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www.ages.at 1 Biogas Spezialberater/-innen Modul Erfahrungsaustausch Schloß Krastowitz, 10. Okt. 2012 Humusgehalte auf Ackerflächen Bilanzen mit BGG/GRS Ergebnisse von ARGE Kompost & Biogas Zeitliche Entwicklung in Österreich Georg Dersch u. Erwin Pfundtner Abteilung Bodengesundheit und Pflanzenernährung Institut für Nachhaltige Pflanzenproduktion

Biogas Spezialberater/-innen Modul Erfahrungsaustausch Schloß Krastowitz, 10. Okt. 2012

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Biogas Spezialberater/-innen Modul Erfahrungsaustausch Schloß Krastowitz, 10. Okt. 2012. Humusgehalte auf Ackerflächen Bilanzen mit BGG/GRS Ergebnisse von ARGE Kompost & Biogas NÖ Zeitliche Entwicklung in Österreich Georg Dersch u. Erwin Pfundtner - PowerPoint PPT Presentation

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Biogas Spezialberater/-innenModul Erfahrungsaustausch Schloß Krastowitz, 10. Okt. 2012

Humusgehalte auf

Ackerflächen

Bilanzen mit BGG/GRS

Ergebnisse von ARGE Kompost & Biogas

Zeitliche Entwicklung in Österreich

Georg Dersch u. Erwin Pfundtner

Abteilung Bodengesundheit und Pflanzenernährung

Institut für Nachhaltige Pflanzenproduktion

Bereich Ernährungssicherung

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Forderung nach ganzheitlicher Betrachtung der Landnutzung (Ernährungssicherung, Klima- und Bodenschutz)•Nachhaltige Produktivitäts- und Effizienzsteigerungen intensiver und extensiver Landnutzungssystemen

•Effizienter Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln•Bessere Dungbewirtschaftung (Vergrößerung der Lager-kapazität, verlustärmere u. bedarfsgerechtere Ausbringung)

•Maximierung der Vorteile einer extensiven Landwirtschaft

•Verbesserung der landw. Bewirtschaftungsverfahren zum Schutz der Ressource Boden: Erosionsminderung, Stabilisierung bzw. zusätzliche Speicherung von org. C in den Böden (Grünlanderhaltung, Fruchtfolge: Mais vs. Ackerfutter, Böden schonend oder gar nicht bearbeiten, )

•Gesteigerte Ressourcenlieferung für Bioenergie und Industrierohstoffe

•Erhaltung der Biodiversität (Boden, Pflanzen & Tiere, Landschaft)

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Phytosanitäre Wirkung

Zurückdrängen von bodenbürtigen

Krankheiten

Höheres Nährstoffspeicher-

vermögengrößeres

Nachlieferungspotential

Stabilere Bodenstruktur

Höhere Infiltration bessere

Befahrbarkeit

Förderung des Bodenlebens

Erhöhte Bodengare

BODENPFLEGE DURCH

ORGANISCHE DÜNGUNG

Schnellere Bodenerwärmung

Wachstumsförderung im Frühjahr

Verminderte Erosionsanfälligkeit

Geringerer Bodenabtrag

Leichtere Bodenbearbeitbarke

it

Energieeinsparung

Höheres Wasserspeichervermö

gen des Bodens Abschwächung

extremer Witterung

Was kann Humus ?

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Ackerkulturen & Humuswirkung

HumusmehrendeHumuszehrende Kulturen

Zuckerrüben

Kartoffel, Gurken, Paradeiser, Kohl

Silomais, Karotten, Paprika

Getreide, Ölpflanzen

+800+600+400+200-400-600-800-1000-1200Humuskohlenstoff in kg/ha und Jahr

Körnerleguminosen

Winterzwischenfrucht

Ackergras

HumusmehrendeHumuszehrende Kulturen

Zuckerrüben

Kartoffel, Gurken, Paradeiser, Kohl

Silomais, Karotten, Paprika

Getreide, Ölpflanzen

+800+600+400+200-400-600-800-1000-1200Humuskohlenstoff in kg/ha und Jahr

Körnerleguminosen

Winterzwischenfrucht

Ackergras

Quelle: „Organische Düngung“ Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V.

