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BIO- INGENIEURWESEN studieren STUDIUM BERUFSBILD ERFAHRUNGSBERICHTE PRAKTISCHE INFORMATIONEN

BIO- - TU Dortmund€¦ · Bioi ngenieurwesen der Fakultät Bio- und Chemieingenieurwesen (BCI) der TU Dortmund vor. Jan, Michaela und Frederik haben Bioingenieurwesen an der Fakultät

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BIO-

INGENIEURWESENstudieren

STUDIUM

BERUFSBILD

ERFAHRUNGSBERICHTE

PRAKTISCHE INFORMATIONEN

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Bioingenieurwesen studieren – Wo beginnen?

? Wie fi nde ich den richtigen Studienplatz?

Was kommt nach dem Abi? Welches Studium ist das richtige? Unter über 7.000 Bachelor-studiengängen allein in Deutschland den pas-senden zu fi nden, ist die erste Herausforde-rung. Erst danach folgt die Wahl des Studien-ortes. Denn: Die Stadt Ihrer Wahl können Sie spätestens nach fünf oder sechs Jahren, die Sie bis zum Masterabschluss brauchen, wie-der verlassen, der Beruf aber wird Sie höchst-wahrscheinlich ein Leben lang begleiten.

Hilfe zur passenden Studienwahl bieten Selbsttests im Internet, wie zum Beispiel der StudiFinder NRW. Mit dem Online-Self-As-sessment-Test können Sie Ihre fachlichen Neigungen, berufl ichen Interessen, Arbeits-haltungen und persönlichen Stärken abche-cken und erhalten Empfehlungen zu passen-den Studiengängen.

Gut ist es darüber hinaus, sich über ein umfassenderes Angebot an Studiengängen zu informieren, die zu Ihrem Testergebnis passen könnten, und diese dann in ihrem pro und contra zu vergleichen. Hier helfen Studi-enmessen, wie zum Beispiel die Einstieg-Mes-

Auf den folgenden Seiten stellen wir die Studiengänge Bachelor und Master of Science Bio ingenieurwesen der Fakultät Bio- und Chemieingenieurwesen (BCI) der TU Dortmund vor. Jan, Michaela und Frederik haben Bioingenieurwesen an der Fakultät BCI studiert, die in Lehre und Forschung zu den größten und erfolgreichsten Europas zählt. Sie berichten (ab Seite 9), was sie heute in ihrem Beruf machen. Wie viele andere Bioingenieurinnen und

-ingenieure helfen sie dabei, die kleinen und großen Probleme der Welt zu lösen. Ob es um sau-bere Wäsche oder um sauberes Wasser geht, um saubere Luft oder um Farbe, Kosmetik, Me-dizin, Dünger oder neue Energien – Bioingenieurinnen und Bioingenieure sind dabei! Mit die-sem Heft möchten wir Ihre Studienwahl unterstützen. Bitte sprechen Sie uns an, wenn Sie noch mehr Fragen haben. Wo dazu Gelegenheit ist, steht auf der nächsten Seite.

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se oder Internetdatenbanken wie der Hoch-schulkompass. Wie man Studiengänge, die sich vielleicht sehr ähneln, genau vergleichen kann, wird in dieser Broschüre unter den FAQs auf Seite 16 erläutert.

Den passenden Studienort können Sie am besten mit einem persönlichen Besuch her-ausfi nden. Jede Universität bietet Studien- Infotage, Tage der offenen Tür oder ähnliche Einstiegshilfen. So lässt sich schnell erken-nen, ob das Umfeld passt und die Atmosphäre stimmt. Es ist eben ein Unterschied ob Groß- oder Kleinstadt, ob Süd- oder Norddeutsch-land, ob Massenuniversität oder kleine Hoch-schule – all diese Faktoren können Ihren Stu-dienerfolg maßgeblich beeinfl ussen.

Bioingenieurwesen studieren?Mögen Sie Mathe? Interessiert Sie Technik? Gehören Chemie oder Biologie zu Ihren Lieb-lingsfächern? Würden Sie sich begeistert mit dem Thema „Wasserstoffproduktion mit Al-gen“ beschäftigen? Knobeln Sie, wenn es sein muss stundenlang, an der Lösung einer Auf-gabe und wollen Sie in Ihrem späteren Beruf etwas Sinnvolles leisten? Dann halten Sie mit dieser Broschüre zum Bioingenieurwesen vielleicht den Schlüssel zu einem spannenden Studium und ebenso erfolgreichen Berufsle-ben in der Hand. Ein sicherer und gut bezahl-ter Arbeitsplatz wartet sehr wahrscheinlich auf Sie, denn immer noch fehlen unserem Land viele Ingenieurinnen und Ingenieure.

Welche berufl ichen Möglichkeiten habe ich?

? Bioingenieurinnen und Bioingeni-eure setzen Erkenntnisse der Bio-

wissenschaften in technische Anwendungen um. In den letzten Jahrzehnten kam es in der Biochemie und der Molekularbiologie zu bahn-brechenden Entdeckungen, die inzwischen zu völlig neuartigen Produkten und Verfahren ge-führt haben. Die beeindruckende Entwicklung in den Life Sciences wird sich auch in Zukunft fortsetzen, darum suchen Industrie und For-

schung Bioingenieure/-innen in nennenswer-ten Zahlen, sowohl die „big names“ als auch innovative mittelständische Unternehmen oder Startups. Dortmund selbst entwickelt sich zu einem wichtigen Biotechnik-Stand-ort in Nordrhein-Westfalen: Über 20 Unter-nehmen aus Biomedizin, Bio-IT oder Proteo-mics fi nden sich allein im Technologiepark di-rekt neben der TU Dortmund. Und natürlich braucht nicht nur Nordrhein-Westfalen qua-lifi zierten Nachwuchs, sondern der Bedarf steigt in ganz Deutschland.

