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8/7/2019 BMWA: Leitfaden fr einen nicht-diskriminierenden sprachgebrauch
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Leitfaden fr einennicht-diskriminierenden sprachgebrauch
In Bezug au junge und alte Menschen, Menschen mit Behinderung, Frauen / Mnner, Schwule / Lesben /Transgender, Migrant/innen und Menschen mit einer anderen religisen Zugehrigkeit
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Vorwort
Die Bekmpfung von Diskriminierung ist im Laufe der Jahre sowohl auf internationaler und
europischer Ebene als auch in sterreich zu einem Schwerpunkt der Politik geworden. Gleicher
Lohn fr gleiche Arbeit unabhngig vom Geschlecht ist bereits seit 1957 Inhalt des EG-Vertrags.
In den 70er Jahren wurden die ersten EU-Richtlinien zur Gleichbehandlung von Frauen und
Mnnern erlassen. 1999 trat Artikel 13 des EG-Vertrags in Kraft, der die EU ermchtigt, Manahmen zur Bekmpfung
von Diskriminierungen aus Grnden des Geschlechts, der Rasse, der ethnischen Herkunft, der Religion oder der
Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Orientierung zu setzen. Auf Grundlage der Artikel
13 und 141 des EG-Vertrags wurde eine Reihe von EU-Richtlinien erlassen. Diese wurden schlielich in innerstaat-
lichen Gesetzen umgesetzt. Detaillierte Informationen dazu nden Sie unter www.chancen-gleichheit.at.
Neben den gesetzlichen Manahmen ist es wichtig, zur gesellschaftlichen Sensibilisierung beizutragen und die unter-
schiedlichen Formen von Diskriminierung bewusst zu machen. Dazu zhlt auch Diskriminierung in der Sprache. In diesem
Leitfaden werden einerseits der diskriminierende Sprachgebrauch gegenber unterschiedlichen Personengruppen
dargestellt und andererseits positive Anregungen gegeben, um diskriminierenden Sprachgebrauch zu vermeiden. Ziel
des Leitfadens ist, aufmerksam zu machen und zu sensibilisieren, damit nichtdiskriminierende Sprache alltglich wird:
Es gilt das Motto: hinhren statt weghren!
Christine MarekStaatssekretrin im Bundesministerium fr Wirtschaft und Arbeit
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Leitfaden fr einennicht-diskriminierenden sprachgebrauch
in Bezug au junge und alte Menschen
Menschen mit Behinderung
Frauen / Mnner
Schwule / Lesben / Transgender
Migrant/innen und
Menschen mit einer anderen religisen Zugehrigkeit
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i. d s el 3
1. Ziele 4
2. Gesetzliche Grundlagen 5
3. Diskriminierung 6
4. Sprache und Diskriminierung 7
5. Diskriminierung au der Wort- oder Begrisebene 10
6. Diskriminierung durch die Zuschreibung von Eigenschaten 10
7. Diskriminierung au der Satz- und Textebene 10
8. Diskriminierung au der Ebene der Argumentation 11
9. Diskriminierung au der Ebene der Perspektivierung 11
ii. dv-k 12
1. Alter 12
2. Menschen mit Behinderungen 17
3. Geschlecht Sexismus Geschlechtergerechte Sprache und Schreibweisen 20
4. Lesben, Schwule und Transgenderpersonen 28
5. Menschen mit anderer Herkunt Ethnie 33
6. Menschen mit anderer Religionszugehrigkeit / Weltanschauung 40
iii. gl 44
iV. Ll 47
inhaLtsVerzeichnis
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i. diskriminierendersprachgebrauch
einLeitung
Klischeehate Vorstellungen, Vorurteile, Belustigungen und Verurteilun-
gen werden im Hinblick au junge und alte Menschen, Menschen mit
einer Behinderung, Frauen / Mnner, Schwule und Lesben, Migrant/in-
nen sowie Menschen mit einer anderen religisen Zugehrigkeit in allen
Lebenslagen und sozialen Umeldern gemacht. Dieser diskriminierende
Sprachgebrauch ndet in Alltagsgesprchen, in den Medien, in Schul-
bchern, am Arbeitsmarkt etc. statt und wird bewusst oder unbewusst,refektiert oder unrefektiert bernommen, verwendet und weiter ge-
geben. Dabei handelt es sich um Gruppenbezeichnungen, die otmals
als Schimpwrter verwendet werden, Redewendungen, Auslassungen
etc., die diese Personengruppen erniedrigen, beleidigen und verletzen.
Ausgangspunkt jeder Diskriminierung sind dominante gesellschatliche
Normen, die von einer Mehrheit einer Gesellschat estgelegt werden
und die Unterschiede nicht bercksichtigen.
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1. zl Mit diesem Leitaden soll eine Mglichkeit geschaen werden, sprach-
liche Diskriminierung in Bezug au die sechs Personengruppen /
Diversity-Kategorienwie Alter, Behinderung, Geschlecht, sexuelle Orien-tierung, ethnische Zugehrigkeit sowie Religion und Weltanschauung
zu erkennen und r einen anderen sprachlichen Umgang zu sensibili-sieren. Zum einen werden Bezeichnungen und Beleidigungen augelistet
sowie Negativbeispiele angehrt, die aus unserem Denken und Handeln
verbannt werden sollen. Zum anderen werden gewnschte Bezeichnun-
gen und Formulierungen angegeben, die eine politisch korrekte Sprache
ermglichen. Die angehrten Beispiele sind entlichen Texten wie Zei-
tungen, Fachliteratur, Handbchern, Leitden etc. entnommen. Weitersnden Beispiele, die von Vertreter/innen der Nicht-Regierungsorganisa-
tionen (NROs) als diskriminierend empunden werden, eine besondere
Bercksichtigung in diesem Leitaden. Dieser Leitaden soll sensibili-
sieren und Anregungen r eine nicht-diskriminierende Sprache lieern,
die wiederum ein Bewusstsein rdert und Signale r Gerechtigkeit und
Gleichstellung setzt. Nicht-diskriminierende Sprache muss in Eigenver-
antwortung im Alltag und im Berus- und Privatleben wahrgenommenund praktiziert werden, nach dem Motto: !