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Anteil stabiler Humus-Kohlenstoff

Anteil humusreproduktionswirksamer Kohlenstoff am organisch gebundenen Kohlenstoff

Gründüngung, Rübenblatt, Grünschnitt

< 15%

Gülle, Stroh, Fermentationsrückstände flüssig

20% – 30%

Frischkomposte, Festmist, Fermentationsrückstände fest

35 % - 40%

Fertigkompost> 50%Quelle: „Organische Düngung“ Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V.

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Biogasanlagen in NÖ (Stand Mai 2007)

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Gehalte (Mediane) in kg/m3

FermentationsrückstandErgebnisse aus Niederösterreich 2007

4,2 3,0 4,2

38,0 12,0 55,0

1,4 1,8 1,14,9 3,1 3,7

Biogasgüllesepariert Gärrückstand

Trocken-substanz (TS)

65,0 159,6 40,0

organische TS 49,6 145,6 23,9Stickstoff (N) gesamtdavon Ammonium -Nin % von N gesPhosphat Kalium gesamt

Biogasgülle

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Organische Substanz, org. C (55%) bzw. stabiler Humus-C (30% von org. C) in kg mit einer Ausbringungsmenge von 40 m3 Fermentationsrückstand

Organische Substanz

Kohlenstoff C

stabiler Humus-C

Biogasgülle 1984 1091 327separierte Biogasgülle

5824 3203 961

Gärrückstand 956 525 158

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Humusbilanz in einer 3 jährigen Fruchtfolge mit Biogasgülledüngung

- 1300Humusverbrauch

+ 200 bis + 400

1x Zwischenfrucht + 1x Stroh

- 300Wintergerste

- 300Winterweizen

- 700Silomais

kg Humus-C/ha

+1180 bis 1380

Humuszufuhr

+ 981120 m3

Biogasgülle

- 120 bis + 80Humusbilanz

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Nährstoffe Stickstoff, Phosphor,

Kalium und Mengen- u.

Spurenelemente

Organische Substanz (=Humus)

Nutzen der Biogasgülle/Gärrückstände für den Landwirt

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Fragestellung nach mehrjähriger Düngung mit BGG/GRS hinsichtlich Bodenqualität (im Auftrag der ARGE Kompost & Biogas NÖ)

• Auswirkungen regelmäßiger (jährlicher) Düngung mit Biogasgülle (BGG) bzw. Gärrückstand (GRS) auf Bodenqualität im Vergleich zu regionsüblicher Bewirtschaftung (mit Mineraldünger, mit Rinder- od. Schweinegülle, Biofläche) als Referenzfläche• Auswahl von Flächen, die bereits möglichst lange und mit praxisgerechter, sachgerechter Menge mit BGG/GRS (20 – 30 m3) gedüngt werden: Damit werden bei der Untersuchung alle bisherigen akkumulierten Effekte aktuell erfasst• Insgesamt 8 Ackerflächen sowie 8 in der Nähe liegende Referenzflächen im Marchfeld, Weinviertel, Waldviertel und Alpenvorland wurden ausgewählt, wobei 6 der Flächen mit BGG von Biogasanlagen (NAWARO und Wirtschaftsdünger) und 2 von Abfallanlagen gedüngt werden • Regelmäßige Ausbringung von BGG bzw. GRS zumeist seit 5 – 8 Jahren. • Pflanzenverträglichkeit (z.B. mit Pflanzenverträglichkeitstest) und Düngewirkung (Ertragseffekte) von BGG/GRS werden nicht geprüft (Versuche erforderlich)

