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Bildungsplan Stadtteilschule Jahrgangsstufen 5–11 Lernbereich Arbeit und Beruf

Bildungsplan - hamburg.de · 2 Stadtteilschule (5–11) ♦ Arbeit und Beruf Impressum Herausgeber: Freie und Hansestadt Hamburg Behörde für Schule und Berufsbildung Alle Rechte

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BildungsplanStadtteilschuleJahrgangsstufen 5–11

Lernbereich Arbeit und Beruf

2

Stadtteilschule (5–11) ♦ Arbeit und Beruf

Impressum

Herausgeber:

Freie und Hansestadt HamburgBehörde für Schule und Berufsbildung

Alle Rechte vorbehalten.

Erarbeitet durch: Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung

Gestaltungsreferat Gesellschaftswissenschaften Referatsleitung: Martin Speck

Fachreferent: Uwe Deinert

Redaktion: Berend Loges (ZSW)

Hamburg 2011

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Stadtteilschule (5–11) ♦ Arbeit und Beruf

Inhaltsverzeichnis

1 Bildung und Erziehung in der Stadtteilschule ...................................................................... 4

1.1 Auftrag der Stadtteilschule .......................................................................................... 4

1.2 Organisatorischer Rahmen und Gestaltungsaufgaben der Schule ............................... 5

1.3 Gestaltung der Lernprozesse ....................................................................................... 8

1.4 Leistungsbewertung und schriftliche Lernerfolgskontrollen .................................... 10

2 Kompetenzen und ihr Erwerb im Lernbereich Arbeit und Beruf ....................................... 12

2.1 Überfachliche Kompetenzen ..................................................................................... 13

2.2 Bildungssprachliche Kompetenzen ........................................................................... 14

2.3 Fachliche Kompetenzen: Die Kompetenzbereiche ................................................... 15

2.4 Didaktische Grundsätze: Zum Kompetenzerwerb im Lernbereich Arbeit und Beruf ....................................... 16

3 Anforderungen und Inhalte im Lernbereich Arbeit und Beruf ........................................... 19

3.1 Anforderungen ........................................................................................................... 193.2 Inhalte ........................................................................................................................ 30

4 Grundsätze der Leistungsrückmeldung und -bewertung .................................................... 31

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Stadtteilschule (5–11) ♦ Arbeit und Beruf Bildung und Erziehung in der Stadtteilschule

1 Bildung und Erziehung in der Stadtteilschule

Der Bildungs- und Erziehungsauftrag aller Hamburger Schulen ergibt sich aus den §§ 1–3 und § 12 des Hamburgischen Schulgesetzes (HmbSG). Der spezifische Auftrag für die Stadtteilschule ist im § 15 HmbSG festgelegt. In der Stadtteilschule werden Kinder mit und ohne sonderpäd-agogischen Förderbedarf gemeinsam unterrichtet (§ 12 HmbSG). Soweit erforderlich, erhalten Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf, die auf der Grundlage dieses Bildungsplans unterrichtet werden, Nachteilsausgleich.

1.1 Auftrag der StadtteilschuleStadtteilschulen haben die Aufgabe, Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Leistungs-fähigkeit bestmöglich zu fördern, sodass sie einen ihren Möglichkeiten entsprechenden Schul-abschluss erreichen und in eine weiterführende Ausbildung in Beruf oder Hochschule übergehen können. Dazu lernen in der Stadtteilschule Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Lernvoraussetzungen sowie unterschiedlicher sozialer und ethnischer Herkunft in einem gemein-samen Bildungsgang. Die pädagogische Arbeit der Stadtteilschule ist auf eine Stärkung der Per-sönlichkeit, der Lernmotivation und der Anstrengungsbereitschaft aller Schülerinnen und Schüler ausgerichtet. Aufgabe der Stadtteilschule ist es, ein anregendes Lernmilieu zu gestalten, damit alle Schülerinnen und Schüler ihr individuelles Leistungspotenzial optimal entwickeln können.

An der Stadtteilschule entwickeln die Schülerinnen und Schüler ihre fachlichen und überfachlichen Kompetenzen. Die Fachorientierung des Unterrichts wird durch eine fächerverbindende Arbeits-weise ergänzt. Die Stadtteilschule sichert den Erwerb einer breiten grundlegenden allgemeinen Bildung und ermöglicht allen Schülerinnen und Schülern den Zugang zu einer erweiterten und vertieften allgemeinen Bildung. Dementsprechend können die Schülerinnen und Schüler in der Sekundarstufe I den ersten allgemeinbildenden Schulabschluss und den mittleren Schulabschluss erwerben. Mit einer entsprechenden Berechtigung können sie in die Vorstufe sowie am Ende der Jahrgangsstufe 11 in die Studienstufe der gymnasialen Oberstufe wechseln.

Die Studien- und Berufsorientierung ist ein zentraler Bestandteil des Bildungsauftrags der Stadt-teilschule und daher ein durchgängiges Prinzip der Sekundarstufen I und II. Die Stadtteilschule legt auf der Grundlage der Rahmenvorgaben Angebote zur Studien- und Berufsorientierung im Schulcurriculum fest. Sie kooperiert im Rahmen der Studien- und Berufsorientierung eng mit beruflichen Schulen und arbeitet mit Hochschulen, der Wirtschaft und anderen außerschulischen Partnern zusammen.

Ein wichtiges Ziel der schulischen Ausbildung ist, dass die Schülerinnen und Schüler die Ausbil-dungsreife erlangen. Als ausbildungsreif kann eine Person dann bezeichnet werden, wenn sie die allgemeinen Merkmale der Bildungs- und Arbeitsfähigkeit erfüllt und die Mindestvoraussetzun-gen für den Einstieg in die berufliche Ausbildung mitbringt.

Die Ausbildungsreife ist ein Element des ersten allgemeinbildenden Schulabschlusses. Dement-sprechend sind die Anforderungen zur Ausbildungsreife in den Mindestanforderungen für diesen Schulabschluss enthalten:

Ausbildungsreife umfasst zum einen fachliche Basiskenntnisse und -kompetenzen in den Bereichen

• (Recht-)Schreiben, Lesen, Sprechen und Zuhören,

• mathematische Grundkenntnisse vor allem in den Grundrechenarten, beim Messen von Län-gen, Flächen und Volumina sowie ein räumliches Vorstellungsvermögen und

• Grundkenntnisse in den Bereichen Wirtschaft, Arbeit und Beruf.

Die diesbezüglich geforderten Kompetenzen werden in den Rahmenplänen Deutsch, Mathematik sowie Arbeit und Beruf dargestellt.

Aufgaben und Ziele der Stadtteilschule

Schulabschlüsse und Übergang in die Studienstufe

Studien- und Berufsorientierung

Ausbildungsreife

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Bildung und Erziehung in der Stadtteilschule Stadtteilschule (5–11) ♦ Arbeit und Beruf

Ausbildungsreife umfasst zum anderen überfachliche Kompetenzen aus den Bereichen Selbstkompetenz, sozial-kommunikative Kompetenz und lernmethodische Kompetenz (vgl. Kapitel 2.1). Bezüglich der Ausbildungsreife sind insbesondere Ausdauer, Zielstrebigkeit und Leistungsmotivation, Selbstvertrauen/Selbstwirksamkeit/Selbstkonzept, Frustrationstoleranz, Kommunikationsfähigkeit, Kooperationsfähigkeit, Konfliktfähigkeit,  Fähigkeit  zur Regelak-zeptanz, Bereitschaft zur Verantwortungsübernahme und Zuverlässigkeit relevant.

Neben den geforderten fachlichen und überfachlichen Kompetenzen ist die Berufswahlreife ein wesentlicher Bestandteil von Ausbildungsreife. Die Anforderungen an die Schülerinnen und Schüler zur Berufswahlreife werden im Rahmenplan für den Lernbereich Arbeit und Beruf sowie für das Aufgabengebiet Berufsorientierung ausgeführt, in dem auch der Umgang mit dem Berufswegeplan beschrieben wird.

In der Vorstufe der gymnasialen Oberstufe erweitern die Schülerinnen und Schüler ihre in der Sekundarstufe I erworbenen Kompetenzen mit dem Ziel, sich auf die Anforderungen der Studienstufe vorzubereiten. Auftrag der gymnasialen Oberstufe ist es, Lernumgebungen zu gestalten, in denen die Schülerinnen und Schüler dazu herausgefordert werden, zunehmend selbstständig zu lernen. Die gymnasiale Oberstufe soll den Schülerinnen und Schülern

• eine vertiefte allgemeine Bildung,

• ein breites Orientierungswissen sowie eine

• wissenschaftspropädeutische Grundbildung

vermitteln.

Die einjährige Vorstufe des dreizehnjährigen Bildungsgangs hat zwei vorrangige Ziele:

• Die Schülerinnen und Schüler vergewissern sich der in der Sekundarstufe I erworbenen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten und holen ggf. noch nicht Gelerntes nach.

• Sie bereiten sich in Pflicht-, Wahlpflicht- und Wahlkursen gezielt auf die Anforderungen der Studienstufe vor.

1.2 Organisatorischer Rahmen und Gestaltungsaufgaben der Schule

Die  Stadtteilschule  ist  eine  neunstufige  Schulform  und  umfasst  die Klassen  und Kurse  der Jahrgangsstufen 5 bis 13. Sie besteht aus der Sekundarstufe I (Jahrgangsstufen 5 bis 10) und der gymnasialen Oberstufe mit der Vorstufe (Jahrgangsstufe 11) und der Studienstufe (Jahrgangs-stufen 12 und 13).

Stadtteilschulen vergeben die folgenden Abschlüsse:• erster allgemeinbildender Schulabschluss (Jahrgangsstufe 9 oder 10),• mittlerer Schulabschluss (Jahrgangsstufe 10),• schulischer Teil der Fachhochschulreife (Jahrgangsstufe 12),• allgemeine Hochschulreife (Jahrgangsstufe 13).

Die Vergabe der Abschlüsse setzt die Erfüllung der jeweiligen abschlussbezogenen Bildungsstandards der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder (KMK) voraus. In den Rahmenplänen dieses Bildungsplans sind für alle Fächer, Lernbereiche und Auf-gabengebiete die Anforderungen festgelegt, die die Schülerinnen und Schüler mindestens erreichen müssen, um den ersten allgemeinbildenden Schulabschluss bzw. den mittleren Schulabschluss zu erwerben. Mit Blick auf die Vorbereitung leistungsfähiger Schülerinnen und Schüler auf den Übergang in die Jahrgangsstufe 11 (Vorstufe) sind die Mindestanfor-derungen des Gymnasiums unter Berücksichtigung des insgesamt um ein Jahr längeren Bildungsgangs zu beachten.

Vorbereitung auf die Anforderungen der Studienstufe

Äußere Schulorganisation

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Stadtteilschule (5–11) ♦ Arbeit und Beruf Bildung und Erziehung in der Stadtteilschule

Die Stadtteilschule ermöglicht Schülerinnen und Schülern im Verlauf ihres Bildungswegs individuelle Schwerpunkte zu setzen. Bei aller Vielfältigkeit der Akzentuierung des Bildungs-angebots stellt jede Stadtteilschule die Vergleichbarkeit der fachlichen bzw. überfachlichen Anforderungen sicher.

Unter Nutzung der in den Stundentafeln ausgewiesenen Gestaltungsräume entscheidet jede Schule über standortspezifische Schwerpunktsetzungen und gestaltet ein schuleigenes Profil. Dazu kooperiert sie mit benachbarten Grundschulen. Ein Profil zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus: • Es ist organisatorisch dauerhaft angelegt, d. h., das Profil ist ein verlässliches Angebot in 

jedem Schuljahr.• Das Profil wird vom Kollegium insgesamt getragen und ist nicht an Einzelpersonen gebunden.• Es ist nicht auf den außerunterrichtlichen und freiwilligen Bereich beschränkt, sondern be-

zieht den regulären Unterricht ein.

Die Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit, ein gewähltes Profil im Verlauf des Bil-dungsgangs an der Stadtteilschule zu wechseln.

In den Jahrgangsstufen 5 bis 10 bietet die Stadtteilschule Strukturen und Unterrichtsangebote, um für jede Schülerin und für jeden Schüler den individuellen Lernprozess bestmöglich zu gestalten, damit höchstmögliche Abschlüsse erreicht werden. Darüber hinaus werden die Schülerinnen und Schüler beim Übergang von der Schule in eine Berufsausbildung bzw. ein Studium beraten und begleitet.

Bei der Gestaltung der Jahrgangsstufen 9 und 10 entwickelt die Stadtteilschule ein schul-spezifisches Konzept zur Vorbereitung auf die angestrebten Abschlüsse und Übergänge. Dabei bezieht sie nach Möglichkeit außerschulische Kooperationspartner (z. B. Betriebe, freie Träger, berufliche Schulen) ein. Unterstützt vom Ansprechpartner bzw. der Ansprechpartnerin für den Übergang Schule – Beruf sowie ggf. vom innerschulischen Beratungs- und Unter stützungsdienst eröffnen  sie  den Schülerinnen  und Schülern  die Möglichkeit, Erfahrungen  in  der  beruflichen Praxis zu sammeln.

Der Unterricht muss angesichts der unterschiedlichen Lernvoraussetzungen und Lernentwicklun-gen in allen Lerngruppen individualisiertes Lernen ermöglichen. Die Zuweisung der Schülerinnen und Schüler zu einem standard- bzw. anforderungsbezogenen Kursniveau erfolgt entsprechend der  geltenden Ausbildungs-  und  Prüfungsordnung.  Eine  äußere  Fachleistungsdifferenzierung kann auf dieser Grundlage erfolgen, wenn damit nach Einschätzung der Schule eine bessere individuelle Förderung der Schülerinnen oder Schüler erreicht wird.

Die Jahrgangsstufen 5 bis 10 der Stadtteilschule werden in Bezug auf die Zusammensetzung von Lerngruppen bzw. der Zusammenarbeit zwischen Schülerinnen und Schülern und Pädago-gen möglichst kontinuierlich gestaltet. Sie werden nach Möglichkeit durchgehend von einem eng zusammenarbeitenden und kooperierenden Team unterrichtet und begleitet. Die Teams übernehmen gemeinsam die Verantwortung für den Bildungsprozess ihrer Schülerinnen und Schüler  einschließlich  der  Beratung  und  Unterstützung  und  der  Begleitung  beim  Übergang in  den  Beruf.  Deshalb  arbeiten  ggf.  auch  Lehrerinnen  und  Lehrer  aus  beruflichen  Schulen,  Sozialpädagogen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter außerschulischer Träger in den Teams mit. Das Team trifft im Rahmen der von der Schulkonferenz festgelegten Grundsätze auch Ab-sprachen über Umfang und Verteilung der Hausaufgaben.

