1
CHAM WORKSHOP Kinder üben sich im Trommeln. SEITE 21 BILDUNG Das Abenteuer Schule hat begonnen. SEITEN 18/20/23 LOKALTEIL FÜR STADT & LANDKREIS • WWW.MITTELBAYERISCHE.DE MITTWOCH, 17. SEPTEMBER 2014 SEITE 15 BECH01_O INHALT CHAM SEITE 15-21 RUND UM CHAM SEITE 21-23 JUNIOR SEITE 24 LANDKREIS SEITE 25-27 FURTH IM WALD SEITE 28-31 HOHENBOGENWINKEL SEITE 41 BAD KÖTZTING SEITE 42-43 WIR IM BAYERWALD SEITE 32 WALDMÜNCHEN SEITE 33-36 RÖTZ SEITE 37-38 RODING SEITE 39-40 SPORT IN DER REGION SEITE 51-53 WAS, WANN, WO SEITE 60 MITTEN IN BAYERN SEITE 62 REGENSBURG SEITE 61 FÜR DEN NOTFALL POLIZEI 110 LEITSTELLE FÜR FEUERWEHR RETTUNGSDIENST 112 GIFTNOTRUF (09 11) 3 98 24 51, (0 89) 1 92 40 ÄRZTLICHER BEREITSCHAFTSDIENST 116 117 Apotheken-Notdienst: Marien-Apo- theke, Cham; Neue Apotheke, Neun- burg vorm Wald; Marien-Apotheke, Bad Kötzting; St.-Stefan-Apotheke, Waldmünchen. LESEN SIE HEUTE CHAM Angeklagter hat sich beruflich übernommen Ganz neue Erfahrungen gemacht hat Thomas Schmidberger (FC Mil- tach) als TT-Rolli beim Gewinn der Team-Weltmeisterschaft in Peking. Chinas Geheimpolizei war dabei auch ein starker Gegner. SEITE 51 Thomas Schmidberger und die Tage in Peking Ein 44-Jähriger ist als Wirt zweier Lokale in der Chamer Innenstadt gescheitert. Zahlreiche Gläubiger warteten auf ihr Geld. Nun ist der Mann wegen Betrugs verurteilt worden. SEITE 19 SPORT IN DER REGION DAS LÄCHELN DES TAGES... ... kommt heute von Familie Schröder aus dem Harz. Sie grüßt damit Oma Sigrid und Opa Wilfried. GUTEN MORGEN ei den meisten Menschen läuft der Morgen doch immer gleich ab. Hat man sich erst einmal schlep- pend aus dem Bett gequält, wandert der Blick sofort an einen Ort: aus dem Fenster. Da hatten wir ja die- sen Sommer nichts zu lachen. Doch für all die Damen, die wäh- rend der letzten Wochen in ihren Sommerkleidern halb erfroren sind und die Herren, die bei Ankunft im Büro wie begossene Pudel aussa- hen, heißt es aufatmen: Jetzt kom- men Spätsommertage, die für abge- frorene Zehen und ruinierte Frisu- ren zu entschädigen versuchen. B Sommer err Hofmann, was heißt Aikido ge- nau? Harmonie (Ai), Kraft (Ki) und Weg (Do) geben die Richtung nur sehr unge- fähr wieder und bedürfen weiterer Er- klärungen. In Ai steckt das Ziel, mit sich und seiner näheren oder entfernte- ren Umwelt in Harmonie, im Reinen zu leben. In den Aikido-Techniken zeigt sich das Ai dadurch, dass man sei- ne eigene Bewegung mit der Energie des Angreifers verbindet und den An- griff für sich konstruktiv nutzt. Cha- rakteristisch sind deshalb runde und weiche Bewegungen. Über Ki „hört“ man in verschiedenen Zusammenhän- gen. Ki bezeichnet die Lebensenergie. Im Aikido-Training kann man Gefühl für sein eigenes Ki entwickeln und sei- nen Fluss spüren. Do beinhaltet den Gedanken, dass im Training das Lernen kein Ende hat, sondern selbst Ziel ist. Warum gerade Aikido? Man arbeitet körperkonform, also mit dem Körper und nicht gegen ihn und kann deshalb Aikido bis ins hohe Alter beginnen und sehr lange ausüben, wo- bei Gesundheit und Fitness erhalten und gesteigert werden. Verletzungen kommen im Aikido sehr selten vor. Bringt Aikido etwas im Alltag? Man trainiert seine Reflexe. Wenn man im