Bildanalyse M. Linnemann, Berlin. 19.05.2004 Bildbesprechung-PCP-1.0 2 Ausgangsfrage Warum sind manche Bilder besser als andere?

Bildanalyse

M. Linnemann, Berlin

19.05.2004 Bildbesprechung-PCP-1.0 2

Ausgangsfrage

Warum sind manche Bilder

besser

als andere?


Gliederung der Präsentation

– Theoretische Vorbermerkungen

– Bildanalyse an Beispielen unserer Galerie


Hinweise für ein gute Bildgestaltung

– eine eindeutige Figur-Grund-Beziehung– eine gezielte Beziehung der Hell-Dunkel- und

Farbkontraste– Ähnlichkeit mit Bekanntem (Redundanz)– angemessener Komplexitätsgrad des Bildes (zu niedrig:

Unterstimulanz/zu hoch: Überstimulanz)– gezielter Einsatz von Perspektive, Beleuchtung, Textur-

gradient, Überschneidungseffekt zur Herstellung von Räumlichkeit

– bewußter Einsatz von Bildformat und Linienführung


Figur-Grund-Beziehung 1

– die Figur muß sich vom Grund abheben– die kleinere Fläche wird meist als Figur, die

größere als Grund gesehen– Figur und Grund können nicht zugleich

wahrgenommen werden– dicht beeinander liegende, ähnliche visuelle

Elemente werden zu einer Figur zusammengefaßt– symmetrische und geschlossene Formen

werden bevorzugt als Figur wahrgenommen


Figur-Grund-Beziehung 2

von Borwitz, Jürgen: Würfel, 18.07.2006

(1) Figur hebt sich deutlich vom Grund ab (hell-dunkel)(2) Figur ist symmetrisch(3) Figur mit kleinerer Fläche

Werner, Ole M.: Sixtinische Eindrücke II, 20.01.2006

keine eindeutigeFigur-Grund-Beziehung


Farbkontraste: Harmonie 1

– Das Auge strebt immer nach Ordnung und Harmonie– Eine Harmonieempfindung scheint sich dann einzustellen, wenn alle

Töne einer Farbkomposition sich zu einem mittleren Grauwert summieren

– Sukzessivkontrast als Beleg: Jeder Farbton, auch Schwarz und Weiß, schlägt nach längerem Betrachten in sein komplementärfarbiges Nachbild um. Mittleres Grau allein bleibt mittleres Grau


Farbkontraste: Harmonie 2

– Im Zusammenhang mit Farben sind die Begriffe „Farbharmonien“ und „harmonisch“ mehrdeutig

– Sie können sowohl die Verwandschaft von Farben als auch ihre Gegensätzlichkeit meinen

Qualitätskontrast: Verwandschaft

Komplementär-Kontrast und Kalt-Warm-Kontrast:

Gegensätzlichkeit

Stoll, Guido: Amaryllis 2, 06.12.2006


Farbkontraste: 5 Regeln

– So wenig verschieden Farbtöne wie möglich verwenden– Bei der Verwendung mehrerer Farbtöne entweder zu

verwandten, im Farbkreis dicht beieeinanderliegender Farben greifen oder

– eine Komposition in komplementären Farben wählen– Große Farbhelligkeit sollte eine geringe Farbhelligkeit

entgegengestellt werden (Flächenverhältnis 1 : 3 bis 1 : 1)– Eine Fläche hoher Farbsättigung sollte durch eine Fläche

niedriger Farbsättigung kompensiert werden (Flächenverhältnis 1 : 3 bis 1 : 1)


Zwölfteiliger Farbkreisadditive

Farbmischung

subtraktiveFarbmischung


Goldener Schnitt 1

– Definiertes Verhältnis zweier Zahlen oder Größen– Gilt seit dem Altertum in Kunst und Architektur als ideale

Proportion und als Inbegriff von Ästhetik und Harmonie– Der goldene Schnitt ist eine harmonische Asymmetrie


Goldener Schnitt 2

ab

a + b

3 5

3

5a : b = b : (a +

b)

13

8

8

5

5

3

3

2618,0

b

a


Struktur der Bildanalyse

– Kontraste und Figur-Grund-Beziehung

– (Informationswert und Ähnlichkeit)

– Räumlichkeit und Beleuchtung

– Linienführung und Bildformat

Reinhold, Anna Maria: Treppe in blue, 17.01.2004


Figur-Grund-Beziehung

Bartocha, Sandra: Solitär III, 20.12.2006

Figur in Schwarz

Grund: weiß, grau

kleinere Fläche


Kontraste 1: Mengenkontrast



Kontraste 2: Hell-Dunkel-Kontrast


helle Unbuntfarbe „Weiß“

helle Unbuntfarbe „Weiß“

dunkle Unbuntfarbe „Schwarz“


Räumlichkeit und Beleuchtung


diffuses Licht


Linienführung: Goldener Schnitt


Blickführung

a : b = b : c


Linienführung und Bildformat


Querformat

tieflie

gen

d

Horizontale

RuheTiefeWeiteKälte

ruhigflachkalt

optische Weite



Opitz, Stephan: zischh..., 10.04.2006

Symmetrie

Grund

nahbeieinander-liegende „verwischte“

Strukturen

scharfe Kontur


Kontraste: Hell-Dunkel-Kontrast



Kontraste: Kalt-Warm-Kontrast



Kontraste: Komplementär-Kontrast



Räumlichkeit 1: Zentralperspektive



Räumlichkeit 2: Texturgradient



Linienführung: Diagonale


BewegungFortstreben


Linienführung: Dreieck, Blickführung


Blickführung

Dreieick mit starker Richtungstendenz


Linienführung: Bildformat 1


Querformat



Linienführung: Bildformat 2




von Borwitz, Renate: Finka im Weinberg, 17.02.2006

Figur hebt sich deutlich vom Grund ab (hell-dunkel)Figur ist symmetrisch (Rechteck, Quadrat, Quader)Figur mit kleinerer Fläche

Figuren nah beieinanderliegend


Kontraste: Hell-Dunkel-Kontrast



Kontraste: Mengen-Kontrast



Räumlichkeit: Beleuchtung 1


Seitenlicht

Schatten bei Seitenlicht: plastische Herausarbeitung des Gebäudes


Räumlichkeit: Beleuchtung 2


Seitenlicht

plastische Modellierung

keine plastische Modellierung durch

Seitenlicht


Räumlichkeit: Überschneidung




a : b = b : c


Blickführung


Linienführung: Horizontale


ruhigflachkalt




Blickführug

Horizontale: begrenzt Bewegung (Blickführung) der Diagonalen


Linienführung: Bildformat


Querformat




Figur hebt sich deutlich vom Grund ab (hell-dunkel)Figur mit kleinerer Fläche



Kontraste: Kalt-Warm/Komplementär



Räumlichkeit: Texturgradient



Räumlichkeit: Überschneidung





a : b = b : c




Blickführung

BewegungFortstreben


Linienführung: Dreieck


Dreieick mit starker Richtungstendenz


Linienführung: Bildformat


Querformat


Querformt gibt dynamischen Diagonalen Raum


Literatur

– Mante, Harald: Bildaufbau. Laterna magica– Mante, Harald: Farbdesign. Laterna magica– Weber, Ernst A.: Sehen – Gestalten und Fortgrafieren.

Birkhäuser

Documents

Bildanalyse M. Linnemann, Berlin. 19.05.2004 Bildbesprechung-PCP-1.0 2 Ausgangsfrage Warum sind manche Bilder besser als andere?