Hausaufgaben stellen eine sinnvolle Ergänzung des Lernens im Unterricht dar und dienen der individuellen Vorbereitung, Einübung und Vertiefung unterrichtlicher Inhalte. Dies setzt zum einen voraus, dass Schülerinnen und Schüler die Aufgaben in quantitativer wie in qualitativer Hinsicht selbstständig, also insbesondere ohne häusliche Hilfestellung, erledigen können. Zum anderen müssen sich die zu erledigenden Aufgaben aus dem Unterricht ergeben, die erledigten Hausaufgaben wieder in den Unterricht eingebunden werden.

Profilbildung

Unterricht auf verschiedenen Anforderungsniveaus

Teamstruktur

Hausaufgaben

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Bildung und Erziehung in der Stadtteilschule Stadtteilschule (5–11) ♦ Arbeit und Beruf

Der Rahmen für einen sinnvollen Umfang von Hausaufgaben ergibt sich aus den Beschlüssen der Schulkonferenz, die für die gesamte Schule über Umfang und Verteilung der Hausauf gaben zu befinden hat (§ 53 Absatz 4 Nummer 5 HmbSG). Diesen Rahmen im Hinblick auf die kon-krete Ausgestaltung des Unterrichts und die Leistungsfähigkeit der jeweiligen Schülerinnen und Schüler auszufüllen, ist Aufgabe der einzelnen Lehrkraft. Die Lehrkraft hat auch dafür Sorge zu tragen, dass Hausaufgaben nach Erledigung nachgesehen und ggf. korrigiert werden und dass vorzubereitende bzw. vertiefende Aufgaben zum Gegenstand des weiteren Unterrichtsgeschehens gemacht werden.

Haben Schülerinnen und Schüler in der Stadtteilschule das Lernziel einer Jahrgangsstufe nicht erreicht beziehungsweise ist die für sie erreichbare Abschlussperspektive gefährdet, so tritt an die Stelle der Klassenwiederholung einer Jahrgangsstufe die verpflichtende Teilnahme an zusätz-lichen Fördermaßnahmen. Durch eine gezielte individuelle Förderung auf der Grundlage eines schuleigenen Förderkonzepts werden den Schülerinnen und Schülern ihre Lernpotenziale und Stärken verdeutlicht, Defizite aufgearbeitet und ihnen Erfolge ermöglicht, die sie befähigen, aktiv Verantwortung für den eigenen Bildungsprozess zu übernehmen.

Um einen erfolgreichen Übergang der Schülerinnen und Schüler  in die berufliche Ausbildung zu ermöglichen, arbeitet die Stadtteilschule verbindlich mit beruflichen Schulen, Betrieben und außerschulischen  Bildungsträgern  zusammen.  Die  Stadtteilschule  und  die  berufliche  Schule konkretisieren ihr gemeinsames Konzept und Curriculum zur Gestaltung des Übergangsprozes-ses für die Jahrgangsstufen 7 bis 10 auf der Grundlage der Rahmenvorgaben zur Berufs- und Studienorientierung.

Der Besuch der gymnasialen Oberstufe befähigt Schülerinnen und Schüler, ihren Bildungsweg an einer Hochschule oder in unmittelbar berufsqualifizierenden Bildungsgängen fortzusetzen. Das Einüben von wissenschaftspropädeutischem Denken und Arbeiten geschieht auf der Grundlage von Methoden, die verstärkt selbstständiges Handeln erfordern und Profilierungsmöglichkeiten erlauben. Der Unterricht in der gymnasialen Oberstufe erfordert eine erwachsenengerechte Didaktik und Methodik, die das selbstverantwortete Lernen und die Teamfähigkeit fördern.

Dieser Bildungsplan enthält Regelungen zur Vorstufe der gymnasialen Oberstufe der Stadt-teilschule. Sie finden sich in den Rahmenplänen der jeweiligen Fächer. Mit dem Eintritt in die gymnasiale Oberstufe wachsen neben den inhaltlichen und methodischen Anforderungen auch die Anforderungen an die Selbstständigkeit des Lernens und Arbeitens, an die Verantwortung für die Gestaltung des eigenen Bildungsgangs sowie an die Fähigkeit und Bereitschaft zur Verstän-digung und Zusammenarbeit in wechselnden Lerngruppen mit unterschiedlichen Lebens- und Lernerfahrungen. In der Vorstufe werden die Schülerinnen und Schüler in der Ausbildung ihrer individuellen Interessen gefördert und über die Pflichtangebote und Wahlmöglichkeiten der Stu-dienstufe informiert und beraten.

Die Stadtteilschule hat die Aufgabe, die Vorgaben dieses Bildungsplans im Unterricht der Fächer, Lernbereiche und Aufgabengebiete umzusetzen; sie sorgt durch ein schulinternes Curriculum für eine Abstimmung des pädagogischen Angebots auf den Ebenen der Jahrgangs stufen sowie der Fächer und Lernbereiche. In enger Zusammenarbeit der Lehrkräfte in Klassen-, Jahrgangs- und Fachkonferenzen werden Grundsätze für die Unterrichts- und Erziehungsarbeit abgestimmt so-wie Leistungsanforderungen, die Überprüfung und Bewertung der Leistungen sowie Maßnahmen zur Berufsorientierung und zur Beratung und Unterstützung verabredet und geplant. Die nicht festgelegten Unterrichtsstunden der Stundentafel bieten u. a. Lernzeit für unterstützenden, ver-tiefenden oder erweiterten Unterricht sowie für die Förderung eines positiven Lernklimas (z. B. durch Klassenlehrerstunden).

Die Stadtteilschule gewährleistet eine einheitliche Qualität des Unterrichts durch verbindliche Absprachen der Jahrgangsteams und der Fachkonferenzen, durch die Teilnahme an Lernstands-erhebungen in den Jahrgangsstufen 6 und 8 und Prüfungen mit zentral gestellten Aufgaben in den Jahrgangsstufen 9 und 10 sowie die gemeinsame Reflexion der Ergebnisse von Lernstandserhe-bungen und Prüfungen.

Vermeidung von Klassen wiederholungen

Übergang Schule – Beruf

Vorstufe der gymnasialen Oberstufe

Schulinternes Curriculum

Unterrichtsqualität

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Stadtteilschule (5–11) ♦ Arbeit und Beruf Bildung und Erziehung in der Stadtteilschule

1.3 Gestaltung der LernprozesseMenschen lernen, indem sie Erfahrungen mit ihrer sozialen und dinglichen Umwelt sowie mit sich selbst machen, diese Erfahrungen verarbeiten und sich selbst verändern. Lernen ist somit ein individueller, eigenständiger Prozess, der von außen nicht direkt gesteuert, wohl aber angeregt, gefördert und organisiert werden kann. In Lernprozessen konstruiert der Ler-nende aktiv sein Wissen, während ihm die Pädagoginnen und Pädagogen Problemsituationen und Methoden zur Problembearbeitung zur Verfügung stellen.

Lernen in der Schule hat zum Ziel, Schülerinnen und Schülern die Entwicklung fachlicher und überfachlicher Kompetenzen zu ermöglichen. Schulische Lernarrangements ermögli-chen Wissenserwerb und die Entwicklung individuellen Könnens; sie wecken die Motiva-tion, das erworbene Wissen und Können in vielfältigen Kontexten anzuwenden. Um eine systematische Kompetenzentwicklung jeder Schülerin und jedes Schülers zu ermöglichen, werden je nach Alter und Entwicklungsstand der Kinder und Jugendlichen unterschiedliche inhaltliche und methodische Schwerpunkte gesetzt. Die Schülerinnen und Schüler lernen fachbezogen, fächerübergreifend und fächerverbindend in schulischen und außerschulischen Kontexten. Kompetenzorientiertes Lernen ist einerseits an der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler ausgerichtet und eröffnet andererseits allen Schülerinnen und Schülern Zugänge zum theorieorientierten Lernen. Schulischer Unterricht in den Fächern, Lernbereichen und Aufgabengebieten orientiert sich an den Anforderungen, die im jeweiligen Rahmenplan be-schrieben werden. Die jeweils zu erreichenden Kompetenzen werden in den Rahmenplänen in Form von Anforderungen beschrieben und auf verbindliche Inhalte bezogen.

Die Schule gestaltet Lernumgebungen und schafft Lernsituationen, die vielfältige Ausgangs-punkte und Wege des Lernens ermöglichen. Sie stellt die Schülerinnen und Schüler vor komplexe Aufgaben, die eigenständiges Denken und Arbeiten fördern. Sie regt das problem-orientierte, entdeckende und forschende Lernen an. Sie gibt ihnen auch die Möglichkeit, an selbst gestellten Aufgaben zu arbeiten. Die Gewährleistung von Partizipationsmöglichkeiten, die Unterstützung einer lernförderlichen Gruppenentwicklung und die Vermittlung von Strategien und Kompetenzen auch zur Bewältigung der Herausforderungen des alltäglichen Lebens sind integrale Bestandteile der Lernkultur, die sich im Unterricht und im sonstigen Schulleben wiederfinden.

Die Schule bietet jeder Schülerin und jedem Schüler vielfältige Gelegenheiten, sich des eigenen Lernverhaltens bewusst zu werden und ihren bzw. seinen Lernprozess zu gestalten. Sie unterstützt die Lernenden darin, sich über ihren individuellen Lern- und Leistungsstand zu vergewissern und sich an vorgegebenen wie selbst gesetzten Zielen sowie am eigenen Lernfortschritt zu messen.

Grundlage für die Gestaltung der Lernprozesse ist die Erfassung von Lernausgangslagen. In Lernentwicklungsgesprächen und Lernvereinbarungen werden die erreichten Kompetenz-stände und die individuelle Kompetenzentwicklung dokumentiert, die individuellen Ziele der Schülerinnen und Schüler festgelegt und die Wege zu ihrer Erreichung beschrieben. Die didaktisch-methodische Gestaltung des Unterrichts umfasst sowohl individualisierte und kooperative Lernarrangements als auch instruktive und selbst gesteuerte Lernphasen.

Individualisierte Lernarrangements umfassen die Gesamtheit aller didaktisch-metho dischen Maßnahmen,  durch  die  das Lernen  der  einzelnen Schülerinnen  und Schüler  in  den Blick genommen wird. Alle Schülerinnen und Schüler werden von den Lehrenden entsprechend ihrer Persönlichkeit sowie ihren Lernvoraussetzungen und Potenziale in der Kompetenzent-wicklung bestmöglich unterstützt. Das besondere Augenmerk gilt der Schaffung von Lern- und Erfahrungsräumen, in denen unterschiedliche Potenzialen entfaltet werden können. Dies setzt eine Lernumgebung voraus, in der

• die Lernenden ihre individuellen Ziele des Lernens kennen und für sich als bedeutsam an-sehen,

Kompetenz orientierung

Individualisierung

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Bildung und Erziehung in der Stadtteilschule Stadtteilschule (5–11) ♦ Arbeit und Beruf

• vielfältige Informations- und Beratungsangebote sowie Aufgaben unterschiedlicher Schwie-rigkeitsgrade für sie zugänglich sind und

• sie ihre eigenen Lernprozesse und Lernergebnisse überprüfen, um ihre Lernbiografie aktiv und eigenverantwortlich mitzugestalten.

Neben Individualisierung ist Kooperation der zweite Bezugspunkt für die Gestaltung schulischer Lernarrangements. Notwendig ist diese zum einen, weil bestimmte Lerngegen-stände eine gemeinsame Erarbeitung nahelegen bzw. erfordern, und zum anderen, weil die Entwicklung sozialer und personaler Kompetenzen nur in gemeinsamen Lernprozessen der Schülerinnen und Schüler möglich ist. Es ist Aufgabe der Schule, die Entwicklung ihrer Schü-lerinnen und Schüler zu sozial verantwortlichen Persönlichkeiten zu unterstützen und durch ein entsprechendes Klassen- und Schulklima gezielt für eine lernförderliche Gruppenentwicklung zu sorgen. Bei der Gestaltung kooperativer Lernarrangements gehen die Lehrenden von der vorhandenen Heterogenität der Lernenden aus und verstehen die vielfältigen Begabungen und Hintergründe als Ressource für kooperative Lernprozesse. Getragen sind diese Lernarrange-ments durch das Verständnis, dass alle Beteiligten zugleich Lernende wie Lehrende sind.

Bei der Unterrichtsgestaltung sind Lernarrangements notwendig, die eine Eigenverantwortung der Lernenden für ihre Lernprozesse ermöglichen und Gelegenheit geben, Selbststeuerung einzuüben. Ferner sind instruktive, d. h. von den Lehrenden gesteuerte, Lernarrangements erforderlich, um die Schülerinnen und Schüler mit Lerngegenständen vertraut zu machen, ihnen Strategien zur Selbststeuerung zu vermitteln und ihnen den Rahmen für selbst gesteuerte Lernprozesse zu setzen.

Der Unterricht in den Fächern und Aufgabengebieten orientiert sich an den Anforderungen, die im jeweiligen Rahmenplan beschrieben werden. Der Rahmenplan legt konkret fest, welche abschlussbezogenen Anforderungen die Schülerinnen und Schüler zu bestimmten Zeitpunkten zu erfüllen haben, welche Inhalte in allen Stadtteilschulen verbindlich sind und nennt die Kriterien, nach denen Leistungen bewertet werden. Dabei ist zu beachten, dass die in diesem Rahmenplan für die Sekundarstufe I tabellarisch aufgeführten Mindestanforderungen Kompe-tenzen benennen, die von allen Schülerinnen und Schülern erreicht werden müssen, die den entsprechenden Abschluss erwerben wollen. Die Anforderungen und Inhalte für den Erwerb der Übergangsberechtigung in die Studienstufe der gymnasialen Oberstufe am Ende der Vor-stufe (Jahrgangsstufe 11) sind ebenfalls im Rahmenplan dargestellt. Durch die Einführung von Mindestanforderungen werden die Vergleichbarkeit, die Nachhaltigkeit sowie die Anschlussfä-higkeit des schulischen Lernens gewährleistet und es wird eine Basis geschaffen, auf die sich die Schulen, Lehrerinnen und Lehrer, die Schülerinnen und Schüler, die Sorgeberechtigten sowie die weiterführenden Bildungs- und Ausbildungseinrichtungen verlassen können. Der Unterricht ist so zu gestalten, dass die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit erhalten, auch höhere und höchste Anforderungen zu erfüllen.

