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KOMPAKT Läuse Wiederkehr der Plagegeister BLUTSAUGER 21.20 Moskitos Die Invasion der Tigermücken Zecken Gefahr im eigenen Garten HENRIK_L / GETTY IMAGES / ISTOCK Stechende Krankheitsüberträger

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KOMPAKT

LäuseWiederkehr der Plagegeister

BLUTSAUGER

21.20

MoskitosDie Invasion der Tigermücken

ZeckenGefahr im eigenen Garten

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Stechende Krankheitsüberträger

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CHEFREDAKTEUR: Dr. Daniel Lingenhöhl (v.i.S.d.P.)REDAKTIONSLEITERIN: Alina SchadwinkelART DIRECTOR DIGITAL: Marc GroveLAYOUT: Oliver Gabriel, Marina MännleSCHLUSSREDAKTION: Christina Meyberg (Ltg.), Sigrid Spies, Katharina WerleBILDREDAKTION: Alice Krüßmann (Ltg.), Anke Lingg, Gabriela RabePRODUKTMANAGEMENT DIGITAL: Antje Findeklee, Dr. Michaela Maya-MrschtikVERLAG: Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH,Tiergartenstr. 15–17, 69121 Heidelberg, Tel. 06221 9126-600,Fax 06221 9126-751; Amtsgericht Mannheim, HRB 338114,UStd-Id-Nr. DE229038528GESCHÄFTSLEITUNG: Markus BossleMARKETING UND VERTRIEB: Annette Baumbusch (Ltg.), Michaela Knappe (Digital)LESER- UND BESTELLSERVICE: Helga Emmerich, Sabine Häusser,Ilona Keith, Tel. 06221 9126-743, E-Mail: [email protected]

BEZUGSPREIS: Einzelausgabe € 4,99 inkl. UmsatzsteuerANZEIGEN: Wenn Sie an Anzeigen in unseren Digitalpublikationeninteressiert sind, schreiben Sie bitte eine E-Mail [email protected].

Sämtliche Nutzungsrechte an dem vorliegenden Werk liegen bei

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die folgende Quellenangabe an branchenüblicher Stelle vorzu-

nehmen: © 2020 (Autor), Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesell-

schaft mbH, Heidelberg. Jegliche Nutzung ohne die Quellenangabe

in der vorstehenden Form berechtigt die Spektrum der Wissenschaft

Verlagsgesellschaft mbH zum Schadensersatz gegen den oder die

jeweiligen Nutzer. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte und

Bücher übernimmt die Redaktion keine Haftung; sie behält sich vor,

Leserbriefe zu kürzen.

Liebe Leserin, lieber Leser,die warme Jahreszeit bricht an, und mit ihr startet auch die Zecken- und Mückensaison. Vielleicht haben Sie den ein oder anderen Stich schon hinter sich; hof-fentlich blieb dieser aber ohne schwere Folgen. Das ist keineswegs selbstverständlich, denn blutsaugende Parasiten übertragen zahlreiche Krankheiten – darun-ter Denguefieber, Malaria, West-Nil-Fieber, FSME oder Borreliose. Einige gelten eher als »Tropenkrankheit«. Noch jedenfalls, denn das wärmer werdende Klima bringt immer mehr von ihnen auch in unsere Breiten.

Eine spannende Lektüre wünscht Ihnen

Michaela Maya-MrschtikE- Mail: [email protected]

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EDITORIAL IMPRESSUM

Erscheinungsdatum dieser Ausgabe: 25.05.2020

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TOCK

21 ASIATISCHE TIGERMÜCKE

Doppelschlag gegen den invasiven Blutsauger

25 EPIDEMIOLOGIE

Die Mathematik der Seuchen36 BLUTSAUGER-ORIENTIERUNG

Warum stechen Malariamücken lieber krank riechende Opfer?

38 AUSBREITUNG EINER TROPENKR ANKHEIT

Woher kam, wohin ging die Malaria?41 NEUE KR ANKHEIT

5 Fragen zum West-Nil-Fieber in Deutschland

46 ZECKEN

Der Feind im eigenen Garten60 UNERWÜNSCHTE SOUVENIRS

Urlauber schleppen Braune Hundezecken ein

63 PAR ASITEN

Kehren Kopfläuse häufiger wieder?69 PEST

Brachte der Menschenfloh den schwarzen Tod?