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www.ages.at 1212

Kriterien für die Auswahl ist Referenzfläche

• Vorhandensein einer geeigneten Referenzfläche im Nahbereich (tw. benachbarte Äcker, maximal 500 m entfernt)• Weitestgehende Übereinstimmung der Bodenform (nach Bodenkartierung) und Bodenart (Anteile an Sand, Schluff und Ton) • Regionsübliche, sachgerechte Bewirtschaftung (Schweinegülle im Alpenvorland, Rindergülle Alpenostrand und Waldviertel, Mineraldünger im Nordöstl. Flach- und Hügelland, 1 Biofläche)• Anmerkung: wegen teilweise unterschiedlicher Ausgangswerte werden erst im Verlauf der Beprobungen die Veränderungen messbar und bewertbar• Paarvergleiche von Praxisflächen als wissenschaftliche Methode (z.B. zwischen konventioneller und biologischer Bewirtschaftung) werden in jüngster Zeit aus Kostengründen immer häufiger und spiegeln die jeweilige aktuelle Bewirtschaftungsweise gut wider (langjährige Feldversuche mit unterschiedlichen Düngungsvarianten auf mehreren Standorten sind nicht mehr finanzierbar)

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Untersuchungsparameter 1:Landwirtschaftliche BasisparameterBodenkundliche Grundparameter in Anlehnung an die Niederösterreichische Bodenzustandsinventur (BZI):• Korngrößenverteilung (Sand, Schluff, Ton in %)• pH-Wert und Carbonatgehalt (bei pH-Wert über 6,75)• Humus- und Gesamtstickstoffgehalt• Austauschbare Kationen (Ca,Mg,K,Na, …); KAK• Leitfähigkeit (wasserlösliche Salze)• Pflanzenverfügbare Nährstoffe Phosphor, Kalium, Magnesium•Zusätzlich: Vergleich der genannten Parameter mit anderen Bodenuntersuchungsmethoden („Ökodatenservice“ und nach EUF)

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Kalium-Gehalt in CAL (mg/kg)

0255075

100125150175200225250275300325350375400425450

BGG12

BGG34

BGG56

BGG78

BGG91

0

BGG11

12

BGG13

14

BGG17

18

Mitt

el

2008 mit BGG

2008 Referenz.

2011 mit BGG

2011 Referenz.

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Humusgehalt (trockene Verbrennung)

0,00

0,25

0,50

0,75

1,00

1,25

1,50

1,75

2,00

2,25

2,50

2,75

3,00

3,25

3,50

3,75

4,00

BGG12

BGG34

BGG56

BGG78

BGG91

0

BGG11

12

BGG13

14

BGG17

18

Mitt

el

Hu

mu

sg

eh

alt

in

% 2008 mit BGG

2008 Referenz.

2011 mit BGG

2011 Referenz.

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www.ages.at 1616

Untersuchungsparameter 1:Landwirtschaftliche BasisparameterErgebnisse zu den Bodenkundlichen Grundparameter• Bei pH-Wert, pflanzenverfügbaren Phosphor und Humusgehalt liegen keine relevanten Unterschiede vor• Durch regelmäßige Ausbringung von BGG bzw. GRS kommt es Erhöhungen des pflanzenverfügbaren Kaliumgehaltes sowie zu einer Erhöhung des K-Anteil an den austauschbaren Kationen auf im Mittel 5%• Nährstoffdisharmonien sind vor allem auf Standorten mit geringerer Speicherkapazität zu vermeiden• Wenn die Nährstoffmengen der BGG/GRS unter Heranziehung von Bodenuntersuchungsergebnissen gezielt dem standörtlichen Bedarf angepasst werden, ist eine nachhaltige Ausbringung und Verwertung gewährleistet.

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Untersuchungsparameter 2:Landw. Zusatzparameter und Schwermetalle

Weitere relevante Bodenparameter• N-Nachlieferungspotential (Bebrütungswert)• Spurennährstoffe (Cu, Zn, Mn, Fe) im EDTA-Auszug• Borgehalt im Acetatauszug• Aggregatstabilität (bodenphysikal.Parameter)•

•Schwermetallgehalte:• Kupfer und Zink• Blei und Cadmium• Nickel, Chrom und Quecksilber

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N-Nachlieferungspotential (Bebrütung) in mg N/kg u. Woche

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

110

BGG12

BGG34

BGG56

BGG78

BGG91

0

BGG11

12

BGG13

14

BGG17

18

Mitt

el

2008 mit BGG

2008 Referenz.

2011 mit BGG

2011 Referenz.

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Untersuchungsparameter 2:Landw. Zusatzparameter und Schwermetalle