Wollen Sie mehr über das Studium Bioingenieurwesen wissen?Vielfältige Angebote für die Studienorientierung und -beratung können helfen, Ihren Studien-wunsch zu klären. Sie fi nden Ansprechpartner/-innen der Fakultät BCI auf verschiedenen Studienmessen, z.B. der Einstieg-Messe (in Köln und Dortmund), den „Dortmunder Hoch-schultagen“, bei Aktionswochen wie „Hamm bildet“ oder dem „Tag der Chemie“ und auch auf den Berufsinformationstagen der großen Schulen im Umkreis.Vor Ort an der TU Dortmund gibt es meist im Frühjahr und Herbst die Studien-informationstage mit Vorträgen, Laborbesichtigungen und einem Info café. Bei Schülerpraktika, bei der „SchnupperUni“ oder bei „DoCampIng“ und na-türlich auch in individuellen Gesprächen mit der Studienberatung können Sie den Studiengang näher kennenlernen. Alle Veranstaltungen werden auf der Facebook-Seite und der Webseite der BCI angekündigt.

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Bioingenieure/-innen fi nden Einsatzmög-lichkeiten auch in angrenzenden Industrie-zweigen wie der Umwelt- und Energietechnik, dem Anlagenbau, der Pharma- oder Lebens-mitteltechnik, in der Forschung oder in öf-fentlichen Einrichtungen.Wenn Sie heute mit dem Studium fertig wären, würden Sie wahrscheinlich in einer der gro-ßen Internetjobbörsen nach einem Arbeits-

platz suchen. Probieren Sie es aus, mit Stich-wörtern wie: Biotechnik, Verfahrenstechnik oder Bioingenieurwesen.

Sie werden staunen, wie viele offene Stel-len es gibt und wie viele unterschiedliche Möglichkeiten, in Ihrem Beruf etwas Sinnvol-les zu leisten.

Jan, Michaela und Frederik haben Bioingenieurwesen in Dortmund studiert. Was sie heute da-mit machen, lesen Sie ab Seite 9.

Nach dem Studium können Sie… ■ als Verfahrensingenieur/-in in der Pharma-, Kosmetik-, Lebensmittel-, Bio- oder Che-

mieindustrie: neue Verfahren entwickeln und bestehende verbessern. ■ als Projektingenieur/-in bei einem Global Player oder einem Ingenieurbüro: Apparate,

Anlagenteile oder ganze Anlagen fü r die Bio- und Chemietechnik entwickeln. ■ als Ingenieur/-in oder Wartungsmanager/-in im Anlagenbau: Anlagen bauen, betreiben

und instand halten. ■ als Produkt- oder Vertriebsingenieur/-in – als Spezialist/-in fü r ein ganz bestimm-

tes Produkt oder Verfahren: Kunden ü ber Produkteigenschaften beraten und Produkte verkaufen.

■ als Leiter/-in der Marketingabteilung in einem Biotechnikunternehmen oder sogar als dessen Manager/-in: im Management oder Marketing arbeiten.

■ als Dozent/-in oder Professor/-in: an Unis, Hochschulen oder Fachhochschulen in Lehre und Forschung tä tig sein.

■ im Patentbü ro oder im Patentamt als Gutachter/-in, fü r den TÜ V als Prü fer/-in fü r An-lagensicherheit oder im Arbeitsschutz in Unternehmen: in der Dokumentation, im Prü f- und Sicherheitswesen, im Arbeitsschutz oder im Patentwesen arbeiten.

Jan Caßens: „Mit den neuen Verfahren, die ich erarbeite, wird viel Ener-gie eingespart.“

Michaela Singler: „In or-ganischen Abfällen ste-cken viele Wertstoffe, die müssen wir bestmöglich nutzen. Es macht Spaß, daran zu arbeiten.“

Frederik Fritzsch: „Bioingenieurwesen ist die perfekte Mi-schung aus Technik und Naturwissenschaft.“

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Was spricht für die Fakultät BCI in Dortmund?

? Ein zukunftsweisender, interdisziplinärer, praxisorientierter Studiengang.

Das Studium des Bioingenieurwesens bereitet auf einen Beruf vor, der maßgeblich zum wis-senschaftlichen und technischen Fortschritt beiträgt. Die Fakultät BCI, eine der größten und erfolgreichsten Europas, steht für eine exzellente, forschungsnahe, interdisziplinä-re Ausbildung. Das Studium umfasst die gan-ze Breite des Verfahrensingenieurwesens. Ein vielfältiges Wahlfachangebot ermöglicht allen Studierenden darüber hinaus, ihr eigenes Pro-fi l zu entwickeln. Auf dieser Basis bietet der Abschluss an der Fakultät BCI exzellente Be-rufschancen in allen Bereichen des Bioinge-nieurwesens. Ob chemische Industrie, phar-mazeutische oder Biotechnologie, Lebens-mitteltechnologie oder Umwelt- und Energie-technik: Dortmunder BCI-Absolventen/-innen sind überall hoch angesehen.

Die Fakultät BCI ist für Sie da.Mit zirka 250 Studierenden pro Jahrgang ist die Fakultät BCI eine große und trotzdem

„übersichtliche“ Fakultät, an der Sie nicht bloß eine Nummer sein werden. Unsere Ko-

ordinatorin für Lehre und Studium, das Team der Studienberatung sowie eine aktive Fach-schaft kümmern sich um Sie. Als Ersti haben Sie die Möglichkeit, sich in der O-Phase und der Veranstaltungsreihe doing (mehr dazu ab Seite 13) sowie auf der Ersti-fahrt zu orientieren, den Unibetrieb und Ihre Mitstudierenden kennenzulernen. Später profi tieren Sie von der individuellen Betreu-ung für Auslandsaufenthalte an einer unserer Partneruniversitäten.

