Bilanz - 20 Jahre deutsche Einheit - Gutachten vom Institut für Wirtschaftsforschung (ifo Dresden)

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  • 8/3/2019 Bilanz - 20 Jahre deutsche Einheit - Gutachten vom Institut fr Wirtschaftsforschung (ifo Dresden)

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    i.de

    exte zur Sozialen Marktwirtschat

    2010

    4

    Bil 20 Je Dee EieiJoachim Ragnitz, Robert Lehmann, Michaela May

    Ge Ii Wig (i Dede)Mit einer Einleitung von Hans Tietmeyer

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    Von Joachim Ragnitz (Projektleiter), Robert Lehmann und Michaela May,mit einer Einleitung von Hans ietmeyer, Dresden, Oktober 2010

    EIn GutachtEn vom InstItut rWIrtschatsorschunG (i Dede)

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    vorWort

    Kommt die D-Mark, bleiben wir kommt sie nicht, gehen wir zu ihr ransparente mit diesemSlogan trugen die Montagsdemonstranten nach dem Mauerall ber Monate durch die Straen der

    damaligen DDR. Die D-Mark war r sie Symbol der Sozialen Marktwirtscha und des Wirtschas-

    wunders in Westdeutschland, das die alte Bundesrepublik aus Kriegstrmmern in den Kreis der welt-

    weit hrenden Industrienationen erhoben hatte. Sie verkrperte den erolgreichen Gegenentwur zum

    real existierenden Sozialismus, der nicht nur in der DDR zusammenbrach, sondern auch in vielen

    anderen europischen Lndern.

    Auch wenn sich die DDR selbst gelegentlich als zehntgrte Industrie-

    nation der Welt bezeichnete (was leider auch nicht wenige im Westen

    glaubten): Sie hatte die Menschen in einer Mangelwirtscha eingemauert.

    Die Demonstrationen und die riedliche Revolution in Ostdeutsch-

    land standen r die Sehnsucht der Menschen nach Freiheit. Dazu ge-

    hrte auch die Auehnung gegen unhaltbar gewordene Verhltnisse in

    der Planwirtscha Schlange stehen selbst r Gter des tglichen Be-

    dars, jahrzehntelanges Warten au ein Auto, prekre Umweltverhlt-

    nisse als Folge einer au Verschlei geahrenen volkseigenen Wirtscha,

    deren Produktionsmittel vielach noch aus Vorkriegszeiten stammten.

    Der Umstellungsprozess hin zu oenen, marktwirtschalichen und wettbewerbshigen Wirtschas-

    strukturen war schmerzlich und hat tie in die Biograen der Ostdeutschen hineingewirkt. Hundert-

    tausende verloren mit einem Schlag ihre Arbeit, ihr beruiches Umeld, ihre Bezge zu Kollegen. Auch

    eine umassende Abederung dieses Prozesses durch die westlichen Sozialsysteme nderte nichts an den

    emotionalen Folgen r die Betroenen. Ein Weiteres: Mit der Vereinigung hatten sich in der Wendezeit

    groe Honungen au eine rasche Angleichung der materiellen Lebensverhltnisse ans Westniveau ver-

    bunden. Das konnte in diesem empo nicht eintreen.

    Der ransormationsprozess war psychologisch und konomisch schwerer als anangs von vielen in Ost

    und West angenommen. Und er ist auch zwei Jahrzehnte nach der deutschen Wiedervereinigung nicht

    vollstndig abgeschlossen.

    Hubertus Pellengahr

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    Die emotionalen Verletzungen in der Wendezeit, gepaart mit einer gewissen Verklrung der Zustndein der ehemaligen DDR, mgen dazu beitragen, dass nicht wenige Ostdeutsche trotz zweiellos groer

    Fortschritte beim marktwirtschalichen Neu- und Wiederaubau Enttuschung spren und sich deshalb

    nicht ber das reuen knnen, was im 20. Jahr der Deutschen Einheit erreicht worden ist.

    Die Initiative Neue Soziale Marktwirtscha hat das io-Institut gebeten, konomische Daten und Fakten

    zusammenzustellen, die die Entwicklung in den vergangenen zwei Jahrzehnten seit dem Ende der DDR

    noch einmal vor Augen hren. Dabei zeigt sich, dass vor allem die Daten am Arbeitsmarkt noch nicht zu-

    riedenstellen knnen. Doch in vielen anderen Bereichen hat sich das Leben in zwei Jahrzehnten Sozialer

    Marktwirtscha in geradezu dramatischer Weise verbessert. Lesen Sie dazu auch eine Betrachtung unseres

    Kuratoriumsvorsitzenden Proessor Dr. Hans ietmeyer. Er leitete au Seiten der BRD die Verhand-lungen zur Wirtschas-, Whrungs- und Sozialunion und gehrte damit zu den Wegbereitern der

    Deutschen Einheit.

    20 Jahre danach zeigt dieses io-Gutachten, dass die ostdeutsche Wirtscha als Basis r die weitere An-

    gleichung der Lebensverhltnisse beeindruckende Ezienzortschritte gemacht hat. Unsere Regional-

    studien dokumentieren darber hinaus, dass die wirtschaliche Auwrtsbewegung gerade in den letzten

    Jahren an empo gewonnen hat. All das gibt mir die Honung, dass das Tema Angleichung ans West-

    niveau zum 30. Jubilum der Deutschen Einheit nur noch eine Erinnerung sein wird.

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    Eileig P. D. h tieeye 8

    1 i-Ge: Bil 20 Je Dee Eiei 13

    2 Epiie Debed 142.1 Wirtschatskrat 14

    2.1.1 Bruttoinlandsprodukt berproportionale Steigerung 14

    2.1.2 Arbeitseinsatz je Einheit Bruttoinlandsprodukt erheblicher Anstieg der Produktivitt 17

    2.1.3 Exportorientierung der Osten baut seine Marktpositionim Ausland aus 18

    2.2 Erwerbsttigkeit: Dienstleistungen gewinnen 19

    2.2.1 Arbeitnehmerentgelte 93 % Steigerung in zwei Jahrzehnten 22

    2.2.2 Durchschnittlicher Rentenzahlbetrag pro Rentner und Monat Ruhestndler als Gewinner der Einheit 24

    2.2.3 Verfgbares Einkommen und Vermgenssituation mehr Wohneigentum, hhere Ersparnisse 25

    2.3 Ausstattung der privaten Haushalte und Wohnsituation 27

    2.3.1 Ausstattung der privaten Haushalte mit langlebigen Gebrauchsgtern Autos, TV, Teleon und mehr 27

    2.3.2 Wohnsituation greres und besseres Angebot, mehr Flche 28

    2.4 Gesundheitswesen bessere Versorgung und steigende Lebenserwartung 29

    2.5 Bildungsstand in der Bevlkerung mehr hhere Abschlsse, aber auch mehr Schulabbrecher 30

    3 i: Die Eieg w le, d Eeie Kei ee 35

    Lie- d Bildwei 35

    Pblikie / Ipe 37

    InhaLt

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    BIP

    DDr

    Dm

    Evs

    ILo

    mi.

    md.

    sd.

    td.

    vGr

    Bruttoinlandsprodukt

    Deutsche Demokratische Republik

    Deutsche Mark

    Einkommens- und Verbrauchsstichprobe

    Internationale Arbeitsorganisation

    Millionen

    Milliarden

    Stunden

    Tausend

    Volkswirtschatliche Gesamtrechnung

    aBKrzunGsvErzEIchnIs

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    tbelle 1: Bruttoinlandsprodukt zu jeweiligen Preisen 14

    tbelle 2: Bruttoinlandsprodukt in Preisen des Jahres 2000 15

    tbelle 3: Nominale Bruttowertschpung nach Wirtschatsbereichen in % 16

    tbelle 4: Komponenten der Verwendung in Relation zum nominalen Bruttoinlandsprodukt 17

    tbelle 5: Arbeitszeit je Bruttoinlandsprodukt 18

    tbelle 6: Exportquoten im verarbeitenden Gewerbe 19

    tbelle 7: Erwerbsquoten der 15 bis 65-Jhrigen nach Geschlecht 19

    tbelle 8: Erwerbsttige nach Wirtschatsabteilungen (in Tsd.) 20

    tbelle 9: Jhrliche Arbeitszeit (je Erwerbsttigen) nach Wirtschatsbereichen 21

    tbelle 10: Anzahl der Arbeitslosen und Arbeitslosenquote 22

    tbelle 11: Arbeitnehmerentgelte in der Gesamtwirtschat 23

    tbelle 12: Bruttolhne und -gehlter je Arbeitsstunde der Arbeitnehmer 23

    tbelle 13: Bruttolhne und -gehlter je Arbeitnehmer 24

    tbelle 14: Durchschnittlicher Rentenzahlbetrag und Rentenbestand(Renten wegen Erwerbsminderung und Alter) 24

    tbelle 15: Vergbares Einkommen und Ersparnis 25

    tbelle 16: Geld- und Immobilienvermgen sowie Schulden privater Haushalte 1993und 2008 26

    tbelle 17: Ausstattungsgrad an ausgewhlten Gebrauchsgtern 27

    tbelle 18: Kennzahlen zur Wohnsituation 28tbelle 19: Bewohnte Wohneinheiten und Errichtungszeitpunkt 2008 29

    tbelle 20: rzte, Zahnrzte und Apotheker je 100.000 Einwohner 29

    tbelle 21: Durchschnittliche Lebenserwartung im Alter in Jahren 30

    tbelle 22: Personen im Alter von 15 Jahren und mehr nach hchstemallgemeinbildendem Schulabschluss 31

    tbelle 23: Absolventen des allgemeinbildenden Schulbereiches 32

    tbelle 24: Personen im Alter von 15 Jahren und mehr nach hchstemberufichem Bildungsabschluss 33

    taBELLEnvErzEIchnIs

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    DEr BLIcK au DEn auBau ost mussBEr DEn InnErDEutschEn tELLErranD

    hInausGEhEn

    20 Jahre Deutsche Einheit und 20 Jahre Soziale Marktwirtscha

    au dem Gebiet der rheren DDR. Das historische Jubilum am

    3. Oktober 2010 ru natrlich auch Kritiker und Mahner

    au den Plan. Sie bemngeln Fehler im Einigungsprozess und ver-

    weisen au noch bestehende Dezite beim Angleichungsprozess

    West-Ost. Aus meiner Sicht ist die Deutsche Einheit jedoch allen

    Problemen zum rotz ein groer historischer Erolg.

    Natrlich sind im Vereinigungsprozess auch Fehler gemacht worden,

    und das auch au unserer Seite. Richtig ist auch, dass Ostdeutsch-

    land zwei Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung noch nicht vollstndig das wirtschaliche Niveau der

    alten Bundesrepublik erreicht hat.

    Dennoch: Ostdeutschland ist seit 1989 im wahrsten Sinne des Wortes auerstanden aus Ruinen.

    Wirtscha und Lebensstandard, Bildungschancen und Lebenserwartung eine aktuelle Studie des io-

    Instituts und auch andere Bestandsaunahmen zeigen, welche Fortschritte erzielt worden sind. Wichtige

    Eckdaten belegen einen teilweise sogar strmischen Angleichungsprozess.

    So ist die Wirtschasleistung je Einwohner in den neuen Bundeslndern seit 1991 um rund 100 Pro-

    zent gestiegen. Der Westen verzeichnete im selben Zeitraum nur einen zwlprozentigen Anstieg. Einen

    beachtlichen Sprung machte auch die Produktivitt der Wirtscha Ost: 1991 waren 77,2 Arbeitsstunden

    ntig, um 1000 Euro Wirtschasleistung zu erreichen. Heute sind es nur noch 29 Stunden.

    Die Exportquote der ostdeutschen Industrie hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten mehr als ver-

    doppelt, au einen Wert von ber 33 Prozent.