Ergebnisse• Mit den praxisüblichen Ausbringungsmengen bleibt das das N-Nachlieferungspotential (Bebrütungswert) zumeist im mittleren Bereich• Die Gehalte der Spurennährstoffe (Bor, Cu, Zn, Mn, Fe) liegen in den standorttypischen ausreichenden Bereichen

•Schwermetallgehalte:• Die Schwermetallgehalte liegen in den unbedenklichen Bereichen entsprechend den BZI-NÖ Daten von 1993• Es ist keine Änderung der Gehalte nach der 2 Beprobung im Abstand von etwa 4 Jahren erkennbar.

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Untersuchungsparameter 3:Bodenbiologie

Kooperation mit dem Bundesamt für Wald:• Phospholipid-Fettsäuremuster (ermöglicht Rückschlüsse auf qualitative und quantitative Zusammensetzung der Bodenmikroorganismen: gram+,gram - Bakt., Actinomyceten, VAM-Pilze, Bakterien/Pilze)• Basalatmung (mikrobielle Aktivität, Biomasse-C)• Substratinduzierte Respiration

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Basalatmung (µgCO2/gTS * h)

0

2

4

6

8

10

12

14

16

18

BGG12

BGG34

BGG56

BGG78

BGG910

BGG1112

BGG1314

BGG1718

Mitt

el

2011 mit BGG

2011 Referenz.

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www.ages.at 2222

Phospholipidfettsäuren Gesamt-PLFA (nmol/g TM)

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

BGG12

BGG34

BGG56

BGG78

BGG910

BGG1112

BGG1314

BGG1718

Mitt

el

2008 mit BGG

2008 Referenz.

2011 mit BGG

2011 Referenz.

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www.ages.at 2323

Anteil der div. Bodenmikroorganismen an Gesamt-PLFA (BGG 2008/2011)

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

An

teil

an

Ge

sa

mt-

PL

FA

[%

]

1_BG

_08

1_BG

_11

3_BG

_08

3_BG

_11

5_BG

_08

5_BG

_11

7_BG

_08

7_BG

_11

9_BG

_08

9_BG

_11

11_B

G_0

811

_BG

_11

13_B

G_0

8

Probe

Verteilung der funktionellen Gruppen 2008 und 2011 - Biogas

VAM

Protozoen

unspez. Bak.

Aktinomyzeten

Pilze

gram-

gram+

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www.ages.at 2424

Anteil der div. Bodenmikroorganismen an Gesamt-PLFA (Referenzfl. 2008/2011)

0%

20%

40%

60%

80%

100%

An

teil

an

Ge

sa

mt-

PL

FA

[%

]

2_R

ef_0

82_

Ref

_11

4_R

ef_0

84_

Ref

_11

6_R

ef_0

86_

Ref

_11

8_R

ef_0

88_

Ref

_11

10_R

ef_0

810

_Ref

_11

12_R

ef_0

812

_Ref

_11

14_R

ef_0

8

Probe

Verteilung der funktionellen Gruppen 2008 und 2011 - Referenz

VAM

Protozoen

unspez. Bak.

Aktinomyzeten

Pilze

gram-

gram+

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www.ages.at 2525

Untersuchungsparameter 3:Bodenbiologie Kooperation mit dem Bundesamt für Wald:•Phospholipid-Fettsäuremuster (ermöglicht Rückschlüsse auf qualitative und quantitative Zusammensetzung der Bodenmikroorganismen: gram+,gram - Bakt., Actinomyceten, VAM-Pilze, Bakterien/Pilze)•Basalatmung (mikrobielle Aktivität, Biomasse-C)•Substratinduzierte Respiration

Ergebnis: Mittels multivariater Auswertungsverfahren (Hauptkomponenten- und Clusteranalyse) zeigte sich keine deutliche Trennung zw. den BGG bzw. GRS-gedüngten Flächen und den Referenzflächen, wenn alle mikrobiellen Bodenparameter einbezogen wurden.