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2. gl
gl
e u
Die ersten Manahmen gegen Diskriminierung gehen au die Ann-
ge der Europischen Gemeinschat im Jahr 1957 zurck und regeltenBenachteiligungen au Grund des Geschlechts. Im Jahr 2000 wurden
europische Rechtsvorschriten in Bezug au Diskriminierung augrund
der Rasse oder ethnischen Herkunt, der Religion oder Weltanschauung,
einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Orientierung durch
zwei neue Richtlinien der EU eingehrt. Im Jahr 2004 olgte eine weitere
Richtlinie ber Diskriminierung augrund des Geschlechts.
Das Bundesgesetz ber Gleichbehandlung (Gleichbehandlungsgesetz
GlBG) soll in sterreich die Gleichbehandlung augrund des Geschlechts,
der ethnischen Zugehrigkeit, der Religion bzw. Weltanschauung, des
Alters und der sexuellen Orientierung sicherstellen. Das Gesetz regelt
schwerpunktmig die Gleichbehandlung in der Arbeitswelt und in dar-
ber hinausgehenden Bereichen. Fr Menschen mit Behinderung wurdedas Verbot der Diskriminierung in eigenen Gesetzen geregelt.
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3. d Das Wort d stammt vom lateinischen , was
so viel bedeutet wie trennen, absondern, unterscheiden. Ausgangspunkt
jeder Diskriminierung ist die Feststellung bzw. Herstellung von Unter-
schiedlichem. Wir unterscheiden heute zumeist entlang der Merkmale:
Geschlecht, ethnische oder soziale Herkunt, Hautarbe, Sprache, reli-gise berzeugung, sexuelle Orientierung, Alter und Behinderung. Un-
terschiede werden aber nicht wertrei estgestellt, sondern durch eine
Mehrheit bewertet, die estlegt, was als gesellschatliche Norm zu gelten
hat. Von Diskriminierung betroen sind all jene Gruppen, die diesen
dominanten Leitbildern nicht entsprechen.
Der Begrid bezeichnet heute sowohl in den Sozial- und
Rechtswissenschaten als auch umgangssprachlich die soziale Benachtei-
ligung oder Herabwrdigung von Gruppen oder Individuen. Soziale Dis-
kriminierung kann unterschiedliche Formen annehmen: Sie reicht
von der unberlegten, beleidigenden uerung ber bewusstes
Ignorieren und Willkr bis hin zu gewaltttigen bergrien. Sie
umasst individuelle Verhaltensweisen wie auch Formen der Benachtei-ligung ganzer Bevlkerungsgruppen durch staatliche Organisationen
und Einrichtungen. Diskriminierung kann in den unterschiedlichsten
Lebensbereichen zum Ausdruck kommen: Im alltglichen Umgang, au
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dem Arbeits- und Wohnungsmarkt, beim Zugang zur (Aus)Bildung, im
Gesundheitswesen, in der politischen Partizipation, in der Mediendar-
stellung und nicht zuletzt in der Sprache.
Sprache wird im Alltag ot als neutrales Mittel verstanden, das man
benutzt um zu kommunizieren. Sprache ist aber ein sehr machtvolles
Instrument, wenn es darum geht, unserer Welt eine Bedeutung und
einen Sinn zu geben. Wir benennen unsere Umwelt nicht nur mittels
Sprache, wir erschaen auch unsere Welt mit Sprache. Wir handeln
nicht nur mit unseren Taten, sondern auch mit dem was wir sagen. Wirdiskriminieren andere nicht nur durch das, was wir tun, sondern auch
durch das und mit dem, was wir sagen und was wir nicht sagen.
Sprachliche Diskriminierung kann explizit sein, wie etwa in Schimp-
wrtern, sexistischen Witzen, rassistischen oder antisemitischen Be-
merkungen oder abwertenden uerungen Menschen gegenber.
Sprachliche Diskriminierung kann aber auch implizit passieren, indemPersonengruppen systematisch nicht erwhnt werden, oder indem von
ihnen nicht von Personen sondern von Objekten gesprochen wird.
4. s
d
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Wenn etwa eine konkrete Person operativ ihr Geschlecht ndern lassen
mchte und von ihr nur als Fall gesprochen wird, dann wird sie damit
entpersonalisiert.
Ob aber eine spezifsche sprachliche uerung diskriminierendenCharakter hat oder nicht, hngt immer vom jeweiligen Kontext ab,
denn das sprachliche Element r sich kann nicht diskriminierend sein.
Eines der besten Beispiele dar ist die Anrede Du. Prinzipiell ist diese
Anrede nicht abwertend, es kommt jedoch au den konkreten Kontext
an, d.h. wann wer wen unter welchen Umstnden duzt. Wenn einem
eine sozial hher gestellte Person das Du anbietet, so ist das eine Ehreoder ein Zeichen der Anerkennung. Wenn bei einer oziellen Fahrpr-
ung ein Prer einen aus Arika stammenden Prfing mit den Worten
entlsst Aussteigen! Vorbei! Hast du mich nicht verstanden?, dann ist das
Du abwertend.
Sprachliche Diskriminierung kann au allen Ebenen der Sprache
stattfnden.
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In der Alltagskommunikation
In Texten
Verbalattacken
Duzen und herabwrdigende Anreden
alle Formen vereinachter Sprache, wie Babytalk, Foreigner-Talk
ignorieren
nicht zu Wort kommen lassen, unterbrechen das Gesagte herabwrdigen / nicht ernst nehmen
aus der Kommunikation ausschlieen
x-eindliche Witze im Beisein von x erzhlen
(z. B. das Erzhlen von antisemitischen Witzen im Beisein
von Menschen mit jdischer Herkunt)
sich ber jemanden lustig machen
Wort- oder Begrisebene
Zuschreibung von Eigenschaten
Phrasen, Redewendungen
Argumentation
Stze
Dabei kommt es immer au den Inhalt und die konkrete Situation an.