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INHALT

TROPISCHE BLUTSAUGER

Invasion der Tigermücken

LYME-BORRELIOSE UND CO

Kampf den Zecken

BIOLOGISCHE KR ANKHEITSBEK ÄMPFUNG

Stoppt das Denguefieber!

TROPENFIEBER

Fünf Fragen zu Malaria

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von Andreas Frey

Aggressive eingewanderte Moskitos übernehmen ein Neubauviertel in Heidelberg. Drohen nun gefährliche tropische Seuchen? Und warum scheiterten alle Gegenmaßnahmen?

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M an solle sie an der Bahnstadt treffen und das Mücken-spray nicht verges-sen, hat Anna von

Hopffgarten noch am Telefon ausgerich-tet. Allzu zimperlich solle man zudem nicht sein, die Biester seien hochaggres-siv. Sie empfängt ihren Gast an einem schwülen Spätsommermorgen. Die Bio-login ist Redakteurin beim Spektrum-Magazin »Gehirn&Geist« und wohnt im Heidelberger Prestige-Stadtteil Bahn-stadt, gleich in der Nähe des Haupt-bahnhofs. Sie trägt Jeans, Jacke, ge-schlossene Schuhe, bis auf das Gesicht ist kein Flecken ihrer Haut unbedeckt. T-Shirt, Shorts oder Flipflops zu tragen, wäre in diesem denkwürdigen Sommer unvorstellbar.

Ohne Zögern bittet sie, die Schreber-gärten anzusteuern, wo sich die Biester angesiedelt haben. Anna von Hopffgar-ten geht voran, eine Wolke aus Autan folgt ihr. »Man wird schon überfallen, wenn man nur in die Nähe der Anlage kommt«,

erzählt sie auf dem Weg durch die Bahn-stadt. Deshalb sprüht sie sich bereits zu Hause ein. Als sie einen kleinen Wall am Ende des Stadtviertels hinunterklettert, wird offensichtlich, dass sie nicht über-trieben hat. Wie aus dem Nichts greifen erste Exemplare an, lassen sich nur schwer abwimmeln und folgen ihr bis zu ihrer kleinen Parzelle. Die Plage, gegen die Anna von Hopffgarten ankämpft,

Andreas Frey arbeitet als Wissenschaftsjournalist in Freiburg.

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BAHNSTADT HEIDELBERG | Der neue Stadtteil »Bahnstadt« in Heidelberg entsteht seit 2008 auf einem gut 100 Hektar großen, ehemals unbebauten ehemaligen Bahngelände.

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heißt Aedes albopictus. Besser bekannt als: Asiatische Tigermücke.

Das winzige Insekt gilt als eines der gefährlichsten Tiere der Welt, die invasi-ve Art stammt, wie ihr Name schon sagt, aus Südostasien. Der Stich einer Tiger-mücke ist selbst eher ungefährlich, auch wenn er ziemlich juckt und mitunter di-cke Quaddeln hinterlässt. Das Problem ist, dass der Moskito mehr als 20 Krank-heitserreger aufnehmen und übertragen kann, darunter sogar lebensbedrohliche Krankheiten wie Dengue-, Chikungunya- und Gelbfieber. Zudem kann die Tiger-mücke einen Krankheitserreger verbrei-ten, der in Lateinamerika vor drei Jahren zu einer Epidemie führte: das Zika-Virus. Zwar ist hier zu Lande zu dem Zeitpunkt noch keines dieser Viren von Mücken übertragen worden, aber je größer die Po-pulationen werden, desto nervöser wer-den die Wissenschaftler.

