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Patienten-Information zur Prodisc-L Bandscheibenprothese für die Lendenwirbelsäule.

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Aufgaben und Funktionen der Wirbelsäule

StabilitätDie menschliche Wirbelsäule bildet das bewegliche Achsen-skelett des Körpers und dient vor allem der Stabilisierung vonKopf, Oberkörper und dem aufrechten Gang. Hauptverant-wortlich hierfür sind die Wirbelkörper. Dies sind kasten-förmige Knochen, die aufgrund ihrer Bauweise besonderswiderstandsfähig und bruchfest gegen von oben nach untengerichtete Kräfte sind, z.B. bei Sprüngen, aber auch beimTreppensteigen oder Gehen.

Mechanischer SchutzWirbelkörper und Wirbelbögen bilden einen Kanal, in demsich das Rückenmark und die Nervenabgänge befinden undvon äusseren Einwirkungen geschützt werden.

Stossdämpfung und BeweglichkeitUm Stosskräfte sanft abzufedern, sind zwischen den Wirbel-körpern «Stossdämpfer», die Bandscheiben, eingefügt, dieausserdem gemeinsam mit den Wirbelgelenken Dreh-, Streck-und Beuge-Bewegungen des Rumpfes ermöglichen.

Rückenmark Wirbelbogen Wirbel-Nervenkanal

Nerven-stränge

Wirbel-gelenke

Bandscheibe Wirbelkörper

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Degenerative Wirbelsäulenveränderungen

Unter dem Oberbegriff der «degenerativen Wirbelsäulen-veränderungen» werden alle Prozesse an den Wirbelkörpern,Bandscheiben, Bändern und Wirbelgelenken zusammen-gefasst, von denen man annimmt, dass sie Ausdruck der imLaufe des Lebens auftretenden Abnutzung sind. Diese Ver-schleisserscheinungen können in erheblichem Masse sowohldie Beweglichkeit als auch die Stabilität der Wirbelsäuleeinschränken.

Neben dem gewöhnlichen Alterungsprozess haben vor allemchronische Fehlbelastungen aufgrund angeborener Fehlstel-lungen der Wirbelsäule sowie der zunehmende Bewegungs-mangel in der heutigen Zeit verbunden mit überwiegendsitzenden Tätigkeiten negativen Einfluss auf die Wirbelsäule.Vorausgehende Operationen an Bandscheiben, Rückenmarkoder den Nerven, bei denen der Wirbelkanal eröffnet werdenmuss, können zusätzlich zu einem erhöhten Stabilitätsverlustbeitragen.

Die instabile Wirbelsäule kann aufgrund der Fehlbelastung derGelenke zu erheblichen Beschwerden führen.

BandscheibenvorfälleDurch die beschriebenen degenerativen Veränderungen oderstarke, ruckartige Bewegungen kann es zu Einrissen in derBandscheibe kommen. Wandert der weiche Kern der Band-scheibe nun durch diese Einrisse nach aussen, entsteht eineBandscheibenprotrusion – eine Wölbung der Bandscheibe.Gelangt der Kern vollständig nach aussen, wird dies alsProlaps oder Bandscheibenvorfall bezeichnet.

Ein sequestrierter Bandscheibenvorfall entsteht, wenn derweiche Kern nicht nur vorfällt, sondern sich dieser Vorfallganz von der Bandscheibe löst. Eine feste Verbindungzwischen der Bandscheibe und dem abgescherten Gewebebesteht somit nicht mehr.

Die gewölbte Bandscheibe bzw. der vorgefallene weiche Kernkönnen nun die Nervenbahnen eindrücken. Dies kann jenach Position des Vorfalles zu Schmerzen oder Lähmungs-erscheinungen im Rücken, oder auch in den Beinenund Füssen führen. Im Extremfall kann der Vorfall zu einerQuerschnittslähmung führen.

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Das Behandlungskonzept mit Prodisc

Bei der Versorgung mit der Prodisc-L Bandscheibenprothese istes das Ziel, die normale dynamische Funktion der Wirbelsäulewiederherzustellen (oder zu erhalten) und eine deutlicheBeschwerdelinderung herbeizuführen.

Dies wird erreicht, indem die Bandscheibenhöhe wieder auf-gebaut und durch die Prothese gehalten wird. Durch denHöhengewinn kommen beengte Nervenbahnen wieder freiund die Wirbelgelenke gelangen in ihre physiologischePosition zurück.