Garantierte Qualität der Lehre.Die Fakultät BCI legt großen Wert auf die Qua-lität der Lehre. So werden alle Pfl ichtver-anstaltungen von den Studierenden bewer-tet, denn ihr Mitspracherecht ist selbstver-ständlich in der Fakultät BCI. Die Kommissi-on für Lehre und Studium überprüft in jedem Semester die Ergebnisse dieser Evaluation. Bereits 2008 wurden mit dem Zehn-Sterne-Service verbindliche „Serviceregeln“ gegen-über Studierenden festgelegt. Sollte trotz-dem einmal etwas nicht so gut laufen, sorgt das Beschwerdemanagement für Verbesse-rungen. Für ihre ausgezeichnete Arbeit er-hielt die Fachschaft BCI den Lehrpreis der TU Dortmund.

Der Campus der TU Dortmund.

Fakultät Bio-und Chemieingenieurwesen

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Hoch angesehen bei den Arbeitgebern.25 Prozent der in den letzten Jahren einge-stellten Ingenieure/-innen der BAYER AG ha-ben ihr Studium an der Fakultät BCI abge-schlossen. Aber auch bei vielen anderen Ar-beitgebern genießen Absolventen/-innen ein hohes Ansehen, an der Fakultät BCI studiert zu haben steht für Qualität.

Im Ruhrgebiet.Das Ruhrgebiet, 2010 zur Kulturhauptstadt Europas gekürt, ist in Aufbruchstimmung. Dortmund hat heute mehr zu bieten als su-per Fußball und leckeres Bier. Die gesamte Region ist im Wandel und mittendrin befi ndet sich die TU Dortmund als antreibende Kraft. Im angrenzenden Technologiepark arbeiten rund 300 Unternehmen, darunter viele Start-ups, deren erste Schritte die TU Dortmund als

„Gründeruni“ förderte. Hier gibt es immer wie-der Jobs für BCI-Studierende – schon wäh-rend des Studiums und natürlich danach.

Im Ruhrgebiet zu studieren bedeutet auch, von der hervorragenden Infrastruktur einer der reichsten Kulturlandschaften mit einem riesigen Unterhaltungsangebot zu profi tieren, mit dem Semesterticket in ganz NRW kos-tenlos mobil zu sein, preisgünstig zu wohnen

und einzukaufen. Super Kneipen und coole Clubs, eine lebendige Theater- und Musiksze-ne, Parks zum Chillen – in Dortmund lebt es sich gut. Die Menschen sind hilfsbereit, offen und tolerant, denn das Ruhrgebiet ist schon lange ein „melting pot“. Hier fi nden alle An-schluss, auch die Zugereisten unter den vie-len Mitstudierenden aus dem Ruhrgebiet, die einen Studienplatz in der Nähe ihrer Familie, ihrer Freunde oder ihres Sportvereins wählen.

Noch viel mehr.Zeitgemäße Labor- und EDV-Ausstattung, hoch angesehene und weltweit gut vernetzte Forschung, gute Studienorganisation und studentische Mitspracherechte, hervorra-gende Möglichkeiten für ein Auslandsstudi-um, leckeres Mensaessen, ein umfangreiches Sportangebot …

Noch Fragen offen? Dann schauen Sie sich im Film an, was Dortmunder BCI-Studie-rende dazu sagen.

Die Bibliothek ist der Ort zum konzentrierten Lernen.

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Erst die Pfl icht und dann die Kür

! Bachelor of ScienceIm siebensemestrigen Bache-

lor-Studium werden neben der allgemeinen Einfü hrung in die Biotechnologie zunä chst vor allem die notwendigen Grundlagen der Ma-thematik, Physik und Technischen Mechanik, der Anorganischen und Organischen Chemie, der Biochemie und Molekularbiologie, der Mi-krobiologie und Gentechnik, der Thermodyna-mik, Strö mungsmechanik und der Transport-prozesse vermittelt.

Wichtig fü r die meisten Fächer ist die Mathematik.

Hierauf aufbauend folgen Lehrveranstal-tungen zu den spezifi schen Fachgebieten des Bioingenieurwesens, z.B. Verfahrens-technik, Bioreaktionstechnik, Apparatebau, Prozessdynamik, -regelung und -gestaltung. Hinzu kommen Vertiefungsveranstaltungen, wä hlbar je nach Interesse.

Welche Inhalte die einzelnen Kurse vermit-teln und welchen Zeitaufwand sie beanspru-chen, erfahren Sie hier auf Seite 8 bzw. un-

serer Webseite. Die Studienverläufe sind mit dem Modulhandbuch verlinkt, in dem Sie In-formationen über die einzelnen Fächer fi nden.

Die erworbenen theoretischen Kenntnisse werden in Praktika gefestigt und in der Grup-penarbeit im Rahmen einer Anlagenplanung praktisch angewandt. Nach der Bachelorarbeit ist das be-rufsqualifi zierende Bachelor-Studium abgeschlossen.

Master of ScienceDas dreisemestrige Master-Studium ist for-schungsorientiert und soll zur wissenschaft- lichen Arbeit befä higen. In den ersten beiden Semestern werden neben den Pfl icht- auch Vertiefungsveranstaltungen angeboten, mit denen Sie sich nach dem breit ausgerichte-ten Bachelor-Studium jetzt individuell profi -lieren kö nnen. Fast 100 Veranstaltungen der verschiedensten Fachgebiete stehen zur Aus-wahl, z.B. Bio-, Pharma- oder Mikroverfah-renstechnik, in Materialwissenschaft, Ther-modynamik, Modellierung und Simulation. Mit Ihrer Masterarbeit im dritten Semester ge-

Die Fakultät BCI.