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5. d
w- b
6. d
z v e
7. d s- tx
Au der Wort- oder Begrisebene wird durch die Verwendung von Na-
men, Bezeichnungen und Begrien, welche Geringschtzung zum Aus-
druck bringen, diskriminiert. Das kann wiederum mit verschiedenen
sprachlichen Mitteln passieren. Man kann einen Namen absichtlich im-
mer wieder alsch aussprechen, man kann jemanden immer mit einerVerkleinerung herabsetzen (Frulein), man kann jemanden mit negativ
besetzten Worten bezeichnen (Weib, Zigeuner, Neger) oder einach als
die abwerten. Weit verbreitet ist auch die Verwendung von Tiernamen,
um jemanden abzuwerten (Islamistenschwein).
Diskriminiert kann aber auch einach dadurch werden, indem Personen
oder Personengruppen negative bzw. stereotype, vorurteilsbehatete
Eigenschaten zugeschrieben werden. So gibt es etwa die Redensart,
dass jemand geizig wie ein Jude sei.
Au der Satz- und Textebene wird durch die Verwendung historischbelasteter Phrasen sowie durch Zuschreibung von Stereotypen und Vor-
urteilen diskriminiert.
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8. d e
a
9. d e
pv
Diskriminierung wird ot gerechtertigt durch das Anhren von Argu-
menten, wobei es sich dabei zumeist um Scheinargumente handelt, d.h.
es wird so getan, als wrden die Regeln der Argumentation eingehalten,
tatschlich aber wird unlogisch argumentiert etwa indem
die Person statt der Sache attackiert wird (Das kann ja nur
Unsinn sein, denn das hat eine Frau gesagt)
man sich au die Masse berut (Die Alten sind unser
nanzieller Untergang, das sagen alle)
man sich au eine Autoritt berut (Die Islamisten sind alle
radikal und terroristisch, das sagt doch schon der Papst)
Interessant ist auch, aus welcher Perspektive diskriminierende ue-
rungen dargestellt werden. Es macht zum Beispiel einen Unterschied,
ob geschrieben wird:
Wir sterreicher sind gegen die Auslnderut oder
XY spricht sich gegen die Auslnderut aus.Im ersten Fall wird so getan, als wre die wieder gegebene Meinung jene
aller sterreicher, im zweiten Fall wird au XY eingeschrnkt.
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ii. diVersity-kategorien
1. zur sprachLichen
diskriminierung Von aLter
a
Die sprachliche Darstellung von Alter ist ein Gradmesser r Einstellun-
gen zum Alter in einer Gesellschat. Diese Bezeichnungen assoziierenAltern mit gesellschatlichen Problemen, sie drcken eine menschen-
verachtende Einstellung gegenber lteren Menschen aus, whrend
jngeren Menschen otmals augrund ihrer geringeren Lebensjahre auch
eine mangelnde Erahrung unterstellt wird. Beleidigende Bezeichnun-
gen und diskriminierender Sprachgebrauch erschweren otmals eine
sachliche Diskussion.
Mit dem Begri Ageism wird Alterseindlichkeit als Form sozialer Dis-
kriminierung, die negative Wahrnehmung des Alterns und die damit
zusammenhngende Stigmatisierung der davon betroenen Gruppe von
Menschen bezeichnet.
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g l
s
b
Die soziale Diskriminierung einer Gruppe zeigt sich sprachlich zumeist
darin, dass man die Gruppenbezeichnung dar verwenden kann, an-
dere abzuwerten oder zu beschimpen: Alt wird in einer Vielzahl von
Kombinationen als zustzliches und verstrkendes Mittel der Krnkung
eingesetzt, whrend der Begri jung immer wieder mit Unerahrenheit,Naivitt und Inantilitt in Verbindung gebracht wird.
l hx
l J
l sl
j hj
Diskriminiert wird eine Gruppe aber auch durch die Bezeichnungen, mit
der sie von anderen benannt werden:
k-kll, k-g
g, k, Vi:Bewohner/innen eines Altenheims werden ot als Insassen
bezeichnet, wie die Strfinge in einem Gengnis.
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e
m, bl, Vl
pll: statt Frau / Herr Meier wird dem / der Klient/in einer Pege-
station die Individualitt weggenommen; sie werden nicht mehr als Men-
schen gesehen.
Diskriminierung erolgt durch zugeschriebene Eigenschaten:
, vl, l, l, vl, l, l,...
al l a J, al l n
Mit diesen Redewendungen der ausbeuterischen Alten wird einerseits
au den angenommenen persnlichen Wohlstand der Alten angespielt,
andererseits au die direkte Konkurrenz mit der Jugend. So wird derGenerationenkonfikt hetig geschrt.
d, sl, J pl l.
Adoleszente werden in ihrer Nomination als Jugendliche hug in den
Kontext von Gewaltbereitschat, sozialer Randstndigkeit und Drogen-
abhngigkeit gestellt.
V, l, all, r, s,...
Diese Begrie implizieren ein unauhaltsames Verderben.
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r
k g, k g
Die hier verwendete Kriegsmetaphorik wird durch die Bedrohungsmetapher
der Senioren-Lawine verschrt. Die Begegnung zwischen den Generationen
wird als konfiktbehatet und aggressiv gesehen.
lDas Wort beralterung diskriminiert ltere Menschen. Eine ber-Al-
terung heit automatisch, dass das lterwerden etwas Unnormales ist,
das man so nicht hinnehmen kann. Der Begri ist gleich gebildet wie
berwucherung und stellt das Alter als ein Wildwachstum der Natur
dar, gegen die man ankmpen muss, um die Kultur zu retten.
d s-L v z J.Alte werden als unauhaltsame und unberechenbare Naturkatastrophe
gesehen.
o o al .