    Bei den hier exemplarisch augehrten Indikatoren hat die Wirtscha der neuen Bundeslnder insge-

    samt noch nicht das Niveau der Westlnder erreicht. Bemerkenswert ist jedoch die Entwicklung in zwei

    Jahrzehnten. Sie wird vor allem deutlich im Vergleich zu anderen ransormationslndern im rheren

    sozialistischen Machtbereich in schechien zum Beispiel. Die Wirtscha des vor dem Krieg industriell

    hochentwickelten Landes hatte 2007 etwa 30 Prozent der Produktivitt Westdeutschlands und rund 40

    Prozent der Produktivitt in den neuen Bundeslndern erreicht.1

    Hans Tietmeyer

    1 Vgl. Paqu, in Orientierungen zur Wirtschats- und Gesellschatspolitik 123, Ludwig-Erhard-Stitung, S. 13

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    Erst wer ber den innerdeutschen Tellerrand blickt, kann den Erolg des heute

    mit ber einer Billion Euro gerderten Aubaus Ost wirklich ermessen.

    Nicht beriedigen kann bis heute die Beschigungssituation in den neuen Lndern. Die Arbeitslosen-

    quote ist noch immer deutlich hher als die des Westens im Schnitt und sie bersteigt auch den Wertder neuen Bundeslnder kurz nach der Deutschen Einheit deutlich. Allerdings ist hier anzumerken, dass

    der sogenannte zweite Arbeitsmarkt die Quote knstlich nach unten drckte.

    Einen eil der Arbeitsmarktproblematik, die in den neuen Bundeslndern entstehen wrde, haben wir

    in den Verhandlungen zur Wirtschas-, Whrungs- und Sozialunion bereits kommen sehen. Es war klar,

    dass eine 1:1-Umstellung der Lhne in der damaligen DDR die ohnehin groen Probleme der damals

    international weitgehend nicht wettbewerbshigen DDR-Wirtscha enorm vergrern wrde. Die

    Lhne in der DDR bewegten sich, was die Mark-Betrge anging, damals im Schnitt bei etwa einem

    Drittel des Westniveaus.2

    Mit Blick au die absehbaren wirtschalichen Verwerungen haben konomen seinerzeit geordert, die

    Lhne hchstens 2:1 in D-Mark umzustellen, was immer noch deutlich ber dem Kurs der DDR-Mark au

    dem grauen Markt lag. 2:1 htte jedoch dazu gehrt, dass ostdeutsche Arbeitnehmer pltzlich mit einem

    Sechstel der westdeutschen Durchschnittsbezge dagestanden htten. Voraussichtlich wre die Massen-

    ucht aus der DDR dann weiter eskaliert. Deshalb kam dies r die Politik letztlich nicht in Frage.

    Mit dem Ende der Abschottung innerhalb des Ostblocks standen die DDR-Betriebe nmlich pltzlich

    ungeschtzt im weltweiten Wettbewerb und waren durch den Wechsel von der DDR-Mark zur D-Mark

    zugleich mit einer enormen Auwertung konrontiert.

    Die Verwerungen au dem ostdeutschen Arbeitsmarkt waren und sind wesentlich eine Folge dieses ko-

    nomischen Problems. Es hat lange gedauert, ehe sich die Ostwirtscha von diesem Schock der Anangs-

    jahre allmhlich zu erholen begann.

    Ermutigend ist der Umstand, dass nach einer Regionalstudie der IW Consult im Aurag der INSM3 die

    neuen Bundeslnder in der Zeit von 2006 bis 2009 relativ betrachtet den strksten Abbau von Ar-

    beitslosigkeit erlebten. Diese Fortschritte sind auch getrieben von den hohen Produktivittssteigerungen

    der Ostwirtscha vor der Kulisse einer vor allem in den letzten zehn Jahren insgesamt relativ moderaten

    Lohnentwicklung.4

    Mit Blick au die Zukun ermutigend ist ein Blick au die Bildungsindikatoren. Laut aktueller io-Stu-

    die5 ist der Anteil der Menschen, die heute die Hochschul- oder Fachhochschulreie beziehungsweise

    einen Hochschulabschluss haben, in zwei Jahrzehnten um 75 Prozent gestiegen. Junge Menschen haben

    demnach in Ostdeutschland heute vielach bessere Bildungschancen als vor dem Ende der DDR .

    EInLEItu

    nGvonProf.Dr.

    hanstIEtmEyEr

    2 Vgl. Paqu, in Orientierungen zur Wirtschats- und Gesellschatspolitik 123, Ludwig-Erhard-Stitung, S. 11/12

    3 Vgl. Bundeslnderranking 2010, IW Consult im Autrag der INSM

    4 Vgl. Donges, in Orientierungen zur Wirtschats- und Gesellschatspolitik 123, Ludwig-Erhard-Stitung, S. 4

    5 20 Jahre Deutsche Einheit, Bestandsaunahme der wirtschatlichen Fortschritte im Osten Deutschlands 1990-2010, 20 Jahre Deutsche Einheit,Gutachten im Autrag der INSM Initiative Neue Soziale Marktwirtschat GmbH

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    Starke Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Ostdeutschland, zum Beispiel in den Regionen

    Jena und auch Potsdam, sind r Investoren attraktive Standortmerkmale. Was hier noch ehlt, sind

    Forschungs- und Entwicklungskapazitten in privaten Unternehmen.

    Dem Osten ehlen leider immer noch eigene Firmenzentralen er ist vielach noch verlngerteWerkbank des Westens. Hier rchen sich 40 Jahre, in denen private unternehmerische Initiative aus

    ideologischen Grnden ausgeschaltet wurde.

    Ostdeutschland braucht, wie es auch Karl-Heinz Paqu treend ausdrckt, mehr unternehmerische Inno-

    vationskra, um wirtschalich noch weiter voranzukommen.

    Die atsache, dass besonders prosperierende Bundeslnder in Westdeutschland auch eine besonders hohe

    Patentintensitt auweisen, sttzt diese Tese. Zu nennen sind hier Baden-Wrttemberg, Bayern und

    Hamburg. Die Zahl gemeldeter Patente bewegte sich hier zwischen 144 und 53 je 100.000 Einwohner.

    Selbst die besten Ost-Bundeslnder Sachsen und Tringen kommen nur au 28 bzw. 27 Patente.

    Mehr Innovation ist eine zentrale Voraussetzung dar, dass Ostdeutschland die noch bestehenden

    Lcken beim Lebensstandard schlieen kann, wenngleich es auch in Zukun sowohl in Ost- wie auch in

    Westdeutschland immer regionale Unterschiede geben wird.

    Doch schon jetzt sind die Fortschritte in der Annherung zwischen Ost und West beachtlich. So

    haben die vergbaren Haushaltseinkommen ast 78 Prozent des Westniveaus (2008) erreicht. Ostdeut-

    sche haben heute ast genauso viel Wohnche zur Vergung wie im Westen und das auch in groteils

    sanierten Wohnungen. Die Wohnche pro Person stieg in zwei Jahrzehnten um zwl Quadratmeter.

    Um sechs Jahre ist die Lebenserwartung der Ostdeutschen gestiegen dies ist nach Einschtzung des io-

    Instituts einer besseren medizinischen Versorgung und besseren Umweltbedingungen zu verdanken.

    Es mag an einem weiteren Fehler im innerdeutschen Einigungsprozess liegen, dass manche diese

    unabweisbaren Fortschritte nach 20 Jahren nicht wrdigen knnen oder wollen.

    Leider ehlte 1990 eine schonungslose entliche Bestandsaunahme ber den wirklichen Zustand

    der DDR und ihrer Wirtschat.

    Dazu hatte ich dem neuen DDR-Regierungsche Lothar de Maizire nach der Mrzwahl 1990 auch

    persnlich geraten. Mein Argument dar: Nur schonungslose Oenheit knne verhindern, dass die

    junge demokratische Regierung r die zu erwartenden Probleme beim Umstellungsprozess der DDR-

    Wirtscha verantwortlich gemacht wrde. Leider ist Lothar de Maizire diesem Rat aus Rcksicht au

    die Sensibilitt in der Bevlkerung damals nicht geolgt.

    Noch heute tuschen sich viele in Ost UND West ber den wirklichen Zustand der DDR und ihrer

    Wirtscha in den letzten agen der deutschen eilung. Das verstellt ihnen leider o auch den Blick au

    eine angemessene Wrdigung dessen, was erreicht worden ist.

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    Natrlich gibt es in Ostdeutschland noch viele langwierige Hypotheken von mentalen Altlasten bis

    hin zu neuen regionalen und demograschen Dierenzierungen. Und noch immer verlieren die neuen

    Bundeslnder viele jngere Einwohner an prosperierende Regionen des Westens.

    Natrlich gibt es auch Dinge, die wir im Westen htten besser machen knnen und mssen. Ich persnlichhtte mir vor dem Weg in die Wiedervereinigung eine durchgreiende Reorm unseres westdeutschen

    Sozialsystems gewnscht. Dazu ist es leider erst spter nach jahrelangen schwierigen Diskussionen im

    wiedervereinigten Deutschland gekommen.

    Au dem rapiden Weg in die Einheit waren auch einige Detailehler wohl unvermeidlich.

    Die damals grundstzlich eingeschlagene Linie hat sich dennoch als insgesamt richtig erwiesen.

    Die Deutschen haben deswegen Grund, mit Stolz au das Erreichte zu schauen.

    Der frhere Bundesbankprsident Professor Dr. Hans Tietmeyer leitete von Ende Mrz bis Anfang Juni 1990

    als Sonderberater des Bundeskanzlers die westdeutsche Verhandlungsdelegation zur Vorbereitung der

    Wirtschafts-, Whrungs- und Sozialunion der Bundesrepublik und der DDR.

    EInLEItu

    nGvonProf.Dr.

    hanstIEtmEyEr

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    20 Jahre Einheit 20 Jahre Soziale Marktwirtschat20 Indikatoren aus dem aktuellen INSM-io-Gutachten

    19.500 Euro

    28,6 Stunden

    33,1 Prozent

    21,57 Euro

    83 Prozent

    1.290 Euro (2008)

    26.700 Euro (2008)

    71 Prozent (2008)

    39,7 m

    348,02 (2008)

    85,58 (2008)

    810,92 Euro (2008)

    697,53 Euro (2008)

    76,1 Jahre (2006/2008)

    82,2 Jahre (2006/2008)

    21,8 Prozent (2008)

    110 Prozent (2007)

    14,5 Prozent

    16,8 Prozent

    1.435 Stunden

    9.751 Euro

    77,2 Stunden

    14,6 Prozent

    10,02 Euro

    56,9 Prozent

    595 Euro

    10.900 Euro (1993)

    54,3 Prozent (1988)

    27,6 m

    245,82 (1989)

    73,96 (1989)

    448,95 DDR-Mark (1989)

    564,12 Euro (1989)

    70,0 Jahre (1988/1989)

    76,2 Jahre (1988/1989)

    12,5 Prozent

    172 Prozent

    10,2 Prozent

    29,5 Prozent

    1.556 Stunden

    Arbeitszeit, um 1.000 Euro BIPzu erwirtschaten

    Exportquote imverarbeitenden Gewerbe

    Arbeitnehmerentgelt (Bruttolohnund Sozialbeitrge) pro Stunde

    Wirtschatsleistung je Einwohner(in Preisen des Jahres 2000)

    1.

    2.

    3.

    4.

    Ost-West-Relation beim Arbeitnehmerentgelt

    (je Beschtigten)

    5.

    Vergbares Einkommen jeEinwohner und Monat

    6.

    Jahresarbeitszeit7.

    Nettogeldvermgen je Haushalt8.

    Haushalte mit Auto9.

    Wohnche je Person10.

    Zahnrzte je 100.000 Einwohner12.

    Durchschnittsrente Ost13.

    Durchschnittsrente West14.

    Lebenserwartung

    ostdeutscher Mnner

    15.

    Lebenserwartungostdeutscher Frauen

    16.

    Fachhochschul- oderHochschulreie

    17.

    Verbrauchsberhang18.