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winnen Sie Einblick in eines der ü ber 100 For-schungsprojekte, an denen derzeit in Dort-mund gearbeitet wird. Enzymaufreinigung, Pathway-Engineering, Biokatalysatorentwicklung, Entwicklung in-novativer Bioprozesskonzepte, Einzelzell-Analytik, Regulation in katalytisch aktiven

Biofi lmen, pharmazeutische Biotechnolo-gie, pharmazeutische Technologie und Ver-fahrenstechnik, Mikrobiologie, Mikroreakti-onstechnik, intelligente und Nanomaterialien, Modellierung und Optimierung ..., die Liste der aktuellen Forschungsthemen ist lang.

Höhere Mathematik I

SEMESTER SEMESTER1 2 3 5 6 74 1 2 3

Physik

Einführung in die Biotechnologie

Technische Mechanik

Allgemeineanorganische Chemie

Höhere Mathematik II

Organische Chemie

Technisches Englisch

Höhere Mathematik IIIa

Studium Fundamentale

Biochemie-Molekularbiologie

Thermodynamik I

Mikrobiologie und Gentechnik

Grundkompetenzen BIW

Strömungs- undTransportprozesse BIW

Verfahrenstechnik

Thermodynamik II

Werkstoffkunde BIW

Prozessdynamik undProzessautomatisierung

BIW-Praktikum

Vertiefungen

Bioreaktionstechnik I

Prozessgestaltung

Apparatetechnik

Bachelorarbeit

BACHELOR MAS TERLeistungs-

punkteLeistungs-

punkte

9

11

7

7

9

9

9

2

5

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9

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Gruppenarbeit 10

Industriepraktikum 12

Bioprozesstechnik *

Molekulare Biotechnik 1 *

Verfahrenstechnik 2 **

Prozess Performance Optimization **

Pharmaverfahrenstechnik **

Analytik und Qualitätssicherung **

Wahlfächer

Masterarbeit

6

6

8

5

7

7

26 - 29

30

* = Pflichtmodule ** = Wahlpflichtmodule

3 aus 4

Empfohlener Studienverlaufsplan.Das Bachelor-Studium kann nur im Wintersemester begonnen werden.

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Jan Caßens: Knobeln für den Klimaschutz

Bei der Herstellung von chemischen Pro-

dukten wird viel Strom ver-braucht. Den Energieverbrauch zu senken und natürlich auch mit allen anderen Ressourcen verantwortungsvoll umzugehen ist daher weltweit ein wichtiges Thema. Hier einzusparen bringt gleich mehrfachen Nutzen: Es nutzt dem Unternehmen, weil es Kosten senkt, damit den Ar-beitnehmern, weil ihre Arbeits-plätze sicher bleiben und es nutzt der Umwelt. Prozesse so zu optimieren, dass Ressourcen und Energie effi zienter genutzt werden, ist eine wichtige Aufga-be vieler Ingenieurinnen und In-genieure, auch die von Jan Caßens.

Effi ziente Verfahren verbessern den UmweltschutzJan hat in Dortmund Bioingenieurwesen stu-diert und sorgt bei einem der größten deut-schen Chemieunternehmen unter anderem da-für, dass bei der Herstellung von chemischen Produkten die Energie effi zient eingesetzt wird. Sein Unternehmen produziert zum Beispiel Produkte für die Erzeugung und Speicherung von regenerativen Energien, aber auch für die Pharma- und Lebensmittelindustrie.

Mit den neuen Verfahrensansätzen, die Jan erarbeitet, wird auch zukünftig viel Energie eingespart.

„Meine Idee ist es, Energie, die in einem Teil eines Prozesses anfällt, für andere Teile des Prozesses zu nutzen. Wir Ingenieure sagen dazu ‚Energieintegration‘. Durch Energieinte-gration lässt sich der gesamte Energiebedarf für den Prozess verringern.“

Ingenieur sein heißt im Team arbeitenJan knobelt gern an technischen Lösungen.

„Aber das Knobeln ist nur eine Seite meiner Ar-beit. Ich werde auch dabei sein, wenn das neue Konzept von der Planung in die Realität umge-setzt wird. Erst in der Praxis zeigt sich letztlich, dass meine Idee wirklich zu hundert Prozent funktioniert. Die Zusammenarbeit mit den Kol-leginnen und Kollegen im Team ist eine span-nende Sache. Dort bekomme ich Anregungen

Jan an seinem Arbeitsplatz. (Foto: EVONIK Industries)

Am Schreibtisch knobelt Jan neue Konzepte aus. (Foto: EVONIK Industries)

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und Rückmeldungen zu meinen Konzepten. Mit der Energie, die wir sparen werden, leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz

und tragen dazu bei, die natürlichen Ressour-cen zu schonen.“

Michaela Singler:

Mit Frittenfett Auto fahren und Zimmer beleuchten

Schon während ihres Studiums in Dortmund traf Michaela Singler

auf viele Frauen, die das Bioingenieurwesen zu ihrem Beruf machen, auch wenn sonst in anderen Ingenieurfächern Frauen meist in der Unterzahl sind.

„Mathe, Bio und Chemie habe ich in der Schule gern gemacht und ich war schon im-mer technikbegeistert. Bioingenieurwesen zu studieren lag da nicht fern. Ich wollte auch mithelfen, unsere Umwelt zu bewahren. Es ist toll, dass ich das jetzt in meiner täglichen Ar-beit kann.“

Raus in die PraxisWährend die meisten Mitstudierenden nach dem siebensemestrigen Bachelor auch noch den Master machten, zog es Michaela schon weg von der Unibibliothek hinaus ins wahre Leben. Heute arbeitet sie in einem Unterneh-

men, das organische Produkte und Abfall-stoffe verwertet.