Alte Menschen werden wie ein Ding in eine Schachtel gesteckt; sie werden
zu Objekten ohne eigene Wnsche gemacht. Alte werden eingewiesen,auch hier werden wieder Assoziationen mit Anstalt und Zwang vorge-
nommen.
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il
gewnschte bezeichnungen
Alte werden sprachlich ot au die Kinderebene gehoben:
m 91 .
wl, f, tl, L
indem Kinderbegrie verwendet werden.
t v !indem mit Alten wie mit Kindern gesprochen wird.
Statt Windeln: el, i
Statt Fttern: e l
Statt Ltzchen: sv
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2. zur sprachLichen
diskriminierung Von menschen
mit behinderungen
g
l s
d
b
Das Reden ber Menschen mit einer Behinderung bzw. die Berichter-
stattung zu Behindertenthemen ist vielmehr von der Vorstellung vom
Alltag behinderter Menschen von den Nichtbetroenen geprgt als von
der tatschlichen Situation der Betroenen.
b ?
Unter Jugendlichen ist das ein hug gebrauchtes Schimpwort und
wird r Auenseiter/innen gebraucht, die nicht in das von Gruppen-
werten geprgte Gruppenbild au Grund von Kleidung, Ansichten und
anderen Alltagspraktiken passen.
b l? b ? d kl!
Hierbei handelt es sich um hnlich abwertende uerungen.
b / b
Diese Begrie reduzieren den Einzelnen ausschlielich au seine Behin-
derung und legen ihn au diese Behinderten-Identitt est. Weitersndet eine Homogenisierung dieser Personengruppen statt, indem dieser
Vorgang eine Einheit quer ber alle Behinderungsarten und individuellen
Eigenschaten hinweg konstituiert.
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r
L
sll l
b l
Diese Redewendungen suggerieren Armut und Leid und ruen Mitleid
hervor. Es gibt Menschen mit Behinderungen, die an ihrer Behinderungleiden, bei anderen wieder steht die Behinderung augrund ihrer Lebens-
weise nicht im Vordergrund.
rlll l
Behinderung wird hier als hochdramatischer Akt gesehen: Mit dem
Terminus geesselt wird die Vorstellung von Gengnis, eingesperrt
sein und unglcklichem Dasein assoziiert. Der Rollstuhl bedeutet
aber Mobilitt. Hier wird Menschen mit Behinderungen eine generelle
Haltung zugeschrieben, die dem Selbstverstndnis vieler Betroener
nicht entspricht.
l k
Diese Redewendung spricht behinderten Menschen Selbstbestimmung und
Eigeninitiative ab.
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v d
gewnschte bezeichnungen
e l gl.
Menschen mit Behinderungen erbringen nach herkmmlicher Meinung
ungewhnliche Leistungen: Nichtbehindertennormen werden an Perso-
nen, die auerhalb dieser Normen angesiedelt werden, angelegt. Ihre
Leistungen werden als etwas Besonderes hervorgehoben.
i L m vl .
m b / m /
m a
Jemand b oder l b.
statt behindertengerecht
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3. zur sprachLichen
diskriminierung Von
geschLecht seXismus
geschLechtergerechte
sprache und schreibweisen
sx s
g
l s
In der Gleichsetzung von Mann mit Mensch, die Frauen unerwhnt lsst,
spiegelt sich ein hierarchisches Geschlechterverhltnis wider, das sich mit
dem mitgemeint sein von Frauen nicht aus der Welt schaen lsst. In
sterreich gab es erstmals 1987 linguistische Empehlungen zur sprachli-
chen Gleichbehandlung von Frauen und Mnnern. In Bezug au eine ge-schlechtergerechte Formulierung das Sichtbar machen der Geschlechter
wurden mittlerweile einige Fortschritte erzielt. So wurde zum Beispiel die
Anrede Frulein gnzlich aus dem oziellen Sprachgebrauch verbannt.
Sexistische Sprache hat als Ausgangspunkt Frauen als unterdrckte
Minderheit, die au Grund ihrer Geschlechtszugehrigkeit sozialen
Diskriminierungen ausgesetzt sind. Sexistische Sprache ist eine Spra-
che, die Frauen und ihre Leistungen ignoriert, sie in traditionellen
Rollen verbunden mit sogenannten weiblichen Eigenschaten darstellt
und / oder sie ausschliet.
wl, w
Das Reden von Frauen untereinander wird als Geschnatter, Geschwtz
und Klatsch abgewertet.
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b
e /
el
ml, l J, xll k
w, m, pl, sl
Auch verniedlichende Bezeichnungen hren zu einer Herabsetzung der
Frauen.
o-mFrauen werden namenlos genannt.
d x L t.
Mittels Sexualisierung des weiblichen Krpers wird die Frau als sexuelles
Objekt dargestellt.
d j l f v m .
d ul . i l-
rl l f ull
r .
Die Statur der Umweltministerin hat nichts mit ihrem politischen An-
liegen zu tun.
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hl
a v m
a
V s s.
d s .
w !
Handlungen und Aktionen in diesem Fall von Politikerinnen werden
durch Tiervergleiche seitens der Mnner ins Lcherliche gezogen.
h m g, fl mx m
s n s.
Frauen werden nur in Abhngigkeit vom Mann prsentiert.
d J fll d.
d gl x ll fll s.
Frauen werden als Anhngsel uballspielender Mnner, Mnner hin-
gegen ber ihre eigenstndigen Leistungen / Berue wahrgenommen.
d fl v i J. f.
Eherau und Kinder werden abhngig vom Ehemann / Vater dargestellt.
a h p. X fl y.
Frauen und Mnner werden nicht symmetrisch bezeichnet.