    Ofzielle Arbeitslosenquote19.

    rzte je 100.000 Einwohner11.

    Tatschliche Unterbeschtigung20.

    Aktuell* 1991

    Quellen: Gutachten des io-Instituts im Autrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschat (INSM, September 2010). Datenbasis: Berechnungen des io-Instituts,Statistisches Bundesamt; Gesundheitsberichterstattung des Bundes 2010; Statistisches Amt der DDR; Arbeitskreis VGR der Lnder; Forschungsportal derDeutschen Rentenversicherung 2010, Bundesagentur r Arbeit 2010, Institut r Arbeitsmarkt und Berusorschung. *Stand 2009.

    m2

    %

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    13

    1 i-GutachtEn:BILanz 20 JahrE DEutschE EInhEIt

    Vor 20 Jahren wurde die Deutsche Einheit mit dem Beitritt der wiedergegrndeten ostdeutschen

    Lnder zur Bundesrepublik vollendet. Vierzig Jahre lang hatten sich die Wirtschat in der DDR und

    der Bundesrepublik auseinanderentwickelt.

    Whrend der Westen zu den hrenden Industrienationen der Welt austieg, konnte die DDR in dieser

    Zeit nur ein bescheidenes Wohlstandsniveau erreichen. Schtzungen zuolge lagen die Produktivitt und

    damit die realen Einkommen in der DDR-Wirtscha im Jahr 1989 nur bei etwa einem Drittel des west-

    deutschen Niveaus. Das Angebot an Konsumgtern war vorrangig au die Erllung der Grundbedr-

    nisse ausgerichtet, der Kapitalstock in der Produktion weitgehend veraltet, die Inrastruktur verschlissen

    und die Umweltsituation bedrohlich. Die riedliche Revolution des Jahres 1989 hatte eine ihrer wesent-

    lichen Ursachen in der konomischen Rckstndigkeit der DDR und der daraus resultierenden Unzurie-denheit der Bevlkerung mit ihren materiellen Lebensverhltnissen.

    Mit der Vereinigung verbanden sich groe Honungen, die insbesondere au eine rasche Angleichung der

    (materiellen) Lebensverhltnisse an westdeutsche Standards gerichtet waren. Die Menschen im Osten

    Deutschlands wollten teilhaben am gesellschalichen Wohlstand des Westens und erhoen sich von

    der Einhrung marktwirtschalicher Prinzipien ein neuerliches Wirtschaswunder. Auch wenn sich

    inzwischen gezeigt hat, dass die annglichen Erwartungen ber die Schnelligkeit des Auolprozesses

    nicht erllt werden konnten, ist man 20 Jahre nach der Vereinigung diesem Ziel schon recht nahe gekom-

    men, zumal dann, wenn bercksichtigt wird, dass auch in Westdeutschland durchaus erhebliche regionale

    und individuelle Wohlstandsunterschiede bestehen. Vor allem muss die wirtschaliche Entwicklung inOstdeutschlands dann als Erolg gewertet werden, wenn die Ausgangssituation bercksichtigt wird; die

    noch bestehenden Rckstnde verlieren unter dieser Perspektive stark an Brisanz.

    Im Aurag der Initiative Neue Soziale Marktwirtscha (INSM) legt das io-Institut im Jahr 20 der

    Deutschen Einheit einen Vergleich der aktuellen Situation in Ostdeutschland mit der Ausgangslage

    zum Ende der DDR vor. Sie aktualisiert zentrale Daten und Beunde eines bereits im vergangenen Jahr

    verentlichten Gutachtens1.

    abeik d Wi, Bildg, Lebedd d Gedeiegg e wde

    eie viell Idike ebe. sie eige deli, wie g odeld i eieewikel .

    1 Vgl. Ragnitz, J., Schare, S., Schirwitz, B., Bestandsaunahme der wirtschatlichen Fortschritte im Osten Deutschlands 1989 2008,io Dresden Studien Nr. 51, Dresden/Mnchen 2009.

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    2 EmPIrIschEr DatEnBEunD

    2.1 Wik

    2.1.1 Bildpdk beppile seigegAnalog zu den Aushrungen in der ersten Studie des io-Instituts wird auch in den nacholgenden

    Untersuchungen zum Vergleich das Bruttoinlandsprodukt des Jahres 1991 herangezogen und dessen

    Entwicklung ab diesem Jahr betrachtet. Dies liegt vor allem daran, dass kein marktgerechter Wechsel-

    kurs zwischen der Mark der DDR und der D-Mark existierte, der zur Umrechnung der Wertgren aus

    der DDR-Statistik herangezogen werden kann. Hinzu kommt, dass die staatliche Preisestsetzung in der

    DDR nicht unbedingt den wahren Wert der produzierten Gter widerspiegelte. Neue und alte Lnder

    werden jeweils ohne Berlin ausgewiesen, da die amtliche Statistik keine Aueilung der BIP-Werte r

    West- und Ost-Berlin vornimmt.

    Im Jahr 1991 wurde insgesamt ein Bruttoinlandsprodukt (in jeweiligen Preisen) in Hhe von 107 Mrd. Euro

    in den neuen (Flchen-)Lndern erwirtschafet. Die nominale gesamtwirtschafliche Produktion konnte bis

    zum Jahr 2009 au 282 Mrd. Euro ausgeweitet werden.Vor allem ist aullig, dass die Wirtschafsleistung in

    Ostdeutschland berproportional zu den alten Lndern gesteigert werden konnte (163 % bzw. 49 %).

    Der Auol- bzw. Konvergenzprozess lsst sich allerdings besser anhand von Pro-Kop-Gren messen,

    da hierbei bercksichtigt wird, dass die Bevlkerungszahl in Ostdeutschland seit der Vereinigung deutlich

    zurckgegangen ist. Dementsprechend ist das Bruttoinlandsprodukt je Einwohner bzw. je Erwerbsttigen

    gegenber dem Jahr 1991 in Ostdeutschland noch strker gestiegen als das absolute Bruttoinlandspro-

    dukt (vgl. abelle 1). Auch gegenber Westdeutschland llt der Wachstumsvorsprung bei diesen Indika-

    toren nochmals deutlich grer aus.

    Tabelle 1:

    absolut in Mrd. Euro

    ... je Einwohner in Euro

    ... je Erwerbsttigen in Euro

    Bruttoinlandsprodukt zu jeweiligen Preisen

    Quelle: Arbeitskreis VGR der Lnder 2010b. Berechnungen des io-Instituts.

    107,3

    7.330

    15.785

    282,3

    21.760

    49.077

    163 %

    197 %

    211 %

    Ostdeutschland 1)

    1991 2009 Vernderung

    1.364,0

    22.030

    45.235

    2.034,7

    31.086

    61.947

    49 %

    41 %

    37 %

    Westdeutschland 2)

    1991 2009 VernderungBruttoinlandsprodukt(zu jeweiligen Preisen)

    1) Neue Lnder ohne Berlin.2) Alte Lnder ohne Berlin.

  • 8/3/2019 Bilanz - 20 Jahre deutsche Einheit - Gutachten vom Institut fr Wirtschaftsforschung (ifo Dresden)

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    15

    Zum eil ist der Konvergenzprozess, wie er in diesen Zahlen zum Ausdruck kommt, durch die Anpas-

    sung der Preisstrukturen nach der Vereinigung bedingt, denn es dauerte einige Zeit, bis anngliche Preis-

    verzerrungen (insbesondere bei administrierten Preisen wie Mieten, aber auch bei einigen eher regional

    gehandelten Dienstleistungen) bereinigt werden konnten. Auch in realen Gren ist aber der Konver-

    genzprozess gemessen am Bruttoinlandsprodukt je Einwohner bzw. Erwerbsttigen beeindruckend (vgl.abelle 2).

    Tabelle 2:

    Diese Entwicklung ist in erster Linie Ausdruck der Modernisierung des Produktionsapparates: Der

    Kapitalstock wurde modernisiert, neue Produkte entstanden, und die Qualikation der Beschigten

    verbesserte sich, nicht zuletzt durch ein verbreitetes training on the job. Des Weiteren entstanden neue

    Unternehmungen, was gleichzeitig einherging mit der Verbreitung moderner echnologien.

    Trotz dieser sehr dynamischen Entwicklung ist zu beachten, dass der Abstand zu den alten Bundes-

    lndern immer noch sehr gro ist, so dass der Konvergenzprozess auch 2009 als noch lngst nicht

    abgeschlossen bezeichnet werden kann.

    Im Vergleich zur vorangegangenen Studie konnte die Pro-Kop-

    Wirtschasleistung seit 2007 in Ostdeutschland weiter gestei-

    gert werden; auch der krisenbedingte Rckgang im Jahr 2009

    hat an dieser Einschtzung nichts Grundlegendes verndert.

    Zudem verkleinerte sich der Abstand zu Westdeutschland

    abermals. Dies liegt aber vornehmlich an dem strkeren Rck-

    gang der Bevlkerung in Ostdeutschland. Hinzu kommt, dass

    die Wirtschasleistung in den neuen Bundeslndern nicht so

    krig eingebrochen ist, wie es in Westdeutschland der Fall war

    [vgl. Arbeitskreis VGR der Lnder (2010b)].

    Weiterhin bedeutend r die gesamtwirtschaliche Entwicklung ist die Zusammensetzung der Wirt-

    schasstruktur. Nacholgend werden die Beitrge ausgewhlter Wirtschaszweige r die Jahre 1989,

    1991 und 2009 prsentiert und Verschiebungen in der Struktur nher beleuchtet (vgl. abelle 3).

    absolut in Mrd. Euro

    ... je Einwohner in Euro

    ... je Erwerbsttigen in Euro

    Bruttoinlandsprodukt zu Preisen des Jahres 2000

    Quelle: Arbeitskreis VGR der Lnder 2010b. Berechnungen des io-Instituts.

    142,6

    9.751

    20.998

    253,0

    19.500

    43.980

    77 %

    100 %

    109 %

    Ostdeutschland 1)

    1991 2009 Vernderung

    1.539,9

    24.872

    51.069

    1.828,1

    27.929

    55.657

    19 %

    12 %

    9 %

    Westdeutschland 2)

    1991 2009 VernderungBruttoinlandsprodukt

    (zu konstanten Preisen)

    1) Neue Lnder ohne Berlin.2) Alte Lnder ohne Berlin.

    Der Sachsenring wurde konsequent modernisiert und istSchauplatz des Motorrad Grand Prix.

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    17

    Wi o e eed eigee Beie

    rotz der starken Steigerung der Wirtschaskra liegt die Nachrage in den neuen Lndern weiterhin

    ber den selbst erwirtschaeten Einkommen. Whrend sich der Verbrauchsberhang 1991 aber au

    etwa 172 % des Bruttoinlandsprodukts belie, konnte dieser bis au 110 % im Jahr 2007 verringert werden

    (vgl. abelle 4). Dies ist vor allem au die Reduzierung der staatlichen ranserzahlungen zurckzuh-ren, aber auch au die zunehmende Wirtschaskra in den neuen Bundeslndern. Allein im Vergleich

    zum Jahr 2006 verringerte sich der Verbrauchsberhang um zwei Prozentpunkte. Spiegelbildlich hierzu

    liegt in den westdeutschen Bundeslndern die gesamtwirtschaliche Produktion ber der Nachrage, da

    die Ostdeutschland zugutekommenden ranserzahlungen berwiegend aus dem westdeutschen Brutto-

    inlandsprodukt gezahlt werden.

    Tabelle 4:

    2.1.2 arbeitseinstz je Einheit Bruttoinlnds-produkt erheblicher anstieg der Produktivitt

    Whrend im Jahr 1991 noch reichlich 13 Mrd. Arbeitsstunden r

    die Erwirtschaung des Bruttoinlandsproduktes in Ostdeutschland

    augewendet wurden, waren dies im Jahr 2009 in etwa 10,5 Mrd.