„Natürlich habe ich zum Studienbeginn nicht gedacht, dass ich im weitesten Sinne mal in der Abfallbranche arbeite. Aber es ist so spannend! Ich konnte es am Anfang selbst kaum glauben, wie viele Wertstoffe im Abfall stecken. Wir können es uns nicht mehr leisten, diese zu verschwenden. Meine Arbeit als In-genieurin besteht z. B. darin neue Verfahren zu fi nden, die Wertstoffe zu isolieren und sie möglichst effektiv zu verwerten.“

Aus Frittenfett Biogas zu machen, oder or-ganische Abfälle zu verbrennen und damit Strom zu gewinnen, ist heutzutage nichts Neues mehr. Aber die bestehenden Verfahren können immer verbessert werden. Möglich-keiten dafür zu fi nden und ins Unternehmen zu bringen ist eine der Aufgaben von Michaela. .

Michaela in ihrem Büro. (Foto: SARIA Bio-Industries GmbH & Co. Verwaltungs- und Beteiligungs KG)

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Ideen entstehen nicht am ,grünen Tisch‘Frisch von der Uni gekommen, kennt sie die aktuelle Technik und Wissenschaft, aber sie entwickelt ihre Ideen nicht am ‚grünen Tisch‘, sondern zum großen Teil vor Ort. „Meine Ar-beit mache ich nicht nur am PC oder in Mee-tings, sondern ich spreche auch mit den Leu-ten aus der Produktion. Ingenieurarbeit ist nicht nur Kopfarbeit, das gefi el mir schon an der Uni.“

Geht es in Michaelas Arbeit zum ei-nen darum, Verfahren zu optimie-ren, z. B. die Produktausbeute in einem bestimmten Prozess zu er-höhen, prüft sie zum anderen aber auch ganz neue Verfahren. Ein be-stimmter Prozess zur Gewinnung neuer höherwertiger Produkte, der bislang noch nie realisiert wurde, oder verbesserte technische Mög-lichkeiten zur Steigerung des Wer-tes aktueller Produkte zu erarbei-ten, damit beschäftigt sie sich.

„Was mir an meiner Arbeit gut gefällt? Dass ich in einem eher kleineren Un-ternehmen nicht als hochspezialisierte Ex-pertin für ein begrenztes Fachgebiet zustän-dig bin, sondern ganz unterschiedliche Aufga-ben betreue, von der Idee bis zur Umsetzung. Ich komme viel rum, ich mache eine sinnvolle Tätigkeit und außerdem das, was ich am bes-ten kann. Bioingenieurin ist ein Traumberuf.“

Frederik Fritzsch: Forschen für die Gesundheit

Frederik Fritzsch hat an seinem Arbeitsplatz eine perfekte Mi-

schung von Technik und Naturwissenschaft gefunden, genau die beiden Bereiche, die sei-nerzeit auch seinen Studienwunsch als Bioin-genieur begründeten. Frederik arbeitet in ei-nem Unternehmen, das seit über 20 Jahren Produkte und Services für die Pharma- und Medizinforschung entwickelt. Gemeinsam mit weltweit über 1.300 Fachleuten entwickelt er Geräte für die Grundlagenforschung in der Im-munologie, Stammzellenforschung, Neuro-wissenschaft und Krebsforschung.

Frederik muss es genau wissen„Wir sind Spezialisten auf dem Gebiet der ma-gnetischen Zellseparation. In der medizini-schen Forschung ist es oft wichtig, sehr ge-nau zu wissen, wie einzelne Zellen, z. B. im Blut zirkulierende Krebszellen oder Stamm-zellen funktionieren. Zellen treten jedoch im-mer in Verbänden auf, aus denen sie deshalb separiert werden müssen. Früher war dazu langwierige Laborarbeit nötig. Mit der fort-schreitenden Entwicklung der Mikrotechno-logien können wir heute Separationsprozesse zur Einzelzellsortierung auf kleinstem Raum automatisch erledigen. Dazu haben wir spe-zielle Einwegartikel entwickelt, die die Pro-zesse kostengünstiger, schneller und siche-rer machen.“

Und hier müssen sich die Ideen bewähren. (Foto: SARIA Bio-Industries GmbH & Co. Verwaltungs- und Beteiligungs KG)

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Frederik im Labor. (Foto: Miltenyi Biotec)

Frederiks Arbeitgeber hat das Know-how um viele verschiedene Zelltypen isolieren zu können. „Das Isolieren geschieht mit Re-agenzien, die sich immer nur an einen ganz bestimmten Zelltyp binden. Die Separati-on funktioniert magnetisch und/oder mithil-fe spezieller Farbstoffe. Unsere Geräte sepa-rieren viele Millionen Zellen auf einen Streich; die neuen Mikroventilentwicklungen sortieren über 10.000 Zellen pro Sekunde einzeln.“

Die ganze fachliche Breite kennenAls Entwicklungsingenieur bringt Frederik Kenntnisse aus vielen Fachbereichen zusam-men - und genau das macht ihm Spaß. Ther-modynamik, Strömungsmechanik, Material-wissenschaft, Softwaretechnik, Biologie - all das spielt fachlich eine Rolle. Aber er könnte in seiner Arbeit nicht erfolgreich sein, wäre er nicht auch ein Vollblut-Teamplayer und fi t in Arbeitsorganisation und Projektmanagement.