Invasion der VirentaxisMittlerweile ist das eingetreten, was die Parasitologen unbedingt vermeiden woll-ten: Die Tigermücke ist in Deutschland heimisch geworden. Das schwarz-weiß gestreifte Insekt wird nur wenige Milli-

meter groß, sticht sogar durch Kleidung und attackiert gerne mehrere Menschen hintereinander. Vor allem letztere Eigen-schaft macht sie zu einer großen Gefahr, schwere Krankheiten zu übertragen. In der Provinz Ravenna kam es vor 2007 zu einem Ausbruch des Chikungunya-Fie-bers, rund 200 Menschen erkrankten, ei-ner starb. Ein Tourist aus Indien hatte das Virus eingeschleppt, die Tigermücke ver-breitete es weiter. Es wäre das Schre-ckensszenario, vor dem Wissenschaftler eindringlich warnen: eine Tropenfieber-Epidemie mitten in Deutschland.

In Baden-Württemberg, Bayern und Thüringen hat Aedes albopictus bereits sta-bile Populationen gebildet, versteckt in Pflanzenkübeln, Autoreifen, Lastwagen und Zügen breitet sie sich weiter aus. Sie selbst ist flugfaul und kommt nur einige Dutzend Meter weit. Nach Europa kam das Insekt erstmals 1979. In einer Schiffs-ladung Altreifen wurde die Tigermücke nach Albanien verschleppt, konnte sich aber nicht ausbreiten.

In den 1980er Jahren eroberte sie gro-ße Teile Nordamerikas und bildete später auch Populationen in Südamerika. Nach Europa kam die Tigermücke schließlich

auf Umwegen. Versteckt in Altreifen aus den USA erreichte sie 1991 bei Genua den Kontinent und verbreitete sich in alle Himmelsrichtungen. Italien, Frankreich, Spanien, Holland, die Schweiz und Teile Südosteuropas gehören zu ihrem Brutge-biet, fast die Hälfte aller Europäer leben mittlerweile in Nachbarschaft zu der klei-nen Mücke. Dass Deutschland hinzu-kommt, war nur eine Frage der Zeit.

Hier zu Lande wurden die Eier der Ti-germücke erstmals 2005 registriert, zwei Jahre später wiesen Wissenschaftler an der Schweizer Grenze das erste einge-schleppte Weibchen nach. Spätestens seit 2011 herrscht Tigermückenalarm im Süd-westen der Republik, die erste große Po-pulation ließ sich in einer pittoresken Gartensiedlung in Freiburg nieder. Im Frühling 2015 waren sich die Wissen-schaftler dann sicher: Die Insekten haben überwintert, Freiburg wurde zur ersten stabilen Population in Deutschland.

In Heidelberg kam die exotische Mü-cke im selben Jahr an, sie siedelte sich im Stadtteil Wieblingen nahe der Autobahn an, später in Pfaffengrund. Mittlerweile hat sie auch in der Bahnstadt eine stabile Population gebildet, in zwei weiteren

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Stadtteilen wurde sie bereits gesichtet. Ob die Insekten direkt voneinander ab-stammen oder isoliert voneinander ein-gewandert sind, lässt sich bislang noch nicht sagen. Sicher ist nur: Eines ihrer Brutgebiete liegt in der Nähe des Univer-sitätsklinikums, wo Menschen mit Virus-erkrankungen aus den Tropen behandelt werden.

Nichts liebt die Tigermücke mehr als warme WasserlachenAnna von Hopffgarten erhielt ihre Schol-le in der Bahnstadt im Frühjahr 2017. »Wir haben uns so gefreut«, sagt sie und schließt das Törchen zum Garten auf. Auf Waschbetonplatten führt ein kleiner Weg zur Gartenhütte. Sie geht an knorrigen Apfelbäumen und saftigen Fleischtoma-ten vorbei und setzt sich schließlich auf einen Stuhl unter die Pergola.

Zusammen mit ihrem Mann und ih-ren zwei kleinen Söhnen hat sie den gan-zen Garten umgestülpt. Blumentröge, Untersetzer, Tränken und andere Behält-nisse stehen auf dem Kopf, damit sich keine Pfützen bilden können. Zudem ha-ben sie die verstopfte Regenrinne geleert und Abflüsse versiegelt. Nichts liebt die

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MÜCKENPARADIES SCHREBERGARTEN | Die Schrebergärten am Heidelberger Bahnstadt-rand haben alles, was aggressive Blutsauger sich wünschen: Wo immer sich Pfützen in Gießkannen, Blumentöpfen und Regentonnen halten, findet die Tigermücke ideale Bedingun-gen vor.