Im Unterricht aller Fächer, Lernbereiche und Aufgabengebiete wird auf sprachliche Richtigkeit geachtet. Die Durchdringung der Fachinhalte ist immer auch eine sprachliche Bewältigung und damit Gelegenheit, die Verständlichkeit der Texte, den präzisen sprachlichen Ausdruck und den richtigen Gebrauch der Fachsprache zu fördern. Fehler müssen in allen schriftlichen Arbeiten zur Lernerfolgskontrolle markiert werden.

Im Unterricht aller Fächer und Aufgabengebiete werden bildungssprachliche Kompetenzen systematisch aufgebaut. Die Lehrkräfte berücksichtigen, dass Schülerinnen und Schüler mit einer anderen Erstsprache als Deutsch nicht in jedem Fall auf intuitive und automatisierte Sprachkenntnisse zurückgreifen können, und stellen die sprachlichen Mittel und Strategien bereit, damit die Schülerinnen und Schüler erfolgreich am Unterricht teilnehmen können.

Die Schülerinnen und Schüler werden an die besondere Struktur von Fachsprachen und an fachspezifische Textsorten herangeführt. Dabei wird in einem sprachaktivierenden Unterricht bewusst zwischen den verschiedenen Sprachebenen (Alltags-, Bildungs-, Fachsprache) ge-wechselt.

Kooperation

Selbststeuerung und Instruktion

Orientierung an den Anforderungen des Rahmenplans

Sprachförderung in allen Fächern und Lernbereichen

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Stadtteilschule (5–11) ♦ Arbeit und Beruf Bildung und Erziehung in der Stadtteilschule

1.4 Leistungsbewertung und schriftliche Lernerfolgskontrollen

Leistungsbewertung ist eine pädagogische Aufgabe. Sie gibt den an Schule und Unterricht Beteiligten Aufschluss über Lernerfolge und Lerndefizite. 

Die Schülerinnen und Schüler erhalten die Möglichkeit, ihre Leistungen und Lernfortschritte vor dem Hintergrund der im Unterricht angestrebten Ziele einzuschätzen. Die Lehrerinnen und Lehrer erhalten Hinweise auf die Effektivität ihres Unterrichts und können den nachfolgenden Unterricht daraufhin differenziert gestalten.

Die Leistungsbewertung fördert in erster Linie die Fähigkeit der Schülerinnen und Schüler zur Reflexion und Steuerung des eigenen Lernfortschritts. Sie berücksichtigt sowohl die Prozesse als auch die Ergebnisse des Lernens.

Die Bewertung der Lernprozesse zielt darauf, dass sich die Schülerinnen und Schüler durch regelmäßige  Gespräche  über  Lernfortschritte  und  -hindernisse  ihrer  eigenen  Lernwege  be-wusst werden, sie diese weiterentwickeln sowie unterschiedliche Lösungen reflektieren und selbstständig Entscheidungen treffen. Dadurch wird lebenslanges Lernen angebahnt und die Grundlage für motiviertes, durch Neugier und Interesse geprägtes Handeln gelegt. Fehler und Umwege werden dabei als notwendige Bestandteile von Erfahrungs- und Lernprozessen angesehen.

Die Bewertung der Ergebnisse bezieht sich auf die Produkte, die von den Schülerinnen und Schülern bei der Bearbeitung von Aufgaben und für deren Präsentation erstellt werden.

Die Leistungsbewertung orientiert sich an den fachlichen Anforderungen und überfachlichen Kompetenzen der Rahmenpläne und trifft Aussagen zum Lernstand und zur individuellen Lernentwicklung.

Die Bewertungskriterien müssen den Schülerinnen und Schülern vorab transparent dargestellt werden, damit sie Klarheit über die Leistungsanforderungen haben. An ihrer konkreten Ausle-gung werden die Schülerinnen und Schüler regelhaft beteiligt.

Schriftliche Lernerfolgskontrollen dienen sowohl der Überprüfung der Lernerfolge der einzel-nen Schülerinnen und Schüler und der Ermittlung ihres individuellen Förderbedarfs als auch dem normierten Vergleich des erreichten Lernstands mit dem zu einem bestimmten Zeitpunkt erwarteten Lernstand (Kompetenzen). Im Folgenden werden Arten, Umfang und Zielrichtung schriftlicher Lernerfolgskontrollen sowie deren Korrektur und Bewertung geregelt.

Schriftliche Lernerfolgskontrollen sind:

1. Klassenarbeiten, an denen alle Schülerinnen und Schüler einer Lerngruppe unter Aufsicht und unter vorher festgelegten Bedingungen teilnehmen,

2. Prüfungsarbeiten, für die Aufgaben, Termine, Bewertungsmaßstäbe und das Korrekturver-fahren von der zuständigen Behörde festgesetzt werden,

3. besondere Lernaufgaben, in denen die Schülerinnen und Schüler eine individuelle Aufga-benstellung selbstständig bearbeiten, schriftlich ausarbeiten, präsentieren sowie in einem Kolloquium Fragen zur Aufgabe beantworten; Gemeinschafts- und Gruppenarbeiten sind möglich, wenn der individuelle Anteil feststellbar und einzeln bewertbar ist.

Alle weiteren sich aus der Unterrichtsarbeit ergebenden Lernerfolgskontrollen sind nicht Ge-genstand der folgenden Regelungen.

Alle schriftlichen Lernerfolgskontrollen beziehen sich auf die in den jeweiligen Rahmenplänen genannten Anforderungen und fordern Transferleistungen ein. Sie überprüfen den individuel-len Lernzuwachs und den Lernstand, der entsprechend den Rahmenplanvorgaben zu einem bestimmten Zeitpunkt erreicht sein soll. Sie umfassen alle Verständnisebenen von der Repro-duktion bis zur Problemlösung.

Leistungsbewertung

Schriftliche Lernerfolgskontrollen

Kompetenz orientierung

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Bildung und Erziehung in der Stadtteilschule Stadtteilschule (5–11) ♦ Arbeit und Beruf

In den Fächern Deutsch und Mathematik sowie in den Fremdsprachen werden pro Schuljahr mindestens vier schriftliche Lernerfolgskontrollen bewertet. In den Jahrgangsstufen, in de-nen Prüfungsarbeiten zum Erwerb eines Schulabschlusses geschrieben werden, zählen diese Arbeiten als eine der vier schriftlichen Lernerfolgskontrollen. In allen anderen Fächern mit Ausnahme der Fächer Sport, Musik, Bildende Kunst und Darstellendes Spiel/Theater werden pro Schuljahr mindestens zwei schriftliche Lernerfolgskontrollen bewertet.

Sofern vier schriftliche Lernerfolgskontrollen vorzunehmen sind, können pro Schuljahr zwei davon aus einer besonderen Lernaufgabe bestehen. In den anderen Fächern kann pro Schuljahr eine schriftliche Lernerfolgskontrolle aus einer besonderen Lernaufgabe bestehen.

Schriftliche Lernerfolgskontrollen richten sich in Umfang und Dauer nach Alter und Leis-tungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler. Die Klassenkonferenz entscheidet zu Beginn eines jeden Halbjahres über die gleichmäßige Verteilung der Klassenarbeiten auf das Halbjahr; die Termine werden nach Abstimmung innerhalb der Jahrgangsstufe festgelegt.

Die in den schriftlichen Lernerfolgskontrollen gestellten Anforderungen und die Bewer-tungsmaßstäbe werden den Schülerinnen und Schülern mit der Aufgabenstellung durch einen Erwartungshorizont deutlich gemacht. Klassenarbeiten und besondere Lernaufgaben sind so anzulegen, dass die Schülerinnen und Schüler nachweisen können, dass sie die Mindest-anforderungen erfüllen. Sie müssen den Schülerinnen und Schülern darüber hinaus Gelegenheit bieten, höhere und höchste Anforderungen zu erfüllen. Die Schülerinnen und Schüler gewinnen durch den Erwartungshorizont und die Korrekturanmerkungen Hinweise für ihre weitere Ar-beit. In den Korrekturanmerkungen werden gute Leistungen sowie individuelle Förderbedarfe explizit hervorgehoben. Schriftliche Lernerfolgskontrollen sind zeitnah zum Zeitpunkt ihrer Durchführung korrigiert und bewertet zurückzugeben.

Hat mehr als ein Drittel der Schülerinnen und Schüler die Mindestanforderungen nicht erfüllt, so teilt dies die Fachlehrkraft der Klassenlehrerin oder dem Klassenlehrer und der Schulleitung mit. Die Schulleitung entscheidet, ob die Arbeit nicht gewertet wird und wiederholt werden muss.

Klausuren sind schriftliche Arbeiten, die von allen Schülerinnen und Schülern einer Klasse oder einer Lerngruppe im Unterricht und unter Aufsicht erbracht werden. Die Aufgabenstel-lungen sind grundsätzlich für alle gleich.

In der Vorstufe werden in den Fächern Deutsch, Mathematik sowie in der weitergeführten und der neu aufgenommenen Fremdsprache mindestens drei Klausuren pro Schuljahr geschrieben, in allen anderen Fächern (außer Sport) bzw. im Seminar mindestens zwei. In jedem Halbjahr wird mindestens eine Klausur je Fach (außer Sport) bzw. im Seminar geschrieben. Die Arbeits-zeit beträgt mindestens eine Unterrichtsstunde (im Fach Deutsch mindestens zwei Unterrichts-stunden).

In der Vorstufe kann maximal eine Präsentationsleistung pro Fach einer Klausur gleichgestellt werden und diese als Leistungsnachweis ersetzen, wenn dies aus Sicht der Lehrkraft für die Unterrichtsarbeit sinnvoll ist.

Für die Präsentationsleistungen als gleichgestellte Leistungen und die Korrektur und Bewer-tung von Klausuren und Präsentationsleistungen gelten die Bestimmungen des Bildungsplans für die gymnasiale Oberstufe.

Für die Vorstufe gilt, dass an einem Tag nicht mehr als eine Klausur oder eine gleichgestellte Leistung und in einer Woche nicht mehr als zwei Klausuren und eine gleichgestellte Leistung geschrieben werden sollen. Die Klausurtermine sind den Schülerinnen und Schülern zu Beginn des Halbjahrs bekannt zu geben.

Mindestanzahl

Korrektur und Bewertung

Klausuren in der Vorstufe

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Stadtteilschule (5–11) ♦ Arbeit und Beruf Kompetenzen und ihr Erwerb im Lernbereich Arbeit und Beruf

2 Kompetenzen und ihr Erwerb im Lernbereich Arbeit und Beruf

Grundlage des Lernbereiches Arbeit und Beruf ist ein umfassendes Verständnis von Arbeit, das die Erwerbsarbeit bei der Produktion von Waren und Dienstleistungen und in Selbstständigkeit ebenso einschließt wie die Arbeit im Haushalt und im Ehrenamt (Nichterwerbsarbeit). Dabei werden soziale, ökonomische, ökologische und kulturelle Dimensionen von Arbeit zusammen-hängend und mit Bezug auf die eigene Herstellung von Pro dukten im Unterricht und an au-ßerschulischen Lernorten reflektiert. Die zentralen Inhaltsfelder des Lernbereichs sind Technik und Ökonomie sowie Haushalt und Ökonomie jeweils in Korrespondenz mit den Vorgaben des Rahmenplans für das Aufgabengebiet Berufsorientierung. Schwerpunkte von Technik und Ökonomie sind die Entwicklung und Herstellung von technischen Produkten für den eigenen oder fremden Gebrauch, die Instandsetzung und Reparatur technischer Systeme, die Gestaltung von  technischen Dienstleistungen einschließlich der  jeweils damit verbundenen finanziellen Kalkulationen sowie die lebensweltangemessene Untersuchung ökonomischer, ökologischer und sozial-gesellschaftlicher Fragestellungen in der Rolle als Konsument und Verbraucher, als Produzent oder Erwerbstätiger. In den Schwerpunkten von Haushalt und Ökonomie begreifen Schülerinnen und Schüler den privaten Haushalt als eine Wirtschaftseinheit, in der planvolles technisches,  wirtschaftliches  und  soziales  Denken  und  Handeln  ebenso  stattfindet  wie  die Gestaltung gesundheitsförderlicher Ernährung. Der Unterricht leistet einen Beitrag zu einer reflektierten, selbstbestimmten und verantwortungsvollen Alltagsgestaltung und -Bewältigung und damit auch zur Gesunderhaltung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.

Die Schülerinnen und Schüler erwerben im Lernbereich Arbeit und Beruf ein grundlegendes Verständnis  von Arbeit  in  ihren verschiedenen Formen. Sie  reflektieren  ihre Bedeutung  für sich selbst, für das Leben in der Familie sowie das Zusammenleben und die Entwicklung in der Gesellschaft. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten sich Einsichten in die vielfältigen technologischen, ökonomischen, ökologischen und gesellschaftli chen Zusammenhänge von Arbeit. Sie lernen die Ausgestaltung von Arbeitsbedingungen als einen Aushandlungsprozess unterschiedlicher Interessen kennen und entwickeln Fähigkeiten der Mitgestaltung.

Sie erkunden im Rahmen realitätsbezogener Lernaufträge betriebliche und wirtschaftliche Wirklichkeit, re flek tieren die unterschiedlichen Rollen im Erwerbs- und Wirtschaftsleben und lernen dabei die viel fältigen Interessen in Schule und Betrieb ken nen. Sie erwerben grundlegen-de ökonomische Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten und gewinnen Verständnis für die Abläufe wirtschaft licher Vorgänge in Haushalt und Gesellschaft. Sie reflektieren Bedürfnisse und Konsumgewohnheiten und setzen sich mit Finanzprodukten auseinander. Dabei entwik-keln sie die Fähigkeit, Chancen und Risiken bei der Auswahl von Finanzprodukten abzuwägen, auch unter Einbeziehung von Beratungsstellen.

In der Auseinandersetzung mit technischen und organisatorischen Fragestellungen, z. B. mit Ar beitsplanung, Materialeigenschaften, Werkzeug einsatz, technischen Systemen und Pro-zessen, erwerben die Schülerinnen und Schüler Kenntnisse und Fä higkeiten in elementaren Arbeitstechniken und in technologischen Verfahren, die in Betrieben, Werkstätten und im Haushalt eingesetzt werden. Wesentlicher Schwerpunkt ist die Entwicklung der Problemlöse-fähigkeit. Dabei werden die prakti schen Vollzüge in schulischen und betrieblichen Werkstätten eng  verknüpft mit  theoriegeleiteten  Reflexionen. Aktuelle  und  historische Arbeitsver fahren werden in die Reflexion einbezogen.