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23
ml f
bl / tvl
Vl /
b / el
g t L.
Durch die Verwendung der mnnlichen Form werden Frauen und Md-
chen sprachlich zum Verschwinden gebracht.
bl b
LSSIG. Mit dem Gastgeber ... schwangen sich zwei b auf die Vespa.
Frauen erhalten Personennamen, die sich au spezische Tiere beziehen.
... bll, f l s f.
Frauen liegen den Mnnern wie Objekte (Blle) zu Fen.
s l s f. s f k.
Die Frau als Besitztum des Mannes, die mglicherweise augrund ihrer
Hautarbe einen negativen Einfuss au ihn haben knnte.
f X, w, f X
Vll d l Vlv a-
l.Mit diesen Formulierungen wird eine Autorittsuntergrabung verolgt.
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d
a
gl s
gl l gl
f g v n .
Dieses Argument unter Beruung au die Biologie dient in erster Linie
dazu, Frauen au ihre Mutter- und Hausrauenrolle estzulegen.
Mit Hile von sprachlichen uerungen / Benennungen kann anderen Ge-
walt angetan werden, denn wir handeln indem wir sprechen.
Das Geschehen mglichst konkret benennen:
fl
Es sollen keine Verharmlosungen und Verdrehungen durch Begrie wie
Familientragdie entstehen. Mord, Vergewaltigung etc. sind konkret zu
benennen.
Gewalt als solche beschreiben:
Die Ebenen von Sexualitt und Gewalt dren nicht vermischt werden.
Vergewaltiger statt Verehrer.
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t t
gl
fl
Keine Neutralisierung der Tterschat durch die Wortwahl:
gl fl
Mnnliche Gewalt an Frauen ist konkret zu benennen.
ill a
Der Begri Inzest ist eine Verharmlosung bzw. Verschleierung der se-xuellen Gewalt, der jahrelangen Vergewaltigungen an der Tochter durch
den Vater.
Keine Neutralisierung durch Passivkonstruktionen:
f o v gl.
Der Ehemann ttete die Frau.
Geschlechtergerechte Formulierungen werden augrund von vorliegen-
den Leitden entlicher Einrichtungen r Gesetze, Verordnungen,
Formulare angeregt, vorbereitet und groteils auch umgesetzt. Gleich-
zeitig ist eststellbar, dass in geschriebenen Dokumenten Frauen und
Mnner gleichberechtigt zu reprsentieren leichter llt als in der ge-sprochenen Sprache.
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gewnschte bezeichnungen
f m
tl
s
Es knnen olgende Varianten verwendet werden:
Vollstndige Paarform: sl sl,
sl / sl Sparschreibung: sl/, sli
Weibliche und mnnliche Endung werden durch einen
Schrgstrich getrennt oder an Stelle des Schrgstriches
wird ein groes I (erster Buchstabe der weiblichen
Endung) geschrieben.
f f
c c ( c)
Bezirkshauptmann Bezirkshauptrau oder besser:
bl bl
f m
d h m b
Frauen und Mnner sollen gleichwertig und
symmetrisch benannt werden.
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p , a-
gl
ul
Verwendung von Wrtern, die im Singular und im Plural neutral sind.
Singular: p, k, m
Plural: Ll, s, Jl
Rat des Arztes wird umormuliert zu: l r
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4. zur sprachLichen
diskriminierung Von
Lesben, schwuLen und
transgenderpersonen
hv
Homophobie
Sexuelle Orientierung drckt aus, au wen sich die Sexualitt einer
Person richtet, d. h. au Frauen, Mnner oder beide Geschlechter. Die
Art und Weise, wie Menschen ihre sexuelle Orientierung wahrnehmen,
ist unterschiedlich und spiegelt ihre persnliche Identitt wider. Die
Klassizierung in hetero- oder homosexuelle und damit die Bezeich-nung lesbisch oder schwul wurde um 1860 erunden. Dieser Begri
machte es erst mglich, Heterosexualitt als allgemeingltige Norm zu
etablieren und somit viel mehr Einfuss au das individuelle Verhalten
auszuben (Ministerium r Gesundheit etc. 2004).
Heterosexualitt wird als Normalitt und ideologisch akzeptierte Form
der Sexualitt in unserer Gesellschat estgelegt und anerkannt. Ge-
schlechtsspezische Rollenerwartungen und der gesellschatliche Druck,
dieser heterosexuellen Norm entsprechen zu mssen, hren zu einer
Diskriminierung von lesbischen Frauen, schwulen Mnnern, Bisexuellen und
Transgenderpersonen. Transgenderpersonen hlen sich als Angehrige/r
des anderen Geschlechts und streben ot eine geschlechtsumwandelnde
Operation, eine Geschlechtsanpassung an.
(von griech. Homs: gleich; phobos: Angst, Phobie) bezeichnet eine soziale
Aversion bzw. Feindseligkeit, die sich gegen Lesben und Schwule richtet.
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29
g
l s
b
slist eines der meistgebrauchten Schimpfwrter unter Jugendlichen.
Speziell an den Schulen schimpen sich Schler gegenseitig
l, sl
Mit dieser Bezeichnung wird dem Anderen aber nicht Homosexualitt
zugeschrieben, sondern ein unmnnlich sein unterstellt.l s, w
Gleichzeitig wird der Begri schwul mittlerweile in der Lesben- und
Schwulenbewegung positiv verwendet, weil er nicht nur die Sexualitt
in den Vordergrund stellt, sondern eine Lebenseinstellung vermittelt.
m
Die sexuelle Orientierung wird bei Frauen weniger ernst genommen als
bei Mnnern.
k
So wird eine r in Frauenragen engagierte Frau bezeichnet.
l l p
Diese Verniedlichung ist Ausdruck dar, dass man diese Paare nicht ganzernst nimmt.