Page 26: Biogas Spezialberater/-innen Modul Erfahrungsaustausch  Schloß Krastowitz, 10. Okt. 2012

www.ages.at 2626

Stellung der Untersuchungen im nationalen Kontext

• Beprobt wird eine georeferenzierte, exakt eingemessene Teilfläche von etwa 1000 m3 (KG, Grundstücksnummer, Bodenform lt. Bodenkartierung bekannt) von geschulten Fachkräften lt. ÖNORM (Bodenprobenahme)• Die Variabilität der Parameter wird wegen der niedrigen Beprobungsfläche möglichst gering gehalten, sodass die Effekte von Bewirtschaftungsmaßnahmen früher erkannt werden können• Die Standorte gehören österreichweit zu den am intensivsten untersuchten Flächen hinsichtlich der Bodenqualität, eine Reihe von in diesem Projekt untersuchten Parameter wurde und wird bei den BZI-Standorten und Bodendauerbeobachtungsflächen (z.B. in OÖ und Salzburg) nicht erfasst (Bodenbiologie, tw. org. Schadstoffe).• Ziel und Perspektive: Weiterführung der Erhebungen auf den Praxisflächen unter vergleichsweise günstigen Kosten• Anerkennung und Dank gilt daher besonders allen teilnehmenden Landwirten, die wesentlich zum Zustandekommen dieser Ergebnisse beigetragen haben, und dem Land NÖ für die Finanzierung.

Page 27: Biogas Spezialberater/-innen Modul Erfahrungsaustausch  Schloß Krastowitz, 10. Okt. 2012

www.ages.at 27

Humusgehalt eines Standortes als Ergebnis eines längerfristigen Prozesses in Richtung des nutzungs-abhängigen

Fließgleichgewichtszustandes

• Weitestgehend wissenschaftlicher Konsens darüber (vgl. VdLUFA-Standpunkt - Humusbilanzierung)

• Entsprechende Ergebnisse vor allem von langjährigen Feldversuchen mit unterschiedlicher organischer und mineralischer Düngung, tw. Fruchtfolge (auch aus AUT)

• Versuche mit unterschiedlicher Bodenbearbeitung (Pflug vs. Direktsaat) sind zumeist erst 1 bis 2 Jahrzehnte alt

• Humusgehaltsveränderungen verlaufen nicht linear, daher sind nach relevanten Nutzungsumstellungen bereits kurz- bis mittelfristige Effekte messbar bei regelmäßigen (jährlichen) Beprobungen. Wann und in welchem Ausmaß sich die messbaren Effekte zunehmend vermindern, ist v.a. noch bei Bodenbearbeitungsversuchen offen, v.a. abhängig vom Humusgehalt zu Beginn des Experimentes.

• Projektionen in die Zukunft aus Basis von kurz- bis mittelfristigen Ergebnissen sind daher kritisch zu hinterfragen

Page 28: Biogas Spezialberater/-innen Modul Erfahrungsaustausch  Schloß Krastowitz, 10. Okt. 2012

www.ages.at 28

Verlust von org. C im Boden durch Land-nutzungsänderung (Lal R. & R. Follett 2009)

Page 29: Biogas Spezialberater/-innen Modul Erfahrungsaustausch  Schloß Krastowitz, 10. Okt. 2012

www.ages.at 29

Verlauf der org. C-Gehalte im Marchfeld nach 25 Jahren: -9,4% mit Getreide ohne org. Düng.

-27,7% bei Dauerschwarzbrache(Oberländer & Roth, div. Publ.)

Page 30: Biogas Spezialberater/-innen Modul Erfahrungsaustausch  Schloß Krastowitz, 10. Okt. 2012

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Veränderung des Humusgehalts auf Acker-standorten nach etwa 20 J. unterschiedl. Bewirtschaftung (Spiegel, Dersch et al.)

1,0

1,5

2,0

2,5

3,0

3,5

4,0

4,5

9 12 15 18 21 24 27 30

Tongehalt in %

Hu

mu

sgeh

alt

in %

10 t Stallmist pro ha und Jahr

Abfuhr aller Ernterückstände

Bewässerung

Minimale Bodenbe-arbeitung (0-10 cm)

10 t Stallmist pro ha und Jahr

Orientierungswerte für Humusgehalte im Bearbeitungshorizont nach Tongehalt (mod. nach Körschens et al. 1998)

Kompost (175 N/ha)nach 16 Jahren

Fruchtfolge: Von 1/3 Hackfr.,2/3 Getr.zu 1/3 Feldf. ohne Hackfr.