Die Schülerinnen und Schüler erwerben Fähig keiten im sachgerechten, verantwortungsbe-wussten und die Gesundheit schützenden Um gang mit Arbeitsmitteln, Werkzeugen, techni-schen Geräten, Gebrauchs- und Verbrauchsma terialien. Sie üben die Kommunikation in ar-beitsbezogenen Situationen und Präsentationen unter Anwendung ausgewählter Fachbegriffe und Verfahren. Das  schließt die Anwendung  technischer und haushälterischer Kommunika-tion ein (z. B. Zeichnungen, Rezepte, Gebrauchsanleitungen). Sie erkunden und erproben

Beitrag des Faches zur Bildung

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Kompetenzen und ihr Erwerb im Lernbereich Arbeit und Beruf Stadtteilschule (5–11) ♦ Arbeit und Beruf

verschiedene  Möglichkeiten  der  Zusammenarbeit  sowie  der Arbeitsteilung  und  reflektieren diese im Hinblick auf den Arbeitsverlauf.

In  Projekten mit  wirtschaftlichem  Ernstcharakter  (wie  z. B.  einer  Schülerfirma)  entwickeln die Schülerinnen und Schüler – ne ben der Bewältigung von technischen, haushälterischen, ökonomi schen und organisatorischen Fragestellungen – die Fähigkeit zur Verantwortungsüber-nahme und zum fachübergreifenden Denken und Handeln.

Die Schülerinnen und Schüler setzen sich ziel gerichtet und realitätsbezogen mit sich selbst und den Anforderungen der Arbeitswelt auseinander. Ziel ist dabei, dass die Schülerinnen und Schüler ihre Chancen und Möglichkeiten individueller Le bens- und Berufsplanung erkunden, ihr Selbst konzept weiterentwickeln, ihre Potenziale nutzen und Verantwortung übernehmen für den Lernprozess und die Gestaltung des Übergangs von der Schule in die Berufs- und Arbeitswelt.

Sie reflektieren ihre Erfahrungen, die sie bei der Arbeit in schulischen Werkstätten, an betriebli-chen und anderen außerschulischen Lernorten und im Unterricht erwerben, in Bezug auf die ei genen Kompetenzen, Ziele und die Anfor derungen des selbst gewählten Startberufs oder Bildungsweges. Sie erarbeiten Gesichtspunkte für die Entwick lung eigener beruflicher Ziele und für die Gestaltung des Lebens im eigenen Haushalt sowie in anderen Arbeitssituationen. Sie entwer fen erste Konzepte für eine Lebensplanung und berücksichtigen dabei unterschied-liche Bil dungswege (Schulen, Duales System), Rol len (als Arbeitnehmer, als Selbstständiger, im Haushalt, im Ehrenamt) und Lebenskonzepte (Rollenmodelle, Vereinbarkeit von Familie und Beruf).

2.1 Überfachliche KompetenzenIn der Schule erwerben Schülerinnen und Schüler sowohl fachliche als auch überfachliche Kompetenzen. Während die fachlichen Kompetenzen vor allem im jeweiligen Unterrichtsfach, aber auch im fächerübergreifenden und fächerverbindenden Unterricht vermittelt werden, ist die Vermittlung von überfachlichen Kompetenzen gemeinsame Aufgabe und Ziel aller Unter-richtsfächer sowie des gesamten Schullebens. Die Schülerinnen und Schüler sollen überfachli-che Kompetenzen in drei Bereichen erwerben:

• Im Bereich Selbstkonzept und Motivation stehen die Wahrnehmung der eigenen Person und die motivationale Einstellung im Mittelpunkt. So sollen Schülerinnen und Schüler ins-besondere Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten entwickeln, aber auch lernen, selbstkritisch zu sein. Ebenso sollen sie lernen, eigene Meinungen zu vertreten sowie sich eigene Ziele zu setzen und zu verfolgen.

• Bei den sozialen Kompetenzen steht der angemessene Umgang mit anderen im Mittel-punkt, darunter die Fähigkeiten, zu kommunizieren, zu kooperieren, Rücksicht zu nehmen und Hilfe zu leisten sowie sich in Konflikten angemessen zu verhalten.

• Bei den lernmethodischen Kompetenzen stehen die Fähigkeit zum systematischen, ziel-gerichteten Lernen sowie die Nutzung von Strategien und Medien zur Beschaffung und Darstellung von Informationen im Mittelpunkt.

Die in der nachfolgenden Tabelle genannten überfachlichen Kompetenzen sind jahrgangsüber-greifend zu verstehen, d. h., sie werden anders als die fachlichen Kompetenzen in den Rahmen-plänen nicht für Jahrgangsstufen differenziert ausgewiesen. Die altersgemäße Entwicklung der Schülerinnen und Schüler in den drei genannten Bereichen wird von den Lehrkräften kontinu-ierlich begleitet und gefördert. Die überfachlichen Kompetenzen sind bei der Erarbeitung des schulinternen Curriculums zu berücksichtigen.

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Stadtteilschule (5–11) ♦ Arbeit und Beruf Kompetenzen und ihr Erwerb im Lernbereich Arbeit und Beruf

Selbstkompetenzen (Selbstkonzept und

Motivation)

Sozial-kommunikative Kompetenzen

Lernmethodische Kompetenzen

Die Schülerin bzw. der Schüler…

… hat Zutrauen zu sich und dem eigenen Handeln,

… übernimmt Verantwortung für sich und für andere,

… beschäftigt sich konzentriert mit einer Sache,

… traut sich zu, gestellte / schuli-sche Anforderungen bewältigen zu können,

… arbeitet in Gruppen kooperativ, … merkt sich Neues und erinnert Gelerntes,

… schätzt eigene Fähigkeiten rea-listisch ein,

… hält vereinbarte Regeln ein, … erfasst und stellt Zusammen-hänge her,

… entwickelt eine eigene Meinung, trifft Entscheidungen und vertritt diese gegenüber anderen,

… verhält sich in Konflikten ange-messen,

… hat kreative Ideen,

… zeigt Eigeninitiative und Engage-ment,

… beteiligt sich an Gesprächen und geht angemessen auf Ge-sprächspartner ein,

… arbeitet und lernt selbststän-dig und gründlich,

… zeigt Neugier und Interesse, Neues zu lernen,

… versetzt sich in andere hinein, nimmt Rücksicht, hilft anderen,

… wendet Lernstrategien an, plant und reflektiert Lernprozes-se,

… ist beharrlich und ausdauernd, ... geht mit eigenen Gefühlen, Kritik und Misserfolg angemessen um,

… entnimmt Informationen aus Medien, wählt sie kritisch aus,

… ist motiviert, etwas zu schaffen oder zu leisten und zielstrebig.

… geht mit widersprüchlichen Informationen angemessen um und zeigt Toleranz und Respekt gegenüber anderen.

… integriert Informationen und Ergebnisse, bereitet sie auf und stellt sie dar.

2.2 Bildungssprachliche KompetenzenLehren und Lernen findet im Medium der Sprache statt. Ein planvoller Aufbau bildungssprach-licher Kompetenzen schafft für alle Schülerinnen und Schüler die Grundvoraussetzung für erfolgreiches Lernen. Bildungssprache unterscheidet sich von der Alltagssprache durch einen stärkeren Bezug zur geschriebenen Sprache. Während alltagssprachliche Äußerungen auf die konkrete Kommunikationssituation Bezug nehmen können,  sind bildungssprachliche Äuße-rungen durch eine raum-zeitliche Distanz geprägt. Bildungssprache ist gekennzeichnet durch komplexere Strukturen,  ein höheres Maß  an  Informationsdichte und  einen differenzierteren Wortschatz, der auch fachsprachliches Vokabular einbezieht.

Bildungssprachliche Kompetenzen werden in der von Alltagssprache dominierten Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler nicht automatisch erworben, sondern ihr Aufbau ist Aufgabe aller Fächer, nicht nur des Deutschunterrichts. Jeder Unterricht orientiert sich am lebenswelt-lichen Spracherwerb der Schülerinnen und Schüler und setzt an den individuellen Sprachvor-aussetzungen an. Die Schülerinnen und Schüler werden an die besonderen Anforderungen der Unterrichtskommunikation herangeführt. Um sprachliche Handlungen (wie z. B. „Erklären“ oder „Argumentieren“) verständlich und präzise ausführen zu können, erlernen Schülerinnen und Schüler Begriffe, Wortbildungen und syntaktische Strukturen, die zur Bildungssprache gehören. Differenzen zwischen Bildungs- und Alltagssprachgebrauch werden immer wieder thematisiert.

Die Schülerinnen und Schüler werden an die besondere Struktur von Fachsprachen herange-führt, sodass sie erfolgreich am Unterricht teilnehmen können. Fachsprachen weisen verschie-dene Merkmale auf, die in der Alltagssprache nicht üblich sind, aber in Fachtexten gehäuft auftreten  (u.  a. Fachwortschatz, Nominalstil,  unpersönliche Konstruktionen,  fachspezifische 

Bildungssprache

Aufgabe aller Fächer

Fachsprachen

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Kompetenzen und ihr Erwerb im Lernbereich Arbeit und Beruf Stadtteilschule (5–11) ♦ Arbeit und Beruf

Textsorten). Um eine konstruktive Lernhaltung zum Fach und zum Erwerb der Fachsprache zu fördern, wird Gelegenheit zur Aneignung des grundlegenden Fachwortschatzes, fachspe-zifischer Wortbildungsmuster, Satzschemata und Argumentationsmuster gegeben. Dazu ist es notwendig, das sprachliche und inhaltliche Vorwissen der Schülerinnen und Schüler zu akti-vieren, Texte und Aufgabenstellung zu entlasten, auf den Strukturwortschatz (z. B. Konjunk-tionen, Präpositionen, Proformen) zu fokussieren, Sprachebenen bewusst zu wechseln (von der Fachsprache zur Alltagssprache), fachspezifische Textsorten einzuüben und den Gebrauch von Wörterbüchern zuzulassen.

Die Lehrkräfte akzeptieren, dass sich die deutsche Sprache der Schülerinnen und Schüler in der Entwicklung befindet, und eröffnen ihnen Zugänge zu Prozessen aktiver Sprachaneignung. Schülerinnen und Schüler, die Deutsch als Zweitsprache sprechen, können nicht in jedem Fall auf intuitive und automatisierte Sprachkenntnisse zurückgreifen.

Schülerinnen und Schüler mit einer anderen Erstsprache als Deutsch werden auch danach bewertet, wie sie mit dem eigenen Sprachlernprozess umgehen. Die Fähigkeit zur Selbstein-schätzung des eigenen Lernprozesses und des Sprachstandes, das Anwenden von eingeführten Lernstrategien, das Aufgreifen von sprachlichen Vorbildern und das Annehmen von Korrektu-ren sind die Beurteilungskriterien.

Für Schülerinnen und Schüler, die Deutsch als Zweitsprache sprechen, sind die für alle Schü-lerinnen und Schüler geltenden Anforderungen verbindlich. Auch die von ihnen erbrachten Leistungen werden nach den geltenden Beurteilungskriterien bewertet.

2.3 Fachliche Kompetenzen: Die KompetenzbereicheIm Unterricht des Lernbereichs Arbeit und Beruf werden Fähigkeiten, Kenntnisse, Fertigkeiten und Einstellungen in den folgenden Bereichen erworben:

AnalysefähigkeitEs werden Kompetenzen gewonnen, die

• zur problemorientierten Analyse von technischen Systemen und Arbeitsprozessen,

• zur problemorientierten Analyse von wirtschaftlichen und ökologischen Aspekten von Pro-dukten und ihrer Fertigung und der Vermarktung,

• zur problemorientierten Analyse von Ernährung, Zusammenleben und Haushaltshandeln,

• zur problemorientierten Analyse von Konsum- und Existenzbedürfnissen, Angeboten und Haushaltsressourcen,

• zur Klärung persönlicher und beruflicher Ziele, Interessen und Fähigkeiten und zur Analyse von Entwicklungen und Ansprüchen der Berufs- und Arbeitswelt

benötigt werden.

UrteilsfähigkeitEs werden Kompetenzen gewonnen, die

• zur Einschätzung und Abwägung von Folgen technischer Systeme und Arbeitsprozesse hin-sichtlich ihrer Wechselwirkungen zwischen Mensch, Natur und Gesellschaft,

• zur Bewertung des Zusammenhangs von Produkt, Fertigung und Wirtschaftlichkeit, Nach-haltigkeit und Markt,

• zur kriteriengeleiteten Einschätzung und Abwägung von Ernährungsverhalten, Zusammen-leben und Haushaltshandeln,

Deutsch als Zweitsprache

Bewertung des Lernprozesses

Vergleichbarkeit

Analysefähigkeit

Urteilsfähigkeit

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Stadtteilschule (5–11) ♦ Arbeit und Beruf Kompetenzen und ihr Erwerb im Lernbereich Arbeit und Beruf

• zur kriteriengeleiteten Bewertung von Angeboten zur Konsumbefriedigung und Existenzsi-cherung und ihren individuellen und gesellschaftlicher Folgen,

• zur Einschätzung und Abwägung von Erkenntnissen hinsichtlich persönlicher und berufli-cher Ziele, Interessen und Fähigkeiten einerseits und hinsichtlich der Entwicklungen und Ansprüche der Berufs- und Arbeitswelt

benötigt werden.

PlanungsfähigkeitEs werden Kompetenzen gewonnen, die für

• die ziel- und fachgerechte Planung von Produkten, technischen Handlungen und Arbeits-prozessen,

• das Planen des Einsatzes von Werkstoffen, Ressourcen und Arbeit unter wirtschaftlichen und ökologischen Gesichtspunkten,

• die situations- und alltagsgerechte Planung von gesundheitsfördernder Ernährung, sozial-verträglichem Zusammenleben und für das Handeln im privaten Haushalt,

• Strategien zur Planung und Mitgestaltung auskömmlicher ökonomischer Entscheidungen,

• die Planung von Schritten und Lernvorhaben zur Überprüfung der eigenen beruflichen Zie-le, Interessen und Fähigkeiten sowie für die Gestaltung des Übergangs Schule–Beruf

benötigt werden.