Alltag stürzt, hat man bessere Aus- H sichten, sich nicht zu verlet- zen. Aikido-Techniken sind auch sehr wirksame Mittel zur Selbstverteidigung. Sie entstanden aus der Budo-Tra- dition der Samurai. Ein wei- terer sehr wichtiger Aspekt liegt in der Verbindung von Körper und Geist. Richtig ausgeführte Aikidotechni- ken sind hochkomplex: Bis zu 95 Prozent der Muskula- tur müssen koordiniert wer- den. Aufmerksamkeit und Wahrnehmung verbessern sich, ebenso das Gleichge- wichtsgefühl und Vestibulärsystem. Die Gehirnforschung hat gezeigt, dass durch diese Komplexität der Anforde- rungen der Geist rege und lange leis- tungsfähig bleibt. Nach einem Arbeits- tag ist Aikido das beste Mittel, Anspan- nungen abzubauen und entspannt schlafen zu können. Was unterscheidet Aikido von den ande- ren Kampfsportarten? Im Aikido gibt es keinen Wettkampf, die Rollen von Angreifer und Verteidi- ger wechseln, Aikido ist mit seinen Techniken rein defensiv und sieht run- der und weicher aus. Für wen ist Aikido als Sport geeignet? Für alle, die etwas für sich und ihren Körper tun und dabei Spaß in der Gruppe haben wollen. Kann man Aikido schnup- pern? Schnuppern kann man je- derzeit, man kann einfach zu den normalen Übungs- zeiten mitmachen und se- hen, ob es einem gefällt. Was man mitbringen muss, ist neben Kleidung, in der man sich relativ frei bewegen kann, vor allem Geduld mit sich selbst. Das Erlernen der Techni- ken und die Schulung von Körper und Geist erfordern Zeit, des- halb braucht man Ausdauer im Bemü- hen. Schwieriger wird das dadurch, dass die Selbstbestätigung fehlt, die ein Sieg über einen Gegner bringt. Eine oberflächliche Trendsportart ist Aikido sicher nicht. Ist Aikido mehr als nur Sport ? Aikido ist definitiv mehr als nur Sport. Wie sich das äußert, ist schwieriger zu beantworten – vielleicht durch mehr Gelassenheit, eine bessere Körperhal- tung, mehr Wachheit und eine verbes- serte Fitness. Spezifischer für Aikido ist vermutlich die Erfahrung des Immer- wieder-Aufstehens nach jedem Gewor- fen-Werden, die ihre Spuren im Unter- bewusstsein hinterlässt. Charakteris- tisch für Aikidogruppen ist die absolut konstruktive und unmittelbar als ge- winnbringend erfahrbare Art des Um- gangs miteinander. Wie sind Sie zum Aikido gekommen? Im Februar 1971 kam ein neuer Refe- rendar an das Gymnasium, an dem ich als Schüler war. Ein Aushang wenige Tage nach Beginn des zweiten Schul- halbjahres bot die neue Sportart Aikido an. Anfangs war ich nach jedem Trai- ning (nachmittags) so geschafft, dass ich nach einem Glas Milch zu Hause ei- ne volle Stunde auf dem Sofa geschla- fen habe, was vorher undenkbar war. Welchen Einfluss hat Aikido auf Sie? Schwer zu sagen. Ich weiß nicht, wie mein Leben ohne Aikido wäre. Ohne das Training würde mein Körper ver- mutlich sehr bald steifer werden, wür- de ich mich weniger fit fühlen, meine Kondition würde nachlassen. Aikido begleitet mich schon lange, und ich denke, die übrigen Aspekte des Aikido werden immer mit mir sein. Wie lange dauert es, bis man Aikido kann? Je nachdem, wie regelmäßig man trai- nieren kann. Ich denke, mit zehn Jah- ren sollten man schon planen, bis man in Aikido die Techniken relativ gut be- herrscht. Was danach kommt, kann nur derjenige begreifen und erfahren, der die zehn Jahre vorher geübt hat. Wo das Lernen niemals endet INTERVIEW ROLAND HOFMANN Aikido-Trainer, 6. Dan Haben Sie weitere Fragen? Schreiben Sie uns! echo@mittel- bayerische.de CHAM. „Wenn man Körper und Geist erfolgreich vereint hat und im Ein- klang mit dem Universum lebt, be- wegt sich der Körper nach Wunsch und folgt so dem Willen ohne Wider- stand.