    Stunden. Dies reektiert den erheblichen Produktivittsanstieg seit

    der Vereinigung, der sich in einem um 63 % verminderten Arbeits-

    auwand r eine Einheit des Bruttoinlandsproduktes ausdrckt (vgl.

    abelle 5). rotz allem ist in Ostdeutschland noch immer ein hherer

    Arbeitseinsatz je Produktionseinheit zu konstatieren: Das Produkti-

    vittsniveau (je Stunde gerechnet) liegt nach wie vor um rund ein

    Drittel niedriger als in den alten Lndern. Das ist vor allem eine Folge

    der unterschiedlichen Wirtschasstrukturen, da insbesondere kleinere

    Unternehmen (wie sie r Ostdeutschland typisch sind) im Regelall

    mit einem vergleichsweise hohen Arbeitseinsatz produzieren.

    Komponenten der Verwendung in Relation zum nominalen Bruttoinlandsprodukt

    Quellen: Arbeitskreis VGR der Lnder 2010c, Statistisches Bundesamt 2000. Berechnungen des io-Instituts.

    Ostdeutschland 1)

    1989 1991 2007

    Privater Verbrauch 54 % 90 % 65 % 55 % 56 %

    Staatsverbrauch

    Bruttoinvestitionen

    20 %

    31 %

    39 %

    43 %

    24 %

    21 %

    17 %

    22 %

    17 %

    19 %

    Verbrauchsberhang 3) 105 % 172 % 110 % 94 % 91 %

    1) 1989: neue Lnder einschlielich Berlin-Ost, 1991 sowie 2007 ohne Berlin. 2) Alte Lnder ohne Berlin.3) Verbrauchsberhang als Summe aus privatem und Staatsverbrauch sowie Bruttoinvestitionen.

    Westdeutschland 2)

    1991 2007

    Backwaren einer Dresdner Spezialittenbckerei:Gerade in der Nahrungsmittelindustrie haben sicheinige Ostunternehmen erolgreich platzieren knnen.

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    Tabelle 5:

    2.1.3 Expieieg de oe b eie mkpiii ald

    Ein wichtiges Indiz r die Wettbewerbshigkeit gegenber auslndischen Konkurrenten ist die Export-

    orientierung der ostdeutschen Unternehmen. Zunchst einmal besteht zwischen beiden Landesteilen

    weiterhin ein bedeutender Unterschied bei der Auenhandelsverechtung. Dies hat vor allem auch damit zu

    tun, dass das verarbeitende Gewerbe der

    Sektor, aus dem die meisten Exportgter

    stammen in Ostdeutschland kleiner ist

    als in Westdeutschland. Auch innerhalb

    des verarbeitenden Gewerbes unter-schei-

    det sich die Exportorientierung der Un-

    ternehmen in beiden Landesteilen jedoch

    deutlich. Allerdings konnten die ostdeut-

    schen Produzenten ihre Markt-position

    im Ausland seit der Wiedervereinigung

    deutlich ausbauen, was sich in gesteigerten

    Exportquoten widerspiegelt.

    Um die Vergleichbarkeit zwischen einzelnen Regionen zu gewhrleisten, wird im Folgenden lediglich das

    verarbeitende Gewerbe betrachtet. Im Jahr 1990 lag die Exportquote2 in den ostdeutschen Bundesln-

    dern bei 24,4 % und in Westdeutschland bei 29,5 % (vgl. abelle 6). Dabei muss bercksichtigt werden,

    dass die Angabe r 1990 verzerrt ist, da der Handel mit der Sowjetunion durch staatliche Hilen abgesi-

    chert wurde. Somit spiegelt die Exportquote von 1990 keineswegs eine hohe Wettbewerbshigkeit wider.

    Schon unmittelbar im darauolgenden Jahr 1991 verlor das ostdeutsche verarbeitende Gewerbe seinen

    internationalen Stellenwert, da die Exportquote mit annhernd zehn Prozentpunkten rcklug war. Dies

    ist vor allem Ausdruck der mangelnden auslndischen Konkurrenzhigkeit ostdeutscher Produkte. rotz

    dieses erheblichen Rckgangs zu Beginn der 90er-Jahre konnte die Exportquote und damit auch die Wett-

    bewerbshigkeit ostdeutscher Produzenten, im Vergleich zu 1991, bis zum Jahr 2009 mehr als verdoppelt

    2EmPIrIschErDatEnBEfunD

    Arbeitszeit je Bruttoinlandsprodukt

    Quellen: Statistisches Amt der DDR 1990, Arbeitskreis VGR der Lnder 2010b. Berechnungen des io-Instituts.

    Ostdeutschland 1)

    1989 1991 2009 Vernderung 3)

    1.364

    30.153

    2.034

    32.847

    49 %

    9 %

    46.617 45.311 0 %

    BIP (in Mrd. Euro/Mrd. Mark)

    Erwerbsttige (Tsd.)

    Arbeitsvolumen (in Mio. Std.)

    Arbeitseinsatz in Stundenje 1.000 Euro/Mark BIP

    328

    9.747

    13.242

    40,6

    171

    8.467

    13.174

    77,2

    118 %

    -12 %

    -19 %

    -63 %

    372

    7.418

    10.645

    28,6 34,2 22,3 -35 %

    Westdeutschland 2)

    1991 2009 Vernderung 3)

    1) 1989: neue Lnder einschlielich Berlin-Ost, 1991 sowie 2009 neue Lnder einschlielich Berlin.2) Alte Lnder ohne Berlin.3) Vernderung zwischen 1991 und 2009.

    2 Die Exportquote im verarbeitenden Gewerbe bezeichnet den Anteil der Auslandsumstze an den Gesamtumstzen.

    Luxusautos aus Dresden: Arbeiter in der sogenannten Glsernen Manuaktur bei derMontage des VW Phaeton.

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    werden. Demgegenber liegt die westdeutsche Auenhandelsquote des verarbeitenden Gewerbes im Jahr

    2009 etwa bei 46 %, was vor allem au die strkere Prsenz grerer und exportintensiver Unternehmen

    zurckzuhren ist. Im Vergleich zu 2008 ist die Exportquote etwas zurckgegangen, was jedoch nicht

    durch eine gesunkene Wettbewerbshigkeit westdeutscher Unternehmen verursacht wurde, sondern

    durch exogene Nachrageschocks aus dem Ausland im Zuge der Finanz- und Wirtschaskrise. Es wirddeutlich, dass die Auenhandelsverechtung ostdeutscher Produzenten noch nicht au dem Niveau

    von Westdeutschland ist. Dennoch ist zu konstatieren, dass der Abstand in den letzten 20 Jahren

    erkennbar verkleinert werden konnte.

    Tabelle 6:

    2.2 Ewebigkei: Dieleige gewie

    Im Vergleich zu 1991 hat sich die durchschnittliche Erwerbsquote der 15- bis 65-Jhrigen in Ostdeutsch-

    land von 82 % au durchschnittlich 79 % im Jahr 2009 verringert (vgl. abelle 7). Der Zeitvergleich

    der Erwerbsquoten in der Bevlkerung zwischen 1991 und 2009 ist jedoch nicht unproblematisch, daes bei der Abgrenzung der Erwerbsttigkeit zum Jahr 2005 zu einer Umstellung kam 3. Augrund der

    nderung des Abgrenzungskonzeptes sind in den nacholgenden abellen neben den Jahren 1991 und

    2009 auch Angaben r das Jahr 2004 ergnzt. Der Zeitvergleich soll aus den genannten Umstnden

    auch vorrangig mit dem Jahr 2004 dargestellt werden.

    Tabelle 7:

    Exportquoten im verarbeitenden Gewerbe

    Quellen: Statistisches Bundesamt 1991b, Statistisches Bundesamt 1992, Statistisches Bundesamt 2009d.

    Exportquote

    Ostdeutschland 1)

    1990 1991 2009

    24,4 % 14,6 % 33,1 %

    Westdeutschland 2)

    1990 1991 2009

    29,5 % 26,8 % 45,5 %

    1) 1990 neue Lnder einschlielich Berlin-Ost, 2009 neue Lnder einschlielich Berlin.2) 1990 alte Lnder einschlielich Berlin-West, 2009 alte Lnder ohne Berlin.

    Erwerbsquoten der 15- bis 65-Jhrigen nach Geschlecht

    Quelle: Statistisches Bundesamt 2009a.

    Ostdeutschland

    1)

    1991 2004 2009 3) Westdeutschland

    2)

    1991 2004 2009 3)

    Insgesamt 82 % 77 % 79 % 70 % 73 % 75 %

    Frauen 77 % 73 % 76 % 58 % 64 % 70 %

    Mnner 86 % 80 % 83 % 82 % 80 % 82 %1) 1991 und 2004 neue Lnder einschlielich Berlin-Ost, 2009 neue Lnder einschlielich Berlin.2) 1991 und 2004 alte Lnder einschlielich Berlin-West, 2009 alte Lnder ohne Berlin.3) Ab 2005 Abgrenzung der Erwerbsttigkeit nach ILO-Konzept, daher nur bedingt vergleichbar mit Vorjahren.

    3 Die Abgrenzung der Erwerbsttigen zu den Erwerbslosen erolgte bis 2004 nach dem Konzept der Bundesagentur r Arbeit, ab 2005 jedoch nach derAbgrenzung der ILO (Erluterungen siehe www.destatis.de). Zudem wird ab dem Jahr 2005 Ostdeutschland mit Gesamt- und nicht wie in den Vorjahrenmit Ost-Berlin ausgewiesen.

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    Aullig ist insbesondere die im Vergleich zu Westdeutschland deutlich hhere Erwerbsquote der 15-

    bis 65-jhrigen Frauen in Ostdeutschland. Dies spiegelt u. a. die aus der DDR bernommenen unter-

    schiedlichen Rollenbilder bei den Geschlechtern wider. Der Abstand bei den Mnnern ist demgegen-

    ber zwischen den beiden Landesteilen deutlich geringer.

    Aus abelle 8 geht hervor, dass die Zahl der Erwerbsttigen in Ostdeutschland seit der Wiederverei-

    nigung kontinuierlich zurckgegangen ist. Whrend im Jahr 1989 noch 8,9 Mio. Personen erwerbs-

    ttig waren, gingen im Jahr 1991 nur noch 6,8 Mio. Personen einer Erwerbsttigkeit nach. Schlie-

    lich verringerte sich die Gesamtzahl der Erwerbsttigen au 5,8 Mio. Personen im Jahr 2009. In den

    westdeutschen Bundeslndern hingegen ist in diesem Zeitraum eine Zunahme der Erwerbsttigkeit

    beobachtbar.

    Tabelle 8:

    Ein dierenzierter Blick au die einzelnen Wirtschasbereiche zeigt, dass insbesondere in den beiden

    Dienstleistungssektoren entliche und private Dienstleister sowie Finanzierung, Vermietung und

    Unternehmensdienstleister die Erwerbsttigkeit von 1991 bis 2009 zugenommen hat. Hier ist eine

    Steigerung der Erwerbsttigenzahl gegenber 1991 in Ostdeutschland um 6 % bzw. 113 % zu beob-

    achten; in den alten Bundeslndern betrgt der Anstieg 29 % bzw. 82 %4. In den Bereichen Land-

    und Forstwirtscha, Fischerei (-65 %) und Produzierendes Gewerbe (einschlielich Bau) (-47 %)

    sind die hchsten Rckgnge bei der Erwerbsttigkeit eststellbar. Dies spiegelt vor allem den starken

    Strukturwandel nach der deutschen Vereinigung wider, der dazu hrte, dass ehemals bedeutsame Sek-

    toren einerseits schrumpen, andererseits aber auch zu weniger arbeitsintensiven Produktionsweisen

    bergingen.

    2EmPIrIschErDatEnBEfunD

    Erwerbsttige nach Wirtschatsabteilungen (in Tsd.)

    Quellen: Arbeitskreis VGR der Lnder 2010b, Statistisches Amt der DDR 1990, Statistisches Bundesamt 2000.