HandlungsfähigkeitEs werden Kompe tenzen gewonnen, die

• bei der Fertigung von Produkten und bei der Durchführung technischer Handlungen und Arbeitsprozesse,

• beim wirtschaftlichen und nachhaltigen Umgang mit Werkstoffen, Ressourcen und Arbeit,

• bei  einer  reflektierten,  selbstbestimmten  und  verantwortungsvollen Alltagsgestaltung  im Haushalt und als Verbraucher hinsichtlich Konsum- und Existenzbedürfnissen

• beim Übergang von der Schule in den Beruf

benötigt werden.

2.4 Didaktische Grundsätze: Zum Kompetenzerwerb im Lernbereich Arbeit und Beruf

Kompetenzen umfassen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten, aber auch Bereitschaften, Haltungen und Einstellungen, über die Schülerinnen und Schüler verfügen müssen, um Anforde-rungssituationen gewachsen zu sein. Kompetenzerwerb zeigt sich darin, dass zunehmend kom-plexere Aufgabenstellungen gelöst werden können. Deren Bewältigung setzt gesichertes Wissen und die Kenntnis und Anwendung fachbezogener Verfahren und Arbeitsmethoden voraus.

Schülerinnen und Schüler sind kompetent, wenn sie zur Bewältigung von Anforderungssitua-tionen

• auf vorhandenes Wissen zurückgreifen,

• die Fähigkeit besitzen, sich erforderliches Wissen zu beschaffen,

• zentrale Zusammenhänge des jeweiligen Sach- bzw. Handlungsbereichs erkennen,

• angemessene Handlungsschritte durchdenken und planen,

Planungsfähigkeit

Handlungsfähigkeit

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Kompetenzen und ihr Erwerb im Lernbereich Arbeit und Beruf Stadtteilschule (5–11) ♦ Arbeit und Beruf

• Lösungsmöglichkeiten kreativ erproben,

• angemessene Handlungsentscheidungen treffen,

• beim Handeln verfügbare Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten einsetzen,

• das Ergebnis des eigenen Handelns an angemessenen Kriterien überprüfen.

Der Kompetenzerwerb beginnt bereits vor der Einschulung, wird in der Schule in fachlicher und überfachlicher Ausprägung fortgesetzt und im Studium und beruflichen Leben weiterge-führt. Im Unterricht des Lernbereichs Arbeit und Beruf erfolgt der Aufbau von Kompetenzen systematisch  und  kumulativ  bzw.  ergänzend;  Wissen  und  Können  werden  gleichermaßen berücksichtigt. Dabei ist zu beachten, dass Wissen „träges“, an spezifische Lernkontexte ge-bundenes Wissen bleibt, wenn es nicht aktuell und in verschiedenen Kontexten genutzt werden kann. Die Anwendung des Gelernten auf neue Themen, die Verankerung des Neuen im schon Bekannten und Gekonnten, der Erwerb und die Nutzung von Lernstrategien und die Kontrolle des eigenen Lernprozesses spielen beim Kompetenzerwerb eine wichtige Rolle.

Lernstrategien wie Organisieren, Wiedergabe von Gelerntem (Memorieren) und Verknüpfung des Neuen mit bekanntem Wissen (Elaborieren) sind in der Regel fachspezifisch lehr- und lern-bar und führen dazu, dass Lernprozesse bewusst gestaltet werden können. Planung, Kontrolle und Reflexion des Lernprozesses ermöglichen die Einsicht darin, was, wie und wie gut gelernt wurde. Die Anwendung des Gelernten auf neue Themen, die Verankerung des Neuen im schon Bekannten und Gekonnten, der Erwerb und die Nutzung von Lernstrategien und die Kontrolle des eigenen Lernprozesses spielen daher beim Kompetenzerwerb eine wichtige Rolle.

Die Kompetenzen der zentralen Inhaltsfelder „Technik und Ökonomie“ und „Haushalt und Ökonomie“ des Lernbereiches werden in Lernsituationen erworben, in denen Schülerinnen und Schüler thema tische Einheiten und komplexe Aufgaben im individualisierten Unterricht praxisnah und projektorientiert bearbeiten.

Der Unterricht integriert:

• Ökonomische, ökologische und sozial-gesellschaftliche Fragestellungen;

• Aspekte und Fragestellungen hinsichtlich der Rolle als Konsument und Verbraucher;

• Perspektiven, Ansprüche und Kontroversen hinsichtlich der Rolle als Produzent oder Erwerbstätiger;

• Anforderungen und Inhalte des Aufgabengebietes „Berufsorientierung“;

Bei einer entsprechenden Ab stimmung zwischen Schule und außerschuli schen Lernorten (z. B. Betrieb, Markt, soziale oder kulturelle Einrichtung) werden reale Aufträge in die Lernsituatio-nen einbezogen.

Im Zentrum des Unterrichts stehen konkrete Ar beitssituationen – das methodische Spektrum schließt dabei bewährte und aktuelle Unterrichtsverfahren der Arbeitslehre ein. Die Schüle-rinnen und Schüler er halten vielfältige Handlungsmöglichkeiten, z. B. zu experimentieren, zu erkunden, zu konstruieren, zu produzieren, zu reparieren, zu montieren, zu dokumentieren und zu präsentieren. In den schulischen Curricula werden die Lernsituati onen konkretisiert: Sie werden so gestaltet, dass die Schülerinnen und Schüler verschiedene Methoden erlernen und ihre jeweilige Aufgabe altersangemessen und lebensweltbezogen, eigenverantwortlich und kooperativ organisieren und durchführen können. Selbst gesteuertes Lernen und die Reflexion der Kompetenzentwicklung werden gefördert. Für die Lösung der jeweiligen Problemstellung können unterschiedliche Werk stoffe und Werkzeuge, technische Geräte und Me dien erprobt und genutzt werden.

Entsprechend inhaltlichen und fachlichen Bezügen erwerben die Schülerinnen und Schüler Kompe tenzen in schuleigenen multifunktionalen Werkstätten, in der Küche, im Labor oder an außerschulischen Lernorten.

Lebensweltbezogene Lernsitua tionen

Lernorte

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Stadtteilschule (5–11) ♦ Arbeit und Beruf Kompetenzen und ihr Erwerb im Lernbereich Arbeit und Beruf

Neben dem Erwerb von Elementen einer techni schen, haushalterischen und ökonomischen Grundbildung steht dabei die Entwicklung der eigenen Bildungs- und Berufsbiografie (siehe Aufgabengebiet „Berufsorientierung“) im Zentrum des Lernbereichs. Selbst- und Fremdein-schätzungen sowie andere Formen der Kompetenzfeststellung werden ge nutzt, um den Lern-fortschritt zu reflektieren, zu dokumentieren (Berufswahlpass, Portfolio) und um die weitere Lernplanung zu gestalten.

Die Aufgabenstellungen im Unterricht berücksich tigen die unterschiedlichen Lernvoraus-setzungen, Lernmöglichkeiten und das unterschiedliche Lernverhalten der Schülerinnen und Schüler. Entspre chend den individuellen Voraussetzungen werden die Schülerinnen und Schü-ler gefordert und geför dert, die individuellen Leistungspotenziale zu entwickeln und auszu-schöpfen. Ihre auch außer halb der Schule erworbenen Fähigkeiten und Er fahrungen werden einbezogen.

Schülerfirmen, in deren Zentrum Betriebssimulationen, Verkaufs- und Diensteistungsprojekte stehen, generieren intensive Lernsituationen, in denen der integrative Charakter des Lernbe-reichs Arbeit und Beruf besonders überzeugend umgesetzt werden kann. In „Schülerfirmen“ können Schüler innen und Schüler auf mehreren Ebenen arbeiten (betriebsähnliche Strukturen und Abläufe, Erarbeiten wirtschaftlichen Grundwissens, Einüben von Teamfähigkeit, Verant-wortungsbewusstsein, Termintreue).

Die Angebote von Unternehmen, Verbänden, In stitutionen der Region und der Arbeitsagentur bzw. der Berufsberatung werden bei der Entwick lung und Umsetzung des schulischen Curri-culums berücksichtigt. Lernformen wie z. B. Betriebser kundungen, Praktika in unterschied-lichen Formen (Blockpraktikum, Praxislerntag u. a.), Expertenbe fragungen, gemeinsame Projekte mit Auszubil denden sind Bestandteil des lebensweltbezogenen Unterrichts an außer-schulischen Lernorten. Durch derartige Realbegegnungen erwerben Schülerinnen und Schüler praxisbezoge nes Wissen über die Berufs- und Arbeitswelt und überprüfen ihre Berufsvorstel-lungen in der Reali tät.

Die  beruflichen Erfahrungen  von Eltern, Ge schwistern  oder  anderen Mitgliedern  des  häus-lichen Umfeldes werden – sofern dies möglich ist – in den Unterricht einbezogen. Außerdem wirken au ßerschulische Experten – dazu gehören auch ehe malige Schülerinnen und Schüler – an der Gestal tung des Unterrichts mit, indem sie z. B. authenti sche Erfahrungen aus der Be-rufs- und Arbeitswelt einbringen.

Um einer traditionellen Sozialisation der Ge schlechter entgegenzuwirken und neue Erfahrun-gen – auch hinsichtlich des Berufswahlspektrums – zu ermöglichen, wird auf eine bewusste Arbeits verteilung geachtet. Dies gilt sowohl für die Be dienung von technischen Geräten in den unter schiedlichen Werkstätten, in der Küche und an an deren Lernorten sowie bei der Herstel-lung, Wartung und Reparatur von Produkten und Geräten durch Anforderungen und Inhalte im Lernbereich Arbeit und Beruf.

Entwicklung der eigenen Bildungsbiografie

Individuelle Leistungspotenziale entwickeln und ausschöpfen

Schülerfirma

Außerschulische Lernorte

Außerschulische Lernpartner

Geschlechter - sensibilität

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Anforderungen und Inhalte im Lernbereich Arbeit und Beruf Stadtteilschule (5–11) ♦ Arbeit und Beruf

3 Anforderungen und Inhalte im Lernbereich Arbeit und Beruf

Die auf den folgenden Seiten tabellarisch aufgeführten Mindestanforderungen benennen Kom-petenzen, die von allen Schülerinnen und Schülern erreicht werden müssen. Sie entsprechen der Note „ausreichend“, bezogen auf den jeweiligen Bildungsgang. Der Unterricht ist so zu gestalten, dass die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit erhalten, auch höhere und höchste Anforderungen zu erfüllen.

Die zentralen Inhaltsfelder Technik und Ökonomie sowie Haushalt und Ökonomie sind zeitlich gleichgewichtig und jeweils in Korrespondenz mit den Vorgaben des Rahmenplans für das Aufgabengebiet Berufsorientierung zu berücksichtigen.

Im schulinternen Curriculum und in der schulischen Organisation der Berufs- und Studien-orientierung ist die Aufgabenverteilung zwischen Lernbereichsunterricht und anderen Organi-sationsformen festzulegen.

3.1 Anforderungen

Jahrgang 6

Kompetenzbereich Analysefähigkeit

Mindestanforderungen am Ende der Jahr gangsstufe 6

Die Schülerinnen und Schüler …

… beschreiben ihre Erfahrungen und Kenntnisse hinsichtlich• elementarerGrundfertigkeitenderWerkstoffverarbeitung(messen, anreißen, trennen, fügen, schleifen, be-

schichten),• derUnfallververhütung(hier: Werkzeugeinsatz, Vorrichtungsgebrauch, Gerätebedienung),

… beschreiben ihre Erfahrungen und Kenntnisse• beiWartungs-undPflegearbeitenanlebensweltnahentechnischenGegenständen(z. B. Spielzeuge,

mechanische Geräte),• beimEinsatzvonundsachgerechtenUmgangmitWartungs-Werkzeugen(Schraubenschlüssel,

Schraubendreher, Zangen),

… beschreiben ihre Kenntnisse hinsichtlich elementarer Grundfertigkeiten• beiderNahrungsmittelverarbeitung(z. B. messen, schälen, reiben, rühren, garen),• beiderBeachtunghygienischerundsicherhaltsrelevanterGrundregelnbeiderHerstellungvonMahlzeiten

(Selbstreinigung, Werkzeugreinigung, Vorrichtungsgebrauch, Geräteeinsatz, Schadstoffausschluss),• fürdasZusammenlebeninverschiedenenHaushaltstypen(Alleinerziehende, Klein-/Großfamilie),

… ermitteln unter Anleitung dieKostenfaktorenfüreinProdukt(technischer Gegenstand, Mahlzeit ),

… beschreiben ihre individuellen Fähigkeiten und Interessen,… erkundenArbeitsplätzeundBerufsfelder(Tätigkeiten,verwendeteArbeitsmittelundWerkstoffe,Einkom-

men) und schreiben die Ergebnisse übersichtlich und verständlich auf,… beschreibenBeispielefürVeränderungenvonArbeitsplätzenundBerufendurchdenEinsatzvonTechnik.

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Stadtteilschule (5–11) ♦ Arbeit und Beruf Anforderungen und Inhalte im Lernbereich Arbeit und Beruf

Kompetenzbereich Urteilsfähigkeit

Mindestanforderungen am Ende der Jahr gangsstufe 6

Die Schülerinnen und Schüler …

… wägen angeleitet Vor- und Nachteile bekannter Arbeitsverfahren (Emissionen, Verfahrensdauer, Haltbar-keit, Gesundheitsbeeinträchtigung, Unfallgefahren) ab und schätzen ihre Ergebnisse ein,

… nennen allgemeineKriteriendesBeurteilens(Gegenwart- und Zukunftsbedeutung, Perspektivität), die ins-besondereauchzurBeurteilungderQualitäteigenertechnischerArbeitsergebnissegeeigneterscheinen,

… erkunden die Herkunft der Gewohnheiten ihres Essverhaltens (z. B. Elternhaus, Freunde, Fast-Food-Ange-bote, Lieblingsspeisen, Sport, gesundheitliche Dispositionen) und schätzen Möglichkeiten und Grenzen für alternatives Verhalten ein,

… wägen unter Anleitung bedürfnisfördernde Faktoren auf das eigene Kaufverhalten ab (Geschmack/ Genuss, Freizeitgestaltung, Trends/Peergroupverhalten ) und schätzen ihre Ergebnisse ein,

… wägen füreinenEinkaufunterAnleitungVor-undNachteilevonAngebotenverschiedenerBezugsquellenab (Qualität, Verfügbarkeit, Kosten, Beschaffungsaufwand, Risiken) und schätzen ihre Ergebnisse ein,

… klären ihre individuellen Fähigkeiten und bestimmen die Interessen zunehmend selbstständig,… vergleichenmitUnterstützungunterschiedlicheBerufe(Tätigkeiten,verwendeteArbeitsmittelundWerk-

stoffe, Einkommen),… bewertenVeränderungenvonArbeitsplätzenundBerufen,indemAuswirkungenaufAnforderungenund

Qualifikationdargestelltwerden.