Im Gegensatz zu den bei diesem Krankheitsbild bisher üb-lichen Versteifungsoperationen (Fusion), bei denen dieangrenzenden Wirbelkörper über Implantate, Knochenspäneoder so genannte Cages (Körbchen) fest und unzertrennlichmiteinander verbunden werden, ist das Ziel bei der Ver-sorgung mit der Bandscheibenprothese der Erhalt derBeweglichkeit im betroffenen Abschnitt und die Verminde-rung der Mehrbelastung der angrenzenden Bandscheiben,die zum Verschleiss weiterer Segmente der Wirbelsäule führenkönnen.

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Die ProtheseDie Prodisc-L Bandscheibenprothese besteht aus zwei Kobalt-Chrom-Molybdän-Platten, einer bewährten Metall-Legierungvon hoher Körperverträglichkeit, welche mit einer Titan-Beschichtung versehen sind, um das Einwachsen desKnochens an die Prothese zu ermöglichen. Ein zwischen denPlatten befindlicher Kunststoffkern (Polyethylen) gewährleistetdie Beweglichkeit im Segment (Kugel-Gelenk-Prinzip). EinerÜberbelastung der angrenzenden Bandscheiben, wie sie nacheiner Wirbelsäulenversteifung auftreten kann, wird so wir-kungsvoll entgegengewirkt.

Dem operierenden Arzt stehen natürlich verschiedene Grössender einzelnen Elemente zur Verfügung, so dass er die indivi-duell richtige Prothesengröße speziell für Sie zusammenstellenkann.

Die Befestigung der ProtheseUm eine kurzfristige, primäre Stabilität unmittelbar nach derOperation zu erreichen, ist die Prodisc-L Bandscheiben-prothese mit einem Kiel, der direkt am Wirbelkörper verankertwird und zwei «Spikes» ausgestattet. Die notwendige Stabi-lität ist somit von Beginn an gewährleistet.

Zusätzlich ist die gesamte Oberfläche mit einer hochporösenpatentierten Reintitanschicht überzogen, was durch ihre extrem raue und poröse Oberfläche das Einwachsen vonKnochen an die Metallkomponenten ermöglicht.

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Verlauf der Operation

Die Operation wird in Vollnarkose durch die Bauchdeckedurchgeführt. Der Zugang zur Wirbelsäule erfolgt je nach Artund Höhe der erkrankten Bandscheiben entweder über einenUnterbauchquerschnitt oder einen Längsschnitt in der Hautvon ca. 4–6 cm.

Nachdem die an der Wirbelsäulenvorderfläche befindlichengroßen Gefässe und Nerven vorsichtig zur Seite geschobenwerden, wird die defekte Bandscheibe komplett entfernt.

Anschliessend wird der Bandscheibenraum mit speziellenInstrumenten auf ca. 10–14 mm aufgedehnt, um die Nerven-wurzeln zu dekomprimieren und Platz für die Prothese zuschaffen. Nach Ausmessen der passenden Grösse und präziserVorbereitung des Implantatbettes wird das Implantat unterRöntgenkontrolle zentral eingebracht.

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Was passiert nach der Operation?

Sie werden nach der Operation noch einige Tage imKrankenhaus bleiben. Da die Prothese normalerweise sofortbewegungs- und druckstabil ist, dürfen Sie schon einen Tagnach dem Eingriff aufstehen. Gegebenenfalls sollten Sie zurUnterstützung der Wirbelsäule nach der Operation für einigeWochen ein orthopädisches Mieder tragen.

Im Gegensatz zur Fusionsoperation dürfen Sie in dieser Zeitsitzen, sollten aber eine Vorneigung unter Belastung, das Heben schwerer Gegenstände und eine Verdrehung derWirbelsäule vermeiden.

Es erfolgt dann eine spezielle Nachbehandlung (Kranken-gymnastik, Mobilisation, Muskelaufbau etc.). Nach ca. 3 Monaten ist die Prothese in der Regel knöchern festeingewachsen. Dies wird bei einer Kontrolluntersuchungmittels Röntgenaufnahmen überprüft. In regelmässigenAbständen werden Nachsorgeuntersuchungen durchgeführt,die Ihnen die größtmögliche Sicherheit und Betreuung beidieser Operationsmethode garantieren.

Bitte besprechen Sie berufliche und sportliche Aktivitätendirekt mit dem Arzt.

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Überreicht durch:

Synthes GmbHEimattstrasse 3CH-4436 Oberdorf

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