„Immer den Überblick behalten, ist gar nicht so einfach, denn ich habe meist viele Bälle in der Luft, die Aufgaben sind komplex und die aktive Kommunikationsarbeit ist ex-trem wichtig. Zu unseren Teams gehören Na-tur- und Ingenieurwissenschaftler/-innen, Spezialisten/-innen aus der Softwaretechnik und Elektronik, aber auch Produkt- oder Mar-ketingfachleute und andere Fachgebiete. Mit meiner Arbeit trage ich dazu bei, dass wir alle am gleichen Strang ziehen, damit am Ende das gewünschte Produkt entsteht.

Wissen, was die Kunden/-innen wollen„Natürlich muss sich ein Produkt vermark-ten lassen, d.h. unsere Kunden/-innen müs-sen einen Nutzen erkennen, wenn sie es kau-fen. Dazu muss ich wissen, wie ihre tägliche Arbeit aussieht, was sie bewegt und welchen wesentlichen Herausforderungen sie sich ge-genüber sehen. Wenn ein neues Gerät diese Wünsche umsetzt, dann erleichtern, verein-fachen und beschleunigen wir die Arbeit un-serer Kunden/-innen. Ich bin stolz darauf, mit meiner Arbeit einen Beitrag für eine bessere Gesundheit der Menschen zu leisten.“

Teamqualitäten sind wichtig für den Erfolg. (Foto: Miltenyi Biotec)

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Der Weg ins Studium

! NC und EinschreibungZulassungsbe-

schränkungen werden jähr-lich neu geregelt. Genaue In-formationen erhalten Sie auf den zentralen Webseiten der TU Dortmund.

Ist der Studiengang Bioingenieurwesen zu-lassungsbeschränkt, muss die Bewerbung mit möglichst vollständigen Unterlagen bis zum 15. Juli online erfolgt sein. Einzelne Nachrei-chungen von Dokumenten sind bei terminge-rechter Onlinebewerbung möglich.

Gibt es keine Beschränkung, können Sie sich bis kurz vor Beginn des Semesters online einschreiben. In diesem Fall wird Ihnen keine Zulassung mehr zugeschickt, sondern Sie gehen einfach zum Se-mesterbeginn an die Universi-tät. Tipp: Nehmen Sie vorher an den Vorkursen und der O-Phase teil.

VorkurseWollen Sie einen möglichst reibungslosen Stu-dienstart? Liegt Ihr Abi schon eine Weile zu-rück? Dann empfehlen wir Ihnen den Besuch der von verschiedenen Fakultäten angebote-nen Vorkurse, insbesondere den in der Mathe-

matik. Die Vorkurse frischen Ihre Kenntnisse auf und füllen mögliche Lücken. Außerdem: Ihnen weht schon Campusluft um die Nase, Sie gewöhnen sich an das Lerntempo der Uni-versität und können erste Kontakte zu Mitstu-dierenden knüpfen. Zu den Vorkursen ist keine Zulassung, nur eine Anmeldung nötig.

Die Anmeldetermine für den Mathe-Vor-kurs fi nden Sie auf den Webseiten der Fakul-tät Mathematik.

O-Phase In der von der Fachschaft organisierten Ori-entierungsphase lernen Sie Ihre künftige Fa-kultät schon vor dem offi ziellen Vorlesungs-beginn kennen. Studierende höherer Semes-ter erzählen wie der Unialltag läuft, was zum Studienstart wichtig ist und welche Hilfen es bei Problemen gibt. Keine Studienfrage bleibt unbeantwortet. Und trocken ist die O-Phase überhaupt nicht: Gemeinsame Event-Besu-che und Partys helfen beim Einleben ins neue Studi-Leben.

■ Wo ist meine Vorlesung? ■ Wie melde ich mich in der Bibliothek an? ■ Was ist eine Fachschaft? ■ Wie kriege ich mein Semesterticket? ■ Wo gibt es die besten Pommes auf dem

Campus?

Gemeinsam lernt es sich leichter.

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doingDie ersten Semester sind kein Zuckerschle-cken. Deshalb bietet die Fakultät BCI ihren Er-stis jede Menge Unterstützung an. Studentisch geleitete Zusatzübungen, eine Gruppenarbeit im ersten Semester und die Veranstaltungs-reihe doing helfen, sich im Unialltag schnell zu-recht zu fi nden.

Bei doing geht es z.B. darum, Anfängerfehler zu vermeiden, Lernpensum und Zeitmanage-ment an der Uni zu meistern und sich auf Klau-suren richtig vorzubereiten. Auch hier darf der Spaß nicht fehlen. Der Glühwein-Ausschank und die Exkursion zur FIEGE-Brauerei gehören seit Jahren zum festen Programm.

Grau ist alle Theorie

Das Vorpraktikum – schon vorher Praxisluft schnuppern

Gut, wenn Sie sich vor Ihrem Studium in einem Industriebetrieb umgesehen haben. Dann wis-sen Sie aus eigener Erfahrung, wie sich unter-schiedliche Werkstoffe anfassen, wie man sie bearbeitet und welche grundlegenden Me-thoden der Arbeitsorganisation es gibt. Das Grundpraktikum ist keine Pfl icht und verbes-sert nicht Ihre Chancen auf einen Studienplatz.

Es hilft Ihnen aber, sich in einem industriellen Umfeld zu orientieren.Wir empfehlen ein achtwöchiges Grundprakti-kum vor dem Studium. (Acht Wochen am Stück sind am besten, aber Sie können die Zeit auch teilen.) Lassen Sie sich ein Zeugnis über Ihre Tätigkeit geben, das kann später bei der Bewer-bung fürs Industriefachpraktikum nützlich sein.