Kompetenzbereich Planungsfähigkeit

Mindestanforderungen am Ende der Jahr gangsstufe 6

Die Schülerinnen und Schüler …

… gestaltenangeleiteteineBauanleitungfüreintechnischesProdukt(Beschreibung, Fotos, technische Skiz-zen, wichtige Daten) und berücksichtigendabeiHinweisezurUnfallverhütung,

… ermitteln unter Anleitung Kosten (Materialien, Fertigungszubehör, Abfall, Werkzeugabnutzung) für selbst hergestellteProdukteundstellendieErgebnisseinPreislistendar,

… entwerfen unter Anleitung Speisenangebote (Vorspeise, Hauptgericht oder Nachtisch) und wenden dabei (bekannte)adressatenbezogeneGestaltungsmerkmalean (z. B. Beliebtheit, Geschmack, Würze), die eine Nachfrage der Angebote fördern können,

… beschreiben eigene, zukünftig notwendige Lern- und Entwicklungsplanungen, die für die Ausübung einer ersehntenBerufstätigkeitgrundlegendsind.

Kompetenzbereich Handlungsfähigkeit

Mindestanforderungen am Ende der Jahr gangsstufe 6

Die Schülerinnen und Schüler …

… wendenunterAnleitungdensach-undfachgerechtenUmgangmitMaterialien,WerkzeugenundGerätenan und berücksichtigendabeidieRegelnzurUnfallverhütung,

… stellen angeleitet Regeln für eine gesundheitsförderliche Ernährung auf,

… treffen unter Anleitung eine Auswahl von Lebensmitteln und stellen Speisen und Gerichte her,

… wendenunterAnleitungGrundsätzederHygienebeiderNahrungsmittelzubereitungan,

… wenden unter Anleitung Ess- und Tischkulturen bei der Verkostung an,

… erprobenunterAnleitunganhandlebensweltnaherexemplarischerBeispieleverbraucherbewusstesHan-deln durch Abwägung von Kosten und Nutzen und nehmenihreRechteundPflichteninderRollealsKon-sument und Verbraucher wahr.

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Anforderungen und Inhalte im Lernbereich Arbeit und Beruf Stadtteilschule (5–11) ♦ Arbeit und Beruf

Mindestanforderungen am Ende der Jahr gangsstufe 6

Die Schülerinnen und Schüler …

… formulierenErwartungenundWünschehinsichtlichihresLebensalsErwachsene(Partnerschaft, Familie, Freizeit, Berufswünsche, Einkommen),

… entwerfenmitUnterstützungunddokumentierenHandlungsschritte,umsichüberArbeitsplätzeundBeru-fe zu informieren,

… bringen im Rahmen von Expertinnen- und Expertenbefragungen an schulischen und außerschulischen LernorteneigeneBeiträgeein,

… dokumentieren und vergleichen die Ergebnisse von Expertinnen- und Expertenbefragungen.

Jahrgang 7–10

Kompetenzbereich Analysefähigkeit

Mindestanforderungen am Ende der Jahrgangsstufe 8 mit

Blick auf den mittleren Schulab-schluss

Mindestanforderungen für den ersten allgemeinbilden den

Schulabschluss

Mindestanforderungen für den mittleren Schulab schluss

Die Schülerinnen und Schüler …

… vergleichen und beschreiben• werkstoffspezifischeMateri-al-undProdukteigenschaften(für Holz, Metall, Kunststoff, Textilien ),

• Arbeitsprozesse(ganzheitliche/ arbeitsteilige Verfahren),

… vergleichen und erklären• Material-undProdukteigen-schaften(physikalisch,che-misch,physiologisch),

• Funktionsweiseneinfachertech-nischerSysteme(zumBohren,Schleifen,Beschichten,Reini-gen),

• Produktionsverfahren(Arbeits-planung,Beschaffung,Material-fluss),

… recherchieren und erläutern• FunktionsweisentechnischerSysteme(GeräteundAnlagenfürMaterialbearbeitung,Recyc-ling, Reinigung),

• Produktserienund-variationen(Änderungvontechnischen/ästhetischenProdukteigenschaf-ten, Ergänzung eines bereits eingeführtenProduktesumneueVarianten),… beschreiben Erfahrungen bei

technischenProblemen(Fahrrad, Nähmaschine, Lötkolben) und er-klärenmöglicheUrsachensowieLösungswege,

… identifizierenUrsachenvonFehlernundtechnischenProble-men und vergleichen Lösungs-wege,

… vergleichen unter Anleitung technischeProdukteähnlicherArthinsichtlichihrerQualitätsunter-schiede (Konstruktion, Material, Handhabung, Zuverlässigkeit),

… charakterisierenQualitäts-merkmale,Produktkennzeichnun-gen, Normen, Arbeitsschutzbe-stimmungen (bei Gebrauchsge-genständen des täglichen Bedarfs, Werkzeugen, Maschinen),

… recherchieren alternative ProduktangeboteundFerti-gungsverfahrenqualitätsorientiert(Energieeffizienz/Emissionen/Kon-figurationen) und erläutern ihre Ergebnisse,

… untersuchen teilselbstständig anBeispielenökologischrele-vante Komponenten in/an techni-schenProdukten(z. B. hinsichtlich Nachhaltigkeit, Schadstoffanteilen, Wiederverwendbarkeit, Wertstoff-Schöpfung ) und stellen ihre Ergebnisse dar.

…vergleichen und erläutern ökonomische und ökologische AspektevonProduktenundderenFertigung sowie von Dienstleis-tungen (Teil-/Gesamtkosten, Her-stellungskosten und Produktwert, Gewinn und Verlust, Folgen für die Umwelt, Verpackung, Müll, Energie einsatz/-bilanz).

… vergleichen Produktalternativen(Möbel: handwerklich/indus tri ell gefertigt, Geräte: Hand-/Elektroantrieb) und stellen ihre Ergebnisse hinsicht-lich der Kriterien Funktionalität, Nachhaltigkeit,Wirtschaftlichkeit,Wettbewerbsfähigkeitdar.

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Stadtteilschule (5–11) ♦ Arbeit und Beruf Anforderungen und Inhalte im Lernbereich Arbeit und Beruf

Mindestanforderungen am Ende der Jahrgangsstufe 8 mit

Blick auf den mittleren Schulab-schluss

Mindestanforderungen für den ersten allgemeinbilden den

Schulabschluss

Mindestanforderungen für den mittleren Schulab schluss

Die Schülerinnen und Schüler …

… beschreiben die Empfehlun-gen für einfache Regeln für eine gesundheitsfördernde Ernährung und für eine bedarfsgerechte und vollwertige Zusammenstellung einer Mahlzeit,

… untersuchen und erläutern Er-nährungundMahlzeitenunterBe-zugnahme auf Ernährungsinforma-tionen, Ernährungsempfehlungen und deren Vermittlungs-Modelle (Ernährungs-Pyramide, Ernäh-rungsketten, REVIS-Konzept1),

… recherchieren Esskulturen mit ihren Auswirkungen auf Auswahl, Zubereitung und Verzehr von Nah-rung und stellen ihre Ergebnisse hinsichtlich der Vielfalt der interkul-turellen Lebensstile dar,… beschreibenVerfahrenzurBe-

und Verarbeitung von Nahrungs-mitteln (Koch-, Dünst-, Brat-, Back- und Konservierungsverfahren),

… erklären den Zusammenhang von Nahrung und Ernährung und der persönlichen Gesundheit,

… untersuchen grundlegende haushälterische Funktionen von Gütern und Dienstleistungen für Menschen in haushälterischen Si-tuationen (Produktinformationen),

… ermitteln jeweils die Zutaten-kosten für eine zu planende Mahl-zeitenfertigung in Abhängigkeit von derBezugsquelle(Großhandel, Super-, Wochen-, Ökomarkt u. a.),

… ermitteln Kosten der Haushalts-führung und legen diese in einem Haushaltsplan dar,

… untersuchen und erläutern denprivatenHaushaltalsWirt-schaftseinheit, in der soziales Handeln in einem Spannungsfeld vonbegrenztenRessourcen,Be-dürfnissen, Konsumgewohnheiten gestaltet wird,

… untersuchen unter Anleitung konsumbezogene Handlungen (kaufen, nutzen, sparen, sich ver-schulden) und stellen ihre Ergeb-nisse dar,

… vergleichenProdukte(Fahrrad, Küchengerät) und Dienstleistungen (Wartung, Reparatur, Finanzdienst-leistungen) unter Kriterien wie eigenemBedarf,Nachhaltigkeit,Vorsorge, … analysieren Marktmechanis-

menamBeispielangebotenerKon-sumgüter und Dienstleistungen,… erfassen und erklärenProdukt-

informationen und Vermarktungs-strategien, auch unter Zuhilfe-nahmevonBeratungsangeboten,

… beschreiben Konsumverhalten (Wünsche, Notwendigkeiten, Re-generationsbedarf) und erläutern Konsumentscheidungen,

… beschreiben ihre individuellen Fähigkeiten, Interessen und Ziele,… erkunden im Rahmen außer-schulischenLernensBerufsfelder,die den eigenen Kompetenzen und Zielen entsprechen, und dokumentieren die Ergebnisse übersichtlich und verständlich,… stellenBeispielefürVerände-rungen von Arbeitsplät zen und BerufeninfolgevonTechnologie-Innovation wie Automatisierung oder durch Globalisierung dar.

… stellen ihre individuellen Fähig-keiten, Interessen und Ziele dar,… beschreibenBerufesowieAusbildungswege in Schule und Betrieb(duales System),… stellen die aktuelle Situation auf dem Ausbildungsmarkt dar.

… erläutern ihre individuellen Fähigkeiten, Interessen und Ziele, … erkundenBerufe,diedeneige-nen Kompetenzen und Zielen ent-sprechen, das duale Ausbildungs-systemundweiterführendeSchul-ausbildungen, … stellen die Rolle der Tarifsver-tragsparteien und die Regelungen derMitbestimmunginBetriebendar.

1 Forschungsprojekt REVIS: Reform der Ernährungs- und Verbraucherbildung in allgemeinbildenden Schulen, 2003–2005, http://www.evb-online.de

23

Anforderungen und Inhalte im Lernbereich Arbeit und Beruf Stadtteilschule (5–11) ♦ Arbeit und Beruf

Kompetenzbereich Urteilsfähigkeit

Mindestanforderungen am Ende der Jahrgangsstufe 8 mit

Blick auf den mittleren Schulab-schluss

Mindestanforderungen für den ersten allgemeinbilden den

Schulabschluss

Mindestanforderungen für den mittleren Schulab schluss

Die Schülerinnen und Schüler …

… wägen Entscheidungen für den Einsatz zur Verfügung ste-hender Alternativen (werkstoff-, verfahrens-, prozessbezogen) bei TeilfertigungenfüreinProdukt (z. B. für mechanische, elektrische/ elektronische oder textile Kom-ponenten) ab und schätzen ihre Ergebnisse ein,

… beurteilen Entscheidungen bei derHerstellungeinesProdukts(Material-/Werkstoffwahl, Werk-zeugwahl, Wahl des Fertigungs-verfahren),

… wägen Vor- und Nachteile bekannter Vorrichtungen und Hilfsmittel (Montagehilfen, Bear-beitungshilfen, Spannsysteme) bei der Fertigung eines technischen Produkts ab und schätzen ihre Ergebnisse ein,

… beurteilentechnischeSysteme(zum Bohren, Schleifen, Beschich-ten, Reinigen) unter verschiedenen Aspekten (Zweck-Mittel-Verhältnis, Wartungsaufwand, Emissionen),

… begründen die Auswahl und denEinsatztechnischerSystemeund deren zweckorientierte Ver-wendung(z. B. computergestützte Steuerung),… erläutern die Grenzen tech-nischerSysteme(Technologisie-rung, Wandel der Arbeitswelt),

… wägen Vor- und Nachteile des EinsatzesbekannterProduktions-verfahren bei der Fertigung ab (z. B. nageln/schrauben/nieten; kleben/leimen; sägen/schneiden; feilen/schleifen, weben/knüpfen, hand-/maschinennähen) und schätzen ihre Ergebnisse ein,

… beurteilen Arbeitsprozesse und Produktionsverfahrenhinsichtlich• AufwandundNutzen,Res-

sourcenschonung, Sicherheit, Arbeitsschutz,

• StandardsundNormen,Fach-lichkeit,

• sozialer,gesellschaftlicher,his-torischerundkulturellerBezüge,

… überprüfen eigene und andere ProduktideenundProduktehin-sichtlich technischer, funktionaler und ästhetischer Forderungen und schätzen ihre Ergebnisse ein,

… beurteilendieQualitäteigenerArbeitsergebnisse (Funktionalität, Fachgerechtigkeit, Konstruktion) und entwickeln Möglichkeiten der Qualitätsverbesserung(Nachbear-beitung, Ergänzungen, Konstrukti-onsänderung),

… bewerten Arbeitsergebnisse nach produktbezogenen (Funkti-onsfähigkeit, Verwendungszweck, Präzision) und anwenderbezo-genen Kriterien (Akzeptanz) und vergleichen Lösungsvarianten,

… wägen bei technischen Verfah-ren angeleitet Vor- und Nachteile bekannterProblemeab (z. B. bei Erzeugung von Staub-, Lösungs-mittel- und Verbrennungsdampf-Emissionen) und schätzen ihre Ergebnisse hinsichtlich ökologi-scher Aspekte ein.

… beurteilen und diskutieren amBeispieleinesProdukts/einerDienstleistungAspekte(bishinzuKonzepten) ökologisch und öko-nomischverantwortlichenProdu-zierens und Handelns gegenüber derUmweltunddemMenschen(Abwägung einzelner Faktoren (vgl. Analysefähigkeit), Konzep-ten nachhaltigen Wirtschaftens (CSR2), Grüner Punkt).

… beschreiben und beurteilen Wechselwirkungenzwischentech-nischemWandelundverändertengesellschaftlichen und natürlichen Lebensbedingungen aus unter-schiedlichenBetrachtungspers-pektiven (als Verbraucher, Produ-zent, Händler, Dienstleister).