“ (Aus: Kisshomaru Ueshiba – „Der Gest des Aikido“). Das ist der Plan. Die Praxis sieht ge- rade wieder mal so aus, dass mein Trainingspartner Andi (2. Dan) mit ei- nem nachsichtigen Lächeln erläutert: „Das andere Links!“ Ab und zu geht er auch nach Jahren des Trainings ein- fach verloren, der Kompass, im Wir- bel kreisender Techniken der neuen Kampfkunst-Sparte im ASV Cham – dem Aikido. Bis zu 18 Aikidokas bringt Sensei Roland Hofmann jeden Mittwoch auf die 90-Quadratmeter-Matte in der Schule am Regenbogen. Hofmann stammt aus Viechtach und ist Präsi- dent des Aikikai Deutschland und ei- ner der wenigen, die in der Republik den 6. Dan tragen dürfen. Der Erfinder und geniale Geist des Aikido, Morihei Ueshiba, ist 1969 ge- storben. Er hinterließ seinen Schülern eine Kampfkunst, deren Wurzeln bis in die Zeit der Samurai zurückrei- chen. Aikido lehnt jede Form der Ge- walt ab. Auch gerechtfertigte. Es zeichnet sich aus durch kreisförmige, sehr harmonische Bewegungen und seine Behutsamkeit im Umgang mit jedem Gegner. Das bedeutet nicht, dass Aikido für die Selbstverteidigung nicht geeignet wäre. Es verfügt – im Gegenteil – über verheerende Techniken. Aber dort, wo andere Kampfsportarten gegen das Gelenk arbeiten oder die Bewe- gung des Gegner abrupt unterbrechen und blocken, führt Aikido die Bewe- gung weiter, bringt den Gegner durch seinen eigenen Impuls zu Fall und fi- xiert ihn. Selbst der Haltegriff wird – ausgeführt von einem erfahrenen Ai- kidoka – erst schmerzhaft, wenn da- gegen gearbeitet wird. Ein weiterer Unterschied: Aikido in seiner Urform lehnt jeden Wett- kampf ab. Die Nachricht dahinter: Der wichtigste Sieg ist der über sich selbst. Wo Siegen wichtig wird, steigt die Rücksichtslosigkeit. Angreifer und Verteidiger üben im Aikido part- nerschaftlich. Es gibt keinen Sieger oder Besiegten. „Aikido heißt auch, immer wieder aufstehen und, egal welchen Grad jemand erreicht hat, immer weiter lernen“, sagt Hofmann. Zum Training gehört auch das Üben mit Stock und Schwert. „Wer schnup- pern will, ist willkommen“, sagt er. Einfach Trainingsanzug mitbringen und: viel Geduld mit sich selbst. VON JOHANNES SCHIEDERMEIER VEREINE Der ASV hat eine neue Sparte. Die japanische Kampfkunst Aikido zeich- net sich durch Behutsam- keit im Umgang mit dem Gegner aus. Aikido – immer wieder aufstehen Sensei Roland Hofmann (6. Dan, links) und Andi (2. Dan) zeigen eine Wurftechnik. Foto: Schiedermeier ZUM THEMA Die Aikido-Gruppe in Cham existiert seit fast neun Jahren im Dojo Donhau- ser und ist seit 1. September eine eige- ne Sparte beim ASV. Trainiert wird jeden Mittwoch ab 18.30 Uhr in der Turnhalle der Schule am Regenbogen. Schnuppern jederzeit. Infos unter (0 99 42) 71 35 oder 0171/53 53 845 sowie www.aikido-cham.de.