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30
e
h s / bl
hxll p, h-e, sl, h-p,
h-Ll, slll
Obwohl homosexuell Mnner und Frauen gleichermaen bezeichnet,
wird in der allgemeinen Vorstellung homosexuell mit schwul gleich-
gesetzt. In diesen Begrien nden sich lesbische Frauen nicht, dahersind sie immer extra anzuhren. Diese Gleichbedeutung lsst darau
schlieen, dass gleichgeschlechtliche Liebe unter Frauen nicht ernstge-
nommen wird bzw. als weniger bedrohlich erscheint.
all sl .
all L h m.
all fll L.
sl v.
sl w.
i , m hxll . i sl l v m,
t .
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31
d
a
pv u
Beruung au die Biologie, au Autoritten, au die Kirche,...
Pathologisierung der Homosexualitt:
hxl l.
Sie wird als eine Krankheit deniert. Homosexualitt wurde erst am Ende des
vergangenen Jahrhunderts aus dem Krankheits-Diagnoseschlssel der Welt-gesundheitsorganisation (WHO) und aus dem internationalen Krankheiten-
Verzeichnis IDC 10 gestrichen.
bl
In einer Wochenzeitung wurde ein Homosexueller als Berusschwuch-
tel bezeichnet, wogegen er klagte. Er verlor in erster Instanz mit der
Begrndung, dass eine Person, die in der entlichkeit steht, mit Kritik
umgehen knnen muss. Das Urteil konnte von vielen nicht akzeptiert
werden und es bildete sich eine breite Front der Solidaritt: Mittels
eines ironischen Umgangs wird eine negative Bezeichnung positiv um-
gedeutet: Mehr als 120 Persnlichkeiten lieen sich mit T-Shirts mit
dem Audruck Berusschwuchtel otograeren und drcken damit ihreSolidaritt mit den Schwulen aus.
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pv d
gewnschte bezeichnungen
sl m v.
Hierbei handelt es sich um eine Verestigung von Klischees, auch wenn
diese positiv gemeint sind.
L-, sl- t
L-, sl- t
Anstatt homosexuell werden mit lesbisch,
schwul und transgender genau die benannt,
die dazu gehren.
Q
Zunehmend abgelst werden die Begrie homo-
sexuell, lesbisch, schwul durch den Begri
Queer. Er ist eine gngige Bezeichnung r
lesbisch-schwul-transgender und wird auch als
Inragestellung blicher Vorstellungen von
sexueller Identitt verstanden.
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5. zur sprachLichen
diskriminierung Von menschen
mit anderer herkunft ethnie
e
r
Ist die Bezeichnung r eine Gruppe, die sich selbst gegenber ihrerUmwelt als anders wahrnimmt und auch von ihrer Umwelt als anders
wahrgenommen wird. Die Unterschiedlichkeit selbst kann sich in einer
unterschiedlichen Sprache, spezischen kulturellen Formen, die ihr All-
tagsleben prgen oder in Wertvorstellungen, die ihr Leben beeinfussen,
ausdrcken.
Rassismus heit, andere ethnische Gruppen als minderwertig augrund
ihrer Abstammung einzustuen. Hug wird anstelle von Rasse der
Begri Kultur benutzt, der ebenso verstanden wird wie der Begri
Rasse, nmlich als unvernderliches, biologisches Kennzeichen einer
Gruppe.
Rassistische Vorurteile werden hug mit (angeblichen) Fakten, Sta-
tistiken, Zeitungsberichten und Selbsterahrungen untermauert. So
werden stndig Verbindungen zwischen Kriminalitt, Lrm, Wohngegend,
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g
l s
Schulniveau, Erwerbslosigkeit und Migrationshintergrund in Alltags-
gesprchen und in Zeitungsberichten hergestellt. Beobachtbar ist auch,
wie viele Alltagsgesprche mit Einleitungsstzen wie Ich habe ja nichts
gegen Auslnder, ABER ... beginnen.
n, t, k, z
Diese Bezeichnungen sind Musterbeispiele r den Alltagsrassismus.
z-s wird als asozial diffamiert
Zigeuner-Sein wird als Abweichung von allgemein gltigen Wertvorstel-
lungen wie Flei, Arbeitsbereitschat, Sesshatigkeit gesehen und kann
auch zu Personen gesagt werden, die ich beleidigen will, indem ich dieseGruppeneigenschaten au sie bertrage.
Jl, tvl, J (pl), j,...
Diese Begrie drcken aus, dass sich nur bestimmte Menschen dort au-
halten, werden aber auch als abwertende Bezeichnung r ein Beisl oder
bestimmte Dinge verwendet, die nicht unserem modischen Geschmack
entsprechen.
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b
e
t
g, al, f
Unter Auslndern, Gastarbeitern werden generell trkische und ex-jugo-
slawische Migrant/innen verstanden, die lngst ihren Lebensmittel-
punkt in diesem Land haben.
al l.
s l k.
s ll l.
s .
s / l ml.
s kl.Hier wird die kulturelle Andersheit automatisch mit Minder wertigkeit
assoziiert.
s z.
e z.
Menschen, die so leben, werden als aul, unordentlich, schmutzig bis
hin zu kriminell beschrieben.
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36
l t al
k
e
o
rlr-r
m
Die ethnische Herkunt wird hug im Zusammenhang mit Verbrechen
genannt.
dl
Hier wird das Vorurteil geschrt, dass alle Arikaner mit Drogen handeln.
Die Nennung der Herkunt ist dann rassistisch motiviert, wenn sie r
ein Verbrechen nicht relevant ist, denn es wird davon ausgegangen, dass
die Herkunt r die Stratat doch eine Rolle spielt. Mit der Erwhnung
der ethnischen Herkunt wird vor allem in der Negativ-Berichterstattung
gearbeitet.