Page 31: Biogas Spezialberater/-innen Modul Erfahrungsaustausch  Schloß Krastowitz, 10. Okt. 2012

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Entwicklung der Humusgehalte in ausgewählten Ackerbauregionen und im Weinbau von 1991/95 bis 2006/09

Page 32: Biogas Spezialberater/-innen Modul Erfahrungsaustausch  Schloß Krastowitz, 10. Okt. 2012

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Aktuelle Humusgehalte auf Ackerflächen, im Wein- und Obstbau (2006 – 2009)

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Steigerung der Bodenfruchtbarkeit (u.a. des Humusgehaltes) seit Etablierung des ÖPUL (1995)

•Verbot des Strohverbrennens seit 1993 •Einführung von Begrünungen seit 1995• Verbesserte Verwertung der Gülledüngung (verlustarme

Ausbringung, Bindung durch Begrünungen im Herbst)• Relevante Verminderung der N-Auswaschung über Winter• Nachwirkung organischer Düngergaben in der

Vergangenheit zu niedrig bewertet (ab 6. Auflage der RSGD: Faktoren für Jahreswirkung, v.a. im ÖPUL erhöht)

• Verminderte Zufuhr von mineral. N-Ergänzungsdüngergaben wegen höherem N-Nachlieferunspotentials der Ackerstandorte insbesondere auf Standorten mit regelmäßiger Wirtschaftsdüngeranwendung angezeigt

•Etablierung von weniger intensiven Bodenbearbeitungs-systemen (weniger Pflugeinsatz, Zunahme v.a. Mulch- und Direktsaat)

Page 34: Biogas Spezialberater/-innen Modul Erfahrungsaustausch  Schloß Krastowitz, 10. Okt. 2012

www.ages.at 34

6 – Alpenvorland

Biologisch 18.745 48,1 10,2 27,1 5,9 4,9

ÖKOPUNKTE-NÖ

4.748 38,9 26,6 31,0 0,5 1,8

Restl. INVEKOS 304.648 43,9 35,3 7,4 0,6 9,7

7 – Südöstl. Flach- und Hügelland

Biologisch 10.705 43,0 12,1 21,8 5,5 13,3

Restl. INVEKOS 138.846 19,0 54,0 5,0 0,3 17,3

8 - Nordöstliches Flach- und Hügelland

Biologisch 72.866 52,0 10,3 17,4 5,6 6,0

ÖKOPUNKTE-NÖ

709 50,7 13,4 18,8 5,1 7,1

Restl. INVEKOS 459.789 57,9 19,2 1,8 1,5 12,7

Österreich

Biologisch 170.501 48,7 8,5 27,9 4,9 4,7

ÖKOPUNKTE-NÖ

36.492 48,4 12,1 32,7 2,7 2,5

Restl. INVEKOS 1,193.301 46,2 27,9 9,4 1,1 10,6

Hauptproduktions-gebiet Bewirtschaftung Flächen (ha) Getreide

Hack-früchte

Feld-futter

Eiweiß-pflanzen

Öl-früchte

Kulturartenverteilung auf Ackerflächen in den Hauptproduktions-gebieten bei Biologischer Bewirtschaftung (1), Ökopunkte-NÖ (18) und den restlichen INVEKOS-Flächen

Page 35: Biogas Spezialberater/-innen Modul Erfahrungsaustausch  Schloß Krastowitz, 10. Okt. 2012

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Kulturartenverteilung und Erosion(ÖPUL-Evaluierung Schutzgut Boden)

Tabelle 1: Bodenabtrag auf Ackerflächen in ausgewählten Hauptproduktions-gebieten in Abhängigkeit von der unterschiedlichen Kulturarten-verteilung entsprechend der Bewirtschaftung lt. INVEKOS 2008 bei unterschiedlichen Hangneigungen nach einer Modellrechnung lt. W. Auerswald, Landnutzung und Landentwicklung (Angaben t/ha/Jahr)

Wald- u.