BILDUNG CHAM WORKSHOP - aikido-cham.de · PDF fileCHAM WORKSHOP Kinderüben sichim Trommeln. SEITE 21 BILDUNG DasAbenteuer Schulehat begonnen. SEITEN 18/20/23

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: BILDUNG CHAM WORKSHOP - aikido-cham.de · PDF fileCHAM WORKSHOP Kinderüben sichim Trommeln. SEITE 21 BILDUNG DasAbenteuer Schulehat begonnen. SEITEN 18/20/23

● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

CHAMWORKSHOPKinder üben

sich imTrommeln.

➤ SEITE 21

BILDUNGDas AbenteuerSchule hatbegonnen.➤ SEITEN 18/20/23

● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

LOKALTEIL FÜR STADT & LANDKREIS • WWW.MITTELBAYERISCHE.DEMITTWOCH, 17. SEPTEMBER 2014 SEITE 15BECH01_O

● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

INHALTCHAM SEITE 15-21RUNDUMCHAM SEITE 21-23JUNIOR SEITE 24!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

LANDKREIS SEITE 25-27FURTH IMWALD SEITE 28-31HOHENBOGENWINKELSEITE 41BAD KÖTZTING SEITE 42-43WIR IM BAYERWALD SEITE 32!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

WALDMÜNCHEN SEITE 33-36RÖTZ SEITE 37-38RODING SEITE 39-40!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

SPORT IN DER REGION SEITE 51-53WAS,WANN,WO SEITE 60MITTEN IN BAYERN SEITE 62REGENSBURG SEITE 61

● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

FÜR DEN NOTFALLPOLIZEI 110LEITSTELLE FÜR FEUERWEHRRETTUNGSDIENST 112GIFTNOTRUF (09 11) 3 98 24 51,

(0 89) 1 92 40ÄRZTLICHERBEREITSCHAFTSDIENST 116 117

Apotheken-Notdienst:Marien-Apo-theke, Cham; Neue Apotheke, Neun-burg vormWald; Marien-Apotheke,Bad Kötzting; St.-Stefan-Apotheke,Waldmünchen.

● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

LESEN SIE HEUTE

CHAM

Angeklagter hat sichberuflich übernommen

Ganz neue Erfahrungen gemachthat Thomas Schmidberger (FCMil-tach) als TT-Rolli beimGewinn derTeam-Weltmeisterschaft in Peking.Chinas Geheimpolizei war dabeiauch ein starker Gegner. ➤ SEITE 51

Thomas Schmidbergerund die Tage in Peking

Ein 44-Jähriger ist alsWirt zweierLokale in der Chamer Innenstadtgescheitert. Zahlreiche Gläubigerwarteten auf ihr Geld. Nun ist derMannwegen Betrugs verurteiltworden. ➤ SEITE 19

SPORT IN DER REGION

● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

DAS LÄCHELN DES TAGES...

... kommt heute von Familie Schröderaus demHarz. Sie grüßt damit OmaSigrid und OpaWilfried.

● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

GUTEN MORGEN

ei denmeistenMenschen läuftderMorgen doch immer gleich

ab. Hatman sich erst einmal schlep-pend aus demBett gequält, wandertder Blick sofort an einenOrt: ausdem Fenster. Da hattenwir ja die-sen Sommer nichts zu lachen.

Doch für all die Damen, die wäh-rend der letztenWochen in ihrenSommerkleidern halb erfroren sindund die Herren, die bei Ankunft imBürowie begossene Pudel aussa-hen, heißt es aufatmen: Jetzt kom-men Spätsommertage, die für abge-frorene Zehen und ruinierte Frisu-ren zu entschädigen versuchen.

BSommer

err Hofmann, was heißt Aikido ge-nau?

Harmonie (Ai), Kraft (Ki) und Weg(Do) geben die Richtung nur sehr unge-fähr wieder und bedürfen weiterer Er-klärungen. In Ai steckt das Ziel, mitsich und seiner näheren oder entfernte-ren Umwelt in Harmonie, im Reinenzu leben. In den Aikido-Technikenzeigt sich das Ai dadurch, dass man sei-ne eigene Bewegung mit der Energiedes Angreifers verbindet und den An-griff für sich konstruktiv nutzt. Cha-rakteristisch sind deshalb runde undweiche Bewegungen. Über Ki „hört“man in verschiedenen Zusammenhän-gen. Ki bezeichnet die Lebensenergie.Im Aikido-Training kann man Gefühlfür sein eigenes Ki entwickeln und sei-nen Fluss spüren. Do beinhaltet denGedanken, dass im Training das Lernenkein Ende hat, sondern selbst Ziel ist.