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gewnschte bezeichnungen / h
Nebenschliche Hinweise au die Hautarbe
sollen vermieden werden: das Attribut schwarz
nicht durch arbig oder dunkelhutig ersetzen,
sondern ersatzlos streichen. Wir sprechen auchnicht von Weieuroper/innen oder Gelb-
asiat/innen.
f, m m
Jl m
f / m h
m/
Statt Zigeuner/in: r s
denn sie stellen die in sterreich am strksten
vertretenen Gruppen dar.
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a
g l s
r
Antisemitismus ist eine wesentlich ltere Erscheinung als Rassismus.
Antisemitismus bzw. Judeneindlichkeit sind Termini, die jene Form
sozialer Diskriminierung bezeichnen, die alle judeneindlichen ue-
rungen, Handlungsweisen, ideologischen Strmungen und Bewegungen
umassen, die es in der Geschichte gab. Das heit: Diese Diskriminie-rungsorm war und ist manchmal religis und manchmal politisch
undiert, manchmal mit einer antiliberalen, antidemokratischen und
antirepublikanischen und manchmal mit einer antisozialistischen bzw.
marxistischen Gesinnung assoziiert (Wodak / Reisigl 2002: 137).
J, J, JlJ d
Der unehrliche, in kriminelle Machenschaten involvierte jdische Ge-
schtsmann mit dem jdischen Dreh.
j Vlv, j (wl-)VBeide Stereotype weisen eine sehr lange Tradition im Hinblick au anti-
semitische Handlungen und Verbrechen au und wirken im heutigen
Sprachgebrauch ort.
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r,
e . t
v o
Hierbei handelt es sich nicht um eine neutrale geograsche Bezeich-
nung, sondern gemeint sind die angeblich so mchtigen, einfussreichen,
jdischen Organisationen, die an der amerikanischen Ostkste ihren
Sitz haben.
r ll
V
Nach dem Holocaust / Shoa im Nationalsozialismus haben diese Rede-
wendungen eine ganz andere Bedeutung gewonnen und knnen nicht
mehr bentzt werden, ohne an die systematische Ermordung von Men-schen im Nationalsozialismus zu denken.
J
J wl.
Wiedergutmachungsantisemitismus: Die Forderungen nach Restitution(Rckerstattung) von Husern, Grundbesitz und Kunstgegenstnden
haben zu einer Intensivierung dieser Form des entlichen Antisemi-
tismus gehrt.
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b i l i i l i l
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b
il, i-il, il
Bedeutet, dass die Person ein religiser Fundamentalist ist. Es handelt sich
hierbei um eine kriminelle Konstruktion von Islamismus.
all (z g), all, alll
Diese Bezeichnung wird bei uns reduziert au die Figur Khomeinis, diemit Despotismus und Intoleranz assoziiert wird. Sie wird auch au Poli-
tiker aller Parteien bertragen, denen Eigenschaten wie Intoleranz etc.
zugeschrieben werden.
il
Die korrekte Bezeichnung lautet Terrorprozess, weil sich die Anklage
au Terror und Verschwrung sttzt.
l aml tv.
Hier wird Terrorismus bzw. Terrorverdacht an einer religisen Zugehrig-
keit estgemacht.
In beiden Fllen ndet eine Verknpung von Islam und Gewalt statt.
k
Das Koptuch gilt in der westlichen Gesellschat als Symbol r Fremd-heit und Nichtintegration. Die Koptuchtrgerin wird als religise Funda-
mentalistin wahrgenommen, die sich nicht integrieren will bzw. lsst.
V J l f
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r
gewnschte bezeichnungen
V J l f ; -
, k, .
nl bl k f
l u ll l .
Mit dem Kleidungsstck Koptuch werden bereits Aussagen ber dasDenken und Handeln von Personen ausgedrckt. Auch hier kann von
der stereotypen Zuordnung Koptuch bedeutet Problem und kein
Koptuch bedeutet Fortschritt ausgegangen werden.
il l gll
gl gt t, mll mll
Der Islam wird als Bedrohung r die westliche Welt dargestellt.
Durch das Reden und Schreiben ber Terroranschlge aus der islami-
schen Welt wird Islamisches verstrkt wahrgenommen und tatschlich
geglaubt, dass ein Zusammenhang zwischen Islam und Gewalt besteht.
Ozielle Religionsbezeichnung: ml/
pl d Der Sektenbegri wird otmals au alle in sterreich staatlich nicht
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pl d
b s
Der Sektenbegri wird otmals au alle in sterreich staatlich nicht
anerkannten religisen Minderheiten, ungehr 600 an der Zahl, ange-
wendet.
s
Jl v s .s s
Es erolgt eine Abwertung von religisen Minderheiten durch den Be-
gri Sekte bei gleichzeitiger Assoziation mit Gewalt, Drogen und
Missbrauch.
iii gLossar
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a
Der Ausdruck Altersdiskriminierung bezeichnet eine
angenommene oder nachgewiesene soziale und ko-nomische Benachteiligung von Einzelpersonen oder
von Personengruppen augrund ihres Lebensalters.
al
Der Begri Alter bezeichnet das Lebensalter, die bis-
herige Dauer des Lebens.
b
Von einer Behinderung spricht man bei individuellen
Beeintrchtigungen eines Menschen, die umnglich,
vergleichsweise schwer und langristig sind.
d
Der Begri Diskriminierung bezeichnet sowohl in den
Sozial- und Rechtswissenschaten als auch umgangs-sprachlich die soziale Diskriminierung, die gruppen-
spezische Benachteiligung oder Herabwrdigung
von Gruppen oder Individuen.
dv
Der Begri Diversity (engl. r Vielltigkeit, Ver-schiedenheit) ist in der Soziologie ein moderner
Gegenbegri zu Diskriminierung, um antidiskrimi-
nierende Manahmen argumentativ zu bndeln.
e
Mit dem Begri Ethnie (die ethnische Gruppe) oderEthnos assen Vlkerkundler Menschen mit gleichen
sprachlichen und kulturellen Eigenschaten bzw.