    Land- und Forstwirtschat, Fischerei

    Ostdeutschland 1)Wirtschatsabteilung

    1989 1991 2009Westdeutschland 2)

    1989 1991 2009

    875 479 166 1.013 1.026 695

    Produzierendes Gewerbe (ohne Bau)

    Baugewerbe

    Handel, Gastgewerbe und Verkehr

    3.805

    674

    1.991

    698

    969

    461

    9.168

    1.828

    8.996

    1.979

    6.704

    1.665

    1.558 1.388 1.356 5.165 7.481 8.341

    Finanzierung, Vermietung undUnternehmensdienstleister

    589 407 866 4.983 3.118 5.667

    entl. und priv. Dienstleistungen 2.247 1.831 1.936 5.478 7.553 9.775

    Insgesamt 9.747 6.975 5.753 27.635 30.153 32.847

    Nachrichtlich:insgesamt ohne Berlin-Ost 8.952 6.975 5.753 - - -

    1) 1989: neue Lnder einschlielich Berlin-Ost, 1991 sowie 2009 neue Lnder ohne Berlin.2) 1989: alte Lnder einschlielich Berlin-West, 1991 sowie 2009 alte Lnder ohne Berlin.

    4 Der Beschtigungszuwachs bei den Sonstigen entlichen und privaten Dienstleistern ist au einen Anstieg der Erwerbsttigenzahlen bei denmarktbestimmten sonstigen Dienstleistungsunternehmen zurckzuhren; die entliche Verwaltung r die allerdings nur bis zum Jahr 2007disaggregierte Daten vorliegen hat in diesem Zeitraum Beschtigung abgebaut.

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    Bei der Betrachtung der Jahresarbeitszeit, dierenziert nach Wirtschasbereichen, llt au, dass in

    Ostdeutschland der Wert pro Erwerbsttigen im Jahr 2009 im Baugewerbe am hchsten ist. Fr die

    westdeutschen Bundeslnder hingegen ist dies beim Bereich der Land-, Forstwirtscha und Fischerei

    der Fall (vgl. abelle 9). In diesem Bereich zeigen sich auch die grten Unterschiede zwischen West-

    und Ostdeutschland. Der Grund hierr liegt darin, dass in der westdeutschen Landwirtscha primrFamilienbetriebe ttig sind, whrend sich in der Landwirtscha Ostdeutschlands berwiegend abhngig

    Beschigte mit tariichen Arbeitszeiten nden.

    Aullig ist auch, dass sich in allen Bereichen der westdeutschen Wirtscha die jhrliche Arbeitszeit

    gegenber 1991 verringert hat. In Ostdeutschland hingegen ist in den Bereichen der Land-, Forstwirt-

    scha und Fischerei sowie im produzierenden Gewerbe (ohne Bau) eine Zunahme eststellbar. Dies

    reektiert vor allem die im Jahr 1991 noch weit verbreiteten Kurzarbeiterregelungen; deren Auslauen

    hrte zu einer Erhhung der Arbeitszeit.

    Tabelle 9:

    Im Jahr 2009 waren rund 1,1 Mio. Personen in Ostdeutschland arbeitslos gemeldet. Dies waren rund

    10 % mehr als im Jahr 1991 (vgl. abelle 10). Die Quote der registrierten Arbeitslosigkeit el 2009 mit

    14,5 % zwar um 4,3 Prozentpunkte hher als 1991 aus; allerdings ist die Vergleichszahl des Jahres 1991

    durch die ehlende Bercksichtigung der verdeckten Arbeitslosigkeit (so zum Beispiel in Manah-

    men des zweiten Arbeitsmarktes wie ABM) verzerrt.

    Die Unterbeschigungsquote, die dieses audeckt, lag in jenem Jahr bei 29,5 % und ist seither au

    knapp 17 % geallen. In der DDR hingegen gab es oziell keine Arbeitslosigkeit.

    Quellen: Arbeitskreis VGR der Lnder 2010b, Institut r Arbeitsmarkt und Berusorschung 2009, Berechnungen des io-Instituts.

    1) Neue Lnder einschlielich Berlin.2) Alte Lnder ohne Berlin.

    Jhrliche Arbeitszeit (je Erwerbsttigen) nach Wirtschatsbereichen

    1989

    Land- und Forstwirtschat, Fischerei

    Produzierendes Gewerbe (ohne Baugewerbe)

    Baugewerbe

    Handel, Gastgewerbe und Verkehr

    Finanzierung, Vermietung,Unternehmensdienstleister

    entliche und private DienstleisterErwerbsttige insgesamt

    2.023

    1.547

    1.764

    1.326

    -13 %

    -14 %

    1.652 1.635 -1 %

    1.548 1.385 -11 %

    1.571 1.400 -11 %

    1.440 1.329 -8 %1.546 1.379 -11 %

    Westdeutschland 2)

    1991 2009 Vernderung

    1.374

    1.279

    1.590

    1.459

    16 %

    14 %

    1.717 1.670 -3 %

    1.736 1.399 -19 %

    1.738 1.413 -19 %

    1.623 1.400 -14 %1.556 1.435 -8 %

    Ostdeutschland 1)

    1991 2009 Vernderung

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    22

    Tabelle 10:

    2.2.1 abeieeegele 93 % seigeg i wei Jee

    Der durchschnittliche Bruttostundenlohn belie sich im Jahr 1989 je Arbeiter und Angestellter in den

    volkseigenen Betrieben Ostdeutschlands au etwa 6,10 Mark der DDR. Im Gebiet der rheren BRD

    wurde in der Industrie ein Bruttostundenlohn je Arbeiter in Hhe von 20,21 DM bezahlt. Allerdings

    sind beide Angaben, bedingt durch die ehlende Umrechenbarkeit von Mark der DDR in D-Mark, kaum

    miteinander vergleichbar.

    Im Jahr 1991 belieen sich die Bruttostundenlhne (Arbeitnehmerentgelt je Arbeitsstunde) in den ost-

    deutschen Bundeslndern (einschlielich Berlin) au 10,02 Euro, in Westdeutschland (ohne Berlin) hin-

    gegen au 18,19 Euro. Bis zum Jahr 2009 haben sich diese Lohnunterschiede sprbar eingeebnet; die

    Bruttostundenlhne in Ostdeutschland liegen aktuell im Durchschnitt bei 21,57 Euro, in Westdeutsch-

    land hingegen bei 27,13 Euro. Dies entspricht einem Angleichungsstand von 79,5 %. Noch etwas geringer

    sind die Unterschiede, wenn die Arbeitnehmerentgelte je Beschigten betrachtet werden; hier wird ein

    Ost-West-Angleichungsstand von 83,0 % erreicht (1991: 56,9 %). Die Unterschiede zwischen Lhnen

    pro Kop und Lhnen pro Stunde resultieren dabei allein aus den etwas hheren Jahresarbeitszeiten in

    den ostdeutschen Lndern.

    2EmPIrIschErDatEnBEfunD

    Quelle: Bundesagentur r Arbeit 2010.

    1) Neue Lnder einschlielich Berlin.2) Alte Lnder ohne Berlin.3) Bei Arbeitslosen-/Unterbeschtigungsquoten in Prozentpunkten.4) 1991: Jahresdurchschnittsangabe.

    5) Anteil an den abhngigen zivilen Erwerbspersonen.6) Neue Lnder ohne und alte Lnder einschlielich Berlin.

    Anzahl der Arbeitslosen und Arbeitslosenquote

    Ostdeutschland 1)

    1991 2009 Vernderung 3)

    Arbeitslose 4)

    Insgesamt

    Frauen

    Mnner

    1.005.745 1.103.074

    568.157 501.099

    437.588 601.975

    10 %

    -12 %

    38 %

    1.596.457 2.320.209

    753.491 1.054.408

    842.966 1.265.800

    45 %

    40 %

    50 %

    Arbeitslosenquote 5)

    Insgesamt

    Frauen

    10,2 % 14,5 %

    11,9 % 13,5 %

    4,3 %

    1,6 %

    6,2 % 7,8 %

    7,0 % 7,4 %

    1,6 %

    0,4 %

    Mnner 8,7 % 15,5 % 6,8 % 5,6 % 8,2 % 2,6 %

    Nachrichtlich:Unterbeschtigungsquote6)

    29,5 % 16,8 % -12,7 % 6,8 % 10,1 % 3,3 %

    Westdeutschland 2)

    1991 2009 Vernderung 3)

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    23

    Tabelle 11:

    Bei der Betrachtung der unterschiedlichen Wirtschaszweige zeigen sich in den einzelnen Branchen ver-

    schiedene Abstnde bei den Bruttostundenlhnen. Den deutlich grten Abstand mit 62,7 % weist das

    produzierende Gewerbe (ohne Bau) au. Die strkste Angleichung hingegen fndet sich mit 93,6 %, bei

    den entlichen und privaten Dienstleistern (vgl. Tabelle 12). Whrend Letzteres vor allem die Politik zurLohnangleichung im entlichen Dienst widerspiegelt, olgen die Lhne in der gewerblichen Wirtscha in

    besonderem Mae der Leistungshigkeit der Unternehmen. Speziell im verarbeitenden Gewerbe werden

    in den westdeutschen Bundeslndern sehr hohe Lhne gezahlt. Dies ist Ausdruck der deutlich strkeren

    Nutzung von Wertschpungspotenzialen, welche speziell aus der Betriebsgrenstruktur (mehr grere

    Unternehmen in den alten Bundeslndern) und der strkeren Exportorientierung resultieren. Auch bei der

    Betrachtung einzelner Wirtschasbereiche gilt, dass die Angleichung der Arbeitnehmerentgelte je Besch-

    tigten weiter vorangeschritten ist als die Angleichung der Stundenverdienste (vgl. abelle 12 und 13).

    Tabelle 12:

    je Arbeitnehmer in Euro und Jahr

    je Arbeitsstunde der Arbeitnehmer in Euro

    Arbeitnehmerentgelte in der Gesamtwirtschat

    Quelle: Arbeitskreis VGR der Lnder 2010b. Berechnungen des io-Instituts.

    15.185

    10,02

    29.257

    21,57

    92,7 %

    115,3 %

    Ostdeutschland 1)

    1991 2009 Vernderung

    26.698

    18,19

    35.229

    27,13

    32 %

    49,1 %

    Westdeutschland 2)

    1991 2009 VernderungArbeitnehmerentgelt

    1) Neue Lnder mit Berlin.2) Alte Lnder ohne Berlin.

    Quelle: Arbeitskreis VGR der Lnder 2010a.1) Neue Lnder ohne Berlin. 2) Alte Lnder ohne Berlin.

    Bruttolhne und -gehlter je Arbeitsstunde der Arbeitnehmer

    1989

    Land- und Forstwirtschat, Fischerei

    Produzierendes Gewerbe (ohne Baugewerbe)

    Baugewerbe

    Handel, Gastgewerbe und Verkehr

    Finanzierung, Vermietung,Unternehmensdienstleister

    entliche und private Dienstleister

    10,12 Euro

    18,43 Euro

    13,94 Euro

    14,04 Euro

    16,06 Euro

    18,72 Euro

    12,83 Euro

    29,41 Euro

    17,46 Euro

    18,57 Euro

    22,68 Euro

    20,01 Euro

    78,9 %

    62,7 %

    79,8 %

    75,6 %

    70,8 %

    93,6 %

    Ostdeutschland 1)

    2009Westdeutschland 2)

    2009Ost-West-Relation

    2009

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    Tabelle 13:

    2.2.2 Dilie reelbeg p ree d m redle l Gewie de Eiei

    Ein betrchtlicher eil der Sozialtransers zugunsten der privaten Haushalte in den neuen Lndern ent-

    llt au Rentenzahlungen. 2008 gab es in Ostdeutschland knapp 3,9 Mio. Rentner, die Altersrenten oder

    Renten wegen Erwerbsminderung empngen. Die Zahl der Rentenempnger ist damit in den vergan-

    genen 19 Jahren um ast 60 % gestiegen (vgl. abelle 14); Grund hierr ist vor allem die in den 1990er-

    Jahren zur Entlastung des Arbeitsmarktes vorangetriebene Frhverrentung von Arbeitnehmern. In West-

    deutschland stieg dieser Wert im gleichen Zeitraum demgegenber nur um 13 %. Der durchschnittliche

    monatliche Rentenzahlbetrag lag im Jahr 2008 bei 810,92 Euro und damit deutlich ber dem westdeut-

    schen Niveau. Wesentliche Ursache hierr sind die Unterschiede in den Erwerbsbiograen und in derdeutlich hheren Frauenerwerbsquote in Ostdeutschland. Im Jahr 1993 betrugen die durchschnittlichen

    Rentenzahlbetrge hingegen lediglich 579 Euro.