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Tigermücke mehr als kleine, warme Was-serlachen, in denen sie ihre Eier ablegen kann. Insofern sind Kleingärten und Friedhöfe ein Paradies für Aedes albopic-tus. Heiße Sommer mag sie ohnehin. Und gegen kalte Winter ist sie wahrscheinlich resistent. Jedenfalls ist sie in der Lage, sich sehr schnell anzupassen.

Mittlerweile ist Familie von Hopffgar-ten im Kampf gegen die Tigermücke nicht mehr wehrlos. Im Gartenhäuschen liegen Tablettenpackungen zur Mückenbe-kämpfung bereit, daneben steht eine gan-ze Sammlung von Mückensprays. Derzeit denken sie sogar darüber nach, eine 200 Euro teure Falle zu kaufen. Vor einem Jahr war das noch anders, da wurde die Fami-lie vom Angriff der aggressiven Biester völlig überrascht.

Damals, im August 2017, fing die Plage an, erinnert sich Anna von Hopffgarten. Die Kinder, ihr Mann, sie selbst – alle wurden innerhalb kurzer Zeit zersto-chen. Noch nie zuvor hatten sie eine Mü-cke erlebt, die einem so penetrant auf die Pelle rückte, sich fast lautlos näherte und blitzschnell Blut saugen konnte. Und noch etwas macht die Anwesenheit der Tigermücke so unangenehm: Sie ist im

Gegensatz zu den heimischen Arten tag-aktiv – und attackiert nicht erst in der Dämmerung.

Unter der Pergola jedenfalls haben sich jetzt die ersten Weibchen eingefunden. Schon ein wenig Schweiß im Nacken reicht, um sie wild werden zu lassen, erzählt Anna von Hopffgarten. Am schlimmsten sei es für die Kinder, ihr Ältester wurde neulich komplett zerstochen, die Freude an diesem Sommer hat er mittlerweile verloren.

Nächstes Jahr wird es besser, tröstete man sie im vergangenen Herbst. Aber dann waren die Viecher schon im Mai da. Und im Lauf des Sommers wurden es im-mer mehr. Die Folge: Stiche im Minuten-takt. Einige Mücken sind auch im Wohn-gebiet gesichtet worden, ein Tigermoski-to war sogar schon in ihrer Wohnung, im August machten sich die Tiere dann über einen nahe liegenden Kindergarten her. Die Tigermücke ist in der Bahnstadt au-ßer Kontrolle geraten. Irgendwas scheint bei der Bekämpfung schiefgegangen zu sein. Bloß was?

Gaskrieg gegen die Gartenplage»Es wundert mich, dass das Problem noch nicht im Griff ist«, antwortet Doreen

Walther vom Leibniz-Zentrum für Ag-rarlandforschung im brandenburgischen Müncheberg, als man die Biologin und Mückenforscherin nach der Plage in Hei-delberg fragt. Genaues könne sie dazu al-lerdings nicht sagen, für den Süden sei sie nicht zuständig. Gerade fährt sie fast täg-lich nach Halle an der Saale, um einen heiklen Fall zu untersuchen. Im dortigen Bergzoo starb ein Bartkauz am West-Nil-Virus.

Damit wurde der Erreger erstmals bei einem Tier in Deutschland nachgewie-sen. Das gefährliche Virus wird haupt-sächlich von Stechmücken verbreitet und kann daher auch auf den Menschen über-tragen werden. In Südeuropa starben in diesem Jahr bereits 70 Menschen. Do-reen Walther warnt allerdings vor Panik-mache. Dass die Tigermücke in diesem Fall den tropischen Erreger verbreitete, hält sie für unwahrscheinlich. »Es läuft in Halle auf die Gemeine Hausmücke als Überträger hinaus«, sagt sie.

Mit Stechmücken kennt sie sich aus wie kaum jemand sonst in Deutschland. Seit 2011 ist sie Teil jener nationalen Ex-pertenkommission, die es sich zur Aufga-be gemacht hat, den Bestand der in

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