Warum gerade Aikido?

Man arbeitet körperkonform, also mitdem Körper und nicht gegen ihn undkann deshalb Aikido bis ins hohe Alterbeginnen und sehr lange ausüben, wo-bei Gesundheit und Fitness erhaltenund gesteigert werden. Verletzungenkommen imAikido sehr selten vor.

Bringt Aikido etwas imAlltag?

Man trainiert seine Reflexe.Wennmanim Alltag stürzt, hat man bessere Aus-

H sichten, sich nicht zu verlet-zen. Aikido-Techniken sindauch sehr wirksame Mittelzur Selbstverteidigung. Sieentstanden aus der Budo-Tra-dition der Samurai. Ein wei-terer sehr wichtiger Aspektliegt in der Verbindung vonKörper und Geist. Richtigausgeführte Aikidotechni-ken sind hochkomplex: Biszu 95 Prozent der Muskula-tur müssen koordiniert wer-den. Aufmerksamkeit undWahrnehmung verbessernsich, ebenso das Gleichge-wichtsgefühl und Vestibulärsystem.Die Gehirnforschung hat gezeigt, dassdurch diese Komplexität der Anforde-rungen der Geist rege und lange leis-tungsfähig bleibt. Nach einem Arbeits-tag ist Aikido das beste Mittel, Anspan-nungen abzubauen und entspanntschlafen zu können.

Was unterscheidet Aikido von den ande-ren Kampfsportarten?

Im Aikido gibt es keinen Wettkampf,die Rollen von Angreifer und Verteidi-ger wechseln, Aikido ist mit seinenTechniken rein defensiv und sieht run-der undweicher aus.

Für wen ist Aikido als Sport geeignet?

Für alle, die etwas für sich und ihrenKörper tun und dabei Spaß in der

Gruppe habenwollen.

KannmanAikido schnup-pern?

Schnuppern kann man je-derzeit, man kann einfachzu den normalen Übungs-zeiten mitmachen und se-hen, ob es einem gefällt.Was man mitbringenmuss, ist neben Kleidung,in der man sich relativ freibewegen kann, vor allemGeduld mit sich selbst.Das Erlernen der Techni-ken und die Schulung von

Körper und Geist erfordern Zeit, des-halb braucht man Ausdauer im Bemü-hen. Schwieriger wird das dadurch,dass die Selbstbestätigung fehlt, die einSieg über einen Gegner bringt. Eineoberflächliche Trendsportart ist Aikidosicher nicht.

Ist Aikido mehr als nur Sport ?

Aikido ist definitiv mehr als nur Sport.Wie sich das äußert, ist schwieriger zubeantworten – vielleicht durch mehrGelassenheit, eine bessere Körperhal-tung, mehr Wachheit und eine verbes-serte Fitness. Spezifischer für Aikido istvermutlich die Erfahrung des Immer-wieder-Aufstehens nach jedem Gewor-fen-Werden, die ihre Spuren im Unter-bewusstsein hinterlässt. Charakteris-tisch für Aikidogruppen ist die absolut

konstruktive und unmittelbar als ge-winnbringend erfahrbare Art des Um-gangsmiteinander.

Wie sind Sie zumAikido gekommen?

Im Februar 1971 kam ein neuer Refe-rendar an das Gymnasium, an dem ichals Schüler war. Ein Aushang wenigeTage nach Beginn des zweiten Schul-halbjahres bot die neue Sportart Aikidoan. Anfangs war ich nach jedem Trai-ning (nachmittags) so geschafft, dassich nach einemGlasMilch zuHause ei-ne volle Stunde auf dem Sofa geschla-fen habe, was vorher undenkbarwar.

Welchen Einfluss hat Aikido auf Sie?

Schwer zu sagen. Ich weiß nicht, wiemein Leben ohne Aikido wäre. Ohnedas Training würde mein Körper ver-mutlich sehr bald steifer werden, wür-de ich mich weniger fit fühlen, meineKondition würde nachlassen. Aikidobegleitet mich schon lange, und ichdenke, die übrigen Aspekte des Aikidowerden immermitmir sein.

Wie lange dauert es, bis man Aikidokann?