Merkmalen zusammen.
iii. gLossar
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gl / g
Unter Gender versteht man das soziale oder psy-
chologische Geschlecht einer Person im Unterschiedzum biologischen Geschlecht. Der Begri wurde aus
dem Englischen bernommen, um auch im Deut-
schen die Unterscheidung zwischen sozialem (gen-
der) und biologischem (sex) Geschlecht treen zu
knnen, da das deutsche Wort Geschlecht in beiden
Bedeutungen verwendet wird.
h
Homophobie bezeichnet hauptschlich eine soziale,
gegen Lesben und Schwule gerichtete Aversion bzw.
Feindseligkeit. Homophobie wird in den Sozialwis-
senschaten zusammen mit Phnomenen wie Rassis-mus, Xenophobie oder Sexismus unter dem Begri
gruppenbezogene Menscheneindlichkeit geasst
und ist demnach nicht krankhat abnorm.
il
Islameindlichkeit, synonym zu Islamophobie und
Antiislamismus, bezeichnet als wissenschatlicherBegri die eindselige Ablehnung des Islam als ab-
strakte Kategorie und der als Minderheit in einer
Mehrheitsgesellschat lebenden Muslim/innen als
Personen. In der Wahrnehmung der Mehrheitsgesell-
schat entsteht im Falle der Islameindlichkeit ein
negatives Bild des Anderen durch die Betonung
der Ungleichwertigkeit, Angst und die daraus abzu-leitende Bereitschat zur Diskriminierung der Mus-
lim/innen augrund von aktischer, vermuteter oder
zugeschriebener Gruppenzugehrigkeit. Sie uert
sich durch generell ablehnende Einstellungen ge-
genber muslimischen Personen und allen Glau-
bensrichtungen, Symbolen und religisen Praktikendes Islams.
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r
Rassismus behandelt Menschen als einer Gruppe
zugehrig und unterstellt ihnen au Grundlage die-ser angenommenen Zugehrigkeit unvernderliche
Merkmale und Charakterzge. Anhand dieser Eintei-
lung bewertet Rassismus die Menschen und hierar-
chisiert Gruppen von Menschen.
rlAls Religion bezeichnet man eine Vielzahl unter-
schiedlicher kultureller Phnomene, die menschli-
ches Verhalten, Handeln und Denken prgen und
Wertvorstellungen normativ beeinfussen. Es gibt
keine wissenschatliche allgemein anerkannte De-
nition des Begris Religion.
sx
Unter Sexismus versteht man die Diskriminierung
oder Unterdrckung von Menschen allein augrundihrer Geschlechtszugehrigkeit.
sxll o
Sexuelle Orientierung (Sexualorientierung oder
Geschlechtspartner-Orientierung) erasst die nach-
haltigen Interessen einer Person bezglich dem Ge-schlecht eines potentiellen Partners au der Basis
von Emotion, romantischer Liebe, Sexualitt und
Zuneigung.
iV LiteraturListe
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48
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Dieser Leitaden wird von der General-direktion Beschtigung, Soziales undChancengleichheit der Europischen
Kommission, sowie vom Bundesmi-nisterium r Wirtschat und Arbeit(BMWA) untersttzt.Die Finanzhile erolgt im Rahmen desProgramms der Europischen Gemein-schat r Beschtigung und sozialeSolidaritt (2007 2013) PROGRESS.
Dieses Programm wurde zu dem Zweckgeschaen, einen nanziellen Beitragzur Verwirklichung der Ziele der Euro-
pischen Union in den Bereichen Be-schtigung und Soziales wie in dersozialpolitischen Agenda ausgehrt und somit zum Erreichen der einschl-gigen Vorgaben der Lissabon-Strategie
in diesen Bereichen zu leisten.
Dieses au sieben Jahre angelegteProgramm richtet sich an alle ma-geblichen Akteure in den 27 Mitglied-
staaten, der EFTA, dem EWR sowie denBeitritts- und Kandidatenlndern, diean der Gestaltung geeigneter und e-ektiver Rechtsvorschriten und Stra-tegien im Bereich Beschtigung undSoziales mitwirken knnen.
Mit PROGRESS wird das Ziel verolgt,den EU-Beitrag zur Untersttzung desEngagements und der Bemhungen
der Mitgliederstaaten um mehr undbessere Arbeitspltze auszubauen undden Zusammenhalt in der Gesellschatzu strken. Daher dient PROGRESS ol-genden Zwecken:
Analyse und Strategieberatung in
PROGRESS-Politikeldern;
berwachung der Umsetzung der
EU-Rechtsvorschriten und -Stra-tegien in PROGRESS-Politikeldernund Berichterstattung hierber
Frderung des Strategietransfers,
des Lernens von einander und dergegenseitigen Untersttzung auder Ebene der Mitgliedstaaten im
Zusammenhang mit den Zielen undPrioritten der EU sowie
WeitergabederAnsichtenvonAk -
teuren und breiter entlichkeit.
w i : http://ec.europa.eu/employment_social/progress/index_de.html
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Leitfaden fr einen nicht-diskriminierenden sprachgebrauchIn Bezug au junge und alte Menschen, Menschen mit Behinderung, Frauen / Mnner, Schwule / Lesben /Transgender, Migrant/innen und Menschen mit einer anderen religisen Zugehrigkeit
Impressum:Herausgeber und Medieninhaber: Bundesministerium fr Wirtschaft und Arbeit. Stubenring 1, 1010 WienAutorin: Dr.in Irmtraud Voglmayr, Universittslektorin und freie Sozialwissenschafterin
Gestaltung: Mag.a art Martina GaiggCoverfoto: BilderBox.com; Portrtfoto: BMWADruck: RemaprintWien 2008
Die in dieser Verffentlichung enthaltenen Informationen geben nicht notwendigerweisedie Auffassung der Europischen Kommission wieder.