Mühlviertel Kärntner Becken Alpenvorland

Südöstl. Flach- und Hügelland

Nordöst. Flach-

und Hügelland

Hangneigung in % 5 10 15 5 10 15 5 10 15 5 10 15 5 10 15

Bei Kulturartenverteilung bei

Biolog. Bewirtschaftung 0,7 1,9 3,5 0,8 2,3 4,2 1,2 3,4 6,3 1,4 4,1 7,5 1,6 4,6 8,5

Bei Kulturartenverteilung der

übrigen INVEKOS-Flächen 1,5 4,2 7,8 2,5 7,2 13,2 2,9 8,1 14,9 5,7 16,0 29,4 2,6 7,5 13,7

Reduktion bei Biolog. Bew. 55% 68% 58% 75% 38%

Annahme: Der Bedeckungsfaktor C wurde lt. Auerswald 2002 nach der Kulturartenstatistik berechnet, alle weiteren Faktoren wie

Hanglänge, Bodenerodierbarkeit und Regen- und Oberflächenabfluss sind gleichgehalten. Schlagbezogene Erosionsschutz-

maßnahmen wie Begrünung und Mulch- und Direktsaat blieben unberücksichtigt.

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Zusammenfassung: Org. C-Speicherung in Böden

• Die mittleren Veränderungen bei derzeit üblichen Bewirtschaftungsformen (Bodenbearbeitung, mineralischer- und Wirtschafts-Düngung, Begrünung) liegen bei etwa 0,2 – 0,4% Humus in 20 Jahren, das bedeutet jährliche Änderungen von 0,01 – 0,02%. Es ist anzunehmen, dass sich dieser Trend abschwächt, die zukünftigen Zunahmen bei gleichbleibender Bewirtschaftung werden geringer sein.

• Bedeutende Erosionsminderungen, eventuell auch relevante organische C-Steigerungen sind von Direktsaatverfahren zu erwarten (bei völligem Verzicht auf Bodenbearbeitung), was in Ländern mit sehr großen Agrarflächen wie Brasilien, Argentinien, USA und Australien (bei einfacheren Fruchtfolgen und Einsatz von Totalherbiziden) zunehmend an Bedeutung gewinnt.

• Die jährliche Aufbringung von Kompost (175 kg N in Form von Rindermist-, Grünschnitt, Biotonnen- und Klärschlammkompost) führt zu Erhöhungen um etwa 0,7% (zwischen 0,03 und 0,05% Humus pro Jahr) nach 18 Jahren verglichen mit der ungedüngten Variante. Bei Aussetzen der Kompostzufuhr geht der Humusgehalt wieder zurück.

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Folgerungen: C-Speicherung in Böden•Humusschonende bzw. humusmehrende Bewirtschaftungs-weisen, v.a. auch Erosionsschutz sind absolut erforderlich, um nachhaltig die Bodenfruchtbarkeit und Ertragsstabilität zu sichern und extreme Witterungsereignisse (Trockenheit, Starkregen) besser abfedern zu können. Finanzielle Abgeltungen bei Einhaltung von entsprechenden Auflagen sind weiterzuführen bzw. in Richtung Steigerung der Bodenfruchtbarkeit (Humus, Erosionsschutz, Vermeidung von Verdichtungen) zu lenken.

•Der potentielle C-Speicherung der Böden ist in Bezug auf die THG-Emissionen der Landwirtschaft relevant, die Speicherung ist jedoch labil und kann durch unsachgemäße Bewirtschaftung vergleichsweise rasch wieder freigesetzt werden.

•Einsatz von Biogasgülle führt nach den bisherigen Daten zu keinen nachteiligen Entwicklungen der Bodenqualität, es ist jedoch darauf zu achten, dass der Anteil von Silomais in der Fruchtfolge zu begrenzen ist.

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Danke für Ihre Aufmerksamkeit, weitere Infos unter/bei:•Abteilung Bodengesundheit und Pflanzenernährung

• Andreas Baumgarten: [email protected]• Heide Spiegel: [email protected]

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