Je nachdem, wie regelmäßig man trai-nieren kann. Ich denke, mit zehn Jah-ren sollten man schon planen, bis manin Aikido die Techniken relativ gut be-herrscht. Was danach kommt, kannnur derjenige begreifen und erfahren,der die zehn Jahre vorher geübt hat.

Wodas Lernen niemals endet● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

INTERVIEW

ROLAND HOFMANNAikido-Trainer, 6. Dan

● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

➥ Haben Sie weitereFragen? Schreiben

Sie uns! [email protected]

● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

CHAM. „Wenn man Körper und Geisterfolgreich vereint hat und im Ein-klang mit dem Universum lebt, be-wegt sich der Körper nach Wunschund folgt so demWillen ohne Wider-stand.“ (Aus: Kisshomaru Ueshiba –„Der Gest des Aikido“).

Das ist der Plan. Die Praxis sieht ge-rade wieder mal so aus, dass meinTrainingspartner Andi (2. Dan) mit ei-nem nachsichtigen Lächeln erläutert:„Das andere Links!“ Ab und zu geht erauch nach Jahren des Trainings ein-fach verloren, der Kompass, im Wir-bel kreisender Techniken der neuenKampfkunst-Sparte im ASV Cham –demAikido.

Bis zu 18 Aikidokas bringt SenseiRoland Hofmann jeden Mittwoch aufdie 90-Quadratmeter-Matte in derSchule am Regenbogen. Hofmannstammt aus Viechtach und ist Präsi-dent des Aikikai Deutschland und ei-ner der wenigen, die in der Republikden 6. Dan tragen dürfen.

Der Erfinder und geniale Geist desAikido, Morihei Ueshiba, ist 1969 ge-storben. Er hinterließ seinen Schülerneine Kampfkunst, deren Wurzeln bisin die Zeit der Samurai zurückrei-chen. Aikido lehnt jede Form der Ge-walt ab. Auch gerechtfertigte. Eszeichnet sich aus durch kreisförmige,sehr harmonische Bewegungen undseine Behutsamkeit im Umgang mitjedemGegner.

Das bedeutet nicht, dass Aikido fürdie Selbstverteidigung nicht geeignetwäre. Es verfügt – im Gegenteil – überverheerende Techniken. Aber dort,wo andere Kampfsportarten gegendas Gelenk arbeiten oder die Bewe-gung des Gegner abrupt unterbrechen

und blocken, führt Aikido die Bewe-gung weiter, bringt den Gegner durchseinen eigenen Impuls zu Fall und fi-xiert ihn. Selbst der Haltegriff wird –ausgeführt von einem erfahrenen Ai-kidoka – erst schmerzhaft, wenn da-gegen gearbeitet wird.

Ein weiterer Unterschied: Aikidoin seiner Urform lehnt jeden Wett-kampf ab. Die Nachricht dahinter:Der wichtigste Sieg ist der über sichselbst. Wo Siegen wichtig wird, steigt

die Rücksichtslosigkeit. Angreiferund Verteidiger üben im Aikido part-nerschaftlich. Es gibt keinen Siegeroder Besiegten. „Aikido heißt auch,immer wieder aufstehen und, egalwelchen Grad jemand erreicht hat,immer weiter lernen“, sagt Hofmann.Zum Training gehört auch das Übenmit Stock und Schwert. „Wer schnup-pern will, ist willkommen“, sagt er.Einfach Trainingsanzug mitbringenund: viel Geduldmit sich selbst.

● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

VON JOHANNES SCHIEDERMEIER

VEREINEDer ASV hat eineneue Sparte. Die japanischeKampfkunst Aikido zeich-net sich durch Behutsam-keit imUmgangmit demGegner aus.

Aikido – immerwieder aufstehen

Sensei Roland Hofmann (6. Dan, links) und Andi (2. Dan) zeigen eine Wurftechnik. Foto: Schiedermeier

● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●

ZUM THEMA

➤ Die Aikido-Gruppe in Cham existiertseit fast neun Jahren im Dojo Donhau-ser und ist seit 1. September eine eige-ne Sparte beim ASV.➤ Trainiert wird jeden Mittwoch ab18.30 Uhr in der Turnhalle der Schuleam Regenbogen.➤ Schnuppern jederzeit. Infos unter(0 99 42) 71 35 oder 0171/53 53 845sowie www.aikido-cham.de.