Ein Viertel der Studienzeit wird im Labor verbracht.

Studienstart – Erstis schicken ihre Wünsche zum Himmel.

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Praktika im StudiumWie funktioniert eine Pumpe? Wann zerfällt ein Kristall? Welche Reaktortypen gibt es? Ingenieure/-innen sitzen nicht im Elfenbein-turm, sondern müssen ihre Ideen in der Praxis erproben und umsetzen.

Das beginnt bereits im Studium, auch hier wird nicht nur Theorie gepaukt. Etwa ein Viertel Ihrer Studienzeit verbringen Sie in den moder-nen Laboren der Fakultät BCI.

Die Versuche helfen, die in den Vorlesungen behandelten Themen besser zu verstehen. Sie vermitteln zunächst grundlegendes Wissen der Ingenieur- und Naturwissenschaften und wer-den Ihnen im fortschreitenden Studium den neuesten Stand der Technik nahebringen.Praktika gibt es ab dem zweiten Semester

bis zum Ende des Studiums in den Veranstaltungen Che-mie, Physik, in der Thermody-namik und allen Fächern der Verfahrenstechnik.

Industriefachpraktikum In der letzten Phase des Studiums absol-vieren Sie ein mehrwöchiges Fachprakti-kum in einem typischen Arbeitsgebiet des

Bioingenieurwesens.Das Industriefachpraktikum ist eine wichtige und ergänzende Bereicherung des an der Uni-versität erworbenen Wissens.

Praktika in modernen Laboren der Fakultät BCI vertiefen die theoretischen Kenntnisse.

Ein Versuch ist besser als tausend Worte.

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FAQ

? Biologie oder Bioingenieurwesen? Was ist der Unterschied?

Das Bioingenieurwesen bildet Ingenieure/ -in-nen aus, die sich mit der Verfahrenstechnik, ins-besondere mit biologischen Verfahren ausken-nen. Hier geht es um industrielle Anwendungen der Biowissenschaften, es sollen nutzbare Zwi-schen- oder Endprodukte für den täglichen Ge-brauch erzeugt werden. Biologen/-innen hinge-gen sind Naturwissenschaftler/-innen. Sie be-schäftigen sich mit Botanik, Zoologie oder Mi-krobiologie und beobachten Fortpfl anzung,

Entwicklung und Veränderung von Lebewesen. Dazu untersuchen sie Tiere und Pfl anzen, Mi-kroorganismen und sogar den Menschen. Ob und wie aus ihren Erkenntnissen industrielle Anwendungen entstehen, steht nicht im Mittel-punkt ihrer Tätigkeit. Vergleichen Sie Studien-inhalte und Schwerpunktsetzung der Fä cher in den beiden Studiengä ngen wie in der nä chsten Frage beschrieben, dann erkennen Sie die Un-terschiede genauer.

? Ich habe mehrere Studiengänge gefunden, die sich ähneln.Wie kann ich sie genauer vergleichen?

Um einen Studiengang genau zu prüfen, schau-en Sie sich zunächst den Studienverlauf an. Für Bachelor- und Masterstudiengänge Bioingeni-eurwesen der Fakultät BCI fi nden Sie die Ver-läufe auf Seite 8 dieser Broschüre. Für mehr Details brauchen Sie ein Modulhandbuch. Es ist in der Regel auf der Webseite der Hochschu-le verfügbar und enthält alle wichtigen Informa-tionen, z.B. die Beschreibungen der Lehrinhal-te, und Angaben dazu, wann eine Veranstaltung läuft, oder wie umfangreich sie ist.

Vergleichen Sie die Studieninhalte der ein-zelnen Veranstaltungen genau. Höhere Mathe-matik fi nden Sie sicher in vielen Studiengängen, trotzdem können die Inhalte variieren.

Wichtig ist weiterhin, wie intensiv die ein-zelnen Fächer gelehrt werden. Den Umfang der

Kurse können Sie anhand der Leistungspunk-te vergleichen: Einen Leistungspunkt bekom-men Sie für zirka 30 Arbeitsstunden, das gilt für alle Hochschulen im sogenannten Bologna-System. Werden also an der einen Hochschule 3 und an der anderen 9 Leistungspunkte in ei-nem bestimmten Fach verlangt, lässt sich dar-aus leicht die Schwerpunktsetzung der jeweili-gen Hochschule erkennen.

Neben der Wahl des Fachs sind auch noch andere Kriterien wichtig für den Studienerfolg: Gute Arbeitsbedingungen an der Uni, eine ver-nünftige Verkehrsanbindung, preisgünstiges Wohnen, Kultur und Sport. Hier hat Dortmund die Nase vorn. Informieren Sie sich am besten direkt vor Ort und bei Mitstudierenden.

? Ich kann Biotechnik/Bioingenieurwesen/Verfahrenstechnik auch an der Fachhoch-schule studieren. Was ist das Besondere an einem Universitätsstudium?

Heutzutage schließen Sie an der Universität und an der Fachhochschule mit dem Bache-lortitel ab, in beiden Fällen können Sie ein Mas-terstudium anschließen. Die Fakultät BCI legt großen Wert auf grundlegende Kenntnisse und

vertieftes Verständnis. Sie lernen nicht nur an-wendungsbereite „Kochrezepte“ oder Lösungen zu reproduzieren, sondern auch, wie Sie die-se eigenständig theoretisch oder experimen-tell herleiten. Das Studium des Bioingenieur-

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wesens bereitet optimal auf ein Masterstu-dium und auf eine Promotion vor und legt die Grundlage für eine Berufstätigkeit über viele Jahrzehnte, in denen sich Technologien rasch ändern werden.