2 Corporate Social Responsibility: http://www.csr-in-deutschland.de/portal/generator/1836/startseite.html

24

Stadtteilschule (5–11) ♦ Arbeit und Beruf Anforderungen und Inhalte im Lernbereich Arbeit und Beruf

Mindestanforderungen am Ende der Jahrgangsstufe 8 mit

Blick auf den mittleren Schulab-schluss

Mindestanforderungen für den ersten allgemeinbilden den

Schulabschluss

Mindestanforderungen für den mittleren Schulab schluss

Die Schülerinnen und Schüler …

… schätzenunterAnleitungWahr-nehmungen ernährungsbedingter Körpersignale (Hunger, Stress, Konzentrationsmangel) ein und bewerten das eigene Reaktions-verhaltenaufdieseSymptome,

… untersuchen und beurteilen kritisch• AlltagsvorstellungenzuEs-

sen und Ernährung (tägliche Gewohnheiten und Rituale, historische Einflüsse, sozio- und interkulturelle Einflüsse),

• InformationenzurErnährungund zum Ernährungsverhalten3 (WirkungenvonLebensmittelnund Inhaltsstoffen, Nahrungs- undGenussmittel,Bewegungund Ernährung, ideale Körper-bilder),

… bewerten Ernährungsverhalten und Esskultur sowie die Auswahl von Nahrungsmitteln u. a. in Zu-sammenhang mit:• LebensstilundLebensgewohn-

heiten,• Gesundheit,• AuswirkungenaufdenKörper,• Inhaltsstoffe,Nahrungszusätze,Qualität,

… schätzen unter Anleitung Ein-flüssederWerbungaufKaufab-sichten und -entscheidungen ein (Sonderangebote, Trendartikel, Werbeversprechungen) und beur-teilen ihre Ergebnisse,

… untersuchen und beurteilen haushälterisches Handeln kritisch 4 (soziale Strukturen und Lebens-stile, planvoller Umgang mit finanziellen und materiellen Res-sourcen, private Absicherung und Vorsorge),

… bewerten den Gebrauchswert von Gütern für den Haushalt• Beschaffung,Gestaltung,Nut-

zung,• haushälterischeSituation,Haus-haltstyp,

• Kosten,Wartung.

… wägenverschiedeneQualitä-ten von Nahrungsmitteln (frisch/ konserviert, Herkunft/Erzeugung) und die Auswirkungen verschie-dener Ernährungswei sen auf die Gesundheit ab (vollwertig, vegeta-risch, vegan, kulturell/religiös) und schätzen ihre Ergebnisse ein.

… untersuchen und beurteilen Be-undVerarbeitungsverfahrenvon Nahrungsmitteln (situations- und alltagsgerechte Mahlzeiten, gesundheitsförderliche Inhalts-stoffe, kulturelle und ästhetisch-kulinarische Gesichtspunkte).

3 Forschungsprojekt REVIS: Reform der Ernährungs- und Verbraucherbildung in allgemeinbildenden Schulen, 2003–2005, http://www.evb-online.de

4 vgl. ebd.

25

Anforderungen und Inhalte im Lernbereich Arbeit und Beruf Stadtteilschule (5–11) ♦ Arbeit und Beruf

Mindestanforderungen am Ende der Jahrgangsstufe 8 mit

Blick auf den mittleren Schulab-schluss

Mindestanforderungen für den ersten allgemeinbilden den

Schulabschluss

Mindestanforderungen für den mittleren Schulab schluss

Die Schülerinnen und Schüler …

… wägen angeleitet für eine bei-spielhafte Kaufabsicht verschiede-ne Angebote unter ökonomischen und ökologischen Aspekten (Preis/Leistung, Neu/Gebraucht, Nach-haltigkeit) ab und schätzen ihre Ergebnisse(auchhinsichtlichFol-gen übermäßigen Konsums) ein,

… vergleichen und beurteilen Ergebnisse unterschiedlicher Haushaltspläne kriteriengeleitet (Einkommen, fixe und variable Kosten, Haushaltsbudget, Versi-cherungen, Vorsorge, Vermögens-planung, Nachhaltigkeit),

… bewerten Entscheidungssitua-tionen im Haushalt unter Kosten-Nutzen-Gesichtspunkten,

… vergleichen und beurteilen UntersuchungsergebnissezuProduktinformationenundVer-marktungsstrategien (Kosten/Nutzenüberlegungen, Gewährleis-tung, Warentests, Einkaufsfallen, Produktkennzeichnungen, Prüf- und Qualitätssiegel, Bedürfnisse und mögliche Einflussfaktoren, Manipulation durch Anbieter und Medien),

… beurteilen Konsum-, Vorsor-ge-, Spar- und Investitionsent-scheidungen,• mitBlickaufeigeneBedürfnis-

se, rechtliche Rahmenbedin-gungen und auf sie wirkende Einflüsse,

• unterAbwägungvonGegen-warts- und Zukunftsinteressen,

• unterNutzungvonInformationundBeratung,

… vergleichen und beurteilen unterschiedliche Formen von Konsumverhalten und Konsum-entscheidung (Konsequenzen des Konsumverhaltens, reflektierte und selbstbestimmte Entscheidungen),

… vergleichen und beurteilen unterschiedliche Angebote eines ProduktesodereinerDienstleis-tung (Handy und Vertrag, Fahrrad/Roller und Service, Haftpflicht),

… schätzen ihre individuellen Fähigkeiten sowie ihre Interessen und Ziele realistisch ein,… vergleichen Anforderungspro-filevonBerufenundErfahrungenausdemPraxislernenamaußer-schulischen Lernort mit den indi-viduellen Fähigkeiten, Interessen und Zielen,… bewertenmitUnterstützungZusammenhänge zwischen Arbeit, Einkommen, Lebensunterhalt und Lebensstandard.

… wägen Argumente und Sach-verhaltezurBerufswahlab und gewichten sie,… reflektieren ihre Erfahrungen ausdemPraxislernen,… schätzen Veränderungen von ArbeitsplätzenundBerufeninderZukunft und die Notwendigkeit von Fortbildung ein,… schätzenBeschäftigungs-chancen und -risiken ein.

… schätzen Veränderungen von ArbeitsplätzenundBerufeninderZukunft und die Notwendigkeit von Fortbildung ein,… entwickelnQualitätskriterienund schätzen die eigenen Arbeits-ergebnisse ein,… ordnen Zusammenhänge zwischen ökonomischen, techno-logischen und gesellschaftlichen Entwicklungen ein.

26

Stadtteilschule (5–11) ♦ Arbeit und Beruf Anforderungen und Inhalte im Lernbereich Arbeit und Beruf

Kompetenzbereich Planungsfähigkeit

Mindestanforderungen am Ende der Jahrgangsstufe 8 mit

Blick auf den mittleren Schulab-schluss

Mindestanforderungen für den ersten allgemeinbilden den

Schulabschluss

Mindestanforderungen für den mittleren Schulab schluss

Die Schülerinnen und Schüler …

… entnehmen technischen Anlei-tungen (Konstruktions-/Bauplan, Wartungs-/Reparaturanleitung) Informationen zur Arbeitsplanung (Material-/Werkzeugbedarf, Maß-angaben, Verfahrenshinweise),

… interpretieren technische Do-kumentationen zur Arbeitsvorbe-reitung (Zeichnungen, Stücklisten, Arbeitspläne, Gebrauchs- und Betriebsanleitungen), … nutzen Planungshilfenfürdie

Einrichtung von Räumen (z. B. Kü-chenplaner) und wenden sie bei der exemplarischen Gestaltung eines Grundrisses an,

… stellenPlanungenmitMittelnder technischen Kommunikation adressatengerecht dar (Konstruk-tionsanleitung/Zeichnung/Stücklis-ten/Wartungsplan),

… gestaltenWerkstücke/Produk-te in Abwägung unterschiedlicher EigenschaftenundPlanungsfak-toren,

… treffen planerische Ent-scheidungen für den Einsatz technischerSystemein/aneinemProdukt(Motor, Steuerung) oder in einem Fertigungsprozess (teilma-schinelle Fertigung),

… gestalten angeleitet Arbeitsab-läufe unter gesundheitsfördernden Aspekten (Emissionsvermeidung, Unfallverhütung) und richten exemplarische Arbeitsplätze unter arbeitsplanerischen Gesichtspunk-ten ein (Arbeitsabfolge, Rüstzei-ten, Materialwege, Leerlauf),

… gliedern Arbeitsabläufe sach- und zeitlogisch und gestalten Arbeitsplatzeinrichtungen unter ergonomischen Aspekten,

… bereiten Arbeitsplatzerkundun-gen an einem technikorientierten, betrieblichen Arbeitsplatz vor oder organisieren einschlägige Aus-stellungs- und Messebesuche,

… gestalten teilselbständig Ar-beitsprozesse und -plätze für sich selbst oder andere (Einrichtung von Geräten/Maschi-nen, Vorrichtungen) und beachten dabei Möglichkeiten der Optimie-rung von Arbeitsergebnissen,

… entwickeln Möglichkeiten zur Fehlervermeidungbzw.zurQuali-tätsverbesserung,

… entwickeln bedarfsgerechte Vorrichtungen und sonstige Hilfs-mittel für eine sicherheitsgerechte und verfahrensoptimierte Ferti-gung oder Reparatur,

… entwickeln unter Anleitung exemplarisch für ein selbst zu fer-tigendesProdukt(z. B. Spielzeug, alltagsnützlicher Gebrauchsge-genstand) Gestaltungsmerkmale, dieeineNachfragedesProduktesfördern können (Design, Funktion, Nutzen, Preis).

… planen die Herstellung eige-nerbzw.dieNutzungvon(Teil-)ProduktenunterBerücksichtigungökonomischer und ökologischer Aspekte (Ressourcenschonung, Recycling, Wiederverwertung, Effizienz, Budget).

… ermitteln die Kosten für eine ProduktfertigungdurchAngebots-vergleich (alternative Werkstoffe, Werkzeuge, Verfahren, Anbieter) unter wirtschaftlichen und ökologi-schen Gesichtspunkten.

27

Anforderungen und Inhalte im Lernbereich Arbeit und Beruf Stadtteilschule (5–11) ♦ Arbeit und Beruf

Mindestanforderungen am Ende der Jahrgangsstufe 8 mit

Blick auf den mittleren Schulab-schluss

Mindestanforderungen für den ersten allgemeinbilden den

Schulabschluss

Mindestanforderungen für den mittleren Schulab schluss

Die Schülerinnen und Schüler …

… gestalten angeleitet Mahlzeiten untervorgegebenenBedingungen(unter Vorgabe eines Budgets oder zu bestimmten Anlässen),… entwickeln angeleitet Mahlzei-ten situations- und alltagsgerecht (z. B. bei notwendig gewordener Selbstversorgung für sich und andere),… entwerfen angeleitet einen Planfürdieeigenegesundheits-fördernde Ernährung (Vollwert-kost, Zwischenmahlzeiten, Diäten, Allergien, Fast Food),

… planen Ernährungsfolgen und die Zubereitung von Mahlzeiten (Zubereitungsverfahren, Hygiene-regeln, Arbeiten nach Anleitungen),

… interpretieren haushälterische Dokumentationen zur Arbeitsvor-bereitung (Rezepte, Zutatenlisten, Arbeitspläne, Gebrauchs- und Verfahrensanleitungen),

… gestaltenangeleitetPlänefür Mahlzeiten (Beschreibungen, Fotos, grafische Skizzen, Men-genangaben, Geräteeinsatz) und beziehen dabei vorgeschriebene Sicherheitsmaßnahmen ein,

… entwickeln zur Arbeitsvor-bereitung adressatengerechte Darstellungen haushälterischer Sachverhalte (Zutatenlisten, Zube-reitungsanleitung, Gebrauchs- und Verfahrensanleitungen),

… bereiten Arbeitsplatzerkundun-gen an einem geeigneten betriebli-chen Arbeitsplatz der Gastronomie vor oder organisieren einschlä-gige Ausstellungs- und Messebe-suche,

… ermitteln unter Anleitung Kos-tenfürselbsthergestellteProduk-te (Materialien und Fertigungs-zubehör, Abfall, Werkzeugabnut-zung) und stellen die Ergebnisse inPreislistendar,

… setzen sich planerisch mit Kos-ten der Lebensführung, Ausgaben und haushälterischem Handeln auseinander (Haushaltsplan, Res-sourcenmanagement),

… ermitteln die Kosten für eine Mahlzeitenfertigung durch Ange-botsvergleich (alternative Zutaten, Werkzeuge, Verfahren, Anbieter) unter ökonomischen und ökologi-schen Gesichtspunkten,

… stellen einen einfachen Fi-nanzplanfüreinschulischesPro-jekt oder einen privaten Haushalt unterBerücksichtigungdesver-fügbarenBudgetsundmitBezugauf Kauf- und Konsummuster auf,

… wählen eineeinfacheBuchfüh-rung für Taschengeld- und Haus-haltsplanung oder ein schulisches Projektaus und passen sie an spezifische Erfordernisse an,

… entwerfen exemplarische Stra-tegien für den Übergang in einen eigenen Haushalt und stellen die dabei zu erwartenden Kostenfak-toren dar,

… ermittelnihrenindividuellenLern-,Erkundungs-undBeratungsbedarf,… aktualisierenihrindividuellesKompetenzprofil(Fähigkeiten,Interessen,Ziele)unddokumentieren die Ergebnisse(Berufswahlpass/Portfolio).

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Stadtteilschule (5–11) ♦ Arbeit und Beruf Anforderungen und Inhalte im Lernbereich Arbeit und Beruf

Kompetenzbereich Handlungsfähigkeit

Mindestanforderungen am Ende der Jahrgangsstufe 8 mit

Blick auf den mittleren Schulab-schluss

Mindestanforderungen für den ersten allgemeinbilden den

Schulabschluss

Mindestanforderungen für den mittleren Schul ab schluss

Die Schülerinnen und Schüler …

… richten angeleitet Arbeitsplätze inderschulischenWerkstattein (z. B. zum Montieren, Schleifen, Löten, Bohren, Biegen) und füh-ren GrundfertigkeitenimUmgangmitMaterialien,Werkzeugen,Maschinen und Geräten sach- und sicherheitsgerecht aus,

… gestalten Arbeitsabläufe und nutzen dabei gezielt Möglichkei-ten der Arbeitsorganisati on, der Arbeitsteilung und der Teamarbeit,

… berücksichtigen während des Fertigungsprozesses tech-nische Fertigungsverfahren und ihre spezifischen Anforderungen (technische, räumliche und zeitli-che Aspekte/Berechtigungen und personale Voraussetzungen),

… nutzen technische Geräte (Bohrmaschine, Lötgeräte, Biege- und Schergeräte) in einem Fer-tigungs- oder Reparaturprozess teilselbstständig bzw. in Abhän-gigkeit vom Gefährdungspotenzial auch eigenverantwortlich,

… setzen verschiedene tech-nische Handlungsformen und -Fertigkeitenwiez.B.Herstellen,Montieren, Reparieren, Fehler suchen und Fehler beseitigen in realen Kontexten ein,

… reflektieren Arbeitsprozesse und entwickeln ggf. Handlungsal-ternativen (Flexibilität)… führen Arbeiten strukturiert, planvoll, regelgerecht und zielge-richtet durch,

… nutzen unter Anleitung Kommunikationsmittel für die Produktentwicklung(Skizzen, schriftliche Anleitungen, Plan-zeichnungen),

… wenden Kommunikationsmittel beiderProduktentwicklungund-fertigung an,

… dokumentieren die eigene oderteamgestützteProdukt-entwicklung und -ferti gung und präsentieren ihre Ergebnisse,

… stellen technische Sachverhal-te angeleitet unter Verwendung klassischer/moderner(auchdigita-ler) Medien dar.

