund

DessauBielefeld

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Mainz Bildungsstätte

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