Abgesehen von den unterschiedlichen Ak-zenten in den Inhalten gibt es auch Unter-schiede in den Studienformen.

An der Universität sind Ihre Selbstständig-keit, Ihr Organisationstalent und gutes Zeit-

management besonders gefragt. In der Regel werden Sie mit sehr vielen Leuten zusammen studieren. Große Vorlesungen mit 200 oder 500 Menschen sind besonders in den ersten Semestern keine Seltenheit. Ihren Stunden-plan stellen Sie teilweise selbst zusammen. Trauen Sie sich das zu? Ihre zukünftigen Ar-beitgeber werden das zu schätzen wissen.

? Was ist ein NC und was bedeutet das für mich?

Gibt es für einen Studiengang mehr Bewer-bungen als Studienplätze, werden die Plät-ze begrenzt. (NC = numerus clausus = „be-schränkte Anzahl“.) Das Dortmunder Aus-

wahlverfahren richtet sich nach Abiturnote und Warte-zeit. Genaue Informationen zum NC-Verfahren gibt es auf Seite 13 und hier.

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? Ist es sinnvoll vor dem Studium noch eine Ausbildung zu machen?

Wenn Sie schon wissen, dass und was Sie stu-dieren wollen, bringt eine Ausbildung vorher für das Studium wenig Nutzen. Haben Sie aber schon eine Ausbildung absolviert, freuen wir uns über Ihren Studienwunsch, denn Sie hatten

sicher schon Einblicke in das Berufsleben von Ingenieuren/-innen. In einem begrenzten Um-fang lassen sich bei den Praktika Ausbildungs-inhalte anrechnen, das gilt allerdings nicht für die theoretischen Fächer.

? Kann ich die TU vor meinem Studienbeginn besuchen und wo kann ich mich genauer informieren?

Ein Besuch ist ideal, um mehr zu erfahren. Es gibt eine Vielzahl von Veranstaltungen, die Sie

besuchen können. Lesen Sie dazu mehr auf Seite 3.

? Ich hatte nur wenig Chemie- oder Physik-Unterricht in der Schule.Kann ich trotzdem Bioingenieurwesen studieren?

Ja, das können Sie. Alle nötigen Grundlagen werden an der Universität vermittelt. Sie müs-sen sich nur auf viel Arbeit einstellen, denn im

Stoff wird es schnell vorangehen. Informieren Sie sich auf Seite 13 auch über Vorkurse, sie können eine wertvolle Unterstützung sein.

Die H-Bahn verbindet Nord- und Südcampus der TU Dortmund.

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Gerüchteküche – Ingenieure/-innen …

;-) … sind immer ganz genau.Ja! Das müssen sie auch, denn es

erfordert Präzision, ein Problem Schritt für Schritt zu analysieren und zu lösen, ein Produkt oder einen Prozess zu verbessern. Privat kön-nen die meisten aber auch mal alle Fünfe gera-de sein lassen.

… sind gut organisiert.Meistens. Systematisch vorgehen, ei-nen Plan machen, Dingen auf den Grund gehen, viele „Bälle“ gleichzeitig in der Luft halten, sind berufsnotwendige Eigenschaften.

… sind reich.Wie man es nimmt. In der Regel verdie-nen sie richtig gut, haben aber auch viel Verantwortung und müssen hart arbei-ten. Finanziell können Ingenieure/-in-nen mit Anwälten oder Ärzten durchaus mithalten.

… wollen alles berechnen.Ja! Sie können gut mit Zahlen und Formeln umgehen. Das müssen sie auch. Wie sonst sollen sie eine chemische Reaktion berechnen, oder einen Apparat passend auslegen.

… sprechen keine Fremdsprachen.Falsch! Auch wenn sie vielleicht nicht die al-lergrößten Fremdsprachenfans sind, Englisch müssen sie auf jeden Fall beherrschen. Mails schreiben, eine Fachzeitschrift lesen, Vorträ-ge verstehen, in internationalen Projektteams arbeiten. Das gehört in globalen Unternehmen dazu, ein Studium der Sprachwissenschaften ist dafür allerdings nicht nötig.

… mögen keinen Sport.Unsinn! Wer viel lernt braucht auch einen Aus-gleich. Viele fi nden ihn beim Sport, andere im Kino, auf Partys oder vor dem Fernseher.

… haben mit Kunst nix am Hut.Wer sagt denn so etwas? Über den Teller-rand hinaus zu schauen ist wichtig, auch für Ingenieure/-innen. Die TU Dortmund bietet zu Beginn des Fachstudiums das Studium Funda-mentale, um neue Horizonte aufzuzeigen, über-greifende Zusammenhänge zu erschließen und Perspektiven zu erweitern.

… haben immer das neueste Handymodell am Start.Vielleicht. In jedem Fall begeistern sie sich für Technik. Wieweit sie diese selbst nutzen ist in-dividuell verschieden.

… tragen am liebsten Karohemden. Nein! Es gibt keine „Kleiderordnung“, je nach Berufseinsatz kleidet man sich bei Kunden-kontakt wie ein/e Manager/-in oder im Labor wie ein/e Chemiker/-in. Karohemden sieht man selten.

… haben immer ein Multitool dabei.Eigentlich nicht. Aber da sie technisch begabt sind, wissen sie auch, wie man notfalls mit einer Gabel oder einem Stück Teppichklebe-band Probleme löst.

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Herausgeber:Fakultät Bio-und ChemieingenieurwesenTechnische Universität DortmundEmil-Figge-Straße 6644227 Dortmund

Kontakt:Dr. Paul KerzelTel.: (0231) 755-23 [email protected]

Kirsten Lindner-SchwentickTel.: (0231) 755-30 [email protected]

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Juni 2015, Auflage 2.000 Stk.