    Tabelle 14:

    2EmPIrIschErDatEnBEfunD

    Durchschnittlicher Rentenzahlbetrag und Rentenbestand (Renten wegen Erwerbsminderung und Alter)

    Durchschnittliche Zahlbetrge

    Rentenbestand

    Ostdeutschland 1)

    1989 1993 2008Westdeutschland 2)

    1989 1993 2008

    448,95 Mark 578,78 Euro 810,92 Euro 564,12 Euro 617,86 Euro 697,53 Euro

    2.440.900 2.904.626 3.884.048 10.128.467 12.476.999 15.073.204

    Quelle: Forschungsportal der Deutschen Rentenversicherung 2010.

    1) Neue Lnder einschlielich Berlin-Ost.2) Alte Lnder einschlielich Berlin-West.

    Quelle: Arbeitskreis VGR der Lnder 2010a.1) Neue Lnder ohne Berlin. 2) Alte Lnder ohne Berlin.

    Bruttolhne und -gehlter je Arbeitnehmer

    1989

    Land- und Forstwirtschat

    Produzierendes Gewerbe (ohne Baugewerbe)

    Baugewerbe

    Handel, Gastgewerbe und Verkehr

    Finanzierung, Vermietung,Unternehmensdienstleister

    entliche und private Dienstleister

    15.514 Euro

    26.308 Euro

    21.308 Euro

    18.115 Euro

    21.049 Euro

    25.343 Euro

    17.418 Euro

    38.108 Euro

    26.248 Euro

    23.541 Euro

    30.052 Euro

    25.602 Euro

    89,1 %

    69,0 %

    77,4 %

    77,0 %

    70,0 %

    99,0 %

    Ostdeutschland 1)

    2009

    Westdeutschland 2)

    2009

    Ost-West-Relation

    2009

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    EVS, bis au kleine nderungen in der Neukonzeption, grundlegend mit vorhergehenden Beragungen

    vergleichbar sind.

    Aullig bei der Entwicklung der durchschnittlichen Vermgenspositionen je Haushalt in Ostdeutsch-

    land ist die Verdopplung des Nettogeldvermgens. Whrend 1993 jeder Haushalt durchschnittlich einNettogeldvermgen in Hhe von 10.900 Euro besa, waren es 2008 bereits 26.700 Euro. rotz des immer

    noch groen Abstands zum rheren Bundesgebiet lsst sich eine Angleichung innerhalb der letzten 20

    Jahre eststellen. Im Jahr 1993 vergte ein ostdeutscher Haushalt durchschnittlich ber etwa 35 % des

    Geldvermgens eines Haushalts in den alten Bundeslndern; 2008 lag der Angleichungsstand bei ungehr

    53 %. Bei der Bewertung dieser Angleichung sind die kurze Zeit, die r die Vermgensakkumulation

    zur Vergung stand, sowie die insgesamt geringeren Einkommen in den neuen Lndern, die die Ersparnis-

    bildung erschwerten, zu bercksichtigen.

    Tabelle 16:

    Darber hinaus haben die ostdeutschen Haushalte seit Beginn der 1990er-Jahre auch in starkem

    Umang Wohneigentum erworben. Hierbei ist zu bercksichtigen, dass privates Wohneigentum in der

    DDR systembedingt kaum vorhanden war, sodass hier zunchst ein starker Rckstand gegenber West-

    deutschland vorhanden war. Dieser hat sich zwar vermindert, ist aber gleichwohl immer noch erheblich.

    Viele Haushalte mussten sich angesichts geringen Eigenkapitals allerdings verschulden, um den Erwerbvon Wohneigentum zu nanzieren. Dementsprechend hat sich die Verschuldung der privaten Haushalte

    gegenber dem Jahr 1993 in etwa vervieracht; die Gesamtschulden betrugen zuletzt rund 50 % der

    Gesamtschulden eines durchschnittlichen westdeutschen Haushalts.

    Alles in allem ist ein deutlicher Anstieg der Nettogesamtvermgen seit der Wiedervereinigung beobacht-

    bar, dennoch hinkt die Vermgensbildung in Ostdeutschland jener in den alten Bundeslndern weiterhin

    hinterher und wies 2008 einen Angleichungsstand in Hhe von 41 % au.

    2EmPIrIschErDatEnBEfunD

    Quellen: Statistisches Bundesamt 2009e, Statistisches Bundesamt 2010c.

    1) Neue Lnder und Berlin-Ost.2) Frheres Bundesgebiet

    Geld- und Immobilienvermgen sowie Schuldenprivater Haushalte 1993 und 2008 Durchschnittswert je Haushalt in 100 Euro

    Ostdeutschland 1)

    1993 2008Westdeutschland 2)

    1993 2008

    Bruttogeldvermgen

    ./. Konsumentenkreditrestschulden

    ./. Ausbildungskreditrestschulden

    117

    8

    287

    16

    -

    109

    3

    267

    323

    10

    520

    17

    -

    313

    3

    500Nettogeldvermgen

    Verkehrswerte des Immobilienvermgens

    ./. Hypothekenrestschulden

    299 410

    29 132

    1100 1091

    167 271

    Bruttogesamtvermgen 416 697 1423 1612./. Gesamtschulden 37 152 177 291

    Nettogesamtvermgen 379 546 1246 1320

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    Nicht nur der Angleichungsstand an sich ist eine wichtige Gre beim Vergleich der Vermgen zwischen

    West- und Ostdeutschland, sondern auch die Vermgensverteilung innerhalb dieser Gebietskrperschaen.

    Eine bezglich dieser Gre durchgehrte Analyse r das Jahr 2007 vom Sachverstndigenrat zur

    Begutachtung der gesamtwirtschalichen Entwicklung im aktuellen Jahresgutachten 2009/2010 belegt,

    dass in beiden eilen der Bundesrepublik einen hnlich starke Vermgenskonzentration bei den individu-ellen Nettovermgen (Gini-Koezient Ost: 0,81 vs. West: 0,79) vorherrscht. Im Vergleich zum Jahr 2002

    ist eine leichte Erhhung der Ungleichheit der Vermgen beobachtbar. Zudem llt au, dass derjenige

    Bevlkerungsanteil mit keinem oder negativem Vermgen in Ostdeutschland einerseits hher ist als in

    den alten Bundeslndern und andererseits gegenber 2002 wieder gestiegen ist [vgl. Sachverstndigenrat

    (2009), S. 324].

    2.3 ag de pie hle d Wii

    2.3.1 ag de pie hle i lglebige

    Gebge a, tv, tele d eEin weiterer Mastab r (regionale oder zeitliche) Wohlstandsvergleiche ist die Ausstattung der Haushalte

    mit langlebigen Gebrauchsgtern. Dabei sind die Vergleichsmglichkeiten au wenige Gter beschrnkt, da

    die Schnittmenge in den vergbaren Statistiken recht begrenzt ist. Hierr sind nicht nur statistische Grn-

    de ausschlaggebend, sondern vor allem auch der technische Fortschritt. Viele Produkte, die heute ast schon

    zum Ausstattungsstandard eines durchschnittlichen Haushalts gehren, gab es im Jahr 1989 noch gar nicht.

    Whrend der Ausstattungsgrad der ostdeutschen Haushalte mit Khlschrnken und Fernsehern im Jahr

    1989 bereits bei knapp 100 % lag und daher weder groe Unterschiede im Ost-West- noch im Zeitvergleich

    zu beobachten sind, zeigen sich deutliche Ausstattungsnderungen r Personenkrawagen und r die Ver-

    gbarkeit von eleonanschlssen (vgl. abelle 17). Whrend im Jahr 1989 nur 17,2 % der ostdeutschenHaushalte ber einen eleonanschluss vergten, steht im Jahr 2008 bereits in ast allen Haushalten ein

    eleon (stationr oder mobil) zur Vergung. Bei der PKW-Ausstattung stieg der Wert von 54,3 % au 71 %.

    Tabelle 17:

    Quellen: Statistisches Amt der DDR 1990,Statistisches Bundesamt 2010d.

    1) Neue Lnder einschlielich Berlin-Ost.2) Alte Lnder einschlielich Berlin-West.3) Fernsprechhauptanschlsse in Wohnungen je 100 Haushalte.

    Ausstattungsgrad an ausgewhlten Gebrauchsgtern

    Ostdeutschland 1)

    1988 2008je 100 private Haushalte in %

    Westdeutschland 2)

    1988 2008

    Personenkratwagen

    Kratrad (einschl. Moa und Roller)

    Fernseher

    54,3

    18,4

    71,0

    8,9

    96,2

    58,2

    96,1

    k. A.

    76,1

    10,9

    78,0

    11,0

    95,8

    k. A.

    95,8

    k. A.Farbernseher

    Khlschrank

    Gerierschrank, Geriertruhe

    99,0 98,8

    47,5 45,6

    99,0 98,7

    51,7 56,0

    Teleon 17,2 3) 99,9 96,8 99,4

    Die Schwalbe, Moped des ehemaligen ThringerHerstellers Simson Suhl.

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    2.3.2 Wii gee d beee ageb, e le

    Die im Folgenden zusammengestellten Angaben zu Eckdaten der Wohnsituation basieren au Angaben

    r das Jahr 1989 aus den Statistischen Jahrbchern und aktuell aus der jhrlichen Erhebung zum Woh-

    nungsbestand. Ein Problem der Vergleichbarkeit tritt weiterhin bei den Zahlen Westdeutschlands au.

    Whrend die Zahlen r 1989 die alten Lnder mit Berlin-West umassen, erolgt die Angabe 2009 rdie alten Bundeslnder ohne Berlin. Demnach ist der Vergleich der Absolutwerte zwischen den beiden

    angegebenen Zeitpunkten etwas verzerrt. Die Zahl der zustzlichen Wohnungen, die in dieser Zeit in

    Westdeutschland entstanden sind, wird demnach unterschtzt, da die Angabe r 1989 zu hoch ist. Um

    die Aussagen zum Wohnungsbestand trotzdem vergleichen zu knnen, wurden sie ergnzend au die Ein-

    wohnerzahl bezogen.

    Die Zahl der Wohnungen je 1.000 Einwohner hat sich im Vergleich zum Jahr 1989 deutlich erhht;

    aktuell ist sogar eine gnstigere Wohnungsausstattung als in Westdeutschland zu verzeichnen, was sich in

    einer hheren Leerstandsquote uert (vgl. abelle 18). Auch die vergbare Wohnche je Einwohner

    hat sich gegenber der Situation in der DDR deutlich erhht, liegt aber nach wie vor etwas unterhalb deswestdeutschen Werts.

    Tabelle 18:

    Im Durchschnitt vergen die Brger in Ostdeutschland ber 39,7 m Wohnche, dies entspricht 12,1 m

    mehr als noch im Jahr 1989. 32,5 % der vorhandenen Wohnungen werden dabei durch die Eigentmer

    selbst genutzt. Der Anteil der Eigentmernutzung liegt in Westdeutschland allerdings noch etwas hher,

    was wohl die unterschiedlichen Vermgensverhltnisse widerspiegelt.5 Da zu diesem Zeitpunkt keine

    weitere Sonderverentlichung im Rahmen des Mikrozensus vorliegen, muss au eine Darstellung derMietentwicklung verzichtet werden.