… stellen technische Sachverhal-te adressatengerecht dar (z. B. zur Weitergabe an jüngere Schülerin-nen u. Schüler),

… verstehen Grundbegriffe tech-nischer Kommunikation wie • Maßbezeichnungen,• technischeKennzeichenundSymbole,

• Warenzeichen,• Werkzeug-undMaterialbe-

zeich nungen,• Bezeichnungentechnischer

VerfahrensowieandereimUnterrichterwor-bene Fachbegriffe und wenden sie sachgemäß an.

… überprüfendieQualitätvonArbeitsergebnissen u. a. durch Nutzung von Instrumenten und Verfahren zur• FeststellungvonQualität,• AnalysevonMängelnundFeh-

lern,• BeschreibungvonFehlerquellen,

… ergreifen Maßnahmen zur Ver-meidungundzurBehebungvonFehlern (Änderungen im Herstel-lungsprozess, Reparatur, Ersatz),

… setzen technische Geräte in einem Fertigungs- oder Repara-turprozess sachgerecht, verant-wortungsbewusst und ressourcen-schonend ein,

… reflektieren ökonomische und ökologische Zielkonflikte bei der Planung,HerstellungundNut-zungvonProduktenundDienst-leistungen.

29

Anforderungen und Inhalte im Lernbereich Arbeit und Beruf Stadtteilschule (5–11) ♦ Arbeit und Beruf

Mindestanforderungen am Ende der Jahrgangsstufe 8 mit

Blick auf den mittleren Schulab-schluss

Mindestanforderungen für den ersten allgemeinbilden den

Schulabschluss

Mindestanforderungen für den mittleren Schul ab schluss

Die Schülerinnen und Schüler …

… stellen eigenverantwortlich Regeln für eine gesundheits-förderlicheErnährungunterBe-rücksichtigung ökologischer und ökonomischer Aspekte auf,

… verstehen und gestalten das eigene Essverhalten und ernähren sich gesundheitsförderlich,

… verstehen Grundbegriffe haus-hälterischer Kommunikation wie • KennzeichenundSymbolevon

Zusatzstoffen,• Warenzeichen,• Werkzeug-undNahrungsmittel-Bezeichnungen,

• Bezeichnungenhaushaltstech-nischer Verfahren

sowieandereimUnterrichterwor-bene Fachbegriffe und wenden sie sachgemäß an,

… stellen unter Anleitung bedarfs-gerechte und vollwertige Mahl-zeiten zusammen und stellen sieunterBeachtunghygienischerBedingungenher,

… bereiten Mahlzeiten situations- und bedürfnisgerecht zu,

… organisieren und gestalten Ar-beitsabläufe im privaten Haushalt,

… erkennen in haushälterischen Entscheidungssituationen wider-sprüchliche Anforderungen und handeln reflektiert und situations-angemessen,

… gestalten unter Anleitung das eigene Konsum- und Verbraucher-verhalten aktiv und tätigen Geld-geschäfte teilselbstständig

… gestalten das eigene Konsum- und Verbraucherverhalten aktiv, nutzen einfache Formen des Zahlungsverkehrs und der Finanz-dienstleistungen und nehmen ggf. professionelle Hilfe bei Geld- und Konsumproblemen wahr,

… stellen Finanzpläne für einen privatenHaushaltunterBe-rücksichtigung verschiedener Einkommensarten und Finan-zierungsmöglichkeiten auf und nutzen einfache Formen des Zahlungsverkehrs und der Finanz-dienstleistungen,

… treffen Konsumentscheidungen informiert, reflektiert und selbstbe-stimmt,

… treffen wirtschaftliche Ent-scheidungen informiert, reflektiert und selbstbestimmt,

… dokumentieren ihre individu-ellen Fähigkeiten sowie ihre Inter-essenundZiele(Berufswahlpass/Portfolio),… schließen Lernvereinbarungen und entwickeln in Zusammen-arbeit mit dem jeweiligen schu-lischen Ansprechpartner ihren individuellenBerufs-undStudien-wegeplan,… bereiten außerschulisches LernenmitUnterstützungeigen-verantwortlich vor, … dokumentieren Anforderungs-profileunterschiedlicherBerufeund die Erfahrungen außerschuli-schen Lernens.

… nutzen Angebote innerhalb und außerhalb der Schule gemäß dem individuellen Lern-, Erkundungs- undBeratungsbedarf(Berufs-undStudienwegeplanung),… dokumentieren die Ergebnisse übersichtlich und verständlich,… werten die Ergebnisse für den ÜbergangindenBerufaus,… treffen eine begründete Ent-scheidung für einen Startberuf,… erstellenihreBewerbungsun-terlagen und realisieren die ein-zelnen Schritte für den nächsten Ausbildungsschritt rechtzeitig und zielorientiert.

… nutzen Angebote innerhalb und außerhalb der Schule gemäß dem individuellen Lern-, Erkundungs- undBeratungsbedarf,… dokumentieren die Ergebnisse der Handlungsschritte im Rahmen derBerufs-undStudienwege-planung übersichtlich und ver-ständlich… werten die Ergebnisse für den nächsten Ausbildungsschritt aus und treffen eine begründete Ent-scheidung, … erstellenihreBewerbungsun-terlagen, planen und realisieren die einzelnen Schritte für den nächsten Ausbildungsschritt ei-genverantwortlich, rechtzeitig und zielorientiert.

30

Stadtteilschule (5–11) ♦ Arbeit und Beruf Anforderungen und Inhalte im Lernbereich Arbeit und Beruf

3.2 InhalteDie Inhalte werden gem. Kap. 2.4 in kontext- und lebensweltbezogenen Lernsituationen von den Schülerinnen und Schüler erarbeitet.

Übersicht der verbindlichen Inhalte

Technik und Ökonomie

• Arbeit,ArbeitsplätzeundihreGestaltung

• TechnischesHandeln

• BeherrschungtechnischerSystemeundProzesse

• GüterproduktionfürdenEigen-undFremdbedarf

• KostenderProduktion

Haushalt und Ökonomie

• LebenundArbeitenimHaushalt

• ErnährungundGesundheit

• UmgangmitHaushalts-undHaustechnik

• NutzungundBewertungvonProduktenundProzessen

• UmgangmithaushälterischenDilemmas

• KonsumentscheidungenundVerbraucherverhalten

Berufsorientierung

• IdentitätundberuflichesSelbstkonzept

• BeruflichkeitderArbeit,Berufe

• Berufswahl

• ArbeitundBerufimWandel

• GestaltungdesÜbergangsindenBerufoderdieSekII

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Grundsätze der Leistungsrückmeldung und -bewertung Stadtteilschule (5–11) ♦ Arbeit und Beruf

4 Grundsätze der Leistungsrückmeldung und -bewertung

Die Bewertung von Schülerleistungen ist eine pädagogische Aufgabe, die durch die Lehrkräfte im Dialog mit den Schülerinnen und Schülern sowie ihren Eltern wahrgenommen wird, unter anderem  in den Lernentwicklungsgesprächen gemäß § 44, Abs. 3 HmbSG. Gegenstand des Dialogs sind die von der Schülerin bzw. vom Schüler nachgewiesenen fachlichen und über-fachlichen Kompetenzen vor dem Hintergrund der Anforderungen dieses Rahmenplans. Die Schülerin bzw. der Schüler soll dadurch zunehmend in die Lage versetzt werden, ihre bzw. seine Leistungen vor dem Hintergrund der im Unterricht angestrebten fachlichen und überfachlichen Ziele selbst realistisch einzuschätzen, Lernbedarfe zu erkennen, Lernziele zu benennen und den eigenen Lernprozess zu planen.

Die Lehrerinnen und Lehrer erhalten durch das Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern sowie ihren Eltern wichtige Hinweise über die Effektivität ihres Unterrichts und mögliche Leistungshemmnisse aus der Sicht der Gesprächspartner, die es ihnen ermöglichen, den nach-folgenden Unterricht differenziert vorzubereiten und so zu gestalten, dass alle Schülerinnen und Schüler individuell gefördert und gefordert werden.

Die Eltern erhalten Informationen über den Leistungsstand und die Lernentwicklung ihrer Kinder, die unter anderem für die Beratung zur weiteren Schullaufbahn hilfreich sind. Ebenso erhalten sie Hinweise, wie sie den Entwicklungsprozess ihrer Kinder unterstützen können.

Bereiche der Leistungsbewertung Ein kompetenzorientierter Unterricht hat zum Ziel, unterschiedliche Kompetenzen zu fördern, und erfordert die Gestaltung von Lernangeboten in vielfältigen Lernarrangements. Diese ermöglichen Schülerinnen und Schülern eine große Zahl von Aktivitäten. Dadurch entstehen vielfältige Möglichkeiten und Bezugspunkte für die Leistungsbewertung. Grundsätzlich stehen dabei die nachweislichen fachlichen und überfachlichen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler im Mittelpunkt.

Die wesentlichen Bereiche der Leistungsbewertung sind:

• das Arbeitsverhalten (z. B. Selbstständigkeit, Kooperation bei Partner- und Gruppenarbeit, Mitgestaltung des Unterrichts, Übernahme von Verantwortung für den ei genen Arbeits-prozess und Arbeitsplatz),

• mündliche Beiträge nach Absprache (z. B. zusammenfassende Wiederholungen, Kurz-referate, Vortrag von selbst erarbeiteten Lösungen, Präsentationen von selbst erarbei teten Lösungen und von Projektvorhaben und -ergebnissen, mündliche Überprüfungen),

• praktische Arbeiten (z. B. Sorgfalt, Genauigkeit und Kreativität bei der Herstellung von Pro-dukten, beim Anfertigen von technischen Zeichnungen und bei der Dokumentation von Ar-beitsprozessen und Projekten),

• schriftliche Arbeiten (z. B. Klassenarbeiten und Tests, andere schriftliche Arbeiten, schrift-liche Übungen, Protokolle, Heftführung, Arbeitsmappen, Bewerb ungsunterlagen),

• Dokumentation der Lernergebnisse und Erfahrungen an außerschulischen Lernorten (z. B. Praktika, Praxislerntag),

• Präsentationen von Erkundungen, Problemlösungen, Praxis-Lernaufgaben und Projekt(teil)-ergebnis sen.

Die Aufgaben und Aufträge für mündliche Beiträge nach Absprache, praktische Arbeiten sowie Klassenarbeiten und andere schriftliche Arbeiten sollen sich an den in Kapitel 3 dieses Rah-menplans genannten Anforderungen orientieren. Grundsätzlich ist die Bewertung des Lernpro-zesses von der Bewertung des Lernergebnisses sorgfältig zu trennen.

32

Stadtteilschule (5–11) ♦ Arbeit und Beruf Grundsätze der Leistungsrückmeldung und -bewertung

Bewertungskriterien Die Bewertungskriterien orientieren sich an den fachlichen und überfachlichen Zielen, Grund-sätzen, Inhalten und Anforderungen des Unterrichts im Lernbereich Arbeit und Beruf. Dabei ist zwischen der Bewertung von Lernprozessen und der Bewertung von Lernergebnissen zu unterscheiden.

Zu den Kriterien der Bewertung von Lernprozessen gehören u. a.:

• die individuellen Lernfortschritte,

• das selbstständige Arbeiten,

• die Fähigkeit zur Lösung von Problemen (z. B. das selbstständige Finden von Lern- und Lösungswegen durch das Gliedern in Teilprob leme, das Entwickeln von Produktideen und Arbeitsverfahren sowie von Vorrichtungen), das Entwickeln, Begründen und Reflektieren von eigenen Ideen,

• das Entdecken und Erkennen von Strukturen und Zusammenhängen,

• der angemessene Einsatz von Werkzeugen und Verfahren, von Medien und Materialien,

• die Übernahme von Verantwortung für gemeinsame Unterrichtsvorhaben,

• die Beachtung von Sicherheitsbestimmungen,

• das Eingehen auf Fragen und Überlegungen von Mitschülerinnen und Mitschülern.

Bei der Bewertung von Lernprozessen ist darauf zu achten, dass Fehler und der Umgang mit ihnen ein wesentlicher Bestandteil des schulischen Lernens und eine Lernchance sind. Fehler dürfen daher nicht negativ in die Bewertung von Lernprozessen eingehen; vielmehr soll auf einen produktiven Umgang mit Fehlern hingewirkt werden.

Zu den Kriterien für die Bewertung von Lernergebnissen gehören u. a.:

• die Angemessenheit von Lösungsansatz und Lösungsmethode. Dabei sind auch Teil lösun-gen sowie die Auswahl und Darstellung ge eigneter Lösungsstrategien angemessen zu be-rücksichtigen,

• der sichere Umgang mit Fachmethoden und -begriffen,

• die Genauigkeit und Funktionalität.

• die angemessene sprachliche Darstellung,

• die Folgerichtigkeit der Ausführungen,

• die übersichtliche Darstellung einschließlich der ästhetischen Gestaltung. 

Die Lernbereichskonferenz „Arbeit und Beruf“ legt die Kriterien für die Leistungsbewertung im Rahmen der Vorgaben dieses Rahmenplans fest. Sie sind auf den Entwicklungsstand der Schülerinnen und Schüler abzustimmen; dabei sind die Schülerinnen und Schüler mit höherer Jahrgangsstufe zunehmend einzubeziehen.

Die Lehrerinnen und Lehrer machen die Kriterien ihrer Leistungsbewertung gegenüber den Schülerinnen und Schülern sowie ihren Eltern transparent.

Bewertung von Lernprozessen

Bewertung von Lernergebnissen