    Rund ein Drittel der vom Eigentmer selbst genutzten Wohnungen in Ostdeutschland wurde nach 1991

    errichtet; bei den Mietwohnungen liegt der Anteil bei immerhin 11 % (vgl. abelle 19). In Westdeutsch-

    land ist der Anteil der nach 1990 errichteten Mietwohnungen zwar etwas hher; allerdings ist dabei zu

    bercksichtigen, dass die alten Lnder seit 1990 auch Bevlkerungszuwchse erzielen konnten, whrend

    Ostdeutschland Bevlkerung verlor. Anzunehmen ist darber hinaus, dass die meisten ostdeutschen

    2EmPIrIschErDatEnBEfunD

    5 An dieser Stelle sei darau verwiesen, dass dies die Angaben r das Jahr 2008 sind. Die Eigentmernutzung wird im njhrigen Turnusmit der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe verentlicht.

    Quelle: Statistisches Amt der DDR 1990, StatistischesBundesamt 1991b, Statistisches Bundesamt 2009g,

    Statistisches Bundesamt 2010a.

    1) 1989 und 2009: neue Lnder einschlielich Berlin-Ost. 1989: alteBundeslnder einschlielich Berlin-West, 2009: alte Lnder ohne Berlin.

    2) Angaben r das Jahr 2008.

    Kennzahlen zur Wohnsituation

    Ostdeutschland 1)

    1989 2009Westdeutschland 2)

    1989 2009

    Wohnungsbestand (in Tsd.)

    Wohnungsbestand je Einwohner

    Wohnche je Person in m

    7.003

    0,43

    8.867

    0,54

    27,6

    -

    39,7

    32,5 %

    26.092

    0,42

    31.317

    0,48

    37,2

    -

    43,2

    45,7 %Anteil Eigentmernutzung2)

    Platten-Umbau eines Gymnasiums inWittenberg: Hier war der KnstlerFriedensreich Hundertwasser beteiligt.

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    Wohnungen seit Beginn der 1990er-Jahre umassend saniert worden sind so sind nach K W-Angaben

    60 % aller bestehenden Wohnungen in Ostdeutschland mithile von Frdermitteln saniert worden.

    Insoweit hat sich auch die Qualitt des vergbaren Wohnraums gegenber den Verhltnissen in der

    DDR deutlich erhht.

    Tabelle 19:

    2.4 Gedeiwee beee vegg d eigede Lebeewg

    Die Situation im Gesundheitswesen hat sich gegenber 1989 deutlich verbessert: Es standen im Jahr

    2008 in Ostdeutschland 102 rzte, 12 Zahnrzte und 16 Apotheker pro 100.000 Einwohner mehr zur

    Vergung (vgl. abelle 20). Bei den Zahnrzten ist die Versorgung 2008 sogar hher als in Westdeutsch-

    land, bei den rzten und insbesondere bei den Apotheken allerdings noch deutlich niedriger.

    Tabelle 20:

    Deutliche Vernderungen zeigen sich zudem auch bei der Lebenserwartung. Diese stieg r Neugeborene

    in Ostdeutschland im betrachteten Zeitraum bei beiden Geschlechtern um jeweils 6 Jahre, insbesondere

    als Folge einer Verbesserung der Gesundheitsversorgung sowie der allgemeinen Umweltsituation. In

    Westdeutschland erhhte sie sich hingegen nur um 4,8 Jahre bei den Mnnern und 3,5 Jahre bei den

    Frauen allerdings von einem hheren Ausgangsniveau aus. Insgesamt ist insbesondere bei den neuge-

    borenen Mdchen eine deutliche Angleichung der Lebenserwartung zwischen Ost- und Westdeutsch-

    land zu verzeichnen. Die Lebenserwartung der ostdeutschen neugeborenen Jungen lag hingegen auch im

    Beobachtungszeitraum 2006/08 noch leicht unter dem westdeutschen Wert (-1,3 Jahre).

    Quelle: Statistisches Bundesamt 2009.1) Neue Lnder einschlielich Berlin-Ost. 2) Frheres Bundesgebiet.

    Bewohnte Wohneinheiten und Errichtungszeitpunkt 2008

    Ostdeutschland 1)

    Eigentmer-wohnungen

    Miet-wohnungen

    Westdeutschland 2)

    Eigentmer-wohnungen

    Miet-wohnungen

    Wohngebude insgesamt

    bis 1990 errichtet

    1991 und spter errichtet

    68,8 % 88,8 %

    31,2 % 11,2 %

    75,0 % 85,6 %

    25,0 % 14,4 %

    Quellen: Statistisches Bundesamt 1992,Gesundheitsberichterstattung des Bundes 2010.

    1) 1989: neue Lnder einschlielich Berlin-Ost; 2008: neue Lnder ohne Berlin.2) 1989: alte Lnder einschlielich Berlin-West, 2008: alte Lnder ohne Berlin.

    rzte, Zahnrzte und Apotheker je 100.000 Einwohner

    Ostdeutschland 1)

    1989 2008Westdeutschland 2)

    1989 2008

    rzte

    Zahnrzte

    Apotheker

    245,82

    73,96

    348,02

    85,58

    26,06 41,65

    303,28

    65,75

    392,06

    78,30

    56,69 64,08

    Die Versorgung Ostdeutschlands mitApotheken hat sich deutlich verbessert.

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    Tabelle 23:

    Hchster beruficher Abschluss

    Eine zweite zentrale Kennzahl zum Bildungsstandder Bevlkerung lieert der hchste beruiche Bil-

    dungsabschluss. Der berwiegende Anteil der Bevl-

    kerung vergt in beiden Beobachtungsjahren ber

    eine Lehr- bzw. Anlernausbildung sowohl au dem

    Gebiet der ehemaligen DDR als auch au dem der

    ehemaligen Bundesrepublik (vgl. abelle 24). In

    beiden Regionen ist allerdings auch zu beobachten,

    dass der Anteil in dieser Kategorie um jeweils ca. vier

    Prozentpunkte rcklug ist. Demgegenber ist

    sowohl in Ost- als auch in Westdeutschland 2008ein hherer Anteil mit einem Fachhochschul- bzw.

    Hochschulabschluss zu verzeichnen.

    Quellen: Hrner, W. 1990, Statistisches Bundesamt 1989,Statistisches Bundesamt 2009b. Berechnungen des io-Instituts.

    1) 1988 neue Lnder einschlielich Berlin-Ost; 2008 neue Lnder ohne Berlin.2) 1988 alte Lnder einschlielich Berlin-West; 2008 alte Lnder ohne Berlin3) Absolventen der Erweiterten Oberschule und Abiturklassen in der Berusausbildung.

    Absolventen des allgemeinbildenden Schulbereiches

    Ostdeutschland 1)

    1988 2008Westdeutschland 2)

    1988 2008

    Ohne Abschluss 9.442 11.644 55.812 50.147

    Abschluss nach Klasse 8

    Abschluss nach Klasse 10

    11.565 -

    195.783

    -

    -

    15.415

    - -

    -

    231.723

    -

    187.156Hauptschulabschluss

    Realschulabschluss

    Mittlere Reie

    - 47.824

    216.790

    30.500

    63.239

    -

    280.268 315.546

    567.803

    -

    502.702

    -Abitur 3)

    Prozentuale Verteilung

    Ohne Abschluss 4 %

    84 %

    9 %

    49 %

    7 %

    69 %

    7 %

    65 %Mittlere Reie

    Hochschul- und Fachhochschulreie 12 % 42 % 25 % 28 %

    Fachhochschulreie

    Allgemeine Hochschulreie

    - 1.307

    -

    30.500

    52.488

    53.795

    4.929 12.872

    198.081

    203.010

    200.896

    213.768Hochschul- und Fachhochschulreie

    2EmPIrIschErDatEnBEfunD

    Vorlesung Baustoe r das dritte Semester im groen Hrsaalim Humboldtbau der TU Ilmenau

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    33

    Tabelle 24:

    1989 waren insgesamt 131.188 Studierende an einer Hochschule der DDR eingeschrieben, im Winter-

    semester 2008/2009 waren es in den neuen Lndern (ohne Berlin) bereits ca. 294.000 Studierende.

    Auch wenn ein eil der Studierenden in den neuen Lndern aus Westdeutschland stammt (bzw. ein

    eil der ostdeutschen Studienannger in Westdeutschland ein Studium augenommen hat), zeigt dies

    doch, dass erheblich mehr junge Menschen als in der DDR ein Hochschulstudium aunehmen konnten

    und au diese Weise ihre Arbeitsmarktchancen verbesserten.

    1) Neue Lnder einschlielich Berlin-Ost.2) Alte Lnder einschlielich Berlin-West.3) Einschlielich eines gleichwertigen Berusachschulabschlusses, Berusvorbereitungsjahres oder eines Beruspraktikums.4) Einschlielich Meister- und Technikerausbildung sowie Abschluss einer Schule des Gesundheitswesens.5) Einschlielich Ingenieurschulabschluss sowie Verwaltungsachhochschulabschluss.6) Einschlielich Lehrerausbildung und Promotion. Quelle: Statistisches Bundesamt 1991a, Statistisches Bundesamt 2009c.

    Lehr- und Anlernausbildung 3)

    Personen im Alter von 15 Jahren und mehr nachhchstem berufichem Bildungsabschluss

    Fachschulabschluss 4)

    Fachschulabschluss in der ehem. DDR

    Fachhochschulabschluss5)

    Hochschulabschluss 6)

    Ostdeutschland 1)1991 2008 Vernderung in %-Punkten

    58,8 % 54,7 %

    7,1 %

    10,2 %

    6,3 %

    6,0 %

    1,6 %

    7,3 %

    6,8 %

    7,7 %

    - 4,1

    - 0,8

    - 4,2

    5,2

    0,4

    53,9 % 50,1 %

    6,5 %

    0,2 %

    5,7 %

    0,1 %

    3,2 %

    5,5 %

    5,0 %

    8,2 %

    - 3,8

    - 0,8

    - 0,1

    1,8

    2,7

    Westdeutschland 2)1991 2008

    Beruicher BildungsabschlussVernderung in %-Punkten

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    3 azIt: DIE ErInnErunG Wach haLtEn,Das ErrEIchtE zur KEnntnIs nEhmEn

    Zwanzig Jahre nach der deutschen Vereinigung besteht in weiten Teilen der ostdeutschen Bevlkerung

    Enttuschung ber die wirtschatliche Entwicklung. Verstndlich ist dies angesichts der Erwartungen,

    die man annglich hinsichtlich der Mglichkeiten einer raschen Angleichung der Lebensverhltnisse hegte.

    atschlich kann insbesondere die Situation am Arbeitsmarkt nicht zuriedenstellen; die Arbeitslosen-

    quote liegt in etwa doppelt so hoch wie in Westdeutschland. Auch die vergbaren Einkommen haben

    westdeutsche Durchschnittswerte bislang nicht erreicht, und in vielen Regionen insbesondere solchen,

    die durch hohe Abwanderung gekennzeichnet sind werden auch die weiteren wirtschalichen Perspek-

    tiven nicht als gnstig angesehen.

    Eine solche, eher das Negative betonende Sichtweise verkennt jedoch die Erolge, die seit dem

    Zusammenbruch der DDR in den neuen Lndern erzielt werden konnten.

    Es droht heute mehr und mehr in Vergessenheit zu geraten, dass die riedliche Revolution in der DDR

    zu einem guten eil aus der weitreichenden Unzuriedenheit ber die wirtschalichen Bedingungen,

    die Umweltsituation, die staatliche Bevormundung resultierte. Mit der deutschen Vereinigung und der

    Einhrung der Marktwirtscha haben die Menschen in Ostdeutschland nicht nur die Freiheit wieder-

    gewonnen, die ihnen jahrzehntelang verwehrt war, auch die materiellen Lebensverhltnisse haben sich

    gegenber dem Jahr 1989 enorm verbessert.

    Diese Arbeit diente in erster Linie dazu, aktualisierte Daten in den Vordergrund zu rcken um das Bild,welches durch die erste Studie gewonnen wurde, zu untermauern. Dabei zeigen sich deutlich die seither

    erzielten Fortschritte. In einer Gesamtschau der positiven und negativen Aspekte wirtschalicher und

    sozialer Entwicklungen seit 1989 dominieren diese eindeutig, sodass die Deutsche Einheit trotz aller ort-

    bestehenden Probleme als Erolg gewertet werden muss.

    Zwanzig Jahre nach der Vereinigung verblasst die Erinnerung an die Zustnde in der DDR. Insbesondere junge

    Menschen knnen sich nicht vorstellen, unter welchen Bedingungen ihre Eltern und Groeltern damals gelebt

    haben. Umso wichtiger ist es, die Umstnde des Vereinigungsprozesses erneut in Erinnerung zu ruen.

    Diese Studie soll, durch die Aktualisierung der Indikatoren, einen Eindruck der Entwicklung ber dieWirtschaskrise hinaus lieern.

    Dr. Joachim Ragnitz

    Dresden, September 2010

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    LItEratur

    Arbeitskreis Volkswirtschatliche Gesamtrechnungen (VGR) des Bundes und der Lnder (Hrsg.) (2010a):

    Arbeitnehmerentgelt, Bruttolhne und -gehlter in den Lndern und Ost-West-Groraumregionen

    Deutschlands 1991 bis 2008, Reihe 1 Lnderergebnisse Band 2, Stuttgart.

    Arbeitskreis Volkswirtschatliche Gesamtrechnungen (VGR) des Bundes und der Lnder (Hrsg.) (2010b):

    Bruttoinlandsprodukt, Bruttowertschpung in den Lndern und Ost-West-Groraumregionen Deutschlands

    1991 bis 2009, Reihe 1 Lnderergebnisse Band 1, Berechnungsstand: August 2009/Februar 2010, Stuttgart.

    Arbeitskreis Volkswirtschatliche Gesamtrechnungen (VGR) des Bundes und der Lnder (Hrsg.) (2010c):

    Entstehung, Verteilung und Verwendung des Bruttoinlandsproduktes in den Lndern und Ost-West-Groraum-

    regionen Deutschlands 1991 bis 2007, Reihe 1 Lnderergebnisse Band 5, Stuttgart.

    Bundesagentur r Arbeit (Hrsg.) (2010): Statistik der Bundesagentur r Arbeit, Arbeitslosigkeit in Deutschland

    seit 1950 Monats-/Jahreszahlen, Nrnberg.

    Forschungsportal der Deutschen Rentenversicherung (2010): http://orschung.deutsche-rentenversicherung.de,

    Zugri: 05.08.2010.

    Gesundheitsberichterstattung des Bundes, (Hrsg.) (2010): Gesundheitsberichterstattung, www.gbe-bund.de.

    Giersch H., Paqu K.-H. und Schmieding H. (1992): Te ading miracle Four decades o market economy, Cambridge.

    Hrner, W. (1990): Bildung und Wissenschat in der DDR Ausgangslage und Reorm bis Mitte 1990,

    Bundesministerium r Bildung und Wissenschat (Hrsg.), Bonn.

    Institut r Arbeitsmarkt und Berusorschung (Hrsg.) (2009): Jahresarbeitszeit und Arbeitsvolumen derErwerbsttigen und der beschtigten Arbeitnehmer, Auswertungen des IAB, Nrnberg.

    Ragnitz J., Schare S. und Schirwitz B. (2009): Bestandsaunahme der wirtschatlichen Fortschritte im Osten

    Deutschlands 1989 bis 2009. io Dresden Studien Nr. 51, Dresden/Mnchen 2009.

    Sachverstndigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschatlichen Entwicklung (Hrsg.) (2009): Die Zukunt nicht

    aus Spiel setzen Jahresgutachten 2009/10, Wiesbaden.

    Statistisches Amt der DDR (Hrsg.) (1990): Statistisches Jahrbuch der DDR 1990, Berlin.

    StatistischesBundesamt (Hrsg.) (1989): Allgemeinbildende Schulen 1988, Fachserie 11 Reihe 1, Wiesbaden.

    StatistischesBundesamt (Hrsg.) (1991a): Bildung im Zahlenspiegel 1991,Wiesbaden.

    StatistischesBundesamt (Hrsg.) (1991b): Statistisches Jahrbuch 1991 r das vereinte Deutschland, Wiesbaden.

    StatistischesBundesamt (Hrsg.) (1992): Statistisches Jahrbuch 1992 fr die Bundesrepublik Deutschland, Wiesbaden.

    StatistischesBundesamt (Hrsg.) (2000): Sonderreihe mit Beitrgen r das Gebiet der ehemaligen DDR,

    Entstehung und Verwendung des Bruttoinlandsproduktes 1970 bis 1989 (Het 33), Wiesbaden.

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    36

    StatistischesBundesamt (Hrsg.) (2005): Qualittsbericht: Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 2003, Wiesbaden.

    StatistischesBundesamt (Hrsg.) (2009a): Bevlkerung nach Altersgruppen, Beteiligung am Erwerbsleben, Erwerbs-

    ttige nach Stellung im Beru, Erwerbsquoten und Erwerbsttigenquoten (Sonderauswertung), Wiesbaden.

    StatistischesBundesamt (Hrsg.) (2009b): Bildung und Kultur, Allgemeinbildende Schulen Schuljahr 2008/2009,

    Fachserie 11 Reihe 1, Wiesbaden.

    StatistischesBundesamt (Hrsg.) (2009c): Bildungsstand der Bevlkerung, Ausgabe 2009, Wiesbaden.

    StatistischesBundesamt (Hrsg.) (2009d): Produzierendes Gewerbe Beschtigung und Umsatz der Betriebe des

    Verarbeitenden Gewerbes sowie des Bergbaus und der Gewinnung von Steinen und Erden, Fachserie 4, Reihe

    4.1.1, Wiesbaden.

    StatistischesBundesamt (Hrsg.) (2009e): Wirtschatsrechnungen, Einkommens- und Verbrauchsstichprobe, Geld-

    und Immobilienvermgen sowie Schulden privater Haushalte, Ausgabe 2008, Fachserie 15 Het 2, Wiesbaden.

    StatistischesBundesamt (Hrsg.) (2009): Wirtschatsrechnungen, Einkommens- und Verbrauchsstichprobe,

    Haus- und Grundbesitz sowie Wohnverhltnisse privater Haushalte, Ausgabe 2008, Fachserie 15 Sonderhet 1,

    Wiesbaden.

    StatistischesBundesamt (Hrsg.) (2009g): Zuhause in Deutschland Ausstattung und Wohnsituation privater

    Haushalte Ausgabe 2009, Wiesbaden.

    StatistischesBundesamt (Hrsg.) (2010a): Bauen und Wohnen, Bestand an Wohnungen 31. Dezember 2009,

    Fachserie 5 Reihe 3, Wiesbaden.

    StatistischesBundesamt (Hrsg.) (2009b): Bevlkerung und Erwerbsttigkeit, Natrliche Bevlkerungsbewegung

    2008, Wiesbaden.

    StatistischesBundesamt (Hrsg.) (2009c): Wirtschatsrechnungen Einkommens- und Verbrauchsstichprobe, Geld-

    und Immobilienvermgen sowie Schulden privater Haushalte, Ausgabe 1993, Daten au Anrage, Wiesbaden.

    StatistischesBundesamt (Hrsg.) (2009d): Wirtschatsrechnungen Einkommens- und Verbrauchsstichprobe,

    Ausstattung privater Haushalte mit ausgewhlten Gebrauchsgtern 2009, Fachserie 15 Reihe 2, Wiesbaden.

    BILDnachWEIsSeite 4: H. Pellengahr INSM, Seite 10: H. ietmeyer INSM, Seite 18: Sachsenring otolia,

    Seite 20: Russisch Brot otolia, Seite 21: VW Produktion Dresden picture alliance,

    Seite 30: Simson Schwalbe otolia, Seite 31: Gymnasium in Wittenberg picture alliance,

    Seite 32: Apotheke otolia, Seite 35: Vorlesung U Ilmenau picture alliance,

    Rckseite: H. ietmeyer und J. Ragnitz INSM

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    BIshErIGE PuBLIKatIonEn

    Pro. Dr. Rol Peekoven

    z re de meweee

    Zurck zu einer generellenKonsumbesteuerung

    texe sile mkwi

    Het 1, August 2010

    Pro. Dr. Andreas Freytag

    W i e de nee sile mkwi?

    Eine Agenda

    texe sile mkwi

    Het 2, August 2010

    Pro. Dr. Christoph Kaserer

    slie hile Bke d ie Ke

    Notwendigkeit und Merkmale einer Ausstiegsstrategie

    texe sile mkwi

    Het 3, September 2010

    Ralph Brgelmann, Dr. Rol Kroker

    hlklidieg

    Argumente r eine Begrenzung staatlicher Defzite und Schulden

    he 1

    Weiee Pblikie d sdie e

    www.insm.de/publikationen

    insm.e

    Staatliche Hilfen fr Bankenn ihre Kosten

    ChristophKaserer

    Notwenigkeitn Merkmaleeiner Asstiegsstrategie

    22010

    Textezur SozialenMarktwirtschaft

    EXITRAuSAuSdENBANKEN!

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    ae de sdie Bil 20 Je Dee Eiei

    Joachim Ragnitz, Robert Lehmann, Michaela May

    hegebe:

    Initiative Neue Soziale Marktwirtscha INSM GmbH

    Georgenstrae 22

    10117 Berlin

    Gee:

    Hubertus Pellengahr

    Pjekleig:

    Marco Mendor

    redki:

    Carsten Seim, avaris I Konzept

    Kke:

    eleon: 030 / 27877 - 171

    eleax: 030 / 27877 - 181

    E-Mail: [email protected]

    Gfe Gelg: Serviceplan Public Opinion GmbH & Co. KG, Berlin

    Dk: Druckzone GmbH, Cottbus

    sd: Oktober 2010

    Die Initiative Neue Soziale Marktwirtscha ist ein berparteiliches Bndnis aus Politik,

    Wirtscha und Wissenscha. Sie wirbt r die Grundstze der Sozialen Marktwirtscha in

    Deutschland und gibt Anste r eine moderne marktwirtschaliche Politik. Die INSM

    wird von den Arbeitgeber verbnden der Metall- und Elektroindustrie nanziert. Sie steht

    r Freiheit und Verantwortung, Eigentum und Wettbewerb, Haung und sozialen Ausgleich

    als Grundvoraussetzungen r mehr Wohlstand und eilhabechancen.

    ImPrEssum

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    Der rhere Bundesbankprsident und Staatssekretr Proessor Dr. Hansietmeyer ist Kuratoriumsvorsitzender der von Arbeitgeberverbnden

    getragenen Initiative Neue Soziale Marktwirtscha (INSM). Von Ende

    Mrz bis Anang Juni 1990 war er auch Sonderberater des Bundeskanzlers;

    in dieser Eigenscha leitete er die westdeutsche Verhandlungsdelegation zur

    Vorbereitung der Wirtschas-, Whrungs- und Sozialunion der Bundesre-

    publik und der DDR.

    Dr. Joachim Ragnitz ist seit 2007 stellvertretender Geschshrer der

    Niederlassung Dresden des io-Instituts. Zuvor war er als Abteilungs-

    leiter am Institut r Wirtschasorschung Halle ttig. Er beschigt

    sich in seiner wissenschalichen Arbeit mit Fragen der wirtschalichen

    Entwicklung der neuen Lnder, insbesondere mit Aspekten der regiona-

    len Entwicklung, des demograschen Wandels und der Finanzpolitik. Er

    arbeitet in unterschiedlichen Gremien der Politikberatung au Bundes-und Landesebene mit und ist Autor zahlreicher Publikationen zur Ost-

    deutschland-Forschung.

    Hans Tietmeyer

    